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Richtig lesen lernen - Schritt für Schritt

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erInnen) den Lernfortschritt hören und somit<br />

auch ihr Üben als ertragreich verbuchen. Nur<br />

wenn das Kind sein Arbeiten als erfolgreich erlebt,<br />

wird es eine Übungsmotivation aufbauen<br />

können.<br />

Hoch in den Ber | gen<br />

ist ein klei | nes Dorf.<br />

Immer wieder sollte überprüft werden, ob das<br />

Kind sinnentnehmend ge<strong>lesen</strong> hat. Hierzu dienen<br />

die Fragen zum Text, die unter jedem Lesetext<br />

aufgeführt sind. Die Fragen sind als Anregungen<br />

<strong>für</strong> weiterführende Gespräche gedacht.<br />

Gelingt dem Kind das flüssige Lesen, so kann auf<br />

die Silbeneinteilung der Wörter verzichtet werden.<br />

Im nächsten <strong>Schritt</strong> kommt es darauf an,<br />

die Leseflüssigkeit (Lesegeschwindigkeit) zu erhöhen.<br />

4. <strong>Schritt</strong>: Flüssiges Lesen<br />

TL 1 - Nr. 1<br />

Nur we | ni | ge Men | schen le | ben dort.<br />

Sie hal | ten Scha | fe,<br />

Kü | he und ei | ni | ge Rin | der.<br />

Die Ern | te auf dem kar | gen Bo | den<br />

reicht ge | ra | de<br />

<strong>für</strong> den ei | ge | nen Be | darf.<br />

Die Men | schen ar | bei | ten hart<br />

und sind be | schei | den.<br />

Nur sel | ten<br />

stei | gen sie ins Tal hi | nun | ter,<br />

um not | wen | di | ge Din | ge<br />

ein | zu | kau | fen.<br />

Fragen zum Text:<br />

Wo ist das Dorf?<br />

Wie leben die Menschen dort?<br />

Silben: 86 Wörter: 50 Zeichen: 257<br />

BF einsilbig = 25; zweisilbig = 16; mehrsilbig = 9; Plosiva = 24<br />

a) Flüssiges Lesen ist nur still möglich<br />

Wenn Kinder beginnen, Wörter zu er<strong>lesen</strong>, so<br />

sprechen sie dabei meist laut mit. Sie brauchen<br />

die akustische Rückmeldung, um die <strong>Richtig</strong>keit<br />

ihres Lesens zu erfahren. Mit zunehmender<br />

Kompetenz geben sie in der Regel das laute Mitsprechen<br />

beim Lesen von selbst auf. Das hat seine<br />

guten Gründe: Flüssiges Lesen ist nur still<br />

möglich. Es gibt verschiedene Argumente, wa-<br />

rum Leseübungen immer nur still (leise) erfolgen<br />

sollten.<br />

1. Die Steuerung der Artikulationsorgane ist<br />

ein sehr komplexer und zeitaufwendiger Prozess,<br />

der das Gehirn in viel stärkerem Maße<br />

belastet als das stille Lesen. Dies ist am Aktivitätsverteilungsmuster<br />

deutlich zu erkennen<br />

(siehe die folgende Abbildung). Die Computeraufnahme<br />

der Versuchsperson, dessen<br />

Gehirn in der linken Abbildung gezeigt wird,<br />

liest still, während auf der rechten Seite eine<br />

Aufnahme einer laut <strong>lesen</strong>den Versuchsperson<br />

zu sehen ist. Die Zentren, die mit der<br />

Steuerung der Artikulationsorgane beschäftigt<br />

sind und das „Lesezentrum“ (Laut-<br />

Buchstaben-Zuordnung) benötigen beim lauten<br />

Lesen viel mehr Energie als beim stillen<br />

Lesen. Deutlich zu erkennen ist, dass dies zu<br />

Lasten der Sinnentnahme (frontaler Bereich)<br />

geht. Beide Aufnahmen stammen von erwachsenen<br />

Versuchspersonen, die gut <strong>lesen</strong><br />

können, die Lesetechnik also schon automatisiert<br />

haben. Es ist leicht einzusehen, dass<br />

das kindliche Gehirn mit der Doppelbelastung<br />

(laut <strong>lesen</strong> und Sinnentnahme) weitgehend<br />

überfordert ist. 14<br />

14 N. A. LASSEN, D. H. INGVAR, E. SKINHØJ.: Hirnfunktion und Hirndurchblutung.<br />

Aus: Gehirn und Nevensystem. Spektrum der Wissenschaft<br />

S. 141, Heidelberg 1983 Die Farbaufnahmen des Originals wurden<br />

in Graustufen umgewandelt und die Ruhemuster (im Original blau)<br />

entfernt.<br />

© Norbert Sommer-Stumpenhorst <strong>Richtig</strong> Lesen <strong>lernen</strong> – <strong>Schritt</strong> <strong>für</strong> <strong>Schritt</strong> LE02 / 7

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