PM 64-12 Neuer Katalog zur Sammlung Meissener - Schloss ...
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Pressemitteilung <strong>64</strong>-<strong>12</strong>, 16. Mai 20<strong>12</strong><br />
Das „Weiße Gold“ ist da! Ein neuer <strong>Katalog</strong> <strong>zur</strong> <strong>Sammlung</strong> an <strong>Meissener</strong><br />
Porzellan auf <strong>Schloss</strong> Friedenstein<br />
<strong>Schloss</strong> Friedenstein macht in letzter Zeit von sich reden, und das nicht nur<br />
durch große Ausstellungen, sondern durch zahlreiche Publikationen, in<br />
denen seine Schätze der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Besonders wichtig<br />
sind dabei die Bestandskataloge, die die Basis für die weitere<br />
wissenschaftliche Erforschung des „Barocken Universums“ bilden.<br />
Anfang Juni erscheint ein neuer Bestandskatalog und damit schon die fünfte<br />
Publikation in diesem Jahr. Nur ein Jahr nach dem <strong>Katalog</strong> „Rotes Gold“ <strong>zur</strong><br />
weltweit einzigartigen <strong>Sammlung</strong> an Böttgersteinzeug auf <strong>Schloss</strong><br />
Friedenstein strahlt jetzt das „Weiße Gold“ zwischen Buchdeckeln:<br />
Der <strong>Katalog</strong> zum <strong>Meissener</strong> Porzellan des 18. Jahrhunderts ist gedruckt. Der<br />
reich bebilderte <strong>Katalog</strong> enthält zahlreiche ganzseitige Fotos, aber auch viele<br />
Detailaufnahmen der kostbaren Stücke. Er kostet 19,80 €. Beide<br />
Keramikkataloge, „Das rote Gold“ und „Das weiße Gold“, sind aber auch im<br />
Schuber erhältlich und kosten zusammen nur 34,80 €.<br />
Im <strong>Katalog</strong> gibt es viel zu entdecken. Denn trotz aller historischen Verluste<br />
ist die <strong>Sammlung</strong> der Stiftung <strong>Schloss</strong> Friedenstein Gotha an <strong>Meissener</strong><br />
Porzellan aus dem 18. Jahrhundert in ihrer Vielfalt und Qualität<br />
beeindruckend. Anhand der Gothaer Porzellane eröffnet der <strong>Katalog</strong> die<br />
verspielte, verzauberte Welt des Rokoko und zugleich eine deutsche<br />
Kulturgeschichte.<br />
Ute Däberitz, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung <strong>Schloss</strong><br />
Friedenstein Gotha, und Stiftungsdirektor Dr. Martin Eberle befassen sich in<br />
ihren Beiträgen mit dem Siegeszug des Porzellans in Europa und seiner<br />
besonderen Geschichte in Gotha. Der Band kann dadurch Interessierten einen<br />
fundierten Einblick in die aufregende erste Zeit in Meissen bieten, in der das<br />
Porzellan neu erfunden wurde, aber auch die Grundlage für eine fokussierte<br />
Beschäftigung besonders mit der Gothaer Situation bilden.<br />
Ute Däberitz hat den <strong>Katalog</strong> erstellt und geht speziell auf die Sammlerin<br />
Luise Dorothea ein. Die Herzogin der Aufklärung in Gotha schuf nicht nur<br />
einen Musenhof, der eine würdige Entsprechung zu dem Anna Amalias in<br />
Weimar bildete, sondern legte eine feine, in sich geschlossene<br />
Porzellansammlung an. Luise Dorothea erwarb gezielt <strong>Meissener</strong> Porzellan im<br />
Geschmack des Rokoko. Dazu zählen ausgefallene Toilettengarnituren und<br />
Service ebenso wie Porzellantiere – allen voran die Möpse, Modetiere des
Rokoko, aber auch Eichelhäher oder Kakadus –, exotische Figuren und<br />
Schauspieler. Die bedeutenden Künstler der <strong>Meissener</strong> Manufaktur, der Maler<br />
und zeitweilige Direktor Johann Georg Höroldt und der Modelleur Johann<br />
Joachim Kaendler, sind mit zahlreichen Stücken in der <strong>Sammlung</strong> vertreten.<br />
Friedrich den Großen und Luise Dorothea vereinte die gemeinsame<br />
Leidenschaft zum „Weißen Gold“; der Preußenkönig schenkte der Herzogin<br />
wertvolle Objekte aus seiner eigenen Manufaktur.<br />
Das Herzogtum Gotha war also auch beim Porzellan ganz auf der Höhe<br />
seiner Zeit. Dem <strong>Katalog</strong> ist das Nachlassinventar Luise Dorotheas beigefügt,<br />
das im Thüringischen Staatsarchiv aufbewahrt wird.<br />
Dr. Martin Eberle, der als Kunsthistoriker einen starken Schwerpunkt auf das<br />
Kunsthandwerk gelegt hat, beleuchtet in seinem Überblick den historischen<br />
Kontext bei der Erfindung des europäischen Hartporzellans. Es geht um die<br />
ersten Versuche des Alchimisten Johann Heinrich Böttger, die Gründung der<br />
<strong>Meissener</strong> Manufaktur durch August den Starken, Kurfürst von Sachsen, die<br />
Sammelleidenschaft an den großen und kleinen Fürstenhäusern und die<br />
Einrichtung von Porzellankabinetten. Der Beitrag geht auch auf die sich<br />
wandelnden Funktionen der Porzellanobjekte ein. Dr. Eberle zeichnet die<br />
stilistische Entwicklung in Meissen nach von den zunächst klassizistischen,<br />
an Gold- und Silberschmiedearbeiten orientierten Formen und kleinteiligen<br />
Chinoiserien in Gold hin zu den fantasievollen Blumenzeichnungen,<br />
naturnahen Tieren und Kinderfiguren des Rokoko.<br />
Nicht nur der jetzige Bestand, auch die Verluste sind dokumentiert, so dass<br />
die Hoffnung besteht, dass verschollene Stücke in die <strong>Sammlung</strong><br />
<strong>zur</strong>ückkehren.<br />
Der <strong>Katalog</strong> konnte mit freundlicher Unterstützung der Gesellschaft der<br />
Keramikfreunde e. V. und durch eine großzügige Förderung des<br />
Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft aus zweckempfohlenen<br />
Mitteln der ERGO Versicherungsgruppe AG realisiert werden.<br />
Marco Karthe<br />
Referent für Presse und Veranstaltungen<br />
Kontakt zum Referat Kommunikation<br />
Dr. Roland Krischke<br />
Pressesprecher und Direktor Kommunikation<br />
T 03621 / 8234-580<br />
F 03621 / 8234-63<br />
krischke@stiftung-friedenstein..de<br />
Marco Karthe<br />
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