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Reparatur von Fernwärme- leitungen am Beispiel ... - Nodig-Bau.de

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Technik<br />

Leitungsbau<br />

<strong>Reparatur</strong> <strong>von</strong> <strong>Fernwärme</strong><strong>leitungen</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong> einer<br />

KMR-Transportleitung DN 500<br />

Scha<strong>de</strong>nsbild und Maßnahmen Lokalisiert man an einer FW-Leitung mittels Leckwarnsystem<br />

einen Korrosionsscha<strong>de</strong>n, so wird in <strong>de</strong>n meisten Fällen die Scha<strong>de</strong>nsstelle freigelegt<br />

und die Rohrleitung während <strong>de</strong>s Betriebes durch Aufschweißen <strong>von</strong> Blechen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m vorübergehen<strong>de</strong>n<br />

Einsatz <strong>von</strong> <strong>Reparatur</strong>schellen provisorisch repariert. Dem folgt zu einem<br />

späteren Zeitpunkt die planmäßige Scha<strong>de</strong>nsbehebung. Der vorliegen<strong>de</strong> Fall beschreibt in<strong>de</strong>s<br />

eine Ausnahmesituation, die aus verschie<strong>de</strong>nen Grün<strong>de</strong>n sofortiges Han<strong>de</strong>ln erfor<strong>de</strong>rte.<br />

Eine Kunststoffmantel-Rohrleitung<br />

(KMR-Leitung) DN 500 wur<strong>de</strong> 1985<br />

– eine Hauptverkehrsstraße querend –<br />

in einem Stahlschutzrohr DN 700 auf<br />

einer Höhe <strong>von</strong> 39 m ü. NN verlegt. Da<br />

die Trasse unmittelbar in Rheinnähe<br />

verläuft, kommt es bei regelmäßig ansteigen<strong>de</strong>m<br />

Pegelstand <strong>de</strong>s Rheines,<br />

<strong>von</strong> Januar bis Mitte Juni, zu einer<br />

Überflutung <strong>de</strong>r Scha<strong>de</strong>nsstelle. Da sich<br />

ferner in diesem Bereich exponierte<br />

Verbraucher befin<strong>de</strong>n – ein 5-Sterne-<br />

Hotel, und zwei Verwaltungsgebäu<strong>de</strong> –<br />

musste die FW-Versorgung hier unbedingt<br />

aufrechterhalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Die verbrauchsabhängigen<br />

Kosten für<br />

diese Maßnahme sind<br />

während <strong>de</strong>r Heizperio<strong>de</strong><br />

erheblich höher<br />

als in <strong>de</strong>n Sommermonaten(Mehrkosten<br />

für diesen Fall: ca.<br />

600.000 Euro). Ferner<br />

war eine visuelle Begutachtung<br />

<strong>de</strong>r Scha<strong>de</strong>nsstelle<br />

<strong>von</strong> außen<br />

unmöglich, weil im<br />

erfor<strong>de</strong>rlichen Aufbruchbereich<br />

eine Straßenbahntrasseverläuft.<br />

Somit konnte<br />

PE-Mantelrohr<br />

Stahlmediumrohr<br />

we<strong>de</strong>r eine Prognose zum weiteren<br />

Scha<strong>de</strong>nsverlauf, noch eine provisorische<br />

<strong>Reparatur</strong>, in Verbindung mit einer<br />

Scha<strong>de</strong>nsbegrenzung, in Erwägung gezogen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Auslösen<strong>de</strong> Maßnahmen<br />

Bei einer routinemäßigen Prüfung<br />

(Zeitraum ca. alle 2 Jahre) wur<strong>de</strong> über<br />

die FW-Transportleitung DN 500 über<br />

ein integriertes Leckwarnsystem (Fabrikat:<br />

Hagenuk) ein Feuchtefehler gemel<strong>de</strong>t.<br />

Bei einer weiterführen<strong>de</strong>n Untersuchung<br />

durch einen externen Spezialisten<br />

wur<strong>de</strong> diese Aussage bestätigt.<br />

Daraufhin konnte <strong>de</strong>r Fehler mittels<br />

Schrumpfmanschette<br />

Einpassmuffe<br />

Einfüllöffnung für<br />

Muffenschaum<br />

Impulslaufzeitverfahren lokalisiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Nach diesen Messungen befand<br />

sich die Scha<strong>de</strong>nsstelle innerhalb <strong>de</strong>s<br />

Schutzrohres ca. 18 m vom Kompensatorschacht<br />

entfernt. Eine wichtige Hilfe<br />

war hierbei die Verlegeskizze, in welcher<br />

die Schweißnähte und die Anordnung<br />

<strong>de</strong>r Indikatoren vermessen und<br />

dokumentiert waren.<br />

Bestandsaufnahme <strong>de</strong>r<br />

Verlegesituation<br />

Aus <strong>de</strong>r Dokumentation (<strong>Bau</strong>akte und<br />

<strong>Bau</strong>tagebuch) wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Daten<br />

entnommen: Die Transportleitung<br />

wur<strong>de</strong> 1985 zwecks Erhöhung <strong>de</strong>r<br />

Feuchteindikator<br />

Längsnaht Muffenrohr mit<br />

Unterstützung (Lage 12,00 Uhr)<br />

Kontrolldrähte<br />

PUR- Werkschaum Muffenrohr Schweißnaht Muffenschaum Schrumpfmanschette<br />

Abb. 1 Die Einpassmuffe wird durchmessergleich zwischen <strong>de</strong>n Mantelrohren<strong>de</strong>n eingepasst.<br />

26 10/04


Versorgungssicherheit erstellt und<br />

verbin<strong>de</strong>t (nach Unterquerung <strong>de</strong>s<br />

Rheines) die links -und rechtsrheinischen<br />

Kölner Stadtteile. Da im Scha<strong>de</strong>nsbereich<br />

eine Hauptverkehrsstraße<br />

unterfahren wer<strong>de</strong>n musste, erfolgte<br />

hier eine Verlegung <strong>de</strong>r KMR-Rohre<br />

DN 500 in Stahl-Schutzrohren DN 700.<br />

Diese wur<strong>de</strong>n nach Erstellung <strong>de</strong>r Startund<br />

Zielgrube über eine Länge <strong>von</strong><br />

jeweils 67 m mit <strong>de</strong>m Bohr-Pressverfahren<br />

unter <strong>de</strong>r Straßenoberkante verlegt.<br />

Detaildaten<br />

• Stahlschutzrohr mit äußerer PE-Umhüllung<br />

• Rohrinnendurchmesser: 792,8 mm<br />

• Rohrwanddicke: 8,0 mm<br />

Beson<strong>de</strong>rheiten<br />

Je nach Pegelstand <strong>de</strong>s Rheines (erhöhter<br />

Grundwasserstand) konnte durch<br />

die Schutzrohre Wasser in die Schächte<br />

dringen.<br />

<strong>Fernwärme</strong>-Transportleitung:<br />

• Kunststoff-Verbundmantelrohr<br />

(KMR): 508 mm � 6,3 mm<br />

• Außendurchmesser PE-Mantel:<br />

670 mm<br />

• Einpassmuffen (siehe Beschreibung)<br />

• Leckwarnsystem: Hagenuk (Überwachung<br />

<strong>de</strong>r Schweißnähte mit Indikatoren)<br />

Einpassmuffe:<br />

Einpassmuffen sind dadurch charakterisiert,<br />

dass sie im Wesentlichen durchmessergleich<br />

zwischen <strong>de</strong>n Mantelrohren<strong>de</strong>n<br />

eingepasst wer<strong>de</strong>n (Abb. 1). Somit<br />

treten bei axialen Verschiebungen<br />

keine Kräfte an <strong>de</strong>r Stirnseite <strong>de</strong>r Muffe<br />

auf. Das Muffenrohr, das <strong>de</strong>n gleichen<br />

Außendurchmesser wie das Mantelrohr<br />

besitzt, wird längsgeschlitzt<br />

über das Mantelrohr gelegt. Mit beidseitigen<br />

Sägeschnitten erfolgt die Einpassung<br />

<strong>de</strong>s Muffenrohres. Nach einer<br />

Arretierung mit Spannbän<strong>de</strong>rn wird<br />

die Längsnaht mit Warmgas extru-<br />

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Technik<br />

Leitungsbau<br />

sionsgeschweißt. Verfahrensbedingt<br />

muss <strong>de</strong>r Bereich <strong>de</strong>r Längsnaht unterlegt<br />

wer<strong>de</strong>n (im vorliegen<strong>de</strong>n Fall mit<br />

einer Alu-Schiene). Zur Abdichtung<br />

<strong>de</strong>r Rundnähte wur<strong>de</strong>n Schrumpfmanschetten<br />

eingesetzt. Die Verbindung<br />

gilt als bedingt kraftschlüssig. Anmerkung:<br />

Nach <strong>de</strong>m heutigen Stand <strong>de</strong>r<br />

Technik ist eine Verschweißung <strong>de</strong>r<br />

Rundnähte <strong>von</strong> Muffenrohr und PE-<br />

Mantelrohr mittels Extrusionsschweißung<br />

möglich.<br />

Planung <strong>de</strong>r <strong>Reparatur</strong>maßnahmen<br />

Neben <strong>de</strong>r Beantragung <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Genehmigungen waren die folgen<strong>de</strong>n<br />

wesentlichen Punkte zu beachten.<br />

Versorgungssicherheit<br />

Da die <strong>Reparatur</strong> für einen längeren<br />

Zeitraum zu veranschlagen war, musste<br />

während<strong>de</strong>ssen für exponierte Verbraucher<br />

im <strong>Reparatur</strong>bereich die FW-<br />

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Technik<br />

Leitungsbau<br />

Abb. 2 Nachträglicher Einbau <strong>von</strong> Absperrarmaturen<br />

Versorgung in Form einer Notversorgung<br />

sichergestellt wer<strong>de</strong>n. Hierzu<br />

musste neben <strong>de</strong>r Installation <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Rohrleitungsschläuche ein<br />

Schacht erweitert wer<strong>de</strong>n, um die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Absperrarmaturen nachträglich<br />

zu installieren (Abb. 2).<br />

Da es sich bei <strong>de</strong>r <strong>de</strong>fekten Leitung um<br />

eine Haupttransportleitung han<strong>de</strong>lte,<br />

musste die FW-Versorgung – nach <strong>de</strong>r<br />

Leitungstrennung – durch ein Heizwerk<br />

erfolgen. Dieses wird normalerweise<br />

nur in Notfällen angefahren und ist gegenüber<br />

<strong>de</strong>r standardmäßigen FW-Versorgung<br />

mit Kraft-Wärme-Kopplung<br />

erheblich kostenintensiver.<br />

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36<br />

35<br />

Rheinpegel 1995<br />

Rheinwasserstand<br />

Da vom Pegelstand <strong>de</strong>s Rheines <strong>de</strong>r<br />

Grundwasserspiegel im <strong>Reparatur</strong>bereich<br />

abhing und somit zu einer Überflutung<br />

<strong>de</strong>r Schutzrohre führen konnte,<br />

musste die <strong>Reparatur</strong> bei einem möglichst<br />

niedrigem Rheinpegel vorgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n. Aufgrund langjähriger<br />

statistischer Werte k<strong>am</strong>en nur die Monate<br />

August und September in Frage<br />

(Abb. 3).<br />

Vorbereiten<strong>de</strong> Maßnahmen zur<br />

<strong>Reparatur</strong>durchführung<br />

Nach <strong>de</strong>r erfolgten Absicherung <strong>de</strong>r<br />

<strong>Bau</strong>gruben wur<strong>de</strong> im August 2003 mit<br />

<strong>de</strong>n R<strong>am</strong>marbeiten begonnen. Da je-<br />

Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

Abb. 3 Rheinpegelstand im Bereich <strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>stelle<br />

KMR-Leitung im Schutzrohr<br />

Pegelstand <strong>am</strong> 07.08.2004<br />

(Montagebeginn)<br />

doch nicht berücksichtigt wor<strong>de</strong>n war,<br />

dass dieses Gebiet in <strong>de</strong>r Zielschneise<br />

alliierter Bomber im zweiten Weltkrieg<br />

lag, veranlasste <strong>de</strong>r K<strong>am</strong>pfmittelräumdienst<br />

eine sofortige Einstellung <strong>de</strong>r Arbeiten.<br />

Nach zweiwöchigen Untersuchungen<br />

<strong>de</strong>s <strong>Bau</strong>gelän<strong>de</strong>s durch eine<br />

Spezialfirma konnten die Arbeiten fortgesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n. Nach Einbau <strong>de</strong>r Absperrarmaturen<br />

in Verbindung mit Leitungstrennung<br />

vom Netz und Inbetriebnahme<br />

<strong>de</strong>r Notversorgung wur<strong>de</strong><br />

eine <strong>Bau</strong>grube mit <strong>de</strong>n Maßen 16 m<br />

lang, 4 m breit und 7 m tief erstellt<br />

(Abb. 4), um die FW-Leitung aus <strong>de</strong>m<br />

Schutzrohr zu entfernen.<br />

Als erstes wur<strong>de</strong> die Rücklaufleitung<br />

„gezogen“. Hierzu musste eine maximale<br />

Zugkraft <strong>von</strong> ca. 60 kN aufgewen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n. Nach jeweils ca. 10 m wur<strong>de</strong><br />

die Leitung getrennt. Es wur<strong>de</strong> festgestellt,<br />

dass sich die Schrumpfmanschetten<br />

an einigen Stellen gelöst hatten. Dieser<br />

Scha<strong>de</strong>n war jedoch relativ gering<br />

und hätte auch beim Ziehen <strong>de</strong>r KMR-<br />

Leitungen entstehen können.<br />

Dagegen stellte man beim Vorlauf fest,<br />

dass im Bereich <strong>de</strong>r georteten Scha<strong>de</strong>nsstelle<br />

eine Muffenverbindung mit<br />

einem Teilstück <strong>de</strong>s KMR-Rohres aufgeplatzt<br />

war. Das hier eingedrungene<br />

Wasser führte zur Zerstörung <strong>de</strong>s Muffenschaumes<br />

einschließlich <strong>de</strong>r Feuchte-Indikatoren<br />

und löste die Alarmmeldung<br />

über das Leckwarnsystem aus.<br />

Begutachtung <strong>de</strong>s Scha<strong>de</strong>ns<br />

Beson<strong>de</strong>rheiten während <strong>de</strong>s Ausziehvorganges:<br />

Um das Ausziehen <strong>de</strong>r Rohrleitung<br />

mit <strong>de</strong>n geringen Zugkräften<br />

durchführen zu können, mussten die<br />

KMR-Rohre im Schutzrohr verdreht<br />

wer<strong>de</strong>n. Diese Tatsache lies darauf<br />

schließen, dass sich die Schutzrohre<br />

während <strong>de</strong>s Pressens verformt hatten,<br />

wodurch sich in Teilbereichen eine<br />

Ovalität und d<strong>am</strong>it eine Durchmesserverringerung<br />

zeigte. Somit steht außer<br />

Frage, dass während <strong>de</strong>r Durchpressung<br />

<strong>de</strong>s Schutzrohres durch das Erdreich<br />

partiell eine plastische Materialverformung<br />

stattgefun<strong>de</strong>n hatte. Es war<br />

also möglich, dass die Schweißnähte<br />

<strong>de</strong>r Schutzrohrverbindungen gerissen<br />

und <strong>de</strong>shalb Undichtheiten aufgetreten<br />

waren. Durch die äußere Beschädigung<br />

<strong>de</strong>s Schutzrohres konnte auch eine Korrosion<br />

<strong>de</strong>r Rohrwand nicht ausge-<br />

28 10/04


Abb. 4 Auszugsgrube für FW-Transport<strong>leitungen</strong><br />

schlossen wer<strong>de</strong>n, da das Rheinwasser<br />

häufig hoch stand und das Material entsprechend<br />

angreifen konnte.<br />

Beschädigung <strong>de</strong>r Einpassmuffen<br />

Das Aufplatzen <strong>de</strong>r Muffen lies darauf<br />

schließen, dass beim Einziehen <strong>de</strong>r FW-<br />

Leitung die Einpassmuffen mit <strong>de</strong>r verformten<br />

Rohrwand <strong>de</strong>s Schutzrohres in<br />

Berührung k<strong>am</strong>en und dieser Scha<strong>de</strong>n<br />

durch Kerbwirkung entstan<strong>de</strong>n war.<br />

Bei einer qualitativ hochwertig ausgeführten<br />

Nachdämmung mit Muffenschaum<br />

benötigt anstehen<strong>de</strong>s kaltes<br />

Wasser relativ lange, um <strong>de</strong>n Schaum zu<br />

zerstören und bis zu <strong>de</strong>n Leckwarnindikatoren<br />

vor zu dringen – im Gegen-<br />

10/04<br />

satz zu austreten<strong>de</strong>m<br />

heißen Wasser bei Innenkorrosion<br />

o<strong>de</strong>r<br />

schadhaften Schweißnähten.<br />

Die exakte<br />

Scha<strong>de</strong>nsursache zu<br />

ermitteln hätte weitergehen<strong>de</strong><br />

Prüfungen<br />

erfor<strong>de</strong>rt, auf die aber<br />

verzichtet wer<strong>de</strong>n<br />

musste, weil ein Ausbau<br />

<strong>de</strong>r Stahlschutzrohre<br />

nicht möglich<br />

war.<br />

Festlegung <strong>de</strong>r<br />

<strong>Reparatur</strong>maßnahmen<br />

Aufgrund <strong>de</strong>s Scha<strong>de</strong>nsbil<strong>de</strong>s<br />

und <strong>de</strong>r<br />

lokalen Gegebenheiten<br />

wur<strong>de</strong>n die <strong>Reparatur</strong>möglichkeiten<br />

mit fachkompetenten Firmen und Vertragspartnern<br />

erörtert, wobei schließlich<br />

die nachfolgen<strong>de</strong>n Maßnahmen<br />

realisierte wur<strong>de</strong>n.<br />

Sanierung <strong>de</strong>r Stahlschutzrohre<br />

Die vorhan<strong>de</strong>nen Stahlschutzrohre<br />

blieben im Erdreich und wur<strong>de</strong>n mittels<br />

GFK-Inliner abgedichtet und mechanisch<br />

stabilisiert.<br />

FW-Transportleitung<br />

Im Bereich <strong>de</strong>r Schutzrohre wur<strong>de</strong> die<br />

Wärmedämmung <strong>de</strong>r KMR-Leitung<br />

verringert, so dass sich <strong>de</strong>r Außendurchmesser<br />

<strong>von</strong> 670 auf 630 mm reduzierte.<br />

Technik<br />

Leitungsbau<br />

Durchführung <strong>de</strong>r <strong>Reparatur</strong><br />

Reinigung <strong>de</strong>s Schutzrohres<br />

Vor <strong>de</strong>r Sanierung musste das Schutzrohr<br />

gereinigt wer<strong>de</strong>n (Abb. 7). Hierbei<br />

wur<strong>de</strong> ein metallischer Kratzer eingesetzt<br />

und anschließend ein Wasserhöchstdruckreinigungsverfahrenangewandt.<br />

Letztgenannter Vorgang wur<strong>de</strong><br />

wie<strong>de</strong>rholt. Im Nachgang erfolgte eine<br />

Inspektion mit einer mobilen Vi<strong>de</strong>ok<strong>am</strong>era.<br />

Lieferung und Montage <strong>de</strong>s<br />

GFK-Inliners<br />

Der GFK-Inliner bestand aus einem<br />

Mischl<strong>am</strong>inat aus Glasfasermatten<br />

und Harz. Die Kurzzeit-E-Modulwerte<br />

erreichen Werte zwischen etwa<br />

9.000 und 12.000 N/mm 2 . Die Biegefestigkeit<br />

ergab Werte > 150 N/mm 2 .<br />

Mit dieser hohen Festigkeit in Verbindung<br />

mit <strong>de</strong>r nahtlosen Konstruktion<br />

bot <strong>de</strong>r Liner die Möglichkeit die vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Stahlschutzrohre zu stabilisieren.<br />

Durch <strong>de</strong>n Einbezug <strong>von</strong> GFK<br />

ergab sich eine Dehnfähigkeit > 15<br />

Prozent. Hierdurch ist gewährleistet,<br />

dass sich <strong>de</strong>r mit Untermaß gefertigte<br />

Liner bei Beaufschlagung mit Innendruck<br />

formschlüssig und faltenfrei an<br />

die Rohrwand anlegte – selbst bei<br />

größeren Nennweitentoleranzen. Der<br />

Aufbau selbst setzte sich aus einer<br />

2-Schicht-PE-PA-Innenfolie, <strong>de</strong>m eigentlichen<br />

GFK-Inliner sowie einer<br />

3-Schicht-PE-PA-PE-Außenfolie zus<strong>am</strong>men.<br />

Die Innenfolie übernahm<br />

hierbei die Funktion einer „Aufstellhilfe”<br />

und wur<strong>de</strong> im Anschluss an die<br />

Sanierung entfernt.<br />

Abb. 5 Scha<strong>de</strong>nsstelle Einpassmuffe Abb. 6 a+b Scha<strong>de</strong>nsstelle: zerstörter Schaum und Indikatoren<br />

29


Technik<br />

Leitungsbau<br />

Abb. 7 Reinigung <strong>de</strong>r Stahlschutzrohre<br />

Abb. 8 Aufbauschema <strong>de</strong>s Inliners<br />

Anlieferung<br />

Die Anlieferung erfolgte verlegefertig<br />

als nahtloser Schlauch mit einer Länge<br />

<strong>von</strong> je 67 m und einer Wanddicke <strong>von</strong><br />

10 mm. Als Verpackung diente eine<br />

Transportbox, wobei zusätzlich UV-undurchlässige<br />

Kunststofffolien <strong>de</strong>n Liner<br />

vor <strong>de</strong>m Aushärten schützten.<br />

Startschacht<br />

Abb. 10 Prinzipdarstellung <strong>de</strong>r Einziehung <strong>de</strong>s Inliners<br />

Startschacht<br />

Verschlußst<strong>de</strong>ckel<br />

Monrtage <strong>de</strong>s Verschlussstopfens(Packer) <strong>am</strong> Lineranfang<br />

Stahlschutzrohr<br />

GFK- Inliner<br />

Stahlschutzrohr<br />

PE-PA-PE Außenfolie<br />

GFK - Inliner (Advantex)<br />

PE-PA Innenfolie (nach<br />

Sanierung entfernt)<br />

Monrtage <strong>de</strong>s Verschlussstopfens(Packer) <strong>am</strong> Lineen<strong>de</strong><br />

GFK- Inliner<br />

Aktivierung <strong>de</strong>s Inliners<br />

Die Aushärtung <strong>de</strong>s Inliners erfolgt<br />

durch Wärmeenergie in Form einer gezielten<br />

und kontrollierten Einleitung<br />

<strong>von</strong> Heißd<strong>am</strong>pf (Druck + Temperatur).<br />

Die wichtigsten Kriterien für eine<br />

erfolgreiche Aushärtung sind die<br />

D<strong>am</strong>pftemperatur und die Dauer <strong>de</strong>s<br />

Vorganges. Der ges<strong>am</strong>te Vorgang wird<br />

elektronisch, über Temperaturfühler<br />

Verschluß<strong>de</strong>ckel<br />

Abb. 11 Prinzipdarstellung <strong>de</strong>r Einziehung <strong>de</strong>s Inliners<br />

Abb. 9 Anlieferung <strong>de</strong>s Inliners in einer Transportbox<br />

Endschacht<br />

Endschacht<br />

Verschlußst<strong>de</strong>ckel<br />

Zugkraft<br />

ca.85 kN<br />

Zugkraft<br />

ca.85 kN<br />

Umlenkrolle<br />

gesteuert, überwacht. Diese Informationen<br />

wer<strong>de</strong>n protokolliert und dokumentiert.<br />

Arbeitsablauf beim Inlinereinbau<br />

Die zur Durchführung <strong>de</strong>s Verfahrens<br />

notwendige Geräteausstattung besteht<br />

aus <strong>de</strong>r Heizanlage, einem Kompressor,<br />

einem Notstromaggregat und einer<br />

Abb. 12 Vorbereitung <strong>de</strong>s Einziehvorgangs<br />

30 10/04


Abb. 13 Einziehvorgang <strong>de</strong>s Inliners<br />

elektrischen Win<strong>de</strong> mit Zugkraftbegrenzung.<br />

Die Heizanlage wird zur Installation<br />

<strong>de</strong>s Liners <strong>am</strong> Startschacht,<br />

die Win<strong>de</strong> <strong>am</strong> Endschacht positioniert.<br />

Für <strong>de</strong>n D<strong>am</strong>pfkessel ist eine Wasserversorgung<br />

(Trinkwasseraufbereitung)<br />

mit einem Druck <strong>von</strong> min<strong>de</strong>stens 2,5<br />

bar bauseits erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Vorbereiten<strong>de</strong> Arbeiten<br />

Nach <strong>de</strong>r Anlieferung auf <strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>stelle<br />

muss <strong>de</strong>r Inliner beim Entnehmen aus<br />

<strong>de</strong>m Transportkasten möglichst weitgehend<br />

durch eine entsprechen<strong>de</strong> Folie<br />

vor Licht geschützt sein. Vor <strong>de</strong>n GFK-<br />

Linereinbau wird <strong>am</strong> Schlauchanfang<br />

ein so genannter „Einzugskopf“ gefaltet,<br />

so dass nach <strong>de</strong>ssen Durchlochung<br />

ein Einzugsseil befestigt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Einzug <strong>de</strong>s Inliners<br />

Nach Entfernen <strong>de</strong>r K<strong>am</strong>era wird an<br />

diesem Hilfsseil das Win<strong>de</strong>ndrahtseil<br />

zum Anfangsschacht gezogen und dort<br />

mit <strong>de</strong>m Anfang <strong>de</strong>s GFK-Liners verbun<strong>de</strong>n.<br />

Dieser wird seinerseits an <strong>de</strong>r<br />

Win<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Kraft <strong>von</strong> 14 bis max.<br />

86 kN über Umlenkrollen zum Endschacht<br />

gezogen (Abb. 10 + 11). D<strong>am</strong>it<br />

bei diesem Vorgang <strong>de</strong>r Inliner nicht<br />

beschädigt wird, muss vorher eine<br />

Gleitfolie in das Schutzrohr eingezogen<br />

wer<strong>de</strong>n (Abb. 12). Um ein Zurückgleiten<br />

<strong>de</strong>s GFK-Liners aufgrund seiner<br />

Elastizität und somit das Entstehen <strong>von</strong><br />

Radialfalten nach <strong>de</strong>r Sanierung zu vermei<strong>de</strong>n,<br />

wird nach <strong>de</strong>m Einziehen die<br />

notwendige Einzugskraft noch ca. 15<br />

10/04<br />

Minuten aufrecht erhalten.<br />

Kalibrieren <strong>de</strong>s<br />

Inliners<br />

Im Endschacht wird<br />

<strong>de</strong>r D<strong>am</strong>pfschlauch<br />

montiert. Die Sensoren<br />

zur Messung <strong>de</strong>r<br />

D<strong>am</strong>pftemperaturen<br />

sowie <strong>de</strong>s Innendrucks<br />

befin<strong>de</strong>n sich<br />

an <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Verschluss<strong>de</strong>ckeln,wogegen<br />

die Sensoren für<br />

die L<strong>am</strong>inattemperatur<br />

an bei<strong>de</strong>n Lineren<strong>de</strong>n<br />

befestigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Nach <strong>de</strong>r Abdichtung<br />

<strong>de</strong>r Inlineren<strong>de</strong>n<br />

mit Verschluss<strong>de</strong>ckeln<br />

wird <strong>de</strong>r noch<br />

flach im Rohr liegen<strong>de</strong> Schlauch durch<br />

Einblasen <strong>von</strong> Druckluft kalibriert, d.h.<br />

er legt sich an die Innenwand <strong>de</strong>s Stahlschutzrohres<br />

an (Abb. 14).<br />

Aushärten <strong>de</strong>s Inliners<br />

Erst wenn sich <strong>de</strong>r Liner gleichmäßig an<br />

die Rohrwand angelegt hat, wird Heißd<strong>am</strong>pf<br />

bei ca. 0,4 bar und ca. 120 °C in<br />

<strong>de</strong>n Liner geleitet (Abb. 15). Die Aushärtung<br />

erfolgt nach einer vorgegebenen<br />

Aushärtungskurve und benötigt<br />

unter normalen Verhältnissen (ohne<br />

anstehen<strong>de</strong>s Grundwasser o<strong>de</strong>r Infiltration)<br />

ca. 4 Stun<strong>de</strong>n. Um bei diesem Pro-<br />

Startschacht<br />

Druckluft ~0,4bar<br />

Verschluß<strong>de</strong>ckel<br />

Stahlschutzrohr<br />

Abb. 14 Aufstellung <strong>de</strong>s Inliners durch Druckluft<br />

Abb. 15 Aushärten <strong>de</strong>s Inliners<br />

Technik<br />

Leitungsbau<br />

zess einen gleichmäßigen Wärmeübergang<br />

zu gewährleisten, ist eine stetige<br />

Zirkulation <strong>de</strong>s D<strong>am</strong>pf-Luftgemisches<br />

erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Abschließen<strong>de</strong> Arbeiten nach<br />

<strong>de</strong>r Sanierung<br />

Nach <strong>de</strong>m Abkühlen <strong>de</strong>s Inliners wer<strong>de</strong>n<br />

die Sensoren <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Packern <strong>de</strong>montiert<br />

und die Lineren<strong>de</strong>n abgeschnitten.<br />

Es folgt das Herausziehen <strong>de</strong>r<br />

Innenfolie aus <strong>de</strong>m Inliner. Durch eine<br />

abschließen<strong>de</strong> Befahrung mit einer K<strong>am</strong>era<br />

wird die Installation <strong>de</strong>s GFK-Inliners<br />

dokumentiert. Danach wer<strong>de</strong>n<br />

die Sensoren <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Packern <strong>de</strong>montiert<br />

und die Lineren<strong>de</strong>n abgeschnitten.<br />

Im Anschluss wird die Innenfolie aus<br />

<strong>de</strong>m Inliner herausgezogen. Eine abschließen<strong>de</strong><br />

Befahrung mit einer K<strong>am</strong>era<br />

dokumentiert die Installation <strong>de</strong>s<br />

GFK-Inliners.<br />

Die Sanierung <strong>von</strong> 2 � 67 m Schutzrohrlänge<br />

wur<strong>de</strong> im vorliegen<strong>de</strong>n Fall<br />

komplett mit allen Vor- und Nacharbeiten<br />

in knapp 10 Stun<strong>de</strong>n durchgeführt<br />

(Abb. 16).<br />

Einziehen einer KMR-<br />

Leitung DN 500<br />

Nach<strong>de</strong>m diese Arbeiten fertiggestellt<br />

waren, konnten die neuen KMR-<strong>Fernwärme</strong><strong>leitungen</strong><br />

installiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Während <strong>de</strong>s Betriebes waren im<br />

Schutzrohr axiale Bewegungen bis ca.<br />

80 mm zu erwarten.<br />

GFK- Inliner<br />

Einzugschacht<br />

Verschluß<strong>de</strong>ckel<br />

Startschacht<br />

Einzugschacht<br />

Heißd<strong>am</strong>pf<br />

Verschluß<strong>de</strong>ckel Stahlschutzrohr GFK- Inliner<br />

~0,4bar; 120°C<br />

Druckluft<br />

Verschluß<strong>de</strong>ckel<br />

31


Technik<br />

Leitungsbau<br />

Abb. 16 Fertiggestellter Inliner Abb. 17 Neue KMR-Transportleitung mit Auflagesattel<br />

Deshalb wur<strong>de</strong>n im unteren Bereich <strong>de</strong>s<br />

PE-Kunststoffmantelrohres in Abstän<strong>de</strong>n<br />

<strong>von</strong> ca. 3,0 m gleiten<strong>de</strong> Auflagesättel<br />

aus Kunststoffschalen angefertigt<br />

und mit Schrumpfmanschetten <strong>am</strong><br />

Mantelrohr befestigt (Abb. 17). Bedingt<br />

durch die Reduzierung <strong>de</strong>r KMR-Wärmedämmung<br />

betrug <strong>de</strong>r Mantelrohrdurchmesser<br />

630 mm. Hierdurch vergrößerte<br />

sich <strong>de</strong>r Zwischenraum <strong>von</strong><br />

Schutzrohr zum KMR-Mantelrohr auf<br />

ca. 140 mm. Somit konnte die Nachisolierung<br />

<strong>de</strong>r Verbindungsstellen mit vollvernetzten<br />

Schrumpfmuffen erfolgen,<br />

die teilweise vor <strong>de</strong>m Ausschäumen –<br />

mit Luft <strong>von</strong> 0,5 bar Überdruck – auf<br />

Dichtheit geprüft wur<strong>de</strong>n.<br />

Kosten <strong>de</strong>r <strong>Reparatur</strong>maßnahme<br />

Die <strong>Bau</strong>kosten (ohne interne Personalkosten)<br />

betrugen:<br />

• Tiefbau, Betonbau, Rohrbau, Isolierung:<br />

200.000 Euro<br />

• Inliner inkl. Material, Reinigung und<br />

Einbau: 84.000 Euro<br />

• Rohr<strong>leitungen</strong> und Zubehör: 35.000<br />

Euro<br />

• Absperrklappen: 10.000 Euro<br />

• Einsatz <strong>de</strong>s Heizwerkes: 88.000 Euro<br />

• Ges<strong>am</strong>t: 417.000 Euro<br />

Die Zeitdauer <strong>de</strong>r <strong>Reparatur</strong>maßnahme<br />

dauerte vom 11. August bis zum 17. Oktober<br />

2003 und wur<strong>de</strong> also in insges<strong>am</strong>t<br />

9 Wochen durchgeführt!<br />

Zus<strong>am</strong>menfassung<br />

Das Einbringen <strong>von</strong> Stahlschutzrohren<br />

bei <strong>de</strong>r Unterquerung <strong>von</strong> Straßen kann<br />

beim aktuellen Stand <strong>de</strong>r Technik und<br />

<strong>de</strong>n bisherigen Erfahrungen als Routinearbeit<br />

betrachten wer<strong>de</strong>n. Aber auch<br />

hier kann Nachlässigkeit zu schwerwiegen<strong>de</strong>n<br />

Folgen führen. Im geschil<strong>de</strong>rten<br />

Fall wur<strong>de</strong> eine mögliche Materialschädigung<br />

(Deformierung) bei <strong>de</strong>r Durchpressung<br />

<strong>de</strong>r Stahlschutzrohre nicht beachtet.<br />

Dies führte beim Einziehen <strong>de</strong>r<br />

KMR-Transportleitung DN 500 zu einer<br />

Beschädigung <strong>de</strong>r Verbindungsmuffen,<br />

wodurch über einen Zeitraum<br />

<strong>von</strong> 18 Jahren das Eindringen <strong>von</strong> Wasser<br />

in die Wärmedämmung erfolgte.<br />

Beson<strong>de</strong>rs erschwerend für diese <strong>Reparatur</strong>maßnahme<br />

waren folgen<strong>de</strong> Rahmenbedingungen:<br />

• die nicht zu unterbrechen<strong>de</strong> Wärmeversorgung<br />

<strong>de</strong>r Anrainer,<br />

• die oberirdisch nicht zugängliche<br />

Scha<strong>de</strong>nsstelle (Hauptverkehrsstraße<br />

mit Straßenbahn),<br />

Dipl.-Ing. Albert Burg<br />

Unter Gottes Gna<strong>de</strong>n 24<br />

50869 Köln<br />

Tel.: 0221 508 524<br />

E-Mail: nc-burgal@netcologne.<strong>de</strong><br />

• die Überflutung <strong>de</strong>r Schutzrohre<br />

durch Rheinwasser,<br />

• die nicht mögliche Verlegung in einer<br />

neuen Trasse.<br />

Unter Berücksichtigung dieser Rahmenbedingungen<br />

wur<strong>de</strong>n die Schutzrohre<br />

im Erdreich belassen, durch eine<br />

GFK-Auskleidung statisch stabilisiert<br />

und gegen eindringen<strong>de</strong>s Wasser abgedichtet.<br />

Die <strong>Reparatur</strong>zeit dauerte ca.<br />

neun Wochen. Die Kosten betrugen ca.<br />

420.000 Euro. Auch zukünftig wird es<br />

immer wie<strong>de</strong>r Schä<strong>de</strong>n geben, die<br />

durch Nachlässigkeiten o<strong>de</strong>r fehlen<strong>de</strong>s<br />

Fachwissen <strong>de</strong>r Beteiligten auftreten.<br />

Um solche o<strong>de</strong>r ähnliche Schä<strong>de</strong>n<br />

zukünftig auszuschließen, haben Unternehmen<br />

die Pflicht, das Know-how<br />

ihrer Mitarbeiter durch entsprechen<strong>de</strong><br />

Schulungen zu motivieren, um somit<br />

die Ausführungsqualität <strong>von</strong> <strong>Bau</strong>- und<br />

<strong>Reparatur</strong>maßnahmen sicherzustellen.<br />

Alle Abbildungen: GEW RheinEnergie AG<br />

Dipl.-Ing. Reinhold Fastabend<br />

GEW RheinEnergie AG<br />

Rohrnetz-Betrieb <strong>Fernwärme</strong><br />

Parkgürtel 24<br />

50823 Köln<br />

Tel.: 0221 178 3717<br />

Fax: 0221 178 2325<br />

E-Mail: r.fastabend@rheinenergie.com<br />

Internet: www.rheinenergie.com<br />

32 10/04

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