DAS ROTE FENSTER - OSZ Max-Taut-Schule in Berlin
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Monika Mayer und Katr<strong>in</strong> beim Interview/Foto: privat<br />
[Freitag, 19.12.08, 11.30 Uhr, im<br />
Büro von Frau Mayer]<br />
Nach e<strong>in</strong>er freundlichen Begrüßung…<br />
Sagen Sie Frau Mayer, wie<br />
kam es denn dazu, dass<br />
Sie Schulleiter<strong>in</strong> geworden<br />
s<strong>in</strong>d? Vermutlich ist das ja<br />
e<strong>in</strong> ziemlich langer Weg. Das<br />
ist wohl wahr! Antwortet sie und<br />
me<strong>in</strong>e etwas tollpatschig gestellte<br />
Frage lässt sie vergnügt lachen.<br />
Der Weg hat an e<strong>in</strong>er beruflichen<br />
<strong>Schule</strong> angefangen, an<br />
welcher mich das Kollegium<br />
gebeten hat, die Schulleitung zu<br />
übernehmen. Daraufh<strong>in</strong> dachte<br />
ich: „Das probier ich ’mal aus“.<br />
Die Berufsschulen im Ostteil<br />
Berl<strong>in</strong>s wurden zu dieser Zeit<br />
eh aufgelöst. Ich b<strong>in</strong> eigentlich ja<br />
Lehrer<strong>in</strong>. Nach e<strong>in</strong>iger Zeit wurde<br />
ich gefragt, ob ich Interesse<br />
hätte an der stellvertretenden<br />
Schulleitung dieser <strong>Schule</strong>. Das<br />
habe ich mir gründlich überlegt,<br />
denn mit e<strong>in</strong>igen Abteilungen<br />
hatte ich beruflich gar ke<strong>in</strong>e Er-<br />
iNTERNES 6<br />
Monika Mayer – das Interview<br />
Vielen von uns ist sie bereits durch ihre freundliche, charismatische und immer hilfsbereite Art bekannt. Der gute Geist unserer <strong>Schule</strong>. Wir wollten das Band zwischen<br />
Schülern und Schulleiter<strong>in</strong> noch etwas enger knüpfen und <strong>in</strong>terviewten Frau Mayer aus diesem Anlass. Nun erhaltet ihr e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> ihr Leben, beruflich wie privat.<br />
fahrung. Letztendlich habe ich<br />
doch entschieden, das zu machen,<br />
weil mir die Arbeit <strong>in</strong> der<br />
Leitungsebene viel Spaß gemacht<br />
hat, da man dort auch e<strong>in</strong>e ganze<br />
Menge bewegen kann. So b<strong>in</strong><br />
ich also 1995 an die <strong>Max</strong>-<strong>Taut</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> als <strong>OSZ</strong>-Koord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong><br />
gewechselt und übernahm später<br />
die gesamte Schulleitung.<br />
- »Das probier ich ’mal aus« -<br />
Sie haben erwähnt, dass Sie<br />
eigentlich Lehrer<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d.<br />
Was für Fächer unterrichten<br />
sie denn und welchen<br />
Beruf haben Sie gelernt?<br />
Also, ich b<strong>in</strong> Diplom<strong>in</strong>genieurpädagog<strong>in</strong><br />
für Masch<strong>in</strong>enbau. Vorher<br />
hab ich, neben dem Abitur,<br />
Schlosser gelernt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Betrieb<br />
der Kühlwaggons herstellt<br />
und ich muss bis heute sagen,<br />
dass ich davon immer noch profitiere.<br />
Darum denke ich nicht,<br />
dass Mädchen immer nur <strong>in</strong> den<br />
schönen Randberufen des Lebens<br />
arbeiten müssen.<br />
Ahh tatsächlich?, antworte<br />
ich mit erstaunter Stimme<br />
und wieder schmunzelt sie.<br />
Ja. Ich kann alle Fächer unterrichten,<br />
die sich um dieses Diplom<br />
ranken, das fängt bei der Mathematik<br />
an, über das Bauzeichnen,<br />
über Metalltechnik, man könnte<br />
da alles machen. An dieser <strong>Schule</strong><br />
hatte ich mir vorgenommen <strong>in</strong><br />
der Berufsvorbereitung Unterricht<br />
zu geben, denn als damals<br />
noch stellvertretender Schulleiter<br />
muss/darf/soll man natürlich<br />
auch unterrichten. Das f<strong>in</strong>de ich<br />
auch ganz wichtig! Ich b<strong>in</strong> <strong>in</strong> die<br />
gymnasiale Oberstufe gewechselt<br />
und habe dort Metalltechnik<br />
unterrichtet, weil ich mal gucken<br />
wollte, wie das Arbeiten dort<br />
ist. Ich schätze jede Abteilung.<br />
Mir hat es unheimlichen Spaß<br />
gemacht, mit den Schülern <strong>in</strong><br />
der Berufsvorbereitung zu arbeiten,<br />
denn die haben gelernt,<br />
dass man mit sauberen Händen<br />
kommen muss, weil man sonst<br />
e<strong>in</strong>e dreckige Zeichnung hat. Für<br />
mich s<strong>in</strong>d das Erfolge, über die<br />
man sich freut, denn daran er-<br />
kennt man, so f<strong>in</strong>de ich, dass es<br />
sich gelohnt hat!<br />
Welche besonderen Anliegen<br />
haben Sie persönlich<br />
als Schulleiter<strong>in</strong>? Für mich<br />
war es immer ganz wichtig, dass<br />
Schüler, die zu uns kommen, e<strong>in</strong><br />
Haus vorf<strong>in</strong>den, <strong>in</strong> dem man<br />
lernen kann und Lernen Spaß<br />
macht. Die technischen Voraussetzungen<br />
sollten stimmen, sodass<br />
das Lernen nicht nur e<strong>in</strong>e<br />
Aneignung von theoretischem<br />
Wissen ist - learn<strong>in</strong>g by do<strong>in</strong>g<br />
also. Das zweite Anliegen war,<br />
dass sich die Schüler auch <strong>in</strong> den<br />
Pausen wohlfühlen sollten. Als<br />
ich an diese <strong>Schule</strong> kam, gab es<br />
noch ke<strong>in</strong>e Cafeteria. Geme<strong>in</strong>sam<br />
haben wir auch die Gestaltung<br />
des Innenhofes organisiert,<br />
sodass den Schülern auch die<br />
Möglichkeit gegeben ist, sich<br />
hier wohlzufühlen. Außerdem<br />
ist es natürlich ebenso wichtig,<br />
dass Schüler Lehrer haben, die<br />
man letztendlich alles fragen<br />
kann und dass Lehrer mit den<br />
Schülern geme<strong>in</strong>sam arbeiten<br />
können. Das funktioniert nicht