25.02.2013 Aufrufe

Harte Röntgenstrahlung aus relativistischen Laserplasmen und ...

Harte Röntgenstrahlung aus relativistischen Laserplasmen und ...

Harte Röntgenstrahlung aus relativistischen Laserplasmen und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3 Laser-Plasma Wechselwirkungen<br />

Die Basis aller in dieser Arbeit behandelten Experimente zu lasererzeugter Röntgen-<br />

bremsstrahlung bzw. Linienstrahlung ist die Wechselwirkung eines Sub-Pikosek<strong>und</strong>en<br />

Laserpulses mit Materie. Die Wechselwirkungsprozesse, die die Erzeugung eines<br />

Plasmas <strong>und</strong> die nachfolgende Beschleunigung von Plasmaelektronen bewirken <strong>und</strong><br />

in zweiter Instanz zur Erzeugung von <strong>Röntgenstrahlung</strong> führen, sind sehr vielfältig.<br />

So beeinflussen die Wahl des Targetmaterials, sowie Intensität, Energie <strong>und</strong> zeitli-<br />

che Struktur des Laserpulses die Dichte <strong>und</strong> die räumliche Ausdehnung des Plasmas.<br />

Diese Parameter wirken sich empfindlich auf die Beschleunigung der Plasmaelektro-<br />

nen <strong>aus</strong>. Durch die komplexen realen Bedingungen sind viele der wirkenden Be-<br />

schleunigungsprozesse experimentell nicht voneinander zu trennen. Dies erschwert<br />

die theoretische Beschreibung experimenteller Szenarien ebenso wie die Optimierung<br />

im Hinblick auf maximale Elektronen<strong>aus</strong>beute <strong>und</strong> -energie.<br />

In den folgenden Abschnitten werden die Prozesse, die zur Plasmabildung <strong>und</strong><br />

Beschleunigung von Plasmaelektronen im intensiven Laserfeld führen, im Hinblick<br />

auf die Erzeugung von <strong>Röntgenstrahlung</strong> näher betrachtet.<br />

3.1 Plasmaerzeugung <strong>und</strong> Beschleunigung relati-<br />

vistischer Elektronen<br />

Laserpulse haben kein beliebig steiles zeitliches Intensitätsprofil, so daß, noch be-<br />

vor der Bereich der höchsten Intensität das Target erreicht, die ansteigende Flanke<br />

des Pulses <strong>und</strong> kleine Vorpulse ein Plasma auf der Festkörperoberfläche erzeugen.<br />

Folglich kann nie die Wechselwirkung des intensiven Feldes mit dem Festkörper be-<br />

obachtet werden. Der intensivste Bereich des Laserpulses wechselwirkt immer mit<br />

einem Plasma.<br />

Bereits bei Intensitäten von etwa 10 10 W/cm 2 , also im Bereich der vorderen Flan-<br />

ke des Laserpulses, setzen Multi-Photonen-Ionisationsprozesse ein. Ab Intensitäten<br />

von etwa 10 14 W/cm 2 ist die Feldstärke im Fokus hoch genug, um das Atompotential<br />

soweit abzusenken, daß Tunnelionisation <strong>und</strong> bei noch höheren Intensitäten schließ-<br />

lich Feldionisation eintritt. Diese Ionisationsprozesse verstärken sich lawinenartig<br />

durch Sek<strong>und</strong>ärionisation durch Elektronen – das Ergebnis ist ein heißes Plasma.<br />

Wird das Plasma durch kleine Vorpulse erzeugt, die bei jedem realen Laser-<br />

puls im Bereich von Nanosek<strong>und</strong>en oder Pikosek<strong>und</strong>en vor dem Hauptpuls auf das<br />

Target treffen, so hat es Zeit, sich <strong>aus</strong>zudehnen, bevor der Hauptpuls eintrifft. Die<br />

Plasmadichte ne <strong>und</strong> der Dichtegradient des Plasmas ändern sich also mit der Zeit.<br />

23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!