arche noVa aktuell 2012 - arche noVa e.V.
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Äthiopien<br />
Wassersysteme in der Danakil-Wüste<br />
Im Sommer 2011 wurde Ostafrika von einer<br />
schweren Dürre getroffen. Nach Angaben der<br />
Vereinten Nationen waren mehr als 12 Millionen<br />
Menschen betroffen. <strong>arche</strong> <strong>noVa</strong> entschied sich<br />
entsprechend der langjährigen Projekterfahrung<br />
im ländlichen Bereich für einen Hilfseinsatz in der<br />
Danakil-Wüste Äthiopiens. Hier litt das Afar-Nomadenvolk<br />
unter der extremen Wasserknappheit.<br />
<strong>2012</strong> folgten dem Nothilfeeinsatz Maßnahmen<br />
zur nachhaltigen Verbesserung der Wasserversorgung.<br />
Dabei konzentrierte sich <strong>arche</strong> <strong>noVa</strong> auf<br />
den Bau von Regenwasser-Sammelsystemen.<br />
Bau eines Regenwasser-Rückhalteteichs<br />
Zunächst wurde der Bau eines Regenrückhalteteiches<br />
realisiert. Dazu wurde ein Sanddamm<br />
errichtet, der ein Fassungsvermögen von 5.000<br />
Kubikmetern besitzt und die Wasserversorgung<br />
für circa 5.600 Menschen (900 Haushalte) und<br />
deren Viehherden gewährleistet. In dem Teich<br />
wird einerseits das in der Regenzeit gespeicherte<br />
Wasser über Versickerungsprozesse langsam<br />
dem Grundwasser zugeführt, so dass sich dessen<br />
Spiegel im Laufe der Zeit erhöht. Andererseits<br />
können die Bewohner aus dem Umkreis das gespeicherte<br />
Wasser direkt entnehmen. Bei maximalem<br />
Füllstand wird dort genügend Wasser gespeichert,<br />
um die Familien und ihr Vieh für etwa<br />
drei Monate zu versorgen.<br />
Bau von Regenwasser-Speicherbecken (Birkut)<br />
Auf Kamelen transportieren die Afar-<br />
Nomaden ihre Habseeligkeiten.<br />
gewisse Kontinuität, die sich nicht zuletzt auch<br />
positiv auf ihre Schulbildung auswirkt.<br />
Rehabilitierung von Brunnen<br />
Zusätzlich zu den Speichersystemen haben wir die<br />
Rehabilitierung von neun bereits vorhandenen,<br />
aber nicht mehr funktionstüchtigen Tiefbrunnen<br />
durchgeführt. Die Brunnen wurden gereinigt,<br />
schadhafte Stellen im Beton repariert und neue<br />
Pumpen installiert.<br />
Gründung und Stärkung der Wasserkomitees<br />
In allen 14 Gemeinden, in denen Wassersysteme<br />
errichtet wurden, wurden Wasserkomitees<br />
gegründet. Die Dorfbewohner haben dafür<br />
Komitee-Mitglieder (jeweils vier Frauen und drei<br />
Männer) gewählt. In Trainings wurden die War-<br />
tung der Systeme, allgemeine administrative Aufgaben<br />
und Grundlagen des Rechnungswesens besprochen.<br />
Darüber hinaus wurde jeweils ein Fonds<br />
gegründet, in den die Nutzer der<br />
Anlagen einen monatlichen Minimalbeitrag<br />
einzahlen, um künftige<br />
Wartungsarbeiten finanzieren zu<br />
können.<br />
Hygieneaufklärungskampagnen<br />
Begleitend zu den Bauaktivitäten<br />
fanden Hygieneaufklärungen statt.<br />
20 Mitarbeiter vom Gesundheitsteam<br />
der lokalen Partnerorganisation<br />
führten Schulungen an jedem<br />
der Projektstandorte durch. Dabei<br />
wurden über 16.500 Personen erreicht.<br />
_________________________________<br />
Projektpartner: Afar Pastoralist Development Association<br />
(APDA)<br />
Förderer: Aktion Deutschland Hilft, Hermann Sewerin<br />
GmbH, Münchener Rückversicherungs-<br />
Gesellschaft AG, ZF Friedrichshafen AG,<br />
Spender/-innen<br />
Hinter dem Brunnen erstreckt sich die<br />
Danakil-Wuste: einer der hei esten bewohnten<br />
Orte auf der Erde.<br />
4<br />
Eine langfristige Verbesserung der Wasserversorgung<br />
gewährleisten auch die drei während des<br />
Projekts errichteten Birkuts. Diese unterirdisch gemauerten<br />
Zisternen haben eine Gesamtkapazität<br />
von 270.000 Litern, von denen etwa 7.400 Menschen<br />
profitieren. Das Wasser ist vor allem für alte<br />
und schwache Menschen und Kinder bestimmt,<br />
die der Tradition entsprechend in Dürreperioden<br />
besonders abgesichert werden. Die Afar-Stämme<br />
leben nomadisch und ziehen mit ihren Herden<br />
zu immer neuem Weideland, während Teile der<br />
Familie bei einer sicheren Wasserquelle zurückbleiben.<br />
Das schafft vor allem für die Kindern eine<br />
Die Afar-Nomaden und ihre Tiere steuern regelmäßig den neuen<br />
Regenwasserrückhalteteich an, den <strong>arche</strong> <strong>noVa</strong> errichtet hat. Hier<br />
füllen sie ihre Wasservorräte auf.<br />
Spendenstichwort:<br />
5<br />
Ein Grund zur Freude: das Wasser<br />
aus einem der rehabilitierten Brunnen<br />
...<br />
Der Sanddamm wahrend<br />
der Bauphase<br />
Wasser für Afrika