Multiple Defekte der Hämatopoese und T ... - bei DuEPublico
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(Guidos et al., 1990), allerdings wiesen Transplantationsexperimente darauf hin, daß es sich<br />
um einen wesentlichen Schritt in <strong>der</strong> T-Zellentwicklung handelt <strong>und</strong> frühe Prozesse <strong>der</strong><br />
positiven Selektion in diesen Zellen stattfinden (L<strong>und</strong>berg <strong>und</strong> Shortman, 1994; Swat et al.,<br />
1994). Die Thymozyten verharren für mehrere Tage in diesem Stadium <strong>und</strong> gruppieren die<br />
TCR α Allele um. Expression eines funktionellen reifen TCR α/β Komplexes erlaubt die<br />
positive/negative Selektionierung <strong>der</strong> kleinen Zellen, welche daraufhin erneut zu größeren,<br />
blastoiden DP Zellen werden, die phänotypisch als CD4 + CD8 + CD69 - TCR int charakterisiert<br />
werden („int“ steht für mittlere Expression; engl „intermediate“). Ob diese erneute Zunahme<br />
<strong>der</strong> Zellgröße mit einer weiteren Expansion verb<strong>und</strong>en ist, konnte bislang nicht geklärt werden.<br />
Auf jeden Fall ist eine Stimulierung des TCR unbedingt notwendig für die weitere<br />
Entwicklung, die gr<strong>und</strong>sätzlich <strong>der</strong> des prä-TCR <strong>bei</strong> <strong>der</strong> β-Selektion o<strong>der</strong> <strong>bei</strong> reifen T-Zellen in<br />
<strong>der</strong> Peripherie ähnlich ist (siehe 1.4; Mariathasan et al., 1999; Sebza et al., 1999). Die<br />
molekularen Unterschiede zwischen dem pro Überlebenssignal einer positiv <strong>und</strong> dem<br />
Todessignal einer negativ selektionierten Zelle, vermittelt über den gleichen Rezeptor, sind<br />
nicht endgültig geklärt. Für die positive Selektion scheint insbeson<strong>der</strong>e die Aktivierung <strong>der</strong><br />
MAPK Erk-1/2 entscheidend zu sein. So führt z.B. die Expression einer dominantnegativen<br />
Mutante des im Signaltransduktionsweg aufwärts gelegenen Aktivators MKK-1 selektiv zu<br />
einer Inhibition <strong>der</strong> positiven Selektion (Alberola-Ila et al., 1996). Hingegen scheint die<br />
Aktivierung <strong>der</strong> parallelen Signaltransduktionswege MKK-6/p38 <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> JNK kritisch für die<br />
negative Selektion zu sein (Sugawara et al., 1998; Rinçon et al., 1998).<br />
Während <strong>der</strong> fortlaufenden Entwicklung führen Signale des TCR zu einer transienten<br />
Verringerung <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> CD4 <strong>und</strong> CD8 Moleküle, sowie zu einer Expressionserhöhung<br />
des frühen Aktivierungsmarkers CD69, resultierend in <strong>der</strong> Population <strong>der</strong><br />
CD4 lo CD8 lo CD69 + TCR int (Lucas <strong>und</strong> Germain, 1996). Diese Zellen haben die positive<br />
Selektion bereits eindeutig durchlaufen, die Expression von Rag-1 <strong>und</strong> Rag-2 abgestellt <strong>und</strong><br />
damit schließlich auch die Möglichkeit zur Rekombination ihrer TCR α Gene verloren.<br />
Zusätzlich finden sich in diesen Zellen größere Mengen des antiapoptotischen Proteins Bcl-2<br />
(Punt et al., 1996), während Thymozyten ohne adäquaten TCR kein Bcl-2 exprimieren <strong>und</strong><br />
durch Apoptose sterben. Im nachfolgenden Reifungsschritt wird CD4 zuerst wie<strong>der</strong> höher<br />
exprimiert, was zu <strong>der</strong> kleinen Subpopulation von CD4 + CD8 lo CD69 + TCR int/hi Zellen führt<br />
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