Motorisiertes Zweirad eher Transportmittel oder ... - Reifenpresse.de
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Motorrad<br />
Italienische Verhältnisse<br />
Reüssiert das motorisierte<br />
<strong>Zweirad</strong> als <strong>Transportmittel</strong> <strong>o<strong>de</strong>r</strong><br />
bleibt es doch vorrangig<br />
Freizeitspaßgerät?<br />
In diesem Jahr konnte die Messe „Motorrä<strong>de</strong>r“ am Standort Dortmund<br />
Jubiläum feiern: Vom 5. bis zum 8. März fand sie nun zum<br />
bereits 25. Mal in <strong>de</strong>n Westfalenhallen statt. Und das relativ unbeeindruckt<br />
von <strong>de</strong>r ansonsten allerorten thematisierten Konjunkturkrise.<br />
„Die Wirtschaftskrise hat die Motorradbranche<br />
noch längst nicht so erfasst wie an<strong>de</strong>re Bereiche“, übte sich<br />
Hans-Jürgen Weigt von <strong>de</strong>r Twin Veranstaltungs GmbH als Ausrichter<br />
<strong>de</strong>r Messe anlässlich von <strong>de</strong>ren Eröffnung <strong>de</strong>nn auch in<br />
Zweckoptimismus. Aber selbst wenn die „Motorrä<strong>de</strong>r 2009“ in<br />
Sachen Besucherzahlen mit einem „kleinen bisschen weniger“<br />
als ein Jahr zuvor vorliebnehmen musste und insofern mit einem<br />
blauen Auge davongekommen zu sein scheint (zumin<strong>de</strong>st<br />
wenn man so manche Absage an<strong>de</strong>rer Messen als Maßstab<br />
nimmt), so spricht die Neuzulassungsstatistik <strong>de</strong>s Kraftfahrtbun<strong>de</strong>samtes<br />
(KBA) <strong>de</strong>nnoch eine leicht an<strong>de</strong>re Sprache.<br />
58<br />
Laut KBA wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n ersten bei<strong>de</strong>n Monaten <strong>de</strong>s Jahres mit<br />
beinahe 19.900 Krafträ<strong>de</strong>rn fast 25 Prozent weniger Maschinen<br />
neu zugelassen als von Januar bis Februar 2008. Allerdings lohnt<br />
durchaus ein etwas genauerer Blick auf das Segment durch Heranziehen<br />
<strong>de</strong>r Zahlen <strong>de</strong>s Industrieverban<strong>de</strong>s Motorrad e.V. (IVM).<br />
Zwar wird die Bilanz bei <strong>de</strong>n richtigen Motorrä<strong>de</strong>rn (mit mehr als<br />
125 Kubikzentimetern Hubraum) dadurch zwar auch nicht besser,<br />
weil <strong>de</strong>m IVM zufolge in <strong>de</strong>n ersten bei<strong>de</strong>n Monaten lediglich gut<br />
9.100 und somit ebenfalls rund 26 Prozent weniger Maschinen neu<br />
auf bun<strong>de</strong>s<strong>de</strong>utsche Straßen gekommen sind als im Vergleichszeitraum<br />
2008 mit gut 12.400 Einheiten. Dafür aber entsprechen<br />
die laut IVM annähernd 1.500 Leichtkrafträ<strong>de</strong>r einem Plus von<br />
immerhin 7,5 Prozent.<br />
Die Neuzulassungen von Rollern – solcher bis genauso wie solcher<br />
über 125 Kubikzentimeter Hubraum – sind bislang allerdings<br />
mit knapp etwas mehr als 2.400 bzw. nicht ganz 1.100 Fahrzeugen<br />
24 respektive 21 Prozent hinter <strong>de</strong>n Vorjahresreferenzwerten zurückgeblieben.<br />
Und das, obwohl <strong>de</strong>r IVM mit Blick auf <strong>de</strong>n Vergleich<br />
<strong>de</strong>r Zulassungen von 2007 und 2008 von einem „Zulassungsboom“<br />
bei <strong>de</strong>n Kraftrollern spricht. Zumin<strong>de</strong>st bis dato scheint sich<br />
dieser 2009 noch nicht fortsetzen zu wollen – auch wenn es freilich<br />
doch noch ein wenig früh in <strong>de</strong>r Saison ist, um sie jetzt schon<br />
komplett abschreiben zu wollen. Zumal schließlich auch Hans-Jürgen<br />
Weigt angesichts <strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r jüngeren Vergangenheit beobachteten<br />
Trends <strong>eher</strong> hin zu Rollern/Leichtkrafträ<strong>de</strong>rn und zunehmend<br />
weg von <strong>de</strong>n „richtigen“ Motorrä<strong>de</strong>rn davon spricht, dass das<br />
motorisierte <strong>Zweirad</strong> möglicherweise vor einer Renaissance als<br />
<strong>Transportmittel</strong> stehen könnte.<br />
In Sachen Besucherzahlen musste die Messe „Motorrä<strong>de</strong>r<br />
2009“ mit einem „kleinen bisschen weniger“<br />
als ein Jahr zuvor vorliebnehmen<br />
NEUE ReifenZeitung 4/2009
Ist <strong>de</strong>r Rollerboom etwa schon wie<strong>de</strong>r zu En<strong>de</strong>?<br />
„Der Trend zum Roller ist keine vorübergehen<strong>de</strong> Mo<strong>de</strong>erscheinung<br />
– <strong>de</strong>r Motorroller ist zur Alternative zum Auto gewor<strong>de</strong>n.<br />
Der Boom im Rollersegment geht weiter“, ist man je<strong>de</strong>nfalls<br />
beim IVM überzeugt. „Mobilität <strong>o<strong>de</strong>r</strong> besser bezahlbare Mobilität<br />
ist auch in Deutschland ein Trend“, hat <strong>de</strong>r IVM-Geschäftsführer<br />
Reiner Brendicke dabei offenbar durchaus das etwa von italienischen<br />
Großstädten geprägte Bild unzähliger zwischen Autoschlangen<br />
sich durchwuseln<strong>de</strong>r Roller <strong>o<strong>de</strong>r</strong> Moppeds vor <strong>de</strong>m<br />
geistigen Auge. Vielleicht haben wir ja tatsächlich auch in <strong>de</strong>n<br />
Innenstädten hierzulan<strong>de</strong> irgendwann „italienische Verhältnisse“,<br />
wenn die Kosten rund um das Auto wie<strong>de</strong>r steigen <strong>o<strong>de</strong>r</strong> sich die<br />
Umweltzonen noch weiter aus<strong>de</strong>hnen.<br />
In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Motorroller<br />
schon im vergangenen Jahr gegen je<strong>de</strong>n Wirtschaftstrend<br />
bezogen auf die Neuzulassungen in Deutschland „ein sensationelles<br />
Plus“ von annähernd 19 Prozent verzeichnen konnten (vgl.<br />
bereits NEUE REIFENZEITUNG 2/2009). „Großstadtmobilität auf<br />
zwei Rä<strong>de</strong>rn macht beson<strong>de</strong>rs viel Spaß“, sieht <strong>de</strong>r Verband die<br />
wendigen Fahrzeuge vor allem als innerstädtische Alternative zum<br />
fahrbaren Untersatz auf vier Rä<strong>de</strong>rn. „Denn wer sich zur Rush-Hour<br />
mit <strong>de</strong>m Auto durch die Stadt ‚wühlen’ muss, ist gleich mehrfach<br />
gestraft. Erst steht man im Stau, dann ist kein Parkplatz zu fin<strong>de</strong>n,<br />
<strong>de</strong>r Spritverbrauch im Stop-and-go-Verkehr macht überhaupt keinen<br />
Spaß, und die Parkgebühren bringen das Fass zum Überlaufen“,<br />
so <strong>de</strong>r IVM.<br />
Nach <strong>de</strong>ssen Überzeugung ist das Ganze im Gegensatz dazu<br />
mit einem Roller viel unkomplizierter und günstiger – beispielsweise<br />
fin<strong>de</strong> man damit doch beinahe immer und überall eine passen<strong>de</strong><br />
Lücke. Deswegen ist <strong>de</strong>r Branchenverband überzeugt, dass<br />
<strong>de</strong>r Roller seinen Höhenflug weiter beschleunigen wird. „Denn er<br />
löst Mobilitätsprobleme an <strong>de</strong>r Basis, beim Verbraucher. Motorrol-<br />
ler sind die Alternative zum Zweitwagen. Und <strong>de</strong>r Roller ist grün –<br />
nicht nur mit Elektroantrieb – weil Roller vielfältige Ressourcensparer<br />
sind: Produktion, Anschaffung, Verbrauch, Emission, Parkraum,<br />
Verkehrsraum. Der Roller vor <strong>de</strong>r Tür ist ein Konjunkturbeschleuniger<br />
für Familien und Volkswirtschaften“, heißt es.<br />
Noch wer<strong>de</strong>n jedoch – wie sich an obigen Zahlen unschwer<br />
ablesen lässt – in Relation zu <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Fahrzeugkategorien<br />
weit mehr richtige Motorrä<strong>de</strong>r zugelassen und stellt auch Brendicke<br />
fest, dass Motorradfahren in erster Linie vorrangig noch „individuelle<br />
Freizeitbeschäftigung“ statt schon simple Fortbewegungsart<br />
von A nach B ist. Und obwohl Weigt selbst eine Renaissance<br />
<strong>de</strong>s motorisierten <strong>Zweirad</strong>es als Frage in <strong>de</strong>n Raum geworfen<br />
hat, so attestiert er ihm <strong>de</strong>nnoch Potenzial auch in ganz an<strong>de</strong>rer<br />
Richtung. „Die emotionale Strahlkraft <strong>de</strong>s Autos ist abgewirtschaftet“,<br />
meint er mit Blick darauf, dass heutzutage das Fahren<br />
etwa mit einem Cabrio nichts Beson<strong>de</strong>res mehr ist, um sich von<br />
<strong>de</strong>r Masse abzuheben. Dies sei folglich eine Chance für das Motorrad,<br />
dieses Feld zu besetzen.<br />
Was will uns <strong>de</strong>r Dichter damit sagen? Die Wirtschaftskrise mag<br />
die Motorradbranche vielleicht tatsächlich noch nicht so arg gebeutelt<br />
haben wie an<strong>de</strong>re Bereiche – was aber für dieses Jahr erwartet<br />
wer<strong>de</strong>n kann, da ist <strong>de</strong>r Erkenntnisstand <strong>de</strong>r <strong>Zweirad</strong>fraktion<br />
<strong>de</strong>r Gleiche wie allerorten: Nichts Genaues weiß man nicht.<br />
An<strong>de</strong>rs lassen sich die teilweise wi<strong>de</strong>rsprüchlichen Parolen – Motorrad<br />
als <strong>Transportmittel</strong>, dann aber auch wie<strong>de</strong>r <strong>eher</strong> als reines<br />
Freizeitvergnügen – nicht <strong>de</strong>uten. Dabei ist es durchaus verständlich,<br />
dass man sich angesichts <strong>de</strong>r momentanen Konjunk-<br />
NEUE ReifenZeitung 4/2009 59
Motorrad<br />
Studienband „Motorradfahren<br />
in Deutschland“ erschienen<br />
Die Faszination und die Freu<strong>de</strong> am Motorradfahren sind ungebrochen<br />
– so fasst die Motorpresse Stuttgart das Ergebnis einer<br />
von ihr gemeinsam mit Industrie und Han<strong>de</strong>l beim Institut für<br />
Demoskopie (IfD) in Allensbach in Auftrag gegebenen Umfrage unter<br />
1.600 Motorradfahrern in Deutschland zusammen, die als Datenbasis<br />
für <strong>de</strong>n Studienband „Motorradfahren in Deutschland 2009“<br />
<strong>de</strong>s Verlages dient. Demnach überwiegt bei <strong>de</strong>n <strong>Zweirad</strong>fans, wenn<br />
es um <strong>de</strong>n Grund für das Motorradfahren geht, <strong>de</strong>r „emotionale Faktor“:<br />
87 Prozent <strong>de</strong>r im Sommer vergangenen Jahres Befragten<br />
nannten als Motiv für ihr Hobby, dass sie „Spaß haben“ wollen, während<br />
78 Prozent darin die Möglichkeit sehen, „ein Stück Freiheit (zu)<br />
genießen“, und es 62 Prozent dazu dient, „<strong>de</strong>m Alltagstrott (zu) entfliehen“.<br />
Von <strong>de</strong>n Umfrageteilnehmern sollen darüber hinaus 43 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Aussage zugestimmt haben, dass ihnen vor <strong>de</strong>m Tage<br />
graue, an <strong>de</strong>m sie das Motorradfahren aufgeben müssen. Aber die<br />
Marktstudie „Motorradfahren in Deutschland 2009“ <strong>de</strong>r Motorpresse<br />
kann unabhängig von diesen Resultaten mit noch mit mehr Daten,<br />
Fakten und Trends zum Motorradmarkt aufwarten und soll zugleich<br />
eine Analyse <strong>de</strong>r Einstellungen, Interessen und <strong>de</strong>s Kaufverhaltens<br />
von Zielgruppen liefern. Demnach verfügt <strong>de</strong>r Markt für Krafträ<strong>de</strong>r<br />
in Deutschland über ein – wie es heißt – „unausgeschöpftes<br />
Potenzial“. Diese Aussage wird offensichtlich daran festgemacht,<br />
dass sich laut IfD Allensbach 15 Millionen Deutsche für das Motorradfahren<br />
interessieren, aber gemäß <strong>de</strong>n Daten <strong>de</strong>s Kraftfahrtbun<strong>de</strong>samtes<br />
(KBA) nur 12,2 Millionen einen Führschein besitzen und<br />
lediglich 5,5 Millionen eine eigene Maschine fahren.<br />
turlage schwer mit Prognosen zum Motorrad(reifen)jahr 2009 tut.<br />
Wenn <strong>de</strong>nn wenigstens das Wetter mitspielen wür<strong>de</strong>, doch angesichts<br />
von Schneefall und Schmud<strong>de</strong>lwetter bis En<strong>de</strong> März scheint<br />
auch von <strong>de</strong>r Seite nicht viel Schützenhilfe zu erwarten zu sein.<br />
Das hat die in <strong>de</strong>r Branche aktiven Reifenhersteller jedoch nicht<br />
davon abgehalten, das eine <strong>o<strong>de</strong>r</strong> an<strong>de</strong>re neue Produkt für diese<br />
Saison zu entwickeln. Natürlich hofft je<strong>de</strong>r, gestärkt aus <strong>de</strong>r Krise<br />
hervorzugehen bzw. dank innovativer leistungsfähiger Motorradreifen<br />
Marktanteile gewinnen zu können. Ganz beson<strong>de</strong>rs viel vor-<br />
60<br />
Gleichzeitig waren im vergangenen Jahr die Neuzulassungen<br />
für Motorrä<strong>de</strong>r jedoch rückläufig, während <strong>de</strong>r Absatz von Leichtkrafträ<strong>de</strong>rn<br />
und -rollern zulegen konnte. „Die hohen Anschaffungskosten<br />
sind mittlerweile nicht nur eine bemerkenswerte Hür<strong>de</strong> für<br />
Nachwuchsbiker <strong>o<strong>de</strong>r</strong> Wie<strong>de</strong>reinsteiger, son<strong>de</strong>rn auch eine Wechselbarriere<br />
für die aktiven Motorradfahrer“, wird auch gleich ein Erklärungsansatz<br />
dafür präsentiert. Und <strong>de</strong>r wird zu<strong>de</strong>m durch weiteres<br />
Zahlenmaterial untermauert, <strong>de</strong>nn 64 Prozent <strong>de</strong>r vom IfD Allensbach<br />
Befragten beabsichtigen, ihre jetzige Maschine länger zu<br />
fahren, weil 80 Prozent davon mit <strong>de</strong>m aktuell gefahrenen Motorrad<br />
zufrie<strong>de</strong>n sind. Darin wird auch <strong>de</strong>r Hauptgrund für das hohe Durchschnittsalter<br />
<strong>de</strong>s Kraftradfuhrparks von 12,8 Jahren gesehen, das damit<br />
noch über <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Pkw-Flotte von <strong>de</strong>rzeit knapp acht<br />
Jahren liegt. Nichts<strong>de</strong>stotrotz planen 25 Prozent <strong>de</strong>r Motorradfahrer<br />
in <strong>de</strong>n nächsten ein bis zwei Jahren <strong>de</strong>n Kauf einer Maschine, und<br />
rund 90 Prozent aller Motorradfahrer wollen ihrem Hobby treu bleiben<br />
bzw. sich nach ihrer jetzigen Maschine wie<strong>de</strong>r ein Motorrad zulegen.<br />
Der Umfrage zufolge wollen sie hierfür im Schnitt 8.300 Euro<br />
auf <strong>de</strong>n Tisch legen, 20 Prozent <strong>de</strong>r Befragten wür<strong>de</strong>n sogar mehr<br />
als 10.000 Euro investieren. „So paradox es unter <strong>de</strong>n schwierigen<br />
ökonomischen Rahmenbedingungen klingen mag: Die aktuelle Situation<br />
be<strong>de</strong>utet für die Motorradbranche nicht nur eine Herausfor<strong>de</strong>rung,<br />
son<strong>de</strong>rn auch eine große Chance“, ist Peter-Paul Pietsch,<br />
Geschäftsbereichsleiter Motorrad <strong>de</strong>r Motor Presse Stuttgart, <strong>de</strong>swegen<br />
überzeugt. „Kleinere, umweltverträgliche Mo<strong>de</strong>lle mit geringem<br />
Verbrauch, vor allem aber preisgünstigere Maschinen könnten<br />
<strong>de</strong>n Nerv <strong>de</strong>r potenziellen Käufer treffen und <strong>de</strong>m durchaus stabilen<br />
Gebrauchtgeschäft wie<strong>de</strong>r Konkurrenz machen. Zukunftspotenzial<br />
liegt zu<strong>de</strong>m in alternativen Antriebstechnologien wie <strong>de</strong>m<br />
Elektromotor“, glaubt er. cm<br />
genommen hat sich in dieser Beziehung auf lange Sicht die Sparte<br />
Motorradreifen <strong>de</strong>r Continental AG. „Wir wollen in Europa zweistellige<br />
Marktanteile erreichen und langfristig in Deutschland<br />
Marktführer wer<strong>de</strong>n“, gibt Jörg Essiger, Geschäftsgruppenleiter<br />
Conti-Motorradreifen, die Marschrichtung vor. Er hat die Hoffnung,<br />
dass <strong>de</strong>r Ersatzmarkt in Deutschland „etwa auf <strong>de</strong>m Niveau bleibt<br />
wie bisher und dass es nicht zum großen Einbruch kommt, weil die<br />
Leute sparen und weniger Motorrad fahren“. Das wünscht sicherlich<br />
nicht nur er sich. christian.marx@reifenpresse.<strong>de</strong><br />
Das Conti-Motorradreifenteam um Geschäftsgruppenleiter<br />
Jörg Essiger (Mitte) will weiter Gas geben:<br />
Langfristig peilt man die Marktführerschaft im <strong>de</strong>utschen<br />
Motorradreifenersatzmarkt an<br />
NEUE ReifenZeitung 4/2009
Weißwandrollerreifen von<br />
Schwalbe<br />
D em Trend, dass Roller im vergangenen Jahr im <strong>de</strong>utschen<br />
Markt beson<strong>de</strong>rs gefragt waren und klassische Mo<strong>de</strong>lle im<br />
Look <strong>de</strong>r 50er-Jahre ein Revival zu erleben scheinen, will die<br />
Schwalbe – Ralf Bohle GmbH mit neuen Weißwand-Scooterreifen<br />
Rechnung tragen. „Reifen mit Weißwand gehören zu <strong>de</strong>n 50er-Jahren<br />
wie <strong>de</strong>r Pettycoat. Wie die aktuellen Verkaufszahlen belegen,<br />
fahren zurzeit immer mehr Scooterfans auf diese Retromo<strong>de</strong>lle ab:<br />
Die Roller im Stil <strong>de</strong>r Vespa GT gehören mit Abstand zu <strong>de</strong>n meistverkauften<br />
2008“, begrün<strong>de</strong>t das Unternehmen, warum ab Mai zwei<br />
neue Profile namens „HS243“ und „Weatherman“ das Schwalbe-<br />
Lieferprogramm ergänzen wer<strong>de</strong>n. Hinter bei<strong>de</strong>n Weißwandmo<strong>de</strong>llen<br />
verberge sich Reifentechnik auf <strong>de</strong>m neuesten Stand, heißt<br />
es. Der Allwetterreifen „Weatherman“ soll dank Silikamischung und<br />
lamellierter Schulterblöcke nicht nur gute Haftung auf kalter nasser<br />
Straße bieten, son<strong>de</strong>rn sich zugleich durch einen geringen Abrieb<br />
im Sommer auszeichnen. Geplant sind von ihm die sechs Größen<br />
3.50-10, 100/80-10, 120/70-10, 110/70-11, 120/70-12 und<br />
130/70-12, <strong>de</strong>r „HS243“ wird <strong>de</strong>mnach in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Dimensionen<br />
3.00-10 und 3.50-10 aufgelegt. „Wir haben die Weißwandreifen<br />
auf einer Vespa GTV – Son<strong>de</strong>rmo<strong>de</strong>ll 60 Years Vespa – auf <strong>de</strong>r<br />
Intermot in Köln vorgestellt. Fachhändler, Großhändler und Verbraucher<br />
waren von <strong>de</strong>r Optik begeistert“, so Schwalbe-Produktmanager<br />
Marcus Lambertz. cm<br />
Ab Mai sind die bei<strong>de</strong>n Schwalbe-Weißwandprofile „Weatherman“ (links)<br />
und „HS243“ lieferbar<br />
Motorrad<br />
Freuen sich über die Aufnahme <strong>de</strong>r Straub-Unternehmensbroschüre<br />
in das „Kompendium <strong>de</strong>r Werbung“: Roland Schnepf (links),<br />
Inhaber <strong>de</strong>r Werbeagentur Print Design, und Eugen Straub, Inhaber<br />
von Reifen Straub<br />
Straub-Broschüre ins<br />
„Jahrbuch <strong>de</strong>r Werbung 2009“<br />
aufgenommen<br />
Eine von <strong>de</strong>r Biberacher Werbeagentur Print Design für Reifen<br />
Straub erstellte Unternehmensbroschüre ist in das neue „Jahrbuch<br />
<strong>de</strong>r Werbung 2009“ aufgenommen wor<strong>de</strong>n. „Das Ziel war es,<br />
in diesen wirtschaftlich nicht einfachen Zeiten positive Impulse zu<br />
geben und Reifen Straub als innovatives Unternehmen darzustellen,<br />
bei <strong>de</strong>r Zielgruppe von Großverbrauchern adäquat zu positionieren<br />
und neue Umsätze zu generieren. Und ich <strong>de</strong>nke, dies ist<br />
uns perfekt gelungen. Man muss eben mehr tun und immer einen<br />
Schritt weiter <strong>de</strong>nken. Und das zahlt sich einfach aus“, freut sich<br />
Eugen Straub, Inhaber von Reifen Straub, gemeinsam mit Roland<br />
Schnepf, Inhaber <strong>de</strong>r Werbeagentur, für die diese Auszeichnung<br />
nach 2007 bereits die zweite in <strong>de</strong>m „Kompendium <strong>de</strong>r Werbung“<br />
im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum ist. In <strong>de</strong>r Broschüre wer<strong>de</strong> die inhabergeführte<br />
mittelständische Firma Reifen Straub mit ihren Nie<strong>de</strong>rlassungen<br />
von Göppingen bis Friedrichshafen „prägnant und grafisch<br />
auffallend“ dargestellt, wobei die Farbwahl, die Texte und nicht<br />
alltägliche Bil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Druckwerk eine beson<strong>de</strong>re Note verleihen<br />
sollen, heißt es. „Die Unternehmensdarstellung sollte erfrischend<br />
zu lesen, informativ und keinesfalls langweilig sein“, erklärt Schnepf.<br />
„Die Reaktionen <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n sind durchweg sehr positiv, und dass<br />
sie ausgezeichnet wur<strong>de</strong>, ist für uns natürlich eine Ehre, und darauf<br />
sind wir stolz. Außer<strong>de</strong>m ist es auch für unsere Kun<strong>de</strong>n eine<br />
Bestätigung, mit einer leistungsfähigen und kreativen Werbeagentur,<br />
die sich mit <strong>de</strong>n Großen <strong>de</strong>r Branche messen kann, zusammenzuarbeiten“,<br />
ergänzt er. cm<br />
NEUE ReifenZeitung 4/2009 61
Motorrad<br />
Drei auf einen Streich<br />
Neue Dunlop-Motorradreifen<br />
für Straße und Gelän<strong>de</strong><br />
Ungeachtet aller Krise hat Dunlop gleich drei neue Motorradreifen<br />
vorgestellt: einerseits <strong>de</strong>n Nachfolger <strong>de</strong>s Hypersportmo<strong>de</strong>lls „Qualifier“,<br />
<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>m Namenszusatz „II“ zu erkennen ist, sowie an<strong>de</strong>rerseits<br />
in Form <strong>de</strong>r „MX 51“ und „MX 31“ genannten Typen zwei<br />
Pneus für <strong>de</strong>n Gelän<strong>de</strong>einsatz. Eingela<strong>de</strong>n auf die konzerneigene<br />
Teststrecke im französische Mireval hatte man dazu 130 Pressevertreter<br />
aus 15 Län<strong>de</strong>rn Europas. „In Sachen Motorradreifen kann<br />
man das vergangene Jahr für Dunlop als ein gutes bezeichnen. Wir<br />
haben unseren Umsatz in Europa um sieben Prozent steigern können.<br />
Und für 2009/2010 haben wir große Pläne“, so Sanjay Khanna,<br />
Geschäftsführer Motorradreifen bei Goodyear Dunlop Europe.<br />
Gleichwohl wird 2009 seinen Worten zufolge angesichts <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen<br />
Konjunkturlage wohl ein schwieriges Jahr wer<strong>de</strong>n, wobei<br />
man sich mithilfe <strong>de</strong>r neuen Produkte eine gute Ausgangsposition<br />
für die Zeit nach <strong>de</strong>r Krise sichern will.<br />
Für die ersten bei<strong>de</strong>n Monate <strong>de</strong>s laufen<strong>de</strong>n Jahres spricht Khanna<br />
auf entsprechen<strong>de</strong> Nachfrage <strong>de</strong>r NEUE REIFENZEITUNG<br />
von einem Absatzrückgang bei Motorradreifen in <strong>de</strong>r Größenordnung<br />
von 30 Prozent in Europa. „Allerdings führen wir dies <strong>eher</strong> auf<br />
Lagerbereinigungseffekte vor <strong>de</strong>m eigentlichen Start <strong>de</strong>r Saison zurück.<br />
Für das Gesamtjahr gehen wir von einem Absatzminus zwischen<br />
zehn und 15 Prozent aus“, ver<strong>de</strong>utlicht Khanna, was man bei<br />
Dunlop unter einem schwierigen Jahr versteht. Nichts<strong>de</strong>stoweniger<br />
erhofft sich <strong>de</strong>r Hersteller, dank <strong>de</strong>r neuen Produkte seine Marktposition<br />
trotz dieser <strong>eher</strong> widrigen Marktbedingungen festigen bzw.<br />
noch auszubauen zu können. „Unser Ziel ist es, die Nummer eins<br />
bei Radialreifen und die Nummer zwei bei Motorradreifen insgesamt<br />
zu wer<strong>de</strong>n“, erklärt Khanna.<br />
Derzeit sieht sich Dunlop in Bezug auf <strong>de</strong>n Motorradreifenmarkt<br />
– wie er auf Rückfrage sagt – in Europa „unter <strong>de</strong>n ersten Dreien“,<br />
wobei er jedoch darauf hinweist, dass dies in einzelnen Län<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r<br />
Region durchaus an<strong>de</strong>rs sein könne. Als ein Beispiel dafür kann man<br />
getrost Deutschland erwähnen, <strong>de</strong>nn hierzulan<strong>de</strong> geben die Marktanteile<br />
<strong>de</strong>finitiv keine Top-drei-Position her. „Im <strong>de</strong>utschen Markt ist<br />
die Situation eine an<strong>de</strong>re. Wir haben uns hier bewusst aus manchen<br />
Segmenten zurückgezogen. Beispielsweise hat <strong>de</strong>r ‚Qualifier’<br />
in Deutschland teilweise nicht so gute Kritiken bekommen, sodass<br />
62<br />
es keinen Sinn gemacht hätte, ihn weiter im Markt zu pushen“, meint<br />
Khanna. Gewissermaßen habe man also auf das richtige Produkt<br />
gewartet, ergänzt er mit Blick auf <strong>de</strong>n jetzt vorgestellten Nachfolger<br />
„Qualifier II“, in <strong>de</strong>n Dunlop große Erwartungen setzt.<br />
Im Zuge <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s neuen Reifens hat man sich nicht<br />
nur mittels sogenannter Fokusgruppen bei bis zu 50 europäischen<br />
Motorradfahren umgehört, was sie von einem Reifen für das Hypersportsegment<br />
erwarten, son<strong>de</strong>rn man hat dabei auch einen analogen<br />
und offenbar zu<strong>de</strong>m erfolgreichen Ansatz (siehe Kastentext) wie<br />
bei <strong>de</strong>m Tourensportreifen „Roadsmart“ verfolgt. Emmanuel Robinet,<br />
Forschungs- und Entwicklungsdirektor Motorrad-/Motorsportreifen<br />
bei Goodyear Dunlop Europe, fasst dies unter <strong>de</strong>m Begriff „Combined<br />
Technology Approach“ zusammen. Ausgehend von <strong>de</strong>m Vorgängermo<strong>de</strong>ll<br />
und <strong>de</strong>ssen Leistungseigenschaften bzw. „Key Tire<br />
Performances“ – wie Robinet sagt – wur<strong>de</strong>n zusammen mit <strong>de</strong>n sogenannten<br />
als „Key Tire Chararcteristics“ bezeichneten Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
letztlich die grundlegen<strong>de</strong>n Entwicklungs- und Konstruktionsfaktoren<br />
festgelegt. „Unter <strong>de</strong>n ‚Key Design Factors’ verstehen<br />
wir solche Dinge wie die Kontur, Profilgestaltung, Mischungsspezifikation<br />
usw.“, erklärt <strong>de</strong>r Entwickler.<br />
Dabei geht es <strong>de</strong>m Hersteller eigenen Angaben zufolge nicht<br />
darum, ein perfektes Produkt nur hinsichtlich eines einzelnen Parameters<br />
wie etwa Grip zu entwickeln, son<strong>de</strong>rn vielmehr eines, das in<br />
allen wichtigen Disziplinen punkten kann. „Wie für alle an<strong>de</strong>ren Hersteller<br />
ist es auch für uns relativ einfach, einen Reifen allein hinsichtlich<br />
<strong>de</strong>s besten Grips <strong>o<strong>de</strong>r</strong> in Richtung hoher Laufleistungen zu<br />
optimieren. Aber die Kunst besteht darin, alle Anfor<strong>de</strong>rungen gleichzeitig<br />
realisieren zu können“, meint Robinet. Der neue „Qualifier II“,<br />
<strong>de</strong>r laut Khanna in Konzernwerken in Japan und Frankreich gefertigt<br />
wird, soll dabei in allen Disziplinen gegenüber seinem Vorgänger<br />
zugelegt haben. Er biete Supersportfahrern <strong>de</strong>mnach eine exzellente<br />
Kombination aus Nass- und Trockenhaftung, wobei er – so<br />
Dunlop – diese „Technologieschwerpunkte aus <strong>de</strong>n Elementen <strong>de</strong>s<br />
preisgekrönten ‚Roadsmart’“ ziehe. Gemeint damit ist, dass sich bei<br />
ihm Details wie beispielsweise etwa eine „MultiTread“ genannte<br />
Mehrkomponentenlaufflächenmischung <strong>o<strong>de</strong>r</strong> die als CTCS (Carcass<br />
„Für 2009/2010 haben wir<br />
große Pläne“, so Sanjay<br />
Khanna, Geschäftsführer<br />
Motorradreifen bei Goodyear<br />
Dunlop Europe<br />
NEUE ReifenZeitung 4/2009
„Sportmax Roadsmart” zum besten<br />
Motorradreifen <strong>de</strong>s Jahres 2008 gekürt<br />
Der „Sportmax Roadsmart“ von Dunlop ist von <strong>de</strong>r britischen Motorradzeitschrift Motorcycle<br />
News als „Best New Tyre“ 2008 ausgezeichnet wor<strong>de</strong>n. Vergeben wur<strong>de</strong>n<br />
die Awards <strong>de</strong>s Blattes – abgesehen von <strong>de</strong>n besten Produkten <strong>de</strong>s Jahres wur<strong>de</strong>n auch<br />
Motorradhersteller und herausragen<strong>de</strong> Persönlichkeiten <strong>de</strong>r Branche geehrt – im Rahmen<br />
<strong>de</strong>r Carole Nash Motorcycle & Scooter Show im Birminghamer NEC. Gelobt wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
„Roadsmart“ von <strong>de</strong>n Juroren wegen seiner Performance sowohl im Nassen als auch auf<br />
trockenen Fahrbahnen. „Der ‚Roadsmart’<br />
setzt völlig neue Maßstäbe im Sporttouringsegment“,<br />
sagt Michael Neeves, Testchef<br />
bei <strong>de</strong>n Motorcycle News. Die Fachjury<br />
soll bei ihrem Urteil neben <strong>de</strong>m Verkaufserfolg<br />
<strong>de</strong>s Multi-Compound-Sporttourenreifens<br />
auch seine Funktionalität,<br />
seine Gesamt-Performance sowie seine<br />
Innovationskraft in Form <strong>de</strong>r sogenannten<br />
„Trumpet-Technologie“-Konstruktion be-<br />
„Sportmax Roadsmart”<br />
rücksichtigt haben: Dabei zieht sich eine<br />
wi<strong>de</strong>rstandsfähigere Gummimischung in<br />
<strong>de</strong>r Laufflächenmitte unterhalb <strong>de</strong>r weicheren,<br />
gripmaximieren<strong>de</strong>n seitlichen Mischung<br />
bis hin zur Reifenschulter. Der Dunlop-Reifen<br />
sei <strong>de</strong>r i<strong>de</strong>ale Reifen für Allwetterfahrer<br />
von Sporttourern und Tourern, die<br />
bei sportlicher Gangart und höheren<br />
Schräglagen das Handling und Gripvermögen<br />
eines Sportreifens nicht missen<br />
möchten, gleichzeitig aber großen Wert auf<br />
hohe Laufleistung und gute Stabilität legen,<br />
heißt es. cm<br />
Tension Control System) bezeichnete Karkasskonstruktion wie<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>n.<br />
Selbst wenn er als konsequente Weiterentwicklung <strong>de</strong>s<br />
„D207E“, „D208“ und „Qualifier“ tituliert wird, so ist die Laufflächenmischung<br />
<strong>de</strong>s „Qualifier II“ <strong>de</strong>nnoch von <strong>de</strong>m Rennreifen „D211GP“<br />
abgeleitet. Am Hinterradreifen kommt dabei zur Reifenschulter hin<br />
eine weichere Mischung zum Einsatz, die or<strong>de</strong>ntlich Grip in Schräglage<br />
gewährleisten soll. Mit <strong>de</strong>r vergleichsweise härteren Mischung<br />
in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>r Lauffläche verbin<strong>de</strong>t Dunlop ein Plus an Laufleistung.<br />
Am Vor<strong>de</strong>rradreifen verwen<strong>de</strong>t Dunlop <strong>de</strong>mgegenüber nur eine<br />
Gummimischung. „Dank seiner ‚MultiTread’-Technologie zeichnet<br />
sich <strong>de</strong>r ‚Qualifier II’ auch bei beson<strong>de</strong>rs sportlicher Gangart<br />
durch maximalen Grip sowie exzellente Traktion aus und überzeugt<br />
zu<strong>de</strong>m durch beson<strong>de</strong>rs hohe Nasshaftung. Er präsentiert sich als<br />
ein Supersportreifen, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Fahrer ein stets sicheres Fahrgefühl,<br />
gute Rückmeldung und eine vertrauenerweckend hohe Kurvenstabilität<br />
vermittelt“, sagt <strong>de</strong>r Hersteller, <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r laufrichtungsorientierten<br />
Profilgestaltung <strong>de</strong>s Reifens eine reduzierte Neigung zur Sägezahnbildung<br />
verbin<strong>de</strong>t.<br />
Durch <strong>de</strong>n Einsatz neuer Laufflächenmischungen soll sich darüber<br />
hinaus das Temperaturfenster <strong>de</strong>utlich vergrößert haben, in<br />
Motorrad<br />
Emmanuel Robinet, Forschungs- und Entwicklungsdirektor<br />
Motorrad-/Motorsportreifen bei Goodyear<br />
Dunlop Europe<br />
<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Supersportreifen optimal funktioniert.<br />
Selbst rutschige bzw. nasse Fahrbahnen<br />
sollen <strong>de</strong>n „Qualifier II“ nicht vor unlösbare<br />
Aufgaben stellen. Dies führt Dunlop auf<br />
ein optimiertes Mischverfahren und eine<br />
neue, höchst dispergierbare Silica-Art, durch<br />
die eine bessere Verbindung mit <strong>de</strong>n Polymeren<br />
erzielt wer<strong>de</strong>n könne, sowie auf ultrafeine<br />
Rußpartikel in <strong>de</strong>r Gummimischung zurück.<br />
Des Weiteren wer<strong>de</strong>n die kürzeren Aufwärmphasen<br />
bei niedrigen Umgebungstemperaturen,<br />
verbesserte Nass- und Trockenhaftung<br />
sowie eine gute Hochgeschwindigkeitsstabilität<br />
und eine höhere Verschleißfestigkeit<br />
ebenso auf <strong>de</strong>n Einfluss <strong>de</strong>r Mischung<br />
zurückgeführt wie die optimierte Bo<strong>de</strong>naufstandsfläche<br />
beim Kontakt mit <strong>de</strong>r Fahrbahn, die <strong>de</strong>m Fahrer eine perfekte Rückmeldung<br />
vermitteln soll.<br />
Unterstützend wirkt diesbezüglich CTCS: Diese Technologie ermöglicht<br />
es Dunlop, die Spannung innerhalb <strong>de</strong>r Karkasse zu variieren,<br />
sodass sich Belastungen im Reifen optimal verteilen können.<br />
Dadurch wer<strong>de</strong> aber nicht nur die Kontaktfläche zur Fahrbahn verbessert,<br />
son<strong>de</strong>rn zugleich noch die Seitenstabilität erhöht, sagt <strong>de</strong>r<br />
Reifenhersteller. „Der Fahrer profitiert von einer besseren Eigendämpfung<br />
<strong>de</strong>s Reifens, einer größeren Kontaktfläche beson<strong>de</strong>rs in<br />
Schräglagen sowie insgesamt verbesserten Fahreigenschaften. Haftungsvermögen<br />
und Stabilität <strong>de</strong>s neuen ‚Qualifier II’ liegen auch in<br />
schnellen Kurvenpassagen auf beson<strong>de</strong>rs hohem Niveau“, erläutert<br />
Robinet die Auswirkungen all <strong>de</strong>ssen in <strong>de</strong>r Praxis. Wie beim „Roadsmart“<br />
habe man bei <strong>de</strong>m Supersportreifen <strong>de</strong>n Fokus bei <strong>de</strong>r Konstruktion<br />
auf permanent gutes Feedback, exaktes Handling und hohes<br />
Gripniveau auf nasser Straße gelegt, bringt er die Designziele<br />
bei <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s Neuen auf einen Nenner, <strong>de</strong>r seit März in<br />
<strong>de</strong>n Größen 130/70 ZR16, 120/60 ZR17, 120/70 ZR17, 160/60 ZR17,<br />
170/60 ZR17, 180/55 ZR17, 190/50 ZR17, 190/55ZR17 sowie<br />
200/50 ZR17 erhältlich ist.<br />
NEUE ReifenZeitung 4/2009 63
Motorrad<br />
Während beim „Qualifier“-Vor<strong>de</strong>rradreifen<br />
nur eine Gummimischung zum Einsatz<br />
kommt, setzt Dunlop beim Hinterradreifen<br />
auf eine Mehrkomponentenlaufflächenmischung<br />
Als Vertriebs- und Marketingdirektor<br />
Motorradreifen ist<br />
Sharon Antonaros bei Goodyear<br />
Dunlop verantwortlich für die<br />
Region EMEA (Europe, Middle<br />
East, Africa)<br />
Der „Geomax MX51“ (links) für mittelschwere Bö<strong>de</strong>n löst <strong>de</strong>n „D756“ ab, <strong>de</strong>r „Geomax MX31“ für weiche<br />
Untergrün<strong>de</strong> ist Nachfol<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s „D773“<br />
In Mireval hat Dunlop aber nicht nur <strong>de</strong>n „Qualifier II“ vorgestellt, son<strong>de</strong>rn auch zwei<br />
Motocrossreifen, die gleichfalls zu Beginn dieser Saison auf <strong>de</strong>n Markt gekommen sind.<br />
Das „Geomax MX51“ genannte Mo<strong>de</strong>ll für mittelschwere Bö<strong>de</strong>n soll <strong>de</strong>n „D756“ in <strong>de</strong>r Produktpalette<br />
<strong>de</strong>s Herstellers ersetzen, wobei <strong>de</strong>r Neue seinem Vorgänger hinsichtlich aller<br />
Leistungskriterien überlegen sein und zu<strong>de</strong>m noch eine höhere Laufleistung mitbringen<br />
soll. Der „Geomax MX31“ wird <strong>de</strong>mgegenüber als Nachfolger <strong>de</strong>s „D773” beschrieben und<br />
wird Dunlop zufolge auf weichen Untergrün<strong>de</strong>n wie Sand <strong>o<strong>de</strong>r</strong> Schlamm neue Maßstäbe<br />
zu setzen wissen. „Das Motocrosssegment ist ein wichtiges für uns, <strong>de</strong>nn Dunlop engagiert<br />
sich innerhalb Europas bei vielen Meisterschaften“, weiß Sharon Antonaros, Vertriebsund<br />
Marketingdirektor Motorradreifen für die Region EMEA (Europe, Middle East, Africa)<br />
bei Goodyear Dunlop, die Nähe zum Motorsport hervorzuheben. Und das nicht ohne Grund.<br />
Denn zum einen sind in die Konstruktion die Erfahrungen aus <strong>de</strong>m Motorsport eingeflossen,<br />
sowie zum an<strong>de</strong>ren hat das Entwicklerteam Prototypen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n neuen Mo<strong>de</strong>lle im<br />
Vorfeld unter extremen Rennbedingungen durch Profifahrer aus <strong>de</strong>r Dunlop-AMA Supercross-<br />
und Motocrossserie testen lassen.<br />
Damit sollten die Motocrossreifen schon vor ihrer Markteinführung „bis ans Limit“ erprobt<br />
wer<strong>de</strong>n. Zumal – wie <strong>de</strong>r Hersteller selbst sagt – die Vertreter <strong>de</strong>r aktuellen „Geomax“-Generation<br />
insbeson<strong>de</strong>re für extrem engagierte Motorradfahrer im Motocrossbereich<br />
entwickelt wur<strong>de</strong>n. Deswegen verfügen sowohl <strong>de</strong>r „MX51“ als auch <strong>de</strong>r „MX31“ über eine<br />
patentierte „Geomax“-Reinforced-Profilgestaltung, die durch breite Stege zwischen <strong>de</strong>n<br />
Stollen charakterisiert ist. „Mit <strong>de</strong>m neuen Design konnte die Performance insbeson<strong>de</strong>re<br />
hinsichtlich Handling und Haltbarkeit enorm verbessert wer<strong>de</strong>n“, heißt es über die bei<strong>de</strong>n<br />
Reifenmo<strong>de</strong>lle, die das Neuheitentrio in <strong>de</strong>r Dunlop-Motorradreifenpalette komplettieren.<br />
Vorerst je<strong>de</strong>nfalls – <strong>de</strong>nn Antonaros hat zwischen <strong>de</strong>n Zeilen bereits ange<strong>de</strong>utet, dass <strong>de</strong>r<br />
Hersteller in diesem Jahr durchaus möglicherweise noch nachlegen wird. Was genau es<br />
damit auf sich haben könnte, hat freilich noch nicht verraten. Aber schon Khanna hatte ja<br />
durchblicken lassen, dass man sich so einiges für dieses und das kommen<strong>de</strong> Jahr vorgenommen<br />
hat. christian.marx@reifenpresse.<strong>de</strong><br />
Rennfahrer Marco Simoncelli, <strong>de</strong>r im September 2008 mit seiner<br />
Werks-Gilera beim Motorrad-Grand-Prix in Motegi (Japan) <strong>de</strong>n 200. Sieg<br />
und <strong>de</strong>n 16. Titelgewinn in Folge für Dunlop in <strong>de</strong>r Klasse bis<br />
250 Kubikzentimeter Hubraum einfahren konnte, ließ es sich nicht nehmen,<br />
bei <strong>de</strong>r „Qualifier“-Präsentation mit dabei zu sein
Delticom grün<strong>de</strong>t Reifengroßhan<strong>de</strong>ls- und<br />
Logistiktochter Pnebo<br />
Onlinereifenhändler Delticom startet<br />
mit einer neuen Großhan<strong>de</strong>lstochtergesellschaft<br />
in die neue <strong>Zweirad</strong>reifensaison.<br />
Die Pnebo Gesellschaft Reifengroßhan<strong>de</strong>l<br />
& Logistik wird von Matthias Twelker,<br />
<strong>de</strong>r 17 Jahre Erfahrung im Motorradreifengroßhan<strong>de</strong>l<br />
mitbringt, geleitet. Mit<br />
Meinhard Scharnewski, <strong>Zweirad</strong>mechanikermeister<br />
mit über 26 Jahren Branchenerfahrung,<br />
biete Pnebo Servicequalität auf<br />
höchstem Niveau, teilt Delticom mit. „Wir<br />
sind zuversichtlich, neuen Schwung in <strong>de</strong>n<br />
Reifengroßhan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>s Zweirradmarktes<br />
zu bringen“, erläutert Jens<br />
Engelking, Geschäftsführer <strong>de</strong>r<br />
Pnebo GmbH und führt weiter aus:<br />
„Unsere Beratungskompetenz und<br />
unser umfassen<strong>de</strong>s Know-how bei<br />
Motorradreifen möchten wir nun<br />
mit Pnebo an <strong>de</strong>n Fachhan<strong>de</strong>lskun<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r Reifen- und Motorradbranche<br />
bringen. Dabei legen wir<br />
Wert auf persönliche Kontakte und<br />
freuen uns, wenn wir <strong>de</strong>n einen<br />
<strong>o<strong>de</strong>r</strong> an<strong>de</strong>ren Kun<strong>de</strong>n auch am Telefon<br />
von unserer Kompetenz<br />
überzeugen können.“<br />
Pnebo soll Motorradwerkstätten und<br />
Reifenhändlern helfen, Zeit und Geld zu<br />
sparen. Wie bei Onlineangeboten üblich,<br />
kann je<strong>de</strong>rzeit rund um die Uhr eingekauft<br />
wer<strong>de</strong>n. Unterstützt wer<strong>de</strong>n potenzielle<br />
Kun<strong>de</strong>n bei ihrer Produktauswahl unter an<strong>de</strong>rem<br />
mit einer Bereifungsdatenbank inklusive<br />
Freigabe-Downloads. Der Pnebo-<br />
Kun<strong>de</strong> erfährt über eine Anzeige direkt<br />
online, ob die gewünschten Pneus auch<br />
verfügbar sind.<br />
Bei www.Pnebo.<strong>de</strong> sind heute quasi al-<br />
Motorrad<br />
le wichtigen Motorra<strong>de</strong>ifen auch verfügbar.<br />
Hierfür wur<strong>de</strong>n Lagerkapazitäten erweitert.<br />
Ein m<strong>o<strong>de</strong>r</strong>nes Reifenlogistikzentrum<br />
sorgt für Verfügbarkeit und Reifennachschub.<br />
Bei Bestellungen, die bis 15<br />
Uhr eines Werktages eingehen, können<br />
Kun<strong>de</strong>n schon am nächsten Tag in <strong>de</strong>n<br />
Genuss ihres frischen Gummis kommen.<br />
Bereits ab einem Reifen wird versandkostenfrei<br />
angeliefert. dv<br />
Matthias Twelker Meinhard Scharnewski Jens Engelking<br />
Langstreckenweltrekord auf Pirelli-Motorradreifen<br />
Ein internationales Fahrerteam hat am 14. und 15. März 2009 einen<br />
neuen 24-Stun<strong>de</strong>n-Langstreckenweltrekord für Serienmotorrä<strong>de</strong>r<br />
aufgestellt: Mit einer Suzuki Hayabusa 1300 wur<strong>de</strong> dabei<br />
eine Gesamtdistanz von 5.135,071 Kilometern zurückgelegt<br />
– mit nur einem Reifensatz <strong>de</strong>s neuen Pirelli-Mo<strong>de</strong>lls „Angel ST“.<br />
Schauplatz <strong>de</strong>s Ganzen war <strong>de</strong>r italienische Hochgeschwindigkeitskurs<br />
in Nardò (Apulien), wo die Maschine mit bis zu 300 Ki-<br />
lometern in <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong> bewegt wur<strong>de</strong>. Angesichts <strong>de</strong>r erzielten<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit jenseits <strong>de</strong>r Marke von 210 Kilometern<br />
pro Stun<strong>de</strong> sieht Pirelli damit die Stabilität und Haltbarkeit<br />
<strong>de</strong>s „Angel ST“ unter maximaler Belastung bestätigt. Mit einem<br />
zweiten Motorrad – einer Kawasaki GTR 1400 <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>lljahrganges<br />
2009 – wur<strong>de</strong>n darüber hinaus noch weitere Rekor<strong>de</strong><br />
eingefahren, so unter an<strong>de</strong>rem ein Zwölf-Stun<strong>de</strong>n-Weltrekord,<br />
bei <strong>de</strong>m die Fahrstrecke von 2.502,873 Kilometern einer<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit von 208,573 Kilometern in<br />
<strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong> entspricht. An <strong>de</strong>n Fahrten, bei <strong>de</strong>nen alles in<br />
allem 13 neue Rekor<strong>de</strong> aufgestellt wur<strong>de</strong>n, beteiligten sich<br />
neben 15 internationalen Journalisten, die je<strong>de</strong>r auf min<strong>de</strong>stens<br />
einer <strong>de</strong>r Maschinen jeweils eine halbe Stun<strong>de</strong> –<br />
20 Minuten Fahrt zuzüglich zehn Minuten für die Technik<br />
– unterwegs waren, auch Mitarbeiter <strong>de</strong>r Pirelli-Motorradreifensparte,<br />
darunter unter an<strong>de</strong>rem <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>r Testabteilung<br />
Salvo Pennisi <strong>o<strong>de</strong>r</strong> Entwicklungschef Piero Misani.<br />
cm<br />
NEUE ReifenZeitung 4/2009 65
Motorrad<br />
Kurzgefasst ...<br />
Reifen bei Motorrä<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>r<br />
Mängelstatistik auf Rang zwei<br />
90 Prozent aller Motorrä<strong>de</strong>r, die im vergangenen<br />
Jahr zur Hauptuntersuchung<br />
zu TÜV Süd kamen, hatten keine<br />
<strong>o<strong>de</strong>r</strong> nur geringe Mängel. Verglichen<br />
mit <strong>de</strong>m Zustand <strong>de</strong>r Autos auf<br />
Deutschlands Straßen sind die Zweirä<strong>de</strong>r<br />
damit wesentlich besser gewartet.<br />
Die Beleuchtung schlug mit 28,7 Prozent<br />
aller aufgelisteten Mängel bei <strong>de</strong>n<br />
Motorrä<strong>de</strong>rn zu Buche. Gleich danach<br />
– mit 24,2 Prozent – folgen Mängel an<br />
<strong>de</strong>n Achsen, Rä<strong>de</strong>rn und Reifen. „Solche<br />
Mängel sind beson<strong>de</strong>rs gefährlich“,<br />
betont Horst Schnei<strong>de</strong>r (Geschäftsführer<br />
<strong>de</strong>r TÜV Süd Auto Service<br />
GmbH) und bedauert, dass sich<br />
diese Quote in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren<br />
nicht verbessert habe. Beson<strong>de</strong>res<br />
Sorgenkind in dieser Gruppe: die Reifen.<br />
Zu geringe Profiltiefe und Beschädigungen<br />
auf <strong>de</strong>r einen, geän<strong>de</strong>rte und<br />
nicht genehmigte Reifenkombinationen<br />
auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite – alles Mängel,<br />
die auf Kosten <strong>de</strong>r Sicherheit gehen.<br />
dv<br />
Broschüre „Easy Cruisen“ von<br />
GTÜ und IFZ erstellt<br />
Damit sich Motorradfahrer zum Start in<br />
die <strong>Zweirad</strong>saison auf <strong>de</strong>n ersten Kilometern<br />
nach <strong>de</strong>r Winterpause „erst einmal<br />
richtig warmfahren“, hat die Gesellschaft<br />
für Technische Überwachung<br />
(GTÜ) gemeinsam mit <strong>de</strong>m Institut für<br />
<strong>Zweirad</strong>sicherheit (IFZ) unter <strong>de</strong>m Titel<br />
„Easy Cruisen“ zwölf Tipps für lockeres<br />
Biken zusammengestellt. Richtig Abstand<br />
halten, Überholen und Bremsen<br />
sind in <strong>de</strong>r „Broschüre für entspanntes<br />
Motorradfahren“ ebenso ein Thema wie<br />
Kurven fahren, Auszeiten und die passen<strong>de</strong>Fahrerbekleidung.<br />
Sie soll kostenlos<br />
bei allen GTÜ-Partnern<br />
erhältlich sein <strong>o<strong>de</strong>r</strong><br />
kann per E-Mail an vertrieb@gtue.<strong>de</strong>angefor<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n. cm<br />
Michelin präsentiert neue<br />
Generation Motorradreifen für <strong>de</strong>n<br />
Straßenrennsport<br />
Nach einem dreijährigen Entwicklungs- und Testzyklus und 130.000 Testkilometern<br />
auf mehr als 30 Rennstrecken hat Michelin mit <strong>de</strong>m „Power One“ eine neue Generation<br />
von Motorradreifen für <strong>de</strong>n Straßenrennsport präsentiert. Angaben <strong>de</strong>s Reifenherstellers<br />
zufolge ist sie speziell für die Anfor<strong>de</strong>rungen von Rennfahrern und Hobbyracern<br />
entwickelt wor<strong>de</strong>n. „Noch nie hat Michelin vor einer Markteinführung so hart getestet“,<br />
heißt es vonseiten <strong>de</strong>s Unternehmens unter Verweis auf die bei über 116 Test-Sessions<br />
abgespulten 35.000 Testrun<strong>de</strong>n mit 350 verschie<strong>de</strong>nen Reifenvarianten. Unter <strong>de</strong>m Namen<br />
„Power One“ sollen sukzessiv sowohl Reifen im Segment „Full-Road-Race“ (Slickund<br />
Regenreifen) als auch im Segment „Hypersport“ (profilierte Rennreifen) benannt wer<strong>de</strong>n.<br />
Im Segment „Hypersport“ ersetzt <strong>de</strong>r „Power One“ als profilierte 17-Zoll-Ausführung<br />
<strong>de</strong>n „Power Race“ in <strong>de</strong>r Michelin-Produktpalette. Im Segment „Full-Road-Race“ ergänzen<br />
<strong>de</strong>r „Power One Slick“ und <strong>de</strong>r „Power One Rain“ jeweils für 16,5-Zoll-Rä<strong>de</strong>r das Michelin-Sortiment<br />
im Bereich Rennreifen.<br />
Die Reifenkonstruktion <strong>de</strong>r „Power-One“-Serie ist <strong>de</strong>mnach vollkommen neu, was im<br />
Vergleich mit <strong>de</strong>m aktuellen „Power Race“ zu einer <strong>de</strong>utlich besseren Performance im<br />
Renneinsatz führe. Die erzielten Fortschritte fasst Michelin in Form zahlreicher Akronyme<br />
zusammen, die jeweils für bestimmte Technologien stehen. Eines <strong>de</strong>r Kürzel heißt<br />
AST, womit eine über die Laufflächenbreite asymmetrische Anordnung <strong>de</strong>r beim Slick zum<br />
Einsatz kommen<strong>de</strong>n drei Mischungsspezifikationen gemeint ist. Das be<strong>de</strong>utet, dass zur<br />
einen Reifenschulter hin eine weichere Mischung verwen<strong>de</strong>t wird als auf <strong>de</strong>r gegenüberliegen<strong>de</strong>n<br />
Reifenschulter und in <strong>de</strong>r Laufflächenmitte eine noch härtere Gummimischung<br />
zu fin<strong>de</strong>n ist. „Der Michelin ‚Power One’ ist nicht laufrichtungsgebun<strong>de</strong>n und kann<br />
<strong>de</strong>mentsprechend wahlweise in bei<strong>de</strong>n Laufrichtungen montiert wer<strong>de</strong>n, um das Fahrzeug<br />
an die Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>s Streckenverlaufs – rechts- <strong>o<strong>de</strong>r</strong> linkskurvenlastig – anzupassen“,<br />
wird <strong>de</strong>r Vorteil eines<br />
solchen Ansatzes erklärt.<br />
Mit MCP und CPT wer<strong>de</strong>n<br />
zwei weitere Technologien<br />
kodiert. Dabei ist die Maximum-Contact-Patch-Technologie<br />
aus <strong>de</strong>m Rennsportengagement<br />
<strong>de</strong>r Franzosen<br />
abgeleitet wor<strong>de</strong>n: Von einem<br />
speziellen Reifenaufbau mit<br />
mehr Karkasslagen verspricht<br />
man sich eine Vergrößerung<br />
<strong>de</strong>r Auflagefläche <strong>de</strong>s<br />
Reifens, wobei Michelin das<br />
diesbezügliche Plus gegenüber<br />
<strong>de</strong>m „Power Race“ mit bis<br />
zu 15 Prozent beziffert. „Das<br />
Motorrad verhält sich vorne<br />
<strong>de</strong>utlich stabiler und kann dadurch<br />
in Schräglage früher<br />
beschleunigt und später abgebremst<br />
wer<strong>de</strong>n“, wird ver-<br />
<strong>de</strong>utlicht, wie sich dies in <strong>de</strong>r<br />
Praxis auswirkt. CPT steht für<br />
Competition Profile Techno-<br />
Vor <strong>de</strong>r Produkteinführung <strong>de</strong>s „Power One“ hat Michelin eigenen<br />
Angaben zufolge einen enormen Testaufwand betrieben<br />
NEUE ReifenZeitung 4/2009
logy und kommt laut Michelin direkt aus <strong>de</strong>r MotoGP. Hinter diesem<br />
Akronym verbirgt sich im Wesentlichen eine spitzere Reifenkontur,<br />
welche die Handlichkeit beim Einlenken erhöhen soll. Der<br />
abgeflachte Schulterbereich ist für eine verbesserte Stabilität und<br />
einen besseren Kurvengrip bei maximaler Schräglage zuständig.<br />
„In Verbindung mit <strong>de</strong>r MCP-Technologie vermittelt CPT ein besseres<br />
Fahrgefühl, vor allem in großen Schräglagen zwischen 45<br />
Grad und 60 Grad, verbessert die Stabilität und das Einlenkverhalten“,<br />
sagt Michelin.<br />
Freilich ist <strong>de</strong>r 16,5-Zoll-Slick <strong>de</strong>m exklusiven Einsatz auf <strong>de</strong>r<br />
Rennstrecke vorbehalten, ebenso wie <strong>de</strong>r „Power One Rain“ – bei<strong>de</strong><br />
dürfen auf keinen Fall auf öffentlichen Straßen gefahren wer<strong>de</strong>n,<br />
weswegen sie im Flankenbereich auch <strong>de</strong>n Hinweis „Not for<br />
highway service“ tragen. MCP und CPT fin<strong>de</strong>n sich bei <strong>de</strong>m Regenreifen<br />
ebenso wie<strong>de</strong>r. Seinem Einsatzzweck entsprechend verfügt<br />
er allerdings über ein sogenanntes „Fontaine”-Profil für maximale<br />
Wasserverdrängung und ein möglichst hohes Haftungsniveau<br />
auf nassen <strong>o<strong>de</strong>r</strong> feuchten Rennstrecken. „Die Silica-Rain-Technology<br />
(SRT) ermöglicht einen besseren Kaltgrip auf nasser Fahrbahn<br />
<strong>o<strong>de</strong>r</strong> bei Regen und das bei gleich bleiben<strong>de</strong>r Laufleistung.<br />
Der Vor<strong>de</strong>rradreifen hat eine neue Gummimischung, die unsere<br />
Synthetic-Component-Technology (SCT) mit <strong>de</strong>r Silica-Rain-Technology<br />
verbin<strong>de</strong>t und somit hervorragen<strong>de</strong> Performance bei feuchten<br />
und nassen Pisten bietet, unabhängig von <strong>de</strong>n Temperaturen“,<br />
verspricht Michelin. Der Hinterreifen habe zwei neue Gummimischungen<br />
basierend auf SCT und SRT sowie <strong>de</strong>r Mehrkomponentenmischungstechnologie,<br />
die bei <strong>de</strong>n Franzosen 2CT genannt<br />
wird.<br />
Die 17-Zoll-Version „Power One Racing“ ist für <strong>de</strong>n Einsatz bei<br />
Rennen gedacht, für die profilierte Reifen vom Reglement vorgeschrieben<br />
sind. Als reiner Rennstreckenreifen verfügt auch er über<br />
keine Freigabe für <strong>de</strong>n Einsatz im öffentlichen Straßenverkehr. Warum<br />
dies so ist, wird schnell beim Blick auf <strong>de</strong>n mit weniger als fünf<br />
Prozent angegebenen Negativprofilanteil <strong>de</strong>utlich – die Verwandtschaft<br />
zum Slick ist mehr als nur erahnbar. „Mehr Gummi auf <strong>de</strong>m<br />
Bo<strong>de</strong>n gewährleistet einen enormen Grip und ermöglicht eine<br />
Laufflächenmischungsverteilung „Power One“<br />
Schräglage von bis zu<br />
60 Grad“, erklärt <strong>de</strong>r<br />
Reifenhersteller. Demnach<br />
wur<strong>de</strong>n die Vor<strong>de</strong>r-<br />
und Hinterradprofile<br />
unter <strong>de</strong>r Zielsetzung<br />
entwickelt, ein weitgehend<br />
optimales Abriebsbild<br />
zu gewährleisten<br />
und unregelmäßigen<br />
Verschleiß zu minimieren.<br />
Durch die schwache<br />
Profilierung <strong>eher</strong> in<br />
Laufflächenmitte – die<br />
Reifenschultern sind<br />
nicht profiliert – erhöhe<br />
sich die Steifigkeit <strong>de</strong>r<br />
Laufflächenmischung<br />
und vermittele <strong>de</strong>m<br />
Fahrer ein stabileres<br />
Fahrgefühl, sagt Michelin<br />
über <strong>de</strong>n Reifen.<br />
Der „Power One Racing“<br />
wird in insgesamt<br />
vier verschie<strong>de</strong>nen Versionen(gekennzeichnet<br />
als A, B, C und V) angeboten<br />
– sein „Bru<strong>de</strong>r“<br />
mit <strong>de</strong>m Namen „Power<br />
One Racing/Street“ für<br />
Quelle: Michelin NEUE ReifenZeitung 4/2009<br />
Seit Jahresanfang verantwortet Jürgen Jhl<br />
<strong>de</strong>n Michelin-Geschäftsbereich <strong>Zweirad</strong>reifen<br />
Deutschland, Österreich und Schweiz<br />
Selbst <strong>de</strong>r profilierten Variante <strong>de</strong>s „Power<br />
One“ sieht man ihre sportlichen Gene an<br />
das Segment Hypersport Straße bzw. konzipiert für Renntrainings<br />
sowie <strong>de</strong>n supersportlichen Straßeneinsatz und <strong>de</strong>swegen mit entsprechen<strong>de</strong>r<br />
Freigabe in sechs Reifendimensionen: 120/60 ZR17<br />
M/C (55W) und 120/70 ZR17 M/C (58W) für das Vor<strong>de</strong>rrad sowie<br />
160/60 ZR17 M/C (69W), 180/55 ZR17 M/C (73W), 190/50 ZR17<br />
M/C (73W) und 190/55 ZR17 M/C (75W) für das Hinterrad. Die<br />
Ähnlichkeit mit <strong>de</strong>m reinrassigen Rennpneu<br />
ist offenkundig, und auch technologisch<br />
ist <strong>de</strong>r „Power One Racing/Street“<br />
nicht weit entfernt von <strong>de</strong>m „Power One Racing“<br />
<strong>o<strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren „Power-One“-Varianten.<br />
Nicht umsonst firmiert <strong>de</strong>r für die<br />
Straße zugelassene Reifen unter <strong>de</strong>m Kürzel<br />
NST, das für Near Slick Technology<br />
steht. Auch SCT und 2CT fin<strong>de</strong>n sich bei<br />
ihm wie<strong>de</strong>r: Alle Vor<strong>de</strong>rreifen verfügen<br />
<strong>de</strong>mnach über eine i<strong>de</strong>ntische Aufteilung<br />
<strong>de</strong>r Gummimischung wie die Racing-Versionen<br />
und haben eine 2CT-Aufteilung <strong>de</strong>r<br />
Laufflächenmischung im Verhältnis 37,5/<br />
25/37,5 Prozent, die Hinterreifen haben eine<br />
2CT-Gummimischung im Verhältnis<br />
12,5/75/12,5 Prozent. cm<br />
NEUE ReifenZeitung 4/2009 67
Motorrad<br />
MotoGP-Technologie für alle<br />
„Battlax BT-003 Racing Street“ seit Jahresanfang erhältlich<br />
Schon zur Intermot im Herbst vergangenen Jahres hatte Hersteller<br />
Bridgestone einen ersten Blick auf seinen neuen „Battlax<br />
BT-003 Racing Street“ genannten Straßenrennreifen gewährt, <strong>de</strong>r<br />
zwischenzeitlich bzw. seit Jahresanfang die Nachfolge <strong>de</strong>s „Battlax<br />
BT 002 Racing Street“ angetreten hat. „Jetzt können alle Bridgestones<br />
MotoGP-Technologie aus <strong>de</strong>m Rennsport erleben“, sagen<br />
die Japaner vor <strong>de</strong>m Hintergrund, dass man bei <strong>de</strong>r Entwicklung<br />
<strong>de</strong>s aktuellen Produktes das rund um das eigene Engagement<br />
im Motorsport auf zwei Rä<strong>de</strong>rn gesammelte Know-how<br />
hat einfließen lassen. Nichts<strong>de</strong>stotrotz soll im Lastenheft <strong>de</strong>s<br />
Newcomers jedoch insbeson<strong>de</strong>re auch eine herausragen<strong>de</strong> Leis-<br />
68<br />
Der „Battlax BT-003 Racing Street“ soll auch im<br />
Alltag mit einer herausragen<strong>de</strong>n Leistungsfähigkeit<br />
aufwarten können<br />
tungsfähigkeit im Alltag eine wichtige Rolle gespielt haben. Laut<br />
Wolfgang Terfloth, Verkaufsleiter Motorradreifen bei Bridgestone<br />
Deutschland, reklamieren Motorradreifen für das Hypersportsegment,<br />
zu <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r „Battlax BT-003 Racing Street“ zu zählen<br />
ist, hierzulan<strong>de</strong> einen rund 30-prozentigen Anteil am gesamten<br />
Ersatzmarkt für Radialreifen. Europaweit ist <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>mnach<br />
mit 50 Prozent noch <strong>de</strong>utlich höher, was einerseits in absoluten<br />
Zahlen knapp 1,8 Millionen Einheiten entspricht, an<strong>de</strong>rerseits<br />
aber zugleich auch <strong>de</strong>n Stellenwert <strong>de</strong>s neuen Reifens für einen<br />
Hersteller wie Bridgestone ver<strong>de</strong>utlicht.<br />
Konzipiert wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r „Battlax BT-003<br />
Racing Street“ <strong>de</strong>mnach vor allem für<br />
Fahrer von Sportmotorrä<strong>de</strong>rn ab 250 Kubikzentimeter<br />
Hubraum, welche die aus<br />
<strong>de</strong>r MotoGP-Rennserie abgeleitete Mehrkomponentenlaufflächenmischungstechnologie<br />
<strong>de</strong>r Japaner an ihrer Maschine<br />
nutzen wollen. „Straight and Cornering<br />
Technology“ (SACT) nennt Bridgestone<br />
diesen auch Multi-Layer-Compound-Technologie<br />
bezeichneten Ansatz. Dahinter<br />
verbirgt sich die Verwendung über die<br />
Laufflächenbreite unterschiedlicher Mischungsspezifikationen,<br />
wobei beim<br />
Vor<strong>de</strong>rradreifen <strong>de</strong>s „Battlax BT 003 Racing<br />
Street“ zwei verschie<strong>de</strong>ne Mischungen<br />
zum Einsatz kommen und somit die<br />
Lauffläche in Längsrichtung in drei Zonen<br />
aufgeteilt wird. Daher wird das Ganze auch<br />
3LC-Technik (3LC steht für 3 Layer Compound)<br />
genannt: Die Mischung in <strong>de</strong>r Mitte<br />
ist für ein lineares Handling und hohe<br />
Laufleistung zuständig, während zur Reifenschulter<br />
hin eine weichere Mischung<br />
für <strong>de</strong>n nötigen Grip in Schräglage und für<br />
ein sicheres Kontaktgefühl sorgen soll.<br />
„Ultraction Compound“ heißt die im<br />
Schulterbereich verwen<strong>de</strong>te Mischungsspezifikation,<br />
die in analoger Weise auch<br />
am Hinterradreifen zum Einsatz kommt.<br />
„Die Mischung im Zentrum sorgt für gute<br />
Stabilität und eine hohe Laufleistung. Die<br />
Mischung im Schulterbereich überträgt die<br />
Motorleistung auf die Straße. Sie bietet<br />
starken seitlichen Grip und ein gutes Kontaktgefühl<br />
in tiefen Schräglagen. Eine<br />
Spurtreue, die vortäuscht, auf Schienen zu<br />
NEUE ReifenZeitung 4/2009
Bridgestone spricht von erfolgreichen MotoGP-Reifentests<br />
Vom 5. bis zum 7. Februar haben alle MotoGP-Teams auf <strong>de</strong>r<br />
Rennstrecke in Sepang (Malaysia) die ersten Tests <strong>de</strong>r Saison<br />
2009 absolviert. Klar, dass dabei auch das Thema Reifen auf <strong>de</strong>r<br />
Agenda stand, selbst wenn Bridgestone in diesem Jahr nach <strong>de</strong>r<br />
Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Reglements einziger Ausrüster <strong>de</strong>r Serie ist. Der<br />
japanische Hersteller hat zu <strong>de</strong>n Tests zwei Slickvarianten <strong>de</strong>r<br />
Mischungsspezifikationen medium und hart mit an die Strecke<br />
gebracht, wobei <strong>de</strong>n Fahrern – so wie es das Reifenreglement<br />
nun auch für ein echtes Rennwochenen<strong>de</strong> vorsieht – für die drei<br />
Tage alles in allem jeweils zehn Reifensätze zur Verfügung gestellt<br />
wur<strong>de</strong>n: je zwei <strong>de</strong>r Mischungsspezifikationen medium und<br />
hart am ersten Tag sowie zusätzlich je drei weitere Sätze an <strong>de</strong>n<br />
bei<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Tagen, wobei die Fahrer dann die Mischungskombination<br />
frei wählen konnten. Darüber hinaus wur<strong>de</strong>n jedoch<br />
auch drei Neuentwicklungen – ein Vor<strong>de</strong>rrad- und zwei Hinterradreifen<br />
– zu Testzwecken mit eingesetzt. „Der Test war sehr<br />
erfolgreich für uns, <strong>de</strong>nn alle Teams haben uns in Sachen <strong>de</strong>r<br />
Leistungseigenschaften und <strong>de</strong>r Haltbarkeit unserer Reifen positive<br />
Rückmeldungen gegeben“, so Tohru Ubukata, Manager<br />
Motorradrennreifenentwicklung bei Bridgestone.<br />
Außer<strong>de</strong>m habe man eine Menge wichtiger Daten sammeln<br />
können wie beispielsweise „bezüglich unserer extraharten<br />
Hinterradreifen, sodass wir besser eingrenzen können, wie diese<br />
für <strong>de</strong>n späteren Einsatz auf Strecken wie etwa <strong>de</strong>m Sachsenring<br />
und in Phillip Island weiterzuentwickeln sind“. Aber auch<br />
in einer an<strong>de</strong>ren Hinsicht seien die Tests ein Erfolg gewesen, ergänzt<br />
Hiroshi Yamada, Motorsportmanager für <strong>de</strong>n Motorradbe-<br />
fahren“, wie das Ganze seitens Bridgestone<br />
anschaulich erklärt wird. Hinsichtlich<br />
<strong>de</strong>s Reifenunterbaus unterschei<strong>de</strong>n sich<br />
Vor<strong>de</strong>r- und Hinterradreifen gleichfalls<br />
nicht, <strong>de</strong>nn vorn wie hinten setzt <strong>de</strong>r<br />
Reifenhersteller auf seine HTSPC-Plattform<br />
mit MSB-Stahlgürtel, wobei ersteres<br />
Kürzel für High Tensile Super Penetrated<br />
Cord und letzteres für Mono Spiral<br />
Belt steht – Technologien, die bereits<br />
von an<strong>de</strong>ren Reifen <strong>de</strong>r Japaner her bekannt<br />
sind.<br />
Damit verbin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Hersteller eine<br />
bessere Kontrollierbarkeit in extremen<br />
Fahrzustän<strong>de</strong>n sowie die Fähigkeit <strong>de</strong>s<br />
Reifens, <strong>de</strong>r gewählten Linie in Schräglage<br />
exakt zu folgen, ohne dabei Abstri-<br />
Laut Wolfgang Terfloth, Verkaufsleiter Motorradreifen<br />
bei Bridgestone Deutschland, reklamieren<br />
Motorradreifen für das Hypersportsegment<br />
hierzulan<strong>de</strong> einen rund 30-prozentigen Anteil<br />
am Gesamtersatzmarkt Motorradradialreifen für<br />
sich<br />
che bei <strong>de</strong>r Eigendämpfung hinnehmen zu<br />
müssen. „Dank <strong>de</strong>s Aufbaus aus einem<br />
Guss wird das Kontrollieren von Sli<strong>de</strong>s und<br />
das Spurhalten in Kurven optimiert, ohne<br />
Motorrad<br />
reich bei <strong>de</strong>m Reifenhersteller. Denn in Sepang habe man nicht<br />
nur die Beziehungen zu <strong>de</strong>njenigen Teams pflegen können, die<br />
schon länger in <strong>de</strong>r MotoGP auf Bridgestone-Reifen antreten,<br />
son<strong>de</strong>rn gleichzeitig auch die Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Rennställen<br />
bzw. Fahrern ausbauen können, mit <strong>de</strong>nen man noch<br />
nicht so lange kooperiert. Doch zumin<strong>de</strong>st <strong>de</strong>r Spanier Jorge Lorenzo,<br />
<strong>de</strong>r bislang auf Reifen <strong>de</strong>s Wettbewerbers Michelin vertraute,<br />
hat sich laut einem Bericht von Motorsport-Total anscheinend<br />
noch nicht so ganz an die Bridgestone-Einheitsreifen<br />
gewöhnen können.<br />
„Ich hatte beim Test kein Vertrauen in Vor<strong>de</strong>r- <strong>o<strong>de</strong>r</strong> Hinterreifen.<br />
Am letzten Tag wur<strong>de</strong> es vielleicht einen Hauch besser.<br />
Ich habe Probleme mit <strong>de</strong>n weichen und mit <strong>de</strong>n harten Reifen.<br />
Ich weiß noch gar nicht, was schlimmer ist“, hat Lorenzo <strong>de</strong>mzufolge<br />
nach <strong>de</strong>n Testtagen in Malaysia zu Protokoll gegeben.<br />
„Die Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n Reifen sind riesig. Sowohl die<br />
Performance als auch das Gefühl unterschei<strong>de</strong>n sich sehr. Ich<br />
habe bisher keine Ahnung, mit welchem Reifen ich schneller fahren<br />
könnte. Mit Michelin wäre ich jetzt sicherlich schneller, weil<br />
ich mit Bridgestone wirklich langsam herumfahre“, soll Lorenzo<br />
darüber hinaus gesagt haben, freilich ohne <strong>de</strong>n Grund dafür nicht<br />
auch bei sich selbst zu suchen. „Ich glaube kaum, dass Valentino<br />
Rossis Maschine großartig an<strong>de</strong>rs ist als meine. Wenn er also<br />
<strong>de</strong>utlich schneller fahren kann als ich, dann ist es eben möglich,<br />
das Bike in diesem Tempo zu bewegen“, wird <strong>de</strong>r Rennfahrer<br />
von <strong>de</strong>m Motorsportinformationsdienst zitiert. cm<br />
auf gute Stoßdämpfung verzichten zu<br />
müssen“, so <strong>de</strong>r Anbieter, <strong>de</strong>r zugleich auf<br />
eine erhöhte Drucksteife verweist, was dabei<br />
helfe, eine gleichbleiben<strong>de</strong> Kontaktfläche<br />
und Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten<br />
zu erhalten. Den S-förmigen Rillen<br />
im mittleren Laufflächenbereich <strong>de</strong>s<br />
Reifens attestiert Bridgestone einen positiven<br />
Einfluss auf das Kontaktgefühl und<br />
die Zielgenauigkeit, während breite, von<br />
<strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>r Lauffläche bis in <strong>de</strong>n Schulterbereich<br />
verlaufen<strong>de</strong> Profilrillen für die<br />
Wasserableitung aus <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>naufstandsfläche<br />
zuständig sind. Erhältlich ist<br />
<strong>de</strong>r „Battlax BT-003 Racing Street“ in drei<br />
Vor<strong>de</strong>rradgrößen – 110/70 ZR17, 120/60<br />
ZR17 und 120/70 ZR17 – sowie in sechs<br />
Dimensionen – 140/70 ZR17, 150/60<br />
ZR17, 160/60 ZR17, 180/55 ZR17, 190/50<br />
ZR17 und 190/55 ZR17 – für das Hinterrad.<br />
christian.marx@reifenpresse.<strong>de</strong><br />
NEUE ReifenZeitung 4/2009 69
Motorrad<br />
Kurzgefasst ...<br />
MotoGP: Keine Intermediates<br />
mehr<br />
In <strong>de</strong>r Saison 2009 fällt <strong>de</strong>r Intermediatereifen<br />
in <strong>de</strong>r MotoGP weg. Dieser<br />
Reifentyp für feuchte – we<strong>de</strong>r<br />
richtig nasse, noch richtig trockene –<br />
Bedingungen kam in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />
kaum zum Einsatz. Die Produktion<br />
von Intermediates war für <strong>de</strong>n jetzigen<br />
Exklusivausrüster Bridgestone<br />
aber kosten- und zeitintensiv. dv<br />
Chris Pfeiffer holt auf Metzeler<br />
wie<strong>de</strong>r WM-Titel im Stuntriding<br />
Bereits zum dritten Mal in Folge konnte<br />
sich <strong>de</strong>r Allgäuer Chris Pfeiffer <strong>de</strong>n<br />
Titel <strong>de</strong>s Indoor-Weltmeisters <strong>de</strong>r Motorradstuntfahrer<br />
sichern. Nicht zuletzt<br />
aufgrund mehrerer neuer Stuntfiguren<br />
konnte <strong>de</strong>r mehrfache Weltund<br />
Europameister erneut die meisten<br />
Punkte <strong>de</strong>r Wertungsrichter auf<br />
seinem Konto verbuchen und sich damit<br />
vor <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Ungarn Balazs<br />
Herczeg und Zoltan Angyal ganz<br />
oben auf <strong>de</strong>m Podium platzieren. Dabei<br />
war seine Maschine – eine BMW<br />
F 800R – diesmal ebenso wie<strong>de</strong>r mit<br />
Metzeler-Reifen ausgerüstet wie auch<br />
schon bei seinen vorherigen Titelerfolgen.<br />
cm<br />
Metzeler und Facebook suchen<br />
„schnellsten Biker <strong>de</strong>s Webs“<br />
Metzeler und das Onlinenetzwerk Facebook<br />
haben gemeinsam ein Onlinespiel<br />
gestartet, bei <strong>de</strong>m registrierte<br />
Anwen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Plattform <strong>de</strong>n<br />
„schnellsten Biker <strong>de</strong>s Webs“ unter<br />
sich ausfahren können. Wer bis zum<br />
26. März 2009 bei <strong>de</strong>m interaktiven,<br />
„Facebiker“ genannten Motorradspiel<br />
die schnellste Run<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>r virtuellen<br />
Rennstrecke von Valencia dreht,<br />
auf <strong>de</strong>n wartet nicht nur ein Satz <strong>de</strong>s<br />
neuen Metzeler „Racetec Interact“,<br />
son<strong>de</strong>rn auch die Teilnahme bei einem<br />
„Trackday“ <strong>de</strong>s Reifenherstellers.<br />
cm<br />
70<br />
Motorradhersteller wollen sich nicht<br />
zu ABS zwingen lassen<br />
Die geplante Zusammenfassung administrativer<br />
und technischer Vorgaben <strong>de</strong>r Typengenehmigung<br />
in einer einzigen EU-<br />
Richtlinie für motorisierte Zwei- und Dreirä<strong>de</strong>r<br />
wird laut <strong>de</strong>m Auto- und Reiseclub<br />
Deutschland e.V. (ARCD) von <strong>de</strong>n Motorradherstellern<br />
zwar befürwortet, weil sie –<br />
wie es unter Berufung auf Aussagen <strong>de</strong>s<br />
europäischen Dachverban<strong>de</strong>s ACEM (Association<br />
<strong>de</strong>s Constructeurs Européens<br />
<strong>de</strong> Motocycles) heißt – <strong>de</strong>n Vorteil mit sich<br />
bringe, europäische und internationale<br />
Standards so weit wie möglich in Einklang<br />
zu bringen. Doch in Sicherheitsfragen<br />
wünscht man sich nichts<strong>de</strong>stotrotz, dass<br />
die EU-Kommission <strong>de</strong>r Industrie die Wahl<br />
<strong>de</strong>r Mittel überlässt und nicht etwa die<br />
zwangsweise Ausrüstung neuer Maschinen<br />
mit Antiblockiersystemen festschreibt.<br />
„Obligatorische Ausrüstung mit ABS ist<br />
nicht <strong>de</strong>r richtige Weg“, so <strong>de</strong>r ACEM. Diese<br />
technische Vorgabe könne die Ent-<br />
ABS bei Motorrä<strong>de</strong>rn laut Conti sinnvoll, um Unfallzahlen zu senken<br />
wicklung und <strong>de</strong>n Einsatz neuer fortschrittlicher<br />
Bremssysteme verlangsamen,<br />
wird gar befürchtet. Überdies sei ein<br />
klassisches Antiblockiersystem etwa bei<br />
Zweirä<strong>de</strong>rn im Offroadgebrauch kontraproduktiv,<br />
heißt es weiter. Die Industrie entwickle<br />
<strong>de</strong>rzeit fortschrittliche Bremssysteme,<br />
die das Ziel erhöhter Sicherheit bei<br />
gleichzeitiger Kostenminimierung besser<br />
erreichen könnten. Die Hersteller wollen<br />
sich nach ARCD-Informationen freiwillig<br />
dazu verpflichten, bis 2010 die Hälfte aller<br />
neuen Motorrä<strong>de</strong>r und Mopeds mit m<strong>o<strong>de</strong>r</strong>nen<br />
Bremssystemen anzubieten, 2015<br />
soll dieser Wert auf 75 Prozent steigen. Die<br />
Motorradindustrie will <strong>de</strong>mnach außer<strong>de</strong>m<br />
die Umweltverträglichkeit ihrer Zwei- und<br />
Dreirä<strong>de</strong>r in zwei Phasen jenen <strong>de</strong>r Autoindustrie<br />
anpassen, allerdings benötige<br />
sie nach eigenen Angaben zur Einhaltung<br />
<strong>de</strong>r Euro5/6-Norm min<strong>de</strong>stens drei Jahre<br />
Vorlaufzeit. cm<br />
„Der flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Einsatz von Blockierverhin<strong>de</strong>rern bei Motorrä<strong>de</strong>rn und Motorrollern<br />
wäre ein entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Beitrag, die Zahl <strong>de</strong>r Schwerverletzten und Unfalltoten<br />
<strong>de</strong>utlich zu senken”, sagt Dirk Rem<strong>de</strong>, Direktor Motorradbremssysteme <strong>de</strong>r Division<br />
Chassis & Safety bei <strong>de</strong>r Continental AG. In diesem Zusammenhang wird auf das<br />
von <strong>de</strong>m Unternehmen entwickelte Motorrad-ABS verwiesen, das Aprilia nun erstmals<br />
bei <strong>de</strong>n drei Mo<strong>de</strong>llen Mana, Shiver und Dorsoduro verbaut. Es wiegt <strong>de</strong>mnach lediglich<br />
1,2 Kilogramm und könne – so <strong>de</strong>r Anbieter – an unterschiedliche Motorradmo<strong>de</strong>lle<br />
angepasst wer<strong>de</strong>n. Wie es unter Berufung auf Studien <strong>de</strong>r Unfallversicherer und<br />
<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sanstalt für Straßenwesen heißt, komme es bei je<strong>de</strong>m fünften Motorradunfall<br />
zum Sturz durch ein blockieren<strong>de</strong>s Vor<strong>de</strong>rrad. Und mit ABS könnten 93 Prozent<br />
dieser Stürze verhin<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n, sagt Continental.<br />
Selbst wenn<br />
<strong>de</strong>r Bremsweg nicht<br />
reiche und es zum Zusammenstoß<br />
komme,<br />
wer<strong>de</strong> danke ABS die<br />
Aufprallgeschwindigkeit<br />
durch eine kontrollierte<br />
Bremsung stark<br />
reduziert und damit<br />
auch das Risiko tödlicher<br />
Verletzungen<br />
verringert. cm<br />
NEUE ReifenZeitung 4/2009
Metzelers neuer „Racetec Interact“ ab<br />
Frühjahr erhältlich<br />
Ab diesem Frühjahr soll <strong>de</strong>r<br />
neue „Racetec Interact“,<br />
<strong>de</strong>n Metzeler schon zur<br />
Intermot im Herbst vergangenen<br />
Jahres präsentiert<br />
hatte, in <strong>de</strong>n drei 17-Zoll-<br />
Größen 120/70, 180/55 sowie<br />
190/55 jeweils in <strong>de</strong>n<br />
Mischungsvarianten „K0“,<br />
„K1“, „K2“ und „K3“ erhältlich<br />
sein. Die drei erstgenannten<br />
Mischungen sind<br />
<strong>de</strong>mnach für die Rennstrecke<br />
gedacht, während sich die „K3“-<br />
Variante für <strong>de</strong>n Allroun<strong>de</strong>insatz auf Rennstrecke<br />
und Straße eigne. Dank <strong>de</strong>r schon<br />
vom „Roadtec Z6 Interact“ her bekannten<br />
„Interact“-Technologie wollen die Entwickler<br />
bei <strong>de</strong>m neuen Reifen die Messlatte in<br />
Sachen Rennstrecken-Performance noch<br />
einmal ein Stück weiter nach oben gelegt<br />
haben. Während bei <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s<br />
Vorgängermo<strong>de</strong>lls <strong>de</strong>s „Racetec“ noch das<br />
Credo „Pure Laptime“ im Vor<strong>de</strong>rgrund gestan<strong>de</strong>n<br />
habe, sei die Zielvorgabe für <strong>de</strong>n<br />
„Racetec Interact“ erweitert wor<strong>de</strong>n, heißt<br />
es. Gemeint damit ist, dass bei <strong>de</strong>m neuen<br />
Reifen die Leistungseigenschaften<br />
über die gesamte Renndauer in <strong>de</strong>n<br />
Vor<strong>de</strong>rgrund gerückt wur<strong>de</strong>n, was man offensichtlich<br />
durch das auf „Pure Racetime“<br />
abgeän<strong>de</strong>rte Motto an<strong>de</strong>uten will.<br />
Grundlage <strong>de</strong>r „Interact“-Technologie<br />
ist laut Metzeler die genaue Abstimmung<br />
aller Komponenten eines Reifens. „Der<br />
‚Racetec Interact’ besitzt daher eine neu<br />
gestaltete Reifenstruktur: Die Karkasse<br />
und <strong>de</strong>r nun mit abgestufter Spannung<br />
gewickelte Null-Grad-Stahlgürtel bieten<br />
zusammen eine perfekt auf <strong>de</strong>n Rennbetrieb<br />
abgestimmte Aufstandsfläche“, so<br />
<strong>de</strong>r Hersteller unter Verweis darauf, dass<br />
die Bo<strong>de</strong>naufstandsfläche nicht nur vergrößert,<br />
son<strong>de</strong>rn auch in ihrer Form und<br />
Druckverteilung für je<strong>de</strong>n Schräglagenwinkel<br />
optimiert wur<strong>de</strong>. Erreicht habe man<br />
dies durch eine geringere Stahlgürtelspannung<br />
in <strong>de</strong>r Reifenmitte, was eine höhere<br />
Flexibilität nach sich ziehe. Für die<br />
Stabilität <strong>de</strong>r Aufstandsfläche zeichnet<br />
<strong>de</strong>mgegenüber die höhere Spannung in<br />
<strong>de</strong>n Reifenschultern verantwortlich.<br />
Von <strong>de</strong>r gleichmäßigeren<br />
Druckverteilung<br />
verspricht sich Metzeler<br />
ein verbessertes Einlenkund<br />
Kurvenverhalten sowie<br />
ein spürbares Plus in Sachen<br />
Grip.<br />
Darüber hinaus weist<br />
<strong>de</strong>r neue „Racetec“ ein im<br />
Vergleich zu seinem Vorgänger<br />
ohne <strong>de</strong>n Namenszusatz<br />
„Interact“ geän<strong>de</strong>rtes<br />
Profil<strong>de</strong>sign auf, das sich – so <strong>de</strong>r<br />
Hersteller – durch eine „coole Optik“ bzw.<br />
das „Konzept einer kontrollierten Verteilung<br />
von Positiv- und Negativprofil“ auszeichne.<br />
Dabei liege das patentierte System<br />
<strong>de</strong>r „Optimized Tread Distribution“<br />
<strong>de</strong>m Profil<strong>de</strong>sign zugrun<strong>de</strong>, mit <strong>de</strong>m eine<br />
präzisere Fahrt in je<strong>de</strong>r Schräglage ver-<br />
„Tourenkooperation“ zwischen Metzeler und<br />
1000PS<br />
Seit 1. April 2009 haben Fans von Motorradtouren<br />
eine neue Anlaufstelle im Internet, <strong>de</strong>nn in Kooperation<br />
mit <strong>de</strong>n Portalen unter www.1000ps.<strong>de</strong> bzw.<br />
www.1000ps.at hat Metzeler <strong>de</strong>n Aufbau einer großen<br />
interaktiven Datenbank für Motorradtouren in Angriff<br />
genommen: Reiselustige Motorradfahrer können<br />
dort nicht nur individuelle Tourentipps hochla<strong>de</strong>n<br />
und damit allen Bikern zur Verfügung<br />
stellen, son<strong>de</strong>rn diese auch kommentieren<br />
und online bewerten. Dabei wird je<strong>de</strong> Tour<br />
durch eine auf Google Maps gestützte Landkarte und<br />
passen<strong>de</strong> Bil<strong>de</strong>r sowie – falls vorhan<strong>de</strong>n – mit GPS-<br />
Daten ergänzt. Damit möglichst viele Motorradfahrer<br />
auf die Tourendatenbank zugreifen können, ist über<br />
www.motorradonline.<strong>de</strong> auch die Zeitschrift Motorrad an<br />
sie angeschlossen. Gleichzeitig mit <strong>de</strong>m Start hat ein<br />
Gewinnspiel begonnen – für die besten „Touren po-<br />
wered by Metzeler Interact“ sind im Aktionszeitraum<br />
von April bis September Monat für Monat Preise wie<br />
ein Satz Metzeler-Reifen nach Wahl <strong>o<strong>de</strong>r</strong> ein faltbarer<br />
sogenannter „Relax-Stuhl“, Jacken, Tankrucksäcke,<br />
Sonnenbrillen ausgelobt. Wer darüber hinaus im Aktionszeitraum<br />
einen Satz Metzeler-Reifen kauft und<br />
Motorrad<br />
bun<strong>de</strong>n wird. Neben <strong>de</strong>m Reifenunterbau<br />
und <strong>de</strong>r Profilgestaltung wur<strong>de</strong> gemäß<br />
<strong>de</strong>m „Interact“-Ansatz aber auch Hand an<br />
die Laufflächenmischungen gelegt. Durch<br />
ein neues Mischungsverfahren soll bei ihnen<br />
eine bisher nicht erreichte Homogenität<br />
erreicht wor<strong>de</strong>n sein. Je<strong>de</strong> dieser Varianten<br />
„K0“, „K1“, „K2“ und „K3“ sei genau<br />
auf <strong>de</strong>n Einsatzbereich und spezifische<br />
Wetter- und Oberflächenbedingungen<br />
maßgeschnei<strong>de</strong>rt, damit je<strong>de</strong>r Fahrer <strong>de</strong>n<br />
für die aktuelle Temperatur- und Fahrbahnsituation<br />
passen<strong>de</strong>n Reifen fin<strong>de</strong>t,<br />
sagt Metzeler. Freigaben für die „K3“-Version<br />
sind <strong>de</strong>mnach in Vorbereitung und<br />
wer<strong>de</strong>n unter www.metzelermoto.<strong>de</strong> zum<br />
Download als PDF-Dokument<br />
angeboten, sobald<br />
sie vorliegen.<br />
cm<br />
AuchMotorradfahrer, die zwischen<br />
März und Mai dieses Jahres<br />
zwei Sätze „Racetec Interact“<br />
<strong>o<strong>de</strong>r</strong> „Sportec M3“ <strong>de</strong>r Marke Metzeler<br />
kaufen, können an einen sogenannten<br />
„Relax“-Stuhl kommen<br />
die Rechnung an Metzeler schickt, bekommt als Dankeschön eine Metzeler-Sonnenbrille<br />
zugeschickt – unabhängig von <strong>de</strong>r Teilnahme an <strong>de</strong>r Tourendatenbank und <strong>de</strong>m<br />
NEUE ReifenZeitung 4/2009 71