Brief 27-neu-b23.qxd (Page 1) - Heimatverein Laurenburg
Brief 27-neu-b23.qxd (Page 1) - Heimatverein Laurenburg
Brief 27-neu-b23.qxd (Page 1) - Heimatverein Laurenburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Laurenburg</strong>-<br />
<strong>Brief</strong><br />
Nr. <strong>27</strong><br />
November<br />
2012<br />
Freunde der <strong>Laurenburg</strong> e.V.<br />
56379 <strong>Laurenburg</strong> an der Lahn<br />
Schutzgebühr für Nicht-Mitglieder 2,00 Euro
2<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Verschiedene Informationen Seite 2<br />
Niederländischer Maler Gast auf der <strong>Laurenburg</strong> Seite 9<br />
Auswanderer aus meiner engeren Heimat Seite 11<br />
<strong>Laurenburg</strong>er Bootsclub feiert Skipperfest Seite 23<br />
24. Burgfest an der <strong>Laurenburg</strong> Seite 24<br />
<strong>Laurenburg</strong>er Herbstkirmes Seite 26<br />
Ausbau der L322 Seite 30<br />
Planung von zwei Webcams Seite 33<br />
Veranstaltungskalender Seite 36<br />
Herausgeber: Freunde der <strong>Laurenburg</strong> e. V.<br />
Layout: Klaus Maxeiner, Peter Maxeiner und Gerhard Gemmer<br />
Verschiedene Informationen<br />
von Klaus Maxeiner<br />
Die Grillhütte hat eine <strong>neu</strong>e Stützmauer bekommen.<br />
Die Stäbe sind als Halterung für ein Geländer gedacht.
Am 4. November 2011 wurden die beiden <strong>Laurenburg</strong>er Feuerwehr-Urgesteine<br />
Edgar Kah und Hartmut Meffert – hier mit ihren Frauen Gaby und Brigitte –<br />
in einer kleinen Feierstunde aus Altersgründen verabschiedet. Beide waren<br />
47 Jahre ehrenamtlich aktiv bei der Wehr. Dafür dankte ihnen u.a. der<br />
1. Beigeordnete der VG Diez Michael Schnatz.<br />
Volkstrauertag<br />
Verabschiedung Feuerwehrkameraden<br />
Am Volkstrauertag wird traditionell vor dem Ehrenmal der gefallenen Soldaten<br />
der beiden Weltkriege von der Gemeinde ein Kranz niedergelegt. In diesem<br />
Jahr halfen dem Ortsbürgermeister dabei die Kameraden der Feuerwehr.<br />
3
Jahreshauptversammlung „Freunde der <strong>Laurenburg</strong>“<br />
am 18. November 2011<br />
Die diesjährige Jahreshauptversammlung der „Freunde der <strong>Laurenburg</strong>“ stand noch<br />
ganz im Zeichen des 25jährigen Jubiläums. Bei der Begrüßung der Mitglieder erinnerte<br />
der Vorsitzende Ulrich Kuhmann nochmals an das letzte Burgfest, wo dieses Ereignis gebührend<br />
gefeiert wurde. Auch erinnerte Kuhmann an die ungezählten Baustellen in dem<br />
Vierteljahrhundert Vereinsgeschichte. Sein besonderer Dank neben den zahlreichen ehrenamtlichen<br />
Helfern galt aber dem „Retter der <strong>Laurenburg</strong>“ – Horst Wienberg, ohne<br />
dessen außergewöhnlichem Engagement die <strong>Laurenburg</strong>, die Stammburg des Nassauischen<br />
Grafengeschlechts, wohl dem Verfall preisgegeben worden wäre.<br />
Geschäftsführer Klaus Maxeiner berichtete von den verschiedenen Aktivitäten im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr. Dies waren im Besonderen die Vorbereitungen auf das Vereinsjubiläum<br />
beim Burgfest, die Fertigstellung des Geschichts-Erlebnispfades am Burgbergweg,<br />
den „Krimmen“, Instandsetzung des Wehrganges auf der Nordseite sowie der<br />
Treppe zum Burgaufgang und vieles mehr. Der Mitgliederstand beträgt z.Zt. 110 Mitglieder.<br />
Zwei Mitglieder sind verstorben und drei in den Verein eingetreten.<br />
Auch der Burgherr – Horst Wienberg – hielt einen kurzen Rückblick über 25 Jahre. Nach<br />
seiner Statistik sind in dieser Zeit 60.000 Burgbesucher gezählt worden, wobei die Burg<br />
an 6240 Tagen geöffnet war. Wohnmobile (sie kommen erst seit 10 Jahren) wurden<br />
1.174 gezählt und beim Standesamt (seit März 2006) 137 Trauungen und 1 Lebenspartnerschaft.<br />
Auch Wienberg dankte allen Helfern für die geleistete Arbeit.<br />
4
Seniorenfeier im Dorfgemeinschaftshaus<br />
Auch in diesem Jahr unterhielten die <strong>Laurenburg</strong>er Freizeitsänger wieder die<br />
<strong>Laurenburg</strong>er Senioren bei der Weihnachtsfeier. Nach der Begrüßung durch<br />
Ortsbürgermeister Uli Kuhmann und Pfarrerin Sabine Jungbluth trugen auch<br />
die Holzheimer Schoppensänger sowie Klaus Maxeiner mit alten Bildern zur<br />
Unterhaltung bei. Weihnachtliche Gedichte wurden von der kleinen Maxima<br />
Schweickert und Ingrid Lotz vorgetragen.<br />
Singen unterm Weihnachtsbaum<br />
Schon am 4. Dezember 2011 kam der Nikolaus nach <strong>Laurenburg</strong>. Wegen dem<br />
schlechten Wetter fand das damit verbundene Singen der Freizeitsänger im<br />
Gemeindehaus statt. Der Nikolaus hatte auch wieder Geschenke mitgebracht.<br />
5
Jahreshauptversammlung<br />
des <strong>Heimatverein</strong>s <strong>Laurenburg</strong><br />
Im Landgasthof „Zum Schiff“ hatte der <strong>Heimatverein</strong> <strong>Laurenburg</strong> zu seiner Jahreshauptversammlung<br />
eingeladen. Der Vorsitzende Alexander Seifert begrüßte die gut besuchte<br />
Versammlung und dankte den Anwesenden für ihr Kommen. Seifert ließ Grüße<br />
ausrichten vom erkrankten ehemaligen Vorsitzenden Horst Wienberg, der zur Zeit im<br />
Krankenhaus weilt.<br />
Nach der Totenehrung berichtete der Geschäftsführer Manuel Maxeiner über die geleisteten<br />
Arbeiten der Vereinsmitglieder. Dies waren unter anderem die Bepflanzung und<br />
Pflege der Blumenkübel, Auf- und Abbau der 800 Meter langen Lichterkette am Leinpfad,<br />
teilweise Er<strong>neu</strong>erung der Bänke am Wirthweg, die Ausrichtung des Sommerfestes<br />
am Pfingstsamstag und vieles mehr. Alles was nicht verwirklicht werden konnte, soll in<br />
diesem Jahr geschehen.<br />
Eine geplante Ausflugsfahrt zur BUGA in Koblenz musste mangels Beteiligung abgesagt<br />
werden. Die Nikolausfeier, die vom HVL finanziert und von Constanze Meller organisiert<br />
wird, wurde mit dem „Singen unterm Weihnachtsbaum“ kombiniert und fand<br />
wegen dem schlechten Wetter im Gemeindehaus statt.<br />
Maxeiner dankte allen Helfern für ihr Engagement und hofft, dass dies auch zukünftig<br />
so bleibt. Der Mitgliederstand beträgt nach 2 Trauerfällen und 4 Neumitgliedern jetzt<br />
102 Mitglieder.<br />
6<br />
Weihnachtsbaum<br />
auf der<br />
<strong>Laurenburg</strong><br />
Wie jedes Jahr – so wurde<br />
auch in diesem Jahr wieder<br />
ein Weihnachtsbaum auf der<br />
<strong>Laurenburg</strong> montiert. Die<br />
Montage ist nicht ganz einfach,<br />
da der Baum an der Seite<br />
mit einer Seilrolle hochgezogen<br />
wird. In diesem Jahr<br />
war beim Baumholen Hartmut<br />
Meffert behilflich und bei<br />
der Montage Manuel Maxeiner<br />
und Horst Wienberg.<br />
Es ist immer wieder ein<br />
schöner Anblick, wenn bei<br />
Dunkelheit ein Weihnachtsbaum<br />
über dem Lahntal erstrahlt.
Der <strong>neu</strong>e Vorstand des <strong>Heimatverein</strong>s <strong>Laurenburg</strong> (v.l.): Ortsbürgermeister<br />
Ulrich Kuhmann, Reiner Zimmermann (Kassierer), Alexander Seifert (Vorsitzender),<br />
Tobias Meffert (Beisitzer) und Manuel Maxeiner (Geschäftsführer).<br />
Die Beisitzer Gerhard Gemmer und Martin Kuhmann konnten aus terminlichen<br />
Gründen nicht teilnehmen, waren aber zur Wiederwahl bereit.<br />
Der Kassierer Reiner Zimmermann informierte die Versammlung über die Einnahmen<br />
und Ausgaben des Vereines und teilte den Kassenstand mit.<br />
Da in diesem Jahr Neuwahlen anstanden, wurde Ortsbürgermeister Ulrich Kuhmann<br />
zum Versammlungsleiter gewählt. Weil der gesamte Vorstand zur Wiederwahl bereit war<br />
und keine weiteren Vorschläge eingingen, war das Ergebnis schnell bereit. Somit wurden<br />
Alexander Seifert 1. Vorsitzender, Manuel Maxeiner Geschäftsführer und Reiner Zimmermann<br />
Kassierer sowie die Beisitzer Gerhard Gemmer, Tobias Meffert und Martin Kuhmann<br />
in ihrem Amt bestätigt.<br />
Als Kassenprüfer stehen Sebastian Kuhmann und Christina Felser zur Verfügung.<br />
Auch Ortsbürgermeister Kuhmann dankte dem Vorstand für die geleistete Arbeit und<br />
hoffte auf weiterhin gute Zusammenarbeit wie bisher.<br />
7
Jahreshauptversammlung Fw. Feuerwehr <strong>Laurenburg</strong><br />
Der Vorsitzende des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr, Dieter Becker, freute sich<br />
über die sehr gut besuchte Jahreshauptversammlung (46 Personen) im <strong>Laurenburg</strong>er Gemeindehaus.<br />
Zu Beginn gedachte die Versammlung der verstorbenen Kameraden, hier<br />
besonders die 2011 verstorbenen Günter Maxeiner und Ernst Bauer.<br />
Zu Beginn informierte Becker über die Beendigung der Aktiventätigkeit von Wilfried<br />
Lotz und führte Ehrungen und Beförderungen durch. Geehrt wurden für 25-, 40- und<br />
50-jährige Mitgliedschaft Marco Maxeiner, Holger Felser, Hartwin Kissel, Gerd Windecker,<br />
Wolfgang Golpon, Ralf Ubl, Karl-Heinz Rübsamen, Joachim Schulin und Günter<br />
Trieb. Befördert wurden die Feuerwehrfrauen Anja Seifert und Ramona Clemens sowie<br />
die Feuerwehrkameraden Ralf Würges, Jürgen Klärner und Tobias Meffert. Für 50 Jahre<br />
Vorstandsarbeit wurde Werner Schlosser ausgezeichnet und Hartmut Meffert zum Ehrenwehrführer<br />
ernannt.<br />
Die Wehr hatte im abgelaufenen Jahr 4 Einsätze, 12 Monatsübungen und 4 Atemschutzübungen,<br />
einige Bootsübungen auf Rhein und Lahn, eine Gemeinschaftsübung<br />
mit Obernhof, Gutenacker und Kördorf. Auch wurden Jubiläen der Nachbarwehren besucht.<br />
Der Jugendwart Alexander Seifert hat zur Zeit 14 Jugendliche zu betreuen. Hier wurden<br />
15 Übungen durchgeführt, man beteiligte sich am Jugendfeuerwehrwettkampf in<br />
Lahnstein, hat am Umwelttag teilgenommen, die Weihnachtsbäume im Dorf eingesammelt<br />
und an einem Minigolfturnier in Holzappel mitgewirkt.<br />
Ortsbürgermeister Uli Kuhmann würdigte die Arbeit der Feuerwehren und bedankte<br />
sich für die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde sowie die Teilnahme mit einer Ehrenformation<br />
bei der Kranzniederlegung am Ehrenmal beim Volkstrauertag.<br />
8
Niederländischer Maler zu Gast auf der <strong>Laurenburg</strong><br />
Der niederländische<br />
Maler Jan Kroesen war<br />
mit seinem Wohnmobil<br />
über Pfingsten zu Gast<br />
auf der <strong>Laurenburg</strong>.<br />
Wie alle Holländer zeigte<br />
er großes Interesse<br />
für die Stammburg des<br />
niederländischen Königshauses<br />
und wurde<br />
von Gerhard Gemmer<br />
über die Geschichte der<br />
Burg informiert.<br />
Als kleines „Dankeschön“<br />
fertigte er Gemmer<br />
eine Strichzeichnung<br />
der Burg mit einer<br />
Widmung auf der Rückseite.<br />
Näheres über den<br />
Maler kann man auf seiner<br />
Internetseite erfahren.<br />
www.jankroesen.nl<br />
9
Sommerfest des <strong>Heimatverein</strong>s am Pfingstsamstag<br />
Bei strahlendem Sonnenschein konnte der <strong>Heimatverein</strong> <strong>Laurenburg</strong> im Lahntal sein<br />
beliebtes Sommerfest feiern. Die gut organisierte Veranstaltung begann schon um 11 Uhr<br />
mit Mittagessen, was von vielen Radfahrgästen gerne angenommen wurde. Bei Kaffee<br />
und Kuchen nachmittags sowie gut gekühlten Getränken konnte der Vorsitzende Alexander<br />
Seifert die zahlreichen Besucher willkommen heißen und ehrte langjährige treue<br />
Mitglieder des Vereins. Die Festbesucher kamen in diesem Jahr in den Genuss der <strong>neu</strong>en<br />
Zelte, die die Dorfvereine gemeinsam angeschafft haben und sich gegenseitig ausleihen.<br />
Somit konnten fast alle im Schatten sitzen und einige frohe Stunden gemeinsam<br />
bei angeregten Gesprächen verbringen.<br />
Für die kleinen Besucher stand wieder eine Hüpfburg zur Verfügung, die auch rege genutzt<br />
wurde. Die Veranstaltung auf dem <strong>Laurenburg</strong>er Dorfplatz endete erst in den späten<br />
Abendstunden.<br />
Geschäftsführer Manauel Maxeiner (links) und Vorsitzender Alexander Seifert<br />
(rechts) mit den geehrten Mitgliedern (v.l.) Gerd Wintermeyer (20 Jahre), Horst<br />
Pehl, Erich Wintermeyer und Minna Fischer (alle 40 Jahre). Helmut Schmitt<br />
(auch 40 Jahre) fehlte wegen Erkrankung.<br />
10
Auswanderer<br />
aus meiner engeren Heimat<br />
Gerhard Gemmer<br />
In den letzten Jahren häuften sich Anfragen aus den U.S.A. von Nachkommen einiger<br />
Auswanderer, wobei nicht nur nach ihren Ahnen gefragt wurde, sondern auch nach den<br />
Gründen ihrer Auswanderung. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema veranlasst<br />
mich, die zusammengetragenen Daten und Erkenntnisse festzuhalten.<br />
Auswandern ist ein Wandern aus fest gefügten Lebensverhältnissen. Das urmenschliche<br />
Wandern auf der Suche nach den lebensnotwendigen Bedürfnissen - in erster Linie<br />
nach Nahrung - wandelte sich über spätere Völkerwanderungen bis zu den Auswanderungen<br />
der eigentlich schon sesshaft gewordenen. In unserem kleinen Untersuchungsgebiet<br />
wurden die ersten Volksgruppen in der jüngeren Steinzeit teilweise sesshaft. Da<br />
dies ein Prozess über Jahrtausende ist, zeigt die Tatsache, dass es heute noch Kontinente<br />
gibt, wo Nomaden leben. Dabei sind die Wander- oder Auswanderungszwänge sehr<br />
verschieden, sie reichen von ganz normalem Weiterziehen nach Nahrung bis zur zwangsweisen<br />
Umsiedlung. Wenn wir bei unserem Betrachtungsumfeld bleiben, so haben wir<br />
hier ein Paradebeispiel für Zwangsumsiedlung: unser Gebiet war in vorchristlicher Zeit<br />
von dem Germanenstamm der Ubier besiedelt.<br />
Die Ubier waren römerfreundlich und wurden von den umliegenden Germanenstämmen<br />
bedrängt, so daß sie von den Römern im Jahre 38 v. Chr. „einfach" in den Kölner<br />
Raum umgesiedelt wurden. Das Vakuum füllten die Franken (franci = die Mutigen,<br />
Kecken). So bildete sich etwa im 5. Jahrhundert der Ursprung des Dorfes <strong>Laurenburg</strong><br />
(Mittelpunkt unseres Beschreibungsraumes) mit der fränkischen Siedlung „Zulheim" -<br />
lange bevor die Burg „<strong>Laurenburg</strong>" gebaut wurde (um 1093). Die weitere Zeit durch das<br />
Mittelalter und vor allem in der darauf folgenden Kleinstaaterei verhinderte eine Auswanderung<br />
weitestgehend. Dies wurde zum Beispiel deutlich, wenn einer von <strong>Laurenburg</strong><br />
nach Gutenacker (2 km weiter, ins Ausland !) heiraten wollte: dann schlossen die<br />
beiden zuständigen Fürsten einen Vertrag (ein „Kindgedinge") untereinander ab über<br />
die zwei Ehewilligen, ihre Leibeigenen, um sich bei den zu erwartenden Kindern wieder<br />
ihre Leibeigenen aufzuteilen.<br />
Die Möglichkeit und gleichzeitig auch das Bestreben Auszuwandern änderte sich im<br />
19. Jahrhundert nach Auflösung der Leibeigenschaft, vor allem durch den enormen Bevölkerungsanstieg,<br />
der eine Verarmung und große Unzufriedenheit mit sich brachte. In<br />
seinem Vortrag über Auswanderer verglich Professor Demhardt diese Situation im Herzogtum<br />
Nassau und vielen anderen europäischen Staaten und Kleinstaaten mit einem<br />
Dampfkessel, der zu bersten drohte. Im Herzogtum Nassau bildete sich damals sogar<br />
kurzfristig ein „Verein zum Schutz deutscher Einwanderer nach Texas" (Texasverein oder<br />
Adelsverein genannt, 1842 - 1861), dessen Protektor der Herzog von Nassau selbst war.<br />
Die Regierungen bauten also Sicherheitsventile ein, um die Explosion des Dampfkessels<br />
zu vermeiden.<br />
Die Gesamtzahl der deutschen Auswanderer in dieser Zeit bis zum ersten Weltkrieg<br />
wird auf 6 Millionen geschätzt, die meisten nach Nordamerika. In der kurzen Zeit des Te-<br />
11
xasvereins sind 7.400 Menschen, davon ca. ein Viertel Nassauer, nach Texas ausgewandert.<br />
Der Texasverein wird auch Adelsverein genannt, da er von Adeligen gegründet<br />
wurde, vordergründig, um den Auswanderwilligen zu helfen, um damit auch den Druck<br />
der Unzufriedenheit abzubauen, aber im Hinterkopf steckten auch wirtschaftliche Interessen,<br />
z. B. die billigen Landzuweisungen in Texas zum Teil gewinnbringend weiter zu<br />
veräußern. Aber das ganze Projekt scheiterte an vielen Unwägbarkeiten. Der erste große<br />
Rückschlag erfolgte bereits 1845 als sich der bis dahin selbstständige Staat Texas den<br />
U.S.A. angeschlossen hatte. Texas hatte sich erst 1836 aus dem mexikanischen Staatsverband<br />
gelöst: der Anschluss an den <strong>neu</strong>en nördlichen Staatenbund U.S.A. entfachte<br />
den „mexikanisch-amerikanischen Krieg". Da hierfür alle Gespanne, Nahrungsmittel<br />
u.s.w., die für die Auswanderer bereit gestellt waren, nun für den ausbrechenden Krieg<br />
beschlagnahmt wurden, traf das den Texasverein und besonders seine Schützlinge hart.<br />
Vom August 1845 bis zum Jahresende waren 28 Schiffe mit 4.110 Auswanderern<br />
von Bremen und Antwerpen ausgelaufen. In den Ankunftshäfen Galveston und Indianpoint<br />
blieben die Einwanderer stecken, es gab keine Möglichkeiten in die weit im Landesinneren<br />
projektierten Gebiete zu gelangen, welche zudem größten Teils noch von Indianern<br />
beansprucht wurden. In den Lagern der Hafenstädte brachen Seuchen aus und<br />
es dauerte Monate bis die Überlebenden gruppenweise weiter landeinwärts kamen. Sie<br />
siedelten meist bei näher gelegenen bereits gegründeten Orte, wie Neubraunfels und<br />
Friedrichsburg - die weit gesteckten Ziele am Oberlauf des Colorado wurden in den ersten<br />
Jahren gar nicht erreicht.<br />
Eine genaue Statistik über die Auswandererzahlen lässt sich nicht erstellen, da nicht<br />
alle registriert worden sind. Jeder Auswanderer brauchte eine behördliche Genehmigung,<br />
aber es sind auch viele ohne Genehmigung ausgewandert, die natürlich im Auswanderungsland<br />
nicht gelistet sind. Für das Herzogtum Nassau (1806 - 1866) gibt es folgende<br />
offiziellen Einwohner- bzw. Auswandererzahlen: 1816 hatte das Herzogtum<br />
305.319 Einwohner, davon sind 34.000 ausgewandert, 1866 zählte Nassau bei der Übernahme<br />
durch Preußen 465.636 Einwohner.<br />
Betrachten wir zunächst die Zahlen der 5 Dörfer, soweit sie aktenkundig geworden<br />
sind:<br />
12<br />
Bild oben:<br />
Stempel des<br />
Texasvereins<br />
Bild links:<br />
Deutsche Einwanderer<br />
auf dem<br />
Zug nach Neu-<br />
Braunfels, Texas
Die Orte Sespenrod mit 50 Personen, am 28.3.1853 und Niederfischbach mit 80 Personen,<br />
am 15. 5. des selben Jahres sind komplett ausgewandert, beide nach Milwaukee<br />
am Michigansee im amerikanischen Bundesstaat Wisconsin. Auch das Dorf Hömberg<br />
wollte komplett auswandern, es fanden sich jedoch in den Nachbarorten keine Käufer<br />
ihrer Vermögen. Aus dem Dorf Rettert sind in der Zeit 1848 bis 1855 von damals 466<br />
Einwohnern laut Kirchenchronik „an die Hundert" in die „Neue Welt" gezogen. Gelistet<br />
von diesen knapp 100 sind jedoch nur 80 Leute. Die Auswanderer von <strong>Laurenburg</strong><br />
(ca. 34 Personen von 205 Einwohnern) und Scheidt ( ca. 25 Personen von 231 Einwohnern)<br />
sind in den folgenden Auswandererlisten enthalten. Es sei noch erwähnt, dass kein<br />
einziger aus den fünf beschriebenen, nassauischen Orten unter dem Schutz des Protektors,<br />
Herzog von Nassau, das Herzogtum verlassen hat.<br />
<strong>Laurenburg</strong>er Auswanderungsliste, 1865 - 1922<br />
Abkürzungen<br />
L. = <strong>Laurenburg</strong> H. = Holzappel D. = Dörnberg<br />
K. = Kalkofen KB.H. = Kirchenbuch Holzappel KB.D. = Kirchenbuch Dörnberg<br />
S.C.L. = Schul-Chronik <strong>Laurenburg</strong> Sl. = Schiffsliste Hamburg - New York vom 10.5.1871,<br />
ca. 1985, überreicht von Bertha Siverling und Sohn an Mini Herpel, L.W.-H. S. = W.-H. Struck,<br />
„Die Auswanderung aus dem Herzogtum Nassau, 1806 - 1866<br />
unterstrichene Vornamen = Rufnamen, (Zahlen in Klammern) = Altersangabe d. Person in der Sl.,<br />
Liste, geordnet nach Auswanderungsdatum<br />
Name, Vorname Auswande- Auswande- Weitere Daten und Bemerkungen<br />
rungsdatum rungsort (Quelle; letzte Kontaktadresse mit Datum<br />
Geschwister Gerheim 1865 - 69 Pennsylvania, (<strong>Brief</strong> von Dee Cameron, 714 Winter Drive,<br />
U.S.A. El Paso, TX 79902-2129, U.S.A.; 2000. KB.H.)<br />
Gerheim, Philipp Christian * 21.10.1832 L.<br />
Gerheim, Philipp Wilhelm * 26.6.1839 L.<br />
Gerheim, Karl Anton (in Amerika Charles genannt) * 21.12.1842 L. (laut Bericht aus Amerika ist<br />
er mit 18 Jahren ausgewandert, also im Jahre<br />
1860/61)<br />
Gerheim, Christina (laut Dee Cameron ist sie (Im KB.H. nicht gefunden, daher ist es<br />
eine Schwester der drei Vorstehenden) zweifelhaft, dass es eine Schwester ist?)<br />
Bauer, Christian 23.12.1867 Amerika (W.-H. S.; --)<br />
Bauer, Wilhelm 8.2.1868 Amerika (W.-H. S.; --)<br />
Keuper, Karl 8.2.1868 Amerika * 24.8.1830 K., Bergmann, er wanderte mit<br />
Familie aus: (W.-H. S. und R. Bonnet,<br />
Nassovica, Heft V, 1939; --)<br />
Keuper, Johanne Elisabethe Ehefrau, * 19.3.1830 L., geb. Bauer, oo 1857<br />
Keuper, Heinrich Karl Ernst Sohn, * 2.2.1858 L.<br />
Keuper, Wilhelm Theodor Sohn, * 26.12.1859 L.<br />
Keuper, Johann Carl Sohn, * 18.8.1861 L.<br />
13
Herpel, Henrich<br />
Anton (38), 10.5.1871 New York er wanderte mit Ehefrau und 4 Söhnen aus,<br />
* 12.8.1835 L., Bergmann, (Sl.; KB.H.)<br />
Herpel, Christine geb. Bauer, Ehefrau, * 20.4.1841 L.; oo <strong>27</strong>.10.1861 H.,<br />
Herpel, Heinrich Wilhelm Sohn, * 8.9.1862 L.<br />
Herpel, Christian Carl Sohn, * 24.9.1867 L.<br />
Herpel, Carl Sohn, (im KB.H. nicht gefunden)<br />
Herpel, Anton Sohn, (im KB.H. nicht gefunden)<br />
Herpel, Louise Catharina Tochter, * 8.6.1870 L.<br />
Herpel, Sophie Christiane (nicht in der Sl.) Tochter, * 2.9.1865 (laut KB.H. auch<br />
ausgewandert)<br />
Kah, Karl Jacob (30) 10.5.1871 New York * <strong>27</strong>.10.1841 Geilnau, Taglöhner,<br />
(Sl.; KB.H.; --)<br />
Kah, Johanna Ehefrau, * 28.1.1841 L., geb. Herpel,<br />
Elisabeth Philippine (30) oo 1868 Langenscheid<br />
Großmann, Adolf (28) 10.5.1871 New York (Sl.; --)<br />
Bauer, Heinrich (36) 10.5.1871 New York * 7.1.1837 L.,<br />
(Vetter von Christian und Marie B.)<br />
Bauer, Johann<br />
Heinrich Bauer war bereits vor 1871 schon<br />
einmal nach Amerika ausgewandert, kam<br />
jedoch wieder zurück nach <strong>Laurenburg</strong>, weil<br />
sein Bruder Victor, der den elterlichen Betrieb<br />
als Landwirt, Bäcker und Fährmann übernom<br />
men hatte, in der Lahn ertrunken war.<br />
Er wanderte 1871 also zum 2. Mal aus.<br />
(Sl.; KB.H.; Archivalien „Fährbetriebe in L.“;--)<br />
Christian (38) 10.5.1871 New York * 2.2.1834 L. (Sl. ; KB.H.; --)<br />
(Vetter von Heinrich und Bruder von Marie B.)<br />
Bauer, Wilhelm Victor (3), (Sohn von Christian B.) * 8.5.1868 L.<br />
Bauer, Marie (28), (Schwester von Christian B.)<br />
Meffert, Johann<br />
* 22.2.1843 L.<br />
Adolf (35) 10.5.1871 New York * 12.121835 Kalkofen, Bergmann<br />
zu L., (Sl.; KB.H.; --)<br />
Meffert, (Elisabetha) Elise (30) Ehefrau, * 13.3.1837 L., geb. Schmidt,<br />
oo 31.7.1859 H.,<br />
Meffert, Louise (9), (KB.H.: Christiane Caroline !)<br />
Herpel, Elisabetha<br />
Tochter, * 5.10.1862 L.,<br />
Susanne (18) 10.5.1871 New York * 23.1.1852 L.; (Sl. und KB.H.; --)<br />
Gerheim, (Catharina ?) 10.5.1871 New York (Sl.; --) evtl. doch die Mutter der vorgenannten<br />
Gerheim-Geschwister; sie hieß Cathrine.<br />
Dee Cameron schreibt, die Eltern wären zu<br />
Hause geblieben. Vielleicht ist die Mutter<br />
1871 nachgereist?<br />
14
Bauer, Philipp<br />
Friedrich (16) 10.5.1871 New York * 20.12.1853 L., Bergmann, (Sl. u. KB.H.; --)<br />
(Die folgende Familie Herpel ist nicht aus L. ausgewandert sondern aus D.,<br />
Philipp Henrich stammte jedoch aus L. und daher ist diese Familie mit aufgenommen)<br />
Herpel, Philipp<br />
Henrich 4.12.1871 San Antonio / Bergmann, er wanderte mit seiner Ehefrau<br />
Schifffahrt Texas und 6 Kindern von D. nach Texas aus.<br />
(KB.D.: Sie wanderten am Sie segelten mit dem Schiff „Hammonia" von<br />
31.10.1871 nach Texas aus) Hamburg nach New Orleans.<br />
* 22.4.1816 L., + Dez. 1886 San Antonio.<br />
(<strong>Brief</strong> von Samuel Walker, 1354 Heinz<br />
Avenue, Sharon, Pennsylvania, 2010;<br />
KB.D. und KB.H.)<br />
Herpel, Cathrine Susanne Ehefrau, * 3.5.1826 D.,oo 1.3.1846 D.,<br />
geb. Faubel, + Feb. 1911 San Antonio,<br />
Herpel, Sophie Elisabethe Tochter, * 11.1.1850 D.<br />
Herpel Catharine Elisabeth Tochter, * 13.10.1853 D.<br />
Herpel, Carl Anton Sohn, * 7.3.1856 D., lebte noch 19<strong>27</strong> in<br />
Reynoldsville in Pennsylvanien als Mitinhaber<br />
der Firma „Herpel Brothers, Machinista".<br />
Herpel, Carl Wilhelm Sohn, * 8.7.1858 D., Auto-Vertreter in Texas,<br />
Herpel, Philipp Heinrich Sohn, * 3.10.1861 D.,<br />
Herpel, Peter Joseph Friedrich Wilhelm Sohn, * 23.6.1866 D.,<br />
von Hagen, Luise 1922 New York * 10.1.1888 L., geb. Fuchs, oo von Hagen,<br />
+ 19.12.1955 New York; sie wanderte 1922<br />
mit ihrem Mann nach New York, U.S.A. aus;<br />
sie hatten keine Kinder.<br />
Ein weiterer <strong>Laurenburg</strong>er Auswanderer wird mit aufgelistet, der nicht nach Nord- sondern nach<br />
Südamerika emigriert ist:<br />
Wolf, Philipp Karl 1912 Chile, * 2.6.1884 L., (entsprechend einem nach<br />
(in Chile genannt: Carlos) Santiago Deutschland übersandten Foto hat er eine<br />
Ehefrau, 2 Töchter (eine heißt Ida) und<br />
einen Sohn. Sie wohnten in Nueva Elqui).<br />
Scheidter Auswanderungsliste, 1850 - 1880<br />
Abkürzungen<br />
S. = Scheidt 666 = Heimatbuch „666 Jahre Scheidt"<br />
L. = <strong>Laurenburg</strong> AE.-B. S. S. = Aufnahme und Entlassungsbuch der Schule Scheidt<br />
H. = Holzappel C. = Cramberg KB.H. = Kirchenbuch Holzappel<br />
unterstrichene Vornamen = Rufnamen<br />
Liste, geordnet nach Auswanderungsdatum<br />
15
Name, Vorname Auswande- Auswande- Weitere Daten und Bemerkungen<br />
rungsdatum rungsort (Quelle; letzte Kontaktadresse mit Datum)<br />
Zimmermann,<br />
Heinrich Peter ca. 1850 Amerika * 23.10.1810 S., Bergmann, er wanderte mit<br />
Familie aus, oo 19.2.1837 H. (666; KB.H.; --)<br />
Zimmermann, Katharina Margaretha Ehefrau, geb. Leineweber, * 12.3.1805 C.<br />
Zimmermann, Heinrich August Sohn, * 9.10.1838 S.<br />
Zimmermann, Marie Cathrine Susanne, Tochter, * 3.12.1839 S.<br />
Zimmermann, Carl Ludwig Sohn, * 6.8.1845 S.<br />
Schaub, Johann<br />
Jacob ca. 1850 Amerika er wanderte mit Familie aus, (666; KB.H.; --)<br />
( evtl. * 10.1.1829 S. ???, Vater: Heinrich<br />
Wilhelm Schaub, oo 1821 mit Ruhl, M. E.)<br />
Schaub, Christine ???<br />
Schaub, Heinrich Anton Karl * 29.4.1838 S., Bergmann,<br />
Lotz, Philipp Karl ca. 1850 Amerika er wanderte mit Familie aus, (666; --)<br />
Lotz, Catharine Elisabeth<br />
Lenz, Johann<br />
geb. Lenz<br />
Jacob ca. 1850 Amerika (evtl.: * 5.3.1829 S., Vater: Johann Veit L.,<br />
oo mit S. M. Wilhelm) (666; KB.H.; --)<br />
Lotz, Heinrich<br />
Friedrich ca. 1850 Amerika (666; --)<br />
Zimmermann,<br />
Johann Andreas 30.9.1854 Amerika * 19.12.1814 S., Bergmann, er wanderte mit<br />
Familie aus, (666; KB.H.; --)<br />
Zimmermann, Anna Elisabetha Ehefrau, * 2.5.1822 Bremberg,<br />
geb. Preißmann, oo 1845 H.<br />
Zimmermann, Anne Marie Tochter, * 3.2.1847 S.<br />
Lotz, Johann Carl<br />
(Eltern: Johann Jacob L. und A.M.J. Schäfer) * 23.7.1826 S., + Nov. 1860 im Staate<br />
Michigan, (KB. H.; --)<br />
Lotz, Henrich Ludwig 13.3.1869 Amerika (AE.-B. S. S.; --)<br />
Lotz, Maria Sophia 13.3.1869 Amerika (AE.-B. S. S.; --)<br />
Schaub, Ph.Gs. 13.3.1869 Amerika (AE.-B. S. S.; --)<br />
Ruhl, Karl Heinrich ca. 1880 Amerika * 18.7.1826 S., Bergmann, (oo 9.4.1849 H.<br />
mit Johannette Marie Diel, * 19.8.1824<br />
Kördorf, ist sie auch mit ausgewandert ???)<br />
(666; --)<br />
16
Der Scheidter Lehrer Otto Fink (links) um 1912 mit zwei<br />
„Amerika-Auswanderern, vermutlich das Ehepaar Schaub"<br />
Warum haben soviele Leute<br />
(ca. 1845 - 1870) unsere Heimat verlassen?<br />
Die Gründe sind sehr vielfältig und so muss man die Personen, Familien oder ganze<br />
Gruppen differenziert betrachten. Bei vielen treffen von den folgend genannten Hauptgründen<br />
mehrere gleichzeitig zu: der stetige Bevölkerungsanstieg, die Realteilung und<br />
Zersplitterung der landwirtschaftlichen Betriebe bei der Vererbung, hohe Verschuldungen,<br />
Missernten durch z. B. Trockenheit oder Kartoffelfäule, die aufkommende maschinelle<br />
Massenerzeugung, unerschwingliche Steuern, Beamtenwillkür, Mangel an Freiheit<br />
und in verschiedenen Ländern die fehlende Religionsfreiheit.<br />
Der letztgenannte Grund war in erster Linie in frühen Auswanderjahren ausschlaggebend.<br />
Bereits Ende des 17. Jahrhunderts bereitete der englische Quäkerführer William<br />
Penn in Nord-Amerika eine Zufluchtstätte für Glaubensverfolgte ein. Er erhielt dafür von<br />
der englischen Regierung eine Konzession für eine Kolonie, wohin zunächst Schotten und<br />
Iren einwanderten. In den Jahren 17<strong>27</strong> bis 1776 sind auch viele Deutsche dorthin ausgewandert,<br />
vor allem reformierte Pfälzer, die unter den französischen Verfolgungen litten.<br />
Nach W. Penn wurde der amerikanische Bundesstaat Pennsylvanien benannt.<br />
Wenden wir uns nun den Nöten der späteren Auswanderer der fünf betrachteten Dörfer<br />
zu:<br />
17
Rettert und Niederfischbach (im Einrich). Diese beiden Orte lagen dicht beieinander und<br />
waren rein landwirtschaftlich geprägt mit wenigen zugehörigen, kleinen Handwerksbetrieben,<br />
die in der Regel immer gleichzeitig Landwirtschaft betrieben haben. Der Klingelbacher<br />
Pfarrer Rudolf Herold erläutert 3 Hauptgründe für die Auswanderung der Niederfischbächer:<br />
18<br />
– die Folgen, die sich aus der Viehleihe ergaben;<br />
– die hypothekarische Verschuldung und<br />
– eigene Schuld.<br />
✑ Die Viehleihe von dem Viehhändler an den Bauern beschreibt Herold unter Bezugnahme<br />
auf den nassauischen Geschichtsschreiber Spielmann: „Sie erfolgte<br />
1. entweder auf eine bestimmte Zeit gegen Entgelt oder<br />
2. ohne Entgelt, worauf die Kuh bei der Kalbung verkauft und der Erlös zu gleichen<br />
oder ungleichen Teilen geteilt wurde oder<br />
3. durch Verkauf des ganzen Viehs an den Händler auf halbe Zucht oder endlich<br />
4. unter der Bedingung, dass das verliehene Vieh, wenn es dem Bauern 2 Jahre<br />
keinen Nutzen gebracht hatte, von diesem noch 2 Jahre lang unentgeltlich behalten<br />
werden durfte, dann aber dem Verleiher zurückgegeben werden musste.<br />
In allen Fällen hatte der Bauer für den Unterhalt des Viehs aufzukommen."<br />
✑ Die Hypothekenverschuldungen waren noch gravierender. Aus den Versteigerungslisten<br />
der Niederfischbacher erfahren wir, dass die 12 Häuser bzw. Höfe, die auf Abbruch<br />
versteigert wurden, mit 9.041, 56 Gulden verschuldet waren. Das sind rund 750 Gulden<br />
Schulden pro Haus/Hof, was etwa die Hälfte des etwaigen Zeitwertes gewesen sein könnte.<br />
Man kann sich also vorstellen, dass nach der Versteigerung zunächst nur Schulden<br />
blieben, es mussten also noch andere Vermögensteile dazu kommen, um allein die Schulden<br />
zu tilgen.<br />
Ein Zeitgenosse berichtet, es wären noch viel mehr ausgewandert, wenn sie nur das<br />
Geld dafür gehabt hätten.<br />
✑ Für den dritten Grund , die eigene Schuld, sei die Klingelbacher Kirchenchronik zitiert:<br />
„Die Leute waren teilweise durch eigene Schuld, schlechte Gemeindeverwaltung<br />
und Trägheit in ihren Verhältnissen zurückgekommen und wären menschlichem Ermessen<br />
nach hier immer mehr in Verarmung versunken."<br />
<strong>Laurenburg</strong> und Scheidt<br />
Hier waren die Verhältnisse etwas anders als im Einrich, da außer der Landwirtschaft<br />
noch die Grube Holzappel als Verdienstmöglichkeit bestand, wo um diese Zeit bereits etwa<br />
500 Menschen beschäftigt waren. Fast jeder Bergmann hatte nebenbei noch eine<br />
kleine Landwirtschaft und das Bestreben auszuwandern war verhältnismäßig geringer;<br />
nur 14 % der Einwohner verließen ihre Heimat.<br />
Sespenrod<br />
Die Sespenroder liefern das krasseste Beispiel für unsere Untersuchung. Ihre Ländereien
waren vorher schon teilweise verkauft und die meisten Häuser verpfändet. Zudem machten<br />
sich bei ihren Kleinhandwerkstätigkeiten die Auswirkungen der Industriealisierung<br />
bemerkbar. Deutlich werden deren Auswanderungsgründe, wenn wir ihr Gesuch an die<br />
herzogliche Regierung lesen, dem auch entsprochen wurde: „Wir sind am Bettelstab angelangt,<br />
unsere Kinder schreien nach Brot, wir müssen alle zugrunde gehen. Als Schnallenmacher<br />
und Löffelgießer können wir nicht mehr leben, überall entstehen Fabriken.<br />
Was wir als Strohbinder, Korbmacher, Besenbinder und Kesselflicker verdienen, reicht<br />
nicht aus. In unserer Not haben wir bereits viele Ländereien verkauft und besitzen nur<br />
noch wenig Wald und geringwertige Wiesen". Am 28. März 1853 - Ostermontag -<br />
reisten die 13 Sespenroder Familien zu Fuß ab, ihr restliches Hab und Gut auf 2 Handkarren<br />
verpackt.<br />
Einzelschicksale von Auswanderern<br />
Heinrich Bauer wurde am 7.1.1837 in <strong>Laurenburg</strong> als 5. Kind in dem Fährhaus an<br />
der Lahn, dem heutigen „Gasthof zum Lahntal", geboren. Aus der Familie Bauer sind in<br />
der Zeit vom 23.12.1867 bis 10.5.1871 mindestens 7 Personen nach Amerika ausgewandert.<br />
Heinrich Bauer war wohl vor dem 7.2.1867 zum ersten Mal illegal aus <strong>Laurenburg</strong><br />
ausgewandert. Sein älterer Bruder Victor war bereits verheiratet und hatte auch das<br />
elterliche Anwesen mit dem Fährbetrieb übernommen. Als Victor jedoch am 7.2.1867 in<br />
der Lahn ertrank, rief die Witwe ihren Schwager Heinrich aus Amerika zurück, damit dieser<br />
ihr helfen sollte. Heinrich kam auch zurück und führte den elterlichen Betrieb mit seiner<br />
Schwägerin, bis diese einen <strong>neu</strong>en Mann gefunden hatte: Julius Loos von Diez. Aber<br />
noch bevor die Witwe J. Loos am 28.11.1871 heiratete, sah Heinrich seine Aufgabe erfüllt<br />
und wollte wieder auswandern. Dies wurde ihm aber verwehrt, denn er hatte sich<br />
in der Zwischenzeit mit dem herzoglichen Amt in Diez vertraglich gebunden mit dem Betrieb<br />
der „fiscalischen Fähre". Da seine Mission jedoch erfüllt war und der zukünftige<br />
zweite Ehemann seiner Schwägerin den Fährbetrieb übernehmen wollte, verließ er <strong>Laurenburg</strong><br />
wieder und so finden wir ihn mit dem Abreisedatum 10.5.1871 in der Schiffsliste<br />
Hamburg - New York. Da er die „Neue Welt" schon kennen gelernt hatte, konnte<br />
er sicherlich noch 3 Familienmitglieder und 17 weitere <strong>Laurenburg</strong>er davon überzeugen,<br />
dass sie in U.S.A. ein besseres Leben zu erwarten hätten. Von allen Bauers gibt es scheinbar<br />
keinen Kontakt mehr nach Deutschland.<br />
Philipp Henrich Herpel war am 22.4.1816 in <strong>Laurenburg</strong> geboren (im heutigen Haus<br />
Hauptstraße Nr. 46), ist dort aufgewachsen und war von Beruf Bergmann. Er heiratete<br />
1846 nach Dörnberg und wanderte ein halbes Jahr nach Heinrich Bauer mit seiner Familie<br />
nach Texas aus. Zwei seiner Söhne Carl und Heinrich gründeten in Reynoldsville<br />
die Firma „Herpel-Brothers, Machinista" - eine Parallele zu ihrer in <strong>Laurenburg</strong> gebliebenen<br />
Verwandtschaft, die hier die Firma „Gebrüder Herpel" besaßen (heute „Auto-<br />
Herpel"). Ein Nachkomme der amerikanischen Herpel, Samuel Walker, hatte noch 2010<br />
Kontakt mit „Auto-Herpel" und mir.<br />
Johann Philipp Gemmer wanderte 1855 aus Rettert aus. Sein Werdegang wird hier<br />
mit dem Schild beschrieben, welches in Rettert an das Haus „Rheinstraße Nr. <strong>27</strong>" angebracht<br />
werden soll:<br />
19
20<br />
Von 1848 - 1855 wohnte in<br />
diesem Haus<br />
Johann Philipp<br />
Gemmer<br />
Er wurde am 26.1.1838 in Lollschied<br />
geboren, zog 1848 mit seinen<br />
Eltern hierhin und wanderte am<br />
5.1.1855 mit seinem Vater nach<br />
Boonville, Missouri, USA aus. Dort<br />
lernte er das Handwerk der Büchsenmacher<br />
und zog 1860 nach St.<br />
Louis, ca. 200 km ostwärts, wo er in<br />
der berühmten Hawken-Gewehrfabrik<br />
Arbeit fand. Diese Fabrik übernahm<br />
er später und fertigte die heute<br />
noch von Sportschützen begehrten<br />
und nachgebauten“ Gemmer-<br />
Gewehre".<br />
Johann Philipp Gemmer,<br />
1838 - 1919<br />
Gemmer - Hinterlader, Kaliber .46 Randfeuer (Missouri Historical Society and<br />
Missouri History Museum)<br />
Kurz vor seinem Tod 1919 trug er seinen Kindern Julius und Adele auf, der Kirche in<br />
Rettert Geld für zwei <strong>neu</strong>e Glocken zu spenden, da diese im 1. Weltkrieg eingeschmolzen<br />
worden waren. Dieses Geld überbrachten seine Kinder im Jahre 1921.<br />
Friedrich Göbel aus Rettert wanderte am 16.3.1849 mit seiner Frau und 5 Kindern von<br />
Rettert aus, zunächst nach Canal Dover in Ohio, 1864 zog er um nach Belden, Indiana,<br />
und seit 1875 kamen seinen <strong>Brief</strong>e aus Huntington, Virginia. Die 3 Stationen scheinen<br />
nicht weit auseinander zu liegen, denn er schreibt immer wieder von mehreren Retterter<br />
Mitauswanderfamilien, die sich gegenseitig besuchen: 3 Familien Gemmer (seine Frau<br />
war auch eine geborene Gemmer), Müller, Kaiser, Walter, Leonhardt, Fleck und Frankenfeld.<br />
Seine Schreibfreudigkeit und auch die seiner Nachkommen haben uns von 1864
is 1983 mindestens acht <strong>Brief</strong>e hinterlassen, die Hälfte davon von ihm selbst. So ist auch<br />
der Werdegang seiner 6 Kinder und 18 Enkelkinder bekannt - soweit in diesen <strong>Brief</strong>en<br />
erwähnt. Alle seine Söhne waren Prediger/Pfarrer, außer dem Sohn Lui, der seinen landwirtschaftlichen<br />
Betrieb übernommen hatte; selbst seine Tochter Minna hatte einen ausgewanderten<br />
Pfarrer geheiratet, der aus Friedrichs heimatlichem Nachbarort Laufenselden<br />
stammte. Die Verbindungen zu Rettert blieben auch bis in die heutige Zeit: Friedrichs<br />
Enkelsohn George William war 1938 noch zu Besuch in Rettert und predigte in der dortigen<br />
Kirche und dessen Sohn Erwin John, Enkel Gordon und Urenkel besuchten 1982<br />
noch das Heimatdorf ihres Vorfahren Friedrich Göbel. Der Urenkel war 1983 in Wiesbaden<br />
als amerikanischer Soldat und wird sicherlich nochmals die Wiege des amerikanischen<br />
Göbel-Zweiges in der Pfarrgasse 2 in Rettert besucht haben.<br />
Deutschland hat sich vom Auswanderungsland zum<br />
Einwanderungsland gewandelt<br />
Die Völkerwanderung einiger germanischen Stämme im 3. bis 6. Jahrhundert brachten<br />
noch richtig Bewegung in unser heimisches Siedlungsgefüge, bis die einzelnen Stämme<br />
sesshaft wurden. Es gab für die Umsiedlungen meist wirtschaftliche Gründe, oft waren<br />
strategische Maßnahmen bzw. Eroberungen von Gebieten die Ursache für Umsiedlungen.<br />
Spätere Umsiedlungen in unserem engeren Raum haben recht unterschiedliche Gründe<br />
gehabt. So ist 1699 in der Esterau der Ort Charlottenberg mit Glaubensflüchtlingen<br />
aus dem heutigen französisch-italienischen Grenzgebiet <strong>neu</strong> angesiedelt worden. Nur 20<br />
Jahre später wurden aus unserer Heimat Leute nach Ostpreußen verlagert, weil dort die<br />
Pest derart gewütet hatte, dass über tausend Höfe leerstanden, die wieder mit Leben erfüllt<br />
werden sollten. Nach Russland (Wolgadeutsche) und Rumänien (Siebenbürgen) wanderten<br />
Deutsche, um handwerkliche und landwirtschaftliche Aufbauarbeiten zu leisten<br />
und von Rettert sind von dem Fürsten von Nassau-Saarbrücken um 1725 Krugbäcker mit<br />
ihren Familien an die Saar geholt worden, die dort helfen sollten, die Keramikindustrie<br />
aufzubauen (Rettert gehörte damals zu Nassau-Saarbrücken).<br />
Die jüngste, größere Emigration brachte uns die Zeit des Nationalsozialismus, 1933 -<br />
1945, während der viele Deutsche aus rassistischen oder regimeablehnenden Gründen<br />
unser Land verlassen haben oder verlassen mussten.<br />
Nach dem 2. Weltkrieg sind wir zum Immigrationsland geworden. Das begann<br />
zunächst mit Fremdarbeitern aus den südeuropäischen Ländern, die beim Wiederaufbau<br />
der Städte und Fabriken halfen. In den letzten Jahrzehnten sind es zunehmend Flüchtlinge,<br />
die aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen ihre Heimat verlassen und bei<br />
uns Zuflucht suchen.<br />
Damit ich nicht als <strong>Laurenburg</strong>er Dorfschreiber zurücktreten muss (das vorstehende ist<br />
keine Doktorarbeit!), nenne ich die wichtigsten benutzten Quellen:<br />
Kirchenbücher von Holzappel und Rettert;<br />
Schulchroniken von <strong>Laurenburg</strong>, Scheidt und Rettert;<br />
„Die Wüstung Sespenrod im Gelbachtal", Guido Feig, 1983;<br />
„Katzenelnbogen und der Einrich"und<br />
„Streifzüge durch die Vergangenheit", Rudolf Herold, 1974 und 1983;<br />
21
22<br />
„Die Auswanderung aus dem Herzogtum Nassau", Wolf-Heino Struck, 1966;<br />
„Einwanderer in Pennsylvanien", I. Daniel Rupp, 1931;<br />
Nasauische Annalen,<br />
81. Bd., „Weltkonferenz für Urkunden- und Auswanderforschung", Hermann Mitgau,<br />
1971;<br />
82. Bd. „Zur Geschichte d. nass. Auswanderung nach Texas, 1844 - 1847", W.-H.<br />
Struck, 1971;<br />
105. Bd. „Auswanderung als Geschäft", Winfried Schüler, 1994;<br />
Visier (Waffen-Magazin), „Johann Philipp Gemmer und die Firma Hawken", M.<br />
Recktenwald, 2009;<br />
Viele <strong>Brief</strong>e von Auswanderern und deren Nachkommen;<br />
Vortrag und zugehörige Schriften, Prof. Dr. Imre Josef Demhardt, 2011.<br />
Nachfolge<br />
geregelt<br />
Unser Burgherr, Horst<br />
Wienberg, hat aus gesundheitlichemGründen<br />
die Nachfolge auf<br />
der <strong>Laurenburg</strong> geregelt.<br />
Übernehmen werden<br />
die Burganlage mit der<br />
sanierten <strong>Laurenburg</strong><br />
seine beiden Enkel Martin<br />
Ochs (links) und<br />
Jean-Paul Wienberg.<br />
Beide sind schon von<br />
Kindesbeinen an immer<br />
auf der Burg und interessieren<br />
sich sehr für die<br />
<strong>Laurenburg</strong>. Auch bei<br />
Arbeitseinsätzen waren<br />
sie immer dabei.<br />
Die „Freunde der<br />
<strong>Laurenburg</strong> e.V." werden<br />
auch die <strong>neu</strong>en<br />
Burgbesitzer mit allen<br />
Kräften unterstützen<br />
und wünschen den Beiden<br />
alles Gute.
<strong>Laurenburg</strong>er Bootsclub feiert Skipperfest<br />
Vom 6. –10. Juni feierte der Bootsclub auf den Lahnwiesen und am Gemeindehaus ein<br />
Skippertreffen, um die Bedeutung der Lahn als Verkehrsweg zu erhalten. Zahlreiche Skipper<br />
sowie weitere Gäste feierten mit dem Bootsclub. Der Abschluss wurde am Gemeindehaus<br />
gefeiert, wo der Schatzmeister Jürgen Fuchs auch den MdL Frank Puchtler begrüßen<br />
konnte. Hier wurden die Akteure des Bootsclubs von der FFL tatkräftig unterstützt.<br />
Zuvor hatte der Fanfarenzug aus Niederhadamar die Gäste unterhalten.<br />
23
24. Burgfest an der <strong>Laurenburg</strong><br />
Am dritten Samstag im Juli feierten die „Freunde der <strong>Laurenburg</strong>“ ihr diesjähriges<br />
Burgfest auf dem Festplatz unterhalb der <strong>Laurenburg</strong>. Nach dem großen Jubiläumsfest<br />
im letzten Jahr (25 Jahre FdL), fiel das heutige Fest wieder etwas kleiner aus, man wollte<br />
aber trotzdem mit Kaffee und Kuchen um 15 Uhr beginnen.<br />
Obwohl das Wetter noch ganz gut mitspielte, fanden viele Besucher aus <strong>Laurenburg</strong><br />
nicht wie sonst den Weg an die Burg zum reichhaltigen Kuchenbüfett. Trotzdem waren<br />
etliche Wanderer und Radfahrer gekommen und stärkten sich an den von Vereinsmitgliedern<br />
gebackenen Kuchen.<br />
Abends war der Besuch wieder besser und bei fetziger Musik von verschiedenen DJ<br />
kam auch gute Stimmung auf und einige Besucher nutzten auch die Tanzfläche.<br />
Die von Gerhard Gemmer organisierte Tombola war Dank der zahlreichen Sachspenden<br />
wieder ein voller Erfolg. Die Lose waren im Vorfeld schon gut gekauft worden, der<br />
Rest ging am Abend noch weg. Der Verein hatte wieder für Essen und gut gekühlte Getränke<br />
gesorgt, dabei war besonders der Spießbraten schon bald ausverkauft.<br />
24<br />
Das Burgfest endete gegen 1:00 Uhr.
<strong>Laurenburg</strong>er Herbstkirmes<br />
vom 5. bis 8. Oktober 2012<br />
Die Mädchen und Jungen der Kirmesgesellschaft: 1 Magdalena Meffert, 2 Sara<br />
Harke, Vivien Lorenz, 4 Adrian Seifert, 5 Manuel Langer, 6 Lars Becker, 7 Niclas Lorenz,<br />
8 Johannes Windecker, 9 Kajuna Ubl, 10 Daniel Harke, 11 Christopher Scheid<br />
26<br />
4<br />
5<br />
1<br />
6<br />
7<br />
2<br />
8<br />
An vier Tagen wurde in diesem Jahr wieder die <strong>Laurenburg</strong>er<br />
Kirmes gefeiert. Los ging es am Freitag mit<br />
dem Stellen des Kirmesbaumes, abends Disco für die<br />
jungen Besucher. Am Samstag abend Tanz in „Bauer‘s<br />
Saal“. Der sonntägliche Kirmesumzug fand unter dem<br />
Motto „Ist der Urlaub auch vorbei, in <strong>Laurenburg</strong> folgt<br />
Teil II.“ statt. Mit Unterstützung der <strong>Laurenburg</strong>er Vereine,<br />
Gäste aus Kärnten sowie einer Abordnung aus<br />
Scheidt, war wieder ein farbenfroher Umzug unterwegs.<br />
Viele Zuschauer säumten die Strassen und freuten<br />
sich bei schönem Wetter über die verteilten Präsente<br />
wie Getränke, kleine Häppchen, Würstchen und<br />
Süßigkeiten. Der Umzug endete im Kirmeslokal „Zum<br />
Lahntal“, wo der Abschluss war. Beim Frühschoppen<br />
am Montag wurden auch die Preise der Tombola verlost.<br />
Ein Wandergeselle machte auch am Umzug mit<br />
3<br />
9<br />
10<br />
11
Eine Wandergruppe aus den Bergen . . . .<br />
. . . . sowie Urlauber, die direkt vom Strand kommen<br />
<strong>27</strong>
28<br />
Für das leibliche Wohl sorgten Andi Herpel und Daniel Meffert mit dem<br />
fahrbaren Grill<br />
Der Bootsclub sorgte dafür, dass auch<br />
„Fußkranke“ den Umzug geniesen<br />
konnten.
Die Kärntener Urlaubsbekannten der Familie Kuhmann, Loise und Ewald Meislitzer.<br />
Sie hatten ihre Tochter Manuela und den zuk. Schwiegersohn Johannes<br />
Kröll sowie 4 Kästen Villacher Bier mitgebracht, dass im Umzug verteilt wurde.<br />
Die Gewinner des 1. Preises der Tombola: ein Flachbildschirm für Hermann und<br />
Hertha Scheidweiler<br />
29
Ausbau der L 322 (Rupbachstraße) hat begonnen<br />
Nach langen Jahren der Ankündigung hat im Frühjahr 2012 der Ausbau der L 322<br />
(Rupbachstraße) begonnen. Im März wurde unter Vollsperrung der Baumbestand über<br />
dem Steilhang abgeschnitten und abtransportiert. Dann war die Straße wieder für zwei<br />
Monate freigegeben.<br />
30
Dann fing die bauausführende Firma Abel und Weimar aus Limburg mit der Verbreiterung<br />
der Fahrbahn an. Hierfür muss der Fels am Steilhang abgetragen werden. Auch<br />
diese Arbeiten können nur unter Vollsperrung der Straße stattfinden.<br />
Die Firma hatte auch den Radweg an der B 417 <strong>Laurenburg</strong>-Obernhof gebaut<br />
31
Zur Zeit (Mitte Oktober) werden <strong>neu</strong>e Kanalleitungen verlegt und Kontrollschächte gesetzt.<br />
Auch dies ist nicht einfach, da überall Fels ist. Voraussichtliche Fertigstellung Anfang<br />
2013.<br />
32
Planung von zwei Webcams<br />
Die „Freunde der <strong>Laurenburg</strong>“ möchten nicht nur in die Vergangenheit , sondern auch<br />
in die digitale Zukunft blicken. Der Anfang wurde mit einer eigenen Homepage gemacht.<br />
Auf dieser kann man sich über allerlei Aktivitäten informieren, sich Bilder anschauen, Informationen<br />
einholen oder alle bisher erschienenen <strong>Laurenburg</strong>-<strong>Brief</strong>e downloaden.<br />
Nun möchten wir einen Schritt weiter gehen. Schon lange war der Wunsch vorhanden<br />
zwei Kameras aufzustellen, die <strong>Laurenburg</strong> und die „<strong>Laurenburg</strong>“ jeden Tag mit<br />
mehreren Aktualisierungen von ihrer schönsten Seite zeigen.<br />
Martin Ochs hat nun einen konkreten Plan, wie es aussehen könnte, vorgelegt. Nach<br />
diesem soll eine Kamera auf der Burg und eine im „Haus am Fluß“ installiert werden.<br />
Auf den beiden unteren Bildern kann man sehr schön die beiden Positionen und die Erfassungswinkel<br />
der Kameras sehen.<br />
33
Vandalismus nimmt kein Ende<br />
Die fest installierte Bank auf dem Aussichtspunkt „Strohhüttchen“ wurde mutwillig<br />
zerstört. Die Bretter sind zerbrochen und die Eisenteile verbogen.<br />
34<br />
Rolf<br />
Mollenhauer<br />
* 18.03.1928 † 26.12.2011<br />
Am 26.12.2011 verstarb unser Mitglied Rolf Mollenhauer. Herr Mollenhauer<br />
war seit dem 12. Dez. 1994 Mitglied und sehr an der Geschichte des<br />
Nassauer Landes und der Esterau interessiert.<br />
Wir werden den Verstorbenen stets in guter Erinnerung behalten.<br />
Der Familie gilt unser tief empfundenes Beileid.<br />
Freunde der <strong>Laurenburg</strong>
Nicolaus Hendrik<br />
Johannes Pabon<br />
* 24.03.1923 † 03.12.2011<br />
Nach langer schwerer Krankheit verstarb unser Mitglied Nicolaus Hendrik<br />
Johannes Pabon aus Deventer in den Niederlanden. Herr Pabon hatte<br />
<strong>Laurenburg</strong>er Wurzeln – seine Vorfahren stammten aus der <strong>Laurenburg</strong>er<br />
Mühle. Mit Interesse verfolgte er die Arbeiten an der <strong>Laurenburg</strong>.<br />
Wir werden den Verstorbenen stets in guter Erinnerung behalten.<br />
Der Familie gilt unser tief empfundenes Beileid.<br />
Freunde der <strong>Laurenburg</strong><br />
Ernst<br />
Bauer<br />
* 09.05.1922 † 12.12.2011<br />
Nach kurzer Krankheit verstarb unser Mitglied Ernst Bauer. Ernst Bauer war<br />
seit dem 1. Sept. 1993 Mitglied und verfolgte die Arbeiten an der <strong>Laurenburg</strong><br />
mit regem Interesse.<br />
Wir werden den Verstorbenen stets in guter Erinnerung behalten.<br />
Der Familie gilt unser tief empfundenes Beileid.<br />
Freunde der <strong>Laurenburg</strong><br />
35
Rodung neben der Burg<br />
Das Gelände neben der Burg (nördlich) wurde gerodet und soll geebnet werden. Auch<br />
muss das Geländer er<strong>neu</strong>ert werden. Das angefallene Holz wird später im Kamin der <strong>Laurenburg</strong><br />
verfeuert.<br />
36<br />
<strong>Laurenburg</strong>er Terminkalender<br />
2012/2013 (soweit schon bekannt)<br />
Seniorenfeier (Ortsgemeinde) 02. 12. 2012<br />
Singen unterm Weihnachtsbaum (Freizeitsänger) 08. 12. 2012<br />
Brockselessen in der Grillhütte 29. 12. 2012<br />
Jahreshauptversammlung (<strong>Heimatverein</strong>) 18. 01. 2013<br />
Jahreshauptversammlung (Freiw. Feuerwehr) 15. 03. 2013<br />
Sommerfest <strong>Heimatverein</strong> 19. 05. 2013<br />
Burgfest (Freunde der <strong>Laurenburg</strong>) 20. 07. 2013<br />
Herbstkirmes<br />
(Ortsgemeinde + Kirmesgesellschaft) 04. 10. bis 07. 10. 2013<br />
Jahreshauptversammlung der<br />
Freunde der <strong>Laurenburg</strong> 22. 11. 2013