Multiple Defekte der Hämatopoese und T ... - bei DuEPublico
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einen unabhängigen. Vielmehr wäre die zahlenmäßig große Population <strong>der</strong> kleinen DP<br />
Thymozyten keine wichtige Zwischenstufe mehr, son<strong>der</strong>n lediglich eine Sackgasse <strong>der</strong><br />
Entwicklung, <strong>der</strong>en Zellen durch fehlende Überlebenssignale in den programmierten Zelltod<br />
getrieben würden.<br />
1.3.5 CD4 versus CD8 Liniendeterminierung<br />
Wie bereits gesehen, ist <strong>der</strong> Vorgang <strong>der</strong> positiven/negativen Selektion untrennbar mit <strong>der</strong><br />
Linienentscheidung verb<strong>und</strong>en, die sicherstellt, daß exklusiv CD4 auf MHC Klasse II <strong>und</strong> CD8<br />
auf MHC Klasse I restringierten T-Zellen exprimiert wird. Traditionell wird diese<br />
Determinierung durch zwei Modelle versucht zu erklären: dem stochastisch, selektiven<br />
(Guidos, 1996) <strong>und</strong> dem instrukiven (Robey et al., 1991) Modell. Ersteres sagt aus, daß das<br />
Abschalten einer <strong>der</strong> <strong>bei</strong>den Korezeptoren zufällig geschieht <strong>und</strong> anschließend geeignete<br />
TCR/Korezeptor-Kombinationen selektioniert werden <strong>und</strong> überleben (Farrar et al., 1998;<br />
Guidos, 1996). Beim instruktiven Modell hingegen generiert ein α/β TCR <strong>und</strong> Korezeptor ein<br />
an<strong>der</strong>es Signal, wenn sie mit einem richtigen MHC/Peptid-Komplex interagieren. Dieses Signal<br />
schaltet den nicht passenden Korezeptor transkriptionell ab <strong>und</strong> treibt die Zelle in die<br />
entsprechende Richtung. Das impliziert gleichzeitig, daß von CD4 bzw. CD8 unterschiedliche<br />
Signale ausgehen. Beide Korezeptoren verstärken TCR vermittelte Signale zumindest durch die<br />
Rekrutierung <strong>der</strong> Tyrosinkinase p56 Lck (Weiss <strong>und</strong> Littman, 1994). Desweiteren partizipieren<br />
sie an <strong>der</strong> Gesamtavidität des TCR zum MHC/Peptid-Komplex (Marusic-Galesic et al., 1988;<br />
Zuniga-Pflücker et al., 1989; Robey et al., 1992; Lee et al., 1992) <strong>und</strong> nehmen somit direkt<br />
Einfluß auf die Liniendeterminierung. In zahlreichen transgenen Mausmodellen konnte dieser<br />
Zusammenhang demonstriert werden (Robey et al., 1991; Fung-Leung et al., 1991; Rahemtulla<br />
et al., 1991). Tatsächlich wird mittlerweile das instruktive Modell stark favorisiert. Zum einen<br />
rekrutiert CD4 sehr viel effizienter p56 Lck als dies <strong>bei</strong> CD8 <strong>der</strong> Fall ist (Weiss et al., 1993),<br />
zum an<strong>der</strong>en scheint die Stärke <strong>und</strong> Dauer des Lck Signals maßgeblich die Linienfestlegung zu<br />
beeinflussen (Hernández-Hoyos et al., 2000; Legname et al., 2000). Allein ein konstitutives<br />
Lck Signal ist ausreichend um eine T-Zelle, unabhängig von ihrem TCR, in die CD4 Richtung<br />
zu leiten, während umgekehrt eine Inhibition <strong>der</strong> Lck Aktivität verstärkt zur Bildung von CD8<br />
SP Zellen führt. Eine Möglichkeit dies in vivo zu verwirklichen ergibt sich über die<br />
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