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Scan - Deutscher Rat für Landespflege

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DEUTSCHER RAT FVR LANDESPFLEGE<br />

NATUR IN DER STADT HEFT<br />

Igg2 61


Natur in der Stadt<br />

- der Beitrag der <strong>Landespflege</strong> zur Stadtentwicklung -<br />

Gutachtliche Stellungnahme und Ergebnisse<br />

eines Kolloquiums<br />

des Deutsches <strong>Rat</strong>es <strong>für</strong> <strong>Landespflege</strong><br />

Das Kolloquium und die Veröffentlichung<br />

wurden mit Mitteln<br />

des Bundesministers <strong>für</strong> Umwelt,<br />

Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert.<br />

Heft 61 - 1992<br />

DER SCHRIFTENREIHE DES DEUTSCHEN RATES FÜR LANDESPFLEGE


Für den Inhalt verantwortlich: Professor Dr. Gerhard Olschowy<br />

im Auftrage des Deutschen <strong>Rat</strong>es <strong>für</strong> <strong>Landespflege</strong><br />

Redakiion: Dipl.-lng. Angelika Wurzel<br />

Dipl.-lng. (FH) Ulrike Weiser<br />

Herstellung und Auslieferung: Druck Center Meckenhelm<br />

Eichelnkampstraße 2, Posnach 1245,5309 Meckenheim<br />

Papier dieser Ausgabe aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff.


INHALTSVERZEICHNIS<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Rat</strong> <strong>für</strong> <strong>Landespflege</strong>: Natur in der Stadt- der Beitrag der <strong>Landespflege</strong>zurstadt-<br />

entwicklung -Gutachtliche Steilungnahm<br />

1 VorwoR<br />

2 Einführung ....<br />

3 Umweltprobleme und Handlungsfelder<br />

4 Stadtökologie ....................................................................................................<br />

5 Freiräume und Grünflächen<br />

6 Planungen in der Stad<br />

7 Zusammenfassende E<br />

Ludwig Trepl: Natur in der Stadt ......................................................................................... 30<br />

lngo Kowarik: Das Besondere der städtischen Flora und Vegetation ............................................ 33<br />

Bernhard Klausnitzer: Besonderheiten und FunMionen der städtischen Fauna .............................. 48<br />

Peter Gutte. Stefan Klotz: Floristisch-vegetationskundliche Grundlagen <strong>für</strong> Landschaftspflege und<br />

Naturschutz in den Städten Ostdeutschlands ............................... . .................................... 53<br />

Wolfgang Schulte: Naturschuizrelevante Kleinstrukturen in Städten und Dörfern . zur bundesweit<br />

notwendigen Bestandsaufnahme. Erhaltung und Entwicklung ........................... . ..... .......... 59<br />

Manfred Horbert: Das Stadtklima ....................................................................................... 64<br />

Michael J . Henkel: lmmissionsschutzprobieme des städtischen Raumes ...................................... 74<br />

Lothar Finke: Der Umgang mit Flächen . Umweltprobieme und Lösungsmöglichkeiten .................... 78<br />

Gunnar Pantel: Probleme der Verdichtung und Versiegelung ..................................................... 85<br />

Hans-Peter Blume: Probleme der Stadtböden ....................................................................... 90<br />

Woifgang Burghardt: Altlasten und Abfälle ................... . ............................................ 96<br />

Günter Schellenberger: Gewässer und Wasserversorgung ..................................................... 104<br />

Karl-Wilhelm Porger: Planungsgrundlagen der städtebaulichen Entwicklung .................................. 108<br />

Gerhard Olschowy: Der Beitrag der Landschaftsplanung zur Bauleitplanung ................................. 111<br />

Hildebertde la Chevallerie: Freiräume in der Stadt . die traditionellen Systeme ........................... 117<br />

Kaspar Kiaffke: ökonomische Bedingungen der <strong>Landespflege</strong> in der Stadt ................................... 120<br />

Gerhard Winkel: Natur- und Umwelterziehung in der Stadt ...................................................... 124<br />

Anschriften der Autoren ................................................................................................... 130<br />

Verzeichnis der bisher erschienenen Hefte ....................................................................... 131<br />

Verzeichnis der <strong>Rat</strong>smitglieder .......................................................................................... 135


Unlerschiediich gestalteteGrünzüge inStädten habenwichtgeFunktionen,u.a.aisFrischiuffschneicen, Rückrugsr&urne heimischerPflanzen undTiereund<br />

<strong>für</strong> die Naherhoiung der Bürger Ein Beispiel da<strong>für</strong> ist der hier abgebiidete, reprksentativ gestaltete Kaiser-Karl-Ring in Köln. (Foto: Olschowy)<br />

Fr ea I:+? rin,-r C.nci i eiir zan ii. cnen > iizer-. iir -F.W,CHI' ii:~ili.~.'' Ai':.en 6. r t ZHPI'I '. k:l. 31 i. 100 ?E? k.^.'o'lr. *?*' .l e,[Ii:rc !SC . I-:I<br />

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~<br />

.ci F nc,c '.re n I e.;~)aoc 2eh .n' Reri~li


<strong>Deutscher</strong> <strong>Rat</strong> <strong>für</strong> <strong>Landespflege</strong><br />

Natur in der Stadt - der Beitrag der <strong>Landespflege</strong> zur Stadtentwicklung<br />

- Gutachtliche Stellungnahme -<br />

1 Vorwort Thema widmete er sich ausführlich unterverschiedenen Biickrichtungen<br />

in seinen Stellungnahmen zu den Verdichtungsgebieten<br />

Wenn heute von vielen Steilen die Forderung erhoben wird, Natur<br />

wieder in die Stadt zu bringen, bzw. Städte .ökologisch" Umzugeund<br />

ihrem umland (nefi N~. 30/1978), zum wohnen in gesunder<br />

umweit yefi ~~.35/1980) und zum flächensparenden planen<br />

stallen, so ist das Ausdruck <strong>für</strong> das Unbehagen an der modernen B~~~~ ( ~ ~ N~. f47,1985). t<br />

Stadt.<br />

DiemitderStadtentwicl


Bio!.-Dir. Gerhard WINKEL:<br />

Natur- und Umweiterziehung<br />

Ltd. Baudir. Dr. Kaspar KLAFFKE:<br />

ökonomische Bedingungen der <strong>Landespflege</strong> in der Stadt<br />

Dr. Wolfgang SCHULTE:<br />

NatunchutzrelevanteKleinstrumren inStädtenundDörfern-<br />

zur bundesweit notwendigen Bestandsaufnahme, Erhaltung<br />

und Entwicklung<br />

Dr. Peter GUTE Dr Stefan KLOTZ:<br />

Florist~~ch-vegelalionsk~nd iche Grundlagen fur Landschaftspflege<br />

~ nNat~rSChuu d in den Städten OstoeLlschlanos<br />

Im Anschlußandas Koiloquiumfandam31. März 1990eine Exkursion<br />

indas BerlinerStadtgebiet . statt bei der folgende Proiekte besichtigt<br />

wurden:<br />

Vegetationsflächen des Geländes am Anhalter Bahnhof<br />

Erläuterungen:<br />

Dr. lngo KOWARIK<br />

Grauwasserverrieselungsanlage in Kreuzberg<br />

Erläuterungen:<br />

Dip1.-lng. Haraid KRAFT<br />

Führung durch das Nikolai-Viertel in Berlin<br />

Erläuterungen:<br />

Dr. Hans-Georg BÜCHNER.<br />

Ein Arbeitsausschuß des DRL wertete die Referate, Berichte und<br />

Diskusslonseraebnisse des Koiloouiums und weiterführende Lite-<br />

ratdr zum Entwurl einer Stel ungnahme aLs, a esem ArbeltsaJs-<br />

schuß gehorten die <strong>Rat</strong>sm tglteder<br />

Dr Gerta BAUER<br />

Pmf Dr Klaus BORCrlARD<br />

Dr Helmut demnoen nach Berücksichtiauno ökoioaischer<br />

Belange In der ~tadtplalung das ganze Bünde~o~~trategien. die<br />

zu einer Verbesserung der Umweltquaiität der Städte beitragen<br />

können. Hierzu gehören, neben den unverzichtbaren Maßnahmen<br />

des technischen Umweltschutzes die Erhaltung bzw. Wiederschaffuna<br />

von ausreichend großen Freiräumenzwischen den Verd<br />

chtung;~omplexen. die ~~rbcssor~ng oor ~ftnyg!enlscnen Jnd<br />

sraotkl.matiscnon Stuallon, d e Bekampf~ng von ,arm. Beqrenzung<br />

der Bodenbelastungen. Minimierung der Bodenversiege-<br />

6<br />

lung, Reinhaltung von Grundwasser und Gewässern, Renaturierung<br />

von Gewässern und ihrer Auen, Erhaltung und Entwicklungty-<br />

Discher Lebensräume<strong>für</strong> Tiere und Pflanzen sowie Schaffuno - von<br />

differenzierten Erholungsräumen.<br />

Eine ökoloaisch orientierteStadmianuna. die Naturin die Stadtentwicklung<br />

integriert und ökologische~us~mmenhän~e berücksichtigt<br />

entscheidet nicht nur über einige nebensächlich erscheinende<br />

Naturschutzanlieaen. sondern in hohem Maße über die Qualität<br />

der zukünftigen Stadt<br />

..Okoloaisch" bedeutet hierin einem SehrallaemeinenVerständnis,<br />

aie ph+ sche ~bhangigke t oes ~enscnonion seiner nat~r icnen<br />

Umweltunoseinc besondereBe2 ehungz~r Natur InsZenlrJm politischer<br />

Entscheidungen zu stellen.<br />

Dadie Begriffe „Natur in derstadr und .ökoiogische Stadtentwicklung"<br />

von verschiedenen Menschen und zu verschiedenen Zeiten<br />

von wechselnden Inhalten erf~l t werden, isl auch Oie ,o~olog sch<br />

orientierte Po 11 k'ofta~rcn wioerspnchi cheTendenzengeoragtl<br />

- " "<br />

Um FehiinterDretationen und Verwässerunaen des Beoriffs .ökologie"<br />

zu vermeiden, sollte man sie als die Wissenschaft von den<br />

Beziehungen der Lebewesen zu ihrer natürlichen Umwelt interpretieren<br />

bzisichauf die natu!wissenschaftiiche Definition nach^^-<br />

ECKEL(1866) als der.Wiscenschaft von den Beziehungen desOrganismuszurumgebendenAußenwelt,womit<br />

wirlm weitesten Sinne<br />

alle ~xistenz-Bedingungen rechnen können" beschränken2).<br />

ES kann zwischen materieller Natur (Baum als Lebensraum oder<br />

Ressource <strong>für</strong> Vöael und Insekten) und Natur als Svmbol. alsZeichen<br />

fur erwas(z i Symbolvon Leben rlerbsnarb~i~ des ~auoes<br />

a s Symool IL~ Vergang cn


nach dem Jahr 2000 abschwächen und nach dem Jahr 2010 mit - die damit einhergehenden sozialen Kosten und Umweitbela-<br />

dem zu erwartenden Bevölkerunasrückaana zurückaehen (in die- stunaen.<br />

" - .<br />

Sen Prognosen sind möglicheZuwanderungen aus den östlichen - die aus den großen Wohngebieten (Nachbarschaftseinheiten).<br />

und südlichen Ländern nicht berücksichtigt), Es gilt daher schon<br />

jetzt zu bedenken, daß übereilte Flächenausweisungen oder undie<br />

auf Nutzung ausgerichtetsind, sich ergebenden Verluste an<br />

überlegte Flächeninanspmchnahmen <strong>für</strong> Wohnstandorte dann<br />

städtischer Vielfalt,<br />

neue Probleme schaffen könnens]. - die soziale Entilechtung der Bevölkerung („grüne Witwen").<br />

Der fur die alten Bunoeslanoer bis zum Jahr 2000 proqnost zierte - d e wachsenOeZers edel~nq im Stadt~miand mgt ~nnotlqer Be-<br />

Siedi~nqsbeoad zeigt e nen - ourch oas Jahr 1990 -nteroroche- anspruchung oftmals okolog scn wenvoller Landschaftsleile<br />

nen - Treno nacn menr Flachen Da d o amtlichon Statist ken ie-<br />

OOCn nJr rein quantitative Auskjnfte geben, ole 01 a'e rrage nach Besonders als Reaktion auf oas Anwacnsen oes Inoivid~alverocn<br />

Oualitaten oer JmgenLizien Freif.ächen offen nsoesondere dehrs kam es zum LeitbildderautogerechtcnSradt lnsbesonoere<br />

Oie Freflacnen n aer Staat sno h.ns~cnilich hrer ekologischen n oen Großstädten w~rden onne Rucdscht aJf okologische Uno<br />

WohifahrtsfLnktionen ZL werten, wogegen von oen sieo~4ngsf~ä. a~ch finanzie ie Resso~rcena~tweno'geVorkehrsnetze konzip ert<br />

cnen, in Abhangiqdeit von Versiegel~n~sgrad sowie Art jnd Maß Lnd Jmgesetzt Zu oen nachwirkenoen F0 gen gchoren<br />

- ~~<br />

aer ba~lichen ~~izung, mehr oder wengerqroßeodoloq sche Be- - scnwerwiegenae Beeintrhchigungen der Lebens- und Umastunqen<br />

aisgenen. Dara~s folgt daß d e UmwanolLng von Frei- weltaua titat oer Stadte.<br />

fiächen in Siedlungsflächen generell Probleme schafft. Deshalb<br />

sollten <strong>für</strong> Freiflächen. die in Siedlunasfiächen umaewandeit wer- - Zerstörungen vieler Stadtbilder infolge der Anpassung der<br />

" "<br />

den. an anoeror Stel e d~rch p anerische Rucdwidmung ooer aber Menschen und hres Wohnumfeioes an die weit uoerzoqenen<br />

gar d~rch R~cdba~ W oder b oloq sch-okoloqisch adave Freif a- Erfordern sse des ndivld~alverkehrs<br />

chen bereitgestellt werden; generell ist eine Prüfung der Umweltverträglichkeitvorzusehen.DieUmsetzung<br />

dieser Forderungenist<br />

Parallelzum Leitbild der autogemchtenStadtentwickeltesichauf~<br />

gNnd der zahlreichen Kritiken die der massenverkehrsgeangesichts<br />

des ungebrochen ansteigenden Flächenbedarfs aller<br />

städtischen Funktionen allerdings äußerst pr~blematisch'~~, wenn<br />

sich nicht das Bewußtsein bei Pianern und Bürgern grundlegend<br />

ändert<br />

rechtenStadt(1960- 1975), wasgewissermaßen zum<br />

streit wurde. Esgab zahlreicheVorschläge, Massenverkehrsmittel<br />

mit dem zu kombinieren, z,B, flächendeckende<br />

Netzevon öffentlichem Personennahverkehr,elektronisch steuer-<br />

~ i ~taateba~l<br />

e ehe ~ n t w n , den ~ ~ ~ - ~ ~ ~ d ~ ~ nat ~<br />

sch nachaem2 We tkrieg an mehreren z.T inenanaergreifenden<br />

Leitbildern" orientien. ~nter .Le tbila. ist daoe. nicnt etwas aus-<br />

~ oare a Kabnenoahnen ~ , j ~ ~ ooer ~ Rwfb~sso. Eine uirtschattliche A~sla-<br />

SlJnQ der offentlichen Nahverkehrsmtlel selz1,edocn aJch mmer<br />

eine bestimmte Dcnte oer Bevöldemng voraus. was den gegenschließlich<br />

Statisches zu verstehen. es kann auch alszieirichtung wärtigen Wohnvorsteliungen nicht entspricht. AIS Folgen sind zu<br />

oder sogar als Mode interpretiert werden.<br />

nennen<br />

InderunmittelbarenNachkriegszeitbeschränktesichdieStadtent-<br />

Wicklung auf den WiedemufbauaufhistorischemGrundriß(1945-<br />

- erhebliche Bevölkerungsverdichtungen in den Einzugsbereichen<br />

des Offentlichen Personennahverkehrs,<br />

1955) Dle alten Stadtstr~kt~ren. vor allem oas Straßennetz. wLraen<br />

weitgenena unverändert Loernommen, aLcn oas n stor scne<br />

Stadtgefüge wurde erhalten. Die Grundstücksstruktur wurde jedoch<br />

durch Umlegungen vergrößert, so daß Gewerbe- und Wohnblöcke<br />

entstehen konnten, Die Folgen dieser<br />

phase waren:<br />

- hutzJngsourchmischLngen Ln0 hLtzungsverdicht~ngen in<br />

- Z~sammenballungen von Versorgungse nricnrungen an weniaen,<br />

- zwar q ~ erreichbaren. t<br />

aber docn weiter entiernlon Punkten.<br />

Das Leitmotiv Urbanität durch Dichie (1 968 - 1972) entwickelte<br />

sich einerseits aufgrund der Erkenntnis der Notwendigkeit einer<br />

gewissen - Verdichtuna - und andererseits der verlorenaesansenen -- -<br />

Jrban tat n dle Staolzentren W-rden -msalzsurde gewerbliche<br />

vlelen Innenstädten, hutzJnqen (Großka~fhauser, Banken, RestaLrants. B~ronochha4-<br />

- Verkehrs- und Gewerbeimmissionen in den dichtbesiedelten<br />

innerstädtischen Wohngebieten,<br />

- überwiegend quantitative Ausrichtung der Wohnraumversorgung<br />

mit baulicher Verdichtung (was damals folgerichtig war),<br />

die heute den Komfortansprüchen oft nicht mehr genügt,<br />

- die Kumulierung von negativen Effekten in Wohnung und Umfeld,wasbereitsindensechziger~ahrenzueiner~bwanderung<br />

in Stadtrandgebiete und ins Umland führte.<br />

ser) gebracht, gleichermaßen entstanden Wohnhochhaus-Komplexe,<br />

bei deren Planung und Bau die öffentlichen Räume, das<br />

Wohnumfeid, rücksichtslos vernachlässigt und zerstört wurden.<br />

AIS Folgen sind<br />

- ~ärmbeiastungen durch den ~ndividualverkehr,<br />

- Abgasbeiastungen durch Verkehr und Gewerbebetriebe,<br />

- unbefriedigende Qudität des Wohnangebotes und des Wohnumfeides<br />

(Anonymität Häßiichkeit von Bauten),<br />

- Fehlen von wohnungsnahen Grün- und Freiflächen,<br />

Ais eindeutiges Leitbild gilt das Konzept dergegliederten undaufgeiockerten-Sadt<br />

(1950 - 1960), das gedanklich schon in den - ~ ~ von spiel- h und l ~ ~ t ~ ~ b ~ t ~ i l f l ä ~ h ~ ~ ,<br />

zwanziger Jahren entwickelt und 1933 als CHARTA VON ATHEN<br />

(Konzept der funktionalen Gliederung einer Stadt) verkündet wor- - Abwanderung der Bevölkerung verbunden mit Einkommensden<br />

war. Es kam zu einer rigorosen Trennung der unterschiedli- Verlusten der Städte. mangelnde Auslastung von Gemeinbechen<br />

Gmndfunktionen Wohnen, Arbeit, Erholung, Bildung, Versor- darfseinnchtungen und wachsende Flächennutzung im Stadtquna<br />

und Verkehr. Arbeitsstätten. Einkaufszentren, auch Univeni- umland.<br />

iätei wurden abgegrenzt auf der grünen Wiese angelegt, und es<br />

Q)BORCHARD, Klaus (1991): Eigentumsblldung, Flächenverbrauch. und<br />

entStandengroße~ohngebiete(~achbarschaftseinheiten),diedie<br />

Siedlungsentwicklung. In: Festschrift <strong>für</strong> Dr. Waller ENGLERT zum<br />

wirtschaftliche Auslastung der Infrastruktur (Schulen, Geschäfts- ,& Geburtstag, rsg, vom Deutschen Volksheimstättenwe,k, Bann,<br />

Zentren) gewährleisten sollten. Die Folgen der gegliederten und 5.137-149.<br />

aufgelockerten Stadt sind<br />

10) LICHTENBERGER. Elisabeth (1 992): Stadläkologle und Sozialgeogra-<br />

- die Trennung der flir unterschiedliche Lebensbedürfnisse ein- Phi'eln: Bayenscha Akademie der Wissenschaften (Hg.), Rundgesprächa<br />

dar Kommission <strong>für</strong> Ökologie, Bd. 4, Stadtökologie.<br />

gerichteten Funktionsbereiche,<br />

111 BORCHARD.Klau~H989~Städtebauliche Leitbilder. 1n:Deutsche Bau-<br />

- das Anwachsen der Pendlerströme im Individualverkehr, 'zeitschrift. ~.'10, S. i317 ff.


Durcn die badliche Verdicntung wurde zwar der Gewinn (der Ge- tataus,alsesdle alten Leitbilder taien,selne Jmsetzungschancen<br />

winn deroffent ichen Hand ourch mehr uno hohere Steuere nnah- sind anges~chts der okonom scnen. aiil Wachstum aLsger chieten<br />

men. ebenfalls der Drivate Gewinn von Grundstücks- und Hauseigentümern)<br />

gesteigert, eine Funktionsmischung oder aber gar<br />

Nutzungsansprüche nur zurückhaltend zu be~rteilen'~'<br />

.Urbanität" wurde nicht erreicht So kam es zu einem neuen Leitbild,nämlichzur<br />

VerbesserungderStadtgestaltunddes Wohnumfeldes(ab<br />

1970). Eine Fülle von Fußgängerzonen und Verkehrsbe-<br />

52 verkehr<br />

ruhigungen, auch amtliche Verkehrsbehinderungen wurden geschaffen:<br />

. aestalterische -<br />

KorrekNren Iz.6. Entkernuna der Hinterhöfe.<br />

Schaffung neuer ~r~nbereicnejw~rden ausgeijhrt; Moder-<br />

Ein weitreichendes Problem der städtebaulichen Entwicklung ist<br />

die Verkehrsplanung. HeutenehmenVerkehnwege runddieHälfte<br />

Cer m Gebet der aiten B~noesianoor uberoaJten Fache ein. Es<br />

nislerung bnd Sanerung sind eoenialls Aufgaben staotebau icher besteht dein Zwe fei. oaß der Sfraßenverkchr gegenüber andoren<br />

~nwickiüna~eworden.~intv~ischer~estandteildiesesKonze~tes Verkehnarten besonders energieaufwendig, flächenaufwendig,<br />

ist Oie ~ntwicklunq des behaaren Stadtna~ses in aitrah vem umwe tbelastend 2nd aucn bnfaiiracht,g isi. Die Zah oer 0 s Mitte<br />

Wohnumfelo mit gut erre choaren Einnaufszentren Jnd Arbeits-<br />

~lBtzen.mlldemd e Abwanderunavie - erB~raerverhindertweroen -<br />

mllte~ ..<br />

Diese Phase oer Ctadtentwicnlung, in der wir bns nocn oefinden,<br />

nat die LebenWJai tät in oie Städte ZurJckgebracht; sie hat aoer<br />

auch zur Folge, daß<br />

1991 im Gobiet der aiten BLndes.ander rLge asscnen KrahfahrzeJge<br />

- laq - oei runo 36 3 Mio.. oavon alle n 31 3 M 0. Personennraftwaaeh.<br />

Im Gebiet der neuen Bundesländer waren 1990 6.9 Mio.<br />

~D~<br />

KraManrzeuge zbgeassen. Die Prognosen gehen sowch f.ir Oie<br />

aJcn neJen B~ndoslander von weiter sie genden~ulass~noszah<br />

-~~~~ en fjr i


kehrslärm zu den drängendsten Umweltproblemen der Ballungs- Man sollte die damit erzielbaren Erfolge aber nicht überbewerten.<br />

gebiete zählt. MitHilfeverkehrdenkender MaßnahmensolltederStraßenverkehr<br />

Nicht nur der Straßenbau <strong>für</strong> den fließenden Verkehr schafft Probieme;<br />

es ist auch der ruhende Verkehr, <strong>für</strong> den immer mehr FIächen<br />

benötigt werden. Die in vielen innenstädten errichteten Groß-<br />

In den Hauptverkehrsstraßen gebündelt, in Neben- und Wohnstraßen<br />

dagegen gleichzeitig nverdünnr. und insgesamt auf niedrigeres<br />

Geschwindigkeitsniveau (Tempo 30) gebracht werden,<br />

parkhäuseriönnen die Probleme häufig nicht mehr lösen, ja sie<br />

verschärfen sie sogar, weii der Anreiz erhöht ist. doch wieder mit<br />

dem Auto in die Stadt zu fahren. In einigen Großstädten der alten<br />

Bundesländer (2.6. Stuttgart München) wird inzwischen ernsthaft<br />

überiegf die lnnenstädte ganz <strong>für</strong> den individuellen Pkw-Verkehr<br />

spo+ und ~ ~ ~ i ist ~ binnen ~ i tweniger l ä ~ ~~h~~ ~ von einem<br />

wenig beachteten ~ i ~ ~ ~ lzu f einem ~ l lebhaft i ~ diskutierten ~ ~ b l ~<br />

~ h ~ ~ geworden. ~ ~ Df I~ ~,,twicl


chern anaeleat werden. Die Betriebe wiederum soiien sich aeaen- Die SanierJng von A tlasrenf achen isi m t hohem KostenaJfwand<br />

uber ihren ~ichbarn mit geschossenen ~rennpflanz~n~ina~s veroLnoen, sie ,SI edocn Jberail dort noiwenoig. wo 6oniam niestandonheimiscnen<br />

Bhumenund Strauchern abgrenzcn,w eadcn runqen des Grundwassers zu be<strong>für</strong>chten sind. Zwischen den einarundsätzlich<br />

Straßenränder beDfianzt und ~reifiächen ais Grün- zelien All astenanen ocstcnen h nsichi ich der ElgnLng fdr neLo<br />

flächen gestaltet werden soiien.'<br />

huizungenerhen cheUn1crscniede.d egena~unlersucni werden<br />

Auch bei der Bebauunq von industrie- und Gewerbeflächen muß<br />

sich oer GrLnosaiz oei F achensparens und oam I e ne AbAenr<br />

von eoeneraigen Bauwe Sen ourchsetzeii, vie e Geweroe konnen<br />

mit Sicherheit in mehrgeschossigen Bauten ausgeübt werden.<br />

müssen. So wird auf Hausmüiiablaoerunaen .. .. eher eine Grünfiäciiennutiing<br />

angfrlstig in Betracht rommen als a ~f Sonderm~ I-<br />

slandorten A ilastenfiacnen naoen aß Rana der Kernstaote iniolae<br />

der Nähe zu den innerstädtischen Wohnauartieren einen begonoeren<br />

Wert So che F achen konnen nacn vorneriger Untersd-<br />

Erst in jüngerer Zeit ist damit begonnen worden, Untersuchungen cnung Jnd entsprechender Sanierung f ~ Klo r ngirten. Gr~nan a-<br />

industriell genutzter Fiächen und Brachflächen nach ökologischen gen "nd Spielplätze genutzt werden.<br />

Kriterien vorzunehmen. Die ersten Ergebnis~e'~1 zeigen bereits,<br />

daß sich dort häufig differenziert ausgeprägte Mosaike von Extremstandorten<br />

(Nährstoffarmut, Wasserspiegelschwankungen,<br />

potentielle Toxizität, häufige Störungen, Abgeschiedenheit) unterschiedlicher<br />

Altersstadien befinden. Solche Flächen scheinen<br />

gleichzeitig Einfallstore <strong>für</strong> Neueinwanderer wie auch Rückzugsräume<br />

<strong>für</strong> heimische Pflanzenarten zu sein und rechtfertigen daher,<br />

daß sich der Naturschutz mit ihnen befaßt industrie- und<br />

Brachflächen sollten daher auf ieden Fall in Stadtbioto~kartierungen<br />

einbezogen werden Uno dira~i aLfba~end sollie gepruft werden.<br />

inw eweit sie in stadiiibergreifende Fre'fIächenkonze>te ntegriert<br />

werden können,sei es als zu schützende Bereiche oder ggf.<br />

auch als Bereiche zur Erholungsnutzung.<br />

Von den Substraten der Aitiasten als Schadstotiträger gehen Gefahrenaus.<br />

BeielnerGrünflächennutzuna mußdles berücksichtiat<br />

werden. Zur Einschränkung der Schadstoffausbreitung kann die<br />

Vegetation selbst beitragen, indem sie die Sickerwasserbiidung<br />

verrinaert Schadstoffe inder Biomassefestieat.Staubbiiduna verhindert<br />

dno direkien Ha~tkontakta~ssch eßi ~ine~boecn~ni der<br />

Bodenoberilache mit Eroreich dnd Soerrschic9ten fur S ckenvasser.<br />

Gase und Wurzeln führen dazu. daß die altlastentvDischen . .<br />

S~bstraie n cht menr oberi achennah acsienen und Oie fLr dlese<br />

S~bsfrate ryp scnen Bloiope zerstort werden So cne Maßnahmen<br />

werden u.a: erforderlich. wenn über Ausgasungen die Vegetation,<br />

die Fauna wie auch der Mensch beeinträchtigt würden. Dies kann<br />

bei Methanbiiduna. Schwefeiwassentoffbiiduna oder beim Auftre-<br />

Bei dem ietzteinsetzenden Aufbau vonGewerbe- und Industrleae- ten von organiscnen Verb ndungen oer Fall sein Durch Boaenaobieten<br />

in den neuen Ländern müssen diese Forderungen in der deck-nq erqibi sich leooch auch d e Moql chke1,die E~enschaf-<br />

Planung von vorneherein berücksichtigt werden.<br />

ten der~ecksubstrate und damit die ~tandortei~enschaften zu beeinfiu~sen~~'.<br />

3.5 Altlasten, Aliablagerungen und Abfallentsorgung<br />

Ein interessantes und nachahmenswertes Proiekt steilt in diesem<br />

Altlasten sind frühere. meist abaedeckte. rekultivierte oder überbaute<br />

Jnd on sogar n ~ergosseihe I geratene Ao agerungsplaize<br />

fur Abfai e a ler Art aLs Ha~Snalten,lndJsine Jnd Gewerbe m weiteren<br />

Sinne zählen dazu auch frühere oder noch bestehende<br />

Standorie von Gewerbebeirieoen oder ndLsiriean agen. wo a.s<br />

Unkenntnis. Gle~chgu~tigkeii oder Fahrlass aneil Prod-ki onsrLckstände<br />

aller Art, eben-und Nachprodukte Sich ansammelten, abgelagenodergarvergraben<br />

wurden. DaAbfailablagerungenfrüher<br />

völlig ungeordnet eriolqten, entstehen durch chemische ReaktionenderÄ3fai<br />

mater aliin ~ntereinander Jnd miidemLmgebenoen<br />

ZLsammennang der Landscnaftspard Dliisb~rg-hord zwschen<br />

den Stadtteilen Hamoorn und Meider ch oar Eine 200 haproße n-<br />

dustriebrache 1u.a. ehemaliae Schachtaniaaen. " ~okereiei. Eisenhittenwerk)<br />

wir0 Schritt lu Schntt an elnen vie fad ger- Landschaflspark<br />

mt Fiäcnen <strong>für</strong> den Amen- Lna BioiopscnJtz.qärtner:scnen<br />

An agon, Frefzeitbereichen Lnd denkma wirdigen Bauwerken<br />

Lmgewandeli Den Pan~ngen vorangegangen war e ne genaue<br />

Bestandsaufnahme deszustandes des Geiändes.Auf dieser<br />

Grundlage werden die lokal vorhandenen Aitiasten standortbezogen<br />

saniert2').<br />

Substrai Lnd insoesondere dem eindringenaen Regenwasser z.T. Das Thema Abfallentsorgung ist heutezu einemvorrangigen Prohochgih<br />

ge.z.T.a~ch in ihrer WirkLng noch dnbewnnte Reaniions- biem<strong>für</strong>alieStädteund Gemeindengeworden. Dievielfältigen Be-<br />

Uno Zersetzungsproo~kte. dic ZL Schwerwiegenoen r


- Reststoffbeseitigung - beidem hohen AnteiigefähriicherStof-<br />

feverstärktwieder durch Verbrennung -,wobei die Zurückhai-<br />

tuna von Schwermetallen in den Emissionen ganz besondere<br />

Sokfait erfordert.<br />

Die Standolffindung <strong>für</strong> Verbrennungsaniagen oder Reststoifdeponien<br />

ist heute bei vie en ~ersor~di~sträcjern, den Landkreisen<br />

oder Kreisfreion StBdten. wegen Widerstandes der ~nmitteibaren<br />

Anlieger soschwierig geworden,daß oer ..Mui exporr- z.T bis ins<br />

Ausland -zunächstdseinziger Lösungsweg des Abfaiiprobiems<br />

geblieben ist<br />

4 Siadt6kologie<br />

Wenn man unter Okoiogie die Wissenschaftvon den Beziehungen<br />

der Lebewesen zu ihrer Umwelt versteht und die ..Lebewesene<br />

nicht nur auf Pflanzen una Tiere beschrankt, sonoern oie Menschen<br />

bew~ßt e nbez eht. so g ot es deinen Zwe iei darLber, daß<br />

Stadto anLng Lnd Siadtentwick.ung ohne Beacnt-ng Dkoiogiscner<br />

Geqeoenheiten dnd Erforoern sse n cht oendbar sind Leder wurde<br />

dies in der Vergangenheit zu wenig beachtet.<br />

in der städtebaulichen Entwicklung sind neue Schwerpunkte not-<br />

wendig, an denen die Gemeinden nicht vorbeigehen können. Die<br />

heute erforderlichen Maßnahmen zum Schutzdes Naturhaushai-<br />

tes haben ihre Grenzen nicht am Ctadtrand,sondern schließen die<br />

Stadtmitein.Und dies ist umsonotwendiger,je mehr einerseitsdie<br />

Landschailzersiedeit wird und es andererseits zu einer übermäßi-<br />

gen Nutzung von Baufiächen <strong>für</strong> Siedlungen, Gewerbe, Industrie<br />

und Verkehr kommt<br />

Slaol und Umiand mLssen einander erganzen Die hat~r der die<br />

Staat umgeoenden Landschaft mdß uber langentia e uno radiale<br />

Gr~nf achen bis in den Wohn- und Arbe tsbereich der SladtbevoikerLng<br />

h neingezogen werden. oam t sich d e Menscnen Uno vor<br />

a iem die K nder e n lebendiges Verhaitnis z.r Nat4r bewahren<br />

können.<br />

insbesondere sind foigende LeisiungenlFunktionen der Land-<br />

schaft <strong>für</strong> die Stadtbewohner herauszusteilen:<br />

insbesondere sind foigende Funktionen der Landschaft <strong>für</strong> die<br />

Stadtbewohner herauszustellen:<br />

- Verbesserung des Stadtkiimas und der Lufthygiene durch<br />

Grünflächen und Waidgebiete,<br />

- Vorhanoensein von naturnahen und von gestalteten Fre ze tge-<br />

btetenf~rdieiaqiicne . Erhol~naLno - f ~ Erhoi~naund<br />

r Fre zeitan<br />

Wochenenden,<br />

- Vorhandensein von naturnahen Landschaftsteiien zur Natur-<br />

beobachtung und <strong>für</strong> naturkundliche Biidungszwecke,<br />

- geordnete Begrenzung von Stadt- und Verdichtunasaebieten<br />

durch natürliche ~andschaftsstrukturen (~ewässir,-~älder,<br />

Geiändestufen, Höhenrücken, Feuchtgebiete), um ein Ausufern<br />

der Bebauung ins Umiand zu verhindern,<br />

- verbrauchernahe Erzeugung von Nahrungsmitteln und direkter<br />

KontaM zwischen Erzeuger und Verbraucher,<br />

- Erleben einer gegliederten und gestaiteten Kuituriandschaftim<br />

Umiand von Städten.<br />

Ais ein wesentlicher Faktor, der sich auch auf die anderen Faktoren<br />

auswirkt, muß das SiadtklM* erachtet werden.<br />

Esistgegenuoerdem Umiandvor ai emodrcn tiefgre fenoeverander~ngen<br />

des Warmehausha tes gekennzeichnel Durcn A~fwdr-<br />

mung der überbauten, d.h. versiegelten Fiächen und durch die<br />

räumliche Struktur der überbauten Flächen, z.B. unterschiedlich<br />

hohe Häuser, verändern sich das Windfeid über der Stadt und de-<br />

ren lokale Windsysteme. Die miniere Windgeschwindigkeit kann je<br />

nach Baustruktur zwischen 10 und 20% verminden sein. Entspre-<br />

chend nimmt auch die Windstiiienhäufigkeit zu.<br />

DieimVerdichtungsra~m~StadPentstehenden Emissionenführen<br />

zur Smoabiiduna bei inversionsweneriaaen und sind da<strong>für</strong> verantwonl<br />

ch,daß d Ö~onneneinstrahiJn~ gradue i (0 s zu 20 - 25%)<br />

abgeschwkcht sein kann.<br />

Durchoiesle nernenMassen Kann'eoocha,cne nsog ,,Warme n-<br />

sei-Effedt" entstehen Messdngen oeslatigen. oaß ute Uoerwarmuna<br />

der Stadtbereiche aeoenüber ihrem Umiand bei austau-<br />

Schaken Wetterlagen ein&"Temperaturunterschied bis zu 12.C<br />

aufweisen kann(dieserWenis1bezogenauf diegleichzeitige Messung<br />

und nicht auf das ~ahresmittei) ~rsachen-hier<strong>für</strong> sind:<br />

- die Häufung von Baumassen mit Veränderungen der Wärmekapazität<br />

und Wärmeieitung,<br />

- die Verminderung verdunstender Oberflächen, die Erhöhung<br />

- -<br />

des Oberfiächenabfiusses und der Manaei an veaetationsbe-<br />

deckten Flachen (Versiegeiung),<br />

- diezufuhrvon Energie durch anthropogene WärmeproduMion,<br />

- die Verminderung der Ausstrahlung.<br />

Ferner ist das Stadtaebiet als Foiae der erhöhten Temoeratur im<br />

Minei trockener als ;eine ~mgebcng. Die Differenz der relativen<br />

Feuchte beträgtimWinterzwarnuretwa2%, kannaberimSommer,<br />

besonders an Strahiungstagen. bis zu 30 %erreichen. Verdichtung<br />

hatsomitAuswirkungenauf den Wasserhaushait,dieserwiederum<br />

bestimmt wesentlich die Bedingungen der Vegetation und der mit<br />

ihr in Lebensgemeinschaft stehenden ~ierweit<br />

Nach der Wirksamkeit gestaffelt können einige wichtige Maßnahmen<br />

aufaeführt - werden. die die Situation im Stadtbereich verbessern<br />

helfen:<br />

- immissionsfreie Ausgieichsfiächen im Stadtrandbereich,<br />

- Be- und Entiüftungsschneisen, die radial mögiichst weit in die<br />

Stadt hineinreichen,<br />

- Vermeidung von Strömungshindernissen,um die <strong>für</strong> die Lufterneuerung<br />

wichtigen nächtlichen Kaitiuftzufiüsse nicht zu behindern,<br />

z.B. in Tälern,<br />

- mögiichst große und vernetzte innerstadtische Parkanlagen,<br />

- Begrünung einschi. Bepflanzung von Plätzen und Straßen, ohne<br />

daß die Beiüftungsfunktionen behindert werden,<br />

- Begrünung von Fassaden. Dachfiächen und Innenhöfen,<br />

- Reduzierung oer Emiss onen in Stadtoereicnen durch entsprechende<br />

recnti che Jnd f nanz eile Maßnahmen<br />

Die wirdsamsten Veroesserungen aer staotk mat schen Situatton<br />

konnen von den an oer Penpherie der Sladte qeleqenen FreiraL-<br />

men ausgehen. Dabei soieien die ~eiiefverhäitnisie. die Veoeta-<br />

~ ~ tionsstruituren und die Bebauungsdichte in den übergangsbereichenzwischenStadtkernundUmiandeineerhebiicheRoiie.Seibst<br />

schwach geneigte Täler oder ebene Beiüftungsschneisen, die in<br />

Richtung Stadt verlaufen, können klimatische und iufthygienische<br />

Entiastungen bewirken. wenn diese Bereiche offenaehalten - werden<br />

und keine Emittenten enthalten.<br />

Die Entiastungvon Ballungsgebieten durch mögiichst großeinnerstädtische<br />

Freiflächen ist klimatisch besonders wirkunosvoii. Aiisr-<br />

~ ~~ ~ ~ -- .<br />

aings orfordert die begrenlte Reichweite solcher Anlagen wetere<br />

grJnp aner scneMaßnanmen~nnerhaibder d.cnt beba-ten Areale.<br />

22)Vgi. hierzu den Beitrag von Manfred HORBERT in diesem Heft<br />

. ~<br />

- - ~


Hierzu gehören die Entsiegelung und anschließende Begrünung<br />

von Stadtoiätzen und Straßen. Auch der Abriß von störenden Bauwerken<br />

kann ggi notwendig sein Die Begrunung uon Fassaden.<br />

Dacnern ~ nlnnennofen d wird sowohl m Ranmen von Sanier-ngsmaßnahmen<br />

alter Bausubstanz als auch bei Neubauvorhaben in<br />

zunehmendem Maße diskutiert und auch verwirklicht.<br />

4.2 Böden in der Stadt<br />

Städtische Bödenz3) werden durch die verschiedenen Nutzunaen<br />

(Wohnen, Arbeiten, fließender und ruhender Verkehr, ~rei;eit<br />

u.a.m.), belastet und verändert Zu den Belastungsfaktoren gehö-<br />

ren zum einen mechanische, wie Abgrabungen, Aufschüttungen,<br />

Verdichtungen, Versiegelungen, Überbauungen und Absenkung<br />

des Grundwasserspiegels, zum anderen chemische. wie Schwer-<br />

metalle. Schwefeldioxid, Stickoxide, ölhaltige Substanzen (indu-<br />

strielle Emissionen und Kfz-Emissionen) und Streusalze. Die Bö-<br />

den können daher ihre Funktionen, wie<br />

- Abpufferung von Schadstoffeinwirkungen aus der Luft,<br />

- Filterung des Niederschlagswassers,<br />

- Lebensraum <strong>für</strong> Bodenorganismen und Wurzelraum <strong>für</strong> Pfian-<br />

Zen zu bilden,<br />

häufig nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr wahrnehmen.<br />

Es lassen sich sehr grob drei verschiedene Komplexe städtischer<br />

Böden unterscheiden:<br />

- veränderte Böden natürlichen Ursprungs,<br />

- Boden m.t kunst icnen Auftragen naturlicher Substrate. technogener<br />

S~bstrate odor Miscnungen derselben.<br />

- versiegelte Böden.<br />

Um die Leistungs- und Funktionsfähigkeit der Stadtböden wieder-<br />

herzustellen, sind die Ziele der städtischen Bodenpoiitik neu zu<br />

formulieren.DazugehörtvoraliemeinUmdenkenwegvonderaus-<br />

schließlich ökonomisch orientierten hin zu einer ökologischen<br />

Sichtweise.<br />

4.3 Grundwasser und Obefflächengewässer<br />

Wasser wird bendtigt ZJr Sichersteli~ng der Tfinkwassewersorgung.<br />

in der Industrie als BraJchwasser (2.B. KDhiwasser, Re niäunä.~ransoortminei~.in<br />

der ~andwirtschaft und imGartenbau zur<br />

iewisserung.a sverkehrswag ~ndzur Freizeitgesta tLng DerZJstandaesGr~no-und<br />

Obertlacnenwassersvie er Stadte SI oerzeit<br />

durch diese vielfältigen Nutzungen gestört und beeinträchtigtz4'<br />

Der tagiiche ourchscnnittliche Wassewerbrauch in oen alten B L~-<br />

deslandern betragt pro StaatbewonnertTag Ca 146 ". rechnet<br />

man oen gewerbl chen VerbraJch mit hinzu. ogt der Veroradch<br />

pro E nwonner zwischen 400 - 500 /Tag.<br />

lung, das Abführen von Niederschiagswasser und die Entwässe-<br />

rung der Landschaft durch Melioration und Gewässerausbau.<br />

Obwohl in der Behandlung von Abwasser im Gebiet der alten Bun-<br />

desländer ein veraleichsweise hoher Standard besteht - lmmer-<br />

hins nd mehra s&%der~emeindenan K araniagen angeschlos-<br />

sen - verfugen nlcnl alle oleser Anlagen Jber die drei edorderli-<br />

chen Rein aunasstufen"'. n nzd kommt oaßaer Stand oer Techn k<br />

es noch niCht&möglicht,daß alle das Abwasser belastenden Stof-<br />

fe entfernt werden können.<br />

Nur weniae Städte besitzen noch unbearadiate, naturnahe Fiießgewasse;<br />

F eßgewasser sind mest mit ~ierma~ern versehen.<br />

oLrch HochwasserschJtzbaJten eingeengt, m8t ndLstrteanlagen.<br />

Häfen. Soortboothäfen und sonstiqen - Freizeiteinrichtunaen - au4<br />

gestattet und belastet.<br />

Kleinere Bäche wurden häufia verrohrt um die Flächen darüber<br />

ungestbrt Jberp anen ZL nennen. S nddie Bacnläufe noch vorhanden,<br />

b ieb <strong>für</strong> einen Jferbewuchs an den Rändern oh kein Platz<br />

mehr. Die Funktion der Uferbereiche, u.a. als Standort und Lebensraum<br />

f ~r unterschieolichste Pilanzen- ~ nTierartengeme d<br />

nschaften<br />

sowie als Scn~tz gegen oen direkten Eintrag von Nanrstoften<br />

und Pflanzenbehandlunqsmineln in das Wasser bnn kaum oder<br />

gar nicnt cd..lt werden. Sowohl k einere als aLch gr6ßere F usse<br />

s no zddem nacn W e vor nocn so noch mit Spuren W rdsamer<br />

Schadstoffe belastet daß sie nurmithohem Aufwand zur Trinkwassewersorgung<br />

herangezogen werden können.<br />

Die in den Städten noch vorhandenen stehenden Gewässer werden<br />

nsbesondere durch Erho LngsnJvungen bee ntrachtigi Je<br />

nach Großc wcroen sie U a zLm Ange n Baoen Bootfahren oder<br />

Modelibootfahren aenLtzt Oft ist dte Ufeweaetation dLrch Trtl<br />

stark geschadigloder voll gzerstort Kleinere ~ndllacneseen s nd<br />

oil stark mit Nahrstoffon angereicnen und mussen ddnsl ch be 1.1tet<br />

werden. da das Verhältnis von Nährstoffzufuhr und -verbrauch<br />

gestört istz7'.<br />

4.4 Flora/Vegetafion<br />

Veranoerungen stadtischer Flora Jnd Vegetation, deren Artenbe-<br />

stand sich deLtlich von oem andlicher Geblete untersche det wer-<br />

den durch das Zusammenspiel dreier Faktorengruppen verur-<br />

sacht:<br />

- Veränderung durch direkte menschilche Eingriffe,<br />

- Veränderung der Lebensbedingungen <strong>für</strong> Pflanzen durch an-<br />

throooaene Umwandlunaen von Böden. Gewässern und Klima<br />

(Scha


- R~ckgang e nesgroßeren Teilsder e nneim scnen Lnd arcnao- Der Anie ku lurbeg eitenoer Pflanzen- Lno Tierarten (hemero-<br />

phyhschen Arten (A 1e nwanderer). insoesondere von Arten mit Choren) ist in den nnenstaoten besonders nocn er n mmi mir der<br />

enger ökologischer Amplitude, mit Bindung an nährstoffarme<br />

Standorte oder an traditionelle landwirtschaftliche Nutzungs-<br />

formen.<br />

E nwohnerzan der Staate rJ Dabei hanoet es sch haufiq a ~f-<br />

gruna der oesonderen k1 matischcn Vcrnaltnisse Jm mediterrane<br />

und submediterrane Arten3".<br />

- Ausbreitung eines kleineren Teils der einheimischen Arten<br />

(~pophylenj auf neue anthropogen geprägte Standorte, insbesondere<br />

von Arten mit breiter ökologischer Ampiitude,<br />

- AJsbre IJng von Neophyten (erst n oer Neue 1 e ngewanderte<br />

Arten). insbesondere aLf gestorten Standorten. aber aucn n<br />

Stadtnahen Wäldern.<br />

Sämtliche Typen der städtischen Vegetation sind grundsätziicherhaltungswürdig,<br />

nämlich<br />

- Resle der Pf.an7endecke der haiLr andscnah (vornehmi.cn<br />

Wälder.Fe~chtgebiete und Soen am Stadtrand uno:m unmittelbaren<br />

~miandcsie sollten als Landschaftschutz- oder Naturschutzgebiete<br />

ausgewiesen sein),<br />

- Reste der Vegetation vorindustrieller Kulturlandschaft (vornehmlich<br />

landwirtschaftlich genutzte Fiächen am Stadtrand<br />

Jnd im engeren Um.and. nicnt alle dieser Flächen beojrfen jedoch<br />

eines strengen Schuizes),<br />

Tiere in Städten können auch lästig oder schädlich sein. Besonders<br />

eng an das Leben in Wohnsebäuden und Gewerbebetrieben<br />

angepaßie Arten, Niez B ~and&rai!en, ~anzen. KLcnenscnaben<br />

oder Ha~ssta-bmi bcn konnen Leoensmitte . K ein-nqssi~cke<br />

und Einrichtunasaeaenstände --- verderben bzw. schädioei. " insbesondere<br />

aoer Xranknoiten (2.B.A ierqien) errege- oder a~ch ~bertragen<br />

Aucn oic ,benrtebene FLnerung mancher in Stadten iebender<br />

Tierarten. insbesondere von ~öiein. - wie Tauben oder Enien<br />

verdrsacht z T ernebliche VerschmLtzJngen Odor a e Edtro-<br />

Pnierung stad! scner Gewasser D C n Gemeinschaft mfi TaJben<br />

iebenden Milben sind oft auch Überträger von Viruskrankheiten<br />

wie Ornithosen.<br />

Dermeistzu hoheBesatzmitmanchen Haustierenwirktsich imaiigemeinen<br />

eoenlal s nacniei ig aus Beispie e hieriur slno der Jber-<br />

Desatz mit H-nden ~ ndie d JnzLreicheno geiosten Prob eme oer<br />

Beseitiauna ihrer ekremente sowie der überbesatz mit verwiiderten<br />

~alstaiben in vie en nnenstadten ~ nParks. d wobe die Mein~ng<br />

aer Bevö kerung zu deren Regu er~na n cht enheit ch ist<br />

- Vegetation der Grünflächen als ProduM künstierisch/gärtnerischer<br />

Gestaltung (öffentliche Grünflachen unterschiedlicher<br />

Entstehungzeif über das gesamte Stadtgebiet verteilte Gärten;<br />

sie sollten zumindest über das Bauplanungsrecht gesichert<br />

sein, oft ist aber auch strenger Schutz notwendig).<br />

insbesondere Zierteiche und andere,quasi stehende Gewässer in<br />

den Städten nicht nur in der Folgederohnehin hohen Nährstoffbelastung<br />

unter Eutrophierung; sie wird durch das Fütternvon<br />

Enten und anderen ebenso gefördert, wie Schwäne<br />

und Enten die uferzonen dieser Gewässer zerstören und dadurch<br />

manche gutwillige Maßnahme zur Entwicklunq und Pfieqe von<br />

- spezifisch urban-industrie e spontan (nicht ganner~schi) oe- Ronrlch17onenverhindern ~~fdiewiederholten~ntensterbena~fqrunte<br />

Bau-.Verkehrs- Bracn- "no Entsorqunasf achen (,mqe- g'Jnd von B~tol~smus a,s luebeneilekt oer Euiropn erung sei oe-<br />

Samten Stadtgebiet; pianungsrechtiich 'zumeist nicht se- sonders hingewiesen.<br />

schützt).<br />

Die direkte Begegnung mit iebenden Tieren dürfte ailerdinqs ein<br />

DieraJmicheVeneiungdieserNat~rtypenistdasErgeonsder~e- ~runooed¿rfnsdsr~onschenseinunonicht~nerneblichz~~~awe<br />

igen Staotentwck Jng. Im zLdjnttigen Veria~f von Siaatpla- tuNorsiananls oeitragen in stadtischen Pards. Gr-nan.agen ~ n d<br />

nungen so1 ta ber~cbichtigt werden, oaß n erreicnbarer Entfer- Ganenisid.eMoglichde:tzumßeobachten,oeispie swe sevonVonung<br />

jeocs EinwohnersFlachen aller vier Typenerhallen -nd in in- geln. Scnmenorlingen Jnd HJmmeln. lur Stadrer, besonders <strong>für</strong><br />

rer ~nterscniedlchen Quai~tär erlobbar gomacht weroen2"' &inder, W chrig.<br />

4.5 Fauna<br />

D estadi scne FaJna W rd u.a gepragtdurcnaasveranderte Lichi-<br />

angebot. hohereTemperatLrenimVergleich zum Umlano,oasspe-<br />

zifische Angebot organischer Substanzen (höheres Nahrunasan-<br />

gebot durci mensiniche Vorrate. Abfa i J&). die siadriscne<br />

Pl!anzenwelialsLebensra~m Ln0 Nahrungsgruna age. hoheBelastunaen<br />

mit Immissionen und Bioziden. hohe Stördichte. meistaro-<br />

Re


Will man die stadtiscne T erwelt fordern. b eten s ch neoen einem<br />

Kataioq mehr ooer weniqer artspezif scher Maßnanmen vorrangig<br />

allgemeine ~esichtspunkte an, so<br />

- ErhaltungundVernetzungmöglichstgroßer,nichtbebauterund<br />

nicht versiegelter Freiräume,<br />

- Erhaltung der Fließgewässer als Achse <strong>für</strong> die Auf- und Abwärtswanderunq<br />

im Gewässer selbst, um das Kontinuum der<br />

aquat'schen Biizonosen sicherzustellen (daz~ gehoren n.cht<br />

nur die Fiscnwander~ngen sonaern dann auch solcnevon n e-<br />

deren Tieren des Wassers, wie r


Auf diese Weise bestehen in der StadtengeZusammenhängezwi-<br />

schen<br />

- Relief, Stadtklima (z.B. Schwüle, Nebeihäufigkeit. Glatteishäu-<br />

figkeit) und Akkumulation von Schadstoffen aus der Luft;<br />

- trockenen, durchlässigen Standorten, Relief, Stadtklima (u.a.<br />

Erwärmung, Aufheizung, lokale Winde) und Verteilung Mn<br />

Schadstoffen in der Luft;<br />

- Oberfiächengestait, Versiegeiung. Wasseransammlung bei<br />

Starkniederschlägen und Gebäudeschäden;<br />

JedeStadt nat a~fgr~nd ihrer Lage 2nd ihreriewe Iigen, nJr schwer<br />

ZL verändernden Nalurgegabenneten ein eigenes Gescht. aas<br />

beachtet werden muß, ioien ~ehlentwicklungen beseitigt oder<br />

vermieden werden. Einestadtim Regenschatten eines Gebirgszuges<br />

weist ienach geographischer Lagegänzlich andere Bedingungen<strong>für</strong>d&~ebenvon<br />

~fianzen,Tierenünd Menschen auf alseine<br />

Stadt an der Meeeresküste, auf einem Höhenrücken oder in einem<br />

Um die nachteiligen Wirkungen des künstlich aufrechterhaltenen<br />

Stadtökosvstems <strong>für</strong> den Stadtbewohner erträaiich zu aestaiten,<br />

mdßdle h.it~rine.nerdem~ewe I gen Sradttyp aigemesienen naarnahen<br />

AJspragLng und m dem nötigen Jmfang erha ton ozw<br />

W eoerhergestellt werden Je nat~rnäher Teileder Stadt Verb e ben<br />

ddrfon, desio wen ger oeo~rlßn d ese oer Auirnerdsamdeit dos<br />

Menschen,das heißt unter anderem oer A~fwand an UnterhaitLng<br />

und Pfieae sinkt. Damit aber Frei- und Grünflächen erhalten bieiben.<br />

beourfen sie gerade in den Staaten des ernonten Scnurzes<br />

a~rch den Menschen<br />

Mietshäusern, Spiel- und Sportfiächen, Campingplätze, innerstäd-<br />

tische Brachflächen, das Verkehrsgrün mit Straßenbäumen und<br />

Baumscheiben sowie Fassaden- und Dachbegrünungen.<br />

Für öffentliche Grünfiächen gibtes eine bereits 1 970L0~erarbeitete,<br />

umfassende Klassifizierung, die seitdem nicht revidiert wurde und<br />

die daher hier angeführtsei. Sie unterscheidet u.afolgendeTypen:<br />

a) G~ünverbindungen:Verblndungen von Queli- und Zielpunkten<br />

des Fußgänger- und Radfahrverkehrs, überwiegend aus Be-<br />

Pflanzungen (.Grüneiementen') meist gärtnerischen Charakters,z.T.auchausstandorthelmischenGehölzen<br />

bestehend,oii<br />

netzartig das Stadtgebiet durchziehend.<br />

- feuchten Standorten, Gebäudeschäden und Verbreitungsmu-<br />

Qtmr ".". ,in" .-.,,., Yr.nlrh.ai+an. ~ -.,,<br />

- Oberiläcnengesialt ,nd Be- und EntlLltJng der Stadt oei aLsta~scnarmen<br />

Wetieriagen;<br />

b) Sladlplalle. Sladlgärlen, Promenaden: Wohnungsnahe k einere<br />

Lno mine.große GNnelemente m i Ersavf~nKtonf;rfehlende<br />

orivale Grlnilachen. Se entnalten i


~~<br />

mühensichdieStadtPlaner,diemitAutosverstelitenGehwepewie- nomischen Interesse einer Stadt liegt, scllten die finanziellen Beder<strong>für</strong>~ußaänaerbe~utzbarzumachen.~elbst~oraärten<br />

~- und~ö- dinounoen. unter denen der landesDfleaerische Beitraa zur Stadt-<br />

~ -~ . .. -<br />

~ ~<br />

fe. Irüher einmal begehne Spieloereichefur Kinder, sind neL1eA~- gestali-ng ge e stet wird, veroescen werdend3. Dies st -nabnantoabste<br />

lp atze aeworden. N chl nJr oer raLmliche Maßstab a na giq von der auqenb icdlicn schlecnten Finanzlage der r


- -<br />

Für die Bewohner von Geschoßbauten kann anstelle des Hausaar- Landschaft heraus. in Einklana mit dem seselischaftlichen Bedarf<br />

tens der M~ererganon, eine in vielen mooernen Wohng~artieren 2nd a~fgr~no der Ku iurgeschichie einer Siadr. eniw ckeii weroen.<br />

pradiz8erte NLizJng des sonst nicht nuizbaren Aostandsqr~ns. sies nddannin,hrerFurkt On W rk-ngwo er "nd nihremBesiand<br />

der Kleinqarten oder das ..Grabeland" treten. Der Bedarf an soi- dauerhafter zuschützen und können nichtmehrso leicht<strong>für</strong>andechen<br />

~arien st untersch ea cn, er dann 10 - 25 % oer vorhanoe- re Zwecke ~mgew dmetwerden Sostellenz B Wasser aufem I innen<br />

Geschoßwohnungen beiragen Die Schwann~nqsoreite im<br />

Bedarf erklärt sich aus der unterschiedlichen soziolo~schen Zu-<br />

SammensotzJng der Bevo nerdng. aus der Verscnieoenan gneit<br />

rem -1erbew~cns oder mii noch vorhanoenen Auenwaldoestanden<br />

ein willkommenes Gerüst dar. In Ausnutzuna - der natürlichen<br />

Gegebenneiten sollen auch Ge anoeeinscnn he, -r nnen Jno -stuoer<br />

Str~ktur der Staate Lno dem ~nterscnieol cnen Rjsmaß der fen. so z B zwiscnen holozanen Uno Pie stozanen FILßterrassen.<br />

vorhandenen stadtnahen Erholungsmöglichkeiten. Um dem Be- wie sie sich aus dem geomorphologischen Aufbau einer Landdarf<br />

an solchen Flächen nachzukommen, schließt sich der Deut- schaft ergeben, sowie Niederungen, Senken und alte Flutmulden<br />

sche <strong>Rat</strong> <strong>für</strong> <strong>Landespflege</strong> der Forderung nach einer ,,Grünbe- von einer ohnehin schwierigen Bebauung freigehalten und als<br />

schaffungsverpflichtung"analogzurSteilplatzverpfiichtungan,wie Grünflächen genutzt werden. Desgleichen sollen landschatlsbe-<br />

Sie bereits 1921 von HElLlGENTHAL aufgestellt wurde4@'. stimmende Höhenzüge und Täler freigehalten und entsprechend<br />

geschützt werden (2.B. als Landschaftschutzgebiete), damit sie<br />

nichtalsnatürlichesGliederungs- und Erholungseiement irreversi-<br />

5.3 Grüniiächenpolitik bel verlorengehen.<br />

Grünpolir~scnosDelmdßd eVernnJpfungderGr~nsirunturm Ioer<br />

Siadtstr~ki~r sein Lnd sch ~eß icn die Verzahn~na der Sleotra.me<br />

mit der Landschaft mit Hilfe von Grünzüaen. ~ ie stadtbezoaene ~-~ ~<br />

Landschait ist damit Bestandteil eines"zusammenhängenden<br />

städtischen Freiraumkonzeptes. Der Übergang von Stadt und<br />

Landschaitistfließend. Die~erzahnuno " beidir hat nicht nurökologiscne.<br />

sondern gle chze tig auch dlimat scne und soz olog sche<br />

Bede~tung D e QLalilat der unm rtelbar a ~ die f Siadt bezoaenen<br />

~andschaff muß diesen Erfordernissen Rechnung tragen. -<br />

Wasserläufe und stehende Gewässer- Seen und Weiher-sollen<br />

grundsätzlich von Uferbebauung freigehalten oder wieder freigelegt<br />

werden, um sie als natürliche Landschaftseiemente <strong>für</strong> den<br />

Naturhaushait und <strong>für</strong> Erholungszwecke nutzen zu können. Im<br />

Wassergesetz von Schleswig-Holstein, im Landschaftsgesetz von<br />

Nordrhein-Westfalen und im Naturschutzgesetz von Baden-Württemberg<br />

isterfreulicherweisefestqeiegtdaß die Uferzonen wenigstens<br />

50 m tief anbaufrei gehalten werden müssen, besser noch<br />

wären 100 - 200 m"'. Bei der Wiederoffenlegung bereits vermhrter<br />

Bachläufe werden sich diese Abstände iedoch nur schwer ver-<br />

Die natürlichen Gegebenheiten der Landschaft stehen damit in ei- wirklichen lassen.<br />

nem unmittelbaren Bezuazum Landschaftsolan und zu den Grünordn~ngspanen<br />

einer ~&einae Die ~Jfiaoen "er Gr~nflachen Immer nochwird die Mehrzahl der Bebauungs- und Objekiplänein<br />

Staoi- uno Verd chiungsgeb eten s nd V else~tiq Se sind ollesofern<br />

es sich bei letzteren nicht um Fachplanungen handelt, die<br />

dernde Elemente. haben ästhetische und ootisihe ~unktionen.<br />

der Eingriffsregelung nach dem Naturschutzrecht unterliegen -<br />

scnaffen Identitat Lnd ne matgef~h. reprasenieren die lokale<br />

ohne vorausgehende, ausreichende ökologische Untersuchung<br />

Siaoiqeschicnte tz B in Grunzüqe . Lmaewandelte .. ehemal qe Wallund<br />

spätere landespflegerische Integration vorgelegt und genehan<br />

agen).dienen der Entspannung und der lag chen Erno Jng der<br />

migt Noch immer sind die naturnutzenden Instanzen, Genehmi-<br />

Bevolkerung; innen ooliegen nicnt zuletzt StaatKlimat scne Funkgungs-<br />

und Aufsichtsbehörden. wesentlich stärker besetzt als die<br />

Ionon fva - . Aoschnin 4 11 Die FJnMion der Froif 3chen wird Jm so<br />

natur- und umweitschützenden Behörden. Im Interesse einer na-<br />

W rdsamer, je besser sie dem naturlichen Relief angepaßt s nd<br />

turschutzrechtlich qualifizierten Behandlung der ökologischen<br />

Lanoschaftltche Honlformen, R nnen aqen, Ta aJon una Wasser-<br />

Probleme (Planungen und Einzeivorhaben) ist eine zahlenmäßig<br />

und ausbildungsmäßig hinreichende Stelienbesetzung unabweisläufe<br />

mit ihrer Uterveaetation können aenutzt werden: aof. ist es<br />

bar. Im Pmzeß von Genehmigungs- und Aufsichtsmaßnahmen ist<br />

notwendig. oereits oeitenenoe ~a~werike oder sonsig~iniagen<br />

ZI~ entfernen oder ZL verandern, Lm Oie Freif achen fLr ihre Aufgader<br />

Einfluß der <strong>für</strong> Naturschutz und Landschaftspflege zuständiben<br />

wieder nutzbar zu machen 1z.B. Abriß von Gebäuden. untergen<br />

Behörden wesentlich zu stärken.<br />

tunnelung von Bahndämmen, Offnung von verrohrten Fließgewässern).<br />

hlnzLwelSen 151 auch aJf Oie A~fgabenverteil~ng Uno de Zustandigneit<br />

der in den Stadwerwait~ngen ag erenden Amter, d e nicht<br />

immer konlliktfrei SI: Probleme der -uH-, -Arm-, Boden- Jnd Ge-<br />

Rückgrat jeder Grünliächenpoiitik in der Stadt sind die ParkaniawasserDeiasiJngen.<br />

a so der Bereich des tecnn schen Jmweitgen<br />

und die stadtnahen Waldunqen: die Gewässer. sowohl fließenscn~tzes,<br />

werden überwiegend in den Lmwe tamiern behandelt.<br />

de als aucn stehende, sind in oie-~r~nflacnenpo I k Jnd a lgemein<br />

Fre: Lnd Gr~niiachen unterstehen traoiiionell den Gr-ni achenin<br />

die str~kt~relle Betracht~ng der Siadte W oder einzuoe7iehen<br />

amternl Ganenamtern, Oie iei weise aucn naturschutzrecntlicne<br />

Sie sind nicht nur wichtige Giiederunasstrukturen und unersetzliche<br />

~rhoi~ngsoerelcn~iur o e kurzz~ilig adßer maus verbrachte<br />

Aufgaoen naben In V elen Stadten gibt esiedoch aLch e,gene Untere<br />

Behörden <strong>für</strong> Naturschutz und~~andschaftsufleae.<br />

Freize t.sie sind aLch die staoiklimariscn beoeLisamsten E emen-<br />

. -. die <strong>für</strong> UnterscnJnstellungen.<br />

natLrschutzrechtliche ßefreicngen, Stadtoiote,<br />

die als Ventilationsbahnen den Anschluß an den außerstädti-<br />

~~ ~~~- -~ .<br />

IopkartierLngen Lnd oie Anwend~ng derE ngr ffsregelung z~sianschen<br />

Freiraum herstellen Durcn nre TemperaiArdnerenz z. den<br />

dig sind. Die Zusammenarbeit dieserstellenist selten reibungslos,<br />

sich rasch erwarmenden Ba~ilacnen entstenen an nren Grenzflaoft<br />

mangelt es an Absprachen und effektiver Zusammenarbeit. So<br />

cnen Odale Winofe der. die oei gLter VerzshnLng von Waio ~ n d<br />

deckensichz.B.mancheGestaltungsideenund Neupianungender<br />

Park mit oen Bauf achen siaotklimai scne Belast~ngen W rksam<br />

Grünflächenämter oder die mitunter intensiven und nicht hinreiabzuba~en<br />

vermogenSchließlich sind staolnane Wald~naen häuchend<br />

differenzierten Pflegevorstellungen <strong>für</strong> Freiräume nicht mit<br />

fig wertvolle ~efugen <strong>für</strong> Tiere und Pflanzen auch im städtischen<br />

den Vorstellungen der <strong>für</strong> Naturschutz und Landschaftspflege zu-<br />

Bereich.<br />

ständioen - Behörden.<br />

Die Erhaltung stadtnaherwaldungen und ihreverknüpfung untereinander<br />

und mitanderen Grünflächen bzw. mit dem Umland istdaher<br />

ein wichtiges Ziel der Stadtentwicklung.<br />

Natur- und Umweltschutz werdenerst dann Erfolg haben, wennsie<br />

nicht nur als ökologische und ökonomische Notwendigkeit, sondern<br />

gleichermaßen als kulturelle Aufgabe begriffen werden. Dazu<br />

Es kann nicht die wesentliche Aufoabe einer städtebaulichen gehört die Erkenntnis daß innerstädtische Freiflächen sowohl ge-<br />

~ ~ ~ ~ "~~~ ~ ~ -~~ .~.~ .~ .<br />

Grunpoltik se.n.die von einer Bebauung mehrooer wen ger z~fal- stallete Kuturräume repräseni eren a s a~ch g eicnrangig AJfga-<br />

Iiq 1re:qeo 'ebenen Flachen mit BäJmen Strbuchern Jnd Rasen ben des Nai~rsch~tzes erfullen mJssen<br />

a~szurüllen.~ieimehrsollendieerforderlichen~rünflächen,~rün-<br />

Züge und Grünstreifen weitgehend aus den landschaftlichen Gegebenheiten.<br />

aus dem natürlichen Relief und der Struktur der<br />

46)HElLiGENTHAL Roman (1921): <strong>Deutscher</strong> Städtebau. Heidelberg. S.<br />

261 u.160ff.<br />

18


6 Planungen in der Stadt Im 5 1 BauGB, der Aufgabe, Begriffe und Grundsätze der Bauleit-<br />

Ind esem Aoschnirtisider Fragenachzugehen, welches rechtliche<br />

Insirumentar um der Stadtplanung zur Verfjg~ng stent Ln0 wie es<br />

gendtzt werden kann, Jm die Ziele des Naturschutzes, oer Landschafispfiege<br />

Uno der GrJnordnJng besser als b sher ourchzcsetren<br />

A-ßerdem sollen Geseuesmange Lnd Vorscli age ZJ ihrer<br />

Beseitigung angesprochen werden<br />

behandelt. heißt es in Äbs. 5, daß die Bauieitpiäne dazu<br />

beitragen sollen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern und<br />

die natürlichen Lebensg~ndlagen zuschützen und zuentwickeln.<br />

In5 1 Abs.5 Nr.7 ist festgelegt daß bei der Aufstellung der Bauleitpläne<br />

.die Belange des Umweltschutzes, des Naturschutzes und<br />

der Landschaftspflege, insbesondere des Naturhaushaltes, des<br />

Wassers. ~~ ~ der Luft und des Bodens einschließlich seiner Rohstoffvorkommen<br />

sowie das Klima" zu berücksichtigen sind.<br />

6.1 Raumordnung, Landes- und Regionalplanung<br />

Nach dem Raumordnunasoesetz~ .. - - des Bundes soll die Struktur<br />

~ "--~-~<br />

dosgesamten Raumesder BunaesrepdblikDeutsch an0 Lnter Be-<br />

6.21 Flächennutzungsplan<br />

Der Fl6cnennutzJngsplan istaas P anungs nstr~ment m t dem e -<br />

rucdsicntigungdernat~rlicnenGegebenhe'ten.oorBevoiderLngs- neGemeinde IL~ inr gesamlesGemeindegeb et(Rheinland-Pta.2:<br />

entwicdlung wie oer wirtschafil chen, inlrasir~dure.len sozlaen Verbandsgemeindegeoiei) ndenGr~ndz~gendarste 1,inwelcner<br />

Jno kultdrellen Erfordernisse so entvicdo i werden. oaß aJcn die we se Jnd fjr welcheZwecke (Beba~~ng.Veruehr, -andw rtscnafi,<br />

LeitYOrsteliuna ..Schutz. Pfieae und Entwicklung der natürlichen Forstwirtschaft. Naherholung, Naturschutz uw.) die vorhandenen<br />

LebensgrJndigen. verwirdlicht woraen kann (~i ROG). A ~ch oei ~achen sinnvoi~ und sachge~echtgenutzI weraen konnen~nasoiden<br />

Grdndsäizen(52ROG) aer raumlichen Entwicklung al er sed- len Jnd in oem sie d:e <strong>für</strong> oiese Maßnahmen evenlde I notwend -<br />

toren wird dem Schutz. der PfleQe und der Entwicklung von Natur oen Ausaleichsflächen ausweist bzw. die auf diesen Flächen zu<br />

und LanoscnaH, insbesondere Oes Naturha~snaltes, des K imas, treffenocn Ausgletcnsmaßnanmen darstell1 DerB5 BadGB regelt<br />

der T er- uno Pflanzenwelt Uno f ~ den r Scn~iz des Boaens. oes oen nnair oes Flachennuuungsplanes Jnd egt n Abs 2 Nr 5 fesi.<br />

Wassers. der Reinhaltung der Luft. eine aleichberechtigte Bedeu- daß im ~iächennutzunas~iandie ~rünflächen. wie Parkanlaaen.<br />

tig zdgemessen. die Glerd ngs m t ailen ~nspruc6n an den ~a~erk eingänen,~po~-,~piei-,Zelt- Lnd8aoep ätze sowie~ieo:<br />

Rajm gegene . . nander und ~niere'nander abzuwagen st<br />

Den Bundesländern obliegtdie Landesplanung auf ihrem Hoheitsaebiet.SieerstrecHsich<br />

- auf die räumliche Gestaltung des Landesgebietes<br />

- im Ganzen (Landeseniwicklungsprogramme Uno -P a-<br />

ne) ~ n in d Toilbercicnen (Regionalplane. Regiona e RaumordnunasDiäne.<br />

GebietsentwicklunQs~länel- und umfaßtaiie Raumhöfe,<br />

~ nin d Nr. 10. daß die Flächen <strong>für</strong> Maßnahmen zum Sch~tz.<br />

Zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft dargestellt<br />

können. ~ l ä ~ h ist behördenver-<br />

~ ~ ~<br />

hinrlrirh .-.. ".<br />

~ t ~<br />

eieiente von Joergeordneter Kede~tung Jnter BerLckSIchtigJng<br />

oer Erfordernisse der Lana- dnd Forswirtscnaft der IndLstrie, der<br />

622 Bebauungsp'an<br />

Rohstoffsicherung, der Lufireinhaitung. der Wasserwiitschaft, der<br />

Wohnsiedlung, des Verkehrs, der Ver- und Entsorgung, der Erholung,desNaturschutzesundder<br />

Landschaftspflege,desBildungs-<br />

Wesens und der Verteidigung.<br />

Bebauungsplan enthält aufgrund seines SatzungscharaMers<br />

(5 10 B~UGB) die rechtsverbindlichen Festsetzungen <strong>für</strong> die Bodennutzung<br />

auf örtlicher Ebene. In 5 9 BauGB, der den Inhalt des<br />

Bebauunqspianesabschließend regelt,sind in Abs. 1 Nr. 15 und Nr.<br />

Die Grundsätze, Programme und Pläne der Raumordnung und<br />

sind nicht zum unmineibaren Vollzug bestimmt<br />

und sie sind in Linie behördenverbindlich, Der eigentiicheVolizug,indessen<br />

RahmenerstdieFragederunmittelba.<br />

ren und allgemeinen zum Tragen kommt, ist die<br />

Ebene der Ortspianung oder der Fachpla.<br />

nung. Die Städte1 Gemeinden sind also <strong>für</strong> die Raumplanung in-<br />

20 die gleichen Belange wie <strong>für</strong> den Flächennutzungsplan aufgeführt;<br />

sie können im Bebauungsplan detaillierter festgesetzt werdem<br />

Eine bedeutende Bestimmung in diesem Zusammenhang<br />

dürfte 5 9 Abs. 1 Nr 25 BauGBsein, wonach .<strong>für</strong> einzelne Flächen<br />

oder<strong>für</strong> ein Bebauungsplangebiet oder Teile davon ~0wie<strong>für</strong>Telle<br />

baulicher Anlagen mit Ausnahme der <strong>für</strong> landwirtschaftliche Nut-<br />

Oder Wald festgesetzten Flächen<br />

nerha~o des .ewei igen Geme naegeoietes. das o e Jnterste Planungse<br />

nhe t darste, f zLstand g Se betre oen Oie Raumplanung<br />

in Form der Bauleitplanung auf der Grundlage des Baugesetzbudas<br />

Anpflanzen von Ba~men. Stra~chern und sonstigen Beof<br />

anzunoen.<br />

ches.<br />

b) Bindungen f ~ Bepflanzungen r<br />

Jnd fur d e Ernait~ng von Bau-<br />

Bundespianung. Landesplanung, regionale Planung, Städte- und<br />

Gemeindeolanuno " sind dadurch miteinander verzahnt daß einer-<br />

Seils d ~e P anungen auf BJndes- Jnd Landesebene gemäß den<br />

Grundsätzen des Raumoronungsgesetzos Jnd der auslj lenden<br />

Lanoesp anungsgesetze vonoben nacn unten 7~ berdcksicni gen<br />

s nd, andererseits d o Bau eitplanLng (Fiächenn~izLngsp an, Be.<br />

men Sira~cnern ~ nsonstiqen d Bepf anzungen sow e von Ge.<br />

wäsSern",festgesetztwerd&n können,soweit sie bodenrechtsbezogen<br />

sind5''.<br />

baJLnasDlan)der Staate und Gemeinden inreZ e,e den2 e on der<br />

~a~möronung und Landesp andng - a so von ~nien nacnoben - 47)Vgi. Beitrag von Gerhard OLSCHOWY in diesem Hek<br />

anzLpassen hat (5 1 BauGB). was leioer n der Praxis nicnt aJsrei- 48) Raumordnungsgesetzvom8.Ap~l1965i.d.F.derBek.vom 19.Juii 1989.<br />

cheno berucds chiiai wird Prufbenome isrd e Hohere Behordeaui<br />

49)Spezieli<strong>für</strong> die neuen Bundesländer sei auf zwei Publikationen zu die-<br />

Bezirksebene; ihr iinfiuß soll die geordnete städtebauiiche Ent-<br />

.- sem Thema . .~ hinoewiesen: -- ..~<br />

wicklung der Gemeinden sicherstellen.<br />

Die Lanoesspmcher von Brandenbdrg M~ckenb~rg-Voipommern.<br />

Sscnsen Sachsen-Antall Tnji Og~nanCiOHegleningSoeVO Imachi g-<br />

len ~ in aen ~ Rwirken. dme .endrate aer Landrreise 0 e Obsro~iaermo -<br />

sterl Bürgermeister der Gemeinden (1990): Gemeinsamer Einfüh-<br />

6.2 Bauleitplanung<br />

rungserlaß zum 8augesetzbuch.Verdffentltchtvom Bundesminister<strong>für</strong><br />

Raumordnung, Bauwesen und Stadtebau.<br />

Das wichtigste Instrument zur Lenkung und Ordnung der städte- Der Bundesminister <strong>für</strong> Raumordnung, Bauwesen und Städtebau<br />

baulichen Entwickluna " Ist also die Bauleitpianung mit dem vorboreiienden<br />

Bauleitpian (F.äcnenn~irungsplan) Jno oow verbinolchen<br />

Ba~leitplan [Beoa~Jngsplan),d e im ~augeseizb~cn~~ gore-<br />

(19901: Hinweise zur Anwenduns des BauqeseQbuches in den neuen<br />

B~noosianoern Male, al enoandz~mCome~nsamenE nt~nr.ngser aß<br />

oer neuen -nnoevz~m Ba~geseno~ch<br />

gelt ist. 5o)Vgi. Bsitrag von Karl-Wilheim PORGER in diesem Heft.<br />

19


Mit aer Erweiterung d,eser Festsetz~ngsmogi chde~t a~f "Bepflan- sch~izgesetzes mit den 55 5 - 7 darstellt. Abgesehen von NordzungenYgiotdasBauGBPlanernuna<br />

GemeindeneineVe zanlvon rhen-Wcstialen, wo nacn dem Landschaftsgesetz die kreisfreien<br />

~ödichkeiten<strong>für</strong>verbindiicheGrünfestsetzunaen in Bebauunas- Gemeinden und die Kreise die Landschaftspläne als rechtsverplanenan<br />

oie~ano Auf der Grundlage0 eser Bisummungen kin- bina che Plane (die nur den A~ßenbereich betrefton) aufste en.<br />

nen nunmehr nicht n~raas Anpflanzen Ln0 Oie ErnaltJng von BaJ- werden in oen anderen Bundesiandern 0 e Landscnaftsp ane als<br />

men und Sträuchern verbindlich aemacht sondern auch Fassa- behördenverbindliche Pläne von den Gemeinden aufgestellt.<br />

den- oder Dachbegrünungen angeordnet werden. Die Gemeinden<br />

- und diese Forderung gilt vor allem auch <strong>für</strong> die Gemeinden in<br />

den neuen Bundesländern -sollten in Zukunft von der Mögilchkeit,<br />

Pflanzgebote auszusprechen, insbesondere <strong>für</strong> Gewerbeund<br />

Industrieanlagen, stärker als bisher Gebrauch machen. Die<br />

Pflanzaebote sollen sowohl die Breite der Pflanzstreifen als auch<br />

die veMiendungen standortheimischer Gehöizarten umfassen<br />

und können auch Auflagen <strong>für</strong> die Art der Gestaltung der Freifiächen<br />

zum Inhalt haben.~~er BebauunosDian - . ist <strong>für</strong> die Behörden<br />

wie auch die Bürger verbindlich.<br />

Als Beitrag zur Landschaftsplanung können nicht nur die Planungsvorschläge<br />

und die erforderlichen Maßnahmen <strong>für</strong> Naturschutz<br />

und Landschaftspflege erachtet werden, weil die gieichzeitig<br />

vorgenommene ökologische Bestandsaufnahme (in der Tabelle<br />

ist eine Übersicht der auszuwertenden ökologischen Planungsgrundlagen<br />

dargestellt) Ln0 aie BewenLng dnrna1vrl:cnen ~egebenneiten<br />

eine wesentlicne Grundlage der gemeind icnen Planuna<br />

darstellen. Die Bewertuna der natürlichen Gegebenheiten<br />

so tesichsowohlauf hrenoi


Obersicht iiber die wesentlichen auszuwertenden Planungsgrundlagen<br />

A Karten<br />

Ka~tenart und<br />

Herstel IerIHerausgeber<br />

Allgemeine Grundlagen<br />

1.- Deutsche Grundkarte (OGKI<br />

- Topographische Karte (TK)<br />

Vemessungsämter<br />

2. Historisch-landeskundliche Kar-<br />

tenwerke - Vernesaungs&mter,<br />

Stddtalchive. Museen<br />

3. Deutsche Luftbildkarte (mit<br />

Haheniinien)<br />

Vernerrungsämter. Naturschutz-<br />

behörden, Forstbehörden<br />

4. Geologische Karte<br />

Geologische Landesämter<br />

5. Badenkarte<br />

Geologische Landesämter<br />

6. Stadtspezifische Bodenkarten 2)<br />

Klima<br />

7. Niederschlags- und Temperaturkarten<br />

Mete~r~logische Zentralstellen,<br />

Wetterämter.<br />

B. Lokale Klinagliederung<br />

verschiedene Autoren<br />

9. Phänologische Karten (Uuchs-<br />

klimakartenl<br />

Meteorologische Zentralstellen,<br />

Botanische Institute<br />

Pflanzen- und Tierwelt<br />

10. Stadtbiotopka~tierung,<br />

Do~fbiotopkartierung<br />

Gemeinden<br />

11. Vegetationrkarten( Reale Vegeta-<br />

tion und Potent. natürl. Veget.1<br />

BFANL, Grünlandinrtitute etc.<br />

12. Flo~istische Kartierung<br />

Natu~sch~tbehörden, Universitäten,<br />

Verbände. naturwissenschaftliche<br />

Vereine<br />

13. Faunistische Kartierungen<br />

Not~r~~hutzbehö~den. Universitäten,<br />

Verbände, naturwisrenschaftliche<br />

Vereine<br />

14. Gewässergütekarte<br />

Uils%er~irts~haftärnter<br />

Maßstab<br />

1:5000<br />

1: 25000<br />

in alten, oft<br />

nicht metrircnen<br />

M~ßstäben<br />

1:5000<br />

1:500 000<br />

1:25 000<br />

1 : 25 000<br />

in verschiedenen<br />

Maßrtiben<br />

1:500 000<br />

oder kleiner<br />

1:l 000 000<br />

ode~ kleiner<br />

1:25 000<br />

1:lO 000<br />

1 : 5000<br />

1:lO 000<br />

1:500 000<br />

1:200 000<br />

Quadrantrarter<br />

von MTB (114 der<br />

TK 1:25000) oder<br />

Minutenfeider<br />

Punktkarten in<br />

div. Maßstäben<br />

_ 8, .<br />

1:25 000<br />

1 : 50 000<br />

Stand<br />

vollständig<br />

teilweise<br />

v~llständlg<br />

v~llstandig<br />

teilweise<br />

teilweise<br />

einzelne Städte<br />

voliständig<br />

teilweise<br />

einzelne Bei-<br />

spiele<br />

in ca. 165 Stad-<br />

ten abgeschlossen<br />

oder in Bearbei-<br />

tung<br />

teilweise<br />

vollständig<br />

einzelne Bei-<br />

spiele<br />

<strong>für</strong> wenige Arten<br />

teilweise bis<br />

vollstandig<br />

vollständig <strong>für</strong><br />

Gewässer 1. und<br />

2. Ordnung<br />

Bemerkungen<br />

Nutzungrgrenzen und Infrastruktur exakt erkennbar<br />

einschließlich Sonderstandorten(Steilhängen, Auen,<br />

Tümpeln etc), besonders in extensiv genutzten Gebie-<br />

ten oft veraltet<br />

Siedlungsentwicklung, Veränderung der Landrchaftsbil-<br />

des, Grünflachenentwicklung, oft ungenau und Legende<br />

nicht exakt interpretierbar<br />

neben der Nutzungsart ist oft such Nutzungrintenri-<br />

tät erkennbar, exakte Abgrenzung möglich, oft veralt-<br />

tet, Qualität von dem Zeitpunkt der Befliegung ab-<br />

hängig (Jahreszeit)<br />

stark generalisiert, 1. T. veraltet, stark abgedeckt,<br />

geologische Besonderheiten<br />

Nutzungreignung (v.a. fOr Forst- und Landwirtschaftl,<br />

sonderstandarte (naO - trocken) erkennbar, Bodentypen<br />

lassen nicht unbedingt Rückschlüsse auf Pfianzen-<br />

Standorte zu<br />

Belastungen von Stadtböden (2.6. Säure-, Schwermetall-<br />

und Erosionsbelastung)<br />

zur Interpretation von großrähigen Verteiiungsmurtern<br />

Grenzen stark generalisiert, weniger <strong>für</strong> kleinräumige<br />

Beurteilung geeignet<br />

vegetationsgemaße Gliderung in u'ämeronen, Sonder-<br />

standorte erkennbar, Grenzen interpoliert, stark<br />

generalisiert, keine zusammenfassende Klimabeurtei-<br />

lung, U'ärineabrtufung nur relativ<br />

Flächendeckende Raunigliederung in Biotoptypen,,genaue<br />

Angaben über alle potentiell biologisch reichhaltigen<br />

schutzwürdigen Gebiete und <strong>für</strong> den Untersuchungsraum<br />

repräsentativen Biotoptypenspektrum, durch Biotop-<br />

vernichtung und Nutiungsintensivierung schnell ver-<br />

altet, Wiederholungskartierungen alle 5 Jahre nötig<br />

verschiedene Einteilungsprinzipien, nach uneinheit-<br />

liche Darstellung, stark generalisiert<br />

Verb~eitungsrnu~ter von Arten erkennbar. exakte Standortsbestimung<br />

je nach Maßstab möglich (v.a. bei<br />

Punktkarten, bei Rasterkarten die meisten Einrelstandorte<br />

nicht identifizierbar, reitliche Unscharfe<br />

Verbreitungsmuster von Arten erkennbar, Biotope Oft<br />

nicht ruordenbar (v.a. bei Rasterkarten)<br />

Schwankungen bei der Gewäsrergüte, je nach Zeitpunkt<br />

der Messung möglich, keine Aussagen über sonstigen<br />

zustand der Gewässers<br />

1) Oie Angaben in der folgenden Tabelle beziehen sich die Situation in den alten Bundesländern, in den neuen Bundesländern<br />

liegen viele Unterlagen gar nicht oder in anderer Form vor<br />

2) Arbeitskreis Stadtböden (1989): Empfehlungen der Arbeitskreises Stadtböden der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft<br />

f ü die ~ bodenkundiiche Kartieranleitung urban, gewerblich und industriell überformter Flächen (Stadtbödenl..<br />

UBA Texte 16/89 Umweltbunderamt Berlin<br />

Fortsetzung folgende Seite<br />

21


Obersicht über die wesentlichen auszuwertenden Planungsgrundiagen<br />

Fortsetzung<br />

Kartenart und<br />

Herstel ier1Herausgeber<br />

I Bestehende Planunqen und<br />

synthetische ~artin<br />

15. Naturräumiiche Gliederung<br />

I<br />

Amt <strong>für</strong> Landeskunde. Sta-<br />

tistische ~anderämter, geogra<br />

fische Institute<br />

16. Forstliche Standortskarte<br />

Fo~stverwaltung<br />

17. Regionalplan<br />

Regionalpianungsstelle<br />

1 18. Flächennutzungsplan<br />

Gemeinde<br />

I 19. Bebauungsplan<br />

/ Gemeinde<br />

20. Grünordnungsplan<br />

Gemeinde<br />

1 21. Pflege- und Entwicklungs-<br />

i piäne, Gutachten,<br />

verschiedene Behörden, Ver-<br />

! bände<br />

!<br />

i B<br />

Sonstiges<br />

Maßstab Stand Bemerkungen<br />

1:100 000 bis<br />

1:25 000<br />

1: 10 000 bis<br />

1:5 000<br />

1:5000 bis 1:500<br />

/1:5000 bis 1:500<br />

in unterschied-<br />

lichen Maßstäben<br />

O f t 1:1000,<br />

1:5000, 1:25 000<br />

vollstandig<br />

teilweise<br />

teilweise<br />

vollständig<br />

vollständig<br />

teilweise<br />

nur einzelne,<br />

meist kleine<br />

Gebiete<br />

als Bezugseinheit f0r Bewertungen brauchbar,<br />

stark generalisiert, oft zu starke Betonung der<br />

Morphologie, dadurch komen in einer Einheit<br />

oft heterogene Biotopspektren zusannnen<br />

Glieoer-ng in Stanoorreinneiren. 3e-irtscnaftmgsnindoise.<br />

dinweise 6"' Altcolzoesranae.<br />

oeroldere Jaldformcn .iic Sonue~sriluotre.<br />

loft veraltet<br />

Rahmenplanung <strong>für</strong> regionale Grünzüge und<br />

behdltsgebiete <strong>für</strong> den Naturschutz<br />

die sich aus der beabsichtigten städtebaulichen<br />

Entwicklung ergebende Art der Bodennutzung <strong>für</strong><br />

das gesamte Gemeindegebiet (1 5 BauGB)<br />

rechtsverbindliche Festsetzung <strong>für</strong> die städtebauliche<br />

Ordnung (5 8 BauGB)<br />

als Teil des Bebauungsplanes rechtsverbindlich,<br />

ansonsten nicht<br />

meist gute Oetailinformation, aber nur in Einzelfällen<br />

vorhanden, meist nur <strong>für</strong> bestehende<br />

I<br />

22. Literaturauiwertung: Bücher, Schriftenreihenlzeitrchriften von Verbänden, Vereinen, Universitäten, Diplonarbeiten i<br />

und historische Floren- und Faunenwerke I<br />

23. Befragung ortskundiger Experten<br />

24. Auswertung von Medien: Zeitungen, Oiareihen, Filme<br />

25. Rote Listen auf Bundes- und Landesebene, Verzeichnisse lokal gefährdeter Arten oder Artengemeinschaften<br />

Quelle: Erstellt auf Grundlage von KAULE (1991): Arten- und Biotopschutz; in Zusammenarbeit mit W. SCHULTE und nach<br />

nach eigenen Recherchen.<br />

Wennnach~5BNatSchGmitderLandschaftspianungdieüberön- Auf diese in den Gemeindeparlamenten notwendige Abwägung<br />

iichen Erfordernisse und Ziele des Naturschutzes und der Land- bei allen Pianungsentscheidungen wird im Baugesetzbuch ausschaftspfiege<br />

dargestellt werden müssen und es nach § 6<br />

BNatSchG zur Aufaabe der Landschaftsoianuna aehört. die .öriiidrücklich<br />

hingewiesen.<br />

cnen Erfordern ssi~rid Maßnahmen ?u;~erwirichund der 2ele<br />

00s Nal~rSChutZoS Uno oer -andschahspflege" darzusie en und 63.1 Voriaufenderiachl~cher Rahmenplan<br />

darüber hinaus die erforderlichen Maßnahmen zum Schutz, zur<br />

Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft festzulegen, so<br />

ist die Frage zu stellen, wer hier<strong>für</strong> zuständig ist. Das kann nach § 3<br />

Abs. 1 BNatSchG in aller Regel nur die <strong>für</strong> Naturschutz und Landschaftspfiege<br />

zuständige Behörde sein. denn sie entwickelt die<br />

Ziele des Naturschuizes und der Landschaftspflege, und es kann<br />

daner zJnacnst auch nlcnt erwartet weroen, daß slch a e Gemeinden<br />

zLm al ein gen Anwa t d eser Z c e Ln0 oer LrnzLsetzenden<br />

~ ~ ~ ~ k ~ ~ f t ~~~~~~~h~~~~~~<br />

~ ~ i ~ ~ ~ ~ d ~ h ~<br />

zuständigen Behörden zunächst einen mvoriaufenden Landschaftsplanw<br />

im Sinne eines<br />

der diegesamtenZie~e,~rfordernisse und Maßnahmen desNaturschutzes<br />

und der Landschaftspflege miupenreinm um-<br />

'-"+ mas,,<br />

~ d<br />

Maßnahmen erklären. 6.3.2 Gemeindlicher Landschaitspian<br />

Bei der Aufsteilungvon Landschaftspiänen in den Gemeinden, die<br />

in der Regel durch freischaffende Landschaftsarchitekten ausgearbeitet<br />

werden, Ist von den Naturschutz- und Baugenehmigungs-<br />

DasichdieErfordernisseund Maßnahmen desNaturschutzesund<br />

der Landschaftspflege nicht ohne die Bauleitpianung der Gemeinden<br />

umsetzen lassen, mitten die Gemeinden im Zusammenwirken<br />

behörden vorrangig zu prüfen, ob und wieweit bei der Aufstellung mit den <strong>für</strong> Naturschutz und Landschaftspflege zuständigen Beder<br />

BauleitpiänedieZieieder Landschaftsplanung indiegemeindiiche<br />

Abwägung einbezogen wurden.<br />

hörden unter Auswertung des vorlaufenden fachlichen Rahmenpianeseinen<br />

gemeindlichen Landschaffsplan als Teiipian bzw. Be-


standteil des vorbereitenden Bauleitplanes (Flächennutzungs- dung, Untersagung) nur äußerst selten Gebrauch gemacht: es<br />

plan) aufstellen (wie dies 2.6. in den Stadtstaaten aereaeit 1st). Die- Überwieat die Auflaae von Ausaleichs- und Ersatzmaßnahmen.<br />

ser P an hane oann zwangslaufig die gietchc VGbind chne t wfe rl erbe w ro dem E ngre fer qegenJber naLfig sehr qroßzLg q ver-<br />

der Fiacnennutzungsplan Der nnaii des vor aulenden fach chen fahren. als Ausq eicn wird teilweise anerkannt wenn er wenvolle<br />

Landschaitsplanes könnteaber auch soweitwie möglich mittelbar Randbereiche der Pianungsfläche In Ruhe iäßt und sie in die Pla-<br />

in die Flächennutzungspläne integriert nung mit einbezieht, oder als Ersatzgiltschon,wennder Eingreifer<br />

sein Bauvorhaben einigermaßen wirkungsvoll "eingrünt"<br />

6.4 Grünordnungsplan<br />

Auf der Ebenederverbindlichen Bauleitplanunq (Bebauungsplan)<br />

Einige Länder haben Inder Ausgestaltung der Eingriffsregelung ihrer<br />

Naturschutzgesetze eine Ausgleichsabgabe vorgesehen -<br />

2.6. auch Berlin -. wenn Einariffe nachweislich unvermeidbar. ein<br />

Sollten die Ertoraemisse Lno Maßnahmen des ~at~rsch-lies "nd<br />

der -andschaftspflege a s Grjnordnbngsp ane fesrgoseizi werden.DaderG~nordnungsplanim<br />

Bundesnaturschutzaesetznicht<br />

entha.ten ist st er aucn nicnt in a ien ~anaern gerege i Soweit d e<br />

Flachena~sgleich am On o&r ein Flacnenersan weiter enHerni<br />

nicht moqlich sina -nbeschader der Fraqe, oo d e f nanzielle AJSaleichsaboabe<br />

" . lauf die Schwieriakeitender Bemessuna soll hier<br />

SherhaJpt nicht eingegangen werden) aLch fur 0 e ~Uswe sung<br />

-anoer aJcn oen Gr~nordndngsplan - inm komm1 f:r Oie umweii- dnd Erricntunq von Wonnqehieren ernoben werden so I. kann dnd<br />

gerechte Stadtentwicklunq eine besondere Bedeutung zu - uesetzlich<br />

verankert naoen, iit die~~fsieli~ng uno a ~cn äe Veroiidmuß<br />

diese eien Beitrao ;ur Schaffuna von Grünflächen im Rahmen<br />

oer stadteoaLlichei ~ntwfcnl~ng eisien Estsidaner Jbera e<br />

Iichneit Lnierscnteditcn Lnd nicht einheitl ch geregelt In Baden- E,nricht~nqenisprecnonoer F~ndss~cnerz~slel en,daße naenen-<br />

Württemberg undin Bayern WirdervondenTrägern der Bauleitola- de ~eider>weck~ebunden verwendet werden<br />

nung aufgestclir Lnd in den BebadLngsplan ubornommen n den<br />

Staaistaalen Berltn una Hamourq W eoerum W ra er bnmirtelbar n<br />

den Bebauunssplan integriert und in Niedersachsen wird er von<br />

der Gemoinae aufgesteili ohne aaß e.ne Lbernahme m Gesetz<br />

geregelt si Das nordrhetn-wesHalische Landschahsgeseiz s eni<br />

In der Stadt Bonn ist man 2.2. dabei, ein Ersatzflachenkonzept (vgl.<br />

hierzu auch den Abschnitt 6.7 .FlächenhaushaitsDolitik"l zu erarbeten<br />

a4f der ~rdndla~e vornandener planunge" ~ nKanerLn- d<br />

gen (zB Lanaschahsplane. Bachentw ck Lngsp äne. Siadibiotopden<br />

Grünordnunasplan als Landschaitsolanuna <strong>für</strong> den Innenberech<br />

oisher nicn~vor;esist beabsichi gt, beidernkcnsren Nove ierung<br />

des -anoschaitsgesetzes jeaocn enen stadtödologischen<br />

Facnbeitraa cinzdfuhren'" Ein solcner Beiiraa w¿roe eine oefai-<br />

I ene Ana yin und Bewertung derokolog schen~aniorenoer Staat<br />

flächen <strong>für</strong> zu erwartende Eingriffe w&en. ~chwkri~kelten<br />

macht hierbei, geeigneteVerfahrenzur Bewertung der Eingriffe<br />

und des~usaieichizuiinden:auchdas Problem derüostenvirteiung<br />

der bete I gten Amter Jntereinander muß gnlan weroen A ~ch<br />

Lnd des siadrischen Lm andes eninalien Hierbei konnen d.eodoloaischen<br />

Erhebunaen im Rahmen von Landschaits~iänen einbe-<br />

Z;gen werden, soweit Wechselwirkungen mit den'öko~o~ischen<br />

Faktoren der Stadt auftreten.<br />

Inder Sladr Bie efeld ist man dabei.mil o ner solcnen Flachenpooi-<br />

Berv!nschali.lng Erfahr~ngen 7~ sammeln, d e Siadi hat n den<br />

eulen,ahren fJrdievon inr seibstverursacnten Eingriffe mehrere<br />

BaLernnofe m t den dazJaehoriaen Fachen anaeda~ft, .nd setzt<br />

don nun ~atursch~ukonzepro~en um So begr~ßenswen d ese<br />

Ansatze sind darf aber nicht a~ßor Acnt gelassen werden daß d e<br />

Grundsatzlicn so1 ten Beoauungspiane afs Bestandteil oaer Teilplan<br />

einen Grunordn~ngsp an a~fwe sen,damti sowoh umwe tge- ausaewählten Ersatzflächen schon vorher Naturhaushaltsfunktiomäßes<br />

Bauen als auch umweltfreundliches Wohnen sicheraestellt nenä Jsqeibt haben.sodaI3letztendl chadf Fiächene nsparLngen<br />

werden können.<br />

n chi ver2 chtei werden kann<br />

Eine entsprechende Ergänzung des Bundesnaturschutzgesetzes<br />

ist erforderlich.<br />

Die rechtlichen Möglichkeiten des BNatSchG und der Landesnaturschutzaesetze<br />

ließen sich sicher noch weiter ausschö~fen. An-<br />

2~merken"ia. aaß bei einer Novellier~ng oes BNaiSchG aas Verha<br />

tnis von Eingr ffsreqel~ng Lnd Ba!, eitp anunq e naeutig zb klaren<br />

ist: keinesfälls darf eina~erschiechtenina - der bisheriäen Regelungen<br />

zugelassen werden.<br />

Auf der Ebene der FachplanJng werden in Zusammenarbeit mit<br />

aen fur hatJrschJiz Jnd Landscnaitspf ege zustand gen Benor- 6.6 Konsequenzen aus der Stadtbiotopkartierung<br />

den die zum Ausgleich eines Einariffs in Natur und Landschaft erforderlicnen<br />

~ainahmen aes iai~rschuizes dna der .ans-<br />

SCnafISpf ege in einem Landschaitspf egerischen Begle tpian aaraestelit<br />

der Bestandteil des Facholanes ist. Voraaben von Landicnahsrahmen-<br />

und Landschahsplanen sina zJbenci


Besondere Anfordeningen an die Bauieitpianung sind bei der - Um die Auswirkungen geplanter Umwandlungen von bioio-<br />

Über~ianunavon kartiertenBiotooenzu steilen.diezudenin620c<br />

BNatSchG iufgefunrten Biotopwpen zah en Der g 20 c Äos 2<br />

aischlökoiosisch wirksamen Freiflächen in Siediunosfiächen<br />

öder anoere-belastende Freiraumndtzungen (z B. GO fp atze)<br />

BNatSchG iaßt eine Zerstor~ng dcr Biotope nJr ZJ, wenn Lbewte- beurteilen ZJ konnen. ist dle okologische Leistungsfantq


keitsarbeit der Veiwaltungen, aber auch der politische Druck von weltverträalichkeits~rüfuna vom 12. Februar 1990 (verspätet) in<br />

Verbänden und durch die Bürger nötig.<br />

nailona es- echt LmgeseGi Es geht ~ber den EG-Entwurf inhalticn<br />

nicht ninaLs~no sientnLro e PrufLng bestimmter 8neinemAn-<br />

Angesichts überfüllter Notunterkünfle und steigender Mieten for- nanggenannter Projebevor DieBadleitpianunggehori nichtoalu<br />

dert das Bundesministerium <strong>für</strong> Raumordnung, Bauwesen und<br />

StaoteoaL (BMBau) einon~orran~furden~ohnin~soa~,dernicht Die raLmoedeJtsamen PlanJngen und Maßnahmen werden von<br />

hinter den Be angen des Natur- Lno Landschahsscn~tzes zuruck- oen Bundeslanoern m Raumordnungsverfanren ~ntereinander<br />

stehen dürfe.So wirdvom BMBau die bevorstehendeNovellierung und mit den ~rfordernissender~aumordnunaund Landes~lanung<br />

des BLndesnaturschLizes stark drii sien. oa es nacn Ansicni aes abgestimmi das ~aumordn~n~sverfanren scn ießt d e ~ r tilung, m<br />

Min steriurns Oie Ausweisung von Bau and OJrch d e Gemeinden Beschrelbdnq uno Bewertunq von raJmbeoeLtsamen A-sw rdunerschwere.<br />

Bauaenehmiaunasverfahren verlänaere und schließ- oen =- der -- ~lanuno - oder~aßnahmenauf ~enschen.~iereund Pfian-<br />

~ 0 ~ ~<br />

lich durch die geplanten-~uigieichszahlungen Tür die Bodenver- Zen. Booen. Wasser. L~ft K ima Jnd Lanuscnaft einscnließl~ch der<br />

slegelung das Bauen weiter verteuern würde.<br />

iewei iaen Wechselwirdunqen ein dnd ertJltt dam t Ansprkhe el-<br />

;er ~~weltverträglichkeit~~rüfung (5 6a ROG).<br />

Nat~rlich W m eine VeranrwonJngsvol e ~andschaftsp anLng im<br />

Rahmen der Bau e.tplanJng versLchen,gemeinsam m t oer Stadt- Durch das gestiegene Umweltbewußtsein in der Bevölkerung,<br />

Dlanuna Umwelt- und naturschutzverträgliche Standortalternati- durch alloemeine " Knaooheitvon Bauflächen und durch Probleme<br />

ven fdr-Baugeb8ete aufzuzeigen ~adurc; dann eine qua ifiz erte oei baLlicn wledergen~tzten Brach- bzw Alt asienflachen si der<br />

~IaOtentwICKIJng erreicht weroen. ohne daß e ne E nschrandung Druck auf d e komm~na en Verwaltungen so groß geworoen, Oaß<br />

weiteren Wohnungsbaues erfolgt.<br />

inzwischen eine stärkere Be~icksich~gung der Umweltbelange<br />

notwendig ist.<br />

Ein enischeioenoer Grundfuroen großen B ~L andmange lieg1,edocn<br />

in der fenlenden Moq ichdeit oer Geme noen. Oie in oen Fla- In mehrals200Städten und Gemeindender alten Bundesländerso'<br />

chennutzungsplänen dar~esteilten neuen Wohngebiete durch wurden in den letzten Janren gewissermaßen auf fre


Daher s'nd in einigen Stbdten nitiat ven ergiften worden. dommu- Landschafisplan~ng 2nd Jiiiwalrvenräg ichkeitsprdf~ng autnale<br />

Umwetinformationssysreme (Umweirdatenoanken) a~fzu- ba~en. Umwetinformationssysteme sina fjr ai e Stufen der<br />

bauen, die die technisch-administrativen Voraussetzungen <strong>für</strong> räumlichen Planuna - von Bedeutuna. Sämtliche Daten bedürfen<br />

UVPs schaffen ~~~ ~ soiien. ~ Diese ~~ Entwickluna ~ ist zu unterstützen: au- der ~ reoelmäflioan ~ - - ~ Forlschraihiinn<br />

~ a.<br />

ßerdemgibtdasVorhandenseinvon ~mweltdatenbankendie~ögiichkeit,<br />

regelmäßige Umweltberichte überden zustand der städte - Auf allen Ebenen der räumlichen Pianung solien Umweitquaiizu<br />

veröffentiichen.wie dies inzwischen auch in vielen Großstädten tätsziele <strong>für</strong> die Schutzgüter Luft1 Klima, Böden, Grund- und<br />

~~ ~~ . ~~~ - ~ -<br />

nasrhioht<br />

Oberfiächenwasser, Fauna und Flora formuliert und ihre Erreichung<br />

in bestimmten Zeiträumen festaeleat " " werden. Mittels<br />

Eine wichtigeVoraJssekungfJr die D~rchiührdng vonUmweltver- ~mwiltquaiitafszielen. die ra~mlich una sachlich zi ditferenträglichkeitspr~fungen<br />

ist Oie Formulierung von diiierenz erten zieren s nd. sollen die Möglicnkeiten genuizt weraen. belasiete<br />

Umweitgualität~~ieien <strong>für</strong> dieschutzgüter Luft1 Klima, Wasser, Böden,Fioradnd<br />

Fa~nafUrai e~lacneneiner~eme n0e.Umweiiqua-<br />

Gebiete zu sanieren und neue Belasfunaen zu vermeiden. ~ - Die<br />

UmWeilq~al.lät~zieie Sino be der prufuig oer ~rnweltvenr6~litäsz<br />

e1esollteneinVersch ecnterungsverbotbeinnalten,d.h.jede licnkeit von Plan~ngen und Maßnahmen ZJ berdcksichtigen.<br />

Pianung oder Maßnahme, die eine Verschlechterung der Umwelt<br />

zur ~~l~~ haben würde, mijßte eine negative ~ ~ durch ~ die ~<br />

I - IVP . . orfihrrin -. . -. . - . ..<br />

Das Verhäitnisder UVP zur Landschaftsplanung bzw zu einerbko-<br />

~ - Ein t wesentliches ~ i Instrument l ~ zur ~ Auswertung ~ vorhandener Daten<br />

eines Umweitinformationssystems und zur Bestandsaufnahme<br />

fehlender Daten ist die ~andschaftsoianuno. " Die - Landschaftsplanung<br />

beschre:ot und bewertot den Z~stand von halogischen<br />

PianLng bedarf noch weiterer KIBrung. tLr und Landschah ~ nentwic


- Die Aufstellung von Luftreinhalteplänen ist notwendig, in denen<br />

Analysen der Beiastungssituationen und die beabsichtigten<br />

~aßAanmenzu ihrer Beseii gung dargesielltsind Ihr Ziel ~st 0 e<br />

Untcrschreitung oer Immissionsgrenzwerte (Kraftwerke. noL-<br />

Strie, Heizungen von Privatverbrauchern), um dadurch die Luft-<br />

Qualität in den Städten zu verbessern.<br />

Baden in der Sfadt<br />

- Auf allen Ebenen der räumlichen Planung muß eine geordnete<br />

Flächenhaushaitspolitik als Hilfsmittel <strong>für</strong> Politik und Verwal-<br />

tung <strong>für</strong>einen rationalen, kontrollierbaren undökologischen Er-<br />

fordernissen gerecht werdenden Umgang mit Grund und Bo-<br />

den eingeführt werden.<br />

- Stadtböden dürfen nicht länger ausschließlich ais Wirtschaftsgut,<br />

dessen Wert sich über den Preis regelt, betrachtet werden,<br />

sondern müssen nach ökologischen und ökonomischen<br />

Grundsätzen haushälterisch behandelt werden. Das bedeutet.<br />

daß jede Kommune mit ihren Flächen sparsam umgehen. die<br />

Freiflächenumwidmung beschränken, unbelastete Böden sichern<br />

und da<strong>für</strong> ~or~eiragen soll, Schadstoffeinträge zu reduzieren.<br />

- VersieoelteBöden " sollensoweitwie möaiich entsieaelt und beastete<br />

Booen San en weroen. Das InstrJmentariLm nerf~r s'no<br />

Booenscn~lzi


unvermeidbare Beeinträchtigungen durch Maßnahmen des<br />

Naturschutzes und der LandschaftsDfleae . - ausaenlichen - werden<br />

können-soweitnichtelneUmweltverträglichkeltsprüfung<br />

durchgeführt werden muß. Es muß sichergestellt werden, daß<br />

die Prüfung der Vermeidbarkeit von Beeinträchtigungen von<br />

Natur und Landschati als Folge von Eingriffen der vorgenannten<br />

Artauchdurchgeführtwird und weichestellen da<strong>für</strong>verantwortlich<br />

sind.<br />

Bonn, den 30. März 1992<br />

- Die im Baugesetzbuch enthaltenen Möglichkeiten, Festsetzunoen<br />

und Bindunoen <strong>für</strong> ~noflanzunaen " und BeDflanzunQen -<br />

(Pflanzgeoote)zutreffen.mussen besser ausgeschopflweraen<br />

So konnen Anpflanzunqen von Ba~men Jnd Stra~cnern aJcn<br />

hinsichtlich ~-~~~ ihr~r~rtenzüsammensetzunn<br />

~<br />

und ihres Ausmaßes<br />

und Ihrer Erhaltung sowie Fassaden- und Dachbegrünungen<br />

angeordnet werden: insbesondere <strong>für</strong> die Gestaltung von Gewerbe-<br />

und Industriegebieten ist dies zu beachten.<br />

- Auch Eingriffe durch konkrete Baumaßnahmen, 2.6. <strong>für</strong> Wohnund<br />

Gewerbebauten im Rahmen der BebauunQsPläne, - unter-<br />

I egen in besttmmten Fal en (I B be~ Vorliegen von Scnutza~swe<br />

sangen. ~nler oen VoraLssetz~ngen des 5 20 C BhatScnG)<br />

der ~inariffsreoeluna. Hierbei ist da<strong>für</strong> SorQezu tragendaß die<br />

~~ver~e8dbarieil ebenta~~s sorgfali g gep;jft die \jermeiobarko<br />

t von Bee ntrAchtigJngen eingenalten Lnd ein notwendger<br />

Ausglelcn am On oder .n der Nane sicnergesle I W ra. AJSgle<br />

cnzanlungensinazweckgeb~ndenf~rden Auf- ~ndAJsbau<br />

sthdiiscner Gr~nfiacnonsystomo ZL verwenden. Ersau- olw<br />

~omoensationsflächenkonzeote 1Flächenooolel können sinnvoll<br />

sein. Die nlcht seltene ~'raxi;, vermeidbare Beeinträchtigungen<br />

bereits als Ausgleich zu werten, unterltiufl die Absich-<br />

Eine lebendiae - Beziehung - desMenschen zur Natur, die ihre AnerkennungalsLeoensgrund.ageoermenscnlichenGesei1scnafte<br />

n-<br />

scnließt, also eine ncue Wenha tLng. kann nur d~rch systematische<br />

Natur- und Umwelterziehuns in Familie, Kindergarten,Schule<br />

Uno spater hochschu e Lnd ~rwichsenenbiloung oegrjndet werden.D<br />

eseForoerung warbereitsBestandie oer 1961 verabscniedeten<br />

GRUNEN CHARTAVOh DER MAINAL,auf aerenGr~ndage<br />

oer De~tsche <strong>Rat</strong> <strong>für</strong> <strong>Landespflege</strong> arbeitot; s e W ro von V elen n-<br />

stit~tioiien, so z B. dem Schulbiologiezenlrum Hannover als einer<br />

der ältesten Institutionen dieserArt.der DeutschenGartenbau-Geseilschafl,<br />

verschiedenen pädagoiischen Instituten und den Naturschutzverbänden,<br />

Immer wieder vertreten.<br />

ten des Gesetzgebers.<br />

..Liebe zur Natur". ..Ehrfurcht vordem Leben" und „Achtung vor den<br />

- Das Gesetz zur Umweltverträglichkeihprüfung sieht nur die Mitgeschopfen' sind Grunaeinsie iungen. ohne die ein ~ßoenden<br />

PrüfunaderUmweltverträolichkeitbestimmterProiekteundAn-<br />

"<br />

in PoI(rin. W~nschait und Verwaimg kam verwtrdlcht weroen<br />

lagen vor. W e s'e im Rahmen von Ba~le 1- Jnd Fachp anungen kann.<br />

durchgef~hrt weraen. Insofern ist es zu begr;ßen. oaß viele<br />

Sradte nzwischen Ire willige Umwe tvenrag chdetrspr~fungen Die vorstehende gutachtliche Stellungnahme wird den zuständlfur<br />

Flacnenn~t7~ngs- und BebaLJngspläne e ngef~nn haoen. gen Ministerien in Bund und Ländern. den zuständigen Institutio-<br />

Eststedocna snachster Scnriitz~empfehlen,clesePr~f~ngin nen und Entscheidungsträgern in Bund, Ländern und Gemeinden,<br />

ouaiitativer Hinsicht zu verbessern. da das bisher am häufia- dem Deutschen Städtetag, dem Deutschen Städte- und Gemeiniten<br />

gebrauchte ~hecklistenverfahren nlcht ausreicht ~lie debund, dem Deutschen Landkreistag und den Einrichtungen <strong>für</strong><br />

qualifizierte Umwelwerträglichkeitsprüfunq auf der Ebene der Ausbildung und Forschung mitderBittezugeleitet,den Inhalt<strong>für</strong>lh-<br />

Bauleitp~anun~ setzt die ~örmulierun~ vondifferenzierten Um- re Arbeit und ihre Entscheidungen auszuwerten und zu berückweltqualitätszielen<br />

<strong>für</strong> die GemeindeRächen und das Vorhan- sichtigen. Es ist ein besonderes Anliegen des Deutschen <strong>Rat</strong>es <strong>für</strong><br />

denseln von Umweltinformationssystemen (Datenbanken) vor- <strong>Landespflege</strong>, daß seine Überlegungen auch In den neuen Bunaus.<br />

Alle Umweitvemäglichkeitsprüfungen (Ebene der Bauleit- desländern, in denen zur Zeit die städtebauliche Entwicklung ein<br />

Planung und Fachplanungen) sollen zum frühestmöglichen dränaendes Problem ist Beachtunq flnden, um Fehler der alten<br />

Zeitpunkt durchgeführt werden.<br />

Bundesländer zu vermeiden.<br />

Der Sprecher<br />

(Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Haber)


Ludwig Trepl<br />

Natur in der Stadt<br />

Imfolgendengehtesumden Naturbegriff undumdenZusammen- sollen, statt diese zu .unterdrückenm, indem man sie bedürfnisgehang<br />

von Stadt und Natur,von ökologie und Politik.Ich beginne mit recht-zurichtet". Unddoch wird dieNatur nicht einfach in Ruheoee:nigen<br />

Zitnten eines veroienstvoll~~ und n er n Beriin sehr be- lassen, sondern djrchaus verplant Jnd verändert - die meisyen<br />


Diezweite Unterscheidung istdiemischenabstrakter und konkre-<br />

ter Natur.<br />

Die abstrakte Natur isl das. was man in den (exadten) NatL!w:ssenschaftcn<br />

meint.wenn man .hatJrsagt.Dasgi tauch fjr die Okologie,<br />

wenn man sie im strengen Sinne as Nalurwssenschal1 versteht.<br />

In oiesemKontext:stesn chtzulas~ig,von.Ganzne tiichdeit'<br />

ZU s~rechen. auch wenn in der Ökologie (und vor allem In Ihrem<br />

~m1elu.z B.von ~andschafr~planern)iimer wiedervon.ganrneitllcnem<br />

ökosystemaren Ansatz'0.a gesprochen wird Uno vom Be-<br />

-<br />

rücksichtiaen aller Nebenwirkunaen. Die Natur. die die Naturwis-<br />

senschaft meint. ist nse die Ganzneit (I S v Totalitar) von rgendet-<br />

was Aucnoas dleinsie Naturding nse nerTotaiirat z, bescnre ben<br />

wäre gleichbedeutend mit einer vollständigen Beschreibung des<br />

Universums.ii<br />

telaller). gab es bekanntlich aucn kene -andscnaft so wie es f¿r<br />

Menschen, deren Lebensvernaltnisse str ~kturel noch vorneuzet-<br />

lich ~ sind. - ~. nämlich Bauern. auch heute keine aibt Die Landschaft<br />

exisfierinur fjrden Blckd'er Menschen, lur diedie Natur prinzipiell<br />

ZL~ aosrrakten geworden ist - oenn in der ndustrie en Arbeir hat<br />

die Natur den oieichen " abstrakten Status wie in den exakten WiSsenscnaiien<br />

(Physik) Unds eexistiertndr fur dieMcnschen.1Jr die<br />

der kondrete(oäuerliche)Lebens- Jnd Aroeitszusammennang mit<br />

der~aturnichtmehrbesteht,d.h.~enschen,diewegendes~eides<br />

(etwas, was bekanntlich nicht in der Natur vorkommt) produzieren.<br />

und nicht, um die Früchte ihrer Arbeit zu verzehren. und die kein<br />

(leibeigener) Bestandteil des Bodens mehr sind. Das heißt Die<br />

Landschaft existiert nur <strong>für</strong> den Blick der modernen Stadtbewoh-<br />

Daßdie Natur der Wissenschafteineabstrakteist. bedeutet gewis-<br />

Hierin liegt die politische und stadtgestalterische Pointe des BegriffsderlandschaftlichenNatur:<br />

EsgibtsienurflirdieStädterAber<br />

sermaßen, da0 sie vom Beobachter, der sie dabei a s 0bl;dt von es gibt sie nicht in der Stadt;sie istso bestimmt,daßessie danicht<br />

s ci~, dem S~blekt, tronntausder pnnzipie unerkennbaren .Ganz- geben kann. Die abstrakte Natur steht der konkreten der Landhen'der~eaiität<br />

herausaetrenntwird.~ielleichtistes "<br />

besser zu sagen,<br />

daß die Naturwissenschaft es gar nicht mit der Natur zu tun<br />

schaft zudem nicht nur auf der Ebene des Denkens gegenüber.<br />

Vielmehr zerstön die mooerne, wissenschaftsbest mmte~rooukhat<br />

sondern mit ,.gedanklichen isolaten", so wie das der britische t onswelse.oie tnd~strie.o.h.dierealis;erieabstradfe.phys'~a ische<br />

PflanzenÖkologe TANSLEY 1935 sagte, als er den Okosystembe- Natur. die Landschaft in der Realität (was eWas vollkommen andegriff<br />

einführte. Es sei. sagte er, „die ganze Methode der Wissenschaft,<br />

Systeme zum Zweck der Untersuchung gedanklich zu isores<br />

ist als eine im eigentlichen Sinne bkoiogische Zerstörung).<br />

lieren. so daß die von uns erzeugten Reihen von lsolaten die tat- Daß <strong>für</strong> den Städter die Natur aber abstrakte Natur ist darauf baut<br />

sächlichen Objekte unserer Studienwerden ...'Bl,und eben nichtso seine ganze Existenz a~f. Nicnt ndr in dem Sinn.daßer von der Inewaswiedie.,konkretenReaiobiekten.AuchundgeradeOkosysteme<br />

seien solche gedanklichen,von uns erzeugten Isolate.<br />

ddstr e materiell leDt.Sondern:.Ciadtluft macht fre'heißt j4oaßer<br />

nicht mehr in Natur und ..naturwüchsiae - Verhältnisse" einaebun- .<br />

denistsondern oaßer diese NatLr(~ndd eseVernaltnlsse)gewis-<br />

Möalicherweise kommen die meisten Widersprüche dadurch zu- semaßen als Material vor sich hat wora~s er oann nacn Maßgabe<br />

stande, daß die Okologie in diesem Sinne abstrakte Natur unter- seinerVernunft etwas besseres konstruiert. Die Landschaftvor der<br />

sucht, man von ihr aberverlangt- und teilweise sie auch von sich Stadt aber wird zum Inbegrill oer Sehns~cht nach dem (vermeintselbst<br />

- sie solle ganzheitlich vorgehen und ihr Gegenstand sei Iicn) ver orenen Paradies des ganzhe tlichen, unzerrissenen Ledie<br />

.,konkrete" Natur. (Daran ist, nebenbei. auch etwas Richtige$<br />

darauf gehe ich jetztaber nicht ein. mir ist jetzt die Differenz wichbens.<br />

tig.)<br />

Alles.wasdieStadtbewohnerseitdem mitderNaturinderstadtuntomahmen.<br />

geschah n dem Besrreben, mit diesem WidersprJch<br />

Die konkrete Natur ist <strong>für</strong> uns heute im wesentlichen die Natur der<br />

Landschaff Daraufbezogen ist der Begriff ganzheitlich durchaus<br />

angebracht (in einem bestimmten Sinne). Mit-Landschaft" meinen<br />

wir~immer das Ganze. das wir 2.6. von einem erhöhten Punkt aus<br />

sehen, nicht ~inzeldin~e oder Aspekte. Auch steht hier der Betrachter<br />

nicht im Qleichen Sinne einem Objekt gegenüber wie der<br />

Beobachter in dei~aturwissenschaft. ~esien~ussaaen sind ..ob-<br />

:ekt.v', dn. s e gelten beooachterJnaohängig. Ein Satz Lber o e Artenzahl<br />

einer Biozönose gilt Jnaohängig davon. wer die BeobachtLng<br />

macht. Eine Aussage Lber die .Stimm~ng' einer .andschah<br />

ist aber nicnt betrachter~naohangig; fur oen einen mag s e neirer<br />

sein. fjr den anderen tr~b. Und: D ese Stimm~na ist n cht e nfach<br />

eine Eigenschaitdes ~bjekls,der ~andschaft sondern ebenso ein<br />

Zustand des Betrachters. Die Landschaft ist Objekt und ist keines7!<br />

Und schließlich: Aussagen der Naturwissenschaft über abstrakte<br />

fenigzuwerden,vom Hereinholen der Natur in die Sraot als burgerlichen<br />

LandSchaftsDark bis zur Chartavon Athen. Man wollte dem<br />

mißlichen 2Lstand.oaß das Iänd icne, nat~rgebundene Leoen das<br />

ist, von dem man sicn d~rch das Stadtleben omanz pieren wo ite.<br />

und aenau damit die Landschaft zerstörte, nach der man sich als<br />

Städter sehnte, entkommen. indem man auf die eine oder andere<br />

Weise Natur in den Diensfspeziflsch städtischer. d.h. emanzipatorischerKuitur,d.h.von.Urbanität",steilte.Mankönnteaberauchsagen:<br />

Mittels der in die Stadt geholten Landschaften - Bildern, die<br />

auf dasursprünglichste, naturverbundenste Leben überhaupt, das<br />

~irtenlebe" in Ai'kadien, symbolisch verwiesen, aber nie Ernst damit<br />

machten - kompensieriendie Bürger den realen Verlust und<br />

das schlechte Gefühl, an ihm schuld zu sein, auf einer symbolischen<br />

EbeneJa]<br />

Natursind, wie mansagt wertlrei.DasWissen um dasgleichechemische<br />

Gesetz kann ich zur Herstellung eines Giftes ebenso verwenden<br />

wie zur Herstelluna einer ~rznei. Die Aussaae. eine bestimmte<br />

Baumart sei .lands~haftsuntypisch", enthält kniegen eine<br />

Handlungsanweisung und ist gewissermaßen etwas Moraiisches:<br />

DU sollstsolche Bäume hiernicht~flanzen?~Aussaaen über<br />

Natur als Landschaft "betreffen" immer den .ganzenu Menschen,<br />

Dem stand der Konservatismusder bodenständigen Heimatschützergegenüber.<br />

Für siealsdie radikalenvertreterdes Landschattsideais<br />

war .Stadtm nicht jenes Widersp~chliche, sondern der inbegriff<br />

alles Bösen: .Wurzellosigkeit: Dekadenz, <strong>Rat</strong>ionalismus,<br />

Atheismus, b\sphaltliteratentum", Kosmopolitismus. In der Literaden<br />

praktischen, ästhetischen. intellektuellen, Aussagen über abstrakte<br />

Natur nur den intellektuellen.<br />

5) Ganzheit kann nur 1.S.v. GestanGegenstand einer Wissenschafl sein,<br />

nicht vonTotalitär(P0PPER 1965).Vollständlg kann nur ein Modell beschrieben<br />

werden. nicht die Wirklichkeif die es abbildet<br />

Wichtig ist nun,festzuhalten: Diese„konkrete8 Natur, die Natur der 6) TANSLEY 1935, Zit nach der Übersetzung in SCHRAMM 1984<br />

~andsihalt, ist keineswegs die .wirklichea Natur, von der dann die 7) RITTER 1980<br />

Naturwissenschaft bestimmte Teile isolieren und untersuchen<br />

würde, so daß dann die Sätze der Wissenschaft immer "weniger<br />

wahr" wären als (alltagssprachliche) Sätze über die .konkrete Natur"(denn<br />

die Wissenschaft „übersieht"ja systematisch die jeweils<br />

ausgeblendeten Aspekte). Vieimehr ist die Natur der Landschaft<br />

ein EffeM der Tatsache, daß es die moderne Naturwissenschaft<br />

8) Gemeint Ist hiereine Aussage In einem .landschaffskundlichsn'Kontext.Naüirlichkannman,wieOberalleqilberLandschaftauchaufempirisch-analytische<br />

Weisesprechen (so wie man einen Textauch In objeMivierender<br />

Einstellung analysieren kann;damit ,,versteht'man aber<br />

den Autor und sein Anliegen" nicht, sondern man "erklär?).<br />

9) Vgl. PIEPMEIER 1980<br />

gibt. Für Menschen derZeiten,in denen essie noch nicht gab(Mit- 10) Vgl. EISEL 1982, HARD 1985


lngo Kowarik<br />

Das Besondere der städtischen Flora und Vegetation<br />

1 Einleitung 1956).Andersals in der Adventivfioristikwurden nun Ausbreitungs-<br />

Strategien einzelner Arten, Sukzessionsabläufe in Abhängigkeit<br />

Die Fraae - nach dem Besonderen städtischer Flora und Vegetation von Standortbedinaunaen - .. ebensowie die Bilduna neuer Pflanzenmark,en<br />

e nen Fortscnriit.unterste it sie aoch,daßin Staoten Anen gese schafton untorsuchr Es gng ;edocn nicnt um o e Ganzneit<br />

in mehr als zufal igen Mustern vordommen, hier Pflanzengese I- stadtischer Fora Lno Vegetation. Wie aie Aaventivforisik beschahenebensowieindersogenannlenlreienLands~~aha~fba~-<br />

schrankte sich auch die frone Nacnkriegsflorlstlk Jnd -vegetaen.Daßnieranheuteniemandmehrzweifeltisteine<br />

verg etCnSwei- tionskunde auf die selektive Analyse gerade besonders interesse<br />

lunge Entwicdl~ng, da über IangeZeitra~me Oie Beschah gung sant erscheinender Phänomene eben der Besiedldng der TrLmmit<br />

Ptlanzen im siaotischen UmfelO vom egend aJf Elnze phano- merf achen - der Rest der Stadt wdme ausgeblendet So Lbermene<br />

ausgerichtet war (vgi Abschn. 2). rascht nicht, oaß nach Wiederaufoau der meisten Städte das interesse<br />

an der Untersuchung der städtischen Pflanzenwelt weitge-<br />

Diegmße Anzahlderindenletzten beiden Jahrzehntenentstande- hend erlahmte.<br />

nen Arbeiten (SUKOPP et ai. 1980,1990, BORNKAMM et al. 1981,<br />

Bibliographien bei SUKOPP & WERNER 1982, SUCHARA 1985, DaßderemeuteAufschwungderStadtökologieindenGOerJahren<br />

IL'MINSKICH & KLOTZ 1986, BFANL 1986ff., NwHÄU~LOVA-NO- in Berlin (West) einsetzte, liegt an der Trennung der Stadt von au-<br />

VOTNA & NEUHÄUSL 1988, MUCINA 1990) erlaubt einige Verail- ßerstädtischen Untersuchunasqebieten bei aleichzeitiaem Fortgemeincrungen<br />

zur Cnarakter serung der staoilschen Fora Jnd oestand vleer ~r~mmerschu~~~cnen als den stddtischen Lnier-<br />

Vegetation (Abscnn.3 uno 4) S:e oezienen s cn niera~sscnließlich such~ngsoolekten der 50er Janrc (sc~OLZ 1956, 1960 DÜ-L &<br />

auf Farn- und Bl~tenpflanzen. WERNER 19551561 AJIF ächen.diein anderenStaotenlanaslbebaLt<br />

waren. konntein Ber in Oie ~ntwick ung der P oniervegetation<br />

Zwischen stddtischer und a~ßerstadt scnervegetation gibt es kei- bis ZJ ersten Vorwaiastaa en Lniersucni werden ( KO~~ER & SJne<br />

scharfe ra~m che Abgrenzung So werden lana- Lna forshirl- KOPP 1964. SUKOPP 1971. WEIGMANN ei a. 1981. KOWARIK<br />

schaftlich gepragie Biotope am Stadtrana sehr LnIers.cn edlicn in 1986. i99ob REBELE 1986): M I s JKOPPS ~tadtmodi von 1968<br />

stadt~ko~ogsche ~rbeten einbezogen.ZdrVereinheiil chJW wird una der Aroeit von ALNICK (1974) z ~r Zonier~ng oer Flora Ber ins<br />

vorgesch agen, den gesamten Bestand an Arien Lnd -eoensge- wurde oer Wea ZL~ f äcnendeckenoen Bearbe tuna - der stadtmeinschaften<br />

innerhalb der VerWaltUngSgrenZen einer Stadt zur schen ~flanzenwelt eingeschlagen.<br />

städtischen Flora und Vegetation zu rechnen. Weitere Differenzierungen<br />

nach Herkunft bzw. Entstehung städtischervegetationsty- Umfassende Floren- und Veaetationsanalvsen lieaen heute <strong>für</strong><br />

pen (Abscnn. 4.2) s'na nilfreich. um spe7fisch siadtiscne Veget-3 vle e miitele~ropäische ~taato vor, wobei


IOD ' ' ' ' ' ""' _I<br />

10 I00 looa<br />

Flache (km')<br />

j<br />

E 100<br />

10 100 ,000 Zorn<br />

Elnwhnenahl (In lWO Einwohner)<br />

:;&I<br />

1000 ,000 aooo .D00 8000<br />

Einwohnerdichte (E1nwohner/km1)<br />

Abb.2:ZunahmederGefäßpflanrenarten mit der Fläche, Einwohnerzahl und Einwohnerdichtevon Städten (aus BRANDES&ZACHARIAS 1990, dortauch die<br />

genauen Daten)<br />

Brachflachen auf Bahn- und ndusiriegelanden (AOhiARIi< 1986, fl~ß fordert. starker 01s sehr starner menschiicner Einfl~ß oagegen<br />

HAMANh8KOS~OWSKI 1988.DETTMAR1989,REBE-E 1989) In reo~ziert den ArtenreichtJm Dabei treten die me sten e nneimi-<br />

Berlinsind ReaensammelbeckenreichanVorkommenseltenerAr- schen Arten auf mäßig gestörten Standorten auf, wogegen maxiten(~0~~~~61982).~ervom~ussterben<br />

bedrohteFarnBotrychi- male Artenzahlen nichteinheimischer Arten (~rchäiphyten und<br />

um matricariifolium wächst am Rand einer Waldstraße (MEYER Neophyten) auf stark von menschlichen Einflüssen betroffenen<br />

19661sowieaufeinerseitetwa80Jahrenextensivbewirtschafteten Standorten erreichtwerden (Abb. 3). Dementsprechend nimmt die<br />

Wlesk im Botanischen Garten (GRAF & ROHNER 1984)<br />

Bede~tung einne mischer Arien auf oem Stadt-Lano-Grao enten<br />

vonlnnennacna~ßenz~ dievonnichteinneimischenArten( nsbe-<br />

Neophyten, die sich in verschiedenen Städten stark ausgebreitet sondere Neophyten) dagegen ab.<br />

haben, sind: Atriplex oblongifolia, Acer negundo, Bidens frondosa,<br />

Clematis vitalba. . Diolotaxis . muralis. EDilobium ciiiatum. Galinsoaa<br />

ciliata, Impatiens parviflora, Prunus serotina, Reynoutria japonica,<br />

Robinia pseudoacacia, Rumex thyrsiflonis, Sisymbrium loeseiii,<br />

Solidaoo canadensis lKLOTZ 1984. KUTSCHKAü 1982. SUDNIK-<br />

WOJC~KOWSKA ~~~~,GUTTE 1990).~repiscapillaris und Plantago<br />

major gehören zu den wenigen Archäophyten, deren Vorkommen<br />

durch die Anlage von Rasenflächen gefördert wurde.<br />

In Tab. 2 sind Angaben <strong>für</strong> die Stadtzonen von Berlin (West) Veraleichswerten<br />

aus brandenburaischen Lokaifloren. d. h. aus der<br />

weiteren, überwiegend ländlichin Umgebung Berlins gegenübergestellt<br />

Neben dem Artenreichtum des Stadtgebietes lassen die<br />

Werte den Stadt-Land-Gradienten deutlich erkennen: Die höchsten<br />

Anteile an einheimischen Arten werden im Spreewaldgebiet<br />

mit etwa 80% erreicht. Die Vergieichswerte <strong>für</strong> das stärker industrialisierte<br />

Soremberaer Gebiet lieoen mit 75% deutlich näher an<br />

den Wertenfihden Bilinerstadtraidbereich. Von hler, der Zone4,<br />

3.3 Artenreichturn von Siädten<br />

Scnon fnih wurde festgestellt aaß Staate n cht armer, sondern artenreicheralsFlacheng<br />

eicher Große n ihrem Jm and s na, wobei<br />

ein deutlicher S ~r~na oei Stadten m tmehr als50 000 E nwohnern<br />

oestehi (HAEJP-E~I~~~). in K cinstadten wachsen zwiscnen 530<br />

unb 560Anen.in kleineren GroRstidten we Wo Isburg.Osnaoruc&<br />

ooer Goningen m scnen 650 Jnd 730, in Großslaoten m t Joere -<br />

ner Vierte m ilton E nwohnern 900-1000 Arten ~ nd in M iI onenstädtenscnließiich<br />

bis 1400Arten (BRANDES&ZACdARIAS 1990.<br />

KLOTZ 1990. PYSEK 1989a. vai. Aoo. 21. M t zunenmender F acne.<br />

~inwohnerzihl und -dichtesteigen also die Artenzahlen.<br />

Innerhalb der Siedlunaen " ist der Artenreichtum in der Reaei - im<br />

Zentrum am niedrigsten. in den Randbereichen am höchsten. In<br />

der Warschauer Innenstadt wurden 178. am Stadtrand dagegen<br />

305Artan ~ beieiner ~~ ~ Rasterkartierunofestaestellt1~~~~1~-WOJCI-<br />

KOWSKA 1987a,b). In Berlin hat KUNICK~~S~~)~~~~~~IIS die niedrigsten<br />

Artenzahlen im Zentrum, die höchsten dagegen im Randbire~ch<br />

der nnenstadtnachgew esen (vgl Tab 2) ~hnlicne~crte -<br />

l~ngen bestehen a ~ch n kleineren Stäoten (z B SaarioJis. Bramscnueig<br />

MAAS 1983, BECHER & BRANDES 1985).<br />

Der Artenreichtum der Städte kann auf die Heterogenität des Le-<br />

bensraumes Stadt zurückgeführt werden (SUKOPP 1981a). Der<br />

Flickenteppich städtischer Flächennutzungen bietet mit Unter-<br />

schiedlich stark in Vergangenheit und Gegenwart genutzten<br />

Standorten zahlreiche Nischen <strong>für</strong> Arten verschiedener Herkunft<br />

und Einwanderungszeit Geringer bis mäßiger menschlicher Ein-<br />

Abb. 3: Maximaler Artenreichtum einheimischer Arten auf wenig bis mäßig<br />

gesionen Standanen, n cnie nheim scher AnentArcnnophylon, heoenylen)<br />

a~l slarier geeönon Slandonen (Anzani oer n oer Vegeial on der rlemeio-<br />

bosiJen 1 h $9 n Ber tr tWesl)varkommenden Farn- Lna B dlenof anzen.<br />

a s nienstiat lrsnscn tcnen Einf dsses sle gl von I bis 9. aLs XObVAR X<br />

19881


2<br />

3<br />

4<br />

zone l(lnncn)<br />

Zancl<br />

Zone3<br />

3 8 0 ~ '<br />

4241hi<br />

4is/ha<br />

so2<br />

53.1<br />

56.6<br />

wächst (KOWARiK 1983b, GUTTE et ai. 1987), im nördlichen<br />

Deutschland fast ausschließlich in Städten vor. In Berlin liegt sein<br />

Verbreitungsschwerpunkt in den überwärmten Teilen der Stadt<br />

(Karte bei KOWARIK & BÖCKER 1984). Die Mäusegerste (Hordeum<br />

murinum, Abb. 4) ist eine in weiten Teilen Europastypische<br />

Stadtart, die auf das Vorhandensein offener Standorte angewiesen<br />

5 ~ o 0 ~ 4<br />

( A ~ ~ ~ I 157.'km1 71.5 ist (KUNICK 1981).<br />

In Staoten m I geschlossenen, eng oebauten Staalkernen konnen<br />

andere Veneiiungsm~sier entstehen So SI d e --oecker Innenstadt<br />

eher durch schattentolerante einheimische Arten mit hohen<br />

AnsprLchen an hahrstoffe Lno FoJcntigne I genennzechnet (oh-<br />

Tab 2 Ver~lei~hooiAnenzsnlensowiederAnie eind genei, ) ~nonemero- mals Wa1darien.z B. C rcaea uiei ana, Ran~nc~l-sf carla,AnemocnoreiAnentArcnaophyten(A)<br />

hoopnylen~h) nlanol chenGeo elenBran. ne nemorosa),wogegenwärme- und lichtiiebende Arten indenjün-<br />

OenOLrgS dnd in 80. n (Wosi. 0 .o el IAUHAGEN 8 S,i«)PP (1982An- geren Bebauungsgebieten am Stadtrand hervortreten (AEY<br />

gaoen zd NeoPhylen erqinz!). 2-5: L N CK (10741.6-10


Abb. 4: Beispiele <strong>für</strong> Arten mit VerbreitungsschwerpunM im Stadtrandbereich (Primuia elatior) sowie lm lnnenstadtbereich (Hordeum murinum) von MOnster<br />

(aus WlTlG et al. 1985)<br />

- -<br />

GER 1986). iieaen außerhalb des ursDrünaiichen VerbreifunasscnwerpLnkies<br />

in gannerischen Anlagen Losels Rauke (Sisymorienarrhino-Chenooodietum<br />

botrvos in verschiedenen Ausbiidun-<br />

~ ~<br />

gen entstanden (SUKOPP 1971 j.<br />

um oeseii) .st als Pionior auf offenen Stadlboorn eoenso erfoigreich<br />

wie als Lückenbesiedler in Maaerrasen. Der Überaana - - der<br />

Robin e (Rob ntapseudoacacia) - zLerst Pardbaum ,nd neLtee -<br />

Die ÜbersichtinTab.3(übernächsteSeite)veranschauliChtdie Bedeutung<br />

nichteinheimischer Arten (Archäophyten, Neopyhten) <strong>für</strong><br />

ne der wicniigsten Vorwa oarten in Stadten mit subkontinentalen städtische Vegetationstypen. in 22von 54 pfianzensozioiogischen<br />

6 maeinflussen lKOhLER8 SLXOPP 19641 -auf Wadstandorte Verbänden der Berliner Vegetation liegt ihr Anteil über 2O%, in 13<br />

w~rdc durch forstliche AnpflanzJngen gefordert Ei11 annl ches Verbänden sogar über 30%. Nur vier Verbände sind völlig, Weitere<br />

Verbreii~ngsb d bei Manon a aqiilfol~~m ist jedocn ausschltoß cn fünf nahezu frei von nichteinheimischen Arten. in der Feuchtgeauf<br />

die~usbreitunader~rtaus~ärtenund~rünaniaaenzurückzu- bietsvegetation dominieren Einheimische (Ausnahme: Standorte<br />

fuhren FLI den &ergang von Garten- aLi ~aldsiinoorie neute mithohernatüriicher Dynamik,z.B.Nanocyperion,Agropyro-Rumi-<br />

VeroreitJnqsschwerpJnd des K einb LI gen SpringdraLis (Irnpatiens<br />

oawiioral. benötiate die An etwa~ein halbes Jahrhundert<br />

Clon. Bidention, Chenopodion rubri; vgi. auch FISCHER 1988).<br />

(TREPL 1984) ~ ne~~s~ahrnemit gegen.a~f ger~usbre ILngsoe- Wenigstens .ede fGnHe Art isi n der h chi-Waldvegetation adßer-<br />

WegJng ist Oie Spätbl-henoe Tradbendirscne ( Pr~n~s serotina),<br />

diesichvonAnplianz~ngen'nBeriinaJcnaufantnropogenest~oi -<br />

nalo der Feuchtgeb eie (ml A~snanme oer Si bergrasrasen) entweoer<br />

ein ArchAo- oder ein Neophyt Mt 50-6090 Anteil am Gesche<br />

Stanoone ausbreitet uno zß. n Robinenbeslande a ~f Bann- samtartenoestano sind Oie melsten nicnieinneimischen Anen in<br />

anlagen einwanoert (KOWARIK 19900). aer Segetalvegeiation sowie oer P On ervegetat On r~deraler<br />

Standorte vertreten. in Hack- und Halmfruchtäckern übewiegen<br />

mit Archäophyten die traditionellen Begieitarten des Ackerbaus.<br />

Viele der Segetalarten fallen auf typischen Stadtstandorten aus,<br />

4 Charakteristika der Vegetation von Städten wogegen der Anteil verwiideeer Zier- und Nutzpfianzen hier besonders<br />

hoch ist' in der Pioniervegetation des Sisymbrion ist fast<br />

jede dritte Artein Neophyt. im Zuge der Entwicklung von kurziebi-<br />

4.1 Bedeutung fremdländischer Arien <strong>für</strong> die städtische gen zu ausdauernden Vegetationseinheiten sinken die Anteile<br />

Vegetation nichteinheimischer Arten von 58.9% im Sisyrnbrion, auf 44.4% im<br />

Dauco-Meiiiotion und weiter auf 37.6% im Arction bzw. 32.3% im<br />

Die groRe Anzahl an Arcnaophyien Ln0 heopnyten a s Cnaradteri- Convo v~loagropynon Der mit 278% recht hohe Neopnyten-Anstidurn<br />

der staatischen Pflanzenwelt hai oe~tlichen E nf uß aLf cie tei. in Robinien-Besianoen Lnierstreicnt d e BedeJtJng n chte n-<br />

Zusammensetzuna der Veaetation. Bereits vorhandene. 'alte' heimischer Arten auch in reiferen städtischen Veaetationsstadien<br />

~fianzen~eseiisch%ften werden durch die Einwanderungen von (KOWARIK 1988).<br />

Neophyten verandert (2.6 Kiefern-Eichenwaldgeseiischatien<br />

durch die Ausbreituna der nordamerikanischen Spätblühenden<br />

~ra-benkirscne (XOWÄR K & SUKOPP 1986, STARFlhGER 1990).<br />

Das Besondere städtischer Veaetation wird auch durch die<br />

~ ~~<br />

Schwier gke ten untersinchen, skdtiscne Vegetationseinneiten<br />

ne~eNeophyien-Gese.ischatienenistehena~f staoi~sclenSianaorten.<br />

die durch ~ Storuna ~ veaetationsfrei " aeworden " sind: in Leiozia . -<br />

biloeten s ch dm d e Janrnundemenoe AiriplicetJm n tentis und<br />

nach dem traditione en pflanzensozioogiscnen System anzusorechen.<br />

-- - Damitzunehmendem ~ ~<br />

menschlichen~infiußseitenesowie<br />

stenbke e;nhe m scne Anen mit enger AmplitJde zunehmend<br />

DescJra no-Atr'p, CetLrn oblong 10 ae nach 1918 Slsymbriet~rn ourch 'A. erweitsanen' erSe121 werden (XOWARIK 1990aJ. entsteoeselii,<br />

nach 1950 Cnenopodiet~m str ct' Jnd a ~ e f nem ML Derg hen. näufig als Ergeonis eines Apophyl8sierungsprozesses (KOnach<br />

1960Anemisato~rnefortiana-un0,nach 1970 6ocniascopa- PECKY 1984, 1985). Fragment- Ln0 R~mpfgesel scnahen<br />

ria-Gesellschaion (GUTE 19831 . Alstyp .. scne Pioniergeseilschafi<br />

offener ~rümmerschuttstandorte ist nach 1945 in Berk das Cha-<br />

(DIERSCHKE 19801. Sie sind weniaer durcn Aennanen als ourch<br />

die unterschiedliche Dominanz weitverbreiteter Arten gekenn-<br />

37


% %<br />

P M<br />

&In: U41 Pospalu.t#< (n: 268)<br />

%<br />

M<br />

P 40 10<br />

nvpancum psnoiatum 1": 37,)<br />

Abb. 5: Einwanderung einheimischer Arten (Apophyten) von wenig auf stärker gestörte Standorte in Berlin (West) (aus KOWARIK 1991al<br />

Abb. 6: Ausbreitung nichteinheimischer Arten (Neopyhten) von gestörten auf weniger gestörte Standorte in Beilin (West) (aus KOWARIK 1991 a)<br />

38


Vegetationstypen<br />

(Pf lanzensoziologische<br />

Verbände)<br />

n<br />

"s<br />

Heimische Einwanderer (X)<br />

Arten (X)<br />

Alteinwanderer Neueinwanderer<br />

Segetal- und Ruderalvegetation<br />

1 Aphanion<br />

2 Panico-Setarion<br />

3 Sisymbrion<br />

4 Fumario-Euphorbion<br />

5 Spergulo-Oxal idion<br />

6 Arnoseridion<br />

7 Oauco-Melilotion<br />

8 Polygonion avicularis<br />

9 Arction<br />

10 Robinia pseudoacacia-Bestande<br />

11 Convolvulo-Agropyrion<br />

Vegetation trockenen Graslandes<br />

und der Wiesen<br />

96<br />

111<br />

271<br />

178<br />

23<br />

15<br />

79<br />

316<br />

223<br />

46<br />

235<br />

17,l<br />

10.9<br />

13.5<br />

15.0<br />

16,O<br />

14,6<br />

18,3<br />

9 8<br />

13.7<br />

15.1<br />

11 .O<br />

40.2<br />

40.8<br />

41,l<br />

44.1<br />

45.4<br />

45,4<br />

55,6<br />

59,7<br />

62.4<br />

67.4<br />

67.7<br />

53,9<br />

42,6<br />

27.2<br />

29.0<br />

37,2<br />

47,4<br />

19,6<br />

29,3<br />

16,l<br />

4,8<br />

14,s<br />

5.9<br />

16.6<br />

31.8<br />

26.9<br />

17.4<br />

7,l<br />

24.8<br />

11.1<br />

21.4<br />

27,8<br />

17.7<br />

12 ~lysso-~edion<br />

13 Arrhenatherion eliatoris * 1<br />

14 Armerion elongatae<br />

15 Koelerion glaucae<br />

16 Corynephorion canescentis<br />

17 Molinion<br />

18 Calthion<br />

19 Filipendulion<br />

Strauch- und Waldvegetation ** )<br />

Geo-Alliarion<br />

Rubo-Salicion<br />

Crataego-Prunion<br />

Aegopodion podagrariae<br />

Epilobion angustifolii<br />

Fagion sylvatici<br />

Salicion albae<br />

Alno-Padion<br />

Carpinion betuli<br />

Frangulo-Salicion<br />

Vaccinio- Piceion<br />

Trifolion medii<br />

puercion robori-petraeae<br />

Alnion glutinosae<br />

Vegetation der Feuchtgebiete<br />

und Gewässer<br />

Chenopodion rubri<br />

Convolvulion sepium<br />

Bidention<br />

Agropyro-Rumicion<br />

Nanocyperion<br />

Oenanthion aauaticae<br />

Phraamition<br />

92<br />

345<br />

178<br />

9<br />

53<br />

27<br />

120<br />

36<br />

10,1<br />

19.6<br />

16,s<br />

14.8<br />

7.5<br />

24.2<br />

22.4<br />

18.1<br />

61.9<br />

74.8<br />

75.0<br />

78,l<br />

84.9<br />

96.3<br />

96.5<br />

97,8<br />

Glycerion f luitantis<br />

Hydrocharition<br />

Nvm~haeion<br />

~em'nion minoris<br />

Caricion canescenti-fuscae<br />

Littnrel - - - - - . - - - l inn - - . .<br />

Sphagno-Urticularion<br />

Rhynchosporion albae<br />

Eriophorion gracilis<br />

I I<br />

*) inkl. Park-[Zierrasen.<br />

**) inkl. Waldrandvegetation.<br />

Tab 3 Piasenz etnneimlscnerLno ntchteinnc m ScherAnen (Aichaopnyen Naophy1en)indei Bor1 nerVegeialion(pPan2ensoziolog sche Veioandenach SU-<br />

KOPP 1979 aus KOWARIK 1988) (durchscnnitll cher Prozenlanle I n Vegeiaitonsa~fnahmen der pRanzensoz olog scnen Vemänoe. n - Anzan oer Vegsla.<br />

1 OnSaLfnSnmen. n, = OLrCnSCpn 1:. CPB Anenzahl)


RODESHEIMER PLATZ - Lehm - Zeilen - und Randbebauung<br />

rortion stoionifero. Cardmmine hirsuto- PDlyg~netum Urtico - Ullisa -<br />

muiini cclurn Hin*<br />

T~iime~schutt + Gerchiebenergel<br />

Pararendzina Hortisol-Parabraunerde Kalkregorol Pararendzina<br />

Ilortlsol-<br />

Parabraunerde<br />

0 50 100 m<br />

SCHÖNEBERG - Birken-Bahnbrache<br />

Habizidvcgetath Smbucrturn Ailanthus allissima-<br />

W der Gleise<br />

Schdler tibar Sand Sand Schot1.r Grus<br />

Regosol Kalk-<br />

Regasol<br />

Locker-<br />

Syrosem<br />

Kalk-<br />

Regosol<br />

~ o c k e ~ - ~ ~ ~ ~ ~ ~<br />

Kalk- Loker-<br />

Regosol SYrorem<br />

~<br />

Paiabraunerde<br />

0 50<br />

100 m<br />

Aob 7 Schnindurcne:n Be< iner Beba~.~g~gco~o~[W !rne,s3ari,R~oeshe mer Pla12)unde neweniggenLUieBahran ageiSchonebeig ,F ascnennals'l rn I<br />

spez fsch sl~di~cher Vegeldlioii (als BOC


Naiur der ersten Art - Vegeiaiion der ursprüngiichen Naturlandschafi:<br />

DassindvornehmlichWälderundFeuchtgebieteamStadtrand,die<br />

durch .-. Stadteinflüsse - - meistens ~ ~~ ~ stärker als in ländlichen Gebieten<br />

verandwrt sind Grundwasserabsenkungen sowie die Euir0ph.erung<br />

durcn Luftverunrein gungen und Erholungsakliv taten bewirken<br />

den Ruckgang empf nd icher Anen, die a ~ nanrstoffarme<br />

f<br />

Stanoorte angewiesen sind. Dagegen breiten sich Anen m t rLderalennrategienauch<br />

in W.4 deraus.StadtnaneWäJders'nd recner<br />

an nicnteinheimischen Anen als stadtfeme (F SCHER 1975, AS-<br />

MJS 1981. TREPL 1982. MORAN 1984).<br />

E nanschaLl chesBeispie. bietetaas K einolutigcSpring6raut(lmpatienspawlflora),dasvonGanenzunacnstin<br />

siaotnaheunddann<br />

a~ch n entferntere Wd der eindrang (TREPL 1984) In einem Berlner<br />

Stadtwald oreitete es sich in 30 ~ahren von drei aLf 75 Uno damit<br />

a ~f 50%der Jntersuch~ngsp~nde aus(SE DANG 1990) Auch<br />

diestarke.oftdurch Straßenbaumanpflanzungen unterstützte Ausbrelllrng<br />

von Berg- ~ nd Spitzanorn ist ein oeutliches Zechen fdr<br />

die Ruderalisierung staoi scher Walder (FISCdER 1975, SACHSE<br />

AuffäliigstesVeränderungszeichwn'ursprünglicher'Naturist- neben<br />

dem Artenrückaana in Mooren innerhalb von Stadtqebieten<br />

(SVKOPP 1959160 j- ier drastische ~öhrichtrückgan~ An der<br />

Berliner Havel sind in 20 Jahren 68%des Bestandesdurch Wasserverunreinigungen<br />

und mechanische Einwirkungen zurückgedrängt<br />

worden (SUKOPP & MARKSTEIN 1989).<br />

Natur ~ ~ der ~~ zweiten Art - landwirtschafiI1che Kuliuriandschafi:<br />

Dabeinandertess:cnum Wiesen,We'den ~ nd AckeramSlaotrand,<br />

aber a~ch Hecken. rleden, Triften, Trockenrasen sow e rlonlwege<br />

in Lößlendschaften und R~deralvegwmtion in erhaltenen Dorfkernen.<br />

Nicht anders als im Iänd ichen Raum wird in der Stadt die Veoetations-<br />

und Artenvielfalt landwirtschaftlich genutzter Flächen<br />

Surch Meliorierungsmaßnahmen stark vermindert (2.6. BOCKER<br />

1978). Durch Siedlungserweiterungen sind Grünland- und Ackerflächen<br />

innerhalbvon Stadtgebieten oftmals akut in ihrem Bestand<br />

bedroht.Der MainzerSand istein Beispiel <strong>für</strong> einTrockenrasengebiet<br />

am Stadtrand, dessen Vegetation durch Eutrophierung. aber<br />

auch durch das Eindrinoen ausbreitunosstarker nichtelnheimischer<br />

Gehölze ist (KORNECK & PRETSCHER 1984,<br />

BiTZ 1987).<br />

Die Verstadterung' dörflicher Pflanzengesei scnaften. Oe auch im<br />

Iändlicnen RaLm voranschre'tet und oft m t sinkender Entfernung<br />

zu arößeren Städten korreliert ist (DECHENT 1988). eriolot innerhalb<br />

der Städte besonders schneli. ~uderal~esellschaften, die an<br />

döriiiche Bewirtschaftunqsformen gebunden sind, gleichen sich<br />

städtischen ~ ~ ~~~ an (PYSEK &PYSEK 1990) oder wardendurch s~wzifisch<br />

städtische ersetzt (2.6. Rückgang des Urtico-Malvetum in<br />

PraQ, KOPECKY 1986). Obwohl einige Pionier- und Hochstaudenge&l<br />

schaften nicht auf Städte oescir.4nklsino. hebensies chvon<br />

Iänd ichen gleichen Typs ourch unterschied iche Artenzusammenserzung<br />

ab (PYSEK & WSEK 1990 am Besp'el bohmiscnor Siedlungen).<br />

Schadstoffioleranz kann neben geegneten PopLlations-<br />

Strategien einen wichtigen Konkurrenzvorteil in Städten beoeuten<br />

(z.0. fJr die rianadischen GoldrJte, So idaqo canadensis, MEYER<br />

1986. CORNELIUS 1987t1.). Die ~erarmungder Ruderalvegeiation<br />

aui einem Gradienten von ehemaligen Doriern in oer Ber, ner Innenstadt<br />

bis zu Dorfem im Umland nat


Werden Zierrasen betreten, belagert und bespielt. wandeinsie sich<br />

relativ schnell in Trirtrasen um i:e en~spre~hen in inrer Artenzu-<br />

Was an weiterer Naturentwickiuna auf anthmooaenen Standorten -- -- -<br />

im derz von ~erdichtungs~ebielei mög1;ch ist. wtrd in de nerandesammensetzung<br />

zwar n cht garinensch-iechn scnen hormen, er- renm tte e~ropaischenSiaat oesser als n Ber indeLtlich. Hiers nd<br />

iauben iedoch eine aktive Nutzuno der Rasenvegetation. Deren<br />

raum iche Ddferenzierung zeigt die Nutzungs ntins tat dcr Flawegen<br />

der politischen Situation der Nachkrieoszeit ~ * zahlreiche -- - - ~ - ~- ~<br />

~r~mmerschunilachen .m Westteil 0er Stadt nichi wieder Deoaui<br />

chenan(Be spiele oe HARD 1982.1983a.KOWAR K&.lRXU 1988, worden. DJrch Oie Enschrank~ng aos Eisenbannverdehrs felen<br />

JlRKU&AOWAR K 1988iunalaßisicha~cha slnoikaiorfurdieae- Bahnanlagen in aer Großenordning des größren zentralen Parks<br />

se lschah icne Bewertung der Flhchon nutzon, W o HARD (198io) (Tiergarten, 212 hal brach Die hier in vier Jahrzehnten entstanoean<br />

Abnangigkeiien zwischen Booenprels und Rasenvegeialion n nen Vegetai.onsmosaike aLs Pon:ergesellschalten. rbaeralen<br />

Osnabnick gezeigt hat.<br />

Trocdonrasen. Hochslauden Lnd großna~h g enfwodelienGeho z-<br />

gese Ischalren (Aob 7 Jnten) oiloen e nen speztf scn staotischen<br />

Natur der vierien Art - speziiisch urban-Industrielle Natur:<br />

Lanoschatisdomplex Sein Charader stik~m besteht in nohen Anteilen<br />

n chle nheimischer Arten, Oie Jnter aen besonoeren Bed n-<br />

Damit ist spontane. d.h. n cht gepf anzte oder angesare Vegetation<br />

an anthropogenen Standorten im Sie0 Jngsgebiet geme nt Zwe<br />

gungen oer siadtischen Lmwelt teilweise vo 119 neLe Lebensgemeinschatten<br />

m 1 e nheimiscnen Arton uebildet naben ' ,bersicni<br />

Schnitte durch ein Berliner Bebauunasaebietund eine innerstädti- in KOWARIK 1991b). Wohin sich ~obinien-, ~eichseikinchen-,<br />

Scne Bahnbrache veranscha~lichen-die Spannbreite slädtiscner Götterbaum- und Pappelgehölze im Laufe der Sukzession entwik-<br />

RLderalvegetaIion (Abb. 7, weitere Beispiele n BOCKER & SU-<br />

KOPP 1987, BRANDEetai. 1990): Einjährige Pioniergeseilschahen<br />

besieaoin gesiöne Standone in Ganen ebenso W e Herbiz:dstreifen<br />

entlang betriebener G eisanlagen. Großfläch pe rJaerale Trokkenrasen,<br />

~ochstauden~esellschäften und ~orwaidstadien haben<br />

kein werden, ist offen.<br />

sich dagegen auf brachgefallenen Industrie- und Bahnflächen entwickeln<br />

können.<br />

5 Zusammenfassung und Schlußfolgerungen<br />

A~fschU1tung. Versieglung und oftmals jahrh~noertelange E~trophierdng<br />

und Alkal sierung von S'ea ungsoöaen (BOCXER 1985.<br />

ALAiLY et al. 1988, GRENZIJS 1987, AEY 1990a. b) oewirken im<br />

Verein mit Gnndwasserabsend~ngen (SbXOPP 1981 b) rrevers -<br />

ble Standoriveränoerungen in Städten. Eiotope entstehen. die in<br />

der ursorünolichen ~aturlandschaft wie in dir landwirtschaftlich<br />

geprägten ~ilturlandschaft ohne Entsprechung sind. Bebauungsgebiete,<br />

Industrie- und Verkehrsaniaqen verfügen über ein neues.<br />

ein elaenes Naturootential. Ihre ootintielle natürliche Veoetation "<br />

weicht de~tlicn von oer ursprunglichen hatur andscnaft aD (NEU-<br />

H#USL 1984, KOWARIK 1987, JANSSEh 1988)<br />

5.1 Flora<br />

. ~-~ -<br />

Veränderunaen städtischer Floren mit deutlichen Unterschieden<br />

zum ~rtenbestand ländlicher Gebiete werden durch das ~usarimenspiel<br />

dreier Faktorengruppen verursacht:<br />

- Veränderung der landwirtschaftlich geprägten Kuituriand-<br />

Schaft durch direkte menschliche Eingriffe;<br />

- Veränderung der Lebensbedingungen <strong>für</strong> Pflanzen durch an-<br />

thropogene Umwandlungen von Böden und Klima (Schaffung<br />

spezifisch städtischer Standorte);<br />

Auch Innenstädte sind potentielle Waidstandorte. Jedoch beschränken<br />

vielerorts häufig wechselnde Fiächennutzungen und - Einführung, Anbau sowie Einschieppung nichteinheimischer<br />

der hohe ~ersieg.ungsgraddor~radizenirendie~ai~rentwicki~n~ Arten.<br />

aJf krautige RLderavegetation (Polygonion Sisymbri~m, Salsolion,<br />

Dauco-Meiilotion, Convoivulo-Agrowrion, Arctlon). Spontane Städte sind oft artenreicher als ihr Umland. Die Heteroaenität des<br />

Gehölzvegetation 6ommtinvielen stidiin nursehr kle nf achig,et- stadtiscnen Lebensraumes oieiet zanlreicne Nschen f¿rArten m t<br />

wa in Baulücden und an Bahn- Jnd Kana boscn~ngen vor Dabe unterschied cnsien AnsprLchen. Für Staotf oren kennzeicnnend<br />

hoot sich d'e städtischeGeholzveueia:lonIilborolicke be KUNICK ist ein hoher Anteil an nichteinheimischen Arten. Die Grad der an-<br />

1985.1990a, D ESIhG 8 GODDE 7989) oe~ii ch von oer landlichen thropogenen Veränderung der Stadtfloren nimmt auf einem Stadtao.Fremdlana<br />

scheStra~cner uno Ba~me. trad 1ione.lalsStraßen- Land-Gradienten von außen nach innen zu. Von den Veränderunoder<br />

Ziei%äume in Grünanlaqen ~e~flanzt. besiedeln offene gen sind verschiedene Artengruppen unterschiedlich stark betrof-<br />

Standone. d e vielerans ourch ~riegszerstorun~en entstanden fen:<br />

Slnd,SOHte llneare Biotopeentiang von Verkehrswegen Spezlf scn<br />

städtische Gehölzaesellschaften werden in klimatisch beaünstio- .. "<br />

ten Gegenden (~hein~ano. Sudwestae~isch and) vom Scnmetter-<br />

I ngsstrauch (Budo e]a davidii, KREh 1952. SCrlMlTZ 1991), in<br />

Nordwest-Deutschland von Garten-Brombeeren 1Rubus armenia-<br />

- Rückaana eines arößeren Teils der einheimischen und archäophykchen<br />

~ nen (insbesondere von Arten mit enger bko~ogischer<br />

Amp lade. m t Bindung an nanrstofiarme Stanoorte oder<br />

an traditionelle landwirtschaftliche Nutzungsformen);<br />

CUS, W TTlG & GODDE 1985). in StAdten mit kont;nenta getöntem<br />

KltmavomGötterba~m (A lanthusaltissima.>«)WARIK& BOCKER<br />

1984. GUTE et al. 19871 und -weitverbreitet- von Robinien IRobiniapseudoacacia,<br />

KOHLER & SUKOPP 1984, KLAUCK 1986)<br />

- Ausbreltungeines kieinerenTeiiesder einheimischen Artenais<br />

Apophyten auf neue Standorte (insbesondere von Arten mit<br />

breiter ökologischer Amplitude);<br />

aufgebaut (gelegentlich bestandsbiidend: Svringa .. vulqans, . Lvci- - Ausbreitung nichteinheimischer Arten (Neophyten, insbesonumbarbarum,<br />

~ippophae rhamnoides).<br />

dere auf gestörte Standorten, aber auch in stadtnahe Wälder).<br />

FlächenmaRiq von größerer Bedeutung sind Ahorn-Stadtwälder<br />

aus Berg- ~ nSpitzähorn d (Acer pse~aöpiatan.s. A plaiano des).<br />

die s;ch Oftma s von Anpf anzungen an Straßen Ln0 n Grünanlagen<br />

ausbreiten. Beide, in amßen Teilen MitteieuroDas einheimi-<br />

5.2 Vegetation<br />

icne Baumarten erweitern dabe inre soziologische Amplit,de Mitforst- und landwirtschaftlich geprägten Biotopen schließen vie-<br />

(SAChSE 1989) dnd bilden neLartige Vegetai onstypen. Oie PAS- ie Städte - insbesondere In ihren Randbereichen -Vegetations-<br />

SARGE 119901 zu einem neuen Unrerverbana des Acerion zusnmmongefaßt<br />

iai. Veroindenaos E ement zwischen slhdtischer dnd<br />

Iänol CherGeholzvegetat onsind Pioniergeno zem t oenoinhe m -<br />

tvDen ländlicher Biotooein ihre Verwaltunasarenzen " " ein. Auf soezif;Sch<br />

städtischen .Standorten innerhalb der ~iedlungsberiiche<br />

weichen dagegen die Bedingungen <strong>für</strong> die Herausbildung von Leschen<br />

Arten ~and-Birke f~etulaoendulaiund Sal-WeidelSaiixca- bensgemeiisihaften aus Pfianzin starkvon denen des Umlandes<br />

prea).<br />

ab:<br />

42


fug-ng slehenoen Arten oei E nneimischen Lno Archaopnyten<br />

stark eingeschrana bei Neopnyien erheo ch erweiten<br />

- AJ~ veranderten ~ n neJ d geschaflenen Standorten oesienen<br />

neLan ge Konk~rrenz- ~ nAusoreit~nqsbeding~ngen d<br />

- Durch Anlage von Gehöizpflanzungen, Rasenansaaten etc.<br />

werden von der üblichen Sukzession abweichende initiaistadien<br />

etabliert.<br />

Die In Stadtgeb eten vorkommenden Vegetationsdomplexe konnen<br />

nach ihrer HerkunH Jno Entslehdnqsqesch chtevier Arten von<br />

Naturzugeordnetwerden (~bb.8).~itdieier~inteilung könnendie<br />

spezifisch städtischen Ökotope klar herausgearbeitet und gegenüber<br />

weiter verbreiteten abgegrenzt werden.<br />

5.3 Konsequenzen <strong>für</strong> die <strong>Landespflege</strong> in der Stadt<br />

DievierArtenvonNaturIval.Abb.8)genießeninderStadt im Aligeme<br />

nen sehr Lnterschidicno werfschatz~n~. Mit sr3oiischen<br />

Wäldern Lnd Feuchtgebielen sind a e Reste der ursprjnglchen<br />

NaturlandschaH meistens als Natur- oder LandschaHsschutzgebiete<br />

geschützt. Nur eingeschränki gilt dieses <strong>für</strong> IandwirtschaHlich<br />

genuhte Flhcnen, d e oH dem Siedlungsdruck welchen müssen.<br />

GrLnanlagen sind durcn Festsetzungen im FlächennutzJngs-<br />

Plan gesichert Die Natur dervierten Art daaegen wird in der Regel<br />

immir nocn als .Undraut' oeMmpfi Von winen A~snahmen äogesenen<br />

istdle Ernalrunggroßllach ger RLdera Vegetation nStadten<br />

nicht planungsrechtllch abgesichert. Es besteht also die bemerkenswerte<br />

~it~aton, daß dic spezifiscn st&dtiscne erst ourch<br />

die .Stadtenhvici


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SJaJPP. h 8 WERNER.P. 1982 Naue n c I epAre~onano rev ew ofs1~aies<br />

an0 expsr ments concerning ecolagy w d le an0 nat~re conseiva-<br />

TREP- L, 1991 Siadl-Naldr 0m ogie. heimenec.1 i< und Pol 1 k In Bayer -<br />

scneAl


Bernhard Klausnitzer<br />

Besonderheiten und Funktionen der städtischen Fauna<br />

Man würdeerwarten.daßsich diezahlreichen Besonderheiten ~ ~ ~- der und historisch aesehen auch in der Geaenwart (viele Neoohvten<br />

abiotischen~mwel~iktoren (~tadtk1ima)iuffällig auf Tiereauswir- haben ihr ~erbreitungsoptimum In ~tädkn). ~asialle diese~ianken,jedochexistleren<br />

bisherda<strong>für</strong>nurrelativwenigeentsorechen- zenarlen tragen aber zur Verarmung der lnsektenfauna bei (mande<br />

Nachweise. Das Lichlangebot istim ganzen gr6ßer,die intensi- che llefern als Vogelnahrung geeignete Früchte und ~amen oder<br />

tät gewöhnlich vermindert, die Tageslichtiänge wenigstens örtlich können als Nistplätzegenutztwerden),weil nurwenige autochthaversChoben.ElnigeVogelarten.z.B.<br />

Amsel und Star, reagieren dar- ne Arten in der Lage sind. sie zu besiedeln. Zur Illustration einige<br />

auf mit ~eranderun~ei des Gesangsrnythrnus. des Wachstums Anenzanlen pro ~flanzenganung (nach SOUTHWOOD 1961 ).fader<br />

Gosch echisorgane, der Br~taktivitat Jnd der Nanrdngsa~f- stanea(Kastanie)-5,Aesculus(Roi3-l


phytophager Spezialist hemerochore Wirtspflanze<br />

Culoptiliu syingrllu (Fliederminiermotte) Flieder (firinga vulgaris)<br />

Corythucu ciliatu (Platanennetzwanze) Platane (Platanus X hvbrida)<br />

Phyllonorycter platuni (Platanenminiermotte) Platane (Platanus X hvbrido)<br />

Samia qnthia (Ailanthus - Spinner) Götterbaum (Ailanthus altissimu)<br />

Opsius stuctogalus (Tamariskenzikade) Tamariske ( Tamk)<br />

Otiorhvnchus smrecgnskii (Liguster - DickmaulrüHler) Liguster (Ligustrum vulgare)<br />

Tabelle 1: Wlchtige phytophage Spezialisten an hememchoren Wirtspflanzen In urbanen Habitaten.<br />

Die Untersuchungen über Struktur und Funktion urbaner PoPulationen<br />

konzentrieren sich auf wenige Tierarten, 2.6. die verw leertenHausta~~en.Amseln.Stockentenund<br />

weiterevoge artenRehtiv<br />

gut sind W r über a e Siedldngsdichie (POPu at onsdicnte) efnigerArtenunterr;chret,aucnüberoenAufbauvOnPOP~l~~OneniVogelwelt<br />

von Friedhofen und Ne~oaugeb oder den Jahreszyklds<br />

der Populat onsdichte.<br />

bestehen-wieüberall -erheblicheUntenchiedeim GradderErforschungder<br />

einzelnen Tiergwppen Manoarfsich nZ.kunfi keinesla<br />

1s nur a ~ d~e f sogenannten Modellgruppen konzentreren<br />

(Vogel, LaLfkäfer Ja.). sondern mdß zie gerichtet versuchen, Oie<br />

laun'stischen Lucken zu scniießen Erst oann lassen sch zwei<br />

Hauptphanomene städtiscner Okosysteme ordentiicn nerausarbeiten,<br />

namlicn einerseits aie moslicne Existenz d~rch die ~rbane<br />

Manweißjedochnurwenig ÜberdiePopulationsdichte beianderen<br />

Tiergruppen, über Verteilungsmustec Altersstruktur, Geschlechte~erhältnis.<br />

Fruchtbarkeit, Mortalität, Massenwechsel oder Sozialstruktuc<br />

vor allem ob es Unterschiede zwischen urbanen und<br />

nicht-urbanenPopulationengibt.EineErfassungderAltersstruktur<br />

Situation begünstigter Gruppen und zum Teil darausabzuleiten die<br />

völlig neuer Verknüpfungsgefüge, Vergesellschafiungen<br />

(Assoziationen), Die Erforschung der neuen TiervergesellschanungenistwohleinederHauptaufgabendersynökoiogischen<br />

Forachunginder einschlägigen Studien ermutigensehrzurWei~rarbeitDieKenntnisdieserZoozönosenkönnte<br />

des Maulwurfs erbrachte 2.6. deutliche Differenzen in Abhängigkeit<br />

vom Lebensbereich der Tiere.<br />

durchdieAnalyseihresinformationsgehaltes<strong>für</strong>dieBewenung urbaner<br />

Räume (auch die Einschätzung der Stabilität) genutzt wer-<br />

Zweifel osgibt es spezifische Jrbane Momlitarsfaktoren nre Wir- den. aucn iür d e ~örderung erwjnschter ~ieranen dnd moglicnerkuno<br />

iedochist nLrwenia Jntersucht.am bosten wohlnochder Ein- weise oen Ne~aufbau von Okosystemen.<br />

flußdes~traßenverkeh&. Von anderen technogenen und struktur-<br />

Nicht nur bezüglich der Tiergruppen bestehen Unterbedingten<br />

Fakioren. wie Bau- und Transportarbeiten, Gebäudeschiede<br />

in unserem Wissensstand, zusätzlich sind dieverschiedeund<br />

MatariaistNkturen, Materialeigenschaften, saugende und<br />

nen Stadthabitanypen (Teilareale) I


Pflanzen, die Artenzahl aber wesentlich höher. woraus sich 2.7 ei- Zwarsind in Städten die normalen Funktionenvon Nahrungsketten<br />

ne beachtliche Vielfalt der Funktionen ergibt.<br />

und Nahr~ngsneizen mehr oder «eniger modlf z ert una Oie Staat<br />

Hier werden acht verschiedene Wirkunasbereiche von Tieren in<br />

Stadtcn Lnierschieden,d!e Einte ung ist naiur icn nicntvo lsiana g<br />

Uno dann aLch Lnter anderen Gesichtspunnten erlolqen ZL beachten<br />

istdaßsicheiniae FunktionenvonTieren in~tädten mit der<br />

~eitgewandelthabenuiddaßeserheblichegeographischeunterals<br />

Ganzes steil! Kein Okosystem dar Aber es oestehen ganz sicner<br />

vtele kle neSvsteme.denenerheb.icne BedeJtJnq beider Erhalt~ng<br />

einer gew ssen Stabilität zJkommr Uno wenn wir Pestiz d-<br />

cinsarze in Stadien vermelden wollen. mdssen W r mehr als btsher<br />

tun, um diese natürliche Potenz zu erhalten.<br />

schiede gibt<br />

Dazu gehöri zunächst einmal flankierende Grundlagenforschung<br />

über die Wirksamkeitentsprechender Nahrunqsnetze. Bisher sind<br />

edlgllcn enge Aspente von Blanla~sfe nodreisen ninlangiich bodannl<br />

SomJDmansicnm tLntertuisächichm to nerdadmg aublichen<br />

lanoranz auseinandersetzen. die behauptet, ökosvstemare<br />

Masouiahe Niederung 3543 lOO.0 Auwaid 4315 100.0<br />

2780 644<br />

Regein&isc n der Stadt hanen 2raMsch kerne Beoe~tLng Cnemiefreie<br />

Erhaltung oes soqenannten GroßgrJns t ~ aber i m t Blick<br />

auf das Jahr 2000 not!<br />

Pxkanlagen Parkanlagen 1445 33.5<br />

StadtLenUum Stsdtzenvum 770 17.8<br />

Tabelle2 Artenrahlen<strong>für</strong>lnseMen(S)inderUmgebu~gundimStadlgebi~t<br />

von Warschau und Lelpzig. Nach PISARSKI (1989) und KLAUSNITZER (irr<br />

Druck).<br />

Biomasse (Frischgewicht) U % Konsumenten %<br />

1 075 000 Einwohner 59000 WO 7.16 80.00<br />

100 000 Hunde 1000000 0.12 1.36<br />

250 000 Katzen 750000 0.09 1.02<br />

Regenwilmr 8 000 000 0.97 10.85<br />

andere Tiere 5 000 000 0.61 6.78<br />

Summe Konsumenten 73 750 000 8.95<br />

Wanzen 750 W0 000 91,05<br />

Biomasse insgesamt<br />

.<br />

823 750 000<br />

Tabelle3: BiomasseauseinerErhebungindeiStadtBrüssel.NachDUVIG-<br />

NEAUD. P. & S. DENAYER-DE SMET (1977).<br />

Nach diesen beiden positiven Funktionen von Tieren in Städten<br />

muß nun an dritter Stelle die .Horrorkammer" geöffnet werden.<br />

Schäden durch Tiere in Städten sind vielfältig:<br />

- Vorrate werden befallen, von der Nudeltüte bis zum Suppengrün.<br />

- Material wird zerstört von der Nerzstola bis zur antikisierten<br />

Kommode.<br />

- Tauben ruinieren Gebäude. Sie übertragen als „Flugratten"<br />

kaum wenigerKrankheitserregeralsdleseitJahrhundertenge<strong>für</strong>chteten<br />

<strong>Rat</strong>ten.<br />

- Malaria hatte urbane Herde, und wenn auch heute dieflohübertraaene<br />

Pest in Städten verschwunden ist beainnen manche<br />

~rioviren (Viren, diedurch Gliederfüßler, u i lkekten und Miiben<br />

übertragen werden) modernen Schrecken zu verbreiten.<br />

- Nicht alle Allergien der Atemwege haben ihre Ursache in industriellen<br />

und vekehrsbedinqten Stäuben. Auch die Hausstaubmilben<br />

als Mitglieder vonßett-okosystemen können Krankheitsursache<br />

sein.<br />

Hervorzuheben isralserslesa e bodenbio ogischo Beoeut~ngvon Taubenkot scheint manchem hygienisch ~ngerech~eriigt weniger<br />

Tieren, insoesondere Regenwürmern, in Staoten Nach einer S~L- unasthetischalsd evielen Tonnen aJs oem Darmder vierbein gon<br />

dein der Stadt Br¿ssel stellen s e die größte Riomasse Jnter alen Fremde des Menscnen. Nach wie vor sind zB. Kinderspiel0 atze<br />

Tieren uno rangieren vor den Hunden und Katzen flzbello 3). ebenso be iebte Ablagestellen wie d e oilenllichen Rasenfiacnen<br />

Die in erster Linie modebedingte Angewohnheit, sämtliches Falllaub<br />

und sonstige tote pflanzliche Substanz möglichst komplett<br />

aus städtischen Grünflächen zu entfernen. unterhöhlt die Nah-<br />

Leider fliegen beim Mähen derselben die betreffenden Partikel<br />

,icht den richtigen L~~~~~ um die ehren! handelt sich hier um<br />

ein in fast allen europäischen städten kau, problern,<br />

rLngsgrLnd age fur unsore stillen und unbezanlien Miiarbeiter bei Die heute vieifacn mit großem Engagement vorangetriebene Geder<br />

Veroesser~ng aer slaotischen Umwelr nicht ~nerheblicn. ba~deoegrLnJng nat mancher ei W derstände ZL jbenvinden. Ei-<br />

Im Jahre2000werden6 Milliarden Menschen auf der Erdewohnen,<br />

50%davon in Städten mit mehr als20000 Einwohnern, in Europa<br />

sogar 70%. Die damit auf uns zukommenden Umweltprobleme<br />

werden kaumzu bewältigensein,essind nichteinmal IOJahreZeit,<br />

und wir kommen jetztschon nicht zurecht. Pflanzenbauliche Maßnahmen<br />

werden in diesem Zusammenhano sehr hoch beurteilt<br />

nerdavon istderlmmerwiederbehau~teteSchaden durcheindringendes<br />

-ngeziefer - eln nLr schwer aLszLraJmenoer Voroehalt<br />

HAGEDORN & ZUCCH (19891 naben fast 24000 Arthropoden<br />

(Gliederiüßlerl an wildem Wein (Parthenocissusl und Efeu (Hede-<br />

;a)gesammelt Der Anteiian potentiellen schädlingen betrug nicht<br />

einmal 1 Promille!<br />

~ ninsbcsonoere d<br />

die a~ßeromentl che Bede~tdng f ~ das r Stadt- Der feste Glaunen. daß cnemische uno Physika scho Moßmothok<br />

ima nervorqehoben Doch Pflanzen wachscn n chi onne Tiere den (gegenLber einem begrenzten Spedtr~m schao gender Ein-<br />

- " - .<br />

und oerade die durch manniafaltiae Einflüsse besonders Drädis- flüssel <strong>für</strong> eine Umweltüberwachuna aenüaen. ist kaum zu er-<br />

~ ~-~~~<br />

ponierien stadtpflanzen sind <strong>für</strong> einige phytophage lnsekten und schüttern. Auch großangelegte ~orsch~ngsprogramme zur Bioin-<br />

Milben eine besonders peeignete Nahrung. Es werden sogar soi- dikation änderten daran nur wenig. Dennoch bleibt die prinzipielle<br />

che lnsektenarten zu ~chaderregern, dievon den Wirtspflanzen Eignunggeradevon~ierenvoralkm<strong>für</strong>einaMivesMonitoring benormalerweise<br />

abgewehrt oder toleriert werden können, auch die stehen. Die These, daß ein lebender Organismus viel besser Umschädiaende<br />

Wirkuns der Erreaervon Pflanzenkrankheiten ist oft weltbelastungen signalisieren kann, weil er alle (mehrere 1000)<br />

erheblach höher. ~ anatLrl s ch nicht a~fdiestadt begrenzte~lmen- einwirkenoe~~inz~fa~oren..veratbeiten'muß, :st nicht wider egt<br />

sterbenwareineindrucksvo IesBe sp elf~rdicourcnSchwachLng Es mangelt an Kenntnssen uber geeignete Arten, an Standams.<br />

der Wiris~flanze besonders wirksame Kette Ulmens~iintkäfer Meßveriahren und der Kalibrierung im Labor. Probleme ergeben<br />

(SCO y111s sp) - Ceratocysi s- GefaßmyKose Versch ooene sicn a~sder ~otwena~gke~l genetisih moglicnst homogeneinaivi-<br />

Scnmenerl.nqsarten dbnnen aLch ooer sogar oevorz+lt in der dLen ZJ verwenden (kion erbnr erscne nen vor al em Arien die<br />

Stadtzu ~asienvermehrunaen " kommen.z.Ei~oldafter(~u~roctis . . sich einaeschlechtlich -<br />

vermehren können. 2.6. Blattläuse). Auch<br />

chrysonhoea), Pappelspinner (-e~comasa ic s),Anorne~lo (Acro- dem pass ven Monitoring (2.6 der Rjckstandsana ytinjerwachson<br />

nictaaceris). Frostspanner (Opherophinora sp.) uno Gesp nsrmot- wchtige Moglichkeiten fLr überwachungssysieme in ~rbanen<br />

ten (~~ono~eutida&).~uffäili~ istvi~lerortsder~chadfraßder Ber- ~äumin. Zu Ende gedacht resultieren natürlich Fragen des Tierberitzenblattwespe<br />

(Arge berberidis). Schutzes und einer Einschränkung der Verwendung von Versuchs-


tieren. Ein Eingang dieser Fragestellung in die allgemeine Debane täten:es reicht von ökologischen Parks über Blindenparks,die An-<br />

.dürfenTiere <strong>für</strong> Menschen getötet werden?'darf nicht vermieden lage von Kleinstgewässern <strong>für</strong> Lurche und Insekten. Blumenwiewerden.<br />

sen <strong>für</strong> Falter bis zur Schaffuna von Nistoeleaenheiten - " <strong>für</strong> VöCIel -<br />

PlanerwünschensichvielfachFOrmelnfÜrdieE~mi~~UngdeSm~~S~ oder Wildbienen und ~rabwesien.<br />

nicnt klardefiniertenökologischen Werteseiner siaoiischen ür1.n- Nochvielzu wenio erforscht und exaktbeleat ist die Bedeutunu der<br />

flache Deran ge Zanlen waren sicner sinnvoll Uno opr nforma- ~aturbe~e~nungispeziellder mit~ieren)


Da die Erkenntns der Tierbeoeutbng n den Staaten A lgemeingur HAGEDOORN.. & rl ZLCCHi (1989) JnlersLch~ngenzd Besiedi~ng von<br />

werden ~ nalso d d~rch die Köpfe muß, kommt der ~~~~~h~~~ ,d die1:erpI anzend.rcnlnsemen(insecia)~ndS~ nnen(Araneae1anHa~soer<br />

ALfdär~nq eine wichtioe Rolle zu. So Ite nicnt eder sa n ver-<br />

*onOen - + -andscnaft S'act 4i-55<br />

- " ~- - - . - . . . . . -.<br />

ha tn s ZL~ ~atur üoerpr(jfen? (,ndcr -unsere noffnLng - boob. XLA-SN TZER, B. (1987): Oka ogie der Großsladtla~na - Fiscnei Verlag<br />

achtengenaJLndVorbila wird bekanntlichmehra s 1 000 Wone In JenaSrutlgart~ New "Ork<br />

einer Zeit, wo die allgemeinen ideale eher bei technischen mun. KLAUSNITZER, B. (1988): Verstädterung von Tieren. - A. Ziernsen Verlag<br />

genschaffen verharren, seien es Autos oder computer, erscheint Winenberg Lutherstadt, NBB Nr. 579.2. Aufl. 1989.<br />

dies fast lebensnotwendig. MACARTHUR, R. H.&E.O.WiLSON (1967):TheTheoryof lsland Biageography.<br />

Monographs in Population Bialogy PRINCETON, N.J. (Ed.)-Prlnceton<br />

Uni". Press.<br />

PISARSi


Peter Gutte, Stefan Klotz<br />

Floristisch-vegetationskundliche Grundlagen <strong>für</strong> Landschaftspflege und Naturschutz<br />

in den Städten Ostdeutschlands<br />

1 Einleitung<br />

Für Landschaftspflege und Naturschutz in Städten ist die gründli-<br />

che Erforschunq von Flora und Vesetation, der Fauna, des Bodens<br />

usw. von grundiegender Bedeutung.<br />

Dievorliegende Übersicht über den Stand der Forschungen zur Urbanökoloäie<br />

" auf dem Gebietderneuen Bundesländer konzentriert<br />

s ch bewußta~f F oradno Vegetation.dad efaun stiscnen Arbeiten<br />

von KLAJSNITZER (1987) a~sführlich dargesre t wLroen.<br />

AufgrundderArbeitenderAutoren wirdaufdieForschungsrichtungen<br />

und-ergebnissezu denStädten HaileundLeipzig besonderer<br />

~chwerpunk gelegt<br />

2 Zur Geschichte der floristischen und<br />

vegetationskundlichen Eriorschung der Städte<br />

Ostdeutschlands<br />

DenZugangzurfloristischenForschung instädtenfandendiemei-<br />

- -<br />

Sten Botaniker über die Beschäftiqunq mit den Adventiv~flanzen.<br />

dadicse ihrenverore iungsschwerpunkl n IypischenLrbanon B o-<br />

topen wie Bahnnoten. Mul dcpon On. Hafen. Klaranlagen JSW na-<br />

Beispielnah fjr solcne advent vfloristischen Unters~chungon s'nd<br />

die Aroeiten von FIEDLER (1937,1938,1944) Siewaren Anreauna<br />

tur weitere Beobacnt~ngen n Leipzig (STRICKER 1962 GCTTE<br />

1971a 19720. J a) E ne rein stadlfloristiscno Arbe rerscn enersirnais<br />

von SCHEUERMAhh Uno WE,N i . 19381 . Loer die Garten~nkräuter<br />

Nordhausens<br />

Typische Stadtrandrone mit Neubauvienel, Ödland, Park (mit Kleingewas-<br />

sec Liegewiese und Gebüschen); im Hintergrund das Völkerschlachtdenk-<br />

mal. (Foto: Gutte)<br />

Ein weiterer Ausgangspunktzur Beschäftisuna mit derstadtveaetation<br />

waren die ~ rbo ten zur syntaxonomie der R~dera vegGat<br />

On Dio vegetationsk~noiicnen ArbeJen begannen m I KNAPP<br />

(1945).von demein verv ellaluatesMan~skriDtzJr Ruderalveactation<br />

der Stadt Halle vorliegt, däs interessante ~er~leichsrnö~ichkeitenzuläßt.<br />

DüLLund WERNER (1 955/56) belegen einige Ruderalgesellschaften<br />

aus Berlin und geben Hinweise zur Standortbindung<br />

der Vegetationseinheiten. Ein weiterer Pionier geobotanischer<br />

Erforschung der Städte ist WEBER (1960, 1961). Er unter- -.suchte<br />

die Ruderalflora. insbesondere die Trümmerflora von Plau-<br />

Lpz-teSI ipz-lSa Lpz-MY W*<br />

en. und anaiysferie stad! scne Vegetationseinneten Er w,es be-<br />

Lpz-186Z Flora von Leipzig nach KUNTZE (1867)<br />

re tsoama Sa~fdieVerw IOerungvonZierstrauchern Ln0 -baumen Lpz-1989: Flora von Leipzig nach GUTTE (1989)<br />

hin. Der sroßflächia verbreiteten~~rümmerflora von Dresden Ist lei- Lpz-A-W Übersicht der seit 1867 ausgestorbenen oder verschollenen<br />

der nur ein kleiner-~rtikel gewidmet (HAUFE 1955).<br />

Arten<br />

Lpz-Neu: Übersicht aller nur in der Liste von 1989 genannten Arten<br />

Die Publikationen zur Ruderalveaetation von Nordwestsachsen<br />

Abb. 1: Durchschnittliche Nährstoffzahlen der Flora von Leipzig (aus<br />

(GUTE 1966) bzw zu West- J n d tielsachsen ~ (GJTTE 1972b)<br />

KLOTZ und GUTE 1991 b)<br />

enthalten viele Vegetat8onsa~fnanmen aLs sachsiscnen Stadien.<br />

sind aber speziell der Svntaxonomie und Verbreituno " der Ruderalpfianzeng~sellschatteigewidrnet<br />

Von K-OR (1 982) legen UniersLchungen z ~r radm icnen D lferenz<br />

erung der Pflanzengese lscnatten eines großen heJba~gebietes(da<br />

le/Nousiadt)vor Er zetste o e Aohanaiakeitoer Verbrel-<br />

3 Gegenwärtiger Stand<br />

tung der ~f.anzenges~llscnaRen von ~;lachenn;Gungssrr-~uren,<br />

Nutz~ngsintens~tat Ln0 Aiier der Flachen. Fortfunrend mundeten<br />

Ausgehend von den Impulsen, die die Forschungen der Arbeits- 0 ese Arbeiten in einer Florenliste der Stadt da le. oe nnsicntltch<br />

gruppe Großstadtökologie unter Leitung von Professor SUKOPPI verschiedener b o ogiscn-OAO ogischer indikatorrner~male (Zei-<br />

Berlin ausgingen, begannen in den 80er Jahren verstärkl ökolo- gerwene nach EL-ENBERG, Lebensformen. ono osiscne Straregisch<br />

or~ßni erte. flori;t!sch-~e~eiationsk~ndllche ~rbeiien, insoe- gietypen, Hemerobietypen, ~ sw) aJsgewertet WJrde Da vom<br />

sondereinden Stadren rla e Jnd Leipzig,dieaJcnd~rch d e rege - Ra JmHalieolne senr gutc.miigenauen FLndomngaoenversehemaß<br />

g stalttindenden -eipztqer Symoosien zur Urbandko oqio - ne Floravorlag(GARCKE 1848). nonnie ein hisror scher Florenver-<br />

(~eitung: Prof. Dr SC. B. KLAUSNITZER) gefördert wurden. gleich <strong>für</strong> das Stadtgebiet erarbeitetwerden-Die Auswertung zeig-<br />

53


10<br />

Holunderpflanzen ja FE<br />

,T. ,. , ..i "-<br />

Südmnd ffiiandw- Wg V.@ Nd&<br />

b.Leulz+ch wq zur Luppe<br />

i ~ l . ~<br />

te die Trends des Florenwandels auf. über die biologisch-ökologi-<br />

schen Merkmale konnte auf die Veränderungen der Verhältnisse<br />

geschlossen werden.<br />

D e vegerationsnunol chen Untersuchungen mjndeien n einer L'-<br />

sie aller Pf,anzengemeinschafien des Siadigebores (KLOTZ<br />

1984). Zdsjtz icn wurde 0:e BindLng e nzelner Zönosen an okolo-<br />

gfsche Raumeinheien, inre haufigkeit Aohang:gneit vom E nfl~ß<br />

des Menschen und ihr Gefährungsgrad eingeschätzt<br />

Holonderpflonren je FE<br />

Die bereits in der Arbeit uberHalielNeustadt(KL0TZ 1982)festgestellte<br />

Bindung von Arten und Zönosen an Flächennutzungen und<br />

deren ~efüoeiurde - durch die Aufstellunovon ~esellschaftskomplexen<br />

(gesetzmäßige Kombination von Zönosen) weitergeführt<br />

10<br />

(KLOTZ 1984).<br />

W b W Wg Oobpn Weg<br />

rmKl<br />

Mg EElstk<br />

flulbelt<br />

Auch von der Flora oes Stadtgebetes von Lepz g erschion eine<br />

Foren (sie (GUTTE 1989). Se entnalt Angaoen zur Ha~figkeit. zbr<br />

~efährduna. ". zum Grad der ~aturalisationlzur Einwanderunqsform -<br />

Holunderpllonren je FE<br />

und zum Statusder Arten. Sie basiert auf der Auswertung der Fioren<br />

des vorigen Jahrhunderts (KLETT und RICHTER 1830, PE-<br />

TERMANN 1846. KUNTZE 18671 der adventivfloristlschen Arbeiten<br />

F.EDLERS (1937, 1938.1944). neuerer flor stiscner Ln0 vegetationskundlicher<br />

Arbeten (2.6. STRICKER 1962, GUTE 1971a.<br />

1972b. 1966) sowie der ~usivertuno des Herbarium IiDsiense. Die<br />

~ ~,~~ ~ ~<br />

10<br />

30<br />

20<br />

ro<br />

/htbdf El+hwg<br />

T3<br />

ciegmeifie W.%& ni-<br />

Zusammenstellung enthält 1737 Gten. darunter 418'~phemeroohvten.<br />

die nurein- bis fünfmal auftraten. über Verluste und Gewinne.der<br />

Flora des Stadtgebeles von Leipzig ber cnier GUTTE<br />

(1 990) Er Stellte fest. daß fast e n Viertel der Arten (onne Ber-cnsichtisuns<br />

- von vorübersehend - einqeschleppten . Arten. sog. Ephemerophyten)<br />

ausgestorben ooer verschollen SI. wanrend leoiqlicn<br />

153 Anen, d e sich e nbdrgertcn oder EinbJrgerungstendenz zei-<br />

FE - Fiächeneinheit<br />

Tl: Burgaue, nordwestlicher Stadtrand<br />

Das reiativunbeeinflußteNaturschutrgebietgrenztirn Süden<br />

an den Stadtteil Leipzig-Leuizsch<br />

T 2 .nd T 3 Transekte im Staot iineren<br />

0e.t ci 1st nebo e rßr al gerne neo Eihoh-ng Ces VorCOmgen,<br />

hinzukamen<br />

Analog zu den Untenuchungen in Halle wurde auch in Leipzig die<br />

Flora des qeqenwärtiqen Territoriums der Stadt mit derienisen des<br />

vorigen ~'nr~~ndertsver~licheri (K-OTZ Jnd GUnE 199i0) Dieservorgle'ch<br />

bestatigteeindedt gdieGr~noa~ssagen der Auswertung<br />

der Halle'schen Florenentwicklung (Abb. 1).<br />

rnenso e ha~f~ng der An in Weg-. Giaoen. urd Fl~ßnahe 2.<br />

erkennen<br />

Uber d e RLdera isierung des Lew ger Auenwaldes, o nes WP -<br />

scnen Fraxino-LlmeNm, oerchtet KOhLERT (1989) S,e wies<br />

Abb.2: H~lunderv~rkomrnenindreiTmn~eI


iai aus Halle und Leipzig analysiert (GUTTE und KLOTZ 1985, beitsgruppe Biotopkartierung im besiedelten Bereich unter Lei-<br />

KLOTZundGUTTE1991al. Dabeisind mehrereneueGeseilschaf- tuna von Prof. Dr. H. SUKOPP):<br />

ten bzw Asso7iationen oeschrieben worden, z B das Kochicium<br />

Oensiflorae auf intcnsiv mit Hcrbizioen oehande ten Bannan aqeii<br />

und auf trockenen Müiistandorten sowie das ~allopio-Bryonie~um<br />

dioicae. eine nitrophile, urbane Schieiergesellschaft<br />

Auf Rücksanas- und Ausbreitunastendenzen von Ruderaloflanzengeselicnifien<br />

in ~ieol~ngsb&eicnen we S~GLTTE (1 986) nin<br />

rlier weroen aLch d e vom AJtor bereits 1983 aLf einer Tag~nq der<br />

Bioloaischen Gesellschaft aeDräoten " , Beariffe .neocoenFund ..archaeocoen"<br />

definiert (von KLOTZ 1987 ais neigen bzw archaiogen<br />

bezeichnet).<br />

Weitere f1or;st'sch-vegetati~n~k~nol~cne Arbeiten aLs ostde~tschen<br />

Städten iegen nJr spar ich vor. so die Untersuch~ngen von<br />

KOSMALE (1989) Jber die Flora des Zwicka~er Hauprlrieohofs,<br />

von BORSDORF (1990) über Gartenunkrauter Dresoens Jnd von<br />

WEBER (1990) jber d e Flora der Stad! P auen.<br />

Eine Studie über Gartenunkrautgesellschaften basigrtvowiegend<br />

auf phytosoziologischen Aufnahmen aus Genthin und Eberswaide<br />

(PASSARGE 1981).<br />

Die stärker angewandt orientierten Forschungen betreffen mehre-<br />

re Bereiche:<br />

1. Eriassbng und BeweilLng des Geholzbesiandes von Stadten,<br />

u.a von SChMlDT (1983). hElNRlCrl Uno MAN TZ (19851,<br />

VOlGT (1982), WEBER (1986. 1989). KOSMA-E (1990); aJs-<br />

führlche B13liograph e siene be HElNRlCh (1989)<br />

2. Bioindikation der Lufisituar On mit Hilfe r ndenbewohnender<br />

Flecnlen. z B in Ber ~n (NATHO 1964a), halle (VOIGTLANDER<br />

1969). KLhlLngsborn (NATHO 1964b). Leiplg (GUTTE et al<br />

1976.1983),Magoeb~rg(MIELKE 1970),Neustrelitz(DO~L Jnd<br />

ZIEBALD 19771. OsternLra/Atmard IMiC-Kt 1971). Parchim<br />

(DOLL 1976) u"d ROS~OC~;(GIERSBERG 1986).<br />

3. Bioindikation mit höheren Pflanzen, und zwar<br />

- Untersuchungen von Salzschäden an Bäumen (JÄGER in<br />

SCHUBERT 1984, GANDERT 1985),<br />

- Charakterisierung der Luftsituation mit Hilfe von Nadelalter<br />

und -nekmsen (JAGER in SCHUBERT 1984),<br />

- Verbraitunasbilder höherer Pflanzen als Indikatoren <strong>für</strong> die<br />

~ermeinsel Stadt, z B GJTTE (197ta). K-OTZ (1984),<br />

GLTTE ei a (1987). SChlLLER et a (1990). vgl Abb 3<br />

4. Wiederbegrünung städtischen t)diandes, 2.B. GUTTE (1971 b).<br />

Er gibt eine Übersicht über die Sukzession der wichtigsten<br />

~fi~nzenoeselischaften auf Müllolätzen und DeDonien industrie<br />

ler Abprodukte Jnd tritt f¿r dte starkere Berdcks chtigung<br />

oer natJrllchen Besedlung bci der RekLltivierLng deraniger<br />

Flächen ~~ ~ ein. ~ Auch KIESEL^^^^^ . , berichtet über dii~eaetation<br />

industrieller Deponien und ihre Sukzession. Auf die große Anzahl<br />

sDontan autwachsender Gehölzarten auf einem Müllberg<br />

in ~eiizig macht GUTTE (1991b) aufmerksam.'l<br />

3. die Überprüfung derTheorieder inseibiogeographiein Städten<br />

(GOLDBERG 1988,1989). GOLDBERG versuchte, die Theorie<br />

der lnselbiogeographie anhand der Grünflächen Leipzigs zu<br />

überprüfen. Wie zu erwarten,ergaben sich bei diesen Untersu-<br />

chunoen ledialichsianifikante Übereinstimmungen hinsichtlich<br />

~reakroße uno ~rieizanl der Grunf acne. wahGno andere Parame1er.z<br />

B Zusammenhang zwischen oer nse f acneLnd oer<br />

Anzahl der ~emikryptoph~ten (Pflanzen. deren oberirdische<br />

Sprosse in der ungünstigen Jahreszeit ganz absterben), der<br />

wind-, und menschenverbreiteten Arten oder der indigenen Arten<br />

und Neophyten nur tendenziell Korrelationen aufwiesen.<br />

. .<br />

. ~ .<br />

,<<br />

WildaUfWUChSdesGötterbaumes,Ailanthusaltissima,imStadtrentrumvam<br />

Leipzig. (Foto: Lahr)<br />

Für Landschafts- und Stadtplanung sind flächenbezogene ökologische<br />

Angaben notwendig. Für aie ~lächennutzungitypen sind<br />

Entwicklungs- und Pflegekonzeptionen zu erarbeiten. Aus diesen<br />

Gründen ist versucht worden, alles bisher bekannte ökologische<br />

Datenmaterid hinsichtlich der Verwertbarkeit <strong>für</strong> Raumgliederungen<br />

zusammenzufassen (KLOTZ et al. 1984; vgi. Tabelle 12). Diese<br />

Abb. 3: Die Verbreitung des Götterbaumes (Ailanthus altissima) im Stadtgebiet<br />

von Leiprlg (FrequenzrasferdarsteIiUng~, aus GUTE etai, (1987)<br />

Gliedening in ökologische Raumeinheitenvon(Gr0ß-)Städten war<br />

Grundlage <strong>für</strong><br />

1) Weitere Untersuchungen über Müll- und Ascheplätze liegen u.a. von<br />

HÖLDER(1956),GUTTE (1972b). On0 und HAHN (1987) undTRlNKS<br />

1. weitere naturwissenschaftliche Untersuchungen, 2.B. GUTTE und GUTTE (1991)vor.<br />

und GOLDBERG (1986), KLAUSNITZER (1987), GOLDBERG 2) Die Eigenständigkeiturbaner Gebiete im Vergleich zum Umland hat beund<br />

GUTTE (1988);<br />

2. die Entwicklung einer Legende <strong>für</strong> dieVegetations- und Biotopkartierung<br />

in Halle. Teile dieser Legende sind Bestandteil des<br />

reit$ GUTiE (1 969) bei der pflanzengeographischen Gliederung Westund<br />

MittelSachsens anhand der Ruderalvegeiatian eRannt. Eischisd die<br />

stedtieaionen Leiozia. Chemnitz und Dresden- ~eidenau-~irna vor-<br />

~ie~endauigrunddei~orkommensvon thermophilensippen und PNanneuenGrundschlüsseis<strong>für</strong>die<br />

Biotopkartierung im besiedelten rengeselischaiten als i- selbständige pnanzengeographische Einheiten<br />

Bereich (Überarbeitung des Grundschlüssels von 1986: Ar- aus.<br />

'. .<br />

-----__-<br />

55


BaugebietsRächen<br />

Ölfeotiiche Einrichtungen des Stadtzentrums<br />

Wohngebietsflachen<br />

1.2.1 Altstadt bis 1918<br />

1.2.2 Altneubaugebiete 191 6-1945<br />

1.2.3 Neubaugebiete bis 1965<br />

1.24 Neubaugebiete ab 1965<br />

1.2.5 ~eihen-ind Einreihaussiedlungen<br />

(einheitliche Be6au"ng)<br />

1.2.6 Villen- und Elnzelhausbebauung<br />

(individuell)<br />

1.2.7 Verstädterte Dorfkbrne<br />

1.3 Industriegebiete<br />

1.4 Landwillscheiüiche PmduMionsanlagen<br />

(im Stadtgebiet selten)<br />

2 Verkehrsfiächen<br />

21 Bahngeiände<br />

22 StraßenverkehrsRächan<br />

23 Binnsnschilfahffiflächen<br />

2.4 Fiugpiätze<br />

3 Grünflächen<br />

3.1 Parks, begrünte Stadtpiätze<br />

3.2 Friedhöfe<br />

3.3 Sportanlagen<br />

3.4 Gertenland<br />

3.4.1 Kleingsrtenanlagen<br />

3.42 Sonstige Ganenanlagen<br />

3.5 Schutzplianzungsn<br />

4 Städtische öd- und Brachflächen<br />

5 EntsorgungsRächen<br />

5.1 Kläranlagen<br />

5.2 Kommunalmillldep~nien<br />

5.3 Deponien industrieller AbpmduMe<br />

5.4 Trümmeberge<br />

6 Baustellen<br />

7 Abbauflächen<br />

8 Reste nichturbaner Ökosysteme<br />

Tab. I: Ökologische Stadtgliedsrung nach KLOTZ et al. (1984)<br />

Von seiten der Landschaftsarchitehen und des Städtebaus wurde<br />

seii Mine der 80er Jahre ökologischen Fragen siärkere A~fmerksamke,tgewidmet.<br />

lnsoesonaere sind Arbeiten an der riochsch~ie<br />

<strong>für</strong> Architektur und Bauwesen Weimar unter Leituna von Professor<br />

KIND bnd der Technischen Universitat Dresden (iere ch StadtebaJ<br />

Lnd Lanaschaitsarchiiektur) angeregt women (vgi LINKE<br />

1988, KihD 1991' Die in Dresaen W rfienae Arbe tsaruDDe Siad-<br />

beiten -~ - zu -~ Naturschutzfraaen ~ ~<br />

in Städten recht soärlich. KOSMALE<br />

(1 987) berichtet 2.6. uber ein hä~f ges Vorkommen von Ep'pacts<br />

heliebor ne at.1 dem Zentraifricdnof in Zwickau und seine Sicherung<br />

als Flächennaturdenkmal<br />

Ein wesentliches Element der Landschaftspflege und des Natur-<br />

schutzes waren die Baumschutzordnungen. Sie regelten den<br />

Schutz und die Entwicklung der Gehölzbestände in Ortschailen.<br />

4 Ausblick<br />

- -<br />

Geaenwärtis finden in den Städten der neuen Bundesländer gravierenac<br />

Stru~tJrwandlungen in kdrzester Zeit stan Sie werden<br />

d~rch den Jbergang von der Plan- zur Marntwinschatl verursacht<br />

Die Veränderunaen betreffen insbesondere die Flachennutzungen<br />

~ n N~tz~igsintensitaten<br />

d<br />

Uno damit aJch d e bolog sche<br />

Ausstanung ~ nOie d ökologische Le:stungsfahigfieit.<br />

Aus den gonannton Gründen ist Oie Erfassung der aktuellen Bio-<br />

IopaussianLng, d.n. eine fiächenoeckondo Biotopkartierung bnd<br />

Darallel hierzu die Entwickluna von Naturschutzkonzeoten, dringend<br />

geboten ~roblematiscn;st jedoch d~e penone le AJsstatimg<br />

der Unieren Naturschutzbehorden aer Umweitamter. aer<br />

Grbnliacnenämter u a lnst tLtionen m t facnkomoetenten Biologen.<br />

Die dringend natwendise Erarbeitung von Landschafts- und Grünordnun~spidnen<br />

hat Qegenwan~~ ficht mit der wirtschafilichen<br />

Entwicklung Schrin Versch edenti ch ex stieren bere 1s provlsorische<br />

Flächennutzungspläne.<br />

Gleichlaufend mit den Biotopkartierungen müssen Arten- und Biotopschutzprogramme<br />

aufgestellt und durchgesetzt werden. Hinderlich<br />

-~~ ~- wirkt sich hierderzeit noch die rechtlich komolizierte Situation<br />

aus z.B. ungeklärte Eigentumsfragen und fehiende Landesnaturschutzgesetze.<br />

Zusammenfassung<br />

Die vorliegende Publikation gibt eine Übersicht über die auf dem<br />

Territorium der neuen Bundesländer bisher durchaeführten Arbeiten<br />

zur Stadtiiora und -vegetation als ~rundla~en Für ~andschaftspflege<br />

und Naturschutz. Eswerden der gegenwärtige Forschungsstand<br />

dokumentiert und Probleme und künftiae " Arbeitsrichtunaen<br />

kurz dargestellt.<br />

tebauokoiogie'oer Bauafiademfe becchahigie s ch auf der~rund- Literatur<br />

lage von Messungen. Experimenten Lnd ßerechn~nqen ma staotebauhygienischen<br />

~. Normativen <strong>für</strong> Wohnaebiete (KIND . 1991). BASTIAN. 0. fl99ck Erfassuno wertvoller Bictooe in der Stadt Dresden.<br />

~ ~~~, - - .- ,~ ~,<br />

LandscheiIsarchiteMur 19, G-24.<br />

Seitens der Geographie wurden die Faktorankompiexe<br />

BILLWITZ, K.und J.BREU~E(1980):AnthmpogeneBodenver~nderungen<br />

(BILLWITZ und BREUSTE 1980). .Wasser (BiLLWITZ el al. 1981) im sadtgebietvon HallafSaaie. Wiss.2. Univ Halle, ~ath:Naturwiss. R.<br />

und „Flächennutzung" (FRÜHAUF et al. 1990, REUTER und na.25-43.<br />

SCHMIDT 1990) bearbeitet.<br />

BILLWITZ K.. M. HANSCHEN und K. UDELNOW(t981 ):DerAlkali-, Erdaika-<br />

AL^ aer Basisvon Fernerkund~ngsdaten und spezie inn Befliegun-<br />

1 - ~na ScnwarmetsigcnatinGewnssern der Jrgeo~flg von HailetSeegen<br />

s nd vom lnslitut Iür Geographie und Geooko ogie n Leipzig 181. derc~n 8 N 18.337-146<br />

Oberflächenversiege Lng. Bebau~ngsd chtc und inermale Eigen- BORSDORF. W (1990) Ganenunkraltei in dnd um Dresoon. Sacns. F or<br />

schahen von Teilen der Stadt Leipzig erfaßi worden (SChMIDT et Mn. 1-16<br />

al. 1988)". Stadtoko og sche Arbeiten w~rden a~ch n Gretfswa d, DOL-.R (1976) DeVehieitungaerepixyienFlechteninder6re satadtpar-<br />

Rostock und Beriin von aeoaraohischer - . Seite anaefertiat.<br />

chim (Mecklenburg). Zf. Ges. Hygiene 22,840-843<br />

Ais ökologisch-integrative Kartierung hat sich die Biotoperfassung<br />

erwieSemLeider liegen bisher nur sehrwenigeBiotopkartierungen<br />

ausostdeutschen vor(BASTiAN 1990, KLOTZ 1989). Biotopkariierungen<br />

wurden inzwischen in Erfurt, Leipzig, Rostock und<br />

DOLL, R. undA.ZiEBOLD(1977):Luflsituation undVerbreitung der epixylen<br />

Flechten in der Kreisstadt NeuStreliQ. ~ i ~ d 5,265-277. i ~ ~ ~ h i ~<br />

DOLL R. und H. WERNER (1955156): Plienrensoziologische Studien im<br />

Stadtgebietvon Berlin.Wiss.Z.Humboidt-Univ Beriin,Math.-Naturwisa R.<br />

E qQ,-qq,<br />

Köthen begonnen.<br />

Die bisherige praktische Naturschutzarbeitin Städten beschränkte<br />

FIEDLER, 0. (1937): Die Fremdpflanzen der Mineideutschen Großmsrktheiiezu<br />

Leipzig 1938- t 936 und ihre Elnschieppung durchsüdfruchttranssich<br />

im wesentlichen auf die Unterschutzstellung von Naturdenk- Porte Hercynia 1,124-148.<br />

malen, Fiächennaturdenkmalen (Gebiete bis 5 hä) und geschützte<br />

Parks.Naturschutzgebietewurdennurselten geschaffen,z.B.Teiie 3) hier weiterführende Literatur.<br />

des Leipziger und Haiie'schen Auenwaldes. Insgesamt sind die Ar- 4) hier weiteriührende Literatur.


I<br />

kuniungsmethaden. Geograph. Ber. 127,111-125.<br />

SCHMIDT. P (1 983): Erfassung wemller ausgewählter Gehölzarten in der<br />

DDR. Beii Gehölzkunde, ~erlin 1983.52-60.<br />

SPERBER,F (1991).D1eVegetationdesG~inlanoesoerSladt Le pzig Dipl-<br />

Aib Sekt on Bow sssnscn Un v Leipzig<br />

STRICKER. W. (1962): Das Leipr ger rlafengelaooe - Einuanderdngstor<br />

seltener und fremder Pflanzenarten Sdchs. Heirnalolanei 6.464-473.<br />

TRINKS G.~ndPGUTTE(1991)FloraundVegeial:onoeistddlischenM~I -<br />

oepode in Gera-Jnuu Veroil. Museen Geia Nat~rwlss. R. (n Press)<br />

VOIGT,O.(1982):BemerkenswerteBäumeundSträucher indenStraßenund<br />

Parkanlagen. auf den Plätzen und Friedhbfen des Stadtkreises Dessau.<br />

Dessau 1982<br />

VOIGTLANDER, D. (1969): Die epiphytische Fiechtenvegetation der Stadt<br />

Halle a.S und ihre Baeinflussung durch Lunverunreinigung und Stadtkli-<br />

ma Staatsexamen&. InR f. System. Botan. U. Pflanzengeographie.<br />

Marlin-Luther-Unlv. Halle - Wittenberg.<br />

WEBER, R. (1960): Die Besiedlung desT-iimmerschutts und der Müllpiätze<br />

durch die Pflanzenweil (Ruderafflora von Plauen). Museumsreihe (Plauenl21.1-79.<br />

.<br />

WEBER R. (1961): Ruderalpflanzen und ihre Geselkchaflen. Die Neue<br />

Brehm-Bücherei. Ziemsen Lutherstadt Wiltenberg.<br />

Der Armenische Beifuß,Artemisia taurneforliana, ist ein Neophyt in mehre- WEBER, R (1990): Zur aktuellen Fbra und Vegetation von Plauen. Min flor.<br />

ren sächsischen Städten, hier in Leipzig im Altbaubereich. (Fot0:Gutte) Kart. Halle 16 (1/2),7-19.


Wolfgang Schulte<br />

Naturschutzrelevante Kleinstrukturen in Städten und Dörfern - zur bundesweit<br />

notwendigen Bestandsaufnahme, Erhaltung und Entwicklung<br />

Einleitung<br />

Im besiedelten und unbesiedelten ßereicn hnoen wir neben großraLm<br />

qen Biotoplypen aJcn e ne FJile kleinflach'aer und nicni selten<br />

na~~rschutzrelevanter LeoensraLme ~ieroeiiande tessich In<br />

Dorfcrn und Staoren z B um (alte) beleore Mauern. Saemoiotope,<br />

RJoeralsie len. Pfiasierfuaen mit Tr tiveaetar On. kleinraumiae naturnane<br />

Tmcden- und ~elchtb olope. Wiesen. Geho ze. dohlicne<br />

Wegenetze. Boschungen Jnd hecden Ofrrnals sino Resivorkommen<br />

(lokal) seltener Arten vorhanden oder es handelt sich um natUrSChUtZpädag0gIoch<br />

bedeLtSame Standorte TroU oes oestenenden<br />

Gesetzesauftrages. NatLrschutz f!ächendeckend zu berücksichtlaen,<br />

werden Kleinstrukturenz.B. im Rahmen von Biotoodan<br />

erunien b s angleider ka~m kaniert Fo glich ble ben sie nder<br />

Regel aJs Planbngsprozessen ausgekammert Lnd fallen aam t<br />

taatäalich vielfältiaen soaenannten %moestaltunaen" zum Oofer<br />

(~ib-l-5) Wir haben daner vorgescniagen, die"~rha1i.n~ Jnd<br />

Eniwick ung von 4 einstrii~luren beider hovellierdnq des Bunocs-<br />

Ziel dieses Beitrags ist es, Erhebungsmethodik, Ergebnisse und<br />

Kosten entsprechender Bestandsaufnahmen darzustellen. Insbesondere<br />

~tindern und Kommunen wird die Kartierung von Klein-<br />

Strukturen zur Vervollständigung ihrer Kataster- und Planunasarundlaoen<br />

empfohlen. ~arüber hinaus soll zu weiteren Bestands-<br />

&heo~&en.z D imRahmen von wiscencchaftlicnen Aroeiien angeregt<br />

werden A ~fd e bundesweite horwendiqkeii von X e nstr.kturkartierungen<br />

und deren Umsetzung, ohnedie dem Gesetzesauftrag<br />

(BNatschG) schwerlich Rechnung getragen werden kann,<br />

wird hingewiesen.<br />

Definition<br />

Als .naturschutzrelevante Kleinstrukturen' werden alle Strukturen<br />

undFlachenverstanden,dieaufgrLndgeringerrädm cnerA~sma-<br />

Re in planungsbezogenen Kartenmaßstäben (zB. Maflsrao<br />

1 : 10000) nicnt mehr bzrv kaum nocn flacnlq aarsie lbar s no und<br />

deren ScnJh. Erhali~ng und Förderung L.a wegen des Vorkommens<br />

(lodal) seltener, gefährdeter oder pragender qeoieistyptscher<br />

Arten und ~rtenoimeinschaflen " unter ~aturschuizaesichfs- "<br />

punhen von Bedeut~ng s nd In der Prax s hai s cn eine maximale<br />

Flacnenoberqrenze von 5000 m2 10.5 Hektar) als Drah daoe erwiesen.<br />

Die meisten Objekte sind jedoch wesentlich kleinflächiger.<br />

Methodik<br />

Bei der Bestandsaufnahme sind zahlreiche kleinflächiae bzw llnien1örm.g<br />

ausgeprägteTypen von K einstrJktJCen ZL bir~cns cntigen,<br />

Oie in Tabel e 1 (exemplariscn <strong>für</strong> den Bonn-Ba0 Gooesberger<br />

Raum) zusamrnenaestellt wurden. Unter Berücksichtiauna der<br />

,.Naturschutzrelevante Kleinstrukturen' aufzunehmen sind. Die<br />

Elns~f~ng von Arten ooer Gesel scnaften als ,Joka selten' ~st e n<br />

WICntlgeS Oua itatsmerdmal Sie kann abgesicherl vorqenommen<br />

werden, wenn zum Bearbeitungsgebiet ausreichende; Datenmaterial<br />

vorliegt, also zuvor eine flächendeckende oder repräsentative<br />

Untersuchung vorgenommen wurde, vgl. Arbeitsgruppe .Methodik<br />

der Biotopkartierung im besiedelten Bereich" (1 986).<br />

Abb ia Alte Wiesenboschung Im Stadtzentrum von Bonn-Bad Godes-<br />

berg im Juli 1987 (Foto Schulle)<br />

Abb. Ib: Bauzustand im März 1989. (Foto: Schulte)<br />

Abb. ic: Zustand im Februar 1992. (Foto: Wurzel)


Abb. 2.9 Gruner Geh- und Radweg (Bonn-Bad Godesberg, Konstantinstr) Abb. 2b: Derselbe Standort ..umgestaiteV im Mai 1990. (Foto: Schulte)<br />

im Mai 1985. (Foto: Schulte)<br />

Abb. 3a: Stadtpiatz mit Basalt und Granitkieinpflaster, Mastkraut-siiber- Abb. 3b: Bodenversiegelung,Stadtbildverödung,Standortrerstorungdurch<br />

m003-Trif1geSell~~ha~inPflasterfugen(Bonn 1,Münsterplatz)im Dezember Ausgießen der Pflasterfugen mit Epoxdharr (Kosten: Ca. 224000 DM <strong>für</strong><br />

1985. (Foto:SchuIte) rund 8000 mZ kommunaier Versiegelung), aufgenommen im Dezember<br />

1986. (Foto: Schulte)<br />

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Abb. 4a: Alte bewachsene. belebte Mauer (Bonn 1, Florentiusgraben) mit Abb. Sb: Bodenversiegelung, Stadtbildverödung, Standortzerstörung<br />

Vorkommen u.a. von Mauergiaskraut-GeselischaH, Mauerrauten-Gesell- durch Ausgießen der Pflasterfugen mit Epoxidharz (Kosten:ca. 224000 DM<br />

schait, Pfirsichblättriger Glockenblume,verwildertem Hirschkaibensumach fiir rund 8000 m2 kommunaler Versiegelung), aufgenommen im Dezember<br />

und reichhaltiger Ruderalvegetation am Mauerfuß (Kugeldistel-Bestände 1986. (Foto: Schulte)<br />

u.a.) im Juli 1987. (Foto: Schulte)


1. Felsstandorte, Steinschüttungen, anthropogene Trocken-<br />

biotope u.a:<br />

- Feisbiotope mit schützenwerten Arten bzw. Gesell-<br />

schaften<br />

- künstlicheFelsbiot~pe(Ruinen,Basaltlava-Gro~nalter<br />

Parkaniagen und Friedhöfe uw.)<br />

- Stelnschüttungen (Schotterflächen, Halden usw.)<br />

- Kies- und Sandflächen (magere, trocken-warme Stand-<br />

orte)<br />

- Kielnpflaster (mit wärmeliebenden Arten, Liebesgras-<br />

Gesellschaften usw.)<br />

2. (alte) Mauern inkl. Mauerkopf- und Mauerfußbereich, u.a.:<br />

- Mauern mit Mauertam-Gesellschaften<br />

- Mauern mit Mauerzimbeikraut-Gesellschaft<br />

- Mauern mit Mauergiaskraut-Gesellschaft<br />

- Mauern mit sonstigen BeständenlGesellschaften<br />

- Trockenmauem (alte Weinbergsmauern usw.)<br />

- neu angelegte Trocken-(Mauer-)Standorte<br />

- Ufermauem<br />

3. Feuchtbiotope, Gewässer u.a.:<br />

- wechselfeuchte Standorte (2.6. Senken, Rinnen)<br />

- Teile feuchter Gräben mit (lokal) seltenen Arten<br />

- sonstige Uferbereiche (2.6. Schwemmsandflächen)<br />

- kleine Tümpel<br />

4. Brach- bzw. Ruderalflächen, u.a.:<br />

- Säume unterschiedlicher Genese<br />

- kleine Ruderalflächen (2.6. in dicht bebauten Stadttei-<br />

len)<br />

- trocken-warme Ruderalflächen (2.6. mit xero-thermo-<br />

philen Arten)<br />

- typisch dörfiiche Ruderalflächen<br />

- offenerdige Ruderalflächen (2.6. mit seltenen Heu-<br />

schreckenarten)<br />

5. Böschungen u.a.:<br />

- (alte) Wiesenböschungen<br />

- gehölzbestandene Böschungen<br />

- Hohlweg-Relikte (Reste von Lößhohlwegen u.a.)<br />

- Bahndämme mit (lokal) seltenen Arten<br />

6. Hecken- und Gehölze, u.a:<br />

- naturnahe Hecken, Wallhecken<br />

- alte, standortiypische (Laub-)Bäume<br />

- alte Efeu-Individuen<br />

- Mistelbäume<br />

- kleinflächige (spontane) Gehölze<br />

7. Unversiegelte Wege, u.a.:<br />

- alte dörfliche WegelPfade<br />

- sonstige nicht versiegelte Wege mit Saumvegetation<br />

Abb. 5a: Unversiegelte dörfiiche Zuwegung mit reich<br />

(Mehlem, Oberaustr) im Mai 1986.<br />

Abb. Sb: Nach ,.Umgestaltung' und Pflanzung von.Ziergrun"im Juli 1989.<br />

Was geiten Bodenschutzkonzeption, NaturschuQgeseVgebung, Ortsbiid<br />

und Heirnatgefühl? (Foto: Schulte)<br />

Bei der Kartierung naturschutzrelevanter Kleinstrukturen (inklusive<br />

floristischer. vegetationskundlicher. -<br />

faunistischer Bestandsaufnahme.<br />

abnangig unter anderem von tacnlicnen und finanz e.len<br />

Vora~ssetz~ngen), eriolgt die Mark enng onr Lage zunacnst n einer<br />

aroßmaßstäb -<br />

icnen Arbeitskarte Iim Stadtbereich 2 B Deut-<br />

ScheGrundkarte 1 : 5000). Der auf dieser Grundlage erstellten Kar-<br />

ben werden. Darinerfolgeneine Beschreibung der Kleinstrukturen<br />

im Hinol ck a.!f Arten, ~esel scnaften. ~roße.Iaqe ~sw sow e Remerk~ngen<br />

z B zu BeiastJngen, Schaden, Geiahroung, Schutz<br />

und Management<br />

8. Teilbereiche von Grünflächen und Gärten, u.a.:<br />

- alte Garten- und Friedhofsflächen<br />

Untersuchungsräume. Ergebnisse<br />

- reich bewachsene Zäune<br />

- Wuchsorte schützenwerte Geophyten<br />

- Reste magerer Wiesen<br />

Berichtet wird über die Untersuchungsräume Bonn-Bad Godesberg<br />

(16 km2, Ausschnitt) und Saarlouis (43,s km2, Stadtgebiet).<br />

Im Untersuchungsgebiet Bonn-Bad Godesberg (das Gebiet um-<br />

9. Kleinflächige Relikte von Mooren, Heiden (Binnen-)Dünen faßt die Blätter ~ r. 8014,8016,8214,8216 der Deutschen Grundkarte<br />

M. 1 : 5000; Bearbeiter: W. SCHULTE, V VOGGENREITER et<br />

10. Sonsiige Standorte mit (lokal) seltenen Arten und Gesell- ai., 1988 und 1989) wurden auf einer Fläche von 16 km2 rund 180<br />

schaften1Gemeinschaften<br />

naturschutzrelevante KleinstruMuren aufgenommen. Auf deren<br />

Gesamtiläche von Ca. 8 ha wurden 504 wild und verwildernd vorkommende<br />

Gefäßfolanzenarten gefunden. Dies sind rund 72 Prozent<br />

der ~esamtartenzahl der ~ifäßpflanzenflora von Bonn-Bad<br />

Tab. 1: Naturschutzrelevante Kleinstrukturen im besiedelten Be- Godesberg (ca. 700 Arten). Ferner wurden 25 <strong>für</strong> das Gebiet neue<br />

reich (Auswahl, nach SCHULTE 1988) Pflanzenartengefunden.Esist heworzuheben,daß sich insbeson-<br />

61


Abb 6 Kalle .halurscnu12relevanle K e.nsli~~I~ien-aesBe sp elra~rnesmnn-Ba0 Gooesbeig (Kartena~sschninOr q na m Mafislao 1 . 10000 nkl. Erlauteii.ngslabelie).<br />

Das A le< von Bialoplypen sl IL~ aas Voinardense n von scnLlzwdm gen K.emstr~k+i.ren ohmais vor entscheioendei Redegt.ng Bei-<br />

W 8lhah uuroen h erdie Typen c.na IeiDorIkelii ein he.balgeD e:~nde na fer Sie nbnicnnervoigsnobenlgraLmark en) Wahrend rnNeuoat.geaie!reineFJndegemacniwLrael<br />

la~'ens cn rna len DoifdeinK c ns1,IrILrenw ea leoe ebfeMaue.n~nddoll iche Wegsa~me Imse?.ahizehnien orachl egenden<br />

(Lyngsxrg ) Sieinor.cn na~fen s ri Fi.naorle okal se.lelcr Pf anrcngese Iscwlteri .od Zuiiosen<br />

Gefäßpflanzen- Kleinstruktur-<br />

flora Kartierung<br />

Arten Arten ha: Neufunde:<br />

ca.: ca. :<br />

Bonn-Bad Godesberg<br />

(16 kmz) 700 504(72%) ca.8 25<br />

I Saarlouis<br />

(43.5 km2)<br />

L J<br />

Tab. 2: Untersuchungsergebnisse Bonn-Bad Godesberg und Saarlouis.


dere alte dörfliche BebauJngskerne als sehr reichhatig erwiesen den. D e Ergebnisse s:nd eine notwendige, ergänzende Pla.<br />

haben. hier SI zum Te'l noch eine großere Zahl Mn alten MaLern. n~ngsgrundlage; sie mussen a s Besianote I komm~na er Bio-<br />

Wegsaumen Jnd hecken eic. a ~ engem f Raum vorhanden. nsge- top-~nd Artenschutrprogramme ber~cksichtigt ~ ndmgesetzi o<br />

samt hat s:cn in Bonn jedoch gerade die MaLervegetat On (vertre- werden.<br />

ten mit ca sieben Gesellschaften) als besonders gefährdet erwie-<br />

4. Der Erfolg von Meßnahmenzur Erhaltung und Entwicklung von<br />

sen. Es wurde eine Karte , ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~<br />

(M. , : 1oOo0) mit ,fangreicher Edauterungstabe,le erstellt<br />

Kieinsfrukturensollte möglichstim Rahmen langfristiger Analydarin<br />

Hinweise auf Gefährdung, Erhaltung und Förderungssen<br />

kontrolliert werden. (Untersuchungszeitraum: mindestens<br />

maßnahmen gegeben.<br />

5 Jahre).<br />

~<br />

Weitergehende Kieinstrukturen-Projekte in Bonn betreffen u.a.: 5. Öffentlichkeitsarbeit tut bitter not. Bund, Länder, Kommunen<br />

Untersuchunoen zur Veaetation. Bodenfauna und Erhaltuna therrnoph:ler<br />

~eb;ensgemeinichaho" an oer Godesourg (vg . ~CHJLsind<br />

aufaerufen. die notwendiae Aufkläruna auf allen Ebenen<br />

ZL inienitvieren~nd oc~ü~lich'olfentlcher Flachen beispie ge-<br />

TE et al. 1988). bodenzoo 09 sche ~ nvegetaiionsdund d<br />

cne Ln- bend zu wirden. Auf ErhaltJng und Eniwlckl~ng von K einslrudtersuchunoen<br />

teils kleiner. stadttvoischer Freiflächen fval. FRÜND<br />

et a. ~~~~:sc~(LLTE et al. 1990jiow e die dee, im ~ahken eines<br />

turen. ihrer tv~ischen Arten und Lebensaemeinschaften sollte<br />

u.a ik ahmen von dorf- bzw. staotbnoiog schen Lehrpiaden,<br />

Lenrptades zur Stadtokologo in ßonn u.a aui Mauer-, R~deraund<br />

~aumbotope, ~flaster~tzcnlebens~emelnscnatt usw ninzJweisen<br />

(vg.. SCrlLLTE 1991. HAURODER 1988. QOEKELS ei al.<br />

Broschiiren ooer Aussmll~ngen verstärkt h;ngowiesen weraen.<br />

Im Untersuchungsraum Saarlouis (Saarland) wurde 1989 eine<br />

Kleinstrukturkartierung im Auftrag der Stadt durchgeführt und ersteErgebnisse<br />

mitgeteilt (mündl. Mitt v. 23.3.1990durch Herrn W.<br />

VOGEL,städt.Umweitschutzbeau~ragter,unddenBearbeiter Dr.S.<br />

MAAS, Arbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> Okologie, beide Saariouis).<br />

Im Stadtgebiet Saarlouiswurden auf 433 km2 122 naturschutzrelevante<br />

Kleinstrukturen mit ca 4.2 ha Gesamtfläche aufgenommen.<br />

Bemerkenswert ist dieTatsache. daß rund 75 ~rozent der ~esamtartenzahl<br />

der Gefäßpflanzen von Saariouis (ca 600 Arten) innerhalb<br />

dieser4.2haqefunden wurden. im Zugeder Erhebungwurden<br />

Ca. ~ ~ 50 <strong>für</strong> Saarlouis ~ ~ neue Pflanzenarten oefunden. " Benutzt wurde<br />

ein neuer Erfassungsbogen, der an die landesweiten Biotopkartierungsbögen<br />

angelehnt wurde. Nicht berücksichtigt wurden Kleinstrukturen,<br />

die bereits im Rahmen der landesweiten Biotopkartierung<br />

erfaßt worden sind (2.6. Festungsmauern). Typische Klein-<br />

Strukturen <strong>für</strong> Saalouis waren u.a.: Hecken und Säume in Agrarbereichen,<br />

Mauern sowie Gebüsch- und Waldreste,<br />

Danksagung<br />

Die bodenökologischen Untersuchungen im Bereich ausgewählter<br />

KleinStrukturen bzw. städtischer Freiflächen wurden durch den<br />

Bundesminister<strong>für</strong> Forschuno und Technologie gefördert - (Förderkennzeichen:<br />

0339065 A+B)-<br />

Dank gilt auch Frau M. JEND, Frau I. MOHLER. Herrn T KRO-<br />

SCHEWSKI und Herrn G.TRAUTMANN <strong>für</strong> ergänzende Kartierungen<br />

bzw Datenerfassung.<br />

Kosten<br />

Arbeitsgruppe .Methodik der Biatopkarüerung im besiedelten Bereich'<br />

(1986): Flachendeckende Biotopkanierung im besiedelten Bereich als<br />

Grundlage einer ökologisch bzw am Naturschutz orientierten Pianung.<br />

Grundprogramm <strong>für</strong> die Bestandsaufnahme und Gliederung des besie-<br />

Die Kosten <strong>für</strong> die Kartierung naturschutzreievanter Kleinstrukturen<br />

sind in jedem Fall unter Berücksichtigung örtlicher Gegebenheiten<br />

(2.6. Struktur des Arbeitsgebietes) zu kalkulieren. Ein praxisbezogener<br />

Richtwert kann jedoch mit rund DM 1 000,-je Quadratkilometer<br />

Untersuchungsfläche beziffert werden.<br />

delten Bereichs und dessen Randzonen. - Natur und Landschaff 61, Nr.<br />

10,s. 371-389.<br />

BOEKELS, M.. BOJChON. rC U HAJR6DER.R (1990) .ehrp!ab zdr Staorakolog<br />

e in Bonn -Das Gartenamt 39, .andar C. 23-27.<br />

FRLND. h -C.,SONTGEh M.SCdULTE.W u. RUSZK0WSKI.B (1989) ~ n -<br />

tersLcnLngen z ~ Rio r ogte slaollscner Boden 1 Kolzepuon des Foi-<br />

~~n~ngSllrOekIS. Bonn-Bad Godesoerg ~no erste Gesamieigeon Se. -<br />

Verh.Gcs 0a. 18 (Ewe" 19881.S. 167-174<br />

HAURÖDER, A. (1 988): Konzeption eines stadtäkologischen Lehrpfades in<br />

Bonn. Ermittlungschutzwüdiger Bereiche in einer Großstadt mit Hilfe eines<br />

integrierten, geographischen lnformationssysternr - Univ Bonn,<br />

1. Um Kleinstrukfurenwirksam schützen, erhauenund entwickeln Geogr lnst., i84 S.<br />

ZU können ist eine textliche Berücksichtiauna in der Naturschutzgesetzgebung<br />

notwendig. insbesondere-sollte dabei auf<br />

SCHULTE,W (1991):Lehrpfads zur Dorf- und Ctadtöknlagie in Deutschland<br />

(Stand: Juni 1991). -Natur und LandschaR 66, Nr 11.527-532.<br />

alte Mauern, Hecken, Böschungen, Kleingehöize. Weqraine,<br />

Saum- und sonstige Sekundärbiotope hingewiesen werden.<br />

SCHULTE, W(1988): Naturschutzrelevante KieinstruMuren -eine bundesweitwÜn~chen~werteBestandsaufnahme.<br />

Beispiel:Raum Bonn-Bad Go-<br />

2. Die Eroebnlsse bisherioer Untersuchunaen machen deutlich. desberg mit besonderer Berücksichtigung der Mauervegetation. Natur<br />

daß eLsich bei den kan erlen 0olekIen;m kleinflach ge. ge- und Landschan 63, Nr. 9,s. 379-385.<br />

bletstvp~sche Lebensraume hanaelt auf deren Gesamiliache<br />

innerhilbeiner ~emeindevon meist nurwenigen Hektarjewells<br />

SCHULTE, W,VOGGENREiTER,V, FRLIND, H.C. u.SÖNTGEN, M.(l988):<br />

Vorschläge zu Schutz und Erhaltung von thermophilen LebensgemeinrunddreiViertel(72-75Prozent)derGesamtflora(Gefäßpflanzenarten<br />

eines Gebietes)gefunden wurden. Ferner bieten diese<br />

kleinflächigen Lebensräume nicht selten (lokal) gefährdeten<br />

schaflen kultur- und naturhistorisch geprägter Stendorte. Beispiel: Die<br />

Godesburg im besiedelten Bereich von Bonn-Bad Godesberg. - Natur<br />

und Landschaft 63. Nr. 12, C. 494-503.<br />

Artenund Artengemeinschafien Lebensraum(Beispie1e: kleine SCdULTF.W.FRSND. h .C..SÖhTGEh.M GRAEFE.U..RJSZI«)


Manfred Horbert<br />

Das Stadtklima<br />

1 Einleitung<br />

DasKlimastädtischerBallungsgebiete istgegenüberdem Umland<br />

durch tiefgreifende Veränderungen des örtlichen Wärmehaushal-<br />

tes gekennzeichnet. Ursachen hier<strong>für</strong> sind:<br />

- die Häufung von Baumassen mit Veränderungen der Wärme-<br />

!apazität und Wärmeleitung<br />

- die Verminder~ng verdunstender Oberflachen, aie ErhohLng<br />

oes Oberflachenabflusses ~ nd der Mangel an vegetationsbedeckten<br />

Flächen (Versiegelung)<br />

- die Zuführung von Energie durch anthropogene Wärmepro.<br />

duktion.<br />

DieseRandbedingungenführen zustadtklimatischen Erscheinun-<br />

gen (u.a HORBERT, KIRCHGEORG, V. STÜLPNAGEL 1983). die<br />

auch in Verbindung mit luffhygienischen Komponenten <strong>für</strong> die Be-<br />

völkerung von Städten und Ballungsgebieten nachteilige bioklima-<br />

tische Wirkungen zeigen können. Die bisherigen Forschungser-<br />

gebnissedeutenauffolgendeKlimaveränderungenin Ballungsge-<br />

bieten hin (Tab. 1).An erster Stellestehtdie Luftverunreinigung,die<br />

sich je nach Größe der Städte bzw. lndustrieanfeile in einer Zunah-<br />

meder Kondensationskerne und in einer Anreicherung an Spuren-<br />

gasen bemerkbar macht<br />

ParamOtEr<br />

L"f-r.chiulrung<br />

StrahlUnq<br />

~empararw<br />

"e,.riva Rushre<br />

nimrnkrerrsnseh. orosen<br />

Xonden*.tlnr.kinie<br />

garmmigc vervnreinigung<br />

"ergleich mit<br />

da Wlnnd<br />

10 -1 ichr<br />

5 - 10 ul Mhr<br />

~0~nen.n~hein~uer I - 15 8 YCni iachEnl<br />

llnrrr<br />

so-* Strahlunglfngrn Inerlinl<br />

5 \ raniqer<br />

ena 70 i ueni


12.8 Bi, 2110h MEZ<br />

---- 49.81. nmn MEZ<br />

9 81. 20Mh ME<br />

Ternoeratur Mai 1980<br />

\<br />

\<br />

------ MornrnsenamDe<br />

- Ortskern Tegel<br />

. .. . . Groner Tiergarten<br />

--- Tegelw Flies<br />

Abb 1: Proflle der Kohlenmonoxid-Konzentmtion, der Lufltemperatur und Abb.2:TagesgängederLu~emperaturin2mHOhefUrverschiedeneStand-<br />

des Dampfdruckes in 2 m Höhe iangs eines Südost-Nordwest-TrenseMei orte in Beriin (West)<br />

durch Berlin (West) bei drei austauscharmen Nachtsituationen<br />

Komplizierter erscheinen de Dampfar~c6verhYtnisse. De S tua- ßenbereichen (z.B.Tegeler F1ieß)Lntersch eoe von mehr als 10'C<br />

tion am 12. 8. 1981, dLrcn hohe Werte in oen Grjnan,aqen ~ n d a~hreten. In oiesem Zettraum falnden nnerstäatischen Parkanlaniedrige<br />

Werte in den dichtbebauten Bereichen aekennzeichnet. Oen eine beachtliche klimaentlastende Funktion zu. in dem voriieentspricht<br />

der Vorstellung. d e info ge oes ~e~etaioonsman~els in ;enden Tagesgang der Temperatur wird deutlicn. daß der Tiergarden<br />

bebauten Zonen erwartet wird Be der Fanrt am 4 9 1981 tr 11 ten als große gescniossene GrLnflacne sehr stard ausk-hit. aoer<br />

diese Tendenz nur noch aboeschwächt zutaoe. " So ---- zeichnet sich ~ --<br />

hier 2.6. der Voikspark ~Lngfemheide OJrch nieorge, die Spanauch<br />

von den benachbarten bebauten Arealen thermisch belastet<br />

W ro. Typisch ist dle Angiecnung der Tagesgänge am Vormittag.<br />

aauer Altstadt durch nohe Worte aus. D'e Meßfanrt am 15.9 1981 D e ;berwarmung der bebaJten Flacncn fallt aß Tage weniger<br />

laßt sogar. wenn aJch mjt starn gedämpften horizonra en Graden- SlarkaJs, ~vooelaoerimallgeme nendasidaxm~m envas wo tcr n<br />

ten, eine gegenia~fige Charakteristik erdennen Hier treten enge den hachmiltag verscnooen wird.<br />

Parks sogar durch etwas geringere Dampfdruckwerte als ihre bebaute<br />

Umgebung hervor. Offensichtlich spielen besonders bei der Ausden Meßfahrten iäßtsich inVerbindung mit derartigen langjäh-<br />

IetztgenanntenSituationandereFaktoren wiez.6. nächtlicherTau- rig betriebenen Kiimastationen auch eine flächendeckende Chafall<br />

in den ausgekühlten Parkanlagen sowie anthropogene Was- rakteristikdesstädtischen Kiimasableiten (HORBERT, KIRCHGEserdampfzufuhrinden<br />

bebautenBerelchen(Kf2-Verkehr, Industrie ORG, V. STÜLPNAGEL 1986).<br />

und Kraftwerke) eine Rolle.<br />

So zeigt die Verteilung der Mineltemperaturen des Jahres 1982<br />

Die gleichzeitig gemessenen CO-Konzentrationen lassen nsbe- iAOb.3.foigende Seile) beachtliche Unterscniedezwiscnender In-<br />

Sonoere am 4.9.1981,aoer auch abgescnwacht am 12.8.1981 oi- nenstadr Jnd den A~ßenbezirken von Berlin Die nöchsten Werte<br />

ne Korrelation m tder Jberwarmung erkennen. Inden 0 cntoebau- DisLber l2'Ctreten im dicht bebauten Sladtzenlruma~f. wänrend<br />

ten uno tberwarmten Bereichentretonauch in oer Rege. oie höch- das Jmlana großfiachg nJr 8 - 8.5'C erreicht In gelänoei< imasten<br />

Kfz-Emissionen auf. Sowohl die WBrmeenergie als auch die tiscnextremen Lagensino wenigerais8'Czuerwarten. Besonoere<br />

8e:menaunoenderLuftunterlieaen denselben.inderStaotabern<br />

, ~~~ ~~<br />

der ~ e Gbehinderten i ~ustausChvorgängen.<br />

Die Temperaturunterschiede innerhalb eines Ballungsgebietes<br />

sind in austauscharmen Strahlungsnächten besonders stark ausgeprägt<br />

(Abb. 2). In Beriin können zwischen der Innenstadt (=B.<br />

BeoeUtLng erlangen n d eser Darstellung die Gr~nnSchon (2.6.<br />

der Große Tiergarten) im innerstädtischen Bereich, die zu einer<br />

Auflockerung der sonst geschlossenen Wärmeinsel führen. Eine<br />

vergleichbare Charakteristik ist auch im langjährigen Mittel fest-<br />

.tPilhar - .- . - -.<br />

Mommsenstraße) und den anthropogen weniger belasteten~u- In diesem Meßprogramm konnten auch flächendeckende Karten


Abb. 3: Mittel der Lufitemperatur PC) in Beriin (West) in 2 m Höhe im Jahre 1982<br />

f~r die relative i.uftfe~chte,oen Dampfor~cd Jnddiefir diescnwu- Die teilweise starke Verändemnq des Klimas innerhalb des Stadtie<br />

Charakter stische Aqbivalenttemperatur erstcdt weraen E ne<br />

~ ~<br />

gebietes laßt eine ~hgrenzun~;n vcrsch:eoene Klimazonen zd<br />

entsprechende Darsteiiuna der Windverhältnisse ist oroblemaiisch<br />

una WJrde daner nur iber die a gemeine WfndcnaraMerisrid<br />

der verschiedenen F achennuizungen erre cnt Ibmweitatlas Ber-<br />

Aus oen Temperat~rwenen konnen LLm Beispie. die Neigung bestimmter<br />

Siaatteilezur Ubern'tzuna,die nach1 iche Aokuhiuno ~ n d<br />

~ ~-~ -<br />

die Frostgefährdung flächendeckend abgeleitet werden, während<br />

lin 1985)<br />

die gemessenen Feuchtewerte mit der Temperatur ein qualitatives<br />

Hinsichtlich der Windgeschwindigkeit Iäßt sich demnach feststeiien<br />

(Abb. 4). daß sowohl die dicht bebauten Bereiche als auch Gebiete<br />

mtt nohern 0oerf.acnenversiegel~ngsgrad Ln0 geringem<br />

Grünflachenanleil tags una nachts re a1.v hohe W ndaescnw nd a-<br />

Maß der Schwüiegefährdung liefern. Unter Berücksichtigung dieser<strong>für</strong>dasStadtkiimawichtigen<br />

Faktoren können dieZonen stadtklimatischer<br />

Veränderungen wie folgt beschrieben werden (Abb.<br />

5):<br />

keiten aufweisen. in deraufaeiockerten und offenen Bauweise ~~ --- At Zone 1 umfaßt im wesentlichen Grünland, Äcker, locker bebaute<br />

nöherem Vegeial oncante (werden die Windgeschwindigkeften<br />

dagegen tags una nachts auf verg eichweise mittlere Dis niedriae<br />

~ ~ ~- =- --<br />

lanaedmatische Extrem.agen. D e nacntl che AbkLnlung und Oie<br />

Wene redL21ert Ebenfa 1s geringe W ndgeschw ndiq6e ten treten Frostgefanrd~ng sino hoch, wooei dic Wnlagebete nier weniger<br />

tags Lnd nachts in a len waldart gen Gr~noerelchen sowte in R n-<br />

nenlagen auf. Dieoffeneren Grünflächen zeiaen - taasüberdaaeaen -<br />

mittiere bis sehr hohe, nachts allerdings nur geringe bis mlttyere<br />

Jnd diegeiande~limatiscnen Extrerna(z.B oHone Senken)star&er<br />

in Erschein~ng irelon. D!e SchwClegefahm~ng st allgemen gerng<br />

Die Red~z erung der Winogeschsinoiq


während GrünlandundÄckertagsmäßige bisgeringe, nachtsaber<br />

durch die Stabilisieruns - der bodennahen Luftschicht mäßige bis<br />

hohe Reduzierungenerfahren.<br />

Zone 2 weist hauptsächlich die stadtrandtypischen Nutzungen<br />

(lockore BeoaLung, K.eingärien. Park, ~ldihafen) sow e große<br />

Wasserflacnen und Anhohen a~i. nior ist die nächtliche AbkChlJng<br />

und aucn Oie Frostgefanrd~ng als maßig. die Scnuu egeianrdung<br />

als maßig b s gering einzJsrdfen. Die Reduzierung oer Windgescnwsndigkeii<br />

sl senr unierschiedlich.<br />

~~ ~<br />

Steotrand mit starker verdichteier Bebadung sow e aJch kleinere<br />

GrCnanlagen ~ n Slaotbrachen d<br />

in der Innensraoi. D e nachtliche<br />

Abkih ung Lnd die Frostgefanrd~ng n dieser Zone sino gertng.<br />

wanrcnd d!e SchwulegefBhrd~ng sehr ~ntersch~eolicha.sfa it.Die<br />

Red~zlerJna der Winoqeschwinoiqkeit ist tags ~ n nacnrs o maßg<br />

bis sehr gerrng.<br />

Zone4umfaßt ausschließlich den Innenstadtbereich. Hier sinddie<br />

nächtliche ~ ~ Abkühluna " und die Frostaefährduna " im Veraleich zu<br />

aen anderen Zonen sehr gering Dagegen sl d.e Scnwu egefährddng<br />

'm grOßtenTe vonZone 4 a s hocneinzustufen Die Windgeschu,tno'gke<br />

tsreouzier~ng ist iags als mäß'g bs gering, nacnts<br />

ener als mäßig b s sehr gering anzusenen H er treren oitma s Kanaiisierringen<br />

des Windfoldes Lnd Dhsenelfekte a ~f.<br />

Dieog Kiimaeigenscnaiten könnenf~r Berlin(West)ook imaisch<br />

bewertet Lnd zLmindesl in dem vor1 egenoen Maßsrao n oer Planuna<br />

berücksichtiot " werden. Für kleinraumiae klimarelevante Planungsfragen<br />

sind in der Regel jedoch Einzeluntersuchungen erforderlich.<br />

3 Maßnahmen zur Verbesserung des Stadtklimas<br />

In diesem Zusammenhang muß die Frage aufgeworfen werden,<br />

wie sich diese klimatischen Nachteile innerhalb von Städten und<br />

Ballungsgebieten möglichst weitgehend vermeiden lassen. Sehr<br />

schwierig ist es, derzeit vorhandene klimatische Belastungen abzubauen.<br />

Günstiger sieht es aus, wenn bei Sanierungen und bei<br />

neuen Bauvorhaben klimatische und lufthvaienische Gesichtspundeg<br />

eich ßerucks chtigungfinden E n weient cner GesichtspLndder<br />

61 maverbesserung - llegtdartn.moqlicnst V el Gr~n n der<br />

~<br />

Stadtzu belassen oderneu anzulegen und vor allen Dingen die Beiüftung<br />

der jeweiligen Bau- und Vegetationsstrukturen zu gewährleisten.<br />

Gestaffelt nach ihrer Wirksamkeit sollen hier einige wichtige<br />

Maßnahmen aufgeführt werden:<br />

- immissionsirele Ausgleichsflächen im Stadtrandbereich,<br />

- Be- und Entlüftungsbahnen, die von dort konzentrisch möglichst<br />

weit in die Stadt reichen,<br />

- Vermeid~ng von Ström~ngshindern ssen, um Oie nacntl chen<br />

KaltlultrLflLssC nicht zd behmdern,<br />

- möglichst große und vernetzte innerstädtische Parkanlagen,<br />

- Begrünung von Platzen und Straßen ohne zu starke Behinderung<br />

der Belüftungsfunktionen und<br />

- Begrünung von Fassaden, Dachflächen und Innenhöfen.<br />

An dieser Stelle kann die Wirksamkeit solcher Maßnahmen nicht<br />

im einzelnen dargelegt werden. Jedoch sollen einige Beispiele die<br />

Möglichkeiten einer Klimaverbesserung aufzeigen.<br />

Die wirksamsten Verbesserungen der stadtklimatischen Situation<br />

können von den an der Peripherie der Städte gelegenen Freiräu-<br />

men ausgehen.Allerdingsspielen die Reliefverhältnlsse, die Vege-<br />

tationsstrukturen und die Bebauungsdichte in den Ubergangsbe-<br />

reichen zwischen Stadtkern und Umland eine erhebliche Rolle.<br />

Abb.4: Mittlere Windgeschwiodigkeiten (m/s)in2,8mHÖhe<strong>für</strong> verschiede-<br />

ne Flächennutzungen am Tage und in der Nacht (Mittel aus 29 Tages- und<br />

Nachtmeßfahrten 1980-1984)<br />

Zone se,dtklimatiashe Gcbietc mit b~sondera turhu-<br />

, Li".<br />

2 0 geringe<br />

.asige<br />

i 0 keine hohe SchalcgefXhrdung<br />

4 U hohe<br />

gelsndeklilarisshe Extrem-<br />

,""-"<br />

Abb. 5: Stadtklimatische Klimafunköonen in Berlin (West)<br />

(HORBERT, KIRCHGEORG, Y. CTÜLPNAGEL 1986)<br />

67


nächtlichenAbwindaufgrundderfiachenTalneigung,der Behinderuna<br />

durch dichte Bau- und Veaetationcstrukturen und des ~~~ kleine- ~ ~<br />

-<br />

ren Ka tlLhe nlLgsgeb eleszL einer Sragnation oer Siromung dnd<br />

oamii zu einer größeren Haufigkeit wehender Winae.<br />

9 ' 1 ' 1 ' 1<br />

D e Ranobeding~ngen. unter denen s'cn im Onertal Berg- und Tai-<br />

W nde aLfoauen. treten mii eher HäJfigkeit von ois ZL 20 Prozent<br />

auf und decken damit aber auch die Anzahl der sonst aus-<br />

taJscharmen Wener agen ab Somit erg bt s cn nier eine wertvo le<br />

Uno notwendige Rel~hungsfunktion fJr alesos be astete Gebiet<br />

_V I Dleszeiatsich auch an den aemessenen Windaeschwindiakeiten.<br />

während sich der normale"~a~esgang im ungestörten ireiland<br />

durcheinMaximum inden Mlttagstundenauszeichnet,wird im EinrsxE?%q<br />

I zuasbereich - des Okertales einweiteres Maximum in den frühen<br />

Morgenstunden Cberlagert, das um so aJsgepragier ist, .e näher<br />

slchoer Standonanaer Taloiinunq oefinoel D eodrch oenKa tiun-<br />

1 abfluß erzeuoten ~indaeschwindiokeiten - ~ können ~ ~ an ~~~ wlndschwa- -~<br />

chen ~trahlu~gstagenieitmehrals 10 m/serreichen,wobeidurch<br />

die große Rauhigkeit der waldertiaen Veaetationsbeständw das<br />

~aximum in Ca. 40 m none iegt ( MU-LER~~~~). m scnwach geneigten<br />

Tal oer Aoz~cht treten Geschwindigkeiien von weniger als<br />

1 m/saLf,sodaß h erstaanierenoeKaltluhzwarz~eineroetracntlichen<br />

~emperaturerniedigung, aber gleichzeitig zu einer hohen<br />

lmmisslonsgefahrdung führt.<br />

Abb. 6: Häufigkeitsverteilungw der Windrichtungen einschließlich der An-<br />

zahl der drehenden Winde (%) in 10 m Höhe bei auslauscharmen Wetterla-<br />

gen im Sommerhalbjahr 1986 an ausgewählten Meßstandorlen im Bereich<br />

von Goslar-Oker<br />

Selbstscnwach geneigteTa er oder eoone Be Atungsbannen. d e<br />

in Rahning Stadt ver aufen. konnen rlimatische .nd l~ffhvqieni-<br />

sche Entlastunaen bewirken. wenn diese Bereiche offen sir&ktu-<br />

~ ~-<br />

riert sind (BLUME HORBEFC( HORN, SUKOPP 1978). Begünstigt<br />

wird diese Funktion im allgemeinen dadurch, daß die durch die<br />

Die Belüftungsfunktionen innerhalb des untersuchten Gebietes<br />

lassen sich auch durch die Lufttemperaturen an den jeweiligen<br />

Standorten belegen. So zeigen die monatsmittleren Tagesgänge<br />

der Lufttemperatur besonders lm Sommer einen recht unterschiedlichenVerlauf<br />

(Abb.7).ImoberenOkertal (Station 1 inAbb.6)<br />

sorgen neben der höheren Lage in den Tagesstunden die Bewaldung<br />

und in den Nachtstunden die durchfließende Kaltluft <strong>für</strong> die<br />

niedrigsten Temperaturen im gesamten Stadtgebiet. Im tiefergeiegenen<br />

und dichter bebauten mittleren Okertal (Station 3) sind mit<br />

einer starken übe~lärmung besonders am Tage ausgeprägte<br />

Überhitzunp der Stadt konvektivaufsteioenden Luftmassen durch<br />

~~~ -- -<br />

kjhlere und.rnmiss!onsfre e Luft aJs o& A-ßenbereichen heraus<br />

ersetzt werden (F uwindeiien).<br />

stadtkiimatische Effekte erkennbar. DieTemperaturÜberhöhung in<br />

den Nachtstunden ist dagegen wesentlich geringer, als dies die<br />

Randbedingungen (dichte Bebauung, Versiegelung, Industrie) er-<br />

Wanen lassen. Inder ebenfallsdicht bebauten.aber klimatologisch<br />

D e wirkLngsvo.lsie Dynamik bei solchen Wechselwirk~ngen Irin<br />

jedoch durcn Täler auf. d e ein großes Kaltliifteinz.gsqeb et bcsiizen<br />

und mit einem ausreichenden Gefälle in den ~tadtl


sentlicn trockener waren. Die Aohanggkeit der re ativen Feucnte<br />

von oer Temperat~rditferenzier~ng im Ge anoe wird d~rch die allaemein<br />

oerinaen DamDfdruckunterschiede bestätigt Das Verteiingsm~iterdes~ampfor~cksin<br />

der vie falttg strui


im Rahmen der diskut enen Temperat~r- Ln0 FeLchtemessLngen AJS zahlreichen Jnters~cnungen. die am Fachgeoiet Bokl'matow~rden<br />

z~satziicn Oie entsprecnenoen Winogescnwnoigkciten og e der Techn scnen Lniversitat Ber n ourchgefjhrt wurden hat<br />

und Winorichtungen regislrien. Es zeigte sicn neroe, oaß das V. STULPNAGEL (1 987) f ~r de Rechweite oer klimatischen ALS-<br />

Windfeio n oer bodennahen LLhschicni dLrcn das senr Lnler- WfkJngen mehrere FolgerLngen gezogen:<br />

schiedliche Relief desstadtkörpers und durch diedamitverbundenen<br />

horizontalen und ~irkulationssysteme bestimmt<br />

wird. Die starke Kanalisierung des Windes durch die Straßenzüge<br />

1. In der Regel ist die klimatische Reichweite um so größer, je größer<br />

die Grünfläche ist.<br />

führt oftmals zu einer deutlichen Erhöhung der Geschwindigkeit<br />

Im unmittelbaren Bereich der Grünflächen ist dagegen eine starke<br />

Verminderung der Beiüitung zu erwarten. Diese ,,WindSchutzwirkungu<br />

wird durch die meist lockeren Vegetationsstrukturen von innerstädtischen<br />

noch verstärkt Bei austauscharmen<br />

Wetterlagen fuhrt die dort gebildete bodennahe Kaltluit zu einer<br />

zusätzlichen Stabilisierung der bodennahen Luftschicht.<br />

2. An der Leeseite der Grünanlage ist die Reichweite meistens<br />

größer als an der Luvseite.<br />

3. Höhere Windgeschwindigkeiten vergrößern häufig die Reichweite.<br />

- 2. und 3. sind darauf zurückzuführen, daß dem dynamisch<br />

bedingten Austausch durch die großräumige Luftströmung<br />

einegrößere Bedeutungzukommtalsdem thermisch bedingten.<br />

Wichtig ist die Frage, wieweit die günstigen klimatischen Eigenschaiten<br />

des Tiergartens in die dichte Bebauung hineinreichen.<br />

Die Ergebnisse zahlreicher Messungen ergaben,daß die Führung<br />

der Bahnlinie auf einem hohen Dammden Austauschder Luftzwischen<br />

Tiergarten und Umgebung nach Norden, Nordwesten und<br />

Westen verhindert Lediglich an den Unterführungen wird ein Austausch<br />

zugelassen. Dort allerdings konnten zum Teil erhebliche<br />

Reichweiten beobachtet werden. So erstreckt sich nach Westen<br />

entlang der Straße des 17. Juni die Wirksamkeit noch über den<br />

Ernst-Reuter-Platz hinaus, auf biszu 1 500 m. Nach Nordwesten in<br />

Richtung Alt-Moabit wurden 300 m, nach Nordwesten in Richtung<br />

4. ~nschlußanandereGrünanlagen,ÜbergangszonenvonRuderaiflächen<br />

(siehe südlicher Tiergarten) oder eine angrenzende<br />

lockere Bauweise mit hohem Grünanteil begünstigen die<br />

nairhui.sita . ...-, .-.<br />

5. DiekiimatischeWirksamkeitvonvegetationsbestandenenFreiflächen<br />

auf ihre bebaute Umgebung wird stark herabgesetzt,<br />

wenn die Freifläche unter dem Niveau der Umgebung (2.6. in<br />

Mulden oder Einschnitten) liegt wenn sie von Mauern oder<br />

dichten Randabpflanzungen umgeben, oder wenn die angrenzende<br />

Bebauung dicht und undurchlässig ist.<br />

Aitonaer Straße 400 m beobachtet. Nach Südwesten wird die<br />

Reichweite vom Zoologischen Garten begünstigt. So ließen sich<br />

hier Reichweiten bis 700 m. also weit über den Breitscheidplatz<br />

hinaus, beobachten. Nach Süden. entlana der Klinaelhöferstraße<br />

retcnte der Eint uß etwa 450 m weit weiter ost cn ro o e Reichwe~te<br />

nacn SJoen dJrcn oas vorgeagerte D p,omatenvfene begünstigt<br />

und kann biszu 650 m betragen. Nach Süden entlana der<br />

~ nasiungsstraße t<br />

Uno Potsoamer straße WJrden abgescnwichte<br />

AJswlrkJngen des Großen T ergartens nocn in 800 m Entfernung<br />

festgestellt.<br />

Bei der Forderung nach einer deutlichen Temperaturabsenkung im<br />

Veroleich zur Umoebuno - - und andererseits nach einer großen "<br />

Reichweite des Grünanlageneinflusses können sich hinsichtlich<br />

der Ausstattung einer Grünfläche (Niveaulage, Randabpflanzunq<br />

LSW) Konflikte ergeben So W ro die erste ~ order~n~ eher von tiefgelegenen.<br />

d e zweite von nochge egenen GrLnaniagen erfulli.<br />

Diese LonH Me s nd be großfiachiaen Parks wle oem Großen Ttcrgarten<br />

gering und nehmen aber m t aunehmenoer Flacne ZJ Bel<br />

keinen Grinanlagen muß ein Pmzeß oer Opt m erung angestrebt<br />

werden, damit beide gegensätzlichen Forderungen so gut wie<br />

12. 11. 1982 Wind: 2.0 mls<br />

möglich erfüllt werden können.<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> sinnvolle klimatische Funktionen einer Parkanage<br />

ist ;i lerdings. oaß solche Flachen nicht durch andere NJIzdngen<br />

idhhygienisch be astet weroen.De KaitluftbiidJng fuhrt in austauscharmen<br />

Strahlungsnächten zu einer zusätzlichen Stabilisierung<br />

der bodennahen Luftschicht. Ganztägiu vermindern die Vegetationsstrukturen<br />

den Luftaustausch.<br />

11. 11. 1982 Wind: 0.9 mls<br />

A<br />

Wie problematisch sich die Austauschbedingungen im schlecht<br />

belüfteten Veaetationsbereich des Tiergartens auswirken können.<br />

ze gen ~ ~-~iss~ngen, ofe sowohl im offenen Berefcn der s"diich<br />

herangefjhrten Potsdamer Straße a!s auch in oeren Fortserzung<br />

im Bereich der Entlastunosstraße im veoetationsbestandenen eil<br />

des~ier~artensund bei&nem~erkehr&~l~ommenvonca 50000<br />

Kfz pro Tag inden Nachm nagsstundenourchgef~nri wdroen(Aub.<br />

101<br />

Schon bei mäßig austauscharmen Wetterlagen bauen sich gegen-<br />

40- überderdichtbzw.offen bebauten Stadtstraße im Tiergarten selbst<br />

30-<br />

- bedingtdurchdieeinsetzendeKaltluftbildunginBodennäheund<br />

die Windreduziemng der Vegetation - sehr hohe Schadstoffkon-<br />

zentrationen auf. Bei extrem austauscharmen Wetterlagen erhö-<br />

hensich diese Werte beträchtlich. Anzumerken ist, daß der Verkehr<br />

20-<br />

zwischen dem Landwehrkanal und der Spree relativ konstant<br />

bleibt. Die hohenCO-Belastungen im Norden desTiergartenswerden<br />

durcheinestark befahrene Kreuzung im Bereichder Spreeer-<br />

10-<br />

zeugt. Diese hoheverkehrsbeiactung im Tiergarten schädigt nicht<br />

nur die Böden und die Vegetation in einem breiten Streifen beiderseitsderStraße,sondernführtdurchden<br />

hohenLärmpegeizusätz-<br />

0, [ich zu einer weiteren Einschränkung der Erholungsnutzung.<br />

0<br />

I<br />

~anoi 1<br />

dichte 141 offene I bewaldet<br />

2 Spee 3km<br />

I ollen I+ 1 ,I offen I<br />

Bebauung &bouung Tiergarten 3.3 Dicht bebaute Bereiche<br />

Abb. 10: COKonrentration auf einer Nord-Süd-Verbindung durch denTiergarten<br />

und seine Umgebung beiverschledenen wetterlagen in ~ (west) ~ ~ Die l Entlastung i ~ von Ballungsgebieten durch möglichst große inneram<br />

11. bzw.12.11.1982 städtische Freiflächen ist klimatisch und ökologisch besonders


wirkungsvoll. Allerdings erfordert die begrenzte Reichweite soicher<br />

Anlagen weitere qrünplanerische Maßnahmen innerhalb der<br />

dicht bebauten Areale. Hierzu gehören die Beqrünung von Stadtplätzen,<br />

Straßen und Bauwerken. Die Begrünung von Fassaden,<br />

Dächern und Innenhöfen wird sowohl im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen<br />

alter Bausubstanz als auch bei ~eubauvorhabei in<br />

zunehmendem Maße diskutiert und angewendet<br />

Hinsichtlich der Fassadenbeorünuno stehen u.a. die überleaungen<br />

im Vordergrund, daß dieWklimat;sche Wirkung positiv einzuschätzen<br />

isi ohne jedoch - wie bei der Anpflanzung von Bäumen<br />

-den ~uftaustausch in enaen Straßen und Höfen zu beeinträchtigen.<br />

Biologie und Funktion von Kletterpflanzen werden bei verschiedenen<br />

Autoren beschrieben. Sehr umfangreiche Untersuchunaender<br />

klimatischen Wirksamkeit wurdenvon BARTFELDER<br />

dno ÜOHLER 1987 n Ber in durcngefünn Zusammenfassena erqaoen<br />

sicn neroei folgende Aspekte<br />

Durch d e Veqetationsscnicnt wird vor der Wano eln e genes Bestandeskl<br />

ma erzeugt. aas von oer Pflanzenart. der Str,ktJr, dem<br />

Alter sowie den ortlichen Ran0bed:naunoen - - iExoosit , . on. Bescnattunq)<br />

geprägt ist.<br />

Die TemDeraturen an unbewachsenen Hauswänden zeiaen ein<br />

vergleichsweise hohes Maximum in den Mittagstunden und einniedriges<br />

Minimum in den Nachtstunden, während unter der<br />

Wandbearünuna wie bei einem Waldklima beide Extremwerte aedämpft<br />

sind. Besonders in den Abend- und Nachtstunden werden<br />

durch die Vegetation die Ausstrahiungsverluste gemindert. in den<br />

Mittaastunden dürfte die durch die Transoiration verursachte Verdunsiungskälte<br />

eine Rolle spielen. Die abkühlende Wirkung der<br />

Vegetationsfiäche trittaufgrund derguten Austauschbedinqunqen<br />

in einiaem Abstand vor der ~eaetationsfläche "<br />

nicht mehr so deutlieh<br />

in Erscheinung.<br />

In den Wintermonaten wirM sich die Wandbearünuna als wirksamer<br />

Kältesch~tl aus, aa aer Warmeiluß aLs dir wand heraLs vermindert<br />

wird D es aLßerl sicn n etwas notieren Ooerflacnenremperaturen<br />

sowohl der Innenräume als auch der Außenwände. Bei<br />

unbelaubten Kletterpflanzen sind derartige Effekte. wenn auch mit<br />

geringeren Beträgen, ebenfalls erkennbar.<br />

Inw.eweit OJrch eine WandbegNnunq der Wassordampfgehall<br />

und damit mogi cherwe.se die Schwjleqefanrd~ng m hahoere cn<br />

ansteiaen kann. ist noch nicht aanz eindeutia abzusehen. Noch<br />

nicht ibqeschiossene versuche zeigen, daßelne Erhöhung der<br />

FeuchteproduMion durch Transpiration und die damit verbundene<br />

Abkühluna insaesamt keine Verschlechteruna der Schwülesitua-<br />

tion bewirien (HORBERT KÜSTER, SCHEIT i988).<br />

Die Windoeschwindiakeitwird vor den bearünten Wänden durch<br />

die erhöhie ~auhigkeit etwas herabgesetzt. Jedoch erfolgt keine<br />

Beeinträchtigung der Austauschbedingungen, wie dies bei einer<br />

Anoflanzunavon Bäumen imNahbereichvon Wänden 1u.a. inStraßen<br />

und Höfen) der Fall ist Vielmehr fördert die Wandbearünuna -<br />

aie Abiagenng una Bindung von L~ftverunre niqunqen. nsbesondere<br />

von Feinstadberi So konnten n Berlin crhcbliche Ab agerungsraten<br />

(BARTFELDER, KÖHLER 1987) festgestellt werden<br />

Ein weiterer Faktor zur Verbesserung des Stadtkiimas kann in der<br />

Begrünung von Dachfldchen gesehen werden. Die sommerliche<br />

Aufheizung von Dächern hängt sehr stark von der Farbe des verwendeten<br />

Materialsab (JAEKEL 1990).So kommtes bei schwarzer<br />

Dachoaope zu Oberilächentemperaturen von nahezu 70' C. Die<br />

fast vollstanaige Aosorption der einfa enden Strahl-nq ~ nmogi d -<br />

cherweisedle sch echre Warme eii~ng durch isol erenoe Mater a-<br />

lien sind hier die eigentliche - Ursache. Schon eine gut reflektierende<br />

Kiesscnutt~ng rod~z en die Ooerf ä~hentempe~at~r Am gLnstigstenvernaltensicnoeqrunieDacner<br />

wooe o e Art oer PI anzen<br />

und deren Bewässerung eine große Rolle spielen.<br />

Die Oberflächentemperatur bestimmt die Erwärmung der angrenzendenLuftschicht<br />

Allerdingssorqtderim . . Dachbereichverstärkte<br />

Austausch <strong>für</strong> eine Durchmischunq mit benachbarten Luftschich-<br />

ten, so daJ3 hier ein ständiger Ausgleich erfolgt Deshalb ist der<br />

Nachweis der im Dachniveau erzeugten Erwärmung der Luftetwas<br />

schwierig, obwohl die überwärmten Dachflächen zur Ausbildung<br />

der städtischen Wärmeinsel insgesamt einen beträchtlichen Beitrag<br />

leisten. Eine weitgehende Begrünung von Dachfiächen istaus<br />

klimatischer Sicht zu emofehlen. Jedoch muß die oositive Auswirk~ng<br />

auf oen wegen oer ungJns1 qeren AustaJschbeoinqLngon<br />

srarder belasteten SiraRenraum als beqrenrt anqesenen werden.<br />

Allerdinasfördert die Bearünuna von Dachflächen die Abiaseruna - -<br />

bzw. Bindung von schadgasenind besonders von Feinstäuben.<br />

-<br />

Zur Verbesserunu der Situation des Wohnumfeldes in klimatisch<br />

belasteten Städten gohon nooen aer Begr-n~ng von Freira~men,<br />

Staoiplatzen 1.10 Straßen a~ch d e Gestatung Szw aie Vegeiatlonsausstattuna<br />

von Innenhofbereichen. Gerade bei der qegenwärtig<br />

sehr aktieilen lnnenhofsanierung werden die baülichen<br />

Veränderungen (Entkernung) und die Verwendung von Grün besonders<br />

intensiv erörtert. Bisheriue - Untersuchunuen - zeiuen. - daß<br />

scnon die V elfa tiq*eit oer Baustrunturen Jno deren kl matischor<br />

Einfluß eine want tative Abschätzung der zLsatzlicnen Wirk~nq<br />

von Begrünungsmaßnahmen überdecken.<br />

Temperaturmecsungen in verschiedenen Innenhöfen im näheren<br />

und ~ ~ weiteren Bereich der Freifläche Görlitzer Bahnhof in Berlin-<br />

Kre~zberg erqaoen n Abhängigke'f von Größe, Beba~~nqsslruk-<br />

ILr Uno Vegetationsausstattung erheb che Jnterschieoe (HOR-<br />

BERT. V STU-PNAGEL. WELSCH 1986). Z L Verqle ~ cn sinn in Tabe<br />

le 2 d e an dont nuied cn req strierenden Stalonen qemessenen<br />

m neren Maxima und minleren M'nima zu der abf aer Freifläche<br />

desGöriitzer Bahnhofes befindlichen Station in Beziehung gesetzt.<br />

Station 1 2 3 4 5 6<br />

Zeitraum<br />

(19851861<br />

absoluter<br />

Wert<br />

mittleres Maximum<br />

Abweichungen<br />

August l' 23.3 -1.7 10.8 +0.4 -2.1 +0.6<br />

September 19.0 -1.7 0.0 -0.5 -1.6 -1.3<br />

Oktober 13.7 -1.6 -0.6 -0.5 -09 -1.0<br />

November 3.6 -0.1 t0.6 -0.6 t0.6 +0.4<br />

Dezember 6.6 t0.3 t0.8 10.4 t0.6 t0.4<br />

Januar 1.1 +1.0 +1.1 1 il.2 +0.9<br />

mittleres Minimum<br />

August 14.7 +1.0 -0.3 -0.2 t0.4 +O.S<br />

September 9.4 +2.6 12.0 +2.0 +2.5 f2.7<br />

Oktober 6.2 f2.2 t1.4 11.7 +2.5 +2.4<br />

November -1.2 +1.4 +1.8 tl.2 C2.Z C2.1<br />

Dezember 21 1.8 +1.6 +1.6 c1.3 C2.0 +1.9<br />

Januar -3.2 +1.9 +2.1 11.7 t2.3 t2.2<br />

1) 19.8.-31.8.; 21 1.12.-18.12 und 29.12.-31.12.<br />

Station 1: Gbrlitzer Bahnhof, Brachfläche, Gewerbe<br />

Station 2: 1. Hinterhof, 90 m', versiegelt, geschlossene<br />

6-stsckige Randbebauung<br />

Station 3: 2. Hinterhof, zum Teil begrünt, keine geschlossene<br />

Randbebauung<br />

Station 4: versetzter Grundriß, 520 ma, 70 8 begrünt, 3 bis<br />

5-stbckige Randbebauung nicht geschlossen<br />

Station 5: langgestreckter Hof (30 x 9 ml, unversiegelt, geschlossene<br />

5 bis 6-stbckige Randbebauung<br />

Station 6: mit NachbarhUfen 680 m2, stark versiegelt, 4 bis<br />

5-stöckige Randbebauung<br />

Tao 2 Aoweicnungender rn tl eren Extrernweneoer LLfiternDerai~r('C) n 2<br />

rn clone n verschiedenen nnennotm von denlen gen 8.1 einer oenacnaartsn<br />

Frelacne (Slat on 1) in Bei in-Kre.zberg


Bei der GegenübersteiiJng oer Stationen 2 bis 6 ~ nder d Siation 1<br />

als relativ JnoeeinflLRten Siandorl innernaib des Untersuchungsgebieteszeigtsich,<br />

wie weitdie baulichen Faktoren Einfiußauf das<br />

i&mperatu&rhalten nehmen.<br />

Ofiensichtiichisf daßdleinnenhöfeim Sommerund Herbstqrund-<br />

sätzlich ein geringeres Maximum und ganzjährig eine geryngere<br />

Abkühlungsrate als dieoffeneStation auf dem Gelände desGörilt-<br />

Zer Bahnhofes zeigen. Die tägiicheTemperaturampiitude wird so-<br />

mit erheblich gedämpfi im Winter allerdingsführtdie anthropoge-<br />

ne Wärmezufuhr,aberauchdie geschützte Lagezu eineraiigemei-<br />

nen Anhebung des Maximums in den Höfen.<br />

im Durchschnitt zeigen dievegetationsbestandenen offenen Höfe<br />

3 und 4 die größten nächtlichen Abkühiungsraten. d.h. die geringsten<br />

~ifferenzen zur Station 1. Bei der ~uioräouno des mitierin<br />

Maximus ist besonders die Qa~er der Besonn~ng von Bede~tung<br />

Dasich bei lnnenhofen zLsatzlich die RJckstrah Lng der besonnten<br />

Fassadenaumrirb können bei den entsprechenden~tationen<br />

3 und 4 höhere Maxima als an der Station Görlitzer Bahnhof erreicht<br />

werden,<br />

Enge, unzureichend besorinte Standorte wie an der Station 2 und<br />

an der Station 5 bleiben daher im Mawimum mit bis zu 2,I0C be-<br />

trächtlich unter den Werten des Freiraumes(Stati0n 1). Die stark re-<br />

duzierte Ausstrahlung der engen Höfeführtzu einer geringen Ab-<br />

kühiungsrate und damit zu einer Anhebung der Temperaturmini-<br />

ma An austauscharmen Strahiungstagen erhöhen sich die 0.g.<br />

Temperaturunterschiede beträchtlich.<br />

eine Rolle spielen. Auch weichen die Dampfdruckverhäitnisse der<br />

vegetationsbedeckien Höfe nicht signifikant von denen in den vegeiai<br />

onslosenao er inden~ofenöltmais höhere~ampfdruc6ist<br />

ledochme st voneiner niedrigeren Temperatur oegle~tetsodaße -<br />

ne Schwüiegefährdung zumindest gegenüber -. dem Straßenraum<br />

nicht unbedingt gegeben ist.<br />

Die Windgeschwindigkeit wird besonders in engen Höfen sehr<br />

stark reduziert so daß hier die Belüftung außerordentlich proble-<br />

matisch ist. Größere Hafe werden besse;beiüftet ZU einem weite-<br />

ren Anwachsen der Windgeschwindigkeit führen geöffnete Tor-<br />

durchlässe und Düseneffekie zwischen eng stehenden Häusern<br />

und Baulücken. Neben den horizontalen Windkomponenten treten<br />

je nach Windrichtung oder Besonnung mehr oder weniger starke<br />

Auf- und Abwindkomponenten auf IHORBERT. V. STÜLPNAGEL,<br />

WELSCH 1986).<br />

in engeren Höfen konnte die Ausbildung von bodennahen Kaitiuft-<br />

schichten sehr ofl beobachtet werden. So eroaben Messunaendes<br />

"<br />

vertika en Temperaturgradienten bis in eine Höne von 20 m elne<br />

Temperaturzunanmo von 3.5' C. Die Ausb ldung solcher stabler<br />

Luftschichtunoen - zumai während der taoesitunden - behin-<br />

"<br />

dert einevertikale Durchiüftung erheblich. Durch elne ausreichen-<br />

de Besonnung lassen sich derartige Erscheinungen vermeiden.<br />

Große.starkverschattende Bäume können deshalb nur in weiträu-<br />

mig dimensionierten Höfen empfohlen werden.<br />

Die luithvoienische Situation kann auforund der schlechten Austauschbedingungen<br />

besonders in engen Höfen problematisch<br />

sein.Sowurden in Kreuzberg in einigen der0.g. Höfe in der Heizpe-<br />

Soweit die Lurlieuchtedurch die relative Feuchte beschrieben wird. riode gegenüber dem Straßenraum erhebiich höhere SOnKonergibt<br />

sich in den Innenhöfen eine weitgehende Abhängigkeit von zentratlonen gemessen. Durch Abwinde gelangen offensichtlich<br />

der Lufttemperatur. Der besonders interessierende Dampfdruck Hausbrandemissionen in die tiefer gelegenen . . Hofbereiche. Die<br />

zeiote " in allen Höfen ein Maximum in den soWn Abendstunden UntersJchLngenzelgten aber aucn,oaß nachaem Oflnen oergrobzw.<br />

in den frühen Morgenstunden. - sowie ein Minimum in den Ta- Ren E ngangsiore die anfangs hone Belastung sehr schne I redugesstJnden<br />

Dies W derspr cht dem Verhallen uoer freien Vegeta- ziert wurde und sich derieniaen der näheren Umgebung .. anglich .<br />

t8onsflachen. so daß <strong>für</strong> oen Wasserdampfgehalt hier weniqer d e (Abb. 11). Die ~ei:ttun~dertibfed~rch ständig offene~ore oder lm<br />

pflanzliche Transpiration als vielmehr die-besonderen ~Ridver- Sanier~ngsla I aLch dbrcn Aulsiänderung eines Se tenfluge s äßt<br />

hältnisse und anthropogenen Quellen (Küchen. Bäder, ~eizuni) sich somit erhebiich verbessern


Zjsammenfassend konnen zLr VerbesserJng des KI mas ,n HOfen,<br />

in dichten Baustr~ktJren, aber auch im Straßenra~m foigenoe<br />

rlORBEm M. K RCrlGEORG. A (19801 Slaot* ima ~ n o nnersteol sche<br />

Fre raLme am Beisp el oes Großen Tisiganens in Berl n Ba~ue I rl 36<br />

Maßnanmen em~fohien werden<br />

(SOI e Stil~lbaweit rl 671<br />

- Vergrößerung der Höfe bzw. Bauabstände durch Entkernung<br />

HORBERT, M., KIRCHGEORG, A.. V. STÜLPNAGEL A. (1 983): Ergebnisse<br />

stadtkllmatischer Untersuchungen als Beitrag zur Freiraumpianung.<br />

zur Verbesserung der Besonnung und Belüftung.<br />

HISS. Umwellbundesamr Berlin.Te%te 18/83.<br />

- Verbesserung der Belüftung im Bereich der untersten Stockwerke<br />

(Tore, Aufständerung) oder durch Bauiücken.<br />

- Begrünung der Höfe bei ausreichender Größe durch offene<br />

Baumstrukturen kombiniert mit einer teilweisen Fassadenbegrünung.<br />

- InengenHöfenFassadenbegr¿n~ng,aberkeinedicntenBaumstruktLren,<br />

um den L~ita~stausch nicht z~ oenindern.<br />

- Dachbegrünung bei niedrig liegenden und ausreichend großen<br />

Flächen.<br />

BARTFELDER, 'und KOHLER, M.(1987): Experimentelle Untersuchungen<br />

zur FunMion von Fassadeobsgrünungen. Diss. Fachbereich 14 (Land-<br />

~chaftSentwicklun0I Techn. Univ. Berlin.<br />

-.<br />

BLUME, H. P. HORBERT, M. HORN, R. SUKOPP, H.(1978):ZurÖkologieder<br />

Großstadt unter besonderer Berücksichtigung von Berlin (West). In: Verdicht~nq~gebiete<br />

und ihr Umiand. <strong>Deutscher</strong> <strong>Rat</strong> <strong>für</strong> <strong>Landespflege</strong>, Hefi<br />

HORBERT, M., KIRCHGEORG, 4 V. STÜLPNAGEL. A (1986): Klimafor-<br />

schung in Ballungsgebieten. Geogc Rundschau 38, H. 2, S. 71-80.<br />

- -<br />

HORBERT M., KÜSTER, H., SCHEIT, C. (1988): Klimatologische Untsnu-<br />

chungen im Bereich der Pfianzenkiäranlage im Block 6 und an verschledenen<br />

Vergleichsstandorten in Berlin-~reüzberg. im Auftrage des SenatorsfOrBaU-undWohnungswesen,Berlin.Z~schenbeticht(nichtverö~.).<br />

HORBERT.M.CCHAPEL.C.v.STULPNAGEL(t991) Klma~nters~cn~ngen<br />

im Ranmen von Sanlcr~ogsmaßnanman in Gos ar-Oder Naruiscn~lz uno<br />

Landscnaftsplan~ng H 1, S 19-27<br />

HORBERT,M.,v.STÜLPNAGEL,A., WELSCH. J.(lQ86):Klimatisch-lufthygie-<br />

nisches Gutachten zur IBA. - Pianungsbereich Lübbener Str. 27-29<br />

(Block 129) in Berlin-Kreurberg. Im Auftrage der IBA - Betlin (nicht ver-<br />

ön.).<br />

JAEKELA.(1990):Mes~ungenderTemperaturvon künstlichen und natürli-<br />

chen Obertlächsn als Beitrag mr Stadtkiimatolagie und klimagerechten<br />

Planung. Dipl.-Arbeit Fachbereich 14 (Landschaiisentwicklung) Techn.<br />

Univ. Berlln.<br />

MULLER (1 985): in: Umweltschutz in Niedersachsen, Reinhaltung der Luh<br />

Heft 8. Hrsg.: Nledersächs. Min. f. Bundesangelegenheiten.<br />

Senator <strong>für</strong> Stadtenlwicklung und Umweltschutz Berlin (Hrsg.) (1985): Um-<br />

weltatlas- Berlin.Bd. !,Teil 4(Kiima). (Bsarbeitungdss Kartenteils: HOR-<br />

BERT - - . M. . KIRCHGEORG. A V. STÜLPNAGEL. A.).<br />

V. SILLP~AGEL A (1 987): KI maliscne Vethnderlngen in Ba i~ngsgebielen<br />

Lnier besonderer Rerucksicnlig~ng der Au% eicns*ir~.ng vor1 GrLnflbcnen.<br />

daraestel! an Benspie von Berlsn (Wes11 Diss Facnberech 14<br />

(~andsch~ftsentwicklung) Techn. Univ. Berlin.<br />

Der Müggelsee ist ein Teil der ausgedehnten Gewässersysteme in und um Berlin - vergl. Beitrag SCHELLEN-<br />

BERGER.<br />

(Foto: Schelienberger)<br />

73


SchallelsI~ngc<br />

pqel In dB (A)<br />

Michael J. Henkel<br />

lmmissionsschutzprobleme des städtischen Raumes<br />

1 Einleitung städtischer Regionen näher erläutert. der Stand der gegenwärtigen<br />

Diskussion dargestellt und mögliche Lösungswegeaufgezeigt<br />

Der Immissionsschutz wird meist in seiner großräumigen Bedeutung<br />

dargestellt. Lufiverunreinigungen, so heißt es. kennen keine<br />

Grenzen und folglich müsse der Schutz vor schädlichen Umweltwerden.<br />

einwirkungen a ~cn großräLmig angepacnt uno belr eben werden.<br />

Zah reiche in der Vergangenheit e ngeleitote Maßnahmen haoen<br />

2 Sport- und Freizeinärm<br />

dazu geführt. daß es bei verscniedenen Ldftscnadstoffen zu einer<br />

deutlicnen Verminder~ng der Gesamioelastung gokommen ist' .<br />

So hat vor allem d:e Belastung dar Bevolkerung o~rch Schwele -<br />

diox.o,SchweDstaub und Blei inden vergangenen Janren nicht nur<br />

im Ruhrgebler. sondern b~ndecweit deut ch aogenommen.<br />

Kritisch muß jedoch angemerkt werden. daß die erzielten Erfolge<br />

nicht den Blick auf die noch unbewältioten Probleme verstellen<br />

~~ ~ - ~ - -<br />

Sollten. DieSchaostoHoilanz beioen Stickoxiden .na beimKoh endioxid<br />

hat sch tmtz aller AnstrengJngen weter verschlechtert.<br />

AJC~ die glooalen Immtssionsprobleme - Stichworte wie ZerstörJng<br />

der Ozonschicht und g obale 6limadatastrophe mogen an<br />

dieser Stelle genügen -sind bislang noch ungelöst.<br />

Der Sport- Jnd Freize tlarm nat sich oinnen wen ger Jahre von etnem<br />

wenig beachteten Einzelfallprob em zu enem leohaft diskutierten<br />

Tnemenfelo enfwickeli. Daß es sicn oei dem d~rcn Soortund<br />

FreizeiteinrichtLngen neworgerufen Ldrm keineswegsLmgeringfügiga<br />

Bee ntrachtigungen . . hande t,mo~en . dieZanlen in Jbersicht<br />

iverdeutlichen.<br />

- ~<br />

Aufgrund der erheblichen Emissionen,dievon Sport- und Freizeiteinrchlungen<br />

ausgehen. verwunoert es, daßd e bundesdcutschen<br />

Gerlchte sich erst relai V spat mit derart gen Probemen befassen<br />

mußten. Als rechtlicher AusaanQsDunkt kann das Tennis-<br />

PlatzJrteil des Bundesgericntsnofsi~~dem Jahre 1982 angesehen<br />

werden3. in dem oas Gericnt die Unrersagung des Spieloe-<br />

Darüber hinaus darf nicht übersehen werden, daß im Bereich der triebs ourch Oie zustanofae Behorde in der Zeit von 2000 Lhr bis<br />

kleinräumigen Luftbelastungen die Situation in vielen Punkten von 7 00Uhr sowiean~onn-u~oFeiertagenvon 1300oisl500Lhrf~r<br />

der landesweit gemessenen Luftbelastung abweicht. So tragen<br />

beispielsweise - auf die gesamte Bundesrepublik bezogen - die<br />

von Kieinfeuerungsanlagen aus Haushalten und dem Handwerk<br />

herrührenden Luftbeiastungen beim Schwefeldioxid nur zu rund 5<br />

Prozent, bei den Stickoxiden und organischen Verbindungen zu<br />

rechtmaß,g orachtore Seitdem haoen Zivil- Jnd Verwa tLngsqen'chte<br />

in über 100 Enhcheidunaen " zu diesem ~robiembereTch<br />

Stelldng genommen. Lniangsr axn das Bbnoesverwa tJngsgericht<br />

in e ner Enlscheio~ng',. die ZJ heftigen Protesten bet den<br />

SpoMreibenden geführt hat<br />

zirka 4 Prozent zur Gesamtbelastung bei. In baulich verdichteten<br />

Gebieten liegt ihr Anteil dagegen nichtselten bei 50 Prozenfl. Ballungsgebiete<br />

weisen nicht zuletzt auch andere, einer Gesamtschau<br />

nicht zugänglichen Immissionsschutz~robieme auf. Neben<br />

der ~uflbelastuig ist esn ervoral.emdieBee niracht g~ngder Bevolkerbng<br />

durch Larm. Oie oen LOmmJnen zunehmen0 Sorge oereitet.<br />

Schenkt man den Umfraaen Glauben. so fühlten sich1987<br />

Oie Bürgervonaen verschiedenen Larmquellen W e folg1 belast gl<br />

Uber 50 Prozent ourch Straßenverkenrslarm, knapp 40 Prozent<br />

durch Fluglärm. ieweils rund 15 Prozent durch lndustrie- und<br />

Worumgehtes?ZunehmendeFreizeitlnweitenBevölkerungskreisen,aepaaRmitdem<br />

. Drana - nachsoortlichem Ausaleich aufder einen<br />

sowie gestiegenes Umweltbewdßtsein - ooer ledig1 cn individuelle<br />

Ruhebeourfnisse - a ~f oer anderen Seite. haoen ein Spannunasverhäitnis<br />

zwischen den verschiedenen Nutzern entstehen<br />

las&n.daszusatzlichdadurch belastetwrd.daße nTe: oer Bevoiker~ng<br />

gerade zu den Zeiten nacn R ~ne ~ nEntspannung d s ~chl<br />

zu dem ein anderer Teil den Ausaleich durch s~ortliche ~kivitäten<br />

anstrebt.<br />

Sch enenvirdehrilarm ~ ndnapp d 10 Prozent durch oen Larm eines<br />

nanegelegenen Sportp atzes<br />

Die rechtlichen und tatsächlichen Probleme. die in diesem Zusammenhang<br />

von den Beteiligten zu bewältigen sind, sind zahlreichs).<br />

Am Belspiel des Sport- Jnd Freize.tlarmssowie des Verkehrslarms<br />

Sollen im folgenden zwei wichtige Immissonsschuizprobieme<br />

Zunächst ist keineswegs allgemein anerkannt, daß es sich bei<br />

SPOR-und Freizeiteinrichtungenum Anlagen handeit,diedem Regime<br />

des Bundes-lmmissionsschutzgesetzes unterliegen. Dies zu<br />

wissen, ist aber nicht nurwichtig, um das.richt1ge" -das ruständige-Gerichtanzurufen,sondernvorailem,umdenzurBeurteilung<br />

der Lärmbeiästigung gültigen Maßstab benennen zu können. Un-<br />

Spoii- und<br />

Freheitläm<br />

Vemleichbllre<br />

Umquellen<br />

terstellt man einmal die Aniageneigenschaft von Sport und Freizeiteinrichtungen,<br />

was der inzwischen wohl herrschenden Meinungentspricht6~,sostelltsichweiterdieFrage,wasaileszurSport-<br />

Tennlsplähe LKW lm SlraBew<br />

verkehr I<br />

I Fußballplahe I Preüluithammerf<br />

Dkkolhek<br />

100-110 Frdbäder PreßluUhammer/<br />

Diskothek<br />

Quelle:LarmbekPimpfung'88,MamrlalienzumViertenImmlsslonsschutzbe-<br />

richt der Bundesregierung, Berlin 1989, S 4 ft<br />

1)Dazu ausführlich Vierter lmmissionsschutrbencht der Bundesregie-<br />

rung, BT-Drs. 11 12714 vom 28.71988,<br />

2)Vgl. Umwltpolitih Bilanz des EMU 1987, S. 28.<br />

3)BGH.Urt.v. t7.12.1982-VZR55.82-,NJW 1983.S.751.<br />

4)BVerwG.Urt.v.19.1.1989-7CT1.87-,NJW1989,S.1291.<br />

5) Dazu ausführlich u.aGELZER, Umweltbseinträchtigungen durchSport-<br />

anlagen aus öttentlich-rechtlicher (planungsrechtlicher) Sicht, in:<br />

Umwelteinwirkungen durch Sportanlagen, Dilsseldorf 1984, S. 53 tt.<br />

mit weiteren Nachweisen.


zw. Freizeitaniage zu zählen ist Besteht beispielsweise eine Ten- Die kommunale Praxistendiertdazu,öffentlicheund privateSportntsanlage<br />

nLr a ~s dem Boden uno dem heiz - also oem e genilchen<br />

Tennisplatz -ooer sind auchaieauf oem Gelanoe vornandeund<br />

Freizeiteinrichtunoen in solchen Bauoebieten unterzubrinoen. - .<br />

die gegenüber den allgemeinen oder reinen Wohngebieten einen<br />

nen Nebeneinrichtungen - Lautsprecheranlauen, Tribünen. Fiut-<br />

Iicntanlaqen sowie oer Parkplatz - der ~nige zLzLrechnen7<br />

verminderten Lärmschutz genießen. Deutlich abgenommen hat<br />

dagegen diefrüheroftgeübtePraxis,Sport-und Freizeiteinrichtun-<br />

Wennaiesso ist.danns no aucnd e vondiesen Einricht~ngen her- gen im Außenbereich anzusiedeln, umauf dieseweise die Attraktirührenden<br />

Geräusche und Lichteinwirkunaen in die immissions- vität der Gemeinde und seiner Sport- und Freizeiteinrichtunqen zu<br />

schutzrechtl che BeJrteilung der ~esamtänlage e nzJbezleneii erhöhen.<br />

ISto~es n~cht derFall,dann mJssen aeran ge.Nebeneiiekte' rechtlich<br />

und damit auch meßtechnisch isoliert betrachtet und eigenständig<br />

beurteilt werden.<br />

Fragt man nun, was im Bereich des Sport- und Freizeitlärms unternommen<br />

werden sollte, um Lärmkonflikte zu vermeiden, hiifsweise<br />

zu vermindern, so erscheinen folgende PunMe wichtig.<br />

ImErgebnis~rdmandievoneinersolchenNebeneinrichtungaussehenden<br />

Umweltbeeinirächtiounoen im Hinblick auf ihren funk-<br />

~ ~ ~ ~<br />

iionalen ZLsammenhang mit dir ~~samtoinrichiun~ ZL be~rtei on<br />

haben. Das bede~tei. daß Oie aLfgefunrten Neoeneinr cht~nqen<br />

dem Betrieb der Einrichtung zuzurechnen sind und immissiöns-<br />

Schutzrechtliche Anforderungen sich auch auf diese Teile der Gesamtanlage<br />

erstrecken können7>.<br />

Das haLptprOb em ist jedocn. daß gegenwärtig keine veroino. -<br />

Die Entwicklung -- oeeianeter - Meß- und Beurteilunqsverfahren <strong>für</strong><br />

Sport- und Freizeitlärm sowie die Festiegung allgemein verbindlicher<br />

Grenzwerte dürite die zentrale Aufgabe der nächsten Jahre<br />

und ein wesentlicher Schritt zur Herstellung von Rechtssicherheit<br />

sein. Eine bundesweit verbindliche Regelung - und das bedeutet<br />

eine Verordnung nach 523 Abs. 1 BlmSchG - erscheint daher<br />

drinoend erforderlich. um einen sachoerechten Ausaleich zwischen<br />

den lnteressenies Sports~no dcn Sch~tzoeduiin sscn der<br />

chen Bewertungsmaßstabe zur Beurte~ Jnq des von Spon- uno Anwohner nerbe z~fuhren. Welche z~sat7 icnen Möglicnkeiten in<br />

~reizeitaniagenausgehenden ~ärmsexistiekn.~emäß~22~bs. 1 Betracht zu ziehen sind, hängt entscheidend davon ab. ob es um<br />

BlmSchG hat der vom Sportlärm Betroffene einen Anspruch auf die Nutzung bestehender Einrichtungenoder die Errichtung neuer<br />

Unterlassung bzw. Vermeidung der Beeinträchtigungen. wenn Anlagen . geht. .<br />

hierdurch schädliche ~mweltein&irkunoen im Sinnidei63~bs. 1<br />

B mSchG hervorgerufen werden, d e nach oem Siano der Technik Bei bestehenden Freizeit- und Sporteinrichtungen verwundert es<br />

vermeidbar sind Nach $3 Aos 1 BlmScnG sind Urnwelteinwirkun- nicht selten, daß jahrelang geduldete Anlagen plötzlich Proteste<br />

oen wie~eräuscheund~rschütterunaenschädiich. wennsienach der Nachbarschaft hervorrufen. Analysiert man die den Gerichten<br />

~ ~. ~ -~ ~~~<br />

Ärt,~usmaß und ~auergeeignetsind:~efahren<strong>für</strong>die~ll~emein- vorgelegten Sachverhalte, so zeigt sich, daß die Proteste in den<br />

heit oder die Nachbarschaft herbeizuführen, oder in der Laue sind. meisten Fällen durch nachträglich vorgenommene oder konkret<br />

erheblich0 hachteile oder erheb cne Beidstigungen ZJ erieegen geplante Nutzungsänderungen ausgelöst wurden. So stellt bei-<br />

Nacn standger Rechtsprechung aes B~ndesvewatLngsge- spielsweise die zusätzliche Nutzung eines Schulsportplatzes <strong>für</strong><br />

richtss exisriert &e n allgemo n gJltiger Maßsiab oer erheblchen den Vereinsbetrieb ein häutig auftretender Konfliktfall dar, da der<br />

Be astigung Vielmehr besr mmt sich die Erheb chkeit einer Bela- Vereinsbetrieb in der Regel mit einer Ausweitung des SportbestigLng<br />

oder eines Nachte s danach, was aem Betroffenen untor triebs in die Abendstunden hinein und der Verwendung von Mega-<br />

W~rdia~nq der Belanqe oer Offenilichke t Uno des An aqenoeirei- phonen, Startpistolen und ähnlich lärmenden Gerätschaften verbers<br />

0-ligiweise nicht mehr zuzumuten st" ~as~aßäer~~m~i- bunden ist. Nicht selten wird auch das Aufstellen elner Fiutiichtanoarkellvon<br />

Larmimmiss onen hängt nsbesondorovonoer Schutz- lage erforderlich und der vielerorts ohnehin knappe Parkraum im<br />

Würdigkeit des jeweiligen Baugebiets sowie dessen Vorbelastung Umfeld der Anlage wird gerade innerhalb eines wichtigen Zeitab'"].<br />

raums - zwischen 17.00 und 20.00 Uhr - von den Spomreibendmn<br />

. helent<br />

Wasaberhnn danach einem von Sponlärm betroffenen Nachbarn<br />

billigerweise noch zugemutet werden? Regelwerke, die unter Be.<br />

dieser Vorgaben Richt- oder Grenzwerte benennen, fehlen<br />

bislang, Bereich des technisch-gewerblichen Immis-<br />

Ausschließlich auf den Lärmschutz zielende Lösungen greifen in<br />

solchen Fallen meist zu kurz. Bautechnische Maßnahmen allein,<br />

wieetwaschailabschirmendeWände,könnenzwarimEinzelfallzu<br />

sionsschutzes angewendeten Meß. und Beurteilungsverfahren einer MindeNng der Lärmbeiastung führen, vermögen aber eine<br />

sind auf die von und Freizeiteinrichtungen herrührenden einmal in Bewegung geratene Konfliktsituation kaum mehr zu be-<br />

Lärmbeeinträchtiounoennichtanwendbar.SoortbezooeneGeräu- ruhigen.<br />

sehe verlangen aifgrind ihrer impulshaltigkeit (~aktipitzen) und<br />

ihreslnformationsgehaltes(Lautsprecherdurchsagen,Reaktionen<br />

ziel daher sein, derartige ~ ~ ~ vornherein ~ zu i ver- k<br />

meiden und die an ihrem angestammten<br />

t ~<br />

der Spieler und Zuschauer etc.) eine andere Beurteilung als der<br />

von technischen Einrichtungen ausgehende monotone und kaum<br />

soziale Informationen beinhaltende Gewerbeiärm. Folglich Iäßt<br />

sich der Sport- und Freizeitlärm auch nicht mit Hilfe der TA-Lärm“)<br />

oder der VDI- Richtlinie 2058 BI. 1 .Beurteilung von Lärm In der<br />

Nachbarschaff (September 1985) sachgerecht beurteileni2>.<br />

„halten, Dazu gehört der restriktive Ausbau vorhandener Sportstätten<br />

bis hinzumVerzichtauf den nachträglichen<br />

Einrichtungen, die der räumlichen und Ausweitungen<br />

des Sponbetriebs dienen; insbesondere Flutlicht- und<br />

W e assensichLarmproolemeaJsaemSpon- ~ndFrei7eilbereich<br />

dann aber losen? Die auf B~nd-Lander-Ebene mit Fragen des lmmissionsschutzes<br />

befaßten Arbeitsaruooen " .. haben zahlreiche AnstrengLngen<br />

unternommen. geeignete Meß- Jno Bedne IJngsverfahren<br />

ZJ entwicreln. um den durch Freizeitanlaqen verursachten<br />

Lärmkonfiikt zu obiektivieren und den zuständioin - Behörden eindeutige.<br />

meßtechnisch ermihelbare Be astungswerte an die Hand<br />

z~geben" Ineinemvondor Umweli- undder Sportmin sterdonfe-<br />

7)z~i Probiemarir Ringenend HFNKFL Dcr Anlagenoegr 11 oes B~ndes-<br />

Immissianssch~IzgeseLLes DLsseloort 1989, S 141 r<br />

8)BVerwG.U.v. 12 12.1975-4C71.73-.BVerwGE50.S.49~551:U.v.21.<br />

5.1976 -4 C80.74 -. BVewGE 51 15(29),~ r22 5 1987 4~33-<br />

3583 -. NJW Igs7. 2886<br />

9)BVeWG. U.". 29. 4. 1988 - 7 C 33.87 -, BVerwGE 79. S. 254 (260):<br />

BVeWG,Un.v 19. I. 1989-7C77.87-,NJW1989,S 1291.<br />

lO)BVBMIG.U.V.4.10.1988-1 C72.86-,NVWZ1989,S.258.<br />

lenz 1987verabschiedeien Bericnt wir0 aJf die Notwenoigreiteinhelilicher<br />

Bewert~ngsvoriahren ningew esen Jnd es werden Meß-<br />

1l)Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm -TA Lärm vom 16.7.<br />

1968, Beilage rum BAnz Nr 137.<br />

zJSCnlaqevon6do(A)f~rZeiten miternontemSchutzbed~rfnlsl~r 12) BVerwG, U t V. 19.1.1989 - 7 C 77.87 -, NJW 1989. S. 1291 (1292).<br />

notwandin erachtet Zur Verminderung des Ldrms werden ferner<br />

scnallabsoroierenoe Wande, dezeniral angenrachie -auispre-<br />

13)Neue Hinweise zur Beurteilung von Freizeitlärm, LänderausschuR <strong>für</strong><br />

ImrniSsionSschutZ, abgedruckl In: NVwZ 1989, C. 135.<br />

chere'nr chtunqen sowie ze tliche Betr ebsbeschrankungen vorgeschlagen'".<br />

14)Siehe dazu auch den Bericht der Bundesregiening ,,Sport und Umwelt',<br />

BT-Drs. 11 12134 vorn 14.4.1988.


I Kraftfahrzeuge<br />

fung derStandortauch imHinbiickauf alleübrigenvonder Einrichtung<br />

zu erwartenden Auswirkungen einschließlich der Anbindung<br />

der Anlaae an den öffentlichen Personennahverkehr ÜberPrüft und<br />

Bestand an ~ahrz&gen<br />

bewerteiwerden. Ein 'n der Weise umwett- und anwonno&ertriiglich<br />

gep anter Sportbebieb ist in der -age, Sport-/NacnoanchafisrO<br />

in Millionen stuck konfiihien die Spitze zu nehmen.<br />

I<br />

,<br />

-7s -80 880 1088<br />

Welle: Verkehr In Zahlen 1989. Bonn<br />

in Millarden km<br />

WO<br />

(lbersicht 2<br />

Kraftfahrzeuge<br />

Jährliche Gesarntfahrleistung<br />

...<br />

Quelle: Verkehr in Zahlen 1989, ~onn<br />

'-"" 1<br />

I<br />

3 Verkehrslärm<br />

Verkehrslärm ist nicht nur das ProduMaus Anzahl der Fahrzeuge,<br />

individuellem Fahrzeualärm alus Summe der Roliaeräusche Dro<br />

Zetteinheir, sondern zLglec" a~ch oas Ergebn s eines Entwicki~ngsprozesses,den<br />

JnsereGesellschahgeforoert nat uno weiterhin<br />

flirdert dessen neaative Auswirkunaen auf die Umwelt aerade -<br />

in Ballungsgebieten &er immer deutlicher werden.<br />

Dle Zahl der in der Bundesreoublik zugelassenen Kraftfahrzeuge<br />

(PKW, LKW, Kraiträderund ~usse) hat ni den beiden zurückliegeiden<br />

Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen (vgi. Übersicht 2).<br />

Sie lag Mitte 1989 bei rund 343 Millionen zugelassenen Kraftfahrzeugen,<br />

davon allein 29.8 Millionen Pers0nenkraftwagen"i. Zugleich<br />

stieg die von den Kraftfahrzeugen jährlich zurückgelegte<br />

Gesarniiahrleistung - Berechnungen des Deutschen Instituts <strong>für</strong><br />

Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge - von 280 Milliarden Kilometer<br />

im Jahre 1975 auf insgesamt 427 Milliarden Fahrkilometer im<br />

Jahre 1988. wovon allein 130 Milliarden Kilometer - also etwa ieder<br />

dritte gefahrene Kilometer - innerhalb geschlossener 0rtschaften<br />

zuriickgelegt wurdetBI. Von daher verwundert es nicht,<br />

daß der~erkehr~lärmmit zu den dränaendsten - Umwelt~roblemen<br />

der Ballungsgebiete zählt<br />

Die bislana - zur Verminderuna - des Verkehrslärms veriolaten Stra-<br />

tegien zielen überwiegend darauf ab, OJrch technische Maßnanmenden<br />

Lärm ander Q~ellez~ minimieren Veranoerungenan der<br />

MotorkonstruMion.KaDseluna des Motorssowie die~erminde~na<br />

der Roilgeräusche aLrcn larmarme Fahrbahnoeage (..~luster~<br />

aspha r') sino diezentra en Ansatzpdntde oesgegenvikrtigenaktiven<br />

Lärmschutzes. Im Bereich des soa. ~assiven Lärmschutzes<br />

wird vers~cnt.dem Problem durchdie ~;ricnt~ngvon Larmschutzwanden<br />

Jnd -wallen sowie mit hilfe von Scnaiiscnutzfensterprogrammen<br />

zu begegnen.<br />

Beide Strategien haben -je nach konkreter Problemstellung - sicherlich<br />

ihre Berechtiauna. Man sollte die damit erzieibaren Erioicheranlaaen.<br />

Auch die Beibehaltung der Wohnumfeidsituationsogeaber<br />

nicnt üoerbeiertin. Eine im Auftrag oes Bundesverkehrswie<br />

die klärezeit iche~eschiänku~ dessportbetiebsvermögen<br />

ministeri~ms dJrchgefünne Untersucnung. be der Autobahnana'e<br />

Akzeptanz elner Freize teinrchtung am angestammten Platz<br />

wohner vor und nach der Errlchtuna elner Lärmschutzwand belangfristig<br />

zu sichern<br />

fragtwurden,ergab,daßeineobjeMite~inderung des Lärmsum 6<br />

Bei der Neupianung von Sport- und Freizeiteinrichtungen kommt db (A) sich im subjektiven Wohlbefinden der Betroffenen lediglich<br />

es - wie allqemein bekannt - entscheidend auf die Wahl des so niederschlägt, als ob eine Schallpegelsenkung um nur 2 db (A)<br />

,.ricntigen' Siandortes an. Dabei so Ite sowonl verhindert weroen, erfolgt Beschränkt man sich auf passive Lärmschutzmaßdaß<br />

Anlagen f.ir sportliche Zwecke aen knappen Ra~m in Gewer- nahmen, wie dies beim Einbau von Schallschutzfenstern der Fall<br />

begebietenvereinnahmen alsauchdie Auslaaerung dersoortstät- istso bedeutetdiesmeistdieAufgabederNutzungderstraßenseiten-,n<br />

wohnungsferne Stadtranogeb ete erfolgt miia. oen oaraJs tig gelegenen Vorgärten und den Rückzug in den WohninnenbeerwachsendenBeeintracnt<br />

gLngen fOr die Urnwe 1 Der,.Sportp atz reich. Mit Hilfe einersoichen Strategie können die einmal erzielten<br />

um die Ecke" hat auch in der heutiaen Zeit seine Berechtiauna. in Lärmschutzerfolge darüber hinaus auch nicht dauerhaft gesichert<br />

diesem Sinne fst dLrch die im ~anuir 1990 in Krah ni~e werden, weil durch den ständig noch zunehmenden Verkehrslärm<br />

Baunutzungsverordnung (B~UNVO)'~. dle Mdgiicn~eit der Schai- derartige Erioige meist rasch wieder neutralisiert werden.<br />

funa dezentraler Soortstätten verbessert worden'? Soortstätten<br />

sinö künhig in allgemeinen Wonngebieten genere I (vgi. 54 Aos. 2<br />

BauNVO 1990) und n reinen Wonngeb~eten aLsnanmswoise (vgl<br />

63 Abs 2 B~LNVO 1990) zLlässia. sofern oiese den BedLrfnissen<br />

der BewonneroesGeoletesd enen Al erdingsistauch be~ der Pla-<br />

15)vom 23. Januar 1990. BGBI. I S 132<br />

nJng deranqger Einrichtungen nicnl nJr ad die unmitle bar d~rch 18) ZJ dahtngehenden Vorscniagen vgl GELZER, K Spon- ~ nFie d ze ian<br />

den Sportbetrieo verursachten Bee nirachtigungen zd achten.<br />

lagen in Nscnbarschafl zu scn~vbeaumlgen Nutzingen - Pr00 eme<br />

L ~ O -0~~ngsm0gli~hkelten.<br />

sondernaLch a~fdle Folgew rdJngen des An agenbetriebsa~fd e . n hatur dnd Rech- 1989. S 29<br />

~<br />

nähere Umgebung<br />

17)Verkehr in Zahlen 1989, hrsg. vom Bundesmlnlster fiir Verkehr, Bonn<br />

1989. C. 126.<br />

Zusammen mit der Standortfrage sollte daher die Umwelt- und 18)Verkehr in Zahlen 1989, hrsg. vom Bundesminister <strong>für</strong> Verkehr, Bonn<br />

Nachbarverträglichkeitder Sportanlaqestärker noch als bisher mit 1989, S. 139.<br />

in dfe ~ntscheidung e nbezogen werden Hierzu sollte in Form ei- IPJV~ daz~ Larmoendmpt~ng 38. Material eo rLm V eneo mmiss onsner<br />

abgewanoelren Umwelt- ~ n Anwonnervertragf d<br />

cnkeltsprs- ~~h.uberi~nt der Bundasreg erung. Berl n 1989 S 141


Der Entwurf der neuen Verkehrslärmschutzverordnuno20~ - die zuna auf 30 kmlh auf aiien innerörtlichen Straßen dar; ausgenomkUnflige<br />

16.6 mschv-oietet eoenfallskeinea~sreicheide hand- mek Straßen mit überörtlicher Bedeutung. Durch die ~ermindehabe,<br />

um dem Verkehrs.ärm wirksam begegnen zu kbnnen. in der<br />

Neureaeluno - bleibt zum einen das eioeniiiche Problem - der<br />

Larmschulz an oestehendenStraßen -~oiiiga~sge~lammert Das<br />

rung und gleichzeitige Verstetigung der innerstädtisch erlaubten<br />

Höchstgeschwindigkeit auf 30 kmlh könnten die Geräuschemissionen<br />

- bei gleicher Fahrzeugzahi - im Mittel um 10 db (A) geist<br />

im Ranmen e ner auf 543 Abs. I BimScnG gestjtzten Rechts- .senkt werden, was einer Halbierung der empfundenen Lautstärke<br />

Verordnung auch gar nicht anders möglich. weil die Ermächti- gleichkommt EinweitererdadurchzuerzielenderEffektistbesongungsgrundlage<br />

hinsichtlich ihres Anwendungsbereichs auf die ders herauszustelien2? Als Folge des gesenkten Geschwindig-<br />

Neupianung oder die wesentliche Anderung von Straßen be- keitsniveaus kann der Straßenquerschnitt deutlich reduziert werschränkt<br />

ist Wollte man den Lärmschutz an bestehenden Straßen den. Verkehrsoianer des Instituts <strong>für</strong> Landes- und Stadtentwick-<br />

-Oie Lamsanierung -rege,n.so mJßte h erfur entweaer oieVer- i~ngsforschung des Landes Nordrhein- Westfalen (iLS) haben erordnungSermäcntiqungdes543BimScnGentsprechendeweitert<br />

rechnet aaßd~rcneineverstetig~ngder innerdrtl chenGeschw.noderaberein<br />

eigenständiges~erkehrsiärmsch~lzgesetz erlassen diakeit auf Temoo 30 und die dadurch möglichen Venchmälerunwerden.<br />

Zum anderen sind die in der geplanten Verkehrslärmschutzverordnuna<br />

enthaltenen Instrumente unaeeianet. - - des Problemsachgerechizul~sen.~sma~<br />

mMilteialterd~rchaussinnvoll<br />

g'n an ~ahrbahnen eine Vergrößerung der Innerörtlichen Freiflächen<br />

um bundesweit 37 Prozent, gleich 117000 ha. erreicht werden<br />

Im Gegensalzdazuverengen Lärmschutzwände die<br />

gewesen Se n.wenn sich eine Stadtdurcn honeMauern vor heran- vorhandenen Freiflächen zusätzlich und schränken den städtenahenden<br />

Feinden zu schützen suchte. M't oerartigen Ldsungs- baulichen Entscheidungsrahmen so zusätzlich ein.<br />

Strategien die heutigen verKehrlichen ,.Larmangriffe abwenren zu<br />

Zum Schluß noch eine Anmerkung: Lärmschutz macht nur dann<br />

wollen. dürfte aber kaum der Situation anaemessen sein. In der<br />

Sinn, wennes im Ergebnisauch zu einer spürbarenverminderung<br />

~teiiungnanme zum Entwurf der 16. BlmS~h~" hat die ü~ndesder<br />

Gesamtbeiastung kommt. Das setzt voraus, daß die verschieveretnigung<br />

der kommunalen Spitzenverbanoeausgerechnet.oa0<br />

denen, in einem Geblet sich überlagernden Lärmbeiastungen<br />

die im Vemrdnunasentwurf - vorgesehene - Herabsetzuna - der imnicht<br />

isoliert behandelt werden. Erfolge bei der Minimierung des<br />

m'csionsgrenzwene gegen~ber der bsher angewendeten Arm-<br />

Lärmsin einem Bereich (2.B. beim Straßen1ärm)sind nutzlos, wenn<br />

schutzrichllinie (RLS-83)'2' dm rund 3 db (A) zu einer A~fstockung<br />

sie ddrch andere ~ iimi~ei~en (2.0. ~ewerbelirm) wieder aufgederaeaenwärtio<br />

im Mittel bereits 2 bis4 m hohen Lärmschutzwännoben<br />

oder überdeckt werden.LBnnprobieme iassensichnvie en<br />

de ;mimen wgfteren halben ois e nen Meter fJhren W rd Die geinnerstädtischen<br />

Gebieten heutzutaae nurdurch .konzertierte Akpianre<br />

16 BlmSchV W rd daher v*eleroris ledtglicn zu einer staotettonen'aller<br />

am Larmscnutz oeteiiig6n Steilen (osen Hierfurfenite<br />

baulich unerwünschten )~erschallschutzuna" unserer Städte mit<br />

esaoer bis anq andem notwend gen recht icnen instrdmentarium<br />

Hiifevon~armscn~tzwällenLna -wänden führen.onnegieichze:t~g<br />

Eine dem Lurireinhalteolan vemleichbare aesetzliche Reoeluno<br />

e'nen Be trag zur Lösung des Probems oer stänaig steigenden<br />

gab esluden Bere ch des ~armicnutzes oiiher nur in ~orcirhei<<br />

Zanl der Verkehrsfahrze~ge zu lesten.<br />

Westfalen'@ Das neu .ns Bundes-immissionsschutzgase~~"auf-<br />

Aufgrund der geschilderten Unz~länglichkeiten des Verordnungs- aenommene Instrument des Lärrnsanierunasolans fvoi. .- 647 - a<br />

entwurfs müssen daner nicht weitemehenoe. - sondern andere Ld- 6imSch~) schafit nunmehr die voraussetzu&en <strong>für</strong> einen intesungswege<br />

z ~r Bewait.gung oes inneroniichen Straßenver6ehrs- arierten, quelienübergreifenden Lärmschutz. Es bleibt zu hoffen,<br />

iärms eingeschlagen werden Dabei erscneinen vor ai em Strate- da0 die ~euregelung zu einer flächenhatten Verminderung der<br />

gien und Maßnahmen geeignet die der Verkehrslenkung und der Lärmbeiastung und damit zu einem Mehr an urbaner Wohnqualität<br />

Minderung und Verstetigung der Fahrgeschwindigkeit dienen. führt.<br />

Mit Hiifeverkehrslenkender Maßnahmen sollte der Straßenverkehr<br />

in den Ha~pwerkehrsctraßen gebünde 1 in heben- und Wonnstraßen<br />

dagegen gleichzeitig .verdünntL Jnd insgesamt a ~ n f edr gerem<br />

Geschwindiakeitsniveau (Temoo 30) verstetiat werden. Welcne<br />

posittven ~ffekte al ein durcn Oie Bunde Jng ~ iVeroJnnung d<br />

aer Verkehrsstrome zum Tragen Kommen


Lothar Finke<br />

Der Umgang mit Flächen - Umweltprobleme und Lösungsmöglichkeiten<br />

1 Einiührung Die Abb. 3-6 (folgende Seiten) basieren auf Erhebungen des IIS<br />

Dortmund vom März 1990 und stellen lediglich Auszüge der dort<br />

Sichim Rahmen einesKoiioquiumszumThema.NaturinderStadi umfangreich vorhandenen Erhebungen dar.<br />

- derBeitrag der<strong>Landespflege</strong>zurStadtentwicklung"mit derThematik<br />

des Umgangs mit Flächen zu beschäftigen, erfordert zu- AIS Ergebnis mUß festgehalten werden, daß, zumindest In Nordnächa<br />

einmal einen Hinweis darauf, was vor allem aus Zeitgrün- rhein-Westfalen, derTrend, Freiflächen in Siediungsfiächen umzuden<br />

nicht behandelt werden kann. Bei näherem Hinschauen stellt wandeln, anhält.<br />

sich dasThema als sehr umfassend dar - aus historischer Sicht,<br />

zum Beispiel von den Anfängen der Rodung zum Zwecke des Akkerbaues<br />

und der ersten Siedlungen bis hin zu modernen industriellenGroßanlagen,zu<br />

intensiver Landv!irtschafL z~r Proolema- 22 Bundesrepub1;h Deurschland<br />

tik aersogenannten Altlasten, aber auch der gerade entslenenden<br />

Altlasten von morgen in Form von Deponien unterschiedlichster Für die Bundesreoubiik Deutschland eraibt - sich folaende Situa-<br />

~~ - --<br />

Klassen, d.h. von relativ harmlosen 1ne.rtstoff-~eponien bis hin zu tion:<br />

hochgradig gefährlichen Sonderabfall-Deponien.<br />

DieAbb.7zei~tzunächsteinmaldieAufteilunaderFlächederBun-<br />

~~~ ~<br />

HiersollmitB icna~f dieZielseizungoer Arbe tdes De~tschen Ra- oesrepubl k~edsch andim,ahre1985nach>a~ptnutz~n~sarten<br />

teS<strong>für</strong>Lande~pflegee'neKonzenlrationa~fd'eFrageerfo Ren, W e - wicntig im Zlsammenhang m t Lnserer Tnernatik isi der Antei<br />

wir mit Freiflächen als den ökologischen Leistunasträaern umaehen<br />

Der Schwerp~nnt dor Beiraini~ng egt so; I aL1 oer ~r&e<br />

nach oer raLml chen ZuoronLng Jnd Mischung von oebauten und<br />

begrünten Fiächen,wohl wissend, daß nichtalie bebauten Flächen<br />

derSiedlunasflächevon insaäsarnt 12%amaesamten Bundesoe-<br />

~ ~ --- -<br />

oiet ~ieser i)rozenisatz maia~f oenersten~icna s wenig probtematisch<br />

erscheinen - es nommi iedocn Oe: nanerem hinsehen<br />

darauf an. daß der ~iedlunasflächenanteil reaional ~u und lokal auch<br />

die~~mwelt in gleicnom ~ aße belasten ~ no daß nrens vo ~uizun- sehr viel höher soin nann (s"z B Abo. I) und daß in dem gesamten<br />

gen von Fre raLmen - 2.6. in Form der mooornen Lanowinscnafl<br />

-die Umwelt ebenfalls stark belasten können<br />

übrigen Fre1raum.z.B. nder .andwinschah icn Jnd iorstwirtschah-<br />

. ch genLtzten Flache. e ne Vielzanl sogenannter ..indirenter FlachennLUungen*zJBJcneschlagl<br />

Unleroerartigen inolrektenF a-<br />

chennutzungen ist 2.6. die Neqativwirkung bandfdrmiaer infra-<br />

StrJktlr IJ v8rstehen Die Abo ästellt, oezoien auf Oie iinzeqnen<br />

2 Kurzdarstellung der Ist-Situation<br />

Bunaeslänoer, oie Anie e oer Siediungsf ache m Vergle ch zur<br />

-anoainschahs- Lnd Waloflache dar. Watireno 2.6. Nororhoin-<br />

Anhand gangiger Unterlagen soll im foigenoen n~r7 d e S luation Weslfa en m t seinem Ante~l an lanowirtschahi cher Nutzfläche etdargestelli<br />

werden wa im D~rcnscnniti oes Bunoesgeoietes IieqL enlspricnt oorn hohen~nteilvonetwa19%~iedlun~sflächeei~entspkchendniedriger,<br />

unter dem Bundesdurchschnittiiegender Anteil an Waidfläche.<br />

2.1 Land Nordrhein-Westfalen<br />

Die <strong>für</strong> das Bundesgebiet bis zum Jahre 2000 oroanostizierten<br />

FürdieEbeneeinesLandes. hierdesLandesNordrhein-Westfalen. s ed ungsbeoarfsf,acnen (s ~ b 9) b zetgen ebenial Seinen Jngehat<br />

der sogenannte Fre~raumberichr ion 1984, ersrellt a sGr~ndla- brochenen Trenc, zdmindest ois zum Jahre 2000 Gerade In don<br />

ge f ~ den r LEP 11. bis heute nachwirkendeund 0Hzil~erteEr~ebnis- letzten Wochen ist durch die Presse die Melduna -"- aeaanaen. o~ daß<br />

Se zutage gefördert - s. Abb. 1-6 (folgende Seiten).<br />

bei dem sich abzeichnenden Bedarf nach mehreren Millionen<br />

Neubauwohnungen darausein täglicher Freiflächenverbrauchvon<br />

FürdieErstellung desFreiraumberichtesdesMlnisters<strong>für</strong>Landes- über 60 ha resultiert.<br />

und Stadtentwicklung des Landes Nordrhein-Westfalen 11 . 9841 . hat<br />

daslnst tutf~r ~andei- und Staotentwickl~ngsforschung (1LS)eine Auch die Prognosen bezüglichdes künftlgenSiedlungsflächenbe-<br />

Erm ttiung des Sied Jngsflachenanle lesan der Gesamtf.ache ajf darfes zeigen einen ungebrochenen Trend - s. Abb. 9 Baubedarf<br />

Basisder Kreise und Kreisfreien Städtedurchaeführt - bereits da- bis zum Jahre 2000.<br />

mals mir einem alarmierenden geraaezJ erschrcckenoen Ergebnis<br />

Unter den Kreisfreien Stadten war die Slaot nerne mtt einem<br />

Siedlunßsflächenanteil von 77.05% der Soitzenreiter , einer er- Fazit<br />

schreckönden Bilanz. alle ~ernstäote des zentralen R~hrgeoieres,<br />

aber aucn Oie Großsradto in der Rheinschdene Jnd Moncnenalaobach,wlesen<br />

Siedlungsflächenanteile von über50% auf (s. ~bb. 1).<br />

Insgesamt muß der seit vielen Jahren feststellbareTrend als ungebrochen<br />

bezeichnet werden. Für den Bereich der neuen Bundesländer<br />

darf - nach allem was man hört - eine geradezu exwio-<br />

Neuere Berechnungen des ILS Donrnund haben <strong>für</strong> den Zeitraum Sionsartige Entwicklung prognostiziert werden.<br />

1961 bis 1988ergeben.daßder~uwachsan Siedlungsflächezwar<br />

gewissen Schwankungen unterliegt (s. Abb. 2, übernächste Seite),<br />

da6 sich insgesamt jedoch ein kontinuierlicher weiterer Anstieg<br />

Wasall diesezahlen sagen undvor allem aber, wassie nichtsagen,<br />

Ist folgendes:<br />

abzeichnet. Die starken Schwenkungen in den gemeldeten Werten<br />

ausden einzelnen Städten und Kreisen werden auf Fehler bzw.Änderunaen<br />

im Berichtswesen zurückaeführt Die Abbilduno macht<br />

dar-ber hinaus deJtIlch, daß es b s ;eLte oifen4uno g n cnt onne<br />

DieamtlichenStatistikengebeniediglichreinquantitativeAuskünfte,<br />

eswird absolut nichts über die Qualitäten derverbrauchten Freiflachen<br />

ausgesagt<br />

weiteres mogllcn ist den Stodl~nqsfiacnenante~l elnes Te raumes Be W rklich strenger Auslegung der Eingrins-IA~sgIeichs-Regeexakt<br />

zu veifolgen.<br />

lung I S oes 58 BNatSchG mLßle gellen, daß ,eoe Beeintracnti-<br />

78<br />

. ~ - ~


Anteil da Stadlungafliiche an der ~es~mlll(~che<br />

:Legende zu nebenstehender Abb.<br />

Bearbeitung: Institut <strong>für</strong> Landes- und<br />

Stadtentwlcklungsforrchung des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen (ILS)<br />

KREIS HOEXTEI<br />

WOCRSAUERLAWOKIElS<br />

KlElS COESFELD<br />

KlEll YARENDOKf<br />

KREIS OLPE<br />

IREIS IIEVE<br />

KREIS 10**EM<br />


Hektar<br />

ll000 1<br />

13000 -<br />

12000 .<br />

11000.<br />

10000 .<br />

9000 -<br />

..._---- .-..--<br />

8004 - ----<br />

5000 -<br />

63 64 d6 68 7b 7'2 74 76 78 80 si & i6 d


Regierungsbezirk Düsseldorf<br />

Regierungsbezirk Köln<br />

Regierungsbezirk Münster<br />

Regierungsbezirk Detmold<br />

Regierungsbezirk Arnsberg<br />

Duisburg, Krfr. Stadt<br />

Essen, Krfr. Stadt<br />

Oberhausen, Krfr. Stadt<br />

Bonn, Krfr. Stadt<br />

Köln, Krfr. Stadt<br />

Leverkusen. Krfr. Stadt<br />

Oberbergischer Kreis<br />

Rhein-Sieg-Kreis<br />

Kreis Coesfeld<br />

Bochum. Krfr. Stadt<br />

Dortmund, Krfr. Stadt<br />

Hochsaueriandkreis<br />

Sied-<br />

iungs-<br />

fläche<br />

30,42<br />

22,29<br />

1638<br />

17,49<br />

18,68<br />

60,41<br />

67,75<br />

72,16<br />

49,44<br />

57,94<br />

55,43<br />

16,65<br />

21,29<br />

10,87<br />

68,98<br />

58,75<br />

10.19<br />

Abb. 3: Anteil der Siedlungsfläche an der Gesamtfläche und Anteile der Nutzungsarten an der Siedlungsfläche (%) 1988<br />

Regierungsbezirk Düsseldorf<br />

Regierungsbezirk Köln<br />

Regierungsbezlrk Münster<br />

Regierungsbezirk Delmold<br />

Regierungsbezirk Amsberg<br />

Duisburg, Krfr. Stadt<br />

Essen, Krfr. Stadt<br />

Oberhausen, Krfr. Stadt<br />

Bonn, Krfr. Stadt<br />

Köln, Krfr. Stadt<br />

Leverkusen, Krfr. Stadt<br />

Oberbergischer Kreis<br />

Rhein-Sieg-Kreis<br />

Kreis Coesfeld<br />

Bochum, Krfr. Stadt<br />

Dortmund. Krfr. Stadt<br />

Hochsauerlandkreis<br />

Sied-<br />

lungs-<br />

fläche<br />

6 793<br />

8 796<br />

5632<br />

5 232<br />

5812<br />

320<br />

523<br />

38<br />

249<br />

574<br />

88<br />

1590<br />

2545<br />

852<br />

132<br />

178<br />

1502<br />

Abb. 4: Absolute Veränderung von 1984 bis 1988 (Hektar)<br />

4.3 Kommunale UVP (s. hierzu vor allem UVP-report 4/89)<br />

Auch mit dieser Thematik hat sich der DRL bereits mehrfach befaßf<br />

ich selbst habe aLf zwei da& veranaalteten Kolloquien Vortraqeaehalten<br />

uno am qdtacht ichenTe oes heftes56 der Schrifteni-elhe<br />

des DRL zur Ümweltverträglichkeitsprüfung mitgearbeitet<br />

Auch dort sind bereits wesentliche Gedanken einer VerankerungderUmweltverträglichkeitsprüfung<br />

auf der kommunalen Ebene<br />

(S.463) niedergelegtworden. ich darf mich daher hier auf einige<br />

wenige Punkte konzentrieren,dieausmeinerSichtdleaugenbiickliche<br />

Diskussion bestimmen:<br />

- Umweltinlormarionssyslemo<br />

SO 018 Umweltverträqlichkeitsprüfdnq im Bereich der kommunalen<br />

Planung ihrwe~entliches~iel al~instrumentdesvorbeu-<br />

Hof- U.<br />

Gebäude-<br />

fläche<br />

56,43<br />

51.94<br />

54.12<br />

50.31<br />

53.48<br />

57,24<br />

56.36<br />

54,74<br />

61.16<br />

52,60<br />

61,04<br />

55,03<br />

53.1 3<br />

49,25<br />

5961<br />

58.73<br />

43.79<br />

Hof- U.<br />

Gebäude-<br />

fläche<br />

9 485<br />

11 278<br />

4832<br />

5709<br />

5900<br />

2 423<br />

-236<br />

648<br />

282<br />

3013<br />

57<br />

1445<br />

1989<br />

475<br />

506<br />

594<br />

1391<br />

Straßen-<br />

U. Wege-<br />

fläche<br />

22.50<br />

27,48<br />

30,37<br />

2832<br />

29,56<br />

1697<br />

20,81<br />

26,03<br />

21,36<br />

19,18<br />

19,03<br />

34,50<br />

31,96<br />

37,61<br />

17,03<br />

18,64<br />

43,93<br />

Straßen-<br />

U. Wege-<br />

flache<br />

250<br />

2343<br />

1815<br />

1030<br />

1660<br />

109<br />

646<br />

300<br />

-25<br />

167<br />

32<br />

357<br />

687<br />

297<br />

32<br />

130<br />

529<br />

Fläche<br />

sonst<br />

Nutzung<br />

15,80<br />

16,42<br />

11.96<br />

17.19<br />

12,99<br />

23.56<br />

17.60<br />

13,96<br />

12.40<br />

26.33<br />

14.91<br />

7,76<br />

9.19<br />

8,63<br />

18.55<br />

17,03<br />

9,82<br />

Fläche<br />

sonst<br />

Nutzung<br />

-875<br />

-2754<br />

-513<br />

-893<br />

-837<br />

-1 901<br />

187<br />

-895<br />

59<br />

-1 777<br />

49<br />

-123<br />

281<br />

170<br />

-297<br />

-506<br />

-239<br />

Garten-<br />

land<br />

5,27<br />

4.1 5<br />

3,55<br />

4,18<br />

3,97<br />

223<br />

523<br />

526<br />

5,07<br />

1,88<br />

5.03<br />

2,71<br />

5,72<br />

4,51<br />

4.81<br />

5.60<br />

2,46<br />

Garten-<br />

land<br />

-2067<br />

-2071<br />

-501<br />

-614<br />

-912<br />

-31 1<br />

-73<br />

-15<br />

-67<br />

-829<br />

-49<br />

-89<br />

-412<br />

-89<br />

-108<br />

-41<br />

-178<br />

genden Umweltschutzes erfüllen können, dann ist eine möglichst<br />

umfassende ~ - - Kenntnis ~ des ökoioaischen Ist-Zustandes<br />

~~<br />

unbeoingte Vora~ssetzung. Neben einer-~taotbioto~kartierung<br />

mussen eine Velzahl spezifiscner Erheo~ngen zdm Staotk -<br />

ma, zd den Siadlbdoen. ZL den Wasserverhaltnssen U va m.<br />

durchgefcnri werden. All diese Informationen - dnd Segen sie<br />

noch so umfassend - nutzen solange herzlich wenig. als sie<br />

nlchtjederzeltzugriffsbereitfÜralle mit Planung befaßten Amter<br />

der Stadt zur Verfügung stehen. Deshalb erscheint es unbedingt<br />

erforderlich, hierzu EDV-gestützte Umweltinformations-<br />

Systeme zu entwickeln.<br />

An meinem Lehrstuh wird z.Z. ein derartiges Jmweltinformationssyslem<br />

fur die Stadt Herne a s Typ aer kresfrelen Staat im<br />

Bailungskern entwickelt.<br />

81


Regierungsbezirk Düsseldorl<br />

Regierungsbezirk Köln<br />

Regierungsbezirk Münster<br />

Regierungsbezirk Detmold<br />

Regierungsbezirk Arnsberg<br />

Dulsburg, Krlr. Stadt<br />

Essen, Krir, Stadt<br />

Oberhausen, Krfr. Stadt<br />

Bonn, Krfr Stadt<br />

Köln, Krir. Stadt<br />

Leverkusen, Krir. Stadt<br />

Oberbergischer Kreis<br />

Rhein-Sieg-Kreis<br />

Kreis Coesfeld<br />

Bochum, Krlr. Stadt<br />

Dortmund, Krfr. Stadt<br />

Hochsauerlandkreis<br />

Abb. 5: Absolute Veränderung von 1987 bis 1988 (Hektar)<br />

Regierungsbezirk Düsseldorl<br />

Regierungsbezirk Köln<br />

Regierungsbezirk Münster<br />

Regierungsbezirk Detrnold<br />

Regierungsbezirk Arnsberg<br />

Duisburg, Krir. Stadt<br />

Essen, Krfr. Stadt<br />

Oberhausen, Krir. Stadt<br />

Bonn, Krfr Stadt<br />

Köln, Krfr. Stadt<br />

Leverkusen, Krir. Stadt<br />

Oberbergischer Kreis<br />

Rhein-Sieg-Kreis<br />

Kreis Coesfeld<br />

Bochurn, Krfr. Stadt<br />

Dortmund, Krlr. Stadt<br />

Hochsaueriandkreis<br />

Abb. 6: Veränderung von 1984 bis 1988 (%)<br />

Sied-<br />

lungs-<br />

fläche<br />

3008<br />

5719<br />

1433<br />

1928<br />

1736<br />

217<br />

402<br />

4<br />

52<br />

154<br />

27<br />

1119<br />

1960<br />

273<br />

17<br />

46<br />

296<br />

Sied-<br />

lungs-<br />

fläche<br />

4,41<br />

5.66<br />

524<br />

4,81<br />

4,05<br />

2,33<br />

331<br />

0,69<br />

3,69<br />

2.51<br />

2,06<br />

11,62<br />

11,56<br />

7.60<br />

1,34<br />

1,09<br />

8,14<br />

Hof- U.<br />

Gebäude-<br />

fläche<br />

5161<br />

5158<br />

843<br />

1709<br />

1931<br />

- Umweltqualitätsliele - Umweltsfandards<br />

Mittlerweile hat sich herumgesprochen, da6 die Durchfüh~ng<br />

einer Jmwe tvertrag ,chneitspr¿fJng vorab det nierte Meßlatien<br />

oder Wenmaßstäbe erfordert Das. was icn n fr.heren Beilm<br />

Geaensatzzu nochrelativabstrakten Umweltoualitätszielen<br />

oefini&en ~mweiiswnoaros einen oll-Z~stand in MaR uno<br />

zahl, analog den werten der TA.L ~ f i T A - L ~ ~ ~<br />

82<br />

2410<br />

-220<br />

643<br />

55<br />

419<br />

11<br />

1020<br />

1403<br />

56<br />

233<br />

178<br />

481<br />

Hof- U.<br />

Gebäude-<br />

fläche<br />

11,67<br />

15.25<br />

8,57<br />

11,05<br />

7,97<br />

43.06<br />

-2.86<br />

27,05<br />

7,08<br />

32,28<br />

2,18<br />

20,75<br />

17.98<br />

8,68<br />

9.24<br />

6,54<br />

18,92<br />

Straßen-<br />

U. Wege-<br />

fläche<br />

-1 252<br />

1550<br />

757<br />

319<br />

401<br />

!ragen zu dieser Thema! k als okologgischnn Funkl'onsplan be- mennanom;toerErarbeit~naoesLEPlllhates nderphasedes<br />

"<br />

zeicnnet habe, wird neJerolngs ubcrwiogeno a S 60mmUnale ersten Entw~rfes (April 1984) einmal derartige Standards l¿r<br />

Umwellgüte7ie e bzw Jmwe tqualitatszie e bezeicnnet JndaUf den Freiraum gegeoen, as oon eine sogenannte 50- .no 60breter<br />

Front gefordert.Einemogl cnsi k.oine,ra~mlichd Heren- Prozent-Grenzedefiniert war. be deren Erre cheniewei s ~nterzierte<br />

Festlegung von Lmweltqua iiatszielen vr ro als VoraLs- schieoliche Nacnwoispfl$chten f~r die Komm~nen greifen sollsetzung<br />

e ncr Lmwe Wortraglichkets~r~~ung verstanden. Die ten bevor oer Umwanolung weiteren Fre raLmes in Seo -ngs-<br />

Disk~ss'on um .Jmwetqualiialsziele 1s1 - eoenso wie ~m Oie Lache die Genehm a ~na srie It weroen so Ire. Leider sina diese<br />

~~ ~~~~~ ~ "~ ~ ~~ ~- ~ ~~~~ ~ ~~~-~<br />

70<br />

633<br />

289<br />

8<br />

170<br />

22<br />

181<br />

612<br />

57<br />

20<br />

15<br />

134<br />

Straßen-<br />

U. Wege-<br />

fläche<br />

Quelle: Berechnungen des ILS Dortmund vom März 1990<br />

SOS. UmweltgUtestandards - noch völ g offen (3. h erz. oas bciden WerternwelterenEraroetLngsverlahrenauf ElnsprJcn<br />

kjrz icn 1en:ggeste te F+E-Vorhaben Jno FURST JnO KEM- des nororhein-westfalischen Staotetaaes~~ Fall qeoracht wor-<br />

STEDT irn Auitrag des UBA).<br />

den.<br />

0,69<br />

5.48<br />

538<br />

3,30<br />

3,90<br />

4.80<br />

2783<br />

2620<br />

-1,67<br />

3,86<br />

3,99<br />

727<br />

9.60<br />

7,OO<br />

1,90<br />

444<br />

6,41<br />

~<br />

Fläche<br />

sonst<br />

Nutzung<br />

-53<br />

90<br />

28<br />

11<br />

-360<br />

-2038<br />

-53<br />

-924<br />

8<br />

-8<br />

17<br />

-17<br />

187<br />

177<br />

-200<br />

-141<br />

-247<br />

Fläche<br />

sonst.<br />

Nutzung<br />

-3,33<br />

-927<br />

-3.66<br />

-4.36<br />

-4,13<br />

-36,46<br />

8,04<br />

-53,56<br />

726<br />

-22,33<br />

8,07<br />

-9.40<br />

1423<br />

19,49<br />

-13.78<br />

-15.28<br />

-10,88<br />

-<br />

Garten-<br />

land<br />

-848<br />

-1 079<br />

-195<br />

-113<br />

-236<br />

-226<br />

42<br />

-4<br />

-18<br />

-427<br />

-23<br />

-66<br />

-241<br />

-18<br />

-36<br />

-7<br />

-71<br />

Garten-<br />

land<br />

-19,61<br />

-23,31<br />

-1 1,08<br />

-1 1.42<br />

-13.31<br />

-49,75<br />

-8,97<br />

-4.95<br />

-15,92<br />

-65,22<br />

-1 8,30<br />

-1 7,65<br />

-22,66<br />

-14,05<br />

-1 8,28<br />

-4.21<br />

-26,59


Vor allem in Zusammenhang mit der Einführung einer kommunalen<br />

UVP wird eine frühzeitige und qualifizierte öffentlichkeitsbeteiliauna<br />

-- aefordert. ~iesist insofern sachlich aerechtiertigt,<br />

als durch eine öffentiichkeitsbeteiligung z.B. gpezifische<br />

Kenntnisse des ehrenamtlichen Naturschutzes bereits in einer<br />

Phaseeinaebracht werden können. woder Untersuchunasrahmen<br />

einer ,mweiNertraglichke IsprJiJng erst noch iestgeleqt<br />

w rd Ganz wesentlich erscneini eine Öffenilichke tsoeteil gung<br />

in der Phase. in der es darum aeht. naturwissenschaftlich exaM<br />

festgestellte Fakten einer Bewen~ng ZJ unter7ienen So ange<br />

es verbind1 che Wenmaßstabe, 2.6 in Form fesrqeleqior Umweltqualitätsziele,nichtgibt,siehtsich<br />

bisherjede;~utachter in<br />

dermißlichen Lage, sichseine Bewerlungsmaßstäbe seibstdefinieren<br />

zu müssen.<br />

Es soll ,edocn n cht verschwiegen werden, daß eine oreite Oflenl-<br />

I chkeltSDeteiligung aJcn OJrchaus Gefahren in sich oergon kann<br />

ES können entweder ~artikularelnteressenstarkerGrupDen unangemessen<br />

.n den ~ordergr~nd gerLch weroen, es kann aoer auch<br />

geschenen. daß der beteiligten Otlentlichket anaere D nge m<br />

~anae weitvoraehen -ichvermuteeinmal. da8 im Rahmen desin<br />

dennäcnsten iahren in den Sbdten der fünf neJen B-ndeslander<br />

im Ze traffertempo ab.aufenoen Fun*tionsvande s oer innenslädte<br />

ökologische Aspekte nur eine sehr stark untergeordnete Rolle<br />

spielen werden. Dort steht die Mehrung des materiellen Wohistandes<br />

- zumindest zur Zeit - absolut an der Spitze.<br />

Das Abstrakteste und dennoch Naheliegendste aller Umweltquali-<br />

tätsziele könnte iauten:KeinerleiVerschechlerongdeslst-Zustan-<br />

desUm dieses überhaupt erreichen zu können, bedürfte es eben-<br />

falls vorab einer flächendeckenden, umfassenden Erhebung des<br />

ist-Zustandes, um eventuelle negative Veränderungen überhaupt<br />

bemerken und bewerten zu können.<br />

Ein ebenfailssehr abstraktes und allgemein gültiges Umweitgüteziel<br />

ist bereitsmehrfachvomzuständigen nordrhein-westfälischen<br />

Lmweitmin~ster KlaJs Manhiesen "&getragen voroen, aer sich<br />

daiur einsetzt, n der Frage des Umganges m l Freiflachen moglichst<br />

schnell zu einem sogenannten Nullsummens~iel zu kommen<br />

Gemeint scdaßi~r leden Hektar Freiilache,der in Sieol~nqsflache<br />

verwanaelt W ra, an anderer Steile 0 Jrch planerische R-cn-<br />

Widmung oder aber gar durch Rückbau wieder biologisch-ökologisch<br />

aktive Freiflächen bereitgestellt werden. Diese Forderung<br />

mag unterqualitativen As~ekten noch nichtzu befriedisen.wäreiadoch<br />

bei ihier ~ealisierung sehr viel mehr als wir z.~.beobachten<br />

können.<br />

Im Rahmen der IBA (internationale Bauaussteliuna Emscherpark)<br />

hat Oie ~andesregiirm~ Nordrhe n-Westlalen al; Planungskonzeot<br />

qeiorden.ledesIBA-wurdige Proje41 mLsse'nder Bllanz7~ei-<br />

- ~ ~~"~~ "<br />

niemand dese wohik'ngende Vokabe mit nnalt ZJ i~ len vermag.<br />

1s. hierzu FINi


Abb. 9: Geschätzter Bedarf an Bauleistungen 1958-2000 in Milliarden<br />

DM ZU Preisen von 1989. (Quelle: BLEIER (1989))<br />

5 Zusammenfassung und Ausblick<br />

Der von mir bereits erwähnte ARL-Arbeitskreis unter Leitung von<br />

Kiaus BORCHARD hat noch die Meinung verireten, daß durch die<br />

Fördemng der städtischen Innenentwicklung die Freiflächeninans~ruchnahrne<br />

insgesamt verringert werden kann, und daß durch<br />

~achensparenoes-~a~en eln nsiesamt pos~i ves Ergeon s erz e -<br />

bar ist Icn selost war M tg.ieo 0,eses Arbeits


Gunnar Pantel<br />

Probleme der Verdichtung und Versiegelung<br />

&erlen .Vor'-Staot uno der Lanogemeinde. dem Dorf.<br />

Der Ruf nach Verdicntung. als Komponente des in oen anfängi -<br />

chen 70er ,ahren propagierten .Rückz~gs aJs der F acne' (oer<br />

ubrigens- adiv oetrieben - gar n cht stattgefunden hat),im Rah-<br />

men oer se neneit in Nordrhein-Wßstfaicn aLfgelegten Srandort-<br />

programme.ist noch nicnt in Vergessenneitgera1en.da W ro scnon<br />

wieoer oer Veroicntung oas Wort gereoet: ZJrn Sch~iz oer freen<br />

Natur an den Randern der SiedlJngszentren, Oie man me'nt oann<br />

bauich ncht mehr n Anspruch nehmen 21. müssen, was s ch Oe<br />

weiterem Nachdenken sehr schnell als Irrtum erweisen wird<br />

Wir Stadtpianer haben sehr schnell gelernt, nicht mehr alles, wie<br />

bisher (<strong>für</strong> erforderlich aehaltenl - . .versieaelt" .. " zu ~ianen. Der Vor-<br />

Wurf - vor noch nicht allzu vielen Jahren zum erstenmal aufgekommen<br />

-„eswerdezuviel versiegelt",traf uns bei derVorstellung<br />

von Plänen in der öffentiichkeit, und vorher auch punkuell in den<br />

Beteiiigungsverfahren, unvorbereitet und löste, da er von der Seite<br />

des Naturschutzes und der <strong>Landespflege</strong> kam, zunächst Erstaunen<br />

aus. Wege, Plätze und andere Stadtbereiche wurden immer<br />

schon so, entsprechend dem selbstverständlichen städtischen<br />

Standard. aeplant und aebaut Was sollte daran plötzlich nicht<br />

menrrichti~sein~~asn~tzt esder ~ al~r. wennman sicnauf einem<br />

n~nmehr nLr noch gescnoherten Gehweg be Regenwetter d e<br />

Schuhe schmutzia macht?<br />

-<br />

EineForderung vontechnischerSeite, mansoilesich nun malend-<br />

lich etwas einfallen lassen zur Verringerung des Anfalls von Ober-<br />

fiächenwasser,weil es die Kanalisation micht mehr.packtm und weil<br />

abzusehen ist, daß in nächster Zeit die Bau- und Siediungstätigkeit<br />

zum Erliegen kommt weil bei starken Regenspenden bereits hin<br />

und wieder die Kläranlage ihre Kapazitätsgrenzen erreicht (und<br />

überläuft), hätte beim Planer wohl niemals Erstaunen, sondern so-<br />

fortigesVerstehen ausgelöst: Den Ausbau oder Neubau einer Klär-<br />

anlage nicht mehr erforderlich werden zu lassen, wäre Anlaß ge-<br />

nug. Oberfiächenwasser nicht unmittelbar in die Kanalisation zu<br />

bringen, sich entsprechende Konzepte zur Oberflächenwasserbe-<br />

handlung- bei denendie Nicht-Versiegeiungvon Oberfiächenei-<br />

ne wichtige Rolle spielt - einfallen zu lassen.<br />

- -~ ~ ~ . ~ .<br />

MeinReferatist ein Berichtausder Praxis. Es handeitvonstadtpia- tigkeit im weitesten Sinne. Siedlungstätigkeit ist die inanspruchnern<br />

und LandesPflegern und deren Konflikten im PlaIIUngSaiitag nahme von Flächen: .Verdichtuna" und .Versieoeluno" sind Kombei<br />

der Bewäitigung>er auftretenden Probleme im zusammen- ponenten des ~iediu~~s~eschehens, gleichsam Synonyme.<br />

hang mit .Verdichtungs- und Versiegelungsvorhaben".<br />

AlsStadtplanertatichmich anfängiichrechtschwermitderProbiematlslerung<br />

desThemas. Es war <strong>für</strong> mich gar nicht so einfach, die<br />

,richtigen8' Fragen zu stellen.<br />

DieNatur-derZustanddernatürlichen Umwelt- hatseitden Anfängen<br />

des ~~~~~h~~ mehr mehr Flächen an ihn <strong>für</strong> seine<br />

.künstlichen" ~~w~~~~~ abbeten dieihr dann zum überwiegenden<br />

Teil hinsichtlich der wichtigen natürlichen Kreisläufe<br />

,Yersiegelungm ist ein Begriff, der inzwischen auch einen „traditioen"ogen<br />

worden sind.<br />

nellen Staatplaner ,ele&tris en'. Be.Yerdicniung' ist bs ang noch<br />

kein solcher bedingter Reflex zu vermelden. .Verdlcnt.ng" 1st Oe<br />

Staotplanern noch nicht „oLr a s stadtebauiicnes OronJngSmL-<br />

Ster ist sie begrifflich noch nicht negativ eingefärbt. ,;Verdichtungo<br />

hatehernocheinenautenRuf:Verdichtuna " machtdieStadterstzur<br />

Staat verleiht ~hr .Urbanität"; ~nterscneidet sie von oer a~fgelok-<br />

~~ß oieser prozeß der .nanspnicnnahme von naturl cnem ~ ~<br />

raum so n.cht we tergenen kann, we die ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~<br />

der natüd chen Kreis aufe ab e nem bestimmten Pun~t nicht mehr<br />

VOI gegeben ist wissen Eingeweihte. VontellDar fur hicnt-Eingewe<br />

hiea~rfte oiese Problematikan dem Vergie.cn von ALsgangssit~ation<br />

und Enozustand werden. ~ mzu begreifehda8 oeriaufenoe<br />

Freiraum-Vereinnanmungsprozeß so nicht weiterla~fen Kann: Lrsprüngl<br />

ch, zLm Ze tp~nkt ,X- flachendeckeno nat¿ri che Jmwelt:<br />

ZU e nem Zeitpunkt .Y in der Zu&unft, tlachendec&end oesiede te<br />

Lmwel! Das m ~ß doch Folgen haoeni<br />

~<br />

t i<br />

i<br />

~<br />

-<br />

~ ~<br />

Der Grad der Sensibilisierung des Bürgers <strong>für</strong> Umweltfragen ist<br />

durch die aufgekommene Umweltdiskussion zweifellos höher als<br />

früher. Man weiß: Die Umwelt wird durch die "Chemie" kapunqemacht<br />

ourch Abgase Lnd Abfälle. durcn RestprodLde oer er-<br />

gieJmwand ung. z~!n Beispel. Besorgt macht oer .CO,-Decuei',<br />

das .Ozon-Locn'. n:cht aber Oie städtische Verdicntung; sie wird<br />

mit ernster Umweltbeenrräcnt gLng nocn nicnt - aJf breiter Front<br />

- in Verb'nd~ng gebracni. Die dJrchgestyte City - aogesehen<br />

von aewissen funktionalen Mänaeln -bereitet, so meine ich, im-<br />

rnernocn uberwiegend mehr StÖIz a s Besorgn s Daß, gte cnwohl.<br />

nicht erst se t Mitscnerlich, die .Unwirtl*chke t Jnserer Staote' be-<br />

- -<br />

kiaat wird. aeschieht aber aus anderen Gründen. und nicht weil<br />

man mehrheiti cn meint.oaßdie Regenerationsfah gke tder naldr-<br />

llchen Kreislaufe schon ois an deren Grenzen strapaziert women<br />

ist,<br />

Die Forderung zur Umkehr wird m.E.vom Bürger her vorerst nicht<br />

kommen. Da<strong>für</strong> sind die Sianaie der StraDazierten Natur <strong>für</strong> den<br />

Nicht-Fachmann noch ni~hiaus~eprägt genug.<br />

Zur Rekapitulation: Leben Ist Siedlunqstätiqkeit und Siediunqstät<br />

gke:t ist,~,.ökologisch' oder .konventiönei~be~rieoen, gr~ndiätz-<br />

[ich Ved chtung; Vers egeiung ist ein Teilaspekt der Verd chiung.<br />

Wachst~m, immer noch ein unverzicntoarer Fanfor unseres Wirtschafislebens.furvie<br />

e immer nocn derwicntigste. bedeJtet immer<br />

nocn, wenn aucn qJantitativ ncht menr ganz so stark wie in den<br />

Boom-Janren der iungeren Vergangenhett L a neLe Wonnsiedlunoen.<br />

neue Gewerbeaebiete, neue Verkehrsanlagen, neue Freizeiieinnch~un~en<br />

etc.; kurzum,diegenannten ~utzüngen nehmen<br />

Freiräume mit Baulichkeiten in Anspruch. Sie .verdichten" den<br />

Raum.<br />

Die bauliche Verdichtung des Raums verändert den Raum selbst<br />

sowie das ieweiiise Umfeld, was bekanntermaßen nicht ohne Aus-<br />

Bevorichdieeingangserwähnten„richtigen"Fragenstelie,möchte<br />

ich einen kurzen Blickzurückzu den Anfängen menschlicher Aktivitäten<br />

werfen. um über einen ursprünglichen gedanklichen Ansatz<br />

zu verfügen: Der Auftrag "Wachset und mehret Euch, macht<br />

wirkLngen a ~f oii natüriche Umwelt b eibt W!r wissen, daß Veraicntung..e<br />

nach Umfang Jnd Intensitat, E nf ~ß nimmt a ~f alle Kiimagrö&n,<br />

die auf den Menschen wirken.<br />

Euch die Erde untertanm'- war der Ausgangspunkt der Siedlungstätiokeit.die<br />

" .~ den derzeitiaen weltweiten Umfana anaenommen hat.<br />

~~~ .. ..<br />

Menschliches Leoen b&eJtet Umwelt in Anspr~ch ZJ nehmen,<br />

Verdichtung hat Auswirkungen auf den Wasserhaushalt, dieser<br />

wiederum bestimmtwesentlichdie Lebensbedingungen dervegetation<br />

uno der mit hr in ~ebens~emefnschafl stehenden Tierwelt.<br />

NatJrz~ geora~chen Jndzu. #erbrauchen''- istalsoSieo Jngsta- D~rcn A~fwarmung oer LberSaLten - Vers egelten - F hcnen Jnd


durch die Artderüberbauten Flächen-z. B. Hochhäuser-verän-<br />

dertsich das Windfeld überder Stadt, wieauch deren lokale Wind-<br />

Systeme.<br />

Weil die Stadtplanung im Planungsailtag sich vielfach noch sehr<br />

schwer tut dem .6kologischen Leitbild" den notwendigen Steiien-<br />

wert einzuräumen, muß sie es sich gefallen lassen. diesem über-<br />

wiegenden Teil zugerechnet zu werden.<br />

Die in der Verdichtuna Stadt entstehenden Emissionen soraen<br />

aurch Gase Jno Schwebestoffe fur Oie spricnwortlich ,otcde LuW.<br />

Oie eineHauptro e spie t bei Smog-Werlcriaqcn. uno oie oaf~r verantwortlich<br />

ist, daß die ~onnineinstrahiun~ graduell abge-<br />

.Wie hält es die Stadtplanung nun mit der Berücksichtigung der<br />

Umweltbelanae? - WiesehendieZuständiakeiten und die Auftraas- "<br />

lage aus?"<br />

schwächt wird.<br />

Wie wir wissen, hat die neuzeitliche Stadtplanuna offiziell .schon<br />

Durch die steinernen Massen der Verdichtuna Stadt entsteht der immer" die Belange der natürlichen umweit aus der Sicht der reisogenannte<br />

.Warmeinsel-Efieni- ~essun~enbestat gen. aaß o e nen Lehre im Auge gehabt; und ein wesentlicher Teilbereich der-<br />

Lberwarmung oer Stadfbere cne gegenJber ihrem Umland einen selben, die Bauleitplanung, hat in der ersten Fassung des Bundesbaugesetzesvon<br />

1960 die Aufgabe auferlegt bekommen, ,.den Be-<br />

~usammenhang von Verdichtungenlversiegelung und Temperaturerhöhung<br />

steht fest<br />

langen des Natur- und Landschaftsschutzes und der Gestaltung<br />

des Orts- und Landschaitsbiides zu dienen" (5 1 Abs. 5, Satz 1).<br />

Fur den Menschen ist der EffeM der JberwarmLng - weil die Abkuhlunginoer<br />

Nacht feh t-insbesonoereinder rlocnsommerzeit.<br />

dem Wohlbefinden allaemein nicht zuträaiich. im Winter zeiaen<br />

sichabera~ch pos t ve~e ten Woilesn chtsoda t wird.fallen win -<br />

ger Ern ssionen - d~rcn E~nsparungen bei der he zenerg e - an<br />

Diese Aufgabewurdedann in den NovellendesBBauG bis hinzum<br />

Baugesetzbuch weiterhin konkretisiert und aufgeschlüsselt, offenbar.<br />

weil da<strong>für</strong> ein Erfordernis bestand: Die Belanae der Natur waren<br />

wohl per Saldo immer wieder zu kurz gekommen.<br />

Neue Hoffnuna <strong>für</strong> einen wirkunasvollen Einzua der Natur in die<br />

Diesailes ist bekannt ...W as kann man daaeaen tun?" ist der naheliegende<br />

konstruktive Gedanke, der sichaufdrängt. Die radikalste<br />

Forderung wäre fast: Gar nichts mehr bauen. bzw. nur noch im<br />

Tausch, sozusagen „Alt gegen Neu"! Keine Inanspruchnahme unbebauter<br />

Freiflächen mehr1<br />

" . " .<br />

nen, sich mit demStatus-quo,z.B.demjetzigenVerhältnisvon bebauten<br />

und nicht bebauten Flächen alsAusgangsposition . . . <strong>für</strong> einen<br />

neuenstädtebau nichtanfreundenzu können. werden nicht nureinem<br />

radikalen Verbot der Bebauung von Freiflächen das Wort reden,<br />

sondern noch zusätzlich .Entsiegelung". . . den Rückbau eines<br />

großen Teils der bebauten Flächen fordern.<br />

Siadtpanung iam aLf mit der ~iid~ssion um 0; Umweltvenräq-<br />

Iichneitspr~funq (,VP) ImZugeder Disd~ss On "m Einf~nr~ngder<br />

UVP wurde re ativ scnnell oeutlich. oaß d e LVP etwas .A~faesetzes'war,<br />

dessen es, methodisch betrachtet, gar nicht bedukhätte,<br />

dadas Bauleitplanverfahren ein Verfahren ist dasselbst eine „immanente<br />

UVP" darstellt: Schon immer wurden die Umweltbelange<br />

- sofern sie ins Verfahren, von welchem Beteiligten auch immer,<br />

eingebrachtworden sind- in die Abwägung eingestellt. Diesaber<br />

wohl zu häufia mit dem seiben Eraebnis. so daß es zunächst so<br />

aussah, .aufgisetzt oder nicht'', da% die explizite UVP den Naturund<br />

Umweitbeiangen - als fachspezifischer Schwerpunkt innerhalb<br />

des Bauleitplanveriahrens- zu mehr Gewichtverhelfen würde.<br />

Ich alaube. hierlieat der Punkt. um den sich die derzeitiaen Probiememitder~erdichtung<br />

und~irsiegelung ranken. ~ssiid-<strong>für</strong> angestrebte<br />

Maßnahmen- da~erforderliche~hier" und .jetzi'und .in<br />

diesem Umfangmund.in dieser Art und Welse", dasesjeweils nach-<br />

Doch schon gleich nach Beschiuß des UVP-Gesetzes am 12. Februar<br />

1990.unddamitauchschonvor inkrafttretendesselbenam 1<br />

Aug~st 1990. W ro deui icn .Das Gesetz l~hri nicni zu forme en<br />

ooer mater e len AnderJngen fur die BauleitplanLng"<br />

vollziehbarzu belegengiltundwo<strong>für</strong>dieBeweismittelimjeweiiigen<br />

Einzelfall noch fehlen. Der Konsens - schon weiter vorne anae-<br />

Es steilt insbesondere deine höneren Anforoerungen an d e Bauleitplan~ng.<br />

D~es folgt aus9 17 UVPG . , n 6 17 wird ... k araestcii~.<br />

sprochen -daß es logischerweise im großen und ganzen so nGht oaß diese UVP ausscn ießi ch nacn den iaterie~ en undierfanweitergehen<br />

kann wie bislang, reicht nicht aus. um bei der Planung rensrechtlichen Vorschriften des Baugesetzb~cnes Lnd oen sonund<br />

Planungsrealisieruna zum Reaelfall zu machen. was von Be- stigen fdr die ßarileitplanunq qeltendcn Vorschriften d~rchzuf~hl~rwortern<br />

dor notwendiien sofortiien Abdenr vom .,konventionel- ren ist.a so wie beiallensonsti(len ü a eitplanveriahron"(Lit.2).Ei-<br />

~<br />

len' Stadteoau oereits an Strategie-Empfeh Jngen. Kenntn ssen ne maleriell- rechtltche Anderung stellt .ea g ich d'e grenzuoerund<br />

Maßnahmemöglichkeiten zurVerfügung gesteilt werden kann. scnreiiende Bohöroenbeie I gung gemaß 58 UVPG oar. wenn von<br />

Wir wissen: Am wirkungsvollsten ist die ganzheitliche Strategie:<br />

Die situationsspezifische, problemadäauate und integrierte Gesamtiosdng,<br />

die al e Umweltmeoien dosiert in rchtigim "mfang<br />

einbezieht Also Ke ne b oße Aooit on von (isolterten) Etnze maßnahmen.<br />

Dieses Instrument steht uns leider noch nicht zur VerfügLng<br />

Somitmussen wir unsmischcnzeit ch starkmachen [ur W r-<br />

geplanten Vorhaoen erheb1:che AJSwirdLngen adf Schutzguier<br />

von EG-Nachoarstaaten aLsgenen könnten. Als ResJmee ole ot<br />

der Vermutung, die Aufnahme der UVP in die Bauleitoianuna sei<br />

nLr geschenen,um oieschon menrtach angemahnte irfull~ng der<br />

EG-recheichen Vora~ssetz~ngen scniussiq nachweisen ZL konnen<br />

-wenig entgegenzusetzen.<br />

kungsvol e Einzelmaßnahmen Jnd derens nnvolle Xomo nat onen Eine Enttäuschung somit, die UVP ist keine Wendemarke hin zu anim<br />

Planunasalltaa. lm Forschunasbereichwird iain Zielrichtuna auf dcren EntwicdILngen, weg im großen Si vom ,,konventtonel en'<br />

onolog SC& ~e


schlossen werden,daßdieNaturschutzbehörden damit beauftraot " muß und weiterhin nur .am Rande" Beteiliater " sein soll. dann will<br />

Se en,die nat~rlicnen LebensgrJndlagenallgemeinund Joeral mit der -andeSpl eger nnni mehr änger ..Be,nille le sten f ~ den r jnakfiven<br />

Planungs- Lnd Gestait~ngsmaßnahmen ZJ Schulzen Lnd zureichenden .qrunen Rand der PlanLnq Er wi seine Rolle als<br />

zu entwickeln" (Lit 3).<br />

DieZweiteilung,den lnnenbereichdenStädtebauern,imAußenbereich<br />

den Landesofleaer - (mit)wlrken . . lassen. erscheint bei aanzheltlicher<br />

Betrachtung des Raums unbefriedigend. während der<br />

<strong>Landespflege</strong>r in dem ihm zugewiesenen Außenbereich schwergewichtig<br />

gebunden wird, .urbanisien'der Städtebauerdurch Verdichtungs-<br />

und Versiegelungsmaßnahmen derweil den Innenbereich,<br />

wobei Belange des Natur- und Freiraumschutzes zwlschenzeitlich<br />

In die Abwäauno " über die Beteiliaunasverfahren .erdnungsgemäß"<br />

eingestellt und weitgehend .herausgewogenY werden.<br />

„Beteiligte? stark ausfüllen: Dabei „überzieht' er oft seine -<br />

schwer belegbaren - Forderungen und findet keine oder nur ge-<br />

ringe Berücksichtigung. Prof. STICH äußertsich dazu m.E.treffend:<br />

„Die Erarbeitung von Planungsbeiträgen zur Bauleitplanung durch<br />

die Gemeinden ist ... <strong>für</strong> die Umweltschutz-Fachbehörden nur eine<br />

Nebenaufgabe, <strong>für</strong> die ihr Fachpersonal nicht ausgebildet und bis<br />

jeizt auch kaumverwaitungsmäßiggeschuit ist. Deshalbfallen ihre<br />

Stellungnahmen auch vielfach nicht als Planungs-,Beiträge'. sondern<br />

als Forderungskataloge zur raumplanerischen Optimierung<br />

der von ihnen wahrzunehmenden Umweitbelange aus, die bei den<br />

<strong>für</strong> die Stadtplanung zuständigen Stellen und Gremien eine verärhervorrifen<br />

Uno daourcn die sacngerechte<br />

D esist,GottseiDank,sonichtdieWirklichkeit.Des~izz erteS1tt.a- geRc ~owchrhalt~nq<br />

tion ist ein Zerrbilo; ein Zerrbilo aus überzeichnjnpen von Faden, Berücksich1ig.ng der Jmweltbolange n dor BaJ eitplanLng naJm<br />

Erfahrungen und Besomnissen. Ich habe dies bewußt so formuliert,<br />

um das Dilemma anzudeuten, in dem wir uns befinden. Das<br />

unteilbare Ganze - aufgeteilt in differenzierte Zuständigkeiten<br />

und Bereiche - ist in Gefahr! Es droht alles so weiterzugehen wie<br />

bisher. Die Fakten lassen nicht erkennen, daß aller Erfahrungen<br />

nach die Besorgnisse unbegründet sind. Halbherzige Gesetzeskosmetik<br />

erzwingt keinen Gegenkurs!<br />

fördern" (Lit. . 4). .<br />

Ein Beispiel aus der Praxis:<br />

Eine altlastenbelastete Industriebrache. ein städtebaulicher<br />

Schandfleck nahe der Innenstadt, im Flächennutzungsplan schon<br />

immer als Gewerbefläche dargestellt, soil im Bebauungsplanverfahren<br />

einer gewerblichen Nutzung zugeführt werden. Die Ge-<br />

meinde hat von dem zukünftiaen " Gmß-Investor aeoenüber - einer<br />

WarumreichtdasWissen,.daßessonichtweitergehenkann",nlcht Reihe anderer Bewerber-Gemeinden den Zuschlag bekommen:<br />

aus <strong>für</strong> eine erkennbar deutliche KurskorreMur in der Planuna? sie hatdazuauchverbindlichezeiträume<strong>für</strong>die Durchführunades<br />

Wir wissen, Stadtplanung ist politische Planung. Stadtplanung1<br />

Bauleitplanung ist ein Instrument zur Umsetzung der definierten<br />

Stadtentwickiungsziele. Und diese Ziele hatten bislang und haben<br />

auch weiterhin überwiegend etwas zu tun mit Freiflächeninanspruchnahme<br />

(-.verbrauch") und weniger mit Freiflächenerhaltung.<br />

Wir befinden unsin der~ituation,däßwir,wiedassoübiichist.<br />

.heutem die ,.gesternx formulierten Ziele <strong>für</strong> .morgenn realisleren,<br />

obgleich wir schon alle eine mehr oder weniger intensive Empfindung<br />

da<strong>für</strong> entwickelt haben. daß das Ganze <strong>für</strong> "übermorgen" gar<br />

nicht mehr so positiv zu sehen ist Warum machen wir das? Ich<br />

glaube, da ist eine Menge Routine im Spiel und die voraeaebene<br />

Systematik eine starke,izu) starre ~eitlinie.<br />

Bebauungsplanverfahrens genannt. das Groß-ProjeM wird von<br />

Seiten des Investors parallel zum Bebauungsplanverfahren vorbereitet.<br />

Kurz vor dem letzten möglichen <strong>Rat</strong>stermin, an dem der „B-<br />

PlanY beschlossen werden soil (muß), kommt es zum Eklat Die im<br />

B-Planverfahrenvon den beteiligtenSteilenvorgetragenen Forderungen,<br />

die in der bereits vorliegenden Verwaltungsvorlage als<br />

schwergewichtig nicht zu berücksichtigen vorgeschlagen worden<br />

waren, wurden von derivon nicht bekannten Initiatoren aktivierten)<br />

höheren Landschaftsbehörde beim Regierungspräsidenten erneut<br />

massiv in das kurz vor dem Abschluß stehende B-Plan-Verfahren<br />

hineingetragen. Neben einer Reihe von Maßnahmen auf<br />

dem Baugrundstück selbst wurden Ausgleichsflächen mit dem<br />

Faktor4gefordert. Was tun? Die Zeitdrängte. Obgleich die Bauieit-<br />

Der Flächennutzungsplanistdie-generelle-flächenfunktionale<br />

Zukunftsvision einer StadtlGemeinde. . aufoesteilt zu elnem be-<br />

Slimmten Ze'lpdnM f¿r einen gowisson Zeiiradm. a ~f der Basisvon<br />

WertvorStellungen und Zie großen, de aui unterschiedlichen methodischen<br />

~eaen ermitteltworden sind. Diese Zukunftsvision ist<br />

behördenverbiidllche Grundlage der Bauleitplanung.<br />

planer die Argumentation der lnteressenvertreter des Grüns. bei<br />

der in Anspruch genommenen spärlichen Grünsubstanz handele<br />

es sich um wertvolle Landschaft und Wald, nicht akzeptieren wolltenlkonnten,<br />

blieb keine Zeit, die Berechtigung der eingebrachten<br />

Forderungen kurzfristig .normenkontrolisicher" zu widerlegen.<br />

Auch der - inoffizielle - <strong>Rat</strong>schlag der Aufsichtsbehörde <strong>für</strong> die<br />

B-Plan-Verfahren. die rechtlich nicht abgesicherten und inhaltlich<br />

Der BauleitDlanerQeht nun. durchausouten Gewissens.davon aus. zweifelhaften Forderunoen der Kolleaen von der höheren Land- -~<br />

aaß er die 'hm im F~acnennutzun~spl.& z~gewiesenen~ldchen - scnaftsbenbrde nona 15n einem ~usierprozeß ZuruckzLweisen,<br />

Wohnoau-. Gewerbe-. Verkehrs-. Grjn- Lno Freiflachen - im Pia- konnie n emanden oeqeistern. Es kam. wie es in verqle cnbaren<br />

nungsprozeß ihrer Bestimmung zufjhren kann Das hat er immer Fai en me stens kommt Man setzte sich dann - ~nteroem Dr~ck<br />

so gemacht Lnd er wi es auch wetlerh n tLn R~cnlauf ge E nwohnerzahlen<br />

erfordern ein attraktives - zusätzliches - Angebot an<br />

der Term ne - doch zusammen und verhandelte e nen dompromiß.<br />

Die Belange der Natur und des Freiraums wurden dem Ver-<br />

Wonnungen, ~m Abwanderer zu halten 2nd w wand er er anz~zle- handl~ngsgesdick ~na der ~agesfotm der ~esprachspartner anhen.<br />

Aus gleichen Grjnden s:nd neLe Arbeilspiätze erforoerlich. he mgeslellt<br />

diewiederum erfordern neue Gewerbegebiete und diese sind wiederum<br />

zur Stärkuna der Finanzkraft der Gemeinde ..unumaäna- Daßdies so ntcht die Regelsen darf, oedarf keiner wo teren Erlau-<br />

- -<br />

[ich". Neue Wege und ~traßensolien ~ohnen~~rbeitenund Freizeit torungen. D e Belange oer hatJr und Umwelt sno 2.1 wichtig, als<br />

miteinander verbinden, sollen den Verkehr bündeln - um Ihn an daßsie„ausaekeQelt" werden dürfen. Daßes dazu aberimmerwieanderer<br />

Steile zum Versiegen zu bringen -, sollen lediglich eine der kommt. i;t in ;er ~atsache begründet. daß die - wie ich schon<br />

.logische" Linie realisieren oder an einer speziellen Stelle das je- erwähnte-gestern<strong>für</strong> morgen und ÜbermorgenformuliertenZiewelligeVerkehrsnetzschließen.<br />

Nebendem gestaltendennBegleit- le, heute bereitsvon einem am Planungsprozeß beteiligten Teil der<br />

grün" werden größere Grünbereiche dort im Bebauungsplan fest- Akteure - aus guten Gründen - nicht mehr akzeptiert werden.<br />

gesetzt, wo sie der Flächennutzungsplan darstellt. Bauleitplanung Das führ? zu Konflikten zwischen den Planern, insbesondere den<br />

„hangelr'slch entlang an dem starren Rahmen, den der Flächen-<br />

StadtDlanern und den LandesofleaernlGrünoianern. . "<br />

Hierbei entnutzungsplan<br />

abgibt Seine Dynamik erhält der Flächennutzungsstehen.<br />

wie ;cn meine. Jnnbt ge Energ~e- ~nd~otival onsver Lste.<br />

plan durch das Instrument des Flächennutzungsplan-Anderungs- Dtesor bodaJerliche ZLstano.daß Foroerungen der <strong>Landespflege</strong>r<br />

verfahrens, das elnz~lelten st bei erkennoarei Bedarf Jnd pobli- meist nur .unter Druck' ausreichende Berücksichtiauno - finden.<br />

schem W Ilen, sowohl IJI, W e adch gegen leae FlachennulzLngs- wird m E. M angeanhalren. W ea ese Forder~ngen nicht so belogt<br />

werden können. daß sie in inrer nachvol zienharen SchlJssg6e t<br />

des ,.der und ,.So" oer Arg~mentation ljr neLe Wohn-ngen. Ar-<br />

Wenn nun der <strong>Landespflege</strong>r den lnnenbereich im Planungspro- boi1sp.atzeundVerkenrsan agen-f~rdieEntscneidungslräger -<br />

zeß zuständigkeitshalber schon dem Bauleitplaner überlassen g.e#cnkommen Wie schwier g es isi, dem grundsätzlicnen Erken-


nen von Notwendigke ten im Lmweltbereicn aucn dle Taten folgen Ais wicntiges aMJelies Erfordern s sehe ich, daß Oie Geme noen<br />

~u~assen,weilesanrelativexaktenAngaoenfeh t.zeiqtdie Disdus nicht oassiv a~fdentecnnoioaischen D~rchbr~chauf OemFeidder<br />

sion um die Entwicklung des Klimas. um unser~ette;der~ukunft. Jmwe toaten-Verarbe;t~ng warton. sonaern ihren Willen zJr Ver-<br />

Daßdie zukünftige Wetterlagesoseinwird - aufgrund derslchab- slarkLng der ökolog schen Orentierung demonsiraiiv kLnotbn.<br />

zeichnenden Umweitentwickiung (Treibhauseffekt) - wie sie sich<br />

heute zeigf darüber sind sich die Experten weitgehend einig. Einig Dies kann gescheiien im Rahmen der bekannten und anerkannten<br />

ist mansichiedigiich noch nichtdarin,ob man nochvoreiner Groß- Maßnahmen zur Verbesserung der ökoiogischen Qualitäten einer<br />

wetterlagenwendesteht und das heutige- winterwarme und stür- Stadt und bedarf keiner rechneraestützten Beieauna bis auf einiae<br />

mische - Wetter lediglich .zufälligu schon so ist, wie es erwartet Steilen hinterdem ~omma,umsieauch schon heut~nachvoiiziehwird,<br />

oder ob der .TreibhauseffeW graduell schon so starkgewor- bar begründen und durchsetzen zu können. Es gibt bereits eine<br />

denist,daßwirdieGroßwetterlagenwendeschon hinter uns haben. Reihe hoffnunasvoiier - Draamatischer . " - ~nsätze. AIS Essener<br />

wii ich auf oas kLrzlicnvom Ra1 oerStadt bescniossene Jno n Teilen<br />

oereits in oer Realls erunq befindliche Waloontwicklunqsproaramm<br />

verweisen: Effektive ~aidvermehruno auf ~reifiächei aller<br />

ilächennutzungspian-~ategorien im gesamien~tadtgeblet<br />

Diese Situation, daß wir keine quantitativen Aussagen verbindiich<br />

abgesichert machen können, macht es so schwierig, etwas gegen<br />

die Ursacheneindämmung umgehend wirksam zu unternehmen.<br />

Weil wir weltweit nicht wissen, wieviei 2.6. FCKW die Atmosphäre<br />

noch verträgt, weii wir den Grenzwert nicht kennen, geht die Zu-<br />

rücknahmedes Ozon-Killers nuriangsam voran. Weil wirnichtwis-<br />

sen, wann die Natur zurückschiägf weii wir nicht wissen, wie viele<br />

Kraftwerke und Kraftfahrzeugez. B. noch wie lange <strong>für</strong>die CO,-An-<br />

reicherungder AtmosphäreIIetrleben werden können,undalies-<br />

<strong>für</strong> den Uneingeweihten -noch leidlich funktioniert kann nicht<br />

entschieden genug gegengesteuert werden. Und irgendwie fehlt<br />

auchderwiiieund irgendwo meldetsichauchschon WiederdieRi-<br />

sikomentalität, in deren Begleitung die - schon vorerwähnte -<br />

.Schizophrenie durch fraktionierten <strong>Rat</strong>ionalismus" fröhliche Ur-<br />

ständ feien.<br />

Die Überarbeituna des FlächennutzunasDlans im Hinblick auf die<br />

Verbesserung der ökoiogischen situak" in der Gemeinde wäre<br />

<strong>für</strong> die überwiegende Zahl der Gemeinden ein drängendes Erfor-<br />

dernis. Dies wäre m. E.,eine Gemeinschaftsaufgabe, schwerpunkt-<br />

mäßig <strong>für</strong> Stadtpianer und Landespfieger. Hier könnten gleich<br />

sachgerecht die Weichen <strong>für</strong> die zukünftige gedeihliche Zusam-<br />

menarbeit in den nachfolgenden Plan-Verfahren gestellt werden.<br />

inhaltlich wäre als operationaie Zielaussage zum jeweils zukünfiigen<br />

Bild der Stadt vielfach die aktuelle Fiächenrelation des Fiächennutzungspians-Verhäitnisvon<br />

Bauflächen zu Freiflächen -<br />

eine <strong>für</strong> unterschiedliche interessenlagen akzeptable Ausgangsposttion,<br />

die LJmindeSt auch den - nocn nicnt a~sgeschbpften -<br />

okonomiscnen Entwicdiungsraum weitgehend aosichert. der bns-<br />

Ich Sehe in dem vorstehenden ,.großen.' Bei~piel eine enge verwandtschattzur<br />

Proolematikderi~rfschr~ tendenverdichtLna und<br />

Versiegelung. Wenn wir ~ e g ~ mjt~usslcht ~ ~ auf breite ~ ß lang ~ Grundlage ~ der h gemeindlichen ~ ~ ~ Entwicklungs- und Neuansied-<br />

Akzeptanz auf den Weg bringen wollen, müssen wir,so ich, iungsstrategien war. Denn, eines dürhe klar sein: Ohne Absichedie<br />

folgenden F~~~~~ beantworten können und dies, wegen der zu rung dieses .ökonomischen Entwicklungsraums" dürfte in einer<br />

emlartenden wechselwirkungen - im auch marktwirtschaftiichorientierten Geseilschaft,wie esdie unsrigeist.<br />

im lokalen Maßstab. Meine Fragen wären:<br />

.,ökologisch priorisierter Städtebau mit Substanz" nicht auf den<br />

Weg zu bringen sein.<br />

1. Wie weit können wir die Natur (noch) zurückdrängen?<br />

2 WO ist der Punln anzunehmen, wo Sedi~ngsgeschehen Jno<br />

Natur noch Im Gle1chgew:cht stehen? Wo st der PJnM.aer noch<br />

elnemauimaleinansprLcnnahmederNat~rgaraniieriunanoch Zusammenfassung:<br />

keine mass ven Reaktionen der NatJr provoziert?<br />

Und im Anschiußandieseschonsehr menschlicher Wesensart Probleme und Foigewir(


Auf diesem Weg zu einem Grundkonsens spielt das jeweilige zu- Literatur<br />

künftige Bild der eigenen Stadt (rB. angestrebtes Verhältnis von<br />

Bauflächen zu Grünflächen und Freiflächen, Einwohnermaximum (1) Voikwin MARG. Deuisches Historisches Museum. Statement aniäßiich<br />

etc.) eine wichtige Rolle. der Anhörung zur Architektur des Deutschen Historischen Museums im<br />

November 1989 in Beilin;in:DerArchitekt, 1, Januar1990,Zeilschrmdes<br />

Bisunsaufwendigelnformationssystemefü~„OPtim~~~'-ö~~~~~i- mit m des deutscher Architekten, BDA stungarf Saite 6<br />

sche -Zielaussagen zur Verfügung stehen, ist dieses Bild zurzeit<br />

(2) Ernst PAPPERMANN, die<br />

noch in „Handarbeit" zu zeichnen. Schon hierbei wäre, bei der Be- pNfung hier: Auswirkungen im I


Hans-Peter Blume<br />

Probleme der Stadtböden*)<br />

1 Funkiionen der Böden städtischer Verdichtungsräume Spielflächen, deren Rasen nur bei günstigem Wasser-, Luft- und<br />

Nährstoffangebot im Wurzelraum strapazierfähig ist und bleibt<br />

Die natürliche Funktion von Böden. Lebensraum <strong>für</strong> Oraanismen<br />

und damit Wurzelraum <strong>für</strong> pflanzenzu sein. ist In städtiisEhen Verdichtunqsraumen<br />

stark eingeschränkt. Böden dienen hier vor allem<br />

alslJnierlage fur ~ eoi~de. lnadstreanlagen, Straßen- una<br />

Bahnkorper. Sie sino damit versiegelt, d.h. Mdm noch be ebt. ALßerdem<br />

dienen sie der Deoonieruno fester und flüssioer Abfälle.<br />

Somit verbeiben oft nLr nleine lachen natxnaher ijutrung als<br />

Vor- und rladsgarten. straßenparallele Grunstreifen. Parks una<br />

Friedhofe,Soort-undS~iel~lalzesow~eKle<br />

. . . . naartenund - Gartnerei-<br />

Freiflächen des Stadtrandes dienen nicht nur der Naherholung.<br />

sondernteilweiseauchderErzeuauna " " hochwertiaerNahruna.z.B.<br />

- -<br />

von Fr schgemJse, sowle dem Anbad von Z erpflanzen mit oh hohen<br />

Standortansprüchen Dem steht eine starkere Belastung der<br />

Flächen am Stadtrand als im weiteren Umland entaeaen und zwar<br />

durch Schadstoffe der Stadtselbst und ihrer~bfalideponien, durch<br />

Grundwasserentnahmen sowie mechanische Schäden der Freizeitnutzung.<br />

en. Andererseits bestimmen diese Flächen weitgehend die LebensqualitätderBevöikerungeinerStadt.weil<br />

nurderen Böden die<br />

Entwicklung eines Anregung. Erholung und Gesundheitspendenden<br />

Grüns ermöglichen und weil diese Böden als Filter einer<br />

Grundwassererneuerung dienen, die vielfach erst eine ausreichende<br />

Versorauna der Stadt mit Gebrauchs- und bisweilen auch<br />

Vorauccetzung <strong>für</strong> die Erfüllung der genannten ökoiogisch relevanten<br />

Bodenfunktionen sind ein ausreichender Wurzelraum <strong>für</strong><br />

Ptlanzen miteinemausreichenden Angebotan wasser,sauerstoff<br />

und Nährstoffen bei gleichzeitig geringer<br />

lastung oder zumindest geringer Schadstoffmobilität<br />

Innerstädtischem Grün kommtvorallem auch einewesentliche klimal<br />

scne 2nd IdRhygien sche Bededtung zu. DLrch Straßenbäume.<br />

vor ai em aber d~rch Parnanlaqen ~ n Pr d vaigarten werden<br />

zB. Schadstoffe abaefiiteri. wird Luft durch TransDiration kühlaehalten.<br />

oam t aLch Ge ~lihzirnuiation geiömert. ~ nW o ra scnatien<br />

gespendet. Diese FunMionen konnen nLr gesdnde Bestande vo I<br />

erfüllen, an denen es aber u.a infolge unzureichender Bodenverhältnisse<br />

on mangeit Gleiches gilt <strong>für</strong> intensiv genutzte Sport- und<br />

"YII"w Karnuii<br />

Ds<br />

E.C12<br />

D - 20 o n.te<br />

0rr.i. Cl"<br />

1 iIZ<br />

r. P.<br />

,/.=<br />

20<br />

.<br />

- lO* C. Ti.,.<br />

N 0rg.P. nm<br />

1,.<br />

Ka Pa<br />

,,.*<br />

.I ~ckml0i.t x1IU 3.1 6.0 10 I3 10 1.5 1.7 0.1 24 1.0 7.0<br />

bl loiit, 5.<br />

ilhi OtlUe ilNl 4.8 6.1 10 2a I 45 4.3 0.6 67 ZP 6.6<br />

CI Pm1<br />

i


2 Bodenformen städtischer Verdichtungsräume Die omoelaoerien. natürlichen Substrate werden nach der Kör-<br />

In städtischen Verdichtungsräumen lassen sich drei verschiedene<br />

Bodenkomplexe unterscheiden:<br />

- Veränderte Böden natürlicher Entwicklung,<br />

- Bdden künstlicher Aufträge natürlicher Substrate.technogener<br />

Substrate oder Mischungen derselben und<br />

- versiegelte Böden.<br />

Im folgenden so. en Oie E genschaften d eser Boden behandelt<br />

weroen. vor allem ihre Eigenschatten as Pflanzenstanoorle.<br />

2.1 Veränderte Böden natürlicher Entwicklung<br />

Die verandenen Boden naldr tcner EntwcAlLng waren in M ne europa<br />

~rsprungl ch Wald-, S~mpf-, Auen- oder Mooroöoen sehr unterschiedlichen<br />

Alten. Gesteins Reliefs und Klimas is. 2.8. MÜK-<br />

KENHAUSEN, 1977; KOPP et Al., 1982; SCHEFFERISCHACHT-<br />

SCHABEL, 1989). Oft handelte es sich um zuvor landwirtschaftlich<br />

aenutzteBöden.die bereitsdurch BearbeitemKalken und Dünaen. -<br />

vleifach auchdurch Bewassern Lndlooer Entwhssernvor allem im<br />

Oberboden veränoen wurden (LIEBEROTrl, 1982, BLUME. 1990)<br />

Stadtspezifische Veränderungen erfolgten dann durch<br />

- tiefere Grundwasserstände als Folge von Grundwasserabsen-<br />

kung, Bodenauftrag und geringerer Grundwasser-Neubildung,<br />

- Störung der Horizontierung durch Mischen und Planieren,<br />

- Abtrag oder geringmächtigen (d.h. leicht einmischbaren) Auf-<br />

trag,<br />

- Verdichtung infoige Triti, Befahren oder als Baugrund,<br />

- Alkalisierung infolge Kontamination durch Straßenabrleb. Ab-<br />

fälle oder Abwasser sowie<br />

- Schadstoffbeiastung durch Hausbrand, Industrie oder Verkehr.<br />

Die Böden sind also oftdichter,trockener,wenigersauer, nährstoffund<br />

schadstoffreicher als natürliche Waldböden.Tabeile 1 sind am<br />

Beispiel einer sandigen Braunerde unter naturnahem Wald (a),<br />

Veränderungen in Straßennähe (b), in einem Park (C), auf einem<br />

~riedhofid1ünd untereiner Wiese mit Abwasserverrieseluna le1zu<br />

entnehme": Bemerkenswert sind Erhöhungen der p ~-~e% und<br />

Nährstoffgehalte durch alkalische Stäube, Bauschunbeimengungen,<br />

Dünger undloder Abfälle, sowie Erhöhungen der Humusgehalte<br />

und damit des Nutzwasser- und Nährstoffbindungsvermö-<br />

Gens. Die Böden alter Gärten oder Parkanlagen sind vielfach durch<br />

tiefgründiges Bearbeiten, intensive organische Düngung und häufiges<br />

Beregnen besondere tiefgründig humos und locker, und werden<br />

dann als Hortisole bezeichnet Diese, ökologisch positiv zu<br />

wertenden Eigenschaften sind aber vielfach mit hohen Schadstoffgehalten,<br />

2.8. hohen Schwermetaligehalten verbunden (s. 2.6.<br />

Tab. 21. Erhöhte Schwermetallaehalte - vermöaen - vor allem dann toxlscn<br />

aJf Pf an7enw~chs uno Bodenorganismen ZJ W rken, bzw<br />

konnen dann verslarki von KJItJrpflanzen a~fgenommen weroen,<br />

wenn die Böden versauert sind.<br />

Insbesondere Böden, die häufig betreten undloder befahren werden<br />

und bei denen hierdurch dieveaetation weitaehend vernichtet<br />

ist, weisen in den oberen ~entimetern eine stari verdichtete und<br />

verkrustete Lage auf. Hierdurch kann es leicht zum Wasserstau,<br />

mithin zur Pfiitzenbildung und <strong>für</strong> Pflanzenwurzeln zum Sauerstoffmangel<br />

kommen. In Parkanlagen sind die Liege- und Spielwiesen<br />

im Geaensatz zu Gehölzfiächen häufig stark triltverdichtet.<br />

2.B. im Berliner ~ier~arten (SUKOPP et al., 7979).<br />

2.2 Böden künstlicher Aufträge<br />

Böden aus Aufträaen - bzw. anthroDoGenen . . Deckschichten lassen<br />

sich differenz eren in solcneaJsumge agerten.nat"rlicnen Bdoen<br />

oder Sed menten Uno solche aLs technogonen Substraten.<br />

- - - D~ "<br />

ndnggeg ieoert(Tab.3a),dad'esedieökologlschen Eigenschaften<br />

der daraus entwickelten Bdoen wesentl ch prägt: Schoner, Kiese<br />

.~ ~~ ~<br />

~ährstoffbindun~sverm~ge" erwarten, Lehme, Tone oder Mergel<br />

frische bis feuchte, aber oft iuftarme Standorte. Der Auftrag kann<br />

durch Schüttung oder Spülung erfolgt sein. Beides führt zur<br />

Schichtung: in der Regel lagert Geschünetes lockerer als Gesptiites,<br />

kann durch Planieren aber verdichtetworden sein. Tab.4 zeigt<br />

a) Natwliehe Substrat. (I) I-<br />

Sand<br />

Leb<br />

Ton<br />

lleqel<br />

Kies<br />

Scbtter<br />

lM&<br />

Kohls C d , -L*.<br />

-Schluff. -Ton)<br />

geschichtet. aer.iegend Sand<br />

geschichtet, Sand + Lehi + Ton<br />

~chichtet, 90 X X (Ziegel. Mrtsl). 5-10 S Kalk<br />

> 30 a W. 8.. aeiett (GI-. msiik. L&-.<br />

mlz, laste) ecbrcbr. c b r k md mlfidhaltig<br />

> 30 a gesinterte mmL.n. alkal., se"-bammt<br />

> 30 a arg. S., alhl., feinkorn., d. gras-<br />

ichichi<br />

Tab. 3(a-c): Anthropogene Auitr&ge (n. BLUME, 1987, erweiten)<br />

Bor.<br />

Mh<br />

Ahl<br />

Ah2<br />

jYC<br />

jY<br />

80,<br />

Mh<br />

*hl<br />

Ab2<br />

jYC<br />

jY<br />

Tiefe Sei. Wrmmg in I pB org.8. Ur c/H raK<br />

cm I S U T CaC12 I i. Vo1. I<br />

W2 4 77 16 7 7.0 19<br />

-15 4 76 13 11 7.2 20 33 18<br />

-30 6 90 5 5 7.3 5.4<br />

-55 10 % 3 1 7.6 0.4 43 6<br />

-120 7 93 5 2 7.6 0.2<br />

u1k MII V Cdr Pbr ZU, nie Cd. Pba Zni Rii<br />

z rn~/~g a - -/U - - WIW -<br />

1.9 (360) % 0.9 33 67 11 0.3 7.9 20 1.7<br />

3.5 (3W) 98 0.6 14 46 8 0.1 2.0 6.2 0.9<br />

6.5 (90) 98 0.6 4.0 27 5 0.06 0.5 2.2 0.4<br />

5.3 (20) 1 W 0.6 0.9 12 2 0.01 0.4 0.7 0.3<br />

6.9 (20) 1W 0.5 1.9 14 2 0.01 0.5 0.9 0.6<br />

Tab. 4: Depo-Pararendzina aus 1887195 kilnsflich urngelagerlem GeschlebeSandunterLaubwald,oberh.Nord-Ostsee-l


Bor. Tiefe pX Kalk BNI( S-Gehalte in I<br />

E. XC1 % Fes2 906 JOT. Org. Geh.<br />

a) Depo-LocLersyrosoi<br />

Ai 0-1 5.8 1.2 10. 0.6 0.05 0.23 0.09 1.0<br />

AC -10 6.9 3.0 15 1.2 0.06 0.23 0.34 1.8<br />

jYC -50 7.6 4.6 11 1.7 0.06 0.23 0.61 2.6<br />

jY -100 7.8 3.7 9 1.2 0.09 0.22 0.34 1.8<br />

b) Depo-Sauerh.a


FJr Boden aus Kiärschlammg it ahn icnes: A ~ch sie enlnaiten vie<br />

leicht zersetzoare, eiweißreiche orqan scne S~ostanz (Tab. 91.<br />

Starke m nrobie e LmsetzLnqen beäingen Metnano id~ng, e>


- Redoximorohose durch hochstehendes Grundwasser oder Literatur:<br />

durch Verdicntung ist Ausdruck zeitwe Iigen Sa~erstotiman-<br />

qe s und veranden Oie Mobilitl bestimmter Nahr- und Schaa-<br />

itoffe.<br />

- Methanisierunq (durch anaeroben Abbau eiweißreicher, orga-<br />

nischer substänz oder durch -eckagen von Gasle tdngen) be-<br />

wirk vorubergenend Saderstotimangel. dem oft 0 e Anre cne-<br />

rdna akiiver E.senoxlde mlt hohem ScnadstotibindLngsvermo-<br />

gen-foigt.<br />

Daraus emiM sich ein stetiger Wandel der Standortbedingungen.<br />

der bei einer standortgerechten Nutzung beachtet weraen ;UR<br />

Veränaerungen sie ien sich dabei untersch edlich rascn e n, aurch<br />

Grundwasser- und z.T auch durch Metane~nflusse nTagen bisMonaien.<br />

d~rch Humusanreicnerung, Boturbalion, dna GefLgeb! -<br />

ddnq in Jahren. d~rcn Frostspreng~ng, Entkalkung, Versauerung<br />

und~ntbasun~ in Jahrzehnten bis Jahrhunderten.<br />

Diese Veränderungen bedeuten vor allem <strong>für</strong> Böden technogener<br />

S~bstrate.daßzunächstmitzunehmenderbioiosischer Humusanreicheriing<br />

und GefügebliaJng sowie mechanischer Geste nszerte<br />

ung die Wucnsbedingungen fur PI anzen sich veroessern D e<br />

nach der Entkalkuna einsetzende Versaueruns kann später aber<br />

die Mobilität schädtcher Schwermetalle erhöhen unddamit die<br />

Wuchsbedingungen verschlechtern.<br />

Besonders rasch verandern sich Substrate mit hohem Anteil eiweißreicher,<br />

leicht abbaubarer organischer Substanz wie Kiärschlamm<br />

oder Müll. 2.6. erwies sich frisch deDoniener KiLirscn<br />

ammdesKlärwer~esKiel-B¿ikvorailem wegen hohersalzgehalte,<br />

stark alkalischer Booenreakiion (ph 12) Jnd Sauerstotimanaei<br />

als veaetationsfeindiich: Bereits wenige Jahre später hatten<br />

Salzauswäschung sow'e Zersetz~ng und-Humifzier~ng der org.<br />

Substanz una Ox dation der S ~if de des0berbodense:nen lockeren.<br />

lhft- und nährstotireichen Pfianzenstandort mit hoher nutzbarer<br />

Feidkepazität entslehen assen (s. Tab. 9). Erst wenn dessen<br />

Carbonaie (derze't Ca. 30%) gelöst ~ nausgewascnen d<br />

Se n werden<br />

und der Boden als ~olae davon versauert könnten sich die<br />

Wuchsbedingungen <strong>für</strong> Pflanzen durch die Mobilisierung toxisch<br />

wirkender Schwermetalle wieder verschlechtern. Tab. 11 ist ein<br />

Beisoiei da<strong>für</strong>. daß sich ein Methanosol aus Müll nach Abklinaen -<br />

der Methanbildung Uno 50,ahr ger NLtzung a,s Aielnganen zu einem<br />

sehr oroddk ven Gartenboden enfwicke t nal Prob em aLch<br />

dieses ~odens ist wiederum eine extrem hohe Schwermetalibelastung.<br />

4 Folgerungen <strong>für</strong> die kommunale Planung<br />

Kommunale GrunfiächenplanJngen Ln0 verscniedene Fachplanungen<br />

lassensich veraniwortf ch nLr ingenauer Kenntn sder Bodenverhaitnisse<br />

ddrchfuhren (KNEIB und SChWARZE-RODRiAh,<br />

1990) Eine standongerechte. iangcrfrlsl g ausgerlcntele P anJng<br />

erfordert dabei n cht ndr ale Kenntnis der Substrate. sondern zuaieich<br />

die Erfassuna derveränderunaen durch Bodenbiidunq, d. h.<br />

der ~ooentonnen,ind o e progno;e kjntiger ~eranderuigen<br />

Erst Dann ist es moqlich,fJndierte A~ssagen uoer die gegenwartlaen<br />

" und die künftiaen " Eiaenschaften der Bödenals Wuchsstandorre<strong>für</strong><br />

6tientlicnesLnd privatesGrün sowiea ~Gr~ndwasscrf ter zu<br />

machen. Bisherige Erfahr~ngen bei oer Bodenerhebung in städtisch-industriellen<br />

~ - - - ~ ~erdichtunasräumen wurden kürzlich seitens<br />

des Arbeitskreises stadtböd& (1989) zusammengestellt. Große<br />

Kenntnislücken serade im städtischen Bereich schränken allerdings<br />

ein veran&ortliches Handeln noch stark ein.<br />

Arbeiiskm s SianlWdsn (1989): Kanerung von Stadibooen - Ernpfen ungen<br />

des Arbaits*ieises Stadtboden der Dtsch Bodenko Gosc Iscn. 121<br />

die oooenk~ndiicne Xan eran.e;hing utoan, gewecbl eh .nd nodsrrieii<br />

~oerformlei Flacnen URA-Texte 18/89 Jmrvc ioundesam! Beri n.<br />

BAHMANI-YEKTA, M., Chr. BECHLER, W BURGHARDT und H. MEUSER<br />

(1989): Montanindustriell überformte Böden. Mineilgn. Dtsch. Bodenkdl.<br />

Gesellsch. 58,238-252.<br />

BLUME, H.-P. (1982): Böden des Verdichtungsraumes Berlin. Mieilgn.<br />

Dtsch. Bcdenkundi. Gesellsch. 33.269-280.<br />

BLUME, H.-P (1987): Bodenkartiening von städtischen Verdichtungsräumen.<br />

Die Heimat (Neumünstor) 94,280-288.<br />

BLUME, H.-P. (1989): Ciassification ofsclis In urban agglomerations. Catena<br />

16.269-275.<br />

BLUME, H.-P. (1990): Anthropogene Böden; in H.-P. BLUME (Hrsg.): Handbuch<br />

des Badenschutzes. Kap. 2.9. Ecomed. Landsberg.<br />

BLJME. rl.-P. J. rlOFMANN, D. MOU MOU ~nd M. ZINGK (1983): Boaengessllschafla~tdnd<br />

nebene ner M111 oepon eZ PRanreneindhr.Bodankde<br />

B-UME rl-P, M. rlORBERT, R hORhund rl. SJKOPP(l978i:Z~rOk010g B<br />

der Gioßstaol ~ntei besonderer BerjcksichiigLng von Der1 n W. Scnr 1-<br />

tenr Dtsch <strong>Rat</strong> I. AndespRege 30 658-677.<br />

BLLME,rl.-PunoN L TZ(lg9C)Sanier~ng~noRenat~r ermg kontaminerterStandone;nrf.-P<br />

B.UME(Hisg) nandb~chaesBooenscn~tzes,Xap.<br />

193. Ecamea. Landsberg<br />

0LUME.H.-P,und M.RUNGE(t978):Geneseund Okolagieinnerstädtischer<br />

Böden aus Bauschun. 2. Manzenernähr. Bodenkde 141.727-740.<br />

DARIUS, E und J. DREPPER (1984): Rasendächer in West-Berlin. Das Gartenbauamt<br />

33.309-315.<br />

GO= D. A CLAUSSEN und M. KÜHN (1989): Eigenschaften Wn Viermisch<br />

gereinigten Bcdenmateriaiien. Mineilgn. Dtsch. Bodsnkundi. Ge-<br />

8dISCh. 59.343-348.<br />

XhElB W dna M SCHWARZE-RODRIAh (1990) BwennvenlLr als Plan,nqsqr~ndlaqe<br />

n n -P RLUME (rlrsg) hanobuch des Bodensch~tres.<br />

~apy3.4. ~comed, Landsberg.<br />

KDPP,D.,K-D.JAGERU~~ M.SUCWW(1982):NaturräumiicheGrundlagen<br />

der Landnutzung. Akademie-V, Berlin.<br />

LIEBEROTH,J.(1982): Bodenkunde- Aufbau, Entstehung, Kennzeichnung<br />

und Eigenschaften der landwirtschaftlich genutzten Böden der DDR.<br />

Dtsch. Landwinschafisverl, Berlin.<br />

MOLIM0L.D (1983) Genese Dynarn kundOkolag eaer Bodenauf~naneoon<br />

einer M3lldepanie D~SS inst f Oi


Wolfgang Burghardt<br />

Altlasten und Abfälle<br />

1 Einführung Verrneidungsstrategien und Verwertungsvetiahren sollen Abfallund<br />

Reststoffmenaen der Produktion zurückdränaen. Wo dasnicht<br />

InStadten erfährldasOkosystem -andschahe nestarneveränoerung,ndern<br />

der Menscn alsFantoraiHri1tlTaoel e 1 J A tlasten Jnd<br />

Abftlle s nd ein Te i aieser Spezie en fadoric en Konste lat'on der<br />

mog.ich is1,werden Abfa 19 dnd ~es1stoffeder~rÖd~~ionauchz~nünft,ganfa<br />

1en.Sie werdenentsprechendderAbfal gesetzgebung<br />

he~te oeordnet enisorai Odor nach einer MassenverrinQerJnQ<br />

Städte. Soweit die durch Altlasten und Abfälle in Anspruch genom- durch Üompostierung oder Verbrennung in Deponien kontrollied<br />

menen Flachen


lick zu vermitteln, werden einige informatlonen aus der Karte der<br />

Verdachtsfiächen auf Altablagerungen und Altstandorte der Stadt<br />

Essenais Beispiel ausdem Ruhrgebiet(Abbiidunq . . 1 ,folgende . Seite)<br />

vorgelegt<br />

Das Beispiel zeigt, daß Altlasten bevorzugt an den Randlagen der<br />

Kernstadt ebenso aberauch am Rand derZechensiedlunaen und<br />

~ebenzentren auftreten. Nur vereinzelt sind ~itlastenfläihen innerhalb<br />

der Kernstadt verzeichnet. Diese Aussage bezieht sich<br />

nicht auf viele der gewerblich verursachten Altlasten, wie sie 2.8.<br />

bei ehemaligen Tankstellen und chemischen Reinigungen angetroffen<br />

werden können. Diese sind auf der Karte nicht eriaßt wor-<br />

Von obigem Muster gibt es jedoch in Nebenzentren abweichende<br />

BeisDieIe,Woauch in den bebauten Gebieten einedichteAnsamm-<br />

lun&von Altlasten vorhanden sein kann, so im Osten und Nordwe-<br />

sten der Stadt.<br />

meit<br />

1. Kennzeichnuw der Bedeutum der Altlasten hlnslchtllch<br />

Flachen


I W Kokerei<br />

Abbildung 1: Kane der Altlastenverdachtsflachen der Stadt Essen<br />

AllaH~orrtinqm und &'ts!andorte


Dort, wo das Gefahrenpotential durch Versiegelung an der Enifal-<br />

tung gehindertwerden kann, wird ebenfalls eine Konkurrenzsitua-<br />

tion entstehen.<br />

.~~~~ ~<br />

Geiändeaufhöhuna erfahren. Durch Abiaaerunaen werden die natLri<br />

chen Boden uberoeckt Esentstenen neJe äöacn,sogenannte<br />

A~hraqsboden, worjber B-LME in diesem Band oer chten wird<br />

somitsind Böden. Feuchtezustand und dadurch auch Kleinklima<br />

der Landschaft &rändert worden.<br />

Zwischen den einzelnen Altlastenarten bestehen iedoch hinsicht- ~<br />

iich aer N~lz~ngseignung Lntersch ede. So wird auf MLI ab agerungen<br />

sicher eher e:ne Grinilächennutzung angfrstig d~rchsetzbar<br />

sein als adf Aiistanoonen. FJr genauare A~ssagen fen en<br />

jedoch deta liene und svstemansche ALssagen Jber die Eignung<br />

3.5 Rückbau von Altlasten<br />

der einzelnen Altiastenanon f ~r versch edene Nutzunqsformen<br />

und die daraus erwachsenden ~anierun~smaßnahme~und Kosten.<br />

AltlastenverdeckeneinenTeil ursDrünalicher Naturnäheder Stadt<br />

Bodenwurden ourcn Altlasten sorn tni~fig nur begraben Jnd nicht<br />

zerstön Damlt w~rde das ursprLng icne Re ef ndr ~oeraecki Es<br />

Altlastenflächen haben am Rand der Kernstädte infoiae der Nähe<br />

ZU den innersiadt schen Wohnq~anieren einen besonaeren Wert<br />

Solche Flhcnen ddnnen nacn Sanieriinq fdr 6 einganen. fLr Grunanlagen<br />

und Spielplätze genutzt werden.<br />

stellt sich die Fraae. wieweithiernicht die Möalichkeit besteht.<br />

durch Abtrag der~blagerungen ursprüngllcheiandschaftselemente<br />

freizulegen und zu reaktivieren, die in der übriqen Stadt bereit~vemichtetwurden<br />

Bödensindsoaarim iändiichän Raum häufig<br />

nichi mehr in ihrem unprdnglichen ZLstand erhallen. D es oe-<br />

In diesem Zusammenhang darf nicht Gbersehen werden, daß Alt- trtfftz B. Paraora~ner0en.d cdurch Ackerba~nulzunqden Al-Hori-<br />

Standorte. die nicht <strong>für</strong> eine aewerbiich-industrielle Reaktivieruno zont verloren haben. Altlasten können damit auch eiRe bodenkongenutzt<br />

werden, den ~utzun


I<br />

Bsbatm Cd. W Hg. W Pb. W Zm. p -U, -1 -5 m<br />

---<br />

luh.- Xroi<br />

K h U iuhb 5 5 5 5 S i 5 5<br />

11 1.5 lliEb 80 U) nm m a m o m , r n Sm<br />

U 0.1 LintP- 200 101 mamoamsmm101 Sm<br />

U 1.3 ne- ,200 m >W >~mm >emo wmo >im m<br />

Tab. 6: A118tBndortsanierungSprOjeM Textiifabnrik Povel in Nordhorn; Ver-<br />

teilung des Aushubes nach Aushubkiassen (STRASSER et al.. 1989).<br />

2: Okot~hnischer ExPerimanfaiberg zur Schadstofiauslaugung.<br />

(STRASSER er al., 1989)<br />

pH-Wert<br />

Abbildung 3: Häufigkeitsverteilung der pH-Werts von Böden aus Schiak-<br />

ken (n-120)<br />

I<br />

daß eineden Bodenabtraa bealeitendeSchadstoffanalyse den Anfall<br />

- stark belasteten Bodens ehschränken kann. e er stark belastete<br />

Boden wurde auf e nern odotecnn scnen Exporimentaiberg einaeoaui<br />

und damit k Cinraurnia einer a mahlicnen Scnad~toffa~siaugung<br />

zugeführt (Tabelle 6ind Abbildung 2)<br />

3.6 Bewertung neuarfiger Cfandorteigenschaffen von Altlasfen<br />

Altlasten bringen in die Stadt nicht nur einen gefahrenträchtigen<br />

~loffbesiand.ier sich unler Urnstanaen auch äui Oie NatJr .nder<br />

Stad1 auswirk F:ir F ora uno Fama std e relief- -no bodenverandernde<br />

Wirkuna von weit urößerer Bedeutung, - wie nachfolgend .<br />

exemplarisch werd'en soll.<br />

Auffüllungen,Aufschü~ungen und Anschünungen vergrößernden<br />

Abstand der BBden zum Grundwasser. ~eliefveränderungen wirken<br />

sichauf Exposition und Inklination aus.Alt1asten wurden häufig<br />

durch technische Maßnahmen geprägt, so durch Bodenverdichtung<br />

und Entwässerung. Damit wird durch Altlasten der Wärrneund<br />

Wasserhaushalt der Standorte verändert.<br />

Präoend sind weiterhin <strong>für</strong> Altlasten die Substrateisenschaften<br />

(~atktie7) S~bsnatewe sen jenach Abfal arl dntersciied cneEiaenschafien<br />

auf Wesen! ch traqen zu oen A laolagerLngen S edknosabfälle<br />

-~~~~ ~, 1Hausmülil Bauschutt und Erdaushub. reaional auch<br />

~~~<br />

~ergbauabfälle, ~bfäilLder Energiewirtschaft (z:~. ~ichen) und<br />

Grundstoffindustrie (Schlacken) bei. Häufige Anderungen der<br />

Siandarteigenschahen snd ph-~enerhoh~ig (~bb oung 3). Anreicher~ng<br />

von Skelen (Steinen). Veranderung des ßoaenwasseruno<br />

Bodenl~tlhaushaltes (Tabe1 e 8) Lnd D~rcnwurzelbardet. Mothanb<br />

td~ng Jnd ßooenveroichtung Diese f ~r vie e Lanoscnaften<br />

untypischen Substrateigenschalten fuiiren z.r Eniwicdiung von<br />

neuen Lebensaerneinschaften.Zu deren Bedeutung muß sich der<br />

Biologe äußerR Dies gilt auch <strong>für</strong> die ~eliefveränderung<br />

Hinsichtlich der Wirkung der Schadstoffe auf Faunaund Flora, aber<br />

auch . <strong>für</strong> das Ausiraasverhalten der Schadstoffe kann festaestellt<br />

~ ~~-~ ~~ -<br />

werden, daß bei Altablegerungen andere Intensitäten der Schadstoffwirkungen<br />

zu erwarten sind als bei Luiteinträgen. Bei Luheinträgen<br />

erfolgt die Anreicherung oberflächennah,<br />

gen können erhöhte Schadstoffkonzentrationen über die ganze<br />

Äuftragstiefe vorliegen (Tabelle 9).<br />

3.7 Sicherung der Grünflächen auf Altlasten<br />

Von den Subsiraten oer Altlasten als Schaasioitirager gehen Geiahrenaus<br />

Be eiiier GrJnfiachennJfzung m ~ßo es 3erucksichf gt<br />

werden Andererseits berJht der oesonaere Wertaer Stanoortef~r<br />

Flora und FaJna naufig in den Eigenschaften der S~ostrate Daoe'<br />

rnuß betontwerden, daßvor allen anderen Zielen immer die Gefah-<br />

S1W1un9sabfälle (HauniUIl): tellsanaerob. Wthan- und Schwefel-<br />

wasSerStOffblldUng, PH W 7, Karnung<br />

md Gehalt an organlscner Substanz<br />

uecnselnd.<br />

: wechselnd skeletthaltlg (steinhaltlg).<br />

hmfl9 kalkrelch. oH ? 7; tellr nite<br />

seiuftung. Mars erhaltefählskelt; Ent-<br />

wässerbarkelt.<br />

Abfälle der Energiege<br />

ulnnung, 2.8. Archen : DH 7-12> gute Marsernaltefshlgkelt.<br />

Feln- und Pllftelsand und gröber.<br />

Abfalle der Griindstoff-<br />

Industrie, 2.B. Schlacken : W 7-12. alle XorwröBen.<br />

I<br />

Tab. 7: Substratmerkmale der häufigsten Ablagerungen (aus Arbeitskreis<br />

Stadibödsn, 1988).


enabwehr stehen muß. Hier stellt sich die Frage nach der Art der<br />

Gefahren bei den verschiedenen Altlasten und Formen der Grün-<br />

flächennutzung, Art der Schadstoffpfade und welche Schadstoff-<br />

gehalte bei verschiedenen Nutzungsformen auf der Altlast selbst<br />

und in ihrer Umgebung tolerierbar sind. Ahnlich wie bei gärtne-<br />

risch- landwirtschaftlichen Nutzungsformen <strong>für</strong> den Schadstoff-<br />

Pfad menschliche Ernährung <strong>für</strong> einige Schadstoffe Richtwerte<br />

vorhanden sind, sind solche auch <strong>für</strong> andere Bodennutzungsfor-<br />

men und Schadstoffpfade zu entwickeln und festzusetzen. Hinwei-<br />

Asche<br />

iHBII~lI><br />

F~UPSC~~<br />

se zu Schadstoffpfaden enthält die Tabelle 10. Tab. 8: Substratmerkmale von Aschen (BAHMANI-YEKTA, et al., 1989, er-<br />

gänzt).<br />

Zur Einschränkung der Schadstoffausbreitung kann dieVegetation<br />

LOB (AD)<br />

w y 2 ~<br />

7,5<br />

8.1<br />

6,7<br />

cay3<br />

2,U<br />

2.3<br />

0<br />

~on<br />

I<br />

8<br />

16<br />

15<br />

~chluff<br />

I<br />

?O<br />

55<br />

79<br />

Sand<br />

I<br />

62<br />

C - Kshlensmfrsnalt PV - ~ ormtm LU - LUftkamZltBt<br />

H - Drlanlemutzbare UaSsal


Themlsche Verfahren<br />

Baderniarcliveriahren 1Extraktlon)<br />

VerieJtIsu~sVerfahren<br />

Blolo9I~cbe Veriahrm<br />

Ylrkum auf den Baden:<br />

- Zerrtöriinp der Scnlrhtw und Horlzmtleruns belm Abtrag<br />

- Zerklelneruna und Sortierung bel der Vorbereituns<br />

- nlschurm b?l der Vorberelturm<br />

- HW6LerEt6rmD (Themsche Verfahren)<br />

- K~rrmroBenwrtle~~nq, Badenartemran4erUng (uascwerfahren)<br />

- nlneralveränderung (Themlsche verfanren, Verfestlsmsverfahren)<br />

- pn-wrterhahune tmmlocne Verfahren)<br />

- Boaenverdlchturm tverfestl9ung)<br />

Tab. 11: bdensanlerungsverfahren - on-eitedehandlung (KNOCH,<br />

1989, ergänzt).<br />

Abfall Art Anteil. X<br />

Küchenabfälle 29.9<br />

Papier, Pappe 16.0<br />

Kleinteile 16.0<br />

Feinnüll (Asche) 10.1<br />

Glas 9.2<br />

Kunststoffe 5.4<br />

Metalle 3.2<br />

Windeln 2.8<br />

Textilien 2.0<br />

Mineralien 2.0<br />

Sonstiges 3.0<br />

Problemabfälle 0,4<br />

Tab. 12: Zusammensetzung des HausmOlls in der ERD (Umweltbundes-<br />

amt 1985).<br />

Beim hausmO i s!nd davon nJr einige wenige ProoJl


- Stärkung von Forschung und Umsetzung der Erkenntnisse<br />

über die Grünflächenfunktion; Abbau des lnformationsdefizits<br />

der Bevölkerung.<br />

- Schnelle Sicherstellung der <strong>für</strong> eine Grünflächennutzung ge-<br />

eigneten Altlasten.<br />

- Kennzeichnung der landschaits- und bodenverändernden Wir-<br />

kung von Altlasten.<br />

- Entwicklung von Kriterien, Untersuchungs- und technischer<br />

Verfahren zum Rückbau von Altlasten.<br />

- Kennzeichnung, Klassifizierung und Bewertung derstandorteigenschafien<br />

von Altlasten <strong>für</strong> die Natur in der Stadt<br />

- Entwickluno von Richtwerten dertolerierbaren Gehalte <strong>für</strong> verschiedene<br />

8chadstotfe. Formen von Altlasten und der Grünflächennutzung,<br />

Schadstoffpfade und Sanierungsverfahren.<br />

- Kennzeichnung der Leistung der Vegetation <strong>für</strong> die Einschränkung<br />

der Schadstoffausbreitung.<br />

- Kennzeichnung der Bodenreinigungsverfahren hinsichtlichder<br />

Veränderungen von Bodeneigenschaiten zur Erfüllung von Bodenfunktionen<br />

und der Eignung als Standort <strong>für</strong> Floraund Fauna.<br />

- Orientierung der Produktion wie auch der Abfailwirtschaft an<br />

den Eiaenschaften der erzeuaten Abfälle hinsichtlich Aufbereitungs-;nd<br />

~ewertun~sel~e&chatten. RedbMionsßog cndei-<br />

tenoer Aofal mengen dndEgcnscnaHender AbfäI ealsoodenbildendes<br />

~ubstrat<br />

- Kennzeichnung der Eignung von Stadt- und Stadtrandland- r<br />

schaflen zur Unterbringung von verschiedenartigen Abfällen.<br />

Danksagung: Herrn JÄHNER, Stadt Essen, danke ich <strong>für</strong> die kriti-<br />

sche Durchsicht und Anregungen zur Altiastenproblernatik.<br />

Literatur:<br />

Land Nordrhein-Westfalen,1988:Abfallgese~desLandesNordrhein-Westfalen<br />

(Landesabfallgesetz vom 21. 8. 1988). Praxishandbuch Ablali und<br />

Altlasten.<strong>Deutscher</strong>WiNchaftsdiensfTeil3,Kap.79.Fachverlag<strong>für</strong>Wirtschafl<br />

und AuRsnhandel, Köln.<br />

Landesamt <strong>für</strong> Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westialen, 1982:<br />

Übersicht Abfall- und Altlasten. DOsseldarf.<br />

Stadt Essen, 1986: Umweltschutzbericht der Stadt Essen 1985188. Hrsg.<br />

Stadt Essen.<br />

Stadt Essen. 1988: Umweltschutzbericht der Stadt Esssen 1987/88. Hrsg.<br />

Stadt Essen.<br />

Staot Essen 1988% Kane aer VeroacntsRachen a.f Allao agermgen LW<br />

A lstanaone nrq Stadt Essen<br />

STRASSER, H., K.J. HOLLAND, D. SCHULLER U. P RENGEN, 1989: Bewer-<br />

Nngskriferien Mr die FolgeniItmng eines Altstmdortes am Beispiel des<br />

Sanlerungsfalle~NordhornPovel.Umweltforschungsplan desBundesministen<strong>für</strong>Umweit,<br />

Naturschutz und ReaMonicherheit,Badanschufz For-<br />

Schungsbericht 10703004. Umweltbundesamt, Berlin.<br />

Umweltbundesamt, 1985: Hausmüllaufkommen und Sekundärstatlstik. Berichte<br />

10/85. Berlin.<br />

ArDe tskre!~ StadIboden. 1989: Empfeh ungen des Arbetsk(eise8 Staoiooden<br />

der Deutschen Boden*dndlicnen Gsse lschsfl f ~ d r F haoenk~nalicne<br />

i


Günter Schellenberger<br />

Gewässer und Wasserversorgung<br />

Das Thema Gewasser Lnd Wasserversorgung ist sehr vie sch ch- Großvieheinheil Uno r~nd 30 1 pro Tag und Kleinvieneinlieit (6-8<br />

lig. Daher kann nach einem allpemeinon Lberblici< nJr aLf wen'qe i/o f¿r Scnafe.50-80ildfLr Schweine)aLf 55 km3/ageschatzL Da<br />

punkte eingegangen werden. - bei der überwiegenden Weidewirtschaft prakiisch kein Abwasser<br />

entsteht kommen davon nur rund 8 km3 in die Vorfluter.<br />

1 Globale Wasserversorgung und Gewässerbelastung C) Energieversorgung:<br />

Die Wasserversorgung bee nfl~ßt die Umwelt o.rch ofe Wasserentnahme<br />

aus Flussen Seen. Grunowasserhorzonten Die dohe<br />

ihrer Entnahme ist in Siädien und Dörfern, in Entwcdlungs andern<br />

1980 wLrden a ~ der f gesamten Erde 8.18 B I ionen KilowattstLnoen<br />

orzeLgtwovon 5.77 10'~ kWn auf Warme6rathverke. 1.74 1012<br />

„f Wasserdraftwerko und 0.66 ioI2 a~1 Alomkrahwerke entfielen.<br />

und entwickelten Staaten stark verschieden. So verbraucht ein<br />

Dorfbewohnerin EntwicdJngslänoern ndr20 bis30 i proTag. wan-<br />

~~~~ ~~~~ ~~<br />

wirrneknfhuerka die nom~lerwsise - im Durchlauf~rinZID arbeiten,<br />

oenöt gen dazu 300 km3 Kunlwasser pro Jahr, wibei 900<br />

renddem der Tagesverbrauch eines Stadtoewohnera 400 01s 500<br />

Liter ProTag übersteigen kann:Zu einem Großverbraucherentwlkk,3wasscr<br />

inermiscn oelasiet weroen. Der .irreverstble'WaSSer-<br />

~~<br />

veriust wird ZU 3 1 WasserlkWh angenommen: das sind rund 20<br />

kelte sich auch die Industrie. Die in Städten und Großstädten konzentrierten<br />

Menschenmassen leiten ihre Abwässer - oft noch<br />

stark verschmutzt - in die Vorfiuter und verrieseln sie nicht mehr<br />

km31a <strong>für</strong> die Wärme- und Atomkraftwerke.<br />

wie früher auf Landflächen. Diese bedenkenlose Wasserverwen- d) lndusfrje:<br />

dung hat zu einer erheblichen Verschlechterung der Wassergüte<br />

gefuhrt Uno wr sino heJte immer nocn daoei. menr o e Fo gen-der<br />

Wasserverschmutz~ng zu bedämplen als lur e ne Bescii gung n-<br />

rer Ursachen zu sorgen.<br />

~i~~ ~~~~b~ üoer den gesamten WasserveroraJcn der Welt ndustr<br />

kann auch nur grob erio,gen da d e Unterscniede in den verschiedenen<br />

~mduktionsbereiihen und beiden benutztenTechno-<br />

Durch die Urbanisiemng wurde der natürliche Stoffaustausch zerstörtund<br />

Nährstoffe wiePhosphorund belasteten insteigendem<br />

Maßdie Oberfiächengewässer. In den gut gedüngten Gewässern<br />

entwickelte sich immer mehr Phytoplankton und aus klaren,<br />

oligotrophen Seen wurden trübe eutrophe mit den entsprechenden<br />

Beeinträchtigungen <strong>für</strong> Trlnkwassergewinnung und Erholung.<br />

Speziell Blaualgen scheiden bei Massenentwlcklungen<br />

logien enorm sind. Dazu kommt die Wasserversorung <strong>für</strong> Kühlzwecke.<br />

Für 1980 wurde ein Wasserverbrauch von 350 km3/a <strong>für</strong><br />

die lndustne ohne geschlossenen Wasserkreislauf abgeschätzt,<br />

wobei 290<br />

Abwasser mit mehr oder weniger toxischen<br />

Beimengungen in die Vorfiuter gelangte.<br />

Substanzen aus, die gesundheitsbedenkilch und geschmacksbeeinträchtigend<br />

bei der Aufbereitung zu Trinkwasser sein können.<br />

Die nach Algenblüten in großen Mengen absterbenden Phyto-<br />

Belastung der Gewässer der neuen Bundesländer<br />

mit Nährstofien<br />

planktonmassen werden - wie andere organische Stoffe - vor al- Nach einer aliaemeinen Übersicht über die alobale Wasserversorlem<br />

oakterieli beie nem honen ~auerstoff;erbra~ch abgeoa~t uno gung wo len vuir Jns auf ierritoriaie ~rooleie beschranden Spefuhren<br />

vor allem n tieferen, gescnichteten Gewassern z. Sauer- z ell wollen wir ausgeneno vonaer Nahrstoffoelasiung derGewasstoffschwund<br />

in den tieferen Zonen. ser der neuen Bundesländer auf Probleme in und um Berlin zu<br />

Der Wasserhaushalt seit ahna aus enden vom Menscnen beeinflußto~rchdielandw<br />

rtschaflliche BewasserLng. wirdvonderwasserversomuna<br />

zwarouantitativwenio.aberaualitativerhebl1ch ".<br />

beeinflußt.<br />

6ie giooale ~assorversor~un~ reiien wir nach den Verbraucnern<br />

a ~f. wobei als Bez~gslahr 1980 qi.! (sehe 2.6. M LVO-<br />

VICH: Water and Life (russ), ~oskau 1986;<br />

sprechen kommen~,wobeiwirunsaufdieNährstoifproblematikeinengen,<br />

weil wir In Ubereinstimmung mit der Feststellung Im Umweltatlas<strong>für</strong><br />

Berlin (West)derAnslcht sind, daß diese Nährstoffbelastung<br />

das Hauptprobiem <strong>für</strong> die Berliner Gewässer darstellt. Dabei<br />

werde Ich auch auf den Berliner Müggelsee zu sprechen kommen,<br />

einerseits weil der Spreezufluß durch diesen See erfolgt und<br />

wir, die unsere Forschungseinrichtung direkt an diesem See haben,<br />

viele Jahre umfassende Meßreihen besitzen, andererseits<br />

a) Hauswidschafi:<br />

weil der Müggelsee als ein Aushängeschild <strong>für</strong> ganz Beriin in den<br />

Medien in den Ruf gekommen ist,„bald ein Gewasser ohne Leben<br />

Bei einem durchschnittlichen Wasserverbrauch von 44 m3 pro Einwohner<br />

und Jahr 2nd einer We tbevöi6erung von 4.37 M I iarden ergibt<br />

Sicn ein glooaler WasserveroraLch von 192 dm'la Davon werden<br />

enva 95 ~ m' Abwässer in ale Voriiuter gele tet: Ca. zLr Hälfle<br />

ncht völlig gereinzgt die andere Hä fie ungere n gt. Dieser Umstand<br />

lunn alch daz~, oaß 2 Milliardon Menschon n cht m:t TrinkzuseinSund<br />

ich mit Meßdatendenverhaitderinden letzten Jahren<br />

unabhangig von seiner Bodenklichke t nur lei Welse dargeste It<br />

werden ourile. versacnlichen W, Dievon mir als notwendig oracnteteBerücksichtigungder<br />

Müggelseeproblematik hatauchzurFoige,<br />

daß ursprünglich geplante Diskussionspunkte heute nicht zur<br />

Sprache kommen.<br />

wasser enisprechonder Gute versorgt werden konnten Nach einer Ubers cht von BEHREhD1 ( GG oer AoW) wurden die<br />

Gewasser der neJen BJndeslander im Ze traJm 1986-90 mit einer<br />

Phosphormenge von 22,s ktla belastet, wobei 63 Prozent aus<br />

b) Tierzucht: punktförmigen Quellen stammten. Von den restlichen 37 Prozent<br />

(diffuseQueiien)stelite die Landwirtschaitailein 22 Prozent(s.Tab.<br />

Bei einem Bestand von 1.35 Milliarden Großvieheinhelten (Rinder,<br />

Pferde, Kamele, Ma~ltiere) Lnd 1.96 Mi iarden Schafon, Ziegen<br />

21. Die Stickstoffbeiastuno 1986-90 beträot nach der Abschätzung<br />

dos qle chen Autors 404 kt Nla er-~nteli p~nktformiger<br />

Jno Schweinen wird der Wasserverora~ch bei 65 I Pro Tag und Que len betragi beimSi ckstoff nur30ProzenLDLrchdie bis 1980


Wvb: Wasserverbrauch<br />

Ver: .unwiederbringliche6' Verluste<br />

Tab. 1: Die Wasserversorgung der Erde (nach M. I. LVOVICH in km3/a)<br />

- " " "<br />

Abw: Abwasser<br />

bel: belastete Abflußmenge<br />

enorm aesteioerte künstliche Dünauno entfallen bei der diffusen 1270000 im Mittel <strong>für</strong> 1985-891. wovon allerdings nur 60 Prozent<br />

BelastLng in Hone von 70 Prozent a lein 61 Prozent a ~f die Lano- dem See entweder dired (knapp 16 ~rozent) ooer indire~l-ferfii-<br />

W rlscnaft Hins chtlich der Pnosphoroelastunq ist also die Klarlel- trat) entnommen wLrde Die rest icnen 40 Prozent wJCden aJCh<br />

stung wesentlich zu steigern: das gilt auch <strong>für</strong> die Kläranlagen im über Brunnengalerien gefördert, die sich zur ~älfte auf die Gewin-<br />

Spreelauf.GesenktwerdenmußauchdiePhosphormengelmKiär- nung durch. Ufergalerfen im Dahmegebiet und im Einzugsgebiet<br />

anlagenzulauf, da von der <strong>für</strong> die neuen Bundesländer spezifi- aufgliedern.<br />

scher P-Abgaoe in Höhevon3.9g P/E/d allein2 2g a>I Waschm 1-<br />

te entfallen. wahrenddem in Beriin (West) dLrch oen Einsatz von<br />

DhosDhorarmen bzw. -freien Waschmitteln mit einer einwohner-<br />

Spez fschen Pabgabevon 2,8g Plo gerechnet wird. wooe. nJr 0,9<br />

g P/a auf Wascnmittcl ZJ beziehen sino (F. BOTTCHER, D p :Arb.<br />

TU B n 1989) Durcn die neflekrive Sticksiondüngung aer Feloer<br />

st de Stic~stofiauswasch~ng Lnd der Lbergang InsGr~nowascer<br />

zu hoch. Das betritfi allerdings nicnt nur die ncdcn B~noesländor,<br />

da die Stickstoffbelastuno der Felder in den alten Bundesländern<br />

mit28-40 kg lulhala m Ger inoen neLen Bundes andern in Hohe<br />

von37 kg N/ha/avergleicnbar, wahrendoemd eser Weg1 nBeigien<br />

mit 56 kb Nlhala noch höher ist<br />

Tab. 2: Die Nährstoffbeiastung der Gewässer der neuen Bun.<br />

desländer im Zeitraum 1986-90 nach H. BEHRENDT (1990)<br />

3 Nährstoifiranspoite in der Spree und<br />

Wasserqualitätsänderungen im Mtiggelsee<br />

Abb. 1: Tiefenksrte des Müggelsees<br />

Einzugsgebiet<br />

Seeoberfläche<br />

maximale Tiefe<br />

mittlere Tiefe<br />

Zufiuß (Mittel)<br />

mittl. Aufenthaltszeit<br />

mittl. Phytopianktonbiomasse<br />

(I 976-89)<br />

Am Südostrand von Berlin liegt der Müggelsee. Er wird von der<br />

Spreedurchflossenund durch ihr relativgroßes Einzugsgebiet beeinfiußt(s.Tab.3).Beieiner<br />

Einschätzungderwassergüte kann der<br />

Vergleich der Seeoberfläche mit der Größe des Einzugsgebietes<br />

nur bedingt vorgenommen werden, weil nur ein Teil der Spree, die<br />

sogenannte Müggeispree, durch den See strömt<br />

Der Müggelsee d ent vor a em der Trnkwassergewnnung da an<br />

seinem Ufer das größte Wasserwerk von Berlin (Ost) bere:ts seit<br />

Ammonium N-NH,<br />

Chiorid C1<br />

SaJerstotl 0,<br />

180 mglm3<br />

42 mglm3 (23 %)<br />

3330 mg/m3<br />

380 mglm3<br />

43 mgll<br />

( 8,7 mil<br />

1893in Betr eb.st Die miti.ere Leist~ng lag 1989 oe 300000 m3/d Tao. 3. Einige Charakter stika des (großen) Muggelsees


Eine weltere wicntige hJt2Lng legt a ~ oem f Gebiet oer Ernolung,<br />

dain warmen Sommernmitesner halben MI IionBadenaenproSa -<br />

son zu rechnen ist Neben dem oroßen Strandbad ~üaaeisee "- und<br />

dem kleinen in ~riedrichshagei existieren noch zahlreiche freie<br />

Badestellen.<br />

Der Müggelsee hat darüber hinauseine beachtliche fischerelliche<br />

Bedeutung, da z.Zt der jährliche Fang durch Berufsfischer und<br />

Angler etwa bei 75 kg Fischlha liegt<br />

-<br />

+M %-<br />

0<br />

Globalstrahlung<br />

Sestongehalt<br />

P gesamt<br />

Viele Reutender "Weißen Flotte"führendurchden Müo0elsee:da-<br />

-W<br />

ZU exlst en aJcnein reger Personen~oersetzverkehr Berufssch!ff-<br />

fahn giot es a ~ dem f See praktisch nicnt. oa Frachtschiffe fur d e<br />

PaSSaqe - die Dahme benutzen. Außer dem in den letzten Jahren<br />

beliebt gewordenen Breilsege n verzeichnen W r aucn einen ge-<br />

Stiegenon Sponboowerfiehr, Oe' aem aor Ante von Motoroooten<br />

so stark zugenommen hat daß der Sportmotorverkehr auf dem<br />

Müggelsee ab 1. April 1990 verboten wird.<br />

Die von unserer Mitarbeiterin S. HOEG bestimmten Alaenkonzentrationen<br />

B 7 ~sammen m t den Sichrtiefen SD m ~ommernalb~anr<br />

(Apri - Septemoer)s nd in Tao 4 festgeha ten, wobei d esommerlichen<br />

~hvto~lanktonkonzentrationen in Jahren mit einem Klarwasserstadijm<br />

(1979.81 -84.86.87) Enae MailAniang JLni sach<br />

siark von den Jahren onne Klarwasserstao en (1976-78.80.85.<br />

88.89) unterscheiden und daher in Tab. 4 aesondert ausoewiesen<br />

werde". Da ihr Auftreten auch von der ~ öke der lmporte-(speziell<br />

von Organischen Partikeln) abhängt geben wir auch die Konzentrationen<br />

von Dartikul2rem N IPN als~arameter oraanischer - Teil- ~~~ ~<br />

chen), von pnrtfiulärom P (PP) uno von Gesamtphospnor (TP) an.<br />

Die Hohe aer Onhophosphatfionzentrafon DIP im Zufluß hat wte<br />

die von anoraanisch aelöstem N keinen Einfluß auf die Aioenent-<br />

~~ ~ ~ ~ - - ~~<br />

Wicklung im iiee undauch nicht auf die Ausbildung von Klarwasserstadien.<br />

Sichniefen, Schwebstoff- und Alqenkonzentrationen<br />

weisen den MLggesee a s einen eulropnen See aJs, dessen Tropniegrad<br />

durcn entsprechende Sanier~ngsmaßnahmen in den<br />

nächstenJahrenzu mindernist Dawirmitdem Müqoelseeam Eingang<br />

des Sproed~rcnflusses durcn ßerlin liegen,-;~ demzLfo ge<br />

der Trophiegrao in den Havelseen und besonders in aen Potsdamer<br />

Gewässern höher.<br />

Wie sich die Schwebstoffkonzentrationen im Müggelsee seit 1973<br />

- ab wann von unserem Institut systematische Beobachtunoen<br />

vor legen-geanderthaben.zeigtdieAb0 2 ~sisrzusehen,oaßin<br />

dieser Zeit ein Treno 7~ einer WassergJteverscnlechterung ntcnr<br />

besteht wobei sich alqenreiche Jahre, vor allem 1976178 und<br />

1988 mit aigenarmen. ior allem 1979 Jnd 1982-84, aowecnse -<br />

ten AagenrcicneJahreim MJggelseesindmir maximalen Importen<br />

an Gesamtphosphat bzw. organischen Partikeln aekoooelt. - .. . währenddem<br />

Oie G 6bnlstrahl~nq besonders in oen ,.Minimailahren..<br />

ü3oro~rchscnninlich war. Unsere Kenntnisse oer Scnwebstoftentwicfil~nqvor<br />

1973 sind leider nicht sodetai Iien. Esaioi zwar reaeimäßigenessungen<br />

oes A~ssinholumens. die h wasserwUorn<br />

Friearichshagen seit oen 30er .ahren vorgenommen werden. die<br />

aUfelneerheblicheTrübstoffzunahme lm See hinweisen.Die Höhe<br />

oieser Zunahme wir0 aoer von vor1 egonden Sichn8efenoeobacntLngen<br />

nicnt belegt nacndenenae Slcnnieleum o e Janrnundertwende<br />

etwa 50 Pmzent bis 100 Prozent h6her als heute war.<br />

Die Entwicklung von submersen Makrophyten (Unterwasserkraut),<br />

-20 %-<br />

die von derJahrhundertwende an Draktsich in allen Seichtwassergebieten<br />

zu finden waren. erreichte in den 50er Jahren anschei-<br />

73 78 83 88 nend ihren Höhepunkt In großen Beständen traten Laichkräuter,<br />

Abb. 2: MehrjährigerGangvonGlob~strahlungundSchwebstoffen(M'~) aber auch Tausendblatt und Hornblatt auf. Die benthische Eutroim<br />

Müggelsee sowie von der Gesamtphospharkonrentration im Zufluß phierung wurdeetwaum 1970durch die planhische abgelöst, und<br />

(1973-1 989).<br />

seit dieser Zeit ist die gesamte höhere Unterwasservegetation<br />

NKW<br />

KW<br />

NKWIKW<br />

B<br />

mgll<br />

19,7<br />

14,4<br />

137%<br />

CD<br />

cm<br />

87<br />

119<br />

llSD-137%<br />

Müggelsee<br />

10<br />

MJ/m2/d<br />

15.4<br />

143<br />

103%<br />

PN<br />

mglm3<br />

805<br />

640<br />

126%<br />

PP<br />

mglm3<br />

170<br />

136<br />

125%<br />

Spree<br />

Tab. 4: Mlnlere Sommerkonzentrationen (April -September) in der Spree bei Neuzinau und im Müggelsee,<br />

I, Globalstrahlung. Wassertemperatur T,<br />

KW: mit Auftreten von Klarwasserstadien im Müggelsee<br />

NKW: ohne Auftreten von Klarwasserstadien lm Müggelsee<br />

T,<br />

'C<br />

15,9<br />

16,2<br />

98 %<br />

TP<br />

mglm3<br />

229<br />

192<br />

119%<br />

DIP<br />

mglm3<br />

35,5<br />

35,8<br />

99%


praktiscn verschwunoen Von dieser Phase des ,bergangs in einen<br />

qJal tat V neuenZ~srano haben wir leioer ke ne konnreten Daten.<br />

In Abb. 3 können wir daher nur den Trübstoffqanq . . der Jahre<br />

1965166.a szuminoestin lnst tutsnahc nochd cnre La chnraJtbestände<br />

zu verzeicnnen wdren. mit oem mittleren Ganq oer Janre<br />

1976 bis89vera elcnen Aufiallia ist daß 1966 beieiner senr qer n-<br />

gen ~lgenentwicklung im ~ r~hlihr das Wasser im M~ggelsie m<br />

Apri sohr k ar war D ese guten UnterwasserlichtbedingJnqen ermöaiichten<br />

das Wachstum des Unterwasserkrautes. das anscheinend<br />

rückwirkend die Algenentwicklung abschwächte. Da wir als<br />

ersten Schritt bei der Verbesserung derwasserqüte im Mügqelsee<br />

den Zustand vor 1970 erre chen möchten. vers~cnen wirdin oamas<br />

erfolgten Q~aliratssprung ZJ verstehen. der prakt sch zeitqieich<br />

in sehr vielen märkischen Gewässern vor sich aina. Diese<br />

Analyse ward durch JnserelLckennaften~enntnisseaer>a~all~cn<br />

BodingLngen erschwert Nacn den vom nstitut fjr Wasserwfrt-<br />

Schaft voraenommenen Onhoohosohatmessunaen 1967/68 im<br />

Müggelsee waren die ~hasphaikon;entrationen damals nicht geringer<br />

als heute, so daß die Phytoplanktonentwicklung damals anscheinend<br />

nichtdurch das Phosphat limitiert wurde.GeringeTrübstoffmengen<br />

im Frühjahr finden wir auch bei den Schwebstotibeobachtungen<br />

des Wasserwerk. Maximale Aigen/Schwebstoffkonzentrationen<br />

verzeichnen wir seit 1973 im Mai, währenddem<br />

sie 1965166 erst im Sommer, 1947 nach den Beobachtungen von<br />

BURSCHE im September auftraten. In den letzten Jahren versu- Abb. 4: Spresverlauf ab Schwietochsse bis Bsrlin<br />

chen die Submersen eine Wiederbesiedlung, die aber von den<br />

zahlreichen Schwänen verhindert wird.<br />

Wl TM<br />

Sestongehalt im Müggelsee<br />

Abb. 3: Senongehalt im Müggelsee vor dem Verschwinden der Submer-<br />

Sen (1965166) und danach (1976-88)<br />

Den Soreelauf ab Schwielochsee bis nach Berlin zeiot die Abb. 4.<br />

"<br />

DLrch die Abfl~ßregu ierdng wegen Hocnwasserscnutz und<br />

Schiiiahrt oleiot nicht das qesamte Spreewasser in seinem Bett<br />

EinTeil wird überden ahme-~mflut- analz zur ahme umaeleitet<br />

Unterhalb F~rstenwaldc w,rd ein Te des Ab1 Jsses iur den Beirieo<br />

oes Ooer-Spree-Kandls oenotiat A~ch der Gosener Kana le tei<br />

Spreewassir in die Seen der ~ähmc. 0 0 s ch erst in Bor n-Kopenick<br />

wieder mit der Mjggelspree vereint Der Phospnortrdnsport<br />

hat schon beim Verlassen des unteren Spreewaldes die Höhe, die<br />

das Berliner Seengebiet erreicht Zu beachten ist die Belastung<br />

des Schwieiochsees, die zu Biaualgenmacsenentwicklungen in<br />

diesemSeefühn. Diese Alaen werdenvon derSoree.dieunterhalb<br />

des Schwielochsees geni~so agenreich wie der kgge See st,<br />

bis ins Ber iner Seengeb et transportiort Viel Pnosphor irn Spree-<br />

gebiet kommt aus unkt quellen, wobei nach einer vom Institut <strong>für</strong> chend erweitert werden sollte.<br />

100<br />

eo 4<br />

P - Fraktionen in der Spree<br />

POP<br />

.<br />

PIP<br />

-<br />

0 1 , , , , , , , .<br />

I<br />

J F M A M J J A 8 ' 0 ' ~ ' ~<br />

Abb. 5: Anteile der phospharkamponenten am Gesamtphosphor (Spree<br />

bei NeusittanlMinel1970-80)<br />

POP: Pari org. P<br />

PIP: Part anorg. P<br />

DOP: gel. org. P<br />

DIP: gel. anorg. P (Orthophosphat).<br />

WacseMlirtschaft ---- ~~~ voraenommenen Analyse ein Großteil der<br />

Phospnorfracht der Gran age ConnLs entstammt DJrch den<br />

Phosphorverora~ch der Im Spreelaut wacnsenden A gen wird ein<br />

betracn1l:cher Tci partikular icstge.egt.so daB n der MLggelspree<br />

bei Neuzinau oer Orihophospnatanted vor allem wahrend der<br />

FrUhjanrsenhvicnl~ng relativ klein ~st (s. Abb. 5). Zur Einscnafzung<br />

der Phosphorbelastung sindallep-Komponentenerforder ,cn;das<br />

OedeJtet. aaß oas Roui neprogramm in Berlin (West) entspre-


Planungsgrundlagen der städtebaulichen Entwicklung<br />

Wenn man sich, wie im Rahmen dieses Kolloquiums, unter dem<br />

Oberthema..Natur - in der Stadr'mit dem Beitraa der Landesofleae<br />

~ ~ . " . -<br />

zur StadtentwicKlung oefnßt, so fuhrt dein Weg oaran vorbe, sicn<br />

2.1 Vorbereitende Bauleitplanung (Flächennutzungsplan)<br />

Erste StLfe der Bauleitplanung ist der Flacnenn~tzungsplan als<br />

daoei a~ch mit den Rechts- und PtanLngsgrundlagen dar stadie- vohere.tcnder Bauleitpian(5 1 Abs.2ßauGB).Oowohisei11961 m<br />

ba~ fcnen Entw;cklung ausenanderzusetzen D~es ergbt sicn dar- BBauGIBajGB verankerl, wird oieses Plan~ngsinsirument n der<br />

aLs, daß ,n einem Recntsstaai we dem ~nsrigcn stadtebau icne dommunaen Planungspraxis nach W e vor nicht Loermaßig ge-<br />

Entwickluna und Stadtplanung in wesentlichen Teilen in bestimmte<br />

~echts-unz ~erwati~ngskatciorien engeb~nden sino daEingritschätzt<br />

Vielmehr hericht dort häufia immer noch die Auffassuna<br />

vor, oaß oer Flachennutl~ngsp an I& d o gemeindl cne EntnicG<br />

fe .n die Recnte von BUrgern nJr a~fgr~nd gesetz icner Vorscnrf- IU~Q menr Schwierigkeiten als Vone ie m t sicii br ngi Symptomsten<br />

voraenommen werden dürfen (Gesetzesvorbehalt). Dies be- tisch - - hieriür ist ~. daß in vielen Gemeinden ~lächennutzunasoia- - .<br />

deuietdaß Natursch~tz Uno Landespfloge wenn Se m Rahmen nung ernsthaft nichl nach oem Inkrafttreten des ßßaJG m Jahre<br />

der städtebauiicnen Entwicklung wirdsam weraen wo1 en. s ch des 1960161. sondern erst nach dem insowet r cnt~ngweisenden<br />

städtebaurechtlichen Planungsinstrumentariums bedienen und .Sulzbachurteil" des BVeiwG (28.2.1975,4 C 30173, DVBI. 1975 S.<br />

darauf aufbauen müssen. Genau dies ist ja auch der Grund <strong>für</strong> die 516) betrieben wurde.<br />

in den vergangenen Jahren geführte intensive, ja leidenschaiiliche<br />

Di~k~~~iondariiber,weichesSystemderörtlichenLandschaftspla- Tatsächlichsind dieunmittelbaren Rechtswirkungen des Flächennung<br />

das geeignetste ist, Aspekt€ von Naturschutz und Land- nutzungsplans aufgrund seiner Rechtsnatur als Plan oder Verwalschaftspflege<br />

indieverbindlicheBauieitplanung einzubringen und tungsprogramm sowohl nach innen (vgi.58 BauGB) wieauch nach<br />

damit rechtsverbindlich zu machen.<br />

außen (vgi. 67 BauGB) recht gering, während der Erstellungsaufwand<br />

außerordentlich hoch ist,so daß insoweitdieVorbehaltevieler<br />

Gemeinden durchaus verständlich sind<br />

1 Stadt-(Dorf-)Entwlcklungsplanung Dennoch bietet das Planungsinstrument „Flächennutzungsplan"<br />

<strong>für</strong> die Vorbereitung und Lenkung der städtebaulichen Entwick-<br />

Kein Rechtsprobiem, sondern allein eine Frage des (kommunal-) luna eine Vielzahl von Möalichkeiten. Besonders wichtig ist im vorpo<br />

itischon Wollens ist die Enischeia~ng Jbef Oe BerLcksichti- l,e&nden~Jsammenha~,oaßdas~aL~B, m~e~ens&zurvergung<br />

von Belangen der LanOespllege n oer Stadt-(Dorf-) Ennvick- blndichen BajletiplanLng, (ur d?n F acnennLtzJngsplan keinen<br />

lunas~lanun~, da es sich dabei um eine informelle Planung ohne<br />

ausdr"cd~ichR gesetzliche GrJndlage handelr (vRI $ 140 Nr 4<br />

abasschlassenen. ~ ~ " sondern einen offenen Kataloa von Darstel-<br />

~<br />

lungsm8g i~ndeii~n(§5~bs.2~au~~.,nsbesonoe~")enihalt.oer<br />

BauGB - Rahmenplanung). Die Vorteile dieser Entwlckl-ngsplu- es Planern uno Gemeinoen erlaJbt. im konkreten Plan~ngsfal. ie<br />

nuna - iieaen - in ihrem umfassenden Ansatz,der <strong>Rat</strong> und VefWait~ng nach ~- örtlicher ~ ~~- Situation ~ auch ~~ entsorechende Darsteitunaen ..zu ere,nen<br />

großen Spielra~m tur die Verwirdlicn~ng eigener Vorste, un- f noen'.lnsowe tgibteseincVielzahi von Mog icnkeiten,:nsbesongen<br />

g bt. Dies g It Sowonl hinsichi ich oes Verfahrens. bei aom auf- dere im Hinoi cka.if dte Umsetz~nQ des 1nha.ts und von ALssagen<br />

grund des Fehlens entsprechender Bestimmungen keine Verfah- derörtlichen ~andschafts~ianun~,~berdieim~ahmendiesesüolrensfehler<br />

zu be<strong>für</strong>chtensind, wieauch<strong>für</strong> inhaitiicheAsPelde,fÜr<br />

die es ebenfalls keine gesetzlichen Beschränkungen gibt.<br />

loquiums an anderer Steile (Prof. Dr. OLSCHOWY) berichtet wird.<br />

Allerdings bedeutet dieser offene Katalog von Darsteliungsmög-<br />

Dies OedeJtet im H nblicr adf die Be angeoer Lanoespllege,daß in<br />

eine solcne Entw.ck dngsplan~ng von nrer Se te aLs altes eingebracht<br />

werden kann.wasPianer und Gemeinde in derieweiiiqen Situation<br />

als notwendig ersche ni Dics g. t sowoh <strong>für</strong> Oie ForrnulierLng<br />

des Jntersucnungsansatzes wie a~ch f ~ de r Ouantirai "nd<br />

Ovalitätnnaii lcner Aussagen: ai dies dann grundsäizlich n treier<br />

Veraniwonung aer .eweiligen Gemende ohne Einschrandungen<br />

d~rch gesetzliche Regedngen, Z~sianaigkeitsfragen oder Durchsetzba~keitsorobleme<br />

- -<br />

erarbeitet und bischlossen werden. .Erka~ft'<br />

W ro dieser - von den Komm~nen außerorocnti ch gescniutc<br />

- V0ne.i der EntwlcklJnqsplanunq edoch oamil, daß diese<br />

nach außen hin keine ~echtswirkun~en <strong>für</strong> den einzelnen hat<br />

und nach innen ebenfallsnur dann wirksam wird, wenn dasjeweiiige<br />

Entscheidungsgremium eine entsprechende Bindungswirkung<br />

beschließt undauch bereit ist,diese in dieZukunn hinein aufrechtzuerhalten.<br />

lichkeiten im Flächennutzunasolan nicht. daß es insoweit <strong>für</strong> Planer<br />

~nd~emelnoen~berha~it keine Beschrank-ngengaoe Vielmenr<br />

ist in diesem Z~sammenhang 0 e n7 dente Einschrank~ng<br />

dahingehend zu beachten. daß der~iächennutzun~s~ian alsvorbereitende<br />

Bauleitplanung <strong>für</strong> die verbindliche Bauleitplanung<br />

(Bebauungsplan) nur insoweit eigenständige Aussagen (Darsteiiunaenl<br />

enthalten kann. als deren Umsetzuno nach 68 Abs. 2<br />

B ~ ~ in Geinen E Bebau~ngsplan moglicn isi ~BATT S/KRAUTZ-<br />

BERGERI-OhR, BauGB-Xommentar. 2 A~fa Munchen 1987.55<br />

Rn. 11:GAENTZSCH. Berliner Kommentarzum BauGB. Köln 1988.<br />

55 Rn.'18) ~ie~bede"t~1daß~~rstellbn~e~incineiii~cnennLt:<br />

ziingsplan nacn $5 Aos. 2 BaJGB .umsotzungsfahig., a h. in eine<br />

booen-lbauoezogeneFesisetzungnach§9Abs 1 BauGBkondretisierbar<br />

sein müssen. Anoere A~ssagen konnen aamt n cht als<br />

Darste IunQen - .S.d.!i5Abs.2 BaJGB,sondernallenfallsalsse bstoinoenoe<br />

AnregJngen 2nd Hnweise fur dommJna,e Maßnahmen<br />

in den Eriäuter~ngsbericht des F.acnennutzJngsp,ans (55 Aos. 5<br />

2 Bauleitplanung<br />

BauGB) aufgenommen werden.<br />

Die besondere Bedeutung des Flächennutzungsplans im Rahmen<br />

Rechtsverbindlichkelt nach innen Jnd nach aJßen 1st m Bereicn oer staoieoaulichen Entwick ung ieqt .eaoch, gerade was d e Beder<br />

stadtebau cnen Plan~ng alle n mit der Ba~le tplan~ng zu er- r~cdschiigung von Belangen der Landespf ege oetrifft, in einem<br />

zielen. die nach wie vor. Rotz mehrfacher Erweiterunaen des 634 weiteren Punkt: Der Flächennutzungsplan ist nämlich von seinem<br />

BauGB (7Jletzl o~rch das WoBauEr G) das wichtigste nstrurneni Ansatz Uno seiner Ablgaoe ner das Pianungsinstr~ment m t oem<br />

zur Lenk~nQ der siaaiebaLlichen Entwicdl~ng bnserer Sladre und eine Gemeinde I-r hr Geme~ndegebiot (Rne nland-Pfalz Ver-<br />

Dörfer darstellt<br />

bandsgemeindegebiet) die grundsätzliche Entscheidung darüber<br />

108


trifft in welcher Weise Jnd tu1 we chezwecke (Bebau~ng, Verkehr, Instwmentar'um zurveroindlchmacnung p anerischervorstellun-<br />

Landw rtschat ForstwinschafI, NahernOl~ng. NatJrscnLtz uswl genaucnimBereichderLandschaftsp1 ege Diesg It nsbesondere<br />

die vornandenen Fachen snnvol Jnd sachgerecht genLtzt Her- flesha b, we I durcn96Abs. 4 C. 3 BNatSchG der gr~ndsaizl ch abden<br />

konnen und sollen und in dem sie d:e fur diese Maßnahmen geschlossene Kata.og von Feslsetzungsmog chkeiten n BebaJeventLell<br />

notwend gen A~sg e chsf achen auswe sl bzw. ate auf Lngsp anen nacn 59 Abs. 1 BauGR insowe t <strong>für</strong> die Lanoer erweidiesen<br />

Flächen zu treffenden Ausgleichsmaßnahmen in den<br />

Gr~ndzugen darste It Al erdingswird n oieser Welse derzeit in oer<br />

teriworden ist als sie durch Landesrecht bestimmen können. daß<br />

Darsre ILngendes -andschattsp ansalsFestsetzungen in oen Be-<br />

P anungspraxtsnrir recht Se ten verfahren,aadie nierfUf nolwenoi- baujnqsplan a~fgenommen weroen konnen Wenn nLn aoer beigen<br />

grundsätzlichen Überlegungen häufig zugunsten einer kurz- soiel&eise64~b~.Zdes Hessischen Naturschutzoesetzesdiese<br />

Fr stigen .,~npassungsplan~ng~a" bereirsgetroffene~lan~ngsent- Rege,Lng einfacn wieoerha t -na besi mmt, daß..die ~anascnaftsscneiaungen<br />

(vgl. 58 Abs. 3 *nd 4 BaJGB) h ntangestellt werden plane ... als Darstel ungenooer Festsotzdngen in ofe Bad eitplane<br />

2.2 Verbindliche Bauleitplanung (Bebeuungsplan)<br />

aufzunehmen" sind. sosteilt sich die ~raoeTob -. damit aiie Darsteilungen,<br />

die s ch n einem Landschaftsplan finden, onne Rucds chl<br />

auf ihre ,,Bodenrecntsoezogenheit'(vgl.Art 74 Nr. 18GGiaisFestsetzunoen<br />

~ ~ -~ in einen Bebauinosola" iufoenommen weiden kön-<br />

~<br />

< . -<br />

D:e zweite StLfe der kommLnalen Bauleirpian~ng st die BebaJ- nen. Belani man d ese Frage, so waren fogende - a-s Beoa~.<br />

ungspianJng. de aufgrund nres Satz~ngscharakters (9 10 Jnospiänen hesstscher Geme noen entnommene - Festselzun-<br />

BauGB) grundsätzlich die rechtsverbindlichen Regelungen <strong>für</strong> die<br />

Bodennutzung auf örtlicher Ebene enthält Zu ihrer Umsetzung bedürfen<br />

diese ~~~~l~~~~~ im allgemeinen einer weiteren behördli.<br />

chen Zulassung (Baugenehmigung), zum Teil können sie aber<br />

gen in Bebauungsplänen unbedenklich zulässig:<br />

- DieGrÜnflächendüriennureinmalim Jahr,undzwarfrühestens<br />

im September, gemäht werden.<br />

auch, wie etwa>&aßeibauma~nahmen oder Grünflächen. ohne<br />

weiteren rechtlichen Umsetzungsakt realisiert werden.<br />

~ 1 , ~ ~ ü ~ fdürfen l ä nicht ~ h ~ ~ werden.<br />

- An Gehölzen sind nur gefahrabwehrende Fäll- und Pflegemaß-<br />

Was den Inhalt der Bebauunosoläne - . betriffl. so steht den Planern<br />

und Geme'noen insoweit ein a~ßeroroeni ich großes una oifferenziertes<br />

oriainbres lvo ." .69 - Aos. 1 BaJGB). landesrecnt icn beQrundeles<br />

(vg1.-$9 Abs. 4 BauGB) oder auf S&nderregelungen (2.ä. 56<br />

nahmen zulässia.<br />

Eine bestehende Bachverrohrung ist zd beseii gen<br />

- Ein Betreten des Ufers des X-Baches ist verboten.<br />

AOS. 4 C. 3 BhatSchG) oenhenaes Fesisetzungsinstr~menlarium<br />

z ~ VeriUgJng. r Schließlich sind de Geme nden aLch im hinblick<br />

auf oie Realisier~ng dieser P anLng nicni allein a ~ o f e nitiative<br />

,n das G~~~~~~~ sina oestimmte ~ , einzuseiZen, ~ ~ h<br />

- Y-Weiner darf gefischt<br />

Dritter angewiesen, sondern können insoweit mit den ihnen zur - AU^ den vorhandenen ~ckerfiäche~ darf kein ~ ~ angebaut i s<br />

Verfüauno stehenden Sicherunas- " (val. . - Verände~nassoerre.<br />

" . Tei- wnrr(rin . -. .<br />

lungsgenehmigung. VorkaJfsrechl) Jnd DurchsetzJngsmog cnke<br />

ten (vgl JmlegungIGrenzregelung. Enieignung, Ers~hi~ß~~g, Eserscneint a~ßerordentlich fraglich,obleoiglichauf der Gr~nalast~olebaulicheCooole~wonaisionsz~mTeilsolbsi<br />

nit ativwerden. geeinersolcnen landesrechtlichenGeneralklauseleineso we tge-<br />

"<br />

hende Erweiterung des Festsetzunssinhalts von Bebauungspiä-<br />

Bei al en d:esen Planungsmaßnahmen sind die Beange des -m- nen vorgenommen werden kann (zweife nd aJcn STICH, Die<br />

weltschutzes und aamit aJcn der <strong>Landespflege</strong> m Verlaufe des Rechts3ezionJngen zwiscnen on:cher I.anaschaftsplanung und<br />

Plan~ngsverfahrens una bei den zu trenenden Entsche d~ngen Ba~leitolan~no. UPR 1983 S. 177 if. Rn. 321.Z~minaest wirdman in<br />

umfassend zu berücksichtigen. Die Anforderungen, die in diesem diesem ~usammenhang aus rechtsstaatiichen Grunden fordern<br />

Zusammenhang in Ausfüliung der generellen Planungsziele des mussen, daß der Landesgesetzgeber insoweit eine Konkretisle-<br />

5 1 Abs. 5 S. 1 BauGB (geordnete städtebauliche Entwicklung, Si- rLng der in Frage komminflen ~esisetzun~smöglich*citen tr:fh,<br />

cherung einer menschenwürdigen Umwelt, Schutz und Entwick- we dies in dem vergleichbaren Fal aer Ubernahme oauordnungslung<br />

der natürlichen Lebensgrundlagen) und der konkreten Pla- rechtlicher FestsetzLngen n die BebaJungsp äne nach 99 Abs. 4<br />

nungsleitlinfen des51 Abs.5S.2 BauGB (z.B.die allgemeinen An- BauGBin oeneinzelnen Lanaesbauordn~ngendurchweggescneforderunaen<br />

an gesunde Wohn- und ArbeitsverhPltnisse: die Be- hen ist Einen Ansatz n dieser RicntJng enlnalt 99 Abs. 1 C. 4<br />

lange des ~mw~liscnulzes, oes NatLrschuKes Jna der Land- NatSchG BaWO wonach Oie Landschafts- und GrLnordn~ngspläschaftspf<br />

ege. nsbesonderedesNatLrnaushalts.aesWassers.der nenur .sowe terforder icnuna gee gnevin dieBa~leitplane a~fge-<br />

Luft und des Bodens einschließlich seiner Rohstoffvorkommen, nommen werden sollen.<br />

sow:e das Kl:ma) an ene gerechte AbwagJng .Ca. $1 Abs. 6<br />

BabGBzu stel en sind. hat insbesonaere dle Rechtsprecn~ng (vgl Wie oben oereils a~fgef~hrt, betet aber auch 59 Abs. 1 BaLGB alinsoesBVerwG.<br />

12.12.1969.BVemGE34.301.BVerwG.5.7.1974. lein eine Vie zahl von or'ginaren Fesisetzungsmbg icnkeiten. die<br />

BVemGE 45,309) in den .etzten Janren deur icn herausgearbe tet, im Hinblick a ~ d~e f Ber~~kslchtig~ng von Be angen der Landeswobei<br />

in den meisten Fa1len.m denen von aer Rechtsprechung a ~f Pf e9e nder SiadtebaJI chenplan~ngvon Bednutungsein donnen<br />

der Grundlage dieser Anforderungen Bebauungspläne im Normenkantroilvetfahren<br />

(947 VwGO) aufgehoben wurden, Aspekte<br />

des Umweltschutzes eine entscheidende Rolle gespielt haben. InwieweitindiesemZusammenhangdieneuindasBauGBeingefügwohl<br />

wichtigste Bestimmung in dieSemZusammenhang dürfte<br />

5gAbs,, Nr,25 BauGBsein, wonach,,<strong>für</strong>einzelne Flächen oder<strong>für</strong><br />

ein Bebauungsplangebiet oder Teile davon sowie <strong>für</strong> Teile baulicherAniagenmitAusnahmeder<strong>für</strong>landwirtschafilicheNutzungen<br />

teBodenschutzklauseides~1 Abs.5S.3 BauGBneben der bereits<br />

oder Waid festgesetzten Flächen<br />

f~her vorhandenen Umwidmungssperre . <strong>für</strong> schützenswerte FIächen<br />

(5 1 Aos.5S.4 BauGB) nacn.hrerOualifiz erLn9 a s,Dpiimie- - aas Anpflanzen von Bä~men, Stra~cnern ~ n sonstigen d Berdngsgeoot'<br />

(vgl. BVorwG. 22.3 1985 BVemGE 71.163) ZJ einer oflanzunoen " .<br />

weiteren ~erstärkung des Umweltschutzes in der Bauleitplanung<br />

hätte beitragen können, bleibt offen, - Bindungen <strong>für</strong> Bepflanzungen und <strong>für</strong> die Erhaltung von Bäuder<br />

~ ~ ~ d ~ ~<br />

geber zumindest biszum31. ~~i $995 durch~rt.25 1 w ~ B ~ ~ E ~<br />

men.<br />

~<br />

Sträuchern<br />

G<br />

und sonstigen Bepflanzungen sowie von Gedem<br />

.WohnunasbauU krafi ausdrücklicher oesetzlicher Reoeluna<br />

wässern'<br />

" "<br />

ebenfalls die Qieiche Qualität zuerkannt hat. festgesetzt werden können.<br />

~ ~<br />

Was die den Planern und Gemeinden zur Verfiifluno stehenden Mit der Erweiterung dieser Festsetzungsmöglichkeit auf „Bepflan-<br />

Mogl cnkeiten f ~ Festsetz~ngen<br />

r<br />

in Beba~ungsian-en nacn 99 zLngen" durch das BaJGB g bt 99 Aos 1 h; 25 OauGB nunmehr<br />

Abs 1 BauGB betrifft. so enthalt diese Bestimmring e n -mfassen- P anern dnd Gemeinden eme Vielzanl von Mog snkeiten f-r verdes,<br />

in der Praxis zu großen Teilen noch gar nicht ausgeschöpftes bindliche Grünfestsetzungen in Bebauungsplänen an die Hand.<br />

109


Auf der Grundlage dieser Bestimmung können nunmehr nicht nur<br />

das Anpflanzen und die Erhaltung - von Bäumen und Sträuchern<br />

verbinol ch gemacht. sondern a ~ch Oie Vornahme von Fassadenoder<br />

Dacnbegrunungen angeordnet werden D e s ch In d esem<br />

Zusammenhana - ergebenden - rechtlichen Probleme resultieren<br />

z~rnelnenausden Anforoe~ngenoes-vnrfass~ngsrecnt icn begrundeten<br />

- Verhaltnismaßigkeitsgebots, zum anoeren aLs oem<br />

Erfordernis des - ebenfalls aus dem Rechtsstaatsorinzio . foiaen- "<br />

den - Gebotsder Bostimmthe 1 entsprecnender Festsetz~ngen in<br />

Beoauungsplanen Die Praxls zetgl. daß gerade bei oer Anwen-<br />

- - "<br />

che Wasseifiächen. die keine Gewässer im Sinne des Wasserrechts<br />

darslc, en, bzw ALssagen uber die ZLlass gkeit oder Lnzdlassigneit<br />

von oaclichen Anlagen an ooer in den entsprechenden<br />

Wasserflächen.<br />

Natürlich können mit diesen wenigen Aussagen die Möglichkeiten<br />

und Probleme, die sich im Zusammenhang mit der Festsetzuno<br />

landespflegerisch bedeutsamer aßn nahm in in Bebauungspl&<br />

nen stellen, nur sehr unvollständig und oberflächlich dargestellt<br />

werden. Ausführlichere und weiteroehende Ausführunoenzu die-<br />

sem Problemkreis enthält der zurveröffentlichung vorgesehene<br />

Schlußbericht zu einem Forschungsprojekt mit dem Thema .Be-<br />

nichtssagenae FormLlierungen gewanlt weraen. oaR eine JmsetzJng<br />

der entsprechenden Anforoer~ngen m tden Mttteln oes Verwaltunoszwanas<br />

unmöalich ist (.die Freiflächen sind oärtnerisch<br />

anzulegen-:,.&sind Bake uno'~irä~cne~7~ ?flanzen'u.a.). oder<br />

oaß Lnier M.ßacniJng des Grunosaizos der Eriorder ichkeit ohne<br />

erkennbare sachliche Gründe bis ins einzelne gehende Regelunrückstchtiaunq<br />

stadtökoloaischer Forderunoen bei der Bebauungsp~aning<br />

nacnoem Bai~ß oeran oer ~iivers tatiia sersladlern<br />

(Prof Dr ST ChlAnad D r PORGERlDr Inq STE hEBACH) f-r<br />

das Bundesministerlum <strong>für</strong> Bauwesen, ~aumordnun~ und städtebau<br />

erstellt worden ist.<br />

gen über Pflanzenarten. Pflanzqualitäten und Standorte getroffen<br />

werden.<br />

Grunoiegende Bestimmung fur a e Umsetz~ng lanoespileger -<br />

scher Aspeide In dteBeoa~ungsplan~ng istjeaocn89Abs 1 Nr 20<br />

BauGB, wonach in einem ~ebauungsplan a aß nahmen zum<br />

Schutz,zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft<br />

Soweit solche Festsetzungen nicht nach anderen Vorschriften getroffen<br />

werden können, sowie die Flächen <strong>für</strong> Maßnahmen zum<br />

Schutz. zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaff'<br />

festgesetzt werden können. Aufgrund dieser sehr weitgehenden<br />

Formulierung ist59 Abs 1 Nr. 20.ein notwendiges Instrument, damit<br />

Bauleitplanung die ihr gestellte Aufgabe, zur Sicherung einer<br />

menschenwürdigen Umwelt und zum Schutz und zur Entwickluna<br />

der natur ichen Lebensgr~ndlagen beatragen, eriu en kann'<br />

(GAENTZSCH. aa 0, $9 Rn 45) Dementsprecheno W rd in oer<br />

Planungspraxis diese Reaeluna häufia als unmittelbare bundesrechtliche<br />

~echts~r~ndlage furdie ~estsetz~n~ nonnreter Jnd otfferenzierter<br />

andespf egerischer Maßnanmen herangezogen. oh-<br />

Ziel dieses Beitraas . konnte und solltees nur sein. aufzuzeioen.daß " .<br />

mehr .Natur in der Stadt' nur ZJ erreicnen ist. wenn aJch o e <strong>Landespflege</strong><br />

sich des p anungsrechi icnen InstJrmoniariLms des<br />

BauGR oedieni, wooei diedamgegebenen Mog cnkeiienrroizailer<br />

Schwierigkeiten Ln0 Hemmnisse sehr vie we lreichender sind,<br />

ab dies vielfach n oer Planungspraxis angenommen W ro. Dabei<br />

besteht nach wie vor. was das Verhältnis zwischen Bauolanunos- -<br />

recht Jnd Naiurschuizrechi oeirifi, elnn Vie zani recnr cner Lnd<br />

tatsachl cher Probleme. insoesondere im rlinb tck a~f d e Beziehunoenvon<br />

Landschafts~lanuno und Bauleitolanuna -~~~ oder die ~~-~ Bedeurung<br />

der naturschutz;echtlicien ~egelunben über ,,Eingriffe in<br />

Natur und Landschaff <strong>für</strong> das Bauleitplanverfahren. Es ist zu hoffen,daß,nachdemdasBauGBdieseProblemenichtgeklärthat<br />

bei<br />

der anstehenden, aber in dieser Legislaturperiode nicht mehr zu<br />

erwartenden Noveilierung des BNatSchG diese Fraaen vom Gesetzgeber<br />

erkannt und entschieden werden.<br />

ne daß dabei auf die in dieser Bestimmuna enthaltene recht weitgehende<br />

Subsidiaritatsregel~ng z~g~nsten anderer Rechtsvor-<br />

3 Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten<br />

Ortsteile (5 34 BauGB)<br />

schr.Hen <strong>für</strong> solche Maßnahmen geachtet wird. Daentsprechende<br />

landespfleaerische Maßnahmen in den meisten Fällen bereits Annl chesgilt im übr gen auch f~rdie Bostimm~ngen doer die planacndom<br />

~aturschutzrecht der einzelnen BLndoslanoer getroffen<br />

werden können (nicht Lnbeoingt gerrolien worden s ndi). b eibt insofern<br />

den Gemeinoen nach 59 Abs. 1 Nr. 20 BadGB fur die FesrsetzLng<br />

von ,.Maßnahmen' (anders bei Fläcnen )nur ein sehr gerlnger<br />

Spielraum (BATTIS/KRALTZBERGER/LOHR. a.a 0.. 59<br />

Rn. 70).<br />

nungsrechtlicne Zulassgket von Vorhaben innerna b der im ZLsammenhang<br />

bebauten Ortsteile nach 534 BauGB.die in der Praxis<br />

der städtebaulichen Entwicklung neben der Stadtentwicklungs-<br />

und Bauleitplanung schon bisher eine besondere -und<br />

durch das Wohnungsbau-~rlelchterungsgesetz nicht unerheblich<br />

versiArkte(vgi.Art 1 §4Abs,2und4WoBauErIG)-Bedeutungbesitzen.<br />

Grundsätzlich ist die Berücksichtigung von Belangen von<br />

Die drine Rechtsgrundlage <strong>für</strong> Festsetzungen in Bebauungsplänen,<br />

die f ~ d r e Berücnsicnriq~ng von Aspekten der _andespf ege<br />

in der Baule8tp anJng von besonderer Bedeutung ist, ist d e in 59<br />

Abs 1 Nr 16 BauGB enthaltene Moql chkeit. m Bebau~nosoan<br />

.die Wasserflacnen sowiedie ~lacheif~rd e ~asserwirtschait fur<br />

Hochwasserschutzanlagen Uno fur die Rege Jng des Wasserabflusses,<br />

SoWelt OleSeFestsetz~nqen n chi nach anderen Vorschriften<br />

getroffen werden können", fistzusetzen. Aufgrund der umfassenden<br />

Subsidiaritätsklausel am Ende dieser Regelung zuaunsten<br />

von Fesisetzungen ,.nach anderen ~orschriften". , insbesokde ~~~- ~-<br />

re des Wasserrechts, verble'ot fur d e Anwendung dieser Beslimmung<br />

als originarer Fostsetz~ngsmöglichne~~ nLr ein recnt aeringer<br />

Bereich. In Betracht kommen insoweit eigentlich nur noch soi-<br />

Naturund LandschaftalsmöglicherVersagungsgrund<strong>für</strong>dieErteilung<br />

einer Baugenehmigung nach 534 BauGB in dieser Bestimmung<br />

nicht vornesehen. Ob sich iedoch vielleicht ein solcher Versag~igs~runo<br />

~ J den S nat~rsch;izrechi icnen Vorschriften jber<br />

,Eingriffe tn NatLr uno Landschafr (55 BNatSchG) herietten iaßt<br />

bzw. obdiedahlnaehenden - Reqelunaen - - des Bunde* und Landesrecnts<br />

n diesem Zusammenhang (Lnd vielle cnt sogar n Bebau-<br />

Jngsplangebieten ) Lberhaupt anwendbar s nd (grosi. in o.esem<br />

Sinne: Hess. VGrl. 9.9 1985. NVwZ 1986 S 675). isi offen soweit<br />

diese Frage nichi durch Landesrecht a~sorückliCh gekldrt ist (vgl.<br />

zB.8 19Abs. 1 harSchG BaWü ,,imALßenbere ch': $4 Abs 3 Nr.4<br />

LG N.W. „nicht bei Wohngebäuden aufgrund einei Bebauungs-<br />

Plans').


Gerhard Olschowy<br />

Der Beitrag der Landschaftsplanung zur Bauleitplanung<br />

1 Geseallche Grundlagen schahspflegerische Begleiiplan aucn im FILroereinig~ngsgeseiz<br />

in der geanderton Fassung vom 16. März 1976 eine gesetzl cne<br />

Das --.-. B~noesnai~rs~h~tzae~etz aiot m zwe.ten Anschnitt (85 - 7) Gr~ndlage. In $41 heißt es, oaß die Flq4roerein aunqsbehorae im<br />

~~~ ~ ~ ~~ ~<br />

der ~anascnafts~ianungene ricntliche Grunolage In g5~bs. i Benehmen miiaem Vorstand oer ~ei.nehmer~&einscnah e nen<br />

he ßt es oaß die überoril'chen Erforoernisse ~ nd Maßnanmen zJr Plan ~bcr Oe gemeinschah ichen und Oilentlichen An agen auf-<br />

Verwirkl'chJng dor Z:ele oes Naturschuizes und der Lanaschafts- stellt, so insbesondere auch .,Jber de wasserwirtschaftichen oopf<br />

ege unter ßeachtunq der Grundshtze und Z1e.e der Raumord- denverbessernden und andschahsgestaltendon Anagon (Wegenuna<br />

und Landesolanuna - <strong>für</strong> den Bereich eines Landes in Land- und Gewässerplan mit landschaftspfleaerischem . BealeitpianY<br />

scnafisprogrammen e nscniießllch Arrenschuizprogrammen oder<br />

fjr Te e des Landes in ,andwhahsrahmenp dnen dargeste It werden<br />

Der 66 ADs 1 eqt fest. daß die Ort chen Erfordernisse und 2 Kritische Anmerkungen<br />

~a~nahm-en ~iir ~ew~rklich"na der Ziele des Naturschutzes und<br />

~ ~<br />

der Landschaftspflege in Landschaftsplänen mit Text, Karte und Viele Sachverständige, so auch der <strong>Rat</strong> von Sachverständigen <strong>für</strong><br />

zusätzlicher Bearündunp näher darzustellen sind, sobald und so- Umweltfrauen (19881 in seinem Umweitautachten 1987, sauen es<br />

weit dies aus ~knden ies Naturschutzes und der Landschafts- deutlich, daß die Biianz der bisherigen-~ktivitäten in deriandpflege<br />

erfordelllch ist. schaftsplanung enttäuschend und die gestellten Erwartungen<br />

Nach 56 Abs.2 enthältder Landschaftsplan,soweit eserforderlich<br />

ist, Darstellungen<br />

,, desvorhandenenZustan~esvon ~~~~~~~d ~ ~ ~ d und ~ sei. ~<br />

ne Bewertung nach den in $1 Abs. 1 festgelegten Zielen,<br />

2. de~ange~trebtenzusfandesvon Natur und und der<br />

erforderlichen Maßnahmen, insbesondere<br />

nicht erfüllt worden sind. Die inzwischen aufgestellten Landschaftspläne<br />

lassen erkennen, daß sie zumeist nicht Bestandteil<br />

des Flächennutzungsplanes sind, also unverbindlich und sehr<br />

h<br />

häufig<br />

~<br />

in<br />

f<br />

ihrem<br />

t<br />

lnhaltbegrenztsind. Hier schlagen sich die mitunter<br />

einseitigen Interessen der Gemeinden deutlich nieder. Grundsätzlich<br />

muß man davon ausgehen, daß bisher viele Gemeinden nicht<br />

besonders daran interessiert waren, umfangreiche Maßnahmen<br />

des Naturschutzes und der Landschaftspflege festzulegen und<br />

a) der allgemeinen Schutz., Pflege- und Enfwicklungsmaß.<br />

nanmen.<br />

b) oer Maßnahmen zum Sch~fz. zur Pflege und ZLr Entwic


Wenn nacn55 BNatSchGmitaer ~andschaftsplanung die Joerortichen<br />

Erforoern sse Jna Zele oes Naturscndizes und oer -arid-<br />

Gr~naliche ALseinanderseizunqen n Fachkre sen kamen zu dem<br />

Erqeonis. daß die Lanoscnaftsplan~na weaen ihres Inhalts eine<br />

schaftspflege dargestelltwerdensollen und es nach 66BNatSchG<br />

zLr A-fgaoe der Landschaftspian~ng gehort. die . ~AI chen Erfor-<br />

~acholanuno ist So heißt es ~ auch ~ in dem ~~ bereits ~ - - erwähnten - - - ~- Umwelti~tacht&<br />

1987 des <strong>Rat</strong>es von Sachverstandigen (1988). daß<br />

dernisse Jno Maßnahmen zLr VeWirdllChJng der Ziele des Natur- die -andscnalisp anung als komp exe, raumdemende Fachpla-<br />

SCnJbes und der Lanoschaftspf ege- oarzustelen ,nd dar~oer nung def niert werden kann und der .andschaftspaner;scne Beihinausdieerforderl<br />

chen Maßnahmen zum Scn~tz zur Pflege Jna trag zur ra~mlichenGesamientwickl~nga~f Bundes-.Landes-.Re-<br />

Errw ck ung von Natur Jna -andSCnali festzclegen. so m ~ß in der qions-, Kre s- Lnd Gemeindeebene sein so1 . D'e Landschafispla-<br />

Tat die Frage gestellt werden. wer hier<strong>für</strong> zustdndig ist Das kann Lng lal t desnalb aucn nicnt in o!e alle nige Z~ständi~Keit der Genach53Abs<br />

1 BhaiSchGina IerRegel n~rdief:rNat~rsch-iz~nd meinoe. sonoern auch der Fachbehorae. Uno das dann nur d e fur<br />

Landschaftspf ege zustandigo Behorde sein, denn sie entwickelt Naturschutz Lnd ~andschalispflege zustandigo Behorde Sen. In<br />

die Ziele des NaturscnLtzes uno der LandscnaHs?f ege. Lnd es Zudunft so Ite naher zdnächst niese Behorde einen vorla-fenden<br />

kann aaner n cht erwartet werden, daß sicn de Gemeinoe zJm al- -andschaftsplan im Sinne eines facnlichen Ranmenplans a~fstelleinlgen<br />

Anwalt dieserziele und aer Lmzuseizenden Maßnahmen len. der de aesamten Ziele. Erfordernisse und Maßnahmen des<br />

erklärt. Wie der Stadtplaner PANTEL überzeuaend darleat. -. ist ~at~rsch~tz~s und oer Lanascnaftspf ege dmfaßt: dfeser Plan<br />

Stadtplan~ng eine poliiische Plan~ng .~tadtpla~ungl~aJleiipla- kann dann nur f ~ die r entsprechenden Bendrden "erb ndlicn sein<br />

nLng st ein Instrumeni zur Umsetzdng oefin ertor Sradtentwick- Viele Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes und der<br />

iungsziele. Und diese Ziele hatten bisiana und haben weiterhin Landschaftspflege aber lassen sich nur über die Bauleitplanung<br />

uberwiegendetwas7~tJn mii Fre flachen nansprLchnanme(- ver- der Gemeinden umsetzen.<br />

hraJcn') ~ nwen d ger m t Freif äcnenerhalt~ng'(vg1 Beitraq PAN-<br />

TEL)<br />

Die Gemeinden sollten dann n ZJsammenarbeit und im E nvernenmen<br />

mit der fur Nat~rscn~tz Uno Lanascnahspfiege zJstdndiaen<br />

Behörde unter Auswertuna des fachlichen ~ahmenolanes ei-<br />

Gen gemeindlichen ~anoscnahsp~an als Tei plan bzw iestandteil<br />

oes vorberetienaen BaJleitplanes (Flacnenn.tz~nqsplan) aufste -<br />

len. Dieser Plan hat dann zwanosläufia " die aieiche~erbindiichkeit<br />

wie der ~lächennutzungsplan.ber Inhalt des Landschaftsplanes<br />

kann aber auch soweit wie möglich mittelbar in den Flächennutzungsplan<br />

integriert werden.<br />

3 Gliederung und Inhalt der Pläne<br />

Nach der derzeitigen Praxis kann sich die Landschaitsplanung in<br />

folgenden Einzelplänen vollziehen:<br />

- Landschahsrahrnenplan n hm weraen der ZLstand (Besiandsaufnahme<br />

und Bewertung) von Natur~na Landschaft sowio<br />

die ~beronlichen Maßnanmen zJr VerwirklichJng der Zlele<br />

aes hatJrschutzes Lno oer Landschalispfiege fur Te! e des<br />

Landes, zLmeist im Ranmen der Reqlona p anunq, darqeste It<br />

und erläutert<br />

ßre'ier - 11 Aa 8.1 aae. cr i ,rig.i 510, sc~e.Slr.in.ic.inor. i.ii s :PS,.?- - LandschaHsp1an:ln hm weroen oer Zustano (Bestandsaufnah-<br />

I 312 C! sciilA .<br />

me und Bewertung) von Natur und Lanoscnali sowie die ort1,-<br />

chen MaßnahmenzurVerwirklichungderZieledesNaturschut-<br />

zes und der Landschaftspflege dargestellt und erläutert. Der<br />

Plan wird i.d.R. im Rahmen der Bauleitplanung von den Ge-<br />

meinden (in Nordrhein-Wesifalen als Satzung von den Land-<br />

kreisen) <strong>für</strong> das gesamte Gemeindegebiet aufgestellt.<br />

- Grünordnunosolan: Er konkretisiert den Landschaftsolan auf<br />

der Ebene des BeoaLungspianes Der n 5 1 Aos 9 Nr 1-26<br />

Baugesetzbuch adfgefuhrte Katalog von Festsetzungsmog-<br />

Iichkeiten fjr den BebaLungsplan ist abscnließend Der uber<br />

diesen datalog hinaLsgehende Inhalt des Gr~nordnJngspla-<br />

nes kann -ohne allerd nqs recntlicheverb ndlichke-t zu erlan-<br />

gen - in der Begründu"g zum Bebauungspian festgehalten<br />

werden.<br />

- Landschahspiiegerischer Begleilplan: In ihm werden die vom<br />

Planungsträger einer FacnplanLng zum Ausg eicn eines Einariifs<br />

ertorderlichen Maßnahmen des Naturschutzes und der<br />

iandschaitspf~e~e dargestellt. Der Begleitplan ist Bestandteil<br />

des Fachplanes<br />

Für den Ablauf der Landschaftsplanung hat sich ein Grundmuster<br />

herausgebildet,daseinenGrundlagenteilundeinen Entwicklungs-<br />

teil unterscheidet. Im ~rundlaaenteii werden die (ikoloalschen<br />

Grundlagen der Planung behandelt, während der~ntwick1;ngsteil<br />

Ulm - Stadtmauer und begleitender Grünrug entlang der Donauaue. die Planung mit den erforderlichen Maßnahmen zum Schutz, zur<br />

(Foto: Oischowy) Pflege, Gestaltung und Entwicklung der Landschaft wiedergibt:


(I) Grundlagenfeil<br />

- Zielsetzung (Problem- und Zieldefinition)<br />

- ökologische Grundlagen<br />

a) Bestandsaufnahme (Landschaftsanalyse)<br />

- natürliche Gegebenheiten (Naturhaushalt)<br />

- aktuelle und potentielle Eingriffe in die Landschaft<br />

- Nutzungsansprüche an die Landschaft<br />

- Auswertung vorhandener Untersuchungen und Pla-<br />

nungen<br />

b) Bewenung (Landschaftsdiagnose)<br />

- Landschaftsfaktoren<br />

- Landschaftsräume (ökologische Raumeinheiten)<br />

- Landschaftseingriffe und -Schäden (Beeinträchti-<br />

gungen)<br />

- Raum- und Nukungsansprüche (Zielkonflikte)<br />

(2) Entwlcklungsteil<br />

a) Planung<br />

- Vorschläge zur Lösung der Zielkonfllkte<br />

- Maßnahmen des Naturschutzes<br />

- Maßnahmen der Landschaftspflege<br />

- Ausgleichsmaßnahmen<br />

- Kostenschätzung, Vorschläge zur Finanzierung<br />

- Vorschlage zur Landschaftsentwicklung<br />

- Prognostische Aussagen (Landschaftsprognose)<br />

b) Ausführung der Planung (Planungsvoilzug)<br />

- MaßnahmendesLandschaftSbaus<br />

- Kontrolle der Planausführung<br />

4 ökologische Bestandsauinahme und Bewertung<br />

Als Beitrag der Landschaftsplanung zur Bauleitplanung können<br />

nicht nur die Pianungsvonchläge und die Maßnahmen erachtet<br />

werden, weil die Bestandsaufnahme und Bewertung der natiirii-<br />

chen Gegebenheiten eine wesentliche Grundlage der gemeindii-<br />

chen Planung darstellen.<br />

Die natürlichen Gegebenheiten der Landschaft stehen in einem<br />

unmittelbaren Bezug zur Grünplanung bzw Grünordnung einer<br />

Gemeinde. Die Aufgaben der Grünflächen in Stadt- und Verdichtungsgebieten<br />

sind vielseitig. Sie sind einmal ein gliederndes Element,siedienen<br />

der Entspannung und täglichen Erholung der Bevölkerung,<br />

ihnen obliegen nicht zuletzt stadtklimatologische Funktionen.<br />

Grünflächen sind geeignet, die lokalklimatischen Verhäitnlsce<br />

elner Stadt wesentlich züverbessern Die F ~nh On der Fretflacnenals<br />

Wmd- und Xaltluftschne sen wi


- -<br />

7<br />

Landschahsplan zu Bebauungsplan (Foto: Olschawy)<br />

Für die Analyse des istzustandes müssen folgende Landschafts-<br />

fakioren berücksichtigt werden:<br />

- Geologischer Untergrund,<br />

- Oberfiächengestalt Relief (Geomorphologie),<br />

- Boden (als biologisch wirksames Substrat sowie als Rohstoff-<br />

lieferant),<br />

- Wasser und Gewässer (Oberfliichenwasser, GrLndwasser. f ie-<br />

ßende und stehende Gewasser mir hren Uferbereicnen).<br />

- Klima,<br />

- Vegetation (reale und potentielle natürliche Vegetation),<br />

- Tierwelt (mit Darstellung der Biotope),<br />

- Okosysteme, und hier besonders seltene und gefährdete Ciko-<br />

system- und Biotoptypen,<br />

- <strong>für</strong> Erholungszwecke (Wochenend- und Naherholung, Ferien-<br />

erholung. Campingplätze. Feriendörfer),<br />

- <strong>für</strong> die Landwirtschaft (Ackerbau, Grünland. Sonderkulturen),<br />

- <strong>für</strong> die Forstwirtschaft (Holznutzung, Erholungswald, Schutz-<br />

Wald, Naturwaidreservate),<br />

- <strong>für</strong> Industrie- und Gewerbezwecke (emittierende Industriewer-<br />

ke, wasserverunreinigende Betriebe, nichtstörende Gewerbe-<br />

betriebe),<br />

- <strong>für</strong>Siedlungszwecke(Wohnsiedlung.Ferien-und Wochenend-<br />

häuser) sowie<br />

- <strong>für</strong> Verkehrszwecke (Straßen, Eisenbahnen, Flugplätze und<br />

Flugschneisen).<br />

Die landschaftstikoloalsche Bewertuna isteinevoraussetzuno. -. um<br />

das Ausmaß der möglichen Belastung des Naturhaushaltes und<br />

des Landschafisbiides durch anthropogene Eingriffe (Technik, industrie,<br />

Zivilisation) und abiotische Einflüsse (Klima, naturbedingte<br />

Landschattsschäden und Naturkatastrophen)ermitteln zu können.<br />

Das Ziel dieser Untersuchungen muß es sein, Belastunasarenzen .<br />

ZU erkennen und festzusetzen.<br />

Die Bewertungder natürlichen Gegebenheiten sollte sich sowohl<br />

auf ihrenökoloaischen Wert an sich beziehen aisauch aufdie möalichen<br />

~uswirkingen der geplanten Maßnahme. Bewertung heißt<br />

Steilung beziehen zu einem Sachverhalt (Sachebene) von einer<br />

Vorstellung (Wertebene) aus. Die Wertebene umfaßt nutzungsbezogene<br />

(2.8. Erhaltung der Lebensgrundlagen <strong>für</strong> den Menschen<br />

und nachhaltige Sicherung der Nutzbarkeit von Naturgütern),ethische(z.B.Erhaltung<br />

dernatüriichenGegebenheltenalsEigenwert)<br />

und ästhetische Gesichtspunkte (2.6. nachhaltige Sicherung von<br />

Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Landschaft). Um einheitliche<br />

Bewertungsmaßstäbeaufzustellen,soilten als~~undsatzfol~ende<br />

Forderungen gültig werden:<br />

- Erhaltung einer natürlichen Umwelt diemöglichstfreivon stofflichen<br />

Belastungen ist und damit Einträge in die Cikosysteme<br />

vermeidet;<br />

- Erhaltung bzw. Wiederherstellung möglichst großer Flächen in<br />

naturnahem Zustand. um einen Ausaleich - <strong>für</strong> Beiastunaen zu<br />

Scnalfen (ole MindestlorderLng laute1 fur oen eJropatscnen<br />

Raum Erha rung Jnd Sch~tz aller noch naturlichen oder naldrnahen<br />

Restflächen:alsO~timalforderuna sollte eine Renaturierung<br />

aller hieriür verfügbaren Flächen ingestrebt werden);<br />

- weitgehende Vermeidung von naturfernen Nutzungen und wei-<br />

terer Flächeninanspruchnahme.<br />

Geaenstand - der Bewertuna - sind die bereits unter der Bestandsaufnahme<br />

aufgeführten Landschatkfaktoren. Es muß soweit wie<br />

möglich auch auf die Struktur und Funktion von Okosystemen -<br />

und hier wieder besonders auf seltene und gefährdete Okosysteme<br />

-, weiter auch auf seltene und gefährdete Kulturlandschaften<br />

und das Landschaftsbiid einaeaanaen -- - werden. Der Deutsche <strong>Rat</strong><br />

fur Lanaespllege hat in seiner gJtachtlicnen Stell~ngnanme auch<br />

dieBewertunqszieleaufgezeigt oies cna~f die,mweltqua,ttat<br />

ziehen:<br />

be-<br />

- Schutzgebiete und -Objekte aufgrund des Naturschutzrechh<br />

snwia<br />

- Sach- und Kulturgüter im Sinne des kulturellen Erbes.<br />

- Belastungsfrelheit ökologisch wirksamer Landschaftsfaktoren,<br />

- Vermeidung von Belastungen in den marinen, limnischen und<br />

terrestrischen Okosystemen. die zu Funktionsverlusten. Funk-<br />

Je aründiicher und umfassender die ökoioaische Bestandsauf- tionseinschränkungen oder zur Funktionsunfähigkeit führen,<br />

nahme (.Lanoschaftsanalyse.) vorgenommin wLroe. desto oes- - Erhalt~ngseitenerodergefährdeler0kos~stem-oder Biotoptyser<br />

wird die ökologische Bov~errung (.Lanoschaftsd agnose') der<br />

einzelnen Landschaftsfadtoren ganzer Raumeinneren Jnd der<br />

menschlichen Eingriffe moglich sein. D,ese BewertLnq ILr Zwecke<br />

pen und Landschaften<br />

- ErnaltJng der von Tier- und anZenarten,<br />

oerP.anungsoliregr~ndsälllich im Zusammennang mtder mbgli- - ErnaltJng aes genettschen Potentials von Tier- una Pflanzenchen<br />

oder~beab~ichti~ten inanspruchnahme bzi Nutzung des arten,<br />

Raumes gesehen werden, so<br />

- Erhaltung natürlicher oder naturnaher Landschaften oder<br />

- <strong>für</strong>Naturschutzzwecke(Schutzgeblete, biologischeZelien,Regenerationsräume,<br />

Biotope).<br />

LaMschaftsbestandteiIe (2.6. Landschaftsfaktoren),<br />

- Erhaltung historisch bedeutender Landschaften,<br />

114


- Wiederherstellung geschädigter oder zerstörter Landschaften,<br />

Landschaftsteiie und -bestandteile,<br />

- Erhaltung oder Wiederherstellung des naturraumtypischen<br />

Landschaftsbildes,<br />

pro Jahr 33 Tage, also über einen Monat, aus Freizeit- und Erholunasaründen<br />

nicht zu Hause. Die Reiseintensität, bezogen auf<br />

den Urla~b mit ReisenvonminoestensSTagen Dauer nat srarkzuqenommen<br />

Jnd m Jahr 1987 oen Anteil von 65% ocr Bevolkerung<br />

erreicht<br />

- Vermeidung naturferner Nutzungen sowie<br />

- Vermeidung unnötiger Flächeninanspruchnahme.<br />

Der Mangel an Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und der Erhoiuna<br />

im Wohnumfeld, in Stadt- und Verdichtunqsgebieten wie auch<br />

Die vorgenannten Bewertungsziele lassen scn nLr errochen<br />

wenn aLch die Rewertungskrrtenon beachtet werden, so z B der<br />

Natur ~cn&e


- 9 5 . &<br />

Seinbom - Deialiplanung iür eine begrünte Wohnstraße.<br />

I*.<br />

M)-<br />

- ihre Abwägung innerhalb der Gemeinde- und Stadtparlamente<br />

- undd~e Obernahme in den FIacnennutzungsp.ana1srechtsverbindltcne<br />

Grunolage i¿r die weitere Stadtentw'ck ung<br />

werden Räume <strong>für</strong> den Naturschutz und die Erholung in und am<br />

Rande der Stadt dargestellt und können so gesichert werden.<br />

6 Abechließende Bemerkung<br />

Landschaftsplanung darf von den Städten und auch kleinen RP-<br />

~-<br />

meinden n cht a.s en InstrLment zlr Verh nderungaer gemeindiichenEnhvic~I~nggesehenwerden.Einegua.


Hildebert de la Chevallerie<br />

Freiräume in der Stadt - die traditionellen Systeme<br />

1 Städtische Freiräume Im historischen Rückblick 2 Hof-, Garten-, Straßenraum<br />

FreiraJme in der Stadt sind alle nicnt bebaLten freien RaJme, DieGartenstadtioeeEndedes 19. Jahrhunoens blieoa igemeines<br />

aieichglitig. ob sie ,Grun oder .Ste.nern', privat oder offentich<br />

Sind. - ~ ~elraumoianuno heißt das Ordnen ~~ ~ der ~ .~ Freiräume. ~, in denen ~~<br />

~<br />

wr ieben, wohnen Uno arbeiten, wo wir spie en. ~nserholen.wo wir<br />

Wunschdenken, zumindest fjr den Soziaiscnwachen. Nur wer es<br />

sich leisten konnte. baute sich Haus und Garten, meist außerhalb<br />

der Sradt. der Bodenpreise wegen. Der private Garten bedeutet<br />

einen großen Te 8 unserer Fre'zeii verbrinqen. Wohnraum mit höchster intens:t&t Uno Wohnqbaiiiat verbunden<br />

Freiräume in der Stadt haben sehr unterschiedliche Funktionen.<br />

Bezogen auf die Wohnungen ist es der private Bereich, sei es in<br />

mit Naturverbundenheit und Naturerlebnis. immer noch verbringt<br />

der Städterdasmeistevonselner Freizeit im Haus bzw.im hausbezogenenFreiraum.Eclsttöricht,denHaus-lGartenwunschalsSta-<br />

~ ~ "<br />

fes. Daruoer nina~s ist es der offentiiche Freiraum. zunachsi m t<br />

seinen Jbergangsberechen, wie zentrale Hofe oder naiboflent i-<br />

ches Sied ungsgrln. dann oer Straßnnraum. Stadtpiatze. Spieiund<br />

Sportflachen. Grun- Jnd Parkaniagen ois zur siaotnahen<br />

tussymboi des Wohlstandsbürgers abzuklassifizieren oderals unsozial<br />

und antistädtisch zu bezeichnen. Eher könnte man es unsozialnennen,wenndieMehrheiteinerStadtgemeinschaftinunwirtlichen.<br />

<strong>für</strong> Autosae~lanten Siedlunaen ieben muß. Der . geringe . An-<br />

1e an Re hnnhi~s~hrten entspricht ke nesfal s dem ecnten Gartenbedart<br />

Dielanoauf lanoab erfolgteZersiea ung der Landschaft<br />

Freiräume in der Stadt, im Gegensatz zur freien Landschaft. sind<br />

ist eine Folge dieser einseitig verfolgten Siedlungspoiitik.<br />

bzw. waren bevorzugte Stätten menschlicher Begegnung. Insbesondere<br />

die halböffentlichen Bereichesowie Gehweoe " und Plätze<br />

zählten hierzJ. In dor EntwicKiung zur autogerecnien Stadt ging<br />

niese Funktion der FreiraJme wetgehend vor oren, fasi hai man<br />

vergessen,lur weichenZwecksieLrsprjng cngepiant waren Vieiedieser<br />

WonnungsnanenFre räume waren,.Grun'oderzumindest<br />

mit .GrLnd 0berstei.t - der Garten oder aucn nur e n Ba~m am<br />

Haus. A ieeninStraßen.Baumha neabf Platzen, kieineodergrbßore<br />

Grunaniagen V8eifacn nat oas Auto. oer rLhenoe W e fließende<br />

Verkehr, diese einst ausschließlich dem Fußgängervorbehaitenen<br />

Freiraume besetzt XaLm ein Gehweg, oer nTch


kannt, daß man mit geschäitiichen Fußgängerzonen allein dieses<br />

Ziel nicht erreicht.<br />

Wichtigstes grünes GestalNngsmittei in der Stadt ist der Baum.<br />

Baumreihen. BaumsruDDen Dräaen seit Jahrhunderten Straßen<br />

dnd Platze. brinqen baßstao ~noiäuml ch6e I.Sch~t7 dndGeborgenheit.<br />

verdedtlichen dem Stadter, daß es nocn verschieoene<br />

Jahreszeiten gibt Schon der Blick aus einem Fenster in eine<br />

Baumkrone entschädigt <strong>für</strong> vieles, was man an Naturnähe in der<br />

Stadt vermißt<br />

3 .Parks, Grünrüge, Stadtlandschaft"<br />

Nachdem Bundesnaturschutzgesetzstehenallevegetativen Freiräume<br />

im bebauten Innenstadtbereich sowie im landschaftlichen<br />

Außenbereich unter Naturschuk.Thematisch sind deshalb Landschaftsplanung<br />

und natürlich auch Grünordnung nicht von den<br />

Dark im Wohnumfeld'. d.h. ein Park mit Spiel- und sDortiichen EinricntLnqen,<br />

ein Park zum Verweilen im engeren Wohn~mfe o Als<br />

Richtwerd f ~ Olfentltche r Gr~nilacnen in S edlLngen werden vom<br />

- . .<br />

vie leichi siatisi scn in manchen Großs eo ungen erreicnt werden.<br />

docn zu ninterfragen islde BenuizbardeitdiesesGrLns. ndcr Rege<br />

ist esals.Abstandsgr~n*,d.h., a sGr~n ohnewohn- Lnd Erlebniswen<br />

einz~omnen. ein Grun, das von den Wohn~ngen sch.echt<br />

erreichbar ist einenohe Einsehbardeit hat.durcn HaJser siark verschattet<br />

wird, im Windzug liegt, etc. Freizeitangebote beschränken<br />

sichzumeistaufzu kleinespielplätzenur<strong>für</strong> Kieinkinder.Jugendiiche<br />

gehen in der Regel leer aus.<br />

In aller Regel fehlt diesen Siedlungen ein ausreichend großer<br />

"Quartierpark", der entsprechende Freizeiteinrichtungen aufnehmen<br />

könnte. Daß solche Freiraumplanung, wie in der Charta von<br />

Athen gefordert keine Utopien sein müssen, zeigen skandinavische<br />

Siedlungsplanungen ausden 60er und 70er Jahren. Als Beider<br />

Siedluna Remisevaenoet in KohagroßeB&jebietmit<br />

I i29 ~ohnungen<br />

verfügt über einen zentral gelegenen 3,ß ha großen Sied-<br />

-.<br />

wie ~ausoieloiatz. Tierfarm.<br />

Wasser, Rasen, Hügel, ~ietter-"und Ballspieipiätzin etc. Pro in:<br />

Zielen derStadtplanung zu trennen.Es können nicht,wlediesnoch spiel sei hier der ~uartier~ark<br />

weitaehend " ~ianerische Praxis ist Siadt- und Landschaftsolanuna<br />

zwei nebeneinander existierende Fachplanungen sein, sie müsienhagen<br />

aufgeführt ~aS25,ß<br />

sen. wenn beideerfolgreichsein woilen,imVerbund entwickelt und<br />

beurteilt werden.<br />

lunasoark mii ~oieleinrichtunaen<br />

in derhistorischenStadtentwicklung hatdie AusstattungderStadträume<br />

mit öffentlichen Grünanlagen nur eine geringe Rolle gespielt.<br />

Die Wurzeln öffentlichen Grüns lagen in privaten Parks und<br />

Gärten wohlhabender Bürgerund ~diige; diedann nach und nach<br />

.demokratisieW wurden. Ausnahmen gab es allerdings auch<br />

schon Ende des 18. Jahrhundertsoder wenige Jahrzehnte später,<br />

wohner stehen hier 7,5 am Parkfläche, zusätzlich zu den wohnunasbezoaenen<br />

Gärten bzw. Gartenhoffiächen zur Verfüouno.<br />

ZLm Sleoldrigspard 7ugeoranet Iiegon SchJie "nd Ktnderganen<br />

Alle Freizeiie nrichtungen sina voll g vom ALioverkehr getrennt<br />

Die 1514 Einsie Iplatze liegen am S edlungsrano abse is von den<br />

Sp el- und Freizeitp atzen<br />

im 19.Jahrhundert. Hiersei an den Englischen Garten in München DieTrennunavonVerkehr und Freiraum ist im Siediunoswesen keioder<br />

den gmßen Tiergarlen in Berlin erinnert Beide Parks wurden nesfal sd e Rege .Die Freli achen weroenvon Straßen in V ele kleivon<br />

vornherein als Bürgerparks konzipiert<br />

neEinzelie lezerschn nen Parkplatles no den Wohnungonzuae-<br />

Im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnete man einen Park als<br />

ein Stück gestaltete Landschaft, als Gartenkunst In herkömmiichen<br />

Parks stand die soziale Nutzung im Hinterarund. Erst die<br />

ordnet und stören so em~findiich den Wohn- und ~reiziitbere'ch.<br />

~~ ~~ ~ ~<br />

Heute bemüht man sich, durch Verkehrsberuhigung die Qualität<br />

deswohnumfeldeszu verbessern. Hierzugehörtauchdie Renaissancedes<br />

M eterganens. W eer im Siedl~nisbau des 20. Jahrh~n-<br />

Vo ksparke Anfang des20 uahrh~nderisandertenüiese Traaition<br />

Namen wie Fritz SCHLMACHER, Martin WAGNER dnd a~ch der<br />

Kunsthistoriker A fred LiCHTWARK waren die ersren Verfecnter<br />

Oes ..Soztalen Grüns' Doch die meisten Stadtpards entstanoen mit<br />

derts oereits selostverstäno icn gewesen SI<br />

Grünoolitisches Ziel ist die Verknüofuna . - der Grün- mit den Stadtstrukuren<br />

und schließlich die Verzahnung der Stadträume mit der<br />

anoeren Z eisetzung, sie enthielten noch nicht das Geoankengut Landschaft mit Hilfe von Grünzüqen. Die stadtbezoqene Landeines<br />

Schumachers oder Lichtwarks. Erhoiuna beschränkte sich scnafr st damit Bestandie e~ne~zusammenhan~eiden staotfaui<br />

optisches Erleben, Spazierengehen. ~eriei en a ~ Banken f scnen Frciraumkonzeptes Der Uoergang von Stadt dnd Landund,<br />

wenn es gestatiei ist. Spieen Jnd Lagern a ~f Rasenflachen. schalt ist Il eßend D8e Verzann~na beidor Eiemento nat n cnt nLr<br />

Altere Parks stehen heute oft unter Denkmalschutz. In den Park- okologische Beoeutlng. sondern gle chzeitig klimatische und sopfiegewerken<br />

wird zwar auch die soziale Nutzung und derökoiogische<br />

Wert der Gartendenkmäier herausgestellt, doch ist eine generelle<br />

Nutzung oder Umfunktionierung alter Parkaniagen im Sinz<br />

o og scne D e OLal!iat der Jnmineloar auf dfe Stadt bezogenen<br />

Landschaft muß diesen Erfordernissen Rechnuna - traoen. Die<br />

mcistausgera~mien Agrarsteppen konnendtese A~fgaben cnterne<br />

einessozial-oder Voiksparkes nicht nurwegen der beizubehai- f¿llen Z,e aer Landschaftsplan~ng ist es oesnalo, die .and ichen<br />

tenden historischenTradition,sondernauch wegenderräumlichen Räume wieder mit ~andschaitsdetails wie Knicks. freistehenden<br />

Enge oft nicht denkbar. Gehölzen und Bäumen, Waldstücken und Wiesen. Fluren, mäan-<br />

Der moderne Stadtparksoll alle Aitersgruppen ansprechen, insbesondere<br />

Kinder und Juaendliche. aber auch alte Menschen. denn<br />

beide Gruppen sino n ;er Stadt von heute aß me sten benacntef-<br />

Iigt Le.der hat die Ausweis~ng von Freize tparks tn oer Stadtent-<br />

Wicklung der Nachkriegszeit bis heute nur einen geringen Rang<br />

gehabt Das erhöhte den sozialen Druck auf die vorhandenen hidrierenden<br />

Fiießgewässern etc. anzufüllen. Diese kieinräumige<br />

~andschafterfülitwieder ihre ökoloaischen Aufaaben. erlaubt eine<br />

Soziale Nutzung und erfüllt darüber hinaus einen jahrhundertelang<br />

tradierten Kulturauftrag. Die zunehmende Landwirtschaftsbrache<br />

sollte diesem Ziele dienlich sein<br />

storischen Stadtparks, die mehr oder weniger zufäiliu im Stadtaefüge<br />

angeordnet sma. Besonders Parks in äer lnnensiadt unrerte-<br />

4 Freiraumpianung und Sadtökologie<br />

gen einem Lngeheueren Ben~tzungsoruck<br />

Trotz politischer Lippenbekenntnisse wie .Mehr Natur in die Stadt".<br />

Die Notwendigkeit von Spiel- und Erno Jngsmoglichke.ten rn öffentiicnen<br />

Grun wurae oereiis n der Charta von Athen im ,anre<br />

1933 herausgeste ii. Es he ßt dort in Andel 35: ,Jedes Wonnvieriel<br />

mußi


wirdtrockener, die Emissionen nehmenzu,dieauf dem Naturerlebnis<br />

beruhende psychische Erlebniswelinimmi ab ,D e Schwarmerei<br />

f ~rd e Natur komm! vonder -noewohnoarke.t oer Siaote'- so<br />

rnen1ariums.d. . h. das Einbrinaen ökoioaischer Daten schon in. bes-<br />

~~ -. ~ -<br />

ser noch vor der Vorentwurlsphase. Z L anderen ~ gehört die prolcktoealeitende<br />

Lanoschafts- ~ nFreraLmplan~ng d<br />

oazJ hur so<br />

arastiscn formui erte es Rertholt BRECrlT In derTaL nur der Grunanteii<br />

einer Stadt kann die klimatischen wie seelischen Fakten verbessern.<br />

bestehi die Chance, stadtdkoiogisches Denken in den Pianungsprozeß<br />

einzuführen und wenigstens das ökologisch und planerisch<br />

Machbare zu erreichen.<br />

Seit relativ kurzerZeit hat sichalsBezeichnung <strong>für</strong> dieGesamtheit<br />

aller Planungen und Maßnahmen zur Verbesserung der städtischen<br />

Umweltbedingungen der Begriff Stadtökologie eingebürgert.<br />

Wichtige Ansatzpunkte hierzu sind Bauleitplanung, Grün- und<br />

Landschaftsplanung. Boden- und Gewässerschutz, Maßnahmen<br />

zur Verbesserung der Lufthvgiene, Wohnumfeldverbesseruna.<br />

~erkehrsberuhi~ui~, Ver- und~ntsor~un~ usw Ziel stadtökologi<br />

schen Denkens ist es, Umwelivorsorge mit Planungs- und Baumaßnahmen<br />

zu verbinden. Schiüsselmerkmal <strong>für</strong> die Beziehuna<br />

.~ensch ~ nUmweit' d st h#orooi Boden bzw. BodennJtl~ng 80:<br />

den ~ si nicni nJr Standort fur Wohnen. Arbeit 2nd Verkehr sondern<br />

pr mar OJelle oer Ernanrdna fur Pflanzen. Tiore Jno Menschen.<br />

Boden besrimmt aie ü~aliiataer Vegetation und damii dle Oualitat<br />

aer Fre raume In oer Siadt Jnd in der -andschatt<br />

5 Freiraumplanung im Spannungsfeld von Okologie<br />

und Kultur<br />

.Alles scheint Natur. so alücklich ist die Kunst versteckt" - dies<br />

scnrieb der ~artentheorGiker HIRSCHFELD vor rJnd 200 Janren<br />

Ober aen Landscnaftspard Schbnbdsch bei Aschafienburg und<br />

drückte damit die Gedanken seiner Zeitaenossen aus. die Ab-<br />

kehr der gezirkelten, geschnittenen Barockgärten dem freiwach-<br />

senden, der Natur nachempfundenen Landschaftspark huldigten.<br />

Zw scnen Stadt Jnd Lano. Sied Jng Jnd Wohnumfela, HaLs una<br />

In der heJIigcn Okologieaiskussion, gemessen an der ,mweltvern<br />

chtung Jnd -belastung verstand ch, wim ~eicnt und vorschnell<br />

die ~unst mit dem ökoloaischen Bade ausaeschüttet. Man übersient,daß<br />

zum Wesen oe; ~enschen nicht Ii~r Brot, sonoern aLch<br />

d e r


Kaspar Klaffke<br />

okonomische Bedingungen der <strong>Landespflege</strong> in der Stadt<br />

1 Entwicklung des iandespflegerischen Aufgabenbereichs' mensetzt. die in der iährlichen Bilanz mehr Ausgaben als Einnahmen<br />

enaelen. ist oer Sparantr eo hier oesonoeri hoch D e Frage,<br />

Der lanoespflegerosche Aufgabenbereicn nat lm Ranmen des ge- ob ole <strong>Landespflege</strong> angfristig EntwicnlLngscnancen Jnd aamit<br />

samten kommunalen Aufgabenspektrumsin deriüngerenvergan- auch die Prosoeritat einer Stadt verbessern kann. wird in diesem<br />

genheit eine erhebliche-~usweitung erfahren. Die Entwicklung ~usammenhan~ zu selten gestellt<br />

kann mansehreinleuchtend belegen,wennmanvergleicht,welche<br />

~ ~ die ~~~~~~~l~<br />

f ~ ~ ~ ~ i ~ b ~ des ~ ~ h ~ f ~ t~ s Zweitens ~ t ~ ~ differenziert i l ~ t sich ~ das Verwaltungsgeschehen ~ h tiotz ~ aller ~<br />

~tädtetaoes IKGST) in einem Musteraufoabenaliederunos~lan " "<br />

frommen Versuche der Straffuns immer weiter aus. Die aesetzli-<br />

1953 Ln8 1979 den GrJnfiatnenamtern zuwetsi (siehe ~nlagen 1 chen und hausgomachien ~egiwerke naben e nen ateioera~-<br />

Lnd 2) Wahrend 1953 im wesentiicnondioGr~nan agen.oie Fneo- benden Jmfang anqenommen Die Kontrol - "nd Absi mmungshöfe.<br />

die Kieinaärten und der Gartenbau als ~ufoabe der Grünflä- verfahren haben einen beeindruckenden Umfana erreicht. Die<br />

cnonamter wdrden. erlolgte 1979 vor aiem eine ~unve - <strong>Landespflege</strong> genon zu den ALfgabenfeldern, öle aus gdtem<br />

tung ndenBereichderStadtentwicnlunqspanLnq,der .berqeora- Gruna (es gibt auf oiesem Fein last nur g~te Grunoe) zu o eser<br />

netin Landschaftsolanunß. des ~aturichutzes und der ~and- KOmDleXität der Verwaltuna wesentlich beiaetraaen hat. denn nie-<br />

~~ ~~~~<br />

W. "<br />

schaftspflege sow der Gestatung aes Wohn~mfeloes Auch mand W ra ernsthatt bezw&eln, daß Dei oer Mehrzah raumbean-<br />

1979 ist die Entwicnlung nicht stenengeblieoen. wenn man Oe- SprJchender Planungen Jnd Maßnanmen anaespf egeriscne BedenKt,<br />

oaß Ges chlspunkie oer Ganenoenkmalspl ege. der Um- lange zu beachten Lnd damit Beteil.gdngs- Jnd Aost'mm~ngsverwellvertraglichkeitspr~lung<br />

oder oer Erhalt~ng Ln0 Entw cklung fahren d~rchzusetzen sind.<br />

von Lebensräumen <strong>für</strong> Pflanzen und Tiere (Biotope) zum heute<br />

selbstverständlichen landespflegerischen Fachbeitrag in den<br />

Städten gehört<br />

DrinenshatsichunterdemStichwort.Demokratiewagsn"inletzter<br />

Zeit die Beteiligung von Bürgergruppen und politischen Gremien<br />

an Planungsprozessen durchgreifend verändert. Die Bürger woi-<br />

Diese qualitative Ausweitung des iandespflegerischen Aufgaben- Ibn selbst aMiv an ~ntscheidungen beteiligt werden. Die in fast albereiches<br />

in den Städten hat ihre Ursache vor allem len Großstädten eingerichteten Bezirks-oder Ortsräte reklamieren<br />

- in der Erkenntnis, daß staotische Lebensaua tät in Zuk~nh e:<br />

nen pf eglicnen Umgang m t oer nat~rl chen Jmweli voraussetz~,<br />

- in einer Rückbesinnung auf historische Werte,<br />

- in einem umfassenden Planungsansatz, der sich mit den verim<br />

gesetzllcnen AJltrag ohne rlemmdngen vor Detai s. Oie Enrscheio~ngsgewalt<br />

üoer de ~ ~ f einer ~ t parkbank ~ l oder l ~ den ~<br />

ricntigonzo ip~nki elner Wiesenmahd Dabei erweist sicn der andespflegerische<br />

Fachbeitrag als ein Bereich, in dem Mitsprache<br />

und ~ntscheidungsrechte besonderes weitgehend eingefordert<br />

werden, weil eben auch fast jeder Bürger im Verhältnis zur natürlichen<br />

und gärtnerischen Umwelt eine ganz Betroffen-<br />

~<br />

schiedenen Instrumenten der Landschattsplanung nicht nur<br />

auf die öffentlichen, sondern auch auf die privaten Flächen be-<br />

zieht.<br />

heit empfindet oder auf Erfahrungen verweisen kann,<br />

ES ist klar. daß diese Entwicklung auch auantitative Auswirkunaen 3 Probleme der Grünflächenämter<br />

"<br />

hat Da<strong>für</strong> mag als Be spiel 010 Entwick Jng aer vom Gr~nfiacnenamt<br />

hannover zupflegendenGrUnflächenge ten dievon856 hafm FJrdieGrJnilaChenam1er.d e,von Ranaaspenten ~ nd Ausnahmen<br />

Jahr 1975 a ~ 1 514 f na im -ahr 1988 wJcnsen (An . aae 31. Man darl abgesenen.jedenfa sindengroßeren Städtentradit onel. oen landavon<br />

ausgehen, daß andere Städte in der Bundesrepublik despflegerischen Fachbeitrag erbringen, sind in letzter Zeit aus<br />

Deutachiand eine ähnliche Entwicklung erlebten.<br />

diesen Entwicklungen erhebliche Probleme entstanden.<br />

2 Veränderie Randbedingungen in den Gemeinden<br />

Die Expansion des landespflegerischen Aufgabenbereiches trifft<br />

mit allgemeinen Entwicklungen inden Gemeinden zusammen,die<br />

die Aufgabenwahrnehmung eines Fachamtes nicht gerade er-<br />

Unverkennbarwerdenanden Rändernmehroderwenigerschwerwiegende<br />

Auflösungserscheinungen sichtbar, die vor in drei<br />

Richtungen gehen.<br />

leichtern. In Verbindung mit der Gründung von Umweltdezernaten und Um-<br />

Erstens haben sich diefinanzieilen Rahmenbedingungen der meisten<br />

Gemeinden in der Bundesrepublik Deutschland erheblich<br />

verschlechtert Viele Städte haben sich in den 60er und 70er JahreninderErwartungeinesungebrochenenWirtschafts-undBevölkerungswachstums<br />

so stark verschuldet, daß heute wesentliche<br />

Teileder Einnahmen in den Schuldendienst fließen. Die fast überall<br />

indenGroßstädtensinkenden Einwohnerzahlen und diesteuerreform<br />

führen zu einer relativen Verschlechterung der Einnahmesituation.<br />

Dagegensind die Ausgaben in einigen kaum beeinfiußbaweltämtern<br />

wanden relativ häufig die Aufgabe der Naturschutzoder<br />

LandSchaftSbehöde von den Grünflächenämtern weg in die<br />

Umweltämter,Dieseorganisatorischeveränderungistimmerdann<br />

besonders naheliegend, wenn dasGrünflächenamt nicht dem neu<br />

gebildeten Umweltdezernat zugeordnet wird, Mit der Herauslösung<br />

der Naturschutz. oder Landschaftsbehörde aus dem Grünistaber<br />

die Verlockung groß, auch die Landschattspla.<br />

nung als ein auch <strong>für</strong> den Naturschutz interessantes Planungsinstru„nt<br />

auszugliedern,<br />

ren Bereichen, zum Beispiel in der Sozialhilfe, erheblich gestiegen. Die LandschafisDianuna ist außerdem (mindestens auf der Ebene<br />

Dtese Situation zwingt die ~eme'naen. alle ~öglichneitin der Ver- des -andschahiplanes"~nd des ~rün'ordnJn~splanes) auch fur<br />

ringerung von Ausgaben a~sz~schopfen. Da sicn oer 1anoespf.e- nie mii oer Bau eirplanung oetraLien Planungsämter nteressant.<br />

gerische Aufgabenbereich überwiegend aus Aufgaben zusam- undsowlrdvondiesenmitder~erbun~<strong>für</strong>eiieintegrativeräumli-<br />

120


che Planung in verschiedenen Städten die Zuordnung der Land-<br />

schaftsplanung zu den Planungsämtern betrieben.<br />

Besonoers in kle neren Städten st daneben Oie Gr~ndung zentraler<br />

Betrfebshöfe .n Mode gekommen Die Gr~nflacnenpflege W ro<br />

von diesen zentralen Betriebshöfen mit eriediqt. Die Grünflächenämter<br />

bleiben als Restimter erhalten oderwerden ganz aufgelöst.<br />

fenlen. Außerdem mJß man davon ausgenen. oaß m ndestens<br />

in oen großen Staoten mii einer nohenZahl an BeschäKgten in<br />

den Betrieben der Grünflächenämter eine spezialisierte. von<br />

~brigen A~fgaben weitgehendgetrennte BetrieosfünrJng kommenmuß.FJrd.eI.eihngoerGrünfiächenamter<br />

beoeutetdiese<br />

Entw ckluna. -. daß zunehmend auch belriebswirtscnanl'che Fähigkeiten<br />

erwartet werden müssen.<br />

Diese Ab- und Auflösunaserscheinunsen sind teilweise das Er- b\ Das starke Interesse der oolitischen Gremien von Büraern Und<br />

gebnis des n jeder verwätung permanent vorhanoenen Xampfes ' Gruppen kann m ~ahmin der a ten StrLkiuren 6aim erfüllt<br />

um Machlposii onen von Personen und Standen Sle sindtel weise werden Deshalb oietet s ch an, in den GRnf ächenamtern dieauch<br />

darauf zurückzuführen, daß bestimmteTeilaufgaben,z. B.der Sem Aufgabenbereich auch struktu!ell einen besonderen Stef-<br />

Naturschutz, einen höheren Stellenwert und eine größere Unab- lenwertzu geben. Dabei gehen die Uberlegungen in zwei Richhängigkeit<br />

erhalten sollen. In jedem Fall haben solche Entwickiungen<br />

aber erhebliche Auswirkungen auf die Effektivitat und damit<br />

die ökonomischen Bedingungen der Landespfiege in den Städten.<br />

Die Auflösung eines Grünflächenamtes mag oberflächlich betrachtet<br />

~~~ ~ ~insoarunaen " brinaen. - . sie ist aber ohne ieden Zweifel mit<br />

einem Oualitätsver Jn oei ocr Erfjl Lng oes andespf eger scnen<br />

Facnbeitraqes verbinden, der leider n cht sofon stchtoar wird. In<br />

den neuen~undesiändern sind nach dem Krieq zunächst alle<br />

~runflacnenamter zerscnlagen worden D e ~irklng a~f Oie EntwicdILnq<br />

der Fre raume war langfr stig gesehen so 6atastropnal.<br />

daß maR sich Ende der 70er ~ahre entschloß, wenigstens in den<br />

größeren Städten wieder Gartenämter (mit sehr begrenzten Kompetenzen<br />

und Möglichkeiten) zu gründen.<br />

tungen:<br />

- Die Betreuung der pol tischen Gremien Jnd Oie tItfentlicnkc.tsarbe<br />

t muß in einer besonderen Stelle wahrgenommen<br />

werden.<br />

- Die komplizierten Abstimmungs- und Mitwirkungsverfahren<br />

erfordern be ~lan~ngsobjel


dehntem Umfang 'Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen durchgeführt Auch heute noch gelten Kleingärten in der Gesellschaft als ein stawerden.<br />

Dabei entsteht die eigenanige Situation, daß zwar viele bilisierendes Element Wer einen Kleinoarten hat ist seßhaft und<br />

Aosoiventen von FacnhochschJlen Ln0 Un versitaien aroeiislos zJfrieden.Er muRamWochende n CntaJf o eP ste Er ist einwicntis<br />

nd. daß aiese arbeitslosen LandesPfleger aber f ~ kommunale r<br />

ger i


- Stärkung des Wohlbefindens und der Arbeitskraftdurch Identifikation<br />

und durch das Anaebot von Erholungsmöglichkeiten . . in<br />

Natur und Landschaft sowie<br />

- Verringerung der Energiekosten durch Fassaden- und Dachbegrünung.<br />

An derwirkUno - - solcher Aktionen darf man sicher zweifeln. Solche<br />

BroscnLren werden an die OoerstadtoireKtoren aoross en. aeren<br />

~ersönlicneReferentens e ungelesen ana ez~standigenGrdnf a-<br />

ihenämter weiterreichen. w bei es gibt doch zwei allgemeine Ent-<br />

wicklungen, die einen verhaltenen Optimismus rechtiertigen.<br />

Erstens scheinen sich in der Wirtschaft allaemein - ökologische<br />

Dendwe'sen einzunisten, Oe von einer einseit gen Gewinnmax -<br />

rnierdng (we erreche ich m t dem geringsten Aufwaco Jnd unter<br />

~ißachtu"0 " aller Nebenwirkunaen " den höchsten Profit) odereiner<br />

einseitigen Wirkungsopt mierLng (wie erreicno icn be Schnee m<br />

W nter m t aem qerlnqslen . - A~twano Jno Jnter Mißacntung aller<br />

Nebenwirkunaen > die aröße Verkehrssicherheit) allmählich wegfuhren<br />

und e ncm ~o&en in grOßeren zusamkenhangen entgeaenkommen<br />

Wenn m taer Herstcll~ngeinesProauktes heSenwiriungen<br />

auf Oie nat¿rliche Lmwe.t vc;b~nden sino, oann mlssen<br />

Diese - darLner besteht nzwischen we tgehende Lbereinstimmuna<br />

" - in die betriebswirtschaftliche Kostenrechnung einbezogen<br />

werden Im Rahmen e:ner solcnen gesamtsystemaren Betrachwng<br />

W rtschafil cher Vorgänge werden dann vie leicht aLcn<br />

die Leistunoen einbezoqen werden. die die Natur in einem ökosystem<br />

seloscerbringt F ~~~~~ICVESTER bez fiertd e Jahres e stJng<br />

eines einze.nen Ba~mes mit DM 1700.- Lmgerecnnel a ~ d f e<br />

35000 Straßenbäumevon Hannover ergibt daseinen Wert von 60<br />

Millionen DM Verg ichen mit den,ahrlichen ALtWendJngcn von etwa<br />

I Million DM fdr Oie Erhalt~ng ~ naen d Scn~tz daeses Baumbestandes<br />

erbringt die <strong>Landespflege</strong> in der Stadt auf diesem Aufgabenfeld<br />

also einen erstaunlich hohen Gewinn.<br />

AUS reswäsentativen Befragungen geht zweitens hervor, daß die<br />

~usstariun~ einer Stadt & &turbestimmten Freiräumen und<br />

Möglichkeiten der Erholung in Natur und Landschaft den Wohnwert<br />

und damit die Wirtschaftskraft einer Stadt heute wesentlich<br />

m tbesttmmen. Es konnte also seln, aaß der andespileger sche<br />

A-fqaoenoereich auch Lnter stadrw rtschaftlicnen GeslchtspLnKtenan<br />

Bedeutuno oewinnt und damit wachsen auch die Chancen,<br />

daß sichaief nanzie en Be0 ngungen ~nterdenenderlanoespl e-<br />

gerische Facnbeitrag geleisiet W ro. veroessert werden<br />

Literatur:<br />

t. GRONING. WOLSCHKE-BULMAHN, .Von der Stadtgärtnerei zum Grün-<br />

Rächenami, 1890-1990,100 Jahre Grünflächenverwaltung Hannover,<br />

unveröffentlicht<br />

2Manin WAGNER(t885- 1957),Wohnungsbau und Weltstadtpianung -<br />

die <strong>Rat</strong>ionalisierung des Grüns, Akademie der Künste, Katalog zur Aus-<br />

stellung, 1985186<br />

3. Bund <strong>Deutscher</strong> Landschaftsarchitekten (BDLA), Bund deutscher Baum-<br />

schulen (BdB) und Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sport-<br />

platzbau (BGL) ,,Grün hiln sparen': Herausgeber: Aktion .Grün hilft spa-<br />

ren". Bonn 3985<br />

Anlage 1<br />

KGST Aufgabengruppe 67<br />

Garten- und Friedhofswesen<br />

Stand 1953<br />

I. Entwurf, Anlage und Unterhaltung der stadteigenen Waid-,<br />

Park- und anderen Grünflächen<br />

2. Betrieb der städtischen Gärtnereien, Baumschulen und<br />

Sonderkulturen, botanischen Gärten<br />

3. Allgemeine Landwirtschaftsangelegenheiten<br />

4. Durchführung der Schädlingsbekämpfung in der Land-<br />

und Forstwirtschaft einschl. Pflanzenschutz<br />

5. Förderung des Kleingartenwesens<br />

6. Förderung der Tierzucht<br />

7. Vogelschutz<br />

8. Förderung der Teichwirtschaft und Fischzucht<br />

9. Entwurf, Bau, Unterhaltung und Verwaltung der stadteige-<br />

nen Friedhöfe<br />

10. Durchführung der Bestattungen nach Landesrecht<br />

11. Verwaltung von Leichenhäusern und Krematorien<br />

12. Kriegsgräber<strong>für</strong>sorge<br />

13.Aufstellung vonGrabmalplänen,ZulassungvonGrabmäiern<br />

14. Aufgaben der unteren Forstbehörde.<br />

Anlage 2<br />

KGST Aufgabengruppe 67<br />

Grünflächen<br />

Stand 1979<br />

1. Aufstellung von Grünflächenplänen - Landschaftspla-<br />

nung lm Rahmen der Bauleitplanung (Landschaftcpläne<br />

und Grünordnungspläne) sowie Fachplanungen (2.5.<br />

Kleingartenplan)<br />

2. Naturschutz und Landschaftspflege - LandschaftCpia-<br />

nung im Rahmen des Naturschutzes<br />

3. Naturschutz und Landschaftsschutz als ordnungsbehörd-<br />

liche Aufgabe (soweit nicht dem Ordnungsbereich zuge-<br />

wiesen)<br />

4. Mitwirkung bei der Regionalplanung<br />

5. Beteiligung an der Landschaftsrahmenplanung nach Na-<br />

turschutzrecht<br />

6. Entwurf, Bau, Unterhaltung, Betrieb undVerwaltung von öf-<br />

fentlichen Grünflächen und deren Einrichtungen<br />

7. Entwurf, Bau, Unterhaltung von Grünflächen und Freianla-<br />

gen <strong>für</strong> andere Aufgabengruppen<br />

8. Entwurf, Bau, Betrieb, Unterhaltung und Verwaltung der ge-<br />

meindlichen Friedhöfe<br />

9. Verwaltung und Betrieb von Leichenhallen und Kremato-<br />

rien<br />

10. Bestattungswesen<br />

11. Aufgaben nachdem Gesetz über die Erhaltung der Gräber<br />

der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft (Gräbergesetz)<br />

12. Aufgaben der unteren Verwaltungsbehörde in Kieingarten-<br />

angelegenheiten<br />

13. Mitwirkung bei der Stadtbildpflege<br />

14. Entwurf. Bau und Betrieb von Anzuchtstätten<br />

15. Beschafiungvon Pflanzen, Sämereien. Düngemitteln, Spe-<br />

zialmaschinen, -geräten und -material sowie Gartenbau-<br />

bedarf<br />

16. Mitwirkung im Baugenehmigungsverfahren<br />

17. Förderung der Teichwirtschaft, Fischerei und Kleintierhal-<br />

tung.


Gerhard Winkel<br />

Natur- und Urnwelterziehung in der Stadt<br />

DerMensch brauchtdieNatur.DasstehtaußerZweifel.UnddieNa- Der Begriff Umwelterziehung<br />

tUr? Sie wird bei einer Menschheit die hemmunasios ---- wächst und - -<br />

nUraLI WenNutzen und Profit beoachtisf ~ncrbiit icn ihreReg~la- Wirgehen Oe demWort.,Umwelt'mit einem Begr~ff ~rn,vondemjetionss~steme<br />

in Gang seilen. d:o dann Menschneiiskatastroohon der nJr ungelanr weß. wacdamit oemeint ist Er laßtsich nicht sauneißen<br />

werden Ozonlocn. Erwarm~np der Erde.Aoscnmeizen der berdef~nieren Solld e~mwe terzigen werden?isteine Umwelt m<br />

Polkappen s nd dazu einigeschon hedto bekannte Slichwone Die Sinne UEXKU-LS gemefnt? Sol te qar die Umwe t des Menschen<br />

Erhaltung unseres blauen Planeten erfordertvon den Besitzenden<br />

eine vOl,ig neJartige Verantwortung be7~glicn ihrer Encrgiever<strong>für</strong><br />

ihn erhalten werden? Die Artenfülle erhalten zur Dienstleistuna "<br />

<strong>für</strong>oen Monscnen7 Ist nicnt genau dasGegenfeil gemeint: Die Arscnwenoung<br />

der M'ßachiJngoer Pnanzen~ndTiere,oer Veränoe- ten bm ihrer selbst w:l en erhallen? W e man es aLch wenoet oas<br />

rungvon Landschaften und Naturräumen.Sind sie bereit zu einem Wort Umwelt Iäßt sich <strong>für</strong> das Gemeinte eigentlich nicht dinofest<br />

angemessenen Konsumverzicht zu Gunsten bedrohter Tier- und machen.<br />

Pfianzenarten und Lebensräume und auch, um den unterentwikkelten<br />

Völkern einen Anteil am Wohlstand zu ermöolichen? ~iese De~halbsinddieBegriffe„lnnenwelterziehung"oder.MitwelterzievöliigneuartigeVeranhvortung<strong>für</strong>dieanderen<br />

undunsereeigenen hung" ins Gespräch gekommen. Andere bevorzuoen den ehrwür-<br />

Enkel nennen wir ,.Bewußtseinswandel', gelegentlich auch .Para- ogen 6egr:ff .~atur&hutzerziehung.. wieder andere meinen, oaß<br />

digmenwechsel: Der Aufbruch dahin hat kaum begonnen. Seine d e Vorsiioe ,OkoZ das Geme nie bezeichne und erfanden die<br />

Anforderungen an den einzelnen haben die gleiche weltverän- ,O


Beispiellokale und globale Probleme Die Lehrer<br />

Mit Film und DiaIäßt sich trefflich über den Tropischen Regenwald Sie werden zu Hoffnungsträuern<strong>für</strong> eine Kompensation dieser Si-<br />

Lno seine Gefähroung unterr'chten. ZL~ gleichen ze t wirilwegen mal On n der Stadt ~eider irweisl sich auch dies als e ne fa sche<br />

der Fixer) in der Stadt das .ekle hacht ga enrevier entoLscht und HoffnJng. Von Ausnahmen aogesehen, oeherrschen B~ch. Tafel.<br />

ein Autabannverteer vor der Siadr ~onk~rrert mit aem lernen Kreide, Test Ln0 KurzversLch den Unterricnt. Selbst Unterrcht im<br />

Brutgeb et einiger Benass nen. Ka~m jemanden inleress'eren die nahen Scn~lgelanoe oildei Oie Ausnahme: kogn live Fragestellbnpaar<br />

Vogelchen. Ist die Jmwell nicht eine internationale Angele- gen herrscnen vor.<br />

genheit? So entgeht man den Konflikten vor der Haustür, beschränkt<br />

sich auf ein paar intellektuelle ~ ~ t dringt ~ aber ~<br />

auch nicht biszu einer existentiellen Betei,lgung an der<br />

tik vor.<br />

Ich<br />

h<br />

will<br />

~<br />

dies sogar<br />

~<br />

entschuldigen:<br />

~ ~ ,<br />

Der Zug zur lndustriealislerung<br />

und <strong>Rat</strong>ionalisierung.deraileBerufeergriffen hat, hatsichnetürlich<br />

auch auf den Lehrerberuf ausgewirkt Das betrifiiauch die zunehmende<br />

.Verrechtlichung" aller Beziehungen.<br />

Beisplel eigene Ernährung<br />

So klagt man natürlich allerorts über die „Entsinnlichungu der<br />

Schule, im täglichen Unterricht wird aber noch nicht gegengehal-<br />

Man ißt gern, was die Werbung preist: ein zartes Steak oder eine<br />

ten.<br />

miid~ewÜrztePutenbrust.danachAnanasund einen auten Kaffee. Die Verhältnisse in den Stadtschuien sind deshalb derzeit nicht<br />

werden in der Schule die ZLsammennange aufgeaeckt, die zw6- günstig ZL be~rtei en. Es gibt z B eine Si~oif oes lnstluts <strong>für</strong> die<br />

schen unserer .Se bstbest'mmlen" Lebensweiso dem Hunger in Pädaqogik der Nat~nvissenschaflen an oer Chr


All das aeschieht in dieser Altersstufe noch auf einer nichtrationa- fen' abgeben. Die Beobachtung zeigt. daß <strong>für</strong> die meisten Kinder<br />

len ~be"ne bnd ist aosolut vom Voroiid der Erziener abnAngig. Es kein.Svie Patz hal~r-vorhanden .st.auf dem d eser GrLndgelegt<br />

kann setn. daR fliese Altersst~le fur d e Bilddng von Wertgei~hlen<br />

die wicntiuste ist.<br />

wcroennnnnte,daßdieErziehendeninder Mehr7ahlschonz~fr~h<br />

oen.i


gentliche Problem entstent aber bei der Norwenoigkeii Sch~igar- Ind esemZLsammenhang mLssen fLr oen Bereichoer Stadt noch<br />

ienarbet Lnd Lnrerr cnt mite nander zu koppeln, aufeinander ZJ dre brtiichkeiienerwahnt weroen.diei~r die NatLr- 2nd Lmwelier-<br />

~~-<br />

ziehuna aenutzt werden könnten: Die botanischen Gärten. die<br />

~<br />

- -<br />

vorigen~ahrhundertundindenZwanzigerJ~hrensindi~w~entli- Zoos und die naturwissenschaftlichen Sammlungen.<br />

chen daran gescheitert, daß dies nicht gelang.<br />

Esgibt in denalten und neuen Bundesländern insgesamt 58 bota-<br />

Bisher gibt es nuran den Waldorfschulendas Fach Schuigartenar- nisihe Sammlungen. Davon haben derzeit 12 einen pädagogibeit.<br />

Das öffentliche Schulwesen verweist auf Arbeitsgemein- schen Dienst. So- weit mir bekannt ist, stehen an keiner Stelle Umschaften<br />

oder den Biologieunterricht Das reicht mit Sicherheit welterziehungsprogramme im Vordergrund. Die Einrichtungen benicht<br />

aus. Für die unterrichtliche Nutzung gibt esaußer dem admi- mühen sich fast ausschließlich um die Begegnung mit der Natur<br />

nistrativen ein inhaltliches Problem: Die Umsetzung der auftauchenden<br />

konkreten Fraoen " im Dlanmäßiaen - Unterricht erfordern<br />

große fachliche Flexibilität- also Wissen - und eineaußerordentliche<br />

pädagogische Phantasie. Da die heute tätigen Lehrer mehr<br />

theoktisch ais Draktisch ausaebildet wurden. veriügen sie oft<br />

(nocn) nicnt ~oer d ese ~igensihaften So isi oer so gite Uno notwend<br />

ge Ansaiz. d e kat~r- ~nd Umweiterzienung Joer ScnLigardes<br />

botanischen Gartens.<br />

In den alten Bundesländern oibt " es 34 kleinere und aräßere Zoos<br />

hur oie grbßeren nagen .Zoolenre? Das AnenscnGtzprobiem<br />

so eltimRanmendesUnterrichiesfurd~eZooschu onodrchausoine<br />

Rolle, wenn auch die ethologischen Gesichtspunkte deutlich<br />

überwiegen.<br />

ten und Schulbiotooezu beleben. von drei Seiten bedroht:Von der In den alten Bundesländern aibt " es etwa 145 naturwissenschaftliinoen<br />

mo SIenBdnoeslandern oisherfehlcnden E noronungin oen ehe Samm ungen. MLseen NJ~ die großien verf~gen dber eine ei-<br />

Unterncnt oen ienlenoen prantischen Kenntnissen der -ehrer Ln0 gene Schu abtollJng Bei der FtiiledesaJsgesie lten MLseLrnsguder<br />

nur schwach ausgebildeten Phantasie, aus eigenen Beobach- Fes wird eine ~atur: und ~mweiterziehuna " im Rahmen der MUtungen<br />

Unterricht zu machen. Eine Pr~gnose<strong>für</strong>die~Schuigarten- seumspädagogik eher am Rande betrieben.<br />

bewegung" ist deshalb im Augenblick noch nicht zu geben. Aber<br />

die Chance, die Schuigärten, Schulbiotope und Schuigeiände <strong>für</strong><br />

den Unterricht bieten, darf nicht vertan werden, denn wie anders<br />

sollen Schüler im städtischen Bereich der Natur begegnen?<br />

Schullandheime<br />

In der ERD oibt es derzeit rund 350 Schullandheime. Alle lieaen -<br />

fern oer Stadt n einer reizvo en .andscnaH. Jede oieser Landschahen<br />

nar beute ihre lokalen Umwe tprooleme. Nachdem Schul-<br />

Ausgehend vom Schulb ologiezentr~m Hannover kam in der Bundcsrep~blikab<br />

1979 eine BewegJng in Gang.deren in iiatoren neben<br />

oer Schule n besonoeren dnwetzentren Umweiierzienung<br />

Lnd Jmweltinformation fördorn wollte.<br />

landheimaufenthalte bis vor 3-4 Jahren mehr aus einer aiiaemei- "<br />

nen Erziehungsperspektive gesenen wdrden, hai sicn e n Wandel<br />

anaebannl JodcsSch~ landhe me n Umweltzenirumi Dies Ware<br />

inder ~atsinnvo I uno möglich, wenn inden Schu landneimendaz~<br />

dio not gen Voraroeiien geleisiei WJrden. Denn die aLs oem me-<br />

Inzwischeng.btes nderBundesrepdblikeiwa12OsocherZentren chanischenStundentaktderSchule herausaehobenevolie Woche<br />

mit ganz untorsch edl cher Größenordnung.0rganisat on Lnd AL{- m Sch~ landie m br ngt ene ~ uhe und ~~ße,oiefur~mweiiarbe I<br />

gabenstel Jnq. Ale Zentren vorhiaen uoer einen On (Bauernhof. Jnerlaßllch ist Noch steht diese n tiative erst am Anfang Jedoch<br />

iabri~, Park. iandscnaftsausschnilt), an dem Prob em agen der hat der Bundesminister <strong>für</strong> Bilduna und Wissenschaft <strong>für</strong> entspre-<br />

Lmwelisituation koniiret erarbetiei werden nonnen So verfugen chende Modellversuche, die 1989 angelaufen sind, sehr hohe<br />

auch über Personen, die die Gruppen oder Klassen bei dieser Ar- Summen bereitgestellt.SoSteht zu hoffen,daß mit den Schullandbeit<br />

anleiten. Dort, wo ~mweltzentren entstanden sind, werden sie heimen neue 0he <strong>für</strong> die Umwelterziehung erschlossen werden<br />

regegenutzt.DieZentrenverstehensichgleichzeitigals,.Dienstleistungsbetrieb"<br />

wie auch gegenüber der noch unbefriedigenden<br />

Schulsituationals.Gewissen".Sie beanspruchengleichzeitig Frelkönnen.<br />

heit und Geld - eine nicht einfacheSituation. Die meisten der Zen- Andere Initiativen<br />

tren sind mit Hilfevon Arbeitsbeschaffunosmaßnahmen aufaebaut "<br />

worden Die Menrzanl nampH oerzeit dm die aom n strative Aosi- Ais Pädagoge muß man leiderzugeben,daß die wihsamen Inltlatlcherunq<br />

Daoei isi es Lberall leichter. Sachm he z.. ernalren als ven der Natur- und Umweiterziehung derzeit ausden Vereinen und<br />

Planstellen.<br />

Verbänden kommen. Sie begeistern Millionen von Jugendlichen<br />

Durch diesen Bericht mdchte ich ausdrücklich <strong>für</strong> die Umweltzentrenwerben.WirbrauchensiealsSauerteig,aisimpuisgeber<strong>für</strong>die<br />

nurzäh sich entwickelndestaatliche Natur- und Umweiterziehung.<br />

und Erwachsenen zur freiwilligen Arbeit<strong>für</strong> die Natur. Gäbe essie<br />

nicht, wäre es sicher noch trauriger um unsere Umwelt bestellt<br />

Auch die Bürgerinitiativen muß man in diesem Zusammenhang positiv<br />

hervorheben. Zu nennen ist auch die vorblidllche Arbeit der<br />

Die Umweitzentren haben sich 1988zueinerArbeitsaemeinschaft<br />

zusammengeschlossen. Diese führt die von der ~eitschen Gartenbaugesellschafi<br />

initiierten Tagungen ,,Wege zur Naturerziehung'<br />

fort Die in bewußter Anknüpfung an die .Grüne Charta der<br />

Mainau"von den Umweitzentren beschlossene Resolution zu Natur-<br />

und Umwelterziehung ist wegen ihrer Wichtigkeit im Anhang<br />

unverkürzt angefügt<br />

Volkshochschulen. im Rahmen ihrer Kurse ist es möglich und erwünscht,<br />

daß auch kritische Stimmen zu Wort kommen. AusgelassenindiesemBerichtistauchdieArbeitderKirchenoderdieArbeit<br />

der Hausfrauenverbände. Selbst bei den Laubenaärtnern. Orchideenvereinen,<br />

Angeivereinen, Wandervereinen, den Naturfreunden<br />

usw. gibt es Bestrebungen zur Natur- und Umwelterziehung.<br />

Meiner eigenen Herkunft gemäß habe ich mich auf den Raum<br />

Schule konzentriert Für diesen Rahmen möchte ich folgende per-<br />

In den Umweltzentren arbeiten durchweg engagierte Natur- und<br />

Umweltschützer. die auch bereit sind. die Konfliktlaaen der Prosönliche<br />

Bewertung abgeben.<br />

b.emberc chevorzutragenundz~disk~tieren.~eioer(lbt es bisher 1. Bezogen auf die Wichtigkeit der Natur- und Umwelterziehung<br />

nur an wenigen Orten e nn Abordnung von -enrern an diese Zen- im Vorschulbereich sind die elterlichen Bemühungen und die<br />

tren.Zentren,die oosiimmienfach chen Kriteriengen.gen.so lten staatliche Vorschulerziehung noch als völlig unzureichend zu<br />

daher StarAer als oisner durch Sacnmittel Jnd Piansie len Lnter- betrachten.<br />

stjtzt weraen. Nur wenn die Bjrger von der Noiwencigke t der kostenaufwendioen<br />

" Natur- und ~mweltschutzmaßnahmen über-<br />

ZeLgt werden Aonnen, werden sieaJch borelt sein.otoerhebiichen<br />

Opfor "nd EinschranKunaen aJtz~heißon. ole die ZJ~-nft ihnen<br />

abverlangen wird.<br />

2. Die bisherige Artder Natur-undUmwelterziehung inder Schule<br />

erreicht-von Ausnahmen abgesehen -die Masse der Schülernicht.<br />

Sie berührt auch noch nicht oder kaum die Ebene der<br />

eigentlichen Konflikte.


Anlage<br />

Deutsche<br />

Gartenbau-<br />

Gesellschait e.V.<br />

Presse-lnformaiion<br />

Resolution zur Natur- und Umwelterziehung<br />

Die Grundlagen unseres Lebens sind in größerer Gefahr als je - Schullandheime, Waldjugendheime, Jugendherbergen,<br />

zuvor: Der Mansch lebt immer noch mit sich selbst und mit der<br />

Natur in Unfrieden. Die Zerstörung unserer natürlichen UmWelt<br />

hat globale Züge angenommen.<br />

- Freilandlabore,<br />

- Naturschutzzentren und andere Initiativen.<br />

Schon 1961 forderte die „Grüne Charta von der Mainau" ein Ziel solcher Einrichtungen ist e$das Verhäitniszu unserer na-<br />

Umdenken, um den Ausgleich zwischen Technik, Wirtschaft türlichenUmweltzuverbessern.AlsauRerschuilscheBildungsund<br />

Natur herzustellen und damit zugleich die Würde des Men- stätten sind sie vom Schuireglement freigestellt und verfügen<br />

schen zu sichern. Dennoch blieb der Umgang der Menschheit über ein Stück natürliche oder gebaute Umwelt als Lernort und<br />

mit derNatur ausbeuterisch.Viele Menschen leben heute in Bi- Erfahrungsfeid. Sie haben sich je nach Standort. Trägerschaft<br />

ner künstlichen Umwelt und kennen ein Dasein in und mit der und Mitarbeiternsehr individuelientwickeit. DieseIndividualität<br />

Natur kaum mehr. Esfällt ihnenschwer,dasnotwendige pflege- istwichtig <strong>für</strong> die Erarbeitung neuer Methoden, Inhalte undverrische<br />

und schützende Verhältnis zur natürlichen UmWelt zu haltensweisen. Die Vielfalt ihrer Entstehung, Trägerschaft, Orentwickeln.<br />

Es bleibt eine Wahrheit:dle Natur braucht den Men- ganisation, Finanzierung und der regionalen Einbindung ist die<br />

schen nicht, sie bestand Jahrmillionen ohne ihn; aber der Stärke der Umweitzentren.<br />

Mensch braucht die Natur.<br />

Deswegen ist Normung nicht erwünscht Die gegenseitige Un-<br />

Ansätze eines Bewußtseinswandels sind vorhanden und die terstützung und der ~ r f ~ h in einem ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~<br />

Urnweitproblemespielen inzwischen einegroßeRollein deröf- und infemationalen ~ ~ Anderungen t ~ im ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ß tk<br />

fentiichen Diskussion; guter Wille ist in aller Munde, aber es und nandein der ~~~~~h~~ bewirken.<br />

mangelt noch anTaten.Auch die bishervonder Politikgefäliten<br />

Entscheidungen räumen der Erhaltung unserer natürlichen Le- Aus Sorge um unsere Zukunft fordert diese Resolution:<br />

bensgrundiagen noch keinenVorrang ein. Diese dürfen aber<strong>für</strong><br />

niemanden mehr zur Disposition stehen.<br />

1. In allen Bildungseinrichtungen muß konkretes, praxisbezo-<br />

genes. ganzheitiiches.projel


Anschriften der Autoren<br />

Pmf. Dr. Hans-Peter Blume<br />

institut <strong>für</strong> Pflanzenernährung und<br />

Bodenkunde der Univenität Kiei<br />

Olshausenstr. 40-60<br />

W-2300 Kiei<br />

Prof. Dr Wolfgang Burghardt<br />

Universität-Gesamthochschule<br />

Fachbereich 9<br />

Universitätsstr. 15<br />

W-4300 Essen<br />

Ltd. Baudir. Hildebeit de la Chevallerie<br />

Landeshauptstadt Wiesbaden<br />

Amt 68<br />

Postfach 3920<br />

W-6200 Wiesbaden<br />

Prof. Dr. Lothar Finke<br />

Biaumenacker 7<br />

W-4600 Doitmund 50<br />

Dr. Peter Gutte<br />

Universität Leipzig<br />

Fachbereich Biowissenschaiten<br />

Botanische Anstalten - Spezielle Botanik<br />

Talstr. 33<br />

0-7010 Leipzig<br />

Dr. Michael J. Henkel<br />

Deutsches Institut <strong>für</strong> Urbanistik<br />

Postfach 126224<br />

W-1000 Berlin 12<br />

Prof. Dr. Manfred Horbert<br />

institut <strong>für</strong> Bioklimatologie der<br />

TU Berlin<br />

Rothenburgstr. 12<br />

W-1000 Berlin 41<br />

Ltd. BaudireMor Dr. Kaspar Kiaffke<br />

Leiter des Grünfiächenarntes Hannover<br />

Langensalzastr. 17<br />

W-3000 Hannover 1<br />

Prof. Dr. Bernhard Klausnitzer<br />

institut <strong>für</strong> C)kologie<br />

Sektion Blowissenschaiten<br />

Universität Leipzig<br />

Talstr. 33<br />

0-7010 Leipzig<br />

Dr. Stefan Klotz<br />

Universität Leipzig<br />

Fachbereich Biowissenschaiten<br />

Botanische Anstalten - Spezielle Botanik<br />

Taistr. 33<br />

0-7010 Leipzig<br />

Dr lngo Kowarik<br />

Institut <strong>für</strong> Ökologie der TU Berlin<br />

Schmidt-Ott-Str. 1<br />

W-1000 Berlin 41<br />

Prof. Dr. Gerhard Olschowy<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Rat</strong> <strong>für</strong> <strong>Landespflege</strong><br />

Konstantinstr. 110<br />

W-5300 Bonn 2<br />

Dr. Gunnar Pantel<br />

Stadt Essen - Stadtplanungsamt<br />

Postfach 103761<br />

W-4300 Essen 1<br />

Akad. Dir. Karl-Wilhgelm Porger<br />

Universität Kaiserlautern<br />

Postfach 3049<br />

W-6750 Kaiserslautern<br />

Dr. Günter Scheilenberger<br />

Akademie der Wissenschaften<br />

Institut <strong>für</strong> Geographie<br />

Müggelseedamm 260<br />

0-1 162 Berlin<br />

Dr. Wolfgang Schulte<br />

Bundesforschungsanstalt <strong>für</strong><br />

Naturschutz und Landschaflsökologie<br />

Konstantinstr. 11 0<br />

W-5300 Bonn 2<br />

Dr. Ludwig Trepl<br />

Reichsstr. 52<br />

W-I000 Berlin 19<br />

Bio[.-Dir. Gerhard Winkel<br />

Am Sauerwinke174<br />

W-3000 Hannover 91


Heft Nr. 1<br />

September 1964<br />

Heft Nr. 2<br />

Oktober 1964<br />

Heft Nr. 3<br />

März 1965<br />

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Juli 1965<br />

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Heft Nr. 6<br />

Juni 1966<br />

Heft Nr. 7<br />

Dezember 1966<br />

Heft Nr. 8<br />

Juni 1967<br />

Heft Nr. 9<br />

März 1968<br />

Heft Nr. 10<br />

Oktober 1968<br />

Heft Nr. 11<br />

März 1969<br />

Heft Nr. 12<br />

September 1969<br />

Heft Nr. 13<br />

Juli 1970<br />

Heft Nr. 14<br />

Oktober 1970<br />

Heft Nr. 15<br />

Mai 1971<br />

Heft Nr. 16<br />

September 1971<br />

Heft Nr. 17<br />

Dezember 1971<br />

Heft Nr. 18<br />

Juli 1972<br />

Heft Nr. 19<br />

Oktober 1972<br />

Schriftenreihe des Deutschen <strong>Rat</strong>es <strong>für</strong> <strong>Landespflege</strong><br />

Gesamtverzeichnis<br />

Straßenplanung und Rheinuferlandschaft im Rheingau<br />

Gutachten von Prof. Dr.-lng. Gassner<br />

<strong>Landespflege</strong> und Braunkohlentagebau<br />

Rheinisches Braunkohiegebiet<br />

Bodenseelandschaft und Hochrheinschiffahrt<br />

mit einer Denkschrift von Prof. Erich KOhn<br />

<strong>Landespflege</strong> und Hoher Meißner<br />

-vergriffen -<br />

-vergriffen -<br />

<strong>Landespflege</strong> und Gewässer -vergriffen -<br />

mit der „GrOnen Charta von der Mainau"<br />

Naturschutzgebiet Nord-Sylt<br />

mit einem Gutachten der Bundesanstalt fGr Vegetationskunde, Naturschutz<br />

und Landschaftspflege, Bad Godesberg<br />

Landschaft und Moselausbau<br />

Rechtsfragen der <strong>Landespflege</strong><br />

mit „Leitsätzen fOr gesetzliche Maßnahmen auf dem Gebiet der Landespfiege"<br />

Landschaftspflege an Verkehrsstraßen -vergriffen -<br />

mit Empfehlungen Ober „Baume an Verkehrsstraßen"<br />

<strong>Landespflege</strong> am Oberrhein<br />

Landschaft und Erholung<br />

<strong>Landespflege</strong> an der Ostseeküste<br />

Probleme derAbfalIbehandIung<br />

<strong>Landespflege</strong>an der Nordseeküste<br />

Organisation der <strong>Landespflege</strong><br />

mit einer Denkschrift von Dr. Mrass<br />

<strong>Landespflege</strong> im Alpenvorland<br />

Recht der <strong>Landespflege</strong><br />

mit einer Erläuterung von Prof. Dr. Stein und<br />

einer Synopse Ober Rechtsvorschriften von Dr. Zwanzig<br />

<strong>Landespflege</strong> am Bodensee<br />

mit dem „Bodensee-Manifest"<br />

<strong>Landespflege</strong> im Ruhrgebiet


Heft Nr. 20<br />

April 1973<br />

Heft Nr. 21<br />

November 1973<br />

Heft Nr. 22<br />

Mai 1974<br />

Heft Nr. 23<br />

Oktober 1974<br />

Heft Nr. 24<br />

Mllrz 1975<br />

Heft Nr. 25<br />

April 1976<br />

Heft Nr. 26<br />

August 1976<br />

Heft Nr. 27<br />

Juni 1977<br />

Heft Nr. 28<br />

Dezember 1977<br />

Heft Nr. 29<br />

August 1978<br />

Heft Nr. 30<br />

Oktober 1978<br />

Heft Nr. 31<br />

Oktober 1978<br />

Heft Nr. 32<br />

März 1979<br />

Heft Nr. 33<br />

August 1979<br />

Heft Nr. 34<br />

April 1980<br />

Heft Nr. 35<br />

Oktober I980<br />

Heft Nr. 36<br />

Januar 1981<br />

Heft Nr. 37<br />

Mai 1981<br />

Heft Nr. 38<br />

Juni 1981<br />

Heft Nr. 39<br />

September 1982<br />

Heft Nr. 40<br />

Dezember 1982<br />

<strong>Landespflege</strong> im Raum Hamburg<br />

Gesteinsabbau im Mittelrheinischen Becken<br />

Landschaft und Verkehr<br />

<strong>Landespflege</strong> im Mittleren Neckarraum<br />

Natur- und Umweltschutz in Schweden<br />

<strong>Landespflege</strong> an der Unterelbe<br />

<strong>Landespflege</strong> in England<br />

Wald und Wild<br />

Entwicklung Großraum Bonn<br />

Industrie und Umwelt<br />

Verdichtungsgebiete und ihrumland<br />

Zur Ökologie des Landbaus<br />

<strong>Landespflege</strong> in der Schweiz<br />

Landschaft und Fließgewässer<br />

20 Jahre GrUne Charta<br />

Wohnen in gesunder Umwelt<br />

Neues Naturschutzrecht<br />

Umweltprobleme im Rhein-Neckar-Raum<br />

Naturparke in Nordrhein-Westfalen<br />

NaturparkSüdeifel<br />

Waldwirtschaft und Naturhaushalt<br />

- vergrlffen -


Heft Nr. 41 Integrierter Gebietsschutz<br />

März 1983<br />

Heft Nr. 42 <strong>Landespflege</strong>und Landwirtschaft<br />

Dezember 1983<br />

Heft Nr. 43 Talsperren und <strong>Landespflege</strong><br />

November 1984<br />

Heft Nr. 44 <strong>Landespflege</strong> in Frankreich<br />

November 1984<br />

Heft Nr. 45 Landschaftsplanung<br />

Dezember 1984<br />

Heft Nr. 46 Warum Artenschutz?<br />

August 1985<br />

Heft Nr. 47 Flächensparendes Planen und Bauen<br />

Oktober 1985<br />

Heft Nr. 48 Naturschutzgebiet LOneburgerHeide<br />

Dezember 1985<br />

Heft Nr. 49 Gefährdung des Bergwaldes<br />

März 1986<br />

Heft Nr. 50<br />

Juli 1986<br />

Heft Nr. 51 Bodenschutz<br />

Dezember 1986<br />

Landschaften nationaler Bedeutung<br />

Heft Nr. 52 Natur- und Umweltschutz in Österreich<br />

Juli 1987<br />

Heft Nr. 53 25 Jahre <strong>Deutscher</strong> <strong>Rat</strong> fOr <strong>Landespflege</strong><br />

Dezember 1987<br />

Heft Nr. 54 Zur Entwicklungdes ländlichen Raumes<br />

April 1988<br />

Heft Nr. 55 Eingriffe in Natur und Landschaft<br />

September 1988<br />

Heft Nr. 56 Zur UmweltverträglichkeitsprOfung<br />

Dezember 1988<br />

Heft Nr. 57 ErholunglFreizeit und <strong>Landespflege</strong><br />

November 1989<br />

Heft Nr. 58 Wegezu naturnahen Fließgewässern<br />

Dezember 1989<br />

Heft Nr. 59 Naturschutz und Landschaftspflege in den neuen Bundesländern<br />

April 1991<br />

Heft Nr. 60 Natur- und Umweltschutz in Italien<br />

Dezember 1991<br />

Heft Nr. 61 Natur in der Stadt<br />

April 1992<br />

Vertrieb: Druck Center Meckenheim, Eichelnkampstraße 2,5309 Meckenheim, Telefon: 022251888350


Schlrmhen<br />

Mitglieder<br />

Geschaftsstelle:<br />

DEUTSCHER RAT FÜR LANDESPFLEGE<br />

Bundespräsident Dr. Rlchard von WEIZSACKER<br />

Ehrenvorsitzender:<br />

Professor Dr. h. C. mult. Graf Lennarl BERNADOTiE, Insel Mainau<br />

Ehrenmitglieder:<br />

Professor Dr. h. C. Kurt LOTZ, Heldelberg<br />

Ehrenvorsitzender der Umweltstiflung WWF Deutschland<br />

Professor Dr. Gernard OLSCHOWY. Bonn<br />

Ehem. -ld. Direktor oer BdndesforschLngsanstalt for Natuffichuu und<br />

Lanoschaftsdkolog.e, Bonn.Bad Godesberg<br />

Honorarprofessor an der Unlversltat Bonn<br />

Professor Dr. Ewln STEIN, Annerod bei GleBen<br />

Bundesverfass~ngsrichler a. D., Kultusmlnlster a. D.<br />

Dr. h.~. Alfred TOEPFER, Hamburg<br />

Kaufmann und Reeder<br />

Ordentliche Mitglieder:<br />

Vorstand:<br />

Professor Dr. Dr. h. C. Wolfgang HABER. MOnchen -Sprecher<br />

lnstltut f0i Lanoschaftsdkologls der Technlschen Unlversltat MOnchen<br />

Professor Dr.-lng. E. h. Klaus R. IMHOFF, Essen - Stellvenr. Sprecher<br />

Voffitano~mltglled des Ruhwerbsndos<br />

Professor Dr-lng. Klaus BORChARD, Bonn - Geschaflsfohrer<br />

Inst11Ut 10r Stadtebau. Bodenoidnung und Ku turtechnlk der llnlversltat Bonn<br />

Professor Dr. Ulrlch AMMER, Manchen<br />

Lehrstuhl for Landnutzungsplanung und Naturschutz der Ludwlg-Maxlmlllans-UnIversItBt<br />

Manchen<br />

Dr. Gena BAUER, Lodlnghausen<br />

Bar0 101 LandschaftsOro ogie Uno Umweltplanung<br />

Pfofess~r Dr. Konraa BJChWALD, Hannover<br />

Ern. Direktor des Instlt~is fOr Lsnaschaltspflege uno Nalurschutz<br />

oer Technlschen Universltai Hannover<br />

Professor Relnhard GREBE. Narnoerg<br />

Freier LandschaftsarchiteKt BD4 Professor Dr. Wllhelm HENRICHSMEYER, Bonn<br />

Institut far Agrarpolltlk, Marktforschung und Wlrtschaftssozlologie der Unlversltat Bonn<br />

Dr. Helmut KLAUSCH, Essen<br />

Ehem. Beigeordneter des Kommunalverbandes Ruhrgebiet<br />

Volkmar LEUTENEGGER, Forstdlrektor, Konstanz<br />

Geschaftsfohrer der Blumeninsel Mainau GmbH<br />

Dr. Slegberl PANTELEIT, Essen<br />

Geschi4ftsfOhrer der INPRO-GmbH, Herne<br />

UnkersltBtsprofessor em. Wolfram PFLUG, Blsplngen<br />

Ehem. Inhaber des Lehrstuhls for Landschaftsökologle und Landschaftsgestaltung<br />

derTechniSchen Hochschule Aachen<br />

Professor Dr.Hermann SOELL, Regensburg<br />

Juristische FakultM der Unlversltat Regensburg<br />

Professor Dr. Helnhard STEIGER, Gießen<br />

Fachbereich Rechtswissenschaft der Justus-Lieblg-Universltat<br />

Professor Dr. Mlchael SUCCOW, EberswaldeFlnow<br />

Leiter der Projektgruppe GroBschutzgeblete des Landes Brandenburg<br />

Professor Dr. Herbert SUKOPP, Berlin<br />

lnstltut for Ökologie der Technlschen Universlt$,t Berlln<br />

Yarrespondierende Mitglieder:<br />

Professor Dr. Josef BLAB, Bonn<br />

Bundesforsch~ngSanStalt fOr Naturschutz und Landschaftsökologle<br />

3r. Franz BIELIhG. Bankdlre6tor. Micnelfela<br />

ihem. Dlr. der BadSparkasse Schwablsch Hall AG<br />

'rofessor Dr. Ganther FRIEDRICH, Dasseldorf<br />

andesamt for Wasser ~ nAbfall d )URW<br />

'rofessor Dr. Ulrlch KÖPKE. Bonn<br />

"rofessur Organischer Landbau an der UnlversitBt Bonn<br />

'rofessor Dr. Eberhard WEISE, Monhelm<br />

ihem. Werksleiter der Firma Bayer<br />

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