Leitfaden für Raumplanungsverfahren - Raumplanung Steiermark
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1 Einleitung<br />
1.1 Motivation<br />
Schätzungen zufolge dürften die Ölvorkommen beim heutigen Verbrauch in rund 30<br />
Jahren, Gas in ungefähr 70 Jahren und Kohle in rund 200 Jahren erschöpft sein. Daher<br />
nimmt die Deckung des ständig ansteigenden Energiebedarfs durch erneuerbare Energieträger<br />
eine zentrale Bedeutung ein.<br />
Die photovoltaische Stromerzeugung stellt neben der Solarthermie eine Möglichkeit<br />
zur direkten Nutzung der Sonnenenergie dar. Die Strahlungsenergie der Sonne wird<br />
dabei direkt in elektrische Energie umgewandelt. Dies erfolgt über Solarzellen, die aus<br />
mit Leiterbahnen versehenen Halbleiterelementen bestehen.<br />
Wie in der Energiestrategie <strong>Steiermark</strong> 2025 festgeschrieben, zählt eine zuverlässige<br />
und leistbare Energieversorgung zum wesentlichen Baustein der steirischen Strategie.<br />
Daneben ist die Erfüllung der Zielsetzungen der Europäischen Union 34 % aus erneuerbaren<br />
Energien bis 2020 bereitzustellen eine große Herausforderung und Augenmerk.<br />
Dies kann nur erreicht werden, wenn der Energiebedarf nicht weiter steigt und die<br />
zukünftige Energieversorgung in Richtung erneuerbare Energie, wie z.B. durch Photovoltaik-Anlagen<br />
forciert wird. Laut der von den steirischen Sozialpartnern erstellten<br />
Energiestrategie 2020, liegt das Ausbaupotenzial <strong>für</strong> PV bei rund 32 MW Leistung, wodurch<br />
etwa 30 Mio. kWh elektrische Energie erzeugt werden können, was der Versorgung<br />
von etwa 8.000 Haushalten und einer CO2 Reduktion von jährlich 17.000 Tonnen 1<br />
entspricht.<br />
Aus Kostengründen ist ein Trend zur Zentralisierung und damit zu Großanlagen abzusehen.<br />
Durch die Beschränkung von Aufdachanlagen auf Hallendächern einerseits aus<br />
statischer Sicht und andererseits auf Grund der langen Laufzeiten der Anlage über den<br />
Zeitraum von mindestens 25 Jahren, was lange Pachtverhältnisse und damit eine Einschränkung<br />
<strong>für</strong> die Hallennutzung bedeutet, ist in Zukunft ein verstärkter Einsatz von<br />
Freiflächenanlagen anzunehmen.<br />
Der Bedeutungszuwachs zeigt sich auch in der Zunahme der <strong>für</strong> eine derartige Nutzung<br />
festgelegten Flächen im Rahmen von Änderungen und Revisionen in der örtlichen<br />
<strong>Raumplanung</strong>. Ein strukturierter Abwägungsprozess zwischen energiepolitischen Zielsetzungen<br />
der Forcierung solcher Anlagen und den Vorgaben der Raumordnungsgrundsätze<br />
und Ziele hinsichtlich diverser Schutzgüter ist dabei gefordert.<br />
1 0,595 kg CO2 pro installiertem Watt Peak PV-Leistung<br />
<strong>Leitfaden</strong> Photovoltaik 8<br />
01/2012