PDF Datei - Stadt Kornwestheim
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KlimaschutzKonzept <strong>Kornwestheim</strong><br />
Kurzfassung<br />
Gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt,<br />
Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
Förderkennzeichen 03KS0027
Klimaschutzkonzept<br />
<strong>Kornwestheim</strong><br />
Ein Förderprojekt des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und<br />
Reaktorsicherheit.<br />
Förderkennzeichen: 03KS0027<br />
Titel: „Integriertes Klimaschutzkonzept für die Große Kreisstadt <strong>Kornwestheim</strong><br />
einschließlich eines Sanierungskonzeptes für 34 Liegenschaften“<br />
Verfasser:<br />
Dipl.-Ing. Thomas Steidle (Projektleitung)<br />
Dipl.-Ing. Harald Bieber<br />
Dipl.-Ing. (FH) Horst Fernsner<br />
Dipl.-Ing. Claus Greiser<br />
Dr.-Ing. Volker Kienzlen<br />
Dipl.-Ing. Claire Vasseur<br />
mit Beiträgen von<br />
Helmut Brodt, ID-Kommunikation (Kommunikation)<br />
Dr. Ralf Determeyer (Mobilität)<br />
Dipl.-Phys. Ursula Rath, CONSISTE (Stromeffizienz GHD)<br />
Auftraggeber:<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Kornwestheim</strong><br />
Stabsstelle Umweltbeauftragte
1 Einleitung und Zielsetzung<br />
Die große Kreisstadt <strong>Kornwestheim</strong> mit ihren ca. 31.000 Einwohnern<br />
und ca. 8.100 Beschäftigten ist geprägt durch ein sehr<br />
kompaktes <strong>Stadt</strong>gebiet mit einer verdichteten Wohnbebauung aus<br />
den 20er und 50er Jahren, zwei umgewidmeten Kasernenarealen,<br />
großflächigen Bahnanlagen sowie der Wohnsiedlung Pattonville.<br />
<strong>Kornwestheim</strong> ist seit 2008 Mitglied im Klimabündnis und gehört<br />
in Baden-Württemberg zu den ersten 17 Kommunen, die seit 2006<br />
am European Energy Award® (eea®) teilgenommen haben. <strong>Kornwestheim</strong><br />
konnte im Jahr 2009 mit einer Punktzahl von 62 % zertifiziert<br />
werden.<br />
Zur Fortsetzung und Weiterentwicklung der erfolgreichen Arbeit<br />
am eea® und beim Kommunalen Energiemanagement sowie zur Unterstützung<br />
aktueller städtebaulicher Aufgaben wurde ein integriertes<br />
Klimaschutzkonzept für <strong>Kornwestheim</strong> erstellt. Dieses<br />
dient als Planungsgrundlage und Entscheidungshilfe für die<br />
<strong>Kornwestheim</strong>er Klimaschutzstrategie.<br />
In einem zweiten Teilauftrag wurde eine Datenbasis zur langfristigen<br />
energetischen Sanierung der städtischen Gebäude erstellt,<br />
eine Bewertung aller Bauteile der Gebäudehülle und<br />
Wärmeerzeuger von 34 Objekten durchgeführt, Maßnahmenvorschläge<br />
erarbeitet und das notwendige langfristige Budget zur<br />
Durchführung der Sanierungen abgeschätzt.<br />
2 Ist-Analyse Energieverbrauch und CO2-<br />
Emissionen<br />
Die Beschreibung der Ist-Situation beruht auf einer umfassenden<br />
Datenerhebung zum Energieverbrauch in <strong>Kornwestheim</strong>. Ein Teil der<br />
Daten stammt aus direkten Messungen, ein größerer Teil der Daten<br />
muss jedoch durch Berechnungen und Abgleich mit anderen Statistiken<br />
des Statistischen Landesamtes oder statistischen Daten der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Kornwestheim</strong> erfolgen. Ziel ist, die tatsächlichen Energieströme<br />
möglichst exakt abzubilden. Unsicherheiten sind jedoch unvermeidlich.<br />
Bei der Bilanzierung wurden auch historische Daten von 1990 einbezogen,<br />
um einen Bezugspunkt für die CO2-Einsparungen gemäß den<br />
Klimaschutzzielen der Bundesregierung zu erhalten. In den Grafiken<br />
wird jeweils auch die zukünftige Entwicklung des Energieverbrauchs<br />
dargestellt. Für diese Berechnungen wurden Trends aus<br />
der Vergangenheit und die erwartete Wirkung bestehender Gesetze<br />
in die Zukunft extrapoliert. Dieses Referenzszenario dient als<br />
Bezugspunkt für die Definition zusätzlicher Klimaschutzziele.<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 2<br />
Juni 2010
Der Endenergieverbrauch ist in <strong>Kornwestheim</strong> seit 1990 insgesamt<br />
weitgehend konstant geblieben.<br />
Wie Abbildung 1 zeigt, ist die auffälligste Entwicklung der Anstieg<br />
des Gasverbrauchs um 25 % bei gleichzeitigem Rückgang des<br />
Heizölverbrauchs um 41 %. Der Stromverbrauch ist seit 1990 von<br />
ca. 178 GWh/a auf ca. 209 GWh/a gestiegen (+ 18 %).<br />
Der Treibstoffverbrauch im Verkehr hat mit 31 % den größten Anteil<br />
am Endenergieverbrauch; er ist seit 1990 um ca. 13 % gestiegen.<br />
Fernwärme hat einen relativ hohen Anteil von ca. 5%.<br />
GWh/a<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
Endenergieverbrauch nach Energieträgern<br />
0<br />
1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025<br />
Abbildung 1 Endenergieverbrauch nach Energieträger<br />
Die Holznutzung in Kleinfeuerungsanlagen erreicht für ganz Korn-<br />
westheim einen Anteil von ca. 2%, wobei im Sektor Haushalte immerhin<br />
7,6 % auf Holz entfallen. Die Anteile von Sonnenenergie<br />
und Erdwärme sind mit 0,2 % des Wärmebedarfs der Haushalte trotz<br />
erheblicher Zuwächse (Faktor 5 seit 2000) noch unbedeutend. Bis<br />
2025 könnten sich die Anteile Holz auf 4 % verdoppeln und Solar/Erdwärme<br />
auf dann 1 % noch mal verfünffachen (s. dazu auch<br />
Kapitel 4.8).<br />
MWh/EW<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
Endenergieverbrauch pro Einwohner<br />
Strom<br />
Treibstoffe<br />
Solar / Erdwärme<br />
Heizöl<br />
Fernwärme<br />
Holz<br />
Gas<br />
<strong>Kornwestheim</strong><br />
Baden-Württemberg<br />
Deutschland<br />
0<br />
1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025<br />
Ab bildung 2 Energieverbrauch je Einwohner in <strong>Kornwestheim</strong>, Ba-Wü<br />
und D<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 3<br />
Juni 2010
Die obige Abbildung zeigt einen Vergleich des Endenergieverbrauchs<br />
pro Kopf in <strong>Kornwestheim</strong>, Deutschland und Baden-<br />
Württemberg. Der Verbrauch in Deutschland ist von 1990 bis 2000<br />
bedingt durch die Wiedervereinigung deutlich gesunken, während in<br />
Baden-Württemberg ein leichter Anstieg zu verzeichnen war.<br />
In <strong>Kornwestheim</strong> verursachte der große Verlust von Arbeitsplätzen<br />
in Industrie und Gewerbe von 20 % zwischen 1990 und 2000 einen<br />
Rückgang beim Endenergieverbrauch. Der Tiefststand der Beschäftigung<br />
war 2005 erreicht, seitdem ist die Beschäftigung wieder<br />
leicht gestiegen. Die Haushalte sind der größte Verbrauchssektor.<br />
Hier ist der Verbrauch seit 1990 um ca. 5 % gestiegen. Allerdings<br />
ist der Verbrauch pro Kopf ungefähr konstant geblieben, wobei der<br />
Stromverbrauch im gleichen Maße gestiegen ist, wie der Wärmeverbrauch<br />
gesunken ist.<br />
kt/a<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
CO2-Emissionen nach Sektoren<br />
Industrie<br />
Verkehr<br />
Öff. Liegenschaften<br />
Gew., Handel, Dienstl.<br />
Haushalte<br />
0<br />
1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025<br />
Abbildung 3: Entwicklung der CO2-Emissionen nach Sektoren<br />
Abbildung 3 zeigt die Entwicklung der CO2-Emissionen. Bei weitgehend<br />
konstantem Endenergieverbrauch sind die Emissionen seit 1990<br />
um ca. 6 % gesunken. Das liegt einerseits am abnehmenden CO2-<br />
Rucksack des bundesdeutschen Strom-Mix durch den zunehmenden Einsatz<br />
erneuerbarer Energien und andererseits am geringeren Kohlenstoffgehalt<br />
von Erdgas im Vergleich zu Heizöl. Der Anstieg von<br />
2005 bis 2008 ist bedingt durch die wieder gestiegene Anzahl der<br />
Beschäftigten in Industrie und Gewerbe.<br />
Für die Berechnung der Referenzentwicklung bis 2025 wurde unterstellt,<br />
dass sich erkennbare Trends bei Energieverbrauch und Effizienzsteigerung<br />
fortsetzen und Gesetze von Bund und Land wirken.<br />
Trotzdem ist zu erwarten, dass die minimalen Klimaschutzziele<br />
von Bund und Land (-20% bis 2020) ohne große zusätzliche Anstrengungen<br />
nicht erreicht werden. Weiter reichende Ziele (-35%<br />
bis -40% bis 2020 gemäß Leitszenario des BMU von 2009) rücken oh-<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 4<br />
Juni 2010
ne massive Förderung und flankierende Gesetzgebung durch den Bund<br />
in weite Ferne.<br />
Der fachliche Schwerpunkt der Umweltbeauftragten waren bisher<br />
vorwiegend Aktionen, Veranstaltungen, Informationsangebote sowie<br />
die Umsetzung des energiepolitischen Handlungsprogramms des European<br />
Energy Award. Die Ludwigsburger Energieagentur (LEA) hatte<br />
insbesondere die Beratung bei der energetischen Gebäudesanierung<br />
im Fokus. Für den Bereich Industrie und Gewerbe wurde 2007 und<br />
2008 ein ECOfit Programm mit sieben Firmen durchgeführt. Im Bereich<br />
der städtischen Liegenschaften wurde durch das Energiemanagement<br />
und die energetische Sanierung bereits ca. 20% CO2-<br />
Minderung erzielt. Bei einem Anteil von lediglich 2% an den Gesamtemissionen<br />
kann der Beitrag der <strong>Stadt</strong> aber nur gering bleiben.<br />
Zukünftig muss der Bereich Industrie und Gewerbe (46% Anteil an<br />
den Emissionen) deutlich intensiver in die Klimaschutzmaßnahmen<br />
einbezogen werden. Das Gleiche gilt für den Verkehr, wo durch<br />
sehr kostengünstige Maßnahmen (Sprit sparender Fahrstil, verstärkte<br />
Nutzung des Umweltverbundes) schnell nennenswerte Einsparungen<br />
erreicht werden könnten.<br />
3 Partizipation<br />
Ein Klimaschutzkonzept wird dann in wesentlichen Teilen umgesetzt<br />
werden, wenn die Hauptakteure bereits bei der Erarbeitung des<br />
Konzeptes eingebunden waren. Anspruch der KEA ist es, das Klimaschutzkonzept<br />
im Dialog mit denjenigen Gruppen zu erstellen, die<br />
dann auch bei der Umsetzung eine wichtige Rolle spielen.<br />
Die Einbindung der Verwaltungsspitze sowie von Schlüsselpersonen<br />
aus Politik, Industrie und anderen Initiativen und Gruppen<br />
(<strong>Stadt</strong>werke, Agenda 21, Energieteam eea, Ludwigsburger Energieagentur,<br />
Architekten, Handwerker) erfolgte in Form von Einzelgesprächen.<br />
Daher wurden neben den vier Sitzungen der Energie-Kommission<br />
zwölf Akteursgespräche geführt sowie in vier Terminen mit Bereichen<br />
der <strong>Stadt</strong>verwaltung Ansatzpunkte diskutiert.<br />
Als Instrument der Partizipation wurde die Energiekommission, die<br />
bereits seit der Teilnahme am European Energy Award® tätig ist,<br />
mit einem etwas erweiterten Personenkreis eingesetzt.<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 5<br />
Juni 2010
KEA, Verwaltung,<br />
Energiekommission<br />
Agenda 21<br />
Privathaushalte<br />
Gewerbe<br />
Handel<br />
St adt w erke<br />
SWLBKW<br />
Energiekommission Hemmnisse:<br />
Informationsdefizit<br />
Motivation<br />
Ent scheidungsf indung<br />
Industrie<br />
KMU<br />
Gemeinderat<br />
Part eien<br />
Abbildung 4: Kommunikationsstruktur im Rahmen des Klimaschutzkonzepts<br />
Folgende Fragestellungen lagen den Gesprächen zugrunde:<br />
Welche Angebote machen die verschiedenen Akteure? Welche<br />
Themen werden abgedeckt?<br />
Wo wollen Akteure aktiver werden, wo gibt es Defizite?<br />
Welche zusätzlichen Akteure sollten eingebunden werden.<br />
Bei welchen Themen sind Kooperationen erwünscht?<br />
Welche Aktionen könnten durchgeführt werden?<br />
Konsens aller Beteiligten ist es, dass Klimaschutz und Energieeffizienz<br />
einen hohen Stellenwert besitzen und über die<br />
bisherigen Anstrengungen hinaus Handlungsbedarf besteht. Hohe<br />
Kosten und lange Amortisationszeiten wurden als größtes Hemmnis<br />
eingeschätzt. Alle Akteure sehen Informationen und Kommunikation<br />
als wesentlichen Bestandteil einer Klimaschutzstrategie.<br />
Der Vorbildfunktion der <strong>Stadt</strong>verwaltung kommt große Bedeutung<br />
zu. Wichtig erscheint es auch, gute Beispiele zu kommunizieren.<br />
Die Koordination von Klimaschutzmaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit<br />
sind Aufgaben der <strong>Stadt</strong>verwaltung, die sinnvoller weise<br />
beim Klimamanager gebündelt werden sollten.<br />
Die politischen Fraktionen haben zum Teil relativ klare Vorstellungen<br />
und Erwartungen an das Klimaschutzkonzept. Die Verwaltung<br />
sieht die beispielsweise durch Personalkapazitäten be-<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 6<br />
Juni 2010
schränkten Handlungsmöglichkeiten. Architekten und Handwerker<br />
sollten sich stärker als Partner verstehen und gemeinsam das<br />
Thema integrale Sanierung vertreten. Der Aufbau einer Internetseite<br />
zum Klimaschutz wird von den Bauschaffenden besonders<br />
unterstützt. Auch das Handwerk ist daran interessiert, sich an<br />
Messen, Info-Tagen oder Vortragsreihen zu beteiligen. Die<br />
<strong>Stadt</strong> sollte dabei Initiator sein. Das Handwerk wünscht sich<br />
ausdrücklich eine stärkere Kontrolle gesetzlicher Vorgaben<br />
durch die <strong>Stadt</strong>. Handwerk und Planer sind sich einig, dass die<br />
kostenlose Initialberatung und eine Trennung von Beratung und<br />
Ausführung wichtig sind. Weiterbildung und Qualitätssicherung<br />
haben zentrale Bedeutung. Das bietet gute Voraussetzungen um zu<br />
den Themen Altbausanierung, Luftdichtigkeit, Wärmebrücken und<br />
Weiterbildung gemeinsam aktiv zu werden, um die Qualität bei Neubau<br />
und Altbausanierung zu verbessern (s. Maßnahme 6.8).<br />
Die Wohnungsbaugesellschaften unterstützen die Idee des ökologischen<br />
Mietspiegels, da so höhere Kaltmieten begründbar sind.<br />
Schwierigkeiten bereitet teilweise das Nutzerverhalten, das in<br />
Einzelfällen zu Schimmel führt.<br />
Die Agenda 21-Gruppe hat sich in der Vergangenheit intensiv<br />
dem Thema Photovoltaik gewidmet. Derzeit liegt ein Schwerpunkt<br />
im Bereich Fernwärme.<br />
Auch die Banken haben Interesse an ganzheitlichen Sanierungen,<br />
um werthaltige Investitionen zu befördern.<br />
Innovative Unternehmen aus <strong>Kornwestheim</strong> regen an, Energieeffizienz-Meisterschaften<br />
ins Leben zu rufen. Ziel ist vor allem<br />
eine höhere Wahrnehmbarkeit in der Öffentlichkeit.<br />
4 Themenbezogene Analyse und Bewertung von<br />
Handlungsoptionen<br />
4.1 Kommunale Liegenschaften<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Kornwestheim</strong> betreibt 34 größere Liegenschaften mit<br />
insgesamt ca. 60 Gebäuden. Die Fläche der Objekte beträgt ca.<br />
82.000 m², das entspricht ca. 2,6 m² pro Einwohner.<br />
Bei den kommunalen Liegenschaften wurden bereits sehr gute Einsparerfolge<br />
erzielt. Die Entwicklung des Endenergieverbrauchs<br />
(witterungsbereinigt) zeigt einen deutlichen Rückgang zwischen<br />
2000 und 2005, der sich auch etwas abgeschwächt auch bis 2008<br />
fortgesetzt hat.<br />
Für die zukünftige Entwicklung wurde unterstellt, dass die Objekte<br />
der <strong>Stadt</strong>mitte (Rathaus, Schulzentrum, Rechberghalle etc.) an<br />
das Heizwerk Stotz angeschlossen werden. Der Nahwärmeanteil am<br />
Wärmeverbrauch erhöht sich dadurch von gegenwärtig 30 % auf<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 7<br />
Juni 2010
ca. 70 % im Jahr 2015. Gleichzeitig soll auch der Anteil der erneuerbaren<br />
Energien an der Fernwärmeerzeugung und der KWK-Anteil<br />
erhöht werden. Durch den Ausbau des Heizwerks Stotz mit Pelletkessel<br />
und BHKW werden CO2-Minderungen von ca. 0,7 kt/a für die<br />
angeschlossenen Liegenschaften erwartet, das entspricht ca. 75%<br />
gegenüber einer Erneuerung der bestehenden Gasheizungen. Parallel<br />
dazu könnten in weiteren Liegenschaften Holzpelletanlagen als Ersatz<br />
für die Gaskessel eingebaut werden.<br />
kt/a<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
CO2-Emissionen städtische Liegenschaften<br />
Strom inkl. Staßenbel.<br />
Wärme<br />
0<br />
1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025<br />
Abbildung 5: CO2-Emissionen der städtischen Liegenschaften<br />
Das Kommunale Energiemanagement (KEM) wurde seit 2007 zunächst<br />
für 12 verbrauchsintensive Liegenschaften und seit 10/2008 für<br />
weitere 18 Objekte durch die KEA wahrgenommen. Beim KEM wurden<br />
durch die Optimierung der Heizungs- und Lüftungsanlagen und der<br />
Regelungen, durch Hausmeisterschulungen, Nutzersensibilisierung,<br />
Verbrauchskontrolle und geringinvestive Maßnahmen (z. B. Zeitschaltuhren,<br />
Effizienzpumpen) Verbrauchsreduzierungen von ca.<br />
14 % erzielt.<br />
Untersuchungen haben ergeben, dass die Objekte kontinuierlich<br />
durch das KEM betreut werden müssen. Sobald die Betreuung nachlässt<br />
oder sogar endet, steigt der Verbrauch wieder an. Seit Juli<br />
2010 wurde deswegen eine neue Stelle für das Energiemanagement,<br />
die diese Aufgaben von der KEA übernimmt und in eigener Regie<br />
weiterführt.<br />
Bei Energiekosten von ca. 1 Million Euro pro Jahr kann die Stelle<br />
des Energiemanagers und ein Budget für Sofortmaßnahmen dauerhaft<br />
aus den Energiekosteneinsparungen finanziert werden.<br />
Zusätzliche und auch größere Energieeinsparungen können durch die<br />
energetische Sanierung der Gebäude und der technischen Gebäudeausrüstung<br />
erzielt werden.<br />
Dazu wurde ein Teil-Konzept für die städtischen Liegenschaften<br />
erarbeitet. Dabei wurden alle Liegenschaften begangen und die<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 8<br />
Juni 2010
verfügbaren Informationen zu den Bauteilen der thermischen Gebäudehülle<br />
(Außenwände, Fenster, Kellerdecken, Dächer, oberste Geschoßdecken)<br />
und den technischen Anlagen (Heizungen, Heizverteiler,<br />
Warmwasserbereitung, Raumlufttechnische Anlagen, Beleuchtung)<br />
vor Ort und aus den vorhandenen Unterlagen zusammengestellt<br />
und in Excel-Tabellen (pro Objekt je eine Tabellen für opake und<br />
transparente Bauteile, insgesamt ca. 100 Tabellen) und einer Access-Datenbanken<br />
abgelegt.<br />
In den 50 untersuchten Gebäuden wurden 399 opake Bauteile mit einer<br />
Fläche von 132.200 m² und 266 transparente Bauteile mit einer<br />
Fläche von 20.600 m² analysiert. Gemeinsam mit dem Bauamt wurden<br />
Annahmen für spezifische Investitionskosten zur energetischen Sanierung<br />
getroffen. Daraus ergeben sich Kosten von 35 Mio. Euro<br />
für die energetische Sanierung der Bauteile der Außenhülle.<br />
Die Gebäuderichtlinie der EU wird für öffentliche Gebäude ab 2018<br />
einen Nahzu-Null-Standard für Gebäude verbindlich festlegen.<br />
Städte wie Frankfurt haben bereits jetzt einen Passivhausstandard<br />
für ihre Gebäude festgelegt. Bei den anstehenden Sanierungen und<br />
Neubauten in <strong>Kornwestheim</strong> sollten unbedingt zukunftsweisende<br />
Dämmstandards als generelle Vorgabe festgelegt werden. Ein guter<br />
Ansatzpunkt ist die Verwendung von Passivhausbauteilen.<br />
Über die Lebensdauer der sanierten Bauteile ergeben sich Energiekosteneinsparungen<br />
in der gleichen Größenordnung wie die Sanierungskosten<br />
ohne den Sowieso-Anteil. Bei den opaken Bauteilen ist<br />
die energetische Sanierung sogar insgesamt kostenneutral.<br />
kWh/a<br />
700.000<br />
600.000<br />
500.000<br />
400.000<br />
300.000<br />
200.000<br />
100.000<br />
0<br />
Ernst-Sigle-Gymnasium<br />
Rathaus<br />
T-H-Realschule<br />
Schiller-Schule<br />
Uhlandschule<br />
Eugen-Bolz-Schule<br />
Silcher-Schule<br />
Alfred-Kercher-Bad<br />
Haus-der-Sozialen-Dienste<br />
Stadionsporthalle<br />
Summe Energieeinsparungen<br />
Sporthalle-Pattonville<br />
Galerie<br />
Haus-der-Musik<br />
Sporthalle Ost<br />
Friedhofsgebäude<br />
Rechberghalle<br />
KiGa-Otterweg<br />
Feuerwache<br />
KiGa-Starenweg-II<br />
KiGa-Daimlerstr<br />
KiGa-Villenneuvestr<br />
KiGa-Lessingstr<br />
KiGa-Rosensteinstr<br />
KiGa-Kirchstr<br />
Transparent<br />
Opak<br />
Abbildung 6: Gesamtenergieeinsparungen opake und transparente<br />
Bauteile<br />
Die berechneten Energieeinsparungen insgesamt betragen<br />
ca. 4,2 GWh/a, das entspricht ca. 30% des gesamten Wärmeverbrauchs<br />
von ca. 14 GWh/a. Zusätzliche Einsparungen ergeben<br />
sich durch die Verringerung von Lüftungsverlusten und die Optimierung<br />
der Heizungs- und Lüftungsanlagen.<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 9<br />
Juni 2010<br />
KiGa-Starenweg-I<br />
KiGa-Bolzstr<br />
KiGa-Karlstr<br />
Herrenhaus-Schafhof<br />
Jugendzentrum<br />
Bürgertreff-Salamanderstr
Insgesamt gibt es 39 Gaskesselanlagen und 9 Fernwärme-<br />
Übergabestationen mit einer installierten Leistung von 10 MW. Das<br />
durchschnittliche Alter der Heizkessel beträgt 15 Jahre. Bei einer<br />
unterstellten Lebensdauer von 25 Jahren würden innerhalb der<br />
nächsten 5 Jahre 6 Anlagen mit ca. 1.300 kW für eine Erneuerung<br />
anstehen. Der Ersatz dieser Kessel (ohne sonstige Anlagen oder<br />
bauliche Maßnahmen) verursacht Kosten von ca. 200.000 Euro. Die<br />
komplette Erneuerung aller Anlagen (ohne Gebäude mit Fernwärmeversorgung)<br />
würde ca. 1 Mio. Euro verursachen.<br />
Der Anschluss von städtischen Gebäuden an das Fernwärmenetz verursacht<br />
höhere Investitionskosten als der reine Ersatz alter Kessel.<br />
Allerdings können durch die Nutzung von BHKW und Pellets im<br />
Heizwerk Stotz ca. 0,7kt/a CO2 eingespart werden. Das entspricht<br />
etwas mehr als 10 % der gesamten Emissionen der städtischen Liegenschaften.<br />
Für das gesamte Fernwärmenetz Stotz ergeben sich sogar<br />
CO2-Einsparungen von 2,6 kt/a. Die Maßnahme ist also aus<br />
Sicht des Klimaschutzes sehr empfehlenswert.<br />
Zu den Heizverteilern wurden die installierten Pumpen und ihre<br />
technischen Daten erfasst (Hersteller, Pumpentyp, Leistung, Rohrinnendurchmesser,<br />
Regelung, Dämmung etc.) und in einer Excel-<br />
Tabelle dokumentiert. Insgesamt wurden Daten zu 190 Strängen zusammengestellt.<br />
Die installierte Leistung der Pumpen beträgt insgesamt<br />
maximal 43 KW. Der Stromverbrauch kann mit 123 MWh/a abgeschätzt<br />
werden (ca. 6 % des Stromverbrauchs der <strong>Stadt</strong>), die<br />
Stromkosten betragen ca. 18.500 Euro/a.<br />
Insgesamt sind noch viele alte Heizungspumpen ohne elektronische<br />
Regelung installiert. Ein Teil der Pumpen ist zu groß dimensioniert.<br />
Ein Austausch der alten Pumpen durch modere Hocheffizienzpumpen<br />
ist sinnvoll. Anhand der Erfassungsliste sollten alle größere<br />
Pumpen und alle Pumpen mit hohem Kennwert überprüft und ein<br />
Austausch mit Hocheffizienzpumpen in Erwägung gezogen werden. Alternativ<br />
kann auch bei Pumpenherstellern ein Komplettangebot bzw.<br />
ein Contractingangebot für die Ertüchtigung der Heizverteiler und<br />
die Durchführung der hydraulischen Abgleiche angefragt werden.<br />
In den Objekten wurde 40 raumlufttechnische Anlagen zur Belüftung<br />
und Beheizung der Gebäude aufgenommen. Insgesamt ist eine Ventilatorleistung<br />
von ca. 220 kW installiert. Der Stromverbrauch kann<br />
mit 600 MWh/a (ca. 28 % des Stromverbrauchs der <strong>Stadt</strong>, Stromkosten<br />
ca. 90.000 Euro/a) abgeschätzt werden. Die Raumlufttechnischen<br />
Anlagen sind überwiegend älter als 20 Jahre. In der Zwischenzeit<br />
wurden die Anforderungen an Luftqualität, Hygiene und<br />
Brandschutz deutlich erhöht. Die Anlagen sind unter diesen Gesichtspunkten<br />
kritisch zu beurteilen. Die Anlagen verfügen überwiegend<br />
über keine Wärmerückgewinnung und sind deswegen mit großen<br />
Verlusten behaftet. Insgesamt ist eine Sanierung der Anlagen<br />
in den nächsten Jahren dringend zu empfehlen. Um den Energieverbrauch<br />
zu senken sollten alternative Konzepte für die Wärme-<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 10<br />
Juni 2010
übergabe durch statische Systeme wie bereits für die Sporthalle<br />
Ost überlegt werden.<br />
Für die Beleuchtungsanlagen in<br />
den städtischen Liegenschaften<br />
wurde eine komplette Erhebung<br />
durchgeführt. Insgesamt wurden<br />
Daten zu ca. 16.000 Lampen in<br />
54 Gebäude erhoben und<br />
bewertet. Rechnerisch ergibt<br />
sich ein Stromverbrauch von<br />
ca. 920 MWh/a, das entspricht<br />
ungefähr 43 % des Stromverbrauchs<br />
der <strong>Stadt</strong> (ohne<br />
kWh/a<br />
800.000<br />
700.000<br />
600.000<br />
500.000<br />
400.000<br />
300.000<br />
200.000<br />
100.000<br />
0<br />
Übersicht Lampen<br />
Verbrauch<br />
Anzahl<br />
HSE HALO AGL TC T5 T8<br />
Straßenbeleuchtung). 61% der Lampen sind T8 Leuchtstoffröhren,<br />
die 75 % des Verbrauchs verursachen. Glühlampen (AGL) haben nur<br />
einen sehr geringen Anteil von 5 % und nur 2,5 % Anteil am<br />
Verbrauch.<br />
Für die Sanierung aller Leuchten (ohne Erneuerung der Elektroinstallation)<br />
muss mit Kosten in der Größenordnung von 1,4<br />
Mio. Euro gerechnet werden. Der Ersatz aller Leuchtmittel würde<br />
ca. 100.000 Euro kosten.<br />
Sämtliche Daten zur Beleuchtung sind in einem Excel-File und einer<br />
Access-Datenbank gespeichert. Jeder Raum ist darin einzeln<br />
erfasst. Mit diesen Software-Tools ist es möglich gezielt nach<br />
Räumen mit hohem Einsparpotenzial zu suchen und Listen für die<br />
Sanierung zusammenzustellen. Die erarbeiteten Unterlagen wären<br />
auch eine wertvolle Hilfe zur Ausschreibung von Contractinglösungen.<br />
4.2 <strong>Stadt</strong>planung<br />
<strong>Kornwestheim</strong> hat eine relativ kleine Gemarkungsfläche und ist mit<br />
ca. 2.125 EW/km² sieben<br />
Mal dichter besiedelt als<br />
der Landesdurchschnitt.<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
<strong>Kornwestheim</strong> hat jedoch<br />
35.000<br />
3,5<br />
auch innerhalb der Region<br />
30.000<br />
3,0<br />
Stuttgart eine besonders<br />
25.000<br />
2,5<br />
hohe Siedlungsdichte. Die<br />
20.000<br />
2,0<br />
Siedlungs- und Verkehrs-<br />
15.000<br />
1,5<br />
flächen haben einen Anteil<br />
von ca. 61 % an der<br />
Gesamtfläche.<br />
10.000<br />
5.000<br />
Bevölkerung<br />
Haushalte<br />
Einwohner / HH<br />
1,0<br />
0,5<br />
Trotz weitgehend konstanter<br />
Bevölkerungszahl wird<br />
Bev., Haushalte<br />
12.000<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
0,0<br />
1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 11<br />
Juni 2010<br />
0<br />
Anzahl<br />
Einw. / HH
die Anzahl der Haushalte weiter wachsen und die Anzahl der Bewohner<br />
pro Haushalt abnehmen.<br />
Abbildung 7: Entwicklung Bevölkerung, Haushalte (Quelle: StaLA,<br />
eigene Berechnungen)<br />
Die Wohnfläche pro Einwohner beträgt jetzt ca. 40 m² (WFL/EW),<br />
das ist ein Zuwachs von 16 % bezogen auf 1990. Die Wohnfläche pro<br />
Wohneinheit beträgt ca.<br />
78 m². Da mit steigendem<br />
Komfort und Flächenbedarf<br />
auch der Energieverbrauch<br />
steigt, ist es grundsätzlich<br />
notwendig, den steigenden<br />
Anspruch zu hinterfragen.<br />
1000 m²<br />
1.400.000<br />
1.200.000<br />
1.000.000<br />
800.000<br />
600.000<br />
400.000<br />
Bestand an Wohnflächen<br />
Mehrfamilienhaus<br />
Ein- und Zweifamilienhaus<br />
Mehrfamilienhäuser (mit<br />
200.000<br />
mehr als drei Wohneinheiten)<br />
haben in Kornwest-<br />
0<br />
heim einen sehr hohen Anteil<br />
von ca. 41,7 %, wobei<br />
sich ca. 77,7% der Wohnungen in Mehrfamilienhäusern befinden<br />
(49,1 % im Landesdurchschnitt).<br />
1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025<br />
Abbildung 8: Entwicklung Wohnfläche in <strong>Kornwestheim</strong> (Quelle: Sta-<br />
LA, Köhl-Studie, eigene Berechnungen)<br />
Jede neu bebaute Fläche, inkl. Baugrundstück, wird aus der Produktion<br />
von Nahrungsmitteln oder Biomasse herausgenommen und kann<br />
nicht mehr für die Naherholung genutzt werden. Durch die Vergrößerung<br />
der <strong>Stadt</strong>fläche und die Verminderung der Einwohnerdichte<br />
würden auch die Mobilitätsanforderungen wachsen. In einer modellhaften<br />
Bilanzierung zeigt sich, dass neben dem Aufwand für Heizen<br />
vor allem der Energiebedarf für Mobilität den Pro-Kopf-Verbrauch<br />
bestimmt. Eine Zurückhaltung bei der Ausweisung neuer Baugebiete<br />
ist auch aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll. Neubaugebiete sind<br />
gegenüber Nachverdichtung und Innenentwicklung für die Kommune<br />
teurer in Erschließung und Unterhalt.<br />
Durch optimale Auslegung des Bebauungsplans (Orientierung der Gebäude,<br />
Ausrichtung und Neigung der Dachflächen, Vermeidung von<br />
Verschattungen) können z. B. aktive und passive solare Gewinne<br />
verbessert und so Energiekosteneinsparungen in der Größenordnung<br />
von 10% erzielt werden. Größere Einsparpotenziale als durch Optimierung<br />
des Bebauungsplans sind erschließbar, wenn die Anforderungen<br />
der EnEV beim Gebäudestandard überschritten werden, oder<br />
der Anschluss an eine Fernwärmeversorgung (mit KWK oder erneuerbaren<br />
Energien) erfolgt.<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 12<br />
Juni 2010
Da neue Gebäude für ca. 40 Jahre in ihrem Originalzustand<br />
verbleiben, ist eine energieeffiziente Bauweise für jedes neue<br />
Gebäude immens wichtig. Eine gegenüber der EnEV 09 weiter verbesserte<br />
Gebäudehülle ist innerhalb der Lebensdauer der Bauteile<br />
wirtschaftlich. Die EU Gebäuderichtlinie verpflichtet die Mitgliedsstaaten,<br />
bis zum Jahre 2020 den „nahe Nullenergiestandard“<br />
zum Neubaustandard zu machen. Eine Festlegung baulicher Anforderungen<br />
in Bebauungsplänen ist derzeit rechtssicher nicht möglich.<br />
Wir empfehlen, solche Anforderungen in privatrechtlichen Verträgen<br />
zu verankern. Dazu muss die <strong>Stadt</strong> jedoch im Besitz möglichst<br />
aller Grundstücke sein. Wir empfehlen dringend, dass die <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Kornwestheim</strong> nur Flächen entwickelt, die sie vorher vollständig<br />
aufgekauft hat. Alternativ bietet sich das Instrument des Anschluss-<br />
und Benutzungszwangs an, mit dem ein verbindlicher Anschluss<br />
neu zu errichtender Gebäude an ein Wärmenetz geregelt<br />
werden kann.<br />
Die <strong>Stadt</strong>planung sollte folgende zusätzliche Planungsziele bedenken:<br />
Möglichst geringer Energieverbrauch durch vorbildliche<br />
energetische Standards der Gebäude und Nutzung von Solarenergie.<br />
Reduzierung des Flächenverbrauchs durch verstärkte Nutzung<br />
von Baulücken (Innen- vor Außenentwicklung).<br />
Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien, Nutzung von<br />
Kraft-Wärme-Kopplung und Ausbau der Fernwärmeversorgung.<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Kornwestheim</strong> verfolgt diese Ziele schon seit mehreren<br />
Jahren. In jüngster Vergangenheit wurden z.B. ehemalige Gewerbegebiete<br />
wie Melvo-Areal und Babcock-Areal zu Wohngebieten umgewandelt.<br />
Für das Babcock-Areal (Neckartalblick) wird eine Nahwärmeversorgung<br />
mit Abwasser-Wärmepumpe geplant und entsprechende<br />
energetisch hochwertige Gebäudestandards festgelegt. Für die systematische<br />
Weiterführung dieser Politik hat die <strong>Stadt</strong> ein Baulückenkataster<br />
erstellt, das detailliert Auskunft über die verfügbaren<br />
Potenziale der Innenentwicklung gibt.<br />
In <strong>Kornwestheim</strong> ist der Bedarf an Neubaugebieten rückläufig. Der<br />
Schwerpunkt der <strong>Stadt</strong>planung wird deswegen auf der Pflege des Bestandes,<br />
der Anpassung an zukünftige Anforderungen sowie einem<br />
sinnvollen Maß bei der Neuausweisung von Wohnbauflächen liegen.<br />
Der Primärenergiebedarf neuer Gebäude wird durch die Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV 09) sowie das Erneuerbare-Energien-<br />
Wärmegesetz (EEWärmeG) des Bundes begrenzt.<br />
Im Rahmen der <strong>Stadt</strong>planung, bei der Erstellung von Bebauungsplänen,<br />
bei der Umlegung und beim Verkauf der Grundstücke hat die<br />
<strong>Stadt</strong> vielfältigen Kontakt zu ihren Bürgern. Diese Kontakte sollen<br />
genutzt werden, um eine optimale Beratung zusammen mit ande-<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 13<br />
Juni 2010
en Akteuren wie Ludwigsburger Energieagentur, Energieberater,<br />
Banken, Handwerker, Architekten anzubieten.<br />
Fernwärmesysteme eignen sich hervorragend für Kraft-Wärme-<br />
Kopplung, und um erneuerbare Energien wie Holzhackschnitzel und<br />
Biogas einzusetzen. In <strong>Kornwestheim</strong> gibt es bereits sechs Fernwärmegebiete.<br />
Gegenwärtig sind intensive Planungen für die Erweiterung<br />
im Gange. Den weiteren langfristigen Ausbau muss die<br />
<strong>Stadt</strong>planung unterstützen. Anhand einer langfristigen Planung<br />
können z. B. Wohnungsbaugesellschaften und Betriebe Impulse für<br />
Ihre Energieversorgung erhalten. Eine frühzeitige Kommunikation<br />
über solche Projekte ist notwendig, um ausreichend Zeit für die<br />
Abstimmung mit Projekten anderer Akteure zu erhalten. Außerdem<br />
sollte ein positives Image der Fernwärme durch eine umfassende<br />
öffentliche Diskussion der Vorteile aufgebaut werden.<br />
<strong>Kornwestheim</strong> hat aufgrund der kompakten Siedlungsstruktur, den<br />
guten Bedingungen für Fußgänger und den Fahrradverkehr und das<br />
ÖPNV-Angebot von Bus und S-Bahn hervorragende Voraussetzungen.<br />
Trotzdem ist es sinnvoll, den zukünftigen Bedarf genau zu ermitteln<br />
und die langfristige Planung der Infrastruktur darauf auszurichten.<br />
4.3 Energieeffizientes Bauen und Sanieren<br />
GWh/a<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
Heizwärmeverbrauch<br />
150<br />
Industrie<br />
100<br />
Städt. Liegenschaften<br />
Gewerbe<br />
50<br />
0<br />
Haushalte<br />
1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025<br />
Abbildung 9 Heizwärmebedarf nach Sektoren<br />
Wohngebäude spielen für die Erreichung der Klimaschutzziele in<br />
<strong>Kornwestheim</strong> eine zentrale Rolle, sind sie doch für 24 % des Endenergieverbrauches<br />
in <strong>Kornwestheim</strong> verantwortlich.<br />
Durch eine hochwertige energetische Sanierung kann der Energieverbrauch<br />
für Heizung und Warmwasser auf unter 50 kWh/m²a gesenkt<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 14<br />
Juni 2010
werden. Dies entspricht einer Reduzierung um 70 %. In kaum einem<br />
Bereich sind mit heute marktgängigen Lösungen so hohe Einsparungen<br />
zu erreichen.<br />
Zu bedenken ist jedoch, dass die Bevölkerungszahl in <strong>Kornwestheim</strong><br />
zwar nicht mehr steigen wird, durch die weiter zunehmende Zahl<br />
der Haushalte und Wohnungen wird die Wohnfläche je Einwohner weiter<br />
zunehmen. Im Ergebnis wird der absolute Energieverbrauch weniger<br />
stark sinken wie dies die Entwicklung des flächenspezifischen<br />
Verbrauchs erwarten ließen.<br />
MWh/a<br />
120.000<br />
100.000<br />
80.000<br />
60.000<br />
40.000<br />
20.000<br />
Heizwärmebedarf MFH<br />
0<br />
1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025<br />
Mehrfamilienhaus ab 05<br />
Passivhaus<br />
Mehrfamilienhaus ab 05 NEH<br />
Mehrfamilienhaus ab 05 EnEV<br />
Mehrfamilienhaus ab 87 Renoviert<br />
Mehrfamilienhaus ab 87 Standard<br />
Mehrfamilienhaus bis 86 Renoviert<br />
NEH<br />
Mehrfamilienhaus bis 86 Renoviert<br />
EnEV<br />
Mehrfamilienhaus bis 86 Renoviert<br />
Mehrfamilienhaus bis 86 Standard<br />
Mehrfamilienhaus bis 86 Teil-<br />
Renoviert<br />
Abbildung 10: Entwicklung des Heizwärmebedarfs von Mehrfamilienhäusern<br />
nach Baualtersklassen<br />
Abbildung 10 macht deutlich, dass die teilsanierten, vor 1986<br />
errichteten Gebäude auch 2025 noch einen unverändert hohen Anteil<br />
am Gesamtenergieverbrauch haben werden. Der Anteil der unsanierten<br />
Gebäude wird jedoch deutlich abnehmen. Daraus wird ersichtlich,<br />
dass bei Sanierungen ein möglichst gutes Sanierungsniveau<br />
erreicht werden sollte, um langfristig einen niedrigen Energieverbrauch<br />
zu erreichen. Wenn diese Chance verpasst wird, bleibt<br />
ein Gebäude für die nächsten 20 bis 40 Jahre in einem unbefriedigenden<br />
Zustand.<br />
Zudem sollte durch intensive Beratung erreicht werden, dass die<br />
Sanierungsquote von derzeit 1 % pro Jahr auf 2 % pro Jahr verdoppelt<br />
wird.<br />
In <strong>Kornwestheim</strong> haben die Mehrfamilienhäuser einen mehr als doppelt<br />
so hohen Anteil am Heizwärmebedarf wie die Einfamilienhäuser.<br />
Die Energieberatung wird aber üblicherweise vorwiegend von<br />
Besitzern von Ein- und Zweifamilienhäusern nachgefragt. In <strong>Kornwestheim</strong><br />
muss also die Energieberatung speziell für Mehrfamilienhäuser<br />
beworben werden.<br />
Ein „<strong>Kornwestheim</strong>er Gütesiegel“ soll energetisch gut sanierte Gebäude<br />
und überdurchschnittlich gute Neubauten auszeichnen. Ziel<br />
ist, dadurch die Aufmerksamkeit für umfassende Sanierung zu erhö-<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 15<br />
Juni 2010
hen. Eine intensive Öffentlichkeitsarbeit hierzu ist dabei wichtig.<br />
Unter dem „<strong>Kornwestheim</strong>er Gütesiegel“ soll jedoch nicht nur<br />
die Plakette verstanden werden, sondern ein Bündel von Maßnahmen<br />
(siehe dazu Maßnahme 6.6):<br />
Einheitliche Informationen aller Akteursgruppen befördern<br />
sinnvolle Investitionsentscheidungen. Basis könnten die Materialien<br />
von „Zukunft Altbau“ sein.<br />
Eine kostenfreie Erstberatung aller Sanierungswilligen<br />
durch die Ludwigsburger Energieagentur sollte angestrebt<br />
werden.<br />
Ziel ist, möglichst vor jeder umfassenden Sanierung, eine<br />
bafa-geförderte Energiediagnose durchzuführen. Kosten von<br />
etwa 1 % der Bausumme helfen teure Fehlentscheidungen zu<br />
vermeiden.<br />
Der komplette Sanierungsweg kann von einem „Kümmerer“ begleitet<br />
werden, der den Bauherrn durch den gesamten Prozess<br />
der Meinungsbildung und Sanierung begleitet.<br />
Regelmäßige Vortragsveranstaltungen, die auch aktuelle Themen<br />
aufgreifen können, erhöhen die Aufmerksamkeit der Bürger.<br />
Weiterbildung von Handwerkern und Architekten, die Qualitätssicherung<br />
beispielsweise durch Druckdichtigkeitsprüfungen,<br />
sind flankierende, aber wichtige Maßnahmen (siehe Maßnahme<br />
1.2).<br />
Förderungen sind ein bewährtes Instrument eine lenkende<br />
Wirkung auszuüben. Wir empfehlen Passivhäuser und Einfamilienhäuser<br />
mit 2.500 € sowie Mehrfamilienhäuser mit 1.500<br />
€ je Wohnung zu fördern. Bei Bestandssanierungen empfiehlt<br />
sich eine einfach strukturierte Förderung von 20 € je m²<br />
gedämmter Fläche, wenn anspruchsvolle Standards eingehalten<br />
werden.<br />
Unpopulär aber wirkungsvoll ist die Überwachung bestehender<br />
Gesetze. Insbesondere die Energieeinsparverordnung wurde<br />
aus Kapazitätsgründen nur bedingt überwacht. Beim Erneuerbaren<br />
Wärmegesetz ist von einer intensiven Überwachung auszugehen.<br />
4.4 Effizienznetzwerk betriebliches Energiemanagement<br />
Die Zahl der Beschäftigten in <strong>Kornwestheim</strong> ist in den vergangenen<br />
35 Jahren um ca. 29 % gesunken. Der Anteil der Beschäftigen im<br />
Dienstleistungssektor ist im gleichen Zeitraum von 41 % auf mittlerweile<br />
77 % gestiegen. Der Energieverbrauch von Industrie und<br />
Gewerbe hat in <strong>Kornwestheim</strong> einen Anteil von ca. 37 % am Gesamt-<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 16<br />
Juni 2010
verbrauch der <strong>Stadt</strong>. Dies entspricht etwa dem Durchschnitt im<br />
Land.<br />
GWh/a<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Endenergieverbrauch GH&D und Industrie<br />
Strom<br />
Solarstrahlung<br />
Nahwärme<br />
Holz<br />
Heizöl<br />
Gas<br />
0<br />
1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025<br />
Abbildung 11 Endenergieverbrauch in <strong>Kornwestheim</strong> von Gewerbe, Handel,<br />
Dienstleistung und Industrie<br />
Die Energieintensität je Beschäftigten hat in der Zeit von<br />
31.5000 kWh auf 35.200 kWh je Beschäftigten zugenommen, der<br />
Stromverbrauch stieg dabei sogar vom 12.800 kWh auf 17.800 kWh je<br />
Beschäftigten.<br />
Energieeffizienznetzwerke haben sich in der Schweiz seit über 20<br />
Jahren und in Deutschland seit etwa 15 Jahren bewährt: Teilnehmende<br />
Betriebe steigern ihre Energieeffizienz zwei bis drei Mal<br />
schneller als der Marktdurchschnitt. Ziel des Klimaschutzkonzepts<br />
ist daher der Aufbau eines solchen Netzwerkes.<br />
Nach einer Auftaktveranstaltung konnten sechs Unternehmen für eine<br />
Initialberatung gewonnen werden. Einsparspotentiale werden dabei<br />
sowohl bei Heizungs- und Lüftungsanlagen als auch bei Beleuchtung<br />
und Drucklufterzeugern gefunden. In zwei Unternehmen<br />
bietet sich beispielsweise die Abwärmenutzung von Drucklufterzeugern<br />
an. In einem Unternehmen ist es denkbar, Abwärme ins Fernwärmenetz<br />
einzuspeisen. Bei einem weiteren Unternehmen liegt Abwärme<br />
auf einem so hohen Temperaturniveau vor, dass sie zur Stromerzeugung<br />
genutzt werden kann.<br />
Das Stromeinsparpotenzial der gering investiven Maßnahme wird auf<br />
510 MWh/a geschätzt, die Energiekosteneinsparung beträgt dabei<br />
45.000 €/a. Wir hoffen darauf, dass die aufgezeigten Potentiale<br />
vertieft untersucht und dann erschlossen werden.<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 17<br />
Juni 2010
Da die Teilnehmerzahl an Netzwerk noch sehr gering ist, regen wir<br />
eine regionale Zusammenarbeit mit Unternehmen aus Ludwigsburg<br />
bzw. dem gesamten Landkreis an.<br />
In den Netzwerktreffen soll einerseits fachlicher Input geliefert<br />
werden und andererseits der Erfahrungsaustausch betrieblicher Unternehmen<br />
gefördert werden. Jedes Treffen soll einen fachlichen<br />
Schwerpunkt haben.<br />
Da in <strong>Kornwestheim</strong> zahlreiche kleinere, weniger energieintensive<br />
Unternehmen angesiedelt sind, regen wir themenbezogene Veranstaltungsreihen<br />
an (Heizung, Druckluft, Beleuchtung, Antriebe, Finanzierung…).<br />
Zur Ergänzung dazu sind Initialberatungen für KMU´s analog zur<br />
Erstberatung von Gebäudeeigentümern denkbar, die ebenfalls kostenfrei<br />
angeboten werden sollten.<br />
4.5 Stromeinsatz in Gewerbe, Handel und im<br />
Dienstleistungssektor<br />
Prinzipiell ist der Energieverbrauch in diesem Sektor ähnlich<br />
strukturiert wie im Bereich Haushalte: Die Gebäude müssen beheizt<br />
werden und es wird Strom für Beleuchtung, Informations- und Kommunikationstechnik,<br />
Lüftung, Klimatisierung und Kleinanwendungen<br />
benötigt.<br />
Die Geräte der Informations- und Kommunikationstechnik haben einen<br />
zunehmenden Anteil am Verbrauch. In Rechenzentren gibt es<br />
aber große Einsparpotentiale durch optimierte Lüftung und durch<br />
Virtualisierung der Server. Die vielfach erforderliche Belüftung<br />
oder Kühlung bei größeren Einheiten treibt den Stromverbrauch in<br />
die Höhe. Wesentlich sind hierbei die Anforderungen an die Raumtemperatur:<br />
26°C im Serverraum sind ausreichend und bewirken gegenüber<br />
22°C eine Reduzierung des Stromverbrauchs um bis zu 40%.<br />
Am Arbeitsplatz spielt vor allem die Auswahl der Hardware und deren<br />
Nutzung eine große Rolle. Hier können Informationen über Einsparmöglichkeiten<br />
helfen, die Einsparpotentiale zu erschließen.<br />
Geräte-Datenbanken liefern bei Ausschreibungen die erforderlichen<br />
aktuellen Kennwerte.<br />
Bei der Beleuchtung gibt es Einsparmöglichkeiten durch effizientere<br />
Leuchten und eine dem Bedarf besser angepasste Regelung. Bestehende<br />
Heizungsumwälzpumpen haben Wirkungsgrade von 5 bis 25 %,<br />
Hocheffizienzpumpen von bis zu 50 %. Insbesondere beim Austausch<br />
sollten nur noch Hocheffizienzpumpen eingesetzt werden. Statt<br />
sukzessive stets nur defekte Pumpen durch neue zu ersetzen, kann<br />
es wirtschaftlich sein, die gesamte Pumpengruppe einer Heizanlage<br />
durch korrekt dimensionierte, neue Pumpen mit Labelklasse A zu<br />
ersetzen. Zudem empfiehlt sich ein hydraulischer Abgleich. Eine<br />
Ersparnis von 50% in diesem Segment ist meist erreichbar, je nach<br />
Randbedingungen sind auch 75% durchaus möglich.<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 18<br />
Juni 2010
Auch im Stromsektor sollte eine verantwortliche Person die Potentiale<br />
bei Beschaffung und Betrieb im Auge behalten.<br />
Bei kleineren Firmen sind Firmenanalysen auf der Basis von Begehungen<br />
oft nicht wirtschaftlich. Sinnvoll sind jedoch beispielsweise<br />
spezielle Veröffentlichungen und Vortragsreihen bezogen auf<br />
Querschnitttechnologien (Regelung, Druckluft, Beleuchtung etc.)<br />
oder branchenbezogene Veranstaltungen. Die <strong>Stadt</strong> könnte analog zu<br />
den Initialberatungen für Eigentümer von Wohngebäuden Initialberatungen<br />
für kleine und mittlere Betriebe anbieten. Auch hier<br />
finden zunächst keine Vor-Ort-Beratungen statt, sondern die Betriebe<br />
kommen mit ihren Fragestellungen in die Beratung. Die Beratung<br />
erfolgt durch erfahrene Fachleute, die Handlungsmöglichkeiten<br />
und weiteren Beratungsbedarf ermitteln. Der Berater<br />
stellt Checklisten für die Vorbereitung der Termine zur Verfügung,<br />
in denen die Betriebe ihre wichtigsten Daten zusammenstellen<br />
können.<br />
4.6 Mobilität und Verkehr<br />
Der Verkehr hat einen Anteil von ca. 30% am Endenergieverbrauch<br />
in <strong>Kornwestheim</strong> und verursacht ca. 26% der CO2-Emissionen. <strong>Kornwestheim</strong><br />
hat bereits ca. 10 % niedrigere CO2 Emissionen als der<br />
Bundesdurchschnitt. Dies liegt zum einen an der kompakten <strong>Stadt</strong>struktur,<br />
zum anderen am guten ÖPNV-Angebot. Der sinkende Flottenverbrauch<br />
wird mittelfristig trotz steigender Fahrleistungen<br />
zu sinkenden Verbräuchen führen.<br />
Die <strong>Stadt</strong> hat über alle Verkehrsarten hinweg schon umfassende<br />
Maßnahmenpakete realisiert, so dass heute der Schwerpunkt bei<br />
Maßnahmen im Bereich Information liegen sollte und weniger bei<br />
der Schaffung zusätzlicher Angebote. Mit „<strong>Kornwestheim</strong> – bewusst<br />
mobil“ hat die <strong>Stadt</strong> bereits einen Slogan für den Mobilitätssektor<br />
geschaffen. Dieser Slogan sollte nun deutlich aktiver kommuniziert<br />
werden. CO2 reduzierende Maßnahmen haben fast immer positive<br />
Nebeneffekte wie Lärmminderung und die Erhöhung der Aufenthaltsqualität<br />
in der <strong>Stadt</strong>.<br />
Regelmäßige Presseberichte beispielsweise über prominente bzw.<br />
vorbildliche Bürger sind ein bewährtes Mittel. Es bietet sich an,<br />
das Kampagnen Paket „Kopf an – Motor aus“ zu erwerben, da hier<br />
ein erprobtes Paket zur Verfügung steht.<br />
Die Wirksamkeit der Instrumente ist nur sehr schwer abzuschätzen.<br />
Anhand von Erfahrungswerten wurwurden<br />
Minderungspotenziale abge-<br />
Fahrleistungen PKW nach Wegezwecken<br />
schätzt. Der Haupteffekt wird<br />
durch die Verbesserung des Flot-<br />
Ausbildung Grundschule + KiGa<br />
Berufsverkehr Innerort<br />
Ausbildungsverkehr Schulen<br />
tenverbrauchs aufgrund der normalen<br />
Erneuerung der Fahrzeugflotte<br />
Einkauf/Erledigung innerhalb Kornw.<br />
Freizeit innerhalb Kornw.<br />
Einkauf/Erledigung außerhalb Kornw.<br />
erfolgen. Aktionen zum Sprit spa-<br />
Berufsverkehr Geschäftszwecke<br />
Urlaubsverkehr<br />
Berufsverkehr Einpendler<br />
Berufsverkehr Auspendler<br />
Freizeitverkehr außerhalb<br />
Mio. km<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 0 5<br />
Juni 2010<br />
10 15 20 25 30 35 40 45 5019
enden Fahren und zum Umstieg auf ÖPNV, Fahrrad und zu Fuß gehen<br />
können sofort wirksam werden.<br />
Die Analyse der Wegezwecke ergab als primären Ansatzpunkt für den<br />
Einsatz von kommunikativen Maßnahmen den Bereich Verkehr zum Arbeitsplatz<br />
(Berufsverkehr) und den Verkehr, der von Schülern ausgelöst<br />
wird. Deswegen sollte der Bereich Mobilitätsberatung für<br />
Firmen und Schulen ein weiterer Schwerpunkt sein. Eine Verhaltensänderung<br />
hin zu Sprit sparendem Fahrstil kann einerseits<br />
durch spezielle geförderte Fahrkurse; andererseits durch gezielte<br />
Plakatierung wie “Sprit sparen – leiser fahren Tempo 30 im 3 /4<br />
Gang“.<br />
Im Bereich des Bahnhofs bietet sich an, das P + R – Angebot durch<br />
relativ kostengünstige Maßnahmen zu verbessern und so den Umstieg<br />
auf den ÖPNV attraktiver zu machen. Auch die Fahrrad-<br />
Abstellmöglichkeiten am Bahnhof können noch deutlich attraktiver<br />
gestaltet werden, beispielsweise durch Fahrradboxen sowie Rahmen<br />
sichernde Parkierungen auf der Westseite des Bahnhofs.<br />
Eine vorbildliche Mobilitätskampagne betreibt die <strong>Stadt</strong> Feldkirch<br />
in Vorarlberg. Diese wird als Exkursionsziel empfohlen.<br />
Für das Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> wurde ein Maßnahmenpaket<br />
mit den Schwerpunkten Mobilitätsmarketing und ÖPNV (Maßnahmen 4.1<br />
und 4.2), Mobilitätsberatung (Maßnahmen 4.3 und 4.4), Sprit sparende<br />
Fahrstile (Maßnahme 4.5) und Carsharing (Maßnahme 4.6) ausgearbeitet.<br />
4.7 Stromverbrauch in den Haushalten<br />
Private Haushalte haben einen wesentlichen Anteil am Stromverbrauch<br />
in <strong>Kornwestheim</strong>. Dieser kann einerseits durch ein sparsames<br />
Nutzerverhalten, andererseits durch gezielte Investitionen<br />
in effiziente Geräte reduziert werden. Für die Beleuchtung stehen<br />
heute Kompaktleuchtstofflampen und zunehmend auch LED´s zur Verfügung,<br />
deren Verwendung verstärkt beworben und in kommunalen Demoprojekten<br />
eingesetzt werden sollte. Trotz steigender Wohnfläche<br />
sinkt der Beleuchtungsstrombedarf.<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 20<br />
Juni 2010
Mech. Energie<br />
und<br />
Prozesswärme<br />
60%<br />
Stromverbrauch Haushalte 2008<br />
Nachtspeicher<br />
8%<br />
Warmwasser<br />
8%<br />
Information /<br />
Kommunikation<br />
13%<br />
Beleuchtung<br />
10%<br />
Wärmepumpe<br />
1%<br />
Abbildung 12 Aufteilung des Stromverbrauchs der Haushalte<br />
Bei Haushaltsgroßgeräten helfen einerseits klarere Produktinformationen<br />
im Handel und andererseits Spartipps für den Betrieb den<br />
Verbrauch dieser Geräte zu senken. Mit Verbraucherinformation<br />
kann in erster Linie die Steigerung der Stromeffizienz in privaten<br />
Haushalten erreicht werden. Wenn Verbraucher schlecht informiert<br />
sind, oder wenn sie widersprüchliche Informationen bekommen,<br />
werden sie entweder nicht in neue Geräte investieren oder<br />
weiterhin ineffiziente Modelle kaufen. Dasselbe gilt im Prinzip<br />
für Informations- und Kommunikationsgeräte. In diesem Segment<br />
sind im Übrigen steigende Verbräuche zu beobachten. Klimaschutzinseln<br />
beim Einzelhandel informieren über marktbeste Geräte der<br />
jeweiligen Kategorie (Maßnahme 6.20).<br />
Ein Wettbewerb „älteste Heizungspumpe“ kann Aufmerksamkeit auf<br />
die Potentiale lenken und die Austauschrate erhöhen (Maßnahme<br />
6.9).<br />
Über Chancen und Grenzen von Wohnungslüftungen kann im Rahmen der<br />
Energieberatung informiert werden.<br />
Auch über den Austausch besonders klimaschädlicher Nachtspeicherheizungen<br />
sollte im Zuge der Energieberatung informiert werden,<br />
ebenso über Einsatzmöglichkeiten und Restriktionen von Wärmepumpen.<br />
Zusätzlich bieten sich gezielte Stromsparberatungen an, mit denen<br />
beispielsweise im bundesweiten Projekt „Strom-Spar-Check für einkommensschwache<br />
Haushalte gute Erfahrungen gemacht wurden.<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 21<br />
Juni 2010
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
GWh/a<br />
Stromverbrauch der Haushalte<br />
(ohne Heizzwecke)<br />
0<br />
1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025<br />
Abbildung 13: Strom-Einsparpotenziale Haushalte<br />
Referenz<br />
Stromeffizienz<br />
Wie in den anderen Bereichen des Klimaschutzes hat die <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Kornwestheim</strong> eine Vorbildfunktion gegenüber den Bürgern. Beispiele<br />
hierfür sind die Benutzung von LEDs in städtischen Gebäuden<br />
oder der Einsatz von Green IT in der <strong>Stadt</strong>verwaltung. Die <strong>Stadt</strong><br />
kann hier publikumswirksame Aktionen mit Vorbildcharakter durchführen<br />
und in der Öffentlichkeitsarbeit entsprechend verwerten.<br />
4.8 Ausbau Erneuerbarer Energien<br />
<strong>Kornwestheim</strong> hat eine relativ kleine Gemarkungsfläche. Damit verbunden<br />
ist auch ein geringeres nutzbares Potenzial erneuerbarer<br />
Energien. Wind oder Wasserkraft stehen nicht zur Verfügung, Flächen<br />
für den Anbau nachwachsender Rohstoffe sind ebenfalls sehr<br />
limitiert. Daher liegen die Potentiale im Wesentlichen in den Bereichen<br />
oberflächennahe Geothermie, der Solarenergie und ggf.<br />
beim Import von Bioenergie.<br />
Im Jahr 2008 betrug der Einsatz erneuerbarer Energien in <strong>Kornwestheim</strong><br />
insgesamt ca. 42 GWh/a, das entspricht 5,2 % des Endenergieverbrauchs.<br />
Für das Jahr 2025 wird im Referenzfall ein<br />
Einsatz von 73 GWh/a erwartet, das sind 2,4 MWh/a pro Kopf oder<br />
10% des Endenergieverbrauchs.<br />
Durch den konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien könnte im<br />
Jahr 2025 der Einsatz erneuerbarer Energien auf 111 GWh/a gesteigert<br />
werden. Das entspricht einem Einsatz von 3,6 MWh/a pro Kopf<br />
oder 17,4% des Endenergieverbrauchs. Je geringer der Gesamtenergiebedarf<br />
bis dahin ist, desto höher ist prozentual der Anteil<br />
der Erneuerbaren Energien.<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 22<br />
Juni 2010
MWh/a<br />
120.000<br />
100.000<br />
80.000<br />
60.000<br />
40.000<br />
20.000<br />
Einsatz erneuerbarer Energien<br />
Biokraftstoffe<br />
Erdwärme<br />
Solarstrahlung<br />
PV-Anlage<br />
Klärgas<br />
Biogas<br />
Holz Kraftwerke<br />
Holz Kleinfeuerungen<br />
0<br />
1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025<br />
Abbildung 14: Einsatz erneuerbarer Energien insgesamt (Ausbau-<br />
Szenario)<br />
Der Klimanutzen von Geothermiesystemen ist bei den heute am Markt<br />
verfügbaren Systemen noch gering, insbesondere wenn keine Flächenheizsysteme<br />
vorhanden sind. Wärme aus Abwasser ist beschränkt<br />
auf Abnehmer entlang eines Hauptsammlers mit großem Durchfluss.<br />
Installierte Solarflächen<br />
Im Jahr 2008 waren<br />
ca. 0,030 m² Solarkollek<br />
Potenzial<br />
torfläche pro Einwohner<br />
Ausbau 2025<br />
in <strong>Kornwestheim</strong> instal-<br />
Referenz 2025<br />
liert. Zumindest 1 m² je<br />
Leutkirch 2008<br />
Einwohner wäre erforder-<br />
<strong>Kornwestheim</strong> 2008<br />
m² / Einwohner<br />
lich, um en sommerlichen<br />
0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0<br />
Trinkwarmwasserbedarf<br />
möglichst vollständig zu decken. Durch intensive Beratung kann<br />
erreicht werden, dass die installierte Kollektorfläche schneller<br />
steigt.<br />
Gegenüber dem heutigen Ausbaustand von 20 W Photovoltaikleistung<br />
je Einwohner besteht noch ein erhebliches Ausbaupotential. Die<br />
möglichen zusätzlichen CO2-Einsparungen im Jahr 2025 liegen zwischen<br />
1.300t/a und 2.200 t/a. Bei Nutzung aller Dachflächen könnten<br />
ca. 7.900 t/a erreicht werden. Auch hier kann verstärkte Be-<br />
ratung zu mehr Zubau<br />
führen. Ein weiterer<br />
wichtiger Akteur sind die<br />
<strong>Stadt</strong>werke, die große<br />
Dachflachen für den Bau von<br />
PV Anlagen anmieten und<br />
Bürgerbeteiligungsprojekte<br />
entwickeln könnte (s. auch<br />
Maßnahme 3.2).<br />
CO2-Emissionen<br />
Haushalte 2008<br />
Potenzial<br />
Ausbau<br />
Referenz<br />
CO 2-Einsparungen PV-Anlagen 2025<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />
Die lokalen Ressourcen für Holz sind in <strong>Kornwestheim</strong> sehr begrenzt.<br />
<strong>Kornwestheim</strong> ist also auf jeden Fall auf zusätzliche re-<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 23<br />
Juni 2010<br />
kt/a
gionale und überregionale Holzmengen angewiesen. Zusätzlich zum<br />
Einsatz von Holz im Hausbrand wird auch zunehmend Holz im Fernwärmenetz<br />
eingesetzt. Der Einsatz könnte durch den Ausbau der<br />
Heizwerke Ost (Holzhackschnitzel) und Stotz (Holzpellets) von<br />
2,2 GWh/a im Jahr 2008 auf 27 GWh/a im Jahr 2025 ansteigen (s.<br />
Maßnahme 3.1 und 3.5).<br />
In <strong>Kornwestheim</strong> wird seit 2006 in einer Anlage Biogas produziert.<br />
Für den Ausbau der Heizzentrale Nord wird untersucht, ob die Abwärme<br />
der Biogasanlage eingespeist werden kann (s. Kapitel 4.9).<br />
Klärgas wird in <strong>Kornwestheim</strong> bereits in einer KWK-Anlage genutzt.<br />
Für die Internetseite der <strong>Stadt</strong> wird eine zusätzliche interaktive<br />
Karte vorgeschlagen, in der die Bürger ihre eigenen Anlagen eintragen<br />
und mit einem Steckbrief versehen können. Dadurch können<br />
sie ihr Engagement sichtbar machen und andere Bürger zur Nachahmung<br />
anregen (s. Kapitel 4.10 und Maßnahme 6.12).<br />
4.9 Ausbau der Fernwärmeversorgung<br />
Fernwärmenetze stellen eine hervorragende Grundlage für eine ökologisch<br />
sinnvolle Art der Wärmeerzeugung dar. Bereits heute hat<br />
die Fernwärme in <strong>Kornwestheim</strong> einen Anteil von 11 % am Wärmemarkt.<br />
Sechs Wärmenetze sind in <strong>Kornwestheim</strong> in Betrieb. Nachdem<br />
zunächst die Wärme ausschließlich mit Hilfe von Gaskesseln erzeugt<br />
wurde, sind in den vergangenen Jahren mehrere BHKWs und ein<br />
Holzpelletkessel nachgerüstet worden. Fernwärmenetze erlauben einen<br />
sinnvollen Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung, sowie die Nutzung<br />
erneuerbarer Energien, die dezentral nicht genutzt werden<br />
können.<br />
In <strong>Kornwestheim</strong> wird die Erweiterung und Modernisierung der Fernwärme<br />
intensiv geplant:<br />
Biogasnutung<br />
Anschluss städtischer Gebäude<br />
Diese Projekte können aus Sicht des Klimaschutzes in vollem Umfang<br />
unterstützt werden. Zusätzlich wird empfohlen, bestehende<br />
Abwärmepotentiale so weit wie möglich ins Wärmenetz einzukoppeln.<br />
Empfohlen wird weiterhin möglichst an den Rändern der bestehenden<br />
Netze, eine Ausweitung der Wärmeversorgung voranzutreiben und so<br />
den Wärmeabsatz zu erhöhen.<br />
Zusätzlich sollte die <strong>Stadt</strong> untersuchen, ob sie Sanierungsgebiete<br />
definieren kann in denen Fernwärme eingesetzt werden kann. Dabei<br />
sollten Gebiete identifiziert werden, die eine homogene Alterstruktur<br />
der Gebäude aufweisen, und in denen bisher erst wenige<br />
Sanierungsmaßnahmen stattgefunden haben. Im Hinblick auf die Anforderungen<br />
des EWärmeG des Landes kann Fernwärme besonders in<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 24<br />
Juni 2010
<strong>Kornwestheim</strong> eine echte Alternative für Mehrfamilienhäuser darstellen.<br />
Als Planungsgrundlage für künftige Netzerweiterungen wird die Erstellung<br />
eines Wärmeatlas empfohlen, dem der heutige Wärmeverbrauch<br />
der <strong>Stadt</strong>quartiere zu entnehmen ist. Langfristig regen<br />
wir an zu prüfen, wie die bestehenden Inselnetze mit einander<br />
verknüpft werden können. Kommunikation spielt auch für den Ausbau<br />
der Fernwärme eine wichtige Rolle. Wenn es gelingt, wie in Ludwigshafen<br />
der Fall, Bürgeraktivitäten für den weiteren Wärmenetzausbau<br />
auszulösen, wird der Fernwärmeausbau zum Selbstläufer.<br />
Die Landesregierung hat hohe Ziele für die Entwicklung von KWK-<br />
Anlagen formuliert. Bis zum Jahr 2020 soll der Anteil der Kraft-<br />
Wärme-Kopplung an der Stromerzeugung von ca. 10% auf 20 % gesteigert<br />
werden, um die Energieeffizienz der Stromerzeugung durch die<br />
Nutzung der Abwärme zu verbessern.<br />
Im Jahr 2008 betrug der BHKW-Anteil an der Wärmeerzeugung<br />
ca. 13 %. Die BHKW erzeugten dabei ca. 7,7 GWh/a Strom (ca. 3,7 %<br />
am gesamten Stromverbrauch). Der bereits grob geplante Ausbau der<br />
Fernwärmeversorgung durch sukzessiven Anschluss städtischer Gebäude<br />
an das Heizwerk Stotz (BHKW mit 1 MW elektrisch) würde die<br />
Stromerzeugung durch KWK-Anlagen mehr als verdoppeln. Für den<br />
weiteren Ausbau müssen zusätzliche Wohngebiete oder einzelne Objekte<br />
gefunden werden, die mit KWK versorgt werden können. Das<br />
entspricht auch den Ambitionen der <strong>Stadt</strong>werke zur Ausweitung ihres<br />
Geschäftsfeldes Contracting.<br />
4.10 Kommunikationskonzept<br />
Wie in allen Aktuersgesprächen deutlich wurde, kommt dem Thema<br />
Kommunikation eine außerordentlich große Bedeutung zu. Hier<br />
kann erreicht werden, dass die öffentliche Wahrnehmung deutlich<br />
steigt und damit auch ohne großen Kapitaleinsatz wesentliche<br />
Fortschritte erzielt werden.<br />
Eine gestalterisch einheitliche Linie für alle Aktivitäten<br />
rund um den Klimaschutz ist dafür Voraussetzung. Hierfür wird<br />
der Claim „<strong>Kornwestheim</strong>er<br />
können<br />
Klimaschutz“ vorgeschlagen.<br />
Bei Gesprächen<br />
mit den wesentlichen<br />
Akteuren ergaben<br />
sich unterschiedliche<br />
Schwerpunkte, die bei der Entwicklung der Vorschläge<br />
des Kommunikationskonzeptes berücksichtigt wurden.<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 25<br />
Juni 2010
Gute Informationsmaterialien zum Thema Altbausanierung oder<br />
zum Thema Stromeffizienz müssen nicht neu entwickelt werden<br />
sondern können von anderen Einrichtungen wie dena oder KEA<br />
kostengünstig bezogen werden.<br />
Angeregt wird die Erstellung eines Klimaschutz-<strong>Stadt</strong>plans<br />
(Maßnahme 6.12), in den gute Klimaschutzprojekte eingetragen<br />
werden sollen, ein Klimaschutz-Scheckheft mit zusammengefassten<br />
Dienstleistungsangeboten am Ort sowie eine Mappe, in der<br />
Broschüren unterschiedlicher Anbieter verteilt werden sollen.<br />
Mit der „Familie Klimaschutz“ soll die Umsetzung von klimaschonendem<br />
Verhalten anhand einer oder mehrerer konkreter<br />
<strong>Kornwestheim</strong>er Familie dokumentiert werden. Eine Plakataktion<br />
erhöht die Aufmerksamkeit für das Thema, die im Idealfall parallel<br />
zu einer Auftaktveranstaltung gestartet wird.<br />
Schließlich erscheint eine eigene Internetseite zum Thema Klimaschutz<br />
angedockt an den Internetauftritt der <strong>Stadt</strong> als unverzichtbarer<br />
Bestandteil des Kommunikationskonzepts.<br />
Die Maßnahmen werden detailliert in der Langfassung in Kapitel<br />
4.10 Kommunikation sowie in den Maßnahmenblättern 4.1, 6.1 bis<br />
6.4 sowie 6.12 bis 6.16 beschrieben. Der Klimamanager muss bei<br />
der Öffentlichkeitsarbeit die zentrale Rolle als Koordinator und<br />
Initiator wahrnehmen.<br />
4.11 Intensivierung des Beratungsangebotes der<br />
Ludwigsburger Energieagentur LEA<br />
Zentrales Hemmnis bei der Gebäudesanierung ist der Mangel an<br />
neutraler und kompetenter Information für den Endkunden. Aufgabe<br />
einer regionalen Energieagentur, wie die Ludwigsburger Energieagentur<br />
(LEA) ist es, genau diese Dienstleistung zu erbringen:<br />
Individuelle Erstberatung, Vortragsveranstaltungen, Pressearbeit,<br />
die Organisation von Netzwerken und Kampagnen. Wichtig für den<br />
Erfolg der LEA ist es, dass sie ihre Aktivitäten mit den sonstigen<br />
Aktiven im Landkreis abstimmt. Eine ausreichende personelle<br />
Kapazität ist erforderlich, um sinnvolle Präsenzzeiten auch in<br />
<strong>Kornwestheim</strong> abdecken zu können. Aufgabe der LEA könnte es sein,<br />
im Auftrag der <strong>Stadt</strong>verwaltung Exkursionen, Kampagnen oder Vertragsveranstaltungen<br />
zu organisieren.<br />
Wichtiger Partner der LEA sind die Bauschaffenden in <strong>Kornwestheim</strong><br />
und Ludwigsburg. Die LEA sollte Arbeitskreise mit Handwerkern,<br />
Architekten, Planern und Energieberatern pflegen. Beratungsinitiativen<br />
und Arbeitsgruppen zu Photovoltaik, zur Solarwärmenutzung<br />
oder zur Verwendung von Holz als Energieträger zählen zu den Aufgaben<br />
der LEA.<br />
Kernaufgabe ist der Organisation eines Netzwerkes von Energieberatern.<br />
Auch die Qualitätssicherung der energetischen Gebäudenut-<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 26<br />
Juni 2010
zung ist Aufgabe einer Energieagentur. Insbesondere durch Weiterbildungsangebote<br />
sollte die LEA dazu beitragen, das Know-how der<br />
Bauschaffenden zu steigern.<br />
Beim Blick auf die durch Energieberatung ausgelösten Investitionen<br />
leistet die LEA einen sehr guten Beitrag im Bereich Wirtschaftsförderung.<br />
5 Klimamanager und Controlling<br />
Das Klimaschutzkonzept der <strong>Stadt</strong> <strong>Kornwestheim</strong> kann nach unserer<br />
Überzeugung nur dann angemessen umgesetzt werden, wenn die <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
die Federführung und eine aktive Gestaltung übernimmt.<br />
Bisher übernimmt die Umweltbeauftragte diese Aufgabe. Deren Kapazitäten<br />
reichen zur Umsetzung dieses Konzeptes nicht aus.<br />
Die Vielzahl und Komplexität der Maßnahmen, der Abstimmungs- und<br />
Steuerungsaufwand sowie die erforderliche Sachkunde erfordern die<br />
volle Arbeitskapazität eines engagierten und kompetenten Mitarbeiters.<br />
Mit der Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen sind jedoch<br />
Chancen für die wirtschaftliche Entwicklung der <strong>Stadt</strong> verbunden,<br />
die die Schaffung und Besetzung der Stelle eines Klimamanagers<br />
rechtfertigen.<br />
Die Arbeit eines Klimamanagers ist nach unserer Einschätzung eine<br />
notwendige Bedingung dafür, die gegebenen Klimaschutzziele auch<br />
nur annährend zu erreichen.<br />
Der Klimamanager ist die für die Umsetzung und Weiterentwicklung<br />
der Maßnahmen des Klimaschutzkonzeptes verantwortlich, koordiniert<br />
alle Maßnahmen rund um den Klimaschutz und versucht möglichst<br />
viele Aktivitäten anzustoßen, die unter das Dach des Klimaschutzkonzeptes<br />
<strong>Kornwestheim</strong> passen. Der Klimamanager muss insbesondere<br />
über gute kommunikative Fähigkeiten verfügen und Organisationsgeschick<br />
besitzen. Zusätzlich ist technisches Verständnis<br />
ist von großem Vorteil. Seine Arbeit ist aufgrund der Auswirkungen<br />
auf die lokale Wirtschaft dem Bereich der Wirtschaftsförderung<br />
zuzuordnen.<br />
Der Klimamanager verantwortet Controlling und Reporting des Klimaschutzkonzeptes.<br />
Uneffiziente Maßnahmen müssen frühzeitig korrigiert<br />
oder gestoppt werden. Dies gelingt nur bei einer laufenden<br />
Erfassung aller Energieeinsparungen, CO2-Minderungen und Kosten.<br />
Um diese Aufgabe zu erfüllen, wird ein Controllingsystem<br />
aufgebaut. Das System erfasst:<br />
Strukturdaten<br />
Projekte<br />
Energiebericht der Gebäudewirtschaft<br />
Energieverbrauch und CO2-Emissionen <strong>Kornwestheim</strong>s<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 27<br />
Juni 2010
Rechenschaftsbericht des Klimaschutzmanagers<br />
Beratungs- und Projektbilanz der LEA in <strong>Kornwestheim</strong><br />
Kennzahlenbericht<br />
Der Klimamanager sollte jährlich einen Klimaschutzbericht bzw.<br />
eine Klimaschutzstatistik für die <strong>Stadt</strong> <strong>Kornwestheim</strong> erstellen<br />
und damit Maßnahmen und Zielerreichung dokumentieren. Dieser wird<br />
der Energiekommission sowie dem Gemeinderat vorgelegt. Das Controllingsystem<br />
wird das kontinuierliche Qualitätsmanagement und<br />
Zertifizierungssystem des European Energy Award® (eea) unterstützen.<br />
6 Maßnahmenblätter<br />
Für alle Maßnahmen, die in <strong>Kornwestheim</strong> als sinnvoll angesehen<br />
werden, wurden Maßnahmenblätter erstellt. Diese Maßnahmenblätter<br />
mit einheitlicher Struktur liefern auf einer Doppelseite eine<br />
Kurzbeschreibung der jeweiligen Maßnahme und eine Bewertung aus<br />
Sicht der Gutachter. Die Maßnahmen werden anhand von vier Kategorien<br />
mit einer fünfstufigen Skala bewertet. Die Länge des jeweiligen<br />
Balkens ist ein Maß für die Zielerreichung.<br />
Die Priorität der Maßnahme ist ein Maß für Dringlichkeit und<br />
Wichtigkeit. Maßnahmen hoher Priorität sollten vorrangig umgesetzt<br />
werden, Maßnahmen niedrigerer Priorität können später in<br />
Angriff genommen werden.<br />
Das Kosten-Nutzen Verhältnis ist ein Maß für den Aufwand, der für<br />
die Erreichung einer bestimmten Emissionsminderung erforderlich<br />
ist. Idealerweise sollte dies in jedem Fall in €/t CO2 angegeben<br />
werden. Dies ist jedoch bei etlichen Maßnahmen nicht möglich, sodass<br />
hier eine qualitative Bewertung vorgenommen wurde. Zudem ist<br />
zu bedenken, dass bei Maßnahmen wie dem Energiemanager die Kosten<br />
und der Nutzen der Maßnahme vollständig bei der <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
liegen. Den Kosten stehen also nicht nur CO2-Einsparungen<br />
sondern auch Energiekosteneinsparungen gegenüber.<br />
Maßnahmen wie beispielsweise die Stärkung der Ludwigsburger Energieagentur<br />
verursacht für die <strong>Stadt</strong> Kosten, der Nutzen entsteht<br />
jedoch den Bauschaffenden und den Bürgern.<br />
Schließlich gibt es die Maßnahmen im Bereich Kommunikation, denen<br />
überhaupt keine direkten CO2-Einsparungen zugeordnet werden können,<br />
die aber elementar dafür sind, eine entsprechende Grundhaltung<br />
zum Thema Energieeffizienz und erneuerbare Energien in <strong>Kornwestheim</strong><br />
zu schaffen.<br />
Der Balken Umsetzbarkeit beurteilt die Hemmnisse, die einer Maßnahme<br />
entgegen stehen. Je länger dieser Balken ist, desto geringere<br />
Hemmnisse erwarten wir. Komplexe Maßnahmen wie der Aufbau<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 28<br />
Juni 2010
eines ausgedehnten Wärmenetzes haben noch zahlreiche Hemmnisse zu<br />
überwinden.<br />
Schließlich ist noch die Klimarelevanz einer Maßnahme zu bewerten.<br />
Auch hier muss bedacht werden, dass sich etliche Maßnahmen<br />
einer quantitativen Bewertung entziehen. Beispiele sind auch hier<br />
Maßnahmen im Bereich Kommunikation.<br />
Auf den kommenden beiden Seiten sind die Maßnahmen nach Priorität<br />
und Relevanz sortiert. Dies gibt einen guten Überblick, welche<br />
Maßnahmen aus Sicht der Gutachter vorrangig bearbeitet werden<br />
sollten. Daran schließt sich die Kurzbeschreibung aller vorgeschlagenen<br />
Maßnahmen mit der zugehörigen Nummer an.<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 29<br />
Juni 2010
2.3 Abarbeitung Prioritätenliste Sanierung<br />
3.1 Ausbau Wärmenetz (Einsatz erneuerbarer Energien)<br />
4.1 Mobilitätsmarketing<br />
5.1 Klimamanager<br />
6.1 Dachmarke "<strong>Kornwestheim</strong>er können Klimaschutz"<br />
6.2 Internetplattform als kontinuierliches Kommunikationsinstrument<br />
6.4 Auftaktveranstaltung<br />
6.13 Basistool Infomappe Klimaschutz<br />
1.1 Einführung einer kommunalen Energieleitlinie<br />
3.5 Ausbau Kraft-Wärme-Kopplung / Mini-KWK (Objektversorgung)<br />
4.2 Nutzung ÖPNV und Fahrrad im Einkaufs- und Freizeitverkehr<br />
6.3 Plakatierungskampagne<br />
6.5 Intensivierung der Aktivitäten der LEA<br />
6.6 Sanierungskampagne Klimaschutzsiegel<br />
6.8 Veranstaltungen und Exkursionen<br />
6.11 Stromspar-Check für einkommensschwache Haushalte<br />
6.14 Sanierungsmappe für Eigentümer und Mieter<br />
6.15 Klimaschutz-Scheckheft<br />
7.1 Mieterberatung zu Energieeffizienz<br />
7.4 Netzwerk Wohnbaugesellschaften<br />
8.1 Energieeffizienz in kleinen Betrieben<br />
3.2 Unterstützung des Zubaus von PV-Anlagen<br />
3.3 Unterstützung bei Errichtung solarthermischer Anlagen<br />
3.4 Nutzung fester Biomasse zur Erzeugung von Heizwärme<br />
4.3 Mobilitätsberatung in Schulen<br />
4.4 Mobilitätsberatung in Betrieben/ Betriebliche Mobilitätskonzepte<br />
4.5 Spritsparkurse/ Sparsame Fahrstile<br />
4.6 Carsharing Schnupperwochen<br />
5.2 Kontrolle und Vollzug EnEV / EWärmeG<br />
5.3 Vernetzung der städtischen Akteure<br />
5.4 Umweltfreundliche Beschaffung<br />
6.7 Musterhaftes Projekt Neubau<br />
6.9 Heizungspumpentauschaktion<br />
6.10 Klimaschutzinseln im Fachhandel<br />
6.12 Klimaschutz-<strong>Stadt</strong>plan im Internet<br />
6.16 "Familie Klimaschutz"<br />
9.1 Intracting<br />
9.2 Bürger-Fonds der <strong>Stadt</strong>werke<br />
1.2 Blower-Door-Test / Leckage-Ortung bei Neubauten<br />
2.2 Ökostrom für städtische Liegenschaften<br />
6.17 Innovationspreis Erneuerbare Energien / Energieffizienz<br />
7.2 Ökologischer Mietspiegel<br />
7.3 Leuchtturmprojekt Mustersanierung<br />
Priorität<br />
0 1 2 3 4 5<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 30<br />
Juni 2010
3.1 Ausbau Wärmenetz (Einsatz erneuerbarer Energien)<br />
Beitrag zur Erreichung des Klimaschutzziels<br />
5.1 Klimamanager<br />
8.1 Energieeffizienz in kleinen Betrieben<br />
2.2 Ökostrom für städtische Liegenschaften<br />
3.4 Nutzung fester Biomasse zur Erzeugung von Heizwärme<br />
3.5 Ausbau Kraft-Wärme-Kopplung / Mini-KWK (Objektversorgung)<br />
4.1 Mobilitätsmarketing<br />
6.5 Intensivierung der Aktivitäten der LEA<br />
6.6 Sanierungskampagne Klimaschutzsiegel<br />
6.11 Stromspar-Check für einkommensschwache Haushalte<br />
1.1 Einführung einer kommunalen Energieleitlinie<br />
2.1 Aufstockung Energiemanagement<br />
2.3 Abarbeitung Prioritätenliste Sanierung<br />
3.2 Unterstützung des Zubaus von PV-Anlagen<br />
3.3 Unterstützung bei Errichtung solarthermischer Anlagen<br />
4.4 Mobilitätsberatung in Betrieben/ Betriebliche Mobilitätskonzepte<br />
4.5 Spritsparkurse/ Sparsame Fahrstile<br />
6.8 Veranstaltungen und Exkursionen<br />
7.1 Mieterberatung zu Energieeffizienz<br />
7.4 Netzwerk Wohnbaugesellschaften<br />
9.2 Bürger-Fonds der <strong>Stadt</strong>werke<br />
1.2 Blower-Door-Test / Leckage-Ortung bei Neubauten<br />
4.2 Nutzung ÖPNV und Fahrrad im Einkaufs- und Freizeitverkehr<br />
4.3 Mobilitätsberatung in Schulen<br />
5.2 Kontrolle und Vollzug EnEV / EWärmeG<br />
6.1 Dachmarke "<strong>Kornwestheim</strong>er können Klimaschutz"<br />
6.2 Internetplattform als kontinuierliches Kommunikationsinstrument<br />
6.3 Plakatierungskampagne<br />
6.7 Musterhaftes Projekt Neubau<br />
6.9 Heizungspumpentauschaktion<br />
6.10 Klimaschutzinseln im Fachhandel<br />
6.12 Klimaschutz-<strong>Stadt</strong>plan im Internet<br />
6.14 Sanierungsmappe für Eigentümer und Mieter<br />
6.15 Klimaschutz-Scheckheft<br />
6.16 "Familie Klimaschutz"<br />
7.2 Ökologischer Mietspiegel<br />
7.3 Leuchtturmprojekt Mustersanierung<br />
9.1 Intracting<br />
4.6 Carsharing Schnupperwochen<br />
5.3 Vernetzung der städtischen Akteure<br />
5.4 Umweltfreundliche Beschaffung<br />
6.4 Auftaktveranstaltung<br />
6.13 Basistool Infomappe Klimaschutz<br />
6.17 Innovationspreis Erneuerbare Energien / Energieffizienz<br />
0 1 2 3 4 5<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 31<br />
Juni 2010
1.1 Einführung einer kommunalen Energieleitlinie (Kap. 4.1)<br />
Die <strong>Stadt</strong>verwaltung führt ein internes Regelwerk ein, das Richtlinien<br />
für Bau und Betrieb umfasst sowie die Zuständigkeiten innerhalb<br />
der Verwaltung regelt. Damit werden bisherige Regelungen<br />
zusammengefasst und aktualisiert. Für die Sanierungskonzepte der<br />
Liegenschaften werden darin z. B. die angestrebten Effizienzstandards<br />
für Gebäudebauteile, Anlagen und der Einsatz erneuerbarer<br />
Energien festgelegt. Die Energieleitlinie unterstützt den langfristig<br />
wirtschaftlichen Betrieb der städtischen Liegenschaften.<br />
1.2 Blower-Door-Test / Leckage-Ortung (Kap. 4.3)<br />
Eine luftdichte Bauausführung ist bei heutiger Bauweise unerlässlich<br />
– sowohl was Energieverluste betrifft als auch im Hinblick<br />
auf die Vermeidung von Bauschäden. Die <strong>Stadt</strong> bietet daher allen<br />
Bauherren bei Neubauten und bei integralen Sanierungen eine kostenlose<br />
Leckage-Ortung durch eine Fachfirma an. Die Prüfung erfolgt<br />
zu einem Zeitpunkt, zu dem Nachbesserungen eventueller Mängel<br />
noch problemlos möglich sind. Die Maßnahme wirkt nachhaltig<br />
qualitätssichernd.<br />
2.2 Ökostrom für städtische Liegenschaften (Kap. 4.1)<br />
Die <strong>Stadt</strong> deckt seit 2008 25 % des Stromverbrauchs der Liegenschaften<br />
(ohne Straßenbeleuchtung) mit Ökostrom. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Kornwestheim</strong><br />
beschließt, sukzessiv ihren Gebäudebestand und die Straßenbeleuchtung<br />
mit Ökostrom versorgen zu lassen. Jedes so versorgte<br />
Gebäude erhält an der Fassade eine entsprechende Plakette.<br />
Es sollte nur zertifizierter Ökostrom aus Neuanlagen bezogen werden.<br />
3.1 Ausbau Wärmenetze (Einsatz erneuerbarer Energien)<br />
(Kap. 4.2)<br />
Durch den Um- und Ausbau der Fernwärmesysteme in <strong>Kornwestheim</strong><br />
sollen die mit erneuerbaren Energien und durch KWK erzeugten<br />
Strom- und Wärmemengen erhöht werden. Möglichkeiten bieten sich<br />
bei der Nutzung von Biogas im Heizwerk Nord, der Erweiterung des<br />
Heizwerks Stotz mit Pelletsanlage und bei der Zusammenlegung im<br />
Heizwerk Ost mit einer ORC-Anlage. Insgesamt könnte dadurch der<br />
Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch von derzeit<br />
5 % auf 10 % bis 2015 verdoppelt werden. Zusätzlich zum Anschluss<br />
der städtischen Gebäude in der <strong>Stadt</strong>mitte sollte das<br />
Fernwärmenetz durch den Anschluss privater und gewerblicher Nutzer<br />
ausgebaut werden. Bis 2025 könnte der Anteil der Fernwärme am<br />
Endenergieverbrauch ca. 9% erreichen (+4 Prozentpunkte seit<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 32<br />
Juni 2010
2008). Nur bezogen auf den Wärmeverbrauch könnte Fernwärme einen<br />
Anteil von 21% erreichen.<br />
3.2 Unterstützung des Zubaus von PV-Anlagen (Kap. 4.8)<br />
Es soll eine Beratungsstelle geschaffen werden, die auf professionellem<br />
Niveau eine umfassende Hilfestellung bei Projektierung<br />
und Bau von PV-Anlagen anbieten kann. Denn PV-Anlagen ermöglichen<br />
auf Grund der gewährten Einspeisevergütung immer noch eine wirtschaftliche<br />
Stromerzeugung. Die Anlagen sind robust und bewährt.<br />
Außerdem kann der Kauf oder die Beteiligung an einer PV-Anlage<br />
für Bürger und Betriebe eine sinnvolle Option zur direkten Beteiligung<br />
am Klimaschutz und zur Reduktion der Stromkosten darstellen.<br />
Durch die Maßnahme soll erreicht werden, dass alle Anlagen<br />
den optimalen technischen und wirtschaftlichen Anforderungen entsprechen<br />
und das Flächenpotenzial in <strong>Kornwestheim</strong> optimal ausgenutzt<br />
wird.<br />
3.3 Unterstützung bei Errichtung solarthermischer Anlagen<br />
(Kap. 4.8)<br />
In <strong>Kornwestheim</strong> werden jährlich ca. 220 Heizungsanlagen erneuert<br />
oder neu gebaut. Dabei wird prinzipiell die Frage nach einer zusätzlichen<br />
Solaranlage aufgeworfen. Solarthermische Anlagen spielen<br />
eine zentrale Rolle bei der Erfüllung des Wärmegesetzes von<br />
Bund und Baden-Württemberg. Bei der großen Vielfalt von angebotenen<br />
Anlagenkonfigurationen ist ein fachkundiges und unabhängiges<br />
Beratungsangebot zur Unterstützung der Bürger sinnvoll. Da Solaranlagen<br />
den Verbrauch fossiler und erneuerbarer Ressourcen reduzieren,<br />
sollte jedes Objekt mit einer richtig dimensionierten Anlage<br />
ausgestattet werden.<br />
3.4 Nutzung fester Biomasse zur Erzeugung von Heizwärme<br />
(Kap. 4.8)<br />
In <strong>Kornwestheim</strong> wird bedingt durch den hohen Anteil von Mehrfamilienhäusern<br />
und die sehr geringen lokalen Waldflächen bisher relativ<br />
wenig Holz als Brennstoff für den Hausbrand eingesetzt. Moderne<br />
Pelletsanlagen können jedoch auch in Mehrfamilienhäusern<br />
eingesetzt werden. Holzbrennstoffe verbrennen nahezu CO2-neutral.<br />
Lediglich der Aufwand für Ernte, Transport, Aufbereitung und<br />
Verbrennung verursachen geringe CO2-Emissionen. Holz ist ein heimischer<br />
Rohstoff. Damit können Anforderungen der Wärme-Gesetze<br />
von Bund und Land erfüllt werden. Durch die Intensivierung der<br />
Beratung soll erreicht werden, dass alle Anlagen den optimalen<br />
technischen und wirtschaftlichen Anforderungen entsprechen.<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 33<br />
Juni 2010
3.5 Ausbau Kraft-Wärme-Kopplung / Mini-KWK (Objektversorgung)<br />
(Kap. 4.9)<br />
KWK-Anlagen führen zu CO2-Minderungen durch effiziente Stromerzeugung.<br />
Der bereits grob geplante Ausbau der Fernwärmeversorgung<br />
durch sukzessiven Anschluss städtischer Gebäude an das Heizwerk<br />
Stotz (BHKW mit 1 MW elektrisch) würde die Stromerzeugung durch<br />
KWK-Anlagen mehr als verdoppeln. Für den weiteren Ausbau müssen<br />
zusätzliche Wohngebiete oder einzelne Objekte gefunden werden,<br />
die mit KWK versorgt werden können. Zur Unterstützung des weiteren<br />
Ausbaus von Kraft-Wärme-Kopplung und Wärmenetzen (s. Maßnahme<br />
3.1) sollte ein Wärmeatlas als Datengrundlage geschaffen werden.<br />
4.1 Mobilitätsmarketing (Kap. 4.6)<br />
Effektive Maßnahmen in Kornwesheim liegen nicht (primär) im Angebotsbereich,<br />
sondern in den Bereichen Information, Bewusstseinsbildung,<br />
Aktionen und Mobilitätsberatung, also der Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Die dafür aufzuwendenden Kosten sind zumeist sehr<br />
viel geringer als Kosten für neue Mobilitäts-Angebote. Mobilitätsmarketing<br />
wendet sich besonders an die Zielgruppe bzw. die<br />
Wegezwecke Einkaufs-, Erledigungs- und Freizeitverkehr innerorts<br />
in <strong>Kornwestheim</strong>. Das Mobilitätsmarketing wird aber auch ganz allgemein<br />
die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer auf alternative<br />
Mobilitätsangebote und Gewohnheiten lenken.<br />
4.2 Nutzung ÖPNV und Fahrrad im Einkaufs- und Freizeitverkehr<br />
(Kap. 4.6)<br />
Die Anteile von ÖPNV und Fahrrad sollen gesteigert, und die Kfz-<br />
Wege reduziert werden.<br />
Speziell für den Wegezweck Freizeit- bzw. Einkaufsverkehr sollen<br />
die Kfz-Anteile bzw. Fahrleistungen mithilfe eines Maßnahmen-Mix<br />
reduziert werden: Durchführung einer Aktionswoche zur umweltfreundlichen<br />
Mobilität, Organisation von ÖPNV Sonderverkehren für<br />
alle Großveranstaltungen, Organisation eines bewachten Fahrrad-<br />
Abstellplatzes auf <strong>Stadt</strong>-Festen, Entwicklung und Herausgabe von<br />
kombinierten Eintrittskarten für Veranstaltungen mit (ermäßigter)<br />
ÖPNV-Nutzung , Ausweitung des Angebots geführter Touren mit dem<br />
Fahrrad, zu Fuß und/oder dem ÖPNV etc.<br />
4.3 Mobilitätsberatung in Schulen und Kindergärten (Kap. 4.6)<br />
Die ca. 50 % auto-mobilen Bring- und Abholdienste der Eltern bzw.<br />
die 30 % eigene Mobilität der Schüler in weiterführenden Schulen<br />
sollen durch gezielte Beratung und Motivation in den Schulen und<br />
Kindergärten reduziert werden. Das hat nicht nur direkte Einsparwirkungen<br />
auf dem Schulweg, sondern auch indirekte Wirkungen auf<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 34<br />
Juni 2010
das Verhalten und führt zu weiteren Einsparungen in den Wegezwecken<br />
Berufs-, Einkaufs und Freizeitverkehr.<br />
4.4 Mobilitätsberatung in Betrieben/Betriebliche Mobilitätskonzepte<br />
(Kap. 4.6)<br />
Weil der Berufsverkehr mit insgesamt 17 kt/a CO2 den größten Anteil<br />
an allen Wegezwecken einnimmt und die Berufstätigen am effizientesten<br />
beeinflussbar sind, lohnt es sich hier anzusetzen.<br />
Insbesondere die Einpendler und die am Arbeitsort Wohnenden lassen<br />
sich über die Betriebe in <strong>Kornwestheim</strong> erreichen. Als effiziente<br />
Maßnahme hat sich betriebliche Mobilitätsberatung durch<br />
spezialisierte Agenturen bewährt.<br />
4.5 Spritsparkurse/Sparsame Fahrstile (Kap. 4.6)<br />
Autofahrer sollen sich einen Sprit sparenden Fahrstil angewöhnen<br />
und vor allem durch niedertourige Gangwahl bei Tempo 50 und 30<br />
den Spritverbrauch senken. Dies solle durch geeignete Werbemaßnahmen<br />
(Plakate, Schilder, Presseartikel sowie Kursangebote) unterstützt<br />
werden. Eine Einbindung der Fahrschulen sollte angestrebt<br />
werden.<br />
4.6 Carsharing Schnupperwochen (Kap. 4.6)<br />
Aktionswochen zur Ausweitung des Carsharings in <strong>Kornwestheim</strong> sollen<br />
Bürgerinnen und Bürger auf diese Möglichkeit der Mobilität<br />
aufmerksam machen. Nutzer erhalten als Probeabo für 2 bis 3 Monate<br />
die Gelegenheit, Carsharing vergünstigt zu testen.<br />
5.1 Klimamanager <strong>Kornwestheim</strong> (Kap. 5)<br />
Der/die Klimamanager/in ist die Person in der Verwaltung, die alle<br />
Aktivitäten rund um den Klimaschutz betreut. Er oder sie hat<br />
den Auftrag, die Umsetzung der Maßnahmen des Klimaschutzkonzeptes<br />
voranzutreiben und stößt die erforderliche Öffentlichkeitsarbeit<br />
an. Er oder sie organisiert die Arbeit der Klimaschutz-Netzwerke<br />
und hält Kontakt mit allen Akteuren (<strong>Stadt</strong>werke, LEA, Gemeinderatsfraktionen,<br />
Industrie, Handwerk, Bauschaffende, Lokale Agenda,<br />
Vereine, BUND, Banken etc.). Die Aufgabe des Klimaschutzmanagers<br />
ist elementar für die Zielerreichung des Klimaschutzkonzeptes.<br />
Trotz Haushaltsrestriktionen sollte eine zusätzliche Stelle<br />
geschaffen werden.<br />
5.2 Kontrolle und Vollzug EnEV und EWärmeG/EEWärmeG (Kap. 4.3)<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 35<br />
Juni 2010
Die EnEV 09 und das Erneuerbare Wärme Gesetz setzen hohe Anforderungen<br />
an den Gebäudestandard und den Anteil erneuerbare Energien<br />
beim Heizungstausch. Diese Maßnahmen sind wirtschaftlich sinnvoll.<br />
Eine verbesserte Kontrolle ist im Interesse der Bürger, um<br />
die Energiekosten langfristig niedrig zu halten. Die Kontrolle<br />
schützt außerdem lokale Handwerksunternehmen vor Billigkonkurrenz<br />
und dient insgesamt zur Verbesserung der Qualität.<br />
5.3 Vernetzung der städtischen Akteure (Kap. 4.3)<br />
Klimaschutzaktionen berühren oft mehrere Ämter (Umweltbeauftragte,<br />
Bauverwaltung, <strong>Stadt</strong>planung, <strong>Stadt</strong>bau, Presse, Wohnbau, Leitbild<br />
2025, Kultur und Sport etc.). Eine regelmäßige Kommunikation<br />
zwischen den Ämtern für die Planung und Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes<br />
ist unbedingt notwendig. Gute und ausbaufähige<br />
Erfahrungen wurden bereits beim eea gemacht. Für die Bewältigung<br />
der zusätzlichen Aufgaben bei der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes<br />
wird die Schaffung der Stelle eines Klimamanagers empfohlen<br />
(s. Maßnahme 5.1). Eine Aufgabe des Klimamanagers sollte u.<br />
A. die Unterstützung der Fachämter, die Erfüllung der Querschnittsfunktion<br />
und die Einbindung der städtischen Akteure sein.<br />
5.4 Umweltfreundliche Beschaffung (Kap. 4.1)<br />
Beschaffungen sollen künftig grundsätzlich an Umweltkriterien<br />
orientiert erfolgen. Durch die Betrachtung der Lebenszykluskosten<br />
werden die günstigsten Angebote ermittelt, ohne nur den Kaufpreis<br />
als Kriterium zu betrachten. Über die gesamte Nutzungsdauer können<br />
daher Kosteneinsparungen erzielt werden, auch wenn die Anschaffungskosten<br />
zunächst höher ausfallen als bei vergleichbaren<br />
Produkten. Mit dem von der Europäischen Union geförderten Projekt<br />
„Buy Smart“ besteht derzeit in Deutschland ein kostenfreies Angebot<br />
von Beratung und Informationsmaterialien im Bereich grüner<br />
Beschaffung.<br />
6.1 Dachmarke "<strong>Kornwestheim</strong>er können Klimaschutz (Kap. 4.10)<br />
Allen Akteuren soll ein einheitlicher Auftritt im Klimaschutz ermöglicht<br />
und dadurch gewährleistet werden, dass Einzelaktionen<br />
als Teil der Klimaschutzkampagne wahrgenommen werden. Dazu werden<br />
in einem Handbuch Erscheinungsbild und Stilvorlagen entwickelt.<br />
Anhand der Stilvorlage können andere Akteure eigene Beiträge unter<br />
dem Markenzeichen „<strong>Kornwestheim</strong>er können Klimaschutz“ erstellen.<br />
6.2 Internetplattform als kontinuierliches Kommunikationsinstrument<br />
(Kap. 4.10)<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 36<br />
Juni 2010
Ein Internet-Auftritt zum Klimaschutz in <strong>Kornwestheim</strong> ist ein<br />
Kerninstrument, auf das nicht verzichtet werden sollte. Das Internet<br />
ist das wesentliche Medium zur Bereitstellung komplexerer<br />
Informationen. Auch die Möglichkeit zum gezielten Download und<br />
Ausdruck durch den Interessenten selbst ist nur bei diesem Medium<br />
gegeben. Ein Klimaschutz-Portal sollte als eigenständiges Subweb<br />
in den Internet-Auftritt der <strong>Stadt</strong> eingegliedert werden.<br />
6.3 Plakatierungskampagne (Kap. 4.10)<br />
Neben der Pressearbeit ist eine Plakatkampagne das Mittel der<br />
Wahl, um die Gesamtöffentlichkeit in <strong>Kornwestheim</strong> zu erreichen.<br />
Die Plakate zur Startkampagne informieren die Bürger über den<br />
Start des Klimaschutzkonzeptes. Plakate können auch genutzt werden,<br />
um spezielle Aktionen zu unterstützen: Z. B. könnte für den<br />
Auftakt die Bürger motiviert werden, ihre Beiträge für den Klimaschutz-<strong>Stadt</strong>plan<br />
(Maßnahme 6.12) einzuschicken. Die Plakataktion<br />
wird entweder eigenständig oder in Verbindung mit der Öffentlichkeitsarbeit<br />
zur Auftaktveranstaltung durchgeführt (Maßnahme 6.4).<br />
6.4 Auftaktveranstaltung (Kap. 4.10)<br />
Als Auftakt der Klimaschutzkampagne sollte eine Veranstaltung<br />
durchgeführt werden, bei der Inhalt und Aktionen zum Klimaschutzkonzept<br />
vorgestellt werden. Dies kann evtl. gekoppelt werden mit<br />
Informationsständen aller beteiligten Gruppen und Akteure, Vorträgen<br />
oder ggf. auch mit einem kulturellen Rahmenprogramm.<br />
6.5 Intensivierung der Aktivitäten LEA (Kap. 4.11)<br />
Die Ludwigsburger Energieagentur LEA ist eine wichtige regionale<br />
Einrichtung, die vor allem als Anlaufstelle für Bürger zur Gebäudesanierung<br />
wesentliche Impulse setzen kann. Die Präsenz in der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Kornwestheim</strong> sollte ausgeweitet werden. Die Einrichtung<br />
sollte personell deutlich verstärkt werden, um die Umsetzung des<br />
Klimaschutzkonzeptes unterstützen zu können. Vor jeder Gebäudesanierung<br />
und auch bei Neubauten sollten z. B. Beratungsgespräche<br />
bei der LEA und Energiediagnosen durch Gebäudeenergieberater erfolgen.<br />
Die LEA könnte weitere Aufgaben übernehmen: Qualitätssicherung<br />
am Bau, betriebliches Energiemanagement, Mieterberatung/<br />
Mieterinformation, Förderberatung für Kommunen etc.<br />
6.6 Sanierungskampagne Klimaschutzsiegel (Kap. 4.3)<br />
Das Thema energieeffizientes Bauen und Sanieren soll unter dem<br />
Begriff „<strong>Kornwestheim</strong>er Klimaschutzsiegel“ als konzertierte Akti-<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 37<br />
Juni 2010
on von LEA, Energieberatern, Handwerkern, Architekten, Planern<br />
und Banken zusammengefasst werden:<br />
Entwicklung eines zukunftsfähigen Gebäudestandards<br />
Beratungsangebote zu Sanierungsfahrplänen bei Altbausanierung<br />
Qualitätsinitiative der Bauschaffenden<br />
Förderung von Beratung und qualitätssichernden Maßnahmen<br />
durch die <strong>Stadt</strong><br />
Auszeichnung besonders effizienter Gebäude<br />
Informationsangebote, Öffentlichkeitsarbeit<br />
6.7 Musterhaftes Projekt Neubau (Kap. 4.3)<br />
Die neue Siedlung „Neckartalblick“ ist ein Musterprojekt zum integrierten<br />
Klimaschutz in <strong>Kornwestheim</strong>. Bei diesem Neubaugebiet,<br />
dessen Energiekonzept von der LEA erstellt wird und dessen Energieversorgung<br />
unter Nutzung innovativer Technik (Abwärme aus Abwasser)<br />
durch die <strong>Stadt</strong>werke erfolgt, werden Bauherren Vergünstigungen<br />
eingeräumt, wenn sie ihre Hausplanung auf einen „<strong>Kornwestheim</strong>er<br />
Standard“ im Energieverbrauch ausrichten. Die Umsetzung<br />
des geforderten Standards in unterschiedlichen Gebäuden und die<br />
Erfahrungen der Nutzer sollen dokumentiert und auf andere Gebiete<br />
übertragen werden. Bei Bedarf organisiert die <strong>Stadt</strong> Besichtigungen<br />
der Gebäude und bietet Beratung an einem Informationsstand<br />
an.<br />
6.8 Veranstaltungen und Exkursionen (Kap. 4.11)<br />
In vielen Kommunen im deutschsprachigen Raum gibt es Beispiele<br />
für erfolgreiche Klimaschutzprojekte. Diese Erfahrungen sollten<br />
so weit wie möglich erschlossen werden. Dazu empfehlen wir, dass<br />
sich Gemeinderat, Verwaltung und Energiekommission gezielt über<br />
erfolgreiche Projekte informieren. Dies kann beispielsweise dadurch<br />
erfolgen, dass Referenten nach <strong>Kornwestheim</strong> eingeladen werden<br />
(bei eher abstrakten Projekten wie Finanzierungsmodellen o.<br />
ä.) oder dass sich Vertreter aus Gemeinderat und Verwaltung vor<br />
Ort über erfolgreiche Projekte informieren. Sind mehrere Aspekte<br />
zu bedenken, kann ein Hearing mit verschiedenen Referenten sinnvoll<br />
sein. Gemeinsame Exkursionen mit anderen Kommunen können<br />
Kosten senken.<br />
6.9 Heizungspumpentauschaktion (Kap. 4.7)<br />
Alte Heizungspumpen verbrauchen 500 bis 800 kWh pro Jahr. Hocheffiziente<br />
Pumpen hingegen verbrauchen bis zu 80 % weniger Strom.<br />
Im Rahmen der Kundenbindung könnten die <strong>Stadt</strong>werke Ludwigsburg-<br />
<strong>Kornwestheim</strong> gemeinsam mit lokalen SHK-Betrieben ein Programm für<br />
den Austausch alter Heizungspumpen auflegen. Die <strong>Stadt</strong>werke be-<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 38<br />
Juni 2010
werben die Aktion bei ihren Stromkunden und organisieren die Aktion<br />
zusammen mit Handwerkern. Ggf. können mit dem lokalen Großhändler<br />
spezielle Rabatte für die Beschaffung der Heizungspumpen<br />
ausgehandelt werden.<br />
6.10 Klimaschutzinseln im Fachhandel (Kap. 4.10)<br />
Beratungs- und Motivationsaktionen können zum Kauf von Haushaltsgroßgeräte<br />
der Energie-verbrauchsklasse A, A+ und A++, sowie Unterhaltungselektronik<br />
mit geringem Energieverbrauch durch den<br />
Fachhandel anregen. Hierzu werden Bestgeräte in den Ausstellungsräumen<br />
zu so genannten „Klimaschutzinseln“ zusammengefasst. Musterrechnungen<br />
zu Verbrauchskosten und Anschaffungskosten werden<br />
detailliert ausgewiesen. Evtl. wird mit einem Klimaschutz-Scheck<br />
ein Zuschuss gewährt, der im Vorfeld mit dem Fachhandel ausgehandelt<br />
werden sollte.<br />
6.11 Stromspar-Check für einkommensschwache Haushalte (Kap. 4.7)<br />
Ziel der Aktion Stromspar-Check des Deutschen Caritasverbands<br />
(DCV) und des Bundesverbands der Energie- und Klimaschutzagenturen<br />
Deutschlands (eaD) ist es, den Energie- und Wasserverbrauch<br />
und die damit verbundenen Kosten in einkommensschwachen Haushalten<br />
zu senken. Gleichzeitig werden langzeitarbeitslose Personen<br />
im Rahmen einer Qualifizierungs- und Beschäftigungsförderung zu<br />
so genannten Stromsparhelfern geschult, die dann in den Haushalten<br />
die Stromspar-Checks durchführen.<br />
6.12 Klimaschutz-<strong>Stadt</strong>plan im Internet (Kap. 4.10)<br />
Bürger, Handwerker und Firmen aus <strong>Kornwestheim</strong> werden aufgerufen,<br />
ihr persönliches Best-Practice-Beispiel zum Klimaschutz an die<br />
<strong>Stadt</strong> zu schicken. Diese werden von einer Jury gesichtet, in einem<br />
Internet-<strong>Stadt</strong>plan verortet und mit einer Kurzbeschreibung<br />
versehen. Den Bürgern soll die Vielzahl der Klimaschutzaktivitäten<br />
in <strong>Kornwestheim</strong> in attraktiver Form leicht erfassbar aufgezeigt<br />
und eine Kontaktaufnahme und Information untereinander im<br />
Netzwerk ermöglicht werden.<br />
6.13 Basistool Infomappe Klimaschutz (Kap. 4.10)<br />
Als Abgabeform für Informationen aller Art sollte eine Sammelmappe<br />
Klimaschutz entwickelt werden. In dieser Sammelmappe können<br />
eigene Informationen der <strong>Stadt</strong> und zusätzlich erworbene Materialien<br />
an Interessenten abgegeben werden. Vorgesehen wären zwei Ab-<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 39<br />
Juni 2010
gabemappen im Format Lang-DIN und A4, mit einem Kurztext zum Klimaschutz<br />
in <strong>Kornwestheim</strong> und weiteren Informationen zum Einlegen.<br />
6.14 Sanierungsmappe für Eigentümer und Mieter (Kap. 4.10)<br />
Erstellung einer Beratungsmappe: Kern der Mappe ist Beratungsmaterial<br />
zu den Grundlagen der energetischen Sanierung im Altbau.<br />
In die Mappe sollen bestehende Informationen unterschiedlicher<br />
Quellen integriert werden (s. 4.10.5), wie z. B. auch die Klimaschutz-Schecks<br />
aus der Starterkampagne. Die Abgabe der Beratungsmappe<br />
ist gekoppelt an eine bezuschusste Energieberatung (Initialberatung<br />
der LEA).<br />
6.15 Klimaschutz-Scheckheft (Kap. 4.10)<br />
Für alle Leistungen und Informationen, die von Institutionen und<br />
Firmen zum Klimaschutz in <strong>Kornwestheim</strong> angeboten werden, werden<br />
Schecks zur Verfügung gestellt, die entweder als gebundenes<br />
Scheckheft zusammengefasst oder in einer Sammelmappe eingelegt<br />
abgegeben werden. Selbst kleinere Angebote erhalten durch den<br />
Scheck eine gesteigerte Wertigkeit. Dem Nutzer wird damit verdeutlicht,<br />
dass er eine Leistung oder eine Dienstleistung erhält,<br />
die einen Wert besitzt. Für das Scheckheft lassen sich mit geringen<br />
Mitteln zahlreiche Aktualisierungen erstellen, die eine langfristige<br />
Nutzung des Instruments ermöglichen. Nicht mehr gültige<br />
Materialien lassen sich schnell austauschen, neue können kurzfristig<br />
ergänzt werden (auch per Internet-Download). Das Klimaschutz-Scheckheft<br />
ist ein praktikables und langfristig nutzbares<br />
Basisinstrument zur Kommunikation.<br />
6.16 „Familie Klimaschutz“ (Kap. 4.10)<br />
Ausgesuchte Familien aus <strong>Kornwestheim</strong> versuchen in Teilbereichen,<br />
ein Maximum an CO2-Einsparung zu erreichen. Sie erhalten dazu alle<br />
denkbaren Hilfestellungen und Fördermöglichkeiten. Die Ergebnisse<br />
bilden die Grundlage einer Berichtsreihe, die in der Tagespresse<br />
veröffentlicht wird. Hierzu sind auch umfassendere Infomedien<br />
sinnvoll. Denkbar sind z. B. eine Fernsehdokumentation oder<br />
ein Kurzvideo (ggf. als studentische Projektarbeit der Filmakademie<br />
Ludwigsburg). Auch eine größere Broschüre kommt in Betracht.<br />
6.17 Innovationspreis Erneuerbare Energien / Energieeffizienz<br />
(Kap. 4.10)<br />
Vergabe eines <strong>Kornwestheim</strong>er Innovationspreises für herausragende<br />
Projekte zu Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien.<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 40<br />
Juni 2010
Dieser Preis sollte möglichst mit geförderten Landesvorhaben kombiniert<br />
werden können.<br />
7.1 Mieterberatung zu Energieeffizienz (Kap. 4.7)<br />
Vielen Nutzern von Mietwohnungen ist nicht klar, wie sie durch<br />
ihr Verhalten den Energieverbrauch und damit ihre Energiekosten<br />
wesentlich beeinflussen können. Mit regelmäßigen Mieterinfos sowie<br />
einer Publikation, die bei Einzug übergeben wird, können Mieter<br />
sensibilisiert werden. Außerdem erstellt die LEA einen „Energiespartipp<br />
des Monats“ der als Aushang fürs schwarze Brett allen<br />
Vermietern zur Verfügung gestellt wird. Alternativ ist auch ein<br />
Mailversand (Newsletter) möglich. Die Infos sollen als Dienstleistung<br />
von den Vermietern/ Baugesellschaften vergütet werden.<br />
7.2 Ökologischer Mietspiegel (Kap. 4.3)<br />
Ein Mietspiegel ermittelt die ortsübliche Vergleichsmiete durch<br />
einen Fragebogen. Normalerweise erfolgt keine qualifizierte Aussage<br />
über energetische Qualität, Wohnklima, Behaglichkeit und<br />
Heizkosten. Energetische Sanierungen im Mietwohnungsbau (aber<br />
auch bei Eigentumswohnungen) erfolgen schleppend, weil unklar<br />
ist, wie die Sanierungskosten des Eigentümers angemessen an die<br />
Mieter weitergegeben werden können, die von den Heizkosteneinsparungen<br />
profitieren. Oft unterbleiben daher selbst sehr wirtschaftliche<br />
Maßnahmen. Der ökologische Mietspiegel soll neben<br />
Vergleichsmiete und Zuschlägen oder Abschlägen für den energetischen<br />
Standard zusätzlich ein Bewertungsschema für monetär nur<br />
schwer erfassbare Faktoren liefern, um eine nachvollziehbare Verteilung<br />
von Aufwand und Nutzen durchführen zu können.<br />
7.3 Leuchtturmprojekt Mustersanierung (Kap. 4.3)<br />
In einer mustergültigen energetischen Sanierung wird ein Altbau<br />
aus dem Bestand, ggf. ein Mehrfamilienhaus der städtischen Wohnbaugesellschaft,<br />
saniert. Dabei werden Amortisationsrechnungen,<br />
Maßnahmenplanung und Durchführung der Baumaßnahme umfassend dokumentiert.<br />
Alle Schritte werden intensiv durch Öffentlichkeitsarbeit<br />
begleitet. Dadurch soll ein Leuchtturmprojekt geschaffen<br />
werden, anhand dessen möglichst viele Details einer mustergültigen<br />
energetischen Altbausanierung im Praxisbeispiel vorgeführt<br />
werden können.<br />
7.4 Netzwerk Wohnungsbaugesellschaften (Kap. 4.3)<br />
Auch in <strong>Kornwestheim</strong> besteht im Gebäudebestand ein Sanierungsstau.<br />
Der Anteil des Geschosswohnungsbaus am Bestand ist relativ<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 41<br />
Juni 2010
hoch. Zugleich sind gerade dort energetische Sanierungen oft<br />
wirtschaftlich durchführbar (Ziel: warmmietenneutrale Sanierung).<br />
Andererseits bestehen noch in vieler Hinsicht Informationsdefizite,<br />
die u. U. zu suboptimalen Entscheidungen führen. Es soll ein<br />
Netzwerk der Wohnungsbaugesellschaften aufgebaut werden, welches<br />
den Erfahrungsaustausch untereinander ermöglicht und regelmäßige<br />
Informationen zu einschlägigen Themen bietet. Zudem sollen durch<br />
Vorträge externer Fachleute Anregungen eingehen.<br />
8.1 Energieeffizienz in kleine Betrieben (Veranstaltungsreihe/Erstberatung)<br />
(Kap. 4.4)<br />
Industrie und Gewerbe haben einen Anteil von 46 % an den CO2-<br />
Emissionen. Einsparpotenziale durch Verbesserung von Regelungen,<br />
Nutzung effizienter Technologien (Motoren, Pumpen, Öfen etc.)<br />
energetische Sanierung der Gebäude und Umstellungen an Prozessen<br />
werden auf mindestens 20 % geschätzt. Trotzdem hat Energieeffizienz<br />
in Betrieben oft nur einen geringen Stellenwert. Motivation<br />
und Unterstützung der Betriebe beim Energiemanagement ist für die<br />
insgesamt erzielbare CO2-Minderung in <strong>Kornwestheim</strong> von großer Bedeutung.<br />
9.1 Intracting (Kap. 4.1)<br />
Das Energiemanagement sollte neben den Mitteln für Kleinstinvestitionen<br />
(5 T€/a) über eigene finanzielle Ressourcen verfügen, um<br />
wirtschaftliche Maßnahmen zur Energieeinsparung in städtischen<br />
Liegenschaften kurzfristig realisieren zu können. Hierzu wird die<br />
Einrichtung eines Investitionsfonds vorgeschlagen. Eine durchschnittliche<br />
Kapitalrückflusszeit der Maßnahmen von 5 Jahren wird<br />
angestrebt. Derzeit wird im Rahmen von Klimaschutz-Plus eine Förderung<br />
für die Einrichtung von Intracting angeboten.<br />
9.2 Bürger-Fonds der <strong>Stadt</strong>werke (Kap. 5)<br />
Die <strong>Stadt</strong>werke bieten ihren Kunden als Beteiligung einen Fonds<br />
an, der in Projekte zur Nutzung erneuerbarer Energien investiert.<br />
Kundeneinzahlungen ab 1000 € werden möglichst ortsnah in den Ausbau<br />
erneuerbarer Energien investiert. Dies können EEG geförderte<br />
Anlagen, aber auch sonstige wirtschaftliche Projekte sein. Der<br />
Kunde erhält die jährliche Rendite auf sein Investment in Höhe<br />
von ca. 4 bis 6 %.<br />
Kurzfassung Klimaschutzkonzept <strong>Kornwestheim</strong> 42<br />
Juni 2010