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Schlesische Nachrichten - Oberschlesien eine Region in Europa ...

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<strong>Schlesische</strong> <strong>Nachrichten</strong> 24/2007-01/2008 POLITIK<br />

3<br />

stimmen, die im Frühjahr vorgesehen ist.<br />

Die Vorstandsmitglieder debattierten dann<br />

<strong>in</strong> aller Fairneß über Krolls Entscheidung.<br />

Auch die Folgediskussion ließ erkennen,<br />

dass es niemandem nütze, das Wahl-Debakel<br />

e<strong>in</strong>seitig und im Rückblick zu lange<br />

zu besprechen. Der Blick müsse nach vorn<br />

gehen. So nahm es nicht Wunder, dass<br />

auch Überlegungen geäußert wurden, bei<br />

der nächsten Wahl ggf. mit <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r anderen<br />

Partei geme<strong>in</strong>sam anzutreten.<br />

●<br />

Gelungene deutsche Kulturtage <strong>in</strong> Oppeln.<br />

Es waren bereits die IV. Deutschen<br />

Kulturtage, und das Publikum war mehr als<br />

begeistert. Bereits zwei Wochen vor der Abschlußveranstaltung<br />

mit klassischer Musik<br />

gab es für das Konzert k<strong>e<strong>in</strong>e</strong> E<strong>in</strong>trittskarten<br />

mehr.<br />

Großzügig gewährte man am Tage der Veranstaltung<br />

freien E<strong>in</strong>tritt – nur Platz nehmen<br />

mußte man auf den Treppen.<br />

Der krönende Abschluß der IV. Deutschen<br />

Kulturtage im Oppelner Land, die von der<br />

Sozialkulturellen Gesellschaft der Deutschen<br />

veranstaltet wurden, war e<strong>in</strong> voller<br />

Erfolg. Das lag sicherlich auch an dem besonderen<br />

Programm. Das Orchester der<br />

Oppelner Philharmonie, unter der Leitung<br />

von Boguslaw Dawidow, gab die 9. S<strong>in</strong>fonie<br />

Ludwig van Beethovens zum besten.<br />

Begleitet wurde das Orchester vom Chor<br />

der Oppelner Philharmonie, der zum ersten<br />

Mal geme<strong>in</strong>sam aufgetreten ist.<br />

Das Konzert wurde anläßlich des 18. Jahrestages<br />

des Falls der Berl<strong>in</strong>er Mauer veranstaltet.<br />

Vorausgegangen war u.a. <strong>e<strong>in</strong>e</strong><br />

Ausstellung „Heimatlos – geflüchtet, vertrieben,<br />

ausgewandert … und angekommen“,<br />

die im Oppelner Marschallamt,<br />

ebenfalls im Rahmen der IV. Deutschen Kulturtage,<br />

gezeigt wurde.<br />

„Zwangsaussiedlungen, Vertreibung,<br />

Flucht – das waren die Themen dieser Ausstellung.<br />

Sie betreffen nicht nur die Schlesier,<br />

sondern auch viele andere Völker wie<br />

Türken, Polen, Ukra<strong>in</strong>er oder Weißrussen“,<br />

sagte Zuzanna Donath-Kasiura von der<br />

SKGD, die Hauptorganisator<strong>in</strong>. Die Ausstellung<br />

bestand aus Fotos und alten Dokumenten.<br />

Sie zeigten vor allem das Trauma<br />

jener Menschen, die ihrer Heimat, Ihrer<br />

Häuser, ihrer Güter, beraubt wurden.<br />

„Leid und Schmerz kennen k<strong>e<strong>in</strong>e</strong> Nationalität.<br />

Das wollten wir mit dieser Ausstellung<br />

dokumentieren.<br />

Abschließend sagte die Veranstalter<strong>in</strong>,<br />

dass die Ausstellung vor allem als Anregung<br />

zum Dialog gedacht gewesen sei. Das Problem<br />

sollte bewußt gemacht werden, und<br />

es hänge von jedem E<strong>in</strong>zelnen ab, was er<br />

daraus für sich mache.<br />

●<br />

Dr. Christoph Bergner zu Besuch <strong>in</strong> Breslau.<br />

Der Beauftragte der Bundesregierung<br />

für Aussiedlerfragen und nationale M<strong>in</strong>derheiten,<br />

Dr. Christoph Bergner, hat sich<br />

Mitte Oktober mit Vertretern der Deutschen<br />

Sozial-Kulturellen Gesellschaft <strong>in</strong> Breslau<br />

(DSKG) getroffen. Anlaß war das 50jährige<br />

Bestehen der DSKG. Der Vorsitzende<br />

Friedrich Petrach stellte <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m Kurzvortrag<br />

die Arbeit der DSKG <strong>in</strong> Schlesiens<br />

Hauptstadt vor. Dr. Bergner versprach s<strong>e<strong>in</strong>e</strong>rseits,<br />

dass er sich für <strong>e<strong>in</strong>e</strong> fortwährende<br />

Förderung der Deutschen M<strong>in</strong>derheit<br />

durch die Bundesregierung e<strong>in</strong>setzen werde.<br />

Der Beauftragte abschließend wörtlich:<br />

Dies war das Motto unseres Deutschlandtreffens<br />

im Jahr 2007. Weil uns<br />

Schlesien <strong>in</strong> die Pflicht nimmt, müssen wir<br />

<strong>in</strong> der Lage se<strong>in</strong>, Aktivitäten zu entfalten,<br />

um die gesteckten Ziele zu erreichen. Die<br />

Beiträge der Mitglieder der Landsmannschaft<br />

Schlesien reichen nicht aus, um diese<br />

Arbeit zu leisten. Dabei geht es vor allem<br />

um die Pflege und Weiterentwicklung<br />

des kulturellen Erbes, die Verb<strong>in</strong>dung zu<br />

unseren Landsleuten <strong>in</strong> der Heimat, die<br />

Verfolgung der Anliegen der Vertriebenen<br />

und die damit verbundene Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Gerade wurde e<strong>in</strong> erneuter Vorstoß<br />

für die deutschen Zwangsarbeiter unternommen.<br />

E<strong>in</strong>e zum<strong>in</strong>dest symbolische<br />

Entschädigung für diese zivilen Opfer<br />

ist mehr als überfällig. Ohne unsere<br />

ständige Kle<strong>in</strong>arbeit wäre das Problembewusstse<strong>in</strong><br />

überhaupt nicht vorhanden,<br />

denn die Öffentlichkeit und die Politik gehen<br />

meist über offene Fragen h<strong>in</strong>weg,<br />

wenn ke<strong>in</strong> Anstoß aus dem vorpolitischen<br />

Raum erfolgt.<br />

Wir wollen weiter das mahnende Gewissen<br />

für vergessene Opfer se<strong>in</strong> und da-<br />

Neuer Beauftragter für Deutschland. Der<br />

ehemalige Außenm<strong>in</strong>ister Wladyslaw Bartoszewski<br />

wurde durch den neuen polnischen<br />

M<strong>in</strong>isterpräsidenten Donald Tusk zu<br />

s<strong>e<strong>in</strong>e</strong>m Beauftragten für die Beziehungen<br />

zu Deutschland ernannt. Er folgt damit<br />

dem bisherigen Amtsträger Mariusz Muszynski,<br />

der sich unter der Regierung Kaczynski<br />

als scharfer Kritiker Deutschlands<br />

hervorgetan hatte, statt die Beziehungen<br />

zu verbessern. Als ehemaliger Auschwitz-<br />

Häftl<strong>in</strong>g und Antikommunist hat Bartoszewski<br />

es teilweise verstanden, Zeichen<br />

zu setzen, die <strong>in</strong> Deutschland Beachtung<br />

fanden. S<strong>e<strong>in</strong>e</strong> jetzige Funktion erfuhr <strong>e<strong>in</strong>e</strong><br />

Aufwertung, <strong>in</strong>dem er mit dem Rang <strong>e<strong>in</strong>e</strong>s<br />

Staatssekretärs ausgestattet und<br />

gleichzeitig zum außenpolitischen Berater<br />

Tusks ernannt wurde. Bartoszewski<br />

präsentiert sich zwar umgänglich, verfolgt<br />

jedoch konsequent polnische Standpunkte<br />

gegenüber Deutschland. Er erklärte,<br />

Warschau sei bereit, mit Berl<strong>in</strong> über<br />

e<strong>in</strong> sichtbares Zeichen zur Er<strong>in</strong>nerung an<br />

Flucht und Vertreibung zu sprechen.<br />

BdV-Präsident<strong>in</strong> Ste<strong>in</strong>bach sei für Polen<br />

aber als Partner<strong>in</strong> nicht akzeptabel, er halte<br />

es nicht für klug, Extremisten an der Ge-<br />

Polnisches<br />

„In <strong>Europa</strong> wird <strong>e<strong>in</strong>e</strong> aktive M<strong>in</strong>derheitenpolitik<br />

gebraucht“, allerd<strong>in</strong>gs liege der<br />

Schlüssel für das weitere Bestehen der<br />

Deutschen M<strong>in</strong>derheit <strong>in</strong> der Jugendarbeit.<br />

SN<br />

Aufruf zur Treuespende!<br />

Schlesien verpflichtet!<br />

rauf drängen, Gerechtigkeitslücken zu<br />

schließen. Wir wollen das für Schlesien und<br />

die Schlesier tun, wozu wir aufgrund unseres<br />

Schicksals und <strong>in</strong> Verantwortung für<br />

das Erbe von Generationen verpflichtet<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Bitte helfen Sie uns dabei mit Ihrer<br />

Spende. Schlesien Glückauf!<br />

Rudi Pawelka<br />

Bundesvorsitzender der<br />

Landsmannschaft Schlesien<br />

Bankverb<strong>in</strong>dung:<br />

Landsmannschaft Schlesien<br />

Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien<br />

Konto-Nummer: 40 410, BLZ: 850 501 00<br />

Verwendungszweck: Treuspende für<br />

Schlesien<br />

In dieser Ausgabe der <strong>Schlesische</strong>n<br />

<strong>Nachrichten</strong> f<strong>in</strong>den Sie <strong>e<strong>in</strong>e</strong>n Überweisungssche<strong>in</strong><br />

mit dem Sie bequem die<br />

Zeichnung der Treuespende für Schlesien<br />

vornehmen können! Machen Sie<br />

Schlesien und der Landsmannschaft<br />

Schlesien e<strong>in</strong> Weihnachtsgeschenk!<br />

staltung der bilateralen Angelegenheiten<br />

zu beteiligen. Mit Blick auf mögliche<br />

deutsch-russische Sonderbeziehungen<br />

mahnte er Deutschland, sich so zu verhalten<br />

wie e<strong>in</strong> ordentliches Mitglied der europäischen<br />

Familie.<br />

●<br />

Polen will gegenüber Deutschland hart<br />

bleiben. Der neue M<strong>in</strong>isterpräsident Donald<br />

Tusk kündigte <strong>e<strong>in</strong>e</strong> sehr harte Haltung<br />

s<strong>e<strong>in</strong>e</strong>s Kab<strong>in</strong>etts <strong>in</strong> der Frage deutscher<br />

Eigentumsansprüche an. Er wolle bei Gesprächen<br />

<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> darauf dr<strong>in</strong>gen, „dass<br />

der Schatten verschw<strong>in</strong>det, den die Preußische<br />

Treuhand, Erika Ste<strong>in</strong>bach und deren<br />

Ansprüche auf das deutsch-polnische<br />

Verhältnis wirft“, so der Politiker am<br />

24.11.2007 im polnischen Parlament,<br />

das ihm mit 238 Stimmen gegen 204<br />

Stimmen und bei zwei Enthaltungen das<br />

Vertrauen aussprach.<br />

●<br />

Tusk will besseres Verhältnis zur EU. Polen<br />

will nach den Aussagen des M<strong>in</strong>isterpräsidenten<br />

<strong>e<strong>in</strong>e</strong> aktive Rolle <strong>in</strong> der EU<br />

spielen. Deshalb kündigte er an, den EU-<br />

Reformvertrag am 13. Dezember <strong>in</strong> Lissabon<br />

zu unterzeichnen. Allerd<strong>in</strong>gs wer-

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