27.09.2012 Aufrufe

Sozialbericht 2010 Armut im Kanton Bern Fakten, Zahlen und ...

Sozialbericht 2010 Armut im Kanton Bern Fakten, Zahlen und ...

Sozialbericht 2010 Armut im Kanton Bern Fakten, Zahlen und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Abbildung 13<br />

Eintritte von arbeitslosen 62 Personen in die <strong>Armut</strong>sgefährdung<br />

9 %<br />

8 %<br />

7 %<br />

6 %<br />

5 %<br />

4 %<br />

3 %<br />

2 %<br />

1 %<br />

0 %<br />

<strong>im</strong> selben Jahr nach 1 Jahr nach 2 Jahren nach 3 Jahren nach 4 Jahren nach 5 Jahren<br />

Gr<strong>und</strong>gesamtheit: Personen, die 2002 bzw. 2003 zwischen 27 <strong>und</strong> 60 Jahre alt waren <strong>und</strong> deren Steuerdaten<br />

bis 2007 bzw. 2008 vollständig vorliegen.<br />

Eine Datentabelle zu dieser Abbildung befindet sich <strong>im</strong> Anhang A2.<br />

Quelle: Steuerverwaltung des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />

Lesebeispiel: 7,7 Prozent der Personen, die 2002 oder 2003 Leistungen der Arbeitslosenversicherung<br />

bezogen, waren <strong>im</strong> selben Jahr neu armutsgefährdet. Ein Jahr später waren zusätzlich 6,3 Prozent neu<br />

armutsgefährdet, zwei Jahre später zusätzlich 6,1 Prozent.<br />

Bei der Vergleichsgruppe der Personen, die 2002 beziehungsweise 2003 nicht arbeitslos<br />

waren, sind die Eintrittsquoten erheblich tiefer <strong>und</strong> sinken mit der Zeit: Je länger eine<br />

Person nicht armutsgefährdet ist, desto kleiner ist das Risiko, dass sie <strong>im</strong> Folgejahr in<br />

eine solche Situation gerät. Über den gesamten Beobachtungszeitraum hinweg waren<br />

r<strong>und</strong> sieben Prozent aller Personen der Vergleichsgruppe zumindest während eines<br />

Jahres armutsgefährdet. Ihr Risiko beträgt somit ungefähr einen Viertel des <strong>Armut</strong>sgefährdungsrisikos<br />

der Personen, die 2002 beziehungsweise 2003 arbeitslos waren.<br />

Um zu prüfen, ob sich das <strong>Armut</strong>sgefährdungsrisiko der Arbeitslosen <strong>im</strong> Verlauf der<br />

Zeit verändert hat, wurden zusätzliche Analysen für alle Kohorten 63 der Jahre 2002 bis<br />

2007 durchgeführt. Als Mitglied einer Kohorte zählt dabei eine Person, die <strong>im</strong> betreffenden<br />

Jahr arbeitslos <strong>und</strong> <strong>im</strong> Vorjahr nicht armutsgefährdet war. Die Beobachtungsdauer<br />

beschränkt sich auf das Jahr des Leistungsbezugs <strong>und</strong> das darauffolgende Jahr. Die<br />

für diese beiden Jahre ermittelte Eintrittsquote steigt von 14 Prozent (2002) auf 16,4 Prozent<br />

(2005) <strong>und</strong> sinkt danach wieder auf 15,1 Prozent (2007). Dies entspricht in groben<br />

Zügen der Entwicklung der Arbeitslosenquote. Ein Zusammenhang erscheint plausibel:<br />

Je angespannter die Lage auf dem Arbeitsmarkt, desto schwieriger wird es für Arbeitslose,<br />

<strong>im</strong> Erwerbsleben Fuss zu fassen <strong>und</strong> ihren finanziellen Unterhalt sicherzustellen.<br />

Keine Veränderung zeigt sich dagegen bei der Vergleichsgruppe: Bei den Personen, die<br />

keine Leistungen der Arbeitslosenversicherung erhielten, liegt die Eintrittsquote für beide<br />

Jahre bei 3,4 Prozent.<br />

Diese Ergebnisse veranschaulichen, wie die Arbeitslosigkeit das Risiko einer <strong>Armut</strong>sgefährdung<br />

erhöht. Allerdings lassen sich daraus keine präzisen Zusammenhänge ableiten,<br />

die es etwa erlauben würden, die zukünftige <strong>Armut</strong>sgefährdungsquote ausgehend<br />

62 Siehe Fussnote 61.<br />

63 Siehe Glossar.<br />

ohne ALV-Leistungen<br />

2002/2003<br />

mit ALV-Leistungen<br />

2002/2003<br />

45

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!