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medimondi Geschäftsbericht 2009 - medimondi AG

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong>


»Where Medicine<br />

meets Engineering«<br />

Qiona® Diese innovative Kühlpumpe wird von Möller Medical hergestellt und<br />

von einem namhaften, global agierenden OEM-Partner im Bereich der Kardiologie<br />

weltweit vertrieben. Sie kommt bei der Behandlung von Tachykardien zum<br />

Einsatz und enthält Druck- und Luftblasensensoren für die Patientensicherheit.<br />

Eine Besonderheit ist die Möglichkeit, die Pumpe auf einfachste Weise mit einem<br />

RF- Generator zu koppeln und dadurch die Kühlfunktion automatisch mit der RF-<br />

Applikation zu aktivieren. Die Kopplung erfolgt dabei induktiv über die Strommesszange,<br />

die serienmäßig mitgeliefert wird und einfach außen an der RF-Leitung des<br />

Generators festgeklemmt wird.


Kennzahlen Konzern<br />

2008 <strong>2009</strong><br />

Umsatz gesamt (TEUR) 38.763 29.465<br />

Ergebnis<br />

EBITDA (TEUR) 5.027 1.473<br />

EBIT (TEUR) 3.000 (979)<br />

EBIT Rendite (%) 7,7 (3,3)<br />

EBT (TEUR) 2.138 (1.703)<br />

EAT (TEUR) 1.462 (1.368)<br />

Kapitalstruktur<br />

Bilanzsumme (TEUR) 35.233 34.663<br />

Eigenkapital (TEUR) 16.105 14.816<br />

Eigenkapitalquote (%) 45,7 42,7<br />

Sachanlagen (TEUR) 11.767 11.294<br />

Immaterielle Vermögenswerte (TEUR) 1.327 1.311<br />

Geschäfts- oder Firmenwert (TEUR) 5.174 5.177<br />

Netto Finanzverbindlichkeiten (TEUR) 12.014 12.266<br />

Net Working Capital (TEUR) 10.748 9.230<br />

Investitionen (TEUR) 3.558 2.082<br />

Kapitalfl ussrechnung<br />

Cash Flow I (EAT + Abschreibungen) (TEUR) 3.489 1.084<br />

Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit (TEUR) 2.617 1.703<br />

Cash Flow aus Investitionstätigkeit (TEUR) (3.169) (1.955)<br />

Mitarbeiter<br />

Anzahl (in FTE) (Anzahl FTE) 322 294


Geschäftsverlauf<br />

Finanzen<br />

Umsatz<br />

(in Mio EUR)<br />

Entwicklung**<br />

Beschäftigte Diplom-Ingenieure und Naturwissenschaftler<br />

(Anzahl)<br />

19 19<br />

7<br />

Vertrieb**<br />

2005* 2006* 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

Beschäftigte Außendienstmitarbeiter<br />

(Anzahl)<br />

4<br />

20,6<br />

9<br />

5<br />

2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

* Proforma Angaben<br />

** Angaben jeweils zum Zeitpunkt der Berichtserstellung<br />

12<br />

9<br />

36,8<br />

15<br />

14<br />

38,8<br />

30,6 29,5<br />

14<br />

18<br />

EBITDA<br />

(in Mio EUR)<br />

2005* 2006* 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

Medizinische CE-Zeichen und FDA-Zulassungen<br />

(Anzahl)<br />

6<br />

2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

Medizintechnische Distributoren im Ausland<br />

(Anzahl)<br />

16<br />

3,0<br />

10<br />

20<br />

3,1<br />

16<br />

27<br />

4,8<br />

2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

24<br />

38<br />

5,0<br />

32 32<br />

39<br />

1,5<br />

40<br />

k<br />

Kennzahlen Konzern | Geschäftsverlauf


Inhaltsverzeichnis<br />

Kennzahlen Einklappseite<br />

Bericht des Aufsichtsrates 2<br />

Brief an die Aktionäre 4<br />

Unternehmen und Management<br />

Die <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> 8<br />

Der Vorstand und die Geschäftsführer 10<br />

Geschäftsmodell der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> 12<br />

Bereiche und Produkte<br />

Anwendungsbeispiele 14<br />

Highlights 16<br />

Markengeschäft 22<br />

OEM-Geschäft 30<br />

Unsere Mitarbeiter<br />

Entwicklung und Produktmanagement/<br />

Marketing 36<br />

Produktion und Vertrieb 38<br />

Milestones der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> 40<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht 41<br />

Corporate Governance 53<br />

Konzernabschluss<br />

Konzernbilanz 54<br />

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 56<br />

Gesamtergebnisrechnung 56<br />

Konsolidierte Kapitalfl ussrechnung 57<br />

Eigenkapitalveränderungsrechnung 58<br />

Konzernanhang 60<br />

Bestätigungsvermerk 90<br />

Der Aufsichtsrat 92<br />

Kleines <strong>medimondi</strong>-Glossar 93<br />

Impressum 93<br />

Highlights<br />

Markengeschäft<br />

OEM-Geschäft<br />

5


6<br />

Bericht des Aufsichtsrates<br />

Bericht des Aufsichtsrates<br />

Der Aufsichtsrat der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> hat während<br />

des Geschäftsjahres <strong>2009</strong> den Vorstand entsprechend<br />

dem Gesetz und der Unternehmenssatzung<br />

überwacht und beratend begleitet. Der Aufsichtsrat<br />

sieht die eingeschlagene Strategie der <strong>medimondi</strong><br />

als richtig an. Er unterstützt die Kombination von<br />

OEM-Geschäft und Markengeschäft und befürwortet<br />

die Suche nach neuen Wachstumschancen in<br />

den Bereichen Produktentwicklung, Vertriebsaufbau,<br />

regionale Expansion und Unternehmensübernahmen.<br />

Auch im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> wurde der Aufsichtsrat<br />

vom Vorstand regelmäßig, zeitnah und umfassend<br />

über die Umsatz-, Auftrags-, Ertrags-, Vermögens-<br />

und Finanzlage sowie laufende Entwicklungen und<br />

deren Risiken informiert. Die Mitglieder des Aufsichtsrates<br />

haben in persönlichen Einzelgesprächen,<br />

Meetings und Telefonkonferenzen mit dem Vorstand<br />

und anderen Führungskräften des Unternehmens<br />

anstehende Projekte und strategische Entscheidungen<br />

laufend diskutiert. Die vom Aufsichtsrat<br />

festgelegten Informations- und Berichtspfl ichten hat<br />

der Vorstand vollumfänglich erfüllt.<br />

Die in den Aufsichtsratsitzungen diskutierten Themen<br />

betrafen grundsätzliche geschäftspolitische<br />

Fragen der Muttergesellschaft und der Konzerneinzelgesellschaften<br />

sowie bedeutende Einzelfragen.<br />

Gegenstände der Erörterungen waren im Einzelnen:<br />

• strategische Ausrichtung<br />

• große Investitionsentscheidungen<br />

• Unternehmensakquisitionen<br />

• Risikolage und Risikomanagement<br />

• Vergütungsstrukturen des Vorstandes und der<br />

Führungskräfte<br />

• Auswahl und Überwachung des unabhängigen<br />

Abschlussprüfers<br />

• verschiedene Themen der operativen Gesellschaften,<br />

insbesondere vor dem Hintergrund der<br />

Wirtschaftskrise <strong>2009</strong><br />

Zustimmungspfl ichtige Entscheidungen des Vorstandes<br />

wurden von den Aufsichtsratsmitgliedern<br />

geprüft und verabschiedet. Da der Aufsichtsrat aus<br />

nur drei Mitgliedern besteht, wurden keine Ausschüsse<br />

gebildet. Alle Belange wurden im Plenum<br />

behandelt.<br />

Der Aufsichtsrat hat sich mit den Angaben im Lagebericht<br />

und Konzernlagebericht auch gemäß<br />

§ 315 Abs. 4 HGB auseinandergesetzt. Buchführung,<br />

Jahresabschluss, Lagebericht, Konzernabschluss und<br />

Konzernlagebericht zum 31.12.<strong>2009</strong> wurden von<br />

der PricewaterhouseCoopers <strong>AG</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />

Essen geprüft und der Abschluss<br />

mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

versehen. Der Prüfungsbericht wurde jedem<br />

Mitglied des Aufsichtsrates zugesandt und in der<br />

Aufsichtsratssitzung am 18.03.2010 gemeinsam mit<br />

dem Wirtschaftsprüfer erörtert.<br />

Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten<br />

Jahresabschluss und Konzernabschluss, einschließlich<br />

Konzernlagebericht sowie den vom Vorstand<br />

aufgestellten Abhängigkeitsbericht geprüft. Die<br />

Prüfung ergab keinen Anlass zur Beanstandung.<br />

Der Jahresabschluss der <strong>AG</strong> und der Konzernabschluss<br />

zum 31.12.<strong>2009</strong> wurden vom Aufsichtsrat<br />

gebilligt. Der Aufsichtsrat geht davon aus, dass das<br />

Unternehmen nach dem schwierigen Jahr <strong>2009</strong>, in<br />

dem die Kostenpositionen aller Einzelgesellschaften<br />

kritisch überprüft und verbessert wurden, in einem<br />

verbesserten Marktumfeld eine gute Kapitalrendite<br />

erwirtschaften wird.<br />

Ein besonderer Dank gilt den Mitarbeitern, die durch<br />

ihren hohen Einsatz, ihr Know-how und ihre Kreativität<br />

maßgeblich zum Erfolg der Gruppe beigetragen<br />

haben.<br />

Fulda, im März 2010<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Guido A. Krass<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates


8<br />

Brief an die Aktionäre<br />

Brief an die Aktionäre<br />

Sehr geehrte Geschäftspartner,<br />

sehr geehrte Aktionäre,<br />

die Medizintechnik, unser Fokus und Kernthema, ist<br />

von einer Wirtschaftskrise wie der gerade erlebten<br />

wenig beeinfl usst. Denn für die Mehrheit der<br />

Menschen hat die eigene Gesundheit nach wie vor<br />

höchste Priorität. Es geht dabei nicht allein um die<br />

Krankheitsheilung und maximale Verlängerung der<br />

Lebenszeit. Vielmehr bedeutet Gesundheit heute<br />

körperliches und psychisches Wohlbefi nden in jeder<br />

Hinsicht und Lebenslage bis hin zur Schmerzbehandlung,<br />

Palliativmedizin und den Angeboten<br />

der Ästhetischen Chirurgie. Manche würden sogar<br />

Wellness und Kosmetik noch hinzuzählen.<br />

Medizin bleibt ein Wachstumsmarkt<br />

Die demografi sche Entwicklung und das immer<br />

größere Gesundheitsbewusstsein der Menschen<br />

in den Industrieländern, sowie die immer neuen<br />

medizinischen und technologischen Möglichkeiten<br />

lassen die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen<br />

ebenfalls kontinuierlich steigen.<br />

Kostendruck bevorteilt Medizintechnik<br />

Das moderne Gesundheitswesen ist ohne inno vative<br />

Medizintechnik nicht mehr vorstellbar. Das Konzept<br />

der Fallpauschalen verlangt nach Kosten sparenden<br />

Behandlungen bei gleichzeitig höherer Qualität.<br />

Oft hilft die Medizintechnik, den Pfl egebedarf<br />

und die damit verbundenen Kosten zu reduzieren.<br />

Zum Beispiel ersetzen perkutane, minimalinvasive<br />

Stentimplantationen heute viele Bypass-OPs in der<br />

Behandlung der koronaren Stenose. Auch unser<br />

Produkt LiquoGuard® passt zu diesem Trend: Pfl egekosten<br />

und Behandlungszeiten werden reduziert<br />

und dem Patienten wird ermöglicht, sich innerhalb<br />

des Krankenhauses frei zu bewegen.<br />

Liebe Interessenten der <strong>medimondi</strong>,<br />

seit vielen Jahren sind wir ein renommierter OEM-<br />

Lieferant für die Großen der Medizintechnikindustrie.<br />

Seit fünf Jahren erobern wir auch unter der Eigenmarke<br />

Möller Medical – seit 2007 zusätzlich mit der<br />

Marke bricon –Medizintechnikmärkte mit hohem<br />

Wachstumspotenzial. So wollen wir aus <strong>medimondi</strong><br />

einen international agierenden Spezialanbieter der<br />

Neurochirurgie/Wirbelsäulenchirurgie, Bluttransfusion<br />

und Ästhetischen Medizin sowie angrenzender<br />

Bereiche machen.<br />

Das Wirtschaftskrisenjahr <strong>2009</strong> war für die <strong>medimondi</strong><br />

ein schwieriges Jahr. Unser Bereich Hochleistungskunststoffe,<br />

der neben der Pharmaverpackungs-<br />

auch die Maschinenbauindustrie beliefert,<br />

hatte nach drei sehr erfolgreichen Wachstumsjahren<br />

einen plötzlichen Umsatzeinbruch um mehr als<br />

30% zu bewältigen. Dies stellte das Management<br />

und die Mitarbeiter vor die große Herausforderung,<br />

gleichzeitig Produktionskapazitäten anzupassen,<br />

die Fertigungseffi zienz zu steigern und den Vertrieb<br />

zu mobilisieren. Hier handelte das Management<br />

sehr umsichtig und vorausschauend. So wurden<br />

die Maßnahmen bereits Ende 2008 vorbereitet und<br />

das gesamte Jahr <strong>2009</strong> wurde dafür genutzt, die<br />

Unternehmen zu verschlanken und leistungsfähiger<br />

zu machen. Dies ist so gut gelungen, dass Rolf<br />

Schmidt und Centroplast im ersten Quartal 2010<br />

wieder profi tabel sind – und dies auf nur wenig<br />

höherem Umsatzniveau als im Vergleichsquartal des<br />

Krisenjahres <strong>2009</strong>. Wir sind zuversichtlich, dass die<br />

Wirtschaftskrise, die ja aus einer anfänglichen Vertrauenskrise<br />

der Banken und der darauffolgenden<br />

„Kreditklemme“ resultierte, sich in 2010 entspannen<br />

wird und der Kunststoffbereich in 2011 zu alter Stärke<br />

zurückfi nden wird.<br />

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

Sie sind mit ganzem Herzen und hohem Einsatz bei<br />

der Sache. Dafür und für den innovativen Geist, der<br />

unser Unternehmen prägt, danke ich Ihnen ganz<br />

besonders.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Ihr Christoph Traxler<br />

Vorstand


Unternehmen und Management<br />

LiquoGuard® ersetzt das traditionelle Tropfkammerprinzip durch ein<br />

geschlossenes System mit dualen Drucktransducern und einer elektronisch<br />

gesteuerten Schlauchpumpe. Gleichzeitig ersetzt LiquoGuard® alle externen<br />

und viele implantierte Sensorsysteme zur Hirndruckmessung.


Unternehmen und Management || Die <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong><br />

Unternehmen und Management<br />

Die <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong><br />

»Where Medicine<br />

meets Engineering«<br />

Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe ist die Medizintechnikund<br />

Engineering-Plastics-Sparte der CENTROTEC-<br />

Gruppe. Die Organisation der operativ tätigen<br />

Gesellschaften der <strong>medimondi</strong>-Gruppe ist rechts<br />

vereinfacht dargestellt.<br />

Die Möller Medical GmbH in Fulda kann als eines<br />

der wenigen mittelständischen, deutschen Unternehmen<br />

sowohl sterile als auch aktive Medizinprodukte<br />

aller Zulassungsklassen entwickeln,<br />

mit höchster handwerklicher Qualität fertigen,<br />

medizinisch zulassen und international vertreiben.<br />

Dabei agiert Möller Medical mit eigener Marke am<br />

medizinischen Endmarkt und ist gleichzeitig im<br />

sehr anspruchsvollen OEM-Markt erfolgreich.<br />

Patentierter Ansatz für ein- und mehrteilige<br />

Kanülen der Möller Medical.<br />

12<br />

Die bricon ag im schweizerischen Dietikon bei Zürich<br />

entwickelt, produziert und vertreibt Wirbelsäulenimplantate.<br />

Als innovatives Startupunternehmen<br />

in diesem Markt bietet die bricon auch dynamische<br />

Stabilisierungsysteme an. Es gehört zur Strategie,<br />

sowohl Eigenprodukte als auch Handelswaren<br />

zu vertreiben, um dem Kunden/Arzt die optimale<br />

Behandlung seines Patienten aus einer Hand zu<br />

ermöglichen.<br />

Möller Medical und bricon sind zertifi ziert nach DIN<br />

EN ISO 13485:2003.<br />

Das dänische Unternehmen Rolf Schmidt Industri<br />

Plast A/S, in Kolding, Dänemark, ist als innovativer<br />

Produzent auf dem Markt für zerspante Fertigteile<br />

für den Einsatz in Medizintechnik, Pharmazie und<br />

Lebensmittelindustrie erfolgreich. Das Spezial-<br />

Know-how der Gesellschaft liegt darin, basierend<br />

auf den Problemstellungen der Kunden komplexe<br />

Dreh- und Frästeile in kürzester Zeit herzustellen<br />

und dabei oftmals Metall durch Kunststoff zu<br />

ersetzen.<br />

Die Centroplast Engineering Plastics GmbH in Marsberg,<br />

entwickelt und fertigt anspruchsvolle Kunststoffhalbzeuge<br />

und -fertigteile, die aufgrund ihrer<br />

besonderen Qualität (Temperaturbeständigkeit,<br />

Formstabilität, Lebensmittelverträglichkeit) in Anwendungen<br />

u.a. der Medizintechnik, Pharmazie und<br />

Lebensmittelindustrie große Anerkennung fi nden.


Markengeschäft<br />

· Bluttransfusion<br />

· Ästhetische Medizin<br />

· Neuro-/Wirbelsäulenchirurgie<br />

· (Radiologie)<br />

OEM-Geschäft<br />

· HPLC-Hardware<br />

· Liquid Handling Systems<br />

· NanoCoatings<br />

· Schlauchpumpen<br />

· Humanmed. Spezialkanülen<br />

· Dentalkomponenten<br />

· Hochleistungskunststoffe<br />

Die Muttergesellschaft der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> ist die CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong>, eine mittelständisch geprägte<br />

Unternehmensgruppe mit 466 Mio. EUR Umsatz und 2.614 Mitarbeitern in <strong>2009</strong>. Sie ist an der Frankfurter Börse<br />

im Prime Standard notiert (CEV, WKN540750) und wird im Index S-DAX geführt.<br />

13


14<br />

Unternehmen und Management || Der Vorstand und die Geschäftsführer<br />

Unternehmen und Management<br />

Der Vorstand<br />

Mergers & Acquisitions<br />

David Zach<br />

Dr. Christoph Traxler<br />

Dipl.-Kfm. David Zach betreut als Partner und Berater der <strong>medimondi</strong><br />

die Akquisitions interessen der <strong>medimondi</strong>-Gruppe. Er koordiniert den<br />

Informationsfl uss, kommuniziert mit den Eigentümern potenzieller Zielfi<br />

rmen und Branchenexperten und ist Mitglied des Transaktionsteams.<br />

Aus einer Unternehmerfamilie stammend, kann er auf eine 20-jährige<br />

Erfahrung in den Bereichen M&A sowie Business Development in Europa<br />

und China verweisen.<br />

Dr. rer. nat. Christoph Traxler ist Mitglied des<br />

CENTROTEC-Vorstandes und baut seit Mitte 2003<br />

die Centrotec-Sparte <strong>medimondi</strong> auf. Er ist Physiker<br />

und Manager mit Fokus auf Vertrieb, Produktentwicklung,<br />

Operations und M&A. Ab 2003 prägte er<br />

die Strategie der Gruppe, verhalf mit seinem Team<br />

der Möller Medical GmbH zum eigenen Markenauftritt<br />

mit stark wachsender Kundenbasis und<br />

akquirierte die bricon ag. Nach der Zugliederung<br />

des Bereichs Engineering Plastics zur <strong>medimondi</strong><br />

<strong>AG</strong> in 2006 führte er gemeinsam mit den lokalen<br />

Geschäftsführern den Bereich zu deutlich erhöhter<br />

Profi tabilität und prägte und unterstützte im Wirtschaftskrisenjahr<br />

<strong>2009</strong> den notwendigen Anpassungsprozess.<br />

Vor seiner Tätigkeit für <strong>medimondi</strong><br />

war Dr. Traxler Projektleiter in der Managementberatung<br />

McKinsey.


Die Geschäftsführer<br />

Centroplast<br />

Ulrich Terbrüggen<br />

Betriebswirt (VWA) Ulrich Terbrüggen ist seit 2003 Geschäftsführer der<br />

Centroplast Engineering Plastics GmbH. Er ist seit 20 Jahren erfolgreich<br />

in der Kunststoffi ndustrie tätig und war vor seiner Arbeit für Centroplast<br />

bereits Vertriebsleiter bei dehoplast und Geschäfts führer bei Rilling+Pohl.<br />

Rolf Schmidt<br />

Flemming Andreassen<br />

Dipl.-Kfm. Flemming Andreassen ist seit 2001 Geschäftsführer von Rolf<br />

Schmidt Industri Plast A/S. Er war zuvor 14 Jahre lang Wirtschaftsprüfer<br />

bei Ernst & Young und hat in dieser Funktion auch seinen späteren<br />

Arbeitgeber Rolf Schmidt beraten.<br />

Möller Medical<br />

Peter Schrempp<br />

Dipl.-Betriebswirt (BA) Peter Schrempp stieß 1999 zu Möller Medical<br />

GmbH und ist seit 2003 Geschäftsführer. Er ist studierter Wirtschaftsinformatiker<br />

und hat bei mittelständischen Verpack ungs- und Maschinenbauunternehmen<br />

Erfahrungen in der Geschäftsleitung gesammelt.<br />

bricon<br />

Burkhardt Fahnert<br />

Dipl.-Kfm. Burkhardt Fahnert ist seit 18.01.2010 Geschäftsführer der<br />

bricon ag und verantwortlich für den gesamten Spine-Bereich der <strong>medimondi</strong><br />

<strong>AG</strong>. Davor war er bei mehreren namhaften, global agierenden<br />

Implantatherstellern als Business Unit Leader und Vertriebscontroller<br />

tätig. Herr Fahnert ist studierter Kaufmann mit starker Managementund<br />

Vertriebsausrichtung.<br />

15


16<br />

Unternehmen und Management || Geschäftsmodell der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong><br />

Unternehmen und Management<br />

Geschäftsmodell der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong><br />

Fokus auf stark wachsende Märkte mit guten<br />

Margen<br />

Die <strong>medimondi</strong> ist strategisch auf die Medizintechnik<br />

fokussiert. Gemäß Marktanalysten ist die<br />

Medizintechnik seit dem Jahr 2000 kontinuierlich<br />

um mindestens 15% pro Jahr gewachsen. Das<br />

Wachstum der Weltbevölkerung, die zunehmende<br />

Lebenserwartung und der zunehmende Wohlstand<br />

bergen für die Zukunft interessante Wachstumsperspektiven.<br />

Innerhalb der Medizintechnik meidet <strong>medimondi</strong><br />

die Massenmärkte. Wir suchen gezielt Nischenmärkte<br />

aus, in welchen durch Spezialitäten-Knowhow<br />

interessante Margen über einen längeren<br />

Zeitraum erwirtschaftet werden können.<br />

Wachstum durch zielgerichtete Buy-and-Build-<br />

Strategie<br />

Die <strong>medimondi</strong> soll durch eine kombinierte Buyand-Build-Strategie<br />

stärker als der Gesamtmarkt<br />

wachsen. <strong>medimondi</strong> ist kontinuierlich auf der<br />

Suche nach passenden Beteiligungs- bzw. Übernahmemöglichkeiten<br />

im Bereich Medizintechnik<br />

und Diagnostik. Dabei werden strenge Kriterien zur<br />

Selektion möglicher Kandidaten angewendet. Der<br />

Fokus liegt auf wachsenden, nachhaltig profi tablen<br />

Unternehmen in einem stabilen Marktumfeld<br />

mit guten Mitarbeitern und Management, die<br />

zur eigenen Kultur und den gesetzten Entwicklungszielen<br />

passen. Der Kaufpreis muss rational<br />

begründet sein; bezahlt werden nicht Phantasien<br />

und Synergien, sondern Substanzwerte und solide<br />

Geschäftsgrundlagen. Diesen Ansatz hat die <strong>medimondi</strong><br />

von ihrer Muttergesellschaft CENTROTEC<br />

Sustainable <strong>AG</strong> übernommen.<br />

Wichtigste Priorität für die <strong>medimondi</strong> hat die<br />

(Weiter-) Entwicklung der Gruppen-Unternehmen.<br />

Hier wird großen Wert auf gutes Management,<br />

kompetente Mitarbeiter und durchdachte Managementprozesse<br />

gelegt.<br />

OEM- und Markengeschäft als gegenseitig ergänzende<br />

Doppelstrategie<br />

Die <strong>medimondi</strong> entwickelt, produziert und vertreibt<br />

medizintechnische Artikel und Geräte aller<br />

Zulassungsklassen. Das Unternehmen arbeitet<br />

dabei sowohl für den technologisch anspruchsvollen<br />

OEM-Industriemarkt für Medizintechnik<br />

und Diagnostik/Pharmazie als auch unter den<br />

Eigenmarken Möller Medical und bricon für<br />

medizinische Endanwender in den Bereichen<br />

Wirbelsäulen- und Neurochirurgie, Ästhetische<br />

Medizin und Bluttransfusion – die Erschließung<br />

weiterer Endkundenbereiche ist in Vorbereitung.<br />

Diese bewusst dual gehaltene Strategie hat sich<br />

als äußerst erfolgreich erwiesen. So ist das OEM-<br />

Industriegeschäft ein bewährtes, stabiles, profi tables<br />

und konstant wachsendes Stammgeschäft,<br />

das die Umsetzung der Innovationsoffensive für<br />

das Endkundengeschäft absichert. Umgekehrt<br />

wird die gewonnene Erfahrung im medizinischen<br />

Endmarkt (Anwenderseite, Vermarktungsstrategien,<br />

Systemansatz, Servicelevel, Dokumentation,<br />

Risiko management) von Industriekunden sehr<br />

geschätzt.<br />

Dies zeigt sich unter anderem darin, dass Industriekunden<br />

komplette Fertiggeräte inklusive<br />

Gebrauchsanweisung und Zulassungsunterlagen<br />

verkaufsfertig bei der <strong>medimondi</strong>-Tochter Möller<br />

Medical ordern. Weil die Medizintechnik- und<br />

Diagnostikmärkte fragmentiert sind, bestehen<br />

zwischen dem OEM-Industriegeschäft und dem<br />

Markengeschäft keine Konfl ikte, sondern vielfältige<br />

Synergien.


Standorte<br />

Außendienst/Direktvertrieb<br />

Distributoren/Handelsvertreter<br />

Den künftigen Bedarf aus dem Markt heraus erkennen<br />

und zielgerichtet umsetzen<br />

Durch einen eigenen Außendienst und dank exzellenter<br />

Kontakte zu langjährigen OEM-Kunden und<br />

Eigenprodukt-Distributoren erhält <strong>medimondi</strong> kontinuierlich<br />

neue Erkenntnisse über Markttrends. Im<br />

ständigen Dialog mit Anwendern (Ärzte, Kliniken)<br />

generiert das Unternehmen marktgerechte Ideen<br />

für hochmargige Nischenprodukte. Der Vertrieb<br />

hat somit neben seiner Kernaufgabe des Verkaufs<br />

zugleich die Funktion des Impuls- und Ideengebers<br />

– bei <strong>medimondi</strong> beginnen Produktentwicklungen<br />

immer im Marketing. Dank der langjährigen<br />

Erfahrung im medizintechnischen Industrie- und<br />

OEM-Geschäft verfügt die <strong>medimondi</strong> über eine<br />

ausgezeichnete technologische Basis, um Produkte<br />

für den medizinischen Endmarkt zu defi nieren, zu<br />

entwickeln und herzustellen. Die Produkte werden<br />

dann unter den Marken Möller Medical oder bricon<br />

vertrieben.<br />

Weltweite Aktivitäten der <strong>medimondi</strong><br />

Exzellentes Fertigungs-Know-how als Basis für<br />

Innovation<br />

<strong>medimondi</strong> zeichnet sich neben dem einzigartigen<br />

Fertigungs-Know-how besonders durch seine<br />

kontinuierliche Produkt- und Innovationsoffensive<br />

aus. Dabei unterscheidet sich <strong>medimondi</strong> von<br />

seinen Mitbewerbern durch die ungewöhnliche<br />

Wertschöpfungstiefe: Alle Fertigungsschritte für<br />

innovative Medizinprodukte – von der Idee bis zur<br />

Auslieferung des Endprodukts – sind in einem Unternehmen<br />

gebündelt. Für manche Produkte kauft<br />

<strong>medimondi</strong> nur Granulat und Edelstahlrohre ein,<br />

die gesamte Wertschöpfung fi ndet im Hause statt.<br />

Bei der Entwicklung und Fertigung profi tiert das<br />

Unternehmen von seiner langjährigen Erfahrung<br />

aus dem OEM-Geschäft. So können die <strong>medimondi</strong><br />

Ingenieure bereits in der konzeptionellen Entwicklungsphase<br />

auf die Produktionsspezialisten<br />

zugreifen und ihre Neu-Entwicklungen von Anfang<br />

an realistisch und produktionseffi zient gestalten.<br />

17


18<br />

Bereiche und Produkte || Anwendungsbeispiele<br />

Bereiche und Produkte<br />

Anwendungsbeispiele<br />

Einige Produktbeispiele der Medizintechnik<br />

1<br />

5<br />

9<br />

13<br />

2<br />

6<br />

10<br />

14<br />

Einige Produktbeispiele der In-vitro-Diagnostik<br />

17 18 19 20<br />

3<br />

7<br />

11<br />

15<br />

4<br />

8<br />

12<br />

16


»Aegroti salus suprema lex« –<br />

»Das Wohl des Patienten ist höchstes Gesetz«<br />

1 Trokar-Lanzette für<br />

Katarakt-OP<br />

8<br />

2<br />

Dental-Spülrohr<br />

3 Tumorbehandlung<br />

12<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Leberdialyse<br />

Nierendialyse<br />

Weichteilbiopsie<br />

Fettabsaugung<br />

9<br />

10<br />

11<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

Liquordrainage<br />

HWS-Bandscheibenprothese<br />

Tachykardie-Behandlung<br />

Fixationssystem<br />

LWS-Bandscheibenprothese<br />

Vertebroplastie<br />

Komponenten für<br />

Handprothesen<br />

Beckenkammbiopsie<br />

Knochenzementspritze<br />

Sterilisationstest<br />

Spülkanüle für In-vitro-Fertilisation<br />

Kanülen für Diagnostik-Automaten<br />

Liquid-Handling-Systeme<br />

19


Bereiche und Produkte<br />

Highlights<br />

Das patentierte Implantat-System Serifl ex für die statische und dynamische Wirbelsäulenfi<br />

xation – und in der Variante trauma/repo auch für Fraktur- bzw. Gleitwirbelbehandlung<br />

geeignet – wurde von der <strong>medimondi</strong>-Tochter bricon ag entwickelt und<br />

wird unter eigener Marke vertrieben. Der Implantateträger wird von der bricon-<br />

Schwester Centroplast aus einem autoklavierbaren Spezialmaterial gefertigt.


»Ein dynamisches Team<br />

mit tollen Produkten«<br />

Michael Els, Produktmanager Spine<br />

Highlights<br />

Markengeschäft<br />

OEM-Geschäft<br />

21


Highlights<br />

Markengeschäft<br />

OEM-Geschäft<br />

22<br />

Bereiche und Produkte || Highlights<br />

Bereiche und Produkte<br />

Highlights<br />

Im Markengeschäft der <strong>medimondi</strong> entstehen ständig neue Produkte, die besondere Aussichten bieten,<br />

die Endkundenmarken Möller Medical und bricon bekannt zu machen und die Erträge zu steigern. Solche<br />

hochmargigen Produkte bezeichnen wir als High Potentials oder einfach Highlights.<br />

Wirbelsäulenchirurgie<br />

Serifl ex-System<br />

Das patentierte bricon Serifl ex-System ist ein System von hochwertigen Titan- und PEEK-Implantaten,<br />

geeignet sowohl für die Verblockung und Versteifung als auch für die dynamische Unterstützung der<br />

erkrankten oder verletzten Wirbelsäule. Serifl ex ist eine intelligente Kombination und als Stangen- oder<br />

Plattensystem zu verwenden. Das Plattensystem zeichnet sich besonders dadurch aus, dass es für unterschiedliche<br />

Indikationen zur Reposition eingesetzt werden kann. Die Vorteile des Serifl ex-Systems liegen<br />

im einfachen Handling, der durchdachten Instrumentierung und im modularen Aufbau. Indikationen für<br />

Wirbelsäulenoperationen sind z.B. Bandscheibenleiden, Unfallverletzungen und Osteoporose. Der Markt<br />

für Wirbelsäulenimplantate wächst durch die immer älter werdende Bevölkerung.<br />

Handelsware FH Orthopedics<br />

Im Spine-Bereich ist es gelungen, Handelswaren höchster Qualität für den Eigenvertrieb zu gewinnen. Die<br />

Bandscheibenprothese LP ESP® für den lumbalen (Lendenwirbel-) Bereich ist ein Beispiel. Es ist eine künstliche<br />

Bandscheibe der nächsten Generation, die mit Hilfe eines plastischen Kerns (Monoblock-Design)<br />

die Elastizitätseigenschaften der natürlichen Bandscheibe in Flexion, Extension, Rotation und Translation<br />

nachbildet, und das ohne gefährlichen Abrieb einer Gelenkpfanne.<br />

Die lumbale Bandscheibenprothese LP ESP®


Shark-Implantat<br />

Der Shark ist ein cervikaler<br />

Cage aus PEEK, der sich mit<br />

Hilfe einer anklickbaren<br />

Titanplatte zusätzlich stabilisieren<br />

lässt.<br />

Knochenschrauben<br />

Serifl ex umfasst mono- und<br />

polyaxiale sowie kanülierte<br />

und dynamische (mobile)<br />

Pedikelschrauben aus<br />

hochwertigem, anodisiertem<br />

Titan. Die Farben kennzeichnen<br />

Größen und Typen.<br />

Bereiche und Produkte || Highlights<br />

Implantateträger<br />

Der Implantateträger des<br />

bricon-Serifl ex-Systems<br />

dient zur Sterilisation im<br />

Autoklaven und als Sortimentskasten<br />

im OP. Er wird<br />

bei Centroplast aus einem<br />

temperaturstabilen Spezialkunststoff<br />

hergestellt.<br />

bricon Serifl ex® Fixationssystem<br />

Das Serifl ex-System der bricon ag kann wahlweise mit Stangen oder Platten verwendet werden. Die Schrauben existieren<br />

in mono- und polyaxialen sowie dynamischen Varianten und sind für eine minimalinvasive OP-Technik kanüliert.<br />

Highlights<br />

Markengeschäft<br />

OEM-Geschäft<br />

23


Highlights<br />

Markengeschäft<br />

OEM-Geschäft<br />

24<br />

Bereiche und Produkte || Highlights<br />

HPLC<br />

Die High Performance Liquid Chromatography ist ein etabliertes Verfahren zur chemischen Analyse und Separation<br />

von Stoffgemischen. Das Verfahren wird millionenfach eingesetzt und zählt zum Standardrepertoire<br />

jedes modernen Labors in Forschung und Industrie. Das Grundprinzip beruht auf der unterschiedlichen Anhaftungsenergie<br />

der zu trennenden Substanzen an einem bekannten Substrat. Vereinfacht gesprochen bringt<br />

man das Stoffgemisch in Lösung in eine sog. mobile Phase, die mit hohem Druck durch eine Säule poröser<br />

Partikel (stationärer Phase) gepresst wird. Je nach Absorption der verschiedenen Stoffe zur stationären Phase<br />

kommen die Bestandteile des Gemisches nacheinander aus der Trennsäule heraus.<br />

Die Möller Medical stellt HPLC-Hardware höchster Qualität her. Mit einem im Haus entwickelten, speziellen<br />

Polierverfahren werden die Innenoberfl ächen der Rohre hochglanzpoliert (Rauhigkeit r < 0,1 mμ). Das<br />

A<br />

sorgt beim Säulenpacker für eine gleichmäßigere Packung und führt in der Anwendung zu höherer Analysegenauigkeit.<br />

Da unsere Säulenhardware gleichzeitig beständig gegen sehr hohe Druckbeaufschlagung<br />

ist (weit über 1.000 bar), kann die HPLC-Analyse schneller durchgeführt werden. Der Markt wächst mit<br />

dem allgemeinen Diagnostikmarkt sowie der Petrochemie. Unsere Vertriebsstrategie zielt auf weltweit<br />

alle HPLC-Säulenhersteller.<br />

Strategischer Ausblick in die Radiologie<br />

Humanmedizinische Spezialkanülen<br />

Das <strong>medimondi</strong> Kernunternehmen Möller Medical verfügt über mehrere Jahrzehnte Erfahrung in der<br />

Herstellung hochwertiger humanmedizinischer Spezialkanülen. Die Einsatzgebiete sind unter anderem<br />

Krebsdiagnose (Hart- und Weichbiopsie), In-vitro-Fertilisation (IVF) und Vertebroplastie (Osteoporosebehandlung).<br />

Das Fertigungs-Know-how für Kanülen ist Ansatzpunkt für einen möglichen zukünftigen<br />

Eintritt in ein Endkundensegment der Radiologie und angrenzender Disziplinen. Die Vertriebsstrategie<br />

für solche Neuentwicklungen kann strategische Allianzen oder auch die Akquisition einer Vertriebsgesellschaft<br />

einschließen.<br />

Höchste Innenoberfl ächengüten werden<br />

im Liquid Handling und der HPLC<br />

benötigt.<br />

Unsere patentierte vielseitige Entwicklung<br />

kommt für ein-, zwei- und dreiteilige<br />

humanmedizinische Spezialkanülen<br />

zum Einsatz.


HPLC Säulenhardware<br />

Unser Standardsystem für<br />

den US-Markt. Besondere<br />

Merkmale sind die hochglatte<br />

Innenoberfl äche und<br />

die extreme Druckstabilität.<br />

Die Ringe auf dem Rohr<br />

codieren den Innendurchmesser.<br />

HPLC Detail<br />

Das US-System aufgeschnitten.<br />

Man erkennt die präzise<br />

umspritzte Fritte im Säulenkopf<br />

und die hochpolierte<br />

Innenoberfl äche.<br />

RF-Applikator<br />

Innovativer RF-Applikator (Prototyp) aus einer NiTi-Memory-Legierung.<br />

Bereiche und Produkte || Highlights<br />

HPLC Zubehör<br />

Das durchdachte System von<br />

Säulen und Kartuschen wird<br />

durch Säulenköpfe, Vorsäule,<br />

Fritten usw. für den EU- und<br />

US-Markt ergänzt.<br />

Highlights<br />

Markengeschäft<br />

OEM-Geschäft<br />

25


Bereiche und Produkte<br />

Markengeschäft<br />

Die Blutmischwaage Docon® dient zur Unterstützung und Dokumentation<br />

des Blutspendevorgangs und ist durch ihre fl exible Konfi gurierbarkeit<br />

ein internationaler Erfolg.


»Medizingeräte müssen<br />

einfach zu bedienen sein,<br />

damit sich der Arzt<br />

auf den Patienten<br />

konzentrieren kann«<br />

Dipl-Ing. Matthias Grün, Elektronik- und Softwareentwicklung<br />

Highlights<br />

Markengeschäft<br />

OEM-Geschäft<br />

27


Highlights<br />

Markengeschäft<br />

OEM-Geschäft<br />

28<br />

Bereiche und Produkte || Markengeschäft<br />

Bereiche und Produkte<br />

Markengeschäft<br />

Das traditionsreiche und bewährte OEM-Geschäft bildet den Nährboden, auf dem wir besondere Innovationen<br />

entwickeln – Produkte, die wir unter eigener Marke vertreiben, in der Regel im deutschsprachigen<br />

Raum selbst und international über ein schnell wachsendes Netzwerk an Distributoren. Das Markengeschäft<br />

besteht momentan aus den Bereichen Neurochirurgie/Wirbelsäulenchirurgie, Bluttransfusion und<br />

Ästhetische Medizin.<br />

Neurochirurgie<br />

LiquoGuard®<br />

Am Anfang stand die revolutionäre Idee eines versierten Neurochirurgen. Hinzu kamen Hunderte von<br />

Designverfeinerungen und -verbesserungen aus unserer Entwicklung und unserem Vertrieb. So entstand<br />

in nur 15 Monaten das neue Produkt LiquoGuard®. Das geschlossene System aus Gerät und Verbrauchsgütern<br />

wurde mit großem Erfolg auf internationalen Fachkongressen in Europa und den USA vorgestellt<br />

und zeigt alle Anzeichen, als »Game Changer« diesen Markt nachhaltig zu verändern. LiquoGuard® ersetzt<br />

das traditionelle Tropfkammerprinzip durch ein geschlossenes System mit dualen Drucktransducern und<br />

einer elektronisch gesteuerten Schlauchpumpe. Gleichzeitig ersetzt LiquoGuard® alle externen und viele<br />

implantierte Sensorsysteme zur Hirndruckmessung.<br />

Sicherheit: LiquoGuard® verfügt im Gegensatz zu allen anderen heutigen Systemen über Alarmfunktionen.<br />

Bei der herkömmlichen Liquordrainage können z.B. unerkannte Katheterverstopfungen, Schlitzventrikelsyndrome<br />

oder subdurale Hämatome auftreten. LiquoGuard® unterstützt die Erkennung und<br />

Vermeidung solcher Situationen. Durch das neuartige Konzept eines geschlossenen Systems wird zudem<br />

die Verkeimungsgefahr minimiert.<br />

Kosten-/Zeitersparnis: Mit dem Wegfall der Tropfkammer entfällt auch die Notwendigkeit zeitraubender<br />

manueller Höhenjustagen. Durch das Sicherheitskonzept ist oft sogar eine frühere Verlegung aus dem<br />

Intensivbereich in überwachte Normalstationen möglich.<br />

Mobilität: Starke Akkus ermöglichen während der Bewegung des Patienten die Fortsetzung der parallelen<br />

Liquordruckmessung und -drainage. Der Wachpatient bleibt mobil und kann sich innerhalb des Krankenhauses<br />

frei bewegen.<br />

Vielseitigkeit: LiquoGuard® unterstützt durch die permanente Datenaufzeichnung neue Therapiekonzepte.<br />

Die erweiterten Analysemöglichkeiten helfen bei der Indikationsstellung für Shunts, der Beurteilung<br />

von Medikationseffekten und der Berechnung des Liquorfl usses sowie der Ventrikelcompliance.<br />

Weitere Versionen sind in Entwicklung. In der Fachwelt widerlegt der LiquoGuard® die bisher weit verbreitete<br />

Meinung, eine gleichzeitige Druckmessung und Drainage sei nicht möglich. Auch deshalb wird der<br />

LiquoGuard® vielfach als »Paradigmenwechsel« (Paradigm Shift) bezeichnet.


Historyfunktion<br />

Alle Daten werden aufgezeichnet<br />

und stehen für<br />

die Auswertung am Gerät<br />

selbst oder an einem PC zur<br />

Verfügung.<br />

LiquoGuard®<br />

Die revolutionäre Lösung der<br />

meisten klinischen Liquormanagementprobleme:<br />

sicher, zeitsparend, mobil,<br />

vielseitig.<br />

Bereiche und Produkte || Markengeschäft<br />

Peristaltikpumpe<br />

Die elektronisch gesteuerte<br />

Pumpe reguliert den Hirndruck<br />

des Patienten durch<br />

Wegnehmen überschüssigen<br />

Liquors bei stets positivem<br />

Druck.<br />

Drucktransducer<br />

Die gesamte Sensor- und Alarmkette ist doppelt ausgeführt, um in jeder denkbaren Fehlersituation einen Alarm auszulösen.<br />

Highlights<br />

Markengeschäft<br />

OEM-Geschäft<br />

29


Highlights<br />

Markengeschäft<br />

OEM-Geschäft<br />

30<br />

Bereiche und Produkte || Markengeschäft<br />

Neues Docon® Mobile mit integriertem<br />

Transponder reader.<br />

Bluttransfusion<br />

Der Docon mit Pumpeinheit, eine kundenspezifi<br />

sche Anpassung (Prototyp).<br />

Der Markt besteht aus Geräten und Disposables für Blutspenden, Weiterverarbeitung und spezifi sche Diagnostik.<br />

Die Marktentwicklung wird von stetig steigenden regulatorischen Anforderungen geprägt. Marktprognosen<br />

gehen von einem stabilen Markt aus. Die Themen Prozessoptimierung (insbesondere des Spendevorgangs)<br />

sowie steigende Dokumentationspfl ichten eröffnen hinreichend Raum für Mittelständler wie<br />

Möller Medical mit innovativen Produkten.<br />

Docon®<br />

Nachdem die <strong>medimondi</strong>-Tochtergesellschaft Möller Medical über Jahre hinweg eine Blutmischwaage<br />

als OEM-Produkt produziert hatte, wurde hier in den letzten Jahren die in Europa technologisch führende<br />

Blutmischwaage Docon® entwickelt. Das Gerät dient zur Unterstützung, Prozesskontrolle und Dokumentation<br />

der stationären und mobilen Blutspende. Es überwacht und dokumentiert den Blutspendevorgang.<br />

Die Datenübertragung ist per Kabel oder Funk möglich. Mit dem unter der eigenen Marke Möller Medical<br />

vertriebenen Produkt konnte <strong>medimondi</strong> die Marktführerschaft in Deutschland erreichen. Nachhaltig<br />

gestärkt wird dieses Geschäft durch die strategische Allianz mit einem der großen Blutbeutelhersteller,<br />

durch die Koppelangebote mit Verbrauchsgütern möglich sind. Im Rahmen einer Kooperation mit einer<br />

Universität und einer großen Blutspendeorganisation wird bereits daran geforscht, wie eine weitere Vereinfachung<br />

des Blutspende- und Verarbeitungsprozesses erreicht werden kann.<br />

Ausblick<br />

<strong>medimondi</strong> hat bewiesen, dass sich aus dem stabilen und bewährten Industriegeschäft ein interessantes<br />

Endkundengeschäft unter eigener Marke entwickeln lässt. Durch die starke Marktfragmentierung geht<br />

das ohne Kannibalisierung. Und wir stehen damit erst am Anfang! Weitere Entwicklungen bieten sich<br />

in Nischen an, die zu unserem heutigen Geschäft verwandt oder angrenzend sind, so z. B. die Radiologie,<br />

Orthopädie oder auch Diagnostik.


Die Blutmischwaage Docon® dient zur Unterstützung und<br />

Dokumentation des Blutspendevorgangs und ist durch ihre<br />

fl exible Konfi gurierbarkeit ein internationaler Erfolg.<br />

Highlights<br />

Markengeschäft<br />

OEM-Geschäft<br />

31


Highlights<br />

Markengeschäft<br />

OEM-Geschäft<br />

32<br />

Bereiche und Produkte || Markengeschäft<br />

Ästhetische Medizin<br />

Das Wachstum des Marktes ist bestimmt durch den Schönheits- und Wellness-Trend sowie die Folgen von<br />

Überernährung und Bewegungsmangel. Liposuktionsbehandlungen (Fettabsaugung) in den USA nahmen in<br />

den Jahren 1997 bis heute konstant zu und ist dort die beliebteste Schönheitsoperation überhaupt. In Europa<br />

besteht auf diesem Markt noch Aufholbedarf.<br />

Liposat® und Vibrasat®<br />

<strong>medimondi</strong> besetzt den Markt der Ästhetischen Medizin bereits seit 2003 mit den Produkten Liposat®<br />

und Vibrasat®, einem in Kooperation mit einem der führenden ästhetischen Dermatologen entwickelten<br />

System für Liposuktion (Fettabsaugung). Mittels der schonenden Tumeszenz-Lokalanästhesie und Vibrationskanülentechnik<br />

wird überschüssiges Fettgewebe in allen Körperregionen schmerzarm und dauerhaft<br />

entfernt. Das Produkt wird unter der Marke Möller Medical vertrieben, wobei der Systemansatz, nach dem<br />

Verkauf des Systems durch die Weiterbelieferung mit zugehörigen Disposables nachhaltige Umsatzbeiträge<br />

zu erwirtschaften, auch hier Anwendung fi ndet.<br />

Liposuktionskanüle mit Bullet-Point-<br />

Tip und lasergeschnittenen Absaugöffnungen.<br />

Der starke Vibrasat® power ist das<br />

High-End-Modell für die Vibrationsliposuktion<br />

(Fettabsaugung).


Liposat® power confi guration, die Komplettlösung<br />

für die Fettabsaugung. Ca. 500 Geräte<br />

sind im Markt der Ästhetischen Chirurgen und<br />

Dermatologen installiert.<br />

Highlights<br />

Markengeschäft<br />

OEM-Geschäft<br />

33


Bereiche und Produkte<br />

OEM-Geschäft<br />

Das Kanülenset für die Vertebroplastie wurde bei Möller Medical<br />

entwickelt und wird in Herstellerverantwortung und mit eigener Zulassung<br />

durch ein global agierendes Partnerunternehmen vertrieben.


»Minimalinvasive Verfahren<br />

haben enormes<br />

Wachstumspotential«<br />

Dirk Schlecht, Produktmanager Humanmedizinische Spezialkanülen<br />

Highlights<br />

Markengeschäft<br />

OEM-Geschäft<br />

35


Highlights<br />

Markengeschäft<br />

OEM-Geschäft<br />

36<br />

Bereiche und Produkte || OEM-Geschäft<br />

Bereiche und Produkte<br />

OEM-Geschäft<br />

Der Bereich OEM-Geschäft ist unser stabiles Basisgeschäft. Wir greifen auf den folgenden Seiten beispielhaft<br />

die Themen Humankanülen, Liquid Handling Systems und Schlauchpumpen auf. Diese illustrieren<br />

<strong>medimondi</strong>s Entwicklungs- und Fertigungskompetenzen. Die Gruppe bietet umfangreiche Fertigungsmöglichkeiten<br />

von Kunststoffextrusion und -spritzguss über Kunststoff- und Metallzerspanung (inklusive<br />

speziellen Schleiftechniken) bis hin zur CNC-Laserbearbeitung, Montage (schwarz/Reinraum), Galvanik/<br />

Beschichtung, Vorrichtungs-/Formenbau, Elektronik und Software. Diese technologische Kompetenz und<br />

hohe Fertigungsqualität wird von unseren OEM-Kunden sehr geschätzt.<br />

Diagnostik<br />

Die In-vitro-Diagnostik umfasst den Markt für Diagnoseverfahren zur Untersuchung von aus dem menschlichen<br />

Körper stammenden Proben. Verfahrensbestandteile sind häufi g Reagenzien, Kalibrier- und Kontrollmaterialien,<br />

sog. »Kits«, Instrumente, Apparate und Automaten. Das Liquid-Handling der Proben, meist<br />

Körperfl üssigkeiten, ist eines der Spezialgebiete der <strong>medimondi</strong>-Tochter Möller Medical.<br />

In-vitro-Diagnostik und Analytik<br />

Der weltweit wachsende Markt für In-vitro-Diagnostik (IVD) ist mit der Medizintechnik eng verwandt.<br />

Hier partizipiert die <strong>medimondi</strong>-Tochter Möller Medical als weltweiter Zulieferer für Liquid Handling<br />

Systeme fast aller namhaften Hersteller von Laboranalysegeräten. Unter Liquid Handling verstehen wir:<br />

technische Kanülen mit Nanokompositbeschichtung, teilweise Heizung/Kühlung, Leveldetektion und<br />

Spezialformen/-schliffen (z. B. Cap Piercing System, in Kanülen eingezogene PTFE-Schläuche), komplexe<br />

Schlauchsysteme, totwasserarme oder -freie Anschlussstücke (Fittings) und spezielle, oft sehr anwendungsspezifi<br />

sch entwickelte Schlauchpumpen. Möller ist überdies in der chemischen Analytik aktiv mit<br />

sog. HPLC-Hardware, eine systemkritische Komponente für die Herstellung von hochwertigen Chromatographiesäulen.<br />

In all diesen Bereichen existiert langjähriges und patentiertes Verfahrens-Know-how,<br />

zum Beispiel für die Innenreinigung und -beschichtung schwierigster Rohrgeometrien. Nebenbei bieten<br />

wir seit 1995 hochwertige Nanokompositbeschichtungen an und entwickeln auf Kundenwunsch auch<br />

maßgeschneiderte Schichtsysteme. Wichtigste derzeitige Anwendungen solcher Beschichtungen sind die<br />

technischen Kanülen.


Blutdiagnostik<br />

Die Analysenadel wird in<br />

einem Automaten für die<br />

Blutdiagnostik eingesetzt.<br />

Sie enthält eine Heizung,<br />

um die Probe auf die für<br />

biochemische Reaktionen<br />

erforderliche Temperatur zu<br />

erwärmen.<br />

Dental/Kühlwendel<br />

Der Kühlwendel kühlt eine<br />

UV-Lampe in einem System<br />

für dentale Kunststofffüllungen.<br />

Bereiche und Produkte || Markengeschäft<br />

Peristaltikpumpe<br />

Hochpräzise Schlauchpumpen<br />

als Komponenten und<br />

Fertiggeräte werden wegen<br />

ihres hygienischen Prinzips<br />

in der Medizintechnik<br />

geschätzt.<br />

NanoCoatings<br />

Der sichtbar große Kontaktwinkel des Flüssigkeitstropfens weist auf eine hochwertige, transparente, hydrophobe<br />

Innenbeschichtung der Möller NanoCoatings hin. Selbst dünnste Kanülen können von innen beschichtet werden.<br />

Highlights<br />

Markengeschäft<br />

OEM-Geschäft<br />

37


Highlights<br />

Markengeschäft<br />

OEM-Geschäft<br />

38<br />

Bereiche und Produkte || OEM-Geschäft<br />

Zweikanalschlauchpumpe höchster<br />

Qualität<br />

Schlauchpumpen<br />

Bedienpanel mit Touchscreen und<br />

Softkeys<br />

Die Schlauchpumpe, auch Peristaltikpumpe genannt, hat in der Medizintechnik aus Hygienegründen ihren<br />

festen Platz – nur der Schlauch als Einmalverwendungsartikel kommt in Kontakt mit dem zu transportierenden<br />

Medium. Das Pumpenprinzip setzt sich für medizinische Anwendungen immer mehr durch und<br />

beruht auf dem Abklemmen eines fl exiblen Schlauchs mittels Rollen, die auf einem rotierenden Rad montiert<br />

sind.<br />

Schlauchpumpen – vielfältiger Ansatzpunkt für Neuentwicklungen<br />

Die <strong>medimondi</strong>-Tochtergesellschaft Möller Medical stellt seit Jahrzehnten Schlauchpumpen für sehr unterschiedliche<br />

medizinische Anwendungsgebiete her – u.a. als Blutpumpen, Sterilisationspumpen, Infi ltrationspumpen,<br />

Drainagepumpen, Kühlpumpen in Anwendungen der Hämo- und Leberdialyse, Diagnostik,<br />

Ästhetik, Neurochirurgie und Radiologie.<br />

Kaufmännisch ist die Schlauchpumpe ein interessantes Absatzprodukt. So entsteht in der Regel ein<br />

Systemgeschäft aus der Kopplung des Investitionsgutes (Pumpe) mit dem Verbrauchsgut (passendes<br />

Schlauchset). Häufi g liefert <strong>medimondi</strong> beides, so dass aus einer installierten Gerätebasis stabile Umsätze<br />

für die Zukunft entstehen.<br />

Die Endkundenbereiche (Markengeschäft) der Ästhetischen Medizin und der Neurochirurgie begannen<br />

mit Produktideen, die auf dem Schlauchpumpenprinzip beruhten. Dieser strategische Ansatz lässt sich auf<br />

andere Bereiche übertragen.


OEM-Schlauchpumpe in hochwertiger Edelstahloptik, entwickelt<br />

und produziert von Möller Medical. Dieses Produkt wird im Bereich<br />

der Sterilitätsprüfung, vorwiegend in der Pharmaindustrie<br />

eingesetzt.<br />

Highlights<br />

Markengeschäft<br />

OEM-Geschäft<br />

39


40<br />

Unsere Mitarbeiter || Entwicklung und Produktmanagement/Marketing<br />

Unsere Mitarbeiter<br />

Entwicklung und Produktmanagement/Marketing<br />

Dipl.-Ing. Matthias Grün<br />

Elektronik- und Softwareentwicklung<br />

»Medizingeräte müssen<br />

einfach zu bedienen sein,<br />

damit sich der Arzt auf den<br />

Patienten konzentrieren kann.«<br />

Michael Frank<br />

Produktmanager Liquid Handling Systems,<br />

HPLC-Hardware und Dental<br />

»In der Analytik sehe ich Wachstumspotenzial<br />

durch unsere<br />

Internationalisierung.«


Dipl.-Ing. Mayank Sharma<br />

Softwareentwicklung Linux<br />

»Safety, simplicity and fl exibility<br />

are key in software design for<br />

medical devices.«<br />

Dipl.-Ing. Berthold Mollenhauer<br />

Entwicklungsleiter Möller Medical<br />

»Produktinnovationen entstehen<br />

im Gespräch mit Ärzten und<br />

Anwendern.«<br />

41


42<br />

Unsere Mitarbeiter || Produktion und Vertrieb<br />

Unsere Mitarbeiter<br />

Produktion und Vertrieb<br />

Ken Andresen<br />

Leitung Prozessentwicklung und<br />

-optimierung der Rolf Schmidt<br />

»Das Kundenproblem besser<br />

verstehen als der Kunde selbst.«<br />

Ingrid Schenk<br />

Vertriebsleiterin Spine Deutschland<br />

»Der erste Eindruck beim<br />

Kunden zählt.«


Michael Els<br />

Produktmanager Spine<br />

»Ein dynamisches Team mit<br />

tollen Produkten.«<br />

Dipl.-Ing. (FH) Juliane Dragon<br />

Patentmanagement und<br />

Internationale Zulassungen<br />

»Unsere Produkte<br />

begeistern mich.«<br />

43


44<br />

Milestones der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> || Konzernlagebericht<br />

Milestones der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong><br />

Neue Technologien/<br />

Kompetenzen<br />

<strong>2009</strong> • Grafi sche Benutzerführung<br />

mittels Touchscreen<br />

• Linux<br />

• Titanbearbeitung<br />

2008 • Herstellung von medizinischen<br />

Instrumenten<br />

• Luftblasendetektion<br />

• Leistungsstärkere<br />

Geräteplattform<br />

2007 • Implantate-Entwicklung<br />

• NiTi-Memorylegierungen<br />

• Touchscreen Technologie<br />

Neue Märkte und<br />

Produkte<br />

• Neue Version Vertebroplastie<br />

• Weiterentwicklung Blutmischwaage<br />

mit WLAN<br />

• Kardiologie-Kühlpumpe<br />

• Sterilisierbarer Hochleistungskunststoff<br />

• Wirbelsäulenimplantate<br />

• Sterilisationsprüfpumpe<br />

• Vertebroplastiekanüle<br />

2006 • Kunststoffextrusion • Implantate als Handelswaren<br />

• Liquordrainagepumpe<br />

• HPLC-Hardware<br />

• Aufbau Distributornetzwerk<br />

Neurochirurgie<br />

2005 • Drucksensorik<br />

• Watchdog-Technologie<br />

• Direktvertrieb in Liposuktion<br />

und Liquid Handling<br />

• Aufbau Distributornetzwerk<br />

Ästhetische<br />

Medizin<br />

• Liposuktion und<br />

Bluttransfusion unter<br />

Eigenmarke<br />

2004 • Funkdatenübertragung • Neue Version<br />

Blutmisch waage<br />

• Neue Version<br />

Liposuktion<br />

2003 • Schlauchpumpen<br />

• Mechatronik<br />

• Kanülen-Herstellung<br />

• Liquid Handling Systems<br />

• Nano Coatings<br />

• Kunststoffspritzguss und<br />

Werkzeugbau<br />

• Laserbearbeitung<br />

• Kunststoffzerspanung<br />

• Liposuktion<br />

• Dialysekomponenten<br />

• Blutmischwaagen<br />

• Humankanülen<br />

• Technische Kanülen<br />

Unternehmen<br />

• Kauf der bricon ag<br />

• Eingliederung Centroplast<br />

und Rolf Schmidt<br />

in die <strong>medimondi</strong>-<br />

Gruppe<br />

• Kauf der Centroplast<br />

UK<br />

• Gründung der<br />

<strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong><br />

(als CENTROTEC Medizintechnik<br />

GmbH)<br />

• Kauf der Möller<br />

Medical GmbH


Konzernlagebericht<br />

Konzernlagebericht der <strong>medimondi</strong>-Gruppe,<br />

Fulda für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

A. Geschäftstätigkeit und<br />

Rahmenbedingungen<br />

I. Allgemeine Entwicklung<br />

und Tätigkeit<br />

Die Finanzkrise und Wirtschaftskrise hat die<br />

<strong>medimondi</strong>-Gruppe – im Folgenden auch <strong>medimondi</strong>-Konzern<br />

oder <strong>medimondi</strong> genannt – im Jahr<br />

<strong>2009</strong> stark beschäftigt. Während der Medizintechnikmarkt<br />

von der Krise nur am Rande betroffen<br />

war, ist der Umsatz der beiden im Kunststoffmarkt<br />

tätigen Unternehmen Rolf Schmidt A/S und<br />

Centroplast Engineering Plastics GmbH rezessionsbedingt<br />

um mehr als 30 % eingebrochen. Trotz<br />

Kapazitätsanpassungen, welche bereits im November<br />

2008 eingeleitet wurden und unter anderem<br />

Kurzarbeit und Personalreduktionen umfassten,<br />

musste ein Verlust von 1,4 Mio. EUR hingenommen<br />

werden. Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe hat die Krise dazu<br />

genutzt, die Kostenbasis der Unternehmen der<br />

heutigen Marktstruktur anzupassen. Des Weiteren<br />

wurde im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> der Sitz der<br />

<strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong>, Obergesellschaft der <strong>medimondi</strong>-<br />

Gruppe, von der Walter-Gropius-Straße 15 in 80807<br />

München in die Wasserkuppenstraße 29-31 in<br />

36043 Fulda verlegt.<br />

II. Strategie, Struktur und Steuerung<br />

Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe verfolgt eine klassische<br />

»buy and build« Strategie. Der Fokus für potenzielle<br />

Akquisitionen liegt auf wachsenden, nachhaltig<br />

profi tablen Unternehmen in einem stabilen Marktumfeld<br />

mit professionellen Mitarbeitern und Management,<br />

die zur eigenen Kultur und den gesetzten<br />

Entwicklungszielen passen. Oberste Priorität<br />

für die <strong>medimondi</strong> hat die Weiterentwicklung der<br />

Gruppenunternehmen durch Produktentwicklung,<br />

Marktöffnung, regionale und fachliche Expansion,<br />

Logistik-, Prozess- und Produktionsverbesserungen<br />

sowie stete fachliche und persönliche Weiterentwicklung<br />

des Management- und Mitarbeiterteams.<br />

Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe ist Teil des CENTROTEC-<br />

Konzerns und wird durch Dr. Christoph Traxler im<br />

Konzernvorstand der CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong><br />

vertreten. Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe entspricht dabei<br />

LiquoGuard® misst, überwacht und steuert den<br />

Hirndruck des Patienten.<br />

dem Segment Medical Technology und Engineering<br />

Plastics der CENTROTEC-Gruppe. Die <strong>medimondi</strong><br />

hat ihre wesentlichen Standorte in Fulda/<br />

DE (Möller Medical GmbH), Marsberg/DE (Centroplast<br />

GmbH), Kolding/DK (Rolf Schmidt Industriplast<br />

A/S) und Zürich-Dietikon/CH (bricon ag).<br />

Im Rahmen der Konzernstrategie der CENTRO-<br />

TEC und der <strong>medimondi</strong> wird den Tochtergesellschaften<br />

großer operativer Freiraum eingeräumt.<br />

Hierdurch wird das unternehmerische Handeln des<br />

lokalen Managements und der Mitarbeiter gefördert<br />

und damit marktnahes, schnelles und innovatives<br />

Agieren ermöglicht. Von Konzernseite werden<br />

im Rahmen der jährlichen Budgetierungs- und<br />

Planungsprozesse Ziele für die Einzelunternehmen<br />

vorgegeben. Diese bilden die Grundlage für eine<br />

laufende Überprüfung der Geschäftsentwicklung<br />

45


46<br />

Konzernlagebericht<br />

durch die konzernweiten Kontroll- und Steuermechanismen.<br />

Hierdurch und durch Synergie- und<br />

Integrationsprogramme in den Bereichen Logistik,<br />

Produktion, Vertrieb, Finanzen und Einkauf soll ein<br />

profi tables Wachstum generiert werden.<br />

III. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Die globale Finanzkrise und Wirtschaftkrise hat ab<br />

dem Herbst 2008 das Wirtschaftsgeschehen stark<br />

beeinfl usst und zu einer Rezession geführt.<br />

Die Aktivitäten in der Medizintechnik waren und<br />

sind davon nur wenig betroffen, da die Behandlung<br />

mit Medizintechnikprodukten in der Regel von<br />

den Krankenkassen oder vom Staat bezahlt wird.<br />

Entsprechend ist der Medizintechnikbereich der<br />

<strong>medimondi</strong> auch zukünftig nur geringfügig vom<br />

wirtschaftlichen Umfeld abhängig. Die von Unternehmen<br />

der <strong>medimondi</strong>-Gruppe hergestellten<br />

Kanülen und Implantate werden für medizinische<br />

Behandlungen eingesetzt, die in der Regel nicht<br />

aufschiebbar sind und von den Krankenversicherungen<br />

übernommen werden. Die verkauften<br />

Geräte sind mehrheitlich Investitionsgüter, welche<br />

für von der Krankenkasse erstattete Behandlungen<br />

eingesetzt werden. Wir konnten einen stabilen Medizinproduktmarkt<br />

beobachten und gehen auch<br />

Neurochirurgen besprechen das geeignete<br />

bricon-Implantat.<br />

Das bricon-Serifl ex-System zeichnet<br />

sich durch die elegante und durchdachte<br />

Instrumentierung aus.<br />

für die mittel- und langfristige Zukunft von einem<br />

solchen aus. Die deutsche Gesundheitsreform hat<br />

im Übrigen bereits in den letzten Jahren zu einer<br />

zurückhaltenden Investitionspolitik der Krankenhäuser<br />

geführt. Im Bereich der Wirbelsäulenimplantate<br />

gehen wir, wie auch die meisten Finanzanalysten,<br />

weiterhin von starkem Wachstum aus.<br />

Die wichtigen Kunden des Bereiches Engineering<br />

Plastics aus dem stark exportorientierten<br />

Maschinen- und Anlagenbau reagierten Anfang<br />

des Jahres mit einer deutlichen Verkürzung der<br />

Lagerreichweiten auf die weltweite realwirtschaftliche<br />

Rezession. Die auch im weiteren Jahresverlauf<br />

bei deutlich mehr als 30 % liegenden Umsatzrückgänge<br />

dieser Zielbranchen führten in der Folge zu<br />

erheblichen Umsatzrückgängen bei den Halbzeug<br />

zuliefernden Unternehmen.


IV. Geschäftsverlauf<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> musste die <strong>medimondi</strong>-Gruppe<br />

einen Umsatzrückgang von 24 % auf 29,5 Mio.<br />

EUR hinnehmen. Während im Bereich der Medizintechnik<br />

der Umsatz nur leicht zurückging, war<br />

der Engineering Plastics Bereich von der Rezession<br />

stark betroffen.<br />

Im Bereich der Medizintechnik konnte das Markengeschäft<br />

weiter gefestigt werden. Auf dem<br />

Gebiet der Wirbelsäulenchirurgie hat sich die<br />

<strong>medimondi</strong> im deutschsprachigen Raum als ernst<br />

zu nehmender Marktteilnehmer etabliert und im<br />

Bereich der Neurochirurgie weltweit einen guten<br />

Ruf erarbeitet. Das internationale Netzwerk von<br />

Distributionspartnern für <strong>medimondi</strong>-Markenprodukte<br />

konnte weiter vergrößert werden, so werden<br />

neu unter anderen der LiquoGuard® in Brasilien,<br />

Neuseeland, Australien, Ukraine und Weißrussland,<br />

sowie bricon Serifl ex (Wirbelsäulenfi xation)<br />

in Griechenland und Saudi Arabien eingesetzt.<br />

Im Markengeschäft konnte für einen namhaften<br />

internationalen Hersteller der Kardiologie die Entwicklung<br />

einer Kühlpumpe abgeschlossen und die<br />

Markteinführung mit begleitet werden. Weiterhin<br />

wurden signifi kante Fortschritte in der Entwicklung<br />

eines Systems zur Hochfrequenzablation<br />

(RFA) gemacht.<br />

Beide Produkte kombinieren wie der LiquoGuard®<br />

und die Liposat-Geräte jeweils ein aktives Medizingerät<br />

mit einem sterilen Verbrauchsgut und<br />

werden durch Vertriebspartner unter der Marke<br />

Möller Medical verkauft. Im OEM-Geschäft konnte<br />

die <strong>medimondi</strong>-Tochter Möller Medical GmbH ihre<br />

Position als HPLC-Hersteller (High Pressure Liquid<br />

Chromatography, Hochleistungsfl üssigkeitschromatographie)<br />

weiter festigen. Die hergestellte<br />

Qualität übertrifft den bisherigen Marktstandard<br />

– was zu Kostenvorteilen der Weiterverarbeitung<br />

und zu Verbesserungen in der HPLC-Analyse führt.<br />

Diverse Weiterentwicklungen sind auch in diesem<br />

Bereich in Arbeit.<br />

Die Montage hochwertiger technischer Kanülen<br />

für die Anwendung in der Diagnostik erfordert<br />

gut ausgebildete Mitarbeiter.<br />

Im Bereich Engineering Plastics haben sich im vergangen<br />

Jahr die <strong>medimondi</strong>-Töchter Centroplast<br />

und Rolf Schmidt in einer Rezession mit starken<br />

Umsatzrückgängen behaupten müssen. Die<br />

nach der Finanzkrise folgende Unsicherheit und<br />

realwirtschaftliche Rezession haben weltweit zu<br />

starkem Lagerabbau von Halbzeugen geführt und<br />

gleichzeitig die exportorientierte Maschinenindustrie<br />

hart getroffen. Umsatzverluste und verminderte<br />

Auftragseingänge gab es daher insbesondere<br />

bei solchen Produkten des Bereichs Engineering<br />

Plastics, welche weder in die Medizintechnik<br />

noch in den Pharmabereich geliefert werden. Die<br />

Zerspanungen von Centroplast und Rolf Schmidt<br />

mussten sich in diesem widrigen Umfeld den Realitäten<br />

stellen und haben ihre Kostenbasis unter<br />

anderem durch Personalabbau und Kurzarbeit<br />

stark zurückgefahren, so dass das vierte Quartal<br />

<strong>2009</strong>, trotz anhaltend tiefer Umsätze, Cash neutral<br />

gestaltet werden konnte.<br />

47


48<br />

Konzernlagebericht<br />

B. Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage<br />

I. Vermögenslage<br />

Das umfangreiche Produktionsnetzwerk der<br />

<strong>medimondi</strong> zeigt sich in dem hohen Anteil der<br />

Sachanlagen an der Bilanzsumme. Das Netto-Sachanlagevermögen<br />

der <strong>medimondi</strong> ist gegenüber<br />

dem Vorjahr um ca. 0,5 Mio. EUR auf 11,3 Mio. EUR<br />

gesunken.<br />

Die Anlagenintensität (Anlagevermögen im Verhältnis<br />

zum Gesamtkapital) ist im Geschäftsjahr<br />

<strong>2009</strong> von 52 % auf 51 % gesunken.<br />

Die Lagerhaltung, insbesondere im Kunststoffbereich,<br />

wurde in <strong>2009</strong> optimiert, wobei hohe Lieferfähigkeit<br />

und losgrößenoptimierte Produktion<br />

weiterhin Teil der <strong>medimondi</strong>-Strategie bleiben.<br />

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr<br />

von 35,2 Mio. EUR um 0,5 Mio. EUR auf 34,7 Mio.<br />

EUR reduziert.<br />

II. Finanzlage<br />

Die Eigenkapitalquote ist im Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

von 46 % um 3 % auf 43 % gesunken.<br />

Die Bankverbindlichkeiten der <strong>medimondi</strong> sind zu<br />

über 54 % langfristig gestaltet, wobei langfristige<br />

Darlehen teilweise bis zum Jahr 2021 laufen. Dies<br />

unterstreicht die Langfristigkeit der <strong>medimondi</strong>-<br />

Strategie.<br />

Die liquiden Mittel im Konzern beliefen sich zum<br />

31.12.<strong>2009</strong> auf 1,9 Mio. EUR. Zusammen mit den<br />

freien Kreditlinien verfügte die <strong>medimondi</strong>-Gruppe<br />

zum Geschäftsjahresende über ausreichend liquide<br />

Mittel, um im Rahmen der Unternehmensphilosophie<br />

die operativen und strategischen Geschäfte<br />

vorantreiben zu können.<br />

III. Ertragslage<br />

Mit einem Umsatzrückgang von 24 % auf 29,5 Mio.<br />

EUR, einem EBIT von -1,0 Mio. EUR, einem Verlust<br />

von 1,4 Mio. EUR und einem operativen Cash Flow<br />

von lediglich 1,7 Mio. EUR muss die Gruppe das<br />

schlechteste Ergebnis ihrer kurzen Geschichte<br />

bekannt geben. Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe hat allerdings<br />

die Krise genutzt, um die Kostenstrukturen<br />

nachhaltig der heutigen Situation anzupassen<br />

und sieht sich sowohl auf ein Umfeld mit stagnierender<br />

Nachfrage, als auch auf wieder anziehende<br />

Märkte gut vorbereitet.<br />

C. Nicht-fi nanzielle<br />

Leistungsindikatoren<br />

I. Personal<br />

Gegenüber dem Jahr 2008 fi el die Zahl der im<br />

Jahresdurchschnitt im <strong>medimondi</strong>-Konzern Beschäftigten<br />

von 329 (FTE = Full Time Equivalents/<br />

Vollzeitbeschäftigte) auf 313. Zum Jahresende<br />

befanden sich 23 Vollzeitbeschäftigte in Kurzarbeit.<br />

Die überwiegend hochqualifi zierten Mitarbeiter<br />

sind mehrheitlich in Deutschland beschäftigt. Darüber<br />

hinaus sind Mitarbeiter an den Standorten in<br />

Dänemark, Großbritannien und der Schweiz tätig.<br />

Zudem verfügt <strong>medimondi</strong> über Vertriebspartner<br />

im weiteren europäischen und außereuropäischen<br />

Ausland.<br />

Der Personalaufwand in der <strong>medimondi</strong>-Gruppe<br />

fi el gegenüber den vergleichbaren Vorjahreswerten<br />

um 10 % auf nunmehr 13,2 Mio. EUR (Vorjahr 14,6<br />

Mio. EUR), wobei anzumerken ist, dass insbesondere<br />

bei Centroplast in Marsberg das ganze Jahr<br />

<strong>2009</strong> Kurzarbeit durchgeführt wurde und eine<br />

Strukturbereinigung durch Abbau von Arbeitsplätzen<br />

stattgefunden hat, welche die Kosten im Jahr<br />

<strong>2009</strong> erheblich belastet haben. Im Geschäftsjahr<br />

2010 wird das Instrument der Kurzarbeit weiterhin<br />

in Anspruch genommen.<br />

Bezüglich der Vorstandsvergütungen verweisen<br />

wir auf den Anhang.<br />

Die <strong>medimondi</strong> wird auch in Zukunft hochwer-


tige Produkte im eigenen Namen und für Kunden<br />

entwickeln, fertigen und vertreiben. Dies geschieht<br />

mit einer in fl achen Hierarchien tätigen, gut ausgebildeten<br />

und motivierten Belegschaft.<br />

II. Forschung und Entwicklung<br />

Bei Forschung und Entwicklung setzt die <strong>medimondi</strong>-Gruppe<br />

auf Marktnähe und enge Zusammenarbeit<br />

mit den Kunden und Anwendern. Dank<br />

des umfassenden technischen und produktionsbezogenen<br />

Know-hows kann die <strong>medimondi</strong>-Gruppe<br />

interessante Projekte schnell zur Marktreife führen.<br />

So wird beispielsweise aus einem von Centroplast,<br />

Marsberg, gemeinsam mit einem externen Partner<br />

entwickelten und hochtemperaturbeständigen<br />

und äußerst fl exibel einsetzbaren Compound-<br />

Werkstoff ein Instrumentensieb für die bricon ag<br />

entwickelt und gefertigt.<br />

Im Bereich der Medizintechnik stehen die Kombination<br />

medizintechnischer Geräte mit Verbrauchsgütern<br />

sowie die Entwicklung von Wirbelsäulenimplantaten<br />

und zugehörigen Instrumenten<br />

im Vordergrund der Aktivitäten. In sämtlichen<br />

Bereichen wird bei Bedarf auf externes Wissen<br />

in Form von Kooperationen und gemeinsamen<br />

Projekten zurückgegriffen. Partner sind in diesen<br />

Fällen Kunden und Lieferanten sowie Universitäten<br />

und sonstige öffentliche und nicht öffentliche Forschungseinrichtungen.<br />

In <strong>2009</strong> wurde beispielsweise<br />

eine neue kardiologische Kühlpumpe fertig<br />

entwickelt und in den Markt eingeführt. Auch ein<br />

neues Implantatesystem für die Traumaversorgung<br />

der Wirbelsäule wurde in <strong>2009</strong> vorgestellt.<br />

III. Zertifi zierungen und Zulassungen<br />

Als Hersteller von medizinischen Geräten und Implantaten<br />

sind die Möller Medical GmbH und die<br />

bricon ag nach ISO 13485 zertifi ziert. Sämtliche medizinischen<br />

Produkte der <strong>medimondi</strong>-Gruppe sind<br />

im Europäischen Markt zugelassen (CE Zulassung)<br />

und für die Meisten wurden auch in verschiedenen<br />

ausländischen Märkten Zulassungen erworben.<br />

Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe wird im Rahmen ihrer<br />

Wachstumsstrategie auch im Jahr 2010 verschiedene<br />

Neuzulassungen im europäischen und außereuropäischen<br />

Markt anstreben.<br />

IV. Umwelt<br />

<strong>medimondi</strong> unterliegt aufgrund ihres Geschäftsmodells<br />

kaum direkten Umweltrisiken. Allerdings<br />

hat sich auch <strong>medimondi</strong> einem nachhaltigen<br />

Umgang mit Ressourcen verschrieben. Das Management<br />

ist der Ansicht, dass Umweltziele im<br />

Einklang mit ökonomischen Zielen stehen können<br />

und sollen. So werden Dachfl ächen zur Betreibung<br />

von Photovoltaikanlagen zur Verfügung gestellt<br />

und der Produktionsprozess laufend auf Optimierungspotenziale<br />

untersucht, um den Ressourcenverbrauch<br />

zu minimieren. Sofern sich Abfälle nicht<br />

vermeiden lassen, werden diese nach Möglichkeit<br />

Recyclingprozessen zugeführt.<br />

Die patentierte Platte des bricon-<br />

Serifl ex-Systems.<br />

49


50<br />

Konzernlagebericht<br />

Fettabsaugung mit Möller Vibrasat power®.<br />

D. Risikobericht<br />

I. Zielsetzungen und Methoden des<br />

Risikomanagements<br />

Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe bedient die Märkte der<br />

Medizintechnik und der technischen Kunststoffe.<br />

In beiden Märkten nutzt sie die jeweiligen<br />

Chancen zum organischen Wachstum. Sie betreibt<br />

aber auch – insbesondere im Bereich Medizintechnik<br />

– eine aktive Akquisitionsstrategie mit<br />

einer Betonung auf kaufmännische Vorsicht und<br />

Risikobegrenzung. Letzteres bedeutet die konsequente<br />

Befolgung eines strikten Kriterienkatalogs<br />

bei der Auswahl und Analyse von Übernahmeoptionen<br />

(gute Produkte/Marktposition, wachsende<br />

Zielmärkte, funktionierendes Managementteam,<br />

usw.) sowie angemessene Strukturierung von<br />

Akquisitionsfi nanzierungen und ein konservativer<br />

Ansatz bei der Integration von übernommenen<br />

Unternehmen. Bei dieser Strategie setzt <strong>medimondi</strong><br />

zum einen auf die umfassende Erfahrung und<br />

Marktkenntnis des lokalen Managements, zum<br />

anderen auf eine konsequente Überwachung der<br />

mit dem jeweiligen Geschäftsmodell verbundenen<br />

Risiken. Zur Überwachung der unterschiedlichen<br />

Risikofelder betreibt die <strong>medimondi</strong>-Gruppe ein<br />

konzernweites Risikomanagementsystem. Hierbei<br />

werden in allen wesentlichen Unternehmen der<br />

Gruppe unter Berücksichtigung der bestehenden<br />

Richtlinien regelmäßig Berichte über Art, Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

und potenzielle Auswirkung<br />

von möglichen Risiken abgegeben. Daneben<br />

erfolgt eine enge Begleitung des operativen Geschäftes<br />

durch den Vorstand. Auf dieser Grundlage<br />

kann eine frühzeitige Reaktion innerhalb des<br />

Risikomanagementsystems sichergestellt werden<br />

und es werden je nach potenziellem Risikowert unterschiedliche<br />

Eskalationshierarchien bis hin zum<br />

Vorstand und Aufsichtsrat rechtzeitig eingebunden,<br />

um notwendige Maßnahmen zur Vermeidung<br />

bzw. Absicherung von Risiken zu ergreifen.<br />

II. Umfeld- und Branchenrisiken<br />

Wie im Jahr <strong>2009</strong> eindrücklich ersichtlich, besteht<br />

insbesondere für den Kunststoffbereich der<br />

<strong>medimondi</strong>-Gruppe eine Abhängigkeit des Geschäftsverlaufs<br />

vom wirtschaftlichen Umfeld und<br />

der konjunkturellen Entwicklung.<br />

Im Branchenumfeld bewegt sich die <strong>medimondi</strong>-<br />

Gruppe im weiteren Bereich der Medizintechnik<br />

und der Kunststoffextrusion und -zerspanung.<br />

Insbesondere das Ergebnis im Bereich Engineering<br />

Plastics, und hier besonders das der Centroplast<br />

GmbH wurde durch die Rezession beeinträchtigt.<br />

Es wurde allerdings die Krise genutzt, das Unternehmen<br />

neu zu strukturieren. So wurden laufende<br />

Kosten für die Zukunft erheblich abgebaut. Die<br />

Maßnahmen hierzu haben signifi kante einmalige<br />

Kosten verursacht.<br />

Grundsätzlich zeigen sich im Medizintechnikbereich<br />

Einfl üsse von gesetzlichen Rahmenbedingungen,<br />

insbesondere in der Zulassung<br />

von Produkten und der Übernahme von Behandlungen<br />

durch Krankenversicherungen. So könnte<br />

beispielsweise die Ablehnung der Erstattung<br />

von bestimmten Behandlungskosten durch die<br />

Krankenversicherung grundsätzlich zu Umsatz-


ückgängen oder zumindest einer Verlangsamung<br />

des Wachstums führen. Dieses Risiko ist speziell<br />

bei der Möller Medical GmbH jedoch schwächer zu<br />

bewerten, da durch die hochdiversifi zierte Marktposition<br />

fallende Umsätze in einem Bereich durch<br />

steigende Umsätze in einem anderen Bereich kompensiert<br />

werden können. Dies wurde gerade im<br />

Jahr <strong>2009</strong> erfreulicherweise eindrucksvoll belegt.<br />

III. Unternehmensstrategische Risiken<br />

Zentrale Komponente der <strong>medimondi</strong>-Strategie ist<br />

das Wachstum durch Akquisitionen. Auch hierin<br />

liegen Risiken, die jedoch mangels Neuakquisitionen<br />

in 2008 und <strong>2009</strong> momentan nicht im Vordergrund<br />

stehen. Eine zentrale Herausforderung<br />

im Falle einer Akquisition besteht in der zügigen<br />

Anpassung der internen Organisation und Prozesse<br />

an die neu erreichte Größenordnung sowie<br />

die Integration der übernommenen Geschäfte in<br />

die Unternehmensstruktur. Eine zu schwache Anbindung<br />

neuer Einheiten an den bestehenden Konzern<br />

kann zu Transparenz- und Kontrollverlusten<br />

führen. Ein Überstülpen der Konzernkultur über<br />

neue Einheiten kann zum Verlust der Identifi kation<br />

der Mitarbeiter mit Produkt und Unternehmen<br />

und schließlich auch zu einem Verlust der Marktposition<br />

und damit des Marktwertes führen. Die<br />

<strong>medimondi</strong>-Gruppe verfolgt deshalb ein ausgewogenes<br />

Verhältnis zwischen Kontrolle und unternehmerischer<br />

Freiheit der Konzerngesellschaften. Die<br />

Verzahnung von übernommenen Einheiten oder<br />

neu gegründeten Tochtergesellschaften mit dem<br />

Konzern wird durch ein übergreifendes Integrationsprojekt<br />

vorangetrieben und kontinuierlich<br />

überwacht, bis die Einheit schließlich voll in die<br />

konzernweiten Kontroll- und Steuerungsmechanismen<br />

integriert ist.<br />

Ein überwiegender Anteil des Umsatzes wird im<br />

Euro-Raum generiert. Mit dieser Ausrichtung sind<br />

geringe Risiken hinsichtlich der Änderung von<br />

Wechselkursen verbunden. Mit zunehmender<br />

Tendenz wird aber auch das Geschäft im Nicht-<br />

Euro-Raum bzw. dem nicht europäischen Ausland<br />

an Bedeutung gewinnen. Mit einer zunehmenden<br />

Internationalisierung sind Risiken verbunden, die<br />

sich zum Beispiel aus sich ändernden politischen<br />

und rechtlichen Rahmenbedingungen, sowie den<br />

kulturellen Unterschieden ergeben. Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe<br />

setzt bei der weiteren Expansion insbesondere<br />

auf starke lokale Partner mit umfangreicher<br />

Markt-Expertise und Kenntnis der lokalen<br />

Rahmenbedingungen. Durch eine kontinuierlichen<br />

Begleitung und Prüfung der Risikopositionen im<br />

Rahmen des Risikomanagements werden so die<br />

sich ergebenden Marktchancen unter Kontrolle<br />

und Eingrenzung des Risikos optimiert.<br />

IV. Risiken des operativen Geschäfts<br />

Eine zuverlässige Belieferung wird zum einen<br />

durch technische Kooperation mit wichtigen<br />

Lieferanten, zum anderen durch das Vorhalten von<br />

mindestens zwei Bezugsquellen sichergestellt. Ein<br />

weiteres potenzielles Risiko auf der Beschaffungsseite<br />

besteht in steigenden Beschaffungspreisen.<br />

Dieses Risiko wird durch die Absicherung langfristiger<br />

Lieferbeziehungen sowie entsprechende<br />

Preisvereinbarungen und durch eine kontinuierliche<br />

Marktbeobachtung und Optimierung der<br />

Qualitätskontrolle der Viskosität eines<br />

Nanokompositlackes.<br />

51


52<br />

Konzernlagebericht<br />

Internationale Kongressteilnahmen (hier die Dentalmesse<br />

IDS) dienen der Kundengewinnung und<br />

Marktbeobachtungen.<br />

Beschaffungsquellen kontrolliert. Aktuell bieten<br />

sich im Bereich der Beschaffungspreise jedoch<br />

mehr Chancen als Risiken, da nach dem kontinuierlichen<br />

Anstieg der Preise in den letzten Jahren<br />

seit Beginn der Finanzkrise und Wirtschaftskrise<br />

eine spürbar rückläufi ge Beschaffungspreis- und<br />

Lieferzeitentwicklung zu erkennen ist.<br />

Potenzielle Risiken in Produktions- oder Dienstleistungsbereichen<br />

werden durch interne Richtlinien<br />

adressiert. Auch die Aufrechterhaltung der Zertifi -<br />

zierungen nach internationalen Qualitätsnormen<br />

wie beispielsweise ISO 9001 oder ISO 13485<br />

bedingen entsprechende Betrachtungen und Maßnahmen.<br />

Zur Sicherstellung der Produktqualität<br />

und Minimierung der damit verbundenen Risiken<br />

werden qualitätsbestimmende Teile im gesamten<br />

Produktionsprozess wie auch die Endprodukte<br />

umfassenden Qualitätskontrollen unterzogen.<br />

Die hierfür eingesetzten Verfahren und Systeme<br />

werden normengerecht weiterentwickelt. Darüber<br />

hinaus wird dem Risiko von Unfällen und Anlagenausfällen<br />

durch entsprechende Schulungen,<br />

Unfallverhütungsvorschriften und Arbeitsanweisungen<br />

vorgebeugt. Es besteht naturgemäß das<br />

Risiko eines Ausfalls von Produktionsanlagen, mit<br />

der Folge von Produktionsausfällen und Problemen<br />

in der Lieferfähigkeit. Diesem Risiko wird durch<br />

vorbeugende Instandhaltung und Redundanzen in<br />

den Fertigungsanlagen, wo immer dies wirtschaftlich<br />

ist, entgegnet. Die Anlagen selbst sind in Höhe<br />

ihres Wertes gegen mögliche Schäden versichert.<br />

In <strong>2009</strong> gab es keine nennenswerten Produktionsausfälle.<br />

Die Entwicklung innovativer Produkte ist immer<br />

mit dem Risiko verbunden, dass die angestrebte<br />

Zielsetzung trotz eines hohen Ressourcenaufwands<br />

nicht erreicht wird. Zur Minimierung dieses<br />

grundsätzlichen Entwicklungsrisikos werden die<br />

Entwicklungsprojekte gesondert nachgehalten<br />

und gesteuert. Auf diese Weise werden Fehlentwicklungen<br />

frühzeitig erkannt und die Marktorientierung<br />

der Produktentwicklung im Fokus behalten.<br />

Darüber hinaus werden sämtliche Investitionen<br />

und Entwicklungsprojekte vor dem Hintergrund<br />

des Gesamtportfolios und einer individuellen<br />

Chancen-Risiken-Betrachtung im Rahmen der konzernweiten<br />

Entwicklungsaktivitäten beurteilt.<br />

Auf der Absatzseite besteht das potenzielle Risiko,<br />

wichtige Kundenbeziehungen zu verlieren. Dieses<br />

Risiko wird durch regelmäßigen persönlichen<br />

Kontakt minimiert. Dennoch kann der Verlust zum<br />

Beispiel einer Großhandels- oder Großkundenbeziehung<br />

einen spürbaren Einfl uss auf Umsatz<br />

und Ertrag haben. Insbesondere im Bereich der<br />

Wirbelsäulenimplantate, wo 76 % des Umsatzes<br />

mit nur 11 Kunden generiert wird (9 Ärzte/Kliniken,<br />

2 Distributoren), ist dieses Risiko ernst zu nehmen<br />

und wird beobachtet.<br />

Ein weiteres Risiko auf der Absatzseite besteht in<br />

zunehmendem Preisdruck auf die <strong>medimondi</strong>-Produkte,<br />

insbesondere durch bestehende oder neue<br />

Wettbewerber. Hier sieht sich <strong>medimondi</strong> in seinen<br />

verschiedenen Bereichen aufgrund des bestehenden<br />

technologischen Vorsprungs und der bereits<br />

erreichten Marktposition in einer guten Ausgangsposition.<br />

Darüber hinaus wird das Produktportfolio<br />

regelmäßig auf Innovationspotenziale zur Sicherung<br />

und zum Ausbau der Wettbewerbsposition


überprüft. Insgesamt besteht zwar das Risiko eines<br />

Preisdrucks auf die <strong>medimondi</strong>-Produkte, es sind<br />

aber auch Positionen erreicht und Mechanismen<br />

installiert, um diesen Risikobereich kontrollieren zu<br />

können.<br />

Zur Minimierung der allgemeinen Risiken des<br />

operativen Geschäftes wurden die üblichen<br />

Versicherungen abgeschlossen. Dazu gehören im<br />

Wesentlichen Betriebsausfall-, Betriebshaftpfl icht-,<br />

Rechtsschutz-, Geschäfts- und Sachversicherungen,<br />

Elektronik-, Warenkredit- und Ertragsausfallversicherungen<br />

sowie eine D&O-Versicherung für<br />

Vorstände, Geschäftsführer und Aufsichtsräte. Darüber<br />

hinaus bestehen für Betriebslager spezielle<br />

Sachversicherungen (Feuer und Sturm).<br />

V. Personalrisiken<br />

Grundsätzlich besteht das potenzielle Risiko,<br />

Führungskräfte und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen<br />

zu verlieren. Durch die stark fragmentierte<br />

und doch kleine Organisation der <strong>medimondi</strong> mit<br />

vielen Spezialisten und hochausgebildeten Fachkräften<br />

ist dieses Risiko hier stärker ausgeprägt<br />

als bei einem eindimensionalen Fertigungsunternehmen,<br />

wobei im Gegenzug die Fragmentierung<br />

die Marktrisiken senken hilft. Sollte ein Verlust<br />

von Schlüsselmitarbeitern eintreten, so könnten<br />

Kundenbeziehungen oder Entwicklungs-/Fertigungsfähigkeiten<br />

beeinträchtigt werden, und<br />

es könnten sich negative Auswirkungen auf die<br />

künftige Entwicklung der <strong>medimondi</strong>-Gruppe<br />

ergeben. <strong>medimondi</strong> adressiert dieses potenzielle<br />

Risiko zum einen durch eine behutsame Integration<br />

neu erworbener Einheiten (siehe unternehmensstrategische<br />

Risiken), zum anderen durch die<br />

Verbreiterung der personellen Basis im Rahmen<br />

der Weiterentwicklung der Gesamtkonzernorganisation.<br />

Darüber hinaus wird die Weiterentwicklung<br />

und regelmäßige Schulung der Mitarbeiter in ihren<br />

jeweiligen Fachgebieten und die Eigeninitiative bei<br />

der Entwicklung und Umsetzung neuer Ansätze<br />

und Verfahren durch die Mitarbeiter gefördert.<br />

Auf diese Weise bietet die <strong>medimondi</strong>-Gruppe den<br />

Mitarbeitern langfristige Entwicklungsperspektiven<br />

und trägt so über hohe Mitarbeiterzufriedenheit<br />

auch zu einer geringen Fluktuation in den<br />

Schlüsselpositionen bei. Die <strong>medimondi</strong> verfügt<br />

über eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit, die sich<br />

in einer sehr niedrigen Rate ungeplanter Abgänge<br />

niederschlägt.<br />

VI. Informationstechnische Risiken<br />

Probleme, insbesondere Softwareprobleme, mit<br />

bestehenden Systemen oder durch künftige<br />

Erweiterungen der bestehenden Systeme, wie zum<br />

Beispiel bei Release-Wechseln, können heutzutage<br />

immer auftreten, und Systemausfälle führen zumindest<br />

zu vorübergehenden Beeinträchtigungen<br />

des Geschäftsbetriebs. Zur Begrenzung dieser<br />

Risiken werden die üblichen Vorkehrungen und<br />

Sicherheitsmaßnahmen im EDV-Bereich angewandt,<br />

insbesondere hat die <strong>medimondi</strong> eine hohe<br />

Backup-Disziplin. Die Angemessenheit der Sicherheitsmaßnahmen<br />

in der Informationstechnologie<br />

wird dabei regelmäßig überprüft und gegebenenfalls<br />

werden die Systeme und Verfahren an sich ändernde<br />

Anforderungen angepasst. Darüber hinaus<br />

wird bei der Integration neuer Geschäftseinheiten<br />

Röntgenbilder eingesetzter bricon-Wirbelsäulenimplantate.<br />

53


54<br />

Konzernlagebericht<br />

ein behutsamer Migrationspfad beschritten, um<br />

größere Risiken auf den Geschäftsbetrieb zum<br />

Beispiel durch Systeminkompatibilitäten oder<br />

ungenügende Abbildung der jeweiligen geschäftlichen<br />

Besonderheiten zu vermeiden.<br />

VII. Finanzwirtschaftliche Risiken<br />

Finanzwirtschaftliche Risiken ergeben sich für<br />

<strong>medimondi</strong> im Wesentlichen aus der teilweise<br />

fremdkapitalbasierten Finanzierung des Wachstums,<br />

insbesondere im Rahmen von Akquisitionen.<br />

Der in der Vergangenheit erfolgreich genutzten<br />

Chance, auf diese Weise hohe und stetig wachsende<br />

Erträge zu generieren, steht das potenzielle<br />

Risiko gegenüber, bei Ergebnisrückgängen oder gar<br />

-ausfällen Engpässe in der Bedienung der Darlehen<br />

zu erfahren. <strong>medimondi</strong> begrenzt bei der Finan-<br />

Mit den CNC-gesteuerten Nd:Y<strong>AG</strong>-Lasern der<br />

Möller Medical wird gebohrt, geschweißt und<br />

geschnitten.<br />

zierung des externen Wachstums das getragene<br />

Risiko soweit möglich auf die jeweiligen Einheiten<br />

(ring-fencing) und kontrolliert die aktuelle wie<br />

künftige Ertragskraft aller Unternehmenseinheiten<br />

in einem umfassenden Ertrags- und Ergebniscontrolling.<br />

Abweichungen werden so zeitnah erkannt<br />

und gegebenenfalls notwendige Gegenmaßnahmen<br />

können frühzeitig eingeleitet und umgesetzt<br />

werden. Bei der Finanzierung werden Zinsänderungsrisiken<br />

bei den meist mit variablen Zinssätzen<br />

ausgestatteten Darlehen teilweise durch den<br />

Abschluss von Zinsderivaten abgesichert.<br />

Auf das Risiko der schwieriger werdenden Finanzierung<br />

über den Bankensektor in Folge der Finanzmarktkrise<br />

hat <strong>medimondi</strong> frühzeitig reagiert<br />

und Finanzierungen langfristig strukturiert. Für<br />

tiefergehende Informationen zur Finanzierungssituation<br />

der <strong>medimondi</strong>-Gruppe verweisen wir auf<br />

den Konzernanhang.<br />

VIII. Sonstige Risiken<br />

Aus Lieferung und Verkauf von Produkten, Anlagen<br />

und Dienstleistungen, können rechtliche Risiken,<br />

insbesondere durch Haftungs- und Gewährleistungsansprüche<br />

der Kunden entstehen. Trotz<br />

eines umfassenden Qualitätsmanagements<br />

können entsprechende Risiken aus einschlägigen<br />

Ansprüchen der Kunden nicht vollständig ausgeschlossen<br />

werden. Zur Absicherung hierfür werden<br />

in einem für den Geschäftsbetrieb üblichen Umfang<br />

Gewährleistungsrückstellungen gebildet, die<br />

auf Erfahrungswerten über Ausfälle und entsprechende<br />

Gewährleistungen beruhen. Außerdem<br />

werden alle Kundenreklamationen konsequent<br />

geprüft und bearbeitet sowie im Nachgang im<br />

Hinblick auf interne Optimierungsmöglichkeiten<br />

untersucht.<br />

Ein nicht planbares Risiko besteht ferner darin,<br />

dass die Erfüllung von Berichtspfl ichten im Rahmen<br />

der immer anspruchsvoller werdenden Rechnungslegungsstandards<br />

sowie Zertifi zierungsnormen<br />

den Managern und Geschäftsführern<br />

immer weniger Zeit für das eigentliche Geschäft<br />

lassen.


IX. Beurteilung der Risikosituation<br />

durch die Unternehmensleitung<br />

Grundlage für die Beurteilung der Risikosituation<br />

der <strong>medimondi</strong>-Gruppe sind die durch das interne<br />

Risikomanagementsystem gewonnenen Informationen,<br />

die in der Folge durch die Unternehmensleitung<br />

analysiert werden und gegebenenfalls zu<br />

entsprechenden Gegenmaßnahmen führen.<br />

Zu den grundlegenden Risiken des Geschäftes von<br />

<strong>medimondi</strong> gehören dabei externe Faktoren, die<br />

das Unternehmen nicht direkt beeinfl ussen kann,<br />

die aber regelmäßig im Hinblick auf ihre Auswirkungen<br />

analysiert werden. Daneben bestehen auf<br />

interne Faktoren zurückzuführende Risiken, für<br />

die das Management Instrumente und Verfahren<br />

installiert hat, um diese frühzeitig zu erkennen und<br />

Maßnahmen zur Verhinderung oder Minderung<br />

der Auswirkungen umzusetzen.<br />

Den hier genannten Risiken stehen zahlreiche<br />

Chancen gegenüber, auf die im Ausblick detaillierter<br />

eingegangen wird. Zum jetzigen Zeitpunkt<br />

sieht das Management ein ausgewogenes<br />

Chancen-Risiken-Profi l.<br />

Sollte sich die Rezession der Weltwirtschaft weiter<br />

verschärfen, so werden die Rahmenbedingungen<br />

auch für die Geschäftsfelder von <strong>medimondi</strong><br />

schwieriger. Die erwarteten Auswirkungen auf die<br />

Bandscheibenprothese LP ESP.<br />

Montage einer Blutmischwaage<br />

Docon®.<br />

einzelnen Geschäftsbereiche wurden eingehend<br />

erläutert. Für ein proaktives Handeln im Hinblick<br />

auf eine sich verändernde Marktdynamik verfügt<br />

<strong>medimondi</strong> über ein hohes Maß an Flexibilität<br />

im Hinblick auf Kostenstruktur und Cash Flow.<br />

Zu den Handlungsoptionen zählen hierbei neben<br />

einer Flexibilität bei der Produktionskapazität<br />

durch Leiharbeitskräfte und fl exible Arbeitszeitmodelle<br />

auch die Überprüfung und bedarfsgerechte<br />

Anpassung der Investitionsausgaben für<br />

Kapazitätserweiterungen und Markterschließung.<br />

Auch das Werkzeug der Kurzarbeit wurde in den<br />

deutschen Gruppenunternehmen, vor allem bei<br />

der Centroplast, eingesetzt. Sollte sich die Gesetzgebung<br />

in diesem Punkt nicht ändern, so würden<br />

die Kurzarbeitsmöglichkeiten bei Centroplast Ende<br />

2010 auslaufen. Falls bis dahin die Umsatzsituation<br />

nicht mindestens geringfügig verbessert werden<br />

konnte, so werden weitere grundlegende Umstrukturierungen<br />

des Unternehmens erforderlich<br />

werden.<br />

Das momentane wirtschaftliche Umfeld bietet jedoch<br />

auch große Chancen in Form von attraktiven<br />

Akquisitionsoptionen. Diese werden von <strong>medimondi</strong>,<br />

wie in der Vergangenheit, sorgfältig geprüft und<br />

speziell hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit betrachtet<br />

und bewertet.<br />

55


56<br />

Konzernlagebericht || Corporate Governance<br />

E. Sonstige Angaben und<br />

Ausblick<br />

Für 2010 geht die <strong>medimondi</strong>-Gruppe von einer<br />

leichten Erholung des Gesamtumsatzes aus. Bei<br />

den Eigenprodukten im Medizintechnikmarkt<br />

erwarten wir weiterhin Wachstum von 5 bis 10 %,<br />

da die <strong>medimondi</strong>-Gruppe vor allem Produkte<br />

herstellt und vertreibt, welche für von Krankenkassen<br />

übernommene Leistungen eingesetzt werden.<br />

Bei OEM-Produkten gehen wir von einem kleineren<br />

Wachstum von bis zu 5 % aus, da wir davon<br />

ausgehen, dass die Wirtschaftskrise weiterhin die<br />

Kunden der <strong>medimondi</strong> zu intensivem Liquiditätsmanagement<br />

zwingt und wenige Lagerbestände<br />

aufgebaut werden. Bei Produkten, welche weder<br />

in die Medizintechnik noch in den Pharmabereich<br />

geliefert werden (z. B. bestimmte Kunststoffhalbzeuge<br />

und -fertigteile), gehen wir von einer<br />

Umsatzstabilisierung auf tiefem Niveau, respektive<br />

einem bescheidenen Wachstum von bis zu 2 % aus.<br />

Dank der Personal- und Kostenmaßnahmen im<br />

Jahr <strong>2009</strong> wird die <strong>medimondi</strong>-Gruppe im Jahr<br />

Technische Frästeile, u.a. für Abfüllmaschinen in<br />

der pharmazeutischen Industrie.<br />

2010 eine höhere Rentabilität ausweisen. Darüber<br />

hinaus bietet der weitere Ausbau des internationalen<br />

Vertriebsnetzes und der weiterhin in effi zienter<br />

Art und Weise Produktinnovationen hervorbringende<br />

Entwicklungsbereich der <strong>medimondi</strong>-Gruppe<br />

gute Zukunftschancen.<br />

Insgesamt erwarten wir für die Geschäftsjahre<br />

2010 und 2011 wieder einen positiven Geschäftsverlauf.<br />

Nachdem wir Ende 2008 und Anfang<br />

<strong>2009</strong> eine schlimme Rezession erleben mussten,<br />

sehen wir dank der durchgeführten Kostenoptimierungen<br />

gute Chancen, mittelfristig wieder sehr<br />

profi tabel zu arbeiten und denken, dass bereits im<br />

Laufe des Jahres 2010 und dann in Folge im Jahr<br />

2011 wieder eine erfreuliche Marge erwirtschaftet<br />

werden kann. Für 2010 erwarten wir ein moderates<br />

organisches Umsatzwachstum auf 30 bis 32 Mio.<br />

EUR bei einer Ergebnismarge im niedrigen einstelligen<br />

Bereich. Mittelfristig wird ein organisches,<br />

jährliches Umsatzwachstum von mehr als 10 %<br />

und eine EBIT-Marge im hohen einstelligen bzw.<br />

niedrigen zweistelligen Bereich erwartet.<br />

Weitere Chancen sehen wir insbesondere in der<br />

Durchführung von erfolgreichen Akquisitionen.<br />

Die <strong>medimondi</strong> ist solide aufgestellt und fi nanziert<br />

und hat Ihre Unternehmen krisensicher<br />

aufgestellt. Wir sehen daher zuversichtlich auf die<br />

kommenden Jahre und gehen insgesamt von einer<br />

positiven Entwicklung des Konzerns aus.<br />

Fulda, 18. März 2010<br />

<strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong><br />

Dr. Christoph Traxler


Corporate Governance<br />

Die <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> ist eine 100 % Tochter der börsennotierten CENTROTEC<br />

Sustainable <strong>AG</strong>, welche in Ihrem <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong> den Corporate Governance<br />

Bericht der Gruppe veröffentlicht hat und im Wesentlichen den Empfehlungen des<br />

Deutschen Corporate Governance Kodex folgt.<br />

Der Aufsichtsratsvorsitzende der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong>, Herr Guido A. Krass, ist ebenfalls<br />

Aufsichtsratsvorsitzender der CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong>. Amtsbedingt ist der Vorstandsvorsitzende<br />

der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong>, Herr Dr. Christoph Traxler, auch Vorstandsmitglied<br />

der CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong> (mit Ressort <strong>medimondi</strong>-Gruppe).<br />

Führungs- und Kontrollstruktur<br />

Entsprechend dem deutschen Aktiengesetz hat die <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> eine zweiteilige<br />

Führungs- und Kontrollstruktur, die <strong>2009</strong> einen Vorstand (vom 01.01. bis 30.12.<strong>2009</strong><br />

bestehend aus zwei Personen, danach bis 31.12.<strong>2009</strong> bestehend aus einer Person)<br />

und satzungsgemäß einen 3-köpfi gen Aufsichtsrat umfasst. Der Vorstand und der<br />

Aufsichtsrat arbeiten im Sinne des Unternehmens eng zusammen. Sowohl die<br />

strategische Ausrichtung als auch wesentliche Geschäfte stimmt der Vorstand mit<br />

dem Aufsichtsrat ab.<br />

Nach der Geschäftsordnung der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> leitet der Vorstand die Gesellschaft<br />

in eigener Verantwortung und führt die Geschäfte. Er orientiert sich dabei an der<br />

nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes. Der Vorstand ist an die Gesetze,<br />

die Bestimmungen der Satzung und die Geschäftsordnung für den Vorstand<br />

und den Aufsichtsrat sowie an die Beschlüsse der Hauptversammlung gebunden.<br />

Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig und zeitnah über alle<br />

relevanten Themen der Strategie und deren Umsetzung, der Planung, der aktuellen<br />

Unternehmensentwicklung und der Risiken.<br />

Der Aufsichtsrat überwacht und berät den Vorstand. Er legt die Berichts- und Informationspfl<br />

ichten des Vorstands fest. Der Aufsichtsrat erlässt die Geschäftsordnung<br />

für den Vorstand. Der Aufsichtsrat bestellt die Vorstandsmitglieder und beruft diese<br />

ab. Er kann einen Vorsitzenden des Vorstandes ernennen. Gemäß der Geschäftsordnung<br />

für den Aufsichtsrat fi nden mindestens zwei Aufsichtsratssitzungen im<br />

Jahr statt. Die Aufsichtsratsmitglieder sind bis zum Ablauf der Hauptversammlung<br />

bestellt, die über ihre Entlastung für das 4. Geschäftsjahr nach Beginn der<br />

Amtszeit entscheidet. Das Geschäftsjahr, in dem die Amtszeit beginnt, wird nicht<br />

mitgerechnet.<br />

Vergütungssystem von Vorstand und<br />

Aufsichtsrat<br />

Für die Festlegung der Vergütung des Vorstandes ist der Aufsichtsrat zuständig.<br />

Angaben zum Vergütungssystem des Vorstandes und des Aufsichtsrates sind im<br />

Anhang enthalten.<br />

Es besteht eine Vermögensschadenshaftpfl ichtversicherung (D&O Versicherung)<br />

für die Vorstände und Aufsichtsratsmitglieder der Gesellschaft, die einen angemessenen<br />

Selbstbehalt beinhaltet. Die jeweiligen Geschäftsführer und Verwaltungsräte<br />

der Tochterunternehmen sind mitversichert.<br />

Abhängigkeitsbericht:<br />

Marktgerechte Geschäftsbeziehungen<br />

Die <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> handelt seit Gründung transparent und verantwortlich. Die<br />

<strong>medimondi</strong>-Gruppe steht in Geschäftsbeziehungen mit Unternehmen aus dem<br />

CENTROTEC-Konzern sowie mit nahe stehenden Personen. Vom Vorstand wurde für<br />

das Geschäftsjahr <strong>2009</strong> ein Abhängigkeitsbericht erstellt. Die Schlussbemerkung<br />

aus dem Abhängigkeitsbericht lautet: »Wir erklären nach § 312 Abs. 3 AktG, dass<br />

unsere Gesellschaft nach den Umständen, die uns zu den Zeitpunkten bekannt waren,<br />

in denen Rechtsgeschäfte mit verbundenen Unternehmen vorgenommen oder<br />

Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine<br />

angemessene Gegenleistung erhielt und dadurch, dass die Maßnahme getroffen<br />

oder unterlassen wurde, nicht benachteiligt wurde.«<br />

Rechnungslegung und Abschlussprüfung<br />

Einige der im Lagebericht enthaltenen Angaben, einschließlich Aussagen zu<br />

erwarteten Umsätzen, Ergebnissen und Investitionen sowie zu möglichen Veränderungen<br />

der Rahmenbedingungen in den Märkten und der Finanzlage, enthalten<br />

zukunftsbezogene Aussagen. Diese wurden auf der Grundlage von Erwartungen<br />

und Einschätzungen des Vorstandes über künftige, den Konzern möglicherweise<br />

betreffende Ereignisse formuliert. Solche in die Zukunft gerichtete Aussagen<br />

unterliegen naturgemäß Risiken, Ungewissheiten, Annahmen und anderen<br />

Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Umsätze und Ergebnisse<br />

von <strong>medimondi</strong> wesentlich von denjenigen abweichen oder negativer ausfallen als<br />

diejenigen, die in diesen Aussagen ausdrücklich oder auch implizit angenommen<br />

oder beschrieben werden.<br />

Bei der Erstellung des Konzernabschlusses wurden die im Rahmen der Bilanzierung<br />

möglichen Bewertungsspielräume analysiert und abgewogen und so ausgeübt,<br />

dass nach Ansicht des Vorstandes möglichst faire und sichere Werte dargestellt<br />

werden. Außerdem ist eine offene und umfassende Kommunikation Teil der<br />

<strong>medimondi</strong>-Philosophie, der unter anderem mit Hilfe der Bilanzierung entsprochen<br />

wird. Der Konzernabschluss zum 31. Dezember <strong>2009</strong> wurde vom Vorstand freiwillig<br />

vollständig, d.h. mit einem Konzernlagebericht, aufgestellt. Dieser wurde vom Abschlussprüfer<br />

geprüft sowie vom Aufsichtsrat gebilligt. Der Konzernabschluss wird<br />

nach den Bestimmungen der Internationen Financial Reporting Standards (IFRS)<br />

wie sie in der EU anzuwenden sind erstellt und in deutscher Sprache veröffentlicht.<br />

Bilanzeid nach §297 Abs. 2 Satz 4 und 315<br />

Abs. 1 Satz 6 HGB<br />

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen<br />

ein den tatsachlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und mit dem Konzernlagebericht<br />

der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und<br />

die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />

entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Entwicklungen des<br />

Konzerns beschrieben sind.<br />

Fulda, 18. März 2010<br />

Dr. Christoph Traxler<br />

53


Konzernabschluss || Konzernbilanz<br />

Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2009</strong><br />

Aktiva in TEUR Anmerkungen 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Langfristige Vermögenswerte<br />

Geschäfts- oder Firmenwert 1 5.177 5.174<br />

Immaterielle Vermögenswerte 2 1.311 1.327<br />

Sachanlagevermögen 3 11.294 11.767<br />

Sonstige Vermögenswerte 4 5 9 9<br />

Latente Steueransprüche 6 1.310 678<br />

Kurzfristige Vermögenswerte<br />

54<br />

19.101 18.955<br />

Vorräte 7 10.143 11.448<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8 2.903 3.267<br />

Forderungen gegen verbundene Unternehmen 18 20<br />

Erstattungsansprüche aus Ertragsteuern 144 128<br />

Liquide Mittel<br />

9 1.928 1.077<br />

Sonstige Vermögenswerte 4 5 426 338<br />

15.562 16.278<br />

Aktiva 34.663 35.233


Passiva in TEUR Anmerkungen 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Eigenkapital 10<br />

Gezeichnetes Kapital 10.640 10.640<br />

Kapitalrücklage 346 346<br />

Sonstige Rücklagen und Gewinnvortrag 5.037 3.520<br />

Ergebnisanteil Anteilseigner der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> (1.323) 1.438<br />

Anteile anderer Gesellschafter 116 161<br />

Langfristige Verbindlichkeiten<br />

14.816 16.105<br />

Pensionsrückstellungen 11 90 82<br />

Sonstige Rückstellungen 11 293 783<br />

Finanzverbindlichkeiten 4 12 7.708 7.917<br />

Sonstige Verbindlichkeiten<br />

Latente Steuerschulden<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

4 13 361 226<br />

6 505 493<br />

8.957 9.501<br />

Sonstige Rückstellungen 11 813 559<br />

Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 224 439<br />

Finanzverbindlichkeiten 4 12 6.486 5.174<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.463 1.557<br />

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 63 115<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 4 13 1.841 1.783<br />

10.890 9.627<br />

Passiva 34.663 35.233<br />

55


Konzernabschluss || Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung || Gesamtergebnisrechnung || Konsolidierte Kapitalfl ussrechnung<br />

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung <strong>2009</strong><br />

01.01.<strong>2009</strong> 01.01.2008<br />

in TEUR Anmerkungen<br />

31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Umsatzerlöse 14 29.465 38.763<br />

Sonstige betriebliche Erträge 15 727 398<br />

Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 16 (1.342) 1.443<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 286 414<br />

Materialaufwand / Aufwand für bezogene Leistungen 16 (8.232) (14.316)<br />

Personalaufwand 17 (13.236) (14.630)<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 18 (6.195) (7.045)<br />

EBITDA 1.473 5.027<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen u. immat. Vermögenswerte (2.452) (2.027)<br />

Betriebsergebnis (EBIT) (979) 3.000<br />

Zinsaufwendungen / -erträge 19 (724) (862)<br />

Ergebnis vor Steuern (EBT) (1.703) 2.138<br />

Ertragsteuerertrag (-aufwand) 20 335 (676)<br />

Jahresüberschuss (EAT) (1.368) 1.462<br />

Ergebnisanteil anderer Gesellschafter (45) 24<br />

Ergebnisanteil Anteilseigner der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> (1.323) 1.438<br />

Gesamtergebnisrechnung <strong>2009</strong><br />

01.01.<strong>2009</strong> 01.01.2008<br />

in TEUR Anmerkungen<br />

31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Ergebnis nach Steuern (EAT) (1.368) 1.462<br />

Unterschied aus der Währungsumrechnung (27) 204<br />

Derivate Finanzinstrumente (35) (49)<br />

Latente Steuern auf direkt im Eigenkapital verrechnete Wertänderungen 6 23 (53)<br />

Im Eigenkapital direkt erfasste Erträge und Aufwendungen (39) 102<br />

Summe der erfassten Erträge und Aufwendungen (1.407) 1.564<br />

Davon entfallen auf:<br />

Minderheitsanteile (45) 24<br />

Aktionäre der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> (1.362) 1.540<br />

56


Konsolidierte Kapitalfl ussrechnung <strong>2009</strong><br />

in TEUR Anmerkungen<br />

01.01.<strong>2009</strong><br />

31.12.<strong>2009</strong><br />

57<br />

01.01.2008<br />

31.12.2008<br />

Periodenüberschuss vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT) (979) 3.000<br />

Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 1 2 3 2.452 2.027<br />

Gewinn / Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens (11) (26)<br />

Andere nicht zahlungswirksame sonstige Veränderungen (541) 37<br />

Zunahme / Abnahme der Rückstellungen (228) 369<br />

Zunahme / Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus<br />

Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht<br />

der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 1.567 (157)<br />

Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht<br />

der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 562 (1.536)<br />

Zinsauszahlungen (641) (758)<br />

Zinseinzahlungen 10 29<br />

Ertragsteuerzahlungen (488) (368)<br />

Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 21 1.703 2.617<br />

Erwerb von Beteiligungen abzüglich erworbener Zahlungsmittel<br />

sowie Auszahlung von Kaufpreisverbindlichkeiten 0 (3)<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen /<br />

immaterielle Vermögenswerte / Finanzanlagen / Ausleihungen<br />

Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens /<br />

1 2 3<br />

(2.082) (3.558)<br />

immaterielle Vermögensgegenwerte / Finanzanlagen / Ausleihungen 127 392<br />

Cash Flow aus der Investitionstätigkeit 21 (1.955) (3.169)<br />

Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 3.741 2.622<br />

Auszahlungen für die Tilgung von Finanzverbindlichkeiten (2.638) (2.300)<br />

Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit 21 1.103 322<br />

Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestands 21 851 (230)<br />

Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres 1.077 1.307<br />

Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres 1.928 1.077


Konzernabschluss || Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />

Eigenkapitalveränderungsrechnung <strong>2009</strong><br />

in TEUR Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage<br />

58<br />

Rücklage<br />

Aktienoptionen<br />

Rücklagen<br />

latente Steuern<br />

31. Dezember 2007 10.640 329 0 0<br />

Einstellung in die Gewinnrücklage<br />

Veränderung Aktienoptionsprogramm 17 257<br />

Gesamtergebnisrechnung (53)<br />

Sonstige Eigenkapitalveränderungen<br />

31. Dezember 2008 10.640 346 257 (53)<br />

Einstellung in Gewinnrücklage<br />

Veränderung Aktienoptionsprogramm 118<br />

Gesamtergebnisrechnung 23<br />

Sonstige Eigenkapitalveränderungen<br />

31. Dezember <strong>2009</strong> 10.640 346 375 (30)


Eigenkapitaldifferenz aus<br />

der Währungsumrechnug<br />

Fair Value<br />

Anpassung Zinsderivate<br />

Rücklagen und<br />

Gewinnvortrag<br />

Summe sonstige Rücklagen<br />

und Gewinnvortrag<br />

Ergebnisanteil Anteilseigener<br />

<strong>medimondi</strong><br />

Anteile anderer<br />

Gesellschafter<br />

Konzerneigenkapital<br />

3 0 1.676 1.679 1.602 201 14.451<br />

1.602 1.602 (1.602) 0<br />

(210) 47 64<br />

204 (49) 102 1.438 24 1.564<br />

90 90 (64) 26<br />

207 (49) 3.158 3.520 1.438 161 16.105<br />

1.438 1.438 (1.438) 0<br />

118 118<br />

(27) (35) (39) (1.323) (45) (1.407)<br />

0 0<br />

180 (84) 4.596 5.037 (1.323) 116 14.816<br />

59


Konzernabschluss || Konzernanhang<br />

Konzernanhang für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

A Basisdaten des Konzerns<br />

Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe – im Folgenden auch <strong>medimondi</strong>-Konzern oder <strong>medimondi</strong><br />

genannt – ist ein internationaler Konzern mit Tochtergesellschaften in vier europäischen<br />

Ländern mit einem Jahresumsatz von 29,5 Mio. EUR (Vorjahr 38,8 Mio. EUR)<br />

und 294 Mitarbeitern (FTE=Full Time Equivalent) (Vorjahr 322 FTE). Die Tätigkeitsschwerpunkte<br />

der <strong>medimondi</strong> liegen in der Entwicklung, der Produktion und dem<br />

Vertrieb in folgenden Produktbereichen:<br />

• Medizintechnische Komponenten, Geräte und Implantate,<br />

• Kunststoffhalberzeugnisse und -fertigteile<br />

Neben den bestehenden Geschäftsaktivitäten sieht die <strong>medimondi</strong>-Gruppe ihren<br />

Geschäftszweck auch in der Gründung und der Akquisition neuer Geschäftsbereiche<br />

und Unternehmen, in denen medizintechnische Produkte entwickelt und/<br />

oder vertrieben werden.<br />

Die Muttergesellschaft des Konzerns, die <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong>, Fulda, ist im Handelsregister<br />

des Amtsgerichts Fulda, Deutschland, unter der Nummer HRB 5639<br />

eingetragen. Sitz der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> ist die Wasserkuppenstraße 29-31, 36043 Fulda,<br />

Deutschland. Die <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> ist nicht börsennotiert. Weitere Unternehmensinformationen<br />

der <strong>medimondi</strong> sind unter obiger Adresse oder auf der Homepage<br />

(www.<strong>medimondi</strong>.de) verfügbar.<br />

Die <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> ist Teil der CENTROTEC-Gruppe, welche im Folgenden auch als<br />

CENTROTEC-Konzern oder CENTROTEC bezeichnet wird. Die CENTROTEC Sustainable<br />

<strong>AG</strong> (Obergesellschaft des CENTROTEC-Konzerns) wird im S-DAX unter den Kennziffern<br />

CEV, WKN 540750 und ISIN DE0005407506 an der Frankfurter Börse notiert.<br />

Die CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong> ist im Handelsregister des Amtsgerichts Arnsberg,<br />

Deutschland, unter der Nummer HRB 2161 eingetragen. Sitz des Konzerns ist Am<br />

Patbergschen Dorn 9, 59929 Brilon, Deutschland. Die CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong><br />

ist kein Teil eines übergeordneten Konzerns und stellt einen Konzernabschluss für<br />

den größten Kreis von Unternehmen auf. Weitere Finanz- und Unternehmensinformationen<br />

der CENTROTEC sind unter obiger Adresse oder auf der Homepage (www.<br />

centrotec.de) verfügbar.<br />

Das Geschäftsjahr der <strong>medimondi</strong> entspricht dem Kalenderjahr. Die Gewinn- und<br />

Verlustrechnung umfasst demnach den Zeitraum vom 01.01. bis zum 31.12.<strong>2009</strong> und<br />

wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. Der Konzernabschluss wurde in<br />

Euro aufgestellt. Die Beträge werden, soweit nicht anders angegeben, in Tausend<br />

Euro (TEUR) ausgewiesen. Aus rechentechnischen Gründen können unter Umständen<br />

Rundungsdifferenzen von +/- einer Einheit auftreten.<br />

60<br />

B Angewandte Vorschriften<br />

Der Konzernabschluss zum 31.12.<strong>2009</strong> wurde nach den vom International Accounting<br />

Standards Board (IASB) verabschiedeten »International Financial Reporting<br />

Standards« (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und<br />

unter Beachtung von § 315a Abs. 1 HGB erstellt. Zur Anwendung kamen alle für das<br />

Geschäftsjahr <strong>2009</strong> verpfl ichtend anzuwendenden IFRS. Die Aufstellung des Konzernabschlusses<br />

erfolgte auf Basis der historischen Kosten, eingeschränkt durch die<br />

zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam angesetzten fi nanziellen Vermögenswerte<br />

und fi nanziellen Verbindlichkeiten.<br />

Der nach IFRS erstellte Konzernabschluss für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong> der <strong>medimondi</strong><br />

<strong>AG</strong> wurde freiwillig erstellt. Eine Verpfl ichtung zur Erstellung eines Konzernabschlusses<br />

nach §§ 290-293 HGB besteht nicht.<br />

Im Geschäftsjahr erstmalig angewandte Rechnungslegungsstandards<br />

Die Rechnungslegungsstandards wurden durch das International Accounting<br />

Standards Board (IASB) überarbeitet und veröffentlicht. Die <strong>medimondi</strong> hat die<br />

überarbeiteten Regelungen, in Übereinstimmung mit den entsprechenden Übergangsvorschriften,<br />

angewendet und - soweit erforderlich - die Vergleichsangaben<br />

für 2008 angepasst. Die erstmalige Anwendung der geänderten Vorschriften hatte<br />

keine wesentliche Auswirkung auf die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />

der Gruppe.<br />

Erstmalig angewandte Vorschriften:<br />

Änderungen des IAS 1 Darstellung des Abschlusses<br />

Änderungen des IAS 23 Fremdkapitalkosten<br />

Änderungen des IAS 27/ IFRS 1 Anschaffungskosten von Anteilen an<br />

Tochterunternehmen, gemeinschaftlich<br />

geführten Unternehmen oder<br />

assoziierten Unternehmen<br />

Änderungen des IAS 32/ IAS 1 Kündbare Finanzinstrumente und<br />

bei Liquidation entstehende Verpfl ichtungen<br />

Änderungen des IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütung:<br />

Ausübungsbedingungen und<br />

Annullierungen<br />

Änderungen des IFRS 7 Verbesserte Angaben zu Finanzinstrumenten<br />

IFRS 8 Geschäftssegmente<br />

Änderungen des IFRIC 9/ IAS 39 Eingebettete Derivate<br />

IFRIC 13 Kundenbindungsprogramme<br />

IFRIC 14/ IAS 19 Die Begrenzung eines leistungsorientierten<br />

Vermögenswertes, Mindestdotierungsverpfl<br />

ichtungen und ihre<br />

Wechselwirkung


Folgende Änderungen sind bereits ab dem Geschäftsjahr <strong>2009</strong> anzuwenden und<br />

konnten im Vorjahresbericht nicht beschrieben werden, da sie erst nach Abschlusserstellung<br />

veröffentlicht wurden:<br />

Änderungen des IFRS 7<br />

Die Änderungen sehen erweiterte Angaben zur Bewertung von Finanzinstrumenten<br />

zum beizulegenden Zeitwert und zu den Liquiditätsrisiken vor. Insbesondere<br />

wird eine dreistufi ge Hierarchie für die Angabe zum beizulegenden Zeitwert<br />

eingeführt, von welcher der Umfang zusätzlicher Angabepfl ichten abhängig ist.<br />

Bei der erstmaligen Anwendung der Änderungen sind bezüglich der zusätzlichen<br />

Angabepfl ichten keine Vorjahresvergleichsangaben erforderlich.<br />

Änderungen des IFRIC 9/ IAS 39<br />

Der IASB stellt in dem Änderungsstandard klar, dass auch bei einer Umklassifi -<br />

zierung von fi nanziellen Vermögenswerten aus der Kategorie „erfolgswirksam<br />

zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ eine Beurteilung eingebetteter Derivate<br />

verpfl ichtend ist, weil das strukturierte Produkt infolge der erfolgswirksamen<br />

Bewertung zum beizulegenden Zeitwert bislang nicht auf das Vorliegen abzuspaltender,<br />

eingebetteter Derivate untersucht werden musste. Bei der Prüfung sind die<br />

Verhältnisse zu dem Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen erstmals Vertragspartner<br />

des Finanzinstruments geworden ist oder zu dem eine Änderung der Vertragskonditionen<br />

mit wesentlichen Auswirkungen auf die Zahlungsströme vorgenommen<br />

wurde, maßgeblich. Ergibt diese Prüfung die Notwendigkeit einer getrennten<br />

Bilanzierung des Derivats ist eine gesonderte Bewertung des Derivats aber nicht<br />

möglich, weil dessen beizulegender Zeitwert nicht verlässlich bestimmbar ist, so<br />

muss das gesamte strukturierte Instrument in der Kategorie „erfolgswirksam zum<br />

beizulegenden Zeitwert“ verbleiben.<br />

Improvement Prozess<br />

Neben den aufgeführten Änderungen wurden mehrere kleinere Anpassungen zu<br />

verschiedenen Standards im Rahmen des jährlichen Verbesserungsprozesses („Improvements<br />

to IFRSs“) vorgenommen, die ab dem 01.01.<strong>2009</strong> anzuwenden sind.<br />

Ab dem Geschäftsjahr 2010 oder später zu<br />

berücksichtigende Änderungen<br />

Die zukünftigen Änderungen können in von der Europäischen Union (EU) bestätigte<br />

und noch nicht bestätigte Neuerungen eingeteilt werden.<br />

Bestätigte Änderungen der EU:<br />

IAS 27 (revised)/ IFRS 3 (revised) Konzern- und Einzelabschlüsse/<br />

Unternehmenszusammenschlüsse<br />

Änderungen des IAS 32 Einstufung von Bezugsrechten<br />

Ergänzungen zu IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung:<br />

Zulässige Grundgeschäfte im<br />

Rahmen von Sicherungsbeziehungen<br />

IFRS 1 (revised) Erstmalige Anwendung der IFRS<br />

IFRIC 15 Verträge über die Errichtung von<br />

Immobilien<br />

IFRIC 16 Absicherung einer Nettoinvestition in<br />

einen ausländischen Geschäftsbetrieb<br />

IFRIC 17 Unbare Ausschüttungen an<br />

Anteilseigner<br />

IFRIC 18 Übertragung von Vermögenswerten<br />

von Kunden<br />

Aus der erstmaligen Anwendung der aufgeführten Änderungen werden keine<br />

Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe erwartet.<br />

IAS 27 (revised)/ IFRS 3 (revised)<br />

Im Januar 2008 veröffentlichte das IASB eine überarbeitete Fassung von IFRS 3<br />

und eine geänderte Fassung von IAS 27. Während in IFRS 3 die Anwendung der<br />

Erwerbsmethode auf Unternehmenszusammenschlüsse weiterentwickelt wird,<br />

enthält IAS 27 geänderte Vorschriften zur bilanziellen Darstellung von Minderheitsanteilen<br />

sowie zur Bilanzierung bei einem Verlust des beherrschenden Einfl usses<br />

auf eine Tochtergesellschaft. IFRS 3 sieht für das erwerbende Unternehmen ein im<br />

Rahmen jedes Unternehmenszusammenschlusses auszuübendes Wahlrecht vor,<br />

die Minderheitsanteile entweder zum Fair Value im Erwerbszeitpunkt oder zum Fair<br />

Value der anteiligen identifi zierbaren Vermögenswerte und Verbindlichkeiten des<br />

erworbenen Unternehmens zu bewerten. Im Fall eines sukzessiven Unternehmenserwerbs<br />

werden die identifi zierbaren Vermögenswerte und Verbindlichkeiten des<br />

erworbenen Unternehmens zu dem Zeitpunkt zum Fair Value bewertet, an dem<br />

der Erwerber den beherrschenden Einfl uss erlangt. Ein Gewinn oder Verlust wird in<br />

Höhe der Differenz zwischen dem Fair Value der bisher gehaltenen Anteile an dem<br />

erworbenen Unternehmen und dessen Buchwert ergebniswirksam erfasst. Ferner<br />

verlangt IAS 27 die erfolgsneutrale Erfassung der Effekte aller Transaktionen mit<br />

den Eigentümern von Minderheitsanteilen im Eigenkapital, wenn sich das Beherrschungsverhältnis<br />

nicht ändert. Führen Transaktionen hingegen zu einem Verlust<br />

der Beherrschungsmöglichkeit, ist der daraus resultierende Gewinn oder Verlust<br />

ergebniswirksam zu erfassen. Der Gewinn oder Verlust beinhaltet auch Effekte<br />

aufgrund einer Neubewertung der zurückbehaltenen Beteiligungsanteile zum Fair<br />

Value. Darüber hinaus legt IFRS 3 fest, dass alle im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses<br />

übertragenen Gegenleistungen, einschließlich bedingter<br />

Gegenleistungen, im Erwerbszeitpunkt zum Fair Value bewertet und ausgewiesen<br />

werden. Transaktionskosten, die dem erwerbenden Unternehmen im Zusammenhang<br />

mit dem Unternehmenszusammenschluss entstehen, werden nicht als<br />

Bestandteil der Anschaffungskosten der Transaktion, sondern als Aufwand erfasst.<br />

Dies gilt nicht, wenn sie im Zusammenhang mit der Emission von Schuldtiteln oder<br />

Aktien stehen. In diesem Fall werden sie gemäß IAS 39 bilanziert. IFRS 3 und IAS 27<br />

treten für Unternehmenszusammenschlüsse in den Geschäftsjahren in Kraft, die<br />

am oder nach dem 01.07.<strong>2009</strong> beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig,<br />

sofern beide Standards gleichzeitig angewandt werden.<br />

Änderungen des IAS 32<br />

Im Oktober <strong>2009</strong> hat das IASB die Änderungen bezüglich IAS 32 veröffentlicht.<br />

Die Änderungen betreffen die Klassifi zierung von Bezugsrechten, Optionen und<br />

Optionsscheinen, deren Ausübungspreis auf eine fremde Währung lautet. Es wird<br />

nun der Ausweis als Eigenkapital verlangt, unabhängig von der Währung, auf die<br />

der Ausübungspreis lautet. Die Änderung ist mit Beginn des ersten nach dem<br />

31.01.2010 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden.<br />

Ergänzungen zu IAS 39<br />

Im Juli 2008 hat das IASB Ergänzungen zu IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und<br />

Bewertung – Zulässige Grundgeschäfte im Rahmen von Sicherungsbeziehungen<br />

veröffentlicht, um zwei Fragen in Bezug auf das Hedge Accounting zu klären:<br />

Infl ationsrisiko eines fi nanziellen Grundgeschäfts und einseitiges Risiko eines<br />

Grundgeschäfts. Die Änderungen an IAS 39 treten für Berichtsperioden in Kraft, die<br />

am oder nach dem 01.07.<strong>2009</strong> beginnen.<br />

IFRS 1 (revised)<br />

Das IASB hat eine neu strukturierte Fassung von IFRS 1 Erstmalige Anwendung der<br />

IFRS herausgegeben. 2007 entschied das Board, IFRS 1 im Rahmen des jährlichen<br />

Verbesserungsprojekts zu ändern, um ihn für Leser besser verständlich zu machen<br />

61


Konzernabschluss || Konzernanhang<br />

und ihn so zu gestalten, dass künftige Änderungen besser eingearbeitet werden<br />

können. Die jetzt veröffentlichte Fassung von IFRS 1 bewahrt den Inhalt der vorangegangenen<br />

Version und tritt für Unternehmen, die erstmalig die IFRS anwenden,<br />

für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 01.01.2010 beginnen.<br />

IFRIC 15<br />

Im Juli 2008 hat das IASB den IFRIC 15 Verträge über die Errichtung von Immobilien<br />

veröffentlicht. Ziel der Interpretation ist eine einheitliche Bilanzierung durch Unternehmen,<br />

die Grundstücke erschließen und die in dieser Eigenschaft Einheiten, wie<br />

beispielsweise Wohneinheiten oder Häuser, „off plan“, das heißt bevor diese fertiggestellt<br />

sind, verkaufen. IFRIC 15 defi niert Kriterien, nach denen sich die Bilanzierung<br />

entweder nach IAS 11 „Fertigungsaufträge“ oder nach IAS 18 „Erträge“ zu richten hat.<br />

Die Interpretation ist gemäß Amtsblatt der Europäischen Union für Geschäftsjahre<br />

anzuwenden, die nach dem 31.12.<strong>2009</strong> beginnen.<br />

IFRIC 16<br />

Im Juli 2008 hat das IASB den IFRIC 16 Absicherung einer Nettoinvestition in einen<br />

ausländischen Geschäftsbetrieb veröffentlicht. Ziel der Interpretation ist eine<br />

Klarstellung zweier Sachverhalte, die sich im Rahmen der beiden Standards IAS 21<br />

Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse und IAS 39 Finanzinstrumente:<br />

Ansatz und Bewertung im Zusammenhang mit der Bilanzierung der Absicherung<br />

von Fremdwährungsrisiken innerhalb eines Unternehmens und seiner ausländischen<br />

Geschäftsbetriebe ergeben. IFRIC 16 stellt klar, was als Risiko bei der<br />

Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb anzusehen<br />

ist und wo innerhalb der Unternehmensgruppe das Sicherungsinstrument<br />

zur Minderung dieses Risikos gehalten werden darf. Die Interpretation ist gemäß<br />

Amtsblatt der Europäischen Union für Geschäftsjahre anzuwenden, die nach dem<br />

30.06.<strong>2009</strong> beginnen.<br />

IFRIC 17<br />

Im November 2008 hat das IASB den IFRIC 17 Unbare Ausschüttungen an Anteilseigner<br />

veröffentlicht. IFRIC 17 regelt Themen, wie ein Unternehmen andere Vermögenswerte<br />

als Zahlungsmittel zu bewerten hat, die es als Gewinnaus schüttung<br />

an die Anteilseigner überträgt. Eine Dividendenverpfl ichtung ist anzusetzen, wenn<br />

die Dividende von den zuständigen Organen genehmigt wurde und nicht mehr<br />

im Ermessen des Unternehmens steht. Diese Dividendenverpfl ichtung ist zum<br />

beizulegenden Zeitwert der zu übertragenden Nettovermögenswerte anzusetzen.<br />

Die Differenz zwischen der Dividendenverpfl ichtung und dem Buchwert des<br />

zu übertragenden Vermögenswertes ist erfolgswirksam zu erfassen. Weiterhin<br />

sind zusätzliche Anhangsangaben vorzunehmen, wenn die für die Ausschüttung<br />

vorgesehenen Vermögenswerte der Defi nition eines aufgegebenen Geschäftsbereichs<br />

entsprechen. IFRIC 17 tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem<br />

31.10.<strong>2009</strong> beginnen.<br />

IFRIC 18<br />

Im Januar <strong>2009</strong> hat das IASB den IFRIC 18 Übertragung von Vermögenswerten von<br />

Kunden veröffentlicht, der zusätzliche Hinweise zur Bilanzierung der Übertragung<br />

eines Vermögenswerts durch einen Kunden liefert. IFRIC 18 ist nach Auffassung<br />

des IASB insbesondere relevant für den Energiesektor. Sie stellt die Anforderungen<br />

der IFRSs für Vereinbarungen klar, bei denen ein Unternehmen von einem Kunden<br />

ein Objekt, eine Anlage oder Betriebsmittel erhält, die das Unternehmen dann<br />

entweder dazu verwenden muss, den Kunden mit einem Leitungsnetz zu verbinden<br />

oder dem Kunden einen permanenten Zugang zur Versorgung mit Gütern oder<br />

Dienstleistungen zu gewähren. Ebenfalls behandelt werden solche Fälle, in denen<br />

ein Unternehmen Zahlungsmittel mit der Aufl age erhält, einen der vorgenannten<br />

Vermögenswerte zu erwerben oder herzustellen. IFRIC 18 ist prospektiv auf Übertragungen<br />

von Vermögenswerten durch Kunden anzuwenden, die am oder nach<br />

dem 31.10.<strong>2009</strong> erfolgen.<br />

Weiterhin wurde im Rahmen des jährlichen Verbesserungsprozesses an den IFRS<br />

(„Improvements to IFRSs“) eine Änderung an IFRS 5 vorgenommen, die ab dem<br />

01.07.<strong>2009</strong> anzuwenden ist. Die Änderung betraf die Defi nition aufgegebener<br />

Geschäftsbereiche sowie die Einführung zusätzlicher Anhangsangaben.<br />

62<br />

Noch nicht bestätigte Änderungen der EU:<br />

IAS 24 (revised) Angaben über Beziehungen zu<br />

nahe stehenden Unternehmen und<br />

Personen<br />

Änderung des IFRS 1 (revised) Zusätzliche Ausnahmen für<br />

Erstanwender<br />

Änderungen des IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütungstransaktionen<br />

mit Barausgleich im Konzern<br />

IFRS 9 Finanzinstrumente<br />

Änderungen des IFRIC 14 Beitragsvorauszahlungen bei<br />

bestehenden Mindestdotierungsverpfl<br />

ichtungen<br />

IFRIC 19 Tilgung fi nanzieller Verbindlichkeiten<br />

durch Eigenkapitalinstrumente<br />

Aus der erstmaligen Anwendung der noch nicht bestätigten Änderungen werden<br />

keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe<br />

erwartet.<br />

IAS 24 (revised)<br />

Das IASB hat im November <strong>2009</strong> eine überarbeitete Fassung des IAS 24, Angaben<br />

über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen, veröffentlicht.<br />

Mit der Änderung des IAS 24 wurde insbesondere die Defi nition von nahe<br />

stehenden Unternehmen und Personen (related party) grundlegend überarbeitet<br />

sowie Anpassungen bezüglich der Defi nition der (angabepfl ichtigen) Geschäfte<br />

vorgenommen. Ein weiterer wesentlicher Schwerpunkt der Überarbeitung bildet<br />

die Einführung einer Erleichterungsvorschrift für Unternehmen, die unter der Beherrschung,<br />

der gemeinschaftlichen Führung oder dem maßgeblichen Einfl uss der<br />

öffentlichen Hand stehen (sog. „government-related entities“). Die überarbeitete<br />

Fassung des Standards ist erstmals verpfl ichtend auf Geschäftsjahre anzuwenden,<br />

die am oder nach dem 01.01.2011 beginnen.<br />

Änderung des IFRS 1 (revised)<br />

Das IASB hat im Juli <strong>2009</strong> eine Änderung des IFRS 1, Erstmalige Anwendung der<br />

International Financial Reporting Standards, herausgegeben. Hierdurch werden<br />

zusätzliche Ausnahmen zur grundsätzlich zwingenden retrospektiven Anwendung<br />

aller zum Abschlussstichtag des ersten IFRS-Abschlusses geltenden Standards und<br />

Interpretationen eingeführt. Diese betreffen Unternehmen der Öl- und Gasindustrie,<br />

die zum Zeitpunkt der Umstellung auf IFRS nach bisherigen Rechnungslegungsstandards<br />

die Vollkostenbewertung angewendet haben sowie erstmalige<br />

IFRS Anwender, die die Übergangsbestimmungen des IFRIC 4, Feststellung, ob eine<br />

Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält, anwenden. Die Änderungen des IFRS 1<br />

sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01.01.2010 beginnen, anzuwenden.<br />

Änderungen des IFRS 2<br />

Das IASB hat im Juni <strong>2009</strong> Änderungen an IFRS 2 herausgegeben, mit denen die<br />

Bilanzierung von in bar erfüllten anteilsbasierten Vergütungen im Konzern klargestellt<br />

wird. Die Änderungen sind ab dem 01.01.2010 anzuwenden.<br />

IFRS 9<br />

Das IASB hat im November <strong>2009</strong> einen neuen IFRS zur Klassifi zierung und Bewertung<br />

von Finanzinstrumenten herausgegeben. Die Veröffentlichung stellt den Abschluss<br />

des ersten Teils eines dreiphasigen Projekts zur Ersetzung von IAS 39 durch<br />

einen neuen Standard dar. IFRS 9 sieht nur noch zwei Kategorien vor, in welche<br />

fi nanzielle Vermögenswerte bei ihrer erstmaligen Erfassung einzuordnen sind: Bewertung<br />

zum beizulegenden Zeitwert (fair value) oder Bewertung zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten (amortised cost). Eine Bewertung mit den fortgeführten<br />

Anschaffungskosten erfordert das planmäßige Halten des fi nanziellen Vermögenswertes<br />

zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme sowie Vertragsbedingungen,<br />

die zu Zahlungsströmen an festgelegten Zeitpunkten führen, die<br />

ausschließlich Tilgung und Zinszahlungen auf ausstehende Rückzahlungsbeträge<br />

darstellen. Finanzinstrumente, die diese beiden Bedingungen nicht erfüllen, sind


zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Die mit Ersterfassung vorgenommene<br />

Kategorisierung kann in späteren Perioden nur noch revidiert werden, sofern sich<br />

das Geschäftsmodell, in dessen Rahmen der Vermögenswert gehalten wird, geändert<br />

hat. Der Standard sieht eine retrospektive Anwendung auf alle bestehenden<br />

fi nanziellen Vermögenswerte vor, wobei zur Kategorisierung nach den neuen<br />

Regelungen die Umstände am Tag der Erstanwendung des Standards maßgelblich<br />

sind. Zusätzlich wurden Erleichterungen durch verschiedene Übergangsregelungen<br />

geschaffen. Die Vorschriften müssen ab dem 01.01.2013 angewendet werden.<br />

Änderungen des IFRIC 14<br />

Im November <strong>2009</strong> hat das IASB eine Änderung des IFRIC 14 veröffentlicht. Nach<br />

dieser Änderung können Unternehmen, die Mindestdotierungsverpfl ichtungen<br />

unterliegen, den Vorteil aus Beitragsvorauszahlungen zur Erfüllung der Mindestdotierungsverpfl<br />

ichtungen als Vermögenswert erfassen. Die Änderung ist ab dem<br />

01.01.2011 anzuwenden.<br />

IFRIC 19<br />

Im November <strong>2009</strong> hat das IASB den IFRIC 19 veröffentlicht. Die Interpretation<br />

behandelt die Bilanzierung von ganzer oder teilweiser Tilgung fi nanzieller Verbindlichkeiten<br />

durch Ausgabe eigener Eigenkapitalinstrumente. Die Interpretation<br />

behandelt ausschließlich die Bilanzierung beim Schuldner, d.h. beim Emittenten der<br />

Eigenkapitalinstrumente. IFRIC 19 ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder<br />

nach dem 01.07.2010 beginnen.<br />

Improvement Prozess<br />

Neben den ausführlich beschriebenen Änderungen existieren aus dem jährlichen<br />

Verbesserungsprozess („Improvement-Prozess“) mehrere kleinere Änderungen zu<br />

den verschiedenen Standards, welche für Geschäftsjahre anzuwenden sind, die<br />

am oder nach dem 01.01.2010 bzw. am oder nach dem 01.07.<strong>2009</strong> beginnen. Auch<br />

hieraus werden sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanzund<br />

Ertragslage der Gruppe ergeben.<br />

C Konsolidierung, Bilanzierung<br />

und Bewertung<br />

Angewandte Methoden<br />

1. Konsolidierungsmethoden<br />

Der Bilanzstichtag der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ist der<br />

31.12.<strong>2009</strong>.<br />

Die lokalen Jahresabschlüsse der in- und ausländischen Tochtergesellschaften,<br />

die zum Konsolidierungskreis gehören, wurden unter Anwendung einheitlicher<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, die mit denen der Muttergesellschaft<br />

übereinstimmen, angepasst, d. h. gemäß IAS 27 und IAS 31 aufgestellt.<br />

Die für den vorliegenden Abschluss angewandten Konsolidierungsmethoden sind,<br />

soweit nicht anders angegeben, gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben. Im<br />

Zusammenhang mit der weiteren Aufgliederung von Anhangsangaben zu den Posten<br />

sonstige Rückstellungen bzw. Verbindlichkeiten, sonstige betriebliche Erträge<br />

bzw. Aufwendungen wurden die Vorjahresangaben entsprechend der gewählten<br />

Zuordnung in <strong>2009</strong> angepasst.<br />

Tochterunternehmen<br />

Tochterunternehmen werden in den Konzernabschluss gemäß den Vorschriften<br />

über die Vollkonsolidierung einbezogen, sofern beherrschender Einfl uss durch den<br />

Konzern ausgeübt wird, der die Kontrolle über die Finanz- und Geschäftspolitik des<br />

Tochterunternehmens bedeutet. Bei einem Anteil von mehr als 50 % des stimmberechtigten<br />

Eigenkapitals und im Falle der Verfügung über mehr als die Hälfte der<br />

Stimmrechte wird beherrschender Einfl uss angenommen. Potenzielle Stimmrechte,<br />

die zum Stichtag ausgeübt oder umgewandelt werden können, werden berücksichtigt.<br />

Sofern der Konzern die Finanz- und Geschäftspolitik eines Unternehmens<br />

ohne das Vorliegen einer direkten Stimmrechtsmehrheit des Konzerns bestimmen<br />

kann, wird das betreffende Unternehmen ebenfalls in den Kreis der konsolidierten<br />

Unternehmen einbezogen. In solchen Fällen der de facto Beherrschung verweisen<br />

wir auf weitergehende Ausführungen zu kritischen Annahmen und Schätzungen.<br />

Der Zeitpunkt der erstmaligen bzw. letztmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss<br />

im Rahmen der Vollkonsolidierung richtet sich grundsätzlich nach dem<br />

Zeitpunkt, in dem der beherrschende Einfl uss erworben wird bzw. verloren geht.<br />

Die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen erfolgt nach der Erwerbsmethode.<br />

Dabei werden – unabhängig vom Bestehen von Minderheitsanteilen<br />

– alle zum Erwerbszeitpunkt vorhandenen Vermögenswerte und Schulden sowie<br />

Eventualverbindlichkeiten des erworbenen Unternehmens mit ihren Zeitwerten<br />

angesetzt. Die Anschaffungskosten inklusive der dem Erwerb direkt zurechenbaren<br />

Anschaffungsnebenkosten werden mit dem entsprechenden anteiligen Eigenkapital<br />

des Tochterunternehmens zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung in den<br />

Konzernabschluss verrechnet. Der Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten<br />

und dem anteiligen Eigenkapital wird zunächst den Vermögenswerten und<br />

Schulden sowie Eventualverbindlichkeiten insoweit zugerechnet, als deren Zeitwert<br />

vom Buchwert im Zeitpunkt der Erstkonsolidierung abweicht. Die im Rahmen<br />

eines Unternehmenszusammenschlusses daraus entstehenden latenten Steuereffekte<br />

werden ebenfalls berücksichtigt. Ein noch verbleibender Überschuss der<br />

Anschaffungskosten über das zu beizulegenden Zeitwerten bewertete, erworbene<br />

Nettovermögen, wird als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen. Dieser wird<br />

mit Hilfe eines jährlichen Niederstwerttests (Impairment-Test) auf Wertminderung<br />

geprüft und sofern notwendig auf den ermittelten niedrigeren Wert abgewertet.<br />

Die nicht der Konzernobergesellschaft zustehenden Anteile am Eigenkapital der<br />

63


Konzernabschluss || Konzernanhang<br />

Tochtergesellschaften werden als Anteile anderer Gesellschafter im Eigenkapital<br />

ausgewiesen. Sofern die Anschaffungskosten das zu beizulegenden Zeitwerten<br />

bewertete erworbene Nettovermögen unterschreitet, wird der verbleibende Unterschiedsbetrag<br />

erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.<br />

Konzerninterne Transaktionen, Salden, Umsätze, Aufwendungen und Erträge,<br />

Gewinne, Verluste sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten<br />

Gesellschaften wurden eliminiert. Bei ergebniswirksamen Konsolidierungsmaßnahmen<br />

werden die ertragsteuerlichen Effekte erfasst und latente Steuern<br />

ausgewiesen. Zwischenergebnisse werden anteilig eliminiert, sofern die jeweiligen<br />

Gesellschaften nicht zum Bilanzstichtag aus dem Konzern ausgeschieden sind.<br />

Dabei sind Daten des jeweiligen den Bestand führenden Unternehmens zugrunde<br />

gelegt worden.<br />

Transaktionen mit Minderheiten<br />

Sofern Transaktionen mit Minderheiten getätigt werden, steht dem Berichts-<br />

unternehmen grundsätzlich das Wahlrecht zu, solche Transaktionen vollständig<br />

erfolgsneutral abzubilden, was zu einer direkten Erfassung der Effekte im<br />

Eigenkapital führt oder die Erfolgswirkungen in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

auszuweisen. Der <strong>medimondi</strong>-Konzern übt dieses Wahlrecht dahingehend aus,<br />

dass die Erfolgswirkungen aus Transaktionen mit Minderheiten wie Transaktionen<br />

mit konzernexternen Parteien abgebildet und in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

erfasst werden. Käufe von Anteilen von Minderheiten führen zu Goodwill in Höhe<br />

des Unterschiedsbetrages zwischen den Anschaffungskosten und dem anteiligen<br />

Buchwert des bereits im Konzern bilanzierten Nettovermögens des Tochterunternehmens.<br />

2. Währungsumrechnung<br />

Die funktionale Währung ist die des primären Wirtschaftsumfeldes, in dem ein Unternehmen<br />

tätig ist. Die funktionale Währung ist die jeweilige Landeswährung der<br />

einzelnen Konzerngesellschaften, da diese ihre Geschäftsaktivitäten in fi nanzieller,<br />

wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht als wirtschaftlich selbständige<br />

ausländische Einheiten durchführen. Der Konzernabschluss ist in Euro (EUR) aufgestellt,<br />

da er die funktionale Währung der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> ist.<br />

Durchgeführte Transaktionen werden mit dem aktuellen Wechselkurs am Tag des<br />

Geschäftsvorfalles erfasst und in die funktionale Währung umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen,<br />

die aus der Erfüllung solcher Transaktionen in Fremdwährungen<br />

oder der Abwertung von auf Fremdwährungen lautenden Vermögenswerten bzw.<br />

der Aufwertung von Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag resultieren, werden<br />

erfolgswirksam in der betreffenden Periode erfasst, es sei denn, sie sind im Eigenkapital<br />

als qualifi zierte Cash Flow Hedges bzw. qualifi zierte Net Investment Hedges<br />

zu erfassen. Die in Fremdwährung geführten Abschlussposten eines Konzernunternehmens<br />

werden zunächst auf der Währungsbasis ihrer funktionalen Währung<br />

mit dem Stichtagskurs erfolgswirksam umbewertet. Umrechnungs-differenzen aus<br />

nicht monetären Abschlussposten in Fremdwährung werden direkt im Eigenkapital<br />

erfasst.<br />

Im Rahmen der Konsolidierung werden die Jahresabschlüsse der ausländischen<br />

Konzerngesellschaften, sofern sie in fremder Währung erstellt wurden, in EUR<br />

umgerechnet. Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden zu den jeweiligen<br />

Stichtagskursen, Aufwendungen und Erträge zu Durchschnittskursen der<br />

Berichtsperiode umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen aus dieser Umrechnung<br />

in die Konzernberichtswährung werden als erfolgsneutrale Veränderung des Eigenkapitals<br />

ausgewiesen. Im Falle des Abgangs eines Geschäftsbetriebes werden die<br />

bis dato erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten Umrechnungsdifferenzen erfolgswirksam<br />

erfasst. Sofern erforderlich, wird das Eigenkapital zu historischen Kursen<br />

umgerechnet. Im Zuge von Unternehmenszusammenschlüssen entstandene<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte sowie Anpassungen der Wertansätze auf beizule-<br />

64<br />

gende Zeitwerte werden den jeweiligen Einheiten zugerechnet, in deren Währung<br />

fortgeschrieben und falls erforderlich zu den zum Stichtag gültigen Wechselkursen<br />

umgerechnet. Keines der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen hat<br />

seinen Sitz in einem Hochinfl ationsland.<br />

Die folgende Tabelle gibt die dem Abschluss zugrunde gelegten Wechselkurse<br />

wieder:<br />

Währungsumrechnung<br />

Stichtagskurs Durchschnittskurs<br />

ISO Code 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 <strong>2009</strong> 2008<br />

GBP 0,8881 0,9525 0,8909 0,7963<br />

DKK 7,4418 7,4506 7,4462 7,4559<br />

CHF 1,4836 1,4850 1,5100 1,5874<br />

3. Finanzinstrumente<br />

Defi nition Finanzinstrumente<br />

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen<br />

zur Entstehung eines fi nanziellen Vermögenswertes und bei einem anderen<br />

Unternehmen zur Entstehung einer fi nanziellen Verbindlichkeit oder eines Eigenkapitalinstrumentes<br />

führt. In der Bilanz werden sowohl die originären als auch die<br />

derivativen Finanzinstrumente erfasst. Für die erstmalige Erfassung eines Finanzinstrumentes<br />

ist der Erfüllungstag entscheidend. Lediglich bei Finanzderivaten ist<br />

der Vertragsabschluss ausschlaggebend. Ein Finanzinstrument wird ausgebucht,<br />

wenn die Rechte auf Zahlungen aus dem Finanzinstrument erloschen sind oder<br />

vollständig übertragen wurden und die Gruppe alle wesentlichen Risiken und<br />

Chancen, die mit dem Eigentum verbunden sind, übertragen hat.<br />

Kategorisierung fi nanzieller Vermögenswerte<br />

Beim erstmaligen Ansatz ist ein fi nanzieller Vermögenswert grundsätzlich in eine<br />

der folgenden Kategorien einzustufen:<br />

• Darlehen und Forderungen (Loans and Receivables),<br />

• bis zur Endfälligkeit zu haltende fi nanzielle Vermögenswerte (Held-to-Maturity<br />

Investments),<br />

• erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende fi nanzielle Vermögenswerte<br />

(Financial Assets at Fair Value through profi t or loss), differenziert nach<br />

solchen, die zu Handelszwecken gehalten werden (Held for Trading) und solchen,<br />

die bei Ersterfassung dieser Kategorie zugeordnet wurden (Designation),<br />

• zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle Vermögenswerte (Available-for-Sale<br />

Financial Assets).<br />

Die Kategorisierung hängt von dem jeweiligen Zweck ab, für den die fi nanziellen<br />

Vermögenswerte erworben wurden. Das Management bestimmt die Klassifi zierung<br />

der fi nanziellen Vermögenswerte beim erstmaligen Ansatz und überprüft die<br />

Klassifi zierung zu jedem Stichtag.<br />

Darlehen und Forderungen (Loans and Receivables) beinhalten nicht-derivative<br />

fi nanzielle Vermögenswerte, welche bestimmbare Zahlungsströme haben und<br />

nicht auf einem aktiven Markt gehandelt werden. Besteht bei auf einem aktiven<br />

Markt gehandelten Fälligkeitsinvestments (z.B. Anleihen) eine Halteabsicht bis zum<br />

Ende der Laufzeit, so können diese als bis zur Endfälligkeit zu haltende fi nanzielle<br />

Vermögenswerte (Held-to-Maturity Investments) kategorisiert werden. Zu Handelszwecken<br />

gehaltene fi nanzielle Vermögenswerte sind der Kategorie »erfolgswirksam<br />

zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende fi nanzielle Vermögenswerte«<br />

(Financial Assets at Fair Value through profi t or loss) zuzurechnen. In der Kategorie


»zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente« werden Finanzinstrumente<br />

eingeordnet, wenn sie als solche designiert werden oder eine Zuordnung zu einer<br />

anderen Kategorie nicht möglich ist.<br />

Derivate sind grundsätzlich als zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Vermögenswerte<br />

einzustufen, es sei denn, dass sie als effektives Sicherungsinstrument<br />

im Rahmen eines Hedge Accountings designiert wurden (Hedging Derivatives).<br />

Letztere sind keiner der vier oben genannten Kategorien zuzuordnen.<br />

Für die <strong>medimondi</strong>-Gruppe ist nur die Kategorie „Darlehen und Forderungen“<br />

(Loans and Receivables) relevant. Von der Möglichkeit, fi nanzielle Vermögenswerte<br />

bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu<br />

bewertende fi nanzielle Vermögenswerte (Financial Assets at Fair Value through<br />

profi t or lost) zu erfassen, wurde kein Gebrauch gemacht. Zudem sind am Bilanzstichtag<br />

keine aktiven derivativen Finanzinstrumente vorhanden.<br />

Bewertung fi nanzieller Vermögenswerte<br />

Bei der Bewertung fi nanzieller Vermögenswerte ist die Fair Value Hierarchie zu<br />

berücksichtigen. Da für die medimodi-Gruppe nur die Kategorie „Darlehen und<br />

Forderungen“ relevant ist, wird ausschließlich die Bewertung dieser Vermögenswerte<br />

beschrieben.<br />

Darlehen und Forderungen (Loans and Receivables) werden beim Erstansatz mit<br />

dem beizulegenden Zeitwert unter Berücksichtigung etwaiger Transaktionskosten<br />

bewertet. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter<br />

Anwendung der Effektivzinsmethode und unter Berücksichtigung notwendiger<br />

Wertberichtigungen.<br />

Wertberichtigungen werden vorgenommen, wenn nach der Zugangserfassung<br />

des fi nanziellen Vermögenswerts objektive Hinweise auf eine Wertminderung<br />

vorliegen, die Auswirkungen auf die erwarteten zukünftigen Zahlungsströme aus<br />

dem Finanzinstrument haben. Die Höhe des Wertminderungsverlusts entspricht<br />

dabei der Differenz zwischen dem Buchwert und dem Barwert der erwarteten<br />

Zahlungsströme.<br />

Kategorisierung fi nanzieller Verbindlichkeiten<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten sind beim erstmaligen Ansatz jeweils in eine der<br />

folgenden Kategorien einzustufen:<br />

• erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende fi nanzielle Verbindlichkeiten<br />

(Financial Liabilities at Fair Value through profi t or loss), differenziert<br />

nach solchen, die zu Handelszwecken gehalten werden (Held for Trading) und<br />

solchen, die bei Ersterfassung dieser Kategorie zugeordnet wurden (Designation),<br />

• nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Verbindlichkeiten<br />

Analog zur Vorgehensweise bei fi nanziellen Vermögenswerten hängt auch hier<br />

die Kategorisierung von dem jeweiligen Zweck ab. Wird eine Verbindlichkeit zu Handelszwecken<br />

gehalten, ist sie der Kategorie »erfolgswirksam zum beizulegenden<br />

Zeitwert zu bewertende fi nanzielle Verbindlichkeiten« (Financial Liabilities at Fair<br />

Value through profi t or loss) zuzurechnen. Alle übrigen fi nanziellen Verbindlichkeiten<br />

sind als »nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Verbindlichkeiten«<br />

einzustufen.<br />

Derivate gelten grundsätzlich als zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Verbindlichkeiten,<br />

es sei denn, dass sie als effektives Sicherungsinstrument im Rahmen<br />

eines Hedge Accountings designiert wurden (Hedging Derivatives). Letztere sind<br />

keiner der beiden oben genannten Kategorien zuzuordnen.<br />

Bewertung fi nanzieller Verbindlichkeiten<br />

Bei erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertenden fi nanziellen<br />

Verbindlichkeiten (Financial Liabilities at Fair Value through profi t or loss) erfolgen<br />

Erst- und Folgebewertung zum beizulegenden Zeitwert. Nicht zum beizulegenden<br />

Zeitwert bilanzierte fi nanzielle Verbindlichkeiten, werden beim Erstansatz mit dem<br />

beizulegenden Zeitwert einschließlich Disagien unter Berücksichtigung etwaiger<br />

Transaktionskosten bewertet. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />

unter Anwendung der Effektivzinsmethode.<br />

Bilanzierung von Sicherungszusammenhängen<br />

Derivative Finanzinstrumente werden im Konzern lediglich zur Absicherung der<br />

aus operativen Tätigkeiten, Finanztransaktionen und Investitionen resultierenden<br />

Zinsrisiken eingesetzt. Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe setzt ausschließlich Cash Flow<br />

Hedge zur Absicherung des Zinsrisikos ein. Erst- und Folgebewertung erfolgen<br />

zum beizulegenden Zeitwert. Das Bewertungsergebnis wird in einen effektiven<br />

und einen ineffektiven Teil zerlegt. Der effektive Teil wird erfolgsneutral in einer<br />

gesonderten Position im Eigenkapital erfasst. Der ineffektive Teil des Bewertungsergebnisses<br />

wird hingegen in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Die im<br />

Eigenkapital kumulierten Bewertungsergebnisse werden erfolgswirksam aufgelöst,<br />

wenn das gesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird.<br />

Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten<br />

Ein Unternehmen hat bei seinen Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert eine<br />

hierarchische Einstufung vorzunehmen, die der Erheblichkeit der in die Bewertungen<br />

einfl ießenden Faktoren Rechnung trägt. Diese umfasst drei Stufen: a)<br />

die auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten<br />

notierten und unverändert übernommenen Preise (Stufe 1), b) Inputfaktoren, bei<br />

denen es sich nicht um die auf Stufe 1 berücksichtigten notierten Preise handelt,<br />

die sich aber für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder direkt oder<br />

indirekt durch Ableitung von Preisen beobachten lassen (Stufe 2) und c) nicht auf<br />

beobachtbaren Marktdaten basierenden Faktoren für die Bewertung des Vermögenswertes<br />

oder der Verbindlichkeit (Stufe 3).<br />

Die in der Bilanz angesetzten beizulegenden Zeitwerte entsprechen den Marktpreisen<br />

der fi nanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (Stufe 1). Sofern<br />

keine Marktpreise verfügbar sind, werden sie unter Anwendung anerkannter<br />

Bewertungsmodelle ermittelt (Stufe 2). Im <strong>medimondi</strong>-Konzern fallen lediglich die<br />

Finanzderivate in diese Kategorie. Der beizulegende Zeitwert wird hier mit Hilfe der<br />

DCF-Methode ermittelt. Als Eingangsparameter für diese Methode werden die am<br />

Bilanzstichtag beobachteten relevanten Marktpreise, Zinssätze und Zinsvolatilitäten<br />

verwendet, die von anerkannten externen Quellen bezogen werden.<br />

4. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte<br />

Der Geschäfts- oder Firmenwert ist der Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaff-<br />

ungskosten einer Beteiligung und den zum Marktwert bewerteten, erworbenen<br />

Vermögenswerten abzüglich der Schulden. Sie sind jeweils einer „zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheit“ (Cash Generating Unit) oder einer Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheiten zugeordnet, bei denen davon ausgegangen wird,<br />

dass diese einen Nutzen aus dem Zusammenschluss ziehen. Eine zahlungsmittelgenerierende<br />

Einheit stellt die kleinste identifi zierbare Gruppe von Vermögenswerten<br />

dar, die Mittelzufl üsse erzeugt, die weitestgehend unabhängig von anderen<br />

Gruppen von Vermögenswerten sind. Die Cash Generating Unit entspricht nicht<br />

unbedingt gesellschaftsrechtlichen Abgrenzungen. Sie werden auf der niedrigsten<br />

Ebene ermittelt, auf der eine Überwachung durchgeführt wird und sind niemals<br />

größer als ein Segment. Die Zuordnung erfolgt anhand von wirtschaftlichen<br />

Merkmalen.<br />

65


Konzernabschluss || Konzernanhang<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte werden einmal jährlich einem Wertminderungstest<br />

unterzogen, sofern nicht schon vorher Indikatoren darauf hinweisen, dass eine<br />

Wertminderung stattgefunden haben könnte. Falls erforderlich, wird eine Wertminderung<br />

durchgeführt. Geschäfts- oder Firmenwerte werden zu Anschaffungskosten<br />

abzüglich kumulierter Wertberichtigungen aufgrund von Wertminderungen bilanziert.<br />

Historisch noch planmäßig abgeschriebene Geschäfts- oder Firmenwerte<br />

werden seit 2004 netto dargestellt. Wenn die Gründe für eine Wertminderung<br />

aufgrund eines Impairment-Tests in einem späteren Zeitraum ganz oder teilweise<br />

entfallen, erfolgt keine entsprechende Wertaufholung. Die Nutzungsdauer der<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte ist unbestimmt.<br />

Sachanlagen<br />

Sachanlagen werden gemäß IAS 16 mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />

abzüglich kumulierter planmäßiger, nutzungsbedingter Abschreibungen angesetzt.<br />

Nachträgliche Anschaffungskosten werden aktiviert, sofern damit zukünftiger,<br />

wirtschaftlicher Nutzen verbunden ist, der auch zuverlässig messbar ist. Selbsterstellte<br />

Anlagen umfassen neben den direkten Herstellungskosten auch Teile an<br />

produktionsbezogenen Gemeinkosten. Die Abschreibung erfolgt nach der linearen<br />

Methode. Falls erforderlich, wird für Vermögenswerte des Sachanlagevermögens<br />

eine Wertminderung auf den erzielbaren Betrag vorgenommen. Alle Aufwendungen,<br />

die im Zusammenhang mit der Instandhaltung des Sachanlagevermögens<br />

in Verbindung stehen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Periode<br />

erfasst, in der sie anfallen.<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

Erworbene Markenrechte, Kundenstämme, Software und Lizenzen werden zu An-<br />

schaffungskosten aktiviert und planmäßig über ihre voraussichtlichen Nutzungsdauern<br />

linear abgeschrieben. Analog werden Softwareeigenentwicklungen und<br />

andere aktivierungsfähige Entwicklungsleistungen zu Herstellungskosten aktiviert<br />

und ebenfalls planmäßig linear über ihre jeweilige voraussichtliche Nutzungsdauer<br />

abgeschrieben. Bei dem Erwerb eines Unternehmens identifi zierte, immaterielle<br />

Vermögenswerte, die auch Markennamen umfassen, werden entsprechend den<br />

zugrunde liegenden Erwartungen abgeschrieben und in Fällen unbegrenzter<br />

Nutzungsdauer (∞, aber nicht endlos) nicht planmäßig abgeschrieben. Die im<br />

Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbenen Kundenstämme<br />

werden auf Basis des erwarteten Nutzens, Abschmelzraten und Margen bewertet<br />

und korrespondierend zu den erwarteten Nutzenzufl üssen, d.h. leistungsorientiert<br />

abgeschrieben. Vorteilhafte Lieferverträge werden entsprechend den zugrunde<br />

liegenden Vertragsdauern korrespondierend zu den erwarteten Nutzenzu fl üssen,<br />

d.h. leistungsorientiert abgeschrieben. Entwicklungskosten sind nach IAS 38<br />

als „immaterielle Vermögenswerte“ zu aktivieren, sofern bestimmte Kriterien<br />

kumulativ erfüllt sind. Eine Aktivierung erfolgt, wenn es wahrscheinlich ist, dass<br />

aus den Entwicklungsaktivitäten ein zukünftiger, wirtschaftlicher Nutzen erwächst,<br />

der neben den normalen Kosten auch die Entwicklungskosten abdeckt. Aktivierte<br />

Entwicklungskosten werden nach Erreichen der Marktfähigkeit linear abgeschrieben.<br />

Entwicklungskosten, die in früheren Perioden Aufwand darstellten, werden<br />

in späteren Perioden nicht aktiviert. Forschungskosten werden nicht aktiviert. Alle<br />

Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der Instandhaltung und Pfl ege von<br />

immateriellen Vermögenswerten in Verbindung stehen, werden in der Gewinn- und<br />

Verlustrechnung in der Periode erfasst, in der sie auftreten.<br />

66<br />

Die der planmäßigen, linearen Abschreibung<br />

zugrunde gelegten Nutzungsdauern bei<br />

Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten Jahre<br />

Geschäfts- oder Firmenwert ∞<br />

Markenrechte, Lizenzen und Kundenstämme 3-20<br />

Patente und Technologien 3-25<br />

Software und Softwareentwicklungen 3-8<br />

Gebäude 25-50<br />

Technische Anlagen und Maschinen 3-15<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattungen 3-10<br />

Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen<br />

Vermögenswerten<br />

Vermögenswerte, die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, werden auf<br />

Wertminderungsbedarf geprüft, wenn entsprechende Ereignisse bzw. Änderungen<br />

der Umstände darauf hindeuten, dass der Buchwert möglicherweise nicht mehr erzielbar<br />

ist. Vermögenswerte, die eine unbestimmte Nutzungsdauer haben, werden<br />

nicht planmäßig abgeschrieben. Diese werden jedes Jahr einem Wertminderungstest<br />

unterworfen, unabhängig davon, ob es Anzeichen für Wertminderungen gibt<br />

oder nicht. Ein Wertminderungsverlust wird in der Höhe des Betrages erfasst,<br />

wie der Buchwert den erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag ist der<br />

höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert des Vermögenswerts abzüglich<br />

Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Für den Werthaltigkeitstest werden<br />

Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene zusammengefasst, für die Zahlungsströme<br />

separat identifi ziert werden können (zahlungsmittelgenerierende Einheit).<br />

Bei der Ermittlung des Nutzwertes werden prognostizierte Zahlungsströme mit im<br />

Zeitpunkt des Tests gültigen Diskontierungszinssätzen, die die vermögenswertspezifi<br />

schen Risiken widerspiegeln, welche nicht in den prognostizierten Zahlungsströmen<br />

berücksichtigt wurden, abgezinst. Nicht fi nanzielle Vermögenswerte (außer<br />

Geschäfts- oder Firmenwert), bei denen eine wertminderungsbedingte Abschreibung<br />

vorgenommen wurde, werden in Folgejahren daraufhin untersucht, ob eine<br />

Wertaufholung auf den dann erzielbaren Betrag, höchstens jedoch auf planmäßige<br />

Werte, d.h. ohne Wertminderungsaufwand, vorzunehmen ist. Eine Umkehr von<br />

in Vorperioden erfasstem Wertminderungsaufwand wird sofort erfolgswirksam<br />

erfasst.<br />

Investitionszuschüsse und -zulagen<br />

Investitionszuschüsse und -zulagen als gewährte Zuwendungen der öffentlichen<br />

Hand, die im Zusammenhang mit abschreibungsfähigen Vermögenswerten stehen,<br />

werden im Konzernabschluss aktivisch abgesetzt. Erfolgsbezogene Zuwendungen,<br />

die entweder korrespondierende Aufwendungen kompensieren oder einen Ertrag<br />

im Anspruchszeitpunkt darstellen, ohne dass damit gegenwärtige oder zukünftige<br />

Aufwendungen verbunden sind, werden erfolgswirksam erfasst.<br />

Vorräte<br />

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />

und Nettoveräußerungswert angesetzt. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

werden zu durchschnittlichen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet.<br />

Unfertige und fertige Erzeugnisse sowie Waren werden zu Durchschnittswerten<br />

oder nach der FIFO Methode auf Basis der Herstellungskosten bzw. der Anschaffungskosten<br />

bewertet. Die Herstellungskosten für unfertige und fertige Erzeugnisse<br />

bestehen aus Materialeinzelkosten, Fertigungseinzelkosten, anderer direkter<br />

Kosten sowie anteiligen, produktionsbezogenen Material- und Fertigungsgemeinkosten,<br />

die angefallen sind, um die Vorräte an ihren jetzigen Ort und in ihren derzeitigen<br />

Zustand zu bringen. Sie werden auf Basis normaler Kapazitätsbeanspruchung<br />

ermittelt. Absatzbezogenen Risiken wird durch angemessene Abschläge Rechnung<br />

getragen. Der Nettoveräußerungswert stellt den geschätzten, im normalen<br />

Geschäftsverlauf erzielbaren Verkaufspreis abzüglich geschätzter, noch anfallender<br />

Kosten bis zur Fertigstellung und Verkauf dar.


Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige nicht-derivative fi nan-<br />

zielle Vermögenswerte zählen zu den kurzfristigen Vermögenswerten, sofern die<br />

Fälligkeit nicht zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag liegt. Sie sind der Kategorie<br />

»Darlehen und Forderungen« zugeordnet und werden zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />

bilanziert. Für erkennbare Risiken wurden angemessene Wertberichtigungen<br />

auf Basis von Erfahrungswerten gebildet.<br />

Latente Steuern<br />

Latente Steuern betreffen Steuerabgrenzungen aus zeitlich abweichenden<br />

Wertansätzen in der nach IFRS erstellten Bilanz und der Steuerbilanz der Einzelgesellschaften<br />

sowie aus Konsolidierungsvorgängen. Die latenten Steueransprüche<br />

umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung<br />

bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung mit<br />

ausreichender Sicherheit gewährleistet ist. Die latenten Steuern werden auf Basis<br />

der Steuersätze ermittelt, die in den einzelnen Ländern im Zeitpunkt der Umkehr<br />

der Abweichungen voraussichtlich gelten. Weiterhin basieren sie auf gültigen<br />

Gesetzen und Verordnungen. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden<br />

werden nicht abgezinst. Latente Steuern, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang<br />

mit Unternehmenserwerben stehen, werden angesetzt, es sei denn,<br />

dass sich Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren oder der Zeitpunkt der<br />

Umkehr durch das Unternehmen gesteuert werden kann. Latente Steuern werden<br />

in der Bilanz grundsätzlich als langfristig klassifi ziert.<br />

Liquide Mittel<br />

Liquide Mittel umfassen den Kassenbestand, Sichteinlagen sowie Einlagen mit<br />

einer Restlaufzeit von drei Monaten oder weniger.<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten Ausgaben, die Aufwand für<br />

zukünftige Perioden betreffen. Sie sind in der Position sonstige kurzfristige Vermögenswerte<br />

enthalten.<br />

Eigenkapital<br />

Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) umfasst sämtliche ausgegebene, nennwertlose<br />

Stückaktien der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong>. Diese werden als Eigenkapital ausgewiesen.<br />

Der auf eine einzelne Aktie entfallende anteilige Betrag am Grundkapital beträgt<br />

1 EUR.<br />

Unter dem Posten Kapitalrücklage sind insbesondere das Agio bei der Emission<br />

von Anteilen (z.B. im Rahmen der Aktienoptionsprogramme) und Zuzahlungen der<br />

Gesellschafter zu erfassen.<br />

Unter der Bilanzposition „Sonstige Rücklagen und Gewinnvortag“ werden die<br />

Rücklagen für Aktienoptionen, latente Steuern, Währungsumrechnungen, Fair Value<br />

Anpassungen der Zinsderivate sowie die Gewinnrücklagen und der Gewinnvortrag<br />

erfasst. Eine detaillierte Darstellung der Entwicklung der jeweiligen Einzelkomponenten<br />

ergibt sich aus der Eigenkapitalveränderungsrechnung.<br />

Aktienbasierte Vergütungsformen<br />

Die CENTROTEC (Muttergesellschaft der <strong>medimondi</strong>) bedient sich aktienbasierter<br />

Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente. Von diesen<br />

Aktienoptionsprogrammen profi tieren auch Mitarbeiter der <strong>medimondi</strong>. Seit<br />

2008 müssen die Auswirkungen dieser Aktienoptionsprogramme auf Ebene der<br />

<strong>medimondi</strong> gezeigt werden (vormals erfolgte eine Darstellung ausschließlich auf<br />

Ebene der CENTROTEC). Aktienoptionen werden nach einem Aktienoptionsplan an<br />

Mitarbeiter, Mitglieder des Managements sowie Vorstände durch die CENTROTEC<br />

gewährt. Die Bilanzierung und Bewertung erfolgt im Geschäftsjahr nach den<br />

Regelungen des IFRS 2. Aktienbasierte Vergütungsformen sind nach IFRS 2 mit dem<br />

beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung anzusetzen. Da der beizulegende<br />

Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung nicht verlässlich geschätzt werden<br />

kann, ermittelt <strong>medimondi</strong> die Gegenleistung indirekt unter Bezugnahme auf<br />

den beizulegenden Zeitwert der gewährten Aktienoptionen. Dieser beizulegende<br />

Zeitwert wird aufgrund fehlender Marktpreise mit Hilfe eines Binomialmodells<br />

bestimmt. Dieses schätzt den Preis der betreffenden Aktienoptionen am maßgeblichen<br />

Bewertungsstichtag, der zwischen sachverständigen, vertragswilligen und<br />

voneinander unabhängigen Parteien zu erzielen wäre. Dabei werden alle Faktoren<br />

und Annahmen berücksichtigt, die Marktteilnehmer bei der Preisfestlegung in Erwägung<br />

ziehen würden sowie durch IFRS 2 spezifi ziert sind. Sofern anwendbar wird<br />

bei den der Berechnung zugrunde gelegten Faktoren und Annahmen unterstellt,<br />

dass historische Werte und Entwicklungen auch für künftige Entwicklungen richtungsweisend<br />

sind und als Anhaltspunkt oder Ausgangspunkt für Berechnungsparameter<br />

dienen können. Änderungen des Optionswertes aufgrund später sich<br />

im Zeitlauf veränderter Parameter haben keinen Einfl uss auf den zu erfassenden<br />

Aufwand, da nur der Ausgabewert der Option entscheidend ist.<br />

Der aus aktienbasierten Vergütungsformen entstehende Aufwand wird linear über<br />

den Erdienungszeitraum als Personalaufwand ergebniswirksam verteilt und bis<br />

zur Optionsausübung bzw. bis zu deren Verfall in der Rücklage für Aktienoptionen<br />

ausgewiesen. Änderungen nach Beendigung des Erdienungszeitraums haben keine<br />

ergebniswirksame Wirkung und werden nur innerhalb des Eigenkapitals erfasst.<br />

Sofern mit aktienbasierten Vergütungsformen steuerliche Wirkungen verbunden<br />

sind, werden Steuereffekte anteilig zum bilanzierten Personalaufwand im Steueraufwand<br />

erfasst. Die übersteigenden Anteile werden als Überschussbetrag erfolgsneutral<br />

über latente Steueransprüche abgegrenzt und unmittelbar im Eigenkapital<br />

in einer separaten Rücklage für latente Steuern erfasst.<br />

Pensionsrückstellungen<br />

Pensionsrückstellungen werden für leistungsorientierte Pensionszusagen an<br />

Führungskräfte und Mitarbeiter gebildet und anhand des Barwerts zukünftiger<br />

Verpfl ichtungen gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter<br />

Berücksichtigung künftiger Gehalts- und Rentensteigerungen und den aktuell<br />

verfügbaren Sterbetafeln berechnet. Der ermittelte Barwert wird im Falle von<br />

vorliegendem Planvermögen um dessen beizulegenden Zeitwert gekürzt und<br />

um bisher noch nicht zu erfassende versicherungsmathematische Gewinne und<br />

Verluste sowie möglicherweise noch nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand<br />

angepasst. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden berücksichtigt,<br />

soweit sie 10 % des Verpfl ichtungsumfangs bzw. des Vermögenswerts<br />

übersteigen. Diese ergeben sich aus erfahrungsbedingten Anpassungen und Änderungen<br />

versicherungsmathematischer Annahmen. Der den Korridor übersteigende<br />

Betrag wird über den Zeitraum der durchschnittlichen Restdienstzeit der aktiven<br />

Belegschaft ergebniswirksam erfasst. Nachzuverrechnender Dienstaufwand wird<br />

sofort aufwandswirksam erfasst, es sei denn, er ist bis zum zukünftigen Eintritt der<br />

Unverfallbarkeit eines Anspruches linear zu verteilen.<br />

In den Ländern, in denen <strong>medimondi</strong>-Mitarbeiter beschäftigt sind, besteht eine<br />

beitragsorientierte, gesetzliche Grundversorgung, die Rentenzahlungen in Abhängigkeit<br />

vom Einkommen und geleisteten Beiträgen übernimmt. Bei beitragsorientierten<br />

Plänen werden feste Beträge an konzernfremde Fondsgesellschaften<br />

entrichtet. Mit den Zahlungen der Beiträge an öffentliche Rentenversicherungsträger<br />

bestehen für <strong>medimondi</strong> keine weiteren Leistungsverpfl ichtungen. Darüber<br />

hinaus haben einzelne Arbeitnehmer der Gruppe Verträge mit privaten Versicherungsträgern<br />

geschlossen, die in einigen Bereichen durch Betriebsvereinbarungen<br />

unterstützt werden. Neben dem in den Zuwendungen an Mitarbeiter enthaltenen<br />

Personalaufwand für einen Zuschuss entstehen der Gruppe hieraus keine weiteren<br />

Leistungsverpfl ichtungen. Dies gilt insbesondere dann, wenn eine konzernfremde<br />

Fondsgesellschaft nicht genügend Vermögenswerte hält, um die gegenüber ihr gemachten<br />

Ansprüche aus laufenden und vorherigen Geschäftsjahren zu begleichen.<br />

Sonstige Rückstellungen<br />

Sonstige Rückstellungen werden für alle am Bilanzstichtag bestehenden gegen-<br />

wärtigen Verpfl ichtungen gebildet, die auf vergangenen Geschäftsvorfällen oder<br />

vergangenen Ereignissen beruhen und deren Höhe und Fälligkeit unsicher sind<br />

und zu Ressourcenabfl uss führen können. Die Rückstellungen werden zum Barwert<br />

eines am wahrscheinlichsten erwarteten, zuverlässig schätzbaren Erfüllungsbetrages<br />

angesetzt und nicht mit positiven Erfolgsbeiträgen saldiert. Die Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

des Mittelabfl usses muss mehr als 50 % betragen („more<br />

likely than not“ Kriterium). Rückstellungen werden nur gebildet, wenn ihnen eine<br />

67


Konzernabschluss || Konzernanhang<br />

rechtliche oder faktische Verpfl ichtung gegenüber Dritten zugrunde liegt und die<br />

Höhe der Rückstellung verlässlich ermittelt werden konnte. Beim Vorliegen von<br />

einer Vielzahl von gleichartigen Verpfl ichtungen, welche sich beispielsweise aus<br />

gesetzlichen Gewähr-leistungsverpfl ichtungen ergeben, erfolgt eine Ermittlung auf<br />

Basis der Gruppe dieser Verpfl ichtungen. Eine Rückstellung kann unter Umständen<br />

auch dann passiviert werden, wenn die Wahrscheinlichkeit hinsichtlich einer einzelnen<br />

Verpfl ichtung aus der zugrunde gelegten gesamten Gruppe gering ist.<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und<br />

Finanzverbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Finanzverbindlichkeiten<br />

werden der Kategorie »nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Verbindlichkeiten«<br />

zugeordnet. Darlehensverbindlichkeiten werden als kurzfristig klassifi ziert,<br />

sofern die Rückzahlung innerhalb der nächsten zwölf Monate zu erfolgen hat.<br />

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen<br />

Leasingverhältnisse, bei denen dem Konzern substanziell alle Chancen und Risiken<br />

zuzurechnen sind, werden als Finanzierungsleasingverhältnisse eingestuft. Sie<br />

werden mit dem Zeitwert des Vermögenswertes zu Beginn des Leasingverhältnisses<br />

oder dem geringeren Barwert der zukünftigen Leasingraten bewertet. Jede<br />

Leasingzahlung wird in einen Tilgungs- und einen Zinsanteil aufgeteilt. Leasingverhältnisse,<br />

bei denen signifi kante Teile der Chancen und Risiken beim Leasinggeber<br />

verbleiben, werden als operative Leasingverpfl ichtungen eingestuft.<br />

Passive Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Passive Rechnungsabgrenzungsposten sind Einnahmen vor dem Abschlussstichtag,<br />

die einen Ertrag für zukünftige Perioden darstellen. Sie sind in der Position sonstige<br />

kurzfristige Verbindlichkeiten enthalten.<br />

Ertragsrealisation<br />

Insbesondere Umsatzerlöse refl ektieren die beizulegenden Zeitwerte der erhaltenen<br />

bzw. noch zu erhaltenen Gegenleistung für Lieferungen und Leistungen im<br />

Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Sie werden realisiert, wenn es wahrscheinlich<br />

ist, dass der wirtschaftliche Nutzen aus der Transaktion dem Konzern<br />

zufl ießen wird und der Betrag des Umsatzes zuverlässig ermittelt sowie von dessen<br />

Bezahlung ausgegangen werden kann. Umsätze werden abzüglich Umsatzsteuer<br />

und Erlösschmälerungen und der Eliminierung konzerninterner Transaktionen<br />

ausgewiesen, nachdem die Lieferung einschließlich Gefahrenübergang erfolgt ist.<br />

Serviceerlöse werden in der Periode erfasst, in der der Service erbracht wurde.<br />

Fremdkapitalkosten<br />

Fremdkapitalkosten sind gemäß dem geänderten IAS 23 verpfl ichtend zu aktivieren,<br />

sofern sie im Zusammenhang mit der Herstellung, dem Bau sowie dem Erwerb<br />

von qualifi zierten Vermögenswerten stehen, für den ein beträchtlicher Zeitraum<br />

erforderlich ist, um ihn in seinen beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen<br />

Zustand zu versetzen. Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe defi niert einen qualifi zierten Vermögenswert<br />

grundsätzlich als solchen, wenn dessen Versetzung in seinen beabsichtigten<br />

Zustand mehr als ein Jahr in Anspruch nimmt. Im aktuellen Geschäftsjahr<br />

wurden keine Fremdkapitalkosten aktiviert, da die beschriebenen Voraussetzungen<br />

nicht erfüllt waren. Finanzierungskosten sind demnach nicht in den Anschaffungsoder<br />

Herstellungskosten der immateriellen Vermögenswerte, des Sachanlagevermögens<br />

oder den Vorräten enthalten. Die Finanzierungskosten wurden vielmehr<br />

zeitanteilig und periodengerecht entsprechend den Konditionen der jeweiligen<br />

Verbindlichkeit unter Anwendung der Effektivzinsmethode als Aufwand erfasst.<br />

Dividenden<br />

Dividendenerträge aus Finanzinvestitionen und Ansprüche von Anteilseignern<br />

auf Dividendenausschüttungen werden im Zeitpunkt des Rechtsanspruches auf<br />

Zahlung erfasst.<br />

68<br />

5. Kritische Annahmen und Schätzungen<br />

Alle Annahmen, ob als kritisch eingestuft oder nicht, können die ausgewiesene Vermögens-<br />

oder Ertragslage der <strong>medimondi</strong>-Gruppe sowie die Darstellung der Eventualforderungen<br />

und -verbindlichkeiten beeinfl ussen. Annahmen werden laufend<br />

getroffen und basieren auf historischen Erfahrungen und/oder anderen Faktoren.<br />

Dazu gehören Erwartungen bezüglich zukünftig eintretender Ereignisse, die unter<br />

gegenwärtigen Bedingungen gebildet werden. Schätzungen betreffen Angelegenheiten,<br />

die zum Zeitpunkt der Verbuchung bzw. bis zur Aufstellung des Abschlusses<br />

sehr ungewiss sind. Sie umfassen auch alternative Annahmen, die in der aktuellen<br />

Periode hätten verwendet werden können oder die möglichen Veränderungen von<br />

Annahmen von einer zur anderen Periode mit potenziell wesentlichen Auswirkungen<br />

auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der <strong>medimondi</strong>-Gruppe.<br />

Änderungen von Schätzungen, d.h. Differenzen zwischen tatsächlichen Werten<br />

bzw. aktuelleren Schätzungen und vergangenen Schätzungen, werden im Zeitpunkt<br />

einer besseren Erkenntnis erfolgswirksam berücksichtigt. Die nachstehenden Erläuterungen<br />

ergänzen die übrigen Darstellungen des Konzernabschlusses, die sich auf<br />

Annahmen und Unsicherheitsfaktoren sowie Eventualfälle beziehen.<br />

Wesentliche Annahmen und Schätzungen, die Unsicherheiten beinhalten und mit<br />

Risiken verbunden sind, wurden in den Bereichen langfristiger Vermögenswerte,<br />

Wertberichtigungen auf Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

sowie Rückstellungen getroffen.<br />

Langfristige Vermögenswerte haben begrenzte Nutzungsdauern. Geänderte<br />

Nutzungsabsichten, Technologien, Wartungsintervalle sowie Veränderungen des<br />

allgemeinen, wirtschaftlichen Umfeldes oder Branchen, in denen die <strong>medimondi</strong>-<br />

Gruppe tätig ist, können dazu führen, dass sich Nutzungsdauern oder Buchwerte<br />

dieser Aktiva ändern. Daher überprüft <strong>medimondi</strong> regelmäßig die Nutzungsdauern,<br />

um über Wertminderungen die Buchwerte dem erzielbaren Nutzen anzugleichen.<br />

Trotz aller Bemühungen, angemessene Nutzungsdauern zu ermitteln, können bestimmte<br />

Situationen entstehen, die dazu führen, dass der Wert eines langfristigen<br />

Vermögenswertes bzw. einer Gruppe von Vermögenswerten vermindert wird und<br />

damit der wirtschaftliche Wert unter dem Buchwert liegt. Da Wertminderungen<br />

nur sporadisch und selten für individuelle Anlagegüter und nicht für ganze Klassen<br />

erfolgen, ist es nicht möglich bereits zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung diese<br />

Kosten präzise zu schätzen. Daher werden solche Kosten erst dann verbucht, wenn<br />

entsprechende Informationen bekannt sind. Eine generelle Sensitivitätsanalyse<br />

über alle Nutzungsdauern wird nicht durchgeführt.<br />

Bei Akquisitionen haben Annahmen und Schätzungen Einfl uss im Rahmen der<br />

Kaufpreisallokation. Annahmen beeinfl ussen insbesondere die Geschäfts- oder<br />

Firmenwerte, immateriellen Vermögenswerte und Schulden der Höhe nach und in<br />

Bezug auf die Nutzungsdauern, so dass sich dadurch die Residualgröße Geschäftsoder<br />

Firmenwert verändert. Im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen<br />

werden immaterielle Vermögenswerte (z. B. Patente oder Kundenbeziehungen)<br />

identifi ziert und unterliegen in Bezug auf mehrere Kriterien (Mengengerüste,<br />

Margen, Nutzungsdauern, Abzinsungen) Schätzungen. Ferner sind Schätzungen<br />

von Bedeutung bezüglich der Prüfung von Wertminderungen bei Geschäfts- oder<br />

Firmenwerten im Rahmen der Prognose zukünftig nutzbarer Finanzmittelströme<br />

sowie von Abzinsungssätzen. Insbesondere bei neuen Geschäftsbereichen ist die<br />

Prognoseunsicherheit höher als in länger bestehenden Geschäftsfeldern.<br />

Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden jährlich einem Impairment-Test unterzogen.<br />

Ferner werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt, die folgende Ergebnisse zeigen:<br />

wenn die Schätzungen der zugrunde gelegten Free Cash Flows 10 % niedriger<br />

wären, würde sich keine Wertminderung der Geschäfts- oder Firmenwerte ergeben.<br />

Sofern der Diskontierung der Zahlungsströme ein um 100 Basispunkte höherer<br />

Zinssatz zugrunde gelegt worden wäre, hätte sich ebenfalls keine Reduzierung<br />

der Buchwerte für Geschäfts- oder Firmenwerte ergeben. Selbst eine gleichzeitige<br />

negative Veränderung beider Schlüsselparameter hätte zu keinem Wertberichtigungsbedarf<br />

geführt.


Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten werden, sofern sie nicht genau bestimmt<br />

werden können, nach den für Rückstellungen geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

ermittelt und mit ihrem wahrscheinlichsten Wert angesetzt.<br />

<strong>medimondi</strong> gewährt für Produkte unterschiedliche Gewährleistungen. Basisgewährleistungen<br />

werden in Höhe der geschätzten Aufwendungen erfasst. Ferner<br />

können im normalen Geschäftsgang Kosten für die Reparatur oder den Ersatz<br />

defekter Produkte bei einem individuellen Kunden bzw. bestimmten Kundengruppen<br />

anfallen. Sofern Austauschaktionen, die sehr selten sind, doch vorkommen,<br />

wird eine spezielle Rückstellung über die erwarteten individuellen Kosten gebildet.<br />

Da Austauschaktionen sporadisch und selten erfolgen, ist es nicht möglich, bereits<br />

zum Zeitpunkt des Verkaufs diese Kosten präzise zu schätzen. Daher werden solche<br />

Kosten erst dann verbucht, wenn entsprechende Informationen bekannt sind. Im<br />

Rahmen der Ermittlung von Garantierückstellungen werden diverse Annahmen<br />

getroffen, die die Höhe dieser Rückstellungen beeinfl ussen. Sich zukünftig verändernde<br />

Produktivitäten, Materialien und Personalkosten sowie Qualitätsverbesserungsprogramme<br />

haben Einfl uss auf diese Schätzungen. Quartalsweise erfolgt eine<br />

Angemessenheitsprüfung der verbuchten Rückstellungen.<br />

Die Gruppe unterliegt den Steuerbehörden und Steuergesetzen von vier Ländern.<br />

Schätzungen sind bei der Bildung von Steuerrückstellungen und Posten von<br />

latenten Steuern notwendig. Transaktionen und Berechnungen unterliegen im<br />

Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit gewissen Unsicherheiten hinsichtlich<br />

steuerlicher Auswirkungen bzw. Anerkennung. Für mögliche Verbindlichkeiten,<br />

die durch zukünftige steuerliche Außenprüfungen der vergangenen Transaktionen<br />

entstehen können, werden die entsprechenden Bilanzierungs- und Bewertungsregelungen<br />

zur Rückstellungsbildung angewandt. In Fällen, in denen die endgültigen<br />

Steuerberechnungen von den ursprünglich bilanzierten Annahmen abweichen,<br />

werden die Auswirkungen in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.<br />

Die im Konzernabschluss enthaltenen zukunftsgerichteten Aussagen beruhen auf<br />

gegenwärtigen Erwartungen, Annahmen und Einschätzungen des Managements<br />

der <strong>medimondi</strong>-Gruppe. Diese Aussagen sind nicht als Garantie dafür zu verstehen,<br />

dass sich die Prognosen als richtig zu erweisen haben. Zukünftige Entwicklungen<br />

und Ereignisse sind vielmehr von einer Vielzahl von Faktoren abhängig, die Risiken<br />

und Unsicherheiten unter anderem in den zuvor beschriebenen Bereichen unterliegen<br />

und deren Einfl ussfaktoren außerhalb des Einfl ussbereichs der <strong>medimondi</strong>-<br />

Gruppe liegen. Die tatsächliche Entwicklung kann daher von implizierten oder<br />

dargelegten zukunftsbezogenen Aussagen abweichen.<br />

6. Angaben zum Finanzrisikomanagement<br />

Zielsetzungen und Methoden des Finanzrisikomanagements<br />

Der <strong>medimondi</strong>-Konzern ist international tätig. Aufgrund der unterschiedlichen<br />

Tätigkeiten ist der Konzern einer Vielzahl von fi nanziellen Risiken ausgesetzt. Unter<br />

Risiko verstehen wir unerwartete Ereignisse und mögliche Entwicklungen, die sich<br />

negativ auf das Erreichen gesetzter Ziele und Erwartungen auswirken. Relevant<br />

sind Risiken mit wesentlichem Einfl uss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.<br />

Das Risikomanagementsystem der Gruppe analysiert unterschiedliche Risiken<br />

und versucht negative Effekte auf die fi nanzielle Lage der Gruppe zu minimieren.<br />

Das Risikomanagement wird in den Finanzabteilungen unter Berücksichtigung<br />

bestehender Richtlinien durchgeführt. Risikomanager identifi zieren, messen,<br />

bewerten sowie unterstützen die Steuerung der Risikopotenziale.<br />

Für die Messung und Steuerung wesentlicher Einzelrisiken unterscheidet die<br />

Gruppe zwischen Kredit-, Liquiditäts- und Marktrisiken.<br />

Kreditrisiko<br />

Unter Kreditrisiko verstehen wir das Risiko eines Verlusts, der infolge eines Ausfalls<br />

oder einer Bonitätsverschlechterung eines Geschäftspartners entstehen kann. Das<br />

maximale Ausfallrisiko entspricht der Summe der zu Buchwerten in der Bilanz ausgewiesenen,<br />

fi nanziellen Vermögenswerte, die abzüglich Wertberichtigungen erfasst<br />

sind zuzüglich eben dieser Wertberichtigungen. Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen bestehen hauptsächlich gegen Kunden mit Sitz in Deutschland,<br />

Dänemark, Großbritannien und der Schweiz.<br />

Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden<br />

nach konzerneinheitlichen Regeln gebildet und decken alle erkennbaren Bonitätsrisiken<br />

ab. Für eingetretene, jedoch noch nicht identifi zierte Verluste wurden<br />

Portfoliowertberichtigungen gebildet. Für weitere Angaben zu den Wertberichtigungen<br />

sowie zur Altersstruktur der Forderungen verweisen wir auf die Angaben<br />

zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Ausfallrisiken in Bezug auf Forderungen<br />

werden im Wesentlichen durch die Anwendung von Kreditgenehmigungen,<br />

Kreditobergrenzen und Überwachungsverfahren begrenzt. Die Höhe der Kreditobergrenze<br />

spiegelt die Kreditwürdigkeit einer Vertragspartei und die typische<br />

Größe des Transaktionsvolumens mit dieser Vertragspartei wider. Die Einschätzung<br />

der Kreditwürdigkeit beruht zum einen auf Informationen aus externen Auskunfteien,<br />

zum anderen auf internen Erfahrungswerten mit den jeweiligen Vertragsparteien.<br />

Im Hinblick auf Forderungen, die weder überfällig noch wertgemindert sind,<br />

deuten zum Bilanzstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren<br />

Verpfl ichtungen aus diesen Forderungen nicht nachkommen werden.<br />

Aufgrund der hohen Kundenzahl und unterschiedlicher Kundengruppen sowie<br />

deren internationaler Struktur ist das Ausfallrisiko der Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen gestreut. <strong>medimondi</strong> weist keine bedeutende Konzentration von<br />

Ausfallrisiken hinsichtlich eines bestimmten Kunden auf. Die fünf größten Kunden<br />

im Konzern haben einen Umsatzanteil zwischen 3,9 – 8,0 % (Vorjahr 2,1 – 7,0 %).<br />

69


Konzernabschluss || Konzernanhang<br />

Liquiditätsrisiko<br />

Unter Liquiditätsrisiko im engeren Sinn verstehen wir das Risiko, gegenwärtigen<br />

oder künftigen Zahlungsverpfl ichtungen nicht oder nur zu ungünstigen<br />

Bedingungen nachkommen zu können. Die Gruppe generiert fi nanzielle Mittel<br />

überwiegend durch das operative Geschäft. Das Liquiditätsrisiko wird dadurch<br />

Liquiditätsanalyse<br />

(inklusive Prognose Zinszahlungen)<br />

in TEUR<br />

70<br />

Gesamt<br />

ausstehender<br />

Betrag<br />

Davon Laufzeit<br />

kleiner 1 Jahr<br />

Davon Laufzeit<br />

1 bis 2 Jahre<br />

Davon Laufzeit<br />

3 bis 5 Jahre<br />

Davon Laufzeit<br />

über 5 Jahre<br />

31.12.<strong>2009</strong> 17.509 8.922 1.752 4.988 1.847<br />

31.12.2008 16.627 8.007 1.531 5.372 1.717<br />

Hinzu kommen voraussichtliche Liquiditätsabfl üsse aus den abgeschlossenen<br />

Derivaten in folgender Höhe:<br />

Liquiditätsanalyse<br />

in TEUR<br />

Gesamt<br />

ausstehender<br />

Betrag<br />

Davon Laufzeit<br />

kleiner 1 Jahr<br />

Davon Laufzeit<br />

1 bis 2 Jahre<br />

Davon Laufzeit<br />

3 bis 5 Jahre<br />

Davon Laufzeit<br />

über 5 Jahre<br />

31.12.<strong>2009</strong> 377 83 77 155 62<br />

31.12.2008 184 46 46 92 0<br />

Marktrisiko<br />

Unter Marktrisiko verstehen wir das Risiko eines Verlusts, der infolge einer Veränderung<br />

bewertungsrelevanter Marktparameter (Währung, Zins, Preis) entstehen kann.<br />

Die Marktrisiken aus Währungsumrechnungen sind in der <strong>medimondi</strong> begrenzt,<br />

da die Transaktionen hauptsächlich in Euro-Ländern stattfi nden. Ein Teil der Geschäftsaktivitäten<br />

fi ndet jedoch in europäischen Nicht-Euro-Ländern (insbesondere<br />

der Schweiz und Großbritannien) statt, sodass auch für die <strong>medimondi</strong>-Gruppe<br />

ein Währungsrisiko besteht. Wenn der Euro gegenüber den für <strong>medimondi</strong><br />

Währungssensitivität<br />

in TEUR Stichtagskurs<br />

gesteuert, dass ausreichend fl üssige Mittel sowie freie Kreditlinien bei Banken<br />

vorgehalten werden. In der nachfolgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten<br />

undiskontierten Zahlungsmittelabfl üsse aus Finanzinstrumenten dargestellt.<br />

Variable Zinszahlungen wurden mit dem zum Stichtag gültigen Fixing angesetzt.<br />

Die Umrechnung von Fremdwährungsbeträgen erfolgte mit dem Kassakurs zum<br />

Stichtag.<br />

wesentlichen Fremdwährungen zum 31.12.<strong>2009</strong> um 10 % aufgewertet (abgewertet)<br />

gewesen wäre, wäre das Ergebnis um 246 TEUR höher (271 TEUR niedriger)<br />

gewesen. In die Ermittlung der Währungssensitivitäten wurden alle wesentlichen<br />

originären Finanzinstrumente des <strong>medimondi</strong>-Konzerns einbezogen, bei denen<br />

die Vertragswährung nicht der funktionalen Währung der <strong>medimondi</strong>-Gruppe<br />

entspricht. Translationsrisiken sowie latente und tatsächliche Steuern sind in den<br />

Berechnungen nicht enthalten.<br />

Kurs bei<br />

Aufwertung<br />

des EUR um 10 %<br />

Sensitivität<br />

bei Aufwertung<br />

des EUR um 10 %<br />

Kurs bei<br />

Abwertung<br />

des EUR um 10 %<br />

Sensitivität<br />

bei Abwertung<br />

des EUR um 10 %<br />

CHF 1,4836 1,63 71 1,34 -78<br />

DKK 7,4418 8,19 167 6,70 -184<br />

GBP 0,8881 0,98 8 0,80 -9<br />

Gesamt 246 -271<br />

Die Marktrisiken aus Zinsänderungen ergeben sich vorwiegend aus zinssensiblen<br />

fi nanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, bei denen Zinssatzänderungen<br />

zu Veränderungen der erwarteten Zahlungsströme führen. Wenn das<br />

Marktzinsniveau zum 31.12.<strong>2009</strong> um 100 Basispunkte höher bzw. niedriger gewesen<br />

wäre, wäre das Ergebnis um 47 TEUR niedriger bzw. um 42 TEUR höher gewesen.<br />

Das Eigenkapital wäre zum 31.12.<strong>2009</strong> durch die Veränderung des Marktzinsniveaus<br />

um 132 TEUR niedriger bzw. um 62 TEUR höher gewesen. In die Ermittlung der<br />

Zinssensitivität wurden alle wesentlichen variabel verzinslichen Forderungen und<br />

Verbindlichkeiten aus Finanzinstrumenten des <strong>medimondi</strong>-Konzerns einbezogen.<br />

Zur Minimierung der Zinsänderungsrisiken wurden Zinsderivate abgeschlossen.<br />

Aus seiner operativen Tätigkeit ist die Gruppe in geringem Umfang Marktpreisrisiken<br />

in Form von Warenpreisrisiken ausgesetzt. Diese können einen negativen<br />

Einfl uss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. <strong>medimondi</strong> beurteilt<br />

diese Risiken regelmäßig, indem Änderungen von Schlüsselindikatoren sowie<br />

Marktinformationen verfolgt werden. Diese Marktpreisrisiken werden vorwiegend<br />

über die gewöhnlichen operativen Geschäfts- und Finanzierungsaktivitäten gesteuert.<br />

Ausfallrisiken auf der Beschaffungsseite sind für <strong>medimondi</strong> begrenzt. Für viele<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe gibt es mehrere Lieferanten. In kritischen Beschaffungsbereichen<br />

existieren in fast allen Fällen mindestens zwei Lieferquellen.


7. Kapitalmanagement<br />

Die Ziele des Konzerns im Hinblick auf das Kapitalmanagement liegen in der<br />

Sicherstellung der Unternehmensfortführung, um die Interessen und Ansprüche<br />

unserer Eigner, Mitarbeiter und anderer Interessenten sicherzustellen. Ein weiteres<br />

Ziel ist die Aufrechterhaltung einer optimalen Kapitalstruktur, um die Kapitalkosten<br />

zu reduzieren sowie die Risiken zu beherrschen, wobei jedoch eine Prämie für die<br />

Beibehaltung der fi nanziellen Flexibilität berücksichtigt wird. Es muss sichergestellt<br />

werden, dass sowohl interne als auch externe Wachstumsperspektiven und Chancen<br />

jederzeit vom Unternehmen realisiert werden können.<br />

Potenzielle Maßnahmen zur Beeinfl ussung der Kapitalstruktur können sowohl<br />

das Eigenkapital (z.B. Gewinnthesaurierung) als auch das Fremdkapital (z.B. durch<br />

Kreditaufnahme/ -tilgung) betreffen. Die angestrebte Eigenkapitalquote sollte in<br />

der Regel nicht unter 20 % liegen.<br />

8. Angaben zum Konsolidierungskreis<br />

Konsolidierungskreis<br />

In den Konzernabschluss der <strong>medimondi</strong> sind alle direkten und indirekten Tochtergesellschaften<br />

der Muttergesellschaft sowie die Konzernobergesellschaft einbezogen.<br />

In den Konsolidierungskreis der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> wurden zum 31. Dezember<br />

<strong>2009</strong> die folgenden Gesellschaften einbezogen, welche zugleich die <strong>medimondi</strong>-<br />

Gruppe bilden:<br />

Sitz der<br />

Anteil am Gezeichnetes<br />

Währung Gegründet /<br />

Gesellschaft; vollkonsolidiert<br />

Gesellschaft<br />

Kapital<br />

Kapital<br />

(ISO-Code)<br />

erworben<br />

<strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> Fulda, D - 10.640.000,00 EUR *16.10.2006<br />

Möller GmbH Fulda, D 100 % 60.000,00 EUR 28.08.2003<br />

Möller Medical GmbH Fulda, D 100 % 1.400.000,00 EUR 28.08.2003<br />

<strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> Dietikon, CH 100 % 100.000,00 CHF 06.11.2006<br />

bricon ag Dietikon, CH 100 % 2.000.000,00 CHF 12.09.2007<br />

Centroplast Engineering Plastics GmbH Marsberg, D 94,98 % 250.000,00 EUR 01.08.1990<br />

Rolf Schmidt Industriplast A/S Kolding, DK 100 % 3.000.000,00 DKK 16.03.2001<br />

Centroplast Solar GmbH Marsberg, D 100 % 25.000,00 EUR 14.07.2008<br />

Centroplast UK Ltd. Stafford, UK 94,98 % 100.000,00 GBP 03.06.2005<br />

* Datum der Entstehung durch Formwechsel<br />

Konzerninterne Veränderungen<br />

<strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong>, Fulda<br />

Die <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong>, Obergesellschaft der <strong>medimondi</strong>-Gruppe, hat im Geschäftsjahr<br />

<strong>2009</strong> ihren Sitz von der Walter-Gropius-Straße 15 in 80807 München in die Wasserkuppenstraße<br />

29-31 in 36043 Fulda verlegt.<br />

Angaben in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.2007<br />

Eigenkapital 14.816 16.105 14.451<br />

Langfristiges Fremdkapital 8.957 9.501 9.281<br />

Kurzfristiges Fremdkapital 10.890 9.627 10.169<br />

Bilanzsumme 34.663 35.233 33.901<br />

Eigenkapitalquote 42,8 % 45,7 % 42,6 %<br />

Fremdkapitalquote 57,2 % 54,3 % 57,4 %<br />

71


Konzernabschluss || Konzernanhang<br />

D Erläuterungen zu Bestandteilen des Konzernjahresabschlusses<br />

1 Geschäfts- oder Firmenwert<br />

Die Gliederung und Entwicklung der Geschäfts- oder Firmenwerte ist in dem<br />

folgenden Spiegel dargestellt:<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte in TEUR<br />

2008<br />

Kum. Anschaffungskosten 01.01. 5.269<br />

Akquisition 3<br />

Zugänge 85<br />

Abgänge 0<br />

Währungsdifferenzen 80<br />

Kum. Anschaffungskosten 31.12. 5.437<br />

Kum. Wertminderungen 01.01. (263)<br />

Übrige Veränderungen 0<br />

Kum. Wertminderungen 31.12. (263)<br />

Nettobuchwert 31. Dezember 2007 5.006<br />

Nettobuchwert 31. Dezember 2008 5.174<br />

<strong>2009</strong><br />

Kum. Anschaffungskosten 1.1. 5.437<br />

Zugänge 0<br />

Abgänge 0<br />

Währungsdifferenzen 3<br />

Kum. Anschaffungskosten 31.12. 5.440<br />

Kum. Wertminderungen 01.01. (263)<br />

Übrige Veränderungen 0<br />

Kum. Wertminderungen 31.12. (263)<br />

Nettobuchwert 31. Dezember 2008 5.174<br />

Nettobuchwert 31. Dezember <strong>2009</strong> 5.177<br />

Kum. = kumuliert<br />

72<br />

Der zum 31.12.2008 ausgewiesene Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 5.174<br />

TEUR hat sich im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> um einen Betrag von 3 TEUR auf 5.177 TEUR<br />

erhöht. Es handelt sich hierbei ausschließlich um erfolgsneutrale Währungsdifferenzen.<br />

Diese betreffen die Geschäfts- oder Firmenwerte der Rolf Schmidt,<br />

Dänemark, und der bricon, Schweiz.<br />

Aufgrund der zahlreichen organisatorischen und wirtschaftlichen Verfl echtungen<br />

innerhalb der <strong>medimondi</strong>-Gruppe werden ab <strong>2009</strong> zwei Goodwill-Impairment-<br />

Tests auf Ebene der <strong>medimondi</strong> durchgeführt. Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe differenziert<br />

hierbei zwischen der CGU (cash generating unit) Medical Technology und der CGU<br />

Engineering Plastics. Der Impairment-Test wurde auf Basis des Nutzungswertes<br />

(value in use) durchgeführt. Den Berechnungen wurde ein zahlungsstromorientiertes<br />

Modell zugrunde gelegt. Die Berechnungen fußen auf dem verabschiedeten<br />

Budget für die Jahre 2010 bis 2014. Darüber hinaus wird aus dem fünften Planjahr<br />

eine ewige Rente abgeleitet. Der ewigen Rente wurde eine Wachstumsrate von<br />

1,0 % unterstellt. Der Diskontierungssatz wurde aus den gewichteten Fremd- und<br />

Eigenkapitalkosten gebildet, wobei die Eigenkapitalkosten gemäß dem CAPM abgeleitet<br />

wurden. Der Diskontierungszinssatz vor Steuern beträgt 8,67 %.<br />

Weder im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> noch in 2008 ergaben sich Wertminderungen im<br />

Rahmen der Goodwill- Impairment-Tests.<br />

Verteilung des Geschäfts- oder Firmenwertes<br />

auf die CGUs (cash generating units) in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Medical Technology 3.605 3.604<br />

Engineering Plastics 1.572 1.570<br />

Gesamt 5.177 5.174


2 Immaterielle Vermögenswerte<br />

Die Gliederung und Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte ist in dem folgenden Anlagenspiegel dargestellt:<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

in TEUR<br />

2008<br />

Gewerbliche<br />

Schutzrechte und<br />

ähnliche Rechte Software<br />

Aktivierte Entwicklungskosten<br />

Immaterielle<br />

Vermögenswerte<br />

Gesamt<br />

Kum. Anschaffungskosten 01.01. 753 614 1.211 2.578<br />

Zugänge 49 72 236 357<br />

Abgänge 0 (16) 0 (16)<br />

Währungsdifferenzen (2) 0 12 10<br />

Kum. Anschaffungskosten 31.12. 800 670 1.459 2.929<br />

Kum. Abschreibungen 01.01. (606) (396) (192) (1.194)<br />

Zugänge (50) (119) (240) (409)<br />

Abgänge 0 4 0 4<br />

Währungsdifferenzen 2 0 (5) (3)<br />

Kum. Abschreibungen 31.12. (654) (511) (437) (1.602)<br />

Nettobuchwert 31. Dezember 2007 147 218 1.019 1.384<br />

Nettobuchwert 31. Dezember 2008 146 159 1.022 1.327<br />

<strong>2009</strong><br />

Kum. Anschaffungskosten 01.01. 800 670 1.459 2.929<br />

Zugänge 30 67 382 479<br />

Abgänge 0 (62) 0 (62)<br />

Währungsdifferenzen 1 (1) 0 0<br />

Kum. Anschaffungskosten 31.12. 831 674 1.841 3.346<br />

Kum. Abschreibungen 01.01. (654) (511) (437) (1.602)<br />

Zugänge (51) (113) (329) (493)<br />

Abgänge 0 60 0 60<br />

Währungsdifferenzen (1) 1 0 0<br />

Kum. Abschreibungen 31.12. (706) (563) (766) (2.035)<br />

Nettobuchwert 31. Dezember 2008 146 159 1.022 1.327<br />

Nettobuchwert 31. Dezember <strong>2009</strong> 125 111 1.075 1.311<br />

Kum. = kumuliert<br />

Die immateriellen Vermögenswerte sind im Wesentlichen durch die Aktivierung<br />

von Produktentwicklungsprojekten geprägt. Die Entwicklungsaktivitäten bezogen<br />

sich im Wesentlichen auf medizintechnische Geräte. Die Ergebnisse dieser Arbeiten<br />

können für eine Vielzahl von Kunden verwendet werden. Aktivierungen von Entwicklungsaufwendungen<br />

erfolgten im Berichtsjahr in Höhe von 382 TEUR (Vorjahr<br />

236 TEUR), da zukünftiger Nutzen in Form von Cash Flows sowie zusätzlicher<br />

Gewinn aus neuen Produkten ausreichend sicher prognostiziert werden konnten.<br />

Forschungskosten werden nicht aktiviert. Bei den erfassten Abschreibungen handelt<br />

es sich um planmäßige Abschreibungen. Wertminderungen (außerplanmäßige<br />

Abschreibungen) sind nicht enthalten.<br />

73


Konzernabschluss || Konzernanhang<br />

3 Sachanlagen<br />

Die Gliederung und Entwicklung der Sachanlagen ist in dem folgenden Anlagenspiegel dargestellt:<br />

Sachanlagen<br />

in TEUR<br />

2008<br />

74<br />

Grundstücke<br />

und Bauten<br />

Technische<br />

Anlagen und<br />

Maschinen<br />

Andere Anlagen,<br />

Betriebs-<br />

und Geschäftsausstattung<br />

Anlagen<br />

im Bau<br />

Sachanlagen<br />

Gesamt<br />

Kum. Anschaffungskosten 01.01. 7.005 18.237 5.772 501 31.515<br />

Zugänge 247 652 899 1.195 2.993<br />

Abgänge 0 (420) (367) (1) (788)<br />

Umbuchungen 0 865 251 (1.116) 0<br />

Währungsdifferenzen 1 10 19 0 30<br />

Kum. Anschaffungskosten 31.12. 7.253 19.344 6.574 579 33.750<br />

Kum. Abschreibungen 01.01. (2.772) (13.650) (4.380) 0 (20.802)<br />

Zugänge (167) (984) (467) 0 (1.618)<br />

Abgänge 0 403 31 0 434<br />

Umbuchungen 0 13 (13) 0 0<br />

Währungsdifferenzen 0 8 (5) 0 3<br />

Kum. Abschreibungen 31.12. (2.939) (14.210) (4.834) 0 (21.983)<br />

Nettobuchwert 31. Dezember 2007 4.233 4.587 1.392 501 10.713<br />

Nettobuchwert 31. Dezember 2008 4.314 5.134 1.740 579 11.767<br />

<strong>2009</strong><br />

Kum. Anschaffungskosten 01.01. 7.253 19.344 6.574 579 33.750<br />

Zugänge 12 325 544 721 1.602<br />

Abgänge (10) (304) (354) 0 (668)<br />

Umbuchungen (60) 465 28 (433) 0<br />

Währungsdifferenzen 1 8 3 0 12<br />

Kum. Anschaffungskosten 31.12. 7.196 19.838 6.795 867 34.696<br />

Kum. Abschreibungen 01.01. (2.939) (14.210) (4.834) 0 (21.983)<br />

Zugänge (175) (1.055) (729) 0 (1.959)<br />

Abgänge 10 276 268 0 554<br />

Umbuchungen 0 0 0 0 0<br />

Währungsdifferenzen 0 (7) (7) 0 (14)<br />

Kum. Abschreibungen 31.12. (3.104) (14.996) (5.302) 0 (23.402)<br />

Nettobuchwert 31. Dezember 2008 4.314 5.134 1.740 579 11.767<br />

Nettobuchwert 31. Dezember <strong>2009</strong> 4.092 4.842 1.493 867 11.294<br />

Kum. = kumuliert<br />

Grundstücke und Bauten beinhalten die Produktionsgebäude und Büros in Fulda<br />

(D), Marsberg (D), und Kolding (DK). Technische Anlagen und Maschinen wurden<br />

technologisch weiterentwickelt. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen<br />

bestehen aus Geräten und Ausstattungen der Bereiche Produktion, Lager<br />

und Büro. Das Sachanlagevermögen enthält Vermögenswerte in Höhe von 240<br />

TEUR (Vorjahr 366 TEUR), die im Rahmen von Finanzierungsleasingverhältnissen bilanziert<br />

wurden und als Betriebs- und Geschäftsausstattung zu klassifi zieren sind.<br />

Zum Stichtag dienen 5.344 TEUR der Sachanlagen als Sicherheiten für Bankkredite<br />

(Vorjahr 2.532 TEUR). Abgänge und Umgliederungen bei technischen Anlagen<br />

und Maschinen sowie andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen<br />

stehen außerdem im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme von Anlagen oder<br />

sonstigen durchgeführten organisatorischen Maßnahmen. Wesentliche periodenfremde,<br />

ertragswirksame Effekte sind hieraus nicht entstanden. Bei den erfassten<br />

Abschreibungen handelt es sich um planmäßige Abschreibungen. Wertminderungen<br />

(außerplanmäßige Abschreibungen) sind nicht enthalten. Die Anlagen im<br />

Bau betreffen im Wesentlichen den Neubau von Verwaltungs- und Produktionsgebäuden<br />

der Möller Medical am Standort in Fulda.


4 Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten<br />

Bewertungskategorien und beizulegende Zeitwerte fi nanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten<br />

Aus der folgenden Tabelle sind die Buchwerte fi nanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nach Bewertungskategorien sowie deren beizulegende Zeitwerte ersichtlich:<br />

Finanzielle Werte<br />

Zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten<br />

Zu Anschaffungskosten<br />

Zum beizulegenden<br />

Zeitwert (Fair Value)<br />

Wertansatz<br />

nach IAS 17 Total<br />

Nicht zum<br />

beizulegenden<br />

Zur Ver- Zur Ver-<br />

Zeitwert<br />

äußerungäußerung bilanzierte Darlehen verfügbare verfügbare<br />

Verbindlich-<br />

und FinanzFinanzFinanz- in TEUR<br />

keiten Forderungen instrumenteinstrumentederivate Bilanzposition 31.12.<strong>2009</strong> Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Fair Value<br />

Liquide Mittel 1.928 1.928 1.928<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

2.903 2.903 2.903<br />

Forderungen gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen<br />

18 18 18<br />

Übrige fi nanzielle Vermögenswerte 309 309 309<br />

Summe fi nanzielle<br />

Vermögenswerte 31.12.<strong>2009</strong><br />

0 5.158 0 0 0 0 5.158 5.158<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

1.463 1.463 1.463<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen<br />

63 63 63<br />

Finanzverbindlichkeiten ohne<br />

Finanzierungsleasing<br />

13.955 13.955 14.280<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Finanzierungsleasing<br />

240 240 240<br />

Derivative Verbindlichkeiten 93 93 93<br />

Übrige fi nanzielle Verbindlichkeiten 309 309 309<br />

Summe fi nanzielle<br />

Verbindlichkeiten 31.12.<strong>2009</strong><br />

15.790 0 0 0 93 240 16.123 16.448<br />

Bilanzposition 31.12.2008 Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Fair Value<br />

Liquide Mittel 1.077 1.077 1.077<br />

Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen<br />

3.267 3.267 3.267<br />

Forderungen gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen<br />

20 20 20<br />

Übrige fi nanzielle Vermögenswerte 212 212 212<br />

Summe fi nanzielle<br />

Vermögenswerte 31.12.2008<br />

0 4.576 0 0 0 0 4.576 4.576<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

1.557 1.557 1.557<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen<br />

115 115 115<br />

Finanzverbindlichkeiten ohne<br />

Finanzierungsleasing<br />

12.725 12.725 12.957<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Finanzierungsleasing<br />

366 366 366<br />

Derivative Verbindlichkeiten 36 36 36<br />

Übrige fi nanzielle Verbindlichkeiten 477 477 477<br />

Summe fi nanzielle<br />

Verbindlichkeiten 31.12.2008 14.874 0 0 0 36 366 15.276 15.508<br />

75


Konzernabschluss || Konzernanhang<br />

Die Vermögenswerte in den Klassen Liquide Mittel, Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen, Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sowie übrige<br />

fi nanzielle Vermögenswerte haben überwiegend kurze Restlaufzeiten, sodass deren<br />

Buchwerte zum Bilanzstichtag den beilzulegenden Zeitwerten entsprechen.<br />

Die Klassen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten<br />

gegenüber verbundenen Unternehmen sowie die übrigen fi nanzielle Verbindlichkeiten<br />

enthalten grundsätzlich Verbindlichkeiten mit regelmäßig kurzen Restlaufzeiten.<br />

Daher entsprechen die Buchwerte den beizulegenden Zeitwerten.<br />

Die Klassen Finanzverbindlichkeiten ohne Finanzierungsleasing und Verbindlichkeiten<br />

aus Finanzierungsleasing enthalten überwiegend Verbindlichkeiten mit<br />

Restlaufzeiten größer als 1 Jahr. Die beizulegenden Zeitwerte ermitteln sich durch<br />

Diskontierung der mit den Verbindlichkeiten verbundenen Cash Flows unter<br />

Nettogewinne/-verluste<br />

in TEUR Darlehen und Forderungen<br />

76<br />

Nicht zum Fair Value bilanzierte<br />

Verbindlichkeiten<br />

Derivative<br />

Finanzinstrumente Summe<br />

<strong>2009</strong> (73) (652) (15) (740)<br />

2008 168 (1.070) 0 (902)<br />

5 Sonstige Vermögenswerte<br />

Die nachfolgende Übersicht zeigt eine Gliederung der sonstigen Vermögenswerte.<br />

Die Erstattungsansprüche aus Ertragsteuern in Höhe von 144 TEUR (Vorjahr 128<br />

TEUR) sind nicht in der Aufstellung enthalten, da diese in einer separate Bilanzposition<br />

dargestellt werden. In den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind im<br />

Wesentlichen Versicherungsprämien und Serviceaufwendungen abgegrenzt.<br />

Sonstige Vermögenswerte in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Sonstige langfristige Vermögenswerte<br />

Derivative Vermögenswerte 0 0<br />

Übrige fi nanzielle Vermögenswerte 9 9<br />

Gesamt langfristig 9 9<br />

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte<br />

Übrige fi nanzielle Vermögenswerte 300 203<br />

Forderungen aus Umsatzsteuer 21 60<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 105 75<br />

Gesamt kurzfristig 426 338<br />

Berücksichtigung der aktuellen Zinsparameter. Dabei werden die individuellen<br />

Bonitäten der Gruppe in Form von marktüblichen Bonitäts- bzw. Liquiditätsspreads<br />

bei der barwertigen Ermittlung berücksichtigt.<br />

Nettogewinne oder -verluste aus Finanzinstrumenten<br />

nach Bewertungskategorien<br />

Die folgende Tabelle stellt die in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigten<br />

Nettogewinne oder -verluste von Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorien<br />

dar. Bei der Ermittlung der Nettoergebnisse wurden Zinsen, Währungsumrechnungen,<br />

Wertminderungen, Wertaufholungen und Abgangsergebnisse<br />

berücksichtigt.<br />

6 Latente Steueransprüche und Steuerschulden<br />

Die latenten Steueransprüche und latenten Steuerschulden werden gem. IAS 12<br />

auf temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und<br />

Schulden in der IFRS-Bilanz und der Steuerbilanz sowie auf steuerlich nutzbare Verlustvorträge<br />

berechnet. Diese Unterschiede in den Wertansätzen resultieren unter<br />

anderem aus den Anpassungen der Wertansätze im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen.<br />

Die dargestellten Nettowerte stellen die saldierten Werte von<br />

latenten Steueransprüchen und latenten Steuerschulden eines Konzernunternehmens<br />

gegenüber einer Steuerbehörde dar. Die latenten Steueransprüche gliedern<br />

sich nach Fristigkeit wie folgt:<br />

Latente Steueransprüche auf temporäre<br />

Differenzen und steuerliche Verlustvorträge<br />

in TEUR Brutto Netto nach Saldierung<br />

31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Erwartete Umkehr innerhalb 12 Monaten 249 123 179 34<br />

Erwartete Umkehr nach mehr als<br />

12 Monaten<br />

1.203 805 1.131 644<br />

Gesamt 1.452 928 1.310 678


Die latenten Steueransprüche aus Verlustvorträgen lassen sich wie folgt aufgliedern:<br />

Steuerliche Verlustvorträge in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Verlustvorträge 4.903 2.311<br />

Latente Steuern auf Verlustvorträge 1.401 681<br />

Wertberichtigungen darauf<br />

Latente Steueransprüche aus<br />

(300) (4)<br />

Verlustvorträgen (netto) 1.101 677<br />

Die latenten Steuerschulden gliedern sich nach Fristigkeit wie folgt:<br />

Latente Steuerschulden in TEUR Brutto Netto nach Saldierung<br />

Latente Steuern in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Latente Steueransprüche (Brutto)<br />

Sachanlagevermögen 39 38<br />

Vorräte 114 13<br />

Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen<br />

10 10<br />

Pensionsrückstellungen 25 68<br />

Sonstige Rückstellungen 65 8<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 71 92<br />

Übrige 27 22<br />

Steuerliche Verlustvorträge 1.101 677<br />

Gesamt 1.452 928<br />

Latente Steuerschulden (Brutto)<br />

Immaterielle Vermögenswerte 200 246<br />

Sachanlagevermögen 322 283<br />

Vorräte 0 31<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 68 108<br />

Übrige 57 74<br />

Gesamt 647 742<br />

Von den latenten Steueransprüchen auf Verlustvorträge entfallen 1.401 TEUR (Vorjahr<br />

681 TEUR) auf Gesellschaften, die auch im laufenden Jahr einen Verlust erzielt<br />

haben. Latente Steueransprüche wurden bilanziert -obwohl diese Unternehmen im<br />

laufenden Jahr und im Vorjahr einen Verlust erzielt haben-, da diese Unternehmen<br />

mittelfristig voraussichtlich genügend positives steuerliches Einkommen erwirtschaften.<br />

Die Werthaltigkeit wurde aufgrund von Ergebnisprognosen überprüft. Die<br />

Verlustvorträge sind -mit Ausnahme von 2.000 TEUR- zeitlich unbegrenzt vortragsfähig.<br />

Die begrenzt vortragsfähigen Verlustvorträge i. H. v. 2.000 TEUR verfallen in<br />

mehr als fünf Jahren i. H. v. 1.211 TEUR und die weiteren begrenzt vortragsfähigen<br />

Verlustvorträge verfallen in mehr als fünf Jahren i. H. v. 789 TEUR.<br />

31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Erwartete Umkehr innerhalb 12 Monaten 99 164 0 23<br />

Erwartete Umkehr nach mehr als<br />

12 Monaten<br />

548 578 505 470<br />

Gesamt 647 742 505 493<br />

Die latenten Steueransprüche und die latenten Steuerschulden teilen sich wie folgt<br />

auf die Bilanzpositionen auf:<br />

Von den latenten Steueransprüchen und latenten Steuerschulden wurden 23 TEUR<br />

(Vorjahr TEUR 52) (Saldo) direkt mit dem Eigenkapital verrechnet. Davon entfallen<br />

12 TEUR (Vorjahr: -67 TEUR) auf Währungsumrechnungsdifferenzen und 11 TEUR<br />

(Vorjahr: 15 TEUR) auf Zinsderivate.<br />

Latente Steuerbilanzpositionen in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Latente Steueransprüche 1.310 678<br />

Latente Steuerschulden (505) (493)<br />

Saldo 805 185<br />

Davon: Aus Verrechnung mit Eigenkapital (30) (53)<br />

Entwicklung der latenten Steuern in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Bilanzansatz latente Steuern (Saldo) 805 185<br />

Unterschied gegenüber dem Vorjahr (620) (240)<br />

Davon:<br />

Erfolgswirksam (597) (293)<br />

Verrechnung mit Eigenkapital<br />

(inkl. Währungsdifferenzen)<br />

(23) 53<br />

77


Konzernabschluss || Konzernanhang<br />

7 Vorräte<br />

Die folgende Tabelle stellt eine Aufgliederung des gesamten Buchwerts des Vorratsvermögens<br />

dar. Soweit die Anschaffungs- oder Herstellungskosten über dem<br />

Marktpreis der Vorräte oder ihrem Zeitwert liegen, zeigt die Tabelle für diese Vorräte<br />

den Buchwert nach Wertminderungen. In der zweiten Übersicht sind die Vorräte<br />

nach Kategorien aufgeteilt dargestellt.<br />

Vorräte in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Vorräte zu Anschaffungs- oder<br />

Herstellungskosten<br />

Abgewertete Vorräte:<br />

5.342 9.117<br />

Ursprüngliche Anschaffungs- oder<br />

Herstellungskosten<br />

5.394 2.867<br />

Wertminderung für eingeschränkte<br />

Verwendbarkeit<br />

(593) (536)<br />

Buchwert nach Abschreibung 4.801 2.331<br />

Gesamt 10.143 11.448<br />

Die Wertminderungen bzw. Wertaufholungen für eingeschränkte Verwertbarkeit<br />

führten per Saldo zu einem Aufwand in Höhe von 57 TEUR (Vorjahr Ertrag von 43<br />

TEUR) in der Gewinn- und Verlustrechnung.<br />

Vorräte nach Kategorien in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 3.183 3.377<br />

Unfertige Erzeugnisse 2.256 2.539<br />

Fertige Erzeugnisse und Waren 4.704 5.532<br />

Gesamt 10.143 11.448<br />

Davon als Sicherheit für Kredite/-linien 2.703 5.216<br />

78<br />

8 Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen<br />

Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Forderungen noch nicht fällig 1.282 960<br />

Forderungen überfällig < 30 Tage 916 1.074<br />

Forderungen überfällig > 30 < 60 Tage 426 758<br />

Forderungen überfällig > 60 < 90 Tage 235 306<br />

Forderungen überfällig > 90 < 180 Tage 170 198<br />

Forderungen überfällig > 180 < 360 Tage 43 82<br />

Forderungen überfällig > 360 Tage 19 13<br />

Wertberichtigungen (188) (124)<br />

Gesamt 2.903 3267<br />

Davon fällig<br />

Innerhalb eines Jahres 2.903 3.267<br />

Über ein Jahr 0 0<br />

Gesamt 2.903 3.267<br />

Davon fakturiert in<br />

EUR 2.065 1.980<br />

DEK 589 926<br />

GBP 140 133<br />

CHF 109 156<br />

Übrige Währungen 0 72<br />

Gesamt 2.903 3.267<br />

Davon als Sicherheit für Kredite/-linien 784 818<br />

Alle Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden am Bilanzstichtag bezüglich<br />

ihrer Werthaltigkeit überprüft. Eventuell auftretender Wertminderungsbedarf<br />

wird durch die Bildung von Einzel- oder Wertberichtigungen auf Portfoliobasis<br />

berücksichtigt. Die Bildung einer Einzelwertberichtigung hat immer Vorrang vor der<br />

Erfassung einer Wertberichtigung auf Portfoliobasis. Die Einzelwertberichtigungen<br />

werden unter Berücksichtigung der Bonitäts- und Länderrisiken der jeweiligen<br />

Schuldner gebildet. Die Wertberichtigungen auf Portfoliobasis werden auf der<br />

Grundlage der Erfahrungen der Vergangenheit über Forderungsausfälle, Zahlungsverzug<br />

und Beitreibungskosten gebildet. Die Umsatzsteuer und die Forderungen<br />

gegenüber Konzernunternehmen werden nicht in die Berechnung der Wertberichtigung<br />

auf Portfoliobasis einbezogen. Die folgende Tabelle gibt die Veränderungen<br />

der Wertberichtigungen wider:


Wertberichtigungsspiegel in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />

Wertberichtigungen 01.01. (124) (217)<br />

Zuführungen (119) (5)<br />

Inanspruchnahmen 50 5<br />

Aufl ösung 5 102<br />

Währungsumrechnungseffekte 0 (9)<br />

Wertberichtigung zum 31.12. (188) (124)<br />

Zusätzliche Informationen über die Wertberichtigungen in TEUR Forderungen L&L vor<br />

Wertberichtigungen Wertberichtigungen<br />

9 Liquide Mittel<br />

Liquide Mittel in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Kassenbestand 3 4<br />

Guthaben bei Kreditinstituten 1.925 1.073<br />

Gesamt 1.928 1.077<br />

10 Eigenkapital<br />

Allgemein<br />

Das gezeichnete Kapital der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> beträgt 10.640.000 EUR (Vorjahr<br />

10.640.000 EUR). Es ist in 10.640.000 nennwertlose Stückaktien eingeteilt, auf die<br />

ein anteiliger Betrag in Höhe von 1,00 Euro pro Aktie entfällt. Das Grundkapital ist<br />

vollständig eingezahlt. Mit einer Kapitalrücklage von 346 TEUR (Vorjahr 346 TEUR),<br />

übrigen Rücklagen von 5.037 TEUR (Vorjahr 3.520 TEUR) sowie einem Jahresfehlbetrag<br />

von 1.323 TEUR (Vorjahr Jahresüberschuss von 1.438 TEUR) weist der Konzern<br />

zum 31. Dezember <strong>2009</strong> ein auf die Gesellschafter der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> entfallenes<br />

Eigenkapital in Höhe von 14.700 TEUR (Vorjahr 15.944 TEUR) aus.<br />

Entwicklung der Aktienzahl in TStück <strong>2009</strong> 2008<br />

Anzahl 01.01. 10.640 10.640<br />

Zugang 0 0<br />

Anzahl 31.12. 10.640 10.640<br />

Forderungen L&L nach<br />

Wertberichtigungen<br />

Forderungen noch nicht fällig 1.282 (31) 1.251<br />

Forderungen überfällig < 30 Tage 916 (28) 888<br />

Forderungen überfällig > 30 < 60 Tage 426 (44) 382<br />

Forderungen überfällig > 60 < 90 Tage 235 (11) 224<br />

Forderungen überfällig > 90 < 180 Tage 170 (43) 127<br />

Forderungen überfällig > 180 < 360 Tage 43 (16) 27<br />

Forderungen überfällig > 360 Tage 19 (15) 4<br />

Summe 3.091 (188) 2.903<br />

Die Wertberichtigungen in Höhe von 188 TEUR setzen sich zusammen aus Einzelwertberichtigungen in Höhe von 163 TEUR und Wertberichtigungen auf Portfoliobasis in<br />

Höhe von 25 TEUR.<br />

Genehmigtes Kapital<br />

Darüber hinaus besteht ein genehmigtes Kapital in Höhe von 5.320.000 EUR.<br />

Der Vorstand ist ermächtigt, bis zum 30. September 2011 mit Zustimmung des<br />

Aufsichtsrates das Grundkapital um bis zu EUR 5.320.000 (genehmigtes Kapital I)<br />

durch ein- oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender nennwertlose<br />

Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen zu erhöhen. Die neuen Aktien<br />

können von Kreditinstituten mit der Verpfl ichtung übernommen werden, sie den<br />

Aktionären zum Bezug anzubieten. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, Beträge<br />

vom Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen. Der Vorstand ist ferner ermächtigt,<br />

das Bezugsrecht auszuschließen, um neue Aktien gegen Sacheinlagen auszugeben.<br />

Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt, gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG das<br />

Bezugsrecht der Aktionäre bei einer einmaligen oder mehrmaligen Ausnutzung des<br />

genehmigten Kapitals gegen Bareinlagen auszuschließen, wenn der Ausgabebetrag<br />

der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits notierten Aktien zum Zeitpunkt<br />

der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrags durch den Vorstand, die möglichst<br />

zeitnah zur Unterbringung der Aktien erfolgen soll, nicht wesentlich unterschreitet.<br />

Gewinnverwendungsvorschlag<br />

Der Einzelabschluss der Konzernmuttergesellschaft <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> bildet nach<br />

deutschen handels- und aktienrechtlichen Vorschriften die Grundlage für die<br />

Gewinnverwendung des Geschäftsjahres <strong>2009</strong>. Daher ist eine ausschüttungsfähige<br />

Dividende unter anderem abhängig von dem im Jahresabschluss zum 31. Dezember<br />

<strong>2009</strong> ausgewiesenen Bilanzgewinn dieser Gesellschaft. Es wird vorgeschlagen, den<br />

dort ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von 2.114 TEUR (Vorjahr 2.027) auf neue<br />

Rechnung vorzutragen.<br />

79


Konzernabschluss || Konzernanhang<br />

Aktienoptionsprogramm<br />

Die CENTROTEC (Muttergesellschaft der <strong>medimondi</strong>) bedient sich aktienbasierter<br />

Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente. Von diesen<br />

Aktienoptionsprogrammen profi tieren auch Mitarbeiter der <strong>medimondi</strong>. Durch<br />

die Anwendung des IFRIC 11 werden die Auswirkungen dieser Aktienoptionsprogramme<br />

auch auf Ebene der <strong>medimondi</strong> gezeigt. Den aktienbasierten Vergütungsvereinbarungen<br />

liegen entsprechende Hauptversammlungsbeschlüsse der<br />

CENTROTEC zugrunde. Danach bestehen am Stichtag 31.12.<strong>2009</strong> bedingte Kapitalia<br />

der CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong> in Höhe von insgesamt 1.458.096 EUR (Vorjahr<br />

1.592.242 EUR), die in insgesamt 1.458.096 (Vorjahr 1.592.242) Stückaktien eingeteilt<br />

sind. Der Vorstand der CENTROTEC ist ermächtigt, bis zum 31.12.2014 (einmalig oder<br />

mehrmalig) Aktienoptionen zum Bezug von neuen auf den Inhaber lautenden<br />

Aktien der Gesellschaft auszugeben; über die Ausgabe an Vorstände entscheidet<br />

der Aufsichtsrat der CENTROTEC. Bezugsberechtigt sind Arbeitnehmer, Geschäftsführer<br />

und Vorstände der Gesellschaft und ihrer gem. § 17 AktG verbundenen<br />

Unternehmen, denen Aktienoptionen einzelvertraglich gewährt wurden.<br />

Die Erteilung der Aktienoptionen ist an die Erfüllung individueller Leistungsbedingungen<br />

geknüpft. Arbeitnehmer, Geschäftsführer und Vorstände haben individuell<br />

vereinbarte Ziele zu erreichen. Die Zielerreichung führt zu einer Erteilung der<br />

Aktienoptionen. Die Wartezeit bis zur frühesten möglichen Ausübung der Option<br />

beträgt zwei Jahre nach Ausgabe der Option. Sie macht gleichzeitig eine zweijährige<br />

Dienstzeit notwendig, damit die Option nicht verfällt. Die maximale Laufzeit<br />

der Optionen beträgt sieben Jahre ab Gewährung. Weiterhin ist die Ausübung auch<br />

an die Erfüllung von Marktbedingungen geknüpft. Danach ist eine Ausübung nur<br />

möglich, wenn sich der Börsenkurs am Tag der erstmaligen Ausübungsmöglichkeit<br />

oder zu einem späteren Zeitpunkt während der Laufzeit des Optionsrechts<br />

gegenüber dem Basispreis um 30 % erhöht hat. Zudem ist eine Ausübung nur in<br />

bestimmten Perioden des Jahres möglich. Diese Ausübungszeiträume laufen vom 3.<br />

bis 8. Börsenhandelstag nach dem Tag der Bekanntgabe von Jahres- bzw. Quartalsabschlüssen<br />

sowie von abgehaltenen Bilanzpressekonferenzen der CENTROTEC. Im<br />

Zeitpunkt der Optionsausübung werden neue Aktien geschaffen. Die jungen Aktien<br />

sind ab dem Beginn des Geschäftsjahres, in welchem die Optionsrechte ausgeübt<br />

werden, gewinnberechtigt. Der bei der Ausübung der Optionen zu entrichtende<br />

80<br />

Basispreis je Aktie (Bezugspreis) beträgt derzeit 90 % des durchschnittlichen<br />

Schlusskurses im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse (oder einem<br />

vergleichbaren Nachfolgesystem), errechnet aus den Kursen der am Tag der Ausgabe<br />

der Option vorausgehenden 30 Börsentage -für das Bedingte Kapital I- bzw.<br />

der vorausgehenden zehn Börsentage -für das Bedingte Kapital II und das Bedingte<br />

Kapital III-, der CENTROTEC mindestens aber 1 EUR.<br />

Der gewichtete durchschnittliche beizulegende Wert der <strong>2009</strong> ausgegebenen<br />

Optionen beträgt 3,39 EUR (Vorjahr 4,70 EUR). Die Optionen wurden anhand eines<br />

Binomialmodells bewertet. Im Modell wurden die nachfolgend beschriebenen<br />

Parameter zugrunde gelegt:<br />

Das Ausgabedatum der Tranche <strong>2009</strong> ist der 05.02.<strong>2009</strong> (2008er Tranche:<br />

23.06.2008), der Ausübungspreis beträgt 8,30 EUR (Vorjahr 11,70 EUR). Es wird<br />

keine Dividendenzahlung der CENTROTEC erwartet. Der risikolose Zinssatz liegt<br />

bei 3,15 % (Vorjahr 4,64 %) und orientiert sich an risikolosen Anlagealternativen in<br />

Deutschland mit vergleichbarer Laufzeit. Die auf historischen Kursen basierende<br />

und um die Sondereffekte der Finanzkrise bereinigte Volatilität der CENTROTEC-<br />

Aktie wurde für <strong>2009</strong> mit 33,75 % p. a. (Vorjahr 33,07 %) angenommen. Die übrigen<br />

Ausübungsvoraussetzungen wie Kurssteigerungen und Ausübungsfenster wurden<br />

ebenfalls im Modell berücksichtigt. Ferner wurden bei der Ermittlung der zugrunde<br />

zulegenden Optionszahlen Zielerreichungsgrade sowie Fluktuationsraten von<br />

Options inhabern berücksichtigt. Sobald die genaue Anzahl an unverfallbaren<br />

Optionen einer Tranche feststeht, werden die erwarteten Optionszahlen an die<br />

tatsächlich unverfallbaren gewordenen angepasst. Da die erhaltenen Gegenleistungen<br />

im Wesentlichen nicht für eine Erfassung als Vermögenswerte in Betracht<br />

kommen, werden sie insgesamt als Aufwand erfasst. Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> ist aus<br />

diesen hier beschriebenen Aktienoptionsprogrammen in der <strong>medimondi</strong>-Gruppe<br />

ein Personalaufwand in Höhe von insgesamt 118 TEUR entstanden (Vorjahr 64<br />

TEUR). Aus den per 31.12.<strong>2009</strong> ausstehenden Aktienoptionsprogrammen wird in<br />

2010 ein Personalaufwand von 82 TEUR erwartet.<br />

Die folgende Tabelle zeigt die Aktienoptionstranchen mit noch ausübbaren<br />

Optionen:<br />

AusgabeAusübungsVerfalls- Optionen Optionen<br />

Aktienoptionstranchen<br />

datumpreisdatum<br />

Ende <strong>2009</strong> Ende 2008 Veränderung<br />

Gewährt 2004 13.01.2004 4,35 12.01.2011 40.594 40.594 0<br />

Gewährt 2005 01.06.2005 9,85 31.05.2012 26.736 26.736 0<br />

Gewährt 2006 13.09.2006 10,60 12.09.2013 30.070 30.070 0<br />

Gewährt 2007 08.01.2007 11,10 07.01.2014 31.447 31.447 0<br />

Gewährt 2008 23.06.2008 11,70 22.06.2015 30.817 34.500 -3.683<br />

Gewährt <strong>2009</strong>* 05.02.<strong>2009</strong> 8,30 04.02.2016 33.500 0 33.500<br />

Gesamt 193.164 163.347 29.817<br />

* Zielerreichung noch nicht festgestellt<br />

Aus der folgenden Tabelle gehen die Zu- und Abgänge in den ausstehenden Optionen,<br />

die durchschnittlichen Ausübungspreise der Bewegungen sowie der Bestand<br />

am Bilanzstichtag hervor:<br />

Anzahl an Optionen<br />

in Stück/Preis in EUR Optionen<br />

Durchschnittlicher<br />

Ausübungspreis<br />

Bestand 01.01.<strong>2009</strong> 163.347 9,25<br />

Gewährt 33.500 8.30<br />

Ausgeübt 0 0<br />

Verfallen (3.683) 11,70<br />

Bestand 31.12.<strong>2009</strong> 193.164 9,04<br />

davon ausübbar 128.847 8.60


Anteile anderer Gesellschafter (Minderheitsanteile)<br />

Diese Position beinhaltet das auf die Minderheitsgesellschafter der <strong>medimondi</strong>-<br />

Gruppe entfallene Eigenkapital. Es resultiert aus einem Minderheitsanteil an der<br />

Centroplast Engineering Plastics GmbH in Höhe von 5,02 %, den die CENTROTEC<br />

Sustainable <strong>AG</strong> zum 31.12.<strong>2009</strong> hält und umfasst die Eigenkapitalanteile der<br />

CENTROTEC an der Centroplast Engineering Plastics Gruppe.<br />

11 Rückstellungen<br />

Nachfolgende Aufstellung zeigt die Entwicklung der Rückstellungen:<br />

RechtsanPersonalsprüche und bezogeneGarantieverGerichtsver-<br />

Kosten (inkl. Abschluss-<br />

Rückstellungen in TEUR<br />

pfl ichtungen fahren Pensionen) kosten Übrige Gesamt<br />

01.01.2008 356 112 258 99 230 1.055<br />

Zuführung 117 19 105 103 256 600<br />

Verbrauch (9) 0 0 (98) (78) (185)<br />

Aufl ösung 0 (16) (13) 0 (17) (46)<br />

31.12.2008 464 115 350 104 391 1.424<br />

Davon erwarteter Verbrauch < 1 Jahr 117 115 0 104 223 559<br />

01.01.<strong>2009</strong> 464 115 350 104 391 1.424<br />

Zuführung 53 160 8 112 334 667<br />

Verbrauch (30) 0 (175) (97) (316) (618)<br />

Aufl ösung (176) (30) (66) 0 (5) (277)<br />

31.12.<strong>2009</strong> 311 245 117 119 404 1.196<br />

Davon erwarteter Verbrauch < 1 Jahr 45 245 0 119 404 813<br />

In der Bilanz wurde, nach Einschätzung bezüglich des Zeitpunkts der erwarteten<br />

Inanspruchnahme bzw. des zu erwartenden Mittelabfl usses, zwischen kurz- und<br />

langfristigen Rückstellungen unterschieden. Die Rückstellung für Garantieverpfl ichtungen<br />

wird für jede Art von Umsatz unter Berücksichtigung von Erfahrungswerten<br />

sowie für konkrete Einzelfälle gebildet. Die Garantieverpfl ichtungen wurden für<br />

allgemeine und einzelne Gewährleistungsrisiken auf Basis verschiedener Gewährleistungsfaktoren<br />

gebildet. Die Gewährleistungsdauern betragen im Allgemeinen 2<br />

bis 6 Jahre, aus Kulanzgründen kann davon noch oben abgewichen werden. In den<br />

Zuführungen zur Garantierückstellung in Höhe von 53 TEUR ist ein Betrag aus der<br />

Aufzinsung in Höhe von 8 TEUR enthalten. Die Rückstellungen für Rechtsansprüche<br />

und Gerichtsverfahren umfassen im Wesentlichen Anwalts- und Gerichtskosten<br />

anhängiger Verfahren und mögliche Schadensersatzverpfl ichtungen. Unter den<br />

personalbezogenen Rückstellungen werden sowohl die Penisions- als auch die<br />

Jubiläumsrückstellungen (für 10 und 25 jähriges Dienstjubiläum) erfasst. In den<br />

Zuführungen zu den personalbezogenen Rückstellungen in Höhe von 8 TEUR ist<br />

ein Betrag aus der Aufzinsung in Höhe von 3 TEUR enthalten. Die Rückstellung<br />

für Jahresabschlusskosten erfasst die Kosten für die Erstellung und Prüfung der<br />

Einzelabschlüsse und des Konzernabschlusses sowie die Layout und Druckkosten<br />

des <strong>Geschäftsbericht</strong>es. Alle Rückstellungen, die keiner speziellen Rückstellungsposition<br />

zugewiesen werden konnten, werden als „übrige Rückstellungen“ bezeichnet.<br />

Insbesondere Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften,<br />

ausstehende Rechnungen in ungewisser Höhe und Vertreterprovisionen werden<br />

hier erfasst.<br />

Die Ansprüche der Mitarbeiter aus leistungsorientierten Plänen beruhen auf<br />

gesetzlichen oder vertraglichen Regelungen bzw. Direktzusagen. Die Pensionsverbindlichkeiten<br />

beruhen auf vertraglichen Regelungen basierenden Versorgungsverpfl<br />

ichtungen. Die Verpfl ichtungen umfassen die Zahlung von Rentenleistungen,<br />

die beim Erreichen der Altersgrenze erbracht werden. Die Höhe der Leistungen<br />

ergibt sich im Wesentlichen aus der Anzahl der zurückgelegten Dienstjahre und<br />

dem pensionsfähigen Gehalt vor Eintritt des Versorgungsfalles. Die in der Bilanz<br />

ausgewiesene Rückstellung für Leistungspläne entspricht dem Barwert des am<br />

Bilanzstichtags unter Berücksichtigung künftiger Steigerungen erdienten Anteils<br />

an der Versorgungsleistung (Defi ned Benefi t Obligation, DBO) abzüglich des am<br />

Bilanzstichtags beizulegenden Zeitwerts des externen Planvermögens, angepasst<br />

um kumulierte, nicht erfasste versicherungsmathematische Gewinne und Verluste<br />

und nicht erfassten nach zu verrechnendem Dienstzeitaufwand. Für die Abzinsung<br />

wurde ein Zinssatz gemäß einem fristenkongruenten, durchschnittlichen Zinssatz<br />

für Industrieanleihen mit guter Bonität zugrunde gelegt.<br />

Die Pensionsrückstellungen wurden gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren<br />

berechnet, das auch die zu erwartende Gehalts- und Pensionserhöhungen<br />

berücksichtigt. Der Rückstellungsbetrag wurde anhand versicherungsmathematischer<br />

Verfahren und der aktuellsten Sterbetafel (Schweiz BVG 2005)<br />

berechnet.<br />

81


Konzernabschluss || Konzernanhang<br />

Wesentliche versicherungsmathematische<br />

Annahmen in % 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Pensionsalter (in Jahren) 65 65<br />

Diskontierungssatz 3,25 3,25<br />

Erwartete Rendite auf Planvermögen 3,40 3,50<br />

Angenommene Gehaltssteigerungen 2,0 2,0<br />

Angenommene Rentensteigerungen 0,70 0,75<br />

Mitarbeiterfl uktation 2,0 2,0<br />

Zusammensetzung der bilanzierten<br />

Pensionsrückstellung in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Fondsfi nanzierte Verpfl ichtungen 959 881<br />

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens (868) (759)<br />

Zwischensumme 91 122<br />

Anwartschaftsbarwert der nicht fondfi nanzierten<br />

Verpfl ichtungen<br />

0 0<br />

Nicht erfasste, versicherungsmathematische<br />

Gewinne<br />

(1) (40)<br />

Bilanzierte Pensionsrückstellung 90 82<br />

Entwicklung des externen Planvermögens<br />

in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />

Planvermögen 01.01. 759 601<br />

Währungsdifferenzen 2 68<br />

Zugang Erstkonsolidierung 0 0<br />

Erwarteter Ertrag aus Planvermögen 25 23<br />

Versicherungen mathematischer Gewinne<br />

und Verluste<br />

(32) 0<br />

Zahlungen an den Plan (Arbeitgeberbeitrag) 66 60<br />

Zahlungen an den Plan (Arbeitnehmerbeitrag) 66 60<br />

Zahlungen aus dem Plan (18) (53)<br />

Planvermögen 31.12. 868 759<br />

Der »erwarteten Ertrag aus dem Planvermögen« basiert auf einem angenommenen<br />

langfristigen Vermögensertrag in Höhe von 3,4 % (Vorjahr 3,5 %). Dieser<br />

berücksichtigt die Vermögensstruktur, die Fälligkeiten und Wiederanlagemöglichkeiten<br />

zum Bilanzstichtag.<br />

Zusammensetzung des Planvermögens in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 21.12.2008<br />

Eigenkapitalinstrumente 63 131<br />

Schuldverschreibungen 710 545<br />

Grundstücke und Gebäude 88 80<br />

Sonstiges Planvermögen 7 3<br />

Summe Planvermögen 868 759<br />

82<br />

Die Pensionsverpfl ichtungen haben sich wie folgt entwickelt:<br />

Entwicklung des Barwertes der leistungsorientierten<br />

Verpfl ichtung in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />

Verpfl ichtung 01.01. 881 686<br />

Währungsdifferenzen 2 79<br />

Zugang Erstkonsolidierung 0 0<br />

Laufender Dienstzeitaufwand 70 45<br />

Zinsaufwand 28 25<br />

Versicherungsmathematische Gewinne<br />

und Verluste<br />

(70) 39<br />

Zahlungen in den Plan (Arbeitnehmerbeitrag) 66 60<br />

Gezahlte Leistungen (18) (53)<br />

Verpfl ichtung 31.12. 959 881<br />

Die Höhe der Pensionsverpfl ichtung wird durch den angewendeten Diskontierungszinssatz<br />

beeinfl usst. Um die Sensitivität der Pensionsverpfl ichtung in Bezug<br />

auf den Zinssatz zu verdeutlichen, haben wir die Pensionsverpfl ichtung zusätzlich<br />

mit einem 0,5 % höheren Zinssatz berechnet. Gemäß dieser Berechnung würde sich<br />

der Barwert der leistungsorientierten Verpfl ichtung um 108 TEUR verringern.<br />

Pensionsaufwand in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />

Laufender Dienstzeitaufwand 70 45<br />

Zinsaufwand 28 25<br />

Erwarteter Ertrag aus Planvermögen (25) (23)<br />

Gesamt 73 47<br />

Der laufende Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand gezeigt wohingegen<br />

der Zinsaufwand und der erwartete Ertrag aus Planvermögen im Zinsergebnis<br />

erfasst werden. Der tatsächliche Ertrag aus dem Planvermögen belief sich auf<br />

-6 TEUR. In der Gewinn- und Verlustrechnung <strong>2009</strong> sind keine versicherungsmathematischen<br />

Gewinne oder Verluste enthalten. Für das Geschäftsjahr 2010 werden<br />

Zahlungen in den Plan in Höhe von circa 51 TEUR und aus dem Plan in Höhe von<br />

20 TEUR erwartet.<br />

Eine Pensionsverpfl ichtung entstand für die <strong>medimondi</strong>-Gruppe erstmalig durch<br />

die bricon-Akquisition im Geschäftsjahr 2007. Eine Darstellung der Entwicklung<br />

des Planvermögens und des Barwertes der leistungsorientierten Verpfl ichtungen<br />

erfolgt daher für die letzten drei Wirtschaftsjahre.<br />

Entwicklung des Planvermögens<br />

und der leistungsorientierten<br />

Verpfl ichtung 31.12. in TEUR <strong>2009</strong> 2008 2007<br />

Barwert der leistungsorientierten<br />

Verpfl ichtung<br />

959 881 686<br />

Beizulegender Zeitwert des<br />

externen Planvermögens<br />

868 759 601<br />

Finanzierungsstatus 91 122 85<br />

Es sind in den letzten drei Jahren keine erfahrungsbedingten Anpassungen des<br />

Planvermögens und der Verbindlichkeiten erfolgt.


12 Finanzverbindlichkeiten<br />

Nachfolgende Aufstellung zeigt die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten strukturiert nach Krediten für Immobilien, sonstigen Darlehen und Rahmenkrediten.<br />

Verbindlichkeiten Fälligkeitsspiegel in TEUR<br />

2008<br />

Gesamt ausstehender<br />

Betrag<br />

Davon<br />

Laufzeit<br />

kleiner 1 Jahr<br />

Davon<br />

Laufzeit<br />

1 bis 5 Jahre<br />

Davon<br />

Laufzeit<br />

über 5 Jahre<br />

83<br />

Spanne der<br />

Zinssätze<br />

Immobilienkredite 1.596 331 1.229 36 3,8 % - 6,1 %<br />

Andere Darlehen 6.987 626 4.900 1.461 4,5 % - 8,1 %<br />

Kontokorrentkredite 4.142 4.142 0 0 3,4 % - 8,5 %<br />

Finanzverbindlichkeiten ohne Leasing 12.725 5.099 6.129 1.497<br />

Finanzierungsleasing 366 75 291 0<br />

Gesamt 13.091 5.174 6.420 1.497<br />

<strong>2009</strong><br />

Immobilienkredite 2.539 376 1.227 936 3,8 % - 6,1 %<br />

Andere Darlehen 6.537 1.143 4.738 656 3,4 % - 6,8 %<br />

Kontokorrentkredite 4.879 4.879 0 0 2,7 % - 8,5 %<br />

Finanzverbindlichkeiten ohne Leasing 13.955 6.398 5.965 1.592<br />

Finanzierungsleasing 240 88 152 0<br />

Gesamt 14.195 6.486 6.117 1.592<br />

Finanzverbindlichkeiten nach<br />

Währungen in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

EUR 10.497 9.307<br />

DKK 2.387 2.393<br />

CHF 1.311 1.391<br />

Gesamt 14.195 13.091<br />

Die Sicherheitenstellung erfolgte unter den marktüblichen Bedingungen für<br />

Kreditvergaben.<br />

Zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos wurden Finanzderivate abgeschlossen,<br />

um die <strong>medimondi</strong> vor Verlusten aus Zinsschwankungen zu schützen.<br />

Der volle beizulegende Zeitwert eines derivativen Sicherungsinstruments wird<br />

als langfristige Verbindlichkeit eingestuft, sofern die Restlaufzeit des gesicherten<br />

Instruments zwölf Monate übersteigt; andernfalls erfolgt eine Einstufung als kurzfristige<br />

Verbindlichkeit. Zum 31.12.<strong>2009</strong> variieren die festen Zinssätze der Zinsswaps<br />

zwischen 2,47 und 4,03 % und der Zinssatz des Collar beträgt wie im Vorjahr 3,25<br />

%. Der ineffektive Teil von Cash-Flow-Hedges, der in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

erfasst wird, beläuft sich auf 0 TEUR (Vorjahr 0 TEUR). Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

wurden aufgrund der Fair Value Anpassungen der Zinsderivate 35 TEUR (Vorjahr 49<br />

TEUR) erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind<br />

keine Umbuchungen vom Eigenkapital in die Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt.<br />

Die folgende Tabelle zeigt die abgeschossenen Kontrakte:<br />

Bei den Immobilienkrediten laufen die Zinsbindungen der Einzelkreditvereinbarungen<br />

zu unterschiedlichen Zeitpunkten zwischen <strong>2009</strong> und 2019 aus, so dass hier<br />

eine Risikostreuung gewährleistet ist. Dies gilt ebenso bei den anderen Krediten,<br />

deren Zinsbindungen zwischen <strong>2009</strong> und 2021 auslaufen. Die folgende Tabelle gibt<br />

die Höhe der gegebenen Sicherheiten an:<br />

Sicherheiten für Verbindlichkeiten in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Sachanlagevermögen 5.344 2.532<br />

Vorräte 2.703 5.216<br />

Forderungen 784 818<br />

Gesamt 8.831 8.566<br />

Verpfändete Geschäftsanteile zum 31.12.09 Anteilsquote<br />

Möller GmbH 100 %<br />

Möller Medical GmbH 100 %<br />

Abgeschlossenen Derivate in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />

Derivat Volumen Vermögen Schulden Vermögen Schulden<br />

Zinsswaps 1.730 0 24 0 0<br />

Collar 1.800 0 70 0 36<br />

Gesamt 3.530 0 94 0 36<br />

davon kurzfristig 0 0 0 0 0


Konzernabschluss || Konzernanhang<br />

Finanzierungsleasing<br />

Leasingvereinbarungen bestehen nur in begrenztem Umfang. Die Entscheidung, ob<br />

eine Investitionsmaßnahme per Bankfi nanzierung oder per Leasing realisiert wird,<br />

wird jeweils im Einzelfall getroffen und hängt hauptsächlich von den zu diesem<br />

Zeitpunkt vorherrschenden Konditionen ab. Die Mehrzahl der Finanzierungsleasingverträge<br />

(Finanzierungsleasing) ist mit einer Kaufoption zu einem Preis, der<br />

Finanzierungsleasing in TEUR Gesamt<br />

31.12.2008<br />

84<br />

Davon Laufzeit<br />

kleiner 1 Jahr<br />

Davon Laufzeit<br />

1 bis 5 Jahre<br />

Davon Laufzeit<br />

über 5 Jahre<br />

Mindestleasingzahlungen 420 91 329 0<br />

Enthaltener Zinsanteil 54 16 38 0<br />

Barwerte 366 75 291 0<br />

31.12.<strong>2009</strong><br />

entweder bei null EUR oder weit unter dem zu erwartendem Marktwert liegt,<br />

ausgestattet. Es ist damit zu rechnen, dass die betreffenden Anlagen am Ende der<br />

Vertragslaufzeit in das Eigentum der <strong>medimondi</strong>-Gruppe übergehen werden. Alle<br />

Finanzierungsleasingverträge sind der Kategorie bewegliches Sachanlagevermögen<br />

zuzuordnen.<br />

Mindestleasingzahlungen 274 104 170 0<br />

Enthaltener Zinsanteil 34 16 18 0<br />

Barwerte 240 88 152 0<br />

Die nachstehenden Tabellen zeigen die nicht bilanzierten operativen Leasingverpfl<br />

ichtungen (Mietleasing). Aufgrund der Größenordnung der Mietleasingverpfl<br />

ichtungen wird auf eine detaillierte Beschreibung der zu Grunde liegenden<br />

Leasingverträge verzichtet.<br />

Mietleasing in TEUR Gesamt<br />

31.12.2008<br />

Davon Laufzeit<br />

kleiner 1 Jahr<br />

Davon Laufzeit<br />

1 bis 5 Jahre<br />

Davon Laufzeit<br />

über 5 Jahre<br />

Mindestleasingzahlungen 231 130 101 0<br />

Enthaltener Zinsanteil 11 2 9 0<br />

Barwerte 220 128 92 0<br />

31.12.<strong>2009</strong><br />

Mindestleasingzahlungen 104 63 41 0<br />

Enthaltener Zinsanteil 8 4 4 0<br />

Barwerte 96 59 37 0


13 Sonstige Verbindlichkeiten<br />

Nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der sonstigen Verbindlichkeiten, die<br />

sich im aktuellen Geschäftsjahr um 193 TEUR auf 2.202 TEUR erhöht haben.<br />

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Kaufpreisverbindlichkeiten 232 190<br />

Langfristige Derivate 93 36<br />

Übrige Verbindlichkeiten 36 0<br />

Gesamt langfristig 361 226<br />

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten in TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Nicht fi nanzielle Verbindlichkeiten<br />

Ausstehende Löhne und Gehälter 1.375 778<br />

Steuer und Sozialversicherung 177 219<br />

Urlaub und Überstunden 110 146<br />

Umsatzsteuerschuld 125 177<br />

Sonstige nicht fi nanzielle Verpfl ichtungen 13 176<br />

Summe kurzfristige nicht fi nanzielle<br />

Verbindlichkeiten<br />

1.800 1.496<br />

Sonstige kurzfristige fi nanzielle<br />

Verbindlichkeiten<br />

41 287<br />

Gesamt kurzfristig 1.841 1.783<br />

14 Umsatzerlöse<br />

Die Umsatzerlöse werden ohne Umsatzsteuer, Retouren, Rabatte und Preisnachlässe<br />

ausgewiesen und resultieren im Wesentlichen aus Warenlieferungen (25,6<br />

Mio. EUR). Die weiteren Erlöse in Höhe von 3,9 Mio. EUR verteilen sich auf Dienstleistungen<br />

und übrige Umsatzerlöse.<br />

Umsatzerlöse nach Regionen in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />

Euro-Länder 20.541 27.694<br />

Übrige Länder 8.924 11.069<br />

Gesamt 29.465 38.763<br />

15 Sonstige betriebliche Erträge<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge gliedern sich wie folgt auf:<br />

Sonstige betriebliche Erträge in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />

Erträge aus der Aufl ösung von Rückstellungen 277 44<br />

Zuschüsse der öffentlichen Hand 182 50<br />

Kostenweiterbelastungen/-erstattungen 43 21<br />

Währungskursgewinne 39 92<br />

Buchgewinne aus dem Abgang von<br />

Anlagevermögen<br />

11 26<br />

Versicherungs- und sonstige Entschädigungen 10 10<br />

Aufl ösungen von Wertberichtigungen auf<br />

Forderungen<br />

5 124<br />

Übrige 160 31<br />

Gesamt 727 398<br />

Zuschüsse der öffentlichen Hand in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />

Personalbezogene 151 19<br />

Übrige 31 31<br />

Gesamt 182 50<br />

Die personenbezogenen Zuschüsse resultieren im Wesentlichen aus Erstattungen<br />

des Arbeitsamtes im Rahmen von Kurzarbeitergeld und die übrigen Zuschüsse<br />

enthalten insbesondere Stromsteuererstattungen.<br />

16 Materialaufwand und Aufwand für<br />

bezogene Leistungen sowie Bestandsveränderungen<br />

Materialaufwand in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />

Materialaufwand 7.803 13.707<br />

Bezogene Leistungen 319 552<br />

Lieferantenskonti (39) (129)<br />

Zeitarbeit 149 186<br />

Gesamt 8.232 14.316<br />

Bestandsveränderungen an fertigen und<br />

unfertigen Erzeugnisssen<br />

1.342 (1.443)<br />

Bereinigter Materialaufwand 9.574 12.873<br />

Die Bestandsveränderungen enthalten neben Materialaufwendungen auch Personalaufwand<br />

und andere Aufwandsbestandteile.<br />

85


Konzernabschluss || Konzernanhang<br />

17 Personalaufwand und Anzahl Mitarbeiter<br />

Mitarbeiterzahl <strong>2009</strong> 2008<br />

Personalaufwand in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />

Löhne und Gehälter 11.033 12.561<br />

Soziale Abgaben 2.084 2.005<br />

Aktienbasierte Vergütung 119 64<br />

Gesamt 13.236 14.630<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />

Energiekosten 639 690<br />

Holdingweiterberechnungen/-charges 502 422<br />

Rechts- und Beratungskosten 491 413<br />

Ausgangsfrachten 458 614<br />

Wartungs- und Instandhaltungskosten 430 558<br />

Werbekosten 374 497<br />

Reisekosten und Kosten des Fuhrparks 372 390<br />

Allgemeine Betriebskosten<br />

(Kleinwerkzeuge etc).<br />

337 388<br />

Verkaufsprovisionen 315 563<br />

EDV und Kommunikationsaufwendungen 292 333<br />

Allgemeine Verwaltungskosten 275 296<br />

Sonstiger Personalaufwand 285 111<br />

Gebäudemieten 208 216<br />

Versicherungsaufwendungen 159 155<br />

Verpackungskosten 120 186<br />

Gewährleistungsaufwand 53 155<br />

F&E bezogener Aufwand 85 103<br />

Kosten der Abfallbeseitigung 81 88<br />

Kosten für Patent- und Gebrauchsmusterschutz 40 77<br />

Leasing/Sonstige Mieten 65 68<br />

Währungskursverluste 33 257<br />

Sonstige Steuern 32 31<br />

Zuführung zu Wertberichtigungen auf<br />

Forderungen<br />

119 22<br />

Übrige 430 412<br />

Gesamt 6.195 7.045<br />

86<br />

Durchschnitt Stichtag Durchschnitt Stichtag<br />

FTE 313 294 329 322<br />

Köpfe 328 320 347 337<br />

18 Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gliedern sich wie folgt:<br />

In den sozialen Abgaben sind 70 TEUR „laufender Dienstzeitaufwand“ aus<br />

leistungsorientierten Pensionsplänen und 963 TEUR Aufwand aus beitragsorientierten<br />

Pensionsplänen enthalten.<br />

19 Zinserträge und -aufwendungen<br />

Die Zinserträge und -aufwendungen gliedern sich wie folgt:<br />

Zinsergebnis in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />

Zinserträge 39 41<br />

Zinsaufwendungen für Darlehen (676) (855)<br />

Sonstige Zinsaufwendungen (87) (48)<br />

Gesamt (724) (862)<br />

Im Zinsergebnis sind keine Zinsaufwendungen oder Zinserträge von verbundenen<br />

Unternehmen enthalten. Von den Zinserträgen in Höhe von 39 TEUR resultieren<br />

25 TEUR aus dem Planvermögen. In den sonstigen Zinsaufwendungen in Höhe<br />

von 87 TEUR sind 15 TEUR ergebniswirksame Veränderungen aus Derivaten und 28<br />

TEUR Zinsaufwendungen aus Pensionen enthalten. Die Gesamtzinserträge und<br />

Aufwendungen für fi nanzielle Vermögenswerte und fi nanzielle Verbindlichkeiten,<br />

die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden belaufen<br />

sich auf –686 TEUR.


20 Steuern von Einkommen und Ertrag<br />

Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Steuern vom Einkommen und Ertrag in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />

Tatsächliche Ertragsteuern des laufenden<br />

Geschäftsjahres<br />

262 978<br />

Tatsächliche Ertragsteuern des vorherigen<br />

Geschäftsjahres<br />

0 (9)<br />

Latente Steuern (597) (293)<br />

Gesamt (335) 676<br />

Der latente Steueraufwand/-ertrag hat sich wie folgt entwickelt:<br />

<strong>2009</strong> 2008<br />

Aus temporären Differenzen (173) (104)<br />

Aus Verlustvorträgen (424) (189)<br />

Latenter Steuerertrag (597) (293)<br />

Überleitungsrechnung zwischen erwartetem<br />

und tatsächlichen Ertragsteueraufwand in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />

Ergebnis vor Steuern vom Einkommen und<br />

Ertrag (EBT)<br />

Erwarteter Ertragsteueraufwand (auf Basis der<br />

(1.703) 2.138<br />

jeweiligen Unternehmenssteuersätze)<br />

Erwarteter Steuersatz (29,1 %; Vorjahr: 28,2 %)<br />

495 (602)<br />

Anpassungen des erwarteten Steueraufwands<br />

Steuerlicher Effekt aus Verlustvorträgen und<br />

laufenden Verlust der Periode<br />

(70) (141)<br />

Effekt aus nicht abzugsfähigen Aufwendungen<br />

und steuerfreien Erträgen<br />

(58) 12<br />

Effekt aus Steuersatzänderungen (44) (1)<br />

Anpassungen für vorherige Geschäftsjahre 12 56<br />

Steuerertrag (+) / -aufwand (-) laut Gewinnund<br />

Verlustrechnung<br />

335 (676)<br />

Effektiver Steuersatz (in %) 19,7 31,6<br />

21 Kapitalfl ussrechnung<br />

Die Konzern-Kapitalfl ussrechnung zeigt, wie sich die liquiden Mittel des Konzerns<br />

im Laufe des betrachteten Geschäftsjahres aufgrund von Mittelzu- und -abfl üssen<br />

geändert haben. Dabei wird zwischen Cashfl ows aus der laufenden Geschäfts- und<br />

denen aus Investitions- sowie der Finanzierungstätigkeit unterschieden. Die Cashfl<br />

ows aus der laufenden Geschäftstätigkeit werden nach der indirekten Methode<br />

ermittelt, indem das Ergebnis vor Steuern und Zinsen um zahlungsunwirksame<br />

Posten, Veränderungen des Working Capitals (Forderungen sowie sonstige Vermögenswerte,<br />

Vorräte sowie Verbindlichkeiten) und alle Veränderungen, die der<br />

Investitions- und der Finanzierungstätigkeit zuzurechnen sind, auf den Cashfl ow<br />

aus der laufenden Geschäftstätigkeit übergeleitet wird. Nicht zahlungswirksame<br />

Transaktionen resultieren im Wesentlichen aus der Veränderung von latenten<br />

Steuern und Währungsdifferenzen. Das Zinsergebnis sowie die Ertragsteuerzahlungen<br />

richten sich abweichend davon nach tatsächlichen Zahlungsströmen. Beim<br />

Finanzmittelbestand handelt es sich nahezu vollständig um Sichteinlagen großer,<br />

namhafter Geschäftsbanken.<br />

Die folgenden Tabellen ergänzen die Angaben in der Kapitalfl ussrechnung:<br />

Aufgliederung des Finanzmittelbestandes<br />

in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />

Kassenbestand 3 4<br />

Guthaben bei Kreditinstituten 1.925 1.073<br />

Gesamt 1.928 1.077<br />

Finanzierungsströme in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />

Finanzmittelaufnahme 3.741 2.622<br />

Finanzmitteltilgung (2.638) (2.300)<br />

Veränderung Finanzverbindlichkeiten 1.103 322<br />

Zinszahlungsströme in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />

Zinseinzahlungen 10 29<br />

Zinsauszahlungen (641) (758)<br />

Netto Zinszahlungsströme (631) (729)<br />

Zahlungsmittelzufl uss aus Abgängen des<br />

Anlagevermögens in TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />

Netto Restbuchwerte 116 366<br />

Gewinne aus Anlageabgängen<br />

Einzahlungen aus dem Abgang von<br />

11 26<br />

Anlagevermögen 127 392<br />

87


Konzernabschluss || Konzernanhang<br />

E Ergänzende Angaben<br />

(1) Haftungsverhältnisse, Eventualschulden und sonstige<br />

Verfügungsbeschränkungen<br />

Es werden übliche Gewährleistungsverpfl ichtungen übernommen, für die bei wahrscheinlicher<br />

Inanspruchnahme Rückstellungen gebildet wurden. Weiterhin geht die<br />

Gesellschaft im Rahmen ihrer gewöhnlichen Geschäftstätigkeit regelmäßig Eventualverbindlichkeiten<br />

unter anderem aus Avalen, Schecks und Wechsel ein. Ferner<br />

können Eventualschulden aus Konzernbereichen entstehen, in denen gesetzliche<br />

Regelungen zur Altersteilzeit bestehen, für die aber der Ansatz einer Rückstellung<br />

nicht erfolgt ist, da es nicht wahrscheinlich ist, dass Mitarbeiter dieser Bereiche<br />

die bestehenden gesetzlichen Regelungen in Anspruch nehmen. Für Bereiche, in<br />

denen die Inanspruchnahme mit mehr als 50 % wahrscheinlich ist, wurden Rückstellungen<br />

gebildet.<br />

Insgesamt wird davon ausgegangen, dass über die genannten Sachverhalte hinaus<br />

keine wesentlichen Verbindlichkeiten aus den Eventualverbindlichkeiten entstehen<br />

werden bzw. nur insoweit sie aus diesem Anhang als solche ersichtlich sind.<br />

(2) Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag liegen nicht vor.<br />

(3) Beziehungen zwischen Mutterunternehmen und<br />

Tochterunternehmen<br />

Die Aktivitäten der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> konzentrieren sich im Wesentlichen auf<br />

strategische und fi nanzielle Holdingfunktionen für die operativen Beteiligungen,<br />

deren Beratung und Unterstützung in einzelnen Projekten sowie die Erbringung<br />

von Serviceleistungen für Konzerngesellschaften im Rechnungswesen. Zudem<br />

steuert die <strong>medimondi</strong> die Konzern-Finanzen, koordiniert die Investor Relations,<br />

und unterstützt Projekte der Tochtergesellschaften, insbesondere bei Merger &<br />

Akquisition-Aktivitäten.<br />

(4) Beziehungen zu nahe stehenden Personen oder Unternehmen<br />

Personen oder Unternehmen werden als nahe stehend angesehen, wenn eine<br />

Person oder ein Unternehmen das andere Unternehmen beherrschen kann oder im<br />

Hinblick auf dessen Finanz- und Geschäftspolitik wesentlichen Einfl uss auf das andere<br />

Unternehmen ausüben kann. Beziehungen zu nahe stehenden Personen oder<br />

Unternehmen, bei denen ein Beherrschungsverhältnis vorliegt, werden unabhängig<br />

davon, ob zwischen den nahe stehenden Parteien Geschäfte stattgefunden haben,<br />

angegeben. Geschäfte zwischen Konzerngesellschaften werden im Konzernabschluss<br />

nicht als Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen angegeben.<br />

Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen, insbesondere Mitglieder<br />

des Vorstandes und Mitglieder des Aufsichtsrates, sind „nahe stehende Personen”.<br />

Ferner könnten Familienmitglieder des Aufsichtsratsvorsitzenden als „nahe stehende<br />

Personen“ angesehen werden, obgleich der Vorstand noch nie einer direkten<br />

Beherrschung durch diese Familienmitglieder unterlag. Die betreffenden Familienmitglieder<br />

wären Maren, Carl und Maja Krass. Weiterhin sind die Unternehmen der<br />

CENTROTEC-Gruppe als Related Parties anzusehen. Wir verweisen auf die Angaben<br />

zum Anteilsbesitz im Konzernabschluss der CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong>, Brilon, der<br />

unter anderem unter www.centrotec.de erhältlich ist.<br />

88<br />

Rechtsgeschäfte mit der Pari-Gruppe und<br />

Herrn Guido A. Krass<br />

Der Aufsichtsratsvorsitzende hält eine Minderheitsbeteiligung an der PARI HOL-<br />

DING GmbH, München („PH”). Daher könnte die PH als „nahe stehendes Unternehmen”<br />

eingestuft werden, wobei der Vorstand nicht der Ansicht ist, dass zwischen<br />

den Parteien ein tatsächliches Beherrschungsverhältnis besteht. Weitere Gesellschaften<br />

der Pari-Gruppe könnten ebenfalls als „nahe stehendes Unternehmen“<br />

eingestuft werden. Dies sind, die PARI EQUITY <strong>AG</strong>, München (PE) und die PARI CAPI-<br />

TAL <strong>AG</strong>, München (PC). Der Aufsichtsratsvorsitzende ist Mitglied des Aufsichtsrates<br />

der PC (siehe auch die Ausführungen zu Vorstand und Aufsichtsrat). Mit PH besteht<br />

über die CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong> ein Beratungsvertrag für Dienstleistungen im<br />

Zusammenhang mit Unternehmensakquisitionen und -zusammenschlüssen im<br />

Hinblick auf Suche, Kontaktaufnahme und Erwerb potenzieller Zielunternehmen.<br />

Im Fall der Realisierung einer Transaktion erhält PH Gebühren entsprechend der<br />

„Lehman-Formel”.<br />

Herr Guido A. Krass hat für seine Aufsichtsratstätigkeit weder ein Entgelt noch<br />

sonstige Leistungen seitens der <strong>medimondi</strong>-Gruppe erhalten, sondern wurde von<br />

der CENTROTEC-Gruppe im Rahmen der Wahrnehmung seiner, aus <strong>medimondi</strong><br />

Sicht übergeordneten, Aufsichtsratstätigkeit für die CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong><br />

bezahlt.<br />

Rechtsgeschäfte mit übrigen Organmitgliedern<br />

Das Aufsichtsratsmitglied Anton Hans gehört als CFO zum Vorstand der CENTRO-<br />

TEC Sustainable <strong>AG</strong>. Er hat für seine Tätigkeit weder ein Entgelt noch sonstige<br />

Leistungen seitens der <strong>medimondi</strong>-Gruppe erhalten. Er wurde vielmehr von der<br />

CENTROTEC-Gruppe, im Rahmen seiner Vorstandstätigkeit, bezahlt.<br />

Dr. Christoph Traxler gehört ebenfalls dem Vorstand der CENTROTEC Sustainable<br />

<strong>AG</strong> an und ist für das Segement Medical Technology & Engineering Plastics der<br />

CENTROTEC verantwortlich. Er hat weder ein Entgelt noch sonstige Leistungen<br />

direkt von der <strong>medimondi</strong>-Gruppe erhalten, er wurde von der CENTROTEC-Gruppe,<br />

im Rahmen seiner Vorstandstätigkeit, bezahlt.<br />

Rechtsgeschäfte mit der CENTROTEC-Gruppe<br />

Die <strong>medimondi</strong>-Gruppe ist Teil der CENTROTEC-Gruppe. Aus der Einbindung in<br />

die Konzernstrukturen der CENTROTEC ergeben sich Verfl echtungen auf die im<br />

Folgenden eigegangen wird.<br />

Umsatzerlöse: Von den im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> erzielten Umsatzerlösen in Höhe<br />

von 29,5 Mio. EUR entfi elen 488 TEUR auf Unternehmen der CENTROTEC-Gruppe,<br />

welche nicht zum Konsolidierungskreis der <strong>medimondi</strong> gehören. Von diesen Umsatzerlösen<br />

entfi elen 487 TEUR auf die Centrotherm Systemtechnik GmbH und<br />

1 TEUR auf die Ubbink B.V.<br />

Materialaufwand/bezogene Leistungen: Von dem im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> erfassten<br />

Aufwand für Material und bezogene Leistungen in Höhe von 8,2 Mio. EUR entfi elen<br />

28 TEUR auf Unternehmen der CENTROTEC-Gruppe, welche nicht zum Konsolidierungskreis<br />

der <strong>medimondi</strong> gehören. Der Aufwand betraf Leistungen der Centrotherm<br />

Systemtechnik GmbH.<br />

Managementumlage: Die CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong> hat an die <strong>medimondi</strong>-<br />

Gruppe insgesamt 502 TEUR an Managementgebühren weiterberechnet, die in den<br />

sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten sind. Von diesen Aufwendungen<br />

hat die Möller Medical GmbH 334 TEUR, Centroplast Engineering Plastics GmbH 90<br />

TEUR, Centropalst UK Ltd. 3 TEUR, Rolf Schmidt Industriplast A/S 61 TEUR und die<br />

bricon ag 14 TEUR getragen.


Sonstige Leistungen: Die CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong> hat an einige Unternehmen<br />

der <strong>medimondi</strong>-Gruppe operative Dienstleistungen im Bereich Rechnungswesen<br />

und IT in Höhe von 298 TEUR erbracht, deren Werte in den übrigen sonstigen<br />

betrieblichen Aufwendungen enthalten sind.<br />

Bilanzpositionen: Aus Transaktionen mit Unternehmen der CENTROTEC-Gruppe<br />

resultieren zum Bilanzstichtag Forderungen in Höhe von 18 TEUR (Vorjahr 19 TEUR)<br />

und Verbindlichkeiten in Höhe von 63 TEUR (Vorjahr 115 TEUR). Die Forderungen in<br />

Höhe von 18 TEUR bestehen gegenüber der Centrotherm GmbH. Die Verbindlichkeiten<br />

in Höhe von 63 TEUR verteilen sich auf die CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong> (46<br />

TEUR) und die Centrotherm GmbH (17 TEUR).<br />

Vorstand und Aufsichtsrat<br />

Mitglieder des Vorstandes:<br />

Dr. Christoph Traxler, Fulda, Deutschland, Physiker<br />

Hugo Rohner, Oberengstringen, Schweiz, Kaufmann (bis zum 30.12.<strong>2009</strong>)<br />

Während des Berichtszeitraums erhielten die Vorstandsmitglieder Bezüge von<br />

insgesamt 188 TEUR (Vorjahr 126 TEUR) von Unternehmen der <strong>medimondi</strong>-Gruppe.<br />

Hierbei handelt es sich ausschließlich um kurzfristig fällige Leistungen. Darüber hinaus<br />

bezogen Vorstandsmitglieder Zahlungen von der CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong>.<br />

Mitglieder des Aufsichtsrates:<br />

Guido A. Krass, Zürich, Schweiz, Unternehmer (Vorsitzender)<br />

Anton Hans, Apeldoorn, Niederlande, Kaufmann<br />

Peter Längle, Hohenbrunn, Deutschland, Wirtschaftsprüfer<br />

Die Aufsichtsratsmitglieder haben für Ihre Tätigkeit weder ein Entgelt noch<br />

sonstige Leistungen seitens der <strong>medimondi</strong>-Gruppe erhalten.<br />

(5) Corporate Governance Kodex<br />

Die <strong>medimondi</strong> ist nicht verpfl ichtet, eine eigene Erklärung entsprechend dem<br />

Deutschen Corporate Governance Kodex abzugeben. Der hier abgebildete Konzern<br />

ist ein Teilkonzern der CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong> deren Vorstand eine Erklärung<br />

zum Corporate Governance Kodex abgibt. Gemäß Paragraph 161 Aktiengesetz haben<br />

Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Gesellschaft einmal jährlich<br />

zu erklären, ob und inwieweit dem Kodex entsprochen wurde und wird.<br />

Vorstand und Aufsichtsrat der CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong> haben erklärt, inwieweit<br />

den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance<br />

Kodex entsprochen wurde und wird. Die regelmäßig abgegebenen Erklärungen und<br />

Erläuterungen sind dauerhaft über den Internetauftritt der CENTROTEC Sustainable<br />

<strong>AG</strong> (www.centrotec.de) zugänglich.<br />

(6) Zeitpunkt und Freigabe des Abschlusses<br />

Der Abschluss wurde durch den Vorstand genehmigt und insgesamt am 18. März<br />

2010 freigegeben. Der Aufsichtsrat billigte den Abschluss am 18. März 2010.<br />

Der vorliegende Konzernabschluss kann nach Genehmigung bzw. Billigung durch<br />

die Organe sowie Veröffentlichung nur im Rahmen geltender, gesetzlicher Bestimmungen<br />

noch geändert werden.<br />

Fulda, den 18. März 2010<br />

Dr. Christoph Traxler, CEO<br />

89


Bestätigungsvermerk<br />

Nachfolgend wird der an die <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> gerichtete Bestätigungsvermerk des von der Hauptversammlung gewählten<br />

und vom Aufsichtsrat beauftragten Abschlussprüfers wiedergegeben:<br />

Bestätigungsvermerk des Konzernabschlussprüfers<br />

An die <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong>, Fulda,<br />

Wir haben den von der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong>, Fulda, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung,<br />

Gesamtergebnisrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalfl ussrechnung und Anhang – sowie<br />

den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2009</strong> geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss<br />

und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs.<br />

1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere<br />

Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und<br />

den Konzernlagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)<br />

festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu<br />

planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss<br />

unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten<br />

Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei<br />

der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche<br />

und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung<br />

werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im<br />

Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die<br />

Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises,<br />

der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des<br />

Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der<br />

Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen<br />

Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a<br />

Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den<br />

tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht<br />

steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und<br />

stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />

Essen, den 18. März 2010<br />

PricewaterhouseCoopers<br />

Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Ben Buiting ppa. Matthias Schwarze-Gerland<br />

(Wirtschaftsprüfer) (Wirtschaftsprüfer)<br />

90


Selbst Kanülen mit einem zwanzigstel Millimeter Innendurchmesser<br />

können bei Möller Medical noch von innen mit einer<br />

Nanobeschichtung versehen werden.<br />

91


57<br />

Der Aufsichtsrat<br />

<strong>medimondi</strong><br />

Der Aufsichtsrat<br />

Guido A. Krass (Vorsitzender)<br />

Guida A. Krass, Unternehmer<br />

und Wirtschafts jurist, ist<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

der CENTROTEC Sustainable<br />

<strong>AG</strong> sowie Aufsichtsrat der PACT<br />

technologies <strong>AG</strong> und der Wolf<br />

GmbH. Er ist spezialisiert auf<br />

die Entwicklung junger, schnell<br />

wachsender Unternehmen.<br />

Guido A. Krass ist der Gründer<br />

und Mehrheitsgesellschafter<br />

der CENTROTEC Sustainable <strong>AG</strong>.<br />

Seit 1986 hat er als Hauptinvestor<br />

über 20 erfolgreiche Private<br />

Equity Transaktionen und Börseneinführungen<br />

durchgeführt.<br />

Peter Längle<br />

Peter Längle, Dipl.-Ökonom, ist<br />

als Wirtschaftsprüfer und Steuerberater<br />

bei der renommierten<br />

Beratungskanzlei Rödl und Partner<br />

in München tätig und leitet<br />

dort den Bereich Transaction<br />

Services. Er verfügt über 15 Jahre<br />

internationale und branchenübergreifende<br />

Berufserfahrung<br />

in M&A-Transaktionen, Finanzierung<br />

und Rechnungswesen.<br />

Peter Längle war bis Ende 2007<br />

im Vorstand und wechselte<br />

Anfang 2008 in den Aufsichtsrat<br />

der <strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Anton Hans<br />

Anton Hans, Betriebswirt und<br />

Wirtschaftsprüfer, ist seit dem<br />

1.1.2008 Finanzvorstand (CFO)<br />

der CENTROTEC Sustainable<br />

<strong>AG</strong>. Gleichzeitig nimmt er die<br />

Funktion des Finanzdirektors bei<br />

Brink Climate Systems B.V. wahr.<br />

Zuvor war er bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Ernst &<br />

Young tätig.


Kleines <strong>medimondi</strong>-Glossar<br />

Ästhetik: Im <strong>medimondi</strong> Zusammenhang ästhetische Medizin, die<br />

aus funktionellen oder ästhetischen/kosmetischen Gründen Veränderungen<br />

an Haut oder Körperbau (z.B. Fettabsaugung) vornimmt.<br />

Bluttransfusion: Medizinischer Fachbereich der Blutspende und<br />

-weiterverarbeitung. Die <strong>medimondi</strong> ist mit ihrer Blutmischwaage bei<br />

der Spende involviert.<br />

Cage: Starres Implantat, welches anstelle der Bandscheibe eingesetzt<br />

wird und die Distanz zwischen zwei Wirbelkörpern fi xiert.<br />

CE-Zeichen: Kennzeichnung für Produktsicherheit eines Medizinproduktes<br />

nach der EU-Richtlinie sowie der nationalen Besonderheiten des<br />

Herstellerlandes.<br />

CSF: Cerebrospinal fl uid; Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit, auch Liquor<br />

genannt. Im Liquor »schwimmt« das Gehirn und Rückenmark, es wird<br />

über dieses mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt.<br />

Dialyse: Ohne Zusatz ist meist die Hämodialyse gemeint, ein Blutreinigungsverfahren<br />

in einer »künstlichen Niere«. Es existiert jedoch<br />

auch die Leberdialyse zur Blutentgiftung. Für beide Verfahren liefert<br />

<strong>medimondi</strong> kritische Gerätekomponenten.<br />

Disposable: Verbrauchsgut, Einmalverwendungsartikel, manchmal<br />

Zubehör zu einem Investitionsgut (Gerät).<br />

FDA: Food and Drug Administration; Arzneimittel- und Medizinprodukt-Zulassungsbehörde<br />

der USA.<br />

FTE: Full Time Equivalent; Mitarbeiterzahl als Äquivalent von Vollzeitstellen.<br />

HPLC: High Performance Liquid Chromotography (Hochleistungsfl üssigkeitschromatographie).<br />

Verfahren zur Trennung und quantitativen<br />

Analyse von Stoffgemischen, bei dem das gelöste Analyt mit hohem<br />

Druck durch eine meist mit Kieselgel gefüllte Trennsäule gepresst wird.<br />

IFRS: International Financial Reporting Standards sind die internationalen<br />

Rechnungslegungsvorschriften.<br />

ISO: Internationale Organisation für Normung bzw. Bezeichnung für<br />

Normen.<br />

IVD: In-vitro-Diagnostik; als »in vitro« bezeichnet man Prozesse, die<br />

»im Reagenzglas« stattfi nden (im Gegensatz zu »in vivo« = im lebenden<br />

Körper). Medimondi liefert zahlreiche Gerätekomponenten und Ersatzteile<br />

sowie Verbrauchsgüter für die IVD.<br />

IVF: In-vitro-Fertilisation; künstliche Befruchtung. Hierzu liefert<br />

<strong>medimondi</strong> Spezialkanülen.<br />

Kanüle: Eine Kanüle, auch Hohlnadel oder Injektionsnadel, ist eine<br />

hohle Nadel, die in der Medizin dazu benutzt wird, Flüssigkeiten mit<br />

Hilfe einer Spritze in den menschlichen oder tierischen Körper einzubringen<br />

(injizieren) oder aus diesem zu entnehmen (aspirieren).<br />

Liquid Handling: Handhabung von Flüssigkeiten.<br />

Liquor: siehe CSF.<br />

Liposuktion: Fettabsaugen; ist eine Schönheitsoperation, bei der<br />

Fettzellen an bestimmten Stellen unter der Haut mit Kanülen abgesaugt<br />

werden.<br />

Minimalinvasive Chirurgie: Operativer Eingriff mit vermindertem<br />

Trauma (nur kleine Verletzung von Haut und Weichteilen).<br />

Impressum<br />

NanoCoatings: Abteilung der Möller Medical zur Beschichtung mit<br />

Nanokompositen im nasschemischen Sol-Gel-Verfahren.<br />

Neurochirurgie: Medizinischer Fachbereich, chirurgische Behandlung<br />

von Erkrankungen und Verletzungen des ZNS sowie des peripheren<br />

und vegetativen Nervensystems. Neurochirurgen führen u.a. Kopf- und<br />

Wirbelsäulen-OPs durch.<br />

Neurologie: Lehre von den Erkrankungen des Nervensystems.<br />

OEM: Original Equipment Manufacturer (Orginalgerätehersteller).<br />

Bezeichnung für den Fabrikanten/Hersteller von Produkten, welche vom<br />

Kunden unter dessen eigener Marke vertrieben werden.<br />

OP: Operation bzw. der für Operationen eingerichtete Operationssaal.<br />

Orthopädie: Medizinisches Gebiet, welches sich mit der Entstehung,<br />

Verhütung, Erkennung und Behandlung angeborener oder erworbener<br />

Form- oder Funktionsfehler des Stütz- und Bewegungsapparates, also<br />

der Knochen, Gelenke, Muskeln und Sehnen sowie mit der Rehabilitation<br />

des Patienten befasst.<br />

Osteoporose: Häufi ge Alters-Erkrankung des Knochens, die ihn für<br />

Brüche (Frakturen) anfälliger macht; wird auch als Knochenschwund<br />

bezeichnet.<br />

Pedikel: Bogenwurzeln eines Rückenwirbels (Teil des Knochens der<br />

Wirbelsäule).<br />

PEEK: Polyetheretherketon; ein biokompatibler Kunststoff, welcher bei<br />

<strong>medimondi</strong> unter anderem für Cages eingesetzt wird.<br />

PLIF: posterior lumbar intervertebral fusion; eine Operationstechnik<br />

zum Verschmelzen von Lumbalwirbeln mittels Herausnahme der Bandscheibe<br />

und Ersatz dieser durch Cages.<br />

PMMA: Polymethylmethacrylat, wird in der Medizin als Knochenzement<br />

eingesetzt.<br />

PTFE: Polytetrafl uorethylen (Kurzzeichen PTFE, im Alltag bekannt unter<br />

den Produktnamen Tefl on und Gore-Tex) ist ein vollfl uoriertes Polymer<br />

mit hoher chemischer Trägheit und wasserabweisenden Eigenschaften.<br />

PTFE wird als Beschichtung dort eingesetzt, wo aggressive Chemikalien<br />

vorkommen. Bei <strong>medimondi</strong> wird PTFE in Schlauchsets eingesetzt.<br />

Radiologie: Teilgebiet der Medizin, das sich mit der Anwendung von<br />

Strahlen zu diagnostischen, therapeutischen und wissenschaftlichen<br />

Zwecken befasst.<br />

Schlauchpumpe: Auch Peristaltik- oder Rollenpumpe; ein Pumpenprinzip,<br />

bei der das zu fördernde Medium nur mit dem umgebenden<br />

Schlauch in Berührung kommt. Rollen laufen entlang dem Schlauch und<br />

pressen ihn dabei zusammen, so dass das enthaltene Medium darin<br />

vorantransportiert wird. Schlauchpumpen können mittleren Druck und<br />

auch Unterdruck erzeugen und recht einfach das geförderte Volumen<br />

bestimmen.<br />

Vertebroplastie: Minimalinvasives medizinisches Verfahren zur<br />

Behandlung von Frakturen der Wirbelkörper. Eine Kanüle wird durch den<br />

Pedikel des betroffenen Wirbels eingebracht. Anschließend spritzt man<br />

Knochenzement in den Wirbelkörper ein, der unter Hitzeentwicklung in<br />

kurzer Zeit aushärtet.<br />

ZNS: Zentrales Nervensystem.<br />

Text: <strong>medimondi</strong>-Gruppe · Konzeption & Gestaltung: fi rst art Werbeagentur GmbH, Gießen · Fotos: <strong>medimondi</strong>, Matthias Wilhelm,<br />

Bert Bostelmann · Druck: Druckerei Mergard, Lauterbach


<strong>medimondi</strong> <strong>AG</strong> · Wasserkuppenstraße 29-31 · D-36043 Fulda<br />

Tel. +49 (0) 6 61-9 41 95-0 · Fax +49 (0) 6 61-9 41 95-90 · info@<strong>medimondi</strong>.com · www.<strong>medimondi</strong>.com

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