medimondi Geschäftsbericht 2009 - medimondi AG
medimondi Geschäftsbericht 2009 - medimondi AG
medimondi Geschäftsbericht 2009 - medimondi AG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong>
»Where Medicine<br />
meets Engineering«<br />
Qiona® Diese innovative Kühlpumpe wird von Möller Medical hergestellt und<br />
von einem namhaften, global agierenden OEM-Partner im Bereich der Kardiologie<br />
weltweit vertrieben. Sie kommt bei der Behandlung von Tachykardien zum<br />
Einsatz und enthält Druck- und Luftblasensensoren für die Patientensicherheit.<br />
Eine Besonderheit ist die Möglichkeit, die Pumpe auf einfachste Weise mit einem<br />
RF- Generator zu koppeln und dadurch die Kühlfunktion automatisch mit der RF-<br />
Applikation zu aktivieren. Die Kopplung erfolgt dabei induktiv über die Strommesszange,<br />
die serienmäßig mitgeliefert wird und einfach außen an der RF-Leitung des<br />
Generators festgeklemmt wird.
Kennzahlen Konzern<br />
2008 <strong>2009</strong><br />
Umsatz gesamt (TEUR) 38.763 29.465<br />
Ergebnis<br />
EBITDA (TEUR) 5.027 1.473<br />
EBIT (TEUR) 3.000 (979)<br />
EBIT Rendite (%) 7,7 (3,3)<br />
EBT (TEUR) 2.138 (1.703)<br />
EAT (TEUR) 1.462 (1.368)<br />
Kapitalstruktur<br />
Bilanzsumme (TEUR) 35.233 34.663<br />
Eigenkapital (TEUR) 16.105 14.816<br />
Eigenkapitalquote (%) 45,7 42,7<br />
Sachanlagen (TEUR) 11.767 11.294<br />
Immaterielle Vermögenswerte (TEUR) 1.327 1.311<br />
Geschäfts- oder Firmenwert (TEUR) 5.174 5.177<br />
Netto Finanzverbindlichkeiten (TEUR) 12.014 12.266<br />
Net Working Capital (TEUR) 10.748 9.230<br />
Investitionen (TEUR) 3.558 2.082<br />
Kapitalfl ussrechnung<br />
Cash Flow I (EAT + Abschreibungen) (TEUR) 3.489 1.084<br />
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit (TEUR) 2.617 1.703<br />
Cash Flow aus Investitionstätigkeit (TEUR) (3.169) (1.955)<br />
Mitarbeiter<br />
Anzahl (in FTE) (Anzahl FTE) 322 294
Geschäftsverlauf<br />
Finanzen<br />
Umsatz<br />
(in Mio EUR)<br />
Entwicklung**<br />
Beschäftigte Diplom-Ingenieure und Naturwissenschaftler<br />
(Anzahl)<br />
19 19<br />
7<br />
Vertrieb**<br />
2005* 2006* 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
Beschäftigte Außendienstmitarbeiter<br />
(Anzahl)<br />
4<br />
20,6<br />
9<br />
5<br />
2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
* Proforma Angaben<br />
** Angaben jeweils zum Zeitpunkt der Berichtserstellung<br />
12<br />
9<br />
36,8<br />
15<br />
14<br />
38,8<br />
30,6 29,5<br />
14<br />
18<br />
EBITDA<br />
(in Mio EUR)<br />
2005* 2006* 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
Medizinische CE-Zeichen und FDA-Zulassungen<br />
(Anzahl)<br />
6<br />
2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
Medizintechnische Distributoren im Ausland<br />
(Anzahl)<br />
16<br />
3,0<br />
10<br />
20<br />
3,1<br />
16<br />
27<br />
4,8<br />
2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
24<br />
38<br />
5,0<br />
32 32<br />
39<br />
1,5<br />
40<br />
k<br />
Kennzahlen Konzern | Geschäftsverlauf
Inhaltsverzeichnis<br />
Kennzahlen Einklappseite<br />
Bericht des Aufsichtsrates 2<br />
Brief an die Aktionäre 4<br />
Unternehmen und Management<br />
Die <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> 8<br />
Der Vorstand und die Geschäftsführer 10<br />
Geschäftsmodell der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> 12<br />
Bereiche und Produkte<br />
Anwendungsbeispiele 14<br />
Highlights 16<br />
Markengeschäft 22<br />
OEM-Geschäft 30<br />
Unsere Mitarbeiter<br />
Entwicklung und Produktmanagement/<br />
Marketing 36<br />
Produktion und Vertrieb 38<br />
Milestones der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> 40<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernlagebericht 41<br />
Corporate Governance 53<br />
Konzernabschluss<br />
Konzernbilanz 54<br />
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 56<br />
Gesamtergebnisrechnung 56<br />
Konsolidierte Kapitalfl ussrechnung 57<br />
Eigenkapitalveränderungsrechnung 58<br />
Konzernanhang 60<br />
Bestätigungsvermerk 90<br />
Der Aufsichtsrat 92<br />
Kleines <strong>medimondi</strong>-Glossar 93<br />
Impressum 93<br />
Highlights<br />
Markengeschäft<br />
OEM-Geschäft<br />
5
6<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Der Aufsichtsrat der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> hat während<br />
des Geschäftsjahres <strong>2009</strong> den Vorstand entsprechend<br />
dem Gesetz und der Unternehmenssatzung<br />
überwacht und beratend begleitet. Der Aufsichtsrat<br />
sieht die eingeschlagene Strategie der <strong>medimondi</strong><br />
als richtig an. Er unterstützt die Kombination von<br />
OEM-Geschäft und Markengeschäft und befürwortet<br />
die Suche nach neuen Wachstumschancen in<br />
den Bereichen Produktentwicklung, Vertriebsaufbau,<br />
regionale Expansion und Unternehmensübernahmen.<br />
Auch im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> wurde der Aufsichtsrat<br />
vom Vorstand regelmäßig, zeitnah und umfassend<br />
über die Umsatz-, Auftrags-, Ertrags-, Vermögens-<br />
und Finanzlage sowie laufende Entwicklungen und<br />
deren Risiken informiert. Die Mitglieder des Aufsichtsrates<br />
haben in persönlichen Einzelgesprächen,<br />
Meetings und Telefonkonferenzen mit dem Vorstand<br />
und anderen Führungskräften des Unternehmens<br />
anstehende Projekte und strategische Entscheidungen<br />
laufend diskutiert. Die vom Aufsichtsrat<br />
festgelegten Informations- und Berichtspfl ichten hat<br />
der Vorstand vollumfänglich erfüllt.<br />
Die in den Aufsichtsratsitzungen diskutierten Themen<br />
betrafen grundsätzliche geschäftspolitische<br />
Fragen der Muttergesellschaft und der Konzerneinzelgesellschaften<br />
sowie bedeutende Einzelfragen.<br />
Gegenstände der Erörterungen waren im Einzelnen:<br />
• strategische Ausrichtung<br />
• große Investitionsentscheidungen<br />
• Unternehmensakquisitionen<br />
• Risikolage und Risikomanagement<br />
• Vergütungsstrukturen des Vorstandes und der<br />
Führungskräfte<br />
• Auswahl und Überwachung des unabhängigen<br />
Abschlussprüfers<br />
• verschiedene Themen der operativen Gesellschaften,<br />
insbesondere vor dem Hintergrund der<br />
Wirtschaftskrise <strong>2009</strong><br />
Zustimmungspfl ichtige Entscheidungen des Vorstandes<br />
wurden von den Aufsichtsratsmitgliedern<br />
geprüft und verabschiedet. Da der Aufsichtsrat aus<br />
nur drei Mitgliedern besteht, wurden keine Ausschüsse<br />
gebildet. Alle Belange wurden im Plenum<br />
behandelt.<br />
Der Aufsichtsrat hat sich mit den Angaben im Lagebericht<br />
und Konzernlagebericht auch gemäß<br />
§ 315 Abs. 4 HGB auseinandergesetzt. Buchführung,<br />
Jahresabschluss, Lagebericht, Konzernabschluss und<br />
Konzernlagebericht zum 31.12.<strong>2009</strong> wurden von<br />
der PricewaterhouseCoopers <strong>AG</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />
Essen geprüft und der Abschluss<br />
mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
versehen. Der Prüfungsbericht wurde jedem<br />
Mitglied des Aufsichtsrates zugesandt und in der<br />
Aufsichtsratssitzung am 18.03.2010 gemeinsam mit<br />
dem Wirtschaftsprüfer erörtert.<br />
Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten<br />
Jahresabschluss und Konzernabschluss, einschließlich<br />
Konzernlagebericht sowie den vom Vorstand<br />
aufgestellten Abhängigkeitsbericht geprüft. Die<br />
Prüfung ergab keinen Anlass zur Beanstandung.<br />
Der Jahresabschluss der <strong>AG</strong> und der Konzernabschluss<br />
zum 31.12.<strong>2009</strong> wurden vom Aufsichtsrat<br />
gebilligt. Der Aufsichtsrat geht davon aus, dass das<br />
Unternehmen nach dem schwierigen Jahr <strong>2009</strong>, in<br />
dem die Kostenpositionen aller Einzelgesellschaften<br />
kritisch überprüft und verbessert wurden, in einem<br />
verbesserten Marktumfeld eine gute Kapitalrendite<br />
erwirtschaften wird.<br />
Ein besonderer Dank gilt den Mitarbeitern, die durch<br />
ihren hohen Einsatz, ihr Know-how und ihre Kreativität<br />
maßgeblich zum Erfolg der Gruppe beigetragen<br />
haben.<br />
Fulda, im März 2010<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Guido A. Krass<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrates
8<br />
Brief an die Aktionäre<br />
Brief an die Aktionäre<br />
Sehr geehrte Geschäftspartner,<br />
sehr geehrte Aktionäre,<br />
die Medizintechnik, unser Fokus und Kernthema, ist<br />
von einer Wirtschaftskrise wie der gerade erlebten<br />
wenig beeinfl usst. Denn für die Mehrheit der<br />
Menschen hat die eigene Gesundheit nach wie vor<br />
höchste Priorität. Es geht dabei nicht allein um die<br />
Krankheitsheilung und maximale Verlängerung der<br />
Lebenszeit. Vielmehr bedeutet Gesundheit heute<br />
körperliches und psychisches Wohlbefi nden in jeder<br />
Hinsicht und Lebenslage bis hin zur Schmerzbehandlung,<br />
Palliativmedizin und den Angeboten<br />
der Ästhetischen Chirurgie. Manche würden sogar<br />
Wellness und Kosmetik noch hinzuzählen.<br />
Medizin bleibt ein Wachstumsmarkt<br />
Die demografi sche Entwicklung und das immer<br />
größere Gesundheitsbewusstsein der Menschen<br />
in den Industrieländern, sowie die immer neuen<br />
medizinischen und technologischen Möglichkeiten<br />
lassen die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen<br />
ebenfalls kontinuierlich steigen.<br />
Kostendruck bevorteilt Medizintechnik<br />
Das moderne Gesundheitswesen ist ohne inno vative<br />
Medizintechnik nicht mehr vorstellbar. Das Konzept<br />
der Fallpauschalen verlangt nach Kosten sparenden<br />
Behandlungen bei gleichzeitig höherer Qualität.<br />
Oft hilft die Medizintechnik, den Pfl egebedarf<br />
und die damit verbundenen Kosten zu reduzieren.<br />
Zum Beispiel ersetzen perkutane, minimalinvasive<br />
Stentimplantationen heute viele Bypass-OPs in der<br />
Behandlung der koronaren Stenose. Auch unser<br />
Produkt LiquoGuard® passt zu diesem Trend: Pfl egekosten<br />
und Behandlungszeiten werden reduziert<br />
und dem Patienten wird ermöglicht, sich innerhalb<br />
des Krankenhauses frei zu bewegen.<br />
Liebe Interessenten der <strong>medimondi</strong>,<br />
seit vielen Jahren sind wir ein renommierter OEM-<br />
Lieferant für die Großen der Medizintechnikindustrie.<br />
Seit fünf Jahren erobern wir auch unter der Eigenmarke<br />
Möller Medical – seit 2007 zusätzlich mit der<br />
Marke bricon –Medizintechnikmärkte mit hohem<br />
Wachstumspotenzial. So wollen wir aus <strong>medimondi</strong><br />
einen international agierenden Spezialanbieter der<br />
Neurochirurgie/Wirbelsäulenchirurgie, Bluttransfusion<br />
und Ästhetischen Medizin sowie angrenzender<br />
Bereiche machen.<br />
Das Wirtschaftskrisenjahr <strong>2009</strong> war für die <strong>medimondi</strong><br />
ein schwieriges Jahr. Unser Bereich Hochleistungskunststoffe,<br />
der neben der Pharmaverpackungs-<br />
auch die Maschinenbauindustrie beliefert,<br />
hatte nach drei sehr erfolgreichen Wachstumsjahren<br />
einen plötzlichen Umsatzeinbruch um mehr als<br />
30% zu bewältigen. Dies stellte das Management<br />
und die Mitarbeiter vor die große Herausforderung,<br />
gleichzeitig Produktionskapazitäten anzupassen,<br />
die Fertigungseffi zienz zu steigern und den Vertrieb<br />
zu mobilisieren. Hier handelte das Management<br />
sehr umsichtig und vorausschauend. So wurden<br />
die Maßnahmen bereits Ende 2008 vorbereitet und<br />
das gesamte Jahr <strong>2009</strong> wurde dafür genutzt, die<br />
Unternehmen zu verschlanken und leistungsfähiger<br />
zu machen. Dies ist so gut gelungen, dass Rolf<br />
Schmidt und Centroplast im ersten Quartal 2010<br />
wieder profi tabel sind – und dies auf nur wenig<br />
höherem Umsatzniveau als im Vergleichsquartal des<br />
Krisenjahres <strong>2009</strong>. Wir sind zuversichtlich, dass die<br />
Wirtschaftskrise, die ja aus einer anfänglichen Vertrauenskrise<br />
der Banken und der darauffolgenden<br />
„Kreditklemme“ resultierte, sich in 2010 entspannen<br />
wird und der Kunststoffbereich in 2011 zu alter Stärke<br />
zurückfi nden wird.<br />
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
Sie sind mit ganzem Herzen und hohem Einsatz bei<br />
der Sache. Dafür und für den innovativen Geist, der<br />
unser Unternehmen prägt, danke ich Ihnen ganz<br />
besonders.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Ihr Christoph Traxler<br />
Vorstand
Unternehmen und Management<br />
LiquoGuard® ersetzt das traditionelle Tropfkammerprinzip durch ein<br />
geschlossenes System mit dualen Drucktransducern und einer elektronisch<br />
gesteuerten Schlauchpumpe. Gleichzeitig ersetzt LiquoGuard® alle externen<br />
und viele implantierte Sensorsysteme zur Hirndruckmessung.
Unternehmen und Management || Die <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong><br />
Unternehmen und Management<br />
Die <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong><br />
»Where Medicine<br />
meets Engineering«<br />
Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe ist die Medizintechnikund<br />
Engineering-Plastics-Sparte der CENTROTEC-<br />
Gruppe. Die Organisation der operativ tätigen<br />
Gesellschaften der <strong>medimondi</strong>-Gruppe ist rechts<br />
vereinfacht dargestellt.<br />
Die Möller Medical GmbH in Fulda kann als eines<br />
der wenigen mittelständischen, deutschen Unternehmen<br />
sowohl sterile als auch aktive Medizinprodukte<br />
aller Zulassungsklassen entwickeln,<br />
mit höchster handwerklicher Qualität fertigen,<br />
medizinisch zulassen und international vertreiben.<br />
Dabei agiert Möller Medical mit eigener Marke am<br />
medizinischen Endmarkt und ist gleichzeitig im<br />
sehr anspruchsvollen OEM-Markt erfolgreich.<br />
Patentierter Ansatz für ein- und mehrteilige<br />
Kanülen der Möller Medical.<br />
12<br />
Die bricon ag im schweizerischen Dietikon bei Zürich<br />
entwickelt, produziert und vertreibt Wirbelsäulenimplantate.<br />
Als innovatives Startupunternehmen<br />
in diesem Markt bietet die bricon auch dynamische<br />
Stabilisierungsysteme an. Es gehört zur Strategie,<br />
sowohl Eigenprodukte als auch Handelswaren<br />
zu vertreiben, um dem Kunden/Arzt die optimale<br />
Behandlung seines Patienten aus einer Hand zu<br />
ermöglichen.<br />
Möller Medical und bricon sind zertifi ziert nach DIN<br />
EN ISO 13485:2003.<br />
Das dänische Unternehmen Rolf Schmidt Industri<br />
Plast A/S, in Kolding, Dänemark, ist als innovativer<br />
Produzent auf dem Markt für zerspante Fertigteile<br />
für den Einsatz in Medizintechnik, Pharmazie und<br />
Lebensmittelindustrie erfolgreich. Das Spezial-<br />
Know-how der Gesellschaft liegt darin, basierend<br />
auf den Problemstellungen der Kunden komplexe<br />
Dreh- und Frästeile in kürzester Zeit herzustellen<br />
und dabei oftmals Metall durch Kunststoff zu<br />
ersetzen.<br />
Die Centroplast Engineering Plastics GmbH in Marsberg,<br />
entwickelt und fertigt anspruchsvolle Kunststoffhalbzeuge<br />
und -fertigteile, die aufgrund ihrer<br />
besonderen Qualität (Temperaturbeständigkeit,<br />
Formstabilität, Lebensmittelverträglichkeit) in Anwendungen<br />
u.a. der Medizintechnik, Pharmazie und<br />
Lebensmittelindustrie große Anerkennung fi nden.
Markengeschäft<br />
· Bluttransfusion<br />
· Ästhetische Medizin<br />
· Neuro-/Wirbelsäulenchirurgie<br />
· (Radiologie)<br />
OEM-Geschäft<br />
· HPLC-Hardware<br />
· Liquid Handling Systems<br />
· NanoCoatings<br />
· Schlauchpumpen<br />
· Humanmed. Spezialkanülen<br />
· Dentalkomponenten<br />
· Hochleistungskunststoffe<br />
Die Muttergesellschaft der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> ist die CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong>, eine mittelständisch geprägte<br />
Unternehmensgruppe mit 466 Mio. EUR Umsatz und 2.614 Mitarbeitern in <strong>2009</strong>. Sie ist an der Frankfurter Börse<br />
im Prime Standard notiert (CEV, WKN540750) und wird im Index S-DAX geführt.<br />
13
14<br />
Unternehmen und Management || Der Vorstand und die Geschäftsführer<br />
Unternehmen und Management<br />
Der Vorstand<br />
Mergers & Acquisitions<br />
David Zach<br />
Dr. Christoph Traxler<br />
Dipl.-Kfm. David Zach betreut als Partner und Berater der <strong>medimondi</strong><br />
die Akquisitions interessen der <strong>medimondi</strong>-Gruppe. Er koordiniert den<br />
Informationsfl uss, kommuniziert mit den Eigentümern potenzieller Zielfi<br />
rmen und Branchenexperten und ist Mitglied des Transaktionsteams.<br />
Aus einer Unternehmerfamilie stammend, kann er auf eine 20-jährige<br />
Erfahrung in den Bereichen M&A sowie Business Development in Europa<br />
und China verweisen.<br />
Dr. rer. nat. Christoph Traxler ist Mitglied des<br />
CENTROTEC-Vorstandes und baut seit Mitte 2003<br />
die Centrotec-Sparte <strong>medimondi</strong> auf. Er ist Physiker<br />
und Manager mit Fokus auf Vertrieb, Produktentwicklung,<br />
Operations und M&A. Ab 2003 prägte er<br />
die Strategie der Gruppe, verhalf mit seinem Team<br />
der Möller Medical GmbH zum eigenen Markenauftritt<br />
mit stark wachsender Kundenbasis und<br />
akquirierte die bricon ag. Nach der Zugliederung<br />
des Bereichs Engineering Plastics zur <strong>medimondi</strong><br />
<strong>AG</strong> in 2006 führte er gemeinsam mit den lokalen<br />
Geschäftsführern den Bereich zu deutlich erhöhter<br />
Profi tabilität und prägte und unterstützte im Wirtschaftskrisenjahr<br />
<strong>2009</strong> den notwendigen Anpassungsprozess.<br />
Vor seiner Tätigkeit für <strong>medimondi</strong><br />
war Dr. Traxler Projektleiter in der Managementberatung<br />
McKinsey.
Die Geschäftsführer<br />
Centroplast<br />
Ulrich Terbrüggen<br />
Betriebswirt (VWA) Ulrich Terbrüggen ist seit 2003 Geschäftsführer der<br />
Centroplast Engineering Plastics GmbH. Er ist seit 20 Jahren erfolgreich<br />
in der Kunststoffi ndustrie tätig und war vor seiner Arbeit für Centroplast<br />
bereits Vertriebsleiter bei dehoplast und Geschäfts führer bei Rilling+Pohl.<br />
Rolf Schmidt<br />
Flemming Andreassen<br />
Dipl.-Kfm. Flemming Andreassen ist seit 2001 Geschäftsführer von Rolf<br />
Schmidt Industri Plast A/S. Er war zuvor 14 Jahre lang Wirtschaftsprüfer<br />
bei Ernst & Young und hat in dieser Funktion auch seinen späteren<br />
Arbeitgeber Rolf Schmidt beraten.<br />
Möller Medical<br />
Peter Schrempp<br />
Dipl.-Betriebswirt (BA) Peter Schrempp stieß 1999 zu Möller Medical<br />
GmbH und ist seit 2003 Geschäftsführer. Er ist studierter Wirtschaftsinformatiker<br />
und hat bei mittelständischen Verpack ungs- und Maschinenbauunternehmen<br />
Erfahrungen in der Geschäftsleitung gesammelt.<br />
bricon<br />
Burkhardt Fahnert<br />
Dipl.-Kfm. Burkhardt Fahnert ist seit 18.01.2010 Geschäftsführer der<br />
bricon ag und verantwortlich für den gesamten Spine-Bereich der <strong>medimondi</strong><br />
<strong>AG</strong>. Davor war er bei mehreren namhaften, global agierenden<br />
Implantatherstellern als Business Unit Leader und Vertriebscontroller<br />
tätig. Herr Fahnert ist studierter Kaufmann mit starker Managementund<br />
Vertriebsausrichtung.<br />
15
16<br />
Unternehmen und Management || Geschäftsmodell der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong><br />
Unternehmen und Management<br />
Geschäftsmodell der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong><br />
Fokus auf stark wachsende Märkte mit guten<br />
Margen<br />
Die <strong>medimondi</strong> ist strategisch auf die Medizintechnik<br />
fokussiert. Gemäß Marktanalysten ist die<br />
Medizintechnik seit dem Jahr 2000 kontinuierlich<br />
um mindestens 15% pro Jahr gewachsen. Das<br />
Wachstum der Weltbevölkerung, die zunehmende<br />
Lebenserwartung und der zunehmende Wohlstand<br />
bergen für die Zukunft interessante Wachstumsperspektiven.<br />
Innerhalb der Medizintechnik meidet <strong>medimondi</strong><br />
die Massenmärkte. Wir suchen gezielt Nischenmärkte<br />
aus, in welchen durch Spezialitäten-Knowhow<br />
interessante Margen über einen längeren<br />
Zeitraum erwirtschaftet werden können.<br />
Wachstum durch zielgerichtete Buy-and-Build-<br />
Strategie<br />
Die <strong>medimondi</strong> soll durch eine kombinierte Buyand-Build-Strategie<br />
stärker als der Gesamtmarkt<br />
wachsen. <strong>medimondi</strong> ist kontinuierlich auf der<br />
Suche nach passenden Beteiligungs- bzw. Übernahmemöglichkeiten<br />
im Bereich Medizintechnik<br />
und Diagnostik. Dabei werden strenge Kriterien zur<br />
Selektion möglicher Kandidaten angewendet. Der<br />
Fokus liegt auf wachsenden, nachhaltig profi tablen<br />
Unternehmen in einem stabilen Marktumfeld<br />
mit guten Mitarbeitern und Management, die<br />
zur eigenen Kultur und den gesetzten Entwicklungszielen<br />
passen. Der Kaufpreis muss rational<br />
begründet sein; bezahlt werden nicht Phantasien<br />
und Synergien, sondern Substanzwerte und solide<br />
Geschäftsgrundlagen. Diesen Ansatz hat die <strong>medimondi</strong><br />
von ihrer Muttergesellschaft CENTROTEC<br />
Sustainable <strong>AG</strong> übernommen.<br />
Wichtigste Priorität für die <strong>medimondi</strong> hat die<br />
(Weiter-) Entwicklung der Gruppen-Unternehmen.<br />
Hier wird großen Wert auf gutes Management,<br />
kompetente Mitarbeiter und durchdachte Managementprozesse<br />
gelegt.<br />
OEM- und Markengeschäft als gegenseitig ergänzende<br />
Doppelstrategie<br />
Die <strong>medimondi</strong> entwickelt, produziert und vertreibt<br />
medizintechnische Artikel und Geräte aller<br />
Zulassungsklassen. Das Unternehmen arbeitet<br />
dabei sowohl für den technologisch anspruchsvollen<br />
OEM-Industriemarkt für Medizintechnik<br />
und Diagnostik/Pharmazie als auch unter den<br />
Eigenmarken Möller Medical und bricon für<br />
medizinische Endanwender in den Bereichen<br />
Wirbelsäulen- und Neurochirurgie, Ästhetische<br />
Medizin und Bluttransfusion – die Erschließung<br />
weiterer Endkundenbereiche ist in Vorbereitung.<br />
Diese bewusst dual gehaltene Strategie hat sich<br />
als äußerst erfolgreich erwiesen. So ist das OEM-<br />
Industriegeschäft ein bewährtes, stabiles, profi tables<br />
und konstant wachsendes Stammgeschäft,<br />
das die Umsetzung der Innovationsoffensive für<br />
das Endkundengeschäft absichert. Umgekehrt<br />
wird die gewonnene Erfahrung im medizinischen<br />
Endmarkt (Anwenderseite, Vermarktungsstrategien,<br />
Systemansatz, Servicelevel, Dokumentation,<br />
Risiko management) von Industriekunden sehr<br />
geschätzt.<br />
Dies zeigt sich unter anderem darin, dass Industriekunden<br />
komplette Fertiggeräte inklusive<br />
Gebrauchsanweisung und Zulassungsunterlagen<br />
verkaufsfertig bei der <strong>medimondi</strong>-Tochter Möller<br />
Medical ordern. Weil die Medizintechnik- und<br />
Diagnostikmärkte fragmentiert sind, bestehen<br />
zwischen dem OEM-Industriegeschäft und dem<br />
Markengeschäft keine Konfl ikte, sondern vielfältige<br />
Synergien.
Standorte<br />
Außendienst/Direktvertrieb<br />
Distributoren/Handelsvertreter<br />
Den künftigen Bedarf aus dem Markt heraus erkennen<br />
und zielgerichtet umsetzen<br />
Durch einen eigenen Außendienst und dank exzellenter<br />
Kontakte zu langjährigen OEM-Kunden und<br />
Eigenprodukt-Distributoren erhält <strong>medimondi</strong> kontinuierlich<br />
neue Erkenntnisse über Markttrends. Im<br />
ständigen Dialog mit Anwendern (Ärzte, Kliniken)<br />
generiert das Unternehmen marktgerechte Ideen<br />
für hochmargige Nischenprodukte. Der Vertrieb<br />
hat somit neben seiner Kernaufgabe des Verkaufs<br />
zugleich die Funktion des Impuls- und Ideengebers<br />
– bei <strong>medimondi</strong> beginnen Produktentwicklungen<br />
immer im Marketing. Dank der langjährigen<br />
Erfahrung im medizintechnischen Industrie- und<br />
OEM-Geschäft verfügt die <strong>medimondi</strong> über eine<br />
ausgezeichnete technologische Basis, um Produkte<br />
für den medizinischen Endmarkt zu defi nieren, zu<br />
entwickeln und herzustellen. Die Produkte werden<br />
dann unter den Marken Möller Medical oder bricon<br />
vertrieben.<br />
Weltweite Aktivitäten der <strong>medimondi</strong><br />
Exzellentes Fertigungs-Know-how als Basis für<br />
Innovation<br />
<strong>medimondi</strong> zeichnet sich neben dem einzigartigen<br />
Fertigungs-Know-how besonders durch seine<br />
kontinuierliche Produkt- und Innovationsoffensive<br />
aus. Dabei unterscheidet sich <strong>medimondi</strong> von<br />
seinen Mitbewerbern durch die ungewöhnliche<br />
Wertschöpfungstiefe: Alle Fertigungsschritte für<br />
innovative Medizinprodukte – von der Idee bis zur<br />
Auslieferung des Endprodukts – sind in einem Unternehmen<br />
gebündelt. Für manche Produkte kauft<br />
<strong>medimondi</strong> nur Granulat und Edelstahlrohre ein,<br />
die gesamte Wertschöpfung fi ndet im Hause statt.<br />
Bei der Entwicklung und Fertigung profi tiert das<br />
Unternehmen von seiner langjährigen Erfahrung<br />
aus dem OEM-Geschäft. So können die <strong>medimondi</strong><br />
Ingenieure bereits in der konzeptionellen Entwicklungsphase<br />
auf die Produktionsspezialisten<br />
zugreifen und ihre Neu-Entwicklungen von Anfang<br />
an realistisch und produktionseffi zient gestalten.<br />
17
18<br />
Bereiche und Produkte || Anwendungsbeispiele<br />
Bereiche und Produkte<br />
Anwendungsbeispiele<br />
Einige Produktbeispiele der Medizintechnik<br />
1<br />
5<br />
9<br />
13<br />
2<br />
6<br />
10<br />
14<br />
Einige Produktbeispiele der In-vitro-Diagnostik<br />
17 18 19 20<br />
3<br />
7<br />
11<br />
15<br />
4<br />
8<br />
12<br />
16
»Aegroti salus suprema lex« –<br />
»Das Wohl des Patienten ist höchstes Gesetz«<br />
1 Trokar-Lanzette für<br />
Katarakt-OP<br />
8<br />
2<br />
Dental-Spülrohr<br />
3 Tumorbehandlung<br />
12<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
Leberdialyse<br />
Nierendialyse<br />
Weichteilbiopsie<br />
Fettabsaugung<br />
9<br />
10<br />
11<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
Liquordrainage<br />
HWS-Bandscheibenprothese<br />
Tachykardie-Behandlung<br />
Fixationssystem<br />
LWS-Bandscheibenprothese<br />
Vertebroplastie<br />
Komponenten für<br />
Handprothesen<br />
Beckenkammbiopsie<br />
Knochenzementspritze<br />
Sterilisationstest<br />
Spülkanüle für In-vitro-Fertilisation<br />
Kanülen für Diagnostik-Automaten<br />
Liquid-Handling-Systeme<br />
19
Bereiche und Produkte<br />
Highlights<br />
Das patentierte Implantat-System Serifl ex für die statische und dynamische Wirbelsäulenfi<br />
xation – und in der Variante trauma/repo auch für Fraktur- bzw. Gleitwirbelbehandlung<br />
geeignet – wurde von der <strong>medimondi</strong>-Tochter bricon ag entwickelt und<br />
wird unter eigener Marke vertrieben. Der Implantateträger wird von der bricon-<br />
Schwester Centroplast aus einem autoklavierbaren Spezialmaterial gefertigt.
»Ein dynamisches Team<br />
mit tollen Produkten«<br />
Michael Els, Produktmanager Spine<br />
Highlights<br />
Markengeschäft<br />
OEM-Geschäft<br />
21
Highlights<br />
Markengeschäft<br />
OEM-Geschäft<br />
22<br />
Bereiche und Produkte || Highlights<br />
Bereiche und Produkte<br />
Highlights<br />
Im Markengeschäft der <strong>medimondi</strong> entstehen ständig neue Produkte, die besondere Aussichten bieten,<br />
die Endkundenmarken Möller Medical und bricon bekannt zu machen und die Erträge zu steigern. Solche<br />
hochmargigen Produkte bezeichnen wir als High Potentials oder einfach Highlights.<br />
Wirbelsäulenchirurgie<br />
Serifl ex-System<br />
Das patentierte bricon Serifl ex-System ist ein System von hochwertigen Titan- und PEEK-Implantaten,<br />
geeignet sowohl für die Verblockung und Versteifung als auch für die dynamische Unterstützung der<br />
erkrankten oder verletzten Wirbelsäule. Serifl ex ist eine intelligente Kombination und als Stangen- oder<br />
Plattensystem zu verwenden. Das Plattensystem zeichnet sich besonders dadurch aus, dass es für unterschiedliche<br />
Indikationen zur Reposition eingesetzt werden kann. Die Vorteile des Serifl ex-Systems liegen<br />
im einfachen Handling, der durchdachten Instrumentierung und im modularen Aufbau. Indikationen für<br />
Wirbelsäulenoperationen sind z.B. Bandscheibenleiden, Unfallverletzungen und Osteoporose. Der Markt<br />
für Wirbelsäulenimplantate wächst durch die immer älter werdende Bevölkerung.<br />
Handelsware FH Orthopedics<br />
Im Spine-Bereich ist es gelungen, Handelswaren höchster Qualität für den Eigenvertrieb zu gewinnen. Die<br />
Bandscheibenprothese LP ESP® für den lumbalen (Lendenwirbel-) Bereich ist ein Beispiel. Es ist eine künstliche<br />
Bandscheibe der nächsten Generation, die mit Hilfe eines plastischen Kerns (Monoblock-Design)<br />
die Elastizitätseigenschaften der natürlichen Bandscheibe in Flexion, Extension, Rotation und Translation<br />
nachbildet, und das ohne gefährlichen Abrieb einer Gelenkpfanne.<br />
Die lumbale Bandscheibenprothese LP ESP®
Shark-Implantat<br />
Der Shark ist ein cervikaler<br />
Cage aus PEEK, der sich mit<br />
Hilfe einer anklickbaren<br />
Titanplatte zusätzlich stabilisieren<br />
lässt.<br />
Knochenschrauben<br />
Serifl ex umfasst mono- und<br />
polyaxiale sowie kanülierte<br />
und dynamische (mobile)<br />
Pedikelschrauben aus<br />
hochwertigem, anodisiertem<br />
Titan. Die Farben kennzeichnen<br />
Größen und Typen.<br />
Bereiche und Produkte || Highlights<br />
Implantateträger<br />
Der Implantateträger des<br />
bricon-Serifl ex-Systems<br />
dient zur Sterilisation im<br />
Autoklaven und als Sortimentskasten<br />
im OP. Er wird<br />
bei Centroplast aus einem<br />
temperaturstabilen Spezialkunststoff<br />
hergestellt.<br />
bricon Serifl ex® Fixationssystem<br />
Das Serifl ex-System der bricon ag kann wahlweise mit Stangen oder Platten verwendet werden. Die Schrauben existieren<br />
in mono- und polyaxialen sowie dynamischen Varianten und sind für eine minimalinvasive OP-Technik kanüliert.<br />
Highlights<br />
Markengeschäft<br />
OEM-Geschäft<br />
23
Highlights<br />
Markengeschäft<br />
OEM-Geschäft<br />
24<br />
Bereiche und Produkte || Highlights<br />
HPLC<br />
Die High Performance Liquid Chromatography ist ein etabliertes Verfahren zur chemischen Analyse und Separation<br />
von Stoffgemischen. Das Verfahren wird millionenfach eingesetzt und zählt zum Standardrepertoire<br />
jedes modernen Labors in Forschung und Industrie. Das Grundprinzip beruht auf der unterschiedlichen Anhaftungsenergie<br />
der zu trennenden Substanzen an einem bekannten Substrat. Vereinfacht gesprochen bringt<br />
man das Stoffgemisch in Lösung in eine sog. mobile Phase, die mit hohem Druck durch eine Säule poröser<br />
Partikel (stationärer Phase) gepresst wird. Je nach Absorption der verschiedenen Stoffe zur stationären Phase<br />
kommen die Bestandteile des Gemisches nacheinander aus der Trennsäule heraus.<br />
Die Möller Medical stellt HPLC-Hardware höchster Qualität her. Mit einem im Haus entwickelten, speziellen<br />
Polierverfahren werden die Innenoberfl ächen der Rohre hochglanzpoliert (Rauhigkeit r < 0,1 mμ). Das<br />
A<br />
sorgt beim Säulenpacker für eine gleichmäßigere Packung und führt in der Anwendung zu höherer Analysegenauigkeit.<br />
Da unsere Säulenhardware gleichzeitig beständig gegen sehr hohe Druckbeaufschlagung<br />
ist (weit über 1.000 bar), kann die HPLC-Analyse schneller durchgeführt werden. Der Markt wächst mit<br />
dem allgemeinen Diagnostikmarkt sowie der Petrochemie. Unsere Vertriebsstrategie zielt auf weltweit<br />
alle HPLC-Säulenhersteller.<br />
Strategischer Ausblick in die Radiologie<br />
Humanmedizinische Spezialkanülen<br />
Das <strong>medimondi</strong> Kernunternehmen Möller Medical verfügt über mehrere Jahrzehnte Erfahrung in der<br />
Herstellung hochwertiger humanmedizinischer Spezialkanülen. Die Einsatzgebiete sind unter anderem<br />
Krebsdiagnose (Hart- und Weichbiopsie), In-vitro-Fertilisation (IVF) und Vertebroplastie (Osteoporosebehandlung).<br />
Das Fertigungs-Know-how für Kanülen ist Ansatzpunkt für einen möglichen zukünftigen<br />
Eintritt in ein Endkundensegment der Radiologie und angrenzender Disziplinen. Die Vertriebsstrategie<br />
für solche Neuentwicklungen kann strategische Allianzen oder auch die Akquisition einer Vertriebsgesellschaft<br />
einschließen.<br />
Höchste Innenoberfl ächengüten werden<br />
im Liquid Handling und der HPLC<br />
benötigt.<br />
Unsere patentierte vielseitige Entwicklung<br />
kommt für ein-, zwei- und dreiteilige<br />
humanmedizinische Spezialkanülen<br />
zum Einsatz.
HPLC Säulenhardware<br />
Unser Standardsystem für<br />
den US-Markt. Besondere<br />
Merkmale sind die hochglatte<br />
Innenoberfl äche und<br />
die extreme Druckstabilität.<br />
Die Ringe auf dem Rohr<br />
codieren den Innendurchmesser.<br />
HPLC Detail<br />
Das US-System aufgeschnitten.<br />
Man erkennt die präzise<br />
umspritzte Fritte im Säulenkopf<br />
und die hochpolierte<br />
Innenoberfl äche.<br />
RF-Applikator<br />
Innovativer RF-Applikator (Prototyp) aus einer NiTi-Memory-Legierung.<br />
Bereiche und Produkte || Highlights<br />
HPLC Zubehör<br />
Das durchdachte System von<br />
Säulen und Kartuschen wird<br />
durch Säulenköpfe, Vorsäule,<br />
Fritten usw. für den EU- und<br />
US-Markt ergänzt.<br />
Highlights<br />
Markengeschäft<br />
OEM-Geschäft<br />
25
Bereiche und Produkte<br />
Markengeschäft<br />
Die Blutmischwaage Docon® dient zur Unterstützung und Dokumentation<br />
des Blutspendevorgangs und ist durch ihre fl exible Konfi gurierbarkeit<br />
ein internationaler Erfolg.
»Medizingeräte müssen<br />
einfach zu bedienen sein,<br />
damit sich der Arzt<br />
auf den Patienten<br />
konzentrieren kann«<br />
Dipl-Ing. Matthias Grün, Elektronik- und Softwareentwicklung<br />
Highlights<br />
Markengeschäft<br />
OEM-Geschäft<br />
27
Highlights<br />
Markengeschäft<br />
OEM-Geschäft<br />
28<br />
Bereiche und Produkte || Markengeschäft<br />
Bereiche und Produkte<br />
Markengeschäft<br />
Das traditionsreiche und bewährte OEM-Geschäft bildet den Nährboden, auf dem wir besondere Innovationen<br />
entwickeln – Produkte, die wir unter eigener Marke vertreiben, in der Regel im deutschsprachigen<br />
Raum selbst und international über ein schnell wachsendes Netzwerk an Distributoren. Das Markengeschäft<br />
besteht momentan aus den Bereichen Neurochirurgie/Wirbelsäulenchirurgie, Bluttransfusion und<br />
Ästhetische Medizin.<br />
Neurochirurgie<br />
LiquoGuard®<br />
Am Anfang stand die revolutionäre Idee eines versierten Neurochirurgen. Hinzu kamen Hunderte von<br />
Designverfeinerungen und -verbesserungen aus unserer Entwicklung und unserem Vertrieb. So entstand<br />
in nur 15 Monaten das neue Produkt LiquoGuard®. Das geschlossene System aus Gerät und Verbrauchsgütern<br />
wurde mit großem Erfolg auf internationalen Fachkongressen in Europa und den USA vorgestellt<br />
und zeigt alle Anzeichen, als »Game Changer« diesen Markt nachhaltig zu verändern. LiquoGuard® ersetzt<br />
das traditionelle Tropfkammerprinzip durch ein geschlossenes System mit dualen Drucktransducern und<br />
einer elektronisch gesteuerten Schlauchpumpe. Gleichzeitig ersetzt LiquoGuard® alle externen und viele<br />
implantierte Sensorsysteme zur Hirndruckmessung.<br />
Sicherheit: LiquoGuard® verfügt im Gegensatz zu allen anderen heutigen Systemen über Alarmfunktionen.<br />
Bei der herkömmlichen Liquordrainage können z.B. unerkannte Katheterverstopfungen, Schlitzventrikelsyndrome<br />
oder subdurale Hämatome auftreten. LiquoGuard® unterstützt die Erkennung und<br />
Vermeidung solcher Situationen. Durch das neuartige Konzept eines geschlossenen Systems wird zudem<br />
die Verkeimungsgefahr minimiert.<br />
Kosten-/Zeitersparnis: Mit dem Wegfall der Tropfkammer entfällt auch die Notwendigkeit zeitraubender<br />
manueller Höhenjustagen. Durch das Sicherheitskonzept ist oft sogar eine frühere Verlegung aus dem<br />
Intensivbereich in überwachte Normalstationen möglich.<br />
Mobilität: Starke Akkus ermöglichen während der Bewegung des Patienten die Fortsetzung der parallelen<br />
Liquordruckmessung und -drainage. Der Wachpatient bleibt mobil und kann sich innerhalb des Krankenhauses<br />
frei bewegen.<br />
Vielseitigkeit: LiquoGuard® unterstützt durch die permanente Datenaufzeichnung neue Therapiekonzepte.<br />
Die erweiterten Analysemöglichkeiten helfen bei der Indikationsstellung für Shunts, der Beurteilung<br />
von Medikationseffekten und der Berechnung des Liquorfl usses sowie der Ventrikelcompliance.<br />
Weitere Versionen sind in Entwicklung. In der Fachwelt widerlegt der LiquoGuard® die bisher weit verbreitete<br />
Meinung, eine gleichzeitige Druckmessung und Drainage sei nicht möglich. Auch deshalb wird der<br />
LiquoGuard® vielfach als »Paradigmenwechsel« (Paradigm Shift) bezeichnet.
Historyfunktion<br />
Alle Daten werden aufgezeichnet<br />
und stehen für<br />
die Auswertung am Gerät<br />
selbst oder an einem PC zur<br />
Verfügung.<br />
LiquoGuard®<br />
Die revolutionäre Lösung der<br />
meisten klinischen Liquormanagementprobleme:<br />
sicher, zeitsparend, mobil,<br />
vielseitig.<br />
Bereiche und Produkte || Markengeschäft<br />
Peristaltikpumpe<br />
Die elektronisch gesteuerte<br />
Pumpe reguliert den Hirndruck<br />
des Patienten durch<br />
Wegnehmen überschüssigen<br />
Liquors bei stets positivem<br />
Druck.<br />
Drucktransducer<br />
Die gesamte Sensor- und Alarmkette ist doppelt ausgeführt, um in jeder denkbaren Fehlersituation einen Alarm auszulösen.<br />
Highlights<br />
Markengeschäft<br />
OEM-Geschäft<br />
29
Highlights<br />
Markengeschäft<br />
OEM-Geschäft<br />
30<br />
Bereiche und Produkte || Markengeschäft<br />
Neues Docon® Mobile mit integriertem<br />
Transponder reader.<br />
Bluttransfusion<br />
Der Docon mit Pumpeinheit, eine kundenspezifi<br />
sche Anpassung (Prototyp).<br />
Der Markt besteht aus Geräten und Disposables für Blutspenden, Weiterverarbeitung und spezifi sche Diagnostik.<br />
Die Marktentwicklung wird von stetig steigenden regulatorischen Anforderungen geprägt. Marktprognosen<br />
gehen von einem stabilen Markt aus. Die Themen Prozessoptimierung (insbesondere des Spendevorgangs)<br />
sowie steigende Dokumentationspfl ichten eröffnen hinreichend Raum für Mittelständler wie<br />
Möller Medical mit innovativen Produkten.<br />
Docon®<br />
Nachdem die <strong>medimondi</strong>-Tochtergesellschaft Möller Medical über Jahre hinweg eine Blutmischwaage<br />
als OEM-Produkt produziert hatte, wurde hier in den letzten Jahren die in Europa technologisch führende<br />
Blutmischwaage Docon® entwickelt. Das Gerät dient zur Unterstützung, Prozesskontrolle und Dokumentation<br />
der stationären und mobilen Blutspende. Es überwacht und dokumentiert den Blutspendevorgang.<br />
Die Datenübertragung ist per Kabel oder Funk möglich. Mit dem unter der eigenen Marke Möller Medical<br />
vertriebenen Produkt konnte <strong>medimondi</strong> die Marktführerschaft in Deutschland erreichen. Nachhaltig<br />
gestärkt wird dieses Geschäft durch die strategische Allianz mit einem der großen Blutbeutelhersteller,<br />
durch die Koppelangebote mit Verbrauchsgütern möglich sind. Im Rahmen einer Kooperation mit einer<br />
Universität und einer großen Blutspendeorganisation wird bereits daran geforscht, wie eine weitere Vereinfachung<br />
des Blutspende- und Verarbeitungsprozesses erreicht werden kann.<br />
Ausblick<br />
<strong>medimondi</strong> hat bewiesen, dass sich aus dem stabilen und bewährten Industriegeschäft ein interessantes<br />
Endkundengeschäft unter eigener Marke entwickeln lässt. Durch die starke Marktfragmentierung geht<br />
das ohne Kannibalisierung. Und wir stehen damit erst am Anfang! Weitere Entwicklungen bieten sich<br />
in Nischen an, die zu unserem heutigen Geschäft verwandt oder angrenzend sind, so z. B. die Radiologie,<br />
Orthopädie oder auch Diagnostik.
Die Blutmischwaage Docon® dient zur Unterstützung und<br />
Dokumentation des Blutspendevorgangs und ist durch ihre<br />
fl exible Konfi gurierbarkeit ein internationaler Erfolg.<br />
Highlights<br />
Markengeschäft<br />
OEM-Geschäft<br />
31
Highlights<br />
Markengeschäft<br />
OEM-Geschäft<br />
32<br />
Bereiche und Produkte || Markengeschäft<br />
Ästhetische Medizin<br />
Das Wachstum des Marktes ist bestimmt durch den Schönheits- und Wellness-Trend sowie die Folgen von<br />
Überernährung und Bewegungsmangel. Liposuktionsbehandlungen (Fettabsaugung) in den USA nahmen in<br />
den Jahren 1997 bis heute konstant zu und ist dort die beliebteste Schönheitsoperation überhaupt. In Europa<br />
besteht auf diesem Markt noch Aufholbedarf.<br />
Liposat® und Vibrasat®<br />
<strong>medimondi</strong> besetzt den Markt der Ästhetischen Medizin bereits seit 2003 mit den Produkten Liposat®<br />
und Vibrasat®, einem in Kooperation mit einem der führenden ästhetischen Dermatologen entwickelten<br />
System für Liposuktion (Fettabsaugung). Mittels der schonenden Tumeszenz-Lokalanästhesie und Vibrationskanülentechnik<br />
wird überschüssiges Fettgewebe in allen Körperregionen schmerzarm und dauerhaft<br />
entfernt. Das Produkt wird unter der Marke Möller Medical vertrieben, wobei der Systemansatz, nach dem<br />
Verkauf des Systems durch die Weiterbelieferung mit zugehörigen Disposables nachhaltige Umsatzbeiträge<br />
zu erwirtschaften, auch hier Anwendung fi ndet.<br />
Liposuktionskanüle mit Bullet-Point-<br />
Tip und lasergeschnittenen Absaugöffnungen.<br />
Der starke Vibrasat® power ist das<br />
High-End-Modell für die Vibrationsliposuktion<br />
(Fettabsaugung).
Liposat® power confi guration, die Komplettlösung<br />
für die Fettabsaugung. Ca. 500 Geräte<br />
sind im Markt der Ästhetischen Chirurgen und<br />
Dermatologen installiert.<br />
Highlights<br />
Markengeschäft<br />
OEM-Geschäft<br />
33
Bereiche und Produkte<br />
OEM-Geschäft<br />
Das Kanülenset für die Vertebroplastie wurde bei Möller Medical<br />
entwickelt und wird in Herstellerverantwortung und mit eigener Zulassung<br />
durch ein global agierendes Partnerunternehmen vertrieben.
»Minimalinvasive Verfahren<br />
haben enormes<br />
Wachstumspotential«<br />
Dirk Schlecht, Produktmanager Humanmedizinische Spezialkanülen<br />
Highlights<br />
Markengeschäft<br />
OEM-Geschäft<br />
35
Highlights<br />
Markengeschäft<br />
OEM-Geschäft<br />
36<br />
Bereiche und Produkte || OEM-Geschäft<br />
Bereiche und Produkte<br />
OEM-Geschäft<br />
Der Bereich OEM-Geschäft ist unser stabiles Basisgeschäft. Wir greifen auf den folgenden Seiten beispielhaft<br />
die Themen Humankanülen, Liquid Handling Systems und Schlauchpumpen auf. Diese illustrieren<br />
<strong>medimondi</strong>s Entwicklungs- und Fertigungskompetenzen. Die Gruppe bietet umfangreiche Fertigungsmöglichkeiten<br />
von Kunststoffextrusion und -spritzguss über Kunststoff- und Metallzerspanung (inklusive<br />
speziellen Schleiftechniken) bis hin zur CNC-Laserbearbeitung, Montage (schwarz/Reinraum), Galvanik/<br />
Beschichtung, Vorrichtungs-/Formenbau, Elektronik und Software. Diese technologische Kompetenz und<br />
hohe Fertigungsqualität wird von unseren OEM-Kunden sehr geschätzt.<br />
Diagnostik<br />
Die In-vitro-Diagnostik umfasst den Markt für Diagnoseverfahren zur Untersuchung von aus dem menschlichen<br />
Körper stammenden Proben. Verfahrensbestandteile sind häufi g Reagenzien, Kalibrier- und Kontrollmaterialien,<br />
sog. »Kits«, Instrumente, Apparate und Automaten. Das Liquid-Handling der Proben, meist<br />
Körperfl üssigkeiten, ist eines der Spezialgebiete der <strong>medimondi</strong>-Tochter Möller Medical.<br />
In-vitro-Diagnostik und Analytik<br />
Der weltweit wachsende Markt für In-vitro-Diagnostik (IVD) ist mit der Medizintechnik eng verwandt.<br />
Hier partizipiert die <strong>medimondi</strong>-Tochter Möller Medical als weltweiter Zulieferer für Liquid Handling<br />
Systeme fast aller namhaften Hersteller von Laboranalysegeräten. Unter Liquid Handling verstehen wir:<br />
technische Kanülen mit Nanokompositbeschichtung, teilweise Heizung/Kühlung, Leveldetektion und<br />
Spezialformen/-schliffen (z. B. Cap Piercing System, in Kanülen eingezogene PTFE-Schläuche), komplexe<br />
Schlauchsysteme, totwasserarme oder -freie Anschlussstücke (Fittings) und spezielle, oft sehr anwendungsspezifi<br />
sch entwickelte Schlauchpumpen. Möller ist überdies in der chemischen Analytik aktiv mit<br />
sog. HPLC-Hardware, eine systemkritische Komponente für die Herstellung von hochwertigen Chromatographiesäulen.<br />
In all diesen Bereichen existiert langjähriges und patentiertes Verfahrens-Know-how,<br />
zum Beispiel für die Innenreinigung und -beschichtung schwierigster Rohrgeometrien. Nebenbei bieten<br />
wir seit 1995 hochwertige Nanokompositbeschichtungen an und entwickeln auf Kundenwunsch auch<br />
maßgeschneiderte Schichtsysteme. Wichtigste derzeitige Anwendungen solcher Beschichtungen sind die<br />
technischen Kanülen.
Blutdiagnostik<br />
Die Analysenadel wird in<br />
einem Automaten für die<br />
Blutdiagnostik eingesetzt.<br />
Sie enthält eine Heizung,<br />
um die Probe auf die für<br />
biochemische Reaktionen<br />
erforderliche Temperatur zu<br />
erwärmen.<br />
Dental/Kühlwendel<br />
Der Kühlwendel kühlt eine<br />
UV-Lampe in einem System<br />
für dentale Kunststofffüllungen.<br />
Bereiche und Produkte || Markengeschäft<br />
Peristaltikpumpe<br />
Hochpräzise Schlauchpumpen<br />
als Komponenten und<br />
Fertiggeräte werden wegen<br />
ihres hygienischen Prinzips<br />
in der Medizintechnik<br />
geschätzt.<br />
NanoCoatings<br />
Der sichtbar große Kontaktwinkel des Flüssigkeitstropfens weist auf eine hochwertige, transparente, hydrophobe<br />
Innenbeschichtung der Möller NanoCoatings hin. Selbst dünnste Kanülen können von innen beschichtet werden.<br />
Highlights<br />
Markengeschäft<br />
OEM-Geschäft<br />
37
Highlights<br />
Markengeschäft<br />
OEM-Geschäft<br />
38<br />
Bereiche und Produkte || OEM-Geschäft<br />
Zweikanalschlauchpumpe höchster<br />
Qualität<br />
Schlauchpumpen<br />
Bedienpanel mit Touchscreen und<br />
Softkeys<br />
Die Schlauchpumpe, auch Peristaltikpumpe genannt, hat in der Medizintechnik aus Hygienegründen ihren<br />
festen Platz – nur der Schlauch als Einmalverwendungsartikel kommt in Kontakt mit dem zu transportierenden<br />
Medium. Das Pumpenprinzip setzt sich für medizinische Anwendungen immer mehr durch und<br />
beruht auf dem Abklemmen eines fl exiblen Schlauchs mittels Rollen, die auf einem rotierenden Rad montiert<br />
sind.<br />
Schlauchpumpen – vielfältiger Ansatzpunkt für Neuentwicklungen<br />
Die <strong>medimondi</strong>-Tochtergesellschaft Möller Medical stellt seit Jahrzehnten Schlauchpumpen für sehr unterschiedliche<br />
medizinische Anwendungsgebiete her – u.a. als Blutpumpen, Sterilisationspumpen, Infi ltrationspumpen,<br />
Drainagepumpen, Kühlpumpen in Anwendungen der Hämo- und Leberdialyse, Diagnostik,<br />
Ästhetik, Neurochirurgie und Radiologie.<br />
Kaufmännisch ist die Schlauchpumpe ein interessantes Absatzprodukt. So entsteht in der Regel ein<br />
Systemgeschäft aus der Kopplung des Investitionsgutes (Pumpe) mit dem Verbrauchsgut (passendes<br />
Schlauchset). Häufi g liefert <strong>medimondi</strong> beides, so dass aus einer installierten Gerätebasis stabile Umsätze<br />
für die Zukunft entstehen.<br />
Die Endkundenbereiche (Markengeschäft) der Ästhetischen Medizin und der Neurochirurgie begannen<br />
mit Produktideen, die auf dem Schlauchpumpenprinzip beruhten. Dieser strategische Ansatz lässt sich auf<br />
andere Bereiche übertragen.
OEM-Schlauchpumpe in hochwertiger Edelstahloptik, entwickelt<br />
und produziert von Möller Medical. Dieses Produkt wird im Bereich<br />
der Sterilitätsprüfung, vorwiegend in der Pharmaindustrie<br />
eingesetzt.<br />
Highlights<br />
Markengeschäft<br />
OEM-Geschäft<br />
39
40<br />
Unsere Mitarbeiter || Entwicklung und Produktmanagement/Marketing<br />
Unsere Mitarbeiter<br />
Entwicklung und Produktmanagement/Marketing<br />
Dipl.-Ing. Matthias Grün<br />
Elektronik- und Softwareentwicklung<br />
»Medizingeräte müssen<br />
einfach zu bedienen sein,<br />
damit sich der Arzt auf den<br />
Patienten konzentrieren kann.«<br />
Michael Frank<br />
Produktmanager Liquid Handling Systems,<br />
HPLC-Hardware und Dental<br />
»In der Analytik sehe ich Wachstumspotenzial<br />
durch unsere<br />
Internationalisierung.«
Dipl.-Ing. Mayank Sharma<br />
Softwareentwicklung Linux<br />
»Safety, simplicity and fl exibility<br />
are key in software design for<br />
medical devices.«<br />
Dipl.-Ing. Berthold Mollenhauer<br />
Entwicklungsleiter Möller Medical<br />
»Produktinnovationen entstehen<br />
im Gespräch mit Ärzten und<br />
Anwendern.«<br />
41
42<br />
Unsere Mitarbeiter || Produktion und Vertrieb<br />
Unsere Mitarbeiter<br />
Produktion und Vertrieb<br />
Ken Andresen<br />
Leitung Prozessentwicklung und<br />
-optimierung der Rolf Schmidt<br />
»Das Kundenproblem besser<br />
verstehen als der Kunde selbst.«<br />
Ingrid Schenk<br />
Vertriebsleiterin Spine Deutschland<br />
»Der erste Eindruck beim<br />
Kunden zählt.«
Michael Els<br />
Produktmanager Spine<br />
»Ein dynamisches Team mit<br />
tollen Produkten.«<br />
Dipl.-Ing. (FH) Juliane Dragon<br />
Patentmanagement und<br />
Internationale Zulassungen<br />
»Unsere Produkte<br />
begeistern mich.«<br />
43
44<br />
Milestones der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> || Konzernlagebericht<br />
Milestones der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong><br />
Neue Technologien/<br />
Kompetenzen<br />
<strong>2009</strong> • Grafi sche Benutzerführung<br />
mittels Touchscreen<br />
• Linux<br />
• Titanbearbeitung<br />
2008 • Herstellung von medizinischen<br />
Instrumenten<br />
• Luftblasendetektion<br />
• Leistungsstärkere<br />
Geräteplattform<br />
2007 • Implantate-Entwicklung<br />
• NiTi-Memorylegierungen<br />
• Touchscreen Technologie<br />
Neue Märkte und<br />
Produkte<br />
• Neue Version Vertebroplastie<br />
• Weiterentwicklung Blutmischwaage<br />
mit WLAN<br />
• Kardiologie-Kühlpumpe<br />
• Sterilisierbarer Hochleistungskunststoff<br />
• Wirbelsäulenimplantate<br />
• Sterilisationsprüfpumpe<br />
• Vertebroplastiekanüle<br />
2006 • Kunststoffextrusion • Implantate als Handelswaren<br />
• Liquordrainagepumpe<br />
• HPLC-Hardware<br />
• Aufbau Distributornetzwerk<br />
Neurochirurgie<br />
2005 • Drucksensorik<br />
• Watchdog-Technologie<br />
• Direktvertrieb in Liposuktion<br />
und Liquid Handling<br />
• Aufbau Distributornetzwerk<br />
Ästhetische<br />
Medizin<br />
• Liposuktion und<br />
Bluttransfusion unter<br />
Eigenmarke<br />
2004 • Funkdatenübertragung • Neue Version<br />
Blutmisch waage<br />
• Neue Version<br />
Liposuktion<br />
2003 • Schlauchpumpen<br />
• Mechatronik<br />
• Kanülen-Herstellung<br />
• Liquid Handling Systems<br />
• Nano Coatings<br />
• Kunststoffspritzguss und<br />
Werkzeugbau<br />
• Laserbearbeitung<br />
• Kunststoffzerspanung<br />
• Liposuktion<br />
• Dialysekomponenten<br />
• Blutmischwaagen<br />
• Humankanülen<br />
• Technische Kanülen<br />
Unternehmen<br />
• Kauf der bricon ag<br />
• Eingliederung Centroplast<br />
und Rolf Schmidt<br />
in die <strong>medimondi</strong>-<br />
Gruppe<br />
• Kauf der Centroplast<br />
UK<br />
• Gründung der<br />
<strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong><br />
(als CENTROTEC Medizintechnik<br />
GmbH)<br />
• Kauf der Möller<br />
Medical GmbH
Konzernlagebericht<br />
Konzernlagebericht der <strong>medimondi</strong>-Gruppe,<br />
Fulda für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />
A. Geschäftstätigkeit und<br />
Rahmenbedingungen<br />
I. Allgemeine Entwicklung<br />
und Tätigkeit<br />
Die Finanzkrise und Wirtschaftskrise hat die<br />
<strong>medimondi</strong>-Gruppe – im Folgenden auch <strong>medimondi</strong>-Konzern<br />
oder <strong>medimondi</strong> genannt – im Jahr<br />
<strong>2009</strong> stark beschäftigt. Während der Medizintechnikmarkt<br />
von der Krise nur am Rande betroffen<br />
war, ist der Umsatz der beiden im Kunststoffmarkt<br />
tätigen Unternehmen Rolf Schmidt A/S und<br />
Centroplast Engineering Plastics GmbH rezessionsbedingt<br />
um mehr als 30 % eingebrochen. Trotz<br />
Kapazitätsanpassungen, welche bereits im November<br />
2008 eingeleitet wurden und unter anderem<br />
Kurzarbeit und Personalreduktionen umfassten,<br />
musste ein Verlust von 1,4 Mio. EUR hingenommen<br />
werden. Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe hat die Krise dazu<br />
genutzt, die Kostenbasis der Unternehmen der<br />
heutigen Marktstruktur anzupassen. Des Weiteren<br />
wurde im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> der Sitz der<br />
<strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong>, Obergesellschaft der <strong>medimondi</strong>-<br />
Gruppe, von der Walter-Gropius-Straße 15 in 80807<br />
München in die Wasserkuppenstraße 29-31 in<br />
36043 Fulda verlegt.<br />
II. Strategie, Struktur und Steuerung<br />
Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe verfolgt eine klassische<br />
»buy and build« Strategie. Der Fokus für potenzielle<br />
Akquisitionen liegt auf wachsenden, nachhaltig<br />
profi tablen Unternehmen in einem stabilen Marktumfeld<br />
mit professionellen Mitarbeitern und Management,<br />
die zur eigenen Kultur und den gesetzten<br />
Entwicklungszielen passen. Oberste Priorität<br />
für die <strong>medimondi</strong> hat die Weiterentwicklung der<br />
Gruppenunternehmen durch Produktentwicklung,<br />
Marktöffnung, regionale und fachliche Expansion,<br />
Logistik-, Prozess- und Produktionsverbesserungen<br />
sowie stete fachliche und persönliche Weiterentwicklung<br />
des Management- und Mitarbeiterteams.<br />
Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe ist Teil des CENTROTEC-<br />
Konzerns und wird durch Dr. Christoph Traxler im<br />
Konzernvorstand der CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong><br />
vertreten. Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe entspricht dabei<br />
LiquoGuard® misst, überwacht und steuert den<br />
Hirndruck des Patienten.<br />
dem Segment Medical Technology und Engineering<br />
Plastics der CENTROTEC-Gruppe. Die <strong>medimondi</strong><br />
hat ihre wesentlichen Standorte in Fulda/<br />
DE (Möller Medical GmbH), Marsberg/DE (Centroplast<br />
GmbH), Kolding/DK (Rolf Schmidt Industriplast<br />
A/S) und Zürich-Dietikon/CH (bricon ag).<br />
Im Rahmen der Konzernstrategie der CENTRO-<br />
TEC und der <strong>medimondi</strong> wird den Tochtergesellschaften<br />
großer operativer Freiraum eingeräumt.<br />
Hierdurch wird das unternehmerische Handeln des<br />
lokalen Managements und der Mitarbeiter gefördert<br />
und damit marktnahes, schnelles und innovatives<br />
Agieren ermöglicht. Von Konzernseite werden<br />
im Rahmen der jährlichen Budgetierungs- und<br />
Planungsprozesse Ziele für die Einzelunternehmen<br />
vorgegeben. Diese bilden die Grundlage für eine<br />
laufende Überprüfung der Geschäftsentwicklung<br />
45
46<br />
Konzernlagebericht<br />
durch die konzernweiten Kontroll- und Steuermechanismen.<br />
Hierdurch und durch Synergie- und<br />
Integrationsprogramme in den Bereichen Logistik,<br />
Produktion, Vertrieb, Finanzen und Einkauf soll ein<br />
profi tables Wachstum generiert werden.<br />
III. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Die globale Finanzkrise und Wirtschaftkrise hat ab<br />
dem Herbst 2008 das Wirtschaftsgeschehen stark<br />
beeinfl usst und zu einer Rezession geführt.<br />
Die Aktivitäten in der Medizintechnik waren und<br />
sind davon nur wenig betroffen, da die Behandlung<br />
mit Medizintechnikprodukten in der Regel von<br />
den Krankenkassen oder vom Staat bezahlt wird.<br />
Entsprechend ist der Medizintechnikbereich der<br />
<strong>medimondi</strong> auch zukünftig nur geringfügig vom<br />
wirtschaftlichen Umfeld abhängig. Die von Unternehmen<br />
der <strong>medimondi</strong>-Gruppe hergestellten<br />
Kanülen und Implantate werden für medizinische<br />
Behandlungen eingesetzt, die in der Regel nicht<br />
aufschiebbar sind und von den Krankenversicherungen<br />
übernommen werden. Die verkauften<br />
Geräte sind mehrheitlich Investitionsgüter, welche<br />
für von der Krankenkasse erstattete Behandlungen<br />
eingesetzt werden. Wir konnten einen stabilen Medizinproduktmarkt<br />
beobachten und gehen auch<br />
Neurochirurgen besprechen das geeignete<br />
bricon-Implantat.<br />
Das bricon-Serifl ex-System zeichnet<br />
sich durch die elegante und durchdachte<br />
Instrumentierung aus.<br />
für die mittel- und langfristige Zukunft von einem<br />
solchen aus. Die deutsche Gesundheitsreform hat<br />
im Übrigen bereits in den letzten Jahren zu einer<br />
zurückhaltenden Investitionspolitik der Krankenhäuser<br />
geführt. Im Bereich der Wirbelsäulenimplantate<br />
gehen wir, wie auch die meisten Finanzanalysten,<br />
weiterhin von starkem Wachstum aus.<br />
Die wichtigen Kunden des Bereiches Engineering<br />
Plastics aus dem stark exportorientierten<br />
Maschinen- und Anlagenbau reagierten Anfang<br />
des Jahres mit einer deutlichen Verkürzung der<br />
Lagerreichweiten auf die weltweite realwirtschaftliche<br />
Rezession. Die auch im weiteren Jahresverlauf<br />
bei deutlich mehr als 30 % liegenden Umsatzrückgänge<br />
dieser Zielbranchen führten in der Folge zu<br />
erheblichen Umsatzrückgängen bei den Halbzeug<br />
zuliefernden Unternehmen.
IV. Geschäftsverlauf<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> musste die <strong>medimondi</strong>-Gruppe<br />
einen Umsatzrückgang von 24 % auf 29,5 Mio.<br />
EUR hinnehmen. Während im Bereich der Medizintechnik<br />
der Umsatz nur leicht zurückging, war<br />
der Engineering Plastics Bereich von der Rezession<br />
stark betroffen.<br />
Im Bereich der Medizintechnik konnte das Markengeschäft<br />
weiter gefestigt werden. Auf dem<br />
Gebiet der Wirbelsäulenchirurgie hat sich die<br />
<strong>medimondi</strong> im deutschsprachigen Raum als ernst<br />
zu nehmender Marktteilnehmer etabliert und im<br />
Bereich der Neurochirurgie weltweit einen guten<br />
Ruf erarbeitet. Das internationale Netzwerk von<br />
Distributionspartnern für <strong>medimondi</strong>-Markenprodukte<br />
konnte weiter vergrößert werden, so werden<br />
neu unter anderen der LiquoGuard® in Brasilien,<br />
Neuseeland, Australien, Ukraine und Weißrussland,<br />
sowie bricon Serifl ex (Wirbelsäulenfi xation)<br />
in Griechenland und Saudi Arabien eingesetzt.<br />
Im Markengeschäft konnte für einen namhaften<br />
internationalen Hersteller der Kardiologie die Entwicklung<br />
einer Kühlpumpe abgeschlossen und die<br />
Markteinführung mit begleitet werden. Weiterhin<br />
wurden signifi kante Fortschritte in der Entwicklung<br />
eines Systems zur Hochfrequenzablation<br />
(RFA) gemacht.<br />
Beide Produkte kombinieren wie der LiquoGuard®<br />
und die Liposat-Geräte jeweils ein aktives Medizingerät<br />
mit einem sterilen Verbrauchsgut und<br />
werden durch Vertriebspartner unter der Marke<br />
Möller Medical verkauft. Im OEM-Geschäft konnte<br />
die <strong>medimondi</strong>-Tochter Möller Medical GmbH ihre<br />
Position als HPLC-Hersteller (High Pressure Liquid<br />
Chromatography, Hochleistungsfl üssigkeitschromatographie)<br />
weiter festigen. Die hergestellte<br />
Qualität übertrifft den bisherigen Marktstandard<br />
– was zu Kostenvorteilen der Weiterverarbeitung<br />
und zu Verbesserungen in der HPLC-Analyse führt.<br />
Diverse Weiterentwicklungen sind auch in diesem<br />
Bereich in Arbeit.<br />
Die Montage hochwertiger technischer Kanülen<br />
für die Anwendung in der Diagnostik erfordert<br />
gut ausgebildete Mitarbeiter.<br />
Im Bereich Engineering Plastics haben sich im vergangen<br />
Jahr die <strong>medimondi</strong>-Töchter Centroplast<br />
und Rolf Schmidt in einer Rezession mit starken<br />
Umsatzrückgängen behaupten müssen. Die<br />
nach der Finanzkrise folgende Unsicherheit und<br />
realwirtschaftliche Rezession haben weltweit zu<br />
starkem Lagerabbau von Halbzeugen geführt und<br />
gleichzeitig die exportorientierte Maschinenindustrie<br />
hart getroffen. Umsatzverluste und verminderte<br />
Auftragseingänge gab es daher insbesondere<br />
bei solchen Produkten des Bereichs Engineering<br />
Plastics, welche weder in die Medizintechnik<br />
noch in den Pharmabereich geliefert werden. Die<br />
Zerspanungen von Centroplast und Rolf Schmidt<br />
mussten sich in diesem widrigen Umfeld den Realitäten<br />
stellen und haben ihre Kostenbasis unter<br />
anderem durch Personalabbau und Kurzarbeit<br />
stark zurückgefahren, so dass das vierte Quartal<br />
<strong>2009</strong>, trotz anhaltend tiefer Umsätze, Cash neutral<br />
gestaltet werden konnte.<br />
47
48<br />
Konzernlagebericht<br />
B. Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage<br />
I. Vermögenslage<br />
Das umfangreiche Produktionsnetzwerk der<br />
<strong>medimondi</strong> zeigt sich in dem hohen Anteil der<br />
Sachanlagen an der Bilanzsumme. Das Netto-Sachanlagevermögen<br />
der <strong>medimondi</strong> ist gegenüber<br />
dem Vorjahr um ca. 0,5 Mio. EUR auf 11,3 Mio. EUR<br />
gesunken.<br />
Die Anlagenintensität (Anlagevermögen im Verhältnis<br />
zum Gesamtkapital) ist im Geschäftsjahr<br />
<strong>2009</strong> von 52 % auf 51 % gesunken.<br />
Die Lagerhaltung, insbesondere im Kunststoffbereich,<br />
wurde in <strong>2009</strong> optimiert, wobei hohe Lieferfähigkeit<br />
und losgrößenoptimierte Produktion<br />
weiterhin Teil der <strong>medimondi</strong>-Strategie bleiben.<br />
Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr<br />
von 35,2 Mio. EUR um 0,5 Mio. EUR auf 34,7 Mio.<br />
EUR reduziert.<br />
II. Finanzlage<br />
Die Eigenkapitalquote ist im Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />
von 46 % um 3 % auf 43 % gesunken.<br />
Die Bankverbindlichkeiten der <strong>medimondi</strong> sind zu<br />
über 54 % langfristig gestaltet, wobei langfristige<br />
Darlehen teilweise bis zum Jahr 2021 laufen. Dies<br />
unterstreicht die Langfristigkeit der <strong>medimondi</strong>-<br />
Strategie.<br />
Die liquiden Mittel im Konzern beliefen sich zum<br />
31.12.<strong>2009</strong> auf 1,9 Mio. EUR. Zusammen mit den<br />
freien Kreditlinien verfügte die <strong>medimondi</strong>-Gruppe<br />
zum Geschäftsjahresende über ausreichend liquide<br />
Mittel, um im Rahmen der Unternehmensphilosophie<br />
die operativen und strategischen Geschäfte<br />
vorantreiben zu können.<br />
III. Ertragslage<br />
Mit einem Umsatzrückgang von 24 % auf 29,5 Mio.<br />
EUR, einem EBIT von -1,0 Mio. EUR, einem Verlust<br />
von 1,4 Mio. EUR und einem operativen Cash Flow<br />
von lediglich 1,7 Mio. EUR muss die Gruppe das<br />
schlechteste Ergebnis ihrer kurzen Geschichte<br />
bekannt geben. Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe hat allerdings<br />
die Krise genutzt, um die Kostenstrukturen<br />
nachhaltig der heutigen Situation anzupassen<br />
und sieht sich sowohl auf ein Umfeld mit stagnierender<br />
Nachfrage, als auch auf wieder anziehende<br />
Märkte gut vorbereitet.<br />
C. Nicht-fi nanzielle<br />
Leistungsindikatoren<br />
I. Personal<br />
Gegenüber dem Jahr 2008 fi el die Zahl der im<br />
Jahresdurchschnitt im <strong>medimondi</strong>-Konzern Beschäftigten<br />
von 329 (FTE = Full Time Equivalents/<br />
Vollzeitbeschäftigte) auf 313. Zum Jahresende<br />
befanden sich 23 Vollzeitbeschäftigte in Kurzarbeit.<br />
Die überwiegend hochqualifi zierten Mitarbeiter<br />
sind mehrheitlich in Deutschland beschäftigt. Darüber<br />
hinaus sind Mitarbeiter an den Standorten in<br />
Dänemark, Großbritannien und der Schweiz tätig.<br />
Zudem verfügt <strong>medimondi</strong> über Vertriebspartner<br />
im weiteren europäischen und außereuropäischen<br />
Ausland.<br />
Der Personalaufwand in der <strong>medimondi</strong>-Gruppe<br />
fi el gegenüber den vergleichbaren Vorjahreswerten<br />
um 10 % auf nunmehr 13,2 Mio. EUR (Vorjahr 14,6<br />
Mio. EUR), wobei anzumerken ist, dass insbesondere<br />
bei Centroplast in Marsberg das ganze Jahr<br />
<strong>2009</strong> Kurzarbeit durchgeführt wurde und eine<br />
Strukturbereinigung durch Abbau von Arbeitsplätzen<br />
stattgefunden hat, welche die Kosten im Jahr<br />
<strong>2009</strong> erheblich belastet haben. Im Geschäftsjahr<br />
2010 wird das Instrument der Kurzarbeit weiterhin<br />
in Anspruch genommen.<br />
Bezüglich der Vorstandsvergütungen verweisen<br />
wir auf den Anhang.<br />
Die <strong>medimondi</strong> wird auch in Zukunft hochwer-
tige Produkte im eigenen Namen und für Kunden<br />
entwickeln, fertigen und vertreiben. Dies geschieht<br />
mit einer in fl achen Hierarchien tätigen, gut ausgebildeten<br />
und motivierten Belegschaft.<br />
II. Forschung und Entwicklung<br />
Bei Forschung und Entwicklung setzt die <strong>medimondi</strong>-Gruppe<br />
auf Marktnähe und enge Zusammenarbeit<br />
mit den Kunden und Anwendern. Dank<br />
des umfassenden technischen und produktionsbezogenen<br />
Know-hows kann die <strong>medimondi</strong>-Gruppe<br />
interessante Projekte schnell zur Marktreife führen.<br />
So wird beispielsweise aus einem von Centroplast,<br />
Marsberg, gemeinsam mit einem externen Partner<br />
entwickelten und hochtemperaturbeständigen<br />
und äußerst fl exibel einsetzbaren Compound-<br />
Werkstoff ein Instrumentensieb für die bricon ag<br />
entwickelt und gefertigt.<br />
Im Bereich der Medizintechnik stehen die Kombination<br />
medizintechnischer Geräte mit Verbrauchsgütern<br />
sowie die Entwicklung von Wirbelsäulenimplantaten<br />
und zugehörigen Instrumenten<br />
im Vordergrund der Aktivitäten. In sämtlichen<br />
Bereichen wird bei Bedarf auf externes Wissen<br />
in Form von Kooperationen und gemeinsamen<br />
Projekten zurückgegriffen. Partner sind in diesen<br />
Fällen Kunden und Lieferanten sowie Universitäten<br />
und sonstige öffentliche und nicht öffentliche Forschungseinrichtungen.<br />
In <strong>2009</strong> wurde beispielsweise<br />
eine neue kardiologische Kühlpumpe fertig<br />
entwickelt und in den Markt eingeführt. Auch ein<br />
neues Implantatesystem für die Traumaversorgung<br />
der Wirbelsäule wurde in <strong>2009</strong> vorgestellt.<br />
III. Zertifi zierungen und Zulassungen<br />
Als Hersteller von medizinischen Geräten und Implantaten<br />
sind die Möller Medical GmbH und die<br />
bricon ag nach ISO 13485 zertifi ziert. Sämtliche medizinischen<br />
Produkte der <strong>medimondi</strong>-Gruppe sind<br />
im Europäischen Markt zugelassen (CE Zulassung)<br />
und für die Meisten wurden auch in verschiedenen<br />
ausländischen Märkten Zulassungen erworben.<br />
Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe wird im Rahmen ihrer<br />
Wachstumsstrategie auch im Jahr 2010 verschiedene<br />
Neuzulassungen im europäischen und außereuropäischen<br />
Markt anstreben.<br />
IV. Umwelt<br />
<strong>medimondi</strong> unterliegt aufgrund ihres Geschäftsmodells<br />
kaum direkten Umweltrisiken. Allerdings<br />
hat sich auch <strong>medimondi</strong> einem nachhaltigen<br />
Umgang mit Ressourcen verschrieben. Das Management<br />
ist der Ansicht, dass Umweltziele im<br />
Einklang mit ökonomischen Zielen stehen können<br />
und sollen. So werden Dachfl ächen zur Betreibung<br />
von Photovoltaikanlagen zur Verfügung gestellt<br />
und der Produktionsprozess laufend auf Optimierungspotenziale<br />
untersucht, um den Ressourcenverbrauch<br />
zu minimieren. Sofern sich Abfälle nicht<br />
vermeiden lassen, werden diese nach Möglichkeit<br />
Recyclingprozessen zugeführt.<br />
Die patentierte Platte des bricon-<br />
Serifl ex-Systems.<br />
49
50<br />
Konzernlagebericht<br />
Fettabsaugung mit Möller Vibrasat power®.<br />
D. Risikobericht<br />
I. Zielsetzungen und Methoden des<br />
Risikomanagements<br />
Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe bedient die Märkte der<br />
Medizintechnik und der technischen Kunststoffe.<br />
In beiden Märkten nutzt sie die jeweiligen<br />
Chancen zum organischen Wachstum. Sie betreibt<br />
aber auch – insbesondere im Bereich Medizintechnik<br />
– eine aktive Akquisitionsstrategie mit<br />
einer Betonung auf kaufmännische Vorsicht und<br />
Risikobegrenzung. Letzteres bedeutet die konsequente<br />
Befolgung eines strikten Kriterienkatalogs<br />
bei der Auswahl und Analyse von Übernahmeoptionen<br />
(gute Produkte/Marktposition, wachsende<br />
Zielmärkte, funktionierendes Managementteam,<br />
usw.) sowie angemessene Strukturierung von<br />
Akquisitionsfi nanzierungen und ein konservativer<br />
Ansatz bei der Integration von übernommenen<br />
Unternehmen. Bei dieser Strategie setzt <strong>medimondi</strong><br />
zum einen auf die umfassende Erfahrung und<br />
Marktkenntnis des lokalen Managements, zum<br />
anderen auf eine konsequente Überwachung der<br />
mit dem jeweiligen Geschäftsmodell verbundenen<br />
Risiken. Zur Überwachung der unterschiedlichen<br />
Risikofelder betreibt die <strong>medimondi</strong>-Gruppe ein<br />
konzernweites Risikomanagementsystem. Hierbei<br />
werden in allen wesentlichen Unternehmen der<br />
Gruppe unter Berücksichtigung der bestehenden<br />
Richtlinien regelmäßig Berichte über Art, Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
und potenzielle Auswirkung<br />
von möglichen Risiken abgegeben. Daneben<br />
erfolgt eine enge Begleitung des operativen Geschäftes<br />
durch den Vorstand. Auf dieser Grundlage<br />
kann eine frühzeitige Reaktion innerhalb des<br />
Risikomanagementsystems sichergestellt werden<br />
und es werden je nach potenziellem Risikowert unterschiedliche<br />
Eskalationshierarchien bis hin zum<br />
Vorstand und Aufsichtsrat rechtzeitig eingebunden,<br />
um notwendige Maßnahmen zur Vermeidung<br />
bzw. Absicherung von Risiken zu ergreifen.<br />
II. Umfeld- und Branchenrisiken<br />
Wie im Jahr <strong>2009</strong> eindrücklich ersichtlich, besteht<br />
insbesondere für den Kunststoffbereich der<br />
<strong>medimondi</strong>-Gruppe eine Abhängigkeit des Geschäftsverlaufs<br />
vom wirtschaftlichen Umfeld und<br />
der konjunkturellen Entwicklung.<br />
Im Branchenumfeld bewegt sich die <strong>medimondi</strong>-<br />
Gruppe im weiteren Bereich der Medizintechnik<br />
und der Kunststoffextrusion und -zerspanung.<br />
Insbesondere das Ergebnis im Bereich Engineering<br />
Plastics, und hier besonders das der Centroplast<br />
GmbH wurde durch die Rezession beeinträchtigt.<br />
Es wurde allerdings die Krise genutzt, das Unternehmen<br />
neu zu strukturieren. So wurden laufende<br />
Kosten für die Zukunft erheblich abgebaut. Die<br />
Maßnahmen hierzu haben signifi kante einmalige<br />
Kosten verursacht.<br />
Grundsätzlich zeigen sich im Medizintechnikbereich<br />
Einfl üsse von gesetzlichen Rahmenbedingungen,<br />
insbesondere in der Zulassung<br />
von Produkten und der Übernahme von Behandlungen<br />
durch Krankenversicherungen. So könnte<br />
beispielsweise die Ablehnung der Erstattung<br />
von bestimmten Behandlungskosten durch die<br />
Krankenversicherung grundsätzlich zu Umsatz-
ückgängen oder zumindest einer Verlangsamung<br />
des Wachstums führen. Dieses Risiko ist speziell<br />
bei der Möller Medical GmbH jedoch schwächer zu<br />
bewerten, da durch die hochdiversifi zierte Marktposition<br />
fallende Umsätze in einem Bereich durch<br />
steigende Umsätze in einem anderen Bereich kompensiert<br />
werden können. Dies wurde gerade im<br />
Jahr <strong>2009</strong> erfreulicherweise eindrucksvoll belegt.<br />
III. Unternehmensstrategische Risiken<br />
Zentrale Komponente der <strong>medimondi</strong>-Strategie ist<br />
das Wachstum durch Akquisitionen. Auch hierin<br />
liegen Risiken, die jedoch mangels Neuakquisitionen<br />
in 2008 und <strong>2009</strong> momentan nicht im Vordergrund<br />
stehen. Eine zentrale Herausforderung<br />
im Falle einer Akquisition besteht in der zügigen<br />
Anpassung der internen Organisation und Prozesse<br />
an die neu erreichte Größenordnung sowie<br />
die Integration der übernommenen Geschäfte in<br />
die Unternehmensstruktur. Eine zu schwache Anbindung<br />
neuer Einheiten an den bestehenden Konzern<br />
kann zu Transparenz- und Kontrollverlusten<br />
führen. Ein Überstülpen der Konzernkultur über<br />
neue Einheiten kann zum Verlust der Identifi kation<br />
der Mitarbeiter mit Produkt und Unternehmen<br />
und schließlich auch zu einem Verlust der Marktposition<br />
und damit des Marktwertes führen. Die<br />
<strong>medimondi</strong>-Gruppe verfolgt deshalb ein ausgewogenes<br />
Verhältnis zwischen Kontrolle und unternehmerischer<br />
Freiheit der Konzerngesellschaften. Die<br />
Verzahnung von übernommenen Einheiten oder<br />
neu gegründeten Tochtergesellschaften mit dem<br />
Konzern wird durch ein übergreifendes Integrationsprojekt<br />
vorangetrieben und kontinuierlich<br />
überwacht, bis die Einheit schließlich voll in die<br />
konzernweiten Kontroll- und Steuerungsmechanismen<br />
integriert ist.<br />
Ein überwiegender Anteil des Umsatzes wird im<br />
Euro-Raum generiert. Mit dieser Ausrichtung sind<br />
geringe Risiken hinsichtlich der Änderung von<br />
Wechselkursen verbunden. Mit zunehmender<br />
Tendenz wird aber auch das Geschäft im Nicht-<br />
Euro-Raum bzw. dem nicht europäischen Ausland<br />
an Bedeutung gewinnen. Mit einer zunehmenden<br />
Internationalisierung sind Risiken verbunden, die<br />
sich zum Beispiel aus sich ändernden politischen<br />
und rechtlichen Rahmenbedingungen, sowie den<br />
kulturellen Unterschieden ergeben. Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe<br />
setzt bei der weiteren Expansion insbesondere<br />
auf starke lokale Partner mit umfangreicher<br />
Markt-Expertise und Kenntnis der lokalen<br />
Rahmenbedingungen. Durch eine kontinuierlichen<br />
Begleitung und Prüfung der Risikopositionen im<br />
Rahmen des Risikomanagements werden so die<br />
sich ergebenden Marktchancen unter Kontrolle<br />
und Eingrenzung des Risikos optimiert.<br />
IV. Risiken des operativen Geschäfts<br />
Eine zuverlässige Belieferung wird zum einen<br />
durch technische Kooperation mit wichtigen<br />
Lieferanten, zum anderen durch das Vorhalten von<br />
mindestens zwei Bezugsquellen sichergestellt. Ein<br />
weiteres potenzielles Risiko auf der Beschaffungsseite<br />
besteht in steigenden Beschaffungspreisen.<br />
Dieses Risiko wird durch die Absicherung langfristiger<br />
Lieferbeziehungen sowie entsprechende<br />
Preisvereinbarungen und durch eine kontinuierliche<br />
Marktbeobachtung und Optimierung der<br />
Qualitätskontrolle der Viskosität eines<br />
Nanokompositlackes.<br />
51
52<br />
Konzernlagebericht<br />
Internationale Kongressteilnahmen (hier die Dentalmesse<br />
IDS) dienen der Kundengewinnung und<br />
Marktbeobachtungen.<br />
Beschaffungsquellen kontrolliert. Aktuell bieten<br />
sich im Bereich der Beschaffungspreise jedoch<br />
mehr Chancen als Risiken, da nach dem kontinuierlichen<br />
Anstieg der Preise in den letzten Jahren<br />
seit Beginn der Finanzkrise und Wirtschaftskrise<br />
eine spürbar rückläufi ge Beschaffungspreis- und<br />
Lieferzeitentwicklung zu erkennen ist.<br />
Potenzielle Risiken in Produktions- oder Dienstleistungsbereichen<br />
werden durch interne Richtlinien<br />
adressiert. Auch die Aufrechterhaltung der Zertifi -<br />
zierungen nach internationalen Qualitätsnormen<br />
wie beispielsweise ISO 9001 oder ISO 13485<br />
bedingen entsprechende Betrachtungen und Maßnahmen.<br />
Zur Sicherstellung der Produktqualität<br />
und Minimierung der damit verbundenen Risiken<br />
werden qualitätsbestimmende Teile im gesamten<br />
Produktionsprozess wie auch die Endprodukte<br />
umfassenden Qualitätskontrollen unterzogen.<br />
Die hierfür eingesetzten Verfahren und Systeme<br />
werden normengerecht weiterentwickelt. Darüber<br />
hinaus wird dem Risiko von Unfällen und Anlagenausfällen<br />
durch entsprechende Schulungen,<br />
Unfallverhütungsvorschriften und Arbeitsanweisungen<br />
vorgebeugt. Es besteht naturgemäß das<br />
Risiko eines Ausfalls von Produktionsanlagen, mit<br />
der Folge von Produktionsausfällen und Problemen<br />
in der Lieferfähigkeit. Diesem Risiko wird durch<br />
vorbeugende Instandhaltung und Redundanzen in<br />
den Fertigungsanlagen, wo immer dies wirtschaftlich<br />
ist, entgegnet. Die Anlagen selbst sind in Höhe<br />
ihres Wertes gegen mögliche Schäden versichert.<br />
In <strong>2009</strong> gab es keine nennenswerten Produktionsausfälle.<br />
Die Entwicklung innovativer Produkte ist immer<br />
mit dem Risiko verbunden, dass die angestrebte<br />
Zielsetzung trotz eines hohen Ressourcenaufwands<br />
nicht erreicht wird. Zur Minimierung dieses<br />
grundsätzlichen Entwicklungsrisikos werden die<br />
Entwicklungsprojekte gesondert nachgehalten<br />
und gesteuert. Auf diese Weise werden Fehlentwicklungen<br />
frühzeitig erkannt und die Marktorientierung<br />
der Produktentwicklung im Fokus behalten.<br />
Darüber hinaus werden sämtliche Investitionen<br />
und Entwicklungsprojekte vor dem Hintergrund<br />
des Gesamtportfolios und einer individuellen<br />
Chancen-Risiken-Betrachtung im Rahmen der konzernweiten<br />
Entwicklungsaktivitäten beurteilt.<br />
Auf der Absatzseite besteht das potenzielle Risiko,<br />
wichtige Kundenbeziehungen zu verlieren. Dieses<br />
Risiko wird durch regelmäßigen persönlichen<br />
Kontakt minimiert. Dennoch kann der Verlust zum<br />
Beispiel einer Großhandels- oder Großkundenbeziehung<br />
einen spürbaren Einfl uss auf Umsatz<br />
und Ertrag haben. Insbesondere im Bereich der<br />
Wirbelsäulenimplantate, wo 76 % des Umsatzes<br />
mit nur 11 Kunden generiert wird (9 Ärzte/Kliniken,<br />
2 Distributoren), ist dieses Risiko ernst zu nehmen<br />
und wird beobachtet.<br />
Ein weiteres Risiko auf der Absatzseite besteht in<br />
zunehmendem Preisdruck auf die <strong>medimondi</strong>-Produkte,<br />
insbesondere durch bestehende oder neue<br />
Wettbewerber. Hier sieht sich <strong>medimondi</strong> in seinen<br />
verschiedenen Bereichen aufgrund des bestehenden<br />
technologischen Vorsprungs und der bereits<br />
erreichten Marktposition in einer guten Ausgangsposition.<br />
Darüber hinaus wird das Produktportfolio<br />
regelmäßig auf Innovationspotenziale zur Sicherung<br />
und zum Ausbau der Wettbewerbsposition
überprüft. Insgesamt besteht zwar das Risiko eines<br />
Preisdrucks auf die <strong>medimondi</strong>-Produkte, es sind<br />
aber auch Positionen erreicht und Mechanismen<br />
installiert, um diesen Risikobereich kontrollieren zu<br />
können.<br />
Zur Minimierung der allgemeinen Risiken des<br />
operativen Geschäftes wurden die üblichen<br />
Versicherungen abgeschlossen. Dazu gehören im<br />
Wesentlichen Betriebsausfall-, Betriebshaftpfl icht-,<br />
Rechtsschutz-, Geschäfts- und Sachversicherungen,<br />
Elektronik-, Warenkredit- und Ertragsausfallversicherungen<br />
sowie eine D&O-Versicherung für<br />
Vorstände, Geschäftsführer und Aufsichtsräte. Darüber<br />
hinaus bestehen für Betriebslager spezielle<br />
Sachversicherungen (Feuer und Sturm).<br />
V. Personalrisiken<br />
Grundsätzlich besteht das potenzielle Risiko,<br />
Führungskräfte und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen<br />
zu verlieren. Durch die stark fragmentierte<br />
und doch kleine Organisation der <strong>medimondi</strong> mit<br />
vielen Spezialisten und hochausgebildeten Fachkräften<br />
ist dieses Risiko hier stärker ausgeprägt<br />
als bei einem eindimensionalen Fertigungsunternehmen,<br />
wobei im Gegenzug die Fragmentierung<br />
die Marktrisiken senken hilft. Sollte ein Verlust<br />
von Schlüsselmitarbeitern eintreten, so könnten<br />
Kundenbeziehungen oder Entwicklungs-/Fertigungsfähigkeiten<br />
beeinträchtigt werden, und<br />
es könnten sich negative Auswirkungen auf die<br />
künftige Entwicklung der <strong>medimondi</strong>-Gruppe<br />
ergeben. <strong>medimondi</strong> adressiert dieses potenzielle<br />
Risiko zum einen durch eine behutsame Integration<br />
neu erworbener Einheiten (siehe unternehmensstrategische<br />
Risiken), zum anderen durch die<br />
Verbreiterung der personellen Basis im Rahmen<br />
der Weiterentwicklung der Gesamtkonzernorganisation.<br />
Darüber hinaus wird die Weiterentwicklung<br />
und regelmäßige Schulung der Mitarbeiter in ihren<br />
jeweiligen Fachgebieten und die Eigeninitiative bei<br />
der Entwicklung und Umsetzung neuer Ansätze<br />
und Verfahren durch die Mitarbeiter gefördert.<br />
Auf diese Weise bietet die <strong>medimondi</strong>-Gruppe den<br />
Mitarbeitern langfristige Entwicklungsperspektiven<br />
und trägt so über hohe Mitarbeiterzufriedenheit<br />
auch zu einer geringen Fluktuation in den<br />
Schlüsselpositionen bei. Die <strong>medimondi</strong> verfügt<br />
über eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit, die sich<br />
in einer sehr niedrigen Rate ungeplanter Abgänge<br />
niederschlägt.<br />
VI. Informationstechnische Risiken<br />
Probleme, insbesondere Softwareprobleme, mit<br />
bestehenden Systemen oder durch künftige<br />
Erweiterungen der bestehenden Systeme, wie zum<br />
Beispiel bei Release-Wechseln, können heutzutage<br />
immer auftreten, und Systemausfälle führen zumindest<br />
zu vorübergehenden Beeinträchtigungen<br />
des Geschäftsbetriebs. Zur Begrenzung dieser<br />
Risiken werden die üblichen Vorkehrungen und<br />
Sicherheitsmaßnahmen im EDV-Bereich angewandt,<br />
insbesondere hat die <strong>medimondi</strong> eine hohe<br />
Backup-Disziplin. Die Angemessenheit der Sicherheitsmaßnahmen<br />
in der Informationstechnologie<br />
wird dabei regelmäßig überprüft und gegebenenfalls<br />
werden die Systeme und Verfahren an sich ändernde<br />
Anforderungen angepasst. Darüber hinaus<br />
wird bei der Integration neuer Geschäftseinheiten<br />
Röntgenbilder eingesetzter bricon-Wirbelsäulenimplantate.<br />
53
54<br />
Konzernlagebericht<br />
ein behutsamer Migrationspfad beschritten, um<br />
größere Risiken auf den Geschäftsbetrieb zum<br />
Beispiel durch Systeminkompatibilitäten oder<br />
ungenügende Abbildung der jeweiligen geschäftlichen<br />
Besonderheiten zu vermeiden.<br />
VII. Finanzwirtschaftliche Risiken<br />
Finanzwirtschaftliche Risiken ergeben sich für<br />
<strong>medimondi</strong> im Wesentlichen aus der teilweise<br />
fremdkapitalbasierten Finanzierung des Wachstums,<br />
insbesondere im Rahmen von Akquisitionen.<br />
Der in der Vergangenheit erfolgreich genutzten<br />
Chance, auf diese Weise hohe und stetig wachsende<br />
Erträge zu generieren, steht das potenzielle<br />
Risiko gegenüber, bei Ergebnisrückgängen oder gar<br />
-ausfällen Engpässe in der Bedienung der Darlehen<br />
zu erfahren. <strong>medimondi</strong> begrenzt bei der Finan-<br />
Mit den CNC-gesteuerten Nd:Y<strong>AG</strong>-Lasern der<br />
Möller Medical wird gebohrt, geschweißt und<br />
geschnitten.<br />
zierung des externen Wachstums das getragene<br />
Risiko soweit möglich auf die jeweiligen Einheiten<br />
(ring-fencing) und kontrolliert die aktuelle wie<br />
künftige Ertragskraft aller Unternehmenseinheiten<br />
in einem umfassenden Ertrags- und Ergebniscontrolling.<br />
Abweichungen werden so zeitnah erkannt<br />
und gegebenenfalls notwendige Gegenmaßnahmen<br />
können frühzeitig eingeleitet und umgesetzt<br />
werden. Bei der Finanzierung werden Zinsänderungsrisiken<br />
bei den meist mit variablen Zinssätzen<br />
ausgestatteten Darlehen teilweise durch den<br />
Abschluss von Zinsderivaten abgesichert.<br />
Auf das Risiko der schwieriger werdenden Finanzierung<br />
über den Bankensektor in Folge der Finanzmarktkrise<br />
hat <strong>medimondi</strong> frühzeitig reagiert<br />
und Finanzierungen langfristig strukturiert. Für<br />
tiefergehende Informationen zur Finanzierungssituation<br />
der <strong>medimondi</strong>-Gruppe verweisen wir auf<br />
den Konzernanhang.<br />
VIII. Sonstige Risiken<br />
Aus Lieferung und Verkauf von Produkten, Anlagen<br />
und Dienstleistungen, können rechtliche Risiken,<br />
insbesondere durch Haftungs- und Gewährleistungsansprüche<br />
der Kunden entstehen. Trotz<br />
eines umfassenden Qualitätsmanagements<br />
können entsprechende Risiken aus einschlägigen<br />
Ansprüchen der Kunden nicht vollständig ausgeschlossen<br />
werden. Zur Absicherung hierfür werden<br />
in einem für den Geschäftsbetrieb üblichen Umfang<br />
Gewährleistungsrückstellungen gebildet, die<br />
auf Erfahrungswerten über Ausfälle und entsprechende<br />
Gewährleistungen beruhen. Außerdem<br />
werden alle Kundenreklamationen konsequent<br />
geprüft und bearbeitet sowie im Nachgang im<br />
Hinblick auf interne Optimierungsmöglichkeiten<br />
untersucht.<br />
Ein nicht planbares Risiko besteht ferner darin,<br />
dass die Erfüllung von Berichtspfl ichten im Rahmen<br />
der immer anspruchsvoller werdenden Rechnungslegungsstandards<br />
sowie Zertifi zierungsnormen<br />
den Managern und Geschäftsführern<br />
immer weniger Zeit für das eigentliche Geschäft<br />
lassen.
IX. Beurteilung der Risikosituation<br />
durch die Unternehmensleitung<br />
Grundlage für die Beurteilung der Risikosituation<br />
der <strong>medimondi</strong>-Gruppe sind die durch das interne<br />
Risikomanagementsystem gewonnenen Informationen,<br />
die in der Folge durch die Unternehmensleitung<br />
analysiert werden und gegebenenfalls zu<br />
entsprechenden Gegenmaßnahmen führen.<br />
Zu den grundlegenden Risiken des Geschäftes von<br />
<strong>medimondi</strong> gehören dabei externe Faktoren, die<br />
das Unternehmen nicht direkt beeinfl ussen kann,<br />
die aber regelmäßig im Hinblick auf ihre Auswirkungen<br />
analysiert werden. Daneben bestehen auf<br />
interne Faktoren zurückzuführende Risiken, für<br />
die das Management Instrumente und Verfahren<br />
installiert hat, um diese frühzeitig zu erkennen und<br />
Maßnahmen zur Verhinderung oder Minderung<br />
der Auswirkungen umzusetzen.<br />
Den hier genannten Risiken stehen zahlreiche<br />
Chancen gegenüber, auf die im Ausblick detaillierter<br />
eingegangen wird. Zum jetzigen Zeitpunkt<br />
sieht das Management ein ausgewogenes<br />
Chancen-Risiken-Profi l.<br />
Sollte sich die Rezession der Weltwirtschaft weiter<br />
verschärfen, so werden die Rahmenbedingungen<br />
auch für die Geschäftsfelder von <strong>medimondi</strong><br />
schwieriger. Die erwarteten Auswirkungen auf die<br />
Bandscheibenprothese LP ESP.<br />
Montage einer Blutmischwaage<br />
Docon®.<br />
einzelnen Geschäftsbereiche wurden eingehend<br />
erläutert. Für ein proaktives Handeln im Hinblick<br />
auf eine sich verändernde Marktdynamik verfügt<br />
<strong>medimondi</strong> über ein hohes Maß an Flexibilität<br />
im Hinblick auf Kostenstruktur und Cash Flow.<br />
Zu den Handlungsoptionen zählen hierbei neben<br />
einer Flexibilität bei der Produktionskapazität<br />
durch Leiharbeitskräfte und fl exible Arbeitszeitmodelle<br />
auch die Überprüfung und bedarfsgerechte<br />
Anpassung der Investitionsausgaben für<br />
Kapazitätserweiterungen und Markterschließung.<br />
Auch das Werkzeug der Kurzarbeit wurde in den<br />
deutschen Gruppenunternehmen, vor allem bei<br />
der Centroplast, eingesetzt. Sollte sich die Gesetzgebung<br />
in diesem Punkt nicht ändern, so würden<br />
die Kurzarbeitsmöglichkeiten bei Centroplast Ende<br />
2010 auslaufen. Falls bis dahin die Umsatzsituation<br />
nicht mindestens geringfügig verbessert werden<br />
konnte, so werden weitere grundlegende Umstrukturierungen<br />
des Unternehmens erforderlich<br />
werden.<br />
Das momentane wirtschaftliche Umfeld bietet jedoch<br />
auch große Chancen in Form von attraktiven<br />
Akquisitionsoptionen. Diese werden von <strong>medimondi</strong>,<br />
wie in der Vergangenheit, sorgfältig geprüft und<br />
speziell hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit betrachtet<br />
und bewertet.<br />
55
56<br />
Konzernlagebericht || Corporate Governance<br />
E. Sonstige Angaben und<br />
Ausblick<br />
Für 2010 geht die <strong>medimondi</strong>-Gruppe von einer<br />
leichten Erholung des Gesamtumsatzes aus. Bei<br />
den Eigenprodukten im Medizintechnikmarkt<br />
erwarten wir weiterhin Wachstum von 5 bis 10 %,<br />
da die <strong>medimondi</strong>-Gruppe vor allem Produkte<br />
herstellt und vertreibt, welche für von Krankenkassen<br />
übernommene Leistungen eingesetzt werden.<br />
Bei OEM-Produkten gehen wir von einem kleineren<br />
Wachstum von bis zu 5 % aus, da wir davon<br />
ausgehen, dass die Wirtschaftskrise weiterhin die<br />
Kunden der <strong>medimondi</strong> zu intensivem Liquiditätsmanagement<br />
zwingt und wenige Lagerbestände<br />
aufgebaut werden. Bei Produkten, welche weder<br />
in die Medizintechnik noch in den Pharmabereich<br />
geliefert werden (z. B. bestimmte Kunststoffhalbzeuge<br />
und -fertigteile), gehen wir von einer<br />
Umsatzstabilisierung auf tiefem Niveau, respektive<br />
einem bescheidenen Wachstum von bis zu 2 % aus.<br />
Dank der Personal- und Kostenmaßnahmen im<br />
Jahr <strong>2009</strong> wird die <strong>medimondi</strong>-Gruppe im Jahr<br />
Technische Frästeile, u.a. für Abfüllmaschinen in<br />
der pharmazeutischen Industrie.<br />
2010 eine höhere Rentabilität ausweisen. Darüber<br />
hinaus bietet der weitere Ausbau des internationalen<br />
Vertriebsnetzes und der weiterhin in effi zienter<br />
Art und Weise Produktinnovationen hervorbringende<br />
Entwicklungsbereich der <strong>medimondi</strong>-Gruppe<br />
gute Zukunftschancen.<br />
Insgesamt erwarten wir für die Geschäftsjahre<br />
2010 und 2011 wieder einen positiven Geschäftsverlauf.<br />
Nachdem wir Ende 2008 und Anfang<br />
<strong>2009</strong> eine schlimme Rezession erleben mussten,<br />
sehen wir dank der durchgeführten Kostenoptimierungen<br />
gute Chancen, mittelfristig wieder sehr<br />
profi tabel zu arbeiten und denken, dass bereits im<br />
Laufe des Jahres 2010 und dann in Folge im Jahr<br />
2011 wieder eine erfreuliche Marge erwirtschaftet<br />
werden kann. Für 2010 erwarten wir ein moderates<br />
organisches Umsatzwachstum auf 30 bis 32 Mio.<br />
EUR bei einer Ergebnismarge im niedrigen einstelligen<br />
Bereich. Mittelfristig wird ein organisches,<br />
jährliches Umsatzwachstum von mehr als 10 %<br />
und eine EBIT-Marge im hohen einstelligen bzw.<br />
niedrigen zweistelligen Bereich erwartet.<br />
Weitere Chancen sehen wir insbesondere in der<br />
Durchführung von erfolgreichen Akquisitionen.<br />
Die <strong>medimondi</strong> ist solide aufgestellt und fi nanziert<br />
und hat Ihre Unternehmen krisensicher<br />
aufgestellt. Wir sehen daher zuversichtlich auf die<br />
kommenden Jahre und gehen insgesamt von einer<br />
positiven Entwicklung des Konzerns aus.<br />
Fulda, 18. März 2010<br />
<strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong><br />
Dr. Christoph Traxler
Corporate Governance<br />
Die <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> ist eine 100 % Tochter der börsennotierten CENTROTEC<br />
Sustainable <strong>AG</strong>, welche in Ihrem <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong> den Corporate Governance<br />
Bericht der Gruppe veröffentlicht hat und im Wesentlichen den Empfehlungen des<br />
Deutschen Corporate Governance Kodex folgt.<br />
Der Aufsichtsratsvorsitzende der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong>, Herr Guido A. Krass, ist ebenfalls<br />
Aufsichtsratsvorsitzender der CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong>. Amtsbedingt ist der Vorstandsvorsitzende<br />
der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong>, Herr Dr. Christoph Traxler, auch Vorstandsmitglied<br />
der CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong> (mit Ressort <strong>medimondi</strong>-Gruppe).<br />
Führungs- und Kontrollstruktur<br />
Entsprechend dem deutschen Aktiengesetz hat die <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> eine zweiteilige<br />
Führungs- und Kontrollstruktur, die <strong>2009</strong> einen Vorstand (vom 01.01. bis 30.12.<strong>2009</strong><br />
bestehend aus zwei Personen, danach bis 31.12.<strong>2009</strong> bestehend aus einer Person)<br />
und satzungsgemäß einen 3-köpfi gen Aufsichtsrat umfasst. Der Vorstand und der<br />
Aufsichtsrat arbeiten im Sinne des Unternehmens eng zusammen. Sowohl die<br />
strategische Ausrichtung als auch wesentliche Geschäfte stimmt der Vorstand mit<br />
dem Aufsichtsrat ab.<br />
Nach der Geschäftsordnung der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> leitet der Vorstand die Gesellschaft<br />
in eigener Verantwortung und führt die Geschäfte. Er orientiert sich dabei an der<br />
nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes. Der Vorstand ist an die Gesetze,<br />
die Bestimmungen der Satzung und die Geschäftsordnung für den Vorstand<br />
und den Aufsichtsrat sowie an die Beschlüsse der Hauptversammlung gebunden.<br />
Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig und zeitnah über alle<br />
relevanten Themen der Strategie und deren Umsetzung, der Planung, der aktuellen<br />
Unternehmensentwicklung und der Risiken.<br />
Der Aufsichtsrat überwacht und berät den Vorstand. Er legt die Berichts- und Informationspfl<br />
ichten des Vorstands fest. Der Aufsichtsrat erlässt die Geschäftsordnung<br />
für den Vorstand. Der Aufsichtsrat bestellt die Vorstandsmitglieder und beruft diese<br />
ab. Er kann einen Vorsitzenden des Vorstandes ernennen. Gemäß der Geschäftsordnung<br />
für den Aufsichtsrat fi nden mindestens zwei Aufsichtsratssitzungen im<br />
Jahr statt. Die Aufsichtsratsmitglieder sind bis zum Ablauf der Hauptversammlung<br />
bestellt, die über ihre Entlastung für das 4. Geschäftsjahr nach Beginn der<br />
Amtszeit entscheidet. Das Geschäftsjahr, in dem die Amtszeit beginnt, wird nicht<br />
mitgerechnet.<br />
Vergütungssystem von Vorstand und<br />
Aufsichtsrat<br />
Für die Festlegung der Vergütung des Vorstandes ist der Aufsichtsrat zuständig.<br />
Angaben zum Vergütungssystem des Vorstandes und des Aufsichtsrates sind im<br />
Anhang enthalten.<br />
Es besteht eine Vermögensschadenshaftpfl ichtversicherung (D&O Versicherung)<br />
für die Vorstände und Aufsichtsratsmitglieder der Gesellschaft, die einen angemessenen<br />
Selbstbehalt beinhaltet. Die jeweiligen Geschäftsführer und Verwaltungsräte<br />
der Tochterunternehmen sind mitversichert.<br />
Abhängigkeitsbericht:<br />
Marktgerechte Geschäftsbeziehungen<br />
Die <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> handelt seit Gründung transparent und verantwortlich. Die<br />
<strong>medimondi</strong>-Gruppe steht in Geschäftsbeziehungen mit Unternehmen aus dem<br />
CENTROTEC-Konzern sowie mit nahe stehenden Personen. Vom Vorstand wurde für<br />
das Geschäftsjahr <strong>2009</strong> ein Abhängigkeitsbericht erstellt. Die Schlussbemerkung<br />
aus dem Abhängigkeitsbericht lautet: »Wir erklären nach § 312 Abs. 3 AktG, dass<br />
unsere Gesellschaft nach den Umständen, die uns zu den Zeitpunkten bekannt waren,<br />
in denen Rechtsgeschäfte mit verbundenen Unternehmen vorgenommen oder<br />
Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine<br />
angemessene Gegenleistung erhielt und dadurch, dass die Maßnahme getroffen<br />
oder unterlassen wurde, nicht benachteiligt wurde.«<br />
Rechnungslegung und Abschlussprüfung<br />
Einige der im Lagebericht enthaltenen Angaben, einschließlich Aussagen zu<br />
erwarteten Umsätzen, Ergebnissen und Investitionen sowie zu möglichen Veränderungen<br />
der Rahmenbedingungen in den Märkten und der Finanzlage, enthalten<br />
zukunftsbezogene Aussagen. Diese wurden auf der Grundlage von Erwartungen<br />
und Einschätzungen des Vorstandes über künftige, den Konzern möglicherweise<br />
betreffende Ereignisse formuliert. Solche in die Zukunft gerichtete Aussagen<br />
unterliegen naturgemäß Risiken, Ungewissheiten, Annahmen und anderen<br />
Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Umsätze und Ergebnisse<br />
von <strong>medimondi</strong> wesentlich von denjenigen abweichen oder negativer ausfallen als<br />
diejenigen, die in diesen Aussagen ausdrücklich oder auch implizit angenommen<br />
oder beschrieben werden.<br />
Bei der Erstellung des Konzernabschlusses wurden die im Rahmen der Bilanzierung<br />
möglichen Bewertungsspielräume analysiert und abgewogen und so ausgeübt,<br />
dass nach Ansicht des Vorstandes möglichst faire und sichere Werte dargestellt<br />
werden. Außerdem ist eine offene und umfassende Kommunikation Teil der<br />
<strong>medimondi</strong>-Philosophie, der unter anderem mit Hilfe der Bilanzierung entsprochen<br />
wird. Der Konzernabschluss zum 31. Dezember <strong>2009</strong> wurde vom Vorstand freiwillig<br />
vollständig, d.h. mit einem Konzernlagebericht, aufgestellt. Dieser wurde vom Abschlussprüfer<br />
geprüft sowie vom Aufsichtsrat gebilligt. Der Konzernabschluss wird<br />
nach den Bestimmungen der Internationen Financial Reporting Standards (IFRS)<br />
wie sie in der EU anzuwenden sind erstellt und in deutscher Sprache veröffentlicht.<br />
Bilanzeid nach §297 Abs. 2 Satz 4 und 315<br />
Abs. 1 Satz 6 HGB<br />
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen<br />
ein den tatsachlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der<br />
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und mit dem Konzernlagebericht<br />
der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und<br />
die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />
entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Entwicklungen des<br />
Konzerns beschrieben sind.<br />
Fulda, 18. März 2010<br />
Dr. Christoph Traxler<br />
53
Konzernabschluss || Konzernbilanz<br />
Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2009</strong><br />
Aktiva in TEUR Anmerkungen 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Langfristige Vermögenswerte<br />
Geschäfts- oder Firmenwert 1 5.177 5.174<br />
Immaterielle Vermögenswerte 2 1.311 1.327<br />
Sachanlagevermögen 3 11.294 11.767<br />
Sonstige Vermögenswerte 4 5 9 9<br />
Latente Steueransprüche 6 1.310 678<br />
Kurzfristige Vermögenswerte<br />
54<br />
19.101 18.955<br />
Vorräte 7 10.143 11.448<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8 2.903 3.267<br />
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 18 20<br />
Erstattungsansprüche aus Ertragsteuern 144 128<br />
Liquide Mittel<br />
9 1.928 1.077<br />
Sonstige Vermögenswerte 4 5 426 338<br />
15.562 16.278<br />
Aktiva 34.663 35.233
Passiva in TEUR Anmerkungen 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Eigenkapital 10<br />
Gezeichnetes Kapital 10.640 10.640<br />
Kapitalrücklage 346 346<br />
Sonstige Rücklagen und Gewinnvortrag 5.037 3.520<br />
Ergebnisanteil Anteilseigner der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> (1.323) 1.438<br />
Anteile anderer Gesellschafter 116 161<br />
Langfristige Verbindlichkeiten<br />
14.816 16.105<br />
Pensionsrückstellungen 11 90 82<br />
Sonstige Rückstellungen 11 293 783<br />
Finanzverbindlichkeiten 4 12 7.708 7.917<br />
Sonstige Verbindlichkeiten<br />
Latente Steuerschulden<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
4 13 361 226<br />
6 505 493<br />
8.957 9.501<br />
Sonstige Rückstellungen 11 813 559<br />
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 224 439<br />
Finanzverbindlichkeiten 4 12 6.486 5.174<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.463 1.557<br />
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 63 115<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 4 13 1.841 1.783<br />
10.890 9.627<br />
Passiva 34.663 35.233<br />
55
Konzernabschluss || Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung || Gesamtergebnisrechnung || Konsolidierte Kapitalfl ussrechnung<br />
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung <strong>2009</strong><br />
01.01.<strong>2009</strong> 01.01.2008<br />
in TEUR Anmerkungen<br />
31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Umsatzerlöse 14 29.465 38.763<br />
Sonstige betriebliche Erträge 15 727 398<br />
Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 16 (1.342) 1.443<br />
Andere aktivierte Eigenleistungen 286 414<br />
Materialaufwand / Aufwand für bezogene Leistungen 16 (8.232) (14.316)<br />
Personalaufwand 17 (13.236) (14.630)<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 18 (6.195) (7.045)<br />
EBITDA 1.473 5.027<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen u. immat. Vermögenswerte (2.452) (2.027)<br />
Betriebsergebnis (EBIT) (979) 3.000<br />
Zinsaufwendungen / -erträge 19 (724) (862)<br />
Ergebnis vor Steuern (EBT) (1.703) 2.138<br />
Ertragsteuerertrag (-aufwand) 20 335 (676)<br />
Jahresüberschuss (EAT) (1.368) 1.462<br />
Ergebnisanteil anderer Gesellschafter (45) 24<br />
Ergebnisanteil Anteilseigner der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> (1.323) 1.438<br />
Gesamtergebnisrechnung <strong>2009</strong><br />
01.01.<strong>2009</strong> 01.01.2008<br />
in TEUR Anmerkungen<br />
31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Ergebnis nach Steuern (EAT) (1.368) 1.462<br />
Unterschied aus der Währungsumrechnung (27) 204<br />
Derivate Finanzinstrumente (35) (49)<br />
Latente Steuern auf direkt im Eigenkapital verrechnete Wertänderungen 6 23 (53)<br />
Im Eigenkapital direkt erfasste Erträge und Aufwendungen (39) 102<br />
Summe der erfassten Erträge und Aufwendungen (1.407) 1.564<br />
Davon entfallen auf:<br />
Minderheitsanteile (45) 24<br />
Aktionäre der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> (1.362) 1.540<br />
56
Konsolidierte Kapitalfl ussrechnung <strong>2009</strong><br />
in TEUR Anmerkungen<br />
01.01.<strong>2009</strong><br />
31.12.<strong>2009</strong><br />
57<br />
01.01.2008<br />
31.12.2008<br />
Periodenüberschuss vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT) (979) 3.000<br />
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 1 2 3 2.452 2.027<br />
Gewinn / Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens (11) (26)<br />
Andere nicht zahlungswirksame sonstige Veränderungen (541) 37<br />
Zunahme / Abnahme der Rückstellungen (228) 369<br />
Zunahme / Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus<br />
Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht<br />
der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 1.567 (157)<br />
Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht<br />
der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 562 (1.536)<br />
Zinsauszahlungen (641) (758)<br />
Zinseinzahlungen 10 29<br />
Ertragsteuerzahlungen (488) (368)<br />
Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 21 1.703 2.617<br />
Erwerb von Beteiligungen abzüglich erworbener Zahlungsmittel<br />
sowie Auszahlung von Kaufpreisverbindlichkeiten 0 (3)<br />
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen /<br />
immaterielle Vermögenswerte / Finanzanlagen / Ausleihungen<br />
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens /<br />
1 2 3<br />
(2.082) (3.558)<br />
immaterielle Vermögensgegenwerte / Finanzanlagen / Ausleihungen 127 392<br />
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit 21 (1.955) (3.169)<br />
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 3.741 2.622<br />
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzverbindlichkeiten (2.638) (2.300)<br />
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit 21 1.103 322<br />
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestands 21 851 (230)<br />
Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres 1.077 1.307<br />
Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres 1.928 1.077
Konzernabschluss || Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />
Eigenkapitalveränderungsrechnung <strong>2009</strong><br />
in TEUR Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage<br />
58<br />
Rücklage<br />
Aktienoptionen<br />
Rücklagen<br />
latente Steuern<br />
31. Dezember 2007 10.640 329 0 0<br />
Einstellung in die Gewinnrücklage<br />
Veränderung Aktienoptionsprogramm 17 257<br />
Gesamtergebnisrechnung (53)<br />
Sonstige Eigenkapitalveränderungen<br />
31. Dezember 2008 10.640 346 257 (53)<br />
Einstellung in Gewinnrücklage<br />
Veränderung Aktienoptionsprogramm 118<br />
Gesamtergebnisrechnung 23<br />
Sonstige Eigenkapitalveränderungen<br />
31. Dezember <strong>2009</strong> 10.640 346 375 (30)
Eigenkapitaldifferenz aus<br />
der Währungsumrechnug<br />
Fair Value<br />
Anpassung Zinsderivate<br />
Rücklagen und<br />
Gewinnvortrag<br />
Summe sonstige Rücklagen<br />
und Gewinnvortrag<br />
Ergebnisanteil Anteilseigener<br />
<strong>medimondi</strong><br />
Anteile anderer<br />
Gesellschafter<br />
Konzerneigenkapital<br />
3 0 1.676 1.679 1.602 201 14.451<br />
1.602 1.602 (1.602) 0<br />
(210) 47 64<br />
204 (49) 102 1.438 24 1.564<br />
90 90 (64) 26<br />
207 (49) 3.158 3.520 1.438 161 16.105<br />
1.438 1.438 (1.438) 0<br />
118 118<br />
(27) (35) (39) (1.323) (45) (1.407)<br />
0 0<br />
180 (84) 4.596 5.037 (1.323) 116 14.816<br />
59
Konzernabschluss || Konzernanhang<br />
Konzernanhang für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />
A Basisdaten des Konzerns<br />
Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe – im Folgenden auch <strong>medimondi</strong>-Konzern oder <strong>medimondi</strong><br />
genannt – ist ein internationaler Konzern mit Tochtergesellschaften in vier europäischen<br />
Ländern mit einem Jahresumsatz von 29,5 Mio. EUR (Vorjahr 38,8 Mio. EUR)<br />
und 294 Mitarbeitern (FTE=Full Time Equivalent) (Vorjahr 322 FTE). Die Tätigkeitsschwerpunkte<br />
der <strong>medimondi</strong> liegen in der Entwicklung, der Produktion und dem<br />
Vertrieb in folgenden Produktbereichen:<br />
• Medizintechnische Komponenten, Geräte und Implantate,<br />
• Kunststoffhalberzeugnisse und -fertigteile<br />
Neben den bestehenden Geschäftsaktivitäten sieht die <strong>medimondi</strong>-Gruppe ihren<br />
Geschäftszweck auch in der Gründung und der Akquisition neuer Geschäftsbereiche<br />
und Unternehmen, in denen medizintechnische Produkte entwickelt und/<br />
oder vertrieben werden.<br />
Die Muttergesellschaft des Konzerns, die <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong>, Fulda, ist im Handelsregister<br />
des Amtsgerichts Fulda, Deutschland, unter der Nummer HRB 5639<br />
eingetragen. Sitz der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> ist die Wasserkuppenstraße 29-31, 36043 Fulda,<br />
Deutschland. Die <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> ist nicht börsennotiert. Weitere Unternehmensinformationen<br />
der <strong>medimondi</strong> sind unter obiger Adresse oder auf der Homepage<br />
(www.<strong>medimondi</strong>.de) verfügbar.<br />
Die <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> ist Teil der CENTROTEC-Gruppe, welche im Folgenden auch als<br />
CENTROTEC-Konzern oder CENTROTEC bezeichnet wird. Die CENTROTEC Sustainable<br />
<strong>AG</strong> (Obergesellschaft des CENTROTEC-Konzerns) wird im S-DAX unter den Kennziffern<br />
CEV, WKN 540750 und ISIN DE0005407506 an der Frankfurter Börse notiert.<br />
Die CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong> ist im Handelsregister des Amtsgerichts Arnsberg,<br />
Deutschland, unter der Nummer HRB 2161 eingetragen. Sitz des Konzerns ist Am<br />
Patbergschen Dorn 9, 59929 Brilon, Deutschland. Die CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong><br />
ist kein Teil eines übergeordneten Konzerns und stellt einen Konzernabschluss für<br />
den größten Kreis von Unternehmen auf. Weitere Finanz- und Unternehmensinformationen<br />
der CENTROTEC sind unter obiger Adresse oder auf der Homepage (www.<br />
centrotec.de) verfügbar.<br />
Das Geschäftsjahr der <strong>medimondi</strong> entspricht dem Kalenderjahr. Die Gewinn- und<br />
Verlustrechnung umfasst demnach den Zeitraum vom 01.01. bis zum 31.12.<strong>2009</strong> und<br />
wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. Der Konzernabschluss wurde in<br />
Euro aufgestellt. Die Beträge werden, soweit nicht anders angegeben, in Tausend<br />
Euro (TEUR) ausgewiesen. Aus rechentechnischen Gründen können unter Umständen<br />
Rundungsdifferenzen von +/- einer Einheit auftreten.<br />
60<br />
B Angewandte Vorschriften<br />
Der Konzernabschluss zum 31.12.<strong>2009</strong> wurde nach den vom International Accounting<br />
Standards Board (IASB) verabschiedeten »International Financial Reporting<br />
Standards« (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und<br />
unter Beachtung von § 315a Abs. 1 HGB erstellt. Zur Anwendung kamen alle für das<br />
Geschäftsjahr <strong>2009</strong> verpfl ichtend anzuwendenden IFRS. Die Aufstellung des Konzernabschlusses<br />
erfolgte auf Basis der historischen Kosten, eingeschränkt durch die<br />
zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam angesetzten fi nanziellen Vermögenswerte<br />
und fi nanziellen Verbindlichkeiten.<br />
Der nach IFRS erstellte Konzernabschluss für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong> der <strong>medimondi</strong><br />
<strong>AG</strong> wurde freiwillig erstellt. Eine Verpfl ichtung zur Erstellung eines Konzernabschlusses<br />
nach §§ 290-293 HGB besteht nicht.<br />
Im Geschäftsjahr erstmalig angewandte Rechnungslegungsstandards<br />
Die Rechnungslegungsstandards wurden durch das International Accounting<br />
Standards Board (IASB) überarbeitet und veröffentlicht. Die <strong>medimondi</strong> hat die<br />
überarbeiteten Regelungen, in Übereinstimmung mit den entsprechenden Übergangsvorschriften,<br />
angewendet und - soweit erforderlich - die Vergleichsangaben<br />
für 2008 angepasst. Die erstmalige Anwendung der geänderten Vorschriften hatte<br />
keine wesentliche Auswirkung auf die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />
der Gruppe.<br />
Erstmalig angewandte Vorschriften:<br />
Änderungen des IAS 1 Darstellung des Abschlusses<br />
Änderungen des IAS 23 Fremdkapitalkosten<br />
Änderungen des IAS 27/ IFRS 1 Anschaffungskosten von Anteilen an<br />
Tochterunternehmen, gemeinschaftlich<br />
geführten Unternehmen oder<br />
assoziierten Unternehmen<br />
Änderungen des IAS 32/ IAS 1 Kündbare Finanzinstrumente und<br />
bei Liquidation entstehende Verpfl ichtungen<br />
Änderungen des IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütung:<br />
Ausübungsbedingungen und<br />
Annullierungen<br />
Änderungen des IFRS 7 Verbesserte Angaben zu Finanzinstrumenten<br />
IFRS 8 Geschäftssegmente<br />
Änderungen des IFRIC 9/ IAS 39 Eingebettete Derivate<br />
IFRIC 13 Kundenbindungsprogramme<br />
IFRIC 14/ IAS 19 Die Begrenzung eines leistungsorientierten<br />
Vermögenswertes, Mindestdotierungsverpfl<br />
ichtungen und ihre<br />
Wechselwirkung
Folgende Änderungen sind bereits ab dem Geschäftsjahr <strong>2009</strong> anzuwenden und<br />
konnten im Vorjahresbericht nicht beschrieben werden, da sie erst nach Abschlusserstellung<br />
veröffentlicht wurden:<br />
Änderungen des IFRS 7<br />
Die Änderungen sehen erweiterte Angaben zur Bewertung von Finanzinstrumenten<br />
zum beizulegenden Zeitwert und zu den Liquiditätsrisiken vor. Insbesondere<br />
wird eine dreistufi ge Hierarchie für die Angabe zum beizulegenden Zeitwert<br />
eingeführt, von welcher der Umfang zusätzlicher Angabepfl ichten abhängig ist.<br />
Bei der erstmaligen Anwendung der Änderungen sind bezüglich der zusätzlichen<br />
Angabepfl ichten keine Vorjahresvergleichsangaben erforderlich.<br />
Änderungen des IFRIC 9/ IAS 39<br />
Der IASB stellt in dem Änderungsstandard klar, dass auch bei einer Umklassifi -<br />
zierung von fi nanziellen Vermögenswerten aus der Kategorie „erfolgswirksam<br />
zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ eine Beurteilung eingebetteter Derivate<br />
verpfl ichtend ist, weil das strukturierte Produkt infolge der erfolgswirksamen<br />
Bewertung zum beizulegenden Zeitwert bislang nicht auf das Vorliegen abzuspaltender,<br />
eingebetteter Derivate untersucht werden musste. Bei der Prüfung sind die<br />
Verhältnisse zu dem Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen erstmals Vertragspartner<br />
des Finanzinstruments geworden ist oder zu dem eine Änderung der Vertragskonditionen<br />
mit wesentlichen Auswirkungen auf die Zahlungsströme vorgenommen<br />
wurde, maßgeblich. Ergibt diese Prüfung die Notwendigkeit einer getrennten<br />
Bilanzierung des Derivats ist eine gesonderte Bewertung des Derivats aber nicht<br />
möglich, weil dessen beizulegender Zeitwert nicht verlässlich bestimmbar ist, so<br />
muss das gesamte strukturierte Instrument in der Kategorie „erfolgswirksam zum<br />
beizulegenden Zeitwert“ verbleiben.<br />
Improvement Prozess<br />
Neben den aufgeführten Änderungen wurden mehrere kleinere Anpassungen zu<br />
verschiedenen Standards im Rahmen des jährlichen Verbesserungsprozesses („Improvements<br />
to IFRSs“) vorgenommen, die ab dem 01.01.<strong>2009</strong> anzuwenden sind.<br />
Ab dem Geschäftsjahr 2010 oder später zu<br />
berücksichtigende Änderungen<br />
Die zukünftigen Änderungen können in von der Europäischen Union (EU) bestätigte<br />
und noch nicht bestätigte Neuerungen eingeteilt werden.<br />
Bestätigte Änderungen der EU:<br />
IAS 27 (revised)/ IFRS 3 (revised) Konzern- und Einzelabschlüsse/<br />
Unternehmenszusammenschlüsse<br />
Änderungen des IAS 32 Einstufung von Bezugsrechten<br />
Ergänzungen zu IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung:<br />
Zulässige Grundgeschäfte im<br />
Rahmen von Sicherungsbeziehungen<br />
IFRS 1 (revised) Erstmalige Anwendung der IFRS<br />
IFRIC 15 Verträge über die Errichtung von<br />
Immobilien<br />
IFRIC 16 Absicherung einer Nettoinvestition in<br />
einen ausländischen Geschäftsbetrieb<br />
IFRIC 17 Unbare Ausschüttungen an<br />
Anteilseigner<br />
IFRIC 18 Übertragung von Vermögenswerten<br />
von Kunden<br />
Aus der erstmaligen Anwendung der aufgeführten Änderungen werden keine<br />
Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe erwartet.<br />
IAS 27 (revised)/ IFRS 3 (revised)<br />
Im Januar 2008 veröffentlichte das IASB eine überarbeitete Fassung von IFRS 3<br />
und eine geänderte Fassung von IAS 27. Während in IFRS 3 die Anwendung der<br />
Erwerbsmethode auf Unternehmenszusammenschlüsse weiterentwickelt wird,<br />
enthält IAS 27 geänderte Vorschriften zur bilanziellen Darstellung von Minderheitsanteilen<br />
sowie zur Bilanzierung bei einem Verlust des beherrschenden Einfl usses<br />
auf eine Tochtergesellschaft. IFRS 3 sieht für das erwerbende Unternehmen ein im<br />
Rahmen jedes Unternehmenszusammenschlusses auszuübendes Wahlrecht vor,<br />
die Minderheitsanteile entweder zum Fair Value im Erwerbszeitpunkt oder zum Fair<br />
Value der anteiligen identifi zierbaren Vermögenswerte und Verbindlichkeiten des<br />
erworbenen Unternehmens zu bewerten. Im Fall eines sukzessiven Unternehmenserwerbs<br />
werden die identifi zierbaren Vermögenswerte und Verbindlichkeiten des<br />
erworbenen Unternehmens zu dem Zeitpunkt zum Fair Value bewertet, an dem<br />
der Erwerber den beherrschenden Einfl uss erlangt. Ein Gewinn oder Verlust wird in<br />
Höhe der Differenz zwischen dem Fair Value der bisher gehaltenen Anteile an dem<br />
erworbenen Unternehmen und dessen Buchwert ergebniswirksam erfasst. Ferner<br />
verlangt IAS 27 die erfolgsneutrale Erfassung der Effekte aller Transaktionen mit<br />
den Eigentümern von Minderheitsanteilen im Eigenkapital, wenn sich das Beherrschungsverhältnis<br />
nicht ändert. Führen Transaktionen hingegen zu einem Verlust<br />
der Beherrschungsmöglichkeit, ist der daraus resultierende Gewinn oder Verlust<br />
ergebniswirksam zu erfassen. Der Gewinn oder Verlust beinhaltet auch Effekte<br />
aufgrund einer Neubewertung der zurückbehaltenen Beteiligungsanteile zum Fair<br />
Value. Darüber hinaus legt IFRS 3 fest, dass alle im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses<br />
übertragenen Gegenleistungen, einschließlich bedingter<br />
Gegenleistungen, im Erwerbszeitpunkt zum Fair Value bewertet und ausgewiesen<br />
werden. Transaktionskosten, die dem erwerbenden Unternehmen im Zusammenhang<br />
mit dem Unternehmenszusammenschluss entstehen, werden nicht als<br />
Bestandteil der Anschaffungskosten der Transaktion, sondern als Aufwand erfasst.<br />
Dies gilt nicht, wenn sie im Zusammenhang mit der Emission von Schuldtiteln oder<br />
Aktien stehen. In diesem Fall werden sie gemäß IAS 39 bilanziert. IFRS 3 und IAS 27<br />
treten für Unternehmenszusammenschlüsse in den Geschäftsjahren in Kraft, die<br />
am oder nach dem 01.07.<strong>2009</strong> beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig,<br />
sofern beide Standards gleichzeitig angewandt werden.<br />
Änderungen des IAS 32<br />
Im Oktober <strong>2009</strong> hat das IASB die Änderungen bezüglich IAS 32 veröffentlicht.<br />
Die Änderungen betreffen die Klassifi zierung von Bezugsrechten, Optionen und<br />
Optionsscheinen, deren Ausübungspreis auf eine fremde Währung lautet. Es wird<br />
nun der Ausweis als Eigenkapital verlangt, unabhängig von der Währung, auf die<br />
der Ausübungspreis lautet. Die Änderung ist mit Beginn des ersten nach dem<br />
31.01.2010 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden.<br />
Ergänzungen zu IAS 39<br />
Im Juli 2008 hat das IASB Ergänzungen zu IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und<br />
Bewertung – Zulässige Grundgeschäfte im Rahmen von Sicherungsbeziehungen<br />
veröffentlicht, um zwei Fragen in Bezug auf das Hedge Accounting zu klären:<br />
Infl ationsrisiko eines fi nanziellen Grundgeschäfts und einseitiges Risiko eines<br />
Grundgeschäfts. Die Änderungen an IAS 39 treten für Berichtsperioden in Kraft, die<br />
am oder nach dem 01.07.<strong>2009</strong> beginnen.<br />
IFRS 1 (revised)<br />
Das IASB hat eine neu strukturierte Fassung von IFRS 1 Erstmalige Anwendung der<br />
IFRS herausgegeben. 2007 entschied das Board, IFRS 1 im Rahmen des jährlichen<br />
Verbesserungsprojekts zu ändern, um ihn für Leser besser verständlich zu machen<br />
61
Konzernabschluss || Konzernanhang<br />
und ihn so zu gestalten, dass künftige Änderungen besser eingearbeitet werden<br />
können. Die jetzt veröffentlichte Fassung von IFRS 1 bewahrt den Inhalt der vorangegangenen<br />
Version und tritt für Unternehmen, die erstmalig die IFRS anwenden,<br />
für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 01.01.2010 beginnen.<br />
IFRIC 15<br />
Im Juli 2008 hat das IASB den IFRIC 15 Verträge über die Errichtung von Immobilien<br />
veröffentlicht. Ziel der Interpretation ist eine einheitliche Bilanzierung durch Unternehmen,<br />
die Grundstücke erschließen und die in dieser Eigenschaft Einheiten, wie<br />
beispielsweise Wohneinheiten oder Häuser, „off plan“, das heißt bevor diese fertiggestellt<br />
sind, verkaufen. IFRIC 15 defi niert Kriterien, nach denen sich die Bilanzierung<br />
entweder nach IAS 11 „Fertigungsaufträge“ oder nach IAS 18 „Erträge“ zu richten hat.<br />
Die Interpretation ist gemäß Amtsblatt der Europäischen Union für Geschäftsjahre<br />
anzuwenden, die nach dem 31.12.<strong>2009</strong> beginnen.<br />
IFRIC 16<br />
Im Juli 2008 hat das IASB den IFRIC 16 Absicherung einer Nettoinvestition in einen<br />
ausländischen Geschäftsbetrieb veröffentlicht. Ziel der Interpretation ist eine<br />
Klarstellung zweier Sachverhalte, die sich im Rahmen der beiden Standards IAS 21<br />
Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse und IAS 39 Finanzinstrumente:<br />
Ansatz und Bewertung im Zusammenhang mit der Bilanzierung der Absicherung<br />
von Fremdwährungsrisiken innerhalb eines Unternehmens und seiner ausländischen<br />
Geschäftsbetriebe ergeben. IFRIC 16 stellt klar, was als Risiko bei der<br />
Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb anzusehen<br />
ist und wo innerhalb der Unternehmensgruppe das Sicherungsinstrument<br />
zur Minderung dieses Risikos gehalten werden darf. Die Interpretation ist gemäß<br />
Amtsblatt der Europäischen Union für Geschäftsjahre anzuwenden, die nach dem<br />
30.06.<strong>2009</strong> beginnen.<br />
IFRIC 17<br />
Im November 2008 hat das IASB den IFRIC 17 Unbare Ausschüttungen an Anteilseigner<br />
veröffentlicht. IFRIC 17 regelt Themen, wie ein Unternehmen andere Vermögenswerte<br />
als Zahlungsmittel zu bewerten hat, die es als Gewinnaus schüttung<br />
an die Anteilseigner überträgt. Eine Dividendenverpfl ichtung ist anzusetzen, wenn<br />
die Dividende von den zuständigen Organen genehmigt wurde und nicht mehr<br />
im Ermessen des Unternehmens steht. Diese Dividendenverpfl ichtung ist zum<br />
beizulegenden Zeitwert der zu übertragenden Nettovermögenswerte anzusetzen.<br />
Die Differenz zwischen der Dividendenverpfl ichtung und dem Buchwert des<br />
zu übertragenden Vermögenswertes ist erfolgswirksam zu erfassen. Weiterhin<br />
sind zusätzliche Anhangsangaben vorzunehmen, wenn die für die Ausschüttung<br />
vorgesehenen Vermögenswerte der Defi nition eines aufgegebenen Geschäftsbereichs<br />
entsprechen. IFRIC 17 tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem<br />
31.10.<strong>2009</strong> beginnen.<br />
IFRIC 18<br />
Im Januar <strong>2009</strong> hat das IASB den IFRIC 18 Übertragung von Vermögenswerten von<br />
Kunden veröffentlicht, der zusätzliche Hinweise zur Bilanzierung der Übertragung<br />
eines Vermögenswerts durch einen Kunden liefert. IFRIC 18 ist nach Auffassung<br />
des IASB insbesondere relevant für den Energiesektor. Sie stellt die Anforderungen<br />
der IFRSs für Vereinbarungen klar, bei denen ein Unternehmen von einem Kunden<br />
ein Objekt, eine Anlage oder Betriebsmittel erhält, die das Unternehmen dann<br />
entweder dazu verwenden muss, den Kunden mit einem Leitungsnetz zu verbinden<br />
oder dem Kunden einen permanenten Zugang zur Versorgung mit Gütern oder<br />
Dienstleistungen zu gewähren. Ebenfalls behandelt werden solche Fälle, in denen<br />
ein Unternehmen Zahlungsmittel mit der Aufl age erhält, einen der vorgenannten<br />
Vermögenswerte zu erwerben oder herzustellen. IFRIC 18 ist prospektiv auf Übertragungen<br />
von Vermögenswerten durch Kunden anzuwenden, die am oder nach<br />
dem 31.10.<strong>2009</strong> erfolgen.<br />
Weiterhin wurde im Rahmen des jährlichen Verbesserungsprozesses an den IFRS<br />
(„Improvements to IFRSs“) eine Änderung an IFRS 5 vorgenommen, die ab dem<br />
01.07.<strong>2009</strong> anzuwenden ist. Die Änderung betraf die Defi nition aufgegebener<br />
Geschäftsbereiche sowie die Einführung zusätzlicher Anhangsangaben.<br />
62<br />
Noch nicht bestätigte Änderungen der EU:<br />
IAS 24 (revised) Angaben über Beziehungen zu<br />
nahe stehenden Unternehmen und<br />
Personen<br />
Änderung des IFRS 1 (revised) Zusätzliche Ausnahmen für<br />
Erstanwender<br />
Änderungen des IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütungstransaktionen<br />
mit Barausgleich im Konzern<br />
IFRS 9 Finanzinstrumente<br />
Änderungen des IFRIC 14 Beitragsvorauszahlungen bei<br />
bestehenden Mindestdotierungsverpfl<br />
ichtungen<br />
IFRIC 19 Tilgung fi nanzieller Verbindlichkeiten<br />
durch Eigenkapitalinstrumente<br />
Aus der erstmaligen Anwendung der noch nicht bestätigten Änderungen werden<br />
keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe<br />
erwartet.<br />
IAS 24 (revised)<br />
Das IASB hat im November <strong>2009</strong> eine überarbeitete Fassung des IAS 24, Angaben<br />
über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen, veröffentlicht.<br />
Mit der Änderung des IAS 24 wurde insbesondere die Defi nition von nahe<br />
stehenden Unternehmen und Personen (related party) grundlegend überarbeitet<br />
sowie Anpassungen bezüglich der Defi nition der (angabepfl ichtigen) Geschäfte<br />
vorgenommen. Ein weiterer wesentlicher Schwerpunkt der Überarbeitung bildet<br />
die Einführung einer Erleichterungsvorschrift für Unternehmen, die unter der Beherrschung,<br />
der gemeinschaftlichen Führung oder dem maßgeblichen Einfl uss der<br />
öffentlichen Hand stehen (sog. „government-related entities“). Die überarbeitete<br />
Fassung des Standards ist erstmals verpfl ichtend auf Geschäftsjahre anzuwenden,<br />
die am oder nach dem 01.01.2011 beginnen.<br />
Änderung des IFRS 1 (revised)<br />
Das IASB hat im Juli <strong>2009</strong> eine Änderung des IFRS 1, Erstmalige Anwendung der<br />
International Financial Reporting Standards, herausgegeben. Hierdurch werden<br />
zusätzliche Ausnahmen zur grundsätzlich zwingenden retrospektiven Anwendung<br />
aller zum Abschlussstichtag des ersten IFRS-Abschlusses geltenden Standards und<br />
Interpretationen eingeführt. Diese betreffen Unternehmen der Öl- und Gasindustrie,<br />
die zum Zeitpunkt der Umstellung auf IFRS nach bisherigen Rechnungslegungsstandards<br />
die Vollkostenbewertung angewendet haben sowie erstmalige<br />
IFRS Anwender, die die Übergangsbestimmungen des IFRIC 4, Feststellung, ob eine<br />
Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält, anwenden. Die Änderungen des IFRS 1<br />
sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01.01.2010 beginnen, anzuwenden.<br />
Änderungen des IFRS 2<br />
Das IASB hat im Juni <strong>2009</strong> Änderungen an IFRS 2 herausgegeben, mit denen die<br />
Bilanzierung von in bar erfüllten anteilsbasierten Vergütungen im Konzern klargestellt<br />
wird. Die Änderungen sind ab dem 01.01.2010 anzuwenden.<br />
IFRS 9<br />
Das IASB hat im November <strong>2009</strong> einen neuen IFRS zur Klassifi zierung und Bewertung<br />
von Finanzinstrumenten herausgegeben. Die Veröffentlichung stellt den Abschluss<br />
des ersten Teils eines dreiphasigen Projekts zur Ersetzung von IAS 39 durch<br />
einen neuen Standard dar. IFRS 9 sieht nur noch zwei Kategorien vor, in welche<br />
fi nanzielle Vermögenswerte bei ihrer erstmaligen Erfassung einzuordnen sind: Bewertung<br />
zum beizulegenden Zeitwert (fair value) oder Bewertung zu fortgeführten<br />
Anschaffungskosten (amortised cost). Eine Bewertung mit den fortgeführten<br />
Anschaffungskosten erfordert das planmäßige Halten des fi nanziellen Vermögenswertes<br />
zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme sowie Vertragsbedingungen,<br />
die zu Zahlungsströmen an festgelegten Zeitpunkten führen, die<br />
ausschließlich Tilgung und Zinszahlungen auf ausstehende Rückzahlungsbeträge<br />
darstellen. Finanzinstrumente, die diese beiden Bedingungen nicht erfüllen, sind
zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Die mit Ersterfassung vorgenommene<br />
Kategorisierung kann in späteren Perioden nur noch revidiert werden, sofern sich<br />
das Geschäftsmodell, in dessen Rahmen der Vermögenswert gehalten wird, geändert<br />
hat. Der Standard sieht eine retrospektive Anwendung auf alle bestehenden<br />
fi nanziellen Vermögenswerte vor, wobei zur Kategorisierung nach den neuen<br />
Regelungen die Umstände am Tag der Erstanwendung des Standards maßgelblich<br />
sind. Zusätzlich wurden Erleichterungen durch verschiedene Übergangsregelungen<br />
geschaffen. Die Vorschriften müssen ab dem 01.01.2013 angewendet werden.<br />
Änderungen des IFRIC 14<br />
Im November <strong>2009</strong> hat das IASB eine Änderung des IFRIC 14 veröffentlicht. Nach<br />
dieser Änderung können Unternehmen, die Mindestdotierungsverpfl ichtungen<br />
unterliegen, den Vorteil aus Beitragsvorauszahlungen zur Erfüllung der Mindestdotierungsverpfl<br />
ichtungen als Vermögenswert erfassen. Die Änderung ist ab dem<br />
01.01.2011 anzuwenden.<br />
IFRIC 19<br />
Im November <strong>2009</strong> hat das IASB den IFRIC 19 veröffentlicht. Die Interpretation<br />
behandelt die Bilanzierung von ganzer oder teilweiser Tilgung fi nanzieller Verbindlichkeiten<br />
durch Ausgabe eigener Eigenkapitalinstrumente. Die Interpretation<br />
behandelt ausschließlich die Bilanzierung beim Schuldner, d.h. beim Emittenten der<br />
Eigenkapitalinstrumente. IFRIC 19 ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder<br />
nach dem 01.07.2010 beginnen.<br />
Improvement Prozess<br />
Neben den ausführlich beschriebenen Änderungen existieren aus dem jährlichen<br />
Verbesserungsprozess („Improvement-Prozess“) mehrere kleinere Änderungen zu<br />
den verschiedenen Standards, welche für Geschäftsjahre anzuwenden sind, die<br />
am oder nach dem 01.01.2010 bzw. am oder nach dem 01.07.<strong>2009</strong> beginnen. Auch<br />
hieraus werden sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanzund<br />
Ertragslage der Gruppe ergeben.<br />
C Konsolidierung, Bilanzierung<br />
und Bewertung<br />
Angewandte Methoden<br />
1. Konsolidierungsmethoden<br />
Der Bilanzstichtag der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ist der<br />
31.12.<strong>2009</strong>.<br />
Die lokalen Jahresabschlüsse der in- und ausländischen Tochtergesellschaften,<br />
die zum Konsolidierungskreis gehören, wurden unter Anwendung einheitlicher<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, die mit denen der Muttergesellschaft<br />
übereinstimmen, angepasst, d. h. gemäß IAS 27 und IAS 31 aufgestellt.<br />
Die für den vorliegenden Abschluss angewandten Konsolidierungsmethoden sind,<br />
soweit nicht anders angegeben, gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben. Im<br />
Zusammenhang mit der weiteren Aufgliederung von Anhangsangaben zu den Posten<br />
sonstige Rückstellungen bzw. Verbindlichkeiten, sonstige betriebliche Erträge<br />
bzw. Aufwendungen wurden die Vorjahresangaben entsprechend der gewählten<br />
Zuordnung in <strong>2009</strong> angepasst.<br />
Tochterunternehmen<br />
Tochterunternehmen werden in den Konzernabschluss gemäß den Vorschriften<br />
über die Vollkonsolidierung einbezogen, sofern beherrschender Einfl uss durch den<br />
Konzern ausgeübt wird, der die Kontrolle über die Finanz- und Geschäftspolitik des<br />
Tochterunternehmens bedeutet. Bei einem Anteil von mehr als 50 % des stimmberechtigten<br />
Eigenkapitals und im Falle der Verfügung über mehr als die Hälfte der<br />
Stimmrechte wird beherrschender Einfl uss angenommen. Potenzielle Stimmrechte,<br />
die zum Stichtag ausgeübt oder umgewandelt werden können, werden berücksichtigt.<br />
Sofern der Konzern die Finanz- und Geschäftspolitik eines Unternehmens<br />
ohne das Vorliegen einer direkten Stimmrechtsmehrheit des Konzerns bestimmen<br />
kann, wird das betreffende Unternehmen ebenfalls in den Kreis der konsolidierten<br />
Unternehmen einbezogen. In solchen Fällen der de facto Beherrschung verweisen<br />
wir auf weitergehende Ausführungen zu kritischen Annahmen und Schätzungen.<br />
Der Zeitpunkt der erstmaligen bzw. letztmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss<br />
im Rahmen der Vollkonsolidierung richtet sich grundsätzlich nach dem<br />
Zeitpunkt, in dem der beherrschende Einfl uss erworben wird bzw. verloren geht.<br />
Die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen erfolgt nach der Erwerbsmethode.<br />
Dabei werden – unabhängig vom Bestehen von Minderheitsanteilen<br />
– alle zum Erwerbszeitpunkt vorhandenen Vermögenswerte und Schulden sowie<br />
Eventualverbindlichkeiten des erworbenen Unternehmens mit ihren Zeitwerten<br />
angesetzt. Die Anschaffungskosten inklusive der dem Erwerb direkt zurechenbaren<br />
Anschaffungsnebenkosten werden mit dem entsprechenden anteiligen Eigenkapital<br />
des Tochterunternehmens zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung in den<br />
Konzernabschluss verrechnet. Der Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten<br />
und dem anteiligen Eigenkapital wird zunächst den Vermögenswerten und<br />
Schulden sowie Eventualverbindlichkeiten insoweit zugerechnet, als deren Zeitwert<br />
vom Buchwert im Zeitpunkt der Erstkonsolidierung abweicht. Die im Rahmen<br />
eines Unternehmenszusammenschlusses daraus entstehenden latenten Steuereffekte<br />
werden ebenfalls berücksichtigt. Ein noch verbleibender Überschuss der<br />
Anschaffungskosten über das zu beizulegenden Zeitwerten bewertete, erworbene<br />
Nettovermögen, wird als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen. Dieser wird<br />
mit Hilfe eines jährlichen Niederstwerttests (Impairment-Test) auf Wertminderung<br />
geprüft und sofern notwendig auf den ermittelten niedrigeren Wert abgewertet.<br />
Die nicht der Konzernobergesellschaft zustehenden Anteile am Eigenkapital der<br />
63
Konzernabschluss || Konzernanhang<br />
Tochtergesellschaften werden als Anteile anderer Gesellschafter im Eigenkapital<br />
ausgewiesen. Sofern die Anschaffungskosten das zu beizulegenden Zeitwerten<br />
bewertete erworbene Nettovermögen unterschreitet, wird der verbleibende Unterschiedsbetrag<br />
erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.<br />
Konzerninterne Transaktionen, Salden, Umsätze, Aufwendungen und Erträge,<br />
Gewinne, Verluste sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten<br />
Gesellschaften wurden eliminiert. Bei ergebniswirksamen Konsolidierungsmaßnahmen<br />
werden die ertragsteuerlichen Effekte erfasst und latente Steuern<br />
ausgewiesen. Zwischenergebnisse werden anteilig eliminiert, sofern die jeweiligen<br />
Gesellschaften nicht zum Bilanzstichtag aus dem Konzern ausgeschieden sind.<br />
Dabei sind Daten des jeweiligen den Bestand führenden Unternehmens zugrunde<br />
gelegt worden.<br />
Transaktionen mit Minderheiten<br />
Sofern Transaktionen mit Minderheiten getätigt werden, steht dem Berichts-<br />
unternehmen grundsätzlich das Wahlrecht zu, solche Transaktionen vollständig<br />
erfolgsneutral abzubilden, was zu einer direkten Erfassung der Effekte im<br />
Eigenkapital führt oder die Erfolgswirkungen in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
auszuweisen. Der <strong>medimondi</strong>-Konzern übt dieses Wahlrecht dahingehend aus,<br />
dass die Erfolgswirkungen aus Transaktionen mit Minderheiten wie Transaktionen<br />
mit konzernexternen Parteien abgebildet und in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
erfasst werden. Käufe von Anteilen von Minderheiten führen zu Goodwill in Höhe<br />
des Unterschiedsbetrages zwischen den Anschaffungskosten und dem anteiligen<br />
Buchwert des bereits im Konzern bilanzierten Nettovermögens des Tochterunternehmens.<br />
2. Währungsumrechnung<br />
Die funktionale Währung ist die des primären Wirtschaftsumfeldes, in dem ein Unternehmen<br />
tätig ist. Die funktionale Währung ist die jeweilige Landeswährung der<br />
einzelnen Konzerngesellschaften, da diese ihre Geschäftsaktivitäten in fi nanzieller,<br />
wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht als wirtschaftlich selbständige<br />
ausländische Einheiten durchführen. Der Konzernabschluss ist in Euro (EUR) aufgestellt,<br />
da er die funktionale Währung der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> ist.<br />
Durchgeführte Transaktionen werden mit dem aktuellen Wechselkurs am Tag des<br />
Geschäftsvorfalles erfasst und in die funktionale Währung umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen,<br />
die aus der Erfüllung solcher Transaktionen in Fremdwährungen<br />
oder der Abwertung von auf Fremdwährungen lautenden Vermögenswerten bzw.<br />
der Aufwertung von Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag resultieren, werden<br />
erfolgswirksam in der betreffenden Periode erfasst, es sei denn, sie sind im Eigenkapital<br />
als qualifi zierte Cash Flow Hedges bzw. qualifi zierte Net Investment Hedges<br />
zu erfassen. Die in Fremdwährung geführten Abschlussposten eines Konzernunternehmens<br />
werden zunächst auf der Währungsbasis ihrer funktionalen Währung<br />
mit dem Stichtagskurs erfolgswirksam umbewertet. Umrechnungs-differenzen aus<br />
nicht monetären Abschlussposten in Fremdwährung werden direkt im Eigenkapital<br />
erfasst.<br />
Im Rahmen der Konsolidierung werden die Jahresabschlüsse der ausländischen<br />
Konzerngesellschaften, sofern sie in fremder Währung erstellt wurden, in EUR<br />
umgerechnet. Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden zu den jeweiligen<br />
Stichtagskursen, Aufwendungen und Erträge zu Durchschnittskursen der<br />
Berichtsperiode umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen aus dieser Umrechnung<br />
in die Konzernberichtswährung werden als erfolgsneutrale Veränderung des Eigenkapitals<br />
ausgewiesen. Im Falle des Abgangs eines Geschäftsbetriebes werden die<br />
bis dato erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten Umrechnungsdifferenzen erfolgswirksam<br />
erfasst. Sofern erforderlich, wird das Eigenkapital zu historischen Kursen<br />
umgerechnet. Im Zuge von Unternehmenszusammenschlüssen entstandene<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte sowie Anpassungen der Wertansätze auf beizule-<br />
64<br />
gende Zeitwerte werden den jeweiligen Einheiten zugerechnet, in deren Währung<br />
fortgeschrieben und falls erforderlich zu den zum Stichtag gültigen Wechselkursen<br />
umgerechnet. Keines der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen hat<br />
seinen Sitz in einem Hochinfl ationsland.<br />
Die folgende Tabelle gibt die dem Abschluss zugrunde gelegten Wechselkurse<br />
wieder:<br />
Währungsumrechnung<br />
Stichtagskurs Durchschnittskurs<br />
ISO Code 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 <strong>2009</strong> 2008<br />
GBP 0,8881 0,9525 0,8909 0,7963<br />
DKK 7,4418 7,4506 7,4462 7,4559<br />
CHF 1,4836 1,4850 1,5100 1,5874<br />
3. Finanzinstrumente<br />
Defi nition Finanzinstrumente<br />
Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen<br />
zur Entstehung eines fi nanziellen Vermögenswertes und bei einem anderen<br />
Unternehmen zur Entstehung einer fi nanziellen Verbindlichkeit oder eines Eigenkapitalinstrumentes<br />
führt. In der Bilanz werden sowohl die originären als auch die<br />
derivativen Finanzinstrumente erfasst. Für die erstmalige Erfassung eines Finanzinstrumentes<br />
ist der Erfüllungstag entscheidend. Lediglich bei Finanzderivaten ist<br />
der Vertragsabschluss ausschlaggebend. Ein Finanzinstrument wird ausgebucht,<br />
wenn die Rechte auf Zahlungen aus dem Finanzinstrument erloschen sind oder<br />
vollständig übertragen wurden und die Gruppe alle wesentlichen Risiken und<br />
Chancen, die mit dem Eigentum verbunden sind, übertragen hat.<br />
Kategorisierung fi nanzieller Vermögenswerte<br />
Beim erstmaligen Ansatz ist ein fi nanzieller Vermögenswert grundsätzlich in eine<br />
der folgenden Kategorien einzustufen:<br />
• Darlehen und Forderungen (Loans and Receivables),<br />
• bis zur Endfälligkeit zu haltende fi nanzielle Vermögenswerte (Held-to-Maturity<br />
Investments),<br />
• erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende fi nanzielle Vermögenswerte<br />
(Financial Assets at Fair Value through profi t or loss), differenziert nach<br />
solchen, die zu Handelszwecken gehalten werden (Held for Trading) und solchen,<br />
die bei Ersterfassung dieser Kategorie zugeordnet wurden (Designation),<br />
• zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle Vermögenswerte (Available-for-Sale<br />
Financial Assets).<br />
Die Kategorisierung hängt von dem jeweiligen Zweck ab, für den die fi nanziellen<br />
Vermögenswerte erworben wurden. Das Management bestimmt die Klassifi zierung<br />
der fi nanziellen Vermögenswerte beim erstmaligen Ansatz und überprüft die<br />
Klassifi zierung zu jedem Stichtag.<br />
Darlehen und Forderungen (Loans and Receivables) beinhalten nicht-derivative<br />
fi nanzielle Vermögenswerte, welche bestimmbare Zahlungsströme haben und<br />
nicht auf einem aktiven Markt gehandelt werden. Besteht bei auf einem aktiven<br />
Markt gehandelten Fälligkeitsinvestments (z.B. Anleihen) eine Halteabsicht bis zum<br />
Ende der Laufzeit, so können diese als bis zur Endfälligkeit zu haltende fi nanzielle<br />
Vermögenswerte (Held-to-Maturity Investments) kategorisiert werden. Zu Handelszwecken<br />
gehaltene fi nanzielle Vermögenswerte sind der Kategorie »erfolgswirksam<br />
zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende fi nanzielle Vermögenswerte«<br />
(Financial Assets at Fair Value through profi t or loss) zuzurechnen. In der Kategorie
»zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente« werden Finanzinstrumente<br />
eingeordnet, wenn sie als solche designiert werden oder eine Zuordnung zu einer<br />
anderen Kategorie nicht möglich ist.<br />
Derivate sind grundsätzlich als zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Vermögenswerte<br />
einzustufen, es sei denn, dass sie als effektives Sicherungsinstrument<br />
im Rahmen eines Hedge Accountings designiert wurden (Hedging Derivatives).<br />
Letztere sind keiner der vier oben genannten Kategorien zuzuordnen.<br />
Für die <strong>medimondi</strong>-Gruppe ist nur die Kategorie „Darlehen und Forderungen“<br />
(Loans and Receivables) relevant. Von der Möglichkeit, fi nanzielle Vermögenswerte<br />
bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu<br />
bewertende fi nanzielle Vermögenswerte (Financial Assets at Fair Value through<br />
profi t or lost) zu erfassen, wurde kein Gebrauch gemacht. Zudem sind am Bilanzstichtag<br />
keine aktiven derivativen Finanzinstrumente vorhanden.<br />
Bewertung fi nanzieller Vermögenswerte<br />
Bei der Bewertung fi nanzieller Vermögenswerte ist die Fair Value Hierarchie zu<br />
berücksichtigen. Da für die medimodi-Gruppe nur die Kategorie „Darlehen und<br />
Forderungen“ relevant ist, wird ausschließlich die Bewertung dieser Vermögenswerte<br />
beschrieben.<br />
Darlehen und Forderungen (Loans and Receivables) werden beim Erstansatz mit<br />
dem beizulegenden Zeitwert unter Berücksichtigung etwaiger Transaktionskosten<br />
bewertet. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter<br />
Anwendung der Effektivzinsmethode und unter Berücksichtigung notwendiger<br />
Wertberichtigungen.<br />
Wertberichtigungen werden vorgenommen, wenn nach der Zugangserfassung<br />
des fi nanziellen Vermögenswerts objektive Hinweise auf eine Wertminderung<br />
vorliegen, die Auswirkungen auf die erwarteten zukünftigen Zahlungsströme aus<br />
dem Finanzinstrument haben. Die Höhe des Wertminderungsverlusts entspricht<br />
dabei der Differenz zwischen dem Buchwert und dem Barwert der erwarteten<br />
Zahlungsströme.<br />
Kategorisierung fi nanzieller Verbindlichkeiten<br />
Finanzielle Verbindlichkeiten sind beim erstmaligen Ansatz jeweils in eine der<br />
folgenden Kategorien einzustufen:<br />
• erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende fi nanzielle Verbindlichkeiten<br />
(Financial Liabilities at Fair Value through profi t or loss), differenziert<br />
nach solchen, die zu Handelszwecken gehalten werden (Held for Trading) und<br />
solchen, die bei Ersterfassung dieser Kategorie zugeordnet wurden (Designation),<br />
• nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Verbindlichkeiten<br />
Analog zur Vorgehensweise bei fi nanziellen Vermögenswerten hängt auch hier<br />
die Kategorisierung von dem jeweiligen Zweck ab. Wird eine Verbindlichkeit zu Handelszwecken<br />
gehalten, ist sie der Kategorie »erfolgswirksam zum beizulegenden<br />
Zeitwert zu bewertende fi nanzielle Verbindlichkeiten« (Financial Liabilities at Fair<br />
Value through profi t or loss) zuzurechnen. Alle übrigen fi nanziellen Verbindlichkeiten<br />
sind als »nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Verbindlichkeiten«<br />
einzustufen.<br />
Derivate gelten grundsätzlich als zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Verbindlichkeiten,<br />
es sei denn, dass sie als effektives Sicherungsinstrument im Rahmen<br />
eines Hedge Accountings designiert wurden (Hedging Derivatives). Letztere sind<br />
keiner der beiden oben genannten Kategorien zuzuordnen.<br />
Bewertung fi nanzieller Verbindlichkeiten<br />
Bei erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertenden fi nanziellen<br />
Verbindlichkeiten (Financial Liabilities at Fair Value through profi t or loss) erfolgen<br />
Erst- und Folgebewertung zum beizulegenden Zeitwert. Nicht zum beizulegenden<br />
Zeitwert bilanzierte fi nanzielle Verbindlichkeiten, werden beim Erstansatz mit dem<br />
beizulegenden Zeitwert einschließlich Disagien unter Berücksichtigung etwaiger<br />
Transaktionskosten bewertet. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />
unter Anwendung der Effektivzinsmethode.<br />
Bilanzierung von Sicherungszusammenhängen<br />
Derivative Finanzinstrumente werden im Konzern lediglich zur Absicherung der<br />
aus operativen Tätigkeiten, Finanztransaktionen und Investitionen resultierenden<br />
Zinsrisiken eingesetzt. Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe setzt ausschließlich Cash Flow<br />
Hedge zur Absicherung des Zinsrisikos ein. Erst- und Folgebewertung erfolgen<br />
zum beizulegenden Zeitwert. Das Bewertungsergebnis wird in einen effektiven<br />
und einen ineffektiven Teil zerlegt. Der effektive Teil wird erfolgsneutral in einer<br />
gesonderten Position im Eigenkapital erfasst. Der ineffektive Teil des Bewertungsergebnisses<br />
wird hingegen in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Die im<br />
Eigenkapital kumulierten Bewertungsergebnisse werden erfolgswirksam aufgelöst,<br />
wenn das gesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird.<br />
Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten<br />
Ein Unternehmen hat bei seinen Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert eine<br />
hierarchische Einstufung vorzunehmen, die der Erheblichkeit der in die Bewertungen<br />
einfl ießenden Faktoren Rechnung trägt. Diese umfasst drei Stufen: a)<br />
die auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten<br />
notierten und unverändert übernommenen Preise (Stufe 1), b) Inputfaktoren, bei<br />
denen es sich nicht um die auf Stufe 1 berücksichtigten notierten Preise handelt,<br />
die sich aber für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder direkt oder<br />
indirekt durch Ableitung von Preisen beobachten lassen (Stufe 2) und c) nicht auf<br />
beobachtbaren Marktdaten basierenden Faktoren für die Bewertung des Vermögenswertes<br />
oder der Verbindlichkeit (Stufe 3).<br />
Die in der Bilanz angesetzten beizulegenden Zeitwerte entsprechen den Marktpreisen<br />
der fi nanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (Stufe 1). Sofern<br />
keine Marktpreise verfügbar sind, werden sie unter Anwendung anerkannter<br />
Bewertungsmodelle ermittelt (Stufe 2). Im <strong>medimondi</strong>-Konzern fallen lediglich die<br />
Finanzderivate in diese Kategorie. Der beizulegende Zeitwert wird hier mit Hilfe der<br />
DCF-Methode ermittelt. Als Eingangsparameter für diese Methode werden die am<br />
Bilanzstichtag beobachteten relevanten Marktpreise, Zinssätze und Zinsvolatilitäten<br />
verwendet, die von anerkannten externen Quellen bezogen werden.<br />
4. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte<br />
Der Geschäfts- oder Firmenwert ist der Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaff-<br />
ungskosten einer Beteiligung und den zum Marktwert bewerteten, erworbenen<br />
Vermögenswerten abzüglich der Schulden. Sie sind jeweils einer „zahlungsmittelgenerierenden<br />
Einheit“ (Cash Generating Unit) oder einer Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden<br />
Einheiten zugeordnet, bei denen davon ausgegangen wird,<br />
dass diese einen Nutzen aus dem Zusammenschluss ziehen. Eine zahlungsmittelgenerierende<br />
Einheit stellt die kleinste identifi zierbare Gruppe von Vermögenswerten<br />
dar, die Mittelzufl üsse erzeugt, die weitestgehend unabhängig von anderen<br />
Gruppen von Vermögenswerten sind. Die Cash Generating Unit entspricht nicht<br />
unbedingt gesellschaftsrechtlichen Abgrenzungen. Sie werden auf der niedrigsten<br />
Ebene ermittelt, auf der eine Überwachung durchgeführt wird und sind niemals<br />
größer als ein Segment. Die Zuordnung erfolgt anhand von wirtschaftlichen<br />
Merkmalen.<br />
65
Konzernabschluss || Konzernanhang<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte werden einmal jährlich einem Wertminderungstest<br />
unterzogen, sofern nicht schon vorher Indikatoren darauf hinweisen, dass eine<br />
Wertminderung stattgefunden haben könnte. Falls erforderlich, wird eine Wertminderung<br />
durchgeführt. Geschäfts- oder Firmenwerte werden zu Anschaffungskosten<br />
abzüglich kumulierter Wertberichtigungen aufgrund von Wertminderungen bilanziert.<br />
Historisch noch planmäßig abgeschriebene Geschäfts- oder Firmenwerte<br />
werden seit 2004 netto dargestellt. Wenn die Gründe für eine Wertminderung<br />
aufgrund eines Impairment-Tests in einem späteren Zeitraum ganz oder teilweise<br />
entfallen, erfolgt keine entsprechende Wertaufholung. Die Nutzungsdauer der<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte ist unbestimmt.<br />
Sachanlagen<br />
Sachanlagen werden gemäß IAS 16 mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />
abzüglich kumulierter planmäßiger, nutzungsbedingter Abschreibungen angesetzt.<br />
Nachträgliche Anschaffungskosten werden aktiviert, sofern damit zukünftiger,<br />
wirtschaftlicher Nutzen verbunden ist, der auch zuverlässig messbar ist. Selbsterstellte<br />
Anlagen umfassen neben den direkten Herstellungskosten auch Teile an<br />
produktionsbezogenen Gemeinkosten. Die Abschreibung erfolgt nach der linearen<br />
Methode. Falls erforderlich, wird für Vermögenswerte des Sachanlagevermögens<br />
eine Wertminderung auf den erzielbaren Betrag vorgenommen. Alle Aufwendungen,<br />
die im Zusammenhang mit der Instandhaltung des Sachanlagevermögens<br />
in Verbindung stehen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Periode<br />
erfasst, in der sie anfallen.<br />
Immaterielle Vermögenswerte<br />
Erworbene Markenrechte, Kundenstämme, Software und Lizenzen werden zu An-<br />
schaffungskosten aktiviert und planmäßig über ihre voraussichtlichen Nutzungsdauern<br />
linear abgeschrieben. Analog werden Softwareeigenentwicklungen und<br />
andere aktivierungsfähige Entwicklungsleistungen zu Herstellungskosten aktiviert<br />
und ebenfalls planmäßig linear über ihre jeweilige voraussichtliche Nutzungsdauer<br />
abgeschrieben. Bei dem Erwerb eines Unternehmens identifi zierte, immaterielle<br />
Vermögenswerte, die auch Markennamen umfassen, werden entsprechend den<br />
zugrunde liegenden Erwartungen abgeschrieben und in Fällen unbegrenzter<br />
Nutzungsdauer (∞, aber nicht endlos) nicht planmäßig abgeschrieben. Die im<br />
Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbenen Kundenstämme<br />
werden auf Basis des erwarteten Nutzens, Abschmelzraten und Margen bewertet<br />
und korrespondierend zu den erwarteten Nutzenzufl üssen, d.h. leistungsorientiert<br />
abgeschrieben. Vorteilhafte Lieferverträge werden entsprechend den zugrunde<br />
liegenden Vertragsdauern korrespondierend zu den erwarteten Nutzenzu fl üssen,<br />
d.h. leistungsorientiert abgeschrieben. Entwicklungskosten sind nach IAS 38<br />
als „immaterielle Vermögenswerte“ zu aktivieren, sofern bestimmte Kriterien<br />
kumulativ erfüllt sind. Eine Aktivierung erfolgt, wenn es wahrscheinlich ist, dass<br />
aus den Entwicklungsaktivitäten ein zukünftiger, wirtschaftlicher Nutzen erwächst,<br />
der neben den normalen Kosten auch die Entwicklungskosten abdeckt. Aktivierte<br />
Entwicklungskosten werden nach Erreichen der Marktfähigkeit linear abgeschrieben.<br />
Entwicklungskosten, die in früheren Perioden Aufwand darstellten, werden<br />
in späteren Perioden nicht aktiviert. Forschungskosten werden nicht aktiviert. Alle<br />
Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der Instandhaltung und Pfl ege von<br />
immateriellen Vermögenswerten in Verbindung stehen, werden in der Gewinn- und<br />
Verlustrechnung in der Periode erfasst, in der sie auftreten.<br />
66<br />
Die der planmäßigen, linearen Abschreibung<br />
zugrunde gelegten Nutzungsdauern bei<br />
Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten Jahre<br />
Geschäfts- oder Firmenwert ∞<br />
Markenrechte, Lizenzen und Kundenstämme 3-20<br />
Patente und Technologien 3-25<br />
Software und Softwareentwicklungen 3-8<br />
Gebäude 25-50<br />
Technische Anlagen und Maschinen 3-15<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattungen 3-10<br />
Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen<br />
Vermögenswerten<br />
Vermögenswerte, die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, werden auf<br />
Wertminderungsbedarf geprüft, wenn entsprechende Ereignisse bzw. Änderungen<br />
der Umstände darauf hindeuten, dass der Buchwert möglicherweise nicht mehr erzielbar<br />
ist. Vermögenswerte, die eine unbestimmte Nutzungsdauer haben, werden<br />
nicht planmäßig abgeschrieben. Diese werden jedes Jahr einem Wertminderungstest<br />
unterworfen, unabhängig davon, ob es Anzeichen für Wertminderungen gibt<br />
oder nicht. Ein Wertminderungsverlust wird in der Höhe des Betrages erfasst,<br />
wie der Buchwert den erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag ist der<br />
höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert des Vermögenswerts abzüglich<br />
Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Für den Werthaltigkeitstest werden<br />
Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene zusammengefasst, für die Zahlungsströme<br />
separat identifi ziert werden können (zahlungsmittelgenerierende Einheit).<br />
Bei der Ermittlung des Nutzwertes werden prognostizierte Zahlungsströme mit im<br />
Zeitpunkt des Tests gültigen Diskontierungszinssätzen, die die vermögenswertspezifi<br />
schen Risiken widerspiegeln, welche nicht in den prognostizierten Zahlungsströmen<br />
berücksichtigt wurden, abgezinst. Nicht fi nanzielle Vermögenswerte (außer<br />
Geschäfts- oder Firmenwert), bei denen eine wertminderungsbedingte Abschreibung<br />
vorgenommen wurde, werden in Folgejahren daraufhin untersucht, ob eine<br />
Wertaufholung auf den dann erzielbaren Betrag, höchstens jedoch auf planmäßige<br />
Werte, d.h. ohne Wertminderungsaufwand, vorzunehmen ist. Eine Umkehr von<br />
in Vorperioden erfasstem Wertminderungsaufwand wird sofort erfolgswirksam<br />
erfasst.<br />
Investitionszuschüsse und -zulagen<br />
Investitionszuschüsse und -zulagen als gewährte Zuwendungen der öffentlichen<br />
Hand, die im Zusammenhang mit abschreibungsfähigen Vermögenswerten stehen,<br />
werden im Konzernabschluss aktivisch abgesetzt. Erfolgsbezogene Zuwendungen,<br />
die entweder korrespondierende Aufwendungen kompensieren oder einen Ertrag<br />
im Anspruchszeitpunkt darstellen, ohne dass damit gegenwärtige oder zukünftige<br />
Aufwendungen verbunden sind, werden erfolgswirksam erfasst.<br />
Vorräte<br />
Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />
und Nettoveräußerungswert angesetzt. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
werden zu durchschnittlichen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet.<br />
Unfertige und fertige Erzeugnisse sowie Waren werden zu Durchschnittswerten<br />
oder nach der FIFO Methode auf Basis der Herstellungskosten bzw. der Anschaffungskosten<br />
bewertet. Die Herstellungskosten für unfertige und fertige Erzeugnisse<br />
bestehen aus Materialeinzelkosten, Fertigungseinzelkosten, anderer direkter<br />
Kosten sowie anteiligen, produktionsbezogenen Material- und Fertigungsgemeinkosten,<br />
die angefallen sind, um die Vorräte an ihren jetzigen Ort und in ihren derzeitigen<br />
Zustand zu bringen. Sie werden auf Basis normaler Kapazitätsbeanspruchung<br />
ermittelt. Absatzbezogenen Risiken wird durch angemessene Abschläge Rechnung<br />
getragen. Der Nettoveräußerungswert stellt den geschätzten, im normalen<br />
Geschäftsverlauf erzielbaren Verkaufspreis abzüglich geschätzter, noch anfallender<br />
Kosten bis zur Fertigstellung und Verkauf dar.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige nicht-derivative fi nan-<br />
zielle Vermögenswerte zählen zu den kurzfristigen Vermögenswerten, sofern die<br />
Fälligkeit nicht zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag liegt. Sie sind der Kategorie<br />
»Darlehen und Forderungen« zugeordnet und werden zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />
bilanziert. Für erkennbare Risiken wurden angemessene Wertberichtigungen<br />
auf Basis von Erfahrungswerten gebildet.<br />
Latente Steuern<br />
Latente Steuern betreffen Steuerabgrenzungen aus zeitlich abweichenden<br />
Wertansätzen in der nach IFRS erstellten Bilanz und der Steuerbilanz der Einzelgesellschaften<br />
sowie aus Konsolidierungsvorgängen. Die latenten Steueransprüche<br />
umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung<br />
bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung mit<br />
ausreichender Sicherheit gewährleistet ist. Die latenten Steuern werden auf Basis<br />
der Steuersätze ermittelt, die in den einzelnen Ländern im Zeitpunkt der Umkehr<br />
der Abweichungen voraussichtlich gelten. Weiterhin basieren sie auf gültigen<br />
Gesetzen und Verordnungen. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden<br />
werden nicht abgezinst. Latente Steuern, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang<br />
mit Unternehmenserwerben stehen, werden angesetzt, es sei denn,<br />
dass sich Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren oder der Zeitpunkt der<br />
Umkehr durch das Unternehmen gesteuert werden kann. Latente Steuern werden<br />
in der Bilanz grundsätzlich als langfristig klassifi ziert.<br />
Liquide Mittel<br />
Liquide Mittel umfassen den Kassenbestand, Sichteinlagen sowie Einlagen mit<br />
einer Restlaufzeit von drei Monaten oder weniger.<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten Ausgaben, die Aufwand für<br />
zukünftige Perioden betreffen. Sie sind in der Position sonstige kurzfristige Vermögenswerte<br />
enthalten.<br />
Eigenkapital<br />
Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) umfasst sämtliche ausgegebene, nennwertlose<br />
Stückaktien der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong>. Diese werden als Eigenkapital ausgewiesen.<br />
Der auf eine einzelne Aktie entfallende anteilige Betrag am Grundkapital beträgt<br />
1 EUR.<br />
Unter dem Posten Kapitalrücklage sind insbesondere das Agio bei der Emission<br />
von Anteilen (z.B. im Rahmen der Aktienoptionsprogramme) und Zuzahlungen der<br />
Gesellschafter zu erfassen.<br />
Unter der Bilanzposition „Sonstige Rücklagen und Gewinnvortag“ werden die<br />
Rücklagen für Aktienoptionen, latente Steuern, Währungsumrechnungen, Fair Value<br />
Anpassungen der Zinsderivate sowie die Gewinnrücklagen und der Gewinnvortrag<br />
erfasst. Eine detaillierte Darstellung der Entwicklung der jeweiligen Einzelkomponenten<br />
ergibt sich aus der Eigenkapitalveränderungsrechnung.<br />
Aktienbasierte Vergütungsformen<br />
Die CENTROTEC (Muttergesellschaft der <strong>medimondi</strong>) bedient sich aktienbasierter<br />
Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente. Von diesen<br />
Aktienoptionsprogrammen profi tieren auch Mitarbeiter der <strong>medimondi</strong>. Seit<br />
2008 müssen die Auswirkungen dieser Aktienoptionsprogramme auf Ebene der<br />
<strong>medimondi</strong> gezeigt werden (vormals erfolgte eine Darstellung ausschließlich auf<br />
Ebene der CENTROTEC). Aktienoptionen werden nach einem Aktienoptionsplan an<br />
Mitarbeiter, Mitglieder des Managements sowie Vorstände durch die CENTROTEC<br />
gewährt. Die Bilanzierung und Bewertung erfolgt im Geschäftsjahr nach den<br />
Regelungen des IFRS 2. Aktienbasierte Vergütungsformen sind nach IFRS 2 mit dem<br />
beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung anzusetzen. Da der beizulegende<br />
Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung nicht verlässlich geschätzt werden<br />
kann, ermittelt <strong>medimondi</strong> die Gegenleistung indirekt unter Bezugnahme auf<br />
den beizulegenden Zeitwert der gewährten Aktienoptionen. Dieser beizulegende<br />
Zeitwert wird aufgrund fehlender Marktpreise mit Hilfe eines Binomialmodells<br />
bestimmt. Dieses schätzt den Preis der betreffenden Aktienoptionen am maßgeblichen<br />
Bewertungsstichtag, der zwischen sachverständigen, vertragswilligen und<br />
voneinander unabhängigen Parteien zu erzielen wäre. Dabei werden alle Faktoren<br />
und Annahmen berücksichtigt, die Marktteilnehmer bei der Preisfestlegung in Erwägung<br />
ziehen würden sowie durch IFRS 2 spezifi ziert sind. Sofern anwendbar wird<br />
bei den der Berechnung zugrunde gelegten Faktoren und Annahmen unterstellt,<br />
dass historische Werte und Entwicklungen auch für künftige Entwicklungen richtungsweisend<br />
sind und als Anhaltspunkt oder Ausgangspunkt für Berechnungsparameter<br />
dienen können. Änderungen des Optionswertes aufgrund später sich<br />
im Zeitlauf veränderter Parameter haben keinen Einfl uss auf den zu erfassenden<br />
Aufwand, da nur der Ausgabewert der Option entscheidend ist.<br />
Der aus aktienbasierten Vergütungsformen entstehende Aufwand wird linear über<br />
den Erdienungszeitraum als Personalaufwand ergebniswirksam verteilt und bis<br />
zur Optionsausübung bzw. bis zu deren Verfall in der Rücklage für Aktienoptionen<br />
ausgewiesen. Änderungen nach Beendigung des Erdienungszeitraums haben keine<br />
ergebniswirksame Wirkung und werden nur innerhalb des Eigenkapitals erfasst.<br />
Sofern mit aktienbasierten Vergütungsformen steuerliche Wirkungen verbunden<br />
sind, werden Steuereffekte anteilig zum bilanzierten Personalaufwand im Steueraufwand<br />
erfasst. Die übersteigenden Anteile werden als Überschussbetrag erfolgsneutral<br />
über latente Steueransprüche abgegrenzt und unmittelbar im Eigenkapital<br />
in einer separaten Rücklage für latente Steuern erfasst.<br />
Pensionsrückstellungen<br />
Pensionsrückstellungen werden für leistungsorientierte Pensionszusagen an<br />
Führungskräfte und Mitarbeiter gebildet und anhand des Barwerts zukünftiger<br />
Verpfl ichtungen gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter<br />
Berücksichtigung künftiger Gehalts- und Rentensteigerungen und den aktuell<br />
verfügbaren Sterbetafeln berechnet. Der ermittelte Barwert wird im Falle von<br />
vorliegendem Planvermögen um dessen beizulegenden Zeitwert gekürzt und<br />
um bisher noch nicht zu erfassende versicherungsmathematische Gewinne und<br />
Verluste sowie möglicherweise noch nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand<br />
angepasst. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden berücksichtigt,<br />
soweit sie 10 % des Verpfl ichtungsumfangs bzw. des Vermögenswerts<br />
übersteigen. Diese ergeben sich aus erfahrungsbedingten Anpassungen und Änderungen<br />
versicherungsmathematischer Annahmen. Der den Korridor übersteigende<br />
Betrag wird über den Zeitraum der durchschnittlichen Restdienstzeit der aktiven<br />
Belegschaft ergebniswirksam erfasst. Nachzuverrechnender Dienstaufwand wird<br />
sofort aufwandswirksam erfasst, es sei denn, er ist bis zum zukünftigen Eintritt der<br />
Unverfallbarkeit eines Anspruches linear zu verteilen.<br />
In den Ländern, in denen <strong>medimondi</strong>-Mitarbeiter beschäftigt sind, besteht eine<br />
beitragsorientierte, gesetzliche Grundversorgung, die Rentenzahlungen in Abhängigkeit<br />
vom Einkommen und geleisteten Beiträgen übernimmt. Bei beitragsorientierten<br />
Plänen werden feste Beträge an konzernfremde Fondsgesellschaften<br />
entrichtet. Mit den Zahlungen der Beiträge an öffentliche Rentenversicherungsträger<br />
bestehen für <strong>medimondi</strong> keine weiteren Leistungsverpfl ichtungen. Darüber<br />
hinaus haben einzelne Arbeitnehmer der Gruppe Verträge mit privaten Versicherungsträgern<br />
geschlossen, die in einigen Bereichen durch Betriebsvereinbarungen<br />
unterstützt werden. Neben dem in den Zuwendungen an Mitarbeiter enthaltenen<br />
Personalaufwand für einen Zuschuss entstehen der Gruppe hieraus keine weiteren<br />
Leistungsverpfl ichtungen. Dies gilt insbesondere dann, wenn eine konzernfremde<br />
Fondsgesellschaft nicht genügend Vermögenswerte hält, um die gegenüber ihr gemachten<br />
Ansprüche aus laufenden und vorherigen Geschäftsjahren zu begleichen.<br />
Sonstige Rückstellungen<br />
Sonstige Rückstellungen werden für alle am Bilanzstichtag bestehenden gegen-<br />
wärtigen Verpfl ichtungen gebildet, die auf vergangenen Geschäftsvorfällen oder<br />
vergangenen Ereignissen beruhen und deren Höhe und Fälligkeit unsicher sind<br />
und zu Ressourcenabfl uss führen können. Die Rückstellungen werden zum Barwert<br />
eines am wahrscheinlichsten erwarteten, zuverlässig schätzbaren Erfüllungsbetrages<br />
angesetzt und nicht mit positiven Erfolgsbeiträgen saldiert. Die Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
des Mittelabfl usses muss mehr als 50 % betragen („more<br />
likely than not“ Kriterium). Rückstellungen werden nur gebildet, wenn ihnen eine<br />
67
Konzernabschluss || Konzernanhang<br />
rechtliche oder faktische Verpfl ichtung gegenüber Dritten zugrunde liegt und die<br />
Höhe der Rückstellung verlässlich ermittelt werden konnte. Beim Vorliegen von<br />
einer Vielzahl von gleichartigen Verpfl ichtungen, welche sich beispielsweise aus<br />
gesetzlichen Gewähr-leistungsverpfl ichtungen ergeben, erfolgt eine Ermittlung auf<br />
Basis der Gruppe dieser Verpfl ichtungen. Eine Rückstellung kann unter Umständen<br />
auch dann passiviert werden, wenn die Wahrscheinlichkeit hinsichtlich einer einzelnen<br />
Verpfl ichtung aus der zugrunde gelegten gesamten Gruppe gering ist.<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und<br />
Finanzverbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Finanzverbindlichkeiten<br />
werden der Kategorie »nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Verbindlichkeiten«<br />
zugeordnet. Darlehensverbindlichkeiten werden als kurzfristig klassifi ziert,<br />
sofern die Rückzahlung innerhalb der nächsten zwölf Monate zu erfolgen hat.<br />
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen<br />
Leasingverhältnisse, bei denen dem Konzern substanziell alle Chancen und Risiken<br />
zuzurechnen sind, werden als Finanzierungsleasingverhältnisse eingestuft. Sie<br />
werden mit dem Zeitwert des Vermögenswertes zu Beginn des Leasingverhältnisses<br />
oder dem geringeren Barwert der zukünftigen Leasingraten bewertet. Jede<br />
Leasingzahlung wird in einen Tilgungs- und einen Zinsanteil aufgeteilt. Leasingverhältnisse,<br />
bei denen signifi kante Teile der Chancen und Risiken beim Leasinggeber<br />
verbleiben, werden als operative Leasingverpfl ichtungen eingestuft.<br />
Passive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Passive Rechnungsabgrenzungsposten sind Einnahmen vor dem Abschlussstichtag,<br />
die einen Ertrag für zukünftige Perioden darstellen. Sie sind in der Position sonstige<br />
kurzfristige Verbindlichkeiten enthalten.<br />
Ertragsrealisation<br />
Insbesondere Umsatzerlöse refl ektieren die beizulegenden Zeitwerte der erhaltenen<br />
bzw. noch zu erhaltenen Gegenleistung für Lieferungen und Leistungen im<br />
Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Sie werden realisiert, wenn es wahrscheinlich<br />
ist, dass der wirtschaftliche Nutzen aus der Transaktion dem Konzern<br />
zufl ießen wird und der Betrag des Umsatzes zuverlässig ermittelt sowie von dessen<br />
Bezahlung ausgegangen werden kann. Umsätze werden abzüglich Umsatzsteuer<br />
und Erlösschmälerungen und der Eliminierung konzerninterner Transaktionen<br />
ausgewiesen, nachdem die Lieferung einschließlich Gefahrenübergang erfolgt ist.<br />
Serviceerlöse werden in der Periode erfasst, in der der Service erbracht wurde.<br />
Fremdkapitalkosten<br />
Fremdkapitalkosten sind gemäß dem geänderten IAS 23 verpfl ichtend zu aktivieren,<br />
sofern sie im Zusammenhang mit der Herstellung, dem Bau sowie dem Erwerb<br />
von qualifi zierten Vermögenswerten stehen, für den ein beträchtlicher Zeitraum<br />
erforderlich ist, um ihn in seinen beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen<br />
Zustand zu versetzen. Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe defi niert einen qualifi zierten Vermögenswert<br />
grundsätzlich als solchen, wenn dessen Versetzung in seinen beabsichtigten<br />
Zustand mehr als ein Jahr in Anspruch nimmt. Im aktuellen Geschäftsjahr<br />
wurden keine Fremdkapitalkosten aktiviert, da die beschriebenen Voraussetzungen<br />
nicht erfüllt waren. Finanzierungskosten sind demnach nicht in den Anschaffungsoder<br />
Herstellungskosten der immateriellen Vermögenswerte, des Sachanlagevermögens<br />
oder den Vorräten enthalten. Die Finanzierungskosten wurden vielmehr<br />
zeitanteilig und periodengerecht entsprechend den Konditionen der jeweiligen<br />
Verbindlichkeit unter Anwendung der Effektivzinsmethode als Aufwand erfasst.<br />
Dividenden<br />
Dividendenerträge aus Finanzinvestitionen und Ansprüche von Anteilseignern<br />
auf Dividendenausschüttungen werden im Zeitpunkt des Rechtsanspruches auf<br />
Zahlung erfasst.<br />
68<br />
5. Kritische Annahmen und Schätzungen<br />
Alle Annahmen, ob als kritisch eingestuft oder nicht, können die ausgewiesene Vermögens-<br />
oder Ertragslage der <strong>medimondi</strong>-Gruppe sowie die Darstellung der Eventualforderungen<br />
und -verbindlichkeiten beeinfl ussen. Annahmen werden laufend<br />
getroffen und basieren auf historischen Erfahrungen und/oder anderen Faktoren.<br />
Dazu gehören Erwartungen bezüglich zukünftig eintretender Ereignisse, die unter<br />
gegenwärtigen Bedingungen gebildet werden. Schätzungen betreffen Angelegenheiten,<br />
die zum Zeitpunkt der Verbuchung bzw. bis zur Aufstellung des Abschlusses<br />
sehr ungewiss sind. Sie umfassen auch alternative Annahmen, die in der aktuellen<br />
Periode hätten verwendet werden können oder die möglichen Veränderungen von<br />
Annahmen von einer zur anderen Periode mit potenziell wesentlichen Auswirkungen<br />
auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der <strong>medimondi</strong>-Gruppe.<br />
Änderungen von Schätzungen, d.h. Differenzen zwischen tatsächlichen Werten<br />
bzw. aktuelleren Schätzungen und vergangenen Schätzungen, werden im Zeitpunkt<br />
einer besseren Erkenntnis erfolgswirksam berücksichtigt. Die nachstehenden Erläuterungen<br />
ergänzen die übrigen Darstellungen des Konzernabschlusses, die sich auf<br />
Annahmen und Unsicherheitsfaktoren sowie Eventualfälle beziehen.<br />
Wesentliche Annahmen und Schätzungen, die Unsicherheiten beinhalten und mit<br />
Risiken verbunden sind, wurden in den Bereichen langfristiger Vermögenswerte,<br />
Wertberichtigungen auf Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
sowie Rückstellungen getroffen.<br />
Langfristige Vermögenswerte haben begrenzte Nutzungsdauern. Geänderte<br />
Nutzungsabsichten, Technologien, Wartungsintervalle sowie Veränderungen des<br />
allgemeinen, wirtschaftlichen Umfeldes oder Branchen, in denen die <strong>medimondi</strong>-<br />
Gruppe tätig ist, können dazu führen, dass sich Nutzungsdauern oder Buchwerte<br />
dieser Aktiva ändern. Daher überprüft <strong>medimondi</strong> regelmäßig die Nutzungsdauern,<br />
um über Wertminderungen die Buchwerte dem erzielbaren Nutzen anzugleichen.<br />
Trotz aller Bemühungen, angemessene Nutzungsdauern zu ermitteln, können bestimmte<br />
Situationen entstehen, die dazu führen, dass der Wert eines langfristigen<br />
Vermögenswertes bzw. einer Gruppe von Vermögenswerten vermindert wird und<br />
damit der wirtschaftliche Wert unter dem Buchwert liegt. Da Wertminderungen<br />
nur sporadisch und selten für individuelle Anlagegüter und nicht für ganze Klassen<br />
erfolgen, ist es nicht möglich bereits zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung diese<br />
Kosten präzise zu schätzen. Daher werden solche Kosten erst dann verbucht, wenn<br />
entsprechende Informationen bekannt sind. Eine generelle Sensitivitätsanalyse<br />
über alle Nutzungsdauern wird nicht durchgeführt.<br />
Bei Akquisitionen haben Annahmen und Schätzungen Einfl uss im Rahmen der<br />
Kaufpreisallokation. Annahmen beeinfl ussen insbesondere die Geschäfts- oder<br />
Firmenwerte, immateriellen Vermögenswerte und Schulden der Höhe nach und in<br />
Bezug auf die Nutzungsdauern, so dass sich dadurch die Residualgröße Geschäftsoder<br />
Firmenwert verändert. Im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen<br />
werden immaterielle Vermögenswerte (z. B. Patente oder Kundenbeziehungen)<br />
identifi ziert und unterliegen in Bezug auf mehrere Kriterien (Mengengerüste,<br />
Margen, Nutzungsdauern, Abzinsungen) Schätzungen. Ferner sind Schätzungen<br />
von Bedeutung bezüglich der Prüfung von Wertminderungen bei Geschäfts- oder<br />
Firmenwerten im Rahmen der Prognose zukünftig nutzbarer Finanzmittelströme<br />
sowie von Abzinsungssätzen. Insbesondere bei neuen Geschäftsbereichen ist die<br />
Prognoseunsicherheit höher als in länger bestehenden Geschäftsfeldern.<br />
Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden jährlich einem Impairment-Test unterzogen.<br />
Ferner werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt, die folgende Ergebnisse zeigen:<br />
wenn die Schätzungen der zugrunde gelegten Free Cash Flows 10 % niedriger<br />
wären, würde sich keine Wertminderung der Geschäfts- oder Firmenwerte ergeben.<br />
Sofern der Diskontierung der Zahlungsströme ein um 100 Basispunkte höherer<br />
Zinssatz zugrunde gelegt worden wäre, hätte sich ebenfalls keine Reduzierung<br />
der Buchwerte für Geschäfts- oder Firmenwerte ergeben. Selbst eine gleichzeitige<br />
negative Veränderung beider Schlüsselparameter hätte zu keinem Wertberichtigungsbedarf<br />
geführt.
Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten werden, sofern sie nicht genau bestimmt<br />
werden können, nach den für Rückstellungen geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
ermittelt und mit ihrem wahrscheinlichsten Wert angesetzt.<br />
<strong>medimondi</strong> gewährt für Produkte unterschiedliche Gewährleistungen. Basisgewährleistungen<br />
werden in Höhe der geschätzten Aufwendungen erfasst. Ferner<br />
können im normalen Geschäftsgang Kosten für die Reparatur oder den Ersatz<br />
defekter Produkte bei einem individuellen Kunden bzw. bestimmten Kundengruppen<br />
anfallen. Sofern Austauschaktionen, die sehr selten sind, doch vorkommen,<br />
wird eine spezielle Rückstellung über die erwarteten individuellen Kosten gebildet.<br />
Da Austauschaktionen sporadisch und selten erfolgen, ist es nicht möglich, bereits<br />
zum Zeitpunkt des Verkaufs diese Kosten präzise zu schätzen. Daher werden solche<br />
Kosten erst dann verbucht, wenn entsprechende Informationen bekannt sind. Im<br />
Rahmen der Ermittlung von Garantierückstellungen werden diverse Annahmen<br />
getroffen, die die Höhe dieser Rückstellungen beeinfl ussen. Sich zukünftig verändernde<br />
Produktivitäten, Materialien und Personalkosten sowie Qualitätsverbesserungsprogramme<br />
haben Einfl uss auf diese Schätzungen. Quartalsweise erfolgt eine<br />
Angemessenheitsprüfung der verbuchten Rückstellungen.<br />
Die Gruppe unterliegt den Steuerbehörden und Steuergesetzen von vier Ländern.<br />
Schätzungen sind bei der Bildung von Steuerrückstellungen und Posten von<br />
latenten Steuern notwendig. Transaktionen und Berechnungen unterliegen im<br />
Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit gewissen Unsicherheiten hinsichtlich<br />
steuerlicher Auswirkungen bzw. Anerkennung. Für mögliche Verbindlichkeiten,<br />
die durch zukünftige steuerliche Außenprüfungen der vergangenen Transaktionen<br />
entstehen können, werden die entsprechenden Bilanzierungs- und Bewertungsregelungen<br />
zur Rückstellungsbildung angewandt. In Fällen, in denen die endgültigen<br />
Steuerberechnungen von den ursprünglich bilanzierten Annahmen abweichen,<br />
werden die Auswirkungen in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.<br />
Die im Konzernabschluss enthaltenen zukunftsgerichteten Aussagen beruhen auf<br />
gegenwärtigen Erwartungen, Annahmen und Einschätzungen des Managements<br />
der <strong>medimondi</strong>-Gruppe. Diese Aussagen sind nicht als Garantie dafür zu verstehen,<br />
dass sich die Prognosen als richtig zu erweisen haben. Zukünftige Entwicklungen<br />
und Ereignisse sind vielmehr von einer Vielzahl von Faktoren abhängig, die Risiken<br />
und Unsicherheiten unter anderem in den zuvor beschriebenen Bereichen unterliegen<br />
und deren Einfl ussfaktoren außerhalb des Einfl ussbereichs der <strong>medimondi</strong>-<br />
Gruppe liegen. Die tatsächliche Entwicklung kann daher von implizierten oder<br />
dargelegten zukunftsbezogenen Aussagen abweichen.<br />
6. Angaben zum Finanzrisikomanagement<br />
Zielsetzungen und Methoden des Finanzrisikomanagements<br />
Der <strong>medimondi</strong>-Konzern ist international tätig. Aufgrund der unterschiedlichen<br />
Tätigkeiten ist der Konzern einer Vielzahl von fi nanziellen Risiken ausgesetzt. Unter<br />
Risiko verstehen wir unerwartete Ereignisse und mögliche Entwicklungen, die sich<br />
negativ auf das Erreichen gesetzter Ziele und Erwartungen auswirken. Relevant<br />
sind Risiken mit wesentlichem Einfl uss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.<br />
Das Risikomanagementsystem der Gruppe analysiert unterschiedliche Risiken<br />
und versucht negative Effekte auf die fi nanzielle Lage der Gruppe zu minimieren.<br />
Das Risikomanagement wird in den Finanzabteilungen unter Berücksichtigung<br />
bestehender Richtlinien durchgeführt. Risikomanager identifi zieren, messen,<br />
bewerten sowie unterstützen die Steuerung der Risikopotenziale.<br />
Für die Messung und Steuerung wesentlicher Einzelrisiken unterscheidet die<br />
Gruppe zwischen Kredit-, Liquiditäts- und Marktrisiken.<br />
Kreditrisiko<br />
Unter Kreditrisiko verstehen wir das Risiko eines Verlusts, der infolge eines Ausfalls<br />
oder einer Bonitätsverschlechterung eines Geschäftspartners entstehen kann. Das<br />
maximale Ausfallrisiko entspricht der Summe der zu Buchwerten in der Bilanz ausgewiesenen,<br />
fi nanziellen Vermögenswerte, die abzüglich Wertberichtigungen erfasst<br />
sind zuzüglich eben dieser Wertberichtigungen. Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen bestehen hauptsächlich gegen Kunden mit Sitz in Deutschland,<br />
Dänemark, Großbritannien und der Schweiz.<br />
Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden<br />
nach konzerneinheitlichen Regeln gebildet und decken alle erkennbaren Bonitätsrisiken<br />
ab. Für eingetretene, jedoch noch nicht identifi zierte Verluste wurden<br />
Portfoliowertberichtigungen gebildet. Für weitere Angaben zu den Wertberichtigungen<br />
sowie zur Altersstruktur der Forderungen verweisen wir auf die Angaben<br />
zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Ausfallrisiken in Bezug auf Forderungen<br />
werden im Wesentlichen durch die Anwendung von Kreditgenehmigungen,<br />
Kreditobergrenzen und Überwachungsverfahren begrenzt. Die Höhe der Kreditobergrenze<br />
spiegelt die Kreditwürdigkeit einer Vertragspartei und die typische<br />
Größe des Transaktionsvolumens mit dieser Vertragspartei wider. Die Einschätzung<br />
der Kreditwürdigkeit beruht zum einen auf Informationen aus externen Auskunfteien,<br />
zum anderen auf internen Erfahrungswerten mit den jeweiligen Vertragsparteien.<br />
Im Hinblick auf Forderungen, die weder überfällig noch wertgemindert sind,<br />
deuten zum Bilanzstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren<br />
Verpfl ichtungen aus diesen Forderungen nicht nachkommen werden.<br />
Aufgrund der hohen Kundenzahl und unterschiedlicher Kundengruppen sowie<br />
deren internationaler Struktur ist das Ausfallrisiko der Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen gestreut. <strong>medimondi</strong> weist keine bedeutende Konzentration von<br />
Ausfallrisiken hinsichtlich eines bestimmten Kunden auf. Die fünf größten Kunden<br />
im Konzern haben einen Umsatzanteil zwischen 3,9 – 8,0 % (Vorjahr 2,1 – 7,0 %).<br />
69
Konzernabschluss || Konzernanhang<br />
Liquiditätsrisiko<br />
Unter Liquiditätsrisiko im engeren Sinn verstehen wir das Risiko, gegenwärtigen<br />
oder künftigen Zahlungsverpfl ichtungen nicht oder nur zu ungünstigen<br />
Bedingungen nachkommen zu können. Die Gruppe generiert fi nanzielle Mittel<br />
überwiegend durch das operative Geschäft. Das Liquiditätsrisiko wird dadurch<br />
Liquiditätsanalyse<br />
(inklusive Prognose Zinszahlungen)<br />
in TEUR<br />
70<br />
Gesamt<br />
ausstehender<br />
Betrag<br />
Davon Laufzeit<br />
kleiner 1 Jahr<br />
Davon Laufzeit<br />
1 bis 2 Jahre<br />
Davon Laufzeit<br />
3 bis 5 Jahre<br />
Davon Laufzeit<br />
über 5 Jahre<br />
31.12.<strong>2009</strong> 17.509 8.922 1.752 4.988 1.847<br />
31.12.2008 16.627 8.007 1.531 5.372 1.717<br />
Hinzu kommen voraussichtliche Liquiditätsabfl üsse aus den abgeschlossenen<br />
Derivaten in folgender Höhe:<br />
Liquiditätsanalyse<br />
in TEUR<br />
Gesamt<br />
ausstehender<br />
Betrag<br />
Davon Laufzeit<br />
kleiner 1 Jahr<br />
Davon Laufzeit<br />
1 bis 2 Jahre<br />
Davon Laufzeit<br />
3 bis 5 Jahre<br />
Davon Laufzeit<br />
über 5 Jahre<br />
31.12.<strong>2009</strong> 377 83 77 155 62<br />
31.12.2008 184 46 46 92 0<br />
Marktrisiko<br />
Unter Marktrisiko verstehen wir das Risiko eines Verlusts, der infolge einer Veränderung<br />
bewertungsrelevanter Marktparameter (Währung, Zins, Preis) entstehen kann.<br />
Die Marktrisiken aus Währungsumrechnungen sind in der <strong>medimondi</strong> begrenzt,<br />
da die Transaktionen hauptsächlich in Euro-Ländern stattfi nden. Ein Teil der Geschäftsaktivitäten<br />
fi ndet jedoch in europäischen Nicht-Euro-Ländern (insbesondere<br />
der Schweiz und Großbritannien) statt, sodass auch für die <strong>medimondi</strong>-Gruppe<br />
ein Währungsrisiko besteht. Wenn der Euro gegenüber den für <strong>medimondi</strong><br />
Währungssensitivität<br />
in TEUR Stichtagskurs<br />
gesteuert, dass ausreichend fl üssige Mittel sowie freie Kreditlinien bei Banken<br />
vorgehalten werden. In der nachfolgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten<br />
undiskontierten Zahlungsmittelabfl üsse aus Finanzinstrumenten dargestellt.<br />
Variable Zinszahlungen wurden mit dem zum Stichtag gültigen Fixing angesetzt.<br />
Die Umrechnung von Fremdwährungsbeträgen erfolgte mit dem Kassakurs zum<br />
Stichtag.<br />
wesentlichen Fremdwährungen zum 31.12.<strong>2009</strong> um 10 % aufgewertet (abgewertet)<br />
gewesen wäre, wäre das Ergebnis um 246 TEUR höher (271 TEUR niedriger)<br />
gewesen. In die Ermittlung der Währungssensitivitäten wurden alle wesentlichen<br />
originären Finanzinstrumente des <strong>medimondi</strong>-Konzerns einbezogen, bei denen<br />
die Vertragswährung nicht der funktionalen Währung der <strong>medimondi</strong>-Gruppe<br />
entspricht. Translationsrisiken sowie latente und tatsächliche Steuern sind in den<br />
Berechnungen nicht enthalten.<br />
Kurs bei<br />
Aufwertung<br />
des EUR um 10 %<br />
Sensitivität<br />
bei Aufwertung<br />
des EUR um 10 %<br />
Kurs bei<br />
Abwertung<br />
des EUR um 10 %<br />
Sensitivität<br />
bei Abwertung<br />
des EUR um 10 %<br />
CHF 1,4836 1,63 71 1,34 -78<br />
DKK 7,4418 8,19 167 6,70 -184<br />
GBP 0,8881 0,98 8 0,80 -9<br />
Gesamt 246 -271<br />
Die Marktrisiken aus Zinsänderungen ergeben sich vorwiegend aus zinssensiblen<br />
fi nanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, bei denen Zinssatzänderungen<br />
zu Veränderungen der erwarteten Zahlungsströme führen. Wenn das<br />
Marktzinsniveau zum 31.12.<strong>2009</strong> um 100 Basispunkte höher bzw. niedriger gewesen<br />
wäre, wäre das Ergebnis um 47 TEUR niedriger bzw. um 42 TEUR höher gewesen.<br />
Das Eigenkapital wäre zum 31.12.<strong>2009</strong> durch die Veränderung des Marktzinsniveaus<br />
um 132 TEUR niedriger bzw. um 62 TEUR höher gewesen. In die Ermittlung der<br />
Zinssensitivität wurden alle wesentlichen variabel verzinslichen Forderungen und<br />
Verbindlichkeiten aus Finanzinstrumenten des <strong>medimondi</strong>-Konzerns einbezogen.<br />
Zur Minimierung der Zinsänderungsrisiken wurden Zinsderivate abgeschlossen.<br />
Aus seiner operativen Tätigkeit ist die Gruppe in geringem Umfang Marktpreisrisiken<br />
in Form von Warenpreisrisiken ausgesetzt. Diese können einen negativen<br />
Einfl uss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. <strong>medimondi</strong> beurteilt<br />
diese Risiken regelmäßig, indem Änderungen von Schlüsselindikatoren sowie<br />
Marktinformationen verfolgt werden. Diese Marktpreisrisiken werden vorwiegend<br />
über die gewöhnlichen operativen Geschäfts- und Finanzierungsaktivitäten gesteuert.<br />
Ausfallrisiken auf der Beschaffungsseite sind für <strong>medimondi</strong> begrenzt. Für viele<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe gibt es mehrere Lieferanten. In kritischen Beschaffungsbereichen<br />
existieren in fast allen Fällen mindestens zwei Lieferquellen.
7. Kapitalmanagement<br />
Die Ziele des Konzerns im Hinblick auf das Kapitalmanagement liegen in der<br />
Sicherstellung der Unternehmensfortführung, um die Interessen und Ansprüche<br />
unserer Eigner, Mitarbeiter und anderer Interessenten sicherzustellen. Ein weiteres<br />
Ziel ist die Aufrechterhaltung einer optimalen Kapitalstruktur, um die Kapitalkosten<br />
zu reduzieren sowie die Risiken zu beherrschen, wobei jedoch eine Prämie für die<br />
Beibehaltung der fi nanziellen Flexibilität berücksichtigt wird. Es muss sichergestellt<br />
werden, dass sowohl interne als auch externe Wachstumsperspektiven und Chancen<br />
jederzeit vom Unternehmen realisiert werden können.<br />
Potenzielle Maßnahmen zur Beeinfl ussung der Kapitalstruktur können sowohl<br />
das Eigenkapital (z.B. Gewinnthesaurierung) als auch das Fremdkapital (z.B. durch<br />
Kreditaufnahme/ -tilgung) betreffen. Die angestrebte Eigenkapitalquote sollte in<br />
der Regel nicht unter 20 % liegen.<br />
8. Angaben zum Konsolidierungskreis<br />
Konsolidierungskreis<br />
In den Konzernabschluss der <strong>medimondi</strong> sind alle direkten und indirekten Tochtergesellschaften<br />
der Muttergesellschaft sowie die Konzernobergesellschaft einbezogen.<br />
In den Konsolidierungskreis der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> wurden zum 31. Dezember<br />
<strong>2009</strong> die folgenden Gesellschaften einbezogen, welche zugleich die <strong>medimondi</strong>-<br />
Gruppe bilden:<br />
Sitz der<br />
Anteil am Gezeichnetes<br />
Währung Gegründet /<br />
Gesellschaft; vollkonsolidiert<br />
Gesellschaft<br />
Kapital<br />
Kapital<br />
(ISO-Code)<br />
erworben<br />
<strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> Fulda, D - 10.640.000,00 EUR *16.10.2006<br />
Möller GmbH Fulda, D 100 % 60.000,00 EUR 28.08.2003<br />
Möller Medical GmbH Fulda, D 100 % 1.400.000,00 EUR 28.08.2003<br />
<strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> Dietikon, CH 100 % 100.000,00 CHF 06.11.2006<br />
bricon ag Dietikon, CH 100 % 2.000.000,00 CHF 12.09.2007<br />
Centroplast Engineering Plastics GmbH Marsberg, D 94,98 % 250.000,00 EUR 01.08.1990<br />
Rolf Schmidt Industriplast A/S Kolding, DK 100 % 3.000.000,00 DKK 16.03.2001<br />
Centroplast Solar GmbH Marsberg, D 100 % 25.000,00 EUR 14.07.2008<br />
Centroplast UK Ltd. Stafford, UK 94,98 % 100.000,00 GBP 03.06.2005<br />
* Datum der Entstehung durch Formwechsel<br />
Konzerninterne Veränderungen<br />
<strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong>, Fulda<br />
Die <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong>, Obergesellschaft der <strong>medimondi</strong>-Gruppe, hat im Geschäftsjahr<br />
<strong>2009</strong> ihren Sitz von der Walter-Gropius-Straße 15 in 80807 München in die Wasserkuppenstraße<br />
29-31 in 36043 Fulda verlegt.<br />
Angaben in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.2007<br />
Eigenkapital 14.816 16.105 14.451<br />
Langfristiges Fremdkapital 8.957 9.501 9.281<br />
Kurzfristiges Fremdkapital 10.890 9.627 10.169<br />
Bilanzsumme 34.663 35.233 33.901<br />
Eigenkapitalquote 42,8 % 45,7 % 42,6 %<br />
Fremdkapitalquote 57,2 % 54,3 % 57,4 %<br />
71
Konzernabschluss || Konzernanhang<br />
D Erläuterungen zu Bestandteilen des Konzernjahresabschlusses<br />
1 Geschäfts- oder Firmenwert<br />
Die Gliederung und Entwicklung der Geschäfts- oder Firmenwerte ist in dem<br />
folgenden Spiegel dargestellt:<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte in TEUR<br />
2008<br />
Kum. Anschaffungskosten 01.01. 5.269<br />
Akquisition 3<br />
Zugänge 85<br />
Abgänge 0<br />
Währungsdifferenzen 80<br />
Kum. Anschaffungskosten 31.12. 5.437<br />
Kum. Wertminderungen 01.01. (263)<br />
Übrige Veränderungen 0<br />
Kum. Wertminderungen 31.12. (263)<br />
Nettobuchwert 31. Dezember 2007 5.006<br />
Nettobuchwert 31. Dezember 2008 5.174<br />
<strong>2009</strong><br />
Kum. Anschaffungskosten 1.1. 5.437<br />
Zugänge 0<br />
Abgänge 0<br />
Währungsdifferenzen 3<br />
Kum. Anschaffungskosten 31.12. 5.440<br />
Kum. Wertminderungen 01.01. (263)<br />
Übrige Veränderungen 0<br />
Kum. Wertminderungen 31.12. (263)<br />
Nettobuchwert 31. Dezember 2008 5.174<br />
Nettobuchwert 31. Dezember <strong>2009</strong> 5.177<br />
Kum. = kumuliert<br />
72<br />
Der zum 31.12.2008 ausgewiesene Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 5.174<br />
TEUR hat sich im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> um einen Betrag von 3 TEUR auf 5.177 TEUR<br />
erhöht. Es handelt sich hierbei ausschließlich um erfolgsneutrale Währungsdifferenzen.<br />
Diese betreffen die Geschäfts- oder Firmenwerte der Rolf Schmidt,<br />
Dänemark, und der bricon, Schweiz.<br />
Aufgrund der zahlreichen organisatorischen und wirtschaftlichen Verfl echtungen<br />
innerhalb der <strong>medimondi</strong>-Gruppe werden ab <strong>2009</strong> zwei Goodwill-Impairment-<br />
Tests auf Ebene der <strong>medimondi</strong> durchgeführt. Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe differenziert<br />
hierbei zwischen der CGU (cash generating unit) Medical Technology und der CGU<br />
Engineering Plastics. Der Impairment-Test wurde auf Basis des Nutzungswertes<br />
(value in use) durchgeführt. Den Berechnungen wurde ein zahlungsstromorientiertes<br />
Modell zugrunde gelegt. Die Berechnungen fußen auf dem verabschiedeten<br />
Budget für die Jahre 2010 bis 2014. Darüber hinaus wird aus dem fünften Planjahr<br />
eine ewige Rente abgeleitet. Der ewigen Rente wurde eine Wachstumsrate von<br />
1,0 % unterstellt. Der Diskontierungssatz wurde aus den gewichteten Fremd- und<br />
Eigenkapitalkosten gebildet, wobei die Eigenkapitalkosten gemäß dem CAPM abgeleitet<br />
wurden. Der Diskontierungszinssatz vor Steuern beträgt 8,67 %.<br />
Weder im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> noch in 2008 ergaben sich Wertminderungen im<br />
Rahmen der Goodwill- Impairment-Tests.<br />
Verteilung des Geschäfts- oder Firmenwertes<br />
auf die CGUs (cash generating units) in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Medical Technology 3.605 3.604<br />
Engineering Plastics 1.572 1.570<br />
Gesamt 5.177 5.174
2 Immaterielle Vermögenswerte<br />
Die Gliederung und Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte ist in dem folgenden Anlagenspiegel dargestellt:<br />
Immaterielle Vermögenswerte<br />
in TEUR<br />
2008<br />
Gewerbliche<br />
Schutzrechte und<br />
ähnliche Rechte Software<br />
Aktivierte Entwicklungskosten<br />
Immaterielle<br />
Vermögenswerte<br />
Gesamt<br />
Kum. Anschaffungskosten 01.01. 753 614 1.211 2.578<br />
Zugänge 49 72 236 357<br />
Abgänge 0 (16) 0 (16)<br />
Währungsdifferenzen (2) 0 12 10<br />
Kum. Anschaffungskosten 31.12. 800 670 1.459 2.929<br />
Kum. Abschreibungen 01.01. (606) (396) (192) (1.194)<br />
Zugänge (50) (119) (240) (409)<br />
Abgänge 0 4 0 4<br />
Währungsdifferenzen 2 0 (5) (3)<br />
Kum. Abschreibungen 31.12. (654) (511) (437) (1.602)<br />
Nettobuchwert 31. Dezember 2007 147 218 1.019 1.384<br />
Nettobuchwert 31. Dezember 2008 146 159 1.022 1.327<br />
<strong>2009</strong><br />
Kum. Anschaffungskosten 01.01. 800 670 1.459 2.929<br />
Zugänge 30 67 382 479<br />
Abgänge 0 (62) 0 (62)<br />
Währungsdifferenzen 1 (1) 0 0<br />
Kum. Anschaffungskosten 31.12. 831 674 1.841 3.346<br />
Kum. Abschreibungen 01.01. (654) (511) (437) (1.602)<br />
Zugänge (51) (113) (329) (493)<br />
Abgänge 0 60 0 60<br />
Währungsdifferenzen (1) 1 0 0<br />
Kum. Abschreibungen 31.12. (706) (563) (766) (2.035)<br />
Nettobuchwert 31. Dezember 2008 146 159 1.022 1.327<br />
Nettobuchwert 31. Dezember <strong>2009</strong> 125 111 1.075 1.311<br />
Kum. = kumuliert<br />
Die immateriellen Vermögenswerte sind im Wesentlichen durch die Aktivierung<br />
von Produktentwicklungsprojekten geprägt. Die Entwicklungsaktivitäten bezogen<br />
sich im Wesentlichen auf medizintechnische Geräte. Die Ergebnisse dieser Arbeiten<br />
können für eine Vielzahl von Kunden verwendet werden. Aktivierungen von Entwicklungsaufwendungen<br />
erfolgten im Berichtsjahr in Höhe von 382 TEUR (Vorjahr<br />
236 TEUR), da zukünftiger Nutzen in Form von Cash Flows sowie zusätzlicher<br />
Gewinn aus neuen Produkten ausreichend sicher prognostiziert werden konnten.<br />
Forschungskosten werden nicht aktiviert. Bei den erfassten Abschreibungen handelt<br />
es sich um planmäßige Abschreibungen. Wertminderungen (außerplanmäßige<br />
Abschreibungen) sind nicht enthalten.<br />
73
Konzernabschluss || Konzernanhang<br />
3 Sachanlagen<br />
Die Gliederung und Entwicklung der Sachanlagen ist in dem folgenden Anlagenspiegel dargestellt:<br />
Sachanlagen<br />
in TEUR<br />
2008<br />
74<br />
Grundstücke<br />
und Bauten<br />
Technische<br />
Anlagen und<br />
Maschinen<br />
Andere Anlagen,<br />
Betriebs-<br />
und Geschäftsausstattung<br />
Anlagen<br />
im Bau<br />
Sachanlagen<br />
Gesamt<br />
Kum. Anschaffungskosten 01.01. 7.005 18.237 5.772 501 31.515<br />
Zugänge 247 652 899 1.195 2.993<br />
Abgänge 0 (420) (367) (1) (788)<br />
Umbuchungen 0 865 251 (1.116) 0<br />
Währungsdifferenzen 1 10 19 0 30<br />
Kum. Anschaffungskosten 31.12. 7.253 19.344 6.574 579 33.750<br />
Kum. Abschreibungen 01.01. (2.772) (13.650) (4.380) 0 (20.802)<br />
Zugänge (167) (984) (467) 0 (1.618)<br />
Abgänge 0 403 31 0 434<br />
Umbuchungen 0 13 (13) 0 0<br />
Währungsdifferenzen 0 8 (5) 0 3<br />
Kum. Abschreibungen 31.12. (2.939) (14.210) (4.834) 0 (21.983)<br />
Nettobuchwert 31. Dezember 2007 4.233 4.587 1.392 501 10.713<br />
Nettobuchwert 31. Dezember 2008 4.314 5.134 1.740 579 11.767<br />
<strong>2009</strong><br />
Kum. Anschaffungskosten 01.01. 7.253 19.344 6.574 579 33.750<br />
Zugänge 12 325 544 721 1.602<br />
Abgänge (10) (304) (354) 0 (668)<br />
Umbuchungen (60) 465 28 (433) 0<br />
Währungsdifferenzen 1 8 3 0 12<br />
Kum. Anschaffungskosten 31.12. 7.196 19.838 6.795 867 34.696<br />
Kum. Abschreibungen 01.01. (2.939) (14.210) (4.834) 0 (21.983)<br />
Zugänge (175) (1.055) (729) 0 (1.959)<br />
Abgänge 10 276 268 0 554<br />
Umbuchungen 0 0 0 0 0<br />
Währungsdifferenzen 0 (7) (7) 0 (14)<br />
Kum. Abschreibungen 31.12. (3.104) (14.996) (5.302) 0 (23.402)<br />
Nettobuchwert 31. Dezember 2008 4.314 5.134 1.740 579 11.767<br />
Nettobuchwert 31. Dezember <strong>2009</strong> 4.092 4.842 1.493 867 11.294<br />
Kum. = kumuliert<br />
Grundstücke und Bauten beinhalten die Produktionsgebäude und Büros in Fulda<br />
(D), Marsberg (D), und Kolding (DK). Technische Anlagen und Maschinen wurden<br />
technologisch weiterentwickelt. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen<br />
bestehen aus Geräten und Ausstattungen der Bereiche Produktion, Lager<br />
und Büro. Das Sachanlagevermögen enthält Vermögenswerte in Höhe von 240<br />
TEUR (Vorjahr 366 TEUR), die im Rahmen von Finanzierungsleasingverhältnissen bilanziert<br />
wurden und als Betriebs- und Geschäftsausstattung zu klassifi zieren sind.<br />
Zum Stichtag dienen 5.344 TEUR der Sachanlagen als Sicherheiten für Bankkredite<br />
(Vorjahr 2.532 TEUR). Abgänge und Umgliederungen bei technischen Anlagen<br />
und Maschinen sowie andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen<br />
stehen außerdem im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme von Anlagen oder<br />
sonstigen durchgeführten organisatorischen Maßnahmen. Wesentliche periodenfremde,<br />
ertragswirksame Effekte sind hieraus nicht entstanden. Bei den erfassten<br />
Abschreibungen handelt es sich um planmäßige Abschreibungen. Wertminderungen<br />
(außerplanmäßige Abschreibungen) sind nicht enthalten. Die Anlagen im<br />
Bau betreffen im Wesentlichen den Neubau von Verwaltungs- und Produktionsgebäuden<br />
der Möller Medical am Standort in Fulda.
4 Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten<br />
Bewertungskategorien und beizulegende Zeitwerte fi nanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten<br />
Aus der folgenden Tabelle sind die Buchwerte fi nanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nach Bewertungskategorien sowie deren beizulegende Zeitwerte ersichtlich:<br />
Finanzielle Werte<br />
Zu fortgeführten<br />
Anschaffungskosten<br />
Zu Anschaffungskosten<br />
Zum beizulegenden<br />
Zeitwert (Fair Value)<br />
Wertansatz<br />
nach IAS 17 Total<br />
Nicht zum<br />
beizulegenden<br />
Zur Ver- Zur Ver-<br />
Zeitwert<br />
äußerungäußerung bilanzierte Darlehen verfügbare verfügbare<br />
Verbindlich-<br />
und FinanzFinanzFinanz- in TEUR<br />
keiten Forderungen instrumenteinstrumentederivate Bilanzposition 31.12.<strong>2009</strong> Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Fair Value<br />
Liquide Mittel 1.928 1.928 1.928<br />
Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen<br />
2.903 2.903 2.903<br />
Forderungen gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen<br />
18 18 18<br />
Übrige fi nanzielle Vermögenswerte 309 309 309<br />
Summe fi nanzielle<br />
Vermögenswerte 31.12.<strong>2009</strong><br />
0 5.158 0 0 0 0 5.158 5.158<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen<br />
1.463 1.463 1.463<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen<br />
63 63 63<br />
Finanzverbindlichkeiten ohne<br />
Finanzierungsleasing<br />
13.955 13.955 14.280<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Finanzierungsleasing<br />
240 240 240<br />
Derivative Verbindlichkeiten 93 93 93<br />
Übrige fi nanzielle Verbindlichkeiten 309 309 309<br />
Summe fi nanzielle<br />
Verbindlichkeiten 31.12.<strong>2009</strong><br />
15.790 0 0 0 93 240 16.123 16.448<br />
Bilanzposition 31.12.2008 Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Fair Value<br />
Liquide Mittel 1.077 1.077 1.077<br />
Forderungen aus Lieferungen und<br />
Leistungen<br />
3.267 3.267 3.267<br />
Forderungen gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen<br />
20 20 20<br />
Übrige fi nanzielle Vermögenswerte 212 212 212<br />
Summe fi nanzielle<br />
Vermögenswerte 31.12.2008<br />
0 4.576 0 0 0 0 4.576 4.576<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen<br />
1.557 1.557 1.557<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen<br />
115 115 115<br />
Finanzverbindlichkeiten ohne<br />
Finanzierungsleasing<br />
12.725 12.725 12.957<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Finanzierungsleasing<br />
366 366 366<br />
Derivative Verbindlichkeiten 36 36 36<br />
Übrige fi nanzielle Verbindlichkeiten 477 477 477<br />
Summe fi nanzielle<br />
Verbindlichkeiten 31.12.2008 14.874 0 0 0 36 366 15.276 15.508<br />
75
Konzernabschluss || Konzernanhang<br />
Die Vermögenswerte in den Klassen Liquide Mittel, Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen, Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sowie übrige<br />
fi nanzielle Vermögenswerte haben überwiegend kurze Restlaufzeiten, sodass deren<br />
Buchwerte zum Bilanzstichtag den beilzulegenden Zeitwerten entsprechen.<br />
Die Klassen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten<br />
gegenüber verbundenen Unternehmen sowie die übrigen fi nanzielle Verbindlichkeiten<br />
enthalten grundsätzlich Verbindlichkeiten mit regelmäßig kurzen Restlaufzeiten.<br />
Daher entsprechen die Buchwerte den beizulegenden Zeitwerten.<br />
Die Klassen Finanzverbindlichkeiten ohne Finanzierungsleasing und Verbindlichkeiten<br />
aus Finanzierungsleasing enthalten überwiegend Verbindlichkeiten mit<br />
Restlaufzeiten größer als 1 Jahr. Die beizulegenden Zeitwerte ermitteln sich durch<br />
Diskontierung der mit den Verbindlichkeiten verbundenen Cash Flows unter<br />
Nettogewinne/-verluste<br />
in TEUR Darlehen und Forderungen<br />
76<br />
Nicht zum Fair Value bilanzierte<br />
Verbindlichkeiten<br />
Derivative<br />
Finanzinstrumente Summe<br />
<strong>2009</strong> (73) (652) (15) (740)<br />
2008 168 (1.070) 0 (902)<br />
5 Sonstige Vermögenswerte<br />
Die nachfolgende Übersicht zeigt eine Gliederung der sonstigen Vermögenswerte.<br />
Die Erstattungsansprüche aus Ertragsteuern in Höhe von 144 TEUR (Vorjahr 128<br />
TEUR) sind nicht in der Aufstellung enthalten, da diese in einer separate Bilanzposition<br />
dargestellt werden. In den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind im<br />
Wesentlichen Versicherungsprämien und Serviceaufwendungen abgegrenzt.<br />
Sonstige Vermögenswerte in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Sonstige langfristige Vermögenswerte<br />
Derivative Vermögenswerte 0 0<br />
Übrige fi nanzielle Vermögenswerte 9 9<br />
Gesamt langfristig 9 9<br />
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte<br />
Übrige fi nanzielle Vermögenswerte 300 203<br />
Forderungen aus Umsatzsteuer 21 60<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 105 75<br />
Gesamt kurzfristig 426 338<br />
Berücksichtigung der aktuellen Zinsparameter. Dabei werden die individuellen<br />
Bonitäten der Gruppe in Form von marktüblichen Bonitäts- bzw. Liquiditätsspreads<br />
bei der barwertigen Ermittlung berücksichtigt.<br />
Nettogewinne oder -verluste aus Finanzinstrumenten<br />
nach Bewertungskategorien<br />
Die folgende Tabelle stellt die in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigten<br />
Nettogewinne oder -verluste von Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorien<br />
dar. Bei der Ermittlung der Nettoergebnisse wurden Zinsen, Währungsumrechnungen,<br />
Wertminderungen, Wertaufholungen und Abgangsergebnisse<br />
berücksichtigt.<br />
6 Latente Steueransprüche und Steuerschulden<br />
Die latenten Steueransprüche und latenten Steuerschulden werden gem. IAS 12<br />
auf temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und<br />
Schulden in der IFRS-Bilanz und der Steuerbilanz sowie auf steuerlich nutzbare Verlustvorträge<br />
berechnet. Diese Unterschiede in den Wertansätzen resultieren unter<br />
anderem aus den Anpassungen der Wertansätze im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen.<br />
Die dargestellten Nettowerte stellen die saldierten Werte von<br />
latenten Steueransprüchen und latenten Steuerschulden eines Konzernunternehmens<br />
gegenüber einer Steuerbehörde dar. Die latenten Steueransprüche gliedern<br />
sich nach Fristigkeit wie folgt:<br />
Latente Steueransprüche auf temporäre<br />
Differenzen und steuerliche Verlustvorträge<br />
in TEUR Brutto Netto nach Saldierung<br />
31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Erwartete Umkehr innerhalb 12 Monaten 249 123 179 34<br />
Erwartete Umkehr nach mehr als<br />
12 Monaten<br />
1.203 805 1.131 644<br />
Gesamt 1.452 928 1.310 678
Die latenten Steueransprüche aus Verlustvorträgen lassen sich wie folgt aufgliedern:<br />
Steuerliche Verlustvorträge in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Verlustvorträge 4.903 2.311<br />
Latente Steuern auf Verlustvorträge 1.401 681<br />
Wertberichtigungen darauf<br />
Latente Steueransprüche aus<br />
(300) (4)<br />
Verlustvorträgen (netto) 1.101 677<br />
Die latenten Steuerschulden gliedern sich nach Fristigkeit wie folgt:<br />
Latente Steuerschulden in TEUR Brutto Netto nach Saldierung<br />
Latente Steuern in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Latente Steueransprüche (Brutto)<br />
Sachanlagevermögen 39 38<br />
Vorräte 114 13<br />
Forderungen aus Lieferungen und<br />
Leistungen<br />
10 10<br />
Pensionsrückstellungen 25 68<br />
Sonstige Rückstellungen 65 8<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 71 92<br />
Übrige 27 22<br />
Steuerliche Verlustvorträge 1.101 677<br />
Gesamt 1.452 928<br />
Latente Steuerschulden (Brutto)<br />
Immaterielle Vermögenswerte 200 246<br />
Sachanlagevermögen 322 283<br />
Vorräte 0 31<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 68 108<br />
Übrige 57 74<br />
Gesamt 647 742<br />
Von den latenten Steueransprüchen auf Verlustvorträge entfallen 1.401 TEUR (Vorjahr<br />
681 TEUR) auf Gesellschaften, die auch im laufenden Jahr einen Verlust erzielt<br />
haben. Latente Steueransprüche wurden bilanziert -obwohl diese Unternehmen im<br />
laufenden Jahr und im Vorjahr einen Verlust erzielt haben-, da diese Unternehmen<br />
mittelfristig voraussichtlich genügend positives steuerliches Einkommen erwirtschaften.<br />
Die Werthaltigkeit wurde aufgrund von Ergebnisprognosen überprüft. Die<br />
Verlustvorträge sind -mit Ausnahme von 2.000 TEUR- zeitlich unbegrenzt vortragsfähig.<br />
Die begrenzt vortragsfähigen Verlustvorträge i. H. v. 2.000 TEUR verfallen in<br />
mehr als fünf Jahren i. H. v. 1.211 TEUR und die weiteren begrenzt vortragsfähigen<br />
Verlustvorträge verfallen in mehr als fünf Jahren i. H. v. 789 TEUR.<br />
31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Erwartete Umkehr innerhalb 12 Monaten 99 164 0 23<br />
Erwartete Umkehr nach mehr als<br />
12 Monaten<br />
548 578 505 470<br />
Gesamt 647 742 505 493<br />
Die latenten Steueransprüche und die latenten Steuerschulden teilen sich wie folgt<br />
auf die Bilanzpositionen auf:<br />
Von den latenten Steueransprüchen und latenten Steuerschulden wurden 23 TEUR<br />
(Vorjahr TEUR 52) (Saldo) direkt mit dem Eigenkapital verrechnet. Davon entfallen<br />
12 TEUR (Vorjahr: -67 TEUR) auf Währungsumrechnungsdifferenzen und 11 TEUR<br />
(Vorjahr: 15 TEUR) auf Zinsderivate.<br />
Latente Steuerbilanzpositionen in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Latente Steueransprüche 1.310 678<br />
Latente Steuerschulden (505) (493)<br />
Saldo 805 185<br />
Davon: Aus Verrechnung mit Eigenkapital (30) (53)<br />
Entwicklung der latenten Steuern in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Bilanzansatz latente Steuern (Saldo) 805 185<br />
Unterschied gegenüber dem Vorjahr (620) (240)<br />
Davon:<br />
Erfolgswirksam (597) (293)<br />
Verrechnung mit Eigenkapital<br />
(inkl. Währungsdifferenzen)<br />
(23) 53<br />
77
Konzernabschluss || Konzernanhang<br />
7 Vorräte<br />
Die folgende Tabelle stellt eine Aufgliederung des gesamten Buchwerts des Vorratsvermögens<br />
dar. Soweit die Anschaffungs- oder Herstellungskosten über dem<br />
Marktpreis der Vorräte oder ihrem Zeitwert liegen, zeigt die Tabelle für diese Vorräte<br />
den Buchwert nach Wertminderungen. In der zweiten Übersicht sind die Vorräte<br />
nach Kategorien aufgeteilt dargestellt.<br />
Vorräte in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Vorräte zu Anschaffungs- oder<br />
Herstellungskosten<br />
Abgewertete Vorräte:<br />
5.342 9.117<br />
Ursprüngliche Anschaffungs- oder<br />
Herstellungskosten<br />
5.394 2.867<br />
Wertminderung für eingeschränkte<br />
Verwendbarkeit<br />
(593) (536)<br />
Buchwert nach Abschreibung 4.801 2.331<br />
Gesamt 10.143 11.448<br />
Die Wertminderungen bzw. Wertaufholungen für eingeschränkte Verwertbarkeit<br />
führten per Saldo zu einem Aufwand in Höhe von 57 TEUR (Vorjahr Ertrag von 43<br />
TEUR) in der Gewinn- und Verlustrechnung.<br />
Vorräte nach Kategorien in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 3.183 3.377<br />
Unfertige Erzeugnisse 2.256 2.539<br />
Fertige Erzeugnisse und Waren 4.704 5.532<br />
Gesamt 10.143 11.448<br />
Davon als Sicherheit für Kredite/-linien 2.703 5.216<br />
78<br />
8 Forderungen aus Lieferungen und<br />
Leistungen<br />
Forderungen aus Lieferungen und<br />
Leistungen in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Forderungen noch nicht fällig 1.282 960<br />
Forderungen überfällig < 30 Tage 916 1.074<br />
Forderungen überfällig > 30 < 60 Tage 426 758<br />
Forderungen überfällig > 60 < 90 Tage 235 306<br />
Forderungen überfällig > 90 < 180 Tage 170 198<br />
Forderungen überfällig > 180 < 360 Tage 43 82<br />
Forderungen überfällig > 360 Tage 19 13<br />
Wertberichtigungen (188) (124)<br />
Gesamt 2.903 3267<br />
Davon fällig<br />
Innerhalb eines Jahres 2.903 3.267<br />
Über ein Jahr 0 0<br />
Gesamt 2.903 3.267<br />
Davon fakturiert in<br />
EUR 2.065 1.980<br />
DEK 589 926<br />
GBP 140 133<br />
CHF 109 156<br />
Übrige Währungen 0 72<br />
Gesamt 2.903 3.267<br />
Davon als Sicherheit für Kredite/-linien 784 818<br />
Alle Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden am Bilanzstichtag bezüglich<br />
ihrer Werthaltigkeit überprüft. Eventuell auftretender Wertminderungsbedarf<br />
wird durch die Bildung von Einzel- oder Wertberichtigungen auf Portfoliobasis<br />
berücksichtigt. Die Bildung einer Einzelwertberichtigung hat immer Vorrang vor der<br />
Erfassung einer Wertberichtigung auf Portfoliobasis. Die Einzelwertberichtigungen<br />
werden unter Berücksichtigung der Bonitäts- und Länderrisiken der jeweiligen<br />
Schuldner gebildet. Die Wertberichtigungen auf Portfoliobasis werden auf der<br />
Grundlage der Erfahrungen der Vergangenheit über Forderungsausfälle, Zahlungsverzug<br />
und Beitreibungskosten gebildet. Die Umsatzsteuer und die Forderungen<br />
gegenüber Konzernunternehmen werden nicht in die Berechnung der Wertberichtigung<br />
auf Portfoliobasis einbezogen. Die folgende Tabelle gibt die Veränderungen<br />
der Wertberichtigungen wider:
Wertberichtigungsspiegel in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Wertberichtigungen 01.01. (124) (217)<br />
Zuführungen (119) (5)<br />
Inanspruchnahmen 50 5<br />
Aufl ösung 5 102<br />
Währungsumrechnungseffekte 0 (9)<br />
Wertberichtigung zum 31.12. (188) (124)<br />
Zusätzliche Informationen über die Wertberichtigungen in TEUR Forderungen L&L vor<br />
Wertberichtigungen Wertberichtigungen<br />
9 Liquide Mittel<br />
Liquide Mittel in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Kassenbestand 3 4<br />
Guthaben bei Kreditinstituten 1.925 1.073<br />
Gesamt 1.928 1.077<br />
10 Eigenkapital<br />
Allgemein<br />
Das gezeichnete Kapital der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> beträgt 10.640.000 EUR (Vorjahr<br />
10.640.000 EUR). Es ist in 10.640.000 nennwertlose Stückaktien eingeteilt, auf die<br />
ein anteiliger Betrag in Höhe von 1,00 Euro pro Aktie entfällt. Das Grundkapital ist<br />
vollständig eingezahlt. Mit einer Kapitalrücklage von 346 TEUR (Vorjahr 346 TEUR),<br />
übrigen Rücklagen von 5.037 TEUR (Vorjahr 3.520 TEUR) sowie einem Jahresfehlbetrag<br />
von 1.323 TEUR (Vorjahr Jahresüberschuss von 1.438 TEUR) weist der Konzern<br />
zum 31. Dezember <strong>2009</strong> ein auf die Gesellschafter der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> entfallenes<br />
Eigenkapital in Höhe von 14.700 TEUR (Vorjahr 15.944 TEUR) aus.<br />
Entwicklung der Aktienzahl in TStück <strong>2009</strong> 2008<br />
Anzahl 01.01. 10.640 10.640<br />
Zugang 0 0<br />
Anzahl 31.12. 10.640 10.640<br />
Forderungen L&L nach<br />
Wertberichtigungen<br />
Forderungen noch nicht fällig 1.282 (31) 1.251<br />
Forderungen überfällig < 30 Tage 916 (28) 888<br />
Forderungen überfällig > 30 < 60 Tage 426 (44) 382<br />
Forderungen überfällig > 60 < 90 Tage 235 (11) 224<br />
Forderungen überfällig > 90 < 180 Tage 170 (43) 127<br />
Forderungen überfällig > 180 < 360 Tage 43 (16) 27<br />
Forderungen überfällig > 360 Tage 19 (15) 4<br />
Summe 3.091 (188) 2.903<br />
Die Wertberichtigungen in Höhe von 188 TEUR setzen sich zusammen aus Einzelwertberichtigungen in Höhe von 163 TEUR und Wertberichtigungen auf Portfoliobasis in<br />
Höhe von 25 TEUR.<br />
Genehmigtes Kapital<br />
Darüber hinaus besteht ein genehmigtes Kapital in Höhe von 5.320.000 EUR.<br />
Der Vorstand ist ermächtigt, bis zum 30. September 2011 mit Zustimmung des<br />
Aufsichtsrates das Grundkapital um bis zu EUR 5.320.000 (genehmigtes Kapital I)<br />
durch ein- oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender nennwertlose<br />
Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen zu erhöhen. Die neuen Aktien<br />
können von Kreditinstituten mit der Verpfl ichtung übernommen werden, sie den<br />
Aktionären zum Bezug anzubieten. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, Beträge<br />
vom Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen. Der Vorstand ist ferner ermächtigt,<br />
das Bezugsrecht auszuschließen, um neue Aktien gegen Sacheinlagen auszugeben.<br />
Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt, gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG das<br />
Bezugsrecht der Aktionäre bei einer einmaligen oder mehrmaligen Ausnutzung des<br />
genehmigten Kapitals gegen Bareinlagen auszuschließen, wenn der Ausgabebetrag<br />
der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits notierten Aktien zum Zeitpunkt<br />
der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrags durch den Vorstand, die möglichst<br />
zeitnah zur Unterbringung der Aktien erfolgen soll, nicht wesentlich unterschreitet.<br />
Gewinnverwendungsvorschlag<br />
Der Einzelabschluss der Konzernmuttergesellschaft <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> bildet nach<br />
deutschen handels- und aktienrechtlichen Vorschriften die Grundlage für die<br />
Gewinnverwendung des Geschäftsjahres <strong>2009</strong>. Daher ist eine ausschüttungsfähige<br />
Dividende unter anderem abhängig von dem im Jahresabschluss zum 31. Dezember<br />
<strong>2009</strong> ausgewiesenen Bilanzgewinn dieser Gesellschaft. Es wird vorgeschlagen, den<br />
dort ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von 2.114 TEUR (Vorjahr 2.027) auf neue<br />
Rechnung vorzutragen.<br />
79
Konzernabschluss || Konzernanhang<br />
Aktienoptionsprogramm<br />
Die CENTROTEC (Muttergesellschaft der <strong>medimondi</strong>) bedient sich aktienbasierter<br />
Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente. Von diesen<br />
Aktienoptionsprogrammen profi tieren auch Mitarbeiter der <strong>medimondi</strong>. Durch<br />
die Anwendung des IFRIC 11 werden die Auswirkungen dieser Aktienoptionsprogramme<br />
auch auf Ebene der <strong>medimondi</strong> gezeigt. Den aktienbasierten Vergütungsvereinbarungen<br />
liegen entsprechende Hauptversammlungsbeschlüsse der<br />
CENTROTEC zugrunde. Danach bestehen am Stichtag 31.12.<strong>2009</strong> bedingte Kapitalia<br />
der CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong> in Höhe von insgesamt 1.458.096 EUR (Vorjahr<br />
1.592.242 EUR), die in insgesamt 1.458.096 (Vorjahr 1.592.242) Stückaktien eingeteilt<br />
sind. Der Vorstand der CENTROTEC ist ermächtigt, bis zum 31.12.2014 (einmalig oder<br />
mehrmalig) Aktienoptionen zum Bezug von neuen auf den Inhaber lautenden<br />
Aktien der Gesellschaft auszugeben; über die Ausgabe an Vorstände entscheidet<br />
der Aufsichtsrat der CENTROTEC. Bezugsberechtigt sind Arbeitnehmer, Geschäftsführer<br />
und Vorstände der Gesellschaft und ihrer gem. § 17 AktG verbundenen<br />
Unternehmen, denen Aktienoptionen einzelvertraglich gewährt wurden.<br />
Die Erteilung der Aktienoptionen ist an die Erfüllung individueller Leistungsbedingungen<br />
geknüpft. Arbeitnehmer, Geschäftsführer und Vorstände haben individuell<br />
vereinbarte Ziele zu erreichen. Die Zielerreichung führt zu einer Erteilung der<br />
Aktienoptionen. Die Wartezeit bis zur frühesten möglichen Ausübung der Option<br />
beträgt zwei Jahre nach Ausgabe der Option. Sie macht gleichzeitig eine zweijährige<br />
Dienstzeit notwendig, damit die Option nicht verfällt. Die maximale Laufzeit<br />
der Optionen beträgt sieben Jahre ab Gewährung. Weiterhin ist die Ausübung auch<br />
an die Erfüllung von Marktbedingungen geknüpft. Danach ist eine Ausübung nur<br />
möglich, wenn sich der Börsenkurs am Tag der erstmaligen Ausübungsmöglichkeit<br />
oder zu einem späteren Zeitpunkt während der Laufzeit des Optionsrechts<br />
gegenüber dem Basispreis um 30 % erhöht hat. Zudem ist eine Ausübung nur in<br />
bestimmten Perioden des Jahres möglich. Diese Ausübungszeiträume laufen vom 3.<br />
bis 8. Börsenhandelstag nach dem Tag der Bekanntgabe von Jahres- bzw. Quartalsabschlüssen<br />
sowie von abgehaltenen Bilanzpressekonferenzen der CENTROTEC. Im<br />
Zeitpunkt der Optionsausübung werden neue Aktien geschaffen. Die jungen Aktien<br />
sind ab dem Beginn des Geschäftsjahres, in welchem die Optionsrechte ausgeübt<br />
werden, gewinnberechtigt. Der bei der Ausübung der Optionen zu entrichtende<br />
80<br />
Basispreis je Aktie (Bezugspreis) beträgt derzeit 90 % des durchschnittlichen<br />
Schlusskurses im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse (oder einem<br />
vergleichbaren Nachfolgesystem), errechnet aus den Kursen der am Tag der Ausgabe<br />
der Option vorausgehenden 30 Börsentage -für das Bedingte Kapital I- bzw.<br />
der vorausgehenden zehn Börsentage -für das Bedingte Kapital II und das Bedingte<br />
Kapital III-, der CENTROTEC mindestens aber 1 EUR.<br />
Der gewichtete durchschnittliche beizulegende Wert der <strong>2009</strong> ausgegebenen<br />
Optionen beträgt 3,39 EUR (Vorjahr 4,70 EUR). Die Optionen wurden anhand eines<br />
Binomialmodells bewertet. Im Modell wurden die nachfolgend beschriebenen<br />
Parameter zugrunde gelegt:<br />
Das Ausgabedatum der Tranche <strong>2009</strong> ist der 05.02.<strong>2009</strong> (2008er Tranche:<br />
23.06.2008), der Ausübungspreis beträgt 8,30 EUR (Vorjahr 11,70 EUR). Es wird<br />
keine Dividendenzahlung der CENTROTEC erwartet. Der risikolose Zinssatz liegt<br />
bei 3,15 % (Vorjahr 4,64 %) und orientiert sich an risikolosen Anlagealternativen in<br />
Deutschland mit vergleichbarer Laufzeit. Die auf historischen Kursen basierende<br />
und um die Sondereffekte der Finanzkrise bereinigte Volatilität der CENTROTEC-<br />
Aktie wurde für <strong>2009</strong> mit 33,75 % p. a. (Vorjahr 33,07 %) angenommen. Die übrigen<br />
Ausübungsvoraussetzungen wie Kurssteigerungen und Ausübungsfenster wurden<br />
ebenfalls im Modell berücksichtigt. Ferner wurden bei der Ermittlung der zugrunde<br />
zulegenden Optionszahlen Zielerreichungsgrade sowie Fluktuationsraten von<br />
Options inhabern berücksichtigt. Sobald die genaue Anzahl an unverfallbaren<br />
Optionen einer Tranche feststeht, werden die erwarteten Optionszahlen an die<br />
tatsächlich unverfallbaren gewordenen angepasst. Da die erhaltenen Gegenleistungen<br />
im Wesentlichen nicht für eine Erfassung als Vermögenswerte in Betracht<br />
kommen, werden sie insgesamt als Aufwand erfasst. Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> ist aus<br />
diesen hier beschriebenen Aktienoptionsprogrammen in der <strong>medimondi</strong>-Gruppe<br />
ein Personalaufwand in Höhe von insgesamt 118 TEUR entstanden (Vorjahr 64<br />
TEUR). Aus den per 31.12.<strong>2009</strong> ausstehenden Aktienoptionsprogrammen wird in<br />
2010 ein Personalaufwand von 82 TEUR erwartet.<br />
Die folgende Tabelle zeigt die Aktienoptionstranchen mit noch ausübbaren<br />
Optionen:<br />
AusgabeAusübungsVerfalls- Optionen Optionen<br />
Aktienoptionstranchen<br />
datumpreisdatum<br />
Ende <strong>2009</strong> Ende 2008 Veränderung<br />
Gewährt 2004 13.01.2004 4,35 12.01.2011 40.594 40.594 0<br />
Gewährt 2005 01.06.2005 9,85 31.05.2012 26.736 26.736 0<br />
Gewährt 2006 13.09.2006 10,60 12.09.2013 30.070 30.070 0<br />
Gewährt 2007 08.01.2007 11,10 07.01.2014 31.447 31.447 0<br />
Gewährt 2008 23.06.2008 11,70 22.06.2015 30.817 34.500 -3.683<br />
Gewährt <strong>2009</strong>* 05.02.<strong>2009</strong> 8,30 04.02.2016 33.500 0 33.500<br />
Gesamt 193.164 163.347 29.817<br />
* Zielerreichung noch nicht festgestellt<br />
Aus der folgenden Tabelle gehen die Zu- und Abgänge in den ausstehenden Optionen,<br />
die durchschnittlichen Ausübungspreise der Bewegungen sowie der Bestand<br />
am Bilanzstichtag hervor:<br />
Anzahl an Optionen<br />
in Stück/Preis in EUR Optionen<br />
Durchschnittlicher<br />
Ausübungspreis<br />
Bestand 01.01.<strong>2009</strong> 163.347 9,25<br />
Gewährt 33.500 8.30<br />
Ausgeübt 0 0<br />
Verfallen (3.683) 11,70<br />
Bestand 31.12.<strong>2009</strong> 193.164 9,04<br />
davon ausübbar 128.847 8.60
Anteile anderer Gesellschafter (Minderheitsanteile)<br />
Diese Position beinhaltet das auf die Minderheitsgesellschafter der <strong>medimondi</strong>-<br />
Gruppe entfallene Eigenkapital. Es resultiert aus einem Minderheitsanteil an der<br />
Centroplast Engineering Plastics GmbH in Höhe von 5,02 %, den die CENTROTEC<br />
Sustainable <strong>AG</strong> zum 31.12.<strong>2009</strong> hält und umfasst die Eigenkapitalanteile der<br />
CENTROTEC an der Centroplast Engineering Plastics Gruppe.<br />
11 Rückstellungen<br />
Nachfolgende Aufstellung zeigt die Entwicklung der Rückstellungen:<br />
RechtsanPersonalsprüche und bezogeneGarantieverGerichtsver-<br />
Kosten (inkl. Abschluss-<br />
Rückstellungen in TEUR<br />
pfl ichtungen fahren Pensionen) kosten Übrige Gesamt<br />
01.01.2008 356 112 258 99 230 1.055<br />
Zuführung 117 19 105 103 256 600<br />
Verbrauch (9) 0 0 (98) (78) (185)<br />
Aufl ösung 0 (16) (13) 0 (17) (46)<br />
31.12.2008 464 115 350 104 391 1.424<br />
Davon erwarteter Verbrauch < 1 Jahr 117 115 0 104 223 559<br />
01.01.<strong>2009</strong> 464 115 350 104 391 1.424<br />
Zuführung 53 160 8 112 334 667<br />
Verbrauch (30) 0 (175) (97) (316) (618)<br />
Aufl ösung (176) (30) (66) 0 (5) (277)<br />
31.12.<strong>2009</strong> 311 245 117 119 404 1.196<br />
Davon erwarteter Verbrauch < 1 Jahr 45 245 0 119 404 813<br />
In der Bilanz wurde, nach Einschätzung bezüglich des Zeitpunkts der erwarteten<br />
Inanspruchnahme bzw. des zu erwartenden Mittelabfl usses, zwischen kurz- und<br />
langfristigen Rückstellungen unterschieden. Die Rückstellung für Garantieverpfl ichtungen<br />
wird für jede Art von Umsatz unter Berücksichtigung von Erfahrungswerten<br />
sowie für konkrete Einzelfälle gebildet. Die Garantieverpfl ichtungen wurden für<br />
allgemeine und einzelne Gewährleistungsrisiken auf Basis verschiedener Gewährleistungsfaktoren<br />
gebildet. Die Gewährleistungsdauern betragen im Allgemeinen 2<br />
bis 6 Jahre, aus Kulanzgründen kann davon noch oben abgewichen werden. In den<br />
Zuführungen zur Garantierückstellung in Höhe von 53 TEUR ist ein Betrag aus der<br />
Aufzinsung in Höhe von 8 TEUR enthalten. Die Rückstellungen für Rechtsansprüche<br />
und Gerichtsverfahren umfassen im Wesentlichen Anwalts- und Gerichtskosten<br />
anhängiger Verfahren und mögliche Schadensersatzverpfl ichtungen. Unter den<br />
personalbezogenen Rückstellungen werden sowohl die Penisions- als auch die<br />
Jubiläumsrückstellungen (für 10 und 25 jähriges Dienstjubiläum) erfasst. In den<br />
Zuführungen zu den personalbezogenen Rückstellungen in Höhe von 8 TEUR ist<br />
ein Betrag aus der Aufzinsung in Höhe von 3 TEUR enthalten. Die Rückstellung<br />
für Jahresabschlusskosten erfasst die Kosten für die Erstellung und Prüfung der<br />
Einzelabschlüsse und des Konzernabschlusses sowie die Layout und Druckkosten<br />
des <strong>Geschäftsbericht</strong>es. Alle Rückstellungen, die keiner speziellen Rückstellungsposition<br />
zugewiesen werden konnten, werden als „übrige Rückstellungen“ bezeichnet.<br />
Insbesondere Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften,<br />
ausstehende Rechnungen in ungewisser Höhe und Vertreterprovisionen werden<br />
hier erfasst.<br />
Die Ansprüche der Mitarbeiter aus leistungsorientierten Plänen beruhen auf<br />
gesetzlichen oder vertraglichen Regelungen bzw. Direktzusagen. Die Pensionsverbindlichkeiten<br />
beruhen auf vertraglichen Regelungen basierenden Versorgungsverpfl<br />
ichtungen. Die Verpfl ichtungen umfassen die Zahlung von Rentenleistungen,<br />
die beim Erreichen der Altersgrenze erbracht werden. Die Höhe der Leistungen<br />
ergibt sich im Wesentlichen aus der Anzahl der zurückgelegten Dienstjahre und<br />
dem pensionsfähigen Gehalt vor Eintritt des Versorgungsfalles. Die in der Bilanz<br />
ausgewiesene Rückstellung für Leistungspläne entspricht dem Barwert des am<br />
Bilanzstichtags unter Berücksichtigung künftiger Steigerungen erdienten Anteils<br />
an der Versorgungsleistung (Defi ned Benefi t Obligation, DBO) abzüglich des am<br />
Bilanzstichtags beizulegenden Zeitwerts des externen Planvermögens, angepasst<br />
um kumulierte, nicht erfasste versicherungsmathematische Gewinne und Verluste<br />
und nicht erfassten nach zu verrechnendem Dienstzeitaufwand. Für die Abzinsung<br />
wurde ein Zinssatz gemäß einem fristenkongruenten, durchschnittlichen Zinssatz<br />
für Industrieanleihen mit guter Bonität zugrunde gelegt.<br />
Die Pensionsrückstellungen wurden gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren<br />
berechnet, das auch die zu erwartende Gehalts- und Pensionserhöhungen<br />
berücksichtigt. Der Rückstellungsbetrag wurde anhand versicherungsmathematischer<br />
Verfahren und der aktuellsten Sterbetafel (Schweiz BVG 2005)<br />
berechnet.<br />
81
Konzernabschluss || Konzernanhang<br />
Wesentliche versicherungsmathematische<br />
Annahmen in % 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Pensionsalter (in Jahren) 65 65<br />
Diskontierungssatz 3,25 3,25<br />
Erwartete Rendite auf Planvermögen 3,40 3,50<br />
Angenommene Gehaltssteigerungen 2,0 2,0<br />
Angenommene Rentensteigerungen 0,70 0,75<br />
Mitarbeiterfl uktation 2,0 2,0<br />
Zusammensetzung der bilanzierten<br />
Pensionsrückstellung in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Fondsfi nanzierte Verpfl ichtungen 959 881<br />
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens (868) (759)<br />
Zwischensumme 91 122<br />
Anwartschaftsbarwert der nicht fondfi nanzierten<br />
Verpfl ichtungen<br />
0 0<br />
Nicht erfasste, versicherungsmathematische<br />
Gewinne<br />
(1) (40)<br />
Bilanzierte Pensionsrückstellung 90 82<br />
Entwicklung des externen Planvermögens<br />
in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Planvermögen 01.01. 759 601<br />
Währungsdifferenzen 2 68<br />
Zugang Erstkonsolidierung 0 0<br />
Erwarteter Ertrag aus Planvermögen 25 23<br />
Versicherungen mathematischer Gewinne<br />
und Verluste<br />
(32) 0<br />
Zahlungen an den Plan (Arbeitgeberbeitrag) 66 60<br />
Zahlungen an den Plan (Arbeitnehmerbeitrag) 66 60<br />
Zahlungen aus dem Plan (18) (53)<br />
Planvermögen 31.12. 868 759<br />
Der »erwarteten Ertrag aus dem Planvermögen« basiert auf einem angenommenen<br />
langfristigen Vermögensertrag in Höhe von 3,4 % (Vorjahr 3,5 %). Dieser<br />
berücksichtigt die Vermögensstruktur, die Fälligkeiten und Wiederanlagemöglichkeiten<br />
zum Bilanzstichtag.<br />
Zusammensetzung des Planvermögens in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 21.12.2008<br />
Eigenkapitalinstrumente 63 131<br />
Schuldverschreibungen 710 545<br />
Grundstücke und Gebäude 88 80<br />
Sonstiges Planvermögen 7 3<br />
Summe Planvermögen 868 759<br />
82<br />
Die Pensionsverpfl ichtungen haben sich wie folgt entwickelt:<br />
Entwicklung des Barwertes der leistungsorientierten<br />
Verpfl ichtung in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Verpfl ichtung 01.01. 881 686<br />
Währungsdifferenzen 2 79<br />
Zugang Erstkonsolidierung 0 0<br />
Laufender Dienstzeitaufwand 70 45<br />
Zinsaufwand 28 25<br />
Versicherungsmathematische Gewinne<br />
und Verluste<br />
(70) 39<br />
Zahlungen in den Plan (Arbeitnehmerbeitrag) 66 60<br />
Gezahlte Leistungen (18) (53)<br />
Verpfl ichtung 31.12. 959 881<br />
Die Höhe der Pensionsverpfl ichtung wird durch den angewendeten Diskontierungszinssatz<br />
beeinfl usst. Um die Sensitivität der Pensionsverpfl ichtung in Bezug<br />
auf den Zinssatz zu verdeutlichen, haben wir die Pensionsverpfl ichtung zusätzlich<br />
mit einem 0,5 % höheren Zinssatz berechnet. Gemäß dieser Berechnung würde sich<br />
der Barwert der leistungsorientierten Verpfl ichtung um 108 TEUR verringern.<br />
Pensionsaufwand in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Laufender Dienstzeitaufwand 70 45<br />
Zinsaufwand 28 25<br />
Erwarteter Ertrag aus Planvermögen (25) (23)<br />
Gesamt 73 47<br />
Der laufende Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand gezeigt wohingegen<br />
der Zinsaufwand und der erwartete Ertrag aus Planvermögen im Zinsergebnis<br />
erfasst werden. Der tatsächliche Ertrag aus dem Planvermögen belief sich auf<br />
-6 TEUR. In der Gewinn- und Verlustrechnung <strong>2009</strong> sind keine versicherungsmathematischen<br />
Gewinne oder Verluste enthalten. Für das Geschäftsjahr 2010 werden<br />
Zahlungen in den Plan in Höhe von circa 51 TEUR und aus dem Plan in Höhe von<br />
20 TEUR erwartet.<br />
Eine Pensionsverpfl ichtung entstand für die <strong>medimondi</strong>-Gruppe erstmalig durch<br />
die bricon-Akquisition im Geschäftsjahr 2007. Eine Darstellung der Entwicklung<br />
des Planvermögens und des Barwertes der leistungsorientierten Verpfl ichtungen<br />
erfolgt daher für die letzten drei Wirtschaftsjahre.<br />
Entwicklung des Planvermögens<br />
und der leistungsorientierten<br />
Verpfl ichtung 31.12. in TEUR <strong>2009</strong> 2008 2007<br />
Barwert der leistungsorientierten<br />
Verpfl ichtung<br />
959 881 686<br />
Beizulegender Zeitwert des<br />
externen Planvermögens<br />
868 759 601<br />
Finanzierungsstatus 91 122 85<br />
Es sind in den letzten drei Jahren keine erfahrungsbedingten Anpassungen des<br />
Planvermögens und der Verbindlichkeiten erfolgt.
12 Finanzverbindlichkeiten<br />
Nachfolgende Aufstellung zeigt die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten strukturiert nach Krediten für Immobilien, sonstigen Darlehen und Rahmenkrediten.<br />
Verbindlichkeiten Fälligkeitsspiegel in TEUR<br />
2008<br />
Gesamt ausstehender<br />
Betrag<br />
Davon<br />
Laufzeit<br />
kleiner 1 Jahr<br />
Davon<br />
Laufzeit<br />
1 bis 5 Jahre<br />
Davon<br />
Laufzeit<br />
über 5 Jahre<br />
83<br />
Spanne der<br />
Zinssätze<br />
Immobilienkredite 1.596 331 1.229 36 3,8 % - 6,1 %<br />
Andere Darlehen 6.987 626 4.900 1.461 4,5 % - 8,1 %<br />
Kontokorrentkredite 4.142 4.142 0 0 3,4 % - 8,5 %<br />
Finanzverbindlichkeiten ohne Leasing 12.725 5.099 6.129 1.497<br />
Finanzierungsleasing 366 75 291 0<br />
Gesamt 13.091 5.174 6.420 1.497<br />
<strong>2009</strong><br />
Immobilienkredite 2.539 376 1.227 936 3,8 % - 6,1 %<br />
Andere Darlehen 6.537 1.143 4.738 656 3,4 % - 6,8 %<br />
Kontokorrentkredite 4.879 4.879 0 0 2,7 % - 8,5 %<br />
Finanzverbindlichkeiten ohne Leasing 13.955 6.398 5.965 1.592<br />
Finanzierungsleasing 240 88 152 0<br />
Gesamt 14.195 6.486 6.117 1.592<br />
Finanzverbindlichkeiten nach<br />
Währungen in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
EUR 10.497 9.307<br />
DKK 2.387 2.393<br />
CHF 1.311 1.391<br />
Gesamt 14.195 13.091<br />
Die Sicherheitenstellung erfolgte unter den marktüblichen Bedingungen für<br />
Kreditvergaben.<br />
Zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos wurden Finanzderivate abgeschlossen,<br />
um die <strong>medimondi</strong> vor Verlusten aus Zinsschwankungen zu schützen.<br />
Der volle beizulegende Zeitwert eines derivativen Sicherungsinstruments wird<br />
als langfristige Verbindlichkeit eingestuft, sofern die Restlaufzeit des gesicherten<br />
Instruments zwölf Monate übersteigt; andernfalls erfolgt eine Einstufung als kurzfristige<br />
Verbindlichkeit. Zum 31.12.<strong>2009</strong> variieren die festen Zinssätze der Zinsswaps<br />
zwischen 2,47 und 4,03 % und der Zinssatz des Collar beträgt wie im Vorjahr 3,25<br />
%. Der ineffektive Teil von Cash-Flow-Hedges, der in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
erfasst wird, beläuft sich auf 0 TEUR (Vorjahr 0 TEUR). Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />
wurden aufgrund der Fair Value Anpassungen der Zinsderivate 35 TEUR (Vorjahr 49<br />
TEUR) erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind<br />
keine Umbuchungen vom Eigenkapital in die Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt.<br />
Die folgende Tabelle zeigt die abgeschossenen Kontrakte:<br />
Bei den Immobilienkrediten laufen die Zinsbindungen der Einzelkreditvereinbarungen<br />
zu unterschiedlichen Zeitpunkten zwischen <strong>2009</strong> und 2019 aus, so dass hier<br />
eine Risikostreuung gewährleistet ist. Dies gilt ebenso bei den anderen Krediten,<br />
deren Zinsbindungen zwischen <strong>2009</strong> und 2021 auslaufen. Die folgende Tabelle gibt<br />
die Höhe der gegebenen Sicherheiten an:<br />
Sicherheiten für Verbindlichkeiten in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Sachanlagevermögen 5.344 2.532<br />
Vorräte 2.703 5.216<br />
Forderungen 784 818<br />
Gesamt 8.831 8.566<br />
Verpfändete Geschäftsanteile zum 31.12.09 Anteilsquote<br />
Möller GmbH 100 %<br />
Möller Medical GmbH 100 %<br />
Abgeschlossenen Derivate in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Derivat Volumen Vermögen Schulden Vermögen Schulden<br />
Zinsswaps 1.730 0 24 0 0<br />
Collar 1.800 0 70 0 36<br />
Gesamt 3.530 0 94 0 36<br />
davon kurzfristig 0 0 0 0 0
Konzernabschluss || Konzernanhang<br />
Finanzierungsleasing<br />
Leasingvereinbarungen bestehen nur in begrenztem Umfang. Die Entscheidung, ob<br />
eine Investitionsmaßnahme per Bankfi nanzierung oder per Leasing realisiert wird,<br />
wird jeweils im Einzelfall getroffen und hängt hauptsächlich von den zu diesem<br />
Zeitpunkt vorherrschenden Konditionen ab. Die Mehrzahl der Finanzierungsleasingverträge<br />
(Finanzierungsleasing) ist mit einer Kaufoption zu einem Preis, der<br />
Finanzierungsleasing in TEUR Gesamt<br />
31.12.2008<br />
84<br />
Davon Laufzeit<br />
kleiner 1 Jahr<br />
Davon Laufzeit<br />
1 bis 5 Jahre<br />
Davon Laufzeit<br />
über 5 Jahre<br />
Mindestleasingzahlungen 420 91 329 0<br />
Enthaltener Zinsanteil 54 16 38 0<br />
Barwerte 366 75 291 0<br />
31.12.<strong>2009</strong><br />
entweder bei null EUR oder weit unter dem zu erwartendem Marktwert liegt,<br />
ausgestattet. Es ist damit zu rechnen, dass die betreffenden Anlagen am Ende der<br />
Vertragslaufzeit in das Eigentum der <strong>medimondi</strong>-Gruppe übergehen werden. Alle<br />
Finanzierungsleasingverträge sind der Kategorie bewegliches Sachanlagevermögen<br />
zuzuordnen.<br />
Mindestleasingzahlungen 274 104 170 0<br />
Enthaltener Zinsanteil 34 16 18 0<br />
Barwerte 240 88 152 0<br />
Die nachstehenden Tabellen zeigen die nicht bilanzierten operativen Leasingverpfl<br />
ichtungen (Mietleasing). Aufgrund der Größenordnung der Mietleasingverpfl<br />
ichtungen wird auf eine detaillierte Beschreibung der zu Grunde liegenden<br />
Leasingverträge verzichtet.<br />
Mietleasing in TEUR Gesamt<br />
31.12.2008<br />
Davon Laufzeit<br />
kleiner 1 Jahr<br />
Davon Laufzeit<br />
1 bis 5 Jahre<br />
Davon Laufzeit<br />
über 5 Jahre<br />
Mindestleasingzahlungen 231 130 101 0<br />
Enthaltener Zinsanteil 11 2 9 0<br />
Barwerte 220 128 92 0<br />
31.12.<strong>2009</strong><br />
Mindestleasingzahlungen 104 63 41 0<br />
Enthaltener Zinsanteil 8 4 4 0<br />
Barwerte 96 59 37 0
13 Sonstige Verbindlichkeiten<br />
Nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der sonstigen Verbindlichkeiten, die<br />
sich im aktuellen Geschäftsjahr um 193 TEUR auf 2.202 TEUR erhöht haben.<br />
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Finanzielle Verbindlichkeiten<br />
Kaufpreisverbindlichkeiten 232 190<br />
Langfristige Derivate 93 36<br />
Übrige Verbindlichkeiten 36 0<br />
Gesamt langfristig 361 226<br />
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Nicht fi nanzielle Verbindlichkeiten<br />
Ausstehende Löhne und Gehälter 1.375 778<br />
Steuer und Sozialversicherung 177 219<br />
Urlaub und Überstunden 110 146<br />
Umsatzsteuerschuld 125 177<br />
Sonstige nicht fi nanzielle Verpfl ichtungen 13 176<br />
Summe kurzfristige nicht fi nanzielle<br />
Verbindlichkeiten<br />
1.800 1.496<br />
Sonstige kurzfristige fi nanzielle<br />
Verbindlichkeiten<br />
41 287<br />
Gesamt kurzfristig 1.841 1.783<br />
14 Umsatzerlöse<br />
Die Umsatzerlöse werden ohne Umsatzsteuer, Retouren, Rabatte und Preisnachlässe<br />
ausgewiesen und resultieren im Wesentlichen aus Warenlieferungen (25,6<br />
Mio. EUR). Die weiteren Erlöse in Höhe von 3,9 Mio. EUR verteilen sich auf Dienstleistungen<br />
und übrige Umsatzerlöse.<br />
Umsatzerlöse nach Regionen in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Euro-Länder 20.541 27.694<br />
Übrige Länder 8.924 11.069<br />
Gesamt 29.465 38.763<br />
15 Sonstige betriebliche Erträge<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge gliedern sich wie folgt auf:<br />
Sonstige betriebliche Erträge in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Erträge aus der Aufl ösung von Rückstellungen 277 44<br />
Zuschüsse der öffentlichen Hand 182 50<br />
Kostenweiterbelastungen/-erstattungen 43 21<br />
Währungskursgewinne 39 92<br />
Buchgewinne aus dem Abgang von<br />
Anlagevermögen<br />
11 26<br />
Versicherungs- und sonstige Entschädigungen 10 10<br />
Aufl ösungen von Wertberichtigungen auf<br />
Forderungen<br />
5 124<br />
Übrige 160 31<br />
Gesamt 727 398<br />
Zuschüsse der öffentlichen Hand in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Personalbezogene 151 19<br />
Übrige 31 31<br />
Gesamt 182 50<br />
Die personenbezogenen Zuschüsse resultieren im Wesentlichen aus Erstattungen<br />
des Arbeitsamtes im Rahmen von Kurzarbeitergeld und die übrigen Zuschüsse<br />
enthalten insbesondere Stromsteuererstattungen.<br />
16 Materialaufwand und Aufwand für<br />
bezogene Leistungen sowie Bestandsveränderungen<br />
Materialaufwand in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Materialaufwand 7.803 13.707<br />
Bezogene Leistungen 319 552<br />
Lieferantenskonti (39) (129)<br />
Zeitarbeit 149 186<br />
Gesamt 8.232 14.316<br />
Bestandsveränderungen an fertigen und<br />
unfertigen Erzeugnisssen<br />
1.342 (1.443)<br />
Bereinigter Materialaufwand 9.574 12.873<br />
Die Bestandsveränderungen enthalten neben Materialaufwendungen auch Personalaufwand<br />
und andere Aufwandsbestandteile.<br />
85
Konzernabschluss || Konzernanhang<br />
17 Personalaufwand und Anzahl Mitarbeiter<br />
Mitarbeiterzahl <strong>2009</strong> 2008<br />
Personalaufwand in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Löhne und Gehälter 11.033 12.561<br />
Soziale Abgaben 2.084 2.005<br />
Aktienbasierte Vergütung 119 64<br />
Gesamt 13.236 14.630<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Energiekosten 639 690<br />
Holdingweiterberechnungen/-charges 502 422<br />
Rechts- und Beratungskosten 491 413<br />
Ausgangsfrachten 458 614<br />
Wartungs- und Instandhaltungskosten 430 558<br />
Werbekosten 374 497<br />
Reisekosten und Kosten des Fuhrparks 372 390<br />
Allgemeine Betriebskosten<br />
(Kleinwerkzeuge etc).<br />
337 388<br />
Verkaufsprovisionen 315 563<br />
EDV und Kommunikationsaufwendungen 292 333<br />
Allgemeine Verwaltungskosten 275 296<br />
Sonstiger Personalaufwand 285 111<br />
Gebäudemieten 208 216<br />
Versicherungsaufwendungen 159 155<br />
Verpackungskosten 120 186<br />
Gewährleistungsaufwand 53 155<br />
F&E bezogener Aufwand 85 103<br />
Kosten der Abfallbeseitigung 81 88<br />
Kosten für Patent- und Gebrauchsmusterschutz 40 77<br />
Leasing/Sonstige Mieten 65 68<br />
Währungskursverluste 33 257<br />
Sonstige Steuern 32 31<br />
Zuführung zu Wertberichtigungen auf<br />
Forderungen<br />
119 22<br />
Übrige 430 412<br />
Gesamt 6.195 7.045<br />
86<br />
Durchschnitt Stichtag Durchschnitt Stichtag<br />
FTE 313 294 329 322<br />
Köpfe 328 320 347 337<br />
18 Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gliedern sich wie folgt:<br />
In den sozialen Abgaben sind 70 TEUR „laufender Dienstzeitaufwand“ aus<br />
leistungsorientierten Pensionsplänen und 963 TEUR Aufwand aus beitragsorientierten<br />
Pensionsplänen enthalten.<br />
19 Zinserträge und -aufwendungen<br />
Die Zinserträge und -aufwendungen gliedern sich wie folgt:<br />
Zinsergebnis in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Zinserträge 39 41<br />
Zinsaufwendungen für Darlehen (676) (855)<br />
Sonstige Zinsaufwendungen (87) (48)<br />
Gesamt (724) (862)<br />
Im Zinsergebnis sind keine Zinsaufwendungen oder Zinserträge von verbundenen<br />
Unternehmen enthalten. Von den Zinserträgen in Höhe von 39 TEUR resultieren<br />
25 TEUR aus dem Planvermögen. In den sonstigen Zinsaufwendungen in Höhe<br />
von 87 TEUR sind 15 TEUR ergebniswirksame Veränderungen aus Derivaten und 28<br />
TEUR Zinsaufwendungen aus Pensionen enthalten. Die Gesamtzinserträge und<br />
Aufwendungen für fi nanzielle Vermögenswerte und fi nanzielle Verbindlichkeiten,<br />
die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden belaufen<br />
sich auf –686 TEUR.
20 Steuern von Einkommen und Ertrag<br />
Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:<br />
Steuern vom Einkommen und Ertrag in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Tatsächliche Ertragsteuern des laufenden<br />
Geschäftsjahres<br />
262 978<br />
Tatsächliche Ertragsteuern des vorherigen<br />
Geschäftsjahres<br />
0 (9)<br />
Latente Steuern (597) (293)<br />
Gesamt (335) 676<br />
Der latente Steueraufwand/-ertrag hat sich wie folgt entwickelt:<br />
<strong>2009</strong> 2008<br />
Aus temporären Differenzen (173) (104)<br />
Aus Verlustvorträgen (424) (189)<br />
Latenter Steuerertrag (597) (293)<br />
Überleitungsrechnung zwischen erwartetem<br />
und tatsächlichen Ertragsteueraufwand in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Ergebnis vor Steuern vom Einkommen und<br />
Ertrag (EBT)<br />
Erwarteter Ertragsteueraufwand (auf Basis der<br />
(1.703) 2.138<br />
jeweiligen Unternehmenssteuersätze)<br />
Erwarteter Steuersatz (29,1 %; Vorjahr: 28,2 %)<br />
495 (602)<br />
Anpassungen des erwarteten Steueraufwands<br />
Steuerlicher Effekt aus Verlustvorträgen und<br />
laufenden Verlust der Periode<br />
(70) (141)<br />
Effekt aus nicht abzugsfähigen Aufwendungen<br />
und steuerfreien Erträgen<br />
(58) 12<br />
Effekt aus Steuersatzänderungen (44) (1)<br />
Anpassungen für vorherige Geschäftsjahre 12 56<br />
Steuerertrag (+) / -aufwand (-) laut Gewinnund<br />
Verlustrechnung<br />
335 (676)<br />
Effektiver Steuersatz (in %) 19,7 31,6<br />
21 Kapitalfl ussrechnung<br />
Die Konzern-Kapitalfl ussrechnung zeigt, wie sich die liquiden Mittel des Konzerns<br />
im Laufe des betrachteten Geschäftsjahres aufgrund von Mittelzu- und -abfl üssen<br />
geändert haben. Dabei wird zwischen Cashfl ows aus der laufenden Geschäfts- und<br />
denen aus Investitions- sowie der Finanzierungstätigkeit unterschieden. Die Cashfl<br />
ows aus der laufenden Geschäftstätigkeit werden nach der indirekten Methode<br />
ermittelt, indem das Ergebnis vor Steuern und Zinsen um zahlungsunwirksame<br />
Posten, Veränderungen des Working Capitals (Forderungen sowie sonstige Vermögenswerte,<br />
Vorräte sowie Verbindlichkeiten) und alle Veränderungen, die der<br />
Investitions- und der Finanzierungstätigkeit zuzurechnen sind, auf den Cashfl ow<br />
aus der laufenden Geschäftstätigkeit übergeleitet wird. Nicht zahlungswirksame<br />
Transaktionen resultieren im Wesentlichen aus der Veränderung von latenten<br />
Steuern und Währungsdifferenzen. Das Zinsergebnis sowie die Ertragsteuerzahlungen<br />
richten sich abweichend davon nach tatsächlichen Zahlungsströmen. Beim<br />
Finanzmittelbestand handelt es sich nahezu vollständig um Sichteinlagen großer,<br />
namhafter Geschäftsbanken.<br />
Die folgenden Tabellen ergänzen die Angaben in der Kapitalfl ussrechnung:<br />
Aufgliederung des Finanzmittelbestandes<br />
in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Kassenbestand 3 4<br />
Guthaben bei Kreditinstituten 1.925 1.073<br />
Gesamt 1.928 1.077<br />
Finanzierungsströme in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Finanzmittelaufnahme 3.741 2.622<br />
Finanzmitteltilgung (2.638) (2.300)<br />
Veränderung Finanzverbindlichkeiten 1.103 322<br />
Zinszahlungsströme in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Zinseinzahlungen 10 29<br />
Zinsauszahlungen (641) (758)<br />
Netto Zinszahlungsströme (631) (729)<br />
Zahlungsmittelzufl uss aus Abgängen des<br />
Anlagevermögens in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Netto Restbuchwerte 116 366<br />
Gewinne aus Anlageabgängen<br />
Einzahlungen aus dem Abgang von<br />
11 26<br />
Anlagevermögen 127 392<br />
87
Konzernabschluss || Konzernanhang<br />
E Ergänzende Angaben<br />
(1) Haftungsverhältnisse, Eventualschulden und sonstige<br />
Verfügungsbeschränkungen<br />
Es werden übliche Gewährleistungsverpfl ichtungen übernommen, für die bei wahrscheinlicher<br />
Inanspruchnahme Rückstellungen gebildet wurden. Weiterhin geht die<br />
Gesellschaft im Rahmen ihrer gewöhnlichen Geschäftstätigkeit regelmäßig Eventualverbindlichkeiten<br />
unter anderem aus Avalen, Schecks und Wechsel ein. Ferner<br />
können Eventualschulden aus Konzernbereichen entstehen, in denen gesetzliche<br />
Regelungen zur Altersteilzeit bestehen, für die aber der Ansatz einer Rückstellung<br />
nicht erfolgt ist, da es nicht wahrscheinlich ist, dass Mitarbeiter dieser Bereiche<br />
die bestehenden gesetzlichen Regelungen in Anspruch nehmen. Für Bereiche, in<br />
denen die Inanspruchnahme mit mehr als 50 % wahrscheinlich ist, wurden Rückstellungen<br />
gebildet.<br />
Insgesamt wird davon ausgegangen, dass über die genannten Sachverhalte hinaus<br />
keine wesentlichen Verbindlichkeiten aus den Eventualverbindlichkeiten entstehen<br />
werden bzw. nur insoweit sie aus diesem Anhang als solche ersichtlich sind.<br />
(2) Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag liegen nicht vor.<br />
(3) Beziehungen zwischen Mutterunternehmen und<br />
Tochterunternehmen<br />
Die Aktivitäten der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> konzentrieren sich im Wesentlichen auf<br />
strategische und fi nanzielle Holdingfunktionen für die operativen Beteiligungen,<br />
deren Beratung und Unterstützung in einzelnen Projekten sowie die Erbringung<br />
von Serviceleistungen für Konzerngesellschaften im Rechnungswesen. Zudem<br />
steuert die <strong>medimondi</strong> die Konzern-Finanzen, koordiniert die Investor Relations,<br />
und unterstützt Projekte der Tochtergesellschaften, insbesondere bei Merger &<br />
Akquisition-Aktivitäten.<br />
(4) Beziehungen zu nahe stehenden Personen oder Unternehmen<br />
Personen oder Unternehmen werden als nahe stehend angesehen, wenn eine<br />
Person oder ein Unternehmen das andere Unternehmen beherrschen kann oder im<br />
Hinblick auf dessen Finanz- und Geschäftspolitik wesentlichen Einfl uss auf das andere<br />
Unternehmen ausüben kann. Beziehungen zu nahe stehenden Personen oder<br />
Unternehmen, bei denen ein Beherrschungsverhältnis vorliegt, werden unabhängig<br />
davon, ob zwischen den nahe stehenden Parteien Geschäfte stattgefunden haben,<br />
angegeben. Geschäfte zwischen Konzerngesellschaften werden im Konzernabschluss<br />
nicht als Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen angegeben.<br />
Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen, insbesondere Mitglieder<br />
des Vorstandes und Mitglieder des Aufsichtsrates, sind „nahe stehende Personen”.<br />
Ferner könnten Familienmitglieder des Aufsichtsratsvorsitzenden als „nahe stehende<br />
Personen“ angesehen werden, obgleich der Vorstand noch nie einer direkten<br />
Beherrschung durch diese Familienmitglieder unterlag. Die betreffenden Familienmitglieder<br />
wären Maren, Carl und Maja Krass. Weiterhin sind die Unternehmen der<br />
CENTROTEC-Gruppe als Related Parties anzusehen. Wir verweisen auf die Angaben<br />
zum Anteilsbesitz im Konzernabschluss der CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong>, Brilon, der<br />
unter anderem unter www.centrotec.de erhältlich ist.<br />
88<br />
Rechtsgeschäfte mit der Pari-Gruppe und<br />
Herrn Guido A. Krass<br />
Der Aufsichtsratsvorsitzende hält eine Minderheitsbeteiligung an der PARI HOL-<br />
DING GmbH, München („PH”). Daher könnte die PH als „nahe stehendes Unternehmen”<br />
eingestuft werden, wobei der Vorstand nicht der Ansicht ist, dass zwischen<br />
den Parteien ein tatsächliches Beherrschungsverhältnis besteht. Weitere Gesellschaften<br />
der Pari-Gruppe könnten ebenfalls als „nahe stehendes Unternehmen“<br />
eingestuft werden. Dies sind, die PARI EQUITY <strong>AG</strong>, München (PE) und die PARI CAPI-<br />
TAL <strong>AG</strong>, München (PC). Der Aufsichtsratsvorsitzende ist Mitglied des Aufsichtsrates<br />
der PC (siehe auch die Ausführungen zu Vorstand und Aufsichtsrat). Mit PH besteht<br />
über die CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong> ein Beratungsvertrag für Dienstleistungen im<br />
Zusammenhang mit Unternehmensakquisitionen und -zusammenschlüssen im<br />
Hinblick auf Suche, Kontaktaufnahme und Erwerb potenzieller Zielunternehmen.<br />
Im Fall der Realisierung einer Transaktion erhält PH Gebühren entsprechend der<br />
„Lehman-Formel”.<br />
Herr Guido A. Krass hat für seine Aufsichtsratstätigkeit weder ein Entgelt noch<br />
sonstige Leistungen seitens der <strong>medimondi</strong>-Gruppe erhalten, sondern wurde von<br />
der CENTROTEC-Gruppe im Rahmen der Wahrnehmung seiner, aus <strong>medimondi</strong><br />
Sicht übergeordneten, Aufsichtsratstätigkeit für die CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong><br />
bezahlt.<br />
Rechtsgeschäfte mit übrigen Organmitgliedern<br />
Das Aufsichtsratsmitglied Anton Hans gehört als CFO zum Vorstand der CENTRO-<br />
TEC Sustainable <strong>AG</strong>. Er hat für seine Tätigkeit weder ein Entgelt noch sonstige<br />
Leistungen seitens der <strong>medimondi</strong>-Gruppe erhalten. Er wurde vielmehr von der<br />
CENTROTEC-Gruppe, im Rahmen seiner Vorstandstätigkeit, bezahlt.<br />
Dr. Christoph Traxler gehört ebenfalls dem Vorstand der CENTROTEC Sustainable<br />
<strong>AG</strong> an und ist für das Segement Medical Technology & Engineering Plastics der<br />
CENTROTEC verantwortlich. Er hat weder ein Entgelt noch sonstige Leistungen<br />
direkt von der <strong>medimondi</strong>-Gruppe erhalten, er wurde von der CENTROTEC-Gruppe,<br />
im Rahmen seiner Vorstandstätigkeit, bezahlt.<br />
Rechtsgeschäfte mit der CENTROTEC-Gruppe<br />
Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe ist Teil der CENTROTEC-Gruppe. Aus der Einbindung in<br />
die Konzernstrukturen der CENTROTEC ergeben sich Verfl echtungen auf die im<br />
Folgenden eigegangen wird.<br />
Umsatzerlöse: Von den im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> erzielten Umsatzerlösen in Höhe<br />
von 29,5 Mio. EUR entfi elen 488 TEUR auf Unternehmen der CENTROTEC-Gruppe,<br />
welche nicht zum Konsolidierungskreis der <strong>medimondi</strong> gehören. Von diesen Umsatzerlösen<br />
entfi elen 487 TEUR auf die Centrotherm Systemtechnik GmbH und<br />
1 TEUR auf die Ubbink B.V.<br />
Materialaufwand/bezogene Leistungen: Von dem im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> erfassten<br />
Aufwand für Material und bezogene Leistungen in Höhe von 8,2 Mio. EUR entfi elen<br />
28 TEUR auf Unternehmen der CENTROTEC-Gruppe, welche nicht zum Konsolidierungskreis<br />
der <strong>medimondi</strong> gehören. Der Aufwand betraf Leistungen der Centrotherm<br />
Systemtechnik GmbH.<br />
Managementumlage: Die CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong> hat an die <strong>medimondi</strong>-<br />
Gruppe insgesamt 502 TEUR an Managementgebühren weiterberechnet, die in den<br />
sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten sind. Von diesen Aufwendungen<br />
hat die Möller Medical GmbH 334 TEUR, Centroplast Engineering Plastics GmbH 90<br />
TEUR, Centropalst UK Ltd. 3 TEUR, Rolf Schmidt Industriplast A/S 61 TEUR und die<br />
bricon ag 14 TEUR getragen.
Sonstige Leistungen: Die CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong> hat an einige Unternehmen<br />
der <strong>medimondi</strong>-Gruppe operative Dienstleistungen im Bereich Rechnungswesen<br />
und IT in Höhe von 298 TEUR erbracht, deren Werte in den übrigen sonstigen<br />
betrieblichen Aufwendungen enthalten sind.<br />
Bilanzpositionen: Aus Transaktionen mit Unternehmen der CENTROTEC-Gruppe<br />
resultieren zum Bilanzstichtag Forderungen in Höhe von 18 TEUR (Vorjahr 19 TEUR)<br />
und Verbindlichkeiten in Höhe von 63 TEUR (Vorjahr 115 TEUR). Die Forderungen in<br />
Höhe von 18 TEUR bestehen gegenüber der Centrotherm GmbH. Die Verbindlichkeiten<br />
in Höhe von 63 TEUR verteilen sich auf die CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong> (46<br />
TEUR) und die Centrotherm GmbH (17 TEUR).<br />
Vorstand und Aufsichtsrat<br />
Mitglieder des Vorstandes:<br />
Dr. Christoph Traxler, Fulda, Deutschland, Physiker<br />
Hugo Rohner, Oberengstringen, Schweiz, Kaufmann (bis zum 30.12.<strong>2009</strong>)<br />
Während des Berichtszeitraums erhielten die Vorstandsmitglieder Bezüge von<br />
insgesamt 188 TEUR (Vorjahr 126 TEUR) von Unternehmen der <strong>medimondi</strong>-Gruppe.<br />
Hierbei handelt es sich ausschließlich um kurzfristig fällige Leistungen. Darüber hinaus<br />
bezogen Vorstandsmitglieder Zahlungen von der CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong>.<br />
Mitglieder des Aufsichtsrates:<br />
Guido A. Krass, Zürich, Schweiz, Unternehmer (Vorsitzender)<br />
Anton Hans, Apeldoorn, Niederlande, Kaufmann<br />
Peter Längle, Hohenbrunn, Deutschland, Wirtschaftsprüfer<br />
Die Aufsichtsratsmitglieder haben für Ihre Tätigkeit weder ein Entgelt noch<br />
sonstige Leistungen seitens der <strong>medimondi</strong>-Gruppe erhalten.<br />
(5) Corporate Governance Kodex<br />
Die <strong>medimondi</strong> ist nicht verpfl ichtet, eine eigene Erklärung entsprechend dem<br />
Deutschen Corporate Governance Kodex abzugeben. Der hier abgebildete Konzern<br />
ist ein Teilkonzern der CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong> deren Vorstand eine Erklärung<br />
zum Corporate Governance Kodex abgibt. Gemäß Paragraph 161 Aktiengesetz haben<br />
Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Gesellschaft einmal jährlich<br />
zu erklären, ob und inwieweit dem Kodex entsprochen wurde und wird.<br />
Vorstand und Aufsichtsrat der CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong> haben erklärt, inwieweit<br />
den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance<br />
Kodex entsprochen wurde und wird. Die regelmäßig abgegebenen Erklärungen und<br />
Erläuterungen sind dauerhaft über den Internetauftritt der CENTROTEC Sustainable<br />
<strong>AG</strong> (www.centrotec.de) zugänglich.<br />
(6) Zeitpunkt und Freigabe des Abschlusses<br />
Der Abschluss wurde durch den Vorstand genehmigt und insgesamt am 18. März<br />
2010 freigegeben. Der Aufsichtsrat billigte den Abschluss am 18. März 2010.<br />
Der vorliegende Konzernabschluss kann nach Genehmigung bzw. Billigung durch<br />
die Organe sowie Veröffentlichung nur im Rahmen geltender, gesetzlicher Bestimmungen<br />
noch geändert werden.<br />
Fulda, den 18. März 2010<br />
Dr. Christoph Traxler, CEO<br />
89
Bestätigungsvermerk<br />
Nachfolgend wird der an die <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> gerichtete Bestätigungsvermerk des von der Hauptversammlung gewählten<br />
und vom Aufsichtsrat beauftragten Abschlussprüfers wiedergegeben:<br />
Bestätigungsvermerk des Konzernabschlussprüfers<br />
An die <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong>, Fulda,<br />
Wir haben den von der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong>, Fulda, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung,<br />
Gesamtergebnisrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalfl ussrechnung und Anhang – sowie<br />
den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2009</strong> geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss<br />
und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs.<br />
1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere<br />
Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und<br />
den Konzernlagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)<br />
festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu<br />
planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss<br />
unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten<br />
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei<br />
der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche<br />
und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung<br />
werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im<br />
Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die<br />
Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises,<br />
der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des<br />
Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der<br />
Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen<br />
Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a<br />
Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den<br />
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht<br />
steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und<br />
stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />
Essen, den 18. März 2010<br />
PricewaterhouseCoopers<br />
Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Ben Buiting ppa. Matthias Schwarze-Gerland<br />
(Wirtschaftsprüfer) (Wirtschaftsprüfer)<br />
90
Selbst Kanülen mit einem zwanzigstel Millimeter Innendurchmesser<br />
können bei Möller Medical noch von innen mit einer<br />
Nanobeschichtung versehen werden.<br />
91
57<br />
Der Aufsichtsrat<br />
<strong>medimondi</strong><br />
Der Aufsichtsrat<br />
Guido A. Krass (Vorsitzender)<br />
Guida A. Krass, Unternehmer<br />
und Wirtschafts jurist, ist<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
der CENTROTEC Sustainable<br />
<strong>AG</strong> sowie Aufsichtsrat der PACT<br />
technologies <strong>AG</strong> und der Wolf<br />
GmbH. Er ist spezialisiert auf<br />
die Entwicklung junger, schnell<br />
wachsender Unternehmen.<br />
Guido A. Krass ist der Gründer<br />
und Mehrheitsgesellschafter<br />
der CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong>.<br />
Seit 1986 hat er als Hauptinvestor<br />
über 20 erfolgreiche Private<br />
Equity Transaktionen und Börseneinführungen<br />
durchgeführt.<br />
Peter Längle<br />
Peter Längle, Dipl.-Ökonom, ist<br />
als Wirtschaftsprüfer und Steuerberater<br />
bei der renommierten<br />
Beratungskanzlei Rödl und Partner<br />
in München tätig und leitet<br />
dort den Bereich Transaction<br />
Services. Er verfügt über 15 Jahre<br />
internationale und branchenübergreifende<br />
Berufserfahrung<br />
in M&A-Transaktionen, Finanzierung<br />
und Rechnungswesen.<br />
Peter Längle war bis Ende 2007<br />
im Vorstand und wechselte<br />
Anfang 2008 in den Aufsichtsrat<br />
der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong>.<br />
Anton Hans<br />
Anton Hans, Betriebswirt und<br />
Wirtschaftsprüfer, ist seit dem<br />
1.1.2008 Finanzvorstand (CFO)<br />
der CENTROTEC Sustainable<br />
<strong>AG</strong>. Gleichzeitig nimmt er die<br />
Funktion des Finanzdirektors bei<br />
Brink Climate Systems B.V. wahr.<br />
Zuvor war er bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Ernst &<br />
Young tätig.
Kleines <strong>medimondi</strong>-Glossar<br />
Ästhetik: Im <strong>medimondi</strong> Zusammenhang ästhetische Medizin, die<br />
aus funktionellen oder ästhetischen/kosmetischen Gründen Veränderungen<br />
an Haut oder Körperbau (z.B. Fettabsaugung) vornimmt.<br />
Bluttransfusion: Medizinischer Fachbereich der Blutspende und<br />
-weiterverarbeitung. Die <strong>medimondi</strong> ist mit ihrer Blutmischwaage bei<br />
der Spende involviert.<br />
Cage: Starres Implantat, welches anstelle der Bandscheibe eingesetzt<br />
wird und die Distanz zwischen zwei Wirbelkörpern fi xiert.<br />
CE-Zeichen: Kennzeichnung für Produktsicherheit eines Medizinproduktes<br />
nach der EU-Richtlinie sowie der nationalen Besonderheiten des<br />
Herstellerlandes.<br />
CSF: Cerebrospinal fl uid; Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit, auch Liquor<br />
genannt. Im Liquor »schwimmt« das Gehirn und Rückenmark, es wird<br />
über dieses mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt.<br />
Dialyse: Ohne Zusatz ist meist die Hämodialyse gemeint, ein Blutreinigungsverfahren<br />
in einer »künstlichen Niere«. Es existiert jedoch<br />
auch die Leberdialyse zur Blutentgiftung. Für beide Verfahren liefert<br />
<strong>medimondi</strong> kritische Gerätekomponenten.<br />
Disposable: Verbrauchsgut, Einmalverwendungsartikel, manchmal<br />
Zubehör zu einem Investitionsgut (Gerät).<br />
FDA: Food and Drug Administration; Arzneimittel- und Medizinprodukt-Zulassungsbehörde<br />
der USA.<br />
FTE: Full Time Equivalent; Mitarbeiterzahl als Äquivalent von Vollzeitstellen.<br />
HPLC: High Performance Liquid Chromotography (Hochleistungsfl üssigkeitschromatographie).<br />
Verfahren zur Trennung und quantitativen<br />
Analyse von Stoffgemischen, bei dem das gelöste Analyt mit hohem<br />
Druck durch eine meist mit Kieselgel gefüllte Trennsäule gepresst wird.<br />
IFRS: International Financial Reporting Standards sind die internationalen<br />
Rechnungslegungsvorschriften.<br />
ISO: Internationale Organisation für Normung bzw. Bezeichnung für<br />
Normen.<br />
IVD: In-vitro-Diagnostik; als »in vitro« bezeichnet man Prozesse, die<br />
»im Reagenzglas« stattfi nden (im Gegensatz zu »in vivo« = im lebenden<br />
Körper). Medimondi liefert zahlreiche Gerätekomponenten und Ersatzteile<br />
sowie Verbrauchsgüter für die IVD.<br />
IVF: In-vitro-Fertilisation; künstliche Befruchtung. Hierzu liefert<br />
<strong>medimondi</strong> Spezialkanülen.<br />
Kanüle: Eine Kanüle, auch Hohlnadel oder Injektionsnadel, ist eine<br />
hohle Nadel, die in der Medizin dazu benutzt wird, Flüssigkeiten mit<br />
Hilfe einer Spritze in den menschlichen oder tierischen Körper einzubringen<br />
(injizieren) oder aus diesem zu entnehmen (aspirieren).<br />
Liquid Handling: Handhabung von Flüssigkeiten.<br />
Liquor: siehe CSF.<br />
Liposuktion: Fettabsaugen; ist eine Schönheitsoperation, bei der<br />
Fettzellen an bestimmten Stellen unter der Haut mit Kanülen abgesaugt<br />
werden.<br />
Minimalinvasive Chirurgie: Operativer Eingriff mit vermindertem<br />
Trauma (nur kleine Verletzung von Haut und Weichteilen).<br />
Impressum<br />
NanoCoatings: Abteilung der Möller Medical zur Beschichtung mit<br />
Nanokompositen im nasschemischen Sol-Gel-Verfahren.<br />
Neurochirurgie: Medizinischer Fachbereich, chirurgische Behandlung<br />
von Erkrankungen und Verletzungen des ZNS sowie des peripheren<br />
und vegetativen Nervensystems. Neurochirurgen führen u.a. Kopf- und<br />
Wirbelsäulen-OPs durch.<br />
Neurologie: Lehre von den Erkrankungen des Nervensystems.<br />
OEM: Original Equipment Manufacturer (Orginalgerätehersteller).<br />
Bezeichnung für den Fabrikanten/Hersteller von Produkten, welche vom<br />
Kunden unter dessen eigener Marke vertrieben werden.<br />
OP: Operation bzw. der für Operationen eingerichtete Operationssaal.<br />
Orthopädie: Medizinisches Gebiet, welches sich mit der Entstehung,<br />
Verhütung, Erkennung und Behandlung angeborener oder erworbener<br />
Form- oder Funktionsfehler des Stütz- und Bewegungsapparates, also<br />
der Knochen, Gelenke, Muskeln und Sehnen sowie mit der Rehabilitation<br />
des Patienten befasst.<br />
Osteoporose: Häufi ge Alters-Erkrankung des Knochens, die ihn für<br />
Brüche (Frakturen) anfälliger macht; wird auch als Knochenschwund<br />
bezeichnet.<br />
Pedikel: Bogenwurzeln eines Rückenwirbels (Teil des Knochens der<br />
Wirbelsäule).<br />
PEEK: Polyetheretherketon; ein biokompatibler Kunststoff, welcher bei<br />
<strong>medimondi</strong> unter anderem für Cages eingesetzt wird.<br />
PLIF: posterior lumbar intervertebral fusion; eine Operationstechnik<br />
zum Verschmelzen von Lumbalwirbeln mittels Herausnahme der Bandscheibe<br />
und Ersatz dieser durch Cages.<br />
PMMA: Polymethylmethacrylat, wird in der Medizin als Knochenzement<br />
eingesetzt.<br />
PTFE: Polytetrafl uorethylen (Kurzzeichen PTFE, im Alltag bekannt unter<br />
den Produktnamen Tefl on und Gore-Tex) ist ein vollfl uoriertes Polymer<br />
mit hoher chemischer Trägheit und wasserabweisenden Eigenschaften.<br />
PTFE wird als Beschichtung dort eingesetzt, wo aggressive Chemikalien<br />
vorkommen. Bei <strong>medimondi</strong> wird PTFE in Schlauchsets eingesetzt.<br />
Radiologie: Teilgebiet der Medizin, das sich mit der Anwendung von<br />
Strahlen zu diagnostischen, therapeutischen und wissenschaftlichen<br />
Zwecken befasst.<br />
Schlauchpumpe: Auch Peristaltik- oder Rollenpumpe; ein Pumpenprinzip,<br />
bei der das zu fördernde Medium nur mit dem umgebenden<br />
Schlauch in Berührung kommt. Rollen laufen entlang dem Schlauch und<br />
pressen ihn dabei zusammen, so dass das enthaltene Medium darin<br />
vorantransportiert wird. Schlauchpumpen können mittleren Druck und<br />
auch Unterdruck erzeugen und recht einfach das geförderte Volumen<br />
bestimmen.<br />
Vertebroplastie: Minimalinvasives medizinisches Verfahren zur<br />
Behandlung von Frakturen der Wirbelkörper. Eine Kanüle wird durch den<br />
Pedikel des betroffenen Wirbels eingebracht. Anschließend spritzt man<br />
Knochenzement in den Wirbelkörper ein, der unter Hitzeentwicklung in<br />
kurzer Zeit aushärtet.<br />
ZNS: Zentrales Nervensystem.<br />
Text: <strong>medimondi</strong>-Gruppe · Konzeption & Gestaltung: fi rst art Werbeagentur GmbH, Gießen · Fotos: <strong>medimondi</strong>, Matthias Wilhelm,<br />
Bert Bostelmann · Druck: Druckerei Mergard, Lauterbach
<strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> · Wasserkuppenstraße 29-31 · D-36043 Fulda<br />
Tel. +49 (0) 6 61-9 41 95-0 · Fax +49 (0) 6 61-9 41 95-90 · info@<strong>medimondi</strong>.com · www.<strong>medimondi</strong>.com