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Multiple Defekte der Hämatopoese und T ... - bei DuEPublico

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4 Zusammenfassung<br />

Um nähere Einblicke in die Funktion des Zinkfingerproteins Gfi-1 in vivo zu erlangen, wurde<br />

im Rahmen dieser Ar<strong>bei</strong>t ein Gfi-1-defizientes Mausmodell generiert. Dazu wurden zunächst<br />

ES-Zellen mit einem Rekombinationsvektor transfiziert <strong>und</strong> homolog rekombinante Klone<br />

isoliert, die heterozygot für das Gfi-1 Nullallel waren. Durch Injektion dieser Klone in<br />

Blastozysten wurden Chimäre erzeugt, die schließlich durch Kreuzung mit wt Tieren<br />

heterozygote Gfi-1 +/- Mäuse hervorbrachten. Diese wurden miteinan<strong>der</strong> verpaart, um<br />

Nachkommen zu erhalten, die für das Gfi-1 Nullallel homozygot waren. Anhand von Protein<br />

<strong>und</strong> RNA Analysen konnte bestätigt werden, daß ein vollständiger Verlust an Gfi-1 Protein in<br />

diesen Mäusen erzielt wurde. Der Verlust an Gfi-1 hatte dramatische Konsequenzen <strong>und</strong><br />

führte zu einer 100 %igen Letalität innerhalb <strong>der</strong> ersten Lebenswochen. Die durchgeführten<br />

Untersuchungen <strong>der</strong> Gfi-1-defizienten Mäuse zeigten Verän<strong>der</strong>ungen im gesamten<br />

hämatopoetischen System auf. Mit zunehmendem Alter <strong>der</strong> Mäuse konnte eine Akkumulation<br />

von atypischen, monozytären Gr-1 + Mac-1 + Zellen im Knochenmark beobachtet werden,<br />

<strong>der</strong>en Herkunft <strong>und</strong> Identität nicht eindeutig geklärt werden konnte. Mit dem Auftreten <strong>der</strong><br />

Gr-1 + Mac-1 + Zellen einher ging eine Reduktion <strong>der</strong> Erythropoiese im Knochenmark. Diese<br />

konnte jedoch offensichtlich durch verstärkte Blutbildung in <strong>der</strong> Milz kompensiert werden.<br />

Eine weitere Verän<strong>der</strong>ung in den Gfi-1 -/- Tieren betraf die Entwicklung von T-Lymphozyten<br />

im Thymus. Es konnte gezeigt werden, daß bereits früheste T-Zellpopulationen von dem Gfi-<br />

1 Verlust betroffen waren. Insbeson<strong>der</strong>e die c-Kit positiven Thymozyten zeigten eine<br />

vermin<strong>der</strong>te Proliferation <strong>und</strong> gleichzeitig eine erhöhte Apoptoserate. Dementsprechend lagen<br />

alle Thymozytenpopulationen in den Gfi-1 -/- Tieren reduziert vor. Betroffen waren auch die<br />

Populationen <strong>der</strong> NK <strong>und</strong> γδ T-Zellen. Eine weitere Störung <strong>der</strong> Thymozytenentwicklung<br />

konnte <strong>bei</strong> dem Prozeß <strong>der</strong> positiven/negativen Selektion <strong>und</strong> <strong>der</strong> Linienentscheidung CD4<br />

versus CD8 gezeigt werden. Neben einer Verschiebung des Verhältnisses von CD4 zu CD8 SP<br />

T-Zellen im Thymus konnte indirekt über die Expression von CD69 <strong>und</strong> CD62L<br />

nachgewiesen werden, daß Störungen <strong>der</strong> positiven Selektion vorliegen. Eine Bestätigung<br />

hierfür ergaben Experimente mit foetalen Thymi, die eine reduzierte Entwicklung von CD4 T-<br />

Zellen aufzeigten. Trotz massiv gestörter T-Zelldifferenzierung <strong>und</strong> vermin<strong>der</strong>ter Zahl an<br />

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