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Bildungsprozesse zwischen Familie und Ganztagsschule

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sich die Betreuer darauf hin, welche/r SchülerIn ihnen aufgefallen ist. Damit<br />

wird zum ersten ein Problembewusstsein geschaffen <strong>und</strong> zum zweiten<br />

den SchülerInnen Angebote für ein Gespräch bzw. für Ansprechpartner<br />

eröffnet. In diesem Fall einer offenen <strong>Ganztagsschule</strong> gibt es ein optionales<br />

Angebot namens „Kummerkasten“, das von Lehrern der Schule initiiert<br />

wurde <strong>und</strong> Beratung bietet. Dieser Kontakt erfolgt jedoch nicht regelmäßig.<br />

Er findet nur im Problemfall statt oder beruht auf Einzelinitiative: „also wir<br />

suchen eben dann schon das Gespräch mit den Lehrern über ((Name des<br />

pädagogischen Leiters)) oder direkt dadurch dass einige der Betreuer hier auch<br />

ehemalige Schüler waren //I: hm// kennen die die Lehrer <strong>und</strong> reden dann<br />

mit ihnen //I: ja// das funktioniert dann immer so am besten einfach dieser<br />

kurze Weg“ (Herr Ritter, OGS). Dass dagegen ein regelmäßiger Kontakt<br />

(z.B. in Form von Teamsitzungen) auch von Vorteil für die Früherkennung<br />

sozialer Probleme sein kann, zeigt dagegen die Erzählung einer Sozialpädagogin<br />

an einer geb<strong>und</strong>enen <strong>Ganztagsschule</strong>:<br />

„(D)as war eben auch so eine Sache (.) jeder hatte das für sich irgendwie<br />

wer halt mit der Schülerin zu tun hatte der hat für sich gedacht<br />

oh jetzt wird sie aber sehr schmal ähm <strong>und</strong> dann war eben diese<br />

Teamsitzung ganz gut dann zu sagen ah das ist nicht nur mir aufgefallen<br />

<strong>und</strong> dann weil also selber ist man unsicher <strong>und</strong> denkt dann ja was<br />

ist jetzt sag ich was oder ähm hoffe ich dass es irgendwie was passiert<br />

wenn ich´s anspreche bricht dann alles zusammen oder was steckt<br />

dahinter //I: ja// aber wenn man dann eben diese wöchentlichen<br />

Teamsitzungen hat <strong>und</strong> sieht aha ich bin nicht alleine das haben andere<br />

bemerkt wir teilen uns auf ich hab da den Draht zu ihr ich hab da<br />

den Draht ich hab ganz guten Kontakt zu den Eltern ähm dass man<br />

sich so einfach aufteilt wer übernimmt was das äh also war da in dem<br />

Fall sehr hilfreich grad die Zusammenarbeit unter den Lehrern <strong>und</strong><br />

auch mit den Sozialpädagogen //I: hm// <strong>und</strong> der Schulpsychologie<br />

eben auch die haben wir auch da eingeschaltet“ (Frau Schulz, Sozialpädagogin,<br />

GGS)<br />

Wie das Fallbeispiel der Sozialpädagogin dokumentiert bieten die wöchentlichen<br />

Teamsitzungen <strong>zwischen</strong> Sozialpädagogen <strong>und</strong> Lehrern nicht nur<br />

einen Raum des Austausches über Lern- <strong>und</strong> Kompetenzförderung von<br />

SchülerInnen, sondern auch einen Raum, um Probleme, die wie in diesem<br />

Fall das Kindeswohl betreffen, auch im Vorfeld zu identifizieren, sich der<br />

eigenen Perspektive zu versichern <strong>und</strong> die Wirkung weiterer Handlungsschritte<br />

zu diskutieren. Dabei werden im Sinne einer Teamarbeit die Aufgaben<br />

zur Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen aufgeteilt, sodass die<br />

professionsbezogenen, wie auch situationsspezifisch bestehenden Ressourcen<br />

gezielt eingesetzt werden können („ich hab da den Draht zu ihr ich hab<br />

da den Draht ich hab ganz guten Kontakt zu den Eltern“).<br />

Neben einer Zusammenarbeit im Bereich sozialer Belange der SchülerInnen<br />

gibt es in der offenen <strong>Ganztagsschule</strong> auch ein Austausch mit den<br />

Lehrern über die Hausaufgaben in vielfältiger Weise:<br />

Als „wir letztes Mal z.B. zusammen saßen mit den Lehrern //I: hm//<br />

haben wir einen Termin gehabt vor einem Monat weil es hieß ja da<br />

gibt‟s Probleme einige machen trotzdem ihre Hausaufgaben nicht das<br />

war so ein Punkt <strong>und</strong> dann äh kommen wir so ins Gespräch das heißt<br />

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