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Volker von der Heide, Franz-Josef Hölken<br />

Steuerungstechnik Metall<br />

Lernsituationen<br />

Arbeitsbuch<br />

14. Auflage<br />

Bestellnummer 5112


Haben Sie Anregungen oder Kritikpunkte zu diesem Produkt?<br />

Dann senden Sie eine E-Mail an 5112_014@bv-1.de<br />

Autoren und Verlag freuen sich auf Ihre Rückmeldung.<br />

www.bildungsverlag1.de<br />

Bildungsverlag EINS GmbH<br />

Hansestraße 115, 51149 Köln<br />

ISBN 978-3-427-51120-5<br />

© Copyright 2011: Bildungsverlag EINS GmbH, Köln<br />

Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen<br />

Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.<br />

Hinweis zu § 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in<br />

ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen.


Vorwort<br />

Neue lernfeldstrukturierte Rahmenlehrpläne für die neugeordneten Metallberufe<br />

in der Industrie und im Handwerk erforderten eine Überarbeitung der Fachbücher.<br />

Im Vorwort der Rahmenlehrpläne werden die didaktischen Grundsätze erläutert:<br />

„Die Zielsetzung der Berufsausbildung erfordert es, den Unterricht an einer auf die<br />

Aufgaben der Berufsschule zugeschnittenen Pädagogik auszurichten, die die Handlungsorientierung<br />

betont und junge Menschen zu selbstständigem Planen, Durchführen<br />

und Beurteilen von Arbeitsaufgaben im Rahmen der Berufstätigkeit befähigt.“<br />

Deshalb stehen praxisnahe Probleme im Mittelpunkt der einzelnen Lernsituationen.<br />

Sie sind für den Unterricht didaktisch aufbereitet sowie mit Lösungshinweisen und<br />

Erklärungen versehen. Sie können in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit gelöst<br />

werden. Hilfestellungen für die Lösung geben Tabellen- und Fachbücher sowie<br />

Herstellerinformationen.<br />

In Lernsituationen kann meist nur ein kleiner Ausschnitt der Arbeitsaufgabe eines<br />

Steuerungsfachmanns vermittelt werden. Daher ist es empfehlenswert, mehrere<br />

Situationen zu einem Lernfeld zusammenzufassen. Dazu dient die neue Gesamtaufgabe,<br />

die den Rahmen der einen Steuerungstechnik überschreitet, dafür aber<br />

die Fachgebiete Pneumatik und Elektropneumatik verbindet.<br />

Die Arbeitsblätter für die Lernsituationen sind systemunabhängig aufgebaut.<br />

Die Normen innerhalb der Steuerungstechnik werden ständig ergänzt und geändert.<br />

Die grafi sche Beschreibungssprache zur Darstellung des Ablaufteils einer Steuerung<br />

wird in der seit April 2005 verbindlichen Norm GRAFCET DIN EN 60848,<br />

Spezifi kationssprache für Funktionspläne der Ablaufsteuerung, neu beschrieben.<br />

Die daraus folgenden Änderungen wurden berücksichtigt.<br />

In den pneumatischen Schaltplänen wurde zur Darstellung und Bezeichnung der<br />

Schaltelemente die DIN ISO 1219 Teil 1 und Teil 2 verwendet. Für die grafi sche Darstellung<br />

der elektrischen Symbolelemente in Schaltplänen diente die DIN EN 60617.<br />

Die Klassifi zierung von Objekten nach Zweck oder Aufgabe und die Zuordnung der<br />

Kennbuchstaben geschah nach DIN EN 61346-2.<br />

Auf die produktbezogene Kennzeichnung (hier Minuszeichen) nach DIN 6779-1<br />

wurde verzichtet, da alle Bauteile in den abgebildeten Plänen dem Kennzeichnungsblock<br />

„Betriebsmittel“, der kleinsten Betrachtungseinheit, zugeordnet werden<br />

können.<br />

Autoren und Verlag freuen sich auch weiterhin über Anregungen, Verbesserungsvorschläge<br />

und Kritik.<br />

Kamen, im November 2010<br />

3


4<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Themen Übungs-Nr. Seite<br />

Grundlagen Steuerungstechnik G 1 – G 2 7 – 24<br />

Beschreibung von steuerungstechnischen Aufgaben<br />

GRAFCET (Spezifi kationssprache für Funktionspläne)<br />

Systemtechnik I SI 1 – SI 12<br />

Energiewandlung<br />

Druck (Gesetz von Boyle-Mariotte)<br />

Verdichter<br />

Aufbereitung der Druckluft<br />

Kolbenkraft, Wirkungsgrad<br />

Arbeit<br />

Luftverbrauch<br />

Aufgaben<br />

Druckzylinder<br />

Zylinderkenngrößen, Zylinderauswahl<br />

Aufgaben<br />

G 1<br />

G 2<br />

SI 1<br />

SI 2<br />

SI 3<br />

SI 4<br />

SI 6<br />

SI 7<br />

SI 8<br />

SI 9<br />

SI 10<br />

SI 11<br />

SI 12<br />

Pneumatik P 1 – P 22 39 – 84<br />

Einfach wirkender Zylinder; 3/2-Wegeventil (Spanneinheit)<br />

Doppelt wirkender Zylinder; 4/2-Wegeventil mit Federrückstellung<br />

(Ständersägemaschine)<br />

Doppelt wirkender Zylinder; 4/2- oder 5/2-Wegeimpulsventil<br />

(Schachtmagazin)<br />

Geschwindigkeitsbeeinfl ussung (Rollenrutsche)<br />

Schaltungsaufbau UND-Verknüpfung, Zweidruckventil (Biegepresse)<br />

Schaltungsaufbau ODER-Verknüpfung, Wechselventil (Werktor)<br />

Zeitverzögerungsventil (Prägestempel)<br />

Zweihand-Sicherheits-Steuerung (Abkantpresse)<br />

Signalspeicherung (Kniehebelspanneinrichtung)<br />

Weg-Schritt-Diagramm (Sortieranlage)<br />

Betriebsartenwahl (Handhabungsgerät)<br />

Zustandsdiagramm (Etikettiermaschine)<br />

Signalabschaltung über Rollenhebel (Biegewerkzeug)<br />

Signalabschaltung durch Umschaltventil (Bohrstation)<br />

Pneumatische Signalspeicherung (Entladestation)<br />

Weg-Zeit-Diagramm (Schüllgutsilo)<br />

Verriegelung von Ausgängen (Honvorrichtung)<br />

Folgeventil (Fräsmaschine)<br />

Übungsaufgabe: drei Zylinder (Schaltwerk)<br />

Übungsaufgabe: zwei Zylinder mit Weg-Zeit-Diagramm<br />

(Beschickungseinheit)<br />

Kontrollaufgaben<br />

Gesamtaufgabe: Nieteinrichtung<br />

P 1<br />

P 2<br />

P 3<br />

P 4<br />

P 5<br />

P 6<br />

P 7<br />

P 8<br />

P 9<br />

P 10<br />

P 11<br />

P 12<br />

P 13<br />

P 14<br />

P 15<br />

P 16<br />

P 17<br />

P 18<br />

P 19<br />

P 20<br />

P 21<br />

P 22<br />

Elektrotechnik ET 1 – ET 13 85 – 98<br />

Messgrößen im Geichstromkreis<br />

Ohmsches Gesetz (Versuch 1)<br />

Ohmsches Gesetz (Versuch 2)<br />

Reihenschaltung (Versuch 1 Stromverhalten)<br />

ET 1<br />

ET 2<br />

ET 3<br />

ET 4<br />

8<br />

15<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

31<br />

32<br />

33<br />

34<br />

35<br />

36<br />

37<br />

40<br />

42<br />

44<br />

46<br />

48<br />

50<br />

52<br />

54<br />

56<br />

58<br />

60<br />

62<br />

64<br />

66<br />

68<br />

70<br />

72<br />

74<br />

76<br />

77<br />

78<br />

79<br />

86<br />

87<br />

88<br />

89


Inhaltsverzeichnis<br />

Themen Übungs-Nr. Seite<br />

Reihenschaltung (Versuch 2 Spannungsverhalten)<br />

Reihenschaltung (Versuch 3 Widerstandsverhalten)<br />

Parallelschaltung (Versuch 1 Spannungsverhalten)<br />

Parallelschaltung (Versuch 2 Stromverhalten)<br />

Parallelschaltung (Versuch 3 Gesamtwiderstandsverhalten)<br />

Elektrische Leistung, Arbeit<br />

Leiterwiderstand (Versuche 1 bis 4)<br />

Mathematische Übungen<br />

ET 5<br />

ET 6<br />

ET 7<br />

ET 8<br />

ET 9<br />

ET 10<br />

ET 11<br />

ET 13<br />

Elektropneumatik EP 1 – EP 19 99 – 138<br />

Aufbau von Stromlaufplänen, Identität (Zuteilstation)<br />

Relaisaufbau, UND-Verknüpfung (Ausheber)<br />

Antriebsarten für Kontakte; ODER-Verknüpfung<br />

(Querförderer 1)<br />

Kombination der Grundverknüpfungen (Querförderer 2)<br />

Elektrische Speicherung von Signalen (Selbsthaltung)<br />

Logikzustände (Spannvorrichtung)<br />

Anwendung zur Signalspeicherung (Vorschubeinheit)<br />

Relais mit Ansprechverzögerung (Klebevorrichtung)<br />

Relais mit Rückfallverzögerung (Verbindungstür)<br />

Programmablaufplan (Ofentür)<br />

Gegenüberstellung mechanischer und elektrischer Signalspeicherung<br />

(Werktor)<br />

Ablaufsteuerung mit mechanischer Endlagenabfrage<br />

(Belastungsprüfung)<br />

Ablaufsteuerung mit Näherungsschaltern (Zuführstation)<br />

Ablaufsteuerung mit Signalabschaltung (Prägestation)<br />

Ablaufsteuerung mit Betriebsartenwahl<br />

(Handhabungsgerät)<br />

Ablaufsteuerung mit Drucksensor (Fräsmaschine)<br />

Sensoren<br />

Übungsaufgabe (Transportroboter)<br />

Gesamtaufgabe (Nieteinrichtung)<br />

EP 1<br />

EP 2<br />

EP 3<br />

EP 4<br />

EP 5<br />

EP 6<br />

EP 7<br />

EP 8<br />

EP 9<br />

EP 10<br />

EP 11<br />

EP 12<br />

EP 13<br />

EP 14<br />

EP 15<br />

EP 16<br />

EP 17<br />

EP 18<br />

EP 19<br />

Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) SPS 1 – SPS 20 139 – 192<br />

SPS-Programmiersprachen nach DIN EN 61131-3<br />

Arbeitsweise einer SPS<br />

Blockschaltbild einer SPS<br />

Beschreibung von steuerungstechnischen Aufgaben<br />

Identität; UND-Bedingung (Montagepresse)<br />

UND vor ODER; 5/2-Wegeventil mit Federrückstellung<br />

(Furnierpresse)<br />

5/2-Wegeventil mit mechanischer Signalspeicherung<br />

(Rundtisch)<br />

Setzen von Ausgängen (Rollengang)<br />

Gegenüberstellung mechanischer und elektrischer<br />

Signalspeicherung (Werktor)<br />

Programmierung von Merkern, Werkstückerkennung durch Sensoren<br />

(Abfüllstation I)<br />

SPS 1<br />

SPS 2<br />

SPS 3<br />

SPS 4<br />

SPS 5<br />

SPS 6<br />

SPS 7<br />

SPS 8<br />

SPS 9<br />

90<br />

91<br />

92<br />

93<br />

94<br />

95<br />

96<br />

98<br />

100<br />

102<br />

104<br />

106<br />

107<br />

108<br />

110<br />

112<br />

114<br />

116<br />

118<br />

120<br />

122<br />

124<br />

126<br />

128<br />

130<br />

134<br />

135<br />

139<br />

144<br />

145<br />

146<br />

148<br />

150<br />

152<br />

154<br />

156<br />

5


6<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Themen Übungs-Nr. Seite<br />

Betriebsartenwahl (Bohrmaschine)<br />

Programmierung von Zeiten (Abfüllstation II)<br />

Verknüpfung von Zeiten und Merkern (Farbmischstation)<br />

Zeitgeführte Ablaufsteuerung (Weiche)<br />

Programmierung von Zählern (Schweißeinrichtung)<br />

Zusammenwirken von Zeiten und Zählern (Tauchbad)<br />

Aufbau einer Ablaufkette (Handhabungsgerät)<br />

Ablaufsteuerung mit Signalüberschneidung (Montagestation)<br />

Ablaufsteuerung mit Betriebsartenwahl (Zinnbad)<br />

Programmierung von verzweigenden Ablaufketten (Doppelschiebetür)<br />

Übungsaufgabe: Fräsmaschine<br />

Übungsaufgabe: Entnahmestation<br />

Aufgaben<br />

SPS 10<br />

SPS 11<br />

SPS 12<br />

SPS 13<br />

SPS 14<br />

SPS 15<br />

SPS 16<br />

SPS 17<br />

SPS 18<br />

SPS 19<br />

SPS 20<br />

SPS 21<br />

SPS 22<br />

Systemtechnik II SII 1 bis SII 22 195 – 200<br />

Hydraulische Grundlagen<br />

Hydrostatik<br />

Druck durch äußere Kräfte (Gesetz von Pascal)<br />

Druckübersetzung<br />

Hydraulische Presse<br />

Hydrodynamik<br />

Mathematische Übungen I<br />

Mathematische Übungen II<br />

Mathematische Übungen III<br />

Hydraulikpumpen<br />

Hydraulische Energie, Hydraulischer Leistungsfl uss<br />

Leckstromverluste, mechanische Verluste<br />

Wirkungsgrade<br />

Hydraulikzylinder<br />

Berechnungsbeispiel (Ständerfräsmaschine)<br />

Hydraulikventile<br />

Aufgaben<br />

SII 1<br />

SII 2<br />

SII 3<br />

SII 4<br />

SII 5<br />

SII 7<br />

SII 8<br />

SII 9<br />

SII 10<br />

SII 11<br />

SII 13<br />

SII 14<br />

SII 15<br />

SII 17<br />

SII 19<br />

SII 20<br />

SII 21<br />

Hydraulik H 1 bis H 11 221 – 242<br />

Druckbegrenzungsventil (Spanneinheit)<br />

Pumpenkennlinie (Räummaschine)<br />

Differenzialschaltung (Schließeinheit)<br />

Drosselventil oder 2-Wege-Stromregelventil (Lastenaufzug)<br />

Primär- oder Sekundärsteuerung (Strangpresse)<br />

Gegenhaltung (Vorschubeinheit)<br />

Entsperrbares Rückschlagventil (Hebebühne)<br />

Eilgang-Vorschub-Schaltung (Umformpresse)<br />

Zuschaltventil (Montagepresse)<br />

Hydromotor (Montagestraße)<br />

Aufgaben<br />

H 1<br />

H 2<br />

H 3<br />

H 4<br />

H 5<br />

H 6<br />

H 7<br />

H 8<br />

H 9<br />

H 10<br />

H 11<br />

Normen 244<br />

158<br />

160<br />

162<br />

166<br />

168<br />

170<br />

172<br />

178<br />

182<br />

188<br />

192<br />

193<br />

194<br />

196<br />

197<br />

198<br />

199<br />

200<br />

202<br />

203<br />

204<br />

205<br />

206<br />

208<br />

209<br />

210<br />

212<br />

214<br />

216<br />

219<br />

222<br />

224<br />

226<br />

228<br />

230<br />

232<br />

234<br />

236<br />

238<br />

240<br />

242


Grundlagen<br />

Steuerungstechnik<br />

Auftrag Erstellung einer Anlage<br />

Technische Anforderungen:<br />

– Stoff, Energie, Information<br />

– Geschwindigkeit<br />

– Arbeit, Leistung, Wirkungsgrad<br />

– Leitungen<br />

– Bauelemente<br />

Entscheidungen über:<br />

– Steuerungsprogramm<br />

– Hand-, Automatik- und<br />

Einrichtebetrieb<br />

– Verriegelung von Abläufen<br />

– Betriebsarten und -mittel<br />

– Arbeitssicherheit<br />

– Sicherheitskategorie bei<br />

Not-Aus-Abschaltung<br />

Technische Realisierung:<br />

– Planung der Durchführung<br />

– Optimierung<br />

– Kalkulation der Kosten<br />

– Montage der Geräte<br />

– Betrachtung der<br />

Arbeitssicherheit<br />

– Erstellung einer<br />

Abschlussdokumentation<br />

Problemerfassung und<br />

Analyse des Auftrags<br />

Anlagenbeschreibung<br />

Pfl ichtenheft<br />

Bauplan<br />

Auftragsplanung<br />

GRAFCET-Plan<br />

Weg-Schritt-Diagramm<br />

SPS-Programm<br />

Schaltplan<br />

Auftragsdurchführung<br />

Ergebnisse – Lösungsstrategien:<br />

– Entwicklung von Lösungen<br />

– Anforderungsbericht<br />

– Pfl ichtenheft<br />

– Verteilungs- und Lagepläne<br />

Ergebnisse:<br />

– Technologieschema<br />

– GRAFCET-Plan<br />

– Schaltpläne<br />

– Weg-Schritt-Diagramm<br />

– SPS-Programm<br />

– Bauteildimensionierung<br />

– Leitungsdimensionierung<br />

– Leitungsschutz<br />

– Sicherheitseinrichtung<br />

Ergebnisse:<br />

– Auftragsabnahme<br />

– Probelaufdurchführung<br />

– Anlagenabnahme im Betrieb<br />

– Inbetriebnahmeprotokoll<br />

– Unterweisung des<br />

Bedienpersonals<br />

– Abschlussgespräch<br />

7


2<br />

16<br />

Grundlagen<br />

Steuerungstechnik<br />

Grundstruktur eines GRAFCET<br />

1. Abläufe werden gegliedert in Schritte und Transitionen (Übergangsbedingungen), die sich abwechseln.<br />

2. Ein Schritt kann aktiv oder inaktiv sein. Es können mehrere Schritte gleichzeitig im betrachteten Augenblick<br />

aktiv sein. Dieses ist entsprechend zu kennzeichnen.<br />

3. In einem Schritt können beliebig viele Aktionen ausgeführt werden.<br />

4. Abläufe können verzweigt und wieder zusammengeführt werden.<br />

Grafi sche Darstellung der GRAFCET-Elemente<br />

Schritt<br />

Anfangsschritt<br />

Die Ablaufkette wird in einzelne Schritte unterteilt. Jeder Schritt wird mit einem Rechteck<br />

dargestellt, wobei das Quadrat als besonderes Rechteck bevorzugt werden soll. In<br />

der oberen Mitte des Quadrates muss eine Zahl für die Schrittnummer stehen. Ein<br />

Schritt kann zu einem bestimmten Zeitpunkt aktiv (er wird gerade ausgeführt) oder<br />

inaktiv sein.<br />

Es kann zweckmäßig sein, aktive Schritte durch einen Punkt zu kennzeichnen. Dieses<br />

dient nur zur Erläuterung.<br />

Der Anfangsschritt kennzeichnet die Ausgangsstellung der Steuerung. Im Anfangsschritt<br />

wird die Ausgangssituation der Steuerung nach dem Einschalten dargestellt.<br />

Der Anfangsschritt wird durch einen doppelten Rahmen dargestellt.<br />

Transition (oder Übergang)<br />

Sie ist das Element eines Funktionsplans, das den Übergang von einem Schritt zum<br />

nächsten gestaltet. Sie wird als freigegeben bezeichnet, wenn alle unmittelbar vorangegangenen<br />

mit dieser Transition verbundenen Schritte aktiv sind. Um eine fehlerfreie<br />

Ablaufkette zu erlangen, soll zwischen zwei Schritten jeweils nur eine Transition stehen.<br />

Eine Transition wird durch eine Linie im rechten Winkel zur Verbindung zwischen den<br />

beiden Schritten dargestellt (in Ausnahmefällen auch auf horizontalen Wirkverbindungen).<br />

Die Transition darf einen Namen erhalten. Er ist links anzuordnen und in Klammern zu<br />

setzen.<br />

Mit jeder Transition ist ein logischer Ausdruck verknüpft, der Transitionsbedingung<br />

genannt wird. Die Bedingung kann den Wert „1“ (erfüllt bzw. TRUE) oder den Wert<br />

„0“ (nicht erfüllt bzw. FALSE) annehmen. Die Transitionsbedingung steht auf der rechten<br />

Seite der Transitionslinie.<br />

Die Übergangsbedingung darf in Textform, mit einem booleschen Ausdruck oder mithilfe grafi scher<br />

Symbole dargestellt werden. Sie gibt die Menge der Bedingungen an, die erfüllt sein müssen, damit der<br />

Übergang zwischen Schritten freigegeben wird<br />

Textdarstellung Boolesche Darstellung Grafi sche Darstellung


Kolbenkraft<br />

Systemtechnik I<br />

Die Kraft F des ausfahrenden Kolbens ist abhängig vom Druck p e der gespeicherten Luft und der Größe<br />

der beaufschlagten Kolbenfl äche A.<br />

Beaufschlagte Kolbenfl äche<br />

A 1 =<br />

d 1 2 · π<br />

4<br />

Wirkungsgrad<br />

A 2 = (d 1 2 – d 2 2 ) · π<br />

4<br />

F = p e · A · �<br />

F = Kolbenkraft in N<br />

p e = Überdruck in N/cm 2<br />

A = beaufschlagte Kolbenfl äche in cm 2<br />

η = Wirkungsgrad<br />

Von der berechneten (theoretischen) Kolbenkraft F theor ist in der Praxis nur ein Teil nutzbar. Durch Reibung<br />

zwischen den Kolbendichtungen und der Zylinderwandung sowie der Kolbenstange und den Kolbenstangendichtungen<br />

(siehe Blatt Systemtechnik I 10) wird ein Teil der pneumatischen Energie in Wärmeenergie<br />

umgewandelt. Das Verhältnis der abgegebenen Kolbenkraft F ab zur zugeführten Kraft F zu<br />

wird als Wirkungsgrad bezeichnet. Der Wirkungsgrad eines neuen Pneumatikzylinders liegt zwischen<br />

0,75 und 0,9.<br />

� = F ___ ab<br />

Fzu Beispiel<br />

η = Wirkungsgrad<br />

F ab = abgegebene Kolbenkraft (nutzbare Kraft) in N<br />

F zu = zugeführte Kolbenkraft (theoretisch zur Verfügung stehende Kraft) in N<br />

Gegeben: Kolbendurchmesser d 1 = 6 cm; Kolbenstangendurchmesser d 2 = 1,5 cm.<br />

Druck p e = 0,6 MPa; Wirkungsgrad η = 0,75.<br />

Gesucht: Druckkraft F 1 des ausfahrenden Kolbens,<br />

Zugkraft F 2 des einfahrenden Kolbens<br />

Lösung:<br />

Druckkraft<br />

F 1 = p e · A 1 · η<br />

F1 = pe · d1 2 · π<br />

· η<br />

4<br />

6 cm · 6 cm · 3,14<br />

F1 = 0,6 MPa _________________ · 0,75<br />

4<br />

F 1 = 1 271,7 N<br />

Zugkraft<br />

F 2 = p e · A 2 · η<br />

F2 = pe · (d1 2 2<br />

– d2) · π<br />

· η<br />

4<br />

(6 cm · 6 cm – 1,5 cm · 1,5 cm) · 3,14<br />

F2 = 0,6 MPa __________________________________ · 0,75<br />

4<br />

F 2 = 1 192,2 N<br />

6<br />

31


1<br />

40<br />

Pneumatik<br />

Spanneinheit<br />

Technologieschema<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Problemstellung<br />

Ein Transfersystem fördert auf Werkstückträgern teilmontierte Werkstücke zu den verschiedenen<br />

Montagestationen. An einer Montagestation sollen zwei vormontierte Maschinenelemente durch<br />

eine Presse verstiftet werden. Dazu wird die Lage der Werkstücke durch einen einfach wirkenden<br />

Zylinder fi xiert. Der Spannvorgang wird von Hand durch Betätigung eines Druckknopfs eingeleitet.<br />

Der Kolben des Spannzylinders fährt aus. Das Werkstück ist gespannt. Nach dem Einpressen<br />

des Stifts wird der Druckknopf losgelassen. Der Kolben des Zylinders fährt zurück und das Werkstück<br />

ist gelöst. Der Werkstückträger kann zur nächsten Station fahren.<br />

Arbeitsauftrag<br />

Vervollständigen Sie den Schaltplan für den Moment des Spannens.<br />

Erklären Sie den Aufbau der Wegeventile und die Symbole für die Bauelemente nach DIN ISO 1219-1.<br />

Warum stellt das Ventilsymbol ein 3/2-Wegeventil dar?<br />

Was geschieht, wenn plötzlich die Druckluftzufuhr unterbrochen wird?


In Ruhestellung<br />

Aufbau der Symbole für Wegeventile<br />

nach DIN lSO 1219-1<br />

=<br />

=<br />

=<br />

=<br />

=<br />

=<br />

=<br />

=<br />

=<br />

Anschlüsse beim 3/2-Wegeventil<br />

1 (P) =<br />

2 (A) =<br />

3 (R) =<br />

Schalttabelle Logiksymbol<br />

Signalelement<br />

Zylinder<br />

Pneumatik<br />

Während der Betätigung<br />

Symbole für Bauelemente<br />

nach DIN lSO 1219-1<br />

=<br />

=<br />

Ausführliches Symbol einer Aufbereitungseinheit<br />

=<br />

=<br />

=<br />

=<br />

=<br />

=<br />

1<br />

41


Gesamtaufgabe: Nieteinrichtung<br />

Problemstellung<br />

Technologieschema<br />

Pneumatik<br />

In einer Montagefabrik werden Aluminiumbleche zur Verstärkung mit -Profi len durch Niete verbunden.<br />

Die Niete werden von Hand in die Bohrlöcher der zu verbindenden Teile eingelegt und<br />

diese unter der Nietpresse gegen einen Anschlag geschoben, wenn der Niederhalter nach oben<br />

gefahren worden ist (abgefragt durch 1S1).<br />

Jetzt kann der eigentliche Nietvorgang beginnen. Dazu wird der Starttaster 1V1 betätigt. Der<br />

Niederhalter fährt durch den Zylinder 1A aus und drückt die beiden Teile aufeinander. Ist dies geschehen,<br />

veranlasst das 3/2-Wegeventil 1S2, dass der Nietzylinder 2A ausfährt und den Halbrundkopf<br />

formt. Durch Betätigung des Grenztasters 2S2 fährt der Nietzylinder 2A ein und betätigt das<br />

3/2-Wegeventil 2S1. Dadurch löst der Niederhalterzylinder 1A die vernieteten Teile.<br />

Die Ein- und Ausfahrgeschwindigkeiten der Zylinder sollen einstellbar sein.<br />

Arbeitsauftrag<br />

1. Ergänzen Sie das Weg-Schritt-Diagramm. Tragen Sie im Funktionsdiagramm evtl. auftretende Signalüberschneidungen<br />

ein.<br />

2. Vervollständigen Sie den GRAFCET-Plan.<br />

3. Bauen Sie gemäß des Schaltplans die Steuerung für die Nieteinrichtung auf. Überprüfen Sie die Funktion.<br />

Sie müssten feststellen, dass in der Steuerung 5 Fehler vorhanden sind. Erstellen Sie ein Fehlerprotokoll,<br />

in dem Sie die Fehler beschreiben. Bessern Sie die Steuerung aus und notieren Sie die<br />

Behebung der Fehler ebenfalls im Protokollblatt.<br />

(Falls Sie keine Möglichkeit zum Aufbau der Steuerung besitzen, können Sie die Fehler auch durch<br />

Nachdenken ermitteln und deren Behebung im Protokollblatt notieren.)<br />

22<br />

79


13<br />

98<br />

Elektrotechnik<br />

Mathematische Übungen<br />

1. Ein Relais wird mit einer Spannung U = 24 V Gleichstrom geschaltet. Sein Widerstand beträgt 6 Ω.<br />

Berechnen Sie die maximale Stromstärke.<br />

2. Durch die Magnetspule eines 5/2-Wegemagnetventils fl ießt ein Strom von 0,19 A. Die Spannung<br />

beträgt 24 V Gleichstrom. Berechnen Sie den Widerstand der Spule.<br />

3. Ein Netzgerät hat einen Widerstand von 4,8 Ω, die Stromstärke beträgt 5 A. Berechnen Sie die Spannung,<br />

an die das Netzgerät angeschlossen werden darf.<br />

4. Der menschliche Körper hat ungefähr einen Widerstand von 1000 Ω. Lebensgefährlich wird es für<br />

das menschliche Herz, wenn eine Stromstärke von etwa 50 mA vorhanden ist. Berechnen Sie, bei<br />

welcher Spannung für den Menschen Lebensgefahr besteht.<br />

5. Zwei Widerstände R 1 = 100 Ω und R 2 = 80 Ω liegen in Reihe an einer Spannung U = 24 V. Wie groß<br />

ist der Gesamtstrom l?<br />

6. Ein Relais mit den Anschlusswerten 12 V und 0,2 A soll an eine Spannungsquelle von 24 V angeschlossen<br />

werden. Berechnen Sie den erforderlichen Vorwiderstand R.<br />

7. Drei gleiche Relais mit einem Widerstand von R = 8 Ω wurden an ein Netzgerät mit einer Quellenspannung<br />

von U = 24 V angeschlossen.<br />

a) Zeichnen Sie in einer Skizze die Anordnung der Widerstände in Reihe und berechnen Sie den<br />

Gesamtstrom I g.<br />

b) Zeichnen Sie in einer Skizze die Anordnung der Widerstände in einer Parallelschaltung. Berechnen<br />

Sie jeweils den Strom I g, den Widerstand R g und die Teilströme zu den einzelnen Widerständen.<br />

8. Drei Widerstände R 1 = 10 Ω, R 2 = 15 Ω und R 3 = 20 Ω in einer Parallelschaltung sind an ein Netzgerät<br />

mit einer Spannung von 12 V angeschlossen. Berechnen Sie den Gesamtwiderstand R g, die Teilströme<br />

l 1, l 2 und l 3 und den Gesamtstrom I g.<br />

9. Drei Relais sollen durch ein Netzgerät (24 V, 18 A) parallel mit Spannung versorgt werden. Auf<br />

zweien der Relais ist die Angabe des Widerstands R = 10 Ω vermerkt, auf dem dritten steht keine<br />

Angabe. Wie groß darf der Widerstand des dritten Relais sein? Begründen Sie Ihre Antwort mithilfe<br />

der Berechnung des Gesamtwiderstands.<br />

10. Berechnen Sie für die gezeichneten Schaltungen den Gesamtwiderstand Rg. a) b)<br />

11. Wie groß ist der Widerstand eines Kupferdrahts von 30 m Länge, der einen Durchmesser von 1,38 mm<br />

hat?<br />

12. Ein 80 m langes Hausanschlusskabel mit einzelnen Kupferdrähten, die jeweils einen Querschnitt von<br />

A = 2,5 mm 2 besitzen, soll aus Kostengründen durch Aluminiumdrähte ersetzt werden. Welchen<br />

Querschnitt müssen die einzelnen Aluminiumdrähte besitzen?


14<br />

124<br />

Elektropneumatik<br />

Prägestation<br />

Technologieschema<br />

Pneumatischer Schaltplan Weg-Schritt-Diagramm<br />

–<br />

–<br />

Problemstellung<br />

In einer Prägevorrichtung sollen Werkstücke gekennzeichnet werden. Der Arbeitsvorgang kann<br />

durch Druck auf den Starttaster S1 beginnen, wenn sich der Kolben des Zylinders 1A in der hinteren<br />

Endlage befi ndet und das Magazin mit Werkstücken gefüllt ist, abgefragt durch den Sensor B1.<br />

Zylinder 1 A schiebt die Werkstücke aus dem Stapelmagazin gegen einen Anschlag und spannt sie.<br />

Zylinder 2A bewegt den Prägestempel abwärts. Nach erfolgtem Prägevorgang fährt Zylinder 2A in<br />

die Ausgangslage zurück. Danach gibt Zylinder 1A die Werkstücke frei, die dann von Hand entnommen<br />

werden. Die Endlagen des Kolbens des Zylinders 2A werden durch die Sensoren 2B1 und<br />

2B2 berührungslos abgefragt.<br />

Arbeitsauftrag<br />

Vervollständigen Sie das Weg-Schritt-Diagramm. Ergänzen Sie den Logikplan.<br />

Erstellen Sie einen Stromlaufplan für die Prägevorrichtung. Überprüfen Sie Ihre Lösung durch den<br />

Aufbau der Steuerung.


Stromlaufplan<br />

Näherungsschalter<br />

Logikplan<br />

Elektropneumatik<br />

Reed-Schalter im Stromlaufplan<br />

(Zwei-Draht-Sensor)<br />

14<br />

Ein Minusanschluss ist bei einem<br />

Reed-Schalter als Zwei-Draht-Näherungssensor<br />

nur erforderlich, wenn<br />

eine Leuchtdiode als Schaltkontrolle<br />

angeschlossen werden soll.<br />

125


6<br />

Rundtisch<br />

150<br />

SPS-Technik<br />

Technologieschema<br />

Pneumatischer Schaltplan Weg-Schritt-Diagramm<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Problemstellung<br />

An einem Rundtisch befi nden sich drei Taster S1, S2 und S3. Wenn zwei von ihnen betätigt werden,<br />

fährt ein Stempel herunter. Der Rückhub erfolgt über den Näherungssensor 1B1 automatisch.<br />

Arbeitsauftrag<br />

Ergänzen Sie den GRAFCET-Plan.<br />

Erstellen Sie die Schalttabellen für das Ausfahren und den Rückhub des Zylinders.<br />

Überlegen Sie, welche Zeilen der Schalttabellen für die Programmierung der SPS erforderlich sind.<br />

Schreiben Sie ein SPS-Anwenderprogramm in den Programmiersprachen AWL (Anweisungsliste), KOP<br />

(Kontaktplan) und FBS (Funktionsbaustein-Sprache).


SPS-Technik<br />

Übungsaufgabe: Entnahmestation<br />

Problemstellung<br />

An der letzten Station einer Rundakt-Anlage werden die fertigen Bauelemente von einem Montageroboter<br />

entnommen und auf die Werkstückträger eines Transfersystems übertragen. Die Anlage<br />

arbeitet selbsttätig, wenn der Sensor B1 auf dem Transportband einen positionierten freien<br />

Werkstückträger meldet, ein Arbeitstakt des Tisches abgeschlossen ist, gemeldet durch den Senor<br />

B2, und sich alle Zylinder des Montageroboters in der Ausgangslage befi nden. Zylinder 1A senkt<br />

die Hubeinheit. Im nächsten Schritt wird das Werkstück durch das Ausfahren des Zangengreifers<br />

(Zylinder 2A) gespannt. Zylinder 1A hebt das Werkstück an. Anschließend fährt Zylinder 3A über<br />

das Transportband. Zylinder 1A senkt ab und Zylinder 2A gibt durch Einfahren das Werkstück frei.<br />

Zylinder 1A und danach Zylinder 3A fahren den Roboter in seine Ausgangslage zurück.<br />

Technologieschema<br />

Zangengreifer<br />

Pneumatischer Schaltplan Weg-Schritt-Diagramm<br />

Arbeitsauftrag<br />

– Erstellen Sie für die Steuerung das Weg-Schritt-Diagramm, den GRAFCET-Plan und die Zuordnungsliste.<br />

– Erstellen Sie ein SPS-Anwenderprogramm in der Sprache AWL (Anweisungsliste) und der Sprache FBS<br />

(Funktionsbaustein – Sprache).<br />

21<br />

193


5<br />

200<br />

Systemtechnik II<br />

Hydraulische Presse<br />

Die Hydraulik eignet sich durch die physikalischen Eigenschaften der Druckmedien zur Kraftübersetzung.<br />

Durch die Kraft F 1 lässt sich über einen Druckkolben mit einer kleinen Kolbenfl äche A 1 ein Druck<br />

erzeugen. Bei gegebener Druckkraft F 1 gilt: Je kleiner die Kolbenfl äche, umso größer ist der Druck p e<br />

im System. Der durch den Druckkolben erzeugte Druck p e ist in einem geschlossenen System nach allen<br />

Seiten gleich groß (Gesetz von Pascal). Der erzeugte Druck wirkt auf den Lastkolben mit der größeren<br />

Kolbenfl äche A 2 und kann dort eine Last mit der Gewichtskraft F 2 heben. Der durch den Druckkolben<br />

erzeugte Druck p e ist nach allen Seiten des Systems gleich groß.<br />

Druckkolben pe = F ___ 1<br />

A1 Beispiel<br />

p e Druckkolben = p e Lastkolben<br />

F 1<br />

___<br />

A 1<br />

F 1<br />

__<br />

F 2<br />

= F ___ 2<br />

A2 = A ___ 1<br />

A2 Lastkolben pe = F ___ 2<br />

A2 p e = Druck im System in N/cm 2 , bar, MPa<br />

F 1 = Kraft auf den Druckkolben in N<br />

F 2 = Kraft auf den Lastkolben in N<br />

A 1 = Kolbenfl äche Druckkolben in cm 2<br />

A 2 = Kolbenfl äche Lastkolben in cm 2<br />

Gegeben: Kolbendurchmesser des Druckkolbens d 1 = 20 mm; Kolbendurchmesser des Lastkolbens<br />

d 2 = 300 mm; Kraft F 1 auf den Druckkolben = 150 N<br />

Gesucht: Kraft F 2 am Lastkolben in N<br />

Lösung:<br />

F 1<br />

__<br />

F 2<br />

= A ___ 1<br />

A2 F2 = A ______ 2 · F1 A1 A1 = d1 2 ______ · π<br />

4 A2 = d 2 2 ______ · π<br />

4<br />

A 1 =<br />

_________________<br />

2 cm · 2 cm · 3,14<br />

4 A 30 cm · 30 cm · 3,14<br />

2 = ___________________<br />

4<br />

F2 = 706,50 cm2 __________________ · 150 N<br />

3,14 cm2 A1 = 3,14 cm2 A2 = 706,50 cm2 F 2 = 33 750 N


19<br />

214<br />

Systemtechnik II<br />

Ständerfräsmaschine (Gesamtbeispiel)<br />

Problemstellung<br />

In einem Arbeitsgang erfolgt die Fertigung der Gleitbahnen von Werkzeugmaschinenbetten durch<br />

eine Ständerfräsmaschine mit hydraulischem Vorschub und hydraulisch betätigtem Spannfutter.<br />

Die Maschinenbetten sind in einem Spannfutter (Schließgeschwindigkeit der Spannbacken 3 m/min)<br />

mit einer Spannkraft von 18 kN gespannt. Die erforderliche Vorschubkraft beträgt 12 kN bei einer<br />

Vorschubgeschwindigkeit v f = 130 mm/min. Der Eilgang und die Rückfahrgeschwindigkeiten betragen<br />

6 m/min. Der Wirkungsgrad der Zylinder beträgt 0,8. Der volumetrische Wirkungsgrad η vol<br />

beträgt 0,9. Der Druck p e im System darf 5 MPa (50 bar) nicht übersteigen.<br />

Für diese Anlage sind die erforderlichen Zylinder, der Förderstrom der Pumpe, die elektrische Antriebsleistung<br />

sowie die Durchmesser der Druckleitungen (v = 4 m/s) und der Rückleitung (v = 1,5 m/s)<br />

zum Tank zu bestimmen.<br />

Technologieschema<br />

Berechnung der erforderlichen Hydraulikzylinder<br />

Spannzylinder<br />

F 1 = A 1 · p e · η<br />

A1 = F _____ 1<br />

pe · η<br />

A1 = ______________<br />

18 000 N · cm2<br />

500 N · 0,8<br />

A 1 = 45 cm 2<br />

gewählter Zylinderdurchmesser aus der Tabelle<br />

Seite Systemtechnik II 9:<br />

d 1 = 80 mm<br />

Kolbenstangendurchmesser<br />

d 2 = 50 mm<br />

Vorschubzylinder<br />

F 1 = A 1 · p e · η<br />

A1 = F _____ 1<br />

pe · η<br />

A1 = __________________<br />

12 000 N · cm2<br />

500 N · 0,8<br />

A 1 = 30 cm 2<br />

gewählter Zylinderdurchmesser aus der Tabelle<br />

Seite Systemtechnik II 9:<br />

d 1 = 63 mm<br />

Kolbenstangendurchmesser<br />

d 2 = 40 mm

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