Brandenburgisches Ärzteblatt 01/2008 - Landesärztekammer ...
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A 13926
18. Jahrgang • Januar 2008
Brandenburgisches
ÄRZTEBLATT
Offizielles Mitteilungsblatt der Landesärztekammer Brandenburg
1/2008
www.laekb.de
Neubau der Landesärztekammer
Brandenburg ist beendet
Weitere Themen:
Dr. Udo Wolter, Präsident der LÄKB,
zieht Bilanz des Jahres 2007
Einblick in die LÄKB: Die Mitarbeiter – Folge 6: Referat
Ausbildung Arzthelferinnen/Medizinische Fachangestellte
Haushalt der LÄKB 2008
Impressum
Inhaber und Verleger: Landesärztekammer Brandenburg
Präsident: Dr. med. Udo Wolter
Dreifertstraße 12, 03044 Cottbus
Telefon (0355) 7 80 10-12
Telefax (0355) 7 80 10-66
Herausgeber: Dr. med. Udo Wolter
Zuschriften redaktioneller Art bitten wir, nur an den Herausgeber zu richten.
Für mit Autorennamen gekennzeichnete Beiträge wissenschaftlicher und standespolitischer
Art wird keine Verantwortung übernommen. Die darin geäußerten
Ansichten decken sich nicht immer mit denen des Herausgebers. Sie
dienen dem freien Meinungsaustausch innerhalb der Ärzteschaft. Die Zeitschrift
und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.
Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung statthaft. Rücksendung nicht
verlangter Manuskripte erfolgt nur, wenn ein vorbereiteter Umschlag mit
Rückporto beiliegt. Mit der Annahme von Originalbeiträgen zur Veröffentlichung
erwirbt der Herausgeber das uneingeschränkte Verfügungsrecht.
Änderungen redaktioneller Art bleiben vorbehalten.
Redaktion:
4iMEDIA Journalistenbüro Berlin-Brandenburg
Parzellenstraße 10, 03046 Cottbus
Telefon (0355) 48 67 43 70, Telefax (0341) 87 09 84 20
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Storkower Straße 127 a, 10407 Berlin
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Götz & Klaus Kneiseler GbR
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Zur Zeit gilt Preisliste Nr. 18, gültig ab 01.01.2008
Bankverbindung: Postbank Berlin
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BLZ 100 100 10
Brandenburgisches
Ärzteblatt
Das Brandenburgische Ärzteblatt erscheint monatlich. (Doppelnummer Juli/
August). Bezugsgebühr: jährlich € 40,20; ermäßigter Preis für Studenten
€ 30,15. Einzelpreis € 3,35.
Bestellungen bitte an die AVZ GmbH, Storkower Straße 127 a, 10407 Berlin.
Die Kündigungsfrist für Abonnements beträgt 6 Wochen zum Ende des
Kalenderjahres. Für die Mitglieder der Brandenburgischen Ärztekammer ist
der Bezugspreis mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten.
Hinweise für die Autoren:
Wenn Sie Ihren Text im Word erfassen, achten Sie bitte darauf, die Texte im
txt- oder doc-Format für DOS abzuspeichern. Bitte legen Sie einen Ausdruck
des Artikels dazu. Texte können Sie mit entsprechender Betreffzeile per E-Mail
(laek@4imedia.com) übermitteln. Verwenden Sie Bilder für Ihren Artikel, bitte
die Vorlagen separat zusenden und im Text vermerken, wo das Bild stehen
soll. Am besten sind Fotos geeignet (Aufsichtsvorlagen).
Impressum/Inhalt
Editorial 2
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik 3
Neubau der Landesärztekammer Brandenburg ist beendet 3
Weihnachtliche Einweihung des Neubaus 4
Im aktuellen Interview:
Dr. Udo Wolter, Präsident der Landesärztekammer Brandenburg,
zieht Bilanz des Jahres 2007 4
Einblick in die Landesärztekammer Brandenburg: Die Mitarbeiter
Folge 6: Referat Ausbildung Arzthelferinnen/Medizinische Fachangestellte 6
„Oral nicht nur für die Ohren oder
die Sprechstunde ist Stunde des Sprechens.“ 7
Haushalt der LÄKB 2008 9
Statistik: Berufsregister/Meldewesen (Stand 01.12.2007) 10
Aufruf zur Mitarbeit an einer Studie zur ambulanten
Versorgung von Patienten mit Rektumkarzinom 11
Kitteltaschenversion – COPD – 12
Hartmannbund Spitzengespräch:
Wie locken wir junge Ärzte nach Brandenburg? 15
Verein „Schlafmedizin Brandenburg“ fusioniert mit Berlin 16
Arzt und Recht 17
Geringwertige Wirtschaftsgüter und Sammelposten ab 2008 17
Leserbrief 18
Leserbrief der Landesärztekammer Brandenburg 18
Leserbrief MR Dr. med. Siegward Zyminski 18
Fortbildung 19
Fortbildungsveranstaltungen 19
Bemerkungen zum Theorie-Curriculum für Spezielle
Schmerz-Psychotherapie MR Dr. med. Wolfgang Loesch 20
XX. Symposium des Vereins Oberlinhaus:
Trends und Kniffe in der Sportorthopädie 22
KVBB informiert 24
Landesgesundheitsamt 25
Aktuell 16, 28, 29
Rezensiert 26, 27
Personalia 30
Tagungen und Kongresse 31
Kalendarium 32
Stellenangebote/Kleinanzeigen 5, 15, 17, 21, 27, 31, U1-U4
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
1
2
Editorial
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
Liebe Kolleginnen
und Kollegen!
Wieder ist ein Jahr vergangen. Willkommen im Jahr 2008. Ich wünsche
Ihnen im Namen des Vorstandes und der Geschäftsführung der
Landesärztekammer Brandenburg alles Gute, Gesundheit und Schaffenskraft
bei Ihrer Arbeit. Wie bereits in den vergangenen Jahren
wollen wir Sie unterstützen, wenn Stolpersteine auftreten, diese beiseite
zu räumen.
Die Hetze gegen die Ärzte geht weiter
Kurz vor Jahresende hat die Lokalpresse in Brandenburg noch einmal
einen Bonbon auf Lager. Auf der ersten Seite verkündete die Lausitzer
Rundschau am 07.12.2007 in dicken Lettern „Hunderte Fälle
von Ärztepfusch in Brandenburg“. Diese Nachricht entstammt einer
Meldung der dpa, die bei Krankenkassen über Behandlungsfehler
recherchierte. Dieses kennen wir ja inzwischen. Aber in diesem Fall
haben wir es mit einer besonderen Verzerrung der Tatsachen zu tun.
Zunächst berichtet die AOK über 730 Fälle von mutmaßlichen Fehlern
von Ärzten und Pflegepersonal. Wahrscheinlich ist die Zahl der
Behandlungsfehler nur bei Ärzten zu klein gewesen. Ich finde, das
das gemeinsame Auflisten von zwei vollkommen verschiedenen Bereichen
einzig und allein dem Ziel dienen sollte, die Ärzteschaft zu
diskriminieren.
Wenn man die dpa-Meldung komplett liest – in den Regionalzeitungen
ist sie nicht komplett abgedruckt worden – liest man nebenbei,
dass davon nur 30 % eventuell als Behandlungsfehler anerkannt
werden.
Dieser Satz wurde in der Lokalpresse selbstverständlich weggelassen.
Ich finde, diese Medienpolitik führt zu einer systematischen Verunsicherung
der Patienten. Halbwahrheiten ausstreuen ist eine Methode,
demagogisch tätig zu werden. Ich fand es in diesem Fall besonders
gut, dass ein empörter Kollege aus Guben gegenüber der
Chefredaktion den schlechten journalistischen Stil anprangerte und
sein Abonnement bei dieser Zeitung kündigte. *
Alles erfahren wir natürlich in Cottbus auch nicht, was im Land Brandenburg
medienwirksam betrieben wird. Ich wünsche mir, dass viele
Kolleginnen und Kollegen diesen Einsatz zeigen und gegen solche
„Schmierfinken“ angehen. Für uns als Landesärztekammer ist es wieder
einmal wie so oft kaum möglich, hier effektiv tätig zu werden.
Aber dieser Fall hat mich so empört, dass ich versuchen werde, möglichst
viel Geschirr zu zerschlagen.
Der Neubau ist fertig
Viele von Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, wissen es bereits,
wir haben am 30.11.2007 unseren Ärztekammerneubau übergeben
bekommen. Jetzt beginnt der Umzug in die neuen Räumlichkeiten
und dann kann sich allmählich die Arbeit der einzelnen
Referate wieder normalisieren. Wir konnten sogar schon eine Prüfung
im Dezember 2007 in den neuen Räumen der Weiterbildung
abhalten. Mit diesem Neubau bieten wir auch Ihnen bessere Bedingungen,
wenn Sie zu einer Weiterbildungsprüfung müssen oder
wenn Sie im Meldewesen oder in der Rechtsabteilung Dinge zu klären
haben. Selbstverständlich hat auch die Deutsche Apothekerund
Ärztebank wieder ihre Außenstelle in unseren Räumlichkeiten.
Und auch unser Gruppenversicherungspartner INTER nutzte die
Gelegenheit, ein Kontaktbüro in dem Kammergebäude zu unterhalten.
Der Neubau ist so gestaltet, dass auch Veranstaltungen und Versammlungen
der Ärzteschaft hier stattfinden können. Ich hoffe, dass
Sie zufrieden sind, wenn Sie einmal nach Cottbus kommen und uns
besuchen.
2008 – das Wahljahr
In diesem Jahr geht wieder eine Legislaturperiode ärztlicher Selbstverwaltung
zu Ende. Der Vorstand der Landesärztekammer und die
Kammerversammlung hoffen, dass wir diese Aufgabe zu Ihrer Zufriedenheit
gemeistert haben. Einige wichtige Aufgaben haben wir
nach meiner Meinung gut gemeistert. Auch wenn viele nicht mehr
daran denken. Am 09.12.2005 ist die neue Weiterbildungsordnung
in Kraft getreten. Mit dieser musste vieles neu geregelt und es musste
vor allem viel besprochen werden. Das meiste haben wir ohne
Probleme geklärt. Alle Wünsche von Ihnen konnten wir allerdings
auch nicht erfüllen.
Mein Wunsch für dieses Jahr wäre nur ein ganz kleiner: Beteiligen
Sie sich an der Wahl. Entweder aktiv oder auch passiv als Unterstützer
der verschiedenen Gruppen. Und, wählen Sie. Nur so können wir
erkennen, ob wir so weiter machen sollen.
In diesem Zusammenhang danke ich allen, die sich in den letzten
Jahren in der ärztlichen Selbstverwaltung – Landesärztekammer
Brandenburg – bemüht haben.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gesundes und erfolgreiches
Jahr 2008.
Ihr
Udo Wolter
* Die beiden Leserbriefe der Landesärztekammer Brandenburg und
des Kollegen aus Guben finden Sie auf Seite 18.
Neubau der Landesärztekammer Brandenburg ist beendet
Kammerpräsident und Hauptgeschäftsführer begutachten Ergebnis
Der Startschuss fiel am 10. April 2007: Für
den Neubau an der Geschäftsstelle der Landesärztekammer
Brandenburg (LÄKB) in der
Cottbuser Dreifertstraße wurden die ersten Arbeiten
vorgenommen. Am 5. Dezember 2007
konnte bereits die Bauherrenabnahme erfolgen.
Kammerpräsident Dr. Udo Wolter und
Hauptgeschäftsführer Dr. Reinhard Heiber besichtigten
die neuen Räume.
„Ein großes Dankeschön gebührt allen Beteiligten,
die in so schneller Zeit dieses Ergebnis
erzielt haben“, sagte Dr. Wolter bei der Begehung
der neuen Räumlichkeiten und war
sichtlich erfreut über das Ergebnis. Der Neubau
beherbergt künftig auch sein Büro sowie
das des Hauptgeschäftsführers und des Juristischen
Geschäftsführers in der zweiten Etage.
Bei der Besichtigung wurden die letzten
noch offen stehenden kleineren Arbeiten besprochen.
Hauptgeschäftsführer Dr. Reinhard
Heiber und Informatikerin Dipl. Math. Angelika
Neumann führten durch die Räume, die
gerade möbliert werden. Insgesamt 21 Büros
beinhaltet der Neubau, dazu mehrere Beratungs-,
Konferenz- und Prüfungsräume. Im
Laufe des Dezembers bis zum Januar erfolgt
schließlich der Umzug der Inneren Verwaltung
in die erste Etage und der Weiterbildung
in das Erdgeschoss. Ebenfalls umziehen wird
die Rezeptionssekretärin, die im Eingangsbe-
Der erste Tag im neuen Büro: Kammerpräsident
Dr. Udo Wolter.
Dipl. Math. Angelika Neumann zeigt Dr. Wolter
den neuen Beratungsraum in der zweiten
Etage.
reich die Besucher in Empfang nehmen kann.
Der alte und der neue Bau sind durch einen
Gang miteinander verbunden.
Lob für die gute Zusammenarbeit mit dem
Bauunternehmen äußerte auch Dipl.-Bauingenieur
Volkmar Koal vom „Ingenieurbüro
Koal“ in seiner Funktion als Bauherrenvertreter:
„Auch wenn es zu Beginn kleinere Meinungsverschiedenheiten
gab, so funktionierte
die Zusammenarbeit sehr gut. Und die Arbeiten
konnten in ungewöhnlich kurzer Zeit beendet
werden.“ Dem konnte Knut Mildner –
Polier des zuständigen Generalunternehmes
„Böpple Bau“ – nur zustimmen. „Erfreulich
war für mich die gute Kooperation mit den
anderen Handwerksunternehmen, die in das
Projekt integriert waren – so etwas ist nicht
immer der Fall“, betonte der Mitarbeiter der
Firma aus dem sächsischen Königswartha.
Erfreuliches konnte Dr. Heiber vermelden: Die
veranschlagte Bausumme von 1,4 Millionen
Euro wird nicht überschritten.
Eckdaten zum Neubau:
· 13. Mai 2006
Die Kammerversammlung beschließt, die
Geschäftsräume in der Cottbuser Dreifertstraße
aufgrund dringendem Platzbedarfs
zu erweitern.
Es gab viel zu besprechen: Dipl.-Ing. Uwe Kehr
von der „Planungsgruppe Prof. Sommer“, Polier
Knut Mildner und Dr. Udo Wolter (v.l.).
Nahmen an der Begehung teil: Informatikerin Dipl.
Math. Angelika Neumann, Dipl.-Bauingenieur Volkmar
Koal, die Architektin Dipl.-Ing. Elke Donath (v.l.).
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik
· Ende März 2007
Die LÄKB unterzeichnet den Bauvertrag.
· 4. April 2007
Die erste Beratung zum Beginn der Baumaßnahmen
mit dem zuständigen Generalunternehmen
„Böpple Bau“ wird durchgeführt.
· 10. April 2007
Beginn der vorbereitenden Baumaßnahmen
· 27. Juli 2007
Die Kammer feiert das Richtfest zusammen
mit dem Vorstand, den Kammerangehörigen,
-mitarbeitern und Gästen.
· 05. Dezember 2007
Die Bauabnahme erfolgt durch Kammerpräsident
Dr. Udo Wolter und Hauptgeschäftsführer
Dr. Reinhard Heiber.
· März 2008
Eine Einweihungsfeier ist in Planung.
Text und Fotos: Anja Jüttner [4iMEDIA]
Auch das Treppengeländer inspizierten Dr. Reinhard
Heiber und Dr. Wolter (v.l.).
Das ist er, der Neubau. Er hebt sich auch äußerlich
durch seine rote Farbe vom Altbau ab.
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
3
4
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik
Weihnachtliche Einweihung des Neubaus
Präsident Dr. Udo Wolter (Mitte) begrüßte die Kammermitarbeiter zur Weihnachtsfeier in den neuen Prüfungsräumen.
Mit einer kleinen Weihnachtsfeier haben
die Kammermitarbeiter gemeinsam mit dem
Vorstand der Landesärztekammer Brandenburg
(LÄKB) am 7. Dezember 2007 die
neuen Räumlichkeiten in der Geschäftsstelle
eingeweiht. Präsident Dr. Udo Wolter dankte
den Mitarbeitern für die geleistete Arbeit
in den vergangenen Monaten, die durch
die Bauarbeiten unter erschwerten Bedingungen
stattfand. „Der Vorstand ist sehr
zufrieden mit dem Ergebnis und das neue
Gebäude konnte in Rekordzeit fertiggestellt
werden. Wenn ich auf das vergangene Jahr
zurückblicke, dann war der Neubau für
mich das größte Ereignis“, sagte Dr. Wolter
1. Zum Jahreswechsel sei
ein kurzer Rückblick auf
die vergangenen Monate
gewagt: Wie beurteilen
Sie die Entwicklungen in
der Gesundheitspolitik –
z.B. die Auswirkungen
der am 1. April in Kraft
Dr. Udo Wolter getretenen Gesundheitsreform
oder aber die
aktuelle Diskussion um den Krankenhausbettenabbau?
Die Auswirkungen der Gesundheitsreform
kann man im Moment noch nicht spüren. Die
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
Ein Blick in die Runde.
Vizepräsidentin Elke Köhler im Gespräch mit dem
neuen Vorstandsmitglied Dr. Jürgen Fischer (r.).
in seiner Ansprache. In gemütlicher Runde
saßen Vorstand und Mitarbeiter schließlich
zusammen. Text und Fotos: Anja Jüttner [4iMEDIA]
Im aktuellen Interview:
Dr. Udo Wolter, Präsident der Landesärztekammer Brandenburg,
zieht Bilanz des Jahres 2007.
meisten Punkte, die festgelegt worden sind,
greifen erst 2008 oder 2009. Deswegen
lässt sich die Entwicklung nicht vorhersagen.
Für mich interessant ist allerdings eine Studie
unter der Bevölkerung, in der nach ihrer Zufriedenheit
mit dem deutschen Gesundheitswesen
gefragt wurde. Es ist doch tragisch,
wenn viele jetzt schon der Meinung sind, das
Gesundheitswesen hat sich verschlechtert,
obwohl die Gesundheitsreform noch gar
nicht greift. Was den Bettenabbau in den
Krankenhäusern betrifft, so ist es für mich
nicht nachvollziehbar, wenn den Brandenburgern
zu der schlechten ambulanten Versorgung
nun auch noch die Krankenhaus-
betten genommen werden – obwohl wir
schon im Vergleich zu anderen Ländern die
wenigsten haben.
2. Im Vergleich zu 2006 war 2007 ein protestfreies
Jahr, obwohl die Ärzteschaft ihre
erklärten Ziele nicht in dem Maße durchsetzen
konnte, wie gewollt. Was sind die
Gründe dafür?
Die Protestaktionen im Jahr 2006 haben
gezeigt, dass die Ärzteschaft eine inhomogene
Struktur hat. Im Prinzip ist die Aktion in
der brandenburgischen Kammerversamm-
lung zur Gemeindeschwester auch eine Protestaktion,
da wir uns in zwei Versammlungen
mit der Thematik auseinander gesetzt
und dagegen protestiert haben. Wir sind nur
nicht auf die Straße gegangen, weil wir gesehen
haben, dass auf die Proteste 2006
nicht reagiert wurde und die Effizienz der
Aktionen nicht gegeben war. Damals haben
sich uns teilweise die eigenen Kollegen in
den Weg gestellt, die vor Ort ihre Praxen an
sprechstundenfreien Zeiten übermäßig lange
offen gelassen haben. So hat der Patient
selbst gar nicht gemerkt, dass ein Protest
stattfindet. Mich hat geärgert, dass die Solidarität
unter einigen Ärzten fehlte. Die
Patientenversorgung war besser als vorher.
Deswegen müssen wir überlegen, ob man
andere Formen des Protestes wählt.
3. Eine große Umfrage des Marburger Bundes
hat ans Tageslicht gebracht, dass fast
jeder zweite Mediziner im Krankenhaus
einen anderen Job wählen würde, wenn er
noch einmal vor der Wahl stünde, oder
aber gar das Land verlassen. Worin liegen
Ihrer Ansicht nach die Ursachen für die
Entwicklung?
Diese Tendenz ist schon länger zu spüren
und das hängt damit zusammen, dass der
Arztberuf immer unattraktiver wird – auch
weil er von der Politik zerredet wird. Das
geht nur so lange gut, bis sich die Bevölkerung
von der gesundheitlichen Versorgung
abgegrenzt fühlt. Auch der immer stärker
werdende Internationalismus spielt eine wesentliche
Rolle. Dadurch, dass Deutschland
in seiner Forschung und Wissenschaft rückläufig
war, gingen Akademiker, speziell Ärzte,
ins Ausland und versuchten, dort ihr
Glück zu machen. Und siehe da: Medizin
wird in anderen Ländern ärztefreundlicher
gemacht: Dort steckt der Patient zurück und
nicht der Arzt. Diese Bewegungen lassen
sich in den Ärztestatistiken der vergangenen
Jahre gut nachvollziehen. Außerdem kommen
die Auswirkungen der Sparpolitik im
Gesundheitswesen dazu. Auf diese ganzen
Entwicklungen sind wir nicht eingestellt. Wir
können Krankenhäuser nicht von heute auf
morgen zu Teamarbeitsplätzen umwandeln
und wir kriegen die Weiterbildung nicht mit
Mentorentätigkeit gestaltet. Das ist ein Prozess,
der wahrscheinlich zehn Jahre dauert.
Aber das Fortschreiten des Ärztemangels
geht immer schneller, weil die Leute sich jetzt
entscheiden und nicht erst in zehn Jahren.
4. Gibt es aus Ihrer Sicht Ansätze der Politik,
den Ärztemangel anzugehen?
Nein, ich glaube, von der Seite haben
wir gar keine Unterstützung zu erwarten.
Frau Schmidt ist nach wie vor der Meinung,
in Deutschland gäbe es genügend Ärzte.
Richtig ist, dass die Zahl der Ärzte zunimmt,
aber es werden auch mehr Mediziner gebraucht
– besonders in den Krankenhäusern.
Dazu müssen diese Aufgaben bewältigen,
die in den Bereich der arztfremden Leistungen
fallen, wie DRG-Verschlüsselung etc.
5. Was die Kammer im Jahr 2007 besonders
beschäftigt hat, war der Neubau an
der Geschäftsstelle. Wie zufrieden sind Sie
mit dem Verlauf der Arbeiten?
Der Neubau gefällt mir sehr gut und der
geplante Termin der Fertigstellung wurde
eingehalten. Wir konnten bereits unsere
Weihnachtsfeier in den neuen Räumen begehen
und die Mitarbeiter freuen sich, dass
sie jetzt einziehen können. Das Wichtigste
ist, dass sich die Arbeitsbedingungen durch
den nun zur Verfügung stehenden Platz
enorm verbessern.
6. Was wird auf die Kammer im kommenden
Jahr zukommen?
Die Wahlen stehen 2008 im Mittelpunkt.
Schließlich wissen wir nicht, was passiert. Es
wird sich jeder darauf konzentrieren, denn
in der Endkonsequenz geht es um die Initiativen
der nächsten Jahre. Wenn der bestehende
Vorstand nicht wiedergewählt wird,
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik
kann es durchaus zu einer Wende in der
Berufspolitik kommen. Momentan betreiben
wir die Kammerarbeit so, dass sich eine
gewisse Kontinuität und Eigenständigkeit
entwickelt hat.
7. Sie werden sich wieder zur Wahl als
Präsident stellen. Welche Aufgaben stehen
für Sie in Zukunft im Vordergrund?
Am Wichtigsten wird es sein, die Selbstverwaltung
zu erhalten – und zwar so, wie wir
sie jetzt haben. Ob wir das schaffen, wissen
wir nicht, weil die Angriffe gegen sie eminent
sind. Die Selbstverwaltung ist aus meiner
Sicht etwas, das wir unbedingt erhalten müssen
– schließlich geht es um unseren Berufsstand.
Das, was die Politik bis jetzt an der
Auflösung der Selbstverwaltung hindert, ist,
dass sie diese nicht bezahlen kann. Wichtig
ist außerdem, dass wir unsere Weiterbildungsordnung
harmonisieren, besonders in
Bezug auf die Allgemein- und Innere Medizin.
Hier gibt es noch große Probleme.
8. Bitte vervollständigen Sie den Satz:
Wenn ich auf das vergangene Jahr zurückblicke,
dann …
… war für mich der Neubau in der Geschäftsstelle
in Cottbus das größte Ereignis.
9. Und wenn ich auf die kommenden Monate
vorausschaue, dann …
… erwarte ich leider nichts Gutes. Wir stehen
in einem ständig währenden Kampf, wie
bei der Schaffung der neuen Gebührenordnung.
Es sind diese vielen kleinen Nadelstiche,
die uns immer wieder versetzt werden.
Deswegen würde ich auch sagen, dass
in Zukunft die Erhaltung der Selbstverwaltung
an sich unsere Hauptaufgabe ist.
Mit Dr. Udo Wolter sprach Anja Jüttner
[4iMEDIA].
ELISABETH HERWEG-PRÜSSE
Rechtsanwältin
ARZTRECHT
Tätigkeitsschwerpunkte: Arzthaftung, Vertragsrecht, Berufsrecht
Individuelle Terminvereinbarung
Am Schragen 29, 14476 Potsdam
Tel.: 0331-270 76 07 Fax: 0331-270 76 08
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Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
5
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Kammerinformationen/Gesundheitspolitik
Einblick in die Landesärztekammer Brandenburg: Die Mitarbeiter
Folge 6: Referat Ausbildung Arzthelferinnen/Medizinische Fachangestellte
Das Brandenburgische Ärzteblatt hat auch
dieses Mal wieder einen Blick in die Geschäftsstelle
der Landesärztekammer Brandenburg
(LÄKB) geworfen. Lernen Sie heute
die Mitarbeiterinnen des Referates Ausbildung
Arzthelferinnen/Medizinische Fachangestellte
kennen.
Dipl. oec.
Astrid Brieger
Referatsleiterin Ausbildung
Arzthelferinnen/
Medizinische Fachangestellte
Anstellung bei der LÄKB
seit Januar 2007
Aus den Aufgabengebieten
und Zuständigkeiten:
· verantwortlich für die Leitung und Entwicklung
des Referates
· Durchführung der Aufgaben gemäß Berufsbildungsgesetz
als zuständige Stelle zur
Berufsvorbereitung, Berufsausbildung, Umschulung
und Fortbildung von Arzthelferinnen
und Medizinischen Fachangestellten
· verantwortlich für das Führen des Verzeichnisses
der Berufsbildungsverhältnisse der LÄKB
· inhaltliche und geschäftsführende Tätigkeit
für den Berufsbildungsausschuss der LÄKB
und seiner Unterausschüsse (Zentraler Prüfungsausschuss)
· organisatorische und inhaltliche Gestaltung
der Zwischen- und Abschlussprüfungen
der Arzthelferinnen und Medizinischen
Fachangestellten
· Zulassung zur Zwischen- und Abschlussprüfung
· Zusammenarbeit mit den Prüfungsausschüssen
· inhaltliche und organisatorische Vorbereitung
und Durchführung der Freisprechung
der Arzthelferinnen und Medizinischen
Fachangestellten
· Erstellen von Statistiken u.a. für das Landesamt
für Datenverarbeitung und Statistik,
die Bundesagentur für Arbeit, die Bundesärztekammer,
das Bundesinstitut für Berufsbildung,
den Bundes- und Landesverband
der Freien Berufe, das Ministerium für Arbeit,
Soziales, Gesundheit und Familie
(MASGF) und den Berufsbildungsausschuss
der LÄKB
· Beratung von Quereinsteigern zur Erreichung
von Berufsabschlüssen
· Bearbeitung von schriftlichen und telefonischen
Anfragen
· Bearbeitung von Gleichstellungsanträgen
von Berufsabschlüssen
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
Antje Weber
Ausbildungsberaterin/
Sachbearbeiterin
Anstellung bei der LÄKB
seit Mai 2001
Aus den Aufgabengebieten
und Zuständigkeiten:
· Einzel- und Gruppenberatungen von Auszubildenden
und Umschülern sowie ausbildenden
Ärzten zu inhaltlichen, organisatorischen
und berufsbildungsrechtlichen
Fragen
· Prüfung der Ausbildungsbedingungen von
Praxen (Fachkräftesituation, Mängel in
der Ausbildung, ärztliche Untersuchungen,
Einhaltung des Jugendarbeitsschutzgesetzes)
· Prüfung der Einstellungsvoraussetzungen
von Praxen für Ausbildungsringe, nichtärztliche
Träger, freie Bildungsträger und
Agenturen für Arbeit
· Bearbeitung der Ausbildungsverträge und
Eintragung in das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse
der LÄKB
· Mitwirkung bei der Berufswerbung und
Gewinnung von Ausbildungsplätzen
· Mitwirkung im Zulassungsverfahren zur
Zwischen- und Abschlussprüfung
· Pflege und Erweiterung des Aufgabenpools
für Zwischen- und Abschlussprüfungen
(Medizin)
· technische Erfassung von Prüfungsleistungen
· Erstellung von Prüfungsstatistiken und Mitarbeit
bei der Analyse von schriftlichen,
praktischen und mündlichen Prüfungen
· inhaltliche Detailauswertung von Zwischenprüfungsarbeiten
bei Schlechtleistungen
sowie nach Anforderung von Prüflingen
oder Ausbildern
· technische Erstellung von Arzthelfer-Briefen
und Abschlusszeugnissen
· Zusammenarbeit mit Schulämtern bei landkreis-
und länderübergreifender Ausbildung
· Bearbeitung von Anfragen zur Teilnahme
an besonderen Maßnahmen zur Einstiegsqualifizierung
· Vervielfältigung, Kontrolle und Versand
von Ausbildungsunterlagen
Kathrin Kießling
Ausbildungsberaterin/
Sachbearbeiterin
Anstellung bei der LÄKB
seit August 1996
Aus den Aufgabengebieten
und Zuständigkeiten:
· Einzelberatung der Ausbildenden und Auszubildenden/Umschülern
zur Berufsbildung und
bei Ausbildungsproblemen; Tarifanfragen
· Durchführung von Sprechtagen für Auszubildende
und Ausbilderberatungen für Ärzte an
den Oberstufenzentren (u.a. Vertrag, Berichtsheft,
Prüfungen)
· Zusammenarbeit mit anderen Ärztekammern
und Schulbehörden bei länderübergreifender
Ausbildung (Beschulung, Prüfungswesen)
· Prüfen von Ausbildungs- und Umschulungsverträgen
· Mitarbeit bei der Erstellung von Informationsund
Ausbildungsunterlagen
· Mitarbeit im Zulassungsverfahren zur Zwischen-
und Abschlussprüfung, insbesondere
Prüfung bei Abweichungen vom Regelfall
(Fehlzeiten, vorzeitige Teilnahme, Wiederholer,
Externa)
· inhaltliche und technische Erstellung von Aufgaben
der Zwischen- und Abschlussprüfung
(Verwaltung, Wirtschafts- und Sozialkunde),
Pflege des Aufgabenpools
· Mitarbeit bei der Organisation der schriftlichen
und praktischen Prüfungen
· Erfassung und Analyse von Prüfungsleistungen
· Erstellung von Arzthelfer/innen-Briefen und
Prüfungszeugnissen
· Mitarbeit bei der Gewinnung von Prüfern
· Bearbeitung von Anträgen zur Begabtenförderung
· Erstellung von Ausbildungs- und Prüfungsstatistiken
· Berichterstattung vor dem Berufsbildungsausschuss
Text und Fotos: Anja Jüttner [4iMEDIA]
Frühere Ausgaben:
Dezember 2007: EDV und Internet
November 2007: Buchhaltung
September 2007: Meldewesen/Berufsregister
Juli/August 2007: Sekretariate Präsident,
Hauptgeschäftsführer
und Juristischer
Geschäftsführer
Mai 2007: Rezeptionssekretärin
Der Philologe Dr. Wolfgang Dalk hielt während
des 8. ärztlichen Fortbildungskongresses
der Landesärztekammer Brandenburg
(LÄKB) die Festrede. Mit einem Exkurs in die
deutsche Sprache – „Oral nicht nur für die
Ohren oder die Sprechstunde ist Stunde des
Sprechens“ – unterhielt er am 2. November
2007 die Kongressteilnehmer. Das Brandenburgische
Ärzteblatt veröffentlicht den
vollständigen Vortrag des Referenten. In
dieser Ausgabe lesen Sie den ersten Teil.
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
der Reformator und Pfleger der deutschen
Sprache Martin Luther gab dem Redner drei
Empfehlungen mit auf den Weg:
1. Tritt fest auf
2. Mach’s Maul auf.
3. Hör bald auf.
Gewiss haben Sie schon leidvoll erfahren,
dass viele Redner gerade mit dem dritten
Punkt die größten Schwierigkeiten haben.
Einmal in Schwung gekommen, finden sie
kein Ende.
Folglich, meine Damen und Herren, möchte
ich mich sofort ins Thema stürzen:
„Oral nicht nur für die Ohren oder die
Sprechstunde ist Stunde des Sprechens“.
Ärztinnen und Ärzte aller Fachrichtungen
haben für das Zentrum der Arbeit mit ihren
Patienten eine sehr glückliche Bezeichnung
gefunden: Sprechstunde.
Übrigens: Meine Damen und Herren, gewiss
haben Sie aufmerksam registriert, dass ich
mit der Formulierung „Ärztinnen und Ärzte“
versucht habe, auch sprachlich die Frauen
und die Männer anzusprechen. Also Ärztinnen
und Ärzte. Gestatten Sie mir im Folgenden
auf diese Formalie zu verzichten
und auf den Sammelbegriff „Arzt“ zurückzukommen,
der auch die Frauen unter den
Ärzten mitmeint. Es spart Zeit und bedeutet
auch nichts anderes. Ich weiß: Die Feministinnen
in der Genter-Linguistik werden das
nicht gutheißen. Denn inzwischen sind diese
Genter-Linguistinnen mit dem Vorwurf, das
generische Maskulinum sei patriarchalisch
und überdies sexistisch, sehr weit gekommen.
Es müsse also im Sinne der Gleichsetzungsnormen
von Bezeichnungen verdrängt
werden, die die Frauen sprachlich sichtbar
machen.
Besonders in Berufsbezeichnungen: Es gibt
den Studenten und die Studentin, es gibt den
Professor und die Professorin (leider noch zu
wenige) und neuerdings gibt es auch neben
dem Bundeskanzler die Bundeskanzlerin, da
sie dank Frau Merkel auch realiter vorhanden
ist. Es gibt Gleichstellungsbeauftragte
(warum gibt es eigentlich keinen Gleichstellungsbeauftragten?
– ich glaube, langsam
wäre der nötig), es gibt Lehrer und Lehrerinnen,
Verkäufer und Verkäuferinnen…
usw. Nur bei manchen weiblichen Berufsbezeichnungen
wie z.B. „der Steinmetz“
hängt man noch. Denn „Steinmetze“ will
wegen der Frauenverachtung, die im Wort
„Metz“ liegt, nicht gefallen.
Auch bei der weiblichen Form von „der
Ober“ zu „die Oberin“ wird berechtigt ge-
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik
„Oral nicht nur für die Ohren oder die Sprechstunde ist Stunde des Sprechens.“
Dr. phil. Wolfgang Dalk begeistert brandenburgische Ärzte beim Kongress mit Festvortrag
Mit sprachlichem Witz unterhielt Dr. Wolfgang Dalk (l.) sein Publikum, unter dem sich auch Präsident
Dr. Udo Wolter (r.) und Staatssekretär Winfrid Alber (2.v.r.) befanden. Foto: Anja Jüttner
zögert, auch „Hauptmännin“ zum Dienstgrad
„Hauptmann“ gefällt nicht. Ganz vom
Fenster ist dazu die Alternative „Hauptfrau“,
weil einfach zu missverständlich. Es gibt
aber zum Glück noch nicht das Raucherinnenabteil
oder die Fußgängerinnenzone
oder den Bürgerinnensteig.
Auf das explizite Sichtbarmachen des Geschlechts
wird gewöhnlich dort verzichtet,
wo es für die Frauen nicht gerade ein Kompliment
wäre, extra genannt zu werden –
also: Es gibt keine Falschparkerinnen und
keine Straftäterinnen.
Auch Radiomeldungen wie diese habe ich
bis dato noch nicht gehört: Achtung, Autofahrerinnen
und Autofahrer, auf der A20
kommt Ihnen eine Geisterfahrerin entgegen.
In diesem Zusammenhang wird übrigens
häufig übersehen, dass es auch das generische
Femininum gibt: es existiert nur die Geisel,
nicht der Geisel, es gibt nur die Person
und die Führungskraft…
Daran haben sich die Vorreiterinnen für femininen
Sprachgebrauch im Sinne der Männer-Vertretung
noch nicht heran gemacht.
Aber selbst vor einer solchen Grässlichkeit
wie dem großen Binnen-I schreckten die
Damen nicht zurück: KollegInnen mit großem
I im Wortinnern. Das sieht nicht nur im
Schriftsprachlichen abenteuerlich aus.
Es ist noch abenteuerlicher, wenn Sie versuchen
wollten, dieses „Binnen-I“ zu sprechen
und dann noch von dem Singular „die Kollegin“
sprechsprachlich zu scheiden. Also in
dieser Festrede letztmalig: Liebe Ärztinnen
und liebe Ärzte!
Sie haben in ihren Praxen zwar Öffnungsoder
Geschäftszeiten, sie haben Terminbindungen
oder Untersuchungszeiten, aber all
das haben sie sprachlich nicht in die Mitte
Ihres Wirkens gestellt. Sie verwenden den verheißungsvollen
Begriff „Sprechstunde“. Lassen
Sie mich bitte dasselbe tun. Auch ich möchte
bei der Darstellung der sprechsprachlichen
Seite, jener so wesentlichen Arzt-Patienten-
Beziehung, vom Begriff SPRECHSTUNDE ausgehen,
und ausführen, warum Orales nicht
nur für die Ohren bestimmt ist.
Meine Damen und Herren, wenn SPRECH-
STUNDE als Sprachsymbol für ärztliche Behandlung
angewendet wird, dann spricht
das für seine Wertschätzung, spricht für ein
gelungenes System in erprobter Qualität. Vor
allem aber spiegelt er den Stellenwert der
Kommunikation im Arzt-Patienten-Verhältnis,
wie es sich in der deutschsprachigen Medizin
entwickelt hat. Für den deutschen Arzt sind
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
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8
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik
die Sprechstunden quasi die Maßeinheit seiner
Lebenszeit. Der Satz enthält so viel Bedeutsamkeit
für Sie und Ihren Beruf, dass sie
mich sogleich auf Ihr neues EBM wirft.
Meine Damen und Herren, ich hatte lange
nicht gedacht, dass der Abkürzungsunsinn
die Bürokratie der Ärzteschaft so umfassend
erreicht hat, wie ich das in der jüngsten Vergangenheit
habe erleben müssen. Also EBM.
Einheitlicher Bewertungsmaßstab. Dahinter
steckt Geld. Nämlich das, dass Sie als Hausarzt,
Facharzt und Gerätewart bekommen
sollen. Das wird bei Ihnen künftig als Hausarztpauschale,
Facharztpauschale und Gerätepauschale
niederschlagen. Übrigens: Heißt
es bei Ihnen wie ursprünglich „das Pauschale“
oder in Analogiebildung zu anderen Substantiven
auf „e“ die „Pauschale“? Egal. Das
EBM und der EBM weist keine „Sprech“-Pauschale
aus. Der Vorgänger des EBM, die „Ordinationsgebühr“,
hat nach einem sonderbaren
Verhältnis von Fallzahl, also der Fall
DALK bin ich, ihr Patient, und noch ein paar
andere Fälle, die Sie auch als Patienten haben,
also diese Fallzahl wurde ins Verhältnis
zu den geführten Gesprächen gesetzt, und
dann immerhin noch mit einem 10 min Gespräch
vergütet. Haben Sie aber länger mit
mir geredet, als es der – ich zitiere jetzt aus
einer Schrift an einen mir persönlich bekannten
Arzt – also haben Sie länger mit mir geredet,
dann hat irgendein Beschwerdeausschuss
nach Prüfung der Sachlage unter
Berücksichtigung aller Argumente ein Defizit
angemahnt zwischen Fallzahl und Gesprächsdauer.
Wörtlich: „Das Wirtschaftlichkeitsgebot rechtfertigt
nicht, wenn allein aufgrund von mehr
Zeit mehr Leistungen erbracht werden. Entscheidend
ist, dass ein objektiver Bedarf bestand,
weil die Patienten mit der entsprechenden
Indikation diese Leistungserbringung
notwendig machten. Ein überdurchschnittlicher
hoher Anteil an behandlungs- und
beratungsintensiven Fällen, der angesichts der
geringen Fallzahl zu berücksichtigende Auswirkungen
hätten haben können, war nach
allgemeiner Durchsicht der Behandlungsunterlagen
für den Ausschuss nicht erkennbar.“
Ende des Zitates!
Breiten wir erst einmal den Mantel der Nächstenliebe
aus über sprachliche Ungeheuerlichkeiten
wie das lebfahle Substantiv „Leistungserbringung“
und die schlimme Kopplung des
Adjektivs „intensiv“ mit den Substantiven auf
-ung wie „behandlungs- und beratungsintensiv“,
so bleibt da immer noch der hinterhältige
Hinweis auf irgendein Wirtschaftlichkeitsgebot,
das in irgendeinem schicksalhaften Verbund
mit der ärztlichen Tätigkeit wie Helfen
und Heilen in Beziehung stehen soll. Korrigieren
Sie mich bitte, wenn ich dieses syntak-
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
tische Ungetüm falsch verstanden haben sollte.
Ich begreife: Weil langes Reden in Ihrer
Sprechstunde nicht vergütet wird, haben Sie
mich als Ihren Patienten anzuregen, sich
möglichst kurz zu fassen. Und Sie haben sich
erst recht zu fassen, nämlich sehr kurz? Noch
kürzer, als sich in über 259 ausgewerteten
Gesprächen Arzt und Patienten gefasst haben?
Nämlich durchschnittlich 18 Sekunden
bei der Darstellung der Beschwerden durch
den Patienten? Da sind die 4 bis 5 Minuten,
die pro Patient und Tag auf einer Nürnberger
onkolgischen Station gemessen wurden,
weltmeisterliche Werte!
Doch die Erfahrung lehrt: Der Patient
braucht Zeit und der Arzt braucht Zeit.
Manchmal sehr viel Zeit. So haarsträubende
Überschriften wie „Beschwerdelinderung in
23,1 Sekunden“ oder „Behandlungserfolg
im Sekundentakt“ entspringen dem Munde
marktorientierter als auch Arzt wie Patienten
ferner Effektivitäts-Apostel. Oder blicken
jene schon in die Kommunikationsgeflogenheiten
des Jahres 2040, wo der Patient eine
Apparatstimme an das Handy bzw. das Telefon
bekommt, die ihn auffordert: „…wenn
es unter dem linken Rippenbogen schmerzt,
drücken Sie die 2… wenn der Schmerz stechend
ist, drücken Sie die acht… wenn er
nachts auftritt, drücken Sie die sechs…“ usw.
Manche meinen sogar, das Jahr 2040 sei
viel zu weit gegriffen, man sei bereits dabei,
die F-2-F-Kommunikation zwischen Arzt und
Patient apparativ zu ersetzen. Doch in der
Sprechstunde den Arzt sprechen zu können,
fordert doch erst einmal seine Anwesenheit
und mehr als das. Er sollte nicht nur „da
sein“, sondern präsent, belastbar und gesprächsbereit.
Das fordert Zeit!
Andererseits zwingt der Zeitdruck den Arzt
wie den Patienten, möglichst prägnant, effektiv
und adressatorientiert zu kommunizieren.
Das bringt dem Arzt letztlich pekuniären
Gewinn und dem Patienten hilft es, Sprechzeit
mit dem Arzt und Hoffnung auf Hilfe
durch den Arzt in Einklang zu bringen.
Dazu der Linguist Peter von Polenz: „Eine
Sprache ohne sprachökonomische Regulation
wäre heute in Verwaltung, Wirtschaft,
Medizin, Hochschulwesen, Handel oder
Technik nicht mehr funktionsfähig.“
Es ist und bleibt aber gut, wenn der Arzt trotz
wirtschaftlichen und sprachökonomischen
Drucks die Gelegenheit hat, den Patienten
spüren zu lassen, dass er erwartet wird. Genauso
gut ist es, wenn er den Patienten gekonnt
einführen kann in die Sprechstunde,
wenn sich Arzt und Patient „bekannt machen“
können, um mit dem menschlichen
Gegenüber vertraut zu werden. So möchte
ich als Patient eben mit meinem Namen Dalk
angesprochen werden, da ich eben Dalk
heiße, und nicht Müller, Meyer oder Schulze.
Ärzte haben tatsächlich häufiger als andere
Berufsgruppen den 4. Satz der Suggestion
vergessen, nachdem der Name des Menschen
sein größtes Kapital in der Eigenwerbung
ist. Mir wurde erzählt, dass es Kolleginnen
und Kollegen von Ihnen gibt, die
selbst mit den Vornamen ihrer Patienten arbeiten.
Da kann man dann hören: Und was
meint Herr Wolfgang Dalk über diese Therapie-Schritte?
oder So muss Herr Wolfgang
Dalk alle drei Stunden die Tabletten nehmen.
Und Herr Wolfgang Dalk fühlt sich gemeint.
So bekommt der Patient u.a. das Gefühl, er
sei wichtig für sie. Und Sie vermitteln ihm die
Gewissheit, dass Sie sich die notwendige Zeit
für ihn genommen haben. So nimmt der Patient
sich auch die notwendige Zeit für Sie
und folglich dann für sich.
Übrigens: Auch der Arzt sollte an diesen
4. Satz der Suggestion denken und nicht seinen
Namen bei der Vorstellung vor sich hinmurmeln
oder irgendein Kritzelkrakel auf ein
Papier als seinen Namenszug ausgeben.
Gewiss, das ist nur ein Randproblemchen.
Leider stehen auch wichtigere Probleme der
Kommunikation weder in der Theorie noch
in Übungen zur ärztlichen Kommunikation in
Ihrem Ausbildungsrepertoire. Sie haben sie
als Ratgeber ihrer Patienten lediglich eingebrachtes
Talent, ein fragiles Sprachgefühl
und mehr oder minder schmerzlich erworbene
eigene praktische Erfahrungen. Das ist
bedauerlich und ist für die Gestaltung der
Sprechstunde oftmals unerfreulich.
Zurück damit zur Sprechstunde. Sie und ich
haben in der Erziehung durch unsere Eltern
gelehrt bekommen, nachzufragen, ob
jemand „zu sprechen sei“, wenn man mit ihm
sprechen wollte. Die Frage hieß nicht, ob er
„da ist“. „Wer da?“ gehört zur Militärsprache.
Zur Sprache des Arztes gehört eben die
Sprechstunde: Damit ist vermutlich gemeint,
dass er, wenn er zu sprechen ist, die Zeit hat
zu hören, zuzuhören und vor allem zu verstehen
– im idealen Zusammenwirken von
Sprechdenken und Hörverstehen. „Mein Arzt
spricht nicht mit mir“, beklagen Patienten oft.
Dabei hat der Patient auszudrücken versucht,
dass der Arzt nicht „richtig“ mit ihm spricht,
sondern ihn mit zu lapidaren Antworten abspeist
oder fachchinesisch abweist. Patienten
vermuten mangelnde Auseinandersetzung
des Arztes mit ihren Beschwerden. Sie fühlen
sich unverstanden. Im extremen Falle kann
dabei verbale und nonverbale, sprachliche
und sprechsprachliche Hilflosigkeit des Arztes
den Patienten verunsichern oder ihn sogar
beleidigen.
Die Fortsetzung des Festvortrages erfolgt in
der Februarausgabe.
Dr. Reinhard Heiber
Foto: 4iMEDIA
Der Neubau der Geschäftsstelle
konnte
planmäßig zum Anfang
Dezember bezogen
werden. In einer
Rekordzeit von
Mitte April bis zu diesem
Zeitpunkt ist das
Gebäude mit dem
Verbindungsgang fertig gestellt worden. Die
von der Kammerversammlung dafür freigegebenen
1,4 Millionen Kreditsumme von der
Deutschen Apotheker- und Ärztebank wurde
sowohl für die Baumaßnahmen als auch
die Fertigstellung der Außenanlagen nicht
überschritten. Die Rückzahlung der Kreditsumme
ist für einen Zeitraum von 15 Jahren
festgelegt. Der Schuldendienst – Zinsausgaben
und Tilgung der Summe bis zu diesem
Zeitraum – betragen maximal 135.000 Euro
je Haushaltsplan. Sondertilgungsmöglichkeiten
sind vereinbart.
Mit der Entscheidung des Vorstandes und der
Kammerversammlung zum Neubau der Geschäftsstelle
verbessern sich die Arbeitsbedingungen
vor allen Dingen im Bereich Weiterbildung
für die zu den Facharztprüfungen
erscheinenden Ärztinnen und Ärzte, die
Gesprächsmöglichkeiten im Ombudsbereich,
die Betreuungsmöglichkeiten im Empfangsbereich,
aber auch für die die Kammer aufsuchenden
Mitglieder in der Geschäftsstelle der
APO-Bank und der INTER Ärzteversicherung
sowie im Referat Arzthelferinnen und im Geschäftsbereich
der Ethikkommission. Wir haben
nun auch wieder die Möglichkeit, die
bisher außerhalb des Geschäftsgebäudes tätig
werdenden Bereiche der Ärztlichen Qualitätssicherung
und Landesgeschäftsstelle Qualitätssicherung
und der Ärztlichen Stellen
Röntgen unter dem Dach der Landesärztekammer
im Rahmen ihrer Servicefunktionen
wirksam werden zu lassen. Nicht zu vergessen
sind natürlich auch die Verbesserungen
80,0%
Haushalt der LÄKB 2008
Trotz Neubau – stabiler Beitrag
Anteil der Kammerbeiträge
an den Gesamteinnahmen
im Haushaltsplan
46,7%
66,9% 71,4% 68,5% 73,8% 71,1% 74,1% 73,5% 74,1%
64,6%
für einen Großteil der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, die nun im neuen Teil der Geschäftsstelle
arbeiten können.
Am 17. November 2007 hat die Kammerversammlung
den Haushaltsplan für das Geschäftsjahr
2008 in einer Gesamthöhe von
4.632.805 Euro einstimmig beschlossen.
Einnahmen
Mit 71,2 Prozent nehmen die Kammerbeiträge
den größten Anteil an den Einnahmepositionen
ein. Erwartet wird eine Steigerung von
rund 173.000 Euro gegenüber dem Vorjahr.
Sie resultiert u.a. aus dem erwarteten Zugang
berufstätiger Ärztinnen und Ärzte, den wir
seit Bestehen der Landesärztekammer regelmäßig
zu verzeichnen haben. Weitere Verwaltungseinnahmen
zur Deckung des Haushaltes
sind die Gebühren, z.B. für die
ärztliche Weiterbildung, die Ausbildung der
Arzthelferinnen (Medizinischen Fachangestellten)
und Einnahmen aus den Kursen der
Fortbildungsveranstaltungen, die allerdings
zur Deckung der Ausgaben im Bereich der
Akademie für ärztliche Fortbildung benötigt
werden. Hier wird versucht, möglichst kostendeckend
zu arbeiten, andernfalls tritt die Landesärztekammer
mit Mitteln aus Beiträgen
zur Deckung eines Defizits ein.
Die Gebühren für die Ärztliche Stelle Röntgen,
die Ärztlichen Stellen nach Strahlenschutzverordnung
sowie die Erstattung der
Kosten für die Landesgeschäftsstelle Qualitätssicherung
sind so genannte „durchlaufende
Posten“, die durch die LÄKB mit verwaltet
werden. Eventuelle Unterdeckungen
werden aus den jeweiligen Bereichen durch
vorhandene Rücklagen im laufenden Haushalt
ausgeglichen.
Ausgaben
Änderungen in der Position Personalkosten,
die die Ärztinnen und Ärzte betrifft, die im Eh-
71,5% 71,3% 71,2%
66,3% 64,6%
1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik
renamt für die Landesärztekammer tätig sind,
resultieren aus dem Beschluss der Kammerversammlung
zur Veränderung der Aufwandsentschädigungen
sowohl für den Präsidenten,
die Vizepräsidentin und die Beisitzer des Vorstandes
als auch für alle anderen für die Landesärztekammer
ehrenamtlich tätigen Ärztinnen
und Ärzte in den 139 Prüfungsgremien,
Sachverständigenkommissionen, gemäß Heilberufsgesetz
zu wählenden Ausschüssen, der
Ethikkommission, den Mitgliedern der ärztlichen
Berufsvertretung auf Bundesebene und
im Land und nicht zuletzt auch den Mitgliedern
der Kammerversammlung und den Delegierten
zum Deutschen Ärztetag.
Zu den Personalkosten der Angestellten wurde
nach vier Jahren eingefrorene Gehaltszahlungen
eine Anpassung um 3 Prozent beschlossen.
Der Stellenplan wird auch im
Folgejahr, wie bereits in den beiden vorhergehenden
Jahren, nicht verändert.
Bei den sächlichen Verwaltungsausgaben sind
Anpassungen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit
für das Brandenburgische Ärzteblatt
(BÄB) vorgesehen, die aus der erforderlichen
Publikation der Verwaltungsvorschriften und
Ordnungen der Landesärztekammer im BÄB
resultieren sowie aus den Kosten einer professionellen
Begleitung jeder monatlichen
Publikation. In gleicher Höhe ist wie in den
Vorjahren die Förderung der Weiterbildung
in der Allgemeinmedizin aus Beitragsmitteln
der Landesärztekammer (61.255 Euro) zur
Unterstützung des Initiativprogrammes Allgemeinmedizin
durch die Landesärztekammer
vorgesehen. Diese Summe wird der Kassenärztlichen
Vereinigung Brandenburg (KVBB)
zur Auffüllung eines gemeinsamen Fonds mit
den Kassen gezahlt. Grundlage ist die Fördervereinbarung
zwischen den Vorständen der
LÄKB und der KVBB.
Mehrausgaben mussten für die Bewirtschaftungskosten
für Strom, Wasser, Abwasser,
Gebäudereinigung und Gebäudesicherung
eingeplant werden. Diese Erhöhungen resultieren
keinesfalls ausschließlich aus den Zusatzkosten
für den Neubau, sondern vielmehr
aus auf dem Markt gestiegenen Kosten
für diese Leistungen.
Für die Verwaltungskostenumlage zur Bundesärztekammer
werden 285.000 Euro vorgesehen
und für die Bearbeitung der Patientenanträge
in der Schlichtungsstelle für
Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen Kammern
in Hannover werden für das kommende
Jahr ca. 145.000 Euro eingestellt. Von der
Schlichtungsstelle werden nicht benötigte Mittel
jeweils zum Jahresbeginn des folgenden Ge-
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
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10
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik
schäftsjahres zurückgezahlt. Das ist in den letzten
Jahren regelmäßig erfolgt. Über die konkrete
Inanspruchnahme dieser Stelle haben wir in
der Novemberausgabe des BÄB informiert.
Der Haushalt wird gegenüber dem Vorjahr
eine Steigerung von 6,49 Prozent ausmachen.
Es ist nicht zu erwarten, dass bei der vorgesehenen
sorgfältigen Planung der Einnahmen
und Ausgaben für das Geschäftsjahr
Anzahl Zugänge, Abgänge Ärztinnen/Ärzte
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
2008 eine Überziehung erfolgt, die eine Inanspruchnahme
der Betriebsmittelrücklage
erforderlich machen würde.
An dieser Stelle biete ich Ihnen gern wieder
an, wenn Sie Fragen zum Haushalt haben,
mich unter der Nummer 0355/7801014
anzurufen.
Dr. Reinhard Heiber, Hauptgeschäftsführer
LANDESÄRZTEKAMMER BRANDENBURG
Körperschaft des öffentlichen Rechts
Statistik: Berufsregister/Meldewesen
Der Haushalt der Landesärztekammer
Brandenburg 2007 ist in der Hauptgeschäftsstelle
in der Zeit vom 11. bis
22. Februar 2008 für die Mitglieder der
Landesärztekammer Brandenburg einzusehen.
Dr. Udo Wolter, Präsident
Anzahl Ärztinnen/Ärzte 31.12.2006 10.634
Abgang
Erstmeldung
Zugang
Stand: 01.12.2007
-787
160
859
Nettozugang 2007 232
Anzahl Ärztinnen/Ärzte 2007 10.866
Fachwissenschaftler
Anzahl Ärztinnen/Ärzte nach Haupttätigkeit
Ambulant / Praxis
Stationär / Krankenhaus
Behörden / Körperschaften öffentlichen Rechts
Sonstige ärztliche Tätigkeit
im Ruhestand, ohne ärztliche Tätigkeit
10
Gesamtanzahl
3.429
4.120
252
310
2.755
Summe gesamt: 10.866
Das kolorektale Karzinom stellt in Deutschland
bei Frauen nach dem Mammakarzinom
die zweithäufigste und bei Männern nach
dem Prostata- und Lungenkarzinom die dritthäufigste
Krebserkrankung dar. Die Neuerkrankungsrate
hierzulande lag 2002 bei
35.816 in der weiblichen bzw. 35.599 Fällen
in der männlichen Bevölkerung. Dies entspricht
einer Inzidenzrate von 18,2/100.000
männlichen bzw. 27,6/100.000 weiblichen
Einwohnern. Seit Oktober 2002 gehört die
Koloskopie in Deutschland zur gesetzlichen
Darmkrebsvorsorge. Im Land Brandenburg
wurde sie in den Jahren 2003 bis 2006 von
rund 14 Prozent der Anspruchsberechtigten
wahrgenommen.
Den zentralen Pfeiler des multimodalen Therapiekonzeptes
des Rektumkarzinoms stellt
die Chirurgie dar. Das nichtmetastasierte
Rektumkarzinom ist hierbei prinzipiell heilbar.
Aufgrund der besonderen anatomischen
Gegebenheiten im kleinen Becken sind
die onkologischen wie funktionellen Ergebnisse
nach Resektion eines Rektumkarzinoms
in hohem Maße von der Qualität der Chirurgie
abhängig. Durch die Einführung der
erstmals im Jahre 1982 beschriebenen totalen
mesorektalen Exzision (TME) konnten die
lokale Tumorkontrolle sowie die Rezidivrate
und das Langzeitüberleben deutlich verbessert
werden.
In der prospektiv multizentrischen Beobachtungsstudie
des An-Institutes für Qualitätssicherung
in der operativen Medizin der
Universität Magdeburg (Leiter Prof. Dr. med.
I. Gastinger und Prof. Dr. med. H. Lippert)
wurden in den Jahren 2000 bis 2004
bundesweit Daten von bereits 47.436 Patienten
mit einem kolorektalen Karzinom und
darunter 16.983 mit einem Rektumkarzinom
mittels eines standardisierten Fragebogens
prospektiv erfasst. Der Fragebogen enthält
Fragen zur präoperativen Diagnostik, zu präoperativen
operationsvorbereitenden Maßnahmen,
zur Operation und zur Histologie.
Insgesamt nahmen 309 Kliniken freiwillig teil.
Hierbei handelt es sich um Kliniken aller Versorgungsstufen
von der Grund- und Regelversorgung
bis hin zu Unikliniken. Angaben
zu Überleben, zu einem Lokalrezidiv und
eventuellen Fernmetastasen wurden jährlich
mittels Fragebogen über den jeweiligen
Hausarzt erhoben. Neben der Bereitstellung
der aufbereiteten Ergebnisse für die jeweilige
Klinik im Vergleich zu den Ergebnissen der
Gesamtstudie erfolgte ein Vergleich der onkologischen
Langzeitergebnisse kurativ resezierter
Patienten mit und ohne TME. Hierbei
zeigte sich in der Auswertung aller in den
Jahren 2000 und 2001 erfassten 2.733 Patienten
mit kurativ reseziertem Rektumkarzinom
unterhalb 12 cm ab Anocutanlinie in den
UICC-Stadien I bis III, dass die 5-Jahres-Lokalrezidivrate
mit TME (12,8 Prozent) deutlich
geringer war als ohne TME (24,1 Prozent).
Entsprechend überlebten in diesem
Zeitraum in der Gruppe der Patienten mit
TME 73,1 Prozent tumorfrei in der ohne TME
nur 72,6 Prozent. Die TME wird noch nicht
flächendeckend eingesetzt. Ihr Anteil stieg jedoch
signifikant in dem gesamten Beobachtungszeitraum
von 75,2 auf 89 Prozent.
Die Fragen nach der ambulanten Diagnostik
und Therapie, der Zufriedenheit der betreuenden
Hausärzte in der Zusammenarbeit mit
der Klinik und der postoperativen Lebensqualität
der Patienten blieben bisher jedoch
weitestgehend unbeachtet. Diesbezüglich erarbeiteten
wir eine weiterführende Untersuchung.
Mittels eines Fragebogens erfolgt
eine Nacherhebung bei den betreuenden
Hausärzten. Einen zentralen Gegenstand
dieser Studie stellt die Zufriedenheit des Zuweisers
dar. Hierbei interessieren Fragen zur
Erreichbarkeit der Klinik, zur Epikrise sowie
zum Therapieergebnis. Des Weiteren gilt
das Augenmerk den im Vorfeld erfolgten
Untersuchungen, die letztendlich zur Diagnose
bzw. Verdachtsdiagnose des Rektumkarzinoms
geführt haben. Hierbei interessiert
auch der Stellenwert der Vorsorgeuntersuchung.
Der letzte Teil des Fragebogens beschäftigt
sich mit der Indikation, der Art und
dem Erfolg einer eventuellen postoperativen
Therapie und dem Gesamtergebnis. Hierbei
ist auch die Frage von Interesse, ob eine
Tumornachsorge in der Klinik begrüßt wird.
In der Pilotphase der Studie ist eine Nacherhebung
der Daten für Patienten, welche in
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik
Aufruf zur Mitarbeit an einer Studie zur ambulanten Versorgung von
Patienten mit Rektumkarzinom
Kay-P. Braun 1 , Hans Lippert 1,3 , Henry Ptok 1,2 und Ingo Gastinger 1,2
Institutsangaben:
1 – An-Institut für Qualitätssicherung in der operativen Medizin gGmbH, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg (Prof. Dr. I. Gastinger,
Prof. Dr. H. Lippert)
2 – Klinik für Chirurgie, Carl-Thiem-Klinikum Cottbus gGmbH (Prof. Dr. I. Gastinger)
3 – Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg (Prof. Dr. H. Lippert)
den Jahren 2004 und 2005 in einer an unserer
Qualitätssicherungsstudie teilnehmenden
Kliniken im Land Brandenburg operiert
wurden, geplant. Die Aussagekraft und Verwertbarkeit
der zu erhebenden Daten ist
essenziell von der Rücklaufquote und der
Qualität der Beantwortung der Fragebögen
abhängig. Hierbei gilt unsere Bitte an die
hausärztlichen Kollegen, sich in dem arbeitsreichen
Tag die Zeit für dieses Projekt zu nehmen.
Es sind insgesamt 29 Fragen, die mit
44 Kreuzen zu beantworten sind. 44 Kreuze,
die Ansatzpunkte für eine eventuelle Optimierung
der prä- und postoperativen Betreuung
und insbesondere für eine Verbesserung
der Zusammenarbeit mit den Kliniken liefern
können. Und daraus kann letztendlich eine
Arbeitserleichterung resultieren.
Ein zweiter wichtiger Arm der Studie beschäftigt
sich mit der postoperativen Lebensqualität
nach operativer Therapie eines Rektumkarzinoms.
Hierbei ist eine prospektive
Erhebung mittels standardisierter Fragebögen
direkt bei den Patienten über ein Followup
von zwei Jahren geplant. Ziel ist neben
den bereits bekannten onkologischen Ergebnissen,
das für den Patienten ebenfalls sehr
wichtige Out-come bezüglich der Lebensqualität
zu erheben.
Wir möchten nochmals auf die Wichtigkeit
Ihrer Mitarbeit im Sinne des Patienten und im
Sinne der Zusammenarbeit zwischen Klinik
und niedergelassenen Kollegen hinweisen.
Bei Rückfragen steht jederzeit
gern zur Verfügung:
Dr. med. Kay-P. Braun
Praxis für Allgemeinmedizin
(Inhaber: MR Dr. med. Hans-Peter Braun)
Albert-Schweitzer-Straße 11
03050 Cottbus
Tel.: 0355-524085
Fax: 0355-8662670
E-Mail: kay-p.braun@web.de
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Kammerinformationen/Gesundheitspolitik
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Quelle der Kitteltaschenversion: Bundesärztekammer, Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, Kassenärztliche Bundesvereinigung
(Hrsg.) (2007) Nationale VersorgungsLeitlinie COPD, Kitteltaschenversion. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln – Mit freundlicher Genehmigung des Deutschen
Ärzte-Verlags
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
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Kammerinformationen/Gesundheitspolitik
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Leitlinie zur Diagnostik
und Therapie
der COPD
Kurzfassung
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
Kardos u.a. (Hg.)
Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2007
2., überarbeitete Auflage.
19 Seiten, kartoniert.
€(D) 4,95
ISBN 978-3-13-132952-3
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· Leitlinien zur Diagnostik und Differentialdiagnose
· Schweregradeinteilung der COPD
· Therapie und Exazerbation
Spitzengespräch: Wie locken wir
junge Ärzte nach Brandenburg?
Spitzengespräch der Stellvertreter:
Brandenburgs Ministerpräsident
Matthias Platzeck und der Präsident
der Landesärztekammer Brandenburg,
Dr. Udo Wolter, waren verhindert
– nicht weniger kompetent
diskutierten an deren Stelle der stellvertretende
Ministerpräsident Ulrich
Junghanns und die stellvertretende
Ärztekammerpräsidentin Elke Köhler
am Rande der Jahresmitgliederversammlung
des Landesverbandes
der Freien Berufe Brandenburg über
die Probleme des Ärztemangels in
unserem Bundesland. In der lebhaften Diskussion, an der auch die
Staatssekretärin im Ministerium für Infrastruktur, Dorette König, sowie
der Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit,
Winfrid Alber, teilnahmen, ging es vor allem um die Frage, wie Mediziner
für eine Tätigkeit in Brandenburg gewonnen werden können.
„Welche strukturellen Möglichkeiten haben wir, um junge Ärzte nach
Brandenburg zu locken?“, wurde die Herausforderung auf den Punkt
gebracht. Über die Dimension dieser Aufgabe waren sich die Gesprächspartner
vor allem auch deshalb einig, weil zurzeit rund 30 Prozent
aller im Land Brandenburg tätigen Ärzte 60 Jahre und älter sind.
Als „einen ersten Schritt in die richtige Richtung“ beurteilte in diesem
Zusammenhang die Vorsitzende des Hartmannbund-Landesverbandes
Brandenburg, Elke Köhler, die zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung
Brandenburg (KVBB), der Landesärztekammer und der Landeskrankenhausgesellschaft
geschlossene Rahmenvereinbarung zur
Etablierung von regionalen Weiterbildungsnetzen. Ziel dieser Zusammenarbeit
ist es, die Weiterbildung von Studienabsolventen zum
Facharzt – egal ob im Krankenhaus oder in der Praxis – für angehende
Haus- und Gebietsärzte regional eng zu verzahnen. Dadurch,
so die Hoffnung der Gesprächsrunde, könne die Ansiedlung von Ärzten
in Brandenburg mittelfristig gefördert werden.
„Wir schaffen uns einen Standortvorteil, wenn wir es jungen Ärzten
durch dieses Netzwerk ermöglichen, innerhalb der kürzest möglichen
Zeit ihren Facharztabschluss unter optimierten Bedingungen zu erlangen.“
Wenn es gelinge, die durch die Weiterbildungsordnung festgelegten
ärztlichen Fächer so zu koordinieren, dass junge Ärzte für einzelne
Ausbildungsabschnitte nicht mehr durch Deutschland reisen
müssten, könne das zu einer Tätigkeit im Lande motivieren.
Über die Aufgabenverteilung in dem gebildeten Netzwerk herrschte in
der Gesprächsrunde Übereinstimmung: Die KVBB vermittelt die an der
Weiterbildung interessierten Ärzte an entsprechend ermächtigte niedergelassene
Ärzte für den ambulanten Bereich, die Landesärztekammer
bestimmt Weiterbildungsinhalte und kontrolliert die Qualität der
Weiterbildung, und die Landeskrankenhausgesellschaft stellt in ausgewählten
Krankenhäusern die freien Weiterbildungsstellen bereit.
Wirtschaftsminister Junghanns versprach abschließend, mit den Vertretern
der Kommunen über die Schaffung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen
zu sprechen, die einen Start des jungen Arztes erleichtern könnten.
cklvbrb
Elke Köhler, Winfrid Alber, Dorette
König und Ulrich Junghanns (v.l.n.r.)
diskutierten darüber, wie mehr junge
Ärzte nach Brandenburg gelockt
werden könnten.
Foto: Christina Pöschel
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Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
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Kammerinformationen/Aktuell
Verein „Schlafmedizin Brandenburg“ fusioniert mit Berlin
PD Dr. Thomas Erler aus Cottbus ist 2. Vorsitzender
Dr. Thomas Erler
Foto: privat
Zehn Jahre lang ist
der Verein „Schlafmedizin
Brandenburg“
Veranstalter eines
jährlichen Fachtreffens
auf dem Gebiet
der Somnologie – in
diesem Jahr erstmals
unter einer neuen Regie.
Was Politikern
von Berlin und Brandenburg
noch nicht
gelungen ist, können
die Schlafmediziner bereits stolz verkünden:
Die Fusion somnologisch tätiger Experten beider
Länder unter einem einheitlichen Vereinsnamen
„Schlafmedizin Berlin-Brandenburg“
ist vollzogen.
Der Verein hat seinen Sitz in Berlin und
wird von sechs gewählten Vorstandsmitgliedern
vertreten:
1. Vorsitzender: PD Dr. med. habil.
Ingo Fietze, Berlin
2. Vorsitzender: PD Dr. med. habil.
Thomas Erler, Cottbus
Beisitzer: Dr. med. Frank Käßner,
Cottbus
Beisitzer: Prof. Dr. med. habil.
Thomas Penzel, Berlin
Schriftführer: Dr. med. Ralf Warmuth,
Berlin
Schatzmeister: A. Weisflog, Cottbus
In Cottbus fand Ende Oktober 2007 schließlich
das erste Symposium des neu gegründeten
Berlin-Brandenburger Vereins statt. Dort
Rund 2.000 Praxen haben sich aktiv an der
Impf-Kampagne der Kassenärztlichen Vereinigung
Brandenburg (KVBB) beteiligt und
die Zeit vom 5. September bis 12. Oktober
2007 verstärkt dazu genutzt, ihre Patienten
über Impfleistungen aufzuklären und zu impfen.
Mehrere hunderttausend Brandenburger
suchten in diesem Zeitraum die Arztpraxen
auf und ließen sich dort impfen, stellte
Dr. Hans-Joachim Helming, der Vorsitzende
der KVBB fest. Auch die Telefon-Hotline, die
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
trafen sich namhafte Ärzte, Wissenschaftler,
Medizintechniker, medizinisches Fachpersonal,
Patienten sowie Vertreter von Medizintechnikfirmen
und der Pharmaindustrie zu
einem Schlafmedizinischen Symposium. Renommierte
und ausgewiesene Referenten,
die auf dem Gebiet der Somnologie auf
beachtete Forschungsergebnisse und entsprechende
Publikationen verweisen können,
verliehen der Veranstaltung besonderes
Gewicht: Prof. Dr. Jürgen Fischer (Norderney),
Prof. Dr. Hans Schweisfurth (Cottbus),
A. Lies (Berlin), Dr. Alfred Wiater (Köln), PD
Dr. Ingo Fietze, Dr. Frank Käßner, Prof. Dr.
Thomas Penzel und Dr. Ralf Warmuth.
Unverändert ist die Vielzahl interdisziplinärer
und aktueller Themen, die das wissenschaftliche
Programm des Symposiums
ausmachten. Neben einem Update der letzten
Tagung der Deutschen Gesellschaft
für Schlafforschung und Schlafmedizin
(DGSM), die Anfang Oktober 2007 in Düsseldorf
stattfand (PD Dr. Fietze), bot das
Spektrum einen informellen Querschnitt aus
den Bereichen der Diagnostik und Therapie
von Schlafstörungen bei Kindern und Erwachsenen.
So konnte beispielsweise Prof.
Penzel über internationale Aktivitäten berichten,
die traditionelle Schlafstadieneinteilung
neu zu strukturieren. Dr. Wiater erläuterte
die Auswirkungen von Schlafstörungen
auf die kindliche Entwicklung.
Auch die Rahmenbedingungen der Schlafmedizin
in Deutschland, die sich seit zwei
Jahren deutlich verändert haben, sowie der
gegenwärtige Stand bei der Qualitätssicherung
wurden ganz traditionsgemäß beleuchtet.
täglich für zwei Stunden geschaltet wurde,
erfreute sich großer Resonanz.
"Erste statistische Erhebungen zeigen, dass
den Löwenanteil allein in diesen sechs Wochen
der Kampagne die Grippeschutzimpfungen
mit bislang rund 350.000 ausmachen",
sagte der KVBB-Vorsitzende. Neben
dieser aktuellen Impfung wurde aber vor allem
eine Erhöhung des Durchimpfungsgrades
ins Auge gefasst - mit einem respektablen
Ergebnis: Rund 25.000 Versicherte
Ein gesunder Schlaf ist von klein auf wichtig.
Foto: Rainer Weisflog
Die angespannte ökonomische Situation im
Gesundheitswesen macht es dringend erforderlich,
die Kräfte auf dem Gebiet der Somnologie
zusammenzuführen, um den nicht
kleiner werdenden Anforderungen gegenüber
einer wachsenden Patientenschar perspektivisch
noch gerecht zu werden.
Der Verein versteht sich als Ansprechpartner
für alle, die sich mit dem Problemkreis der
Schlafmedizin befassen, sich fortbilden wollen
oder einfach nur kompetenten Rat suchen.
Interessierte Kollegen sind als Mitglieder
herzlich willkommen.
Adresse:
Schlafmedizin Berlin-Brandenburg e.V.
Charité Universitätsklinik Berlin
Schlafmedizinisches Zentrum
Luisenstraße 13, 10117 Berlin
Impf-Kampagne
der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg ein großer Erfolg
Hunderttausende Brandenburger ließen sich in Arztpraxen impfen
erhielten beispielsweise Auffrisch-Impfungen
gegen Wundstarkrampf (Tetanus) und Krupp
(Diphtherie), etwa 10.000 gegen Keuchhusten
(Pertussis) und Kinderlähmung (Polio).
Als ausgesprochen positiv hätten sich die in
einigen Regionen angebotenen Spätsprechstunden
speziell zum Impfen bewährt. Viele
hätten dieses Angebot außerhalb der normalen
Sprechzeiten dankend angenommen.
pm/AJÜ
Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen
Am 14. August diesen Jahres wurde
das Unternehmensteuerreformgesetz verkündet.
Es bringt eine wesentliche Neuerung
für die steuerliche Behandlung von geringwertigen
Wirtschaftsgütern ab 2008
mit sich. Unter Umständen lohnt es sich, von
der Neuregelung betroffene Wirtschaftsgüter
noch dieses Jahr anzuschaffen.
Die Neuregelungen
Bis Ende diesen Jahres gilt ein Wirtschaftsgut
allgemein als geringwertig, wenn dessen
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
maximal 410 € ohne Umsatzsteuer betragen.
Die Folge ist, dass die Aufwendungen
ohne Berücksichtigung der Nutzungsdauer
des Wirtschaftsguts im Jahr der
Anschaffung oder Herstellung sofort steuermindernd
geltend gemacht werden können.
Diese Regelung gilt auch 2008 weiter,
allerdings nur für Einkünfte aus nichtselbständiger
Arbeit und Vermietung und
Verpachtung.
Für Gewinneinkünfte, also z.B. aus einer
Arztpraxis, wird ab 2008 die Grenze für
geringwertige Wirtschaftsgüter auf 150 €
herabgesetzt. Entscheidend ist der Tag der
Anschaffung bzw. Herstellung des Wirtschaftsguts.
Wirtschaftsgüter mit Anschaffungs-
bzw. Herstellungskosten zwischen
netto 151 und 1.000 € müssen ab 2008 in
einem jahrgangsbezogenen Sammelposten
erfasst werden. So wird der „Sammelposten
2008“ alle im nächsten Jahr angeschafften
bzw. hergestellten Wirtschaftsgüter
dieser Preisklasse enthalten und mit
20 Prozent jährlich über fünf Jahre abgeschrieben
werden. Der Sammelposten und
dessen Abschreibung bleibt von Veränderungen
der einzelnen Wirtschaftsgüter
unberührt. D.h. werden Wirtschaftsgüter
des Sammelpostens innerhalb dieser fünf
Jahre veräußert oder scheiden aus anderen
Gründen aus dem Betrieb aus, bleibt
der Sammelposten und die Abschreibung
unverändert. Bei Veräußerung eines Wirtschaftsguts
des Sammelpostens muss der
Kaufpreis folglich gewinnerhöhend erfasst
werden.
Vor- und Nachteile des Sammelpostens
Die Erfassung der Wirtschaftsgüter im Sammelposten
kann sowohl ein Steuervorteil als
auch ein Steuernachteil darstellen.
Vorteilig wirkt die Neuregelung, wenn ein
Wirtschaftsgut grundsätzlich eine längere
Nutzungsdauer als fünf Jahre hätte. So
ist z.B. zukünftig ein Schreibtisch zum
Anschaffungspreis von netto 950 € im
Rahmen des Sammelpostens über fünf
Jahre abzuschreiben. Aktuell wäre die
Abschreibung nach der amtlichen Abschreibungstabelle
noch über 13 Jahre
vorzunehmen. Auch der Wegfall des unter
Umständen zu führenden gesonderten
Verzeichnisses für geringwertige Wirtschaftsgüter
kann als positiv bewertet werden.
Nachteilig ist die fünfjährige Abschreibungsdauer
in all den Fällen, in denen das
Wirtschaftsgut nach jetzigem Recht in einem
kürzeren Zeitraum gewinnmindernd
abgeschrieben werden kann, z.B. bei
gebrauchten Wirtschaftsgütern. Auch die
fehlende Möglichkeit, bei Veräußerung
eines Wirtschaftsguts des Sammelpostens,
vom erzielten Preis den Buchwert abzuziehen,
um den Gewinn zu ermitteln, wirkt
nachteilig. Gleiches gilt für den Wegfall
der Sofortabschreibung bei Verlust oder
Zerstörung des Wirtschaftsguts.
Überlegungen zum Jahresende
Arzt und Recht
Die Schloss Akademie bietet erneut die fünfteilige Ausbildung zum Qualitätsmanager im Gesundheitswesen gemäß Curriculum der Bundesärztekammer
für Mitarbeiter aller Gesundheitsberufe an. Die Teilnehmerzahl ist auf 18 Personen begrenzt.
Seminarort: Potsdam. Leitung: Dr. med. G. Viethen, J. Gernhuber. Weitere Termine und Orte im Internet unter: www.schlossakademie.de
Termine:
Basiskurs (A) 08.02.-10.02.2008 QM Modelle (D) 23.05.-25.05.2008
Methoden (B) 14.03.-16.03.2008 Evaluation (E) 27.06.-29.06.2008
Moderation (C) 18.04.-20.04.2008
Wochenendkompaktkurs (Fr./Sa./So.)
Anmeldung:
Schloss Akademie für
Medizin und Management GmbH
Am Hang 11 · 24113 Molfsee / Kiel
Geringwertige Wirtschaftsgüter und Sammelposten ab 2008
Torsten Feiertag
Foto: Treuhand Hannover
Tel: 0431 – 65 94 99 89
Fax: 0431 – 65 99 77 2
info@schlossakademie.de
www.schlossakademie.de
Aus den aufgezeigten Vor- und Nachteilen
lassen sich einige Überlegungen zum Jahresende
ableiten. Demnach sollte darüber
nachgedacht werden, eventuell Wirtschaftsgüter
mit einem Preis von netto 411
bis 1.000 € bis zum Jahresende anzuschaffen,
wenn deren Nutzungsdauer kürzer
als fünf Jahre ist. Ist deren Nutzungsdauer
länger als fünf Jahre, sollte der Kauf
nach Möglichkeit bis nach dem 31. Dezember
2007 aufgeschoben werden, um
die schnellere Abschreibung über den
Sammelposten zu erreichen. In die Überlegungen
sollte allerdings einbezogen werden,
dass 2007 angeschaffte oder hergestellte
bewegliche Wirtschaftsgüter noch
degressiv mit maximal 30 Prozent abgeschrieben
werden können. Diese Möglichkeit
entfällt für erst ab 2008 angeschaffte
oder hergestellte Wirtschaftsgüter.
Torsten Feiertag,
Steuerberater, Treuhand Hannover GmbH
Kontakt:
Treuhand Hannover GmbH
Steuerberatungsgesellschaft,
Niederlassung Berlin
Joachimstaler Straße 10 – 12
10719 Berlin
Tel. 030/315947-0
Fax 030/315947-99
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Angeschlossene Regionalbüros in
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und Neuruppin (Tel. 03391/659830).
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Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
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Leserbrief/Fortbildung
Leserbrief der Landesärztekammer Brandenburg
Zum Artikel der Lausitzer Rundschau vom 7. Dezember 2007 mit
der Überschrift „Hunderte Fälle von Ärztepfusch in Brandenburg“
Die Landesärztekammer Brandenburg
tritt entschieden dem Eindruck entgegen,
die ärztliche Versorgung im Land Brandenburg
zeichne sich durch Dilettantismus
aus. Schon der verwendete Begriff „Ärztepfusch“
polemisiert und trägt nicht zu
einer seriösen Fehleranalyse bei. Außerdem
belasten solche Darstellungen das
Arzt-Patientenverhältnis schwer.
Dies ist vor allem insofern bedenklich, als
die Bearbeitung mutmaßlicher Behandlungsfehler
durch die Krankenkassen
überhaupt nichts darüber aussagt, ob
dem Arzt letztlich ein Behandlungsfehler
vorgeworfen werden kann. Zudem sprechen
die tatsächlichen Zahlen eine andere
Sprache: Im Land Brandenburg sind die
Behandlungsfehler nicht angestiegen. Sie
bewegen sich im Verhältnis zu den täglich
tausendfachen Behandlungsvorgängen im
Promillebereich.
Brandenburg ist eines der Bundesländer
mit der schlechtesten ärztlichen Versorgung!
Eine solche rufmordartige Überschrift ist
keineswegs dazu geeignet, die in einigen
Regionen vor dem Kollaps stehende ambulante
ärztliche Betreuung zu sichern.
In schlechter journalistischer Form wird ein
den Krankenkassen gemeldeter Verdacht
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
Die von den Landesärztekammern errichteten
Schlichtungsstellen und Gutachterkommissionen
haben sich seit 25 Jahren
bewährt und haben in vielen Fällen das
Vertrauen in Neutralität und Sachkompetenz
ihrer Verfahren gewonnen.
Die dort festgestellten Ergebnisse der Untersuchung
mutmaßlicher Behandlungsfehler
bestätigen den aktuell in den Medien
vermittelten schlechten Eindruck in
keiner Weise. Denn nur in sehr wenigen
Fällen handelt es sich letztlich tatsächlich
um grobe Fehler – in der Mehrzahl beschäftigen
sich die Gutachter mit wenig
spektakulären Fällen. Die Gefahr besteht
jedoch darin, dass durch die medienträchtige
Darstellung des Themas die
ärztliche Arbeit insgesamt diskreditiert –
und damit einem vertrauensvollen Arzt/
Patientenverhältnis schwerer Schaden zugefügt
wird.
möglicher Behandlungsfehler – ohne, dass
sich dieser bestätigt hat, ohne, dass geklärt
ist, ob es ein ärztlicher, technischer
oder sonstiger Fehler sein könnte – als
„hundertfacher Ärztepfusch“ in fetten Lettern
als Aufmacher gedruckt.
Ich hoffe, dass Ärztekammer und Kassenärztliche
Vereinigung entschieden
Unser Appell geht daher an die beteiligten
und verantwortlichen Akteure des Gesundheitssystems:
Legen Sie Objektivität
an den Tag, statt auf Sensationsgier zu
setzen! Im Klartext heißt das: Krankenkassen
sollten die Öffentlichkeit nicht mit
undifferenzierten Fehlerstatistiken verunsichern,
wie es insbesondere die AOK getan
hat. Das Zusammenaddieren der mutmaßlichen
Behandlungsfehler von Ärzten
und Pflegepersonal auf 730 Fälle in diesem
Jahr verfälscht die wirkliche Zahl, da
man die Arbeit beider Berufsgruppen
nicht gleichsetzen kann. Die Krankenkassen
sollten stattdessen, wie die Landesärztekammer
Brandenburg, die Fehlerquellen
aufzeigen und so die Ärzte zu
erhöhten Anstrengungen anhalten.
Dies fördert eine effektive Fehlerprophylaxe,
die den Patienten zu Gute kommt.
Leserbrief
Beitrag in der Lausitzer Rundschau vom 7. Dezember 2007:
„Hunderte Fälle von Ärztepfusch in Brandenburg“
Fortbildung für Arzthelferinnen
gegen solche Unterstellungen und
Verleumdungen vorgehen. Ich kündige
hiermit mein Abonnement der Lausitzer
Rundschau!
MR Dr. med. Siegward Zyminski
Guben
Erwerb der Sachkunde gemäß § 4
Medizinprodukte-Betreiberverordnung (40 Stunden)
7./8. März 2008 und am 25./26. April 2008 in Potsdam
Beginn ist jeweils am Freitag um 9:00 Uhr.
Teilnehmergebühr: 360 €
Auskunft: Landesärztekammer Brandenburg, Referat Fortbildung, Postfach 101445, 03014 Cottbus
Telefon: (0355) 7 80 10 24, Fax: (0355) 7 80 10 44, E-Mail: akademie@laekb.de
Fortbildungsangebot
Akademie für
ärztliche Fortbildung
Fachkundeseminare
Rettungsdienst je 80 P
gemäß Weiterbildungsordnung
der LÄKB und Richtlinie der LÄKB
über die Eignungsvoraussetzungen
für die im Rettungsdienst mitwirkenden
Ärzte
(anerkannte Bildungsfreistellungsveranstaltung)
Voraussetzung für die Zulassung
12 Monate klinische Tätigkeit
(Nachweis bitte einreichen)
Wochenkurs
28. Jan. bis 4. Febr. 2008
2. bis 9. Juni 2008
3. bis 10. Nov. 2008
Ort: Potsdam
Teilnehmergebühr: je 500 €
Kursleiter: A. Nippraschk,
Neuruppin; Dr. med. G. Schrot,
Treuenbrietzen; Dr. med.
E.-G. Stellke, Beeskow
Seminar Leitender Notarzt 40 P
gemäß Richtlinie der LÄKB
zur Qualifikation
des Leitenden Notarztes
1. bis 5. Dez. 2008
Ort: Cottbus
Teilnehmergebühr: 700 €
Kursleiter: A. Nippraschk,
Neuruppin
Weiterbildungskurs Allgemeinmedizin
gemäß Weiterbildungsordnung
der LÄKB
Block 1:
18./19. April 2008 12 P
Block 14:
31. Mai 2008 8 P
Block 18:
26./27. Sept. 2008 12 P
Block 19:
8. Nov. 2008 8 P
Ort: Potsdam
Teilnehmergebühr: 10 €/Stunde
Kursleiter: Dr. med. R. Schrambke,
Schorfheide; OMR Dr. med.
V. Puschmann, Storkow
Intensivvorbereitung
auf die Facharztprüfung
Allgemeinmedizin 3 P
21. Mai 2008
15. Okt. 2008
Ort: Cottbus
Teilnehmergebühr: 60 €
Kursleiter: Dr. med.
R. Schrambke, Schorfheide
Psychosomatische
Grundversorgung (80 Stunden)
gemäß Weiterbildungsordnung
der LÄKB
19./20. Jan. 2008 16 P
1./2. März 2008 16 P
12./13. April 2008 16 P
7./8. Juni 2008 16 P
5./6. Juli 2008 16 P
Ort: Potsdam
5./6 April 2008 16 P
31. Mai/1. Juni 2008 16 P
21./22. Juni 2008 16 P
13./14. Sept. 2008 16 P
25./26. Okt. 2008 16 P
Ort: Potsdam
28./29. Juni 2008 16 P
23./24. Aug. 2008 16 P
20./21. Sept. 2008 16 P
15./16. Nov. 2008 16 P
13./14. Dez. 2008 16 P
Ort : Potsdam
Teilnehmergebühr: 920 €/Kurs
Kursleiter: Dr. med. R. Kirchner,
Cottbus
Psychosomatische Grundversorgung
(80 Stunden) im Fachgebiet
Frauenheilkunde
gemäß Weiterbildungsordnung
der LÄKB
14./15. Juni 2008 16 P
12./13. Juli 2008 16 P
16./17. Aug. 2008 16 P
13./14. Sept. 2008 16 P
6./7. Dez. 2008 16 P
Ort: Potsdam
Teilnehmergebühr: 920 €
Kursleiter: Dr. med. R. Kirchner,
Cottbus
Sozialmedizin
gemäß Weiterbildungsordnung
der LÄKB
Aufbaukurs C
(V/VI – EF) 80 P
18. bis 29. Febr. 2008
Grundkurs A
(I/II – AB) 80 P
14. bis 25. April 2008
Aufbau D
(VII/VIII – GH) 80 P
15. bis 26. Sept. 2008
Grundkurs B
(III/IV – CD) 80 P
3. bis 14. Nov. 2008
Ort: Bernau
Teilnehmergebühr: je 440 €
Kursleiter: Prof. Dr. med.
J.-U. Niehoff, Potsdam
Spezielle Schmerztherapie
(80 Stunden) 80 P
gemäß Weiterbildungsordnung
der LÄKB
25./26. April 2008
6./7. Juni 2008
5./6. Sept. 2008
10./11. Okt. 2008
Beginn jeweils 9.00 Uhr
Ort: Potsdam
Teilnehmergebühr:
195 €/Block
Kursleitung: Dr. med.
G.-J. Fischer, Teltow; Dr. med.
U. Böhme, Eisenhüttenstadt
Sonographie-Kurse
Abdomen je 30 P
nach den Richtlinien der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung
und der DEGUM
Grundkurs
7. bis 10. Febr. 2008 in Potsdam
18. bis 21. Sept. 2008 in Potsdam
Kursleiter: Prof. Dr. med.
J. Hierholzer, Potsdam
6. bis 9. März 2008
in Luckenwalde
Kursleiter: Dipl.-Med. M. Paura,
Luckenwalde
10. bis 13. April 2008 in Potsdam
6. bis 9. Nov. 2008 in Potsdam
Kursleiter: Dr. med. B. Kissig,
Potsdam
Aufbaukurs
19. bis 22. Juni 2008 in Potsdam
20. bis 23. Nov. 2008 in Potsdam
Kursleiter: Prof. Dr. med.
J. Hierholzer, Potsdam
6. bis 9. Nov. 2008
in Luckenwalde
Kursleiter: Dipl.-Med. M. Paura,
Luckenwalde
Teilnehmergebühr: je 340 €
Suchtmedizinische
Grundversorgung
gemäß Weiterbildungsordnung
der LÄKB
in Zusammenarbeit mit dem AISS
(Angermünder Institut für Suchttherapie
und Suchtmedizin)
und der Suchtakademie
Berlin-Brandenburg e.V.
Block I – Alkohol, Nikotin
und Versorgung 16 P
18./19. Jan: 2008
Block II – Drogen- und Medikamentenprobleme,
Missbrauch,
Abhängigkeit, Substitution,
Notfälle, Toxikologie 17 P
15./16. Febr. 2008
Block III – Motivierende
Gesprächsführung in der
Sprechstunde und Klinik,
Motivationales Interview
nach Miller/Rollnick 17 P
4./5. April 2008
Ort: Potsdam
Teilnehmergebühr: 150 €/Block
Leitung: PD Dr. med. G. Richter,
Angermünde; Prof. Dr. med.
U. Schwantes,
Humboldt-Universität Berlin
3. Forum
für den Hausarzt 8 P
Up dates Allgemeinmedizin,
Fortbildung
Leitlinien vorgestellt, Der Palliativpatient
in der Hausarztpraxis
15. März 2008,
09.00 bis 15.30 Uhr
Ort: Dahlewitz
Teilnehmergebühr: auf Anfrage
Leitung: Dr. med. R. Schrambke,
Schorfheide
Kurse im Strahlenschutz
gemäß Röntgenverordnung
Röntgen-Aktualisierungskurs
für OP-Schwestern (4 Stunden)
19. März 2008, 13.00 Uhr
Röntgen-Aktualisierungskurs
für Ärzte (8 Stunden) 9 P
19. April 2008 in Dahlewitz
Teilnehmergebühr: 120 €
Grundkurs
im Strahlenschutz 17 P
22./23. Okt. 2008
Ort: Cottbus
Spezialkurs
im Strahlenschutz 17 P
24./25. Okt. 2008
Ort: Cottbus
Teilnehmergebühr: je 280 €
Leitung: Doz. Dr. med. habil.
C.-P. Muth, Cottbus
Qualifikationskurs für Transfusionsbeauftragte/Transfusionsverantwortliche
16 P
22./23. Febr. 2007 in Cottbus
Kursleiter: Dr. med. E. Grünelt,
Dr. med. G. Haring; Cottbus
Teilnehmergebühr: 180 €
Grundkurs Palliativmedizin
gemäß Weiterbildungsordnung
der LÄKB
Teil 1: 29. Febr./
1. März 2008 13 P
Teil 2: 11./12. April 2008 13 P
Teil 3: 23./24. Mai 2008 14 P
Ort: Potsdam
Teilnehmergebühr: 180 €/Block
Spezifische
Schmerzpsychotherapie
Teil 1: 14./15. März 2008 16 P
Teil 2: 11./12. April 2008 16 P
Teil 3: 16./17. Mai 2008 16 P
Teil 4: 13./14. Juni 2008 16 P
Teil 5: 4./5. Juli 2008 16 P
Ort: Potsdam
Teilnehmergebühr: 920 €
Leitung: MR Dr. med. W. Loesch,
Potsdam
Ihre Anmeldung richten Sie bitte
an die Landesärztekammer
Brandenburg,
Referat Fortbildung,
Postfach 101445,
03014 Cottbus,
Fax (0355) 7 80 10 44,
E-Mail: akademie@laekb.de,
Internet www.laekb.de.
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
19
20
Fortbildung
Bemerkungen zum Theorie-Curriculum für Spezielle Schmerz-Psychotherapie
MR Dr. med. Wolfgang Loesch, Potsdam
Der Ausschuss Psychosoziale Versorgung hatte
2003 eine Dringlichkeitsliste für Versorgungsdefizite
erarbeitet. In dieser stand als
dringend zu veränderndes Defizit nach der
Problematik der Psychosozialen Onkologischen
Versorgung (hierzu läuft als erfolgreiches
Fortbildungsmodell auch für 2008 ein
mit der LAGO erarbeitetes Fortbildungs-Curriculum)
schmerzbezogene Psychotherapie
ganz oben im Aufgabenkatalog.
Nachdem im 1. Halbjahr 2007 das Theoriecurriculum
„Schmerzbezogene Psychotherapie“
als Angebot der Brandenburger Akademie
für ärztliche Fortbildung erstmalig in
Potsdam erfolgreich durchgeführt wurde, ist
es ab März 2008 erneut in den Plan gekommen.
Das freut die Initiatoren (neben dem
Autor Kollege Dr. R. Schürer, Potsdam, vom
Interdisziplinären Arbeitskreis Brandenburger
Schmerztherapeuten, Dipl.-Psych. J. Golombek,
Potsdam-Neufahrland und Dipl.-Psych.
W. Ritz, Sommerfeld vom Institut für Psychosomatik
und Psychotherapie e.V. Potsdam-Babelsberg)
natürlich sehr. In Anlehnung an in
anderen Landesärztekammern entstandenen
Entwicklungen ist der Titel verändert worden
in „Spezielle Schmerzpsychotherapie“ (bisher
„Schmerzbezogene Psychotherapie“).
Der Ausschuss Psychosoziale Versorgung
und die Arbeitsgruppe, die das Programm
entwickelt hat, sind der Ansicht, dass es für
die Versorgung von Schmerzpatienten sehr
bedeutsam sein kann, wenn die psychosozialen
Komponenten der Schmerzproblematik
angemessen berücksichtigt werden.
Schwerpunktmäßig auf die medikamentöse
Schmerztherapie zu setzen und die sehr effektiven
Möglichkeiten psychotherapeutischer
Schmerzbehandlung zu vernachlässigen,
ist als Fehlentwicklung anzusehen!
Medikamentöse Schmerztherapie ist auch bei
Anwendung lege artis sehr viel nebenwirkungsreicher
als schmerzbezogene Psychotherapie
und oft keineswegs billiger.
Zielgruppe für die Fortbildung sind: Ärztliche
und Psychologische Psychotherapeuten,
Ärzte mit abgeschlossener Ausbildung in
spezieller Schmerztherapie und Abschluss
in Psychosomatischer Grundversorgung und
Kollegen, die sich in Weiterbildung zu diesen
Abschlüssen befinden. Auch darüber hinaus
interessierte Kollegen wie Hausärzte, Orthopäden,
Rheumatologen, Onkologen können
von dem Kurs sehr profitieren.
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
Zielstellung ist die Entwicklung psychodiagnostischer
und psychotherapeutischer Kompetenz
zur speziellen Anwendung in der
multimodalen Behandlung von Patienten mit
chronifizierungsgefährdeten und chronischen
Schmerzsyndromen.
Das Programm wird in fünf Komplexen
jeweils Freitag/Samstag ab März 2008 je
ein Mal im Monat durchgeführt.
Wesentliche Theoriebausteine:
1. Theorie
1.1 Epidemiologie
1.2. Klassifikation (nach ICD 10, Mainzer
Schmerzstadienmodelle (Einteilung nach
Gerbershagen), Multiaxiale Schmerzklassifikation
(MASK- S&MASK-P)
1.3. Krankheitsmodelle und Erklärungsansätze
(Allgemeine kognitive, emotionale
und verhaltensbezogene Aspekte der
Schmerzentstehung, Schmerzreaktion,
des Schmerzverhaltens und deren Interaktionen,
Spezielle Modelle und ihre
Verbindungen, so bio-psycho-soziale
Modelle, lerntheoretische Modelle, kognitive
Modelle, psychodynamische Modelle,
systemische Modelle, affektpsychologische
Ansätze, physiologische
Modelle, neurobiologische Modelle.
1.4. Komorbiditäten und Multimorbidität
(Ätiologische und funktionelle Einflüsse
psychischer und somatischer Faktoren
und deren Wechselwirkung)
1.5. Funktionelle Aspekte der Schmerzwahrnehmung,Schmerzkommunikation,
Schmerzverhalten
2. Schmerzdiagnostik
2.1 Medizinische Schmerzdiagnostik (Verbindung
morphologischer und körperlichfunktioneller
Aspekte in der Schmerzdiagnostik)
2.2 Psychologische und psychosoziale
Schmerzdiagnostik (Anamnese und Exploration,
Besonderheiten der Anamneseerhebung
bei chronischen Schmerzpatienten:
biografischsoziale und
schmerzspezifische Anamnese, psychosomatisch
orientierte Exploration, strukturierte
Interviews, Testdiagnostik: (Frage-
bögen zur Erfassung
subjektiver
Schmerz- und
Krankheitsüberzeugungen,Fragebögen
zur Erfassung
der Schmerzintensität
und Schmerzbewältigung,Psychophysiologische
Messmethoden,
Fragebögen zur
Erfassung anderer
psychischer und
psychosomatischer Erkrankungen, z.B.
bei Depression und Angststörungen),
Einführung in psychodiagnostische Systeme,
Verhaltensanalytische Diagnostik
(VT), Operationalisierte psychodynamische
Diagnostik
2.3. Differenzialdiagnostik a) zu anderen
psychischen und psychosomatischen Erkrankungen:
Somatisierte Depression,
somatisierte Angststörung, Schmerzsyndrome
bei Persönlichkeitsstörungen, Dissoziative
Störungen, b) zu körperlichen
Erkrankungen
2.4. Sozialmedizinische Aspekte der Diagnostik
3. Behandlung
MR Dr.
Wolfgang Loesch
Foto: Anja Jüttner
3.1. Allgemeine Behandlungsgrundsätze wie:
das biopsychosoziale Krankheitsmodell
und Interdisziplinarität in der Behandlung,
Grundlagen emotionaler,
affektiver, kognitiver, motivationaler
und verhaltensbezogener Behandlungsfaktoren
bei Schmerzsyndromen,
Therapeutische Zielstellung: wie
Schmerzbeeinflussung, Autonomieentwicklung,
Lebensqualität, Multimodale
Behandlungsansätze, verbale, nonverbale
und körperorientierte Methoden in
komplementärer Anwendung, Edukation,
Aufklärung, Beratung
3.2 Verbindung somatischer, psychotherapeutischer
und psychosozialer Behandlungsanteile,
wie: medikamentöse
Schmerztherapie und Psychotherapie,
Körperlich-funktionelle Therapie und
Psychotherapie, Depressions-Angst-
Syndrom, affektive Störungen, Posttraumatische
Belastungsreaktion, Persönlichkeitsstörungen,
Anpassungs- und
Belastungsstörungen
3.3. Psychotherapeutische Behandlung: Allgemeine psychotherapeutische
Methoden bei Schmerz, Edukativ-körperorientierte
Methoden: Körperwahrnehmungsübungen, Entspannungsmethoden,
Biofeedback, Gruppenmethoden: indikative, störungsspezifische
Schmerzgruppe, Trainingsprogramme (Konzentrative
Entspannung, Feldenkrais, Yoga, Tai Chi).
Verhaltenstherapeutische Methoden: symptombezogene und
verhaltensbezogene Ansätze, dabei erlebnisorientierte und ressourcenorientierte
Methoden: Körperpsychotherapie, Hypnotherapie,
NLP. Weiter. Aufdeckende Methoden: psychodynamische
Einzeltherapie, analytische/tiefenpsychologische Gruppen,
Katathym-imaginative Therapie. Darüber hinaus: Spezifische
Behandlungsansätze bei wichtigen Schmerzsyndromen wie Migräne/Kopfschmerzen,
Rheuma/„Fibromyalgie“, Rückenschmerzen,
Viszeraler Schmerz, Tumorschmerz, Morbus Sudeck.
Praktische Erfahrungen werden u.a. mit einem für Schmerz-Psychotherapie
sehr geeigneten Entspannungsverfahren (Konzentrative
Entspannung nach WILDA-Kiesel) und der Feldenkrais-Arbeit vermittelt.
Demonstrationen von konkreter Patientenarbeit life und mit Videos
helfen, den Zugang zu konkretisieren.
Dankenswerterweise sind eine Reihe von Kolleginnen und Kollegen
mit ihrem Spezialwissen und ihren Erfahrungen beteiligt – so neben
den o.a. Initiatoren Prof. Dr. Weber, Senftenberg, Prof. Dr. Hartmut
Schröder, FFO, Fachphysiotherapeutin Marga Trebesch, Potsdam
und Frau Dipl.-Med. Hartmann, Berlin.
Neben der Theorievermittlung sollte für einen Abschluss in „Spezieller
Schmerz-Psychotherapie“ auch klinisch-praktische Tätigkeit erforderlich
sein. Für Psychotherapeuten kann ein Abschluss in „spezieller
Schmerz-Psychotherapie“ einen Schwerpunkt in der eigenen
Arbeit herausarbeiten und unterstützen. Es ist zu hoffen, dass die institutionellen
Grundlagen dafür entwickelt werden.
Für ärztliche spezielle Schmerztherapeuten ist die Fortbildung eine sicher
sehr gute und vertiefende spezielle „Psychosomatische Grundversorgung“
und Anregung für eine vertiefte Arbeit auf diesem wichtigen
Gebiet, Schmerzkranke zu verstehen und ein effektives
Therapieangebot zu machen. Für die Zusatzqualifizierung „fachgebundene
Psychotherapie“ kann das Curriculum als Zusatz-Modul
verwendet werden.
Spezifische Schmerzpsychotherapie
Teil 1: 14./15. März 2008 16 P
Teil 2: 11./12. April 2008 16 P
Teil 3: 16./17. Mai 2008 16 P
Teil 4: 13./14. Juni 2008 16 P
Teil 5: 4./5. Juli 2008 16 P
Ort: Potsdam
Teilnehmergebühr: 920 €
Leitung: MR Dr. med. W. Loesch, Potsdam
Anmeldung: Landesärztekammer Brandenburg
Fax: (0355) 7801044, E-Mail: akademie@laekb.de
Dipl. Finw. FH ROBERT WOLF Steuerberater
17268 Boitzenburger Land
Fürstenau 4
Tel.: 039855 / 36 943
Fax: 039855 / 36 888
Steuererklärungen und Jahresabschlüsse
Finanz- und Lohnbuchhaltungen
Betriebswirtschaftliche Beratungen und Controlling
Existenzgründungsberatungen
web: www.stbwolf.de email: info@stbwolf.de
Anzeige
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
21
22
Fortbildung
XX. Symposium des Vereins Oberlinhaus
Trends und Kniffe in der Sportorthopädie
Die Oberlinklinik in Potsdam-Babelsberg
führte bereits Ende November 2006 ihr
20. Fachsymposium durch. Im Zentrum der
zertifizierten Fortbildungsveranstaltung standen
diesmal neue Behandlungsmöglichkeiten
in der Sportorthopädie. Primäre Schwerpunkte
dieser Disziplin sind so genannte Weichteilerkrankungen,
Ansatztendinopathien und
chronische Sehnenreizungen sowie die Versorgung
von Rupturen. Wie diese Erkrankungen
vermieden, behandelt, gelindert und
gegebenenfalls operativ versorgt werden
können, diskutierten Experten der Sportorthopädie
mit 160 Teilnehmern. In einer
Demonstration konnten die Anwesenden via
Live-Übertragung aus dem OP direkt eine
Schulteroperation mitverfolgen und dem Operateur
über die Schulter blicken.
Die erfreuliche Entwicklung des Breitensports
durch ein geändertes Körperbewusstsein
und Freizeitverhalten fördert nicht nur die
Gesundheit. Denn sportliches Training kann
seine gesundheitsfördernde Wirkung nur
begrenzt entfalten, wenn es nicht gelingt,
Verletzungen zu vermeiden. Es kommt, so
der wissenschaftliche Leiter des Symposiums,
Dr. Robert Krause, in den letzten Jahren vermehrt
zu Überlastungsschäden am Bewegungsapparat.
In diesen Fällen ist maximaler
Einsatz erforderlich, um dem Sportler
wieder die sportliche Betätigung zu ermöglichen.
Neben der medizinischen Versorgung
steht dabei im Oberlinhaus auch die
Rehabilitation im Vordergrund, bei der die
auslösenden Faktoren besprochen und Vermeidungsstrategien
erarbeitet werden, um
den weiteren Verschleiß zu verhindern.
Das 20. Symposium der Oberlinklinik nahm
Bezug auf ein wichtiges Charakteristikum
der Stadt Potsdam: Als Olympiastützpunkt
werden in der Brandenburger Hauptstadt
junge Athleten auf ihre sportliche Karriere
vorbereitet. Dabei kann Potsdam mit einigem
Stolz auf jahrzehntelangen Erfolg bei
Weltmeisterschaften oder Olympiaden zurückblicken.
So verwundert es nicht, dass der einzige
medizinische Lehrstuhl in Brandenburg am
Institut für Sportmedizin und Prävention der
Universität Potsdam angesiedelt ist. Der neue
Institutsdirektor Prof. Dr. Frank Mayer berichtete
über die Studienlage zur Effizienz konservativer
Therapiemaßnahmen bei chronischen
Sehnenbeschwerden im Sport. Leider,
so Mayer, lägen zu den meisten konservativen
Methoden keine ausreichenden evidenzgestützten
Daten vor. Trotz häufigen
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
Auftretens von Entzündungen der Patellarund
Achillissehne, der Rotatorenmanschette,
des Quadrizeps, Tibialis anterior und Extensor
carpi radialis sowie des Tractus iliotabialis
werden diese Beschwerden ambitionierter
Läufer noch häufig falsch behandelt.
Rezidivierende Überlastungen der Muskulatur
und des Bandapparates führen zu Mikrorupturen,
Entzündungen und Schmerzen.
Viele Patienten werden deshalb mit Steroiden
und Lokalanästheika behandelt. Der
Nutzen einer solchen Behandlung, so führte
Mayer aus, sei wissenschaftlich nicht belegt.
Ebenfalls irreführend, so Mayer, sei der Befund
einer Tendinitis, da sich in den Biopsien
befallener Sehnen keine Entzündungszellen
nachweisen ließen. Man müsse daher bei
chronischen Sehnenbeschwerden von einer
Tendinose im Sinne einer degenerativen Erkrankung
sprechen.
Betroffene erwähnen in der Anamnese zumeist
eine längere Vorgeschichte, erfolglose
Therapieversuche und Schmerzen, die besonders
stark zu Beginn der Übungen auftreten.
Es finden sich knotenförmige Auftreibungen
der Sehnen. Sonografisch stellen sich
intratendinöse Läsionen, Adhäsionen, Verdickungen
und Unterbrechungen der Sehnenstruktur
dar. Tendinosen werden durch repetitive
Microtraumata verursacht. Diese sind
begleitet von einer Einsprossung nozizeptiver
Substanz P-positiver Nervenfasern. Darin ist
auch die Ursache der Schmerzen zu sehen,
so Mayer weiter. Insofern müsse sich die Therapie
auf die Reduzierung der neu eingesprossten
Nervenendigungen richten.
Dazu untersuchte Mayer in einer Studie, welche
Therapie für die Linderung der Schmerzen
am besten geeignet ist. Die Studiengruppe
erhielt in zehn Sitzungen über vier Wochen
Physiotherapie mit Eis, Ultraschall und Querfriktionen
der betroffenen Sehnen. Das kombinierte
Trainingsprogramm umfasste Dehnung
und konzentrisch-exzentrische Kräftigungsübungen.
In der Kontrollgruppe wurden die
Patienten einmal ohne Intervention mit regulärem
Training sowie lediglich mit verordneter
Ruhe behandelt. Eine weitere Gruppe erhielt
Einlagen aus PU-Schalen mit vertikalem Aufbau
aus einem Block, Längsgewölbestütze
und Detorsionskeil.
Während sich in den Kontrollgruppen kein
Effekt zeigte, wiesen die physiotherapeutisch
behandelten, aber auch die mit Einlagen
versorgten Patienten eine deutliche Schmerzreduktion
auf. Die Therapie zeigte in den
beiden erwähnten Gruppen deutliche lokale,
muskuläre und sensomotorische Wirkungen.
Dabei stellte sich heraus,
dass durch das
exzentrische Training
und die Querfriktionen
in der Physiotherapie
die Neovaskularisation
und damit der Schmerz
deutlich reduziert werden
konnten.
Der wissenschaftliche
Leiter des
Symposiums:
Dr. Robert Krause
Foto: Dr. Rühmkorf
Dr. Robert Krause, Chefarzt
der Abteilung Extremitätenchirurgie
und Allgemeine Orthopädie
der Oberlinklinik, erläuterte die Therapiemöglichkeiten
bei Sehnenrupturen. An der
unteren Extremität kommt es am häufigsten
zur Achillessehnenruptur. 87 Prozent der Betroffenen
sind aktive Läufer, 80 Prozent sind
männlich und zwischen 30 und 50 Jahren alt.
Über die Hälfte von ihnen weist bereits degenerative
Veränderungen in den betroffenen
Sehnen auf. Neben dem Laufsport führen alle
Ballsportarten sowie Badminton, Tennis und
Squash häufig zu Sehnenrupturen. Insofern
ist die Anamnese in vielen Fällen bereits zielführend.
Bei der klinischen Untersuchung findet sich
häufig eine Delle und ein negativer Thompson-Test
(kräftige seitliche Kompression der
Wadenmuskulatur, die bei intakter Achillessehne
zu einer passiven Plantarflektion des
Fußes führt).
Die Sonografie als bildgebendes Verfahren
hat sich bewährt. Nur bei Patienten, die bereits
eine längere Krankengeschichte aufweisen
und die Frage nach einer erforderlichen
plastischen Rekonstruktion im Vordergrund
steht, sollten ein MRT erhalten.
Eine Vielzahl an Operationsverfahren ist
heute etabliert, um eine Achillessehnenruptur
zu behandeln. Der Zugang kann percutan,
minimalinvasiv oder offen erfolgen, die Versorgung
erfolgt durch Augmentation, Fibrinklebung
oder Umkippplastik. Anschließend
wird der betroffene Fuß im Gipsverband ruhig
gestellt, bis dieser dann gegen den Vacoped
Stiefel für zirka sechs Wochen eingetauscht
wird. In ihm erfolgt die Teilbelastung
von 50 Prozent für die ersten zwei bis drei
Wochen, der Fuß sollte dabei in 30 Grad
Plantarflexion gehalten werden.
Krause plädierte dafür, die Achillessehne
möglichst operativ zu versorgen, denn sowohl
im Hinblick auf Rerupturen, Restbeschwerden
als auch Kraftminderung sind
die Ergebnisse der konservativen Therapie
signifikant schlechter als bei operativer Versorgung.
Eine weitere häufige Erkrankung von Sportlern
ist das Patellarspitzensyndrom oder
jumpers-knee, das sich bei fast der Hälfte aller
Volleyballprofis und jedem dritten Basketballer
findet. Diese Erkrankung schreitet
langsam fort. Zu Beginn bestehen nur
Schmerzen nach Ende des Trainings oder
Spiels, dann kommen Schmerzen hinzu, die
nach dem Aufwärmen verschwinden. Wenn
sich dann erst einmal permanenter Schmerz
in der Patellarsehne eingestellt hat, ist es nur
noch eine Frage der Zeit, bis es zur Ruptur
kommt. Studiendaten sind nicht aussagekräftig,
weil nach der Studie von Bahr
(2002) auch 12 Monate nach Therapiebeginn
kein Unterschied zwischen konservativer
und operativer Therapie im Outcome
festzustellen sind, während Coleman (2000)
zu dem Ergebnis kam, dass bei 83 Prozent
der Operierten von einem Erfolg gesprochen
werden könne. Anschließend ist eine Ruhigstellung
erforderlich. Nachuntersuchungen
haben ergeben, dass von den operierten Patienten
65 Prozent anschließend wieder ihren
Sport in gleicher Intensität ausüben
konnten. Auf der anderen Seite sah sich jeder
Vierte gezwungen, trotz Therapie die
Sportart aufzugeben oder zu wechseln.
Der Tennisellbogen oder Epicondylopathie
ist eine weit verbreitete Erkrankung von ehrgeizigen
Sportlern. Diese Krankheit zeichnet
sich durch einen zum Unterarm oder handwärts
ausstrahlenden Schmerz aus, der meist
durch Dorsalflexion der Hand oder Faustschluss
noch verstärkt wird. Für Patienten, die
unter einer chronischen radialen Epikondylopathie
leiden, gibt es eine Vielzahl innovativer
konservativer Therapiestrategien. Der
leitende Arzt der Sektion Kinderorthopädie
des Centrums für Muskulo-Skeletale Chirurgie
der Charité, Dr. Richard Plazcek, erläuterte
die derzeitige Studienlage.
Die extrakorporale Stoßwellentherapie und
die Akupunktur sind zwei etablierte und vielversprechende
Verfahren, die immer noch
den „state of the art“ abbilden. Allerdings
gibt Plazcek zu bedenken, dass eine eindeutige
Bewertung aufgrund widersprüchlicher
Studienaussagen derzeit nicht möglich ist.
Deshalb werde intensiv nach weiteren Verfahren
geforscht.
Die Verwendung von Nitropflastern, die normalerweise
bei der Behandlung der KHK zur
Anwendung kommen, kann bei Applikation
auf den betroffenen Ellbogen zwar signifikant
die Beschwerden reduzieren, doch ist
diese Linderung häufig mit einem Nitratkopfschmerz
erkauft. Gegenüber der Botox-Therapie
kommt es beim Nitro-Pflaster zu keinen
Lähmungen oder Muskelschwächen. Dieses
Verfahren sollte aber nur für spezielle Fälle
verwendet werden.
Da hinsichtlich der Verwendung von Botolinumtoxin
(boNT-A) zur Behandlung der Epikondylopathie
nur unklare Studienergebnisse
vorliegen, führte die Charité zusammen
mit 15 weiteren Prüfzentren eine randomisierte,
doppelblinde und plazebokontrollierte
Multicenterstudie durch. Dabei werden
130 Patienten über einen Zeitraum von
18 Wochen untersucht. Diese Studie der Level-1-Evidenz
wird während des gesamten
Zeitraums von einem unabhängigen Prüfzentrum
begleitet. Die Patienten haben im
Durchschnitt seit über 15 Monaten Beschwerden
und bereits 3,6 Therapieversuche hinter
sich. Alle Patienten erhalten entweder Placebo
oder 60 Einheiten Dysport 3 bis 4 cm
distal zum lateralen Epicondylus. Die Ergebnisse
im Prüfprotokoll halten die Ergebnisse
einer standardisierten Untersuchung,
eine Globalbewertung von Patient und
Therapeut, Messung der Faustschluss- und
Extensionskraft fest. Nach 18 Wochen fanden
sich signifikante Besserungen bei den
Schmerzscores, der Beurteilung des ständigen
Schmerzes und in der Standarduntersuchung.
Die globalen Bewertungen durch
Patient und Behandler vs. Placebo zeigten
ebenfalls eine signifikante Besserung. Die
Minderung der Faustschlusskraft und Extensionskraft
waren unter Botox zunächst reduziert,
bei Abschluss der Untersuchung aber
sogar stärker als in der Kontrollgruppe, was
Plazcek als Zugewinn durch die Schmerzreduktion
bezeichnete. Die Nebenwirkungen,
insbesondere durch die initiale Kraftminderung,
waren moderat. Für die optimale
Dosierung und Injektionstechnik sind noch
weitere Studien erforderlich. Bis dahin sollte
die Botox-Therapie als Therapiealternative in
chronischen Fällen zur Anwendung kommen.
Wenn heute Sportler operiert werden müssen,
werden in der rekonstruktiven Gelenkchirurgie
zunehmend bioresorbierbare
Implantate verwendet, wie Dr. Thorsten
Schuhr, leitender Oberarzt der Oberlinklinik
in Potsdam, ausführte. Der Patient erwarte
heute von einer Gelenkoperation,
dass sie minimalinvasiv, atraumatisch und
funktionell sein soll. Das Gelenk sollte
möglichst nicht durch lange Ruhigstellung
in seinen Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt
werden, die Muskulatur trotz Verletzung
weiter trainiert werden können.
Dafür bieten die so genannten bioresorbierbaren
Werkstoffe eine gute Hilfe.
Insbesondere für Schulter- und Kniegelenkseingriffe
sowie zur Behebung von Knorpelund
Meniskusläsionen haben sich diese
Materialien bewährt.
Der größte Vorteil dieser neuen Materialien
liegt in der Einzeitigkeit des Eingriffs, Materialentfernungen
können dadurch unterbleiben.
In den bildgebenden Verfahren können
bei Nachuntersuchungen Artefakte, wie sie
durch metallische Werkstoffe entstehen, vermieden
werden. Im Falle einer Nachoperation
sind die Stellen, an denen bioresorbierbare
Schrauben verwendet werden,
zumeist komplett wieder von Knochenmasse
durchbaut, so dass weniger Probleme bei
notwendigen neuen Operationen auftauchen.
Trotzdem, so Schuhr, seien die neuen
Verfahren mit Vorsicht anzuwenden, denn es
könne immer noch zu Entzündungsreaktionen
kommen, wenn das Implantat intraartikulär
liege. In manchen Fällen werden
Osteolysen im Bereich des Implantats beschrieben,
auch ein Versagen des Implantats
ist möglich – für Schuhr aber kein Grund, auf
diese Materialien zu verzichten. „Sie sind
aus der fortschrittlichen Chirurgie nicht mehr
wegzudenken. Bereits heute haben sie ein
hohes Sicherheitspotenzial für Empfänger
und Anwender!“ So können es die Schrauben
der neuesten Generation in ihrer Festigkeit
mit den herkömmlichen Schrauben
durchaus aufnehmen. Das gelte auch für den
Preis, da es im Bereich der Schrauben kaum
noch Unterschiede gibt.
Das Fachpublikum konnte auch auf diesem
Symposium erneut in einer Life-OP beobachten,
wie eine aktive Sportlerin, die bereits
mehrfach eine Schulterluxation erlitten
hatte, operativ versorgt wurde. Die bestehende
Instabilität behinderte die Patientin in
der sportlichen Ausübung. Bei ihr lag eine
SLAP-Läsion (Superior Labrum Anterior to
Posterior) am oberen Rand der Schulterpfanne
vor. Die SLAP-Risse wurden unter
Verwendung von resorbierbaren Knochenankern
arthroskopisch versorgt. Für das Publikum
gab es durch die Doppelbildtechnik
kontinuierlich das endoskopische Bild wie
auch den Blick in den OP. Nach einer knappen
Stunde konnte die Operation beendet
werden, wofür Dr. Schuhr auch für ihn
ungewöhnlichen Beifall des Publikums entgegennahm.
Das XXI. Symposium der Oberlinklinik fand
am 27. Januar 2007 unter dem Thema
„Konzepte und Möglichkeiten in der orthopädischen
Schmerztherapie“ in Potsdam
statt.
Literatur beim Verfasser:
Dr. Daniel Rühmkorf
Medizinjournalist
Köpenicker Straße 8a
10997 Berlin
Fortbildung
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
23
24
KVBB informiert
Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen
für den Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg
Übersicht der für weitere Zulassungen gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen
Die Übersicht enthält die Entscheidungen des Landesausschusses per 01.12.2007 für die Arztgruppen in den jeweiligen Planungsbereichen
bis einschließlich des Beschlusses Nr. 23/07. Die für Zulassungen gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen sind mit einem
„X“ gekennzeichnet. Die Anzahl der möglichen Zulassungen in vormals geschlossenen Planungsbereichen ist in Klammern (...) gesetzt.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass gemäß der Bedarfsplanungs-Richtlinie eine Überversorgung dann angezeigt ist, wenn durch einen Vergleich
zwischen der für den Planungsbereich maßgeblichen allgemeinen Verhältniszahl für die Arztgruppe und der für den Planungsbereich ermittelten örtlichen Verhältniszahl
eine Überschreitung von 10 v.H. festgestellt wird. Insofern ist nicht grundsätzlich davon auszugehen, dass für die in der Übersicht noch nicht gesperrten
Planungsbereiche/Arztgruppen eine Unterversorgung angezeigt ist. Wir empfehlen daher dringend jedem niederlassungswilligen Arzt, sich vor der
Antragstellung in der KV-Brandenburg, Geschäftsbereich Qualitätssicherung/Sicherstellung, über die jeweilige Versorgungssituation zu informieren.
Planungsbereiche/
Arztgruppen
Anästhesie Augen Chirurgie
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
Fachä.
Intern
Frauen HNO
Hautkrank
Kinder Nerven Orthopädie Psychoth.
Diagn.
Radiol.
Urologie Hausärzte
Potsdam/Stadt X X X X X X X X X X X 5* X X (3)
Brandenburg/Stadt/
Potsdam-Mittelmark
X X X X X X X X X X X 2* X X
Havelland X X X X X X (1) X X X X 2* X X
Oberhavel X X X X X X X X X X X 4* X X (8)
Ostprignitz-Ruppin X X X X X X X X X X X 2* X X
Prignitz X X X X X X X X X X X 1* X X
Teltow-Fläming (2) X X X X X X X X X 5* X X
Cottbus/Stadt X X X X X X X X X X X 10* X X X
Dahme-Spreewald X X X X X X X X X X X 3* X X
Elbe-Elster X X X X X X X X X X X 1* X (3)
Oberspreew.-Lausitz X X X X X X X X X X X 4* X X
Spree-Neiße X X X X X X X X X X 4* X (1)
Frankfurt/Stadt/
Oder-Spree
X X X X X X X X X X X 7* X X X
Barnim X X X X X X X X X X X 5* X X
Märkisch-Oderland X X X X X X X X X X X 5* X X (20)
Uckermark X X X X X X X X X X X 3* X X
In Regionen der dunkel gekennzeichneten Bereiche werden Zulassungen gefördert. * Zulassungsmöglichkeit ärztl. Psychotherapeuten
Öffentliche Ausschreibungen
von Vertragsarztsitzen
gemäß § 103 Abs. 4 SGB V
In Gebieten, für die der Landesausschuss
der Ärzte und Krankenkassen eine Zulassungssperre
angeordnet hat, schreibt die
KV Brandenburg gem. § 103 Abs. 4 SGB V
nach Antragstellung folgende Vertragsarztsitze
zur Nachbesetzung aus:
Bewerbungsfrist bis 05.02.2008
Fachrichtung: Chirurgie
Planungsbereich: Märkisch-Oderland
Zeitpunkt: schnellstmöglich
Bewerbungskennziffer: 68/2007
Fachrichtung: Frauenheilkunde
und Geburtshilfe
Planungsbereich: Cottbus/Stadt
Zeitpunkt: 31.03.2008
Bewerbungskennziffer: 69/2007
Fachrichtung: Frauenheilkunde
und Geburtshilfe
Planungsbereich: Frankfurt (O.)St./
Oder-Spree
Zeitpunkt: 01.07.2008
Bewerbungskennziffer: 70/2007
Fachrichtung: HNO-Heilkunde
Planungsbereich: Teltow-Fläming
Zeitpunkt: 01.04.2008
Bewerbungskennziffer: 71/2007
Fachrichtung: Haut- und
Geschlechtskrankheiten
Planungsbereich: Brandenburg an
der Havel/St./Potsdam-Mittelmark
Zeitpunkt: 01.07.2008
Bewerbungskennziffer: 72/2007
Fachrichtung: Innere Medizin/Facharzt
Planungsbereich: Uckermark
Zeitpunkt: 01.04.2008
Bewerbungskennziffer: 73/2007
Fachrichtung: Nervenheilkunde
Planungsbereich: Ostprignitz-Ruppin
Zeitpunkt: 3. Quartal 2008
Bewerbungskennziffer: 74/2007
Fachrichtung: Psychol. Psychotherap.
Planungsbereich: Frankfurt (O.)St./
Oder-Spree
Zeitpunkt: schnellstmöglich
Bewerbungskennziffer: 75/2007
Fachrichtung: Innere Medizin/Facharzt
Planungsbereich: Elbe-Elster
Zeitpunkt: schnellstmöglich
Bewerbungskennziffer: 76/2007
Nähere Auskünfte erhalten Sie beim GeschäftsbereichQualitätssicherung/Sicherstellung
der Kassenärztlichen Vereinigung
Brandenburg, Ansprechpartnerin:
Karin Rettkowski, Tel.: 0331/2309-320
od. Gisela Koch, Tel.: 0331/2309-321.
Die schriftliche Bewerbung für die ausgeschriebenen
Vertragsarztsitze ist zwingend
erforderlich. Sie muss die Bewerbungskennziffer,
die Anschrift, die Telefonnummer, die
Facharztanerkennung sowie Angaben zum
möglichen Praxisübernahmezeitpunkt enthalten.
Unter dem Stichwort „Ausschreibung“
sind die Unterlagen bei der KV Brandenburg,
Friedrich-Engels-Str. 103/104,
14473 Potsdam, einzureichen.
Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam,
dass in der Warteliste eingetragene
Ärzte nicht automatisch als Bewerber für die
ausgeschriebenen Vertragsarztpraxen gelten.
Weitere Informationen über Angebote
für Praxisübernahmen können Sie unserer
Homepage unter www.kvbb.de
(Stichwort: Zulassung, Praxisausschreibungen
bzw. Praxisbörse) entnehmen
oder persönlich unter der Rufnummer
0331/2309-320 oder 321 erfragen.
INFEKTIONSGESCHEHEN
Im November wurden 114 ätiologisch geklärte
Häufungen mit insgesamt 1944 Erkrankten (E)
aus allen Kreisen übermittelt. Dabei dominierten
Norovirus-Ausbrüche (99 Ausbrüche mit
insgesamt 1836 E). Betroffen waren vor allem
Altersheime, Rehabilitationseinrichtungen und
Krankenhäuser.
Weiterhin wurden übermittelt: 5 Rotavirus-Häufungen
(59 E), 3 Salmonellen-Häufungen (17 E),
2 Campylobacter-Häufungen (7 E), eine Gastroenteritis-Häufung
mit Adenovirus-Nachweis
(17 E) und 3 Keuchhusten-Häufungen (6 E).
Zusätzlich wurden 2 Häufungen akuter respiratorischer
Erkrankungen mit insgesamt 37 Erkrankten
sowie 29 ätiologisch ungeklärte Gastroenteritis-Häufungen
mit insgesamt 499
Erkrankten gemeldet, überwiegend aus Kindertagesstätten.
Insbesondere bei Häufungen von Gastroenteritiden
in Gemeinschaftseinrichtungen sollte möglichst
frühzeitig ein Erregernachweis erbracht
werden. Sollte trotz eines Norovirus-typischen
klinischen Verlaufes und entsprechender Infektionsausbreitung
ein negativer Antigen-EIA-
Befund vorliegen, ist zur Kontrolle der direkte
Nachweis mit einer RT-PCR zu empfehlen.
Nachtrag zur Salmonella-Enteritidis-Häufung
im BÄB 10/2007: Bei der Häufung mit 24 Erkrankten
(eine Kindertagesstätte sowie eine
Familie) aus Teltow-Fläming konnte nun die
Infektkette nachgewiesen werden. Die Mutter
eines Geburtstagskindes hatte zwei Kuchen
(1 Kita, 1 Familie) gebacken, für deren Glasur
Rohei aus eigener Hühnerhaltung verwendet
wurde. Alle Personen, die Kuchen verzehrt
hatten, waren erkrankt. Nach umfangreicher
Probennahme bei Erkrankten, im Haushalt und
im privaten Hühnerstall ergaben Lysotypie
sowie Ribotypisierung den gleichen Bakterienstamm
(Lysotyp 4/6, Ribotyp 5) sowohl bei
den Proben aus dem Hühnerstall als auch bei
Anzahl d. Fälle
800
700
600
500
400
300
200
100
0
Norovirus-Erkrankungen in Brandenburg 2004 - 2007
(Landesgesundheitsamt, Stand 04.12.07)
2004/2005
2005/2006
2006/2007
2007/2008
26
29
32
35
38
41
44
47
50
53
3
6
9
12
15
18
21
24
Meldewoche
Infektionsschutz
den humanen Stuhlproben. Die Infektkette vom
Hühnerei über die Kuchenglasur bis hin zu den
Erkrankten konnte durch die Gesundheits- und
Verbraucherschutzbehörden eindeutig nachgewiesen
werden.
Bei der Speisenzubereitung für Gemeinschaftseinrichtungen
sollte auf die Verwendung von
Roheiprodukten verzichtet werden, wenn eine
ausreichende Erhitzung zur sicheren Abtötung
von Salmonellen nicht möglich ist.
EINZELERKRANKUNGEN (AUSZUG)
Eine klinisch-labordiagnostisch bestätigte Meningokokken-Meningitis
(Serogruppe C) übermittelte
Barnim. Der 22-jährige Patient erkrankte
mit Erbrechen, Fieber, starken Kopfschmerzen,
Nackensteifigkeit und Bewusstseinsstörungen.
Die Sicherung der Diagnose erfolgte durch die
Erregerisolierung aus dem Liquor sowie den
Antigennachweis des Kapselpolysaccharids. 43
Kontaktpersonen erhielten eine medikamentöse
Prophylaxe.
Eine klinisch-labordiagnostisch bestätigte Meningokokken-Sepsis
(Serogruppe Y)
übermittelte Oder-Spree. Die 33jährige
Patientin erkrankte mit Bewusstseinsstörungen
und Nackensteifigkeit.
In ihrem Liquor wurden
gramnegative Diplokokken mikroskopisch
nachgewiesen. 26 Kontaktpersonen
erhielten eine medikamentöse
Prophylaxe.
Zwei klinisch-labordiagnostisch bestätigte
Hantavirus-Erkrankungen
ohne hämorrhagischen Verlauf
übermittelte Potsdam. Möglicher Infektionsort
war in beiden Fällen
Potsdam, der Erregertyp jeweils
Dobrava. Der 44-jährige Mann
und die 58-jährige Frau erkrankten
jeweils mit Fieber und Nierenfunk-
Landesgesundheitsamt
Infektionskrankheiten/lmpfschutz/Krankenhaushygiene (November 2007 – Auszug)
Infektionskrankheit Fälle Kumulativwert
1.1.–2.12.2007*
Borreliose 139 2108
Campylobacter 206 2182
E. coli-Enteritis (ohne EHEC) 23 245
EHEC/STEC 1 20
Haemophilus influenzae 1 2
Hantavirus 2 4
Meningokokken 2 15
Norovirus-Erkrankung 2777 9232
Pertussis 134 1148
Rotavirus-Erkrankung 214 3821
Salmonellose 186 1833
Shigellose 3 20
Tuberkulose 6 88
* vorläufige Zahlen (durch Nachmeldungen kann es Differenzen zwischen der
Summe der Einzelmonate und dem aktuellen Kumulativwert geben)
tionsstörungen. In beiden Fällen wurde die Verdachtsdiagnose
durch einen IgM- und IgG-Antikörpernachweis
erhärtet.
Eine klinisch-labordiagnostisch bestätigte Meningitis
durch Haemophilus influenzae (Biotyp II,
Kapseltyp a-f negativ) übermittelte Märkisch-
Oderland. Die 71-jährige Frau suchte wegen
einer Rhinitis, Kopfschmerzen, Fieber und Kreislaufschwäche
ärztlichen Rat. Die Diagnose wurde
durch den kulturellen Erregernachweis im
Liquor bestätigt.
BORRELIOSEN
Im November wurden 139 Borreliosen gemeldet.
Bei 136 Erkrankten (98 %) wurde ein Erythema
migrans, bei 2 Patienten eine frühe
Neuroborreliose und bei 4 weiteren eine Arthritis
diagnostiziert. Einen Zeckenstich konnten
87 Betroffene (63 %) anamnestisch angeben.
NOROVIRUS (KURZINFO MIT ABBILDUNG)
Das Infektionsgeschehen im Land Brandenburg
wird gegenwärtig durch Noroviren dominiert.
Die Zahl der wöchentlich an das Landesgesundheitsamt
übermittelten Norovirus-Infektionen
ist seit Ende September 2007 (39. Meldewoche:
57 Fälle) deutlich ansteigend. Seit
Anfang November wurden kontinuierlich an
die 600 Neuerkrankungen pro Woche übermittelt
(45. Meldewoche: 721 Fälle, s. Abb.)
Das ist deutlich mehr als in den Vorjahren
zur gleichen Zeit.
Merkblätter für Betroffene können abgerufen
werden unter:
http://www.lasv.brandenburg.de/sixcms/
media.php/4055/merkbl_noroviren.pdf.
Informationen zur aktuellen Situation in Deutschland
und zu Maßnahmen bei Ausbrüchen sind
zu finden unter:
www.rki.de > Infektionskrankheiten A-Z > Noroviren.
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
25
26
Rezensiert
Hypertonie. Rationelles
Management einer
schwierigen Erkrankung
Prof. Dr. Walter Zidek (Hrsg.)
Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH,
Stuttgart, 2007, 172 Seiten
ISBN: 978-3-8047-2339-9; Preis: 26 Euro
Im vorliegenden Buch,
das für die tägliche
Praxis ausgelegt ist –
Kitteltaschenbuch – gelingt
es dem Herausgeber
und den beiden
Mitautoren in ausgezeichneter
Weise, die
wichtigsten Daten zur
Regulationskrankheit
chronische arterielle Hypertonie zusammenzustellen.
Es lassen sich direkte Anleitungen
zur Diagnostik und Therapie entnehmen,
auch für schwierige Fragestellungen, z.B.
bei einigen sekundären Hochdruckformen
und therapieresistenten Verläufen. In sieben
Kapiteln werden gesicherte Daten und aktuelle
Ergebnisse und Erkenntnisse im Hypertoniemanagement
dargestellt.
Im 1. Kapitel erfolgt die Beschreibung der
Hypertoniedefinition und der Hypertonieformen
sowie die Darstellung von Bekanntheitsund
Behandlungsgrad. Damit werden zugleich
die Schwierigkeiten beim Umgang mit
dieser Erkrankung im Praxisalltag aufgezeigt.
Die Abhandlungen über Pathophysiologie,
Ätiologie und genetische Aspekte der
Hypertonie (Kapitel 2) bilden zugleich die
Grundlagen für Diagnostik und Therapie.
Das Kapitel 3 – Diagnostik – umfasst Basisund
weiterführende Maßnahmen mit klaren
diagnostischen Pfaden zur Erkennung sekundärer
Hochdruckformen. Auch die
Quantifizierung der Hypertonie, die Diagnostik
von Risikofaktoren und Endorganschäden
werden rationell und praxisnah
dargestellt und zeigen die Bedeutung der
Hypertonie für das kardiovaskuläre Gesamtrisiko
auf.
Das Kapitel 4 entspricht in seinen Aussagen
den aktuellen Leitlinien der ESH/ESC 2007.
Besonderes Augenmerk wird auf nicht-medikamentöse
Maßnahmen gerichtet. Die Pharmakotherapie
und die kausale Behandlung
sekundärer Hochdruckformen werden exzellent
abgehandelt und belegen die umfangreichen
wissenschaftlichen und praktischen
Erfahrungen des Herausgebers und der Mitautoren
einzelner Kapitel. Das trifft auch für
die Beschreibung und Wertung der heutigen
Therapiestrategien zu (Kapitel 5).
Zwei Kapitel sind der Prävention der Hypertonie
und „Prähypertonie“ sowie der
Prognose gewidmet. Darin werden aktuelle
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
evidenzbasierte Daten anschaulich dargestellt.
Im abschließenden Kapitel 8 sind auf
21 häufig gestellte Patientenfragen konkrete,
sehr hilfreiche Antworten formuliert.
Alle Kapitel sind mit didaktisch sehr guten
Abbildungen (insgesamt 78) und Tabellen
(17) bestückt, so dass der Leser sich schnell
orientieren kann. Ein angemessenes Sachregister
erleichtert die Suche nach konkreten
Fragestellungen.
Für den Hochdruckkenner ist es ein Genuss,
dieses Buch (mit 172 Seiten) zu lesen, für
den in der Praxis tätigen Arzt stellt es einen
unverzichtbaren Ratgeber dar.
Prof. Dr. Günter Linß F.E.S.C.
Facharzt für Innere Medizin/Kardiologie
und Angiologie, Hypertensiologe DHL
Diabetisches Fußsyndrom
Franz X. Köck/ Bernhard Koester (Hg.)
Georg Thieme Verlag,
Stuttgart New York, 2007
208 Seiten, 273 Abbildungen,
50 Tabellen, gebunden
79,95 Euro (D)
ISBN 978-3-13-140821-1
Das diabetische Fußsyndrom
stellt eine
Herausforderung für
alle beteiligten Ärztinnen
und Ärzte dar.
Diese zu bewältigen,
haben sich die beiden
Autoren mit dem
vorliegenden Buch zur
Aufgabe gemacht. Sie
stützen sich auf Beiträge von Orthopäden,
Neurologen, Angiologen, Gefäßchirurgen,
Internisten, plastischen Chirurgen, Mikrobiologen,
Anästhesiologen (Schmerztherapeuten)
und Chirurgen.
Das vorliegende Buch beschränkt sich nicht
auf epidemiologische Daten, Diagnostik und
Therapie, sondern räumt der Pathophysiologie
angemessenen Raum ein. So kann der
Leser sich über Neuropathie, Angiopathie,
die veränderte Statik und Biomechanik des
Fußgewölbes, Fußläsionen, die diabetischneuropatische
Osteoarthropathie und die
Infektionen bei diabetischem Fußsyndrom
umfassend informieren.
Das Kapitel Befunderhebung und Diagnostik
verdeutlicht die Notwendigkeit der engen
Zusammenarbeit zwischen Internisten, Neurologen,
Orthopäden, Gefäßchirurgen, Angiologen
und Radiologen. Alle modernen
Verfahren der Diagnostik werden vorgestellt.
Auch im Kapitel Therapie wird auf die enge
Zusammenarbeit der Fachdisziplinen hingewiesen.
Die konservativen und operativen
Behandlungsansätze enthalten Angaben zu
Evidenzklassen, Härtegraden und Leitlinien.
Angemessener Raum wird der Prävention
und Rehabilitation eingeräumt. Abschließend
werden Versorgungskonzepte und Qualitätsmanagement
vorgestellt.
Tabellen und umfangreiches Bildmaterial erläutern
die Ausführungen in den einzelnen Kapiteln.
Praxistipps, Merksätze, Ablaufschemata
und Fallbeispiele tragen zu einer konkreten
und anschaulichen Darstellung bei.
Mit 79,95 Euro ist das vorliegende Buch
preiswert und allen mit der Behandlung des
diabetischen Fußsyndroms konfrontierten
Ärztinnen und Ärzten zu empfehlen.
Dr. Renate Schuster, Strausberg
Die Tropfenbande – besiegt
Krebs, Fehlsichtigkeit, Epilepsie,
Asthma und Neurodermitis
Dr. Melanie Ahaus,
Prof. Dr. Hans-Rudolf Drunkenmölle u.a.
Hamburger Kinderbuch Verlag Dr. Carlos
Schumacher, 2007, 76 Seiten
ISBN: 978-3-86631-000-1;
Preis: 16,95 Euro
Wer kennt nicht die
Pizza-Bande, die als
kleine Hobby-Detektive
spannende Abenteuer
erlebt? So ähnlich
agiert auch die
Tropfenbande des vorliegenden
Buches, die
sich auf die Suche
nach einem ausgesetzten
Hund begibt.
Und doch ist etwas anders: Hier wird die
Geschichte von fünf Jungen und Mädchen
erzählt, die alle durch eine Krankheit gezeichnet
sind: Leo hat Krebs, Maria ist fehlsichtig,
Tom hat Epilepsie, Anne hat Asthma
und Simon Neurodermitis. Genau das verbindet
die Kinder aber auch – denn alle
müssen Tropfen nehmen. Auf kindgerechte
Weise erklärt das Buch die einzelnen Krankheiten,
dabei spricht jeder Betroffene selbst
von seinem Krankheitsbild, um den anderen
zu erklären, warum er keine Haare auf dem
Kopf hat oder aber sich vor bestimmtem
Essen hüten muss. Dadurch wird unter allen
fünf Mitgliedern der Tropfenbande Verständnis
für die Krankheit des jeweils anderen
geweckt, aber auch Ängste wie die
Außenseiterrolle kommen zur Sprache. Gemeinsam
begeben sich die „5“ schließlich in
ein Abenteuer um einen kleinen Hund, den
sie retten wollen. An dieser Stelle kommt ein
sechstes Mitglied der Bande ins Spiel – denn
ohne die Hilfe von Luka kommen die Kinder
nicht weiter bei ihrer Suche. Das „Problem“:
Luka hat keine Erkrankung wie die anderen
– zumindest auf den ersten Blick. Doch dann
sind sich die Fünf einig: Luka passt prima in
die Gruppe, weil er einen Riesenschnupfen
hat und seine Nase permanent tropft.
Das Kinderbuch – so war mein Eindruck beim
Lesen – ist nicht ausschließlich zur Lektüre für
Kinder gedacht. Zum einen enthält es am
Ende medizinische Informationen zu den einzelnen
Krankheiten und bietet des Weiteren
eine Auswahl an Kontaktadressen. Aber auch
in die eigentliche Geschichte, in welcher der
richtige Umgang mit den Erkrankungen
sowie Wege zur Linderung
gezeigt werden, sollten Erwachsene
hineinlesen. Ansprechend finde ich
ebenfalls die Illustrationen, die den
Leser auf jeder Seite durch die Geschichte
begleiten – ein Buch zum
Weiterempfehlen.
Anja Jüttner [4iMEDIA]
Das Eismeer in mir
Andreas Jordan (Hrsg.)
Hamburger Kinderbuch Verlag
Dr. Carlos Schumacher, 2007,
178 Seiten
ISBN: 978-3-86631-006-3;
Preis: 12,80 Euro
Ort dieses Buches ist der Wilhelmstift
des Katholischen Kinderkrankenhauses
in Hamburg. Kinder
und Jugendliche, die aufgrund von
Essstörungen wie Magersucht und
Bulimie, Depressionen bis hin zu
Selbstmordversuchen, selbstverletzendem
Verhalten und Psychosen
in die Psychiatrie gekommen sind,
schreiben über ihre Eindrücke. In
Erzählungen, Gedichten und einem
Comic geben sie mit Worten
wieder, was sie in der Psychiatrie
erlebt haben oder wie sie sich die
kommende Zeit dort vorstellen. Sie sprechen
über die Gründe, die sie dorthin gebracht
haben. Dabei möchten die meisten der Kinder
und Jugendliche besonders eines mit
dem Schreiben erreichen:
Verständnis für
Menschen wecken, die
in ihrer Not auf
Hilfe zurückgegriffen
haben – und deswegen
aber nicht verrückt
sind. „Nur wer
Hilfe einfordert, hat
die Möglichkeit, etwas
zu ändern!“, so der
Herausgeber. Dipl.-Sozialpädagoge Andreas
Jordan, der im Wilhelmstift Gruppenleiter
der psychosomatischen Station mit dem Behandlungsschwerpunkt
Essstörungen ist, hat
diese über 50 Beiträge der jungen Patienten
zusammengetragen. Was für viele Verfasser
der Texte während ihrer Zeit in der Psychiatrie
von großer Bedeutung war, war der Kontakt
zu den Mitpatienten – gerade dieser und
das Wissen um Hilfe haben sicherlich dazu
beigetragen, dass „das emotionale Eis zum
Schmelzen gebracht werden konnte“.
Anja Jüttner [4iMEDIA]
Rezensiert
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
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Aktuell
Ihr Kinderlein „ver“kommet?
Ohne kinderärztliche Präsenz kippen Kinderkrippen
Per Stiksrud
Foto: privat
Kinderkrippen werden
zuerst sichtbar in unseren
Kinderkliniken!!! –
Kinder-„Unfall“ ist kein
Kinder-„Zufall“! Jeder
reife Kinderarzt kann
spätestens nach zehn
Tagen Verweildauer
das familiäre Umfeld
eines kranken Kindes
abschätzen. Und dies
nicht so knapp! Die Kin-
der- und Jugendpsychiatrie kann über dieses
„kreative“ Umfeld „ein Lied davon singen“.
Nur ist bei ihr zu oft das Wort „Kreativität“
auch nur ein Zauberwort. Schade, schade
und nochmals schade. – Und damit sind wir
schon mitten in der aktuellen Debatte. Willkommen
im Dialog! Noch vor einigen Monaten
klagte der Ärztliche Direktor einer
Universitäts-Kinderklinik den Zustand der
Klinikkosten in der Kinderheilkunde an, denn
der Ärger ist dort besonders ausgeprägt:
Man kann selbstverständlich die kleinen
Patient(inn)en nicht in den Maßstäben der
Erwachsenen-Medizin abbilden. Die Uneinsichtigkeit
besonders deutscher Bundesländer
könnte schlimme Folgen haben. Die
universitäre Kinderheilkunde in der gesamten
Bundesrepublik Deutschland ist ernstlich
gefährdet. Die derzeitige Praxis, Erlösdefizite
in der Versorgung von Kindern und Jugendlichen
durch profitable Erwachsenenbereiche
zu kompensieren, wird angesichts
des künftigen Kostendrucks unserer Länderfinanzminister(innen)
nicht mehr haltbar
sein. Unabhängig davon ist diese Art von
Quersubventionierung ein Eingeständnis der
Unterfinanzierung unserer Kinderheilkunde
im gegenwärtigen System. Darüber hinaus
stärkt die inadäquate Abbildung der Kosten
in den Vergütungen die Tendenz, Kinder aus
Erlösgründen in Erwachsenenbereichen zu
behandeln. Dies widerspricht dem einstimmigen
Beschluss aller Bundestagsfraktionen
aus dem Jahr 2002, demzufolge Kinder und
Jugendliche nicht in Erwachsenenbereichen
Deutschlands versorgt werden sollen. Es ist
zu befürchten, dass die Versorgung chronisch
kranker Kinder in Deutschland mit
seltenen Erkrankungen abgeschafft wird, da
es die Unikliniken sind, die mit ihrer hohen
Spezialisierung einen entscheidenden Anteil
an der Grundversorgung von chronisch
kranken Kindern mit seltenen Erkrankungen
haben. Tausende von Patient(inn)en werden
ihre Spezialbetreuung verlieren. Kinder
werden in ihren Spezialambulanzen nicht
mehr betreut werden, obwohl diese geziel-
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
ten Therapien wegen der besonderen Empfindlichkeit
des noch wachsenden Organismus’
für Kinder nötig sind. – Ihr Kinderlein
„ver“kommet?
Qualität der Kinderbetreuung wichtig
Da kommt eine Diskussion hier in Deutschland
geradezu als verkommen vor! Deutschland
diskutiert zur Zeit über die Betreuung
der unter Dreijährigen, von denen heute im
Bundesdurchschnitt etwa jedes 7. Kind einen
Platz hat. Bis 2010 sollen nach dem Tagesbetreuungs-Ausbaugesetz
rund 230.000
weitere Kinderkrippenplätze geschaffen
werden. Doch bei der teils heftig, teils auch
ideologisch geführten Debatte über diese
Frage wird oft vergessen, die Qualität der
Kinderbetreuung in den Blick zu nehmen. Es
ist nur zu begrüßen, wenn in gut zweieinhalb
Jahren den knapp zwei Millionen
Kleinstkindern dann tatsächlich insgesamt
500.000 Betreuungsplätze zur Verfügung
stehen würden – aber bitte gegen jede Lösung,
die darauf abzielt, Kinder nur zu verwahren,
statt sie zu fördern. Die notwendige
Qualität der Betreuung hat Konsequenzen.
Beispielsweise besagt der fachlich wünschenswerte
Personalschlüssel in Krippen,
dass auf zehn Kleinkinder möglichst zwei
Fachkräfte kommen sollten. Schon deshalb
müssen bis 2010 auch tausende zusätzliche
Fachkräfte ausgebildet und die Kapazitäten
der Ausbildungsstätten durch qualifiziertes
Lehrpersonal entsprechend erweitert werden.
Es ist eine mitunter favorisierte schnelle
„Schmalspurausbildung“ mit Blick auf die
hohe Verantwortung und die entwicklungspsychologische
Bedeutung dieser frühen Lebensphase
abzulehnen. Zusätzlich ist für den
Ausbau der Plätze ein ehrgeiziges Bauprogramm
zu bewältigen, und darüber hinaus
haben die Jugendämter und freien Träger für
eine gute Fachberatung zu sorgen.
Kindeswohl an erster Stelle
Vor zwei Jahren ergab eine Forsa-Umfrage,
dass sich 58 Prozent der Mütter und 46 Prozent
der Väter (von 0- bis 10-Jährigen) in
Deutschland mehr Betreuungsplätze für den
unter dreijährigen Nachwuchs wünschen.
Nach OECD-Daten sind die Kleinstkinder im
Vergleich zu Deutschland beispielsweise in
Frankreich dreimal und in Dänemark sogar
sechsmal so gut versorgt. Aber auch wenn
sich Eltern daher bei uns berechtigterweise
für eine bessere Vereinbarung von Beruf und
Familie aussprechen – aus Sicht der Kinderförderer(innen)
muss das Wohl der Kinder
und der Wille des Kindes, also die Einhal-
tung und Umsetzung ihrer Rechte, bei jeder
Maßnahme oberste Priorität haben. Diese
Prämisse gilt auch für den geplanten Ausbau
der Tagesbetreuung von Kindern, was allen
politischen Ebenen eine große und vor allem
gemeinsame Anstrengung abverlangt. Es
reicht eben nicht, dass der Bundestag das
Tagesbetreuungs-Ausbaugesetz einfach beschließt
– er muss die Länder und Kommunen,
die das Gesetz umsetzen, auch ausdrücklich
anregen und fördern, damit sie im Sinne des
Kindeswohls und Kinderwillens tätig werden.
Hier fordert Bundesfamilienministerin Ursula
von der Leyen zu Recht die Verantwortung
der gesamten Gesellschaft ein.
In diesen Diskussionen und „Schein“-Diskussionen
fragt sich der Autor hier: Wo sind nun
unsere Kinderärzte und Kinderärztinnen dabei
geblieben? Hier könnte der Autor zum
Schluss kommen, dass die moderne Hirnforschung
zwar wichtige Erkenntnisse liefern
kann. Doch dieses, worauf es wirklich ankommt,
damit dieser komplizierte Entwicklungsprozess
im Gehirn möglichst vieler Kinder
gelingt, dies sind die Verhältnisse,
Beziehungen und Rahmenbedingungen unserer
Gesellschaft, in der Kinder aufwachsen.
Will auch da nur schreiben: Nicht mehr
die klassischen Infektionskrankheiten, sondern
neuartige, komplexe Erkrankungen,
die gleichermaßen Körper, Psyche und soziale
Beziehungen beeinträchtigen, gehören
heute zum Kinderklinik-Alltag. Das Klientel
der Kinder- und Jugendpsychiatrie weist
eine besondere Vulnerabilität (also dem
Grad der Verletzlichkeit gegenüber Gefährdungen)
auf, die sich ausgeprägt an den
gesellschaftlichen Entwicklungen orientiert.
Dementsprechend wird von den kommenden
Kinderärzten und -ärztinnen hohe, sehr
hohe, ja höchste Einfühlsamkeit in gesellschaftlichen
Entwicklungen verlangt. Denn:
Nicht wenige psychisch kranke Kinder stammen
aus einem ausgesprochen disharmonischen
Familienmilieu. Solche Kinder fungieren
nicht selten als Symptomträger ihrer
Eltern. In solchen Fällen müssen manchmal
vorrangig die Eltern und nicht die Kinder
behandelt werden. Frühe Heim- und Klinikaufenthalte,
häufige kurze oder länger anhaltende
Trennungen des Kindes von seiner
Mutter und die Versorgung des Säuglings
oder des Kleinkindes durch andere Bezugspersonen
werden sich stellen.
Lob wirkt stärker als Tadel
Diese Befragungen lassen sich, soweit es sich
um Aufenthalte in Kinderkrippen oder Kin-
dergärten, Heimen oder Kinderkliniken handelt,
durch Jugendamtsakten, Arztberichte
und Krankengeschichten ergänzen und belegen.
In den Gesprächen mit den Eltern sollte
versucht werden, schädliche Einstellungen
der Eltern zum Kind und schwerwiegende
pädagogische Fehler zu eruieren. Man sollte
sich aber davor hüten, sie vorzeitig korrigieren
zu wollen. Das Kind kann nämlich notfalls
auf Therapie, nicht aber auf seine Eltern verzichten.
Man sollte allenfalls, wenn entsprechende
Erkenntnisse bestehen, durch beiläufige
Bemerkungen darauf hinweisen, dass
z.B. Lob stärker als Tadel wirkt, oder dass
körperliche Bestrafungen weniger den Kindern
als den Eltern helfen, weil sie dadurch
ihre Affekte ableiten können. Ehekonflikte lassen
sich nur dann angehen, wenn die Bereitschaft
zum Gespräch bei beiden Partnern
vorhanden ist. Im Eltern-Kind-Zentrum innerhalb
der Kinderklinik kann durch Kinderärzte
und -ärztinnen verifiziert werden, dass es für
die Entwicklung eines Kindes am günstigsten
ist, wenn es positive emotionale Beziehungen
zu beiden Eltern hat und durch beide gefördert
wird – auch und gerade nach einer
Elterntrennung. Deshalb streben alle beteiligten
Professionen an, diese Beziehungen zu
sichern oder wieder herzustellen. Es besteht
eher die Gefahr, dass durch vorschnelle Verbreitung
„neuer“ Erkenntnisse dieses Ziel
dogmatischen Charakter annimmt. Dann
kann der permanenten Nötigung durch den
betreuenden Elternteil eigene Wünsche verleugnet,
dass die rigorose Einengung das
Selbstwertgefühls und die Identitätsbildung
des Kindes beeinträchtigen und im Extremfall
zu Persönlichkeitsstörungen führen. Dies zu
stoppen wird als Lösung des Gesamtproblems
Krankenhauskosten steigen
Rund 58 Milliarden Euro betrugen laut
Statistischem Bundesamt im Jahr 2006 die
Kosten der Krankenhäuser für die stationäre
Krankenhausbehandlung in Deutschland.
Diese Angabe beruht auf vorläufigen
Ergebnissen der Krankenhausstatistik.
Gegenüber dem Vorjahr sind die Kosten
um 1,3 Milliarden Euro oder 2,3 Prozent
gestiegen. Diese Kostensteigerung ist in
erster Linie auf die Erhöhung der Sachkosten
um 5,9 Prozent zurückzuführen, während
die Personalkosten um lediglich 0,6
Prozent gestiegen sind.
Die durchschnittlichen Behandlungskosten
je Fall lagen im Jahr 2006 bei 3.447 Euro
– das sind 0,5 Prozent mehr als 2005 bei
einer Zahl von 16,8 Millionen Behandlungsfällen
(ohne gesunde Neugeborene).
pm/AJÜ
angesehen und als einziger Weg, die Gefährdung
des Kindeswohls zu vermeiden.
Dann hätten wir auch weniger nichtärztliche
Psychotherapeuten. Übrigens: Ergebnisse
über wenige Erkenntnisse zeigen auf, dass
ärztliche Psychotherapie mit Abstand besser
ist. Dies zeigt sich besonders bei „Scheidungs“-Empfindlingen.
Zweifelsfrei ist in
Deutschland in der stationären Behandlung
von Familien mit psychischen Störungen
eine vergleichsweise umfangreiche versorgungsbezogene
Ergebnisdokumentation vorhanden.
Sie fehlt aber fast vollständig
für den Bereich der ambulanten Psychotherapie.
Die Relevanz wird deutlich, wenn man
sich vor Augen führt, dass in diesem Bereich
zur Zeit mehr als 18.000 psychologische und
ärztliche Psychotherapeut(inn)en tätig sind,
die zirka 420.000 Patient(inn)en pro Jahr
behandeln.
Im Sinne eines Selbstschutzes der psychosozialen
Medizin sind die Verantwortlichen
in Versorgung und Forschung, wie auch die
Vertreter der verschiedenen Fachgesellschaften
aufgerufen, Initiativen für eine Versorgungsforschung
in der Psychosozialen Medizin
zu unterstützen oder selbst zu ergreifen.
Nun! Früher hat sich der Allgemeine Soziale
Dienst des Jugendamtes automatisch um Sozialhilfefamilien
gekümmert – das ist durch
die Reform weggefallen. Weggefallen ist
nicht der „Kindeswille“. Kindeswille aus dieser
Schicht ist am besten zu verifizieren
durch Kinderpsychiater(innen). Bei „Scheidungs“-Empfindlingen
wäre dies nach heutigem
Stande die relativ beste Zuwendung
und frühkindliche Förderung. Ansonsten
wird es bei „Scheidungs“-Empfindlingen zu
einer Blockierung ihrer Entwicklung kom-
Kosten der Krankenhäuser 2006
Krankenhäuser
insgesamt
Vollstationär
behandelte
Patienten
(Fallzahl) 1)
Aktuell
men. Und so musste es kommen: Am 25. Februar
2007 um 21:45 Uhr in einer Diskussionsrunde
des ARD-Fernsehens stand eine
Soziologin mit den Worten auf: „Jedes dritte
Kind in den Kinderkrippen Schwedens ist
schwerst psychisch gestört.“ Ihr Kinderlein
„ver“kommet?
Die „große Politik“ gibt zu bedenken, dass
eine geringere Kinderzahl auch eine geringere
Nachfrage nach pädiatrischen Leistungen
bewirkt. Und: Die zunehmende Erwerbstätigkeit
von Frauen wiederum führt zu steigenden
Beitragseinnahmen. Diese Politik ist zu
kurz gedacht! Die Bundesgesundheitsministerin
Ulla Schmidt, Volksschullehrerin in den früheren
Jahren, die früher für den Kommunistischen
Bund Westdeutschland (KBW) zum
8. Deutschen Bundestag kandidierte, fährt einen
harten Gleichschaltungskurs im Gesundheitswesen.
– Der lateinische Leitsatz „simplex
sigillum veri“ („Das Einfache ist das Siegel des
Wahren.“) steht in großen Lettern im Physikhörsaal
der Universität Göttingen als Mahnung
für jene, die Neues entdecken wollen. Ein weiterer
lateinischer Leitsatz „pulchritudo splendor
veritatis“ („Die Schönheit ist der Glanz der
Wahrheit.“) kann so gedeutet werden, dass die
Forscher(innen) die Wahrheit zuerst an diesem
Glanz, an ihrem Hervorleuchten erkennen. –
Noch Fragen, bitte? Willkommen im Dialog!
Literatur beim Verfasser:
Per Stiksrud
Gründer der COMMUNITY-Psychiatrie mit
der Psychiatrischen Universitätsklinik Frankfurt/Main
und Vorsitzender der COMMUNI-
TY-Kinderklinikberatung e.V. in Bonn
Oppelner Straße 27, 53119 Bonn
Personalkosten
Sachkosten
Brutto-
Kosten 2)
Kosten in Milliarden EUR
Bereinigte
Kosten 3)
Kosten
je Fall
in EUR
Baden-Württemberg 296 1 918 056 5,3 2,9 8,3 7,0 3 640
Bayern 381 2 529 978 6,3 3,6 10,0 8,9 3 532
Berlin 72 694 518 1,9 1,3 3,2 2,7 3 919
Brandenburg 47 514 918 1,0 0,6 1,7 1,6 3 095
Bremen 14 192 245 0,5 0,3 0,8 0,7 3 782
Hamburg 47 394 933 1,1 0,8 1,9 1,6 4 009
Hessen 179 1 176 918 2,8 1,7 4,6 4,1 3 520
Mecklenburg-Vorpommern 34 386 969 0,8 0,5 1,3 1,1 2 920
Niedersachsen 199 1 473 609 3,7 2,0 5,9 5,1 3 482
Nordrhein-Westfalen 437 3 932 611 9,6 5,5 15,3 13,2 3 353
Rheinland-Pfalz 99 822 966 2,0 1,0 3,1 2,7 3 321
Saarland 26 250 326 0,7 0,4 1,1 1,0 3 852
Sachsen 82 918 184 1,8 1,2 3,1 2,9 3 121
Sachsen-Anhalt 50 563 289 1,3 0,8 2,1 1,9 3 368
Schleswig-Holstein 96 538 136 1,3 0,8 2,0 1,8 3 329
Thüringen 45 525 231 1,1 0,7 1,8 1,6 3 126
Deutschland 2 104 16 832 883 41,2 24,0 66,1 58,0 3 447
1)
Fallzahl ohne gesunde Neugeborene.
2)
Summe aus Krankenhauskosten (Personal- und Sachkosten, Zinsen und ähnliche Aufwendungen, Steuern) und Kosten der Ausbildungsstätten
einschließlich nichtstationärer Kosten.
3)
Brutto-Kosten abzüglich nichtstationärer Kosten (z.B. Ambulanz, wissenschaftliche Forschung und Lehre).
© Statistisches Bundesamt 2007
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
29
30
Personalia
Wir gratulieren zum Geburtstag im Januar
89 Jahre
SR Dr. med. Bernhard Wolff
Brandenburg
88 Jahre
MR Dr. med. Heinz Schaefer
Rathenow
MR Dr. sc. med. Werner Wolf
Zeuthen
87 Jahre
MR Dr. med. Günther Becker
Brandenburg
Dr. med. Heinz Schiedel
Kleinmachnow
80 Jahre
Dr. med. Erna Greil
Zeesen
OMR Dr. med.
Hildegard Wemmer
Zeuthen
79 Jahre
Siegmund Leksan
Nordwestuckermark
OT Weggun
Dr. med. Susanne Müller
Potsdam
Dr. med. Werner Schrank
Kemnitz
SR Erwin Warwas
Erkner
78 Jahre
SR Dr. med. Gerhard Alsleben
Wittstock
Dr. med. Karl-Helmut Barz
Wittenberge
MR Genofeva Boehm
Reinsdorf
Dr. med. Günter Kluge
Hohen Neuendorf
MR Dr. med. Heinz-Gert Kunze
Cottbus
Dr. med. Waltraut Mach
Lindow
Dr. med. Christel Radzewitz
Brieselang
SR Dr. med. Vera Scholz
Mahlow
OMR Dr. med. Eckart Stolte
Rüdersdorf
77 Jahre
Prof. Dr. sc. med. Fritz Bockmühl
Cottbus
MR Dr. med. Heinz Helfers
Seelow
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
Dr. med.
Hans Joachim Hoffmann
Lebus
MR Dr. med. Joachim Kießling
Cottbus
76 Jahre
Dr. med. Sonja Benzing
Borkheide
Dr. med. Anita Günther
Hoppegarten, OT Hönow
Prof. Dr. med. Konrad Lisse
Falkensee
Dr. med. Dietrich Wolf
Fredersdorf
75 Jahre
OMR Dr. med.
Manfred Bertullies
Eichwalde
OMR Dr. med. Margit Rode
Groß Köris
70 Jahre
Dr. med. Elke Arnold
Brandenburg
Dr. med. Wolfgang Buhe
Bad Saarow
Dr. med. Jochen Dahl
Cottbus
SR Dr. med. Klaus-Volker
Gröschke
Fürstenwalde
SR Dr. med. Marie-Luise Grund
Diehlo
SR Dr. med. Imke Haarfeldt
Zeuthen
MR Dr. med. Gottfried Hoffmann
Groß-Glienicke
SR Eleonore Jobst
Schöneiche
Dr. med. Henryka Keiderling
Zeuthen
Dr. med. Helga Klaus
Finsterwalde
MR Dr. med. Siegfried Koch
Borkheide
Dr. med. Ute Kreibig
Potsdam
MR Dr. med. Gudrun Lehmann
Müllrose
Udo Maskow
Rheinsberg
Dr. med. Wolfgang Möbius
Falkenberg
Dr. med. Christa Molzow
Ludwigsfelde
Dr. med. Michael Potel
Treuenbrietzen
Dr. med. Renate Stolpe
Potsdam
Dr. med. Rosemarie Tornow
Falkensee
Ursula Wagner
Brandenburg
Edeltraud Weber
Brandenburg
Dr. med. Ilse Winkler
Müncheberg
65 Jahre
Adelheid August
Falkensee
MR Dr. med. Hasso Behr
Wandlitz
Hans Bentke
Bergholz-Rehbrücke
Dr. med. Gerda-Iris Bewer
Schwedt
Dr. med. Christina Boden
Oranienburg
Ursula Breywisch
Luckenwalde
Heide Dlugaiczyk
Brandenburg
Prof. Dr. sc. med. Gisela Ehle
Wildenbruch
Dr. med. Dietrich Genest
Teltow
Dr. med. Dr. med. dent.
Gerfrid Gerdes
Hohen Neuendorf
Dr. med. Rudolf Hagen
Cottbus
Dr. med. Wolfgang Hänsel
Glöwen
SR Dr. med. Ingelore Henze
Eisenhüttenstadt
Dr. med. Brigitte Hering
Panketal, OT Zepernick
Dr. med. Reinhard Holtschke
Friedland/ OT Leißnitz
dr.(H). Almuth Kind
Zehdenick
Dr. med. Christine Kundisch
Cottbus
Dr. med. Sibylle Kupsch
Herzberg
Dr. med. Heide Mahnke
Bernau
Dr. med. Dagmar Möbius
Cottbus
Dr. med. Heidi Pippig
Petershagen
MR Dr. med. Wolfgang Pippig
Petershagen
Lothar Remitschka
Senftenberg
Jeanne-Annette Rösler
Groß Kreutz
Dr. med. Gunther Rückert
Zehdenick
Dr. med. Dr. phil. Siegbert
Rummler
Eisenhüttenstadt
Dr. med. Dolores Schurath
Forst
Dipl.-Med. Gernot Seidel
Potsdam
Dr. med. Horst Straub
Altlandsberg
MR Dr. med. Regine Voigt
Eisenhüttenstadt
MR Dr. med. Barbara Zyminski
Guben
60 Jahre
Christl Biernat
Finsterwalde
Dipl.-Med. Lotte Dinter
Märkisch Buchholz
Dr. med. Frank Hegenscheid
Eichwalde
Prof.Dr.med.Dr.rer.nat.
Hans-Georg Joost
Bergholz-Rehbrücke
Dr. med. Claudia Kuhse
Wittenberge
Cornelia Küpper
Brandenburg
Dr. med. Terhi Nebelung
Berlin
Dipl.-Med. Bernd Neuber
Brandenburg
Dr. med. Werner Schütze
Berlin
Dr. med. Elke Seidel
Birkhorst
Wir bitten unsere Leser,
die nicht mit der Veröffentlichung
einverstanden sind,
um rechtzeitige (bis 15. des
Vormonats) Mitteilung
(schriftlich oder telefonisch
unter 0355/7 80 10 18 oder
E-Mail:
angelika.winzer@laekb.de).
Land Brandenburg
und Berlin
11. Wiedereinstiegskurs für
Ärztinnen und Ärzte nach
berufsfreiem Intervall 88 P
14. bis 25. Jan. 2008
in Berlin
Teilnehmergebühr: 900 €
Ort und Auskunft:
Kaiserin-Friedrich-Stiftung
für das ärztliche
Fortbildungswesen,
Robert-Koch-Platz 7,
10115 Berlin
Telefon: (030) 30 88 89 20
Fax: (030) 30 88 89 26
E-Mail: kfs
@Kaiserin-Friedrich-Stiftung.de
Internet: www.kaiserinfriedrich-stiftung.de
Ultraschallkurse
Gefäßdiagnostik
nach KBV- und
DEGUM-Richtlinien
Abschlusskurs
periphere Gefäße 21 P
19./20. Jan. 2008
21./22. März 2009
Interdisziplinärer
Grundkurs 28 P
8. bis 10. Febr. 2008
Aufbaukurs
periphere Gefäße 28 P
30. Mai/1. Juni 2008
Leitung und Auskunft: Dr. med.
Anne Hinrichs, Vivantes-Klinikum
im Friedrichshain,
Klinik für Innere Medizin,
Landsberger Allee 49,
10249 Berlin
Telefon: (030) 1 30 23 15 74
Fax: (030) 85 60 59 16
E-Mail:
AnneHinrichs@t-online.de
Ausbildung zur Zusatzbezeichnung
Akupunktur
PK 01: 25./26. Jan. 2008
Prüfungsvorbereitungskurse
22. Febr. 2008
14. März 2008
Ausbildung zum B-Diplom
MK 01: 28./29. Febr. 2008
MK 02: 1./2. März 2008
Leitung: Dr. Beyer, Dr. Göhler
Auskunft: Ellen Beyer,
Mühlenweg 4c, 04924 Dobra
Telefon: (035341) 22 11
Fax: (035341) 1 06 42
E-Mail: Beyer-Dobra@t-online.de
Migräne – was gibt es Neues?
30. Jan. 2008,
16.00 bis 18.00 Uhr
Ort: Hörsaal Altbau
Leitung und Auskunft:
Dr. med. H.-J. Matschke,
Klinik für Neurologie,
Carl-Thiem-Klinikum,
Thiemstr. 111, 03048 Cottbus
Telefon: (0355) 46 24 76
Fax: (0355) 46 31 78
Interdisziplinäre Falldemonstrationen
typischer Mammabefunde
und sinnvolle
präoperative Diagnostik
in aktuellen Fällen
jeweils 16.00 Uhr
6. Febr. 2008
5. März 2008
2. April 2008
Leitung: Dr. Christensen,
Dr. Parsche, Dr. Wuttke
Ort: Z-Haus
Auskunft: Dr. Christensen,
Klinik für Gynäkologie
und Geburtshilfe,
Ruppiner Kliniken GmbH,
Fehrbelliner Straße 38,
16816 Neuruppin
Telefon: (03391) 39 39 10
Fax: (03391) 39 39 09
E-Mail: b.christensen
@ruppiner-kliniken.de
Ein- und Zweidimensionale
Echokardiographie
8. bis 10. Febr. 2008
Doppler- und Farbdoppler
Echokardiographie
14. bis 16. März 2007
Leitung: Dr. E. Lieback
Ort: Deutsches
Herzzentrum Berlin
Auskunft:
Frau Plüß (030/99 20 09 40)
Internet: www.echokurs.de
Extremitätenkurs Ä 1
9. bis 15. Febr. 2008
in Berlin
10. bis 16. März 2008
in Potsdam
Wirbelsäulenkurs Ä 2
16. bis 22. Febr. 2008
in Berlin
HWS/Thorax Ä 3a
8. bis 12. März 2008
in Berlin
Klinisches Praktikum –
Manuelle Medizin
10. bis 12. März 2008
in Sommerfeld
Einführungskurs E0 –
Osteopathie für Ärzte
26. bis 28. Jan. 2008
in Berlin
Differenzialdiagnostischer
Integrativ- und
Therapiekurs DIT 4
28. bis 30. März 2008
in Berlin
Anmeldung:
Sekretariat der ÄMM,
Frankfurter Allee 263,
10317 Berlin
Telefon: (030) 52 27 94 40
Fax: (030) 52 27 94 42
E-Mail: AEMM.Berlin@t-online.de
Sonographie-Grundkurs 39 P
28. bis 31. Mai 2008
in Berlin
Leitung: Dr. med. K. Möller,
Sana-Klinikum
Berlin-Lichtenberg
Teilnehmergebühr: 350 €
Auskunft: Dr. K. Möller,
Sana-Klinikum,
Klinik für Innere Medizin I,
Fanninger Str.32,
10365 Berlin
Telefon: (030) 55 18 44 23
Fax: (030) 55 18 22 50
E-Mail: k.moeller@sana-kl.de
Andere Bundesländer
Intensivkurs Innere Medizin,
Vorbereitung zum Facharzt
und Kenntnisauffrischung Teil I
25. bis 29. Febr. 2008
in Halle
Teilnehmergebühr: 200 €
Auskunft: Dr. Köhler,
Universitätsklinikum Halle
Telefon: (0345) 5 57 26 65
Fax: (0345) 5 57 22 53
E-Mail:
innere.i@medizin.uni-halle.de
Internet:
www.medizin.uni-halle.de/kim1
Dopplersonographie-Kurse
Interdisziplinärer Grundkurs
Tagungen und Kongresse
29. Febr. bis 3. März 2008
in Dresden
30. Mai bis 1. Juni 2008
in Dresden
26. bis 28. Sept. 2008
in Rostock
28. bis 30. Nov. 2008
in Dresden
Kombinierte Aufbaukurse
(hirnversorgende Gefäße)
25. bis 27. April 2008
in Chemnitz
5. bis 7. Dez. 2008
in Chemnitz
(periphere Gefäße)
24. bis 26. Okt. 2008
in Chemnitz
Leitung und Auskunft:
Prof. Dr. med. habil.
Schweizer,
Klinik für Innere Medizin I,
Krankenhaus Küchwald,
Bürgerstraße 2,
09113 Chemnitz
Telefon: (0371) 33 34 25 01
Fax: (0371) 33 34 25 67
E-Mail: j.schweizer@skc.de
Die psychiatrisch-psychologische
Begutachtung
im Strafverfahren
Teil 1: 3. bis 7. März 2008
Teil 2: 8. bis 12. Sept. 2008
Teil 3: 12. bis 14. Sept. 2008
Auskunft: Psychiatrie
Akademie,
Vor dem Kaiserdom 10,
38154 Königslutter
Telefon: (05353) 90 16 80
Fax: (05353) 90 10 99
E-Mail: psychiatrie.akademie
@awo-apz.de
Internet:
www.psychiatrie-akademie.de
Homöopathie-Weiterbildung
A-F-Kurse
23. bis 27. April 2008
17. bis 21. Sept. 2008
Ort: Leipzig
Teilnehmergebühr: 350 €
Auskunft: Dr. Bormann
Telefon: (0341) 3 91 83 35
Angaben erfolgen ohne Gewähr!
Im Zweifel fragen Sie bitte
beim Veranstalter nach.
Internist sucht Hausarztpraxis
in Potsdam oder unmittelbarer Umgebung
Zuschriften bitte unter Chiffre BÄB 103-1/08 an:
Verlagsbüro Kneiseler - Uhlandstr. 161 - 10719 Berlin
Anzeigen
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
31
32
Kalendarium
Kalendarium Februar 2008
1. Freitag
2. Samstag
3. Sonntag
4. Montag
5. Dienstag
· Demonstrationsraum Klinikum
Senftenberg: 14.15 Uhr
Interdisziplinäres Gefäßteam
· Städt. Klinikum Brandenburg:
EKG-Fallstricke
· Konferenzraum DRK-Krankenhaus
Luckenwalde: 19.00 Uhr
Urologische Tumorkonferenz
6. Mittwoch
· Demonstrationsraum Radiologie
Klinikum Ernst von Bergmann
Potsdam: 14.00 Uhr
Interdisziplinäre Gefäßkonferenz
· Städt. Klinikum Brandenburg:
16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium
· Praxis Dr. Kirchner, Finsterwalder
Straße 62, Cottbus:
16.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit
· Praxis Dr. Loesch, Großbeerenstraße
109, Potsdam:
20.00 Uhr Qualitätszirkel
Potsdamer Psychotherapeuten
· Hörsaal Institut für Pathologie
Klinikum Ernst von Bergmann
Potsdam: 14.00 Uhr
Interdisziplinäre Tumorkonferenz
· Ost-Brandenburgisches
Tumorzentrum Bad Saarow:
15.45 Uhr Interdisziplinäres
Tumorkonsil
· Institut für Radiologie Klinikum
Frankfurt (Oder): 15.00 Uhr
Interdisziplinäres Tumorboard
· Hämato-onkologische Tagesklinik
Uckermark Schwedt:
15.30 Uhr Interdisziplinäres
onkologisches Konsil
· Demonstrationsraum Radiologie
Ruppiner Kliniken:
15.30 Uhr Onkologisches Konsil
· Demonstrationsraum Radiologie
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:
15.30 Uhr Interdisziplinäres
Tumorkonsil
· Z-Haus Ruppiner Kliniken
Neuruppin:
16.00 Uhr Falldemonstrationen
typischer Mammabefunde
7. Donnerstag
· Potsdam:
7.–10.2. Sonographie-Grundkurs
· Demonstrationsraum Klinikum
Senftenberg:
14.15 Uhr
Interdisziplinäres Gefäßteam
· Demo-Raum Klinik für
Pneumologie Treuenbrietzen:
14.00 Uhr Interdisziplinäres
Tumorkonsil Bronchialkarzinom
8. Freitag
Brandenburgisches Ärzteblatt 1/2008 · 18. Jahrgang
9. Samstag
10. Sonntag
11. Montag
12. Dienstag
· Demonstrationsraum Klinikum
Senftenberg: 14.15 Uhr
Interdisziplinäres Gefäßteam
· Demonstrationsraum Radiologie
Städt. Klinikum Brandenburg:
15.15 Uhr Klinisch pathologischanatomische
Konferenz
13. Mittwoch
· Sana-Kliniken Sommerfeld:
15.15 Uhr Interdisziplinäre
Schmerzkonferenz
· Demonstrationsraum Radiologie
Klinikum Ernst von Bergmann
Potsdam: 14.00 Uhr
Interdisziplinäre Gefäßkonferenz
· Städt. Klinikum Brandenburg:
16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium
· Praxis Dr. Zimmermann,
Breitscheidstraße 41, Bernau:
18.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit
· Hörsaal Institut für Pathologie
Klinikum Ernst von Bergmann
Potsdam: 14.00 Uhr
Interdisziplinäre Tumorkonferenz
· Ost-Brandenburgisches
Tumorzentrum Bad Saarow:
15.45 Uhr Interdisziplinäres
Tumorkonsil
· Institut für Radiologie Klinikum
Frankfurt (Oder): 15.00 Uhr
Interdisziplinäres Tumorboard
· Hämato-onkologische Tagesklinik
Uckermark Schwedt:
15.30 Uhr Interdisziplinäres
onkologisches Konsil
· Demonstrationsraum Radiologie
Ruppiner Kliniken:
15.30 Uhr Onkologisches Konsil
· Demonstrationsraum Radiologie
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:
15.30 Uhr Interdisziplinäres
Tumorkonsil
· Radiologischer Röntgendemoraum
Städt. Klinikum Brandenburg:
15.45 Uhr Interdisziplinäre
Tumorkonferenz
14. Donnerstag
· Demonstrationsraum Klinikum
Senftenberg: 14.15 Uhr
Interdisziplinäres Gefäßteam
· Demo-Raum Klinik für Pneumologie
Treuenbrietzen: 14.00 Uhr
Interdisziplinäres Tumorkonsil
Bronchialkarzinom
15. Freitag
· Potsdam:
15./16.2. Suchtmedizinische
Grundversorgung
· Grünheider Ärztekreis:
Rheuma
16. Samstag
17. Sonntag
18. Montag
· Bernau:
18. – 29.2. Sozialmedizin
19. Dienstag
· Demonstrationsraum Klinikum
Senftenberg: 14.15 Uhr
Interdisziplinäres Gefäßteam
· Städt. Klinikum Brandenburg:
Mangelernährung
20. Mittwoch
· Demonstrationsraum Radiologie
Klinikum Ernst von Bergmann
Potsdam: 14.00 Uhr
Interdisziplinäre Gefäßkonferenz
· Städt. Klinikum Brandenburg:
16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium
· Konferenzraum MEDIAN Klinik
Dahlwitz-Hoppegarten
12.00 Uhr Interdisziplinäre
MEDIAN-Schmerzkonferenz
· Rathenow:
Qualitätszirkel
Psychosomatik/Psychotherapie
· Hörsaal Institut für Pathologie
Klinikum Ernst von Bergmann
Potsdam: 14.00 Uhr
Interdisziplinäre Tumorkonferenz
· Ost-Brandenburgisches
Tumorzentrum Bad Saarow:
15.45 Uhr Interdisziplinäres
Tumorkonsil
· Institut für Radiologie Klinikum
Frankfurt (Oder):
15.00 Uhr Interdisziplinäres
Tumorboard
· Hämato-onkologische Tagesklinik
Uckermark Schwedt:
15.30 Uhr Interdisziplinäres
onkologisches Konsil
· Demonstrationsraum Radiologie
Ruppiner Kliniken:
15.30 Uhr Onkologisches Konsil
· Demonstrationsraum Radiologie
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:
15.30 Uhr Interdisziplinäres
Tumorkonsil
· Feuer- und Rettungswache
Brandenburg:
17.00 Uhr MANV-Update
21. Donnerstag
· Demonstrationsraum Klinikum
Senftenberg:
14.15 Uhr Interdisziplinäres
Gefäßteam
· Demo-Raum Klinik für Pneumologie
Treuenbrietzen:
14.00 Uhr Interdisziplinäres
Tumorkonsil Bronchialkarzinom
22. Freitag
23. Samstag
· Teupitz:
9.00 Uhr 9. Teupitzer
Schlaganfall-Kolloquium
24. Sonntag
25. Montag
26. Dienstag
· Demonstrationsraum Klinikum
Senftenberg:
14.15 Uhr Interdisziplinäres
Gefäßteam
27. Mittwoch
· Demonstrationsraum Radiologie
Klinikum Ernst von Bergmann
Potsdam: 14.00 Uhr
Interdisziplinäre Gefäßkonferenz
· Städt. Klinikum Brandenburg:
16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium
· Praxis Dr. Loesch,
Großbeerenstraße 109,
Potsdam:
19.15 Uhr Qualitätszirkel
„Psychosomatik“
· Hörsaal Institut für Pathologie
Klinikum Ernst von Bergmann
Potsdam:
14.00 Uhr
Interdisziplinäre Tumorkonferenz
· Ost-Brandenburgisches
Tumorzentrum Bad Saarow:
15.45 Uhr Interdisziplinäres
Tumorkonsil
· Institut für Radiologie Klinikum
Frankfurt (Oder):
15.00 Uhr Interdisziplinäres
Tumorboard
· Institut für Radiologie Frankfurt
(Oder):
14.00 Uhr Fallbesprechung
in der Diagnostik von
Erkrankungen der Mamma
· Hämato-onkologische
Tagesklinik Uckermark Schwedt:
15.30 Uhr Interdisziplinäres
onkologisches Konsil
· Demonstrationsraum Radiologie
Ruppiner Kliniken: 15.30 Uhr
Onkologisches Konsil
· Demonstrationsraum Radiologie
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:
15.30 Uhr Interdisziplinäres
Tumorkonsil
· Radiologischer Röntgendemoraum
Städt. Klinikum Brandenburg:
15.45 Uhr Interdisziplinäre
Tumorkonferenz
28. Donnerstag
· Demonstrationsraum Klinikum
Senftenberg:
14.15 Uhr Interdisziplinäres
Gefäßteam
· Demo-Raum Klinik für
Pneumologie Treuenbrietzen:
14.00 Uhr Interdisziplinäres
Tumorkonsil Bronchialkarzinom
29. Freitag
· Neuruppin:
29.2./1.3. Basisseminar
Psychosoziale Onkologische
Versorgung