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Harte Röntgenstrahlung aus relativistischen Laserplasmen und ...

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3.2. Lasergenerierte K-Schalen Linienstrahlung 33<br />

mit α = EK/m0c 2 . Wir verwenden einen von C. A. Quarles [41] vorgeschlagenen se-<br />

miempirischen Ausdruck für den Wirkungquerschnitt, der diese relativistische Kor-<br />

rektur R beinhaltet:<br />

−16 R<br />

σK(U0) = 828 · 10<br />

E2 ln U0<br />

K U0<br />

cm 2 eV 2<br />

. (3.17)<br />

In Abbildung 3.2 ist eine Sammlung verschiedener Meßdaten für den Wirkungsquer-<br />

schnitt im Vergleich zu Gleichung (3.17) gezeigt. Der Wirkungsquerschnitt besitzt<br />

eine Schwelle bei der Ionisationsenergie des jeweiligen Elements (U0 = 1), wächst<br />

danach an <strong>und</strong> erreicht sein Maximum bei etwa der vierfachen Ionisationsenergie<br />

(U0 ≈ 4). Die klassische Behandlung des Wirkungsquerschnittes nach Bethe würde<br />

eine stetige Abnahme des Querschnittes bei hohen Elektronenenergien bewirken.<br />

Der relativistische Korrekturfakor R verhält sich für kleine U0 <strong>und</strong> α ≪ 1 wie R ≈ 1<br />

<strong>und</strong> für U0 ≫ 1 wie R ∼ U0. Er reproduziert damit den logarithmischen Anstieg des<br />

Wirkungsquerschnittes bei <strong>relativistischen</strong> Elektronenenergien. Die Ursache für die-<br />

sen Anstieg ist die Lorentzkontraktion des elektrischen Feldes eines Elektrons mit<br />

relativistischer Energie. Das Feld kollabiert senkrecht zur Bewegungsrichtung des<br />

Elektrons, wodurch seine Stärke <strong>und</strong> damit Reichweite in dieser Richtung zunimmt.<br />

Die Wahrscheinlichkeit, ein Atom zu ionisieren, steigt dadurch trotz der verkürzten<br />

Wechselwirkungszeit an.<br />

In Kapitel 4.2 wird dieser Wirkungsquerschnitt benötigt, um die Produktionsrate<br />

von Kα-Photonen in einer Titanfolie zu berechnen.<br />

Pulsdauer <strong>und</strong> Quellgröße<br />

Plasmaelektronen können nur so lange beschleunigt werden, wie der Laserpuls an-<br />

dauert. Folglich wird auch die Dauer des Röntgenpulses, der durch die Wechselwir-<br />

kung der Elektronen mit dem Festkörpertarget erzeugt wird, in dieser Größenord-<br />

nung liegen. Allerdings sind Laufzeiteffekte der Elektronen im Target zu berücksich-<br />

tigen, die die Emission von Lininenstrahlung verlängern. Für dünne Targets sind<br />

diese jedoch ebenso zu vernachlässigen wie die Rekombinationszeiten innerer Scha-<br />

len, die im Bereich von wenigen Femtosek<strong>und</strong>en liegen. Die Messung der Dauer<br />

so kurzer Röntgenpulse ist mangels Korrelationstechniken bisher nur eingeschränkt<br />

möglich. Aus Pump-Probe-Experimenten kann jedoch geschlossen werden, daß sie<br />

in der Größenordnung (400 ± 200) fs liegen [3]. Die Quellgrößen der lasergenerierten<br />

<strong>Röntgenstrahlung</strong> bewegen sich im Bereich zwischen 20 <strong>und</strong> 100 µm [47–49]. Of-<br />

fensichtlich ist aber die Quellgröße stark durch die Laserintensität <strong>und</strong> das zeitliche<br />

Pulsprofil geprägt [49,50]. Die kleine Quellgröße <strong>und</strong> die ultrakurze Dauer der Rönt-<br />

genpulse sind Eigenschaften, welche die lasergetriebenen Röntgenquellen gegenüber<br />

der Röntgenröhre <strong>und</strong> den klassischen Synchrotronstrahlungsquellen <strong>aus</strong>zeichnen.

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