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hoffen handeln - Evangelische Vereinigung für Bibel und ...

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<strong>hoffen</strong> <strong>handeln</strong><br />

September 2010<br />

Zerstört christliche Mission<br />

einheimische Kulturen?<br />

„Ihr seid das Salz der Erde“<br />

Leserreise:<br />

Donau-Kreuzfahrt 2011<br />

Sieben Tipps <strong>für</strong> Gebetsmuffel<br />

Zeitschrift <strong>für</strong> engagierte Christen


Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

die Ferienzeit neigt sich dem Ende zu,<br />

<strong>für</strong> viele die schönste Zeit des Jahres. Sie<br />

bietet Gelegenheit zur Erholung, zu Begegnungen<br />

<strong>und</strong> neuen Eindrücken, zum<br />

Abstandgewinnen <strong>und</strong> Sammeln neuer<br />

Kräfte.<br />

Warum sollte sie nicht auch zur Stärkung<br />

<strong>und</strong> Ermutigung im Glauben dienen<br />

– durch gemeinsames Hören auf die<br />

<strong>Bibel</strong>, durch Austausch mit Glaubensgeschwistern,<br />

durch persönliche, nicht unter<br />

Zeitdruck stehende Gespräche? Und<br />

sie kann so dem Gefühl der Vereinzelung<br />

<strong>und</strong> Vereinsamung wehren.<br />

Deshalb bieten wir <strong>für</strong> das kommende<br />

Jahr eine „Leserreise“ an mit einer<br />

Kreuzfahrt auf der Donau – siehe die Innenseiten<br />

dieser Ausgabe. Veranstalter<br />

ist der CVJM Bayern; die Programmgestaltung<br />

liegt bei einem Team um<br />

Pfarrer Hermann Traub von der Evang.<br />

<strong>Vereinigung</strong> <strong>für</strong> <strong>Bibel</strong> <strong>und</strong> Bekenntnis in<br />

Baden, in Zusammenarbeit mit dem Amt<br />

<strong>für</strong> Missionarische Dienste in Baden <strong>und</strong><br />

natürlich Redaktionsmitgliedern von<br />

„<strong>hoffen</strong> + <strong>handeln</strong>“.<br />

Wir sind gespannt, auf welches Echo<br />

dieses Angebot stößt. Natürlich ist es<br />

noch eine lange Zeit bis zum nächsten<br />

September. Aber eine langfristige Planung<br />

ist gut <strong>und</strong> hilfreich, nicht nur <strong>für</strong><br />

die Teilnehmer, sondern auch <strong>für</strong> die<br />

Veranstalter; denn <strong>für</strong> das teure Schiff<br />

ist eine frühzeitige Festlegung nötig.<br />

Deshalb sollte man mit der Anmeldung<br />

nicht bis zum letzten Moment warten.<br />

In der Vorfreude auf neue Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> Begegnungen grüßen Sie<br />

Ihre Ingeborg <strong>und</strong><br />

Dieter Fischer<br />

N.B.: Wir danken allen,<br />

die auf die eine oder<br />

andere Weise auf unseren<br />

Artikel „In eigener Sache“<br />

in der letzten Ausgabe<br />

reagiert haben!<br />

Seite 2 <strong>hoffen</strong> + <strong>handeln</strong> 9-2010<br />

inhalt<br />

Monatsspruch<br />

„Ein Mensch, der da isst <strong>und</strong> trinkt <strong>und</strong> hat guten Mut ...“ ............................. 3<br />

Ziel <strong>und</strong> Richtung<br />

Zerstört christliche Mission einheimische Kulturen? ..................................... 4<br />

„Salzkraft“ – Christen <strong>und</strong> das Salz der Erde ................................................ 7<br />

Rat <strong>und</strong> Hilfe<br />

<strong>hoffen</strong>+<strong>handeln</strong>-Leserreise: „Donau-Kreuzfahrt“ ........................................ 8<br />

Im Glauben wachsen: Sieben Tipps <strong>für</strong> Gebetsmuffel .................................... 10<br />

Information <strong>und</strong> Meinung<br />

Theologisches Seminar Adelshofen entsandte neun Absolventen ................ 12<br />

Kein Soft-Evangelium ............................................................................... 12<br />

Prälat Dr. Hans Pfisterer sprach über das Gericht Gottes .............................. 12<br />

AB-Seniorentag zeigte Schritte zu erfülltem Leben ..................................... 13<br />

Ziviler Aufbau in Afghanistan trägt Früchte ................................................ 13<br />

450 junge Leute besuchten DMG-Jugendmissions-Nacht .............................. 13<br />

OM-Fre<strong>und</strong>estag: 67 neue Mitarbeiter machen weltweit Einsätze ................. 14<br />

Gemeinde in Kirgisistan setzt Zeichen der Hoffnung .................................... 14<br />

Wegweisende neue Bücher ......................................................................... 14<br />

200 Gäste beim Fre<strong>und</strong>estag des Henhöferheims Neusatz ............................ 15<br />

Aufgegriffen: Aufgeweichte Dämme .......................................................... 15<br />

Rückseite: Wie aus einer Atheistin eine Pfarrerin wurde ............................... 16<br />

Titelbild: fotolia<br />

impressum<br />

Herausgeber <strong>und</strong> Verlag: Verein zur Förderung biblischen Glaubens <strong>und</strong> Lebens e.V.<br />

Pfr. Dieter Fischer (1. Vorsitzender), Westendstr. 32, 77948 Friesenheim<br />

Pfr. Werner Weiland (2. Vorsitzender), Jägerpfad 17, 69250 Schönau<br />

Redaktion: Dieter <strong>und</strong> Ingeborg Fischer, Westendstr. 32, 77948 Friesenheim<br />

Lothar Eisele, Wallonenstraße 21, 76297 Stutensee-Friedrichstal<br />

Martin Kugele, Albert-Einstein-Straße 58/1, 75015 Bretten<br />

Theo Volland, Buchenauerhof 2, 74889 Sinsheim<br />

Internet: www.<strong>hoffen</strong><strong>und</strong><strong>handeln</strong>.de<br />

Zuschriften bezüglich des Inhalts erbitten wir an die Redaktion. Für namentlich<br />

gezeichnete Beiträge trägt der Verfasser die inhaltliche Verantwortung.<br />

Gestaltung: © Udo Ehrenfeuchter / www.punkt<strong>und</strong>strich.com / info@punkt<strong>und</strong>strich.com<br />

Druck: Kepnerdruck Druckerei <strong>und</strong> Verlag GmbH, Robert-Bosch-Str. 5, 75031 Eppingen<br />

Bezugspreis: 9.- € jährlich (elfmal); ab 5 Expl. 6.- € jährlich; Einzelheft 1,50 €<br />

Vertriebsadresse <strong>und</strong> Bestellungen an: <strong>hoffen</strong> + <strong>handeln</strong>,<br />

Ilona Kapsa, Im Tanzbühl 15, 77833 Ottersweier, E-Mail: ilona.kapsa@t-online.de<br />

Einzahlungen: <strong>hoffen</strong> + <strong>handeln</strong>, Sparkasse Bühl, Konto-Nr. 600 61, BLZ 662 514 34.<br />

Absenderangabe bitte nicht vergessen.<br />

Rechnungen werden nur <strong>für</strong> Sammelbesteller ausgestellt. Einzelbezieher werden gebeten,<br />

ihre Bezugsgebühr mit dem Überweisungsformular einzuzahlen, das wir mehrmals im Jahr<br />

beilegen. Bei Überzahlungen betrachten wir den über die Bezugsgebühr hinausgehenden<br />

Anteil als Spende.<br />

Spendenbescheinigungen werden vom Verlag ausgestellt.<br />

Der Verein zur Förderung biblischen Glaubens <strong>und</strong> Lebens ist durch Bescheinigung des<br />

Finanzamtes Lahr vom 26. Juni 2007 (AZ. 10057/56443) als gemeinnützig anerkannt.


Foto:<br />

Vom Essen <strong>und</strong> Trinken, ja vom Genießen ist hier<br />

die Rede. Brauchen wir da<strong>für</strong> die <strong>Bibel</strong>? Geht es<br />

in ihr nicht um wichtigere, „wesentlichere“ Themen<br />

unseres Menschseins?<br />

Gewiss, „der Mensch lebt nicht vom Brot allein“. Und<br />

doch – in einer Konkordanz habe ich nachgeschaut -<br />

nicht weniger als vierh<strong>und</strong>ert Mal geht es in der <strong>Bibel</strong><br />

um „essen“ /„Essen“ <strong>und</strong> immerhin zweih<strong>und</strong>ert Mal<br />

um „trinken“. Das Wort „fasten“ dagegen kommt gerade<br />

sechzig Mal vor. Und noch erstaunlicher: das Verb<br />

„beten“ erscheint auch nicht viel häufiger - in der gesamten<br />

<strong>Bibel</strong> fünf<strong>und</strong>sechzig Mal! Enttäuschend?<br />

Vielleicht <strong>für</strong> Leute, die bei allem, was mit Frömmigkeit<br />

<strong>und</strong> Glaube zu tun hat, immer gleich an Sonntagskleidung,<br />

saubere Fingernägel <strong>und</strong> feierlichen Tonfall<br />

denken. Eher überraschend dagegen <strong>für</strong> die vielen, die<br />

die <strong>Bibel</strong> längst als etwas „Weltfremdes“ zu den Antiquitäten<br />

entsorgt haben, die man allenfalls aus Pietät<br />

gelegentlich abstaubt. Ja, der „unbekannte Bestseller“<br />

birgt noch so manche Überraschung!<br />

Unser Monatsspruch aus dem Buch Prediger, durch<br />

das uns die fortlaufende <strong>Bibel</strong>lese im September führt,<br />

ist der beste Beweis, wie „trivial“, wie „geerdet“, wie<br />

alltäglich die <strong>Bibel</strong> ist. „Trivial“ im Sinne von „alltäglich“<br />

ist <strong>für</strong> die <strong>Bibel</strong> kein Schimpfwort. Denn als Weg-<br />

Weiser <strong>für</strong> alle Tage <strong>und</strong> alle Gelegenheiten des Lebens<br />

ist uns Gottes Wort gegeben. Inmitten der Alltäglichkeiten<br />

unserer Welt wurde Gott Mensch. So seien auch<br />

wir uns nicht zu schade, gerade im Alltäglichen das<br />

Besondere - unsere Gelegenheiten – zu entdecken, unsern<br />

Alltag zu heiligen <strong>und</strong> als den Ort zu erkennen, wo<br />

Gott bei uns „landen“ will.<br />

Mögen Essen <strong>und</strong> Trinken alltägliche Beschäftigungen<br />

sein, „trivial“ im Sinne von abgedroschen ist<br />

die damit verb<strong>und</strong>ene Thematik nicht, solange in andern<br />

Teilen der Welt jeden Tag noch immer weit über<br />

20 000 Menschen, die meisten davon Kinder, verhungern<br />

<strong>und</strong> verdursten, <strong>und</strong> Aktionen wie „Brot <strong>für</strong> die<br />

Welt“ <strong>und</strong> „Hilfe <strong>für</strong> Brüder“ <strong>für</strong> allzu viele immer noch<br />

überlebens-notwendig sind, während hier bei uns Menschen<br />

an den Folgen von Über- <strong>und</strong> Fehlernährung vor<br />

der Zeit sterben <strong>und</strong> nicht nur Models, sondern auch<br />

zahllose „normale“ Menschen sich zu Tode hungern,<br />

wieder andere dagegen sich zu Tode fressen.<br />

Gerade wir Christen sollten das „Alltägliche“ nicht<br />

verachten. Im Gebet des Herrn mit seinen Bitten um<br />

die Heiligung des Namens Gottes <strong>und</strong> um das tägliche<br />

Brot finden „Geistliches“ <strong>und</strong> „Materielles“ nahtlos zusammen.<br />

So wird die Brotfrage durch Jesus <strong>für</strong> immer<br />

zum „geistlichen“ Thema. In der Speisung der Fünftau-<br />

Monatsspruch<br />

„Ein Mensch, der da isst <strong>und</strong> trinkt <strong>und</strong> hat guten Mut bei<br />

all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes“ Prediger 3, 13<br />

send finden das Erbarmen <strong>und</strong> die Liebe Jesu einen<br />

Ausdruck, den jeder schmecken <strong>und</strong> (be-)greifen kann.<br />

Noch heute erfahren wir seine Gegenwart besonders,<br />

wenn wir essend <strong>und</strong> trinkend sein Mahl feiern. Jedes<br />

Tischgebet, das mehr ist als geistlose Routine, erinnert<br />

uns: Im Essen <strong>und</strong> Trinken grüßt uns Gott. Gottes Liebe<br />

geht auch durch den Magen. Dass wir zu essen <strong>und</strong><br />

zu trinken haben, ist Gabe, Geschenk unseres Gottes.<br />

Und dass wir Essen <strong>und</strong> Trinken <strong>und</strong> all das Gute unseres<br />

Gottes genießen können, nicht minder.<br />

Brechts Behauptung „Erst kommt das Fressen, dann<br />

kommt die Moral!“ wird nicht dadurch widerlegt, dass<br />

wir sie auf den Kopf stellen <strong>und</strong> verkünden: Beten ist<br />

wichtiger als die Beschäftigung mit Essen <strong>und</strong> Trinken<br />

<strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen Problemen. Der Prediger<br />

des Alten B<strong>und</strong>es denkt nicht in Rangordnungen von<br />

Werten, sondern in Prioritäten, die jeweils ihre Zeit<br />

<strong>und</strong> damit ihr Recht haben. Ein paar Verse zuvor lesen<br />

wir: „Ein jegliches hat seine Zeit, <strong>und</strong> alles Vorhaben<br />

unter dem Himmel hat seine St<strong>und</strong>e.“ Also auch Essen<br />

<strong>und</strong> Trinken, das Genießen der guten Gaben unseres<br />

Gottes. Wir können, dürfen genießen, weil Gott es<br />

uns gönnt – eine frohe Botschaft am Ende der Ferien,<br />

wenn Erholung <strong>und</strong> Entspannung allzu schnell im<br />

Alltag unterzugehen drohen. Und eine gute Vorbereitung<br />

aufs Erntedankfest! Danken wir Gott dann nicht<br />

nur <strong>für</strong> all die guten Gaben, die wir empfangen haben,<br />

sondern auch <strong>für</strong> das Geschenk, seine Gaben in Freude<br />

genießen zu können. Ohne Gottes Schenken geht gar<br />

nichts. Doch wer auf Gott vertraut, der erfährt nicht<br />

nur im Urlaub, sondern auch im Alltag die Freude, die<br />

Gott schenkt, <strong>und</strong> sei es bei gutem Essen <strong>und</strong> Trinken.<br />

Hansjörg Schmid, Pfr. i.R., Bietigheim<br />

Seite 3 <strong>hoffen</strong> + <strong>handeln</strong> 9-2010


Foto: DMG<br />

Ziel <strong>und</strong> Richtung<br />

Zerstört christliche Mission<br />

einheimische Kulturen?<br />

Teil I<br />

Mission, das Bezeugen des Evangeliums, die Einladung zum Glauben an Jesus, gehört von Anfang<br />

an zum Auftrag der Kirche, ohne die sie ihren Herrn verleugnen würde. Das gilt auch heute, nicht<br />

nur in Europa, wo die Zahl der „Konfessionslosen“ beständig zunimmt. Gleichzeitig wird dieser<br />

Auftrag in Frage gestellt: Der Dialog der Religionen, der zum Frieden notwendig sei, vertrage<br />

nicht den Wahrheitsanspruch einer Religion. Mission widerspreche der Gleichwertigkeit aller Religionen<br />

<strong>und</strong> sei Ausdruck von Intoleranz <strong>und</strong> überholtem Herrschaftsanspruch. Dr. Detlef Blöcher,<br />

Direktor der Deutschen Missionsgemeinschaft, geht dem Vorwurf nach, christliche Mission würde<br />

einheimische Kulturen zerstören.<br />

So zumindest lautet ein landläufiger<br />

Vorwurf gegen christliche<br />

Mission. „Die Menschen haben<br />

doch schon ihre Religion; sollten<br />

wir das nicht respektieren? Zerstört<br />

christliche Mission altes Kulturgut<br />

<strong>und</strong> traditionelle Lebensformen? Leben<br />

indigene (=einheimische) Völker<br />

nicht als ‚Kinder der Natur’ glücklich<br />

im Urwaldparadies? Ist Mission nicht<br />

Ausdruck westlicher Arroganz <strong>und</strong><br />

Überheblichkeit, ein Überrest der<br />

Kolonialzeit, ein Instrument zur Ausbeutung<br />

<strong>und</strong> Versklavung von Völkern?“,<br />

so fragen uns Zeitgenossen.<br />

Hier berichten einige DMG-Mitar-<br />

Seite 4 <strong>hoffen</strong> + <strong>handeln</strong> 9-2010<br />

beiter/innen, die in 76 Ländern r<strong>und</strong><br />

um die Welt Gottes Liebe in Wort<br />

<strong>und</strong> Tat weitergeben, wie sie neben<br />

vielem Guten auch einige destruktive<br />

Elemente in ihrer Gastkultur erlebt<br />

haben; <strong>und</strong> wie sie die kulturerneuernde<br />

Kraft des Evangeliums erfahren<br />

haben:<br />

1. Den Völkern fehlt<br />

tiefe Gotteserkenntnis<br />

Die <strong>Bibel</strong> lehrt, dass die Völker in<br />

geistlicher Hinsicht „blind“ sind (Apg.<br />

26,18; Röm. 1,28-32). Sie kennen keine<br />

unmittelbare Beziehung zu dem<br />

allmächtigen Gott. Es fehlt ihnen an<br />

Gotteserkenntnis. Sie begreifen nicht<br />

einmal ihre eigene hoffnungslose<br />

Lage. Martin Luther erklärte, dass<br />

der Mensch so sehr unter die Sünde<br />

versklavt <strong>und</strong> sein Denken korrumpiert<br />

ist, dass er nicht einmal mehr<br />

seine Entfremdung von Gott <strong>und</strong> seine<br />

Erlösungsbedürftigkeit erkennt.<br />

Bereits die Erkenntnis der Sünde ist<br />

ein Werk des Heiligen Geistes (Joh.<br />

16,8). Diese Blindheit beeinträchtigt<br />

alle (!) Kulturen <strong>und</strong> das Miteinander<br />

in der Gesellschaft.<br />

Einige Beispiele hier<strong>für</strong>:


● Im Gudschi-Stamm in Äthiopien<br />

konnte früher ein junger Mann nur<br />

heiraten, wenn er bereits einen Mann<br />

aus einem anderen Stamm umgebracht<br />

<strong>und</strong> dessen Kleider als Beweis<br />

vorgelegt hatte.<br />

● Bei traditionellen Hindus in Nepal<br />

gelten Geburt <strong>und</strong> Menstruation als<br />

unrein, so dass eine hochschwangere<br />

Frau aus der Gemeinschaft ausgeschlossen<br />

wird. Zwölf Tage muss sie<br />

im Viehstall leben, darf keine proteinhaltige<br />

Nahrung zu sich nehmen<br />

<strong>und</strong> nicht die Sonne sehen. Unter<br />

katastrophalen hygienischen Umständen<br />

findet dann die Entbindung<br />

statt; eine extrem hohe Säuglings-<br />

<strong>und</strong> Müttersterblichkeit ist die Folge.<br />

● Nach der Geburt darf eine Mutter<br />

ein Jahr lang nur Reis <strong>und</strong> Tee zu sich<br />

nehmen. Wird sie krank, so wird eine<br />

dämonische Besessenheit des Säuglings<br />

vermutet <strong>und</strong> das Kind ausgesetzt.<br />

● Die Gourmas in Burkina Faso<br />

glaubten, dass Wasser eine braune<br />

Farbe <strong>und</strong> einen lehmigen Geschmack<br />

habe. Als die DMG-Missionarin<br />

ihnen gefiltertes Wasser anbot,<br />

lehnten sie es kategorisch ab: Dies sei<br />

Gift <strong>und</strong> mache krank.<br />

● Für die Bokos im Benin stellte<br />

die Ehe ein Zweckbündnis auf Zeit<br />

dar. Die Schwiegertochter hatte den<br />

niedrigsten sozialen Status. Ab dem<br />

vierten Monat der Schwangerschaft<br />

kehrte die werdende Mutter zu ihren<br />

Eltern zurück <strong>und</strong> blieb dort bis sie<br />

das Kind abgestillt hatte. In der Zwischenzeit<br />

nahm sich der Ehemann<br />

häufig eine weitere Frau, so dass sich<br />

die Frauen in der Abwesenheit beim<br />

Ehemann abwechselten. Bei Eintreten<br />

der Menopause kehrte die Frau endgültig<br />

in ihr Elternhaus zurück. Dort<br />

galt sie dann etwas <strong>und</strong> unterdrückte<br />

ihrerseits die Schwiegertöchter.<br />

● Kamen bei einem Boko-Baby die<br />

oberen Schneidezähne zuerst aus<br />

dem Kiefer, wurde es als dämonisch<br />

besessen angesehen. „Es nagt am Leben<br />

der Mutter <strong>und</strong> versucht die ganze<br />

Familie zu töten“, lehrte ihre Tradition,<br />

<strong>und</strong> das Kind musste getötet<br />

werden.<br />

● Ein Madiha-Indianer in Brasilien<br />

hatte im Streit einen Mann erschlagen.<br />

Er ging zum Zauberdoktor, der<br />

ihm erklärte, dass das Blut des Opfers<br />

auf geheimnisvolle Weise in den Körper<br />

des Mörders eingedrungen sei.<br />

Um dies wieder loszuwerden, müs-<br />

se er mehrfach kochendes Wasser<br />

trinken. Der Mörder fügte sich dabei<br />

schwere Verbrennungen im Hals zu,<br />

an denen er fast gestorben ist. In der<br />

Tat begann er Blut (des Opfers oder<br />

sein eigenes, sei dahingestellt) zu erbrechen,<br />

<strong>und</strong> er fühlte sich anschließend<br />

von der Schuld erlöst. Zum Teil<br />

wird mit einem spitzen Stock durch<br />

den M<strong>und</strong> in den Hals gestoßen <strong>und</strong><br />

so nachgeholfen, damit Blut fließt.<br />

● Wird eine Madiha-Indianerin<br />

schwanger, gilt das erst als Anfang<br />

der Zeugung. Bis zur Entbindung<br />

soll sie mit möglichst vielen anderen<br />

Männern Geschlechtsverkehr haben,<br />

da bei jedem Geschlechtsakt mit<br />

einem anderen Mann ein weiteres<br />

Körperteil am heranwachsenden Fötus<br />

erschaffen würde. Viele Schwangere<br />

werden so mit Geschlechtskrankheiten<br />

infiziert.<br />

● In arabischen <strong>und</strong> afrikanischen<br />

Kulturen werden immer noch Millionen<br />

von Mädchen beschnitten, so<br />

fordert es ihre Kultur, – <strong>und</strong> damit<br />

auf schreckliche Weise verstümmelt.<br />

In gleicher Weise sind auch unsere<br />

Kulturen in Europa blind. Man<br />

denke nur an den übersteigerten Individualismus,<br />

Materialismus, Habgier,<br />

Geiz, mangelnde Gastfre<strong>und</strong>schaft<br />

<strong>und</strong> Respekt vor dem Alter,<br />

Abtreibungen <strong>und</strong> die Sucht nach<br />

Selbstverwirklichung, um einige negative<br />

Seiten unserer europäischen<br />

Kulturen zu nennen. Der Glaube,<br />

dass der Mensch von Natur aus gut<br />

sei <strong>und</strong> die Eingeborenen glücklich<br />

lebten, gehört ebenso dazu. Dies ist<br />

jedoch eine Illusion der Aufklärung.<br />

Wer ihr folgt, nimmt den Untergang<br />

zahlloser Primärkulturen <strong>und</strong> das<br />

Elend von Millionen Menschen billigend<br />

in Kauf.<br />

2. Kulturen sind<br />

von Angst geprägt<br />

Eine unserer Missionarinnen<br />

schreibt<br />

über den Palawano-Stamm<br />

auf den Philippinen:<br />

„Das<br />

Leben der Menschen<br />

ist sehr von der Angst geprägt,<br />

Angst vor den benachbarten<br />

Stämmen <strong>und</strong> Einwanderern von<br />

anderen Inseln, dem Militär, das sie<br />

oft ungerecht behandelt hat, den Japanern,<br />

die sie im Zweiten Weltkrieg<br />

misshandelt haben, <strong>und</strong> besonders<br />

Angst vor den Geistern <strong>und</strong> den verstorbenen<br />

Ahnen. Diese Angst bestimmt<br />

ihr ganzes Tun <strong>und</strong> Leben.<br />

Jede Krankheit, jeder Unfall oder<br />

Tod hat mit den Geistern zu tun. Ein<br />

Palawano geht dann zum Zauberer,<br />

um die geistliche Ursache herauszufinden<br />

<strong>und</strong> sich vor Geistern zu<br />

schützen.<br />

● Wenn eine Frau Zwillinge gebiert,<br />

dann ist der schwächere oder jüngere<br />

Zwilling nach ihrer Überlieferung<br />

von einem bösen Geist besessen, der<br />

dem zweiten Kind nach dem Leben<br />

trachtet. Deswegen muss der schwächere<br />

Zwilling getötet werden, sonst<br />

kommt der Tod in die ganze Familie.<br />

● Stirbt jemand im Haus, dann wird<br />

die ganze Familie ihr Haus verlassen<br />

<strong>und</strong> sich an einem anderen Ort wieder<br />

eine neue Existenz aufbauen, weil<br />

der Geist des Verstorbenen in diesem<br />

Haus den Tod anderer Angehöriger<br />

verursachen würde, so glaubt man.<br />

● Ein Palawano geht nicht mehr in<br />

die Nähe des Grabes eines Verstorbenen;<br />

aus Angst vor dessen Geist<br />

oder vor dem ‚Bel-Belan’, eine Art<br />

Werwolf-Geist, der auch die Form<br />

eines Huhns, H<strong>und</strong>es, einer Katze,<br />

des Wasserbüffels oder eines Vogels<br />

annimmt <strong>und</strong> Menschen frisst. Aus<br />

Angst vor diesem Geist arbeiten <strong>und</strong><br />

gehen Palawanos nur in Gruppen.<br />

● Windet sich eine Schlange an<br />

einem Pfahl des Wohnhauses hoch,<br />

so wird auch dies als Zeichen <strong>für</strong> die<br />

Anwesenheit eines bösen Geistes<br />

gesehen <strong>und</strong> die<br />

Familie zieht<br />

schleunigst aus.<br />

Foto: Ehrenfeuchter<br />

Seite 5 <strong>hoffen</strong> + <strong>handeln</strong> 9-2010


Foto: DMG<br />

Ziel <strong>und</strong> Richtung<br />

Christliche Missionare helfen den Menschen nicht nur durch Bildung, Medizin<br />

<strong>und</strong> Projekte, sondern bringen ihnen auch das Evangelium, denn allein<br />

der Glaube an Jesus Christus befreit aus den Fängen dunkler Mächte.<br />

● Ebenso werden Krankheiten als<br />

Folge der Beleidigung von Erdgeistern<br />

angesehen. Bekommt ein<br />

Kind Masern, so zieht die Familie<br />

fluchtartig zu Verwandten, weil nicht<br />

ein Virus, sondern ein böser Geist im<br />

Haus als Ursache angesehen wird.<br />

Dies führt natürlich zur weiteren<br />

Ausbreitung der Krankheit.<br />

● Hören Palawanos unterwegs den<br />

Schrei eines Reptils oder bestimmter<br />

Vögel, so meinen sie, dass dieses<br />

wohlmeinende Tier sie vor einem bösen<br />

Geist warnen würde, der sich auf<br />

dem Weg versteckt hätte. Dann rühren<br />

sie sich fünf Minuten nicht vom<br />

Fleck. Ertönt der Tierschrei nochmals,<br />

dann brechen sie ihren Weg<br />

ab <strong>und</strong> kehren nach Hause zurück.<br />

Besonders auf dem Weg auf ihre<br />

Reisfelder oder zu den Verwandten<br />

werden diese Zeichen beachtet <strong>und</strong><br />

führen zu einer erheblichen Einschränkung<br />

ihres Lebensrhythmus.“<br />

Diese Beispiele von den Palawanos<br />

verdeutlichen, dass Primärkulturen<br />

keineswegs als „glückliche Ureinwohner<br />

in einem grünen Paradies“<br />

leben, sondern ihr Alltag von der<br />

Angst vor Dämonen geprägt ist <strong>und</strong><br />

von den aufwendigen Bemühungen,<br />

diese gnädig zu stimmen. Sie haben<br />

wahrlich „Heidenangst“ - in der deut-<br />

Seite 6 <strong>hoffen</strong> + <strong>handeln</strong> 9-2010<br />

schen Sprache ist die Angst der Nationen<br />

ohne Christus sprichwörtlich<br />

geworden. Dürfen solche Exzesse ungebrochen<br />

übernommen <strong>und</strong> als Kulturgut<br />

weitergepflegt werden? Wäre<br />

dies nicht vergleichbar einem Arzt,<br />

der die Behandlung eines Patienten<br />

ablehnt, weil die Schmerzen „natürlichen<br />

Ursprungs“ seien? Gleichen<br />

Anthropologen, die eine Kultur lediglich<br />

beobachten <strong>und</strong> analysieren,<br />

nicht einem Arzt, der die natürliche<br />

Entwicklung einer Krankheit bis zum<br />

schrecklichen Ende beobachtet ohne<br />

helfend einzugreifen? Nein, aus Liebe<br />

zu den Menschen können <strong>und</strong> wollen<br />

wir nicht tatenlos zusehen, wie<br />

sie an destruktiven Elementen ihrer<br />

Kultur zugr<strong>und</strong>e gehen. Wir müssen<br />

ihnen helfen <strong>und</strong> die Frohe Botschaft<br />

weitersagen, dass Jesus wirklich frei<br />

macht! Alles andere wäre lieblos.<br />

3. Befreiung von der<br />

Macht Satans<br />

Aus den obigen Bespielen wurde bereits<br />

die geistlich-dämonische Dimension<br />

vieler Kulturen deutlich.<br />

Dabei geht es nicht nur um primitiven<br />

Aberglauben, sondern um die reale<br />

Begegnung mit okkulten Mächten,<br />

die Menschen in Abhängigkeit <strong>und</strong><br />

Sklaverei halten. Oft sehen die Men-<br />

schen diese Geister buchstäblich. Ahnenverehrung<br />

in Asien <strong>und</strong> Afrika ist<br />

deshalb alles andere als neutral.<br />

● „Ein markerschütternder Schrei<br />

gellt durch das Dorf“, schreiben<br />

DMG-Missionare aus Ecuador. „Wir<br />

finden eine 15-jährige junge Frau mit<br />

Schaum vor dem M<strong>und</strong> tobend im<br />

Bett. Sie, die vorher nicht fähig war,<br />

auch nur selbst zu stehen, hat plötzlich<br />

Kräfte, dass fünf Personen sie<br />

nicht halten können. Da steckt etwas<br />

anderes dahinter. Das Mädchen ist<br />

besessen. Wir beten in einer Gruppe<br />

<strong>und</strong> befehlen dem Geist auszufahren.<br />

Da beschimpft sie uns noch einmal,<br />

<strong>und</strong> nach fünf Minuten ist Ruhe. Wer<br />

da vor uns liegt, ist nun ein anderer<br />

Mensch, der nicht mehr weiß was<br />

vorher geschehen war.“<br />

Immer wieder erhalten wir solche<br />

Berichte über die zerstörerische Kraft<br />

teuflischer Mächte <strong>und</strong> die befreiende<br />

Kraft von Jesus.<br />

● In Taiwan werden Schweine bis zu<br />

einem unglaublichen Gewicht von<br />

600 bis 900 kg gemästet <strong>und</strong> am 20.<br />

Tag des siebten Mondmonats beim<br />

Geisterfest geschlachtet, um die Ahnengeister<br />

zufriedenzustellen, sonst<br />

würden sie Unglück bringen. Diese<br />

Zuchtschweine kosten ein Vermögen<br />

von r<strong>und</strong> 15.000 Euro, denn je größer<br />

das Schwein, umso zufriedener<br />

die Geister.<br />

Dämonische Besessenheit, übermenschliche<br />

Kräfte, Verhexungen,<br />

Fernwirkungen, Zauberei, Magie ... Es<br />

gibt zahllose Manifestationen dämonischer<br />

Mächte in Naturreligionen.<br />

Okkulte Praktiken im Volksislam,<br />

Buddhismus <strong>und</strong> Hinduismus – viele<br />

Kulturen sind durchwoben vom Wirken<br />

diabolischer Mächte. Doch Jesus<br />

ist stärker. Er setzt wirklich frei von<br />

Bindungen <strong>und</strong> Abhängigkeiten. Das<br />

erleben unsere Mitarbeiter im Alltag<br />

– das dürfen wir nicht verschweigen.<br />

❑<br />

(Fortsetzung folgt)<br />

(Weitere Berichte von DMG-Missionaren<br />

in „DMG informiert“, zu<br />

bestellen bei: Deutsche Missionsgemeinschaft<br />

e.V., Buchenauerhof 2,<br />

74889 Sinsheim, Tel. 07265/9590,<br />

www.DMGint.de)


Salzkraft<br />

Wenn man viele Christen in<br />

ihrer oft weichen <strong>und</strong> femininen<br />

<strong>und</strong> süßlichen Art<br />

sieht, möchte man meinen, dass<br />

sie doch den Ehrgeiz hätten, der<br />

Honigseim der Welt zu sein. Sie<br />

versüßen <strong>und</strong> verzuckern die Bitternis<br />

des Schicksals durch eine<br />

allzu billige Vorstellung vom lieben<br />

Gott. Sie erweichen die Härte<br />

der Schuld durch eine fast beängstigende<br />

Kindschaftsromantik.<br />

Sie haben die Hölle wegretuschiert<br />

<strong>und</strong> sehen nur den Himmel<br />

offen. Sie stecken vor Teufel <strong>und</strong><br />

Anfechtung den Kopf in den Sand<br />

<strong>und</strong> haben das ewige <strong>und</strong> verkrampfte<br />

Lächeln einer gespielten<br />

Weltüberwindung auf ihren Zügen.<br />

Das Reich Gottes, das unter<br />

den Wehen der Geschichte <strong>und</strong><br />

unter wilden Schmerzen, das unter<br />

den Exzessen des Antichrists<br />

<strong>und</strong> unter dem Stöhnen der Märtyrer<br />

hereinbrechen soll, ist ihnen<br />

zu einem harmlosen Blütengarten<br />

geworden, <strong>und</strong> ihr Glaube ein süßer<br />

Honig, den sie diesen Blüten<br />

entnehmen. Daher kommt es denn<br />

auch, dass die Welt sich an diesen<br />

Christen immer wieder überisst<br />

<strong>und</strong> sich angeekelt abwendet, weil<br />

sie spürt, dass das Leben härter<br />

ist <strong>und</strong> dass es deshalb größeren<br />

Anstand verrät, wenn man seine<br />

Bitternisse unverzuckert erträgt.<br />

Aber Jesus sagt ja gar nicht: »Ihr<br />

seid der Honig«, sondern »Ihr seid<br />

das Salz«. Das Salz beißt; <strong>und</strong> die<br />

unverkürzte Botschaft vom Gericht<br />

<strong>und</strong> von der Gnade Gottes<br />

hat denn auch immer gebissen,<br />

so sehr, dass man dagegen aufbegehrte<br />

<strong>und</strong> oft genug wieder<br />

gebissen hat. Der Honiggott der<br />

natürlichen Weltanschauung war<br />

leichter zu ertragen. Wo Salzkraft<br />

in einer Kirche <strong>und</strong> in einer Predigt<br />

ist, da findet man auch immer<br />

das saure Reagieren. Denn das<br />

Salz beißt <strong>und</strong> ätzt überall da, wo<br />

wir Menschen w<strong>und</strong>e Stellen haben.<br />

Wir aber wollen eine Heilung<br />

ohne Schmerzen – <strong>und</strong> außerdem<br />

sind wir nicht gern an jene w<strong>und</strong>en<br />

Stellen erinnert. Darum schreit die<br />

Welt nicht nur nach dem Goldenen<br />

Kalb, sondern nach den Honiggöttern,<br />

die unsere tiefsten W<strong>und</strong>en<br />

vergessen machen.<br />

Wo das saure Reagieren auf die<br />

Botschaft nicht mehr da ist, da<br />

fehlt das echte Salz. Es ist ein bedenkliches<br />

Zeichen, wenn die Welt<br />

in einem allzu ungetrübten Frieden<br />

mit der Kirche lebt <strong>und</strong> wenn eine<br />

Gemeinde allzu begeistert von ihrem<br />

Prediger ist. Dann hat er in<br />

der Regel kein Salz von der Kanzel<br />

gestreut. Die Menschen unter<br />

der Kanzel hat es nicht gebissen,<br />

<strong>und</strong> so sind sie denn nach Hause<br />

gegangen <strong>und</strong> haben gemeint, sie<br />

seien ges<strong>und</strong>, sie trügen keine<br />

W<strong>und</strong>en, <strong>und</strong> der liebe Gott hätte<br />

sie »mit heiler Haut« davonkommen<br />

lassen. Begeisterung <strong>und</strong> allzu<br />

einmütige Zustimmung zu einer<br />

Predigt pflegen auf bedenkliche<br />

Mangelerscheinungen zu deuten.<br />

Und weiter: Das Salz hat eine<br />

Fäulnis verhindernde, eine konservierende<br />

Kraft. Das Fleisch des<br />

Abendlandes ist faulig <strong>und</strong> stinkend<br />

geworden, seitdem das Salz<br />

fehlt. Gewiss, man hat Fortschritte<br />

gemacht, man ist technisch auf<br />

der Höhe, man hat die Freude des<br />

Diesseits entdeckt, man liebt das<br />

braungebrannte, das lebensfrohe,<br />

das junge Fleisch. Aber darin<br />

kann der Wurm sitzen, <strong>und</strong> wohin<br />

wir mit der Devise der sonnengebräunten<br />

Lebensbejahung gekommen<br />

sind, in welchen Abgr<strong>und</strong> die<br />

Welt ohne Gott stürzt (diese in ihrer<br />

eigenen Wonne erschauernde<br />

<strong>und</strong> sich selber vergötternde<br />

Welt), das haben wir ja wahrhaftig<br />

in einer Weise am eigenen Leibe<br />

erfahren, dass ich darüber kein<br />

Wort zu verlieren brauche.<br />

Stimmen der Väter<br />

Wir, einschließlich aller nur denkbaren<br />

Freidenker, Atheisten <strong>und</strong><br />

Antitheisten, leben doch alle noch<br />

viel mehr vom christlichen Erbe,<br />

vom »Salz im Fleisch«, als wir es<br />

selber wissen. Aber der Organismus<br />

unseres Vaterlandes, ja unseres<br />

ganzen Erdteils, hat es allmählich<br />

aufgesaugt. Darum sind<br />

die Jünger so nötig, die neue Salzkraft<br />

in die Welt zu tragen <strong>und</strong> sie<br />

gegen die eingedrungenen Giftstoffe<br />

der Fäulnis <strong>und</strong> der Verwesung<br />

- gegen alle jene Prozesse,<br />

die man mit einem ahnungsvollen<br />

Namen als »Untergang des<br />

Abendlandes« bezeichnet – immunisieren<br />

helfen.<br />

Prof. Helmut Thielicke<br />

Der evangelische Theologe <strong>und</strong> weitbekannte<br />

Prediger Helmut Thielicke (1908–<br />

1986) wurde 1940 vom Nazi-Regime aus<br />

dem akademischen Lehramt entfernt.<br />

Er war 1945 Professor in Tübingen,<br />

von 1954–1974 in Hamburg. Thielicke<br />

befasste sich besonders mit ethischen<br />

Fragen. Seine Hauptwerke sind die „Theologische<br />

Ethik“ (3 Bände, 1951–1964),<br />

„Der evangelische Glaube“ (3 Bände,<br />

1968–1978) <strong>und</strong> „Glauben <strong>und</strong> Denken<br />

in der Neuzeit“ (1983). Dieser Beitrag ist<br />

entnommen aus „Das Helmut Thielicke<br />

Lesebuch“, herausgegeben von Hinrich<br />

C. G. Westphal, Stuttgart 1998, Quell<br />

Verlag.<br />

Foto: Udo Ehrenfeuchter<br />

Seite 7 <strong>hoffen</strong> + <strong>handeln</strong> 9-2010


Rat <strong>und</strong> Hilfe<br />

Ökumenischer Kirchentag 2010:<br />

Erfreuliche Tendenzen <strong>und</strong> Offene Wünsche<br />

gibt eine <strong>für</strong> mich völlig unverständ-<br />

donau -kreuzfahrt<br />

liche Sprachlosigkeit im Blick auf<br />

das größte gesellschaftliche Problem,<br />

die tausendfache Tötung ungeborener<br />

Kinder. Nach Angabe der Weltges<strong>und</strong>heitsbehörde<br />

WHO sind es<br />

jährlich etwa 40 Millionen Menschen<br />

weltweit, die daran gehindert werden,<br />

je das Licht der Welt zu erblicken. Warum<br />

wird das auf keinem der großen<br />

Podien verhandelt <strong>und</strong> als Problem-<br />

...auf dem Lebens-Strom anzeige bei den großen gemeinsam<br />

gefeierten Gottesdiensten konsequent<br />

gemeinsam unterwegs! verschwiegen, obwohl das sogar die<br />

Todesraten der Hunger- <strong>und</strong> Armutsopfer,<br />

der Krankheitsepedemien <strong>und</strong><br />

Vollcharter der MS Prinzessin Katharina<br />

der Naturkatastrophen zusammen<br />

übersteigt? Und zu den Fehlanzeigen<br />

gehört auch die ernsthafte Diskussion<br />

über die Frage, wie mehr junge Menschen<br />

Mut bekommen könnten, Kinder<br />

zu gebären <strong>und</strong> so <strong>für</strong> Zukunftsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> natürliche Nachhaltigkeit<br />

Für die Deutsche <strong>Evangelische</strong><br />

Allianz hat ihr Generalsekretär<br />

Hartmut Steeb eine<br />

persönliche Stellungnahme<br />

abgegeben:<br />

mehr ignoriert <strong>und</strong> ausgeschlossen.<br />

Die „Geistlichen Gemeinschaften“ aus<br />

den Kirchen hatten ihren Platz <strong>und</strong><br />

ihre Mitwirkungsmöglichkeiten. Und<br />

der Ökumenische Kirchentag ist ein<br />

w<strong>und</strong>erbarer Platz der Begegnungen<br />

<strong>und</strong> des Austausches. Auch deshalb<br />

war ich gerne dabei!<br />

zu sorgen, nachdem offenbar die Familienpolitik<br />

der letzten 40 Jahre hier<br />

keine positiven Fortschritte gebracht<br />

hat! Und das ist noch viel mehr als<br />

die Probleme der Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Finanzkrise Ursache da<strong>für</strong>, dass unser<br />

soziales Sicherungssystem durchbrennen<br />

<strong>und</strong> die Armut auch in unserem<br />

Land zunehmen wird.<br />

Zweifellos – ob man sich am Ökumenischen<br />

Kirchentag 2010 in München,<br />

der eben zu Ende gegangen ist, freuen<br />

oder ärgern will, kann jeder selbst<br />

entscheiden. Aus 3000 Programmangeboten<br />

konnte jeder selbst das<br />

wählen, wozu er innerlich Ja sagen<br />

will <strong>und</strong> kann oder was ihm ein Ärgernis<br />

darstellt. Auch der Ökumenische<br />

Kirchentag war ein großer „Gesellschaftstag“,<br />

wie es schon einmal vor<br />

vielen Jahren der damalige Kirchentagspräsident<br />

Simon postulierte. Freilich,<br />

mit erfreulich unübersehbarer<br />

Tendenz zu mehr Frömmigkeit <strong>und</strong><br />

klarem Gottesbezug. Die geistliche<br />

Gr<strong>und</strong>substanz hat nach meiner Beobachtung<br />

zu- <strong>und</strong> die schrillen Töne<br />

des Ärgernisses abgenommen. Das ist<br />

Gr<strong>und</strong> zur Freude! Und der Ökumenische<br />

Kirchentag war toleranter als<br />

manche Vorgänger auf evangelischer<br />

<strong>und</strong> katholischer Seite. Auch wenn sie<br />

nur am Rande aufgetreten sind – die<br />

messianischen Juden wurden nicht<br />

Veranstalter:<br />

CVJM Bayern<br />

Reise+Service GmbH<br />

Kontakt: Renate Stäbler<br />

Postfach 71 01 40<br />

90238 Nürnberg<br />

Tel: 09123/13658<br />

E-Mail: info@cvjm-bayern.de<br />

www.cvjm-bayern.de<br />

Seite 8 <strong>hoffen</strong> + <strong>handeln</strong> 9-2010<br />

3.-10. September 2011<br />

Offene Wünsche: Missionarische<br />

Verkündigung, Sprachlosigkeit<br />

beim Lebensschutz<br />

überwinden<br />

Aber es bleiben auch Wünsche offen:<br />

In allererster Linie ein klareres Bekenntnis<br />

zur Mission der Herzen <strong>und</strong><br />

eine stärkere Einladung zum persön-<br />

lichen Glauben an Jesus Christus, den<br />

<strong>für</strong> unsere Sünde Gestorbenen, den<br />

Auferstandenen <strong>und</strong> den Wiederkommenden!<br />

Es war viel von Verantwortung<br />

die Rede, auch viel Gutes. Aber<br />

dazu gehört auch stärker die Aussage,<br />

wem wir eigentlich verantwortlich<br />

sind, Gott, dem Schöpfer Himmels<br />

<strong>und</strong> der Erde. Die großen Konflikte<br />

in der Welt <strong>und</strong> das Versagen in den<br />

Kirchen <strong>und</strong> der Kirchen wurden<br />

dargelegt <strong>und</strong> besprochen. Aber es<br />

Leserreise von<br />

„Hoffen + Handeln“<br />

Ein neuer Aufbruch soll gewagt werden,<br />

so die Schlussbotschaft der Kirchentagspräsidenten.<br />

Dem kann ich<br />

nur zustimmen in der Hoffnung, dass<br />

damit auch ein neuer Aufbruch zur<br />

missionarischen Verkündigung, zum<br />

wirksamen Lebensschutz <strong>und</strong> zu einer<br />

nachhaltigen Familienpolitik verb<strong>und</strong>en<br />

ist <strong>und</strong> auch in diesen Fragen<br />

endlich tabufrei wirksamere Konzepte<br />

öffentlich diskutiert werden dürfen.<br />

Programmgestaltung:<br />

Ev. <strong>Vereinigung</strong><br />

Hartmut <strong>für</strong> <strong>Bibel</strong> Steeb <strong>und</strong> Bekenntnis<br />

Baden<br />

Kontakt: Hermann Traub<br />

Südhangstraße 17<br />

Deutsche <strong>Evangelische</strong> Allianz, Esplanade<br />

5-10a, 07422 Bad Blankenburg, 76703 Kraichtal<br />

Tel. 036741-<br />

2424; FAX 036741-3212;<br />

email: Telefon: info@ead.de; 07251/3229648<br />

www.ead.de<br />

E-Mail: traub@cidnet.de


Die schöne blaue Donau -<br />

der Lebensstrom Europas<br />

Wir sehen Bratislava, Esztergom, Budapest,<br />

Wien, Dürnstein-Melk – die<br />

Donau an den schönsten Stellen<br />

Wussten Sie schon…<br />

dass entlang der Donau bei Ausgrabungen Zeugnisse<br />

von Christen der ersten St<strong>und</strong>e gef<strong>und</strong>en<br />

wurden? Römische Legionäre brachten das<br />

Evangelium über die Donau nach Mitteleuropa.<br />

Wussten Sie schon…<br />

dass die Städte Wien, Bratislava <strong>und</strong> Budapest<br />

mit majestätischem Flair bis heute zu den<br />

schönsten der Welt gehören?<br />

Wussten Sie schon…<br />

dass eine entspannende Fluss-Kreuzfahrt eine<br />

der schönsten Urlaubserlebnisse in sich birgt<br />

<strong>und</strong> unvergessliche Eindrücke hinterlässt?<br />

Herrliche Landschaften wie die Wachau <strong>und</strong> das<br />

Donauknie, breite Flussregionen <strong>und</strong> schmale <strong>und</strong><br />

geheimnisvolle Abschnitte werden Ihr Herz höher<br />

schlagen lassen.<br />

Dies alles können Sie in froher, bereichernder<br />

christlicher Bordgemeinschaft erleben.<br />

Mit großer Erfahrung der Spezialisten des CVJM-<br />

Bayern organisiert <strong>und</strong> von erfahrenen Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern aus dem Bereich Badens<br />

gestaltet.<br />

Gottes Wort in <strong>Bibel</strong>zeiten <strong>und</strong> Gottesdiensten<br />

steht in der Mitte unserer Reise.<br />

Mit diesem Wort, das nichts an seiner Aktualität<br />

eingebüßt hat, sind wir auf dem „Lebensstrom des<br />

Glaubens“ unterwegs.<br />

Hat die Aussicht auf einen einmaligen Urlaub<br />

Sie gepackt, dann melden Sie sich schnellstens<br />

an <strong>für</strong> diese Reise!<br />

Reiserechtlicher Veranstalter:<br />

CVJM-Reise <strong>und</strong> Service GmbH<br />

Programmgestaltung: Ev. <strong>Vereinigung</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Bibel</strong> <strong>und</strong> Bekenntnis Baden – als Leserreise<br />

von „<strong>hoffen</strong> + <strong>handeln</strong>“<br />

in Verbindung mit:<br />

der AMD - den Missionarischen Diensten der<br />

<strong>Evangelische</strong>n Landeskirche in Baden.<br />

Gesamtleitung: Hermann Traub, Kraichtal<br />

Organisation: Renate Stäbler vom CVJM-<br />

Bayern,<br />

Silke Traub, Kraichtal <strong>für</strong> Programm <strong>und</strong> Moderation<br />

Maria <strong>und</strong> Dietmar Heß, Kraichtal als Musiker<br />

Zum Mitarbeiterteam gehören außerdem:<br />

Hermann <strong>und</strong> Ruth Kölbel, Maulbronn (ehem.<br />

Leiter des CVJM-Lebenshauses in Kraichtal )<br />

Holger Jeske-Hess, Udo Zansinger, Günther <strong>und</strong><br />

Irmtraud Wacker, Lothar Eisele<br />

Dieter <strong>und</strong> Ingeborg Fischer<br />

(Redaktion „<strong>hoffen</strong> + <strong>handeln</strong>“)<br />

Leserreise von <strong>hoffen</strong>+<strong>handeln</strong><br />

Günstige Ausflüge. Günstige Busanreise aus<br />

Baden. Kontakt <strong>und</strong> Prospekt bei H. Traub<br />

07251-3229648<br />

Preise pro-Person<br />

in Dreibett-Außenkabine (unten):<br />

699.in<br />

Dreibett-Außenkabine (oben):<br />

839..in<br />

Einzel Außenkabine (unten):<br />

1,470.in<br />

Einzel Außenkabine (oben):<br />

1,590.in<br />

Zweibett Außenkabine (unten):<br />

1,290.in<br />

Zweibett Außenkabine (oben):<br />

1,590.-<br />

im Preis inklusive:<br />

Vollpension (Frühstücksbuffet, Mittagsmenü,<br />

Abenddinner<br />

<strong>und</strong> Mitternachtssnack)<br />

Vollklimatisierte Kabinen mit Dusche/WC, Flachbildfernseher<br />

Das Schiff hat einen sehr großzügigen Außenbereich<br />

an Deck (Liegestühle, überdachte Sitzgruppen)<br />

Gemeinsame Busanreise (Hin- <strong>und</strong> Zurückbringer)<br />

möglich ab Karlsruhe<br />

Kosten pro Person 80.- Euro<br />

Reiseplan Donau-Kreuzfahrt<br />

Samstag, 3. September<br />

Nachmittags Einschiffung in Passau. Willkommenskaffee.<br />

Kapitänsempfang. Auftaktabend.<br />

Das Schiff fährt nach Bratislava (Slowakei).<br />

Sonntag, 4. September<br />

Gottesdienst. Anschließend: Zur bewegten<br />

Geschichte Bratislavas.<br />

17 Uhr Ankunft in Bratislava. Geführter Stadtr<strong>und</strong>gang.<br />

Abends: Konzert der Künstler auf dem Schiff.<br />

Montag, 5. September<br />

Morgens Ankunft in der Königstadt Esztergom<br />

(Ungarn). Besichtigung des Doms mit Andacht.<br />

Weiterfahrt nach Budapest.<br />

Nachmittags faszinierende Einfahrt nach Budapest.<br />

Dort Stadtr<strong>und</strong>fahrt mit Fotostopps.<br />

Abends freier Landgang.<br />

Dienstag, 6. September<br />

Budapest<br />

Morgens Ausflug ins jüdische Viertel. Nachmittags<br />

Ausflug in die Puszta.<br />

Abends: Begegnung mit ungarischen Christen.<br />

Ausfahrt aus dem beleuchteten Budapest Richtung<br />

Kamaron/Ungarn.<br />

Mittwoch, 7. September<br />

Morgens Ankunft in Kamaron (Ungarn). Dort<br />

geführter Stadtr<strong>und</strong>gang. Abends: „Lauter Segen“<br />

mit Bildern, Texten, Liedern. Weiterfahrt nach<br />

Wien (Österreich).<br />

Donnerstag, 8. September<br />

Morgens Ankunft Wien. Stadtr<strong>und</strong>fahrt Wien.<br />

Ausflüge: Schloss Schönbrunn oder Klosterneuburg.<br />

Abends: „Wien bei Nacht“ <strong>und</strong> Heurigenbesuch<br />

oder Wiener Konzertabend.<br />

Abfahrt in die Wachau.<br />

Freitag, 9. September<br />

Morgens Ankunft in Dürnstein/Wachau. Fahrt<br />

durch die Wachau mit unserem Schiff oder alternativ<br />

Besuch des Klosters Melk.<br />

Abschluss-Festgottesdienst am Nachmittag.<br />

Kapitänsdinner. Abschlussabend mit viel Musik der<br />

Mitarbeiter. Fahrt nach Passau.<br />

Samstag, 10. September<br />

Morgens Ankunft in Passau. Ausschiffung.<br />

Heimreise<br />

Zum Programm gehören: Kompakte <strong>Bibel</strong>zeiten<br />

<strong>und</strong> Gottesdienste. Konzerte <strong>und</strong> Abende<br />

unserer Musiker <strong>und</strong> Mitarbeiter. Themenangebote.<br />

Anmeldung<br />

senden an: CVJM Bayern<br />

Reise+Service GmbH<br />

90281 Nürnberg<br />

Kontakt: Postfach 710140<br />

Telefon 0911 628140<br />

e-mail: info@cvjm-bayern.de<br />

Name: ..........................................................................<br />

Vorname: .....................................................................<br />

Straße: .........................................................................<br />

PLZ/Ort: ........................................................................<br />

Tel/Fax: .........................................................................<br />

e-mail (wenn vorhanden) .............................................<br />

Beruf: ...........................................................................<br />

Geb.-Datum: .................................................................<br />

Ich/wir buchen folgende Kabinenkategorie:<br />

......................................................................................<br />

(bitte genau angeben!)<br />

Datum: ........................................................................<br />

Unterschrift: .................................................................<br />

■ Ich buche die Bus Hin- <strong>und</strong> Rückreise<br />

Karlsruhe-Passau<br />

zum Preis von 80.- Euro.<br />

Seite 9 <strong>hoffen</strong> + <strong>handeln</strong> 9-2010<br />


Rat <strong>und</strong> Hilfe<br />

Im Glauben wachsen<br />

Sieben Tipps<br />

<strong>für</strong> Gebetsmuffel<br />

Dass Beten eine der Hauptschlagadern des christlichen Glaubens ist, werden<br />

sicher die Wenigsten bestreiten. Wenn es aber darum geht, wie viel Zeit man<br />

wirklich effektiv dem Gebet widmet, dann sieht die Sache wahrscheinlich anders<br />

aus. Wenn es Ihnen geht wie mir <strong>und</strong> Sie das Gefühl haben, eigentlich sollte<br />

ich mehr, öfter, tiefer oder wie auch immer beten, dann ist dieser Beitrag vielleicht<br />

genau das Richtige <strong>für</strong> Sie.<br />

Seite 10 <strong>hoffen</strong> + <strong>handeln</strong> 9-2010<br />

Hinweis<br />

➜ www.henhoefertag.de<br />

1. Verbündete suchen<br />

Was ich sehr hilfreich finde, ist das<br />

Gebet mit anderen. Es hilft mir, vor<br />

Gott still zu werden. Vorausgesetzt<br />

natürlich es ist eine Gebetsgruppe,<br />

die es sich nicht zum Ziel gesetzt<br />

hat, möglichst viele Gebetsanliegen<br />

in möglichst kurzer Zeit herunterzuhecheln.<br />

Was ich meine, ist das<br />

gemeinsame Gebet, bei dem auch<br />

mal gemeinsam vor Gott still wird.<br />

Plötzlich fallen mir dann Dinge ein,<br />

die mir noch wichtiger sind als die<br />

Gebetsanliegen, die mir sonst im ersten<br />

Moment auf der Zunge liegen.<br />

Oder mir fällt plötzlich eine Sache<br />

ein oder es kommt mir ein Ausdruck<br />

oder Satz wieder in den Sinn, der mit<br />

einem Mal Ruhe <strong>und</strong> Frieden in mein<br />

Gedankenchaos bringt. Wenn ich so<br />

zur Ruhe komme <strong>und</strong> still werde,<br />

dann werden meine Gebet auf einmal<br />

tiefer. Ehrlicher.<br />

2. Wartezeiten<br />

nutzen<br />

Betrachten Sie doch einfach jeder<br />

Unterbrechung Ihres Alltags als Gelegenheit,<br />

eine Pause zum Gebet einzulegen.<br />

Sei es beim Warten an der<br />

Ampel, beim Metzger in der Schlange<br />

oder beim Arzt im Wartezimmer.<br />

Schauen Sie sich die Menschen an<br />

<strong>und</strong> legen Sie ein kurzes, stilles Gebet<br />

<strong>für</strong> sie ein. Gott kennt sie <strong>und</strong> weiß,<br />

was sie brauchen. Vielleicht ergibt<br />

sich auf einmal auch ein Gespräch.<br />

Neulich habe ich den Bus verpasst<br />

<strong>und</strong> musste zur Arbeit laufen. Ich<br />

habe die knappe halbe St<strong>und</strong>e, die<br />

ich dadurch zur Verfügung hatte, so<br />

genossen, weil ich endlich mal wieder<br />

lange <strong>und</strong> ausgiebig mit Gott reden<br />

konnte <strong>und</strong> nicht abgelenkt wurde.<br />

Und das bringt uns auch schon zum<br />

nächsten Punkt.<br />

3. Neues<br />

ausprobieren -<br />

eigene Formen<br />

finden<br />

Ich habe <strong>für</strong> mich die Erfahrung gemacht,<br />

dass es mir unheimlich hilft,<br />

wenn ich zum Beten rausgehe <strong>und</strong><br />

ein wenig spazieren gehe. Ich komme<br />

dann mehr zur Ruhe. Mein Körper<br />

ist beschäftigt, ist nicht unruhig, hat<br />

etwas zu tun. Meine Gedanken können<br />

dadurch viel besser zur Ruhe<br />

kommen. Außerdem kann ich - je<br />

nach Umgebung - auch mal laut beten.<br />

Vielleicht auch mal singen. Und<br />

das ohne, dass mein kleiner Sohn ins<br />

Zimmer stürzt <strong>und</strong> mich nötigt, zum<br />

768. Mal mit ihm „Schneeflöckchen,<br />

Ehrenfeuchter<br />

Weißröckchen“ zu singen. Ich finde<br />

es wichtig, dass man hier auch ein Udo<br />

wenig rumexperimentiert. Ich weiß<br />

von einer Hausfrau, die es liebt, beim<br />

Trampolinspringen Gott laut zu lo- Illustration:


en. Oder ich habe von einer Männergruppe<br />

gelesen, die sich einmal<br />

in der Woche mittags in einer Kirche<br />

trifft. Sie knien zunächst gemeinsam<br />

vor dem Altar, dann geht jeder still<br />

<strong>für</strong> sich durch die Kirche <strong>und</strong> betet<br />

<strong>und</strong> zum Abschluss versammeln sie<br />

sich wieder gemeinsam vor dem Altar.<br />

Der Bericht hatte mich ein wenig<br />

an die Ritter der Tafelr<strong>und</strong>e erinnert.<br />

Und obwohl es mir zunächst seltsam<br />

vorkam, fand ich es doch auch irgendwie<br />

schön.<br />

4. Gebetslisten<br />

Vielleicht sträuben Sie sich beim<br />

Gedanken an Gebetslisten, erinnern<br />

sie Sie doch an die unliebsamen<br />

Todo-Listen, die die unangenehme<br />

Eigenschaft haben, mit jeder erledigten<br />

Aufgabe um zwei neue Aufgaben<br />

anzuwachsen. Aber darum geht<br />

es nicht. Es geht nicht um das sture<br />

Abarbeiten. Es geht darum, an die<br />

Dinge erinnert zu werden, die man<br />

vielleicht schnell vergessen würde.<br />

Nicht, weil sie einem nicht wichtig<br />

sind. Sondern, weil sie jetzt vielleicht<br />

nicht so „weh“ tun. Drängend sind<br />

meistens die eigenen Sorgen. Dabei<br />

vergisst man schnell die Menschen,<br />

die auf der Gebetsliste stehen, die<br />

Hilfe brauchen oder von denen man<br />

sich wünscht, dass sie auch Gott als<br />

Hilfe in ihrem Leben erfahren.<br />

5. Gebetstagebuch<br />

Es kann auch helfen, seine Gebete<br />

aufzuschreiben. Oder Gedanken, die<br />

einem beim Beten wichtig werden,<br />

Fragen, die man hat. Zu einem späteren<br />

Zeitpunkt kann man dann noch<br />

mal zurückblicken <strong>und</strong> unter Umständen<br />

sehen, welche Erfahrungen<br />

man seitdem gemacht hat, wie man<br />

sich verändert hat <strong>und</strong> wie sehr man<br />

vielleicht sogar im Glauben gewach-<br />

sen ist. Aber es geht beim Aufschreiben<br />

nicht nur um den Rückblick.<br />

Beim Aufschreiben klären sich bereits<br />

manche Gedanken. Man kommt<br />

innerlich zur Ruhe. Manche Sorge,<br />

die schwarz <strong>und</strong> weiß auf dem Papier<br />

steht, sieht vielleicht nicht mehr ganz<br />

so bedrohlich aus. Und hat man auch<br />

Gebetsanliegen aufgeschrieben, dann<br />

fängt man plötzlich vielleicht darüber<br />

zu staunen an, wie sehr Gott an unseren<br />

Fragen <strong>und</strong> Anliegen interessiert<br />

ist. Erhörte Gebetsanliegen können<br />

sehr motivierend <strong>für</strong> das eigene<br />

Gebetsleben sein.<br />

6. Einfach beten<br />

Manchmal schleichen sich Floskeln<br />

in das eigene Gebetsleben ein. Wenn<br />

einem das auffällt, sollte man mal<br />

ein Zeit lang folgendes Experiment<br />

machen: Die Gebete extrem kurz halten,<br />

am besten nur einen Satz lang.<br />

Jesus sagt selbst, dass wir nicht plappern<br />

sollen wie die Heiden. Im magischen<br />

Verständnis der damaligen<br />

Zeit glaubte man, wenn man die richtigen<br />

Worte trifft, müssten die Götter<br />

schon die Gebete erhören. Deshalb<br />

einfach mal genau das Umgekehrte<br />

tun. Nicht mehr als einen Satz <strong>für</strong><br />

einen Gebetsanliegen aufwenden.<br />

Da<strong>für</strong> lieber ein bisschen länger<br />

schweigen <strong>und</strong> damit vielleicht weniger<br />

Worte aber mehr Herz in seinen<br />

Gebeten haben.<br />

7. Kleine<br />

Gebetshelfer<br />

Mich motivieren Zitate. Zitate über<br />

das Leben mit Gott, übers Beten.<br />

Etwa dieses: „Die erste Aufgabe der<br />

Kirche in unserer total kaputten <strong>und</strong><br />

zerbrochenen Welt sind nicht Strategien<br />

sondern Gebet!“ Solche Zitate<br />

oder <strong>Bibel</strong>verse, die einem wichtig<br />

geworden sind, kann man an die unterschiedlichsten<br />

Ort in seiner Wohnung<br />

heften. Oder in einem kleinen<br />

Notizbüchlein mit sich tragen. Und<br />

wann immer man diesen kleinen Erinnerungen<br />

begegnet, werden sie zu<br />

Helfern im Alltag, die einen daran<br />

erinnern, dass Gott immer nur ein<br />

Gebet weit entfernt ist.<br />

Michael Gerster<br />

ERF Medien (www.erf.de)<br />

Seite 11 <strong>hoffen</strong> + <strong>handeln</strong> 9-2010


Information <strong>und</strong> Meinung<br />

Von Personen<br />

Verlagsleiter Karlheinz<br />

Kern (65) hat mehr als 50<br />

Jahren im Verlag St. Johannis<br />

(Lahr) segensreich gewirkt.<br />

Nach dem Konkurs von<br />

Verlag <strong>und</strong> Druckerei wagte<br />

der engagierte Pietist jetzt<br />

den mutigen Schritt, einen eigenen Verlag<br />

zu gründen, die media-Kern GmbH (www.<br />

media-kern.de), um bekannten christlichen<br />

Autoren weiterhin eine Plattform zu bieten.<br />

Gratulation <strong>und</strong> Dank!-mk-<br />

Pfarrer Martin Reppenhagen (Jg. 1964),<br />

badischer Theologe <strong>und</strong> seit 2004 Mitarbeiter<br />

am Institut zur Erforschung von Evangelisation<br />

<strong>und</strong> Gemeindeentwicklung der Uni<br />

Greifswald, promovierte zum Doktor der<br />

Theologie. Herzliche Segenswünsche. -mk-<br />

Dozent Wilhelm Faix, langjähriger Fachdozent<br />

<strong>für</strong> Psychologie, Pädagogik <strong>und</strong> Dogmatik<br />

am Theol. Seminar Adelshofen mit<br />

vielfältiger Lehr- <strong>und</strong> Vortragstätigkeit, bekannt<br />

als Ehe- <strong>und</strong> Familienberater <strong>und</strong> als<br />

Autor, feierte im August seinen 70. Geburtstag.<br />

Segenswünsche nach Adelshofen. -mk-<br />

Dr. Roland Werner (Gießen), langjährige<br />

Christival-Vorsitzender, wird neuer Generalsekretär<br />

des CVJM-Deutschland. Seine Wahl<br />

setzt ein Zeichen <strong>für</strong> den künftigen Kurs des<br />

CVJM. Der bad. Landesbischof Ulrich Fischer<br />

würdigte den Theologen als einen „visionären<br />

<strong>und</strong> geistlich denkenden Menschen“. Er freue<br />

sich, dass der CVJM ihn berufen habe. -mk-<br />

Ewald Dengler, Direktor der Stadtmission<br />

Freiburg, erhielt zum 25-jährigen Dienstjubiläum<br />

das Goldene Kronenkreuz der Diakonie.<br />

Neben der diakonischen Tätigkeit legt<br />

die Stadtmission besonderen Wert auf die<br />

missionarische Weitergabe des Glaubens.<br />

Oberkirchenrat Dr. Michael Nüchtern<br />

(Karlsruhe), 1998-2009 Leiter des Referats<br />

„Verkündigung, Gemeinde <strong>und</strong> Gesellschaft“<br />

inklusive des Amtes <strong>für</strong> Missionarische Dienste<br />

der Bad. Landeskirche, ist nach schwerer<br />

Krankheit im Alter von 60 Jahren verstorben.<br />

Nüchtern war einer der Motoren des<br />

Reformprozesses der Ev. Kirche (EKD). Für<br />

Gottesdienst <strong>und</strong> Liturgie hat er zeitgemäße<br />

Anregungen gegeben, in pointierten Stellungnahmen<br />

jenen widersprochen, die einen<br />

radikalen Abschied von der Sühneopfer-<br />

Theologie (Jesus starb <strong>für</strong> unsere Sünden)<br />

forderten. Da<strong>für</strong> gebührt ihm Dank. -mk-<br />

Das besondere Buch<br />

John Stott, Der christliche Glaube. Eine<br />

Einführung. Geb. mit 176 Seiten, SCM<br />

R.Brockhaus 2010 (ISBN 3-417-26316-9),<br />

Preis: 14.95 Euro. – Der aktualisierte Klassiker<br />

in neuem Gewand bietet biblische<br />

F<strong>und</strong>ierung. Das kl. Standardwerk ist allgemeinverständlich<br />

<strong>und</strong> hat Niveau. Ideal<br />

zum Verschenken an Verantwortungsträger<br />

in Schule, Rathaus <strong>und</strong> Politik. -mk-<br />

Seite 12 <strong>hoffen</strong> + <strong>handeln</strong> 9-2010<br />

Theolog. Seminar<br />

Adelshofen sandte<br />

neun Absolventen<br />

Neun Absolventen des Theologischen<br />

Seminars Adelshofen<br />

wurden in einer Feierst<strong>und</strong>e<br />

gesegnet <strong>und</strong> ausgesandt. Kirchliche Jugendarbeit, Begleitung <strong>und</strong> Schulung<br />

von jungen Leuten <strong>und</strong> der Religionsunterricht sind einige der Berufsziele der<br />

vier Frauen <strong>und</strong> fünf Männer. Helena Krez wird <strong>für</strong> die Arbeit mit Kindern <strong>und</strong><br />

Teenagern noch ein Jahr im Lebenszentrum bleiben. Die vier Jahre hätten nicht<br />

nur Wissen vermittelt, sondern sich auch in ihrem persönlichen Leben geistlich<br />

ausgewirkt, bekannte ein Absolvent vor den 500 Gästen. -mk-<br />

l Gospelkirchentag<br />

Vom 10.-12. September werden in Karlsruhe<br />

über 5.000 Teilnehmer <strong>und</strong> 50.000<br />

Besucher zum Int. Gospelkirchentag<br />

2010 erwartet. Zur Eröffnung ist eine<br />

Gospelnacht mit 110 Chören in den Kirchen<br />

der Stadt. Beim Schlussgottesdienst<br />

in der Europahalle wird Landesbischof<br />

Ulrich Fischer predigen. (www.gospelkirchentag.de)<br />

l OJC: „KrisenFESTival“<br />

Beim Fre<strong>und</strong>estreffen der „Offensive<br />

Junger Christen“ (OJC) in Reichelsheim<br />

(Odenwald) sagte Pfarrer Carsten<br />

Stein, Jesus habe seinen Jüngern nicht<br />

versprochen, dass sie vor Krisen bewahrt<br />

würden. Wer nach der <strong>Bibel</strong> lebe, werde<br />

unweigerlich in Krisen geraten - mit seiner<br />

Umwelt <strong>und</strong> sich selbst. Das Treffen<br />

mit r<strong>und</strong> 400 Besuchern stand unter<br />

dem Motto „KrisenFESTival“ (www.ojc.<br />

de). idea<br />

l Nicht Fischverwalter<br />

Prälat Dr. Hans Pfisterer sprach<br />

Über die „letzten Dinge“ in der <strong>Bibel</strong> <strong>und</strong> die Wiederkunft<br />

Christi referierte Prälat Dr. Hans Pfisterer (Freiburg) bei<br />

einem regionalen Tagestreffen des badischen Pfarrfrauenb<strong>und</strong>es<br />

(Region Karlsruhe-Pforzheim) im Henhöferheim<br />

Neusatz. Das Weltgericht Gottes sei in der Landeskirche<br />

lange nicht im Blickfeld gewesen, bekannte er offen. Weil<br />

die Menschheit in vielen Lebensbereichen an ihre Grenzen<br />

stoße, wachse eine neue Bereitschaft in der Kirche zu<br />

fragen: „Was hat diese Botschaft zu sagen in den Krisen<br />

unserer Zeit?“.<br />

Pfisterer ging auf die in den Evangelien geschilderten<br />

Vorboten der Wiederkunft Jesu ein, wo auch von Verfolgung<br />

<strong>und</strong> dem Erkalten der menschlichen Liebe die Rede<br />

Mit der Mahnung „Seid Menschenfischer<br />

<strong>und</strong> nicht Aquariumsverwalter!“<br />

wurden die 27 Absolventen des Theolog.<br />

Seminars St. Chrischona (Basel)<br />

ausgesandt. Die Gemeinden wurden<br />

ermahnt: „Lasst diese 13 Männer <strong>und</strong> 14<br />

Frauen auch auf die Straße gehen, <strong>und</strong><br />

schüttet sie nicht mit Verwaltungsaufgaben<br />

zu!“. idea<br />

l Kein Soft-Evangelium<br />

Die Botschaft vom Gericht Gottes<br />

dürfe von Christen nicht unterschlagen<br />

werden, sagte Präses Michael Diener bei<br />

Jahreskonferenz der Deutschen Ev. Allianz<br />

in Bad Blankenburg (Thüringen).<br />

Gott segne nicht, was seinem Wort <strong>und</strong><br />

Gebot zuwider laufe. Deutschland helfe<br />

allein eine Umkehr. Christen sollten<br />

täglich in der <strong>Bibel</strong> auf Gottes Stimme<br />

hören <strong>und</strong> im Gebet <strong>für</strong> ihr Volk <strong>und</strong><br />

Land eintreten. Lebenskrisen wollen


AB-Seniorentag zeigte<br />

Schritte zu erfülltem<br />

Leben im Alltag<br />

Beim Seniorentag der AB-Gemeinschaften<br />

im <strong>Bibel</strong>heim Langensteinbach<br />

bat Alt-Missionar Ernst Vatter<br />

die 400 Besucher, sich durch Gottes<br />

Liebe verändern zu lassen. Sie vertreibe<br />

die Unzufriedenheit <strong>und</strong> werde sichtbar in Gelassenheit bei ärgerlichen<br />

Dingen oder durch Großzügigkeit im Vergeben. Wie „Geborgenheit in Gott“<br />

aussieht, darüber berichteten zwei Teilnehmer: ein Witwer <strong>und</strong> eine Frau in<br />

einer ges<strong>und</strong>heitlichen Krise. Ein kleiner Chor erfreute mit Instrumentalmusik<br />

<strong>und</strong> Liedern. Vorstand Achim Kellenberger rief zum Gebet <strong>für</strong> die junge Generation<br />

auf <strong>und</strong> zum Nachdenken, wie Kinder in der modernen Welt mit dem<br />

Evangelium erreicht werden können. brh<br />

uns Gott näher bringen, betonte auch<br />

Pfarrerin Monika Deitenbeck-Goseberg.<br />

Christen müssten ihre Beziehung zu<br />

Jesus regelmäßig auf ihre Lebendigkeit<br />

hin überprüfen <strong>und</strong> ihre Lebensweise<br />

ändern. Viele lebten so, als würden sie<br />

ewig auf der Erde sein <strong>und</strong> es gäbe den<br />

Himmel nicht, bedauerte Pfarrer Steffen<br />

Kern. R<strong>und</strong> 2.500 vorwiegend junge<br />

Leute besuchten die Konferenz. idea<br />

l Theologenausbildung<br />

In einer Meldung in unserer Mai-Ausgabe<br />

über die Theologenausbildung wurde<br />

Studienleiter Harm Bernick vom Bodelschwingh-Haus<br />

Marburg zitiert, dessen<br />

Erfahrungen den Eindruck erweckten,<br />

gläubige Theologiestudierende hätten<br />

an staatlichen Fakultäten keine Chance.<br />

Dies trifft so nicht zu. Wir sind dankbar<br />

<strong>für</strong> Dozenten <strong>und</strong> Professoren an Theol.<br />

über das Gericht Gottes<br />

Fakultäten, welche die <strong>Bibel</strong> als Wort<br />

Gottes sehen. Auch muss beachtet werden,<br />

dass die Fakultäten gegenüber den<br />

Landeskirchen unabhängig sind. -mk-<br />

l Aufbau trägt Früchte<br />

Im Gegensatz zur militärischen Lage<br />

in Afghanistan trägt der zivile Aufbau<br />

an einigen Stellen erste Früchte. Eine<br />

landwirtschaftliche Genossenschaft<br />

von 45 Familien in der Provinz Herat<br />

hat ihre erste Ernte (Weizen, Gemüse)<br />

eingefahren. Von einem christl. Hilfswerk<br />

geschult <strong>und</strong> ausgestattet, bauten<br />

sich die Familien eine neue Existenz<br />

auf. Zucchini, Auberginen, Tomaten <strong>und</strong><br />

Kürbisse wurden der Wüste abgetrotzt,<br />

ebenso Gurken, Zwiebeln, Melonen <strong>und</strong><br />

Mais. Davon versorgen sie sich. Den<br />

Überschuss verkaufen sie in den umliegenden<br />

Dörfern. idea<br />

ist. Bevor Christus wiederkomme, gerate die Welt<br />

aus den Fugen, fasste er diese Ankündigungen<br />

zusammen. Die biblische Mahnung zur Wachsamkeit<br />

sei aber kein Drohszenarium, sondern<br />

wolle die Leser aus Gleichgültigkeit aufzurütteln.<br />

Die Botschaft vom Wiederkommen Christi sei<br />

eine „Erweckungspredigt“, die in den Kontext<br />

von seinem Leiden, Sterben <strong>und</strong> Auferstehen mit<br />

hinein gehöre. Der Weltenrichter zeige sich an<br />

Kirchenportalen als der zugleich aus dem Rachen<br />

des Bösen rettende Christus. Aufgabe <strong>und</strong> Auftrag<br />

der Kirche <strong>und</strong> der Christen sei es, Menschen zu<br />

diesem Gott einzuladen.<br />

Martin Kugele / Foto: Margarete Goos<br />

1.200 beim CVJM-Badentreff<br />

Gemeinschaft über der <strong>Bibel</strong> in<br />

Kleingruppen, Verkündigung, Sport<br />

<strong>und</strong> Aktionen christlicher Nächstenliebe<br />

bot der dreitägige CVJM-<br />

Badentreff mit Zeltlager in Karlsdorf<br />

bei Bruchsal. Das Thema „Ver-rückt<br />

leben“ forderte dazu heraus, einen<br />

anderen Standpunkt einnehmen als<br />

die Nichtchristen. FHSZ-Studienleiter<br />

Udo Zansinger <strong>und</strong> Assistentin<br />

Bettina Schwentker stellten das<br />

Friedrich-Hauß-Studienzentrum<br />

(FHSZ) in Schriesheim vor, das Studierende<br />

in Heidelberg aufnimmt<br />

<strong>und</strong> geistlich begleitet. Schwentker<br />

hielt ein Seminar zum Thema „Wie<br />

halte ich eine Andacht?“. -mk-<br />

Jugendmissions-Nacht<br />

R<strong>und</strong> 450 junge Leute, 100 mehr<br />

als im Jahr zuvor, haben die diesjährige<br />

Jumi-Night auf dem Gelände<br />

der Dt. Missionsgemeinschaft<br />

(DMG) in Sinsheim besucht. Pastor<br />

Thomas Dauwalter forderte sie auf,<br />

konsequent dem Vorbild der Liebe<br />

von Jesus zu folgen. Sie habe die<br />

Kraft, die Welt gr<strong>und</strong>legend zu verändern.<br />

Es komme zu Vergebung<br />

statt Vergeltung, zu Wahrheit statt<br />

Lüge, zu Treue statt Betrug. Etwa 35<br />

junge Christen stellten sich vor, die<br />

jetzt im Ausland einen Kurzeinsatz<br />

machen werden. Bildbericht: www.<br />

jumi-night.de. -tv<br />

Seite 13 <strong>hoffen</strong> + <strong>handeln</strong> 9-2010


Information <strong>und</strong> Meinung<br />

Termine<br />

Landeskirche: Am 25. Sept. Henhöfertag<br />

„ÜberZEUGEnd“ in Graben-Neudorf (KA):<br />

Um 9 Uhr Frühstückstreffen mit Pfr. Wolfsberger<br />

„Warum ich gern Christ bin“ <strong>und</strong> Albert<br />

Frey (Tel. Anmeldung: 0721/9175-311),<br />

um 15 Uhr Seminare, um 19 Uhr Abend mit<br />

Pfarrerin Birgit Winterhoff, Bischof Ulrich<br />

Fischer, Synodalpräsidentin Margit Fleckenstein<br />

<strong>und</strong> Musiker Albert Frey. (www.<br />

henhoefertag.de)<br />

Liebenzeller Mission: Am 12. Sept.<br />

Herbstmissionsfest, am 18. Sept. EC-Jugendmissionstreffen<br />

„eXchange“ mit Christoph<br />

Zehendner. (www.liebenzell.org)<br />

DMG: Am 26. Sept. Herbstmissionsfest<br />

im Buchenauerhof (Sinsheim): 10 Uhr Gottesdienst,<br />

15 Uhr Vorstellung neuer Missionare,<br />

Ansprache von Dr. Detlef Blöcher.<br />

(www.DMGint.de)<br />

Henhöferheim: Vom 5.-11. Sept. Wanderwoche,<br />

vom 3.-8. Okt. Missionsfreizeit<br />

(Sigrist). Vom 9.-15 Okt. Senioren-Freizeit<br />

(Stober), vom 17.-22. Okt. Oasentage <strong>für</strong><br />

Frauen (Goos/Gomer). Anmeldung: Telefon<br />

07083-2385. (www.henhoeferheim.de).<br />

Haus Frieden: Vom 30. Sept. bis 3. Okt.<br />

Medizin <strong>und</strong> Seelsorge <strong>für</strong> ältere Menschen<br />

mit Pfr. Fränkle <strong>und</strong> Dr. med. Kirsten Mössinger.<br />

(www.haus-frieden.de)<br />

Buchhinweis<br />

Michael Kotsch, Politik - Ein schmutziges<br />

Geschäft? Tb. mit 140 Seiten, Verlag<br />

Lichtzeichen 2010 (ISBN 3-86954-015-3),<br />

Preis: 6.95 Euro. – Der Autor untersucht<br />

Parteien auf ihren Anspruch hin <strong>und</strong> zeigt<br />

aus biblischer <strong>und</strong> kirchengeschichtlicher<br />

Sicht, wie christliche Verantwortung wahrgenommen<br />

<strong>und</strong> gesellschaftliche Engagements<br />

aussehen kann. Ein politisches ABC<br />

im Anhang sowie markante Zitate, Literatur-<br />

<strong>und</strong> Internet-Hinweise fehlen in diesem<br />

kleinen Sachbuch nicht. -mk-<br />

Dokumentation<br />

Für Verantwortungsträger in der Landeskirche,<br />

in Synoden <strong>und</strong> Gemeinden gibt es jetzt<br />

eine wichtige Schrift mit dem Titel „Kirche,<br />

Homosexualität <strong>und</strong> Politik - Eine Theologische<br />

Argumentationshilfe“ von OKR i. R.<br />

Klaus Baschang. Sie ist als idea-Doku 3-2010<br />

(Nr. 201003) erschienen <strong>und</strong> kann zum Preis<br />

von vier Euro plus Versandkosten bei der Ev.<br />

Nachrichtenagentur idea bestellt werden:<br />

Postfach 1820, 35528 Wetzlar, Tel. 06441-<br />

915-0. Auch Baden muss sich den weiteren<br />

kirchlichen <strong>und</strong> politischen Diskussionen<br />

dieses Themas stellen. Darum empfehlen<br />

wir diese Dokumentation den Kirchenältesten<br />

<strong>und</strong> Pfarrern, den Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeitern sehr. -mk-<br />

Seite 14 <strong>hoffen</strong> + <strong>handeln</strong> 9-2010<br />

OM-Fre<strong>und</strong>estag:<br />

67 Neue machen<br />

weltweit Einsätze<br />

Beim Fre<strong>und</strong>estreffen von<br />

OM-Deutschland in Mosbach<br />

stellten sich 67 neue<br />

Mitarbeiter aus Deutschland<br />

vor, die in verschiedenen Ländern oder auf dem OM-Schiff „Logos Hope“<br />

einen Einsatz machen. Ihre Familien <strong>und</strong> Gemeinden erhielten Einblick in die<br />

OM-Arbeit. Für die 500 Gäste gab es einen Gottesdienst, Seminare <strong>und</strong> Berichte.<br />

In Oldenburg besuchten 3.600 Teenies aus aller Welt den einwöchigen<br />

OM-Kongress „TeenStreet“, um sich geistlich neu ausrichten zu lassen (www.<br />

teenstreet.de). Jeden Tag gab es auch kleine Einsätze. So verteilten H<strong>und</strong>erte<br />

Teenies in der Stadt Blumen <strong>und</strong> boten Passanten eine <strong>Bibel</strong> an. Bei einer<br />

Sponsorenaktion <strong>für</strong> die OM-Arbeit in Moldawien kamen 20.000 Euro zusammen.-mk-<br />

l Pakistan-Nothilfe durch<br />

christliche Hilfswerke<br />

Die erschreckenden Hochwasser <strong>und</strong><br />

Feuersbrünste in diesem Sommer zeigten<br />

der Welt ihre Ohnmacht, Verlorenheit<br />

<strong>und</strong> Abhängigkeit von Gott, unserem<br />

Schöpfer <strong>und</strong> Herrn. In Pakistan stehen<br />

viele Familien vor dem Nichts. Christen<br />

haben es in dem radikalislamischen Land<br />

besonders schwer.<br />

Hilfsgüter erhalten<br />

sie nur von christlichen<br />

Hilfswerken,<br />

etwa durch Partner<br />

von „Hilfe <strong>für</strong> Brüder<br />

International“ (Stuttgart, Spendenkonto<br />

415 600, EKK Kassel, BLZ 520 604<br />

10, Kennwort: Nothilfe Pakistan). OM-<br />

Teams haben Aufkleber an den Paketen,<br />

dass die Hilfe von Christen kommt, dazu<br />

Telefonnummern einheimischer Kontaktpersonen.<br />

Familien soll auch beim<br />

Wiederaufbau ihrer Häuser geholfen<br />

werden. Für ein Paket werden 25 Euro<br />

Gemeinde in Kirgisistan setzt<br />

Die Wiederaufbauhilfe der Liebenzeller Mission <strong>für</strong><br />

Kirgisistan konnte bereits 40 Familien in besonderen<br />

Notsituationen helfen. In der Stadt Osch im Süden ist<br />

die Zerstörung enorm. Ausgebrannte Geschäfte, zerfallene<br />

Häuser <strong>und</strong> zerstörte Tankstellen reihen sich<br />

aneinander. Mehr als 2.000 Menschen haben hier<br />

durch die Ausschreitungen zwischen Kirgisen <strong>und</strong> der<br />

usbekischen Minderheit ihr Leben verloren. Der russischstämmige<br />

ev. Pastor Dennis, der fre<strong>und</strong>schaftliche<br />

Kontakte zu Usbeken pflegt, brachte immer wieder<br />

benötigt, <strong>für</strong> ein Haus ca. 300 Euro<br />

(Spenden: OM-Deutschland, Mosbach,<br />

EKK, Konto 507 245, BLZ 520 604 10,<br />

Kennwort: Pakistan-Überschwemmung,<br />

Foto: OM). -mk-<br />

l CVJM-SommerFestival<br />

R<strong>und</strong> 500 Besucher drängten sich<br />

im „Schlosshof“ des CVJM Baden in<br />

Kraichtal zum Open-Air-Konzert mit<br />

Samuel Harfst, der im Rahmen des SommerFerienFestivals<br />

vor historischer Kulisse<br />

mit Texten über Hoffnung, Liebe,<br />

Ewigkeit <strong>und</strong> Gott ins Nachdenken rief.<br />

Zum Festival gehörte auch ein Tag <strong>für</strong><br />

Frauen mit Silke Traub, ein Kindererlebnistag<br />

<strong>und</strong> zwei weitere Konzertabende.<br />

-mk-<br />

l Wegweisende Bücher<br />

Packend, lehrreich <strong>und</strong> mit Beispielgeschichten<br />

zeigt der Ostberliner Pfarrer<br />

Alexander Garth in seinem neuen Buch<br />

„Die Welt ist nicht genug“ (Gerth, ISBN


200 Besucher beim Fre<strong>und</strong>estag<br />

des Henhöferheims Neusatz<br />

R<strong>und</strong> 200 Christen besuchten den Fre<strong>und</strong>estag<br />

des Henhöferheims in Neusatz (Herrenalb). Der<br />

Gottesdienst auf der Wiese mit Pfarrer Hartmut<br />

Bärend aus Berlin war zugleich der Abschluss<br />

seiner gut besuchten <strong>Bibel</strong>freizeit über den Philipperbrief.<br />

Dank finanzieller Hilfe der Stadt <strong>und</strong><br />

des Ortschaftsrates konnte auf dem Gelände<br />

zwischen Hauptgebäude <strong>und</strong> Waldhaus (Selbstversorgerhaus) ein kleiner<br />

Kinderspielplatz mit Schaukel, Rutsche <strong>und</strong> Sandkasten eingerichtet werden.<br />

Ein Kletterhäuschen soll folgen. Rechtzeitig fertig wurden das neue Gartenhaus<br />

als Schattenplatz im Freien <strong>und</strong> der Fußweg vom Parkplatz direkt zum<br />

Haupteingang. Für den Trägerkreis, die Mitarbeiter <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e ein Gr<strong>und</strong> zu<br />

großer Freude <strong>und</strong> Dankbarkeit. Margarete Goos<br />

3-86591-556-6, 12.95 Euro) auf, wie völlig<br />

desinteressierte Menschen auf Gott<br />

aufmerksam werden <strong>und</strong> zum Glauben<br />

finden. Das geb<strong>und</strong>ene kleine Buch mit<br />

176 Seiten findet großes Interesse bei<br />

engagierten Christen <strong>und</strong> Mitarbeitern.<br />

Ideal zum Weitergeben an Senioren ist<br />

das kleine Taschenbuch „Da kann man<br />

nur staunen“ (CVL & idea-Verlag, ISBN<br />

3-89436-805-0, 2.50 Euro), liebevoll<br />

geschriebene Erfahrungen von zwölf Senioren,<br />

denen Gott ihnen in den Nöten<br />

ihres Alters geholfen hat. -mk-<br />

l 270 Kinder im Camp<br />

Kamelreiten <strong>und</strong> Hochseilgarten fehlten<br />

nicht beim „Kidscamp“ der Pforzheimer<br />

Stadtmission im EC-Freizeitheim auf<br />

dem Dobel (Nordschwarzwald). 271 Jungen<br />

<strong>und</strong> Mädchen erlebten eine spannende<br />

Woche mit Aktionen, Workshops,<br />

<strong>Bibel</strong>arbeiten (Mose) <strong>und</strong> Kreativität.<br />

Mehr als 70 Mitarbeiter/innen waren im<br />

Einsatz. Anhand biblischer Geschichten<br />

lernten die Kinder, was es heißt, als<br />

Zeichen der Hoffnung<br />

Christ mit Jesus zu leben, in der <strong>Bibel</strong> zu<br />

lesen <strong>und</strong> zu beten. Spielszenen <strong>und</strong> Bewegungslieder<br />

vertieften die Botschaft.<br />

Ein Elternnachmittag gab abschließend<br />

der Familie einen Einblick in das Erleben<br />

der Kinder. -mk-<br />

l 50. Jungschar-Ballontag<br />

R<strong>und</strong> 500 Kinder aus der Region<br />

Karlsruhe-Bruchsal feierten im Freizeitpark<br />

„Tripsdrill“ bei Heilbronn den<br />

50. Jungschar-Ballontag des Kirchenbezirks<br />

Karlsruhe-Land <strong>und</strong> des CVJM-<br />

Regionalverbandes Hardt-Kraichgau.<br />

Ebenso viele bunte Luftballons mit der<br />

Aufschrift<br />

„Mit Jesus<br />

Christus<br />

mutig voran!“<br />

stiegen<br />

abschließend<br />

in<br />

den blauen<br />

Himmel – mit einer Karte als „Botschaft<br />

an die Welt“. (art)<br />

Verletzte ins Krankenhaus, bis dieses überfüllt war.<br />

Über die Lutherische Kirche gelangte sein Hilferuf<br />

auch zur Liebenzeller Mission, die sich <strong>für</strong> die Versöhnung<br />

beider Völker einsetzt <strong>und</strong> jetzt besonders<br />

den Familien mit ihren traumatisierten Kindern<br />

helfen will. Pastor Dennis ist ein Hoffnungszeichen.<br />

Seine Gemeindeglieder <strong>und</strong> er bringen durch<br />

ihr Handeln die Liebe Gottes zu ihren Nachbarn,<br />

deren Leben von Leid <strong>und</strong> tiefer Verzweiflung geprägt<br />

ist. Martin Kugele / LM-Fotos<br />

Aufgegriffen<br />

Aufgeweichte Dämme<br />

Dieses Frühjahr war es wieder ganz gefährlich an<br />

der Oder. Gut gesicherte Dämme sollten den Fluss<br />

in Zaum halten. Aber an einigen Stellen weichte<br />

der nicht enden wollende Regen die Dämme auf.<br />

Die Folge: Überschwemmung, Zerstörung der<br />

Felder <strong>und</strong> ihres Ertrags; Schlamm <strong>und</strong> in der Folge<br />

eine Stechmückenplage den ganzen Sommer<br />

lang.<br />

Wenn man die Homepage der EKD (<strong>Evangelische</strong><br />

Kirche in Deutschland) anklickt, dann ist dort ein<br />

Bericht von Christa Wolf (52), badische Pfarrerin<br />

in Sizilien im Dienst der EKD, zu finden. Spannend<br />

geschrieben. Mit einem ganz persönlichen<br />

Bericht, dass sie „ihre Liebe“ in Sizilien gef<strong>und</strong>en<br />

hätte. Und dass als „historisches Ereignis“ im<br />

April ihre Einsegnung als homosexuelles bzw.<br />

lesbisches Paar in einer Waldenserkirche groß<br />

gefeiert wurde. Das muss doch unbedingt auf die<br />

Homepage der EKD an prominenter Stelle.<br />

Denn die „Dämme sollen aufgeweicht werden“,<br />

wenn bald ein neues Pfarrerdienstgesetz (auch<br />

in Baden) verabschiedet werden soll. Steter<br />

Tropfen höhlt den Stein. Gibt es dann bald b<strong>und</strong>esweit<br />

die Paare, die in homosexueller oder<br />

lesbischer Partnerschaft ihre Pfarrhäuser beziehen?<br />

Wissen eigentlich die, die solche Berichte<br />

abliefern <strong>und</strong> prominent weiterverbreiten, dass<br />

sie damit gezielt alles <strong>für</strong> den nicht rückgängig<br />

zu machenden Auszug aus der Ev. Kirche von<br />

vielen mündigen Christen sorgen? Und zwar der<br />

Christen, die ihre <strong>Bibel</strong> lesen <strong>und</strong> kennen, die<br />

am Bekenntnis festhalten, dem Zeitgeist widerstehen<br />

<strong>und</strong> missionarischen Gemeindeaufbau<br />

wollen. Es sind genau diejenigen, um die sich die<br />

Kirchenleitungen sehr bemühen, dass sie ja nicht<br />

das große „Kirchen-Schiff“ verlassen <strong>und</strong> ihr eigenes<br />

„Kirchenboot“ basteln.<br />

Solange es jetzt noch unablässig „Beeinflussung<br />

regnet“, um praktizierte Homosexualität als<br />

gleich-gültige Alternative zu der von Gott gestifteten<br />

Ehe bei Mitarbeitern <strong>und</strong> ordinierten<br />

Pfarrerinnen <strong>und</strong> Pfarrern hoffähig zu machen,<br />

werden wir dem Aufweichen der Dämme widersprechen<br />

<strong>und</strong> widerstehen. Schweigen werden<br />

wir erst, wenn die Gefahr dieser „Aufweichpraxis“<br />

beendet ist – oder bleibt nur noch der Auszug aus<br />

einer Kirche, die Gottes Wort <strong>und</strong> Bekenntnis als<br />

<strong>für</strong> sie verbindlich aufgekündigt hat?<br />

Das steht auf dem Spiel. Nicht weniger.<br />

Pfarrer Hermann Traub<br />

Vorsitzender der Ev. <strong>Vereinigung</strong> <strong>für</strong> <strong>Bibel</strong> <strong>und</strong> Bekenntnis in Baden<br />

Seite 15 <strong>hoffen</strong> + <strong>handeln</strong> 9-2010


Empfänger:<br />

Wie aus einer Atheistin eine Pfarrerin wurde<br />

Das Gute-Nacht-Gebet gehörte in meinem Elternhaus selbstverständlich dazu. Aber es<br />

hatte nichts mit meiner Wirklichkeit zu tun. Schon als Zehnjährige baute ich mir mein<br />

Weltbild ohne Gott auf. Im Alter von 14 bis 16 Jahren durchlebte ich eine Depression.<br />

Die Sinnlosigkeit des Daseins machte mir zu schaffen. Ich fühlte mich wie ein Blatt im<br />

Wind. Weil mich das Leid in der Welt sehr bewegte, kümmerte ich mich um einsame alte<br />

Menschen.<br />

Mit 16 Jahren fiel mir ein Buch in die Hände mit dem Titel „Mein Weg zum Erfolg“.<br />

Ich las es, <strong>und</strong> Erstaunliches passierte: Innerhalb von sechs Wochen war ich in vielen<br />

Bereichen ein anderer Mensch geworden. Vorher war ich zu schüchtern, mich im Unterricht<br />

freiwillig zu melden. Jetzt trat ich vor der ganzen Klasse <strong>für</strong> meine Meinung ein<br />

<strong>und</strong> verblüffte damit Lehrer wie Mitschüler. Kurz drauf wurde ich in den Vorstand des<br />

Jugendzentrums gewählt <strong>und</strong> engagierte ich mich politisch bei den Jusos, diskutierte mit<br />

Jung <strong>und</strong> Alt über meine damals kommunistische Einstellung. Ich hatte viele Fre<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> genoss das Leben. Nun war ich jemand.<br />

Doch trotz meiner Erfolge neigte ich weiterhin zu depressiven Gedanken. Die Frage nach<br />

dem Sinn im Leben war noch nicht beantwortet. Da bekam ich in der Schule Kontakt<br />

zu einem engagierten Christen, meinem jetzigen Mann. Er hatte öffentlich zu einem<br />

Schülergebetskreis eingeladen, was ich total antiquiert fand. Ich versuchte, ihn von<br />

seinem rückständigen Weltbild abzubringen – in st<strong>und</strong>enlangen Diskussionen. Doch<br />

meine Argumente überzeugten ihn nicht. Ich merkte, dass er etwas hatte, was mir fehlte:<br />

Zugang zu einer anderen Wirklichkeit. Auch in seiner christlichen Jugendgruppe, zu der<br />

er mich einlud, hatte ich den Eindruck: Die wussten, warum sie lebten. Ich verspürte den<br />

Wunsch, auch so glauben zu können. Aber er passte nicht in mein atheistisches Weltbild.<br />

Doch dann erlebte ich auf vielfache Weise Gottes Eingreifen. Eines Nachts hatte ich<br />

einen Traum <strong>und</strong> sah auf einem Grabstein mein Namen stehen, dazu eine <strong>Bibel</strong>stelle. Ich<br />

suchte den Vers in der <strong>Bibel</strong>. Was dort stand, sprach genau hinein in meine persönliche<br />

Situation, traf mich im innersten Nerv. Ich fühlte mich von Gott durchschaut <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

total angenommen. Das war der Anfang einer Wende bei mir. Krisen blieben nicht<br />

aus, aber ich konnte nicht aufhören zu glauben. Etwas hielt mich bei Gott, was nicht ich<br />

selbst war. Es war meine erste Bekanntschaft mit dem Wirken des Heiligen Geistes.<br />

Bis heute mache ich immer wieder diese Erfahrung: Wenn es mir sehr schlecht geht,<br />

<strong>und</strong> ich den Eindruck habe, in ein tiefes Loch zu fallen, ist Jesus da, der mich auffängt.<br />

Er hält mich. Als ich mich mit 17 Jahren <strong>für</strong> ein Leben mit Jesus entschied, lief vieles in<br />

meinem Leben verkehrt. Gott drängte mich nicht, sondern ließ mir Zeit, die falschen Lebensweisen<br />

zu erkennen <strong>und</strong> neue Wege einzuschlagen. Wo ich zu schwach war, durfte<br />

ich seine Kraft erfahren. Bis heute erlebe ich Jesus als den besten Fre<strong>und</strong>, der mit mir<br />

durch alle Schwierigkeiten geht, mir Schuld <strong>und</strong> Versagen vergibt, <strong>und</strong> mir immer wieder<br />

dort begegnet, wo ich es am wenigsten erwarte. Er hat meine Füße auf weiten Raum<br />

gestellt, wo ich durchatmen <strong>und</strong> ich selber sein kann. Gott macht mir Mut, zu meinen<br />

Grenzen zu stehen <strong>und</strong> meine ganz persönliche Art einzubringen. Ich bin sehr froh, dass<br />

ich glauben kann.<br />

Ulla Nagel<br />

<strong>hoffen</strong><br />

<strong>handeln</strong><br />

Zeitschrift <strong>für</strong> engagierte Christen<br />

Verlag <strong>hoffen</strong> + <strong>handeln</strong><br />

Im Tanzbühl 15<br />

D-77833 Ottersweier<br />

E-Mail: ilona.kapsa @ t-online.de<br />

Internet: www.<strong>hoffen</strong><strong>und</strong><strong>handeln</strong>.de<br />

Postvertriebsstück E 7639<br />

DPAP, „Entgelt bezahlt“<br />

Seit September 2009 sind die Eheleute<br />

Ulla <strong>und</strong> Bruno Nagel, beide Theologen<br />

<strong>und</strong> Jahrgang 1957, als Pfarrerin <strong>und</strong><br />

Pfarrer in der Ev. Kirchengemeinde<br />

Graben-Neudorf (Karlsruhe-Land) im<br />

Einsatz. Im Gymnasium Schwetzingen<br />

bei Heidelberg haben sie einander kennengelernt.<br />

Was daraus wurde, ist eine<br />

bewegende Geschichte, die Pfarrerin<br />

Nagel im Gemeindebrief von Graben-<br />

Neudorf (www.ev-gn.de) berichtet<br />

hat. Einen Auszug daraus geben wir<br />

mit Genehmigung der Verfasserin hier<br />

unseren Lesern zur Kenntnis.<br />

Pfarrerin Ulla Nagel stammt aus<br />

Hockenheim. Sie studierte nach dem<br />

Abitur (1976) Theologie u.a. in Tübingen,<br />

Heidelberg <strong>und</strong> Vancouver. Das gemeinsame<br />

Lehrvikariat war in Freiburg, das<br />

Pfarrvikariat in Mannheim-Feudenheim.<br />

Die Eheleute haben vier erwachsene<br />

Kinder: Johanna, Elisabeth, Anna-<br />

Debora, Benedikt. Von 1987-2009 waren<br />

sie in Oberbaldingen (www.kirche-oberbaldingen.de),<br />

einem Stadtteil von Bad<br />

Dürrheim im Schwarzwald-Baar-Kreis.<br />

Jetzt wohnen sie im großen Pfarrhaus<br />

von Graben-Neudorf - ohne Kinder.

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