Scan - Deutscher Rat für Landespflege
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DEUTSCHER RAT FVR LANDESPFLEGE<br />
NATUR IN DER STADT HEFT<br />
Igg2 61
Natur in der Stadt<br />
- der Beitrag der <strong>Landespflege</strong> zur Stadtentwicklung -<br />
Gutachtliche Stellungnahme und Ergebnisse<br />
eines Kolloquiums<br />
des Deutsches <strong>Rat</strong>es <strong>für</strong> <strong>Landespflege</strong><br />
Das Kolloquium und die Veröffentlichung<br />
wurden mit Mitteln<br />
des Bundesministers <strong>für</strong> Umwelt,<br />
Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert.<br />
Heft 61 - 1992<br />
DER SCHRIFTENREIHE DES DEUTSCHEN RATES FÜR LANDESPFLEGE
Für den Inhalt verantwortlich: Professor Dr. Gerhard Olschowy<br />
im Auftrage des Deutschen <strong>Rat</strong>es <strong>für</strong> <strong>Landespflege</strong><br />
Redakiion: Dipl.-lng. Angelika Wurzel<br />
Dipl.-lng. (FH) Ulrike Weiser<br />
Herstellung und Auslieferung: Druck Center Meckenhelm<br />
Eichelnkampstraße 2, Posnach 1245,5309 Meckenheim<br />
Papier dieser Ausgabe aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff.
INHALTSVERZEICHNIS<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Rat</strong> <strong>für</strong> <strong>Landespflege</strong>: Natur in der Stadt- der Beitrag der <strong>Landespflege</strong>zurstadt-<br />
entwicklung -Gutachtliche Steilungnahm<br />
1 VorwoR<br />
2 Einführung ....<br />
3 Umweltprobleme und Handlungsfelder<br />
4 Stadtökologie ....................................................................................................<br />
5 Freiräume und Grünflächen<br />
6 Planungen in der Stad<br />
7 Zusammenfassende E<br />
Ludwig Trepl: Natur in der Stadt ......................................................................................... 30<br />
lngo Kowarik: Das Besondere der städtischen Flora und Vegetation ............................................ 33<br />
Bernhard Klausnitzer: Besonderheiten und FunMionen der städtischen Fauna .............................. 48<br />
Peter Gutte. Stefan Klotz: Floristisch-vegetationskundliche Grundlagen <strong>für</strong> Landschaftspflege und<br />
Naturschutz in den Städten Ostdeutschlands ............................... . .................................... 53<br />
Wolfgang Schulte: Naturschuizrelevante Kleinstrukturen in Städten und Dörfern . zur bundesweit<br />
notwendigen Bestandsaufnahme. Erhaltung und Entwicklung ........................... . ..... .......... 59<br />
Manfred Horbert: Das Stadtklima ....................................................................................... 64<br />
Michael J . Henkel: lmmissionsschutzprobieme des städtischen Raumes ...................................... 74<br />
Lothar Finke: Der Umgang mit Flächen . Umweltprobieme und Lösungsmöglichkeiten .................... 78<br />
Gunnar Pantel: Probleme der Verdichtung und Versiegelung ..................................................... 85<br />
Hans-Peter Blume: Probleme der Stadtböden ....................................................................... 90<br />
Woifgang Burghardt: Altlasten und Abfälle ................... . ............................................ 96<br />
Günter Schellenberger: Gewässer und Wasserversorgung ..................................................... 104<br />
Karl-Wilhelm Porger: Planungsgrundlagen der städtebaulichen Entwicklung .................................. 108<br />
Gerhard Olschowy: Der Beitrag der Landschaftsplanung zur Bauleitplanung ................................. 111<br />
Hildebertde la Chevallerie: Freiräume in der Stadt . die traditionellen Systeme ........................... 117<br />
Kaspar Kiaffke: ökonomische Bedingungen der <strong>Landespflege</strong> in der Stadt ................................... 120<br />
Gerhard Winkel: Natur- und Umwelterziehung in der Stadt ...................................................... 124<br />
Anschriften der Autoren ................................................................................................... 130<br />
Verzeichnis der bisher erschienenen Hefte ....................................................................... 131<br />
Verzeichnis der <strong>Rat</strong>smitglieder .......................................................................................... 135
Unlerschiediich gestalteteGrünzüge inStädten habenwichtgeFunktionen,u.a.aisFrischiuffschneicen, Rückrugsr&urne heimischerPflanzen undTiereund<br />
<strong>für</strong> die Naherhoiung der Bürger Ein Beispiel da<strong>für</strong> ist der hier abgebiidete, reprksentativ gestaltete Kaiser-Karl-Ring in Köln. (Foto: Olschowy)<br />
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<strong>Deutscher</strong> <strong>Rat</strong> <strong>für</strong> <strong>Landespflege</strong><br />
Natur in der Stadt - der Beitrag der <strong>Landespflege</strong> zur Stadtentwicklung<br />
- Gutachtliche Stellungnahme -<br />
1 Vorwort Thema widmete er sich ausführlich unterverschiedenen Biickrichtungen<br />
in seinen Stellungnahmen zu den Verdichtungsgebieten<br />
Wenn heute von vielen Steilen die Forderung erhoben wird, Natur<br />
wieder in die Stadt zu bringen, bzw. Städte .ökologisch" Umzugeund<br />
ihrem umland (nefi N~. 30/1978), zum wohnen in gesunder<br />
umweit yefi ~~.35/1980) und zum flächensparenden planen<br />
stallen, so ist das Ausdruck <strong>für</strong> das Unbehagen an der modernen B~~~~ ( ~ ~ N~. f47,1985). t<br />
Stadt.<br />
DiemitderStadtentwicl
Bio!.-Dir. Gerhard WINKEL:<br />
Natur- und Umweiterziehung<br />
Ltd. Baudir. Dr. Kaspar KLAFFKE:<br />
ökonomische Bedingungen der <strong>Landespflege</strong> in der Stadt<br />
Dr. Wolfgang SCHULTE:<br />
NatunchutzrelevanteKleinstrumren inStädtenundDörfern-<br />
zur bundesweit notwendigen Bestandsaufnahme, Erhaltung<br />
und Entwicklung<br />
Dr. Peter GUTE Dr Stefan KLOTZ:<br />
Florist~~ch-vegelalionsk~nd iche Grundlagen fur Landschaftspflege<br />
~ nNat~rSChuu d in den Städten OstoeLlschlanos<br />
Im Anschlußandas Koiloquiumfandam31. März 1990eine Exkursion<br />
indas BerlinerStadtgebiet . statt bei der folgende Proiekte besichtigt<br />
wurden:<br />
Vegetationsflächen des Geländes am Anhalter Bahnhof<br />
Erläuterungen:<br />
Dr. lngo KOWARIK<br />
Grauwasserverrieselungsanlage in Kreuzberg<br />
Erläuterungen:<br />
Dip1.-lng. Haraid KRAFT<br />
Führung durch das Nikolai-Viertel in Berlin<br />
Erläuterungen:<br />
Dr. Hans-Georg BÜCHNER.<br />
Ein Arbeitsausschuß des DRL wertete die Referate, Berichte und<br />
Diskusslonseraebnisse des Koiloouiums und weiterführende Lite-<br />
ratdr zum Entwurl einer Stel ungnahme aLs, a esem ArbeltsaJs-<br />
schuß gehorten die <strong>Rat</strong>sm tglteder<br />
Dr Gerta BAUER<br />
Pmf Dr Klaus BORCrlARD<br />
Dr Helmut demnoen nach Berücksichtiauno ökoioaischer<br />
Belange In der ~tadtplalung das ganze Bünde~o~~trategien. die<br />
zu einer Verbesserung der Umweltquaiität der Städte beitragen<br />
können. Hierzu gehören, neben den unverzichtbaren Maßnahmen<br />
des technischen Umweltschutzes die Erhaltung bzw. Wiederschaffuna<br />
von ausreichend großen Freiräumenzwischen den Verd<br />
chtung;~omplexen. die ~~rbcssor~ng oor ~ftnyg!enlscnen Jnd<br />
sraotkl.matiscnon Stuallon, d e Bekampf~ng von ,arm. Beqrenzung<br />
der Bodenbelastungen. Minimierung der Bodenversiege-<br />
6<br />
lung, Reinhaltung von Grundwasser und Gewässern, Renaturierung<br />
von Gewässern und ihrer Auen, Erhaltung und Entwicklungty-<br />
Discher Lebensräume<strong>für</strong> Tiere und Pflanzen sowie Schaffuno - von<br />
differenzierten Erholungsräumen.<br />
Eine ökoloaisch orientierteStadmianuna. die Naturin die Stadtentwicklung<br />
integriert und ökologische~us~mmenhän~e berücksichtigt<br />
entscheidet nicht nur über einige nebensächlich erscheinende<br />
Naturschutzanlieaen. sondern in hohem Maße über die Qualität<br />
der zukünftigen Stadt<br />
..Okoloaisch" bedeutet hierin einem SehrallaemeinenVerständnis,<br />
aie ph+ sche ~bhangigke t oes ~enscnonion seiner nat~r icnen<br />
Umweltunoseinc besondereBe2 ehungz~r Natur InsZenlrJm politischer<br />
Entscheidungen zu stellen.<br />
Dadie Begriffe „Natur in derstadr und .ökoiogische Stadtentwicklung"<br />
von verschiedenen Menschen und zu verschiedenen Zeiten<br />
von wechselnden Inhalten erf~l t werden, isl auch Oie ,o~olog sch<br />
orientierte Po 11 k'ofta~rcn wioerspnchi cheTendenzengeoragtl<br />
- " "<br />
Um FehiinterDretationen und Verwässerunaen des Beoriffs .ökologie"<br />
zu vermeiden, sollte man sie als die Wissenschaft von den<br />
Beziehungen der Lebewesen zu ihrer natürlichen Umwelt interpretieren<br />
bzisichauf die natu!wissenschaftiiche Definition nach^^-<br />
ECKEL(1866) als der.Wiscenschaft von den Beziehungen desOrganismuszurumgebendenAußenwelt,womit<br />
wirlm weitesten Sinne<br />
alle ~xistenz-Bedingungen rechnen können" beschränken2).<br />
ES kann zwischen materieller Natur (Baum als Lebensraum oder<br />
Ressource <strong>für</strong> Vöael und Insekten) und Natur als Svmbol. alsZeichen<br />
fur erwas(z i Symbolvon Leben rlerbsnarb~i~ des ~auoes<br />
a s Symool IL~ Vergang cn
nach dem Jahr 2000 abschwächen und nach dem Jahr 2010 mit - die damit einhergehenden sozialen Kosten und Umweitbela-<br />
dem zu erwartenden Bevölkerunasrückaana zurückaehen (in die- stunaen.<br />
" - .<br />
Sen Prognosen sind möglicheZuwanderungen aus den östlichen - die aus den großen Wohngebieten (Nachbarschaftseinheiten).<br />
und südlichen Ländern nicht berücksichtigt), Es gilt daher schon<br />
jetzt zu bedenken, daß übereilte Flächenausweisungen oder undie<br />
auf Nutzung ausgerichtetsind, sich ergebenden Verluste an<br />
überlegte Flächeninanspmchnahmen <strong>für</strong> Wohnstandorte dann<br />
städtischer Vielfalt,<br />
neue Probleme schaffen könnens]. - die soziale Entilechtung der Bevölkerung („grüne Witwen").<br />
Der fur die alten Bunoeslanoer bis zum Jahr 2000 proqnost zierte - d e wachsenOeZers edel~nq im Stadt~miand mgt ~nnotlqer Be-<br />
Siedi~nqsbeoad zeigt e nen - ourch oas Jahr 1990 -nteroroche- anspruchung oftmals okolog scn wenvoller Landschaftsleile<br />
nen - Treno nacn menr Flachen Da d o amtlichon Statist ken ie-<br />
OOCn nJr rein quantitative Auskjnfte geben, ole 01 a'e rrage nach Besonders als Reaktion auf oas Anwacnsen oes Inoivid~alverocn<br />
Oualitaten oer JmgenLizien Freif.ächen offen nsoesondere dehrs kam es zum LeitbildderautogerechtcnSradt lnsbesonoere<br />
Oie Freflacnen n aer Staat sno h.ns~cnilich hrer ekologischen n oen Großstädten w~rden onne Rucdscht aJf okologische Uno<br />
WohifahrtsfLnktionen ZL werten, wogegen von oen sieo~4ngsf~ä. a~ch finanzie ie Resso~rcena~tweno'geVorkehrsnetze konzip ert<br />
cnen, in Abhangiqdeit von Versiegel~n~sgrad sowie Art jnd Maß Lnd Jmgesetzt Zu oen nachwirkenoen F0 gen gchoren<br />
- ~~<br />
aer ba~lichen ~~izung, mehr oder wengerqroßeodoloq sche Be- - scnwerwiegenae Beeintrhchigungen der Lebens- und Umastunqen<br />
aisgenen. Dara~s folgt daß d e UmwanolLng von Frei- weltaua titat oer Stadte.<br />
fiächen in Siedlungsflächen generell Probleme schafft. Deshalb<br />
sollten <strong>für</strong> Freiflächen. die in Siedlunasfiächen umaewandeit wer- - Zerstörungen vieler Stadtbilder infolge der Anpassung der<br />
" "<br />
den. an anoeror Stel e d~rch p anerische Rucdwidmung ooer aber Menschen und hres Wohnumfeioes an die weit uoerzoqenen<br />
gar d~rch R~cdba~ W oder b oloq sch-okoloqisch adave Freif a- Erfordern sse des ndivld~alverkehrs<br />
chen bereitgestellt werden; generell ist eine Prüfung der Umweltverträglichkeitvorzusehen.DieUmsetzung<br />
dieser Forderungenist<br />
Parallelzum Leitbild der autogemchtenStadtentwickeltesichauf~<br />
gNnd der zahlreichen Kritiken die der massenverkehrsgeangesichts<br />
des ungebrochen ansteigenden Flächenbedarfs aller<br />
städtischen Funktionen allerdings äußerst pr~blematisch'~~, wenn<br />
sich nicht das Bewußtsein bei Pianern und Bürgern grundlegend<br />
ändert<br />
rechtenStadt(1960- 1975), wasgewissermaßen zum<br />
streit wurde. Esgab zahlreicheVorschläge, Massenverkehrsmittel<br />
mit dem zu kombinieren, z,B, flächendeckende<br />
Netzevon öffentlichem Personennahverkehr,elektronisch steuer-<br />
~ i ~taateba~l<br />
e ehe ~ n t w n , den ~ ~ ~ - ~ ~ ~ d ~ ~ nat ~<br />
sch nachaem2 We tkrieg an mehreren z.T inenanaergreifenden<br />
Leitbildern" orientien. ~nter .Le tbila. ist daoe. nicnt etwas aus-<br />
~ oare a Kabnenoahnen ~ , j ~ ~ ooer ~ Rwfb~sso. Eine uirtschattliche A~sla-<br />
SlJnQ der offentlichen Nahverkehrsmtlel selz1,edocn aJch mmer<br />
eine bestimmte Dcnte oer Bevöldemng voraus. was den gegenschließlich<br />
Statisches zu verstehen. es kann auch alszieirichtung wärtigen Wohnvorsteliungen nicht entspricht. AIS Folgen sind zu<br />
oder sogar als Mode interpretiert werden.<br />
nennen<br />
InderunmittelbarenNachkriegszeitbeschränktesichdieStadtent-<br />
Wicklung auf den WiedemufbauaufhistorischemGrundriß(1945-<br />
- erhebliche Bevölkerungsverdichtungen in den Einzugsbereichen<br />
des Offentlichen Personennahverkehrs,<br />
1955) Dle alten Stadtstr~kt~ren. vor allem oas Straßennetz. wLraen<br />
weitgenena unverändert Loernommen, aLcn oas n stor scne<br />
Stadtgefüge wurde erhalten. Die Grundstücksstruktur wurde jedoch<br />
durch Umlegungen vergrößert, so daß Gewerbe- und Wohnblöcke<br />
entstehen konnten, Die Folgen dieser<br />
phase waren:<br />
- hutzJngsourchmischLngen Ln0 hLtzungsverdicht~ngen in<br />
- Z~sammenballungen von Versorgungse nricnrungen an weniaen,<br />
- zwar q ~ erreichbaren. t<br />
aber docn weiter entiernlon Punkten.<br />
Das Leitmotiv Urbanität durch Dichie (1 968 - 1972) entwickelte<br />
sich einerseits aufgrund der Erkenntnis der Notwendigkeit einer<br />
gewissen - Verdichtuna - und andererseits der verlorenaesansenen -- -<br />
Jrban tat n dle Staolzentren W-rden -msalzsurde gewerbliche<br />
vlelen Innenstädten, hutzJnqen (Großka~fhauser, Banken, RestaLrants. B~ronochha4-<br />
- Verkehrs- und Gewerbeimmissionen in den dichtbesiedelten<br />
innerstädtischen Wohngebieten,<br />
- überwiegend quantitative Ausrichtung der Wohnraumversorgung<br />
mit baulicher Verdichtung (was damals folgerichtig war),<br />
die heute den Komfortansprüchen oft nicht mehr genügt,<br />
- die Kumulierung von negativen Effekten in Wohnung und Umfeld,wasbereitsindensechziger~ahrenzueiner~bwanderung<br />
in Stadtrandgebiete und ins Umland führte.<br />
ser) gebracht, gleichermaßen entstanden Wohnhochhaus-Komplexe,<br />
bei deren Planung und Bau die öffentlichen Räume, das<br />
Wohnumfeid, rücksichtslos vernachlässigt und zerstört wurden.<br />
AIS Folgen sind<br />
- ~ärmbeiastungen durch den ~ndividualverkehr,<br />
- Abgasbeiastungen durch Verkehr und Gewerbebetriebe,<br />
- unbefriedigende Qudität des Wohnangebotes und des Wohnumfeides<br />
(Anonymität Häßiichkeit von Bauten),<br />
- Fehlen von wohnungsnahen Grün- und Freiflächen,<br />
Ais eindeutiges Leitbild gilt das Konzept dergegliederten undaufgeiockerten-Sadt<br />
(1950 - 1960), das gedanklich schon in den - ~ ~ von spiel- h und l ~ ~ t ~ ~ b ~ t ~ i l f l ä ~ h ~ ~ ,<br />
zwanziger Jahren entwickelt und 1933 als CHARTA VON ATHEN<br />
(Konzept der funktionalen Gliederung einer Stadt) verkündet wor- - Abwanderung der Bevölkerung verbunden mit Einkommensden<br />
war. Es kam zu einer rigorosen Trennung der unterschiedli- Verlusten der Städte. mangelnde Auslastung von Gemeinbechen<br />
Gmndfunktionen Wohnen, Arbeit, Erholung, Bildung, Versor- darfseinnchtungen und wachsende Flächennutzung im Stadtquna<br />
und Verkehr. Arbeitsstätten. Einkaufszentren, auch Univeni- umland.<br />
iätei wurden abgegrenzt auf der grünen Wiese angelegt, und es<br />
Q)BORCHARD, Klaus (1991): Eigentumsblldung, Flächenverbrauch. und<br />
entStandengroße~ohngebiete(~achbarschaftseinheiten),diedie<br />
Siedlungsentwicklung. In: Festschrift <strong>für</strong> Dr. Waller ENGLERT zum<br />
wirtschaftliche Auslastung der Infrastruktur (Schulen, Geschäfts- ,& Geburtstag, rsg, vom Deutschen Volksheimstättenwe,k, Bann,<br />
Zentren) gewährleisten sollten. Die Folgen der gegliederten und 5.137-149.<br />
aufgelockerten Stadt sind<br />
10) LICHTENBERGER. Elisabeth (1 992): Stadläkologle und Sozialgeogra-<br />
- die Trennung der flir unterschiedliche Lebensbedürfnisse ein- Phi'eln: Bayenscha Akademie der Wissenschaften (Hg.), Rundgesprächa<br />
dar Kommission <strong>für</strong> Ökologie, Bd. 4, Stadtökologie.<br />
gerichteten Funktionsbereiche,<br />
111 BORCHARD.Klau~H989~Städtebauliche Leitbilder. 1n:Deutsche Bau-<br />
- das Anwachsen der Pendlerströme im Individualverkehr, 'zeitschrift. ~.'10, S. i317 ff.
Durcn die badliche Verdicntung wurde zwar der Gewinn (der Ge- tataus,alsesdle alten Leitbilder taien,selne Jmsetzungschancen<br />
winn deroffent ichen Hand ourch mehr uno hohere Steuere nnah- sind anges~chts der okonom scnen. aiil Wachstum aLsger chieten<br />
men. ebenfalls der Drivate Gewinn von Grundstücks- und Hauseigentümern)<br />
gesteigert, eine Funktionsmischung oder aber gar<br />
Nutzungsansprüche nur zurückhaltend zu be~rteilen'~'<br />
.Urbanität" wurde nicht erreicht So kam es zu einem neuen Leitbild,nämlichzur<br />
VerbesserungderStadtgestaltunddes Wohnumfeldes(ab<br />
1970). Eine Fülle von Fußgängerzonen und Verkehrsbe-<br />
52 verkehr<br />
ruhigungen, auch amtliche Verkehrsbehinderungen wurden geschaffen:<br />
. aestalterische -<br />
KorrekNren Iz.6. Entkernuna der Hinterhöfe.<br />
Schaffung neuer ~r~nbereicnejw~rden ausgeijhrt; Moder-<br />
Ein weitreichendes Problem der städtebaulichen Entwicklung ist<br />
die Verkehrsplanung. HeutenehmenVerkehnwege runddieHälfte<br />
Cer m Gebet der aiten B~noesianoor uberoaJten Fache ein. Es<br />
nislerung bnd Sanerung sind eoenialls Aufgaben staotebau icher besteht dein Zwe fei. oaß der Sfraßenverkchr gegenüber andoren<br />
~nwickiüna~eworden.~intv~ischer~estandteildiesesKonze~tes Verkehnarten besonders energieaufwendig, flächenaufwendig,<br />
ist Oie ~ntwicklunq des behaaren Stadtna~ses in aitrah vem umwe tbelastend 2nd aucn bnfaiiracht,g isi. Die Zah oer 0 s Mitte<br />
Wohnumfelo mit gut erre choaren Einnaufszentren Jnd Arbeits-<br />
~lBtzen.mlldemd e Abwanderunavie - erB~raerverhindertweroen -<br />
mllte~ ..<br />
Diese Phase oer Ctadtentwicnlung, in der wir bns nocn oefinden,<br />
nat die LebenWJai tät in oie Städte ZurJckgebracht; sie hat aoer<br />
auch zur Folge, daß<br />
1991 im Gobiet der aiten BLndes.ander rLge asscnen KrahfahrzeJge<br />
- laq - oei runo 36 3 Mio.. oavon alle n 31 3 M 0. Personennraftwaaeh.<br />
Im Gebiet der neuen Bundesländer waren 1990 6.9 Mio.<br />
~D~<br />
KraManrzeuge zbgeassen. Die Prognosen gehen sowch f.ir Oie<br />
aJcn neJen B~ndoslander von weiter sie genden~ulass~noszah<br />
-~~~~ en fjr i
kehrslärm zu den drängendsten Umweltproblemen der Ballungs- Man sollte die damit erzielbaren Erfolge aber nicht überbewerten.<br />
gebiete zählt. MitHilfeverkehrdenkender MaßnahmensolltederStraßenverkehr<br />
Nicht nur der Straßenbau <strong>für</strong> den fließenden Verkehr schafft Probieme;<br />
es ist auch der ruhende Verkehr, <strong>für</strong> den immer mehr FIächen<br />
benötigt werden. Die in vielen innenstädten errichteten Groß-<br />
In den Hauptverkehrsstraßen gebündelt, in Neben- und Wohnstraßen<br />
dagegen gleichzeitig nverdünnr. und insgesamt auf niedrigeres<br />
Geschwindigkeitsniveau (Tempo 30) gebracht werden,<br />
parkhäuseriönnen die Probleme häufig nicht mehr lösen, ja sie<br />
verschärfen sie sogar, weii der Anreiz erhöht ist. doch wieder mit<br />
dem Auto in die Stadt zu fahren. In einigen Großstädten der alten<br />
Bundesländer (2.6. Stuttgart München) wird inzwischen ernsthaft<br />
überiegf die lnnenstädte ganz <strong>für</strong> den individuellen Pkw-Verkehr<br />
spo+ und ~ ~ ~ i ist ~ binnen ~ i tweniger l ä ~ ~~h~~ ~ von einem<br />
wenig beachteten ~ i ~ ~ ~ lzu f einem ~ l lebhaft i ~ diskutierten ~ ~ b l ~<br />
~ h ~ ~ geworden. ~ ~ Df I~ ~,,twicl
chern anaeleat werden. Die Betriebe wiederum soiien sich aeaen- Die SanierJng von A tlasrenf achen isi m t hohem KostenaJfwand<br />
uber ihren ~ichbarn mit geschossenen ~rennpflanz~n~ina~s veroLnoen, sie ,SI edocn Jberail dort noiwenoig. wo 6oniam niestandonheimiscnen<br />
Bhumenund Strauchern abgrenzcn,w eadcn runqen des Grundwassers zu be<strong>für</strong>chten sind. Zwischen den einarundsätzlich<br />
Straßenränder beDfianzt und ~reifiächen ais Grün- zelien All astenanen ocstcnen h nsichi ich der ElgnLng fdr neLo<br />
flächen gestaltet werden soiien.'<br />
huizungenerhen cheUn1crscniede.d egena~unlersucni werden<br />
Auch bei der Bebauunq von industrie- und Gewerbeflächen muß<br />
sich oer GrLnosaiz oei F achensparens und oam I e ne AbAenr<br />
von eoeneraigen Bauwe Sen ourchsetzeii, vie e Geweroe konnen<br />
mit Sicherheit in mehrgeschossigen Bauten ausgeübt werden.<br />
müssen. So wird auf Hausmüiiablaoerunaen .. .. eher eine Grünfiäciiennutiing<br />
angfrlstig in Betracht rommen als a ~f Sonderm~ I-<br />
slandorten A ilastenfiacnen naoen aß Rana der Kernstaote iniolae<br />
der Nähe zu den innerstädtischen Wohnauartieren einen begonoeren<br />
Wert So che F achen konnen nacn vorneriger Untersd-<br />
Erst in jüngerer Zeit ist damit begonnen worden, Untersuchungen cnung Jnd entsprechender Sanierung f ~ Klo r ngirten. Gr~nan a-<br />
industriell genutzter Fiächen und Brachflächen nach ökologischen gen "nd Spielplätze genutzt werden.<br />
Kriterien vorzunehmen. Die ersten Ergebnis~e'~1 zeigen bereits,<br />
daß sich dort häufig differenziert ausgeprägte Mosaike von Extremstandorten<br />
(Nährstoffarmut, Wasserspiegelschwankungen,<br />
potentielle Toxizität, häufige Störungen, Abgeschiedenheit) unterschiedlicher<br />
Altersstadien befinden. Solche Flächen scheinen<br />
gleichzeitig Einfallstore <strong>für</strong> Neueinwanderer wie auch Rückzugsräume<br />
<strong>für</strong> heimische Pflanzenarten zu sein und rechtfertigen daher,<br />
daß sich der Naturschutz mit ihnen befaßt industrie- und<br />
Brachflächen sollten daher auf ieden Fall in Stadtbioto~kartierungen<br />
einbezogen werden Uno dira~i aLfba~end sollie gepruft werden.<br />
inw eweit sie in stadiiibergreifende Fre'fIächenkonze>te ntegriert<br />
werden können,sei es als zu schützende Bereiche oder ggf.<br />
auch als Bereiche zur Erholungsnutzung.<br />
Von den Substraten der Aitiasten als Schadstotiträger gehen Gefahrenaus.<br />
BeielnerGrünflächennutzuna mußdles berücksichtiat<br />
werden. Zur Einschränkung der Schadstoffausbreitung kann die<br />
Vegetation selbst beitragen, indem sie die Sickerwasserbiidung<br />
verrinaert Schadstoffe inder Biomassefestieat.Staubbiiduna verhindert<br />
dno direkien Ha~tkontakta~ssch eßi ~ine~boecn~ni der<br />
Bodenoberilache mit Eroreich dnd Soerrschic9ten fur S ckenvasser.<br />
Gase und Wurzeln führen dazu. daß die altlastentvDischen . .<br />
S~bstraie n cht menr oberi achennah acsienen und Oie fLr dlese<br />
S~bsfrate ryp scnen Bloiope zerstort werden So cne Maßnahmen<br />
werden u.a: erforderlich. wenn über Ausgasungen die Vegetation,<br />
die Fauna wie auch der Mensch beeinträchtigt würden. Dies kann<br />
bei Methanbiiduna. Schwefeiwassentoffbiiduna oder beim Auftre-<br />
Bei dem ietzteinsetzenden Aufbau vonGewerbe- und Industrleae- ten von organiscnen Verb ndungen oer Fall sein Durch Boaenaobieten<br />
in den neuen Ländern müssen diese Forderungen in der deck-nq erqibi sich leooch auch d e Moql chke1,die E~enschaf-<br />
Planung von vorneherein berücksichtigt werden.<br />
ten der~ecksubstrate und damit die ~tandortei~enschaften zu beeinfiu~sen~~'.<br />
3.5 Altlasten, Aliablagerungen und Abfallentsorgung<br />
Ein interessantes und nachahmenswertes Proiekt steilt in diesem<br />
Altlasten sind frühere. meist abaedeckte. rekultivierte oder überbaute<br />
Jnd on sogar n ~ergosseihe I geratene Ao agerungsplaize<br />
fur Abfai e a ler Art aLs Ha~Snalten,lndJsine Jnd Gewerbe m weiteren<br />
Sinne zählen dazu auch frühere oder noch bestehende<br />
Standorie von Gewerbebeirieoen oder ndLsiriean agen. wo a.s<br />
Unkenntnis. Gle~chgu~tigkeii oder Fahrlass aneil Prod-ki onsrLckstände<br />
aller Art, eben-und Nachprodukte Sich ansammelten, abgelagenodergarvergraben<br />
wurden. DaAbfailablagerungenfrüher<br />
völlig ungeordnet eriolqten, entstehen durch chemische ReaktionenderÄ3fai<br />
mater aliin ~ntereinander Jnd miidemLmgebenoen<br />
ZLsammennang der Landscnaftspard Dliisb~rg-hord zwschen<br />
den Stadtteilen Hamoorn und Meider ch oar Eine 200 haproße n-<br />
dustriebrache 1u.a. ehemaliae Schachtaniaaen. " ~okereiei. Eisenhittenwerk)<br />
wir0 Schritt lu Schntt an elnen vie fad ger- Landschaflspark<br />
mt Fiäcnen <strong>für</strong> den Amen- Lna BioiopscnJtz.qärtner:scnen<br />
An agon, Frefzeitbereichen Lnd denkma wirdigen Bauwerken<br />
Lmgewandeli Den Pan~ngen vorangegangen war e ne genaue<br />
Bestandsaufnahme deszustandes des Geiändes.Auf dieser<br />
Grundlage werden die lokal vorhandenen Aitiasten standortbezogen<br />
saniert2').<br />
Substrai Lnd insoesondere dem eindringenaen Regenwasser z.T. Das Thema Abfallentsorgung ist heutezu einemvorrangigen Prohochgih<br />
ge.z.T.a~ch in ihrer WirkLng noch dnbewnnte Reaniions- biem<strong>für</strong>alieStädteund Gemeindengeworden. Dievielfältigen Be-<br />
Uno Zersetzungsproo~kte. dic ZL Schwerwiegenoen r
- Reststoffbeseitigung - beidem hohen AnteiigefähriicherStof-<br />
feverstärktwieder durch Verbrennung -,wobei die Zurückhai-<br />
tuna von Schwermetallen in den Emissionen ganz besondere<br />
Sokfait erfordert.<br />
Die Standolffindung <strong>für</strong> Verbrennungsaniagen oder Reststoifdeponien<br />
ist heute bei vie en ~ersor~di~sträcjern, den Landkreisen<br />
oder Kreisfreion StBdten. wegen Widerstandes der ~nmitteibaren<br />
Anlieger soschwierig geworden,daß oer ..Mui exporr- z.T bis ins<br />
Ausland -zunächstdseinziger Lösungsweg des Abfaiiprobiems<br />
geblieben ist<br />
4 Siadt6kologie<br />
Wenn man unter Okoiogie die Wissenschaftvon den Beziehungen<br />
der Lebewesen zu ihrer Umwelt versteht und die ..Lebewesene<br />
nicht nur auf Pflanzen una Tiere beschrankt, sonoern oie Menschen<br />
bew~ßt e nbez eht. so g ot es deinen Zwe iei darLber, daß<br />
Stadto anLng Lnd Siadtentwick.ung ohne Beacnt-ng Dkoiogiscner<br />
Geqeoenheiten dnd Erforoern sse n cht oendbar sind Leder wurde<br />
dies in der Vergangenheit zu wenig beachtet.<br />
in der städtebaulichen Entwicklung sind neue Schwerpunkte not-<br />
wendig, an denen die Gemeinden nicht vorbeigehen können. Die<br />
heute erforderlichen Maßnahmen zum Schutzdes Naturhaushai-<br />
tes haben ihre Grenzen nicht am Ctadtrand,sondern schließen die<br />
Stadtmitein.Und dies ist umsonotwendiger,je mehr einerseitsdie<br />
Landschailzersiedeit wird und es andererseits zu einer übermäßi-<br />
gen Nutzung von Baufiächen <strong>für</strong> Siedlungen, Gewerbe, Industrie<br />
und Verkehr kommt<br />
Slaol und Umiand mLssen einander erganzen Die hat~r der die<br />
Staat umgeoenden Landschaft mdß uber langentia e uno radiale<br />
Gr~nf achen bis in den Wohn- und Arbe tsbereich der SladtbevoikerLng<br />
h neingezogen werden. oam t sich d e Menscnen Uno vor<br />
a iem die K nder e n lebendiges Verhaitnis z.r Nat4r bewahren<br />
können.<br />
insbesondere sind foigende LeisiungenlFunktionen der Land-<br />
schaft <strong>für</strong> die Stadtbewohner herauszusteilen:<br />
insbesondere sind foigende Funktionen der Landschaft <strong>für</strong> die<br />
Stadtbewohner herauszustellen:<br />
- Verbesserung des Stadtkiimas und der Lufthygiene durch<br />
Grünflächen und Waidgebiete,<br />
- Vorhanoensein von naturnahen und von gestalteten Fre ze tge-<br />
btetenf~rdieiaqiicne . Erhol~naLno - f ~ Erhoi~naund<br />
r Fre zeitan<br />
Wochenenden,<br />
- Vorhandensein von naturnahen Landschaftsteiien zur Natur-<br />
beobachtung und <strong>für</strong> naturkundliche Biidungszwecke,<br />
- geordnete Begrenzung von Stadt- und Verdichtunasaebieten<br />
durch natürliche ~andschaftsstrukturen (~ewässir,-~älder,<br />
Geiändestufen, Höhenrücken, Feuchtgebiete), um ein Ausufern<br />
der Bebauung ins Umiand zu verhindern,<br />
- verbrauchernahe Erzeugung von Nahrungsmitteln und direkter<br />
KontaM zwischen Erzeuger und Verbraucher,<br />
- Erleben einer gegliederten und gestaiteten Kuituriandschaftim<br />
Umiand von Städten.<br />
Ais ein wesentlicher Faktor, der sich auch auf die anderen Faktoren<br />
auswirkt, muß das SiadtklM* erachtet werden.<br />
Esistgegenuoerdem Umiandvor ai emodrcn tiefgre fenoeverander~ngen<br />
des Warmehausha tes gekennzeichnel Durcn A~fwdr-<br />
mung der überbauten, d.h. versiegelten Fiächen und durch die<br />
räumliche Struktur der überbauten Flächen, z.B. unterschiedlich<br />
hohe Häuser, verändern sich das Windfeid über der Stadt und de-<br />
ren lokale Windsysteme. Die miniere Windgeschwindigkeit kann je<br />
nach Baustruktur zwischen 10 und 20% verminden sein. Entspre-<br />
chend nimmt auch die Windstiiienhäufigkeit zu.<br />
DieimVerdichtungsra~m~StadPentstehenden Emissionenführen<br />
zur Smoabiiduna bei inversionsweneriaaen und sind da<strong>für</strong> verantwonl<br />
ch,daß d Ö~onneneinstrahiJn~ gradue i (0 s zu 20 - 25%)<br />
abgeschwkcht sein kann.<br />
Durchoiesle nernenMassen Kann'eoocha,cne nsog ,,Warme n-<br />
sei-Effedt" entstehen Messdngen oeslatigen. oaß ute Uoerwarmuna<br />
der Stadtbereiche aeoenüber ihrem Umiand bei austau-<br />
Schaken Wetterlagen ein&"Temperaturunterschied bis zu 12.C<br />
aufweisen kann(dieserWenis1bezogenauf diegleichzeitige Messung<br />
und nicht auf das ~ahresmittei) ~rsachen-hier<strong>für</strong> sind:<br />
- die Häufung von Baumassen mit Veränderungen der Wärmekapazität<br />
und Wärmeieitung,<br />
- die Verminderung verdunstender Oberflächen, die Erhöhung<br />
- -<br />
des Oberfiächenabfiusses und der Manaei an veaetationsbe-<br />
deckten Flachen (Versiegeiung),<br />
- diezufuhrvon Energie durch anthropogene WärmeproduMion,<br />
- die Verminderung der Ausstrahlung.<br />
Ferner ist das Stadtaebiet als Foiae der erhöhten Temoeratur im<br />
Minei trockener als ;eine ~mgebcng. Die Differenz der relativen<br />
Feuchte beträgtimWinterzwarnuretwa2%, kannaberimSommer,<br />
besonders an Strahiungstagen. bis zu 30 %erreichen. Verdichtung<br />
hatsomitAuswirkungenauf den Wasserhaushait,dieserwiederum<br />
bestimmt wesentlich die Bedingungen der Vegetation und der mit<br />
ihr in Lebensgemeinschaft stehenden ~ierweit<br />
Nach der Wirksamkeit gestaffelt können einige wichtige Maßnahmen<br />
aufaeführt - werden. die die Situation im Stadtbereich verbessern<br />
helfen:<br />
- immissionsfreie Ausgieichsfiächen im Stadtrandbereich,<br />
- Be- und Entiüftungsschneisen, die radial mögiichst weit in die<br />
Stadt hineinreichen,<br />
- Vermeidung von Strömungshindernissen,um die <strong>für</strong> die Lufterneuerung<br />
wichtigen nächtlichen Kaitiuftzufiüsse nicht zu behindern,<br />
z.B. in Tälern,<br />
- mögiichst große und vernetzte innerstadtische Parkanlagen,<br />
- Begrünung einschi. Bepflanzung von Plätzen und Straßen, ohne<br />
daß die Beiüftungsfunktionen behindert werden,<br />
- Begrünung von Fassaden. Dachfiächen und Innenhöfen,<br />
- Reduzierung oer Emiss onen in Stadtoereicnen durch entsprechende<br />
recnti che Jnd f nanz eile Maßnahmen<br />
Die wirdsamsten Veroesserungen aer staotk mat schen Situatton<br />
konnen von den an oer Penpherie der Sladte qeleqenen FreiraL-<br />
men ausgehen. Dabei soieien die ~eiiefverhäitnisie. die Veoeta-<br />
~ ~ tionsstruituren und die Bebauungsdichte in den übergangsbereichenzwischenStadtkernundUmiandeineerhebiicheRoiie.Seibst<br />
schwach geneigte Täler oder ebene Beiüftungsschneisen, die in<br />
Richtung Stadt verlaufen, können klimatische und iufthygienische<br />
Entiastungen bewirken. wenn diese Bereiche offenaehalten - werden<br />
und keine Emittenten enthalten.<br />
Die Entiastungvon Ballungsgebieten durch mögiichst großeinnerstädtische<br />
Freiflächen ist klimatisch besonders wirkunosvoii. Aiisr-<br />
~ ~~ ~ ~ -- .<br />
aings orfordert die begrenlte Reichweite solcher Anlagen wetere<br />
grJnp aner scneMaßnanmen~nnerhaibder d.cnt beba-ten Areale.<br />
22)Vgi. hierzu den Beitrag von Manfred HORBERT in diesem Heft<br />
. ~<br />
- - ~
Hierzu gehören die Entsiegelung und anschließende Begrünung<br />
von Stadtoiätzen und Straßen. Auch der Abriß von störenden Bauwerken<br />
kann ggi notwendig sein Die Begrunung uon Fassaden.<br />
Dacnern ~ nlnnennofen d wird sowohl m Ranmen von Sanier-ngsmaßnahmen<br />
alter Bausubstanz als auch bei Neubauvorhaben in<br />
zunehmendem Maße diskutiert und auch verwirklicht.<br />
4.2 Böden in der Stadt<br />
Städtische Bödenz3) werden durch die verschiedenen Nutzunaen<br />
(Wohnen, Arbeiten, fließender und ruhender Verkehr, ~rei;eit<br />
u.a.m.), belastet und verändert Zu den Belastungsfaktoren gehö-<br />
ren zum einen mechanische, wie Abgrabungen, Aufschüttungen,<br />
Verdichtungen, Versiegelungen, Überbauungen und Absenkung<br />
des Grundwasserspiegels, zum anderen chemische. wie Schwer-<br />
metalle. Schwefeldioxid, Stickoxide, ölhaltige Substanzen (indu-<br />
strielle Emissionen und Kfz-Emissionen) und Streusalze. Die Bö-<br />
den können daher ihre Funktionen, wie<br />
- Abpufferung von Schadstoffeinwirkungen aus der Luft,<br />
- Filterung des Niederschlagswassers,<br />
- Lebensraum <strong>für</strong> Bodenorganismen und Wurzelraum <strong>für</strong> Pfian-<br />
Zen zu bilden,<br />
häufig nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr wahrnehmen.<br />
Es lassen sich sehr grob drei verschiedene Komplexe städtischer<br />
Böden unterscheiden:<br />
- veränderte Böden natürlichen Ursprungs,<br />
- Boden m.t kunst icnen Auftragen naturlicher Substrate. technogener<br />
S~bstrate odor Miscnungen derselben.<br />
- versiegelte Böden.<br />
Um die Leistungs- und Funktionsfähigkeit der Stadtböden wieder-<br />
herzustellen, sind die Ziele der städtischen Bodenpoiitik neu zu<br />
formulieren.DazugehörtvoraliemeinUmdenkenwegvonderaus-<br />
schließlich ökonomisch orientierten hin zu einer ökologischen<br />
Sichtweise.<br />
4.3 Grundwasser und Obefflächengewässer<br />
Wasser wird bendtigt ZJr Sichersteli~ng der Tfinkwassewersorgung.<br />
in der Industrie als BraJchwasser (2.B. KDhiwasser, Re niäunä.~ransoortminei~.in<br />
der ~andwirtschaft und imGartenbau zur<br />
iewisserung.a sverkehrswag ~ndzur Freizeitgesta tLng DerZJstandaesGr~no-und<br />
Obertlacnenwassersvie er Stadte SI oerzeit<br />
durch diese vielfältigen Nutzungen gestört und beeinträchtigtz4'<br />
Der tagiiche ourchscnnittliche Wassewerbrauch in oen alten B L~-<br />
deslandern betragt pro StaatbewonnertTag Ca 146 ". rechnet<br />
man oen gewerbl chen VerbraJch mit hinzu. ogt der Veroradch<br />
pro E nwonner zwischen 400 - 500 /Tag.<br />
lung, das Abführen von Niederschiagswasser und die Entwässe-<br />
rung der Landschaft durch Melioration und Gewässerausbau.<br />
Obwohl in der Behandlung von Abwasser im Gebiet der alten Bun-<br />
desländer ein veraleichsweise hoher Standard besteht - lmmer-<br />
hins nd mehra s&%der~emeindenan K araniagen angeschlos-<br />
sen - verfugen nlcnl alle oleser Anlagen Jber die drei edorderli-<br />
chen Rein aunasstufen"'. n nzd kommt oaßaer Stand oer Techn k<br />
es noch niCht&möglicht,daß alle das Abwasser belastenden Stof-<br />
fe entfernt werden können.<br />
Nur weniae Städte besitzen noch unbearadiate, naturnahe Fiießgewasse;<br />
F eßgewasser sind mest mit ~ierma~ern versehen.<br />
oLrch HochwasserschJtzbaJten eingeengt, m8t ndLstrteanlagen.<br />
Häfen. Soortboothäfen und sonstiqen - Freizeiteinrichtunaen - au4<br />
gestattet und belastet.<br />
Kleinere Bäche wurden häufia verrohrt um die Flächen darüber<br />
ungestbrt Jberp anen ZL nennen. S nddie Bacnläufe noch vorhanden,<br />
b ieb <strong>für</strong> einen Jferbewuchs an den Rändern oh kein Platz<br />
mehr. Die Funktion der Uferbereiche, u.a. als Standort und Lebensraum<br />
f ~r unterschieolichste Pilanzen- ~ nTierartengeme d<br />
nschaften<br />
sowie als Scn~tz gegen oen direkten Eintrag von Nanrstoften<br />
und Pflanzenbehandlunqsmineln in das Wasser bnn kaum oder<br />
gar nicnt cd..lt werden. Sowohl k einere als aLch gr6ßere F usse<br />
s no zddem nacn W e vor nocn so noch mit Spuren W rdsamer<br />
Schadstoffe belastet daß sie nurmithohem Aufwand zur Trinkwassewersorgung<br />
herangezogen werden können.<br />
Die in den Städten noch vorhandenen stehenden Gewässer werden<br />
nsbesondere durch Erho LngsnJvungen bee ntrachtigi Je<br />
nach Großc wcroen sie U a zLm Ange n Baoen Bootfahren oder<br />
Modelibootfahren aenLtzt Oft ist dte Ufeweaetation dLrch Trtl<br />
stark geschadigloder voll gzerstort Kleinere ~ndllacneseen s nd<br />
oil stark mit Nahrstoffon angereicnen und mussen ddnsl ch be 1.1tet<br />
werden. da das Verhältnis von Nährstoffzufuhr und -verbrauch<br />
gestört istz7'.<br />
4.4 Flora/Vegetafion<br />
Veranoerungen stadtischer Flora Jnd Vegetation, deren Artenbe-<br />
stand sich deLtlich von oem andlicher Geblete untersche det wer-<br />
den durch das Zusammenspiel dreier Faktorengruppen verur-<br />
sacht:<br />
- Veränderung durch direkte menschilche Eingriffe,<br />
- Veränderung der Lebensbedingungen <strong>für</strong> Pflanzen durch an-<br />
throooaene Umwandlunaen von Böden. Gewässern und Klima<br />
(Scha
- R~ckgang e nesgroßeren Teilsder e nneim scnen Lnd arcnao- Der Anie ku lurbeg eitenoer Pflanzen- Lno Tierarten (hemero-<br />
phyhschen Arten (A 1e nwanderer). insoesondere von Arten mit Choren) ist in den nnenstaoten besonders nocn er n mmi mir der<br />
enger ökologischer Amplitude, mit Bindung an nährstoffarme<br />
Standorte oder an traditionelle landwirtschaftliche Nutzungs-<br />
formen.<br />
E nwohnerzan der Staate rJ Dabei hanoet es sch haufiq a ~f-<br />
gruna der oesonderen k1 matischcn Vcrnaltnisse Jm mediterrane<br />
und submediterrane Arten3".<br />
- Ausbreitung eines kleineren Teils der einheimischen Arten<br />
(~pophylenj auf neue anthropogen geprägte Standorte, insbesondere<br />
von Arten mit breiter ökologischer Ampiitude,<br />
- AJsbre IJng von Neophyten (erst n oer Neue 1 e ngewanderte<br />
Arten). insbesondere aLf gestorten Standorten. aber aucn n<br />
Stadtnahen Wäldern.<br />
Sämtliche Typen der städtischen Vegetation sind grundsätziicherhaltungswürdig,<br />
nämlich<br />
- Resle der Pf.an7endecke der haiLr andscnah (vornehmi.cn<br />
Wälder.Fe~chtgebiete und Soen am Stadtrand uno:m unmittelbaren<br />
~miandcsie sollten als Landschaftschutz- oder Naturschutzgebiete<br />
ausgewiesen sein),<br />
- Reste der Vegetation vorindustrieller Kulturlandschaft (vornehmlich<br />
landwirtschaftlich genutzte Fiächen am Stadtrand<br />
Jnd im engeren Um.and. nicnt alle dieser Flächen beojrfen jedoch<br />
eines strengen Schuizes),<br />
Tiere in Städten können auch lästig oder schädlich sein. Besonders<br />
eng an das Leben in Wohnsebäuden und Gewerbebetrieben<br />
angepaßie Arten, Niez B ~and&rai!en, ~anzen. KLcnenscnaben<br />
oder Ha~ssta-bmi bcn konnen Leoensmitte . K ein-nqssi~cke<br />
und Einrichtunasaeaenstände --- verderben bzw. schädioei. " insbesondere<br />
aoer Xranknoiten (2.B.A ierqien) errege- oder a~ch ~bertragen<br />
Aucn oic ,benrtebene FLnerung mancher in Stadten iebender<br />
Tierarten. insbesondere von ~öiein. - wie Tauben oder Enien<br />
verdrsacht z T ernebliche VerschmLtzJngen Odor a e Edtro-<br />
Pnierung stad! scner Gewasser D C n Gemeinschaft mfi TaJben<br />
iebenden Milben sind oft auch Überträger von Viruskrankheiten<br />
wie Ornithosen.<br />
Dermeistzu hoheBesatzmitmanchen Haustierenwirktsich imaiigemeinen<br />
eoenlal s nacniei ig aus Beispie e hieriur slno der Jber-<br />
Desatz mit H-nden ~ ndie d JnzLreicheno geiosten Prob eme oer<br />
Beseitiauna ihrer ekremente sowie der überbesatz mit verwiiderten<br />
~alstaiben in vie en nnenstadten ~ nParks. d wobe die Mein~ng<br />
aer Bevö kerung zu deren Regu er~na n cht enheit ch ist<br />
- Vegetation der Grünflächen als ProduM künstierisch/gärtnerischer<br />
Gestaltung (öffentliche Grünflachen unterschiedlicher<br />
Entstehungzeif über das gesamte Stadtgebiet verteilte Gärten;<br />
sie sollten zumindest über das Bauplanungsrecht gesichert<br />
sein, oft ist aber auch strenger Schutz notwendig).<br />
insbesondere Zierteiche und andere,quasi stehende Gewässer in<br />
den Städten nicht nur in der Folgederohnehin hohen Nährstoffbelastung<br />
unter Eutrophierung; sie wird durch das Fütternvon<br />
Enten und anderen ebenso gefördert, wie Schwäne<br />
und Enten die uferzonen dieser Gewässer zerstören und dadurch<br />
manche gutwillige Maßnahme zur Entwicklunq und Pfieqe von<br />
- spezifisch urban-industrie e spontan (nicht ganner~schi) oe- Ronrlch17onenverhindern ~~fdiewiederholten~ntensterbena~fqrunte<br />
Bau-.Verkehrs- Bracn- "no Entsorqunasf achen (,mqe- g'Jnd von B~tol~smus a,s luebeneilekt oer Euiropn erung sei oe-<br />
Samten Stadtgebiet; pianungsrechtiich 'zumeist nicht se- sonders hingewiesen.<br />
schützt).<br />
Die direkte Begegnung mit iebenden Tieren dürfte ailerdinqs ein<br />
DieraJmicheVeneiungdieserNat~rtypenistdasErgeonsder~e- ~runooed¿rfnsdsr~onschenseinunonicht~nerneblichz~~~awe<br />
igen Staotentwck Jng. Im zLdjnttigen Veria~f von Siaatpla- tuNorsiananls oeitragen in stadtischen Pards. Gr-nan.agen ~ n d<br />
nungen so1 ta ber~cbichtigt werden, oaß n erreicnbarer Entfer- Ganenisid.eMoglichde:tzumßeobachten,oeispie swe sevonVonung<br />
jeocs EinwohnersFlachen aller vier Typenerhallen -nd in in- geln. Scnmenorlingen Jnd HJmmeln. lur Stadrer, besonders <strong>für</strong><br />
rer ~nterscniedlchen Quai~tär erlobbar gomacht weroen2"' &inder, W chrig.<br />
4.5 Fauna<br />
D estadi scne FaJna W rd u.a gepragtdurcnaasveranderte Lichi-<br />
angebot. hohereTemperatLrenimVergleich zum Umlano,oasspe-<br />
zifische Angebot organischer Substanzen (höheres Nahrunasan-<br />
gebot durci mensiniche Vorrate. Abfa i J&). die siadriscne<br />
Pl!anzenwelialsLebensra~m Ln0 Nahrungsgruna age. hoheBelastunaen<br />
mit Immissionen und Bioziden. hohe Stördichte. meistaro-<br />
Re
Will man die stadtiscne T erwelt fordern. b eten s ch neoen einem<br />
Kataioq mehr ooer weniqer artspezif scher Maßnanmen vorrangig<br />
allgemeine ~esichtspunkte an, so<br />
- ErhaltungundVernetzungmöglichstgroßer,nichtbebauterund<br />
nicht versiegelter Freiräume,<br />
- Erhaltung der Fließgewässer als Achse <strong>für</strong> die Auf- und Abwärtswanderunq<br />
im Gewässer selbst, um das Kontinuum der<br />
aquat'schen Biizonosen sicherzustellen (daz~ gehoren n.cht<br />
nur die Fiscnwander~ngen sonaern dann auch solcnevon n e-<br />
deren Tieren des Wassers, wie r
Auf diese Weise bestehen in der StadtengeZusammenhängezwi-<br />
schen<br />
- Relief, Stadtklima (z.B. Schwüle, Nebeihäufigkeit. Glatteishäu-<br />
figkeit) und Akkumulation von Schadstoffen aus der Luft;<br />
- trockenen, durchlässigen Standorten, Relief, Stadtklima (u.a.<br />
Erwärmung, Aufheizung, lokale Winde) und Verteilung Mn<br />
Schadstoffen in der Luft;<br />
- Oberfiächengestait, Versiegeiung. Wasseransammlung bei<br />
Starkniederschlägen und Gebäudeschäden;<br />
JedeStadt nat a~fgr~nd ihrer Lage 2nd ihreriewe Iigen, nJr schwer<br />
ZL verändernden Nalurgegabenneten ein eigenes Gescht. aas<br />
beachtet werden muß, ioien ~ehlentwicklungen beseitigt oder<br />
vermieden werden. Einestadtim Regenschatten eines Gebirgszuges<br />
weist ienach geographischer Lagegänzlich andere Bedingungen<strong>für</strong>d&~ebenvon<br />
~fianzen,Tierenünd Menschen auf alseine<br />
Stadt an der Meeeresküste, auf einem Höhenrücken oder in einem<br />
Um die nachteiligen Wirkungen des künstlich aufrechterhaltenen<br />
Stadtökosvstems <strong>für</strong> den Stadtbewohner erträaiich zu aestaiten,<br />
mdßdle h.it~rine.nerdem~ewe I gen Sradttyp aigemesienen naarnahen<br />
AJspragLng und m dem nötigen Jmfang erha ton ozw<br />
W eoerhergestellt werden Je nat~rnäher Teileder Stadt Verb e ben<br />
ddrfon, desio wen ger oeo~rlßn d ese oer Auirnerdsamdeit dos<br />
Menschen,das heißt unter anderem oer A~fwand an UnterhaitLng<br />
und Pfieae sinkt. Damit aber Frei- und Grünflächen erhalten bieiben.<br />
beourfen sie gerade in den Staaten des ernonten Scnurzes<br />
a~rch den Menschen<br />
Mietshäusern, Spiel- und Sportfiächen, Campingplätze, innerstäd-<br />
tische Brachflächen, das Verkehrsgrün mit Straßenbäumen und<br />
Baumscheiben sowie Fassaden- und Dachbegrünungen.<br />
Für öffentliche Grünfiächen gibtes eine bereits 1 970L0~erarbeitete,<br />
umfassende Klassifizierung, die seitdem nicht revidiert wurde und<br />
die daher hier angeführtsei. Sie unterscheidet u.afolgendeTypen:<br />
a) G~ünverbindungen:Verblndungen von Queli- und Zielpunkten<br />
des Fußgänger- und Radfahrverkehrs, überwiegend aus Be-<br />
Pflanzungen (.Grüneiementen') meist gärtnerischen Charakters,z.T.auchausstandorthelmischenGehölzen<br />
bestehend,oii<br />
netzartig das Stadtgebiet durchziehend.<br />
- feuchten Standorten, Gebäudeschäden und Verbreitungsmu-<br />
Qtmr ".". ,in" .-.,,., Yr.nlrh.ai+an. ~ -.,,<br />
- Oberiläcnengesialt ,nd Be- und EntlLltJng der Stadt oei aLsta~scnarmen<br />
Wetieriagen;<br />
b) Sladlplalle. Sladlgärlen, Promenaden: Wohnungsnahe k einere<br />
Lno mine.große GNnelemente m i Ersavf~nKtonf;rfehlende<br />
orivale Grlnilachen. Se entnalten i
~~<br />
mühensichdieStadtPlaner,diemitAutosverstelitenGehwepewie- nomischen Interesse einer Stadt liegt, scllten die finanziellen Beder<strong>für</strong>~ußaänaerbe~utzbarzumachen.~elbst~oraärten<br />
~- und~ö- dinounoen. unter denen der landesDfleaerische Beitraa zur Stadt-<br />
~ -~ . .. -<br />
~ ~<br />
fe. Irüher einmal begehne Spieloereichefur Kinder, sind neL1eA~- gestali-ng ge e stet wird, veroescen werdend3. Dies st -nabnantoabste<br />
lp atze aeworden. N chl nJr oer raLmliche Maßstab a na giq von der auqenb icdlicn schlecnten Finanzlage der r
- -<br />
Für die Bewohner von Geschoßbauten kann anstelle des Hausaar- Landschaft heraus. in Einklana mit dem seselischaftlichen Bedarf<br />
tens der M~ererganon, eine in vielen mooernen Wohng~artieren 2nd a~fgr~no der Ku iurgeschichie einer Siadr. eniw ckeii weroen.<br />
pradiz8erte NLizJng des sonst nicht nuizbaren Aostandsqr~ns. sies nddannin,hrerFurkt On W rk-ngwo er "nd nihremBesiand<br />
der Kleinqarten oder das ..Grabeland" treten. Der Bedarf an soi- dauerhafter zuschützen und können nichtmehrso leicht<strong>für</strong>andechen<br />
~arien st untersch ea cn, er dann 10 - 25 % oer vorhanoe- re Zwecke ~mgew dmetwerden Sostellenz B Wasser aufem I innen<br />
Geschoßwohnungen beiragen Die Schwann~nqsoreite im<br />
Bedarf erklärt sich aus der unterschiedlichen soziolo~schen Zu-<br />
SammensotzJng der Bevo nerdng. aus der Verscnieoenan gneit<br />
rem -1erbew~cns oder mii noch vorhanoenen Auenwaldoestanden<br />
ein willkommenes Gerüst dar. In Ausnutzuna - der natürlichen<br />
Gegebenneiten sollen auch Ge anoeeinscnn he, -r nnen Jno -stuoer<br />
Str~ktur der Staate Lno dem ~nterscnieol cnen Rjsmaß der fen. so z B zwiscnen holozanen Uno Pie stozanen FILßterrassen.<br />
vorhandenen stadtnahen Erholungsmöglichkeiten. Um dem Be- wie sie sich aus dem geomorphologischen Aufbau einer Landdarf<br />
an solchen Flächen nachzukommen, schließt sich der Deut- schaft ergeben, sowie Niederungen, Senken und alte Flutmulden<br />
sche <strong>Rat</strong> <strong>für</strong> <strong>Landespflege</strong> der Forderung nach einer ,,Grünbe- von einer ohnehin schwierigen Bebauung freigehalten und als<br />
schaffungsverpflichtung"analogzurSteilplatzverpfiichtungan,wie Grünflächen genutzt werden. Desgleichen sollen landschatlsbe-<br />
Sie bereits 1921 von HElLlGENTHAL aufgestellt wurde4@'. stimmende Höhenzüge und Täler freigehalten und entsprechend<br />
geschützt werden (2.B. als Landschaftschutzgebiete), damit sie<br />
nichtalsnatürlichesGliederungs- und Erholungseiement irreversi-<br />
5.3 Grüniiächenpolitik bel verlorengehen.<br />
Grünpolir~scnosDelmdßd eVernnJpfungderGr~nsirunturm Ioer<br />
Siadtstr~ki~r sein Lnd sch ~eß icn die Verzahn~na der Sleotra.me<br />
mit der Landschaft mit Hilfe von Grünzüaen. ~ ie stadtbezoaene ~-~ ~<br />
Landschait ist damit Bestandteil eines"zusammenhängenden<br />
städtischen Freiraumkonzeptes. Der Übergang von Stadt und<br />
Landschaitistfließend. Die~erzahnuno " beidir hat nicht nurökologiscne.<br />
sondern gle chze tig auch dlimat scne und soz olog sche<br />
Bede~tung D e QLalilat der unm rtelbar a ~ die f Siadt bezoaenen<br />
~andschaff muß diesen Erfordernissen Rechnung tragen. -<br />
Wasserläufe und stehende Gewässer- Seen und Weiher-sollen<br />
grundsätzlich von Uferbebauung freigehalten oder wieder freigelegt<br />
werden, um sie als natürliche Landschaftseiemente <strong>für</strong> den<br />
Naturhaushait und <strong>für</strong> Erholungszwecke nutzen zu können. Im<br />
Wassergesetz von Schleswig-Holstein, im Landschaftsgesetz von<br />
Nordrhein-Westfalen und im Naturschutzgesetz von Baden-Württemberg<br />
isterfreulicherweisefestqeiegtdaß die Uferzonen wenigstens<br />
50 m tief anbaufrei gehalten werden müssen, besser noch<br />
wären 100 - 200 m"'. Bei der Wiederoffenlegung bereits vermhrter<br />
Bachläufe werden sich diese Abstände iedoch nur schwer ver-<br />
Die natürlichen Gegebenheiten der Landschaft stehen damit in ei- wirklichen lassen.<br />
nem unmittelbaren Bezuazum Landschaftsolan und zu den Grünordn~ngspanen<br />
einer ~&einae Die ~Jfiaoen "er Gr~nflachen Immer nochwird die Mehrzahl der Bebauungs- und Objekiplänein<br />
Staoi- uno Verd chiungsgeb eten s nd V else~tiq Se sind ollesofern<br />
es sich bei letzteren nicht um Fachplanungen handelt, die<br />
dernde Elemente. haben ästhetische und ootisihe ~unktionen.<br />
der Eingriffsregelung nach dem Naturschutzrecht unterliegen -<br />
scnaffen Identitat Lnd ne matgef~h. reprasenieren die lokale<br />
ohne vorausgehende, ausreichende ökologische Untersuchung<br />
Siaoiqeschicnte tz B in Grunzüqe . Lmaewandelte .. ehemal qe Wallund<br />
spätere landespflegerische Integration vorgelegt und genehan<br />
agen).dienen der Entspannung und der lag chen Erno Jng der<br />
migt Noch immer sind die naturnutzenden Instanzen, Genehmi-<br />
Bevolkerung; innen ooliegen nicnt zuletzt StaatKlimat scne Funkgungs-<br />
und Aufsichtsbehörden. wesentlich stärker besetzt als die<br />
Ionon fva - . Aoschnin 4 11 Die FJnMion der Froif 3chen wird Jm so<br />
natur- und umweitschützenden Behörden. Im Interesse einer na-<br />
W rdsamer, je besser sie dem naturlichen Relief angepaßt s nd<br />
turschutzrechtlich qualifizierten Behandlung der ökologischen<br />
Lanoschaftltche Honlformen, R nnen aqen, Ta aJon una Wasser-<br />
Probleme (Planungen und Einzeivorhaben) ist eine zahlenmäßig<br />
und ausbildungsmäßig hinreichende Stelienbesetzung unabweisläufe<br />
mit ihrer Uterveaetation können aenutzt werden: aof. ist es<br />
bar. Im Pmzeß von Genehmigungs- und Aufsichtsmaßnahmen ist<br />
notwendig. oereits oeitenenoe ~a~werike oder sonsig~iniagen<br />
ZI~ entfernen oder ZL verandern, Lm Oie Freif achen fLr ihre Aufgader<br />
Einfluß der <strong>für</strong> Naturschutz und Landschaftspflege zuständiben<br />
wieder nutzbar zu machen 1z.B. Abriß von Gebäuden. untergen<br />
Behörden wesentlich zu stärken.<br />
tunnelung von Bahndämmen, Offnung von verrohrten Fließgewässern).<br />
hlnzLwelSen 151 auch aJf Oie A~fgabenverteil~ng Uno de Zustandigneit<br />
der in den Stadwerwait~ngen ag erenden Amter, d e nicht<br />
immer konlliktfrei SI: Probleme der -uH-, -Arm-, Boden- Jnd Ge-<br />
Rückgrat jeder Grünliächenpoiitik in der Stadt sind die ParkaniawasserDeiasiJngen.<br />
a so der Bereich des tecnn schen Jmweitgen<br />
und die stadtnahen Waldunqen: die Gewässer. sowohl fließenscn~tzes,<br />
werden überwiegend in den Lmwe tamiern behandelt.<br />
de als aucn stehende, sind in oie-~r~nflacnenpo I k Jnd a lgemein<br />
Fre: Lnd Gr~niiachen unterstehen traoiiionell den Gr-ni achenin<br />
die str~kt~relle Betracht~ng der Siadte W oder einzuoe7iehen<br />
amternl Ganenamtern, Oie iei weise aucn naturschutzrecntlicne<br />
Sie sind nicht nur wichtige Giiederunasstrukturen und unersetzliche<br />
~rhoi~ngsoerelcn~iur o e kurzz~ilig adßer maus verbrachte<br />
Aufgaoen naben In V elen Stadten gibt esiedoch aLch e,gene Untere<br />
Behörden <strong>für</strong> Naturschutz und~~andschaftsufleae.<br />
Freize t.sie sind aLch die staoiklimariscn beoeLisamsten E emen-<br />
. -. die <strong>für</strong> UnterscnJnstellungen.<br />
natLrschutzrechtliche ßefreicngen, Stadtoiote,<br />
die als Ventilationsbahnen den Anschluß an den außerstädti-<br />
~~ ~~~- -~ .<br />
IopkartierLngen Lnd oie Anwend~ng derE ngr ffsregelung z~sianschen<br />
Freiraum herstellen Durcn nre TemperaiArdnerenz z. den<br />
dig sind. Die Zusammenarbeit dieserstellenist selten reibungslos,<br />
sich rasch erwarmenden Ba~ilacnen entstenen an nren Grenzflaoft<br />
mangelt es an Absprachen und effektiver Zusammenarbeit. So<br />
cnen Odale Winofe der. die oei gLter VerzshnLng von Waio ~ n d<br />
deckensichz.B.mancheGestaltungsideenund Neupianungender<br />
Park mit oen Bauf achen siaotklimai scne Belast~ngen W rksam<br />
Grünflächenämter oder die mitunter intensiven und nicht hinreiabzuba~en<br />
vermogenSchließlich sind staolnane Wald~naen häuchend<br />
differenzierten Pflegevorstellungen <strong>für</strong> Freiräume nicht mit<br />
fig wertvolle ~efugen <strong>für</strong> Tiere und Pflanzen auch im städtischen<br />
den Vorstellungen der <strong>für</strong> Naturschutz und Landschaftspflege zu-<br />
Bereich.<br />
ständioen - Behörden.<br />
Die Erhaltung stadtnaherwaldungen und ihreverknüpfung untereinander<br />
und mitanderen Grünflächen bzw. mit dem Umland istdaher<br />
ein wichtiges Ziel der Stadtentwicklung.<br />
Natur- und Umweltschutz werdenerst dann Erfolg haben, wennsie<br />
nicht nur als ökologische und ökonomische Notwendigkeit, sondern<br />
gleichermaßen als kulturelle Aufgabe begriffen werden. Dazu<br />
Es kann nicht die wesentliche Aufoabe einer städtebaulichen gehört die Erkenntnis daß innerstädtische Freiflächen sowohl ge-<br />
~ ~ ~ ~ "~~~ ~ ~ -~~ .~.~ .~ .<br />
Grunpoltik se.n.die von einer Bebauung mehrooer wen ger z~fal- stallete Kuturräume repräseni eren a s a~ch g eicnrangig AJfga-<br />
Iiq 1re:qeo 'ebenen Flachen mit BäJmen Strbuchern Jnd Rasen ben des Nai~rsch~tzes erfullen mJssen<br />
a~szurüllen.~ieimehrsollendieerforderlichen~rünflächen,~rün-<br />
Züge und Grünstreifen weitgehend aus den landschaftlichen Gegebenheiten.<br />
aus dem natürlichen Relief und der Struktur der<br />
46)HElLiGENTHAL Roman (1921): <strong>Deutscher</strong> Städtebau. Heidelberg. S.<br />
261 u.160ff.<br />
18
6 Planungen in der Stadt Im 5 1 BauGB, der Aufgabe, Begriffe und Grundsätze der Bauleit-<br />
Ind esem Aoschnirtisider Fragenachzugehen, welches rechtliche<br />
Insirumentar um der Stadtplanung zur Verfjg~ng stent Ln0 wie es<br />
gendtzt werden kann, Jm die Ziele des Naturschutzes, oer Landschafispfiege<br />
Uno der GrJnordnJng besser als b sher ourchzcsetren<br />
A-ßerdem sollen Geseuesmange Lnd Vorscli age ZJ ihrer<br />
Beseitigung angesprochen werden<br />
behandelt. heißt es in Äbs. 5, daß die Bauieitpiäne dazu<br />
beitragen sollen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern und<br />
die natürlichen Lebensg~ndlagen zuschützen und zuentwickeln.<br />
In5 1 Abs.5 Nr.7 ist festgelegt daß bei der Aufstellung der Bauleitpläne<br />
.die Belange des Umweltschutzes, des Naturschutzes und<br />
der Landschaftspflege, insbesondere des Naturhaushaltes, des<br />
Wassers. ~~ ~ der Luft und des Bodens einschließlich seiner Rohstoffvorkommen<br />
sowie das Klima" zu berücksichtigen sind.<br />
6.1 Raumordnung, Landes- und Regionalplanung<br />
Nach dem Raumordnunasoesetz~ .. - - des Bundes soll die Struktur<br />
~ "--~-~<br />
dosgesamten Raumesder BunaesrepdblikDeutsch an0 Lnter Be-<br />
6.21 Flächennutzungsplan<br />
Der Fl6cnennutzJngsplan istaas P anungs nstr~ment m t dem e -<br />
rucdsicntigungdernat~rlicnenGegebenhe'ten.oorBevoiderLngs- neGemeinde IL~ inr gesamlesGemeindegeb et(Rheinland-Pta.2:<br />
entwicdlung wie oer wirtschafil chen, inlrasir~dure.len sozlaen Verbandsgemeindegeoiei) ndenGr~ndz~gendarste 1,inwelcner<br />
Jno kultdrellen Erfordernisse so entvicdo i werden. oaß aJcn die we se Jnd fjr welcheZwecke (Beba~~ng.Veruehr, -andw rtscnafi,<br />
LeitYOrsteliuna ..Schutz. Pfieae und Entwicklung der natürlichen Forstwirtschaft. Naherholung, Naturschutz uw.) die vorhandenen<br />
LebensgrJndigen. verwirdlicht woraen kann (~i ROG). A ~ch oei ~achen sinnvoi~ und sachge~echtgenutzI weraen konnen~nasoiden<br />
Grdndsäizen(52ROG) aer raumlichen Entwicklung al er sed- len Jnd in oem sie d:e <strong>für</strong> oiese Maßnahmen evenlde I notwend -<br />
toren wird dem Schutz. der PfleQe und der Entwicklung von Natur oen Ausaleichsflächen ausweist bzw. die auf diesen Flächen zu<br />
und LanoscnaH, insbesondere Oes Naturha~snaltes, des K imas, treffenocn Ausgletcnsmaßnanmen darstell1 DerB5 BadGB regelt<br />
der T er- uno Pflanzenwelt Uno f ~ den r Scn~iz des Boaens. oes oen nnair oes Flachennuuungsplanes Jnd egt n Abs 2 Nr 5 fesi.<br />
Wassers. der Reinhaltung der Luft. eine aleichberechtigte Bedeu- daß im ~iächennutzunas~iandie ~rünflächen. wie Parkanlaaen.<br />
tig zdgemessen. die Glerd ngs m t ailen ~nspruc6n an den ~a~erk eingänen,~po~-,~piei-,Zelt- Lnd8aoep ätze sowie~ieo:<br />
Rajm gegene . . nander und ~niere'nander abzuwagen st<br />
Den Bundesländern obliegtdie Landesplanung auf ihrem Hoheitsaebiet.SieerstrecHsich<br />
- auf die räumliche Gestaltung des Landesgebietes<br />
- im Ganzen (Landeseniwicklungsprogramme Uno -P a-<br />
ne) ~ n in d Toilbercicnen (Regionalplane. Regiona e RaumordnunasDiäne.<br />
GebietsentwicklunQs~länel- und umfaßtaiie Raumhöfe,<br />
~ nin d Nr. 10. daß die Flächen <strong>für</strong> Maßnahmen zum Sch~tz.<br />
Zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft dargestellt<br />
können. ~ l ä ~ h ist behördenver-<br />
~ ~ ~<br />
hinrlrirh .-.. ".<br />
~ t ~<br />
eieiente von Joergeordneter Kede~tung Jnter BerLckSIchtigJng<br />
oer Erfordernisse der Lana- dnd Forswirtscnaft der IndLstrie, der<br />
622 Bebauungsp'an<br />
Rohstoffsicherung, der Lufireinhaitung. der Wasserwiitschaft, der<br />
Wohnsiedlung, des Verkehrs, der Ver- und Entsorgung, der Erholung,desNaturschutzesundder<br />
Landschaftspflege,desBildungs-<br />
Wesens und der Verteidigung.<br />
Bebauungsplan enthält aufgrund seines SatzungscharaMers<br />
(5 10 B~UGB) die rechtsverbindlichen Festsetzungen <strong>für</strong> die Bodennutzung<br />
auf örtlicher Ebene. In 5 9 BauGB, der den Inhalt des<br />
Bebauunqspianesabschließend regelt,sind in Abs. 1 Nr. 15 und Nr.<br />
Die Grundsätze, Programme und Pläne der Raumordnung und<br />
sind nicht zum unmineibaren Vollzug bestimmt<br />
und sie sind in Linie behördenverbindlich, Der eigentiicheVolizug,indessen<br />
RahmenerstdieFragederunmittelba.<br />
ren und allgemeinen zum Tragen kommt, ist die<br />
Ebene der Ortspianung oder der Fachpla.<br />
nung. Die Städte1 Gemeinden sind also <strong>für</strong> die Raumplanung in-<br />
20 die gleichen Belange wie <strong>für</strong> den Flächennutzungsplan aufgeführt;<br />
sie können im Bebauungsplan detaillierter festgesetzt werdem<br />
Eine bedeutende Bestimmung in diesem Zusammenhang<br />
dürfte 5 9 Abs. 1 Nr 25 BauGBsein, wonach .<strong>für</strong> einzelne Flächen<br />
oder<strong>für</strong> ein Bebauungsplangebiet oder Teile davon ~0wie<strong>für</strong>Telle<br />
baulicher Anlagen mit Ausnahme der <strong>für</strong> landwirtschaftliche Nut-<br />
Oder Wald festgesetzten Flächen<br />
nerha~o des .ewei igen Geme naegeoietes. das o e Jnterste Planungse<br />
nhe t darste, f zLstand g Se betre oen Oie Raumplanung<br />
in Form der Bauleitplanung auf der Grundlage des Baugesetzbudas<br />
Anpflanzen von Ba~men. Stra~chern und sonstigen Beof<br />
anzunoen.<br />
ches.<br />
b) Bindungen f ~ Bepflanzungen r<br />
Jnd fur d e Ernait~ng von Bau-<br />
Bundespianung. Landesplanung, regionale Planung, Städte- und<br />
Gemeindeolanuno " sind dadurch miteinander verzahnt daß einer-<br />
Seils d ~e P anungen auf BJndes- Jnd Landesebene gemäß den<br />
Grundsätzen des Raumoronungsgesetzos Jnd der auslj lenden<br />
Lanoesp anungsgesetze vonoben nacn unten 7~ berdcksicni gen<br />
s nd, andererseits d o Bau eitplanLng (Fiächenn~izLngsp an, Be.<br />
men Sira~cnern ~ nsonstiqen d Bepf anzungen sow e von Ge.<br />
wäsSern",festgesetztwerd&n können,soweit sie bodenrechtsbezogen<br />
sind5''.<br />
baJLnasDlan)der Staate und Gemeinden inreZ e,e den2 e on der<br />
~a~möronung und Landesp andng - a so von ~nien nacnoben - 47)Vgi. Beitrag von Gerhard OLSCHOWY in diesem Hek<br />
anzLpassen hat (5 1 BauGB). was leioer n der Praxis nicnt aJsrei- 48) Raumordnungsgesetzvom8.Ap~l1965i.d.F.derBek.vom 19.Juii 1989.<br />
cheno berucds chiiai wird Prufbenome isrd e Hohere Behordeaui<br />
49)Spezieli<strong>für</strong> die neuen Bundesländer sei auf zwei Publikationen zu die-<br />
Bezirksebene; ihr iinfiuß soll die geordnete städtebauiiche Ent-<br />
.- sem Thema . .~ hinoewiesen: -- ..~<br />
wicklung der Gemeinden sicherstellen.<br />
Die Lanoesspmcher von Brandenbdrg M~ckenb~rg-Voipommern.<br />
Sscnsen Sachsen-Antall Tnji Og~nanCiOHegleningSoeVO Imachi g-<br />
len ~ in aen ~ Rwirken. dme .endrate aer Landrreise 0 e Obsro~iaermo -<br />
sterl Bürgermeister der Gemeinden (1990): Gemeinsamer Einfüh-<br />
6.2 Bauleitplanung<br />
rungserlaß zum 8augesetzbuch.Verdffentltchtvom Bundesminister<strong>für</strong><br />
Raumordnung, Bauwesen und Stadtebau.<br />
Das wichtigste Instrument zur Lenkung und Ordnung der städte- Der Bundesminister <strong>für</strong> Raumordnung, Bauwesen und Städtebau<br />
baulichen Entwickluna " Ist also die Bauleitpianung mit dem vorboreiienden<br />
Bauleitpian (F.äcnenn~irungsplan) Jno oow verbinolchen<br />
Ba~leitplan [Beoa~Jngsplan),d e im ~augeseizb~cn~~ gore-<br />
(19901: Hinweise zur Anwenduns des BauqeseQbuches in den neuen<br />
B~noosianoern Male, al enoandz~mCome~nsamenE nt~nr.ngser aß<br />
oer neuen -nnoevz~m Ba~geseno~ch<br />
gelt ist. 5o)Vgi. Bsitrag von Karl-Wilheim PORGER in diesem Heft.<br />
19
Mit aer Erweiterung d,eser Festsetz~ngsmogi chde~t a~f "Bepflan- sch~izgesetzes mit den 55 5 - 7 darstellt. Abgesehen von NordzungenYgiotdasBauGBPlanernuna<br />
GemeindeneineVe zanlvon rhen-Wcstialen, wo nacn dem Landschaftsgesetz die kreisfreien<br />
~ödichkeiten<strong>für</strong>verbindiicheGrünfestsetzunaen in Bebauunas- Gemeinden und die Kreise die Landschaftspläne als rechtsverplanenan<br />
oie~ano Auf der Grundlage0 eser Bisummungen kin- bina che Plane (die nur den A~ßenbereich betrefton) aufste en.<br />
nen nunmehr nicht n~raas Anpflanzen Ln0 Oie ErnaltJng von BaJ- werden in oen anderen Bundesiandern 0 e Landscnaftsp ane als<br />
men und Sträuchern verbindlich aemacht sondern auch Fassa- behördenverbindliche Pläne von den Gemeinden aufgestellt.<br />
den- oder Dachbegrünungen angeordnet werden. Die Gemeinden<br />
- und diese Forderung gilt vor allem auch <strong>für</strong> die Gemeinden in<br />
den neuen Bundesländern -sollten in Zukunft von der Mögilchkeit,<br />
Pflanzgebote auszusprechen, insbesondere <strong>für</strong> Gewerbeund<br />
Industrieanlagen, stärker als bisher Gebrauch machen. Die<br />
Pflanzaebote sollen sowohl die Breite der Pflanzstreifen als auch<br />
die veMiendungen standortheimischer Gehöizarten umfassen<br />
und können auch Auflagen <strong>für</strong> die Art der Gestaltung der Freifiächen<br />
zum Inhalt haben.~~er BebauunosDian - . ist <strong>für</strong> die Behörden<br />
wie auch die Bürger verbindlich.<br />
Als Beitrag zur Landschaftsplanung können nicht nur die Planungsvorschläge<br />
und die erforderlichen Maßnahmen <strong>für</strong> Naturschutz<br />
und Landschaftspflege erachtet werden, weil die gieichzeitig<br />
vorgenommene ökologische Bestandsaufnahme (in der Tabelle<br />
ist eine Übersicht der auszuwertenden ökologischen Planungsgrundlagen<br />
dargestellt) Ln0 aie BewenLng dnrna1vrl:cnen ~egebenneiten<br />
eine wesentlicne Grundlage der gemeind icnen Planuna<br />
darstellen. Die Bewertuna der natürlichen Gegebenheiten<br />
so tesichsowohlauf hrenoi
Obersicht iiber die wesentlichen auszuwertenden Planungsgrundlagen<br />
A Karten<br />
Ka~tenart und<br />
Herstel IerIHerausgeber<br />
Allgemeine Grundlagen<br />
1.- Deutsche Grundkarte (OGKI<br />
- Topographische Karte (TK)<br />
Vemessungsämter<br />
2. Historisch-landeskundliche Kar-<br />
tenwerke - Vernesaungs&mter,<br />
Stddtalchive. Museen<br />
3. Deutsche Luftbildkarte (mit<br />
Haheniinien)<br />
Vernerrungsämter. Naturschutz-<br />
behörden, Forstbehörden<br />
4. Geologische Karte<br />
Geologische Landesämter<br />
5. Badenkarte<br />
Geologische Landesämter<br />
6. Stadtspezifische Bodenkarten 2)<br />
Klima<br />
7. Niederschlags- und Temperaturkarten<br />
Mete~r~logische Zentralstellen,<br />
Wetterämter.<br />
B. Lokale Klinagliederung<br />
verschiedene Autoren<br />
9. Phänologische Karten (Uuchs-<br />
klimakartenl<br />
Meteorologische Zentralstellen,<br />
Botanische Institute<br />
Pflanzen- und Tierwelt<br />
10. Stadtbiotopka~tierung,<br />
Do~fbiotopkartierung<br />
Gemeinden<br />
11. Vegetationrkarten( Reale Vegeta-<br />
tion und Potent. natürl. Veget.1<br />
BFANL, Grünlandinrtitute etc.<br />
12. Flo~istische Kartierung<br />
Natu~sch~tbehörden, Universitäten,<br />
Verbände. naturwissenschaftliche<br />
Vereine<br />
13. Faunistische Kartierungen<br />
Not~r~~hutzbehö~den. Universitäten,<br />
Verbände, naturwisrenschaftliche<br />
Vereine<br />
14. Gewässergütekarte<br />
Uils%er~irts~haftärnter<br />
Maßstab<br />
1:5000<br />
1: 25000<br />
in alten, oft<br />
nicht metrircnen<br />
M~ßstäben<br />
1:5000<br />
1:500 000<br />
1:25 000<br />
1 : 25 000<br />
in verschiedenen<br />
Maßrtiben<br />
1:500 000<br />
oder kleiner<br />
1:l 000 000<br />
ode~ kleiner<br />
1:25 000<br />
1:lO 000<br />
1 : 5000<br />
1:lO 000<br />
1:500 000<br />
1:200 000<br />
Quadrantrarter<br />
von MTB (114 der<br />
TK 1:25000) oder<br />
Minutenfeider<br />
Punktkarten in<br />
div. Maßstäben<br />
_ 8, .<br />
1:25 000<br />
1 : 50 000<br />
Stand<br />
vollständig<br />
teilweise<br />
v~llständlg<br />
v~llstandig<br />
teilweise<br />
teilweise<br />
einzelne Städte<br />
voliständig<br />
teilweise<br />
einzelne Bei-<br />
spiele<br />
in ca. 165 Stad-<br />
ten abgeschlossen<br />
oder in Bearbei-<br />
tung<br />
teilweise<br />
vollständig<br />
einzelne Bei-<br />
spiele<br />
<strong>für</strong> wenige Arten<br />
teilweise bis<br />
vollstandig<br />
vollständig <strong>für</strong><br />
Gewässer 1. und<br />
2. Ordnung<br />
Bemerkungen<br />
Nutzungrgrenzen und Infrastruktur exakt erkennbar<br />
einschließlich Sonderstandorten(Steilhängen, Auen,<br />
Tümpeln etc), besonders in extensiv genutzten Gebie-<br />
ten oft veraltet<br />
Siedlungsentwicklung, Veränderung der Landrchaftsbil-<br />
des, Grünflachenentwicklung, oft ungenau und Legende<br />
nicht exakt interpretierbar<br />
neben der Nutzungsart ist oft such Nutzungrintenri-<br />
tät erkennbar, exakte Abgrenzung möglich, oft veralt-<br />
tet, Qualität von dem Zeitpunkt der Befliegung ab-<br />
hängig (Jahreszeit)<br />
stark generalisiert, 1. T. veraltet, stark abgedeckt,<br />
geologische Besonderheiten<br />
Nutzungreignung (v.a. fOr Forst- und Landwirtschaftl,<br />
sonderstandarte (naO - trocken) erkennbar, Bodentypen<br />
lassen nicht unbedingt Rückschlüsse auf Pfianzen-<br />
Standorte zu<br />
Belastungen von Stadtböden (2.6. Säure-, Schwermetall-<br />
und Erosionsbelastung)<br />
zur Interpretation von großrähigen Verteiiungsmurtern<br />
Grenzen stark generalisiert, weniger <strong>für</strong> kleinräumige<br />
Beurteilung geeignet<br />
vegetationsgemaße Gliderung in u'ämeronen, Sonder-<br />
standorte erkennbar, Grenzen interpoliert, stark<br />
generalisiert, keine zusammenfassende Klimabeurtei-<br />
lung, U'ärineabrtufung nur relativ<br />
Flächendeckende Raunigliederung in Biotoptypen,,genaue<br />
Angaben über alle potentiell biologisch reichhaltigen<br />
schutzwürdigen Gebiete und <strong>für</strong> den Untersuchungsraum<br />
repräsentativen Biotoptypenspektrum, durch Biotop-<br />
vernichtung und Nutiungsintensivierung schnell ver-<br />
altet, Wiederholungskartierungen alle 5 Jahre nötig<br />
verschiedene Einteilungsprinzipien, nach uneinheit-<br />
liche Darstellung, stark generalisiert<br />
Verb~eitungsrnu~ter von Arten erkennbar. exakte Standortsbestimung<br />
je nach Maßstab möglich (v.a. bei<br />
Punktkarten, bei Rasterkarten die meisten Einrelstandorte<br />
nicht identifizierbar, reitliche Unscharfe<br />
Verbreitungsmuster von Arten erkennbar, Biotope Oft<br />
nicht ruordenbar (v.a. bei Rasterkarten)<br />
Schwankungen bei der Gewäsrergüte, je nach Zeitpunkt<br />
der Messung möglich, keine Aussagen über sonstigen<br />
zustand der Gewässers<br />
1) Oie Angaben in der folgenden Tabelle beziehen sich die Situation in den alten Bundesländern, in den neuen Bundesländern<br />
liegen viele Unterlagen gar nicht oder in anderer Form vor<br />
2) Arbeitskreis Stadtböden (1989): Empfehlungen der Arbeitskreises Stadtböden der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft<br />
f ü die ~ bodenkundiiche Kartieranleitung urban, gewerblich und industriell überformter Flächen (Stadtbödenl..<br />
UBA Texte 16/89 Umweltbunderamt Berlin<br />
Fortsetzung folgende Seite<br />
21
Obersicht über die wesentlichen auszuwertenden Planungsgrundiagen<br />
Fortsetzung<br />
Kartenart und<br />
Herstel ier1Herausgeber<br />
I Bestehende Planunqen und<br />
synthetische ~artin<br />
15. Naturräumiiche Gliederung<br />
I<br />
Amt <strong>für</strong> Landeskunde. Sta-<br />
tistische ~anderämter, geogra<br />
fische Institute<br />
16. Forstliche Standortskarte<br />
Fo~stverwaltung<br />
17. Regionalplan<br />
Regionalpianungsstelle<br />
1 18. Flächennutzungsplan<br />
Gemeinde<br />
I 19. Bebauungsplan<br />
/ Gemeinde<br />
20. Grünordnungsplan<br />
Gemeinde<br />
1 21. Pflege- und Entwicklungs-<br />
i piäne, Gutachten,<br />
verschiedene Behörden, Ver-<br />
! bände<br />
!<br />
i B<br />
Sonstiges<br />
Maßstab Stand Bemerkungen<br />
1:100 000 bis<br />
1:25 000<br />
1: 10 000 bis<br />
1:5 000<br />
1:5000 bis 1:500<br />
/1:5000 bis 1:500<br />
in unterschied-<br />
lichen Maßstäben<br />
O f t 1:1000,<br />
1:5000, 1:25 000<br />
vollstandig<br />
teilweise<br />
teilweise<br />
vollständig<br />
vollständig<br />
teilweise<br />
nur einzelne,<br />
meist kleine<br />
Gebiete<br />
als Bezugseinheit f0r Bewertungen brauchbar,<br />
stark generalisiert, oft zu starke Betonung der<br />
Morphologie, dadurch komen in einer Einheit<br />
oft heterogene Biotopspektren zusannnen<br />
Glieoer-ng in Stanoorreinneiren. 3e-irtscnaftmgsnindoise.<br />
dinweise 6"' Altcolzoesranae.<br />
oeroldere Jaldformcn .iic Sonue~sriluotre.<br />
loft veraltet<br />
Rahmenplanung <strong>für</strong> regionale Grünzüge und<br />
behdltsgebiete <strong>für</strong> den Naturschutz<br />
die sich aus der beabsichtigten städtebaulichen<br />
Entwicklung ergebende Art der Bodennutzung <strong>für</strong><br />
das gesamte Gemeindegebiet (1 5 BauGB)<br />
rechtsverbindliche Festsetzung <strong>für</strong> die städtebauliche<br />
Ordnung (5 8 BauGB)<br />
als Teil des Bebauungsplanes rechtsverbindlich,<br />
ansonsten nicht<br />
meist gute Oetailinformation, aber nur in Einzelfällen<br />
vorhanden, meist nur <strong>für</strong> bestehende<br />
I<br />
22. Literaturauiwertung: Bücher, Schriftenreihenlzeitrchriften von Verbänden, Vereinen, Universitäten, Diplonarbeiten i<br />
und historische Floren- und Faunenwerke I<br />
23. Befragung ortskundiger Experten<br />
24. Auswertung von Medien: Zeitungen, Oiareihen, Filme<br />
25. Rote Listen auf Bundes- und Landesebene, Verzeichnisse lokal gefährdeter Arten oder Artengemeinschaften<br />
Quelle: Erstellt auf Grundlage von KAULE (1991): Arten- und Biotopschutz; in Zusammenarbeit mit W. SCHULTE und nach<br />
nach eigenen Recherchen.<br />
Wennnach~5BNatSchGmitderLandschaftspianungdieüberön- Auf diese in den Gemeindeparlamenten notwendige Abwägung<br />
iichen Erfordernisse und Ziele des Naturschutzes und der Land- bei allen Pianungsentscheidungen wird im Baugesetzbuch ausschaftspfiege<br />
dargestellt werden müssen und es nach § 6<br />
BNatSchG zur Aufaabe der Landschaftsoianuna aehört. die .öriiidrücklich<br />
hingewiesen.<br />
cnen Erfordern ssi~rid Maßnahmen ?u;~erwirichund der 2ele<br />
00s Nal~rSChutZoS Uno oer -andschahspflege" darzusie en und 63.1 Voriaufenderiachl~cher Rahmenplan<br />
darüber hinaus die erforderlichen Maßnahmen zum Schutz, zur<br />
Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft festzulegen, so<br />
ist die Frage zu stellen, wer hier<strong>für</strong> zuständig ist. Das kann nach § 3<br />
Abs. 1 BNatSchG in aller Regel nur die <strong>für</strong> Naturschutz und Landschaftspfiege<br />
zuständige Behörde sein. denn sie entwickelt die<br />
Ziele des Naturschuizes und der Landschaftspflege, und es kann<br />
daner zJnacnst auch nlcnt erwartet weroen, daß slch a e Gemeinden<br />
zLm al ein gen Anwa t d eser Z c e Ln0 oer LrnzLsetzenden<br />
~ ~ ~ ~ k ~ ~ f t ~~~~~~~h~~~~~~<br />
~ ~ i ~ ~ ~ ~ d ~ h ~<br />
zuständigen Behörden zunächst einen mvoriaufenden Landschaftsplanw<br />
im Sinne eines<br />
der diegesamtenZie~e,~rfordernisse und Maßnahmen desNaturschutzes<br />
und der Landschaftspflege miupenreinm um-<br />
'-"+ mas,,<br />
~ d<br />
Maßnahmen erklären. 6.3.2 Gemeindlicher Landschaitspian<br />
Bei der Aufsteilungvon Landschaftspiänen in den Gemeinden, die<br />
in der Regel durch freischaffende Landschaftsarchitekten ausgearbeitet<br />
werden, Ist von den Naturschutz- und Baugenehmigungs-<br />
DasichdieErfordernisseund Maßnahmen desNaturschutzesund<br />
der Landschaftspflege nicht ohne die Bauleitpianung der Gemeinden<br />
umsetzen lassen, mitten die Gemeinden im Zusammenwirken<br />
behörden vorrangig zu prüfen, ob und wieweit bei der Aufstellung mit den <strong>für</strong> Naturschutz und Landschaftspflege zuständigen Beder<br />
BauleitpiänedieZieieder Landschaftsplanung indiegemeindiiche<br />
Abwägung einbezogen wurden.<br />
hörden unter Auswertung des vorlaufenden fachlichen Rahmenpianeseinen<br />
gemeindlichen Landschaffsplan als Teiipian bzw. Be-
standteil des vorbereitenden Bauleitplanes (Flächennutzungs- dung, Untersagung) nur äußerst selten Gebrauch gemacht: es<br />
plan) aufstellen (wie dies 2.6. in den Stadtstaaten aereaeit 1st). Die- Überwieat die Auflaae von Ausaleichs- und Ersatzmaßnahmen.<br />
ser P an hane oann zwangslaufig die gietchc VGbind chne t wfe rl erbe w ro dem E ngre fer qegenJber naLfig sehr qroßzLg q ver-<br />
der Fiacnennutzungsplan Der nnaii des vor aulenden fach chen fahren. als Ausq eicn wird teilweise anerkannt wenn er wenvolle<br />
Landschaitsplanes könnteaber auch soweitwie möglich mittelbar Randbereiche der Pianungsfläche In Ruhe iäßt und sie in die Pla-<br />
in die Flächennutzungspläne integriert nung mit einbezieht, oder als Ersatzgiltschon,wennder Eingreifer<br />
sein Bauvorhaben einigermaßen wirkungsvoll "eingrünt"<br />
6.4 Grünordnungsplan<br />
Auf der Ebenederverbindlichen Bauleitplanunq (Bebauungsplan)<br />
Einige Länder haben Inder Ausgestaltung der Eingriffsregelung ihrer<br />
Naturschutzgesetze eine Ausgleichsabgabe vorgesehen -<br />
2.6. auch Berlin -. wenn Einariffe nachweislich unvermeidbar. ein<br />
Sollten die Ertoraemisse Lno Maßnahmen des ~at~rsch-lies "nd<br />
der -andschaftspflege a s Grjnordnbngsp ane fesrgoseizi werden.DaderG~nordnungsplanim<br />
Bundesnaturschutzaesetznicht<br />
entha.ten ist st er aucn nicnt in a ien ~anaern gerege i Soweit d e<br />
Flachena~sgleich am On o&r ein Flacnenersan weiter enHerni<br />
nicht moqlich sina -nbeschader der Fraqe, oo d e f nanzielle AJSaleichsaboabe<br />
" . lauf die Schwieriakeitender Bemessuna soll hier<br />
SherhaJpt nicht eingegangen werden) aLch fur 0 e ~Uswe sung<br />
-anoer aJcn oen Gr~nordndngsplan - inm komm1 f:r Oie umweii- dnd Erricntunq von Wonnqehieren ernoben werden so I. kann dnd<br />
gerechte Stadtentwicklunq eine besondere Bedeutung zu - uesetzlich<br />
verankert naoen, iit die~~fsieli~ng uno a ~cn äe Veroiidmuß<br />
diese eien Beitrao ;ur Schaffuna von Grünflächen im Rahmen<br />
oer stadteoaLlichei ~ntwfcnl~ng eisien Estsidaner Jbera e<br />
Iichneit Lnierscnteditcn Lnd nicht einheitl ch geregelt In Baden- E,nricht~nqenisprecnonoer F~ndss~cnerz~slel en,daße naenen-<br />
Württemberg undin Bayern WirdervondenTrägern der Bauleitola- de ~eider>weck~ebunden verwendet werden<br />
nung aufgestclir Lnd in den BebadLngsplan ubornommen n den<br />
Staaistaalen Berltn una Hamourq W eoerum W ra er bnmirtelbar n<br />
den Bebauunssplan integriert und in Niedersachsen wird er von<br />
der Gemoinae aufgesteili ohne aaß e.ne Lbernahme m Gesetz<br />
geregelt si Das nordrhetn-wesHalische Landschahsgeseiz s eni<br />
In der Stadt Bonn ist man 2.2. dabei, ein Ersatzflachenkonzept (vgl.<br />
hierzu auch den Abschnitt 6.7 .FlächenhaushaitsDolitik"l zu erarbeten<br />
a4f der ~rdndla~e vornandener planunge" ~ nKanerLn- d<br />
gen (zB Lanaschahsplane. Bachentw ck Lngsp äne. Siadibiotopden<br />
Grünordnunasplan als Landschaitsolanuna <strong>für</strong> den Innenberech<br />
oisher nicn~vor;esist beabsichi gt, beidernkcnsren Nove ierung<br />
des -anoschaitsgesetzes jeaocn enen stadtödologischen<br />
Facnbeitraa cinzdfuhren'" Ein solcner Beiiraa w¿roe eine oefai-<br />
I ene Ana yin und Bewertung derokolog schen~aniorenoer Staat<br />
flächen <strong>für</strong> zu erwartende Eingriffe w&en. ~chwkri~kelten<br />
macht hierbei, geeigneteVerfahrenzur Bewertung der Eingriffe<br />
und des~usaieichizuiinden:auchdas Problem derüostenvirteiung<br />
der bete I gten Amter Jntereinander muß gnlan weroen A ~ch<br />
Lnd des siadrischen Lm andes eninalien Hierbei konnen d.eodoloaischen<br />
Erhebunaen im Rahmen von Landschaits~iänen einbe-<br />
Z;gen werden, soweit Wechselwirkungen mit den'öko~o~ischen<br />
Faktoren der Stadt auftreten.<br />
Inder Sladr Bie efeld ist man dabei.mil o ner solcnen Flachenpooi-<br />
Berv!nschali.lng Erfahr~ngen 7~ sammeln, d e Siadi hat n den<br />
eulen,ahren fJrdievon inr seibstverursacnten Eingriffe mehrere<br />
BaLernnofe m t den dazJaehoriaen Fachen anaeda~ft, .nd setzt<br />
don nun ~atursch~ukonzepro~en um So begr~ßenswen d ese<br />
Ansatze sind darf aber nicht a~ßor Acnt gelassen werden daß d e<br />
Grundsatzlicn so1 ten Beoauungspiane afs Bestandteil oaer Teilplan<br />
einen Grunordn~ngsp an a~fwe sen,damti sowoh umwe tge- ausaewählten Ersatzflächen schon vorher Naturhaushaltsfunktiomäßes<br />
Bauen als auch umweltfreundliches Wohnen sicheraestellt nenä Jsqeibt haben.sodaI3letztendl chadf Fiächene nsparLngen<br />
werden können.<br />
n chi ver2 chtei werden kann<br />
Eine entsprechende Ergänzung des Bundesnaturschutzgesetzes<br />
ist erforderlich.<br />
Die rechtlichen Möglichkeiten des BNatSchG und der Landesnaturschutzaesetze<br />
ließen sich sicher noch weiter ausschö~fen. An-<br />
2~merken"ia. aaß bei einer Novellier~ng oes BNaiSchG aas Verha<br />
tnis von Eingr ffsreqel~ng Lnd Ba!, eitp anunq e naeutig zb klaren<br />
ist: keinesfälls darf eina~erschiechtenina - der bisheriäen Regelungen<br />
zugelassen werden.<br />
Auf der Ebene der FachplanJng werden in Zusammenarbeit mit<br />
aen fur hatJrschJiz Jnd Landscnaitspf ege zustand gen Benor- 6.6 Konsequenzen aus der Stadtbiotopkartierung<br />
den die zum Ausgleich eines Einariffs in Natur und Landschaft erforderlicnen<br />
~ainahmen aes iai~rschuizes dna der .ans-<br />
SCnafISpf ege in einem Landschaitspf egerischen Begle tpian aaraestelit<br />
der Bestandteil des Facholanes ist. Voraaben von Landicnahsrahmen-<br />
und Landschahsplanen sina zJbenci
Besondere Anfordeningen an die Bauieitpianung sind bei der - Um die Auswirkungen geplanter Umwandlungen von bioio-<br />
Über~ianunavon kartiertenBiotooenzu steilen.diezudenin620c<br />
BNatSchG iufgefunrten Biotopwpen zah en Der g 20 c Äos 2<br />
aischlökoiosisch wirksamen Freiflächen in Siediunosfiächen<br />
öder anoere-belastende Freiraumndtzungen (z B. GO fp atze)<br />
BNatSchG iaßt eine Zerstor~ng dcr Biotope nJr ZJ, wenn Lbewte- beurteilen ZJ konnen. ist dle okologische Leistungsfantq
keitsarbeit der Veiwaltungen, aber auch der politische Druck von weltverträalichkeits~rüfuna vom 12. Februar 1990 (verspätet) in<br />
Verbänden und durch die Bürger nötig.<br />
nailona es- echt LmgeseGi Es geht ~ber den EG-Entwurf inhalticn<br />
nicht ninaLs~no sientnLro e PrufLng bestimmter 8neinemAn-<br />
Angesichts überfüllter Notunterkünfle und steigender Mieten for- nanggenannter Projebevor DieBadleitpianunggehori nichtoalu<br />
dert das Bundesministerium <strong>für</strong> Raumordnung, Bauwesen und<br />
StaoteoaL (BMBau) einon~orran~furden~ohnin~soa~,dernicht Die raLmoedeJtsamen PlanJngen und Maßnahmen werden von<br />
hinter den Be angen des Natur- Lno Landschahsscn~tzes zuruck- oen Bundeslanoern m Raumordnungsverfanren ~ntereinander<br />
stehen dürfe.So wirdvom BMBau die bevorstehendeNovellierung und mit den ~rfordernissender~aumordnunaund Landes~lanung<br />
des BLndesnaturschLizes stark drii sien. oa es nacn Ansicni aes abgestimmi das ~aumordn~n~sverfanren scn ießt d e ~ r tilung, m<br />
Min steriurns Oie Ausweisung von Bau and OJrch d e Gemeinden Beschrelbdnq uno Bewertunq von raJmbeoeLtsamen A-sw rdunerschwere.<br />
Bauaenehmiaunasverfahren verlänaere und schließ- oen =- der -- ~lanuno - oder~aßnahmenauf ~enschen.~iereund Pfian-<br />
~ 0 ~ ~<br />
lich durch die geplanten-~uigieichszahlungen Tür die Bodenver- Zen. Booen. Wasser. L~ft K ima Jnd Lanuscnaft einscnließl~ch der<br />
slegelung das Bauen weiter verteuern würde.<br />
iewei iaen Wechselwirdunqen ein dnd ertJltt dam t Ansprkhe el-<br />
;er ~~weltverträglichkeit~~rüfung (5 6a ROG).<br />
Nat~rlich W m eine VeranrwonJngsvol e ~andschaftsp anLng im<br />
Rahmen der Bau e.tplanJng versLchen,gemeinsam m t oer Stadt- Durch das gestiegene Umweltbewußtsein in der Bevölkerung,<br />
Dlanuna Umwelt- und naturschutzverträgliche Standortalternati- durch alloemeine " Knaooheitvon Bauflächen und durch Probleme<br />
ven fdr-Baugeb8ete aufzuzeigen ~adurc; dann eine qua ifiz erte oei baLlicn wledergen~tzten Brach- bzw Alt asienflachen si der<br />
~IaOtentwICKIJng erreicht weroen. ohne daß e ne E nschrandung Druck auf d e komm~na en Verwaltungen so groß geworoen, Oaß<br />
weiteren Wohnungsbaues erfolgt.<br />
inzwischen eine stärkere Be~icksich~gung der Umweltbelange<br />
notwendig ist.<br />
Ein enischeioenoer Grundfuroen großen B ~L andmange lieg1,edocn<br />
in der fenlenden Moq ichdeit oer Geme noen. Oie in oen Fla- In mehrals200Städten und Gemeindender alten Bundesländerso'<br />
chennutzungsplänen dar~esteilten neuen Wohngebiete durch wurden in den letzten Janren gewissermaßen auf fre
Daher s'nd in einigen Stbdten nitiat ven ergiften worden. dommu- Landschafisplan~ng 2nd Jiiiwalrvenräg ichkeitsprdf~ng autnale<br />
Umwetinformationssysreme (Umweirdatenoanken) a~fzu- ba~en. Umwetinformationssysteme sina fjr ai e Stufen der<br />
bauen, die die technisch-administrativen Voraussetzungen <strong>für</strong> räumlichen Planuna - von Bedeutuna. Sämtliche Daten bedürfen<br />
UVPs schaffen ~~~ ~ soiien. ~ Diese ~~ Entwickluna ~ ist zu unterstützen: au- der ~ reoelmäflioan ~ - - ~ Forlschraihiinn<br />
~ a.<br />
ßerdemgibtdasVorhandenseinvon ~mweltdatenbankendie~ögiichkeit,<br />
regelmäßige Umweltberichte überden zustand der städte - Auf allen Ebenen der räumlichen Pianung solien Umweitquaiizu<br />
veröffentiichen.wie dies inzwischen auch in vielen Großstädten tätsziele <strong>für</strong> die Schutzgüter Luft1 Klima, Böden, Grund- und<br />
~~ ~~ . ~~~ - ~ -<br />
nasrhioht<br />
Oberfiächenwasser, Fauna und Flora formuliert und ihre Erreichung<br />
in bestimmten Zeiträumen festaeleat " " werden. Mittels<br />
Eine wichtigeVoraJssekungfJr die D~rchiührdng vonUmweltver- ~mwiltquaiitafszielen. die ra~mlich una sachlich zi ditferenträglichkeitspr~fungen<br />
ist Oie Formulierung von diiierenz erten zieren s nd. sollen die Möglicnkeiten genuizt weraen. belasiete<br />
Umweitgualität~~ieien <strong>für</strong> dieschutzgüter Luft1 Klima, Wasser, Böden,Fioradnd<br />
Fa~nafUrai e~lacneneiner~eme n0e.Umweiiqua-<br />
Gebiete zu sanieren und neue Belasfunaen zu vermeiden. ~ - Die<br />
UmWeilq~al.lät~zieie Sino be der prufuig oer ~rnweltvenr6~litäsz<br />
e1esollteneinVersch ecnterungsverbotbeinnalten,d.h.jede licnkeit von Plan~ngen und Maßnahmen ZJ berdcksichtigen.<br />
Pianung oder Maßnahme, die eine Verschlechterung der Umwelt<br />
zur ~~l~~ haben würde, mijßte eine negative ~ ~ durch ~ die ~<br />
I - IVP . . orfihrrin -. . -. . - . ..<br />
Das Verhäitnisder UVP zur Landschaftsplanung bzw zu einerbko-<br />
~ - Ein t wesentliches ~ i Instrument l ~ zur ~ Auswertung ~ vorhandener Daten<br />
eines Umweitinformationssystems und zur Bestandsaufnahme<br />
fehlender Daten ist die ~andschaftsoianuno. " Die - Landschaftsplanung<br />
beschre:ot und bewertot den Z~stand von halogischen<br />
PianLng bedarf noch weiterer KIBrung. tLr und Landschah ~ nentwic
- Die Aufstellung von Luftreinhalteplänen ist notwendig, in denen<br />
Analysen der Beiastungssituationen und die beabsichtigten<br />
~aßAanmenzu ihrer Beseii gung dargesielltsind Ihr Ziel ~st 0 e<br />
Untcrschreitung oer Immissionsgrenzwerte (Kraftwerke. noL-<br />
Strie, Heizungen von Privatverbrauchern), um dadurch die Luft-<br />
Qualität in den Städten zu verbessern.<br />
Baden in der Sfadt<br />
- Auf allen Ebenen der räumlichen Planung muß eine geordnete<br />
Flächenhaushaitspolitik als Hilfsmittel <strong>für</strong> Politik und Verwal-<br />
tung <strong>für</strong>einen rationalen, kontrollierbaren undökologischen Er-<br />
fordernissen gerecht werdenden Umgang mit Grund und Bo-<br />
den eingeführt werden.<br />
- Stadtböden dürfen nicht länger ausschließlich ais Wirtschaftsgut,<br />
dessen Wert sich über den Preis regelt, betrachtet werden,<br />
sondern müssen nach ökologischen und ökonomischen<br />
Grundsätzen haushälterisch behandelt werden. Das bedeutet.<br />
daß jede Kommune mit ihren Flächen sparsam umgehen. die<br />
Freiflächenumwidmung beschränken, unbelastete Böden sichern<br />
und da<strong>für</strong> ~or~eiragen soll, Schadstoffeinträge zu reduzieren.<br />
- VersieoelteBöden " sollensoweitwie möaiich entsieaelt und beastete<br />
Booen San en weroen. Das InstrJmentariLm nerf~r s'no<br />
Booenscn~lzi
unvermeidbare Beeinträchtigungen durch Maßnahmen des<br />
Naturschutzes und der LandschaftsDfleae . - ausaenlichen - werden<br />
können-soweitnichtelneUmweltverträglichkeltsprüfung<br />
durchgeführt werden muß. Es muß sichergestellt werden, daß<br />
die Prüfung der Vermeidbarkeit von Beeinträchtigungen von<br />
Natur und Landschati als Folge von Eingriffen der vorgenannten<br />
Artauchdurchgeführtwird und weichestellen da<strong>für</strong>verantwortlich<br />
sind.<br />
Bonn, den 30. März 1992<br />
- Die im Baugesetzbuch enthaltenen Möglichkeiten, Festsetzunoen<br />
und Bindunoen <strong>für</strong> ~noflanzunaen " und BeDflanzunQen -<br />
(Pflanzgeoote)zutreffen.mussen besser ausgeschopflweraen<br />
So konnen Anpflanzunqen von Ba~men Jnd Stra~cnern aJcn<br />
hinsichtlich ~-~~~ ihr~r~rtenzüsammensetzunn<br />
~<br />
und ihres Ausmaßes<br />
und Ihrer Erhaltung sowie Fassaden- und Dachbegrünungen<br />
angeordnet werden: insbesondere <strong>für</strong> die Gestaltung von Gewerbe-<br />
und Industriegebieten ist dies zu beachten.<br />
- Auch Eingriffe durch konkrete Baumaßnahmen, 2.6. <strong>für</strong> Wohnund<br />
Gewerbebauten im Rahmen der BebauunQsPläne, - unter-<br />
I egen in besttmmten Fal en (I B be~ Vorliegen von Scnutza~swe<br />
sangen. ~nler oen VoraLssetz~ngen des 5 20 C BhatScnG)<br />
der ~inariffsreoeluna. Hierbei ist da<strong>für</strong> SorQezu tragendaß die<br />
~~ver~e8dbarieil ebenta~~s sorgfali g gep;jft die \jermeiobarko<br />
t von Bee ntrAchtigJngen eingenalten Lnd ein notwendger<br />
Ausglelcn am On oder .n der Nane sicnergesle I W ra. AJSgle<br />
cnzanlungensinazweckgeb~ndenf~rden Auf- ~ndAJsbau<br />
sthdiiscner Gr~nfiacnonsystomo ZL verwenden. Ersau- olw<br />
~omoensationsflächenkonzeote 1Flächenooolel können sinnvoll<br />
sein. Die nlcht seltene ~'raxi;, vermeidbare Beeinträchtigungen<br />
bereits als Ausgleich zu werten, unterltiufl die Absich-<br />
Eine lebendiae - Beziehung - desMenschen zur Natur, die ihre AnerkennungalsLeoensgrund.ageoermenscnlichenGesei1scnafte<br />
n-<br />
scnließt, also eine ncue Wenha tLng. kann nur d~rch systematische<br />
Natur- und Umwelterziehuns in Familie, Kindergarten,Schule<br />
Uno spater hochschu e Lnd ~rwichsenenbiloung oegrjndet werden.D<br />
eseForoerung warbereitsBestandie oer 1961 verabscniedeten<br />
GRUNEN CHARTAVOh DER MAINAL,auf aerenGr~ndage<br />
oer De~tsche <strong>Rat</strong> <strong>für</strong> <strong>Landespflege</strong> arbeitot; s e W ro von V elen n-<br />
stit~tioiien, so z B. dem Schulbiologiezenlrum Hannover als einer<br />
der ältesten Institutionen dieserArt.der DeutschenGartenbau-Geseilschafl,<br />
verschiedenen pädagoiischen Instituten und den Naturschutzverbänden,<br />
Immer wieder vertreten.<br />
ten des Gesetzgebers.<br />
..Liebe zur Natur". ..Ehrfurcht vordem Leben" und „Achtung vor den<br />
- Das Gesetz zur Umweltverträglichkeihprüfung sieht nur die Mitgeschopfen' sind Grunaeinsie iungen. ohne die ein ~ßoenden<br />
PrüfunaderUmweltverträolichkeitbestimmterProiekteundAn-<br />
"<br />
in PoI(rin. W~nschait und Verwaimg kam verwtrdlcht weroen<br />
lagen vor. W e s'e im Rahmen von Ba~le 1- Jnd Fachp anungen kann.<br />
durchgef~hrt weraen. Insofern ist es zu begr;ßen. oaß viele<br />
Sradte nzwischen Ire willige Umwe tvenrag chdetrspr~fungen Die vorstehende gutachtliche Stellungnahme wird den zuständlfur<br />
Flacnenn~t7~ngs- und BebaLJngspläne e ngef~nn haoen. gen Ministerien in Bund und Ländern. den zuständigen Institutio-<br />
Eststedocna snachster Scnriitz~empfehlen,clesePr~f~ngin nen und Entscheidungsträgern in Bund, Ländern und Gemeinden,<br />
ouaiitativer Hinsicht zu verbessern. da das bisher am häufia- dem Deutschen Städtetag, dem Deutschen Städte- und Gemeiniten<br />
gebrauchte ~hecklistenverfahren nlcht ausreicht ~lie debund, dem Deutschen Landkreistag und den Einrichtungen <strong>für</strong><br />
qualifizierte Umwelwerträglichkeitsprüfunq auf der Ebene der Ausbildung und Forschung mitderBittezugeleitet,den Inhalt<strong>für</strong>lh-<br />
Bauleitp~anun~ setzt die ~örmulierun~ vondifferenzierten Um- re Arbeit und ihre Entscheidungen auszuwerten und zu berückweltqualitätszielen<br />
<strong>für</strong> die GemeindeRächen und das Vorhan- sichtigen. Es ist ein besonderes Anliegen des Deutschen <strong>Rat</strong>es <strong>für</strong><br />
denseln von Umweltinformationssystemen (Datenbanken) vor- <strong>Landespflege</strong>, daß seine Überlegungen auch In den neuen Bunaus.<br />
Alle Umweitvemäglichkeitsprüfungen (Ebene der Bauleit- desländern, in denen zur Zeit die städtebauliche Entwicklung ein<br />
Planung und Fachplanungen) sollen zum frühestmöglichen dränaendes Problem ist Beachtunq flnden, um Fehler der alten<br />
Zeitpunkt durchgeführt werden.<br />
Bundesländer zu vermeiden.<br />
Der Sprecher<br />
(Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Haber)
Ludwig Trepl<br />
Natur in der Stadt<br />
Imfolgendengehtesumden Naturbegriff undumdenZusammen- sollen, statt diese zu .unterdrückenm, indem man sie bedürfnisgehang<br />
von Stadt und Natur,von ökologie und Politik.Ich beginne mit recht-zurichtet". Unddoch wird dieNatur nicht einfach in Ruheoee:nigen<br />
Zitnten eines veroienstvoll~~ und n er n Beriin sehr be- lassen, sondern djrchaus verplant Jnd verändert - die meisyen<br />
Diezweite Unterscheidung istdiemischenabstrakter und konkre-<br />
ter Natur.<br />
Die abstrakte Natur isl das. was man in den (exadten) NatL!w:ssenschaftcn<br />
meint.wenn man .hatJrsagt.Dasgi tauch fjr die Okologie,<br />
wenn man sie im strengen Sinne as Nalurwssenschal1 versteht.<br />
In oiesemKontext:stesn chtzulas~ig,von.Ganzne tiichdeit'<br />
ZU s~rechen. auch wenn in der Ökologie (und vor allem In Ihrem<br />
~m1elu.z B.von ~andschafr~planern)iimer wiedervon.ganrneitllcnem<br />
ökosystemaren Ansatz'0.a gesprochen wird Uno vom Be-<br />
-<br />
rücksichtiaen aller Nebenwirkunaen. Die Natur. die die Naturwis-<br />
senschaft meint. ist nse die Ganzneit (I S v Totalitar) von rgendet-<br />
was Aucnoas dleinsie Naturding nse nerTotaiirat z, bescnre ben<br />
wäre gleichbedeutend mit einer vollständigen Beschreibung des<br />
Universums.ii<br />
telaller). gab es bekanntlich aucn kene -andscnaft so wie es f¿r<br />
Menschen, deren Lebensvernaltnisse str ~kturel noch vorneuzet-<br />
lich ~ sind. - ~. nämlich Bauern. auch heute keine aibt Die Landschaft<br />
exisfierinur fjrden Blckd'er Menschen, lur diedie Natur prinzipiell<br />
ZL~ aosrrakten geworden ist - oenn in der ndustrie en Arbeir hat<br />
die Natur den oieichen " abstrakten Status wie in den exakten WiSsenscnaiien<br />
(Physik) Unds eexistiertndr fur dieMcnschen.1Jr die<br />
der kondrete(oäuerliche)Lebens- Jnd Aroeitszusammennang mit<br />
der~aturnichtmehrbesteht,d.h.~enschen,diewegendes~eides<br />
(etwas, was bekanntlich nicht in der Natur vorkommt) produzieren.<br />
und nicht, um die Früchte ihrer Arbeit zu verzehren. und die kein<br />
(leibeigener) Bestandteil des Bodens mehr sind. Das heißt Die<br />
Landschaft existiert nur <strong>für</strong> den Blick der modernen Stadtbewoh-<br />
Daßdie Natur der Wissenschafteineabstrakteist. bedeutet gewis-<br />
Hierin liegt die politische und stadtgestalterische Pointe des BegriffsderlandschaftlichenNatur:<br />
EsgibtsienurflirdieStädterAber<br />
sermaßen, da0 sie vom Beobachter, der sie dabei a s 0bl;dt von es gibt sie nicht in der Stadt;sie istso bestimmt,daßessie danicht<br />
s ci~, dem S~blekt, tronntausder pnnzipie unerkennbaren .Ganz- geben kann. Die abstrakte Natur steht der konkreten der Landhen'der~eaiität<br />
herausaetrenntwird.~ielleichtistes "<br />
besser zu sagen,<br />
daß die Naturwissenschaft es gar nicht mit der Natur zu tun<br />
schaft zudem nicht nur auf der Ebene des Denkens gegenüber.<br />
Vielmehr zerstön die mooerne, wissenschaftsbest mmte~rooukhat<br />
sondern mit ,.gedanklichen isolaten", so wie das der britische t onswelse.oie tnd~strie.o.h.dierealis;erieabstradfe.phys'~a ische<br />
PflanzenÖkologe TANSLEY 1935 sagte, als er den Okosystembe- Natur. die Landschaft in der Realität (was eWas vollkommen andegriff<br />
einführte. Es sei. sagte er, „die ganze Methode der Wissenschaft,<br />
Systeme zum Zweck der Untersuchung gedanklich zu isores<br />
ist als eine im eigentlichen Sinne bkoiogische Zerstörung).<br />
lieren. so daß die von uns erzeugten Reihen von lsolaten die tat- Daß <strong>für</strong> den Städter die Natur aber abstrakte Natur ist darauf baut<br />
sächlichen Objekte unserer Studienwerden ...'Bl,und eben nichtso seine ganze Existenz a~f. Nicnt ndr in dem Sinn.daßer von der Inewaswiedie.,konkretenReaiobiekten.AuchundgeradeOkosysteme<br />
seien solche gedanklichen,von uns erzeugten Isolate.<br />
ddstr e materiell leDt.Sondern:.Ciadtluft macht fre'heißt j4oaßer<br />
nicht mehr in Natur und ..naturwüchsiae - Verhältnisse" einaebun- .<br />
denistsondern oaßer diese NatLr(~ndd eseVernaltnlsse)gewis-<br />
Möalicherweise kommen die meisten Widersprüche dadurch zu- semaßen als Material vor sich hat wora~s er oann nacn Maßgabe<br />
stande, daß die Okologie in diesem Sinne abstrakte Natur unter- seinerVernunft etwas besseres konstruiert. Die Landschaftvor der<br />
sucht, man von ihr aberverlangt- und teilweise sie auch von sich Stadt aber wird zum Inbegrill oer Sehns~cht nach dem (vermeintselbst<br />
- sie solle ganzheitlich vorgehen und ihr Gegenstand sei Iicn) ver orenen Paradies des ganzhe tlichen, unzerrissenen Ledie<br />
.,konkrete" Natur. (Daran ist, nebenbei. auch etwas Richtige$<br />
darauf gehe ich jetztaber nicht ein. mir ist jetzt die Differenz wichbens.<br />
tig.)<br />
Alles.wasdieStadtbewohnerseitdem mitderNaturinderstadtuntomahmen.<br />
geschah n dem Besrreben, mit diesem WidersprJch<br />
Die konkrete Natur ist <strong>für</strong> uns heute im wesentlichen die Natur der<br />
Landschaff Daraufbezogen ist der Begriff ganzheitlich durchaus<br />
angebracht (in einem bestimmten Sinne). Mit-Landschaft" meinen<br />
wir~immer das Ganze. das wir 2.6. von einem erhöhten Punkt aus<br />
sehen, nicht ~inzeldin~e oder Aspekte. Auch steht hier der Betrachter<br />
nicht im Qleichen Sinne einem Objekt gegenüber wie der<br />
Beobachter in dei~aturwissenschaft. ~esien~ussaaen sind ..ob-<br />
:ekt.v', dn. s e gelten beooachterJnaohängig. Ein Satz Lber o e Artenzahl<br />
einer Biozönose gilt Jnaohängig davon. wer die BeobachtLng<br />
macht. Eine Aussage Lber die .Stimm~ng' einer .andschah<br />
ist aber nicnt betrachter~naohangig; fur oen einen mag s e neirer<br />
sein. fjr den anderen tr~b. Und: D ese Stimm~na ist n cht e nfach<br />
eine Eigenschaitdes ~bjekls,der ~andschaft sondern ebenso ein<br />
Zustand des Betrachters. Die Landschaft ist Objekt und ist keines7!<br />
Und schließlich: Aussagen der Naturwissenschaft über abstrakte<br />
fenigzuwerden,vom Hereinholen der Natur in die Sraot als burgerlichen<br />
LandSchaftsDark bis zur Chartavon Athen. Man wollte dem<br />
mißlichen 2Lstand.oaß das Iänd icne, nat~rgebundene Leoen das<br />
ist, von dem man sicn d~rch das Stadtleben omanz pieren wo ite.<br />
und aenau damit die Landschaft zerstörte, nach der man sich als<br />
Städter sehnte, entkommen. indem man auf die eine oder andere<br />
Weise Natur in den Diensfspeziflsch städtischer. d.h. emanzipatorischerKuitur,d.h.von.Urbanität",steilte.Mankönnteaberauchsagen:<br />
Mittels der in die Stadt geholten Landschaften - Bildern, die<br />
auf dasursprünglichste, naturverbundenste Leben überhaupt, das<br />
~irtenlebe" in Ai'kadien, symbolisch verwiesen, aber nie Ernst damit<br />
machten - kompensieriendie Bürger den realen Verlust und<br />
das schlechte Gefühl, an ihm schuld zu sein, auf einer symbolischen<br />
EbeneJa]<br />
Natursind, wie mansagt wertlrei.DasWissen um dasgleichechemische<br />
Gesetz kann ich zur Herstellung eines Giftes ebenso verwenden<br />
wie zur Herstelluna einer ~rznei. Die Aussaae. eine bestimmte<br />
Baumart sei .lands~haftsuntypisch", enthält kniegen eine<br />
Handlungsanweisung und ist gewissermaßen etwas Moraiisches:<br />
DU sollstsolche Bäume hiernicht~flanzen?~Aussaaen über<br />
Natur als Landschaft "betreffen" immer den .ganzenu Menschen,<br />
Dem stand der Konservatismusder bodenständigen Heimatschützergegenüber.<br />
Für siealsdie radikalenvertreterdes Landschattsideais<br />
war .Stadtm nicht jenes Widersp~chliche, sondern der inbegriff<br />
alles Bösen: .Wurzellosigkeit: Dekadenz, <strong>Rat</strong>ionalismus,<br />
Atheismus, b\sphaltliteratentum", Kosmopolitismus. In der Literaden<br />
praktischen, ästhetischen. intellektuellen, Aussagen über abstrakte<br />
Natur nur den intellektuellen.<br />
5) Ganzheit kann nur 1.S.v. GestanGegenstand einer Wissenschafl sein,<br />
nicht vonTotalitär(P0PPER 1965).Vollständlg kann nur ein Modell beschrieben<br />
werden. nicht die Wirklichkeif die es abbildet<br />
Wichtig ist nun,festzuhalten: Diese„konkrete8 Natur, die Natur der 6) TANSLEY 1935, Zit nach der Übersetzung in SCHRAMM 1984<br />
~andsihalt, ist keineswegs die .wirklichea Natur, von der dann die 7) RITTER 1980<br />
Naturwissenschaft bestimmte Teile isolieren und untersuchen<br />
würde, so daß dann die Sätze der Wissenschaft immer "weniger<br />
wahr" wären als (alltagssprachliche) Sätze über die .konkrete Natur"(denn<br />
die Wissenschaft „übersieht"ja systematisch die jeweils<br />
ausgeblendeten Aspekte). Vieimehr ist die Natur der Landschaft<br />
ein EffeM der Tatsache, daß es die moderne Naturwissenschaft<br />
8) Gemeint Ist hiereine Aussage In einem .landschaffskundlichsn'Kontext.Naüirlichkannman,wieOberalleqilberLandschaftauchaufempirisch-analytische<br />
Weisesprechen (so wie man einen Textauch In objeMivierender<br />
Einstellung analysieren kann;damit ,,versteht'man aber<br />
den Autor und sein Anliegen" nicht, sondern man "erklär?).<br />
9) Vgl. PIEPMEIER 1980<br />
gibt. Für Menschen derZeiten,in denen essie noch nicht gab(Mit- 10) Vgl. EISEL 1982, HARD 1985
lngo Kowarik<br />
Das Besondere der städtischen Flora und Vegetation<br />
1 Einleitung 1956).Andersals in der Adventivfioristikwurden nun Ausbreitungs-<br />
Strategien einzelner Arten, Sukzessionsabläufe in Abhängigkeit<br />
Die Fraae - nach dem Besonderen städtischer Flora und Vegetation von Standortbedinaunaen - .. ebensowie die Bilduna neuer Pflanzenmark,en<br />
e nen Fortscnriit.unterste it sie aoch,daßin Staoten Anen gese schafton untorsuchr Es gng ;edocn nicnt um o e Ganzneit<br />
in mehr als zufal igen Mustern vordommen, hier Pflanzengese I- stadtischer Fora Lno Vegetation. Wie aie Aaventivforisik beschahenebensowieindersogenannlenlreienLands~~aha~fba~-<br />
schrankte sich auch die frone Nacnkriegsflorlstlk Jnd -vegetaen.Daßnieranheuteniemandmehrzweifeltisteine<br />
verg etCnSwei- tionskunde auf die selektive Analyse gerade besonders interesse<br />
lunge Entwicdl~ng, da über IangeZeitra~me Oie Beschah gung sant erscheinender Phänomene eben der Besiedldng der TrLmmit<br />
Ptlanzen im siaotischen UmfelO vom egend aJf Elnze phano- merf achen - der Rest der Stadt wdme ausgeblendet So Lbermene<br />
ausgerichtet war (vgi Abschn. 2). rascht nicht, oaß nach Wiederaufoau der meisten Städte das interesse<br />
an der Untersuchung der städtischen Pflanzenwelt weitge-<br />
Diegmße Anzahlderindenletzten beiden Jahrzehntenentstande- hend erlahmte.<br />
nen Arbeiten (SUKOPP et ai. 1980,1990, BORNKAMM et al. 1981,<br />
Bibliographien bei SUKOPP & WERNER 1982, SUCHARA 1985, DaßderemeuteAufschwungderStadtökologieindenGOerJahren<br />
IL'MINSKICH & KLOTZ 1986, BFANL 1986ff., NwHÄU~LOVA-NO- in Berlin (West) einsetzte, liegt an der Trennung der Stadt von au-<br />
VOTNA & NEUHÄUSL 1988, MUCINA 1990) erlaubt einige Verail- ßerstädtischen Untersuchunasqebieten bei aleichzeitiaem Fortgemeincrungen<br />
zur Cnarakter serung der staoilschen Fora Jnd oestand vleer ~r~mmerschu~~~cnen als den stddtischen Lnier-<br />
Vegetation (Abscnn.3 uno 4) S:e oezienen s cn niera~sscnließlich such~ngsoolekten der 50er Janrc (sc~OLZ 1956, 1960 DÜ-L &<br />
auf Farn- und Bl~tenpflanzen. WERNER 19551561 AJIF ächen.diein anderenStaotenlanaslbebaLt<br />
waren. konntein Ber in Oie ~ntwick ung der P oniervegetation<br />
Zwischen stddtischer und a~ßerstadt scnervegetation gibt es kei- bis ZJ ersten Vorwaiastaa en Lniersucni werden ( KO~~ER & SJne<br />
scharfe ra~m che Abgrenzung So werden lana- Lna forshirl- KOPP 1964. SUKOPP 1971. WEIGMANN ei a. 1981. KOWARIK<br />
schaftlich gepragie Biotope am Stadtrana sehr LnIers.cn edlicn in 1986. i99ob REBELE 1986): M I s JKOPPS ~tadtmodi von 1968<br />
stadt~ko~ogsche ~rbeten einbezogen.ZdrVereinheiil chJW wird una der Aroeit von ALNICK (1974) z ~r Zonier~ng oer Flora Ber ins<br />
vorgesch agen, den gesamten Bestand an Arien Lnd -eoensge- wurde oer Wea ZL~ f äcnendeckenoen Bearbe tuna - der stadtmeinschaften<br />
innerhalb der VerWaltUngSgrenZen einer Stadt zur schen ~flanzenwelt eingeschlagen.<br />
städtischen Flora und Vegetation zu rechnen. Weitere Differenzierungen<br />
nach Herkunft bzw. Entstehung städtischervegetationsty- Umfassende Floren- und Veaetationsanalvsen lieaen heute <strong>für</strong><br />
pen (Abscnn. 4.2) s'na nilfreich. um spe7fisch siadtiscne Veget-3 vle e miitele~ropäische ~taato vor, wobei
IOD ' ' ' ' ' ""' _I<br />
10 I00 looa<br />
Flache (km')<br />
j<br />
E 100<br />
10 100 ,000 Zorn<br />
Elnwhnenahl (In lWO Einwohner)<br />
:;&I<br />
1000 ,000 aooo .D00 8000<br />
Einwohnerdichte (E1nwohner/km1)<br />
Abb.2:ZunahmederGefäßpflanrenarten mit der Fläche, Einwohnerzahl und Einwohnerdichtevon Städten (aus BRANDES&ZACHARIAS 1990, dortauch die<br />
genauen Daten)<br />
Brachflachen auf Bahn- und ndusiriegelanden (AOhiARIi< 1986, fl~ß fordert. starker 01s sehr starner menschiicner Einfl~ß oagegen<br />
HAMANh8KOS~OWSKI 1988.DETTMAR1989,REBE-E 1989) In reo~ziert den ArtenreichtJm Dabei treten die me sten e nneimi-<br />
Berlinsind ReaensammelbeckenreichanVorkommenseltenerAr- schen Arten auf mäßig gestörten Standorten auf, wogegen maxiten(~0~~~~61982).~ervom~ussterben<br />
bedrohteFarnBotrychi- male Artenzahlen nichteinheimischer Arten (~rchäiphyten und<br />
um matricariifolium wächst am Rand einer Waldstraße (MEYER Neophyten) auf stark von menschlichen Einflüssen betroffenen<br />
19661sowieaufeinerseitetwa80Jahrenextensivbewirtschafteten Standorten erreichtwerden (Abb. 3). Dementsprechend nimmt die<br />
Wlesk im Botanischen Garten (GRAF & ROHNER 1984)<br />
Bede~tung einne mischer Arien auf oem Stadt-Lano-Grao enten<br />
vonlnnennacna~ßenz~ dievonnichteinneimischenArten( nsbe-<br />
Neophyten, die sich in verschiedenen Städten stark ausgebreitet sondere Neophyten) dagegen ab.<br />
haben, sind: Atriplex oblongifolia, Acer negundo, Bidens frondosa,<br />
Clematis vitalba. . Diolotaxis . muralis. EDilobium ciiiatum. Galinsoaa<br />
ciliata, Impatiens parviflora, Prunus serotina, Reynoutria japonica,<br />
Robinia pseudoacacia, Rumex thyrsiflonis, Sisymbrium loeseiii,<br />
Solidaoo canadensis lKLOTZ 1984. KUTSCHKAü 1982. SUDNIK-<br />
WOJC~KOWSKA ~~~~,GUTTE 1990).~repiscapillaris und Plantago<br />
major gehören zu den wenigen Archäophyten, deren Vorkommen<br />
durch die Anlage von Rasenflächen gefördert wurde.<br />
In Tab. 2 sind Angaben <strong>für</strong> die Stadtzonen von Berlin (West) Veraleichswerten<br />
aus brandenburaischen Lokaifloren. d. h. aus der<br />
weiteren, überwiegend ländlichin Umgebung Berlins gegenübergestellt<br />
Neben dem Artenreichtum des Stadtgebietes lassen die<br />
Werte den Stadt-Land-Gradienten deutlich erkennen: Die höchsten<br />
Anteile an einheimischen Arten werden im Spreewaldgebiet<br />
mit etwa 80% erreicht. Die Vergieichswerte <strong>für</strong> das stärker industrialisierte<br />
Soremberaer Gebiet lieoen mit 75% deutlich näher an<br />
den Wertenfihden Bilinerstadtraidbereich. Von hler, der Zone4,<br />
3.3 Artenreichturn von Siädten<br />
Scnon fnih wurde festgestellt aaß Staate n cht armer, sondern artenreicheralsFlacheng<br />
eicher Große n ihrem Jm and s na, wobei<br />
ein deutlicher S ~r~na oei Stadten m tmehr als50 000 E nwohnern<br />
oestehi (HAEJP-E~I~~~). in K cinstadten wachsen zwiscnen 530<br />
unb 560Anen.in kleineren GroRstidten we Wo Isburg.Osnaoruc&<br />
ooer Goningen m scnen 650 Jnd 730, in Großslaoten m t Joere -<br />
ner Vierte m ilton E nwohnern 900-1000 Arten ~ nd in M iI onenstädtenscnließiich<br />
bis 1400Arten (BRANDES&ZACdARIAS 1990.<br />
KLOTZ 1990. PYSEK 1989a. vai. Aoo. 21. M t zunenmender F acne.<br />
~inwohnerzihl und -dichtesteigen also die Artenzahlen.<br />
Innerhalb der Siedlunaen " ist der Artenreichtum in der Reaei - im<br />
Zentrum am niedrigsten. in den Randbereichen am höchsten. In<br />
der Warschauer Innenstadt wurden 178. am Stadtrand dagegen<br />
305Artan ~ beieiner ~~ ~ Rasterkartierunofestaestellt1~~~~1~-WOJCI-<br />
KOWSKA 1987a,b). In Berlin hat KUNICK~~S~~)~~~~~~IIS die niedrigsten<br />
Artenzahlen im Zentrum, die höchsten dagegen im Randbire~ch<br />
der nnenstadtnachgew esen (vgl Tab 2) ~hnlicne~crte -<br />
l~ngen bestehen a ~ch n kleineren Stäoten (z B SaarioJis. Bramscnueig<br />
MAAS 1983, BECHER & BRANDES 1985).<br />
Der Artenreichtum der Städte kann auf die Heterogenität des Le-<br />
bensraumes Stadt zurückgeführt werden (SUKOPP 1981a). Der<br />
Flickenteppich städtischer Flächennutzungen bietet mit Unter-<br />
schiedlich stark in Vergangenheit und Gegenwart genutzten<br />
Standorten zahlreiche Nischen <strong>für</strong> Arten verschiedener Herkunft<br />
und Einwanderungszeit Geringer bis mäßiger menschlicher Ein-<br />
Abb. 3: Maximaler Artenreichtum einheimischer Arten auf wenig bis mäßig<br />
gesionen Standanen, n cnie nheim scher AnentArcnnophylon, heoenylen)<br />
a~l slarier geeönon Slandonen (Anzani oer n oer Vegeial on der rlemeio-<br />
bosiJen 1 h $9 n Ber tr tWesl)varkommenden Farn- Lna B dlenof anzen.<br />
a s nienstiat lrsnscn tcnen Einf dsses sle gl von I bis 9. aLs XObVAR X<br />
19881
2<br />
3<br />
4<br />
zone l(lnncn)<br />
Zancl<br />
Zone3<br />
3 8 0 ~ '<br />
4241hi<br />
4is/ha<br />
so2<br />
53.1<br />
56.6<br />
wächst (KOWARiK 1983b, GUTTE et ai. 1987), im nördlichen<br />
Deutschland fast ausschließlich in Städten vor. In Berlin liegt sein<br />
Verbreitungsschwerpunkt in den überwärmten Teilen der Stadt<br />
(Karte bei KOWARIK & BÖCKER 1984). Die Mäusegerste (Hordeum<br />
murinum, Abb. 4) ist eine in weiten Teilen Europastypische<br />
Stadtart, die auf das Vorhandensein offener Standorte angewiesen<br />
5 ~ o 0 ~ 4<br />
( A ~ ~ ~ I 157.'km1 71.5 ist (KUNICK 1981).<br />
In Staoten m I geschlossenen, eng oebauten Staalkernen konnen<br />
andere Veneiiungsm~sier entstehen So SI d e --oecker Innenstadt<br />
eher durch schattentolerante einheimische Arten mit hohen<br />
AnsprLchen an hahrstoffe Lno FoJcntigne I genennzechnet (oh-<br />
Tab 2 Ver~lei~hooiAnenzsnlensowiederAnie eind genei, ) ~nonemero- mals Wa1darien.z B. C rcaea uiei ana, Ran~nc~l-sf carla,AnemocnoreiAnentArcnaophyten(A)<br />
hoopnylen~h) nlanol chenGeo elenBran. ne nemorosa),wogegenwärme- und lichtiiebende Arten indenjün-<br />
OenOLrgS dnd in 80. n (Wosi. 0 .o el IAUHAGEN 8 S,i«)PP (1982An- geren Bebauungsgebieten am Stadtrand hervortreten (AEY<br />
gaoen zd NeoPhylen erqinz!). 2-5: L N CK (10741.6-10
Abb. 4: Beispiele <strong>für</strong> Arten mit VerbreitungsschwerpunM im Stadtrandbereich (Primuia elatior) sowie lm lnnenstadtbereich (Hordeum murinum) von MOnster<br />
(aus WlTlG et al. 1985)<br />
- -<br />
GER 1986). iieaen außerhalb des ursDrünaiichen VerbreifunasscnwerpLnkies<br />
in gannerischen Anlagen Losels Rauke (Sisymorienarrhino-Chenooodietum<br />
botrvos in verschiedenen Ausbiidun-<br />
~ ~<br />
gen entstanden (SUKOPP 1971 j.<br />
um oeseii) .st als Pionior auf offenen Stadlboorn eoenso erfoigreich<br />
wie als Lückenbesiedler in Maaerrasen. Der Überaana - - der<br />
Robin e (Rob ntapseudoacacia) - zLerst Pardbaum ,nd neLtee -<br />
Die ÜbersichtinTab.3(übernächsteSeite)veranschauliChtdie Bedeutung<br />
nichteinheimischer Arten (Archäophyten, Neopyhten) <strong>für</strong><br />
ne der wicniigsten Vorwa oarten in Stadten mit subkontinentalen städtische Vegetationstypen. in 22von 54 pfianzensozioiogischen<br />
6 maeinflussen lKOhLER8 SLXOPP 19641 -auf Wadstandorte Verbänden der Berliner Vegetation liegt ihr Anteil über 2O%, in 13<br />
w~rdc durch forstliche AnpflanzJngen gefordert Ei11 annl ches Verbänden sogar über 30%. Nur vier Verbände sind völlig, Weitere<br />
Verbreii~ngsb d bei Manon a aqiilfol~~m ist jedocn ausschltoß cn fünf nahezu frei von nichteinheimischen Arten. in der Feuchtgeauf<br />
die~usbreitunader~rtaus~ärtenund~rünaniaaenzurückzu- bietsvegetation dominieren Einheimische (Ausnahme: Standorte<br />
fuhren FLI den &ergang von Garten- aLi ~aldsiinoorie neute mithohernatüriicher Dynamik,z.B.Nanocyperion,Agropyro-Rumi-<br />
VeroreitJnqsschwerpJnd des K einb LI gen SpringdraLis (Irnpatiens<br />
oawiioral. benötiate die An etwa~ein halbes Jahrhundert<br />
Clon. Bidention, Chenopodion rubri; vgi. auch FISCHER 1988).<br />
(TREPL 1984) ~ ne~~s~ahrnemit gegen.a~f ger~usbre ILngsoe- Wenigstens .ede fGnHe Art isi n der h chi-Waldvegetation adßer-<br />
WegJng ist Oie Spätbl-henoe Tradbendirscne ( Pr~n~s serotina),<br />
diesichvonAnplianz~ngen'nBeriinaJcnaufantnropogenest~oi -<br />
nalo der Feuchtgeb eie (ml A~snanme oer Si bergrasrasen) entweoer<br />
ein ArchAo- oder ein Neophyt Mt 50-6090 Anteil am Gesche<br />
Stanoone ausbreitet uno zß. n Robinenbeslande a ~f Bann- samtartenoestano sind Oie melsten nicnieinneimischen Anen in<br />
anlagen einwanoert (KOWARIK 19900). aer Segetalvegeiation sowie oer P On ervegetat On r~deraler<br />
Standorte vertreten. in Hack- und Halmfruchtäckern übewiegen<br />
mit Archäophyten die traditionellen Begieitarten des Ackerbaus.<br />
Viele der Segetalarten fallen auf typischen Stadtstandorten aus,<br />
4 Charakteristika der Vegetation von Städten wogegen der Anteil verwiideeer Zier- und Nutzpfianzen hier besonders<br />
hoch ist' in der Pioniervegetation des Sisymbrion ist fast<br />
jede dritte Artein Neophyt. im Zuge der Entwicklung von kurziebi-<br />
4.1 Bedeutung fremdländischer Arien <strong>für</strong> die städtische gen zu ausdauernden Vegetationseinheiten sinken die Anteile<br />
Vegetation nichteinheimischer Arten von 58.9% im Sisyrnbrion, auf 44.4% im<br />
Dauco-Meiiiotion und weiter auf 37.6% im Arction bzw. 32.3% im<br />
Die groRe Anzahl an Arcnaophyien Ln0 heopnyten a s Cnaradteri- Convo v~loagropynon Der mit 278% recht hohe Neopnyten-Anstidurn<br />
der staatischen Pflanzenwelt hai oe~tlichen E nf uß aLf cie tei. in Robinien-Besianoen Lnierstreicnt d e BedeJtJng n chte n-<br />
Zusammensetzuna der Veaetation. Bereits vorhandene. 'alte' heimischer Arten auch in reiferen städtischen Veaetationsstadien<br />
~fianzen~eseiisch%ften werden durch die Einwanderungen von (KOWARIK 1988).<br />
Neophyten verandert (2.6 Kiefern-Eichenwaldgeseiischatien<br />
durch die Ausbreituna der nordamerikanischen Spätblühenden<br />
~ra-benkirscne (XOWÄR K & SUKOPP 1986, STARFlhGER 1990).<br />
Das Besondere städtischer Veaetation wird auch durch die<br />
~ ~~<br />
Schwier gke ten untersinchen, skdtiscne Vegetationseinneiten<br />
ne~eNeophyien-Gese.ischatienenistehena~f staoi~sclenSianaorten.<br />
die durch ~ Storuna ~ veaetationsfrei " aeworden " sind: in Leiozia . -<br />
biloeten s ch dm d e Janrnundemenoe AiriplicetJm n tentis und<br />
nach dem traditione en pflanzensozioogiscnen System anzusorechen.<br />
-- - Damitzunehmendem ~ ~<br />
menschlichen~infiußseitenesowie<br />
stenbke e;nhe m scne Anen mit enger AmplitJde zunehmend<br />
DescJra no-Atr'p, CetLrn oblong 10 ae nach 1918 Slsymbriet~rn ourch 'A. erweitsanen' erSe121 werden (XOWARIK 1990aJ. entsteoeselii,<br />
nach 1950 Cnenopodiet~m str ct' Jnd a ~ e f nem ML Derg hen. näufig als Ergeonis eines Apophyl8sierungsprozesses (KOnach<br />
1960Anemisato~rnefortiana-un0,nach 1970 6ocniascopa- PECKY 1984, 1985). Fragment- Ln0 R~mpfgesel scnahen<br />
ria-Gesellschaion (GUTE 19831 . Alstyp .. scne Pioniergeseilschafi<br />
offener ~rümmerschuttstandorte ist nach 1945 in Berk das Cha-<br />
(DIERSCHKE 19801. Sie sind weniaer durcn Aennanen als ourch<br />
die unterschiedliche Dominanz weitverbreiteter Arten gekenn-<br />
37
% %<br />
P M<br />
&In: U41 Pospalu.t#< (n: 268)<br />
%<br />
M<br />
P 40 10<br />
nvpancum psnoiatum 1": 37,)<br />
Abb. 5: Einwanderung einheimischer Arten (Apophyten) von wenig auf stärker gestörte Standorte in Berlin (West) (aus KOWARIK 1991al<br />
Abb. 6: Ausbreitung nichteinheimischer Arten (Neopyhten) von gestörten auf weniger gestörte Standorte in Beilin (West) (aus KOWARIK 1991 a)<br />
38
Vegetationstypen<br />
(Pf lanzensoziologische<br />
Verbände)<br />
n<br />
"s<br />
Heimische Einwanderer (X)<br />
Arten (X)<br />
Alteinwanderer Neueinwanderer<br />
Segetal- und Ruderalvegetation<br />
1 Aphanion<br />
2 Panico-Setarion<br />
3 Sisymbrion<br />
4 Fumario-Euphorbion<br />
5 Spergulo-Oxal idion<br />
6 Arnoseridion<br />
7 Oauco-Melilotion<br />
8 Polygonion avicularis<br />
9 Arction<br />
10 Robinia pseudoacacia-Bestande<br />
11 Convolvulo-Agropyrion<br />
Vegetation trockenen Graslandes<br />
und der Wiesen<br />
96<br />
111<br />
271<br />
178<br />
23<br />
15<br />
79<br />
316<br />
223<br />
46<br />
235<br />
17,l<br />
10.9<br />
13.5<br />
15.0<br />
16,O<br />
14,6<br />
18,3<br />
9 8<br />
13.7<br />
15.1<br />
11 .O<br />
40.2<br />
40.8<br />
41,l<br />
44.1<br />
45.4<br />
45,4<br />
55,6<br />
59,7<br />
62.4<br />
67.4<br />
67.7<br />
53,9<br />
42,6<br />
27.2<br />
29.0<br />
37,2<br />
47,4<br />
19,6<br />
29,3<br />
16,l<br />
4,8<br />
14,s<br />
5.9<br />
16.6<br />
31.8<br />
26.9<br />
17.4<br />
7,l<br />
24.8<br />
11.1<br />
21.4<br />
27,8<br />
17.7<br />
12 ~lysso-~edion<br />
13 Arrhenatherion eliatoris * 1<br />
14 Armerion elongatae<br />
15 Koelerion glaucae<br />
16 Corynephorion canescentis<br />
17 Molinion<br />
18 Calthion<br />
19 Filipendulion<br />
Strauch- und Waldvegetation ** )<br />
Geo-Alliarion<br />
Rubo-Salicion<br />
Crataego-Prunion<br />
Aegopodion podagrariae<br />
Epilobion angustifolii<br />
Fagion sylvatici<br />
Salicion albae<br />
Alno-Padion<br />
Carpinion betuli<br />
Frangulo-Salicion<br />
Vaccinio- Piceion<br />
Trifolion medii<br />
puercion robori-petraeae<br />
Alnion glutinosae<br />
Vegetation der Feuchtgebiete<br />
und Gewässer<br />
Chenopodion rubri<br />
Convolvulion sepium<br />
Bidention<br />
Agropyro-Rumicion<br />
Nanocyperion<br />
Oenanthion aauaticae<br />
Phraamition<br />
92<br />
345<br />
178<br />
9<br />
53<br />
27<br />
120<br />
36<br />
10,1<br />
19.6<br />
16,s<br />
14.8<br />
7.5<br />
24.2<br />
22.4<br />
18.1<br />
61.9<br />
74.8<br />
75.0<br />
78,l<br />
84.9<br />
96.3<br />
96.5<br />
97,8<br />
Glycerion f luitantis<br />
Hydrocharition<br />
Nvm~haeion<br />
~em'nion minoris<br />
Caricion canescenti-fuscae<br />
Littnrel - - - - - . - - - l inn - - . .<br />
Sphagno-Urticularion<br />
Rhynchosporion albae<br />
Eriophorion gracilis<br />
I I<br />
*) inkl. Park-[Zierrasen.<br />
**) inkl. Waldrandvegetation.<br />
Tab 3 Piasenz etnneimlscnerLno ntchteinnc m ScherAnen (Aichaopnyen Naophy1en)indei Bor1 nerVegeialion(pPan2ensoziolog sche Veioandenach SU-<br />
KOPP 1979 aus KOWARIK 1988) (durchscnnitll cher Prozenlanle I n Vegeiaitonsa~fnahmen der pRanzensoz olog scnen Vemänoe. n - Anzan oer Vegsla.<br />
1 OnSaLfnSnmen. n, = OLrCnSCpn 1:. CPB Anenzahl)
RODESHEIMER PLATZ - Lehm - Zeilen - und Randbebauung<br />
rortion stoionifero. Cardmmine hirsuto- PDlyg~netum Urtico - Ullisa -<br />
muiini cclurn Hin*<br />
T~iime~schutt + Gerchiebenergel<br />
Pararendzina Hortisol-Parabraunerde Kalkregorol Pararendzina<br />
Ilortlsol-<br />
Parabraunerde<br />
0 50 100 m<br />
SCHÖNEBERG - Birken-Bahnbrache<br />
Habizidvcgetath Smbucrturn Ailanthus allissima-<br />
W der Gleise<br />
Schdler tibar Sand Sand Schot1.r Grus<br />
Regosol Kalk-<br />
Regasol<br />
Locker-<br />
Syrosem<br />
Kalk-<br />
Regosol<br />
~ o c k e ~ - ~ ~ ~ ~ ~ ~<br />
Kalk- Loker-<br />
Regosol SYrorem<br />
~<br />
Paiabraunerde<br />
0 50<br />
100 m<br />
Aob 7 Schnindurcne:n Be< iner Beba~.~g~gco~o~[W !rne,s3ari,R~oeshe mer Pla12)unde neweniggenLUieBahran ageiSchonebeig ,F ascnennals'l rn I<br />
spez fsch sl~di~cher Vegeldlioii (als BOC
Naiur der ersten Art - Vegeiaiion der ursprüngiichen Naturlandschafi:<br />
DassindvornehmlichWälderundFeuchtgebieteamStadtrand,die<br />
durch .-. Stadteinflüsse - - meistens ~ ~~ ~ stärker als in ländlichen Gebieten<br />
verandwrt sind Grundwasserabsenkungen sowie die Euir0ph.erung<br />
durcn Luftverunrein gungen und Erholungsakliv taten bewirken<br />
den Ruckgang empf nd icher Anen, die a ~ nanrstoffarme<br />
f<br />
Stanoorte angewiesen sind. Dagegen breiten sich Anen m t rLderalennrategienauch<br />
in W.4 deraus.StadtnaneWäJders'nd recner<br />
an nicnteinheimischen Anen als stadtfeme (F SCHER 1975, AS-<br />
MJS 1981. TREPL 1982. MORAN 1984).<br />
E nanschaLl chesBeispie. bietetaas K einolutigcSpring6raut(lmpatienspawlflora),dasvonGanenzunacnstin<br />
siaotnaheunddann<br />
a~ch n entferntere Wd der eindrang (TREPL 1984) In einem Berlner<br />
Stadtwald oreitete es sich in 30 ~ahren von drei aLf 75 Uno damit<br />
a ~f 50%der Jntersuch~ngsp~nde aus(SE DANG 1990) Auch<br />
diestarke.oftdurch Straßenbaumanpflanzungen unterstützte Ausbrelllrng<br />
von Berg- ~ nd Spitzanorn ist ein oeutliches Zechen fdr<br />
die Ruderalisierung staoi scher Walder (FISCdER 1975, SACHSE<br />
AuffäliigstesVeränderungszeichwn'ursprünglicher'Naturist- neben<br />
dem Artenrückaana in Mooren innerhalb von Stadtqebieten<br />
(SVKOPP 1959160 j- ier drastische ~öhrichtrückgan~ An der<br />
Berliner Havel sind in 20 Jahren 68%des Bestandesdurch Wasserverunreinigungen<br />
und mechanische Einwirkungen zurückgedrängt<br />
worden (SUKOPP & MARKSTEIN 1989).<br />
Natur ~ ~ der ~~ zweiten Art - landwirtschafiI1che Kuliuriandschafi:<br />
Dabeinandertess:cnum Wiesen,We'den ~ nd AckeramSlaotrand,<br />
aber a~ch Hecken. rleden, Triften, Trockenrasen sow e rlonlwege<br />
in Lößlendschaften und R~deralvegwmtion in erhaltenen Dorfkernen.<br />
Nicht anders als im Iänd ichen Raum wird in der Stadt die Veoetations-<br />
und Artenvielfalt landwirtschaftlich genutzter Flächen<br />
Surch Meliorierungsmaßnahmen stark vermindert (2.6. BOCKER<br />
1978). Durch Siedlungserweiterungen sind Grünland- und Ackerflächen<br />
innerhalbvon Stadtgebieten oftmals akut in ihrem Bestand<br />
bedroht.Der MainzerSand istein Beispiel <strong>für</strong> einTrockenrasengebiet<br />
am Stadtrand, dessen Vegetation durch Eutrophierung. aber<br />
auch durch das Eindrinoen ausbreitunosstarker nichtelnheimischer<br />
Gehölze ist (KORNECK & PRETSCHER 1984,<br />
BiTZ 1987).<br />
Die Verstadterung' dörflicher Pflanzengesei scnaften. Oe auch im<br />
Iändlicnen RaLm voranschre'tet und oft m t sinkender Entfernung<br />
zu arößeren Städten korreliert ist (DECHENT 1988). eriolot innerhalb<br />
der Städte besonders schneli. ~uderal~esellschaften, die an<br />
döriiiche Bewirtschaftunqsformen gebunden sind, gleichen sich<br />
städtischen ~ ~ ~~~ an (PYSEK &PYSEK 1990) oder wardendurch s~wzifisch<br />
städtische ersetzt (2.6. Rückgang des Urtico-Malvetum in<br />
PraQ, KOPECKY 1986). Obwohl einige Pionier- und Hochstaudenge&l<br />
schaften nicht auf Städte oescir.4nklsino. hebensies chvon<br />
Iänd ichen gleichen Typs ourch unterschied iche Artenzusammenserzung<br />
ab (PYSEK & WSEK 1990 am Besp'el bohmiscnor Siedlungen).<br />
Schadstoffioleranz kann neben geegneten PopLlations-<br />
Strategien einen wichtigen Konkurrenzvorteil in Städten beoeuten<br />
(z.0. fJr die rianadischen GoldrJte, So idaqo canadensis, MEYER<br />
1986. CORNELIUS 1987t1.). Die ~erarmungder Ruderalvegeiation<br />
aui einem Gradienten von ehemaligen Doriern in oer Ber, ner Innenstadt<br />
bis zu Dorfem im Umland nat
Werden Zierrasen betreten, belagert und bespielt. wandeinsie sich<br />
relativ schnell in Trirtrasen um i:e en~spre~hen in inrer Artenzu-<br />
Was an weiterer Naturentwickiuna auf anthmooaenen Standorten -- -- -<br />
im derz von ~erdichtungs~ebielei mög1;ch ist. wtrd in de nerandesammensetzung<br />
zwar n cht garinensch-iechn scnen hormen, er- renm tte e~ropaischenSiaat oesser als n Ber indeLtlich. Hiers nd<br />
iauben iedoch eine aktive Nutzuno der Rasenvegetation. Deren<br />
raum iche Ddferenzierung zeigt die Nutzungs ntins tat dcr Flawegen<br />
der politischen Situation der Nachkrieoszeit ~ * zahlreiche -- - - ~ - ~- ~<br />
~r~mmerschunilachen .m Westteil 0er Stadt nichi wieder Deoaui<br />
chenan(Be spiele oe HARD 1982.1983a.KOWAR K&.lRXU 1988, worden. DJrch Oie Enschrank~ng aos Eisenbannverdehrs felen<br />
JlRKU&AOWAR K 1988iunalaßisicha~cha slnoikaiorfurdieae- Bahnanlagen in aer Großenordning des größren zentralen Parks<br />
se lschah icne Bewertung der Flhchon nutzon, W o HARD (198io) (Tiergarten, 212 hal brach Die hier in vier Jahrzehnten entstanoean<br />
Abnangigkeiien zwischen Booenprels und Rasenvegeialion n nen Vegetai.onsmosaike aLs Pon:ergesellschalten. rbaeralen<br />
Osnabnick gezeigt hat.<br />
Trocdonrasen. Hochslauden Lnd großna~h g enfwodelienGeho z-<br />
gese Ischalren (Aob 7 Jnten) oiloen e nen speztf scn staotischen<br />
Natur der vierien Art - speziiisch urban-Industrielle Natur:<br />
Lanoschatisdomplex Sein Charader stik~m besteht in nohen Anteilen<br />
n chle nheimischer Arten, Oie Jnter aen besonoeren Bed n-<br />
Damit ist spontane. d.h. n cht gepf anzte oder angesare Vegetation<br />
an anthropogenen Standorten im Sie0 Jngsgebiet geme nt Zwe<br />
gungen oer siadtischen Lmwelt teilweise vo 119 neLe Lebensgemeinschatten<br />
m 1 e nheimiscnen Arton uebildet naben ' ,bersicni<br />
Schnitte durch ein Berliner Bebauunasaebietund eine innerstädti- in KOWARIK 1991b). Wohin sich ~obinien-, ~eichseikinchen-,<br />
Scne Bahnbrache veranscha~lichen-die Spannbreite slädtiscner Götterbaum- und Pappelgehölze im Laufe der Sukzession entwik-<br />
RLderalvegetaIion (Abb. 7, weitere Beispiele n BOCKER & SU-<br />
KOPP 1987, BRANDEetai. 1990): Einjährige Pioniergeseilschahen<br />
besieaoin gesiöne Standone in Ganen ebenso W e Herbiz:dstreifen<br />
entlang betriebener G eisanlagen. Großfläch pe rJaerale Trokkenrasen,<br />
~ochstauden~esellschäften und ~orwaidstadien haben<br />
kein werden, ist offen.<br />
sich dagegen auf brachgefallenen Industrie- und Bahnflächen entwickeln<br />
können.<br />
5 Zusammenfassung und Schlußfolgerungen<br />
A~fschU1tung. Versieglung und oftmals jahrh~noertelange E~trophierdng<br />
und Alkal sierung von S'ea ungsoöaen (BOCXER 1985.<br />
ALAiLY et al. 1988, GRENZIJS 1987, AEY 1990a. b) oewirken im<br />
Verein mit Gnndwasserabsend~ngen (SbXOPP 1981 b) rrevers -<br />
ble Standoriveränoerungen in Städten. Eiotope entstehen. die in<br />
der ursorünolichen ~aturlandschaft wie in dir landwirtschaftlich<br />
geprägten ~ilturlandschaft ohne Entsprechung sind. Bebauungsgebiete,<br />
Industrie- und Verkehrsaniaqen verfügen über ein neues.<br />
ein elaenes Naturootential. Ihre ootintielle natürliche Veoetation "<br />
weicht de~tlicn von oer ursprunglichen hatur andscnaft aD (NEU-<br />
H#USL 1984, KOWARIK 1987, JANSSEh 1988)<br />
5.1 Flora<br />
. ~-~ -<br />
Veränderunaen städtischer Floren mit deutlichen Unterschieden<br />
zum ~rtenbestand ländlicher Gebiete werden durch das ~usarimenspiel<br />
dreier Faktorengruppen verursacht:<br />
- Veränderung der landwirtschaftlich geprägten Kuituriand-<br />
Schaft durch direkte menschliche Eingriffe;<br />
- Veränderung der Lebensbedingungen <strong>für</strong> Pflanzen durch an-<br />
thropogene Umwandlungen von Böden und Klima (Schaffung<br />
spezifisch städtischer Standorte);<br />
Auch Innenstädte sind potentielle Waidstandorte. Jedoch beschränken<br />
vielerorts häufig wechselnde Fiächennutzungen und - Einführung, Anbau sowie Einschieppung nichteinheimischer<br />
der hohe ~ersieg.ungsgraddor~radizenirendie~ai~rentwicki~n~ Arten.<br />
aJf krautige RLderavegetation (Polygonion Sisymbri~m, Salsolion,<br />
Dauco-Meiilotion, Convoivulo-Agrowrion, Arctlon). Spontane Städte sind oft artenreicher als ihr Umland. Die Heteroaenität des<br />
Gehölzvegetation 6ommtinvielen stidiin nursehr kle nf achig,et- stadtiscnen Lebensraumes oieiet zanlreicne Nschen f¿rArten m t<br />
wa in Baulücden und an Bahn- Jnd Kana boscn~ngen vor Dabe unterschied cnsien AnsprLchen. Für Staotf oren kennzeicnnend<br />
hoot sich d'e städtischeGeholzveueia:lonIilborolicke be KUNICK ist ein hoher Anteil an nichteinheimischen Arten. Die Grad der an-<br />
1985.1990a, D ESIhG 8 GODDE 7989) oe~ii ch von oer landlichen thropogenen Veränderung der Stadtfloren nimmt auf einem Stadtao.Fremdlana<br />
scheStra~cner uno Ba~me. trad 1ione.lalsStraßen- Land-Gradienten von außen nach innen zu. Von den Veränderunoder<br />
Ziei%äume in Grünanlaqen ~e~flanzt. besiedeln offene gen sind verschiedene Artengruppen unterschiedlich stark betrof-<br />
Standone. d e vielerans ourch ~riegszerstorun~en entstanden fen:<br />
Slnd,SOHte llneare Biotopeentiang von Verkehrswegen Spezlf scn<br />
städtische Gehölzaesellschaften werden in klimatisch beaünstio- .. "<br />
ten Gegenden (~hein~ano. Sudwestae~isch and) vom Scnmetter-<br />
I ngsstrauch (Budo e]a davidii, KREh 1952. SCrlMlTZ 1991), in<br />
Nordwest-Deutschland von Garten-Brombeeren 1Rubus armenia-<br />
- Rückaana eines arößeren Teils der einheimischen und archäophykchen<br />
~ nen (insbesondere von Arten mit enger bko~ogischer<br />
Amp lade. m t Bindung an nanrstofiarme Stanoorte oder<br />
an traditionelle landwirtschaftliche Nutzungsformen);<br />
CUS, W TTlG & GODDE 1985). in StAdten mit kont;nenta getöntem<br />
KltmavomGötterba~m (A lanthusaltissima.>«)WARIK& BOCKER<br />
1984. GUTE et al. 19871 und -weitverbreitet- von Robinien IRobiniapseudoacacia,<br />
KOHLER & SUKOPP 1984, KLAUCK 1986)<br />
- Ausbreltungeines kieinerenTeiiesder einheimischen Artenais<br />
Apophyten auf neue Standorte (insbesondere von Arten mit<br />
breiter ökologischer Amplitude);<br />
aufgebaut (gelegentlich bestandsbiidend: Svringa .. vulqans, . Lvci- - Ausbreitung nichteinheimischer Arten (Neophyten, insbesonumbarbarum,<br />
~ippophae rhamnoides).<br />
dere auf gestörte Standorten, aber auch in stadtnahe Wälder).<br />
FlächenmaRiq von größerer Bedeutung sind Ahorn-Stadtwälder<br />
aus Berg- ~ nSpitzähorn d (Acer pse~aöpiatan.s. A plaiano des).<br />
die s;ch Oftma s von Anpf anzungen an Straßen Ln0 n Grünanlagen<br />
ausbreiten. Beide, in amßen Teilen MitteieuroDas einheimi-<br />
5.2 Vegetation<br />
icne Baumarten erweitern dabe inre soziologische Amplit,de Mitforst- und landwirtschaftlich geprägten Biotopen schließen vie-<br />
(SAChSE 1989) dnd bilden neLartige Vegetai onstypen. Oie PAS- ie Städte - insbesondere In ihren Randbereichen -Vegetations-<br />
SARGE 119901 zu einem neuen Unrerverbana des Acerion zusnmmongefaßt<br />
iai. Veroindenaos E ement zwischen slhdtischer dnd<br />
Iänol CherGeholzvegetat onsind Pioniergeno zem t oenoinhe m -<br />
tvDen ländlicher Biotooein ihre Verwaltunasarenzen " " ein. Auf soezif;Sch<br />
städtischen .Standorten innerhalb der ~iedlungsberiiche<br />
weichen dagegen die Bedingungen <strong>für</strong> die Herausbildung von Leschen<br />
Arten ~and-Birke f~etulaoendulaiund Sal-WeidelSaiixca- bensgemeiisihaften aus Pfianzin starkvon denen des Umlandes<br />
prea).<br />
ab:<br />
42
fug-ng slehenoen Arten oei E nneimischen Lno Archaopnyten<br />
stark eingeschrana bei Neopnyien erheo ch erweiten<br />
- AJ~ veranderten ~ n neJ d geschaflenen Standorten oesienen<br />
neLan ge Konk~rrenz- ~ nAusoreit~nqsbeding~ngen d<br />
- Durch Anlage von Gehöizpflanzungen, Rasenansaaten etc.<br />
werden von der üblichen Sukzession abweichende initiaistadien<br />
etabliert.<br />
Die In Stadtgeb eten vorkommenden Vegetationsdomplexe konnen<br />
nach ihrer HerkunH Jno Entslehdnqsqesch chtevier Arten von<br />
Naturzugeordnetwerden (~bb.8).~itdieier~inteilung könnendie<br />
spezifisch städtischen Ökotope klar herausgearbeitet und gegenüber<br />
weiter verbreiteten abgegrenzt werden.<br />
5.3 Konsequenzen <strong>für</strong> die <strong>Landespflege</strong> in der Stadt<br />
DievierArtenvonNaturIval.Abb.8)genießeninderStadt im Aligeme<br />
nen sehr Lnterschidicno werfschatz~n~. Mit sr3oiischen<br />
Wäldern Lnd Feuchtgebielen sind a e Reste der ursprjnglchen<br />
NaturlandschaH meistens als Natur- oder LandschaHsschutzgebiete<br />
geschützt. Nur eingeschränki gilt dieses <strong>für</strong> IandwirtschaHlich<br />
genuhte Flhcnen, d e oH dem Siedlungsdruck welchen müssen.<br />
GrLnanlagen sind durcn Festsetzungen im FlächennutzJngs-<br />
Plan gesichert Die Natur dervierten Art daaegen wird in der Regel<br />
immir nocn als .Undraut' oeMmpfi Von winen A~snahmen äogesenen<br />
istdle Ernalrunggroßllach ger RLdera Vegetation nStadten<br />
nicht planungsrechtllch abgesichert. Es besteht also die bemerkenswerte<br />
~it~aton, daß dic spezifiscn st&dtiscne erst ourch<br />
die .Stadtenhvici
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Besonderheiten und Funktionen der städtischen Fauna<br />
Man würdeerwarten.daßsich diezahlreichen Besonderheiten ~ ~ ~- der und historisch aesehen auch in der Geaenwart (viele Neoohvten<br />
abiotischen~mwel~iktoren (~tadtk1ima)iuffällig auf Tiereauswir- haben ihr ~erbreitungsoptimum In ~tädkn). ~asialle diese~ianken,jedochexistleren<br />
bisherda<strong>für</strong>nurrelativwenigeentsorechen- zenarlen tragen aber zur Verarmung der lnsektenfauna bei (mande<br />
Nachweise. Das Lichlangebot istim ganzen gr6ßer,die intensi- che llefern als Vogelnahrung geeignete Früchte und ~amen oder<br />
tät gewöhnlich vermindert, die Tageslichtiänge wenigstens örtlich können als Nistplätzegenutztwerden),weil nurwenige autochthaversChoben.ElnigeVogelarten.z.B.<br />
Amsel und Star, reagieren dar- ne Arten in der Lage sind. sie zu besiedeln. Zur Illustration einige<br />
auf mit ~eranderun~ei des Gesangsrnythrnus. des Wachstums Anenzanlen pro ~flanzenganung (nach SOUTHWOOD 1961 ).fader<br />
Gosch echisorgane, der Br~taktivitat Jnd der Nanrdngsa~f- stanea(Kastanie)-5,Aesculus(Roi3-l
phytophager Spezialist hemerochore Wirtspflanze<br />
Culoptiliu syingrllu (Fliederminiermotte) Flieder (firinga vulgaris)<br />
Corythucu ciliatu (Platanennetzwanze) Platane (Platanus X hvbrida)<br />
Phyllonorycter platuni (Platanenminiermotte) Platane (Platanus X hvbrido)<br />
Samia qnthia (Ailanthus - Spinner) Götterbaum (Ailanthus altissimu)<br />
Opsius stuctogalus (Tamariskenzikade) Tamariske ( Tamk)<br />
Otiorhvnchus smrecgnskii (Liguster - DickmaulrüHler) Liguster (Ligustrum vulgare)<br />
Tabelle 1: Wlchtige phytophage Spezialisten an hememchoren Wirtspflanzen In urbanen Habitaten.<br />
Die Untersuchungen über Struktur und Funktion urbaner PoPulationen<br />
konzentrieren sich auf wenige Tierarten, 2.6. die verw leertenHausta~~en.Amseln.Stockentenund<br />
weiterevoge artenRehtiv<br />
gut sind W r über a e Siedldngsdichie (POPu at onsdicnte) efnigerArtenunterr;chret,aucnüberoenAufbauvOnPOP~l~~OneniVogelwelt<br />
von Friedhofen und Ne~oaugeb oder den Jahreszyklds<br />
der Populat onsdichte.<br />
bestehen-wieüberall -erheblicheUntenchiedeim GradderErforschungder<br />
einzelnen Tiergwppen Manoarfsich nZ.kunfi keinesla<br />
1s nur a ~ d~e f sogenannten Modellgruppen konzentreren<br />
(Vogel, LaLfkäfer Ja.). sondern mdß zie gerichtet versuchen, Oie<br />
laun'stischen Lucken zu scniießen Erst oann lassen sch zwei<br />
Hauptphanomene städtiscner Okosysteme ordentiicn nerausarbeiten,<br />
namlicn einerseits aie moslicne Existenz d~rch die ~rbane<br />
Manweißjedochnurwenig ÜberdiePopulationsdichte beianderen<br />
Tiergruppen, über Verteilungsmustec Altersstruktur, Geschlechte~erhältnis.<br />
Fruchtbarkeit, Mortalität, Massenwechsel oder Sozialstruktuc<br />
vor allem ob es Unterschiede zwischen urbanen und<br />
nicht-urbanenPopulationengibt.EineErfassungderAltersstruktur<br />
Situation begünstigter Gruppen und zum Teil darausabzuleiten die<br />
völlig neuer Verknüpfungsgefüge, Vergesellschafiungen<br />
(Assoziationen), Die Erforschung der neuen TiervergesellschanungenistwohleinederHauptaufgabendersynökoiogischen<br />
Forachunginder einschlägigen Studien ermutigensehrzurWei~rarbeitDieKenntnisdieserZoozönosenkönnte<br />
des Maulwurfs erbrachte 2.6. deutliche Differenzen in Abhängigkeit<br />
vom Lebensbereich der Tiere.<br />
durchdieAnalyseihresinformationsgehaltes<strong>für</strong>dieBewenung urbaner<br />
Räume (auch die Einschätzung der Stabilität) genutzt wer-<br />
Zweifel osgibt es spezifische Jrbane Momlitarsfaktoren nre Wir- den. aucn iür d e ~örderung erwjnschter ~ieranen dnd moglicnerkuno<br />
iedochist nLrwenia Jntersucht.am bosten wohlnochder Ein- weise oen Ne~aufbau von Okosystemen.<br />
flußdes~traßenverkeh&. Von anderen technogenen und struktur-<br />
Nicht nur bezüglich der Tiergruppen bestehen Unterbedingten<br />
Fakioren. wie Bau- und Transportarbeiten, Gebäudeschiede<br />
in unserem Wissensstand, zusätzlich sind dieverschiedeund<br />
MatariaistNkturen, Materialeigenschaften, saugende und<br />
nen Stadthabitanypen (Teilareale) I
Pflanzen, die Artenzahl aber wesentlich höher. woraus sich 2.7 ei- Zwarsind in Städten die normalen Funktionenvon Nahrungsketten<br />
ne beachtliche Vielfalt der Funktionen ergibt.<br />
und Nahr~ngsneizen mehr oder «eniger modlf z ert una Oie Staat<br />
Hier werden acht verschiedene Wirkunasbereiche von Tieren in<br />
Stadtcn Lnierschieden,d!e Einte ung ist naiur icn nicntvo lsiana g<br />
Uno dann aLch Lnter anderen Gesichtspunnten erlolqen ZL beachten<br />
istdaßsicheiniae FunktionenvonTieren in~tädten mit der<br />
~eitgewandelthabenuiddaßeserheblichegeographischeunterals<br />
Ganzes steil! Kein Okosystem dar Aber es oestehen ganz sicner<br />
vtele kle neSvsteme.denenerheb.icne BedeJtJnq beider Erhalt~ng<br />
einer gew ssen Stabilität zJkommr Uno wenn wir Pestiz d-<br />
cinsarze in Stadien vermelden wollen. mdssen W r mehr als btsher<br />
tun, um diese natürliche Potenz zu erhalten.<br />
schiede gibt<br />
Dazu gehöri zunächst einmal flankierende Grundlagenforschung<br />
über die Wirksamkeitentsprechender Nahrunqsnetze. Bisher sind<br />
edlgllcn enge Aspente von Blanla~sfe nodreisen ninlangiich bodannl<br />
SomJDmansicnm tLntertuisächichm to nerdadmg aublichen<br />
lanoranz auseinandersetzen. die behauptet, ökosvstemare<br />
Masouiahe Niederung 3543 lOO.0 Auwaid 4315 100.0<br />
2780 644<br />
Regein&isc n der Stadt hanen 2raMsch kerne Beoe~tLng Cnemiefreie<br />
Erhaltung oes soqenannten GroßgrJns t ~ aber i m t Blick<br />
auf das Jahr 2000 not!<br />
Pxkanlagen Parkanlagen 1445 33.5<br />
StadtLenUum Stsdtzenvum 770 17.8<br />
Tabelle2 Artenrahlen<strong>für</strong>lnseMen(S)inderUmgebu~gundimStadlgebi~t<br />
von Warschau und Lelpzig. Nach PISARSKI (1989) und KLAUSNITZER (irr<br />
Druck).<br />
Biomasse (Frischgewicht) U % Konsumenten %<br />
1 075 000 Einwohner 59000 WO 7.16 80.00<br />
100 000 Hunde 1000000 0.12 1.36<br />
250 000 Katzen 750000 0.09 1.02<br />
Regenwilmr 8 000 000 0.97 10.85<br />
andere Tiere 5 000 000 0.61 6.78<br />
Summe Konsumenten 73 750 000 8.95<br />
Wanzen 750 W0 000 91,05<br />
Biomasse insgesamt<br />
.<br />
823 750 000<br />
Tabelle3: BiomasseauseinerErhebungindeiStadtBrüssel.NachDUVIG-<br />
NEAUD. P. & S. DENAYER-DE SMET (1977).<br />
Nach diesen beiden positiven Funktionen von Tieren in Städten<br />
muß nun an dritter Stelle die .Horrorkammer" geöffnet werden.<br />
Schäden durch Tiere in Städten sind vielfältig:<br />
- Vorrate werden befallen, von der Nudeltüte bis zum Suppengrün.<br />
- Material wird zerstört von der Nerzstola bis zur antikisierten<br />
Kommode.<br />
- Tauben ruinieren Gebäude. Sie übertragen als „Flugratten"<br />
kaum wenigerKrankheitserregeralsdleseitJahrhundertenge<strong>für</strong>chteten<br />
<strong>Rat</strong>ten.<br />
- Malaria hatte urbane Herde, und wenn auch heute dieflohübertraaene<br />
Pest in Städten verschwunden ist beainnen manche<br />
~rioviren (Viren, diedurch Gliederfüßler, u i lkekten und Miiben<br />
übertragen werden) modernen Schrecken zu verbreiten.<br />
- Nicht alle Allergien der Atemwege haben ihre Ursache in industriellen<br />
und vekehrsbedinqten Stäuben. Auch die Hausstaubmilben<br />
als Mitglieder vonßett-okosystemen können Krankheitsursache<br />
sein.<br />
Hervorzuheben isralserslesa e bodenbio ogischo Beoeut~ngvon Taubenkot scheint manchem hygienisch ~ngerech~eriigt weniger<br />
Tieren, insoesondere Regenwürmern, in Staoten Nach einer S~L- unasthetischalsd evielen Tonnen aJs oem Darmder vierbein gon<br />
dein der Stadt Br¿ssel stellen s e die größte Riomasse Jnter alen Fremde des Menscnen. Nach wie vor sind zB. Kinderspiel0 atze<br />
Tieren uno rangieren vor den Hunden und Katzen flzbello 3). ebenso be iebte Ablagestellen wie d e oilenllichen Rasenfiacnen<br />
Die in erster Linie modebedingte Angewohnheit, sämtliches Falllaub<br />
und sonstige tote pflanzliche Substanz möglichst komplett<br />
aus städtischen Grünflächen zu entfernen. unterhöhlt die Nah-<br />
Leider fliegen beim Mähen derselben die betreffenden Partikel<br />
,icht den richtigen L~~~~~ um die ehren! handelt sich hier um<br />
ein in fast allen europäischen städten kau, problern,<br />
rLngsgrLnd age fur unsore stillen und unbezanlien Miiarbeiter bei Die heute vieifacn mit großem Engagement vorangetriebene Geder<br />
Veroesser~ng aer slaotischen Umwelr nicht ~nerheblicn. ba~deoegrLnJng nat mancher ei W derstände ZL jbenvinden. Ei-<br />
Im Jahre2000werden6 Milliarden Menschen auf der Erdewohnen,<br />
50%davon in Städten mit mehr als20000 Einwohnern, in Europa<br />
sogar 70%. Die damit auf uns zukommenden Umweltprobleme<br />
werden kaumzu bewältigensein,essind nichteinmal IOJahreZeit,<br />
und wir kommen jetztschon nicht zurecht. Pflanzenbauliche Maßnahmen<br />
werden in diesem Zusammenhano sehr hoch beurteilt<br />
nerdavon istderlmmerwiederbehau~teteSchaden durcheindringendes<br />
-ngeziefer - eln nLr schwer aLszLraJmenoer Voroehalt<br />
HAGEDORN & ZUCCH (19891 naben fast 24000 Arthropoden<br />
(Gliederiüßlerl an wildem Wein (Parthenocissusl und Efeu (Hede-<br />
;a)gesammelt Der Anteiian potentiellen schädlingen betrug nicht<br />
einmal 1 Promille!<br />
~ ninsbcsonoere d<br />
die a~ßeromentl che Bede~tdng f ~ das r Stadt- Der feste Glaunen. daß cnemische uno Physika scho Moßmothok<br />
ima nervorqehoben Doch Pflanzen wachscn n chi onne Tiere den (gegenLber einem begrenzten Spedtr~m schao gender Ein-<br />
- " - .<br />
und oerade die durch manniafaltiae Einflüsse besonders Drädis- flüssel <strong>für</strong> eine Umweltüberwachuna aenüaen. ist kaum zu er-<br />
~ ~-~~~<br />
ponierien stadtpflanzen sind <strong>für</strong> einige phytophage lnsekten und schüttern. Auch großangelegte ~orsch~ngsprogramme zur Bioin-<br />
Milben eine besonders peeignete Nahrung. Es werden sogar soi- dikation änderten daran nur wenig. Dennoch bleibt die prinzipielle<br />
che lnsektenarten zu ~chaderregern, dievon den Wirtspflanzen Eignunggeradevon~ierenvoralkm<strong>für</strong>einaMivesMonitoring benormalerweise<br />
abgewehrt oder toleriert werden können, auch die stehen. Die These, daß ein lebender Organismus viel besser Umschädiaende<br />
Wirkuns der Erreaervon Pflanzenkrankheiten ist oft weltbelastungen signalisieren kann, weil er alle (mehrere 1000)<br />
erheblach höher. ~ anatLrl s ch nicht a~fdiestadt begrenzte~lmen- einwirkenoe~~inz~fa~oren..veratbeiten'muß, :st nicht wider egt<br />
sterbenwareineindrucksvo IesBe sp elf~rdicourcnSchwachLng Es mangelt an Kenntnssen uber geeignete Arten, an Standams.<br />
der Wiris~flanze besonders wirksame Kette Ulmens~iintkäfer Meßveriahren und der Kalibrierung im Labor. Probleme ergeben<br />
(SCO y111s sp) - Ceratocysi s- GefaßmyKose Versch ooene sicn a~sder ~otwena~gke~l genetisih moglicnst homogeneinaivi-<br />
Scnmenerl.nqsarten dbnnen aLch ooer sogar oevorz+lt in der dLen ZJ verwenden (kion erbnr erscne nen vor al em Arien die<br />
Stadtzu ~asienvermehrunaen " kommen.z.Ei~oldafter(~u~roctis . . sich einaeschlechtlich -<br />
vermehren können. 2.6. Blattläuse). Auch<br />
chrysonhoea), Pappelspinner (-e~comasa ic s),Anorne~lo (Acro- dem pass ven Monitoring (2.6 der Rjckstandsana ytinjerwachson<br />
nictaaceris). Frostspanner (Opherophinora sp.) uno Gesp nsrmot- wchtige Moglichkeiten fLr überwachungssysieme in ~rbanen<br />
ten (~~ono~eutida&).~uffäili~ istvi~lerortsder~chadfraßder Ber- ~äumin. Zu Ende gedacht resultieren natürlich Fragen des Tierberitzenblattwespe<br />
(Arge berberidis). Schutzes und einer Einschränkung der Verwendung von Versuchs-
tieren. Ein Eingang dieser Fragestellung in die allgemeine Debane täten:es reicht von ökologischen Parks über Blindenparks,die An-<br />
.dürfenTiere <strong>für</strong> Menschen getötet werden?'darf nicht vermieden lage von Kleinstgewässern <strong>für</strong> Lurche und Insekten. Blumenwiewerden.<br />
sen <strong>für</strong> Falter bis zur Schaffuna von Nistoeleaenheiten - " <strong>für</strong> VöCIel -<br />
PlanerwünschensichvielfachFOrmelnfÜrdieE~mi~~UngdeSm~~S~ oder Wildbienen und ~rabwesien.<br />
nicnt klardefiniertenökologischen Werteseiner siaoiischen ür1.n- Nochvielzu wenio erforscht und exaktbeleat ist die Bedeutunu der<br />
flache Deran ge Zanlen waren sicner sinnvoll Uno opr nforma- ~aturbe~e~nungispeziellder mit~ieren)
Da die Erkenntns der Tierbeoeutbng n den Staaten A lgemeingur HAGEDOORN.. & rl ZLCCHi (1989) JnlersLch~ngenzd Besiedi~ng von<br />
werden ~ nalso d d~rch die Köpfe muß, kommt der ~~~~~h~~~ ,d die1:erpI anzend.rcnlnsemen(insecia)~ndS~ nnen(Araneae1anHa~soer<br />
ALfdär~nq eine wichtioe Rolle zu. So Ite nicnt eder sa n ver-<br />
*onOen - + -andscnaft S'act 4i-55<br />
- " ~- - - . - . . . . . -.<br />
ha tn s ZL~ ~atur üoerpr(jfen? (,ndcr -unsere noffnLng - boob. XLA-SN TZER, B. (1987): Oka ogie der Großsladtla~na - Fiscnei Verlag<br />
achtengenaJLndVorbila wird bekanntlichmehra s 1 000 Wone In JenaSrutlgart~ New "Ork<br />
einer Zeit, wo die allgemeinen ideale eher bei technischen mun. KLAUSNITZER, B. (1988): Verstädterung von Tieren. - A. Ziernsen Verlag<br />
genschaffen verharren, seien es Autos oder computer, erscheint Winenberg Lutherstadt, NBB Nr. 579.2. Aufl. 1989.<br />
dies fast lebensnotwendig. MACARTHUR, R. H.&E.O.WiLSON (1967):TheTheoryof lsland Biageography.<br />
Monographs in Population Bialogy PRINCETON, N.J. (Ed.)-Prlnceton<br />
Uni". Press.<br />
PISARSi
Peter Gutte, Stefan Klotz<br />
Floristisch-vegetationskundliche Grundlagen <strong>für</strong> Landschaftspflege und Naturschutz<br />
in den Städten Ostdeutschlands<br />
1 Einleitung<br />
Für Landschaftspflege und Naturschutz in Städten ist die gründli-<br />
che Erforschunq von Flora und Vesetation, der Fauna, des Bodens<br />
usw. von grundiegender Bedeutung.<br />
Dievorliegende Übersicht über den Stand der Forschungen zur Urbanökoloäie<br />
" auf dem Gebietderneuen Bundesländer konzentriert<br />
s ch bewußta~f F oradno Vegetation.dad efaun stiscnen Arbeiten<br />
von KLAJSNITZER (1987) a~sführlich dargesre t wLroen.<br />
AufgrundderArbeitenderAutoren wirdaufdieForschungsrichtungen<br />
und-ergebnissezu denStädten HaileundLeipzig besonderer<br />
~chwerpunk gelegt<br />
2 Zur Geschichte der floristischen und<br />
vegetationskundlichen Eriorschung der Städte<br />
Ostdeutschlands<br />
DenZugangzurfloristischenForschung instädtenfandendiemei-<br />
- -<br />
Sten Botaniker über die Beschäftiqunq mit den Adventiv~flanzen.<br />
dadicse ihrenverore iungsschwerpunkl n IypischenLrbanon B o-<br />
topen wie Bahnnoten. Mul dcpon On. Hafen. Klaranlagen JSW na-<br />
Beispielnah fjr solcne advent vfloristischen Unters~chungon s'nd<br />
die Aroeiten von FIEDLER (1937,1938,1944) Siewaren Anreauna<br />
tur weitere Beobacnt~ngen n Leipzig (STRICKER 1962 GCTTE<br />
1971a 19720. J a) E ne rein stadlfloristiscno Arbe rerscn enersirnais<br />
von SCHEUERMAhh Uno WE,N i . 19381 . Loer die Garten~nkräuter<br />
Nordhausens<br />
Typische Stadtrandrone mit Neubauvienel, Ödland, Park (mit Kleingewas-<br />
sec Liegewiese und Gebüschen); im Hintergrund das Völkerschlachtdenk-<br />
mal. (Foto: Gutte)<br />
Ein weiterer Ausgangspunktzur Beschäftisuna mit derstadtveaetation<br />
waren die ~ rbo ten zur syntaxonomie der R~dera vegGat<br />
On Dio vegetationsk~noiicnen ArbeJen begannen m I KNAPP<br />
(1945).von demein verv ellaluatesMan~skriDtzJr Ruderalveactation<br />
der Stadt Halle vorliegt, däs interessante ~er~leichsrnö~ichkeitenzuläßt.<br />
DüLLund WERNER (1 955/56) belegen einige Ruderalgesellschaften<br />
aus Berlin und geben Hinweise zur Standortbindung<br />
der Vegetationseinheiten. Ein weiterer Pionier geobotanischer<br />
Erforschung der Städte ist WEBER (1960, 1961). Er unter- -.suchte<br />
die Ruderalflora. insbesondere die Trümmerflora von Plau-<br />
Lpz-teSI ipz-lSa Lpz-MY W*<br />
en. und anaiysferie stad! scne Vegetationseinneten Er w,es be-<br />
Lpz-186Z Flora von Leipzig nach KUNTZE (1867)<br />
re tsoama Sa~fdieVerw IOerungvonZierstrauchern Ln0 -baumen Lpz-1989: Flora von Leipzig nach GUTTE (1989)<br />
hin. Der sroßflächia verbreiteten~~rümmerflora von Dresden Ist lei- Lpz-A-W Übersicht der seit 1867 ausgestorbenen oder verschollenen<br />
der nur ein kleiner-~rtikel gewidmet (HAUFE 1955).<br />
Arten<br />
Lpz-Neu: Übersicht aller nur in der Liste von 1989 genannten Arten<br />
Die Publikationen zur Ruderalveaetation von Nordwestsachsen<br />
Abb. 1: Durchschnittliche Nährstoffzahlen der Flora von Leipzig (aus<br />
(GUTE 1966) bzw zu West- J n d tielsachsen ~ (GJTTE 1972b)<br />
KLOTZ und GUTE 1991 b)<br />
enthalten viele Vegetat8onsa~fnanmen aLs sachsiscnen Stadien.<br />
sind aber speziell der Svntaxonomie und Verbreituno " der Ruderalpfianzeng~sellschatteigewidrnet<br />
Von K-OR (1 982) legen UniersLchungen z ~r radm icnen D lferenz<br />
erung der Pflanzengese lscnatten eines großen heJba~gebietes(da<br />
le/Nousiadt)vor Er zetste o e Aohanaiakeitoer Verbrel-<br />
3 Gegenwärtiger Stand<br />
tung der ~f.anzenges~llscnaRen von ~;lachenn;Gungssrr-~uren,<br />
Nutz~ngsintens~tat Ln0 Aiier der Flachen. Fortfunrend mundeten<br />
Ausgehend von den Impulsen, die die Forschungen der Arbeits- 0 ese Arbeiten in einer Florenliste der Stadt da le. oe nnsicntltch<br />
gruppe Großstadtökologie unter Leitung von Professor SUKOPPI verschiedener b o ogiscn-OAO ogischer indikatorrner~male (Zei-<br />
Berlin ausgingen, begannen in den 80er Jahren verstärkl ökolo- gerwene nach EL-ENBERG, Lebensformen. ono osiscne Straregisch<br />
or~ßni erte. flori;t!sch-~e~eiationsk~ndllche ~rbeiien, insoe- gietypen, Hemerobietypen, ~ sw) aJsgewertet WJrde Da vom<br />
sondereinden Stadren rla e Jnd Leipzig,dieaJcnd~rch d e rege - Ra JmHalieolne senr gutc.miigenauen FLndomngaoenversehemaß<br />
g stalttindenden -eipztqer Symoosien zur Urbandko oqio - ne Floravorlag(GARCKE 1848). nonnie ein hisror scher Florenver-<br />
(~eitung: Prof. Dr SC. B. KLAUSNITZER) gefördert wurden. gleich <strong>für</strong> das Stadtgebiet erarbeitetwerden-Die Auswertung zeig-<br />
53
10<br />
Holunderpflanzen ja FE<br />
,T. ,. , ..i "-<br />
Südmnd ffiiandw- Wg V.@ Nd&<br />
b.Leulz+ch wq zur Luppe<br />
i ~ l . ~<br />
te die Trends des Florenwandels auf. über die biologisch-ökologi-<br />
schen Merkmale konnte auf die Veränderungen der Verhältnisse<br />
geschlossen werden.<br />
D e vegerationsnunol chen Untersuchungen mjndeien n einer L'-<br />
sie aller Pf,anzengemeinschafien des Siadigebores (KLOTZ<br />
1984). Zdsjtz icn wurde 0:e BindLng e nzelner Zönosen an okolo-<br />
gfsche Raumeinheien, inre haufigkeit Aohang:gneit vom E nfl~ß<br />
des Menschen und ihr Gefährungsgrad eingeschätzt<br />
Holonderpflonren je FE<br />
Die bereits in der Arbeit uberHalielNeustadt(KL0TZ 1982)festgestellte<br />
Bindung von Arten und Zönosen an Flächennutzungen und<br />
deren ~efüoeiurde - durch die Aufstellunovon ~esellschaftskomplexen<br />
(gesetzmäßige Kombination von Zönosen) weitergeführt<br />
10<br />
(KLOTZ 1984).<br />
W b W Wg Oobpn Weg<br />
rmKl<br />
Mg EElstk<br />
flulbelt<br />
Auch von der Flora oes Stadtgebetes von Lepz g erschion eine<br />
Foren (sie (GUTTE 1989). Se entnalt Angaoen zur Ha~figkeit. zbr<br />
~efährduna. ". zum Grad der ~aturalisationlzur Einwanderunqsform -<br />
Holunderpllonren je FE<br />
und zum Statusder Arten. Sie basiert auf der Auswertung der Fioren<br />
des vorigen Jahrhunderts (KLETT und RICHTER 1830, PE-<br />
TERMANN 1846. KUNTZE 18671 der adventivfloristlschen Arbeiten<br />
F.EDLERS (1937, 1938.1944). neuerer flor stiscner Ln0 vegetationskundlicher<br />
Arbeten (2.6. STRICKER 1962, GUTE 1971a.<br />
1972b. 1966) sowie der ~usivertuno des Herbarium IiDsiense. Die<br />
~ ~,~~ ~ ~<br />
10<br />
30<br />
20<br />
ro<br />
/htbdf El+hwg<br />
T3<br />
ciegmeifie W.%& ni-<br />
Zusammenstellung enthält 1737 Gten. darunter 418'~phemeroohvten.<br />
die nurein- bis fünfmal auftraten. über Verluste und Gewinne.der<br />
Flora des Stadtgebeles von Leipzig ber cnier GUTTE<br />
(1 990) Er Stellte fest. daß fast e n Viertel der Arten (onne Ber-cnsichtisuns<br />
- von vorübersehend - einqeschleppten . Arten. sog. Ephemerophyten)<br />
ausgestorben ooer verschollen SI. wanrend leoiqlicn<br />
153 Anen, d e sich e nbdrgertcn oder EinbJrgerungstendenz zei-<br />
FE - Fiächeneinheit<br />
Tl: Burgaue, nordwestlicher Stadtrand<br />
Das reiativunbeeinflußteNaturschutrgebietgrenztirn Süden<br />
an den Stadtteil Leipzig-Leuizsch<br />
T 2 .nd T 3 Transekte im Staot iineren<br />
0e.t ci 1st nebo e rßr al gerne neo Eihoh-ng Ces VorCOmgen,<br />
hinzukamen<br />
Analog zu den Untenuchungen in Halle wurde auch in Leipzig die<br />
Flora des qeqenwärtiqen Territoriums der Stadt mit derienisen des<br />
vorigen ~'nr~~ndertsver~licheri (K-OTZ Jnd GUnE 199i0) Dieservorgle'ch<br />
bestatigteeindedt gdieGr~noa~ssagen der Auswertung<br />
der Halle'schen Florenentwicklung (Abb. 1).<br />
rnenso e ha~f~ng der An in Weg-. Giaoen. urd Fl~ßnahe 2.<br />
erkennen<br />
Uber d e RLdera isierung des Lew ger Auenwaldes, o nes WP -<br />
scnen Fraxino-LlmeNm, oerchtet KOhLERT (1989) S,e wies<br />
Abb.2: H~lunderv~rkomrnenindreiTmn~eI
iai aus Halle und Leipzig analysiert (GUTTE und KLOTZ 1985, beitsgruppe Biotopkartierung im besiedelten Bereich unter Lei-<br />
KLOTZundGUTTE1991al. Dabeisind mehrereneueGeseilschaf- tuna von Prof. Dr. H. SUKOPP):<br />
ten bzw Asso7iationen oeschrieben worden, z B das Kochicium<br />
Oensiflorae auf intcnsiv mit Hcrbizioen oehande ten Bannan aqeii<br />
und auf trockenen Müiistandorten sowie das ~allopio-Bryonie~um<br />
dioicae. eine nitrophile, urbane Schieiergesellschaft<br />
Auf Rücksanas- und Ausbreitunastendenzen von Ruderaloflanzengeselicnifien<br />
in ~ieol~ngsb&eicnen we S~GLTTE (1 986) nin<br />
rlier weroen aLch d e vom AJtor bereits 1983 aLf einer Tag~nq der<br />
Bioloaischen Gesellschaft aeDräoten " , Beariffe .neocoenFund ..archaeocoen"<br />
definiert (von KLOTZ 1987 ais neigen bzw archaiogen<br />
bezeichnet).<br />
Weitere f1or;st'sch-vegetati~n~k~nol~cne Arbeiten aLs ostde~tschen<br />
Städten iegen nJr spar ich vor. so die Untersuch~ngen von<br />
KOSMALE (1989) Jber die Flora des Zwicka~er Hauprlrieohofs,<br />
von BORSDORF (1990) über Gartenunkrauter Dresoens Jnd von<br />
WEBER (1990) jber d e Flora der Stad! P auen.<br />
Eine Studie über Gartenunkrautgesellschaften basigrtvowiegend<br />
auf phytosoziologischen Aufnahmen aus Genthin und Eberswaide<br />
(PASSARGE 1981).<br />
Die stärker angewandt orientierten Forschungen betreffen mehre-<br />
re Bereiche:<br />
1. Eriassbng und BeweilLng des Geholzbesiandes von Stadten,<br />
u.a von SChMlDT (1983). hElNRlCrl Uno MAN TZ (19851,<br />
VOlGT (1982), WEBER (1986. 1989). KOSMA-E (1990); aJs-<br />
führlche B13liograph e siene be HElNRlCh (1989)<br />
2. Bioindikation der Lufisituar On mit Hilfe r ndenbewohnender<br />
Flecnlen. z B in Ber ~n (NATHO 1964a), halle (VOIGTLANDER<br />
1969). KLhlLngsborn (NATHO 1964b). Leiplg (GUTTE et al<br />
1976.1983),Magoeb~rg(MIELKE 1970),Neustrelitz(DO~L Jnd<br />
ZIEBALD 19771. OsternLra/Atmard IMiC-Kt 1971). Parchim<br />
(DOLL 1976) u"d ROS~OC~;(GIERSBERG 1986).<br />
3. Bioindikation mit höheren Pflanzen, und zwar<br />
- Untersuchungen von Salzschäden an Bäumen (JÄGER in<br />
SCHUBERT 1984, GANDERT 1985),<br />
- Charakterisierung der Luftsituation mit Hilfe von Nadelalter<br />
und -nekmsen (JAGER in SCHUBERT 1984),<br />
- Verbraitunasbilder höherer Pflanzen als Indikatoren <strong>für</strong> die<br />
~ermeinsel Stadt, z B GJTTE (197ta). K-OTZ (1984),<br />
GLTTE ei a (1987). SChlLLER et a (1990). vgl Abb 3<br />
4. Wiederbegrünung städtischen t)diandes, 2.B. GUTTE (1971 b).<br />
Er gibt eine Übersicht über die Sukzession der wichtigsten<br />
~fi~nzenoeselischaften auf Müllolätzen und DeDonien industrie<br />
ler Abprodukte Jnd tritt f¿r dte starkere Berdcks chtigung<br />
oer natJrllchen Besedlung bci der RekLltivierLng deraniger<br />
Flächen ~~ ~ ein. ~ Auch KIESEL^^^^^ . , berichtet über dii~eaetation<br />
industrieller Deponien und ihre Sukzession. Auf die große Anzahl<br />
sDontan autwachsender Gehölzarten auf einem Müllberg<br />
in ~eiizig macht GUTTE (1991b) aufmerksam.'l<br />
3. die Überprüfung derTheorieder inseibiogeographiein Städten<br />
(GOLDBERG 1988,1989). GOLDBERG versuchte, die Theorie<br />
der lnselbiogeographie anhand der Grünflächen Leipzigs zu<br />
überprüfen. Wie zu erwarten,ergaben sich bei diesen Untersu-<br />
chunoen ledialichsianifikante Übereinstimmungen hinsichtlich<br />
~reakroße uno ~rieizanl der Grunf acne. wahGno andere Parame1er.z<br />
B Zusammenhang zwischen oer nse f acneLnd oer<br />
Anzahl der ~emikryptoph~ten (Pflanzen. deren oberirdische<br />
Sprosse in der ungünstigen Jahreszeit ganz absterben), der<br />
wind-, und menschenverbreiteten Arten oder der indigenen Arten<br />
und Neophyten nur tendenziell Korrelationen aufwiesen.<br />
. .<br />
. ~ .<br />
,<<br />
WildaUfWUChSdesGötterbaumes,Ailanthusaltissima,imStadtrentrumvam<br />
Leipzig. (Foto: Lahr)<br />
Für Landschafts- und Stadtplanung sind flächenbezogene ökologische<br />
Angaben notwendig. Für aie ~lächennutzungitypen sind<br />
Entwicklungs- und Pflegekonzeptionen zu erarbeiten. Aus diesen<br />
Gründen ist versucht worden, alles bisher bekannte ökologische<br />
Datenmaterid hinsichtlich der Verwertbarkeit <strong>für</strong> Raumgliederungen<br />
zusammenzufassen (KLOTZ et al. 1984; vgi. Tabelle 12). Diese<br />
Abb. 3: Die Verbreitung des Götterbaumes (Ailanthus altissima) im Stadtgebiet<br />
von Leiprlg (FrequenzrasferdarsteIiUng~, aus GUTE etai, (1987)<br />
Gliedening in ökologische Raumeinheitenvon(Gr0ß-)Städten war<br />
Grundlage <strong>für</strong><br />
1) Weitere Untersuchungen über Müll- und Ascheplätze liegen u.a. von<br />
HÖLDER(1956),GUTTE (1972b). On0 und HAHN (1987) undTRlNKS<br />
1. weitere naturwissenschaftliche Untersuchungen, 2.B. GUTTE und GUTTE (1991)vor.<br />
und GOLDBERG (1986), KLAUSNITZER (1987), GOLDBERG 2) Die Eigenständigkeiturbaner Gebiete im Vergleich zum Umland hat beund<br />
GUTTE (1988);<br />
2. die Entwicklung einer Legende <strong>für</strong> dieVegetations- und Biotopkartierung<br />
in Halle. Teile dieser Legende sind Bestandteil des<br />
reit$ GUTiE (1 969) bei der pflanzengeographischen Gliederung Westund<br />
MittelSachsens anhand der Ruderalvegeiatian eRannt. Eischisd die<br />
stedtieaionen Leiozia. Chemnitz und Dresden- ~eidenau-~irna vor-<br />
~ie~endauigrunddei~orkommensvon thermophilensippen und PNanneuenGrundschlüsseis<strong>für</strong>die<br />
Biotopkartierung im besiedelten rengeselischaiten als i- selbständige pnanzengeographische Einheiten<br />
Bereich (Überarbeitung des Grundschlüssels von 1986: Ar- aus.<br />
'. .<br />
-----__-<br />
55
BaugebietsRächen<br />
Ölfeotiiche Einrichtungen des Stadtzentrums<br />
Wohngebietsflachen<br />
1.2.1 Altstadt bis 1918<br />
1.2.2 Altneubaugebiete 191 6-1945<br />
1.2.3 Neubaugebiete bis 1965<br />
1.24 Neubaugebiete ab 1965<br />
1.2.5 ~eihen-ind Einreihaussiedlungen<br />
(einheitliche Be6au"ng)<br />
1.2.6 Villen- und Elnzelhausbebauung<br />
(individuell)<br />
1.2.7 Verstädterte Dorfkbrne<br />
1.3 Industriegebiete<br />
1.4 Landwillscheiüiche PmduMionsanlagen<br />
(im Stadtgebiet selten)<br />
2 Verkehrsfiächen<br />
21 Bahngeiände<br />
22 StraßenverkehrsRächan<br />
23 Binnsnschilfahffiflächen<br />
2.4 Fiugpiätze<br />
3 Grünflächen<br />
3.1 Parks, begrünte Stadtpiätze<br />
3.2 Friedhöfe<br />
3.3 Sportanlagen<br />
3.4 Gertenland<br />
3.4.1 Kleingsrtenanlagen<br />
3.42 Sonstige Ganenanlagen<br />
3.5 Schutzplianzungsn<br />
4 Städtische öd- und Brachflächen<br />
5 EntsorgungsRächen<br />
5.1 Kläranlagen<br />
5.2 Kommunalmillldep~nien<br />
5.3 Deponien industrieller AbpmduMe<br />
5.4 Trümmeberge<br />
6 Baustellen<br />
7 Abbauflächen<br />
8 Reste nichturbaner Ökosysteme<br />
Tab. I: Ökologische Stadtgliedsrung nach KLOTZ et al. (1984)<br />
Von seiten der Landschaftsarchitehen und des Städtebaus wurde<br />
seii Mine der 80er Jahre ökologischen Fragen siärkere A~fmerksamke,tgewidmet.<br />
lnsoesonaere sind Arbeiten an der riochsch~ie<br />
<strong>für</strong> Architektur und Bauwesen Weimar unter Leituna von Professor<br />
KIND bnd der Technischen Universitat Dresden (iere ch StadtebaJ<br />
Lnd Lanaschaitsarchiiektur) angeregt women (vgi LINKE<br />
1988, KihD 1991' Die in Dresaen W rfienae Arbe tsaruDDe Siad-<br />
beiten -~ - zu -~ Naturschutzfraaen ~ ~<br />
in Städten recht soärlich. KOSMALE<br />
(1 987) berichtet 2.6. uber ein hä~f ges Vorkommen von Ep'pacts<br />
heliebor ne at.1 dem Zentraifricdnof in Zwickau und seine Sicherung<br />
als Flächennaturdenkmal<br />
Ein wesentliches Element der Landschaftspflege und des Natur-<br />
schutzes waren die Baumschutzordnungen. Sie regelten den<br />
Schutz und die Entwicklung der Gehölzbestände in Ortschailen.<br />
4 Ausblick<br />
- -<br />
Geaenwärtis finden in den Städten der neuen Bundesländer gravierenac<br />
Stru~tJrwandlungen in kdrzester Zeit stan Sie werden<br />
d~rch den Jbergang von der Plan- zur Marntwinschatl verursacht<br />
Die Veränderunaen betreffen insbesondere die Flachennutzungen<br />
~ n N~tz~igsintensitaten<br />
d<br />
Uno damit aJch d e bolog sche<br />
Ausstanung ~ nOie d ökologische Le:stungsfahigfieit.<br />
Aus den gonannton Gründen ist Oie Erfassung der aktuellen Bio-<br />
IopaussianLng, d.n. eine fiächenoeckondo Biotopkartierung bnd<br />
Darallel hierzu die Entwickluna von Naturschutzkonzeoten, dringend<br />
geboten ~roblematiscn;st jedoch d~e penone le AJsstatimg<br />
der Unieren Naturschutzbehorden aer Umweitamter. aer<br />
Grbnliacnenämter u a lnst tLtionen m t facnkomoetenten Biologen.<br />
Die dringend natwendise Erarbeitung von Landschafts- und Grünordnun~spidnen<br />
hat Qegenwan~~ ficht mit der wirtschafilichen<br />
Entwicklung Schrin Versch edenti ch ex stieren bere 1s provlsorische<br />
Flächennutzungspläne.<br />
Gleichlaufend mit den Biotopkartierungen müssen Arten- und Biotopschutzprogramme<br />
aufgestellt und durchgesetzt werden. Hinderlich<br />
-~~ ~- wirkt sich hierderzeit noch die rechtlich komolizierte Situation<br />
aus z.B. ungeklärte Eigentumsfragen und fehiende Landesnaturschutzgesetze.<br />
Zusammenfassung<br />
Die vorliegende Publikation gibt eine Übersicht über die auf dem<br />
Territorium der neuen Bundesländer bisher durchaeführten Arbeiten<br />
zur Stadtiiora und -vegetation als ~rundla~en Für ~andschaftspflege<br />
und Naturschutz. Eswerden der gegenwärtige Forschungsstand<br />
dokumentiert und Probleme und künftiae " Arbeitsrichtunaen<br />
kurz dargestellt.<br />
tebauokoiogie'oer Bauafiademfe becchahigie s ch auf der~rund- Literatur<br />
lage von Messungen. Experimenten Lnd ßerechn~nqen ma staotebauhygienischen<br />
~. Normativen <strong>für</strong> Wohnaebiete (KIND . 1991). BASTIAN. 0. fl99ck Erfassuno wertvoller Bictooe in der Stadt Dresden.<br />
~ ~~~, - - .- ,~ ~,<br />
LandscheiIsarchiteMur 19, G-24.<br />
Seitens der Geographie wurden die Faktorankompiexe<br />
BILLWITZ, K.und J.BREU~E(1980):AnthmpogeneBodenver~nderungen<br />
(BILLWITZ und BREUSTE 1980). .Wasser (BiLLWITZ el al. 1981) im sadtgebietvon HallafSaaie. Wiss.2. Univ Halle, ~ath:Naturwiss. R.<br />
und „Flächennutzung" (FRÜHAUF et al. 1990, REUTER und na.25-43.<br />
SCHMIDT 1990) bearbeitet.<br />
BILLWITZ K.. M. HANSCHEN und K. UDELNOW(t981 ):DerAlkali-, Erdaika-<br />
AL^ aer Basisvon Fernerkund~ngsdaten und spezie inn Befliegun-<br />
1 - ~na ScnwarmetsigcnatinGewnssern der Jrgeo~flg von HailetSeegen<br />
s nd vom lnslitut Iür Geographie und Geooko ogie n Leipzig 181. derc~n 8 N 18.337-146<br />
Oberflächenversiege Lng. Bebau~ngsd chtc und inermale Eigen- BORSDORF. W (1990) Ganenunkraltei in dnd um Dresoon. Sacns. F or<br />
schahen von Teilen der Stadt Leipzig erfaßi worden (SChMIDT et Mn. 1-16<br />
al. 1988)". Stadtoko og sche Arbeiten w~rden a~ch n Gretfswa d, DOL-.R (1976) DeVehieitungaerepixyienFlechteninder6re satadtpar-<br />
Rostock und Beriin von aeoaraohischer - . Seite anaefertiat.<br />
chim (Mecklenburg). Zf. Ges. Hygiene 22,840-843<br />
Ais ökologisch-integrative Kartierung hat sich die Biotoperfassung<br />
erwieSemLeider liegen bisher nur sehrwenigeBiotopkartierungen<br />
ausostdeutschen vor(BASTiAN 1990, KLOTZ 1989). Biotopkariierungen<br />
wurden inzwischen in Erfurt, Leipzig, Rostock und<br />
DOLL, R. undA.ZiEBOLD(1977):Luflsituation undVerbreitung der epixylen<br />
Flechten in der Kreisstadt NeuStreliQ. ~ i ~ d 5,265-277. i ~ ~ ~ h i ~<br />
DOLL R. und H. WERNER (1955156): Plienrensoziologische Studien im<br />
Stadtgebietvon Berlin.Wiss.Z.Humboidt-Univ Beriin,Math.-Naturwisa R.<br />
E qQ,-qq,<br />
Köthen begonnen.<br />
Die bisherige praktische Naturschutzarbeitin Städten beschränkte<br />
FIEDLER, 0. (1937): Die Fremdpflanzen der Mineideutschen Großmsrktheiiezu<br />
Leipzig 1938- t 936 und ihre Elnschieppung durchsüdfruchttranssich<br />
im wesentlichen auf die Unterschutzstellung von Naturdenk- Porte Hercynia 1,124-148.<br />
malen, Fiächennaturdenkmalen (Gebiete bis 5 hä) und geschützte<br />
Parks.Naturschutzgebietewurdennurselten geschaffen,z.B.Teiie 3) hier weiterführende Literatur.<br />
des Leipziger und Haiie'schen Auenwaldes. Insgesamt sind die Ar- 4) hier weiteriührende Literatur.
I<br />
kuniungsmethaden. Geograph. Ber. 127,111-125.<br />
SCHMIDT. P (1 983): Erfassung wemller ausgewählter Gehölzarten in der<br />
DDR. Beii Gehölzkunde, ~erlin 1983.52-60.<br />
SPERBER,F (1991).D1eVegetationdesG~inlanoesoerSladt Le pzig Dipl-<br />
Aib Sekt on Bow sssnscn Un v Leipzig<br />
STRICKER. W. (1962): Das Leipr ger rlafengelaooe - Einuanderdngstor<br />
seltener und fremder Pflanzenarten Sdchs. Heirnalolanei 6.464-473.<br />
TRINKS G.~ndPGUTTE(1991)FloraundVegeial:onoeistddlischenM~I -<br />
oepode in Gera-Jnuu Veroil. Museen Geia Nat~rwlss. R. (n Press)<br />
VOIGT,O.(1982):BemerkenswerteBäumeundSträucher indenStraßenund<br />
Parkanlagen. auf den Plätzen und Friedhbfen des Stadtkreises Dessau.<br />
Dessau 1982<br />
VOIGTLANDER, D. (1969): Die epiphytische Fiechtenvegetation der Stadt<br />
Halle a.S und ihre Baeinflussung durch Lunverunreinigung und Stadtkli-<br />
ma Staatsexamen&. InR f. System. Botan. U. Pflanzengeographie.<br />
Marlin-Luther-Unlv. Halle - Wittenberg.<br />
WEBER, R. (1960): Die Besiedlung desT-iimmerschutts und der Müllpiätze<br />
durch die Pflanzenweil (Ruderafflora von Plauen). Museumsreihe (Plauenl21.1-79.<br />
.<br />
WEBER R. (1961): Ruderalpflanzen und ihre Geselkchaflen. Die Neue<br />
Brehm-Bücherei. Ziemsen Lutherstadt Wiltenberg.<br />
Der Armenische Beifuß,Artemisia taurneforliana, ist ein Neophyt in mehre- WEBER, R (1990): Zur aktuellen Fbra und Vegetation von Plauen. Min flor.<br />
ren sächsischen Städten, hier in Leipzig im Altbaubereich. (Fot0:Gutte) Kart. Halle 16 (1/2),7-19.
Wolfgang Schulte<br />
Naturschutzrelevante Kleinstrukturen in Städten und Dörfern - zur bundesweit<br />
notwendigen Bestandsaufnahme, Erhaltung und Entwicklung<br />
Einleitung<br />
Im besiedelten und unbesiedelten ßereicn hnoen wir neben großraLm<br />
qen Biotoplypen aJcn e ne FJile kleinflach'aer und nicni selten<br />
na~~rschutzrelevanter LeoensraLme ~ieroeiiande tessich In<br />
Dorfcrn und Staoren z B um (alte) beleore Mauern. Saemoiotope,<br />
RJoeralsie len. Pfiasierfuaen mit Tr tiveaetar On. kleinraumiae naturnane<br />
Tmcden- und ~elchtb olope. Wiesen. Geho ze. dohlicne<br />
Wegenetze. Boschungen Jnd hecden Ofrrnals sino Resivorkommen<br />
(lokal) seltener Arten vorhanden oder es handelt sich um natUrSChUtZpädag0gIoch<br />
bedeLtSame Standorte TroU oes oestenenden<br />
Gesetzesauftrages. NatLrschutz f!ächendeckend zu berücksichtlaen,<br />
werden Kleinstrukturenz.B. im Rahmen von Biotoodan<br />
erunien b s angleider ka~m kaniert Fo glich ble ben sie nder<br />
Regel aJs Planbngsprozessen ausgekammert Lnd fallen aam t<br />
taatäalich vielfältiaen soaenannten %moestaltunaen" zum Oofer<br />
(~ib-l-5) Wir haben daner vorgescniagen, die"~rha1i.n~ Jnd<br />
Eniwick ung von 4 einstrii~luren beider hovellierdnq des Bunocs-<br />
Ziel dieses Beitrags ist es, Erhebungsmethodik, Ergebnisse und<br />
Kosten entsprechender Bestandsaufnahmen darzustellen. Insbesondere<br />
~tindern und Kommunen wird die Kartierung von Klein-<br />
Strukturen zur Vervollständigung ihrer Kataster- und Planunasarundlaoen<br />
empfohlen. ~arüber hinaus soll zu weiteren Bestands-<br />
&heo~&en.z D imRahmen von wiscencchaftlicnen Aroeiien angeregt<br />
werden A ~fd e bundesweite horwendiqkeii von X e nstr.kturkartierungen<br />
und deren Umsetzung, ohnedie dem Gesetzesauftrag<br />
(BNatschG) schwerlich Rechnung getragen werden kann,<br />
wird hingewiesen.<br />
Definition<br />
Als .naturschutzrelevante Kleinstrukturen' werden alle Strukturen<br />
undFlachenverstanden,dieaufgrLndgeringerrädm cnerA~sma-<br />
Re in planungsbezogenen Kartenmaßstäben (zB. Maflsrao<br />
1 : 10000) nicnt mehr bzrv kaum nocn flacnlq aarsie lbar s no und<br />
deren ScnJh. Erhali~ng und Förderung L.a wegen des Vorkommens<br />
(lodal) seltener, gefährdeter oder pragender qeoieistyptscher<br />
Arten und ~rtenoimeinschaflen " unter ~aturschuizaesichfs- "<br />
punhen von Bedeut~ng s nd In der Prax s hai s cn eine maximale<br />
Flacnenoberqrenze von 5000 m2 10.5 Hektar) als Drah daoe erwiesen.<br />
Die meisten Objekte sind jedoch wesentlich kleinflächiger.<br />
Methodik<br />
Bei der Bestandsaufnahme sind zahlreiche kleinflächiae bzw llnien1örm.g<br />
ausgeprägteTypen von K einstrJktJCen ZL bir~cns cntigen,<br />
Oie in Tabel e 1 (exemplariscn <strong>für</strong> den Bonn-Ba0 Gooesberger<br />
Raum) zusamrnenaestellt wurden. Unter Berücksichtiauna der<br />
,.Naturschutzrelevante Kleinstrukturen' aufzunehmen sind. Die<br />
Elns~f~ng von Arten ooer Gesel scnaften als ,Joka selten' ~st e n<br />
WICntlgeS Oua itatsmerdmal Sie kann abgesicherl vorqenommen<br />
werden, wenn zum Bearbeitungsgebiet ausreichende; Datenmaterial<br />
vorliegt, also zuvor eine flächendeckende oder repräsentative<br />
Untersuchung vorgenommen wurde, vgl. Arbeitsgruppe .Methodik<br />
der Biotopkartierung im besiedelten Bereich" (1 986).<br />
Abb ia Alte Wiesenboschung Im Stadtzentrum von Bonn-Bad Godes-<br />
berg im Juli 1987 (Foto Schulle)<br />
Abb. Ib: Bauzustand im März 1989. (Foto: Schulte)<br />
Abb. ic: Zustand im Februar 1992. (Foto: Wurzel)
Abb. 2.9 Gruner Geh- und Radweg (Bonn-Bad Godesberg, Konstantinstr) Abb. 2b: Derselbe Standort ..umgestaiteV im Mai 1990. (Foto: Schulte)<br />
im Mai 1985. (Foto: Schulte)<br />
Abb. 3a: Stadtpiatz mit Basalt und Granitkieinpflaster, Mastkraut-siiber- Abb. 3b: Bodenversiegelung,Stadtbildverödung,Standortrerstorungdurch<br />
m003-Trif1geSell~~ha~inPflasterfugen(Bonn 1,Münsterplatz)im Dezember Ausgießen der Pflasterfugen mit Epoxdharr (Kosten: Ca. 224000 DM <strong>für</strong><br />
1985. (Foto:SchuIte) rund 8000 mZ kommunaier Versiegelung), aufgenommen im Dezember<br />
1986. (Foto: Schulte)<br />
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Abb. 4a: Alte bewachsene. belebte Mauer (Bonn 1, Florentiusgraben) mit Abb. Sb: Bodenversiegelung, Stadtbildverödung, Standortzerstörung<br />
Vorkommen u.a. von Mauergiaskraut-GeselischaH, Mauerrauten-Gesell- durch Ausgießen der Pflasterfugen mit Epoxidharz (Kosten:ca. 224000 DM<br />
schait, Pfirsichblättriger Glockenblume,verwildertem Hirschkaibensumach fiir rund 8000 m2 kommunaler Versiegelung), aufgenommen im Dezember<br />
und reichhaltiger Ruderalvegetation am Mauerfuß (Kugeldistel-Bestände 1986. (Foto: Schulte)<br />
u.a.) im Juli 1987. (Foto: Schulte)
1. Felsstandorte, Steinschüttungen, anthropogene Trocken-<br />
biotope u.a:<br />
- Feisbiotope mit schützenwerten Arten bzw. Gesell-<br />
schaften<br />
- künstlicheFelsbiot~pe(Ruinen,Basaltlava-Gro~nalter<br />
Parkaniagen und Friedhöfe uw.)<br />
- Stelnschüttungen (Schotterflächen, Halden usw.)<br />
- Kies- und Sandflächen (magere, trocken-warme Stand-<br />
orte)<br />
- Kielnpflaster (mit wärmeliebenden Arten, Liebesgras-<br />
Gesellschaften usw.)<br />
2. (alte) Mauern inkl. Mauerkopf- und Mauerfußbereich, u.a.:<br />
- Mauern mit Mauertam-Gesellschaften<br />
- Mauern mit Mauerzimbeikraut-Gesellschaft<br />
- Mauern mit Mauergiaskraut-Gesellschaft<br />
- Mauern mit sonstigen BeständenlGesellschaften<br />
- Trockenmauem (alte Weinbergsmauern usw.)<br />
- neu angelegte Trocken-(Mauer-)Standorte<br />
- Ufermauem<br />
3. Feuchtbiotope, Gewässer u.a.:<br />
- wechselfeuchte Standorte (2.6. Senken, Rinnen)<br />
- Teile feuchter Gräben mit (lokal) seltenen Arten<br />
- sonstige Uferbereiche (2.6. Schwemmsandflächen)<br />
- kleine Tümpel<br />
4. Brach- bzw. Ruderalflächen, u.a.:<br />
- Säume unterschiedlicher Genese<br />
- kleine Ruderalflächen (2.6. in dicht bebauten Stadttei-<br />
len)<br />
- trocken-warme Ruderalflächen (2.6. mit xero-thermo-<br />
philen Arten)<br />
- typisch dörfiiche Ruderalflächen<br />
- offenerdige Ruderalflächen (2.6. mit seltenen Heu-<br />
schreckenarten)<br />
5. Böschungen u.a.:<br />
- (alte) Wiesenböschungen<br />
- gehölzbestandene Böschungen<br />
- Hohlweg-Relikte (Reste von Lößhohlwegen u.a.)<br />
- Bahndämme mit (lokal) seltenen Arten<br />
6. Hecken- und Gehölze, u.a:<br />
- naturnahe Hecken, Wallhecken<br />
- alte, standortiypische (Laub-)Bäume<br />
- alte Efeu-Individuen<br />
- Mistelbäume<br />
- kleinflächige (spontane) Gehölze<br />
7. Unversiegelte Wege, u.a.:<br />
- alte dörfliche WegelPfade<br />
- sonstige nicht versiegelte Wege mit Saumvegetation<br />
Abb. 5a: Unversiegelte dörfiiche Zuwegung mit reich<br />
(Mehlem, Oberaustr) im Mai 1986.<br />
Abb. Sb: Nach ,.Umgestaltung' und Pflanzung von.Ziergrun"im Juli 1989.<br />
Was geiten Bodenschutzkonzeption, NaturschuQgeseVgebung, Ortsbiid<br />
und Heirnatgefühl? (Foto: Schulte)<br />
Bei der Kartierung naturschutzrelevanter Kleinstrukturen (inklusive<br />
floristischer. vegetationskundlicher. -<br />
faunistischer Bestandsaufnahme.<br />
abnangig unter anderem von tacnlicnen und finanz e.len<br />
Vora~ssetz~ngen), eriolgt die Mark enng onr Lage zunacnst n einer<br />
aroßmaßstäb -<br />
icnen Arbeitskarte Iim Stadtbereich 2 B Deut-<br />
ScheGrundkarte 1 : 5000). Der auf dieser Grundlage erstellten Kar-<br />
ben werden. Darinerfolgeneine Beschreibung der Kleinstrukturen<br />
im Hinol ck a.!f Arten, ~esel scnaften. ~roße.Iaqe ~sw sow e Remerk~ngen<br />
z B zu BeiastJngen, Schaden, Geiahroung, Schutz<br />
und Management<br />
8. Teilbereiche von Grünflächen und Gärten, u.a.:<br />
- alte Garten- und Friedhofsflächen<br />
Untersuchungsräume. Ergebnisse<br />
- reich bewachsene Zäune<br />
- Wuchsorte schützenwerte Geophyten<br />
- Reste magerer Wiesen<br />
Berichtet wird über die Untersuchungsräume Bonn-Bad Godesberg<br />
(16 km2, Ausschnitt) und Saarlouis (43,s km2, Stadtgebiet).<br />
Im Untersuchungsgebiet Bonn-Bad Godesberg (das Gebiet um-<br />
9. Kleinflächige Relikte von Mooren, Heiden (Binnen-)Dünen faßt die Blätter ~ r. 8014,8016,8214,8216 der Deutschen Grundkarte<br />
M. 1 : 5000; Bearbeiter: W. SCHULTE, V VOGGENREITER et<br />
10. Sonsiige Standorte mit (lokal) seltenen Arten und Gesell- ai., 1988 und 1989) wurden auf einer Fläche von 16 km2 rund 180<br />
schaften1Gemeinschaften<br />
naturschutzrelevante KleinstruMuren aufgenommen. Auf deren<br />
Gesamtiläche von Ca. 8 ha wurden 504 wild und verwildernd vorkommende<br />
Gefäßfolanzenarten gefunden. Dies sind rund 72 Prozent<br />
der ~esamtartenzahl der ~ifäßpflanzenflora von Bonn-Bad<br />
Tab. 1: Naturschutzrelevante Kleinstrukturen im besiedelten Be- Godesberg (ca. 700 Arten). Ferner wurden 25 <strong>für</strong> das Gebiet neue<br />
reich (Auswahl, nach SCHULTE 1988) Pflanzenartengefunden.Esist heworzuheben,daß sich insbeson-<br />
61
Abb 6 Kalle .halurscnu12relevanle K e.nsli~~I~ien-aesBe sp elra~rnesmnn-Ba0 Gooesbeig (Kartena~sschninOr q na m Mafislao 1 . 10000 nkl. Erlauteii.ngslabelie).<br />
Das A le< von Bialoplypen sl IL~ aas Voinardense n von scnLlzwdm gen K.emstr~k+i.ren ohmais vor entscheioendei Redegt.ng Bei-<br />
W 8lhah uuroen h erdie Typen c.na IeiDorIkelii ein he.balgeD e:~nde na fer Sie nbnicnnervoigsnobenlgraLmark en) Wahrend rnNeuoat.geaie!reineFJndegemacniwLrael<br />
la~'ens cn rna len DoifdeinK c ns1,IrILrenw ea leoe ebfeMaue.n~nddoll iche Wegsa~me Imse?.ahizehnien orachl egenden<br />
(Lyngsxrg ) Sieinor.cn na~fen s ri Fi.naorle okal se.lelcr Pf anrcngese Iscwlteri .od Zuiiosen<br />
Gefäßpflanzen- Kleinstruktur-<br />
flora Kartierung<br />
Arten Arten ha: Neufunde:<br />
ca.: ca. :<br />
Bonn-Bad Godesberg<br />
(16 kmz) 700 504(72%) ca.8 25<br />
I Saarlouis<br />
(43.5 km2)<br />
L J<br />
Tab. 2: Untersuchungsergebnisse Bonn-Bad Godesberg und Saarlouis.
dere alte dörfliche BebauJngskerne als sehr reichhatig erwiesen den. D e Ergebnisse s:nd eine notwendige, ergänzende Pla.<br />
haben. hier SI zum Te'l noch eine großere Zahl Mn alten MaLern. n~ngsgrundlage; sie mussen a s Besianote I komm~na er Bio-<br />
Wegsaumen Jnd hecken eic. a ~ engem f Raum vorhanden. nsge- top-~nd Artenschutrprogramme ber~cksichtigt ~ ndmgesetzi o<br />
samt hat s:cn in Bonn jedoch gerade die MaLervegetat On (vertre- werden.<br />
ten mit ca sieben Gesellschaften) als besonders gefährdet erwie-<br />
4. Der Erfolg von Meßnahmenzur Erhaltung und Entwicklung von<br />
sen. Es wurde eine Karte , ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~<br />
(M. , : 1oOo0) mit ,fangreicher Edauterungstabe,le erstellt<br />
Kieinsfrukturensollte möglichstim Rahmen langfristiger Analydarin<br />
Hinweise auf Gefährdung, Erhaltung und Förderungssen<br />
kontrolliert werden. (Untersuchungszeitraum: mindestens<br />
maßnahmen gegeben.<br />
5 Jahre).<br />
~<br />
Weitergehende Kieinstrukturen-Projekte in Bonn betreffen u.a.: 5. Öffentlichkeitsarbeit tut bitter not. Bund, Länder, Kommunen<br />
Untersuchunoen zur Veaetation. Bodenfauna und Erhaltuna therrnoph:ler<br />
~eb;ensgemeinichaho" an oer Godesourg (vg . ~CHJLsind<br />
aufaerufen. die notwendiae Aufkläruna auf allen Ebenen<br />
ZL inienitvieren~nd oc~ü~lich'olfentlcher Flachen beispie ge-<br />
TE et al. 1988). bodenzoo 09 sche ~ nvegetaiionsdund d<br />
cne Ln- bend zu wirden. Auf ErhaltJng und Eniwlckl~ng von K einslrudtersuchunoen<br />
teils kleiner. stadttvoischer Freiflächen fval. FRÜND<br />
et a. ~~~~:sc~(LLTE et al. 1990jiow e die dee, im ~ahken eines<br />
turen. ihrer tv~ischen Arten und Lebensaemeinschaften sollte<br />
u.a ik ahmen von dorf- bzw. staotbnoiog schen Lehrpiaden,<br />
Lenrptades zur Stadtokologo in ßonn u.a aui Mauer-, R~deraund<br />
~aumbotope, ~flaster~tzcnlebens~emelnscnatt usw ninzJweisen<br />
(vg.. SCrlLLTE 1991. HAURODER 1988. QOEKELS ei al.<br />
Broschiiren ooer Aussmll~ngen verstärkt h;ngowiesen weraen.<br />
Im Untersuchungsraum Saarlouis (Saarland) wurde 1989 eine<br />
Kleinstrukturkartierung im Auftrag der Stadt durchgeführt und ersteErgebnisse<br />
mitgeteilt (mündl. Mitt v. 23.3.1990durch Herrn W.<br />
VOGEL,städt.Umweitschutzbeau~ragter,unddenBearbeiter Dr.S.<br />
MAAS, Arbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> Okologie, beide Saariouis).<br />
Im Stadtgebiet Saarlouiswurden auf 433 km2 122 naturschutzrelevante<br />
Kleinstrukturen mit ca 4.2 ha Gesamtfläche aufgenommen.<br />
Bemerkenswert ist dieTatsache. daß rund 75 ~rozent der ~esamtartenzahl<br />
der Gefäßpflanzen von Saariouis (ca 600 Arten) innerhalb<br />
dieser4.2haqefunden wurden. im Zugeder Erhebungwurden<br />
Ca. ~ ~ 50 <strong>für</strong> Saarlouis ~ ~ neue Pflanzenarten oefunden. " Benutzt wurde<br />
ein neuer Erfassungsbogen, der an die landesweiten Biotopkartierungsbögen<br />
angelehnt wurde. Nicht berücksichtigt wurden Kleinstrukturen,<br />
die bereits im Rahmen der landesweiten Biotopkartierung<br />
erfaßt worden sind (2.6. Festungsmauern). Typische Klein-<br />
Strukturen <strong>für</strong> Saalouis waren u.a.: Hecken und Säume in Agrarbereichen,<br />
Mauern sowie Gebüsch- und Waldreste,<br />
Danksagung<br />
Die bodenökologischen Untersuchungen im Bereich ausgewählter<br />
KleinStrukturen bzw. städtischer Freiflächen wurden durch den<br />
Bundesminister<strong>für</strong> Forschuno und Technologie gefördert - (Förderkennzeichen:<br />
0339065 A+B)-<br />
Dank gilt auch Frau M. JEND, Frau I. MOHLER. Herrn T KRO-<br />
SCHEWSKI und Herrn G.TRAUTMANN <strong>für</strong> ergänzende Kartierungen<br />
bzw Datenerfassung.<br />
Kosten<br />
Arbeitsgruppe .Methodik der Biatopkarüerung im besiedelten Bereich'<br />
(1986): Flachendeckende Biotopkanierung im besiedelten Bereich als<br />
Grundlage einer ökologisch bzw am Naturschutz orientierten Pianung.<br />
Grundprogramm <strong>für</strong> die Bestandsaufnahme und Gliederung des besie-<br />
Die Kosten <strong>für</strong> die Kartierung naturschutzreievanter Kleinstrukturen<br />
sind in jedem Fall unter Berücksichtigung örtlicher Gegebenheiten<br />
(2.6. Struktur des Arbeitsgebietes) zu kalkulieren. Ein praxisbezogener<br />
Richtwert kann jedoch mit rund DM 1 000,-je Quadratkilometer<br />
Untersuchungsfläche beziffert werden.<br />
delten Bereichs und dessen Randzonen. - Natur und Landschaff 61, Nr.<br />
10,s. 371-389.<br />
BOEKELS, M.. BOJChON. rC U HAJR6DER.R (1990) .ehrp!ab zdr Staorakolog<br />
e in Bonn -Das Gartenamt 39, .andar C. 23-27.<br />
FRLND. h -C.,SONTGEh M.SCdULTE.W u. RUSZK0WSKI.B (1989) ~ n -<br />
tersLcnLngen z ~ Rio r ogte slaollscner Boden 1 Kolzepuon des Foi-<br />
~~n~ngSllrOekIS. Bonn-Bad Godesoerg ~no erste Gesamieigeon Se. -<br />
Verh.Gcs 0a. 18 (Ewe" 19881.S. 167-174<br />
HAURÖDER, A. (1 988): Konzeption eines stadtäkologischen Lehrpfades in<br />
Bonn. Ermittlungschutzwüdiger Bereiche in einer Großstadt mit Hilfe eines<br />
integrierten, geographischen lnformationssysternr - Univ Bonn,<br />
1. Um Kleinstrukfurenwirksam schützen, erhauenund entwickeln Geogr lnst., i84 S.<br />
ZU können ist eine textliche Berücksichtiauna in der Naturschutzgesetzgebung<br />
notwendig. insbesondere-sollte dabei auf<br />
SCHULTE,W (1991):Lehrpfads zur Dorf- und Ctadtöknlagie in Deutschland<br />
(Stand: Juni 1991). -Natur und LandschaR 66, Nr 11.527-532.<br />
alte Mauern, Hecken, Böschungen, Kleingehöize. Weqraine,<br />
Saum- und sonstige Sekundärbiotope hingewiesen werden.<br />
SCHULTE, W(1988): Naturschutzrelevante KieinstruMuren -eine bundesweitwÜn~chen~werteBestandsaufnahme.<br />
Beispiel:Raum Bonn-Bad Go-<br />
2. Die Eroebnlsse bisherioer Untersuchunaen machen deutlich. desberg mit besonderer Berücksichtigung der Mauervegetation. Natur<br />
daß eLsich bei den kan erlen 0olekIen;m kleinflach ge. ge- und Landschan 63, Nr. 9,s. 379-385.<br />
bletstvp~sche Lebensraume hanaelt auf deren Gesamiliache<br />
innerhilbeiner ~emeindevon meist nurwenigen Hektarjewells<br />
SCHULTE, W,VOGGENREiTER,V, FRLIND, H.C. u.SÖNTGEN, M.(l988):<br />
Vorschläge zu Schutz und Erhaltung von thermophilen LebensgemeinrunddreiViertel(72-75Prozent)derGesamtflora(Gefäßpflanzenarten<br />
eines Gebietes)gefunden wurden. Ferner bieten diese<br />
kleinflächigen Lebensräume nicht selten (lokal) gefährdeten<br />
schaflen kultur- und naturhistorisch geprägter Stendorte. Beispiel: Die<br />
Godesburg im besiedelten Bereich von Bonn-Bad Godesberg. - Natur<br />
und Landschaft 63. Nr. 12, C. 494-503.<br />
Artenund Artengemeinschafien Lebensraum(Beispie1e: kleine SCdULTF.W.FRSND. h .C..SÖhTGEh.M GRAEFE.U..RJSZI«)
Manfred Horbert<br />
Das Stadtklima<br />
1 Einleitung<br />
DasKlimastädtischerBallungsgebiete istgegenüberdem Umland<br />
durch tiefgreifende Veränderungen des örtlichen Wärmehaushal-<br />
tes gekennzeichnet. Ursachen hier<strong>für</strong> sind:<br />
- die Häufung von Baumassen mit Veränderungen der Wärme-<br />
!apazität und Wärmeleitung<br />
- die Verminder~ng verdunstender Oberflachen, aie ErhohLng<br />
oes Oberflachenabflusses ~ nd der Mangel an vegetationsbedeckten<br />
Flächen (Versiegelung)<br />
- die Zuführung von Energie durch anthropogene Wärmepro.<br />
duktion.<br />
DieseRandbedingungenführen zustadtklimatischen Erscheinun-<br />
gen (u.a HORBERT, KIRCHGEORG, V. STÜLPNAGEL 1983). die<br />
auch in Verbindung mit luffhygienischen Komponenten <strong>für</strong> die Be-<br />
völkerung von Städten und Ballungsgebieten nachteilige bioklima-<br />
tische Wirkungen zeigen können. Die bisherigen Forschungser-<br />
gebnissedeutenauffolgendeKlimaveränderungenin Ballungsge-<br />
bieten hin (Tab. 1).An erster Stellestehtdie Luftverunreinigung,die<br />
sich je nach Größe der Städte bzw. lndustrieanfeile in einer Zunah-<br />
meder Kondensationskerne und in einer Anreicherung an Spuren-<br />
gasen bemerkbar macht<br />
ParamOtEr<br />
L"f-r.chiulrung<br />
StrahlUnq<br />
~empararw<br />
"e,.riva Rushre<br />
nimrnkrerrsnseh. orosen<br />
Xonden*.tlnr.kinie<br />
garmmigc vervnreinigung<br />
"ergleich mit<br />
da Wlnnd<br />
10 -1 ichr<br />
5 - 10 ul Mhr<br />
~0~nen.n~hein~uer I - 15 8 YCni iachEnl<br />
llnrrr<br />
so-* Strahlunglfngrn Inerlinl<br />
5 \ raniqer<br />
ena 70 i ueni
12.8 Bi, 2110h MEZ<br />
---- 49.81. nmn MEZ<br />
9 81. 20Mh ME<br />
Ternoeratur Mai 1980<br />
\<br />
\<br />
------ MornrnsenamDe<br />
- Ortskern Tegel<br />
. .. . . Groner Tiergarten<br />
--- Tegelw Flies<br />
Abb 1: Proflle der Kohlenmonoxid-Konzentmtion, der Lufltemperatur und Abb.2:TagesgängederLu~emperaturin2mHOhefUrverschiedeneStand-<br />
des Dampfdruckes in 2 m Höhe iangs eines Südost-Nordwest-TrenseMei orte in Beriin (West)<br />
durch Berlin (West) bei drei austauscharmen Nachtsituationen<br />
Komplizierter erscheinen de Dampfar~c6verhYtnisse. De S tua- ßenbereichen (z.B.Tegeler F1ieß)Lntersch eoe von mehr als 10'C<br />
tion am 12. 8. 1981, dLrcn hohe Werte in oen Grjnan,aqen ~ n d a~hreten. In oiesem Zettraum falnden nnerstäatischen Parkanlaniedrige<br />
Werte in den dichtbebauten Bereichen aekennzeichnet. Oen eine beachtliche klimaentlastende Funktion zu. in dem voriieentspricht<br />
der Vorstellung. d e info ge oes ~e~etaioonsman~els in ;enden Tagesgang der Temperatur wird deutlicn. daß der Tiergarden<br />
bebauten Zonen erwartet wird Be der Fanrt am 4 9 1981 tr 11 ten als große gescniossene GrLnflacne sehr stard ausk-hit. aoer<br />
diese Tendenz nur noch aboeschwächt zutaoe. " So ---- zeichnet sich ~ --<br />
hier 2.6. der Voikspark ~Lngfemheide OJrch nieorge, die Spanauch<br />
von den benachbarten bebauten Arealen thermisch belastet<br />
W ro. Typisch ist dle Angiecnung der Tagesgänge am Vormittag.<br />
aauer Altstadt durch nohe Worte aus. D'e Meßfanrt am 15.9 1981 D e ;berwarmung der bebaJten Flacncn fallt aß Tage weniger<br />
laßt sogar. wenn aJch mjt starn gedämpften horizonra en Graden- SlarkaJs, ~vooelaoerimallgeme nendasidaxm~m envas wo tcr n<br />
ten, eine gegenia~fige Charakteristik erdennen Hier treten enge den hachmiltag verscnooen wird.<br />
Parks sogar durch etwas geringere Dampfdruckwerte als ihre bebaute<br />
Umgebung hervor. Offensichtlich spielen besonders bei der Ausden Meßfahrten iäßtsich inVerbindung mit derartigen langjäh-<br />
IetztgenanntenSituationandereFaktoren wiez.6. nächtlicherTau- rig betriebenen Kiimastationen auch eine flächendeckende Chafall<br />
in den ausgekühlten Parkanlagen sowie anthropogene Was- rakteristikdesstädtischen Kiimasableiten (HORBERT, KIRCHGEserdampfzufuhrinden<br />
bebautenBerelchen(Kf2-Verkehr, Industrie ORG, V. STÜLPNAGEL 1986).<br />
und Kraftwerke) eine Rolle.<br />
So zeigt die Verteilung der Mineltemperaturen des Jahres 1982<br />
Die gleichzeitig gemessenen CO-Konzentrationen lassen nsbe- iAOb.3.foigende Seile) beachtliche Unterscniedezwiscnender In-<br />
Sonoere am 4.9.1981,aoer auch abgescnwacht am 12.8.1981 oi- nenstadr Jnd den A~ßenbezirken von Berlin Die nöchsten Werte<br />
ne Korrelation m tder Jberwarmung erkennen. Inden 0 cntoebau- DisLber l2'Ctreten im dicht bebauten Sladtzenlruma~f. wänrend<br />
ten uno tberwarmten Bereichentretonauch in oer Rege. oie höch- das Jmlana großfiachg nJr 8 - 8.5'C erreicht In gelänoei< imasten<br />
Kfz-Emissionen auf. Sowohl die WBrmeenergie als auch die tiscnextremen Lagensino wenigerais8'Czuerwarten. Besonoere<br />
8e:menaunoenderLuftunterlieaen denselben.inderStaotabern<br />
, ~~~ ~~<br />
der ~ e Gbehinderten i ~ustausChvorgängen.<br />
Die Temperaturunterschiede innerhalb eines Ballungsgebietes<br />
sind in austauscharmen Strahlungsnächten besonders stark ausgeprägt<br />
(Abb. 2). In Beriin können zwischen der Innenstadt (=B.<br />
BeoeUtLng erlangen n d eser Darstellung die Gr~nnSchon (2.6.<br />
der Große Tiergarten) im innerstädtischen Bereich, die zu einer<br />
Auflockerung der sonst geschlossenen Wärmeinsel führen. Eine<br />
vergleichbare Charakteristik ist auch im langjährigen Mittel fest-<br />
.tPilhar - .- . - -.<br />
Mommsenstraße) und den anthropogen weniger belasteten~u- In diesem Meßprogramm konnten auch flächendeckende Karten
Abb. 3: Mittel der Lufitemperatur PC) in Beriin (West) in 2 m Höhe im Jahre 1982<br />
f~r die relative i.uftfe~chte,oen Dampfor~cd Jnddiefir diescnwu- Die teilweise starke Verändemnq des Klimas innerhalb des Stadtie<br />
Charakter stische Aqbivalenttemperatur erstcdt weraen E ne<br />
~ ~<br />
gebietes laßt eine ~hgrenzun~;n vcrsch:eoene Klimazonen zd<br />
entsprechende Darsteiiuna der Windverhältnisse ist oroblemaiisch<br />
una WJrde daner nur iber die a gemeine WfndcnaraMerisrid<br />
der verschiedenen F achennuizungen erre cnt Ibmweitatlas Ber-<br />
Aus oen Temperat~rwenen konnen LLm Beispie. die Neigung bestimmter<br />
Siaatteilezur Ubern'tzuna,die nach1 iche Aokuhiuno ~ n d<br />
~ ~-~ -<br />
die Frostgefährdung flächendeckend abgeleitet werden, während<br />
lin 1985)<br />
die gemessenen Feuchtewerte mit der Temperatur ein qualitatives<br />
Hinsichtlich der Windgeschwindigkeit Iäßt sich demnach feststeiien<br />
(Abb. 4). daß sowohl die dicht bebauten Bereiche als auch Gebiete<br />
mtt nohern 0oerf.acnenversiegel~ngsgrad Ln0 geringem<br />
Grünflachenanleil tags una nachts re a1.v hohe W ndaescnw nd a-<br />
Maß der Schwüiegefährdung liefern. Unter Berücksichtigung dieser<strong>für</strong>dasStadtkiimawichtigen<br />
Faktoren können dieZonen stadtklimatischer<br />
Veränderungen wie folgt beschrieben werden (Abb.<br />
5):<br />
keiten aufweisen. in deraufaeiockerten und offenen Bauweise ~~ --- At Zone 1 umfaßt im wesentlichen Grünland, Äcker, locker bebaute<br />
nöherem Vegeial oncante (werden die Windgeschwindigkeften<br />
dagegen tags una nachts auf verg eichweise mittlere Dis niedriae<br />
~ ~ ~- =- --<br />
lanaedmatische Extrem.agen. D e nacntl che AbkLnlung und Oie<br />
Wene redL21ert Ebenfa 1s geringe W ndgeschw ndiq6e ten treten Frostgefanrd~ng sino hoch, wooei dic Wnlagebete nier weniger<br />
tags Lnd nachts in a len waldart gen Gr~noerelchen sowte in R n-<br />
nenlagen auf. Dieoffeneren Grünflächen zeiaen - taasüberdaaeaen -<br />
mittiere bis sehr hohe, nachts allerdings nur geringe bis mlttyere<br />
Jnd diegeiande~limatiscnen Extrerna(z.B oHone Senken)star&er<br />
in Erschein~ng irelon. D!e SchwClegefahm~ng st allgemen gerng<br />
Die Red~z erung der Winogeschsinoiq
während GrünlandundÄckertagsmäßige bisgeringe, nachtsaber<br />
durch die Stabilisieruns - der bodennahen Luftschicht mäßige bis<br />
hohe Reduzierungenerfahren.<br />
Zone 2 weist hauptsächlich die stadtrandtypischen Nutzungen<br />
(lockore BeoaLung, K.eingärien. Park, ~ldihafen) sow e große<br />
Wasserflacnen und Anhohen a~i. nior ist die nächtliche AbkChlJng<br />
und aucn Oie Frostgefanrd~ng als maßig. die Scnuu egeianrdung<br />
als maßig b s gering einzJsrdfen. Die Reduzierung oer Windgescnwsndigkeii<br />
sl senr unierschiedlich.<br />
~~ ~<br />
Steotrand mit starker verdichteier Bebadung sow e aJch kleinere<br />
GrCnanlagen ~ n Slaotbrachen d<br />
in der Innensraoi. D e nachtliche<br />
Abkih ung Lnd die Frostgefanrd~ng n dieser Zone sino gertng.<br />
wanrcnd d!e SchwulegefBhrd~ng sehr ~ntersch~eolicha.sfa it.Die<br />
Red~zlerJna der Winoqeschwinoiqkeit ist tags ~ n nacnrs o maßg<br />
bis sehr gerrng.<br />
Zone4umfaßt ausschließlich den Innenstadtbereich. Hier sinddie<br />
nächtliche ~ ~ Abkühluna " und die Frostaefährduna " im Veraleich zu<br />
aen anderen Zonen sehr gering Dagegen sl d.e Scnwu egefährddng<br />
'm grOßtenTe vonZone 4 a s hocneinzustufen Die Windgeschu,tno'gke<br />
tsreouzier~ng ist iags als mäß'g bs gering, nacnts<br />
ener als mäßig b s sehr gering anzusenen H er treren oitma s Kanaiisierringen<br />
des Windfoldes Lnd Dhsenelfekte a ~f.<br />
Dieog Kiimaeigenscnaiten könnenf~r Berlin(West)ook imaisch<br />
bewertet Lnd zLmindesl in dem vor1 egenoen Maßsrao n oer Planuna<br />
berücksichtiot " werden. Für kleinraumiae klimarelevante Planungsfragen<br />
sind in der Regel jedoch Einzeluntersuchungen erforderlich.<br />
3 Maßnahmen zur Verbesserung des Stadtklimas<br />
In diesem Zusammenhang muß die Frage aufgeworfen werden,<br />
wie sich diese klimatischen Nachteile innerhalb von Städten und<br />
Ballungsgebieten möglichst weitgehend vermeiden lassen. Sehr<br />
schwierig ist es, derzeit vorhandene klimatische Belastungen abzubauen.<br />
Günstiger sieht es aus, wenn bei Sanierungen und bei<br />
neuen Bauvorhaben klimatische und lufthvaienische Gesichtspundeg<br />
eich ßerucks chtigungfinden E n weient cner GesichtspLndder<br />
61 maverbesserung - llegtdartn.moqlicnst V el Gr~n n der<br />
~<br />
Stadtzu belassen oderneu anzulegen und vor allen Dingen die Beiüftung<br />
der jeweiligen Bau- und Vegetationsstrukturen zu gewährleisten.<br />
Gestaffelt nach ihrer Wirksamkeit sollen hier einige wichtige<br />
Maßnahmen aufgeführt werden:<br />
- immissionsirele Ausgleichsflächen im Stadtrandbereich,<br />
- Be- und Entlüftungsbahnen, die von dort konzentrisch möglichst<br />
weit in die Stadt reichen,<br />
- Vermeid~ng von Ström~ngshindern ssen, um Oie nacntl chen<br />
KaltlultrLflLssC nicht zd behmdern,<br />
- möglichst große und vernetzte innerstädtische Parkanlagen,<br />
- Begrünung von Platzen und Straßen ohne zu starke Behinderung<br />
der Belüftungsfunktionen und<br />
- Begrünung von Fassaden, Dachflächen und Innenhöfen.<br />
An dieser Stelle kann die Wirksamkeit solcher Maßnahmen nicht<br />
im einzelnen dargelegt werden. Jedoch sollen einige Beispiele die<br />
Möglichkeiten einer Klimaverbesserung aufzeigen.<br />
Die wirksamsten Verbesserungen der stadtklimatischen Situation<br />
können von den an der Peripherie der Städte gelegenen Freiräu-<br />
men ausgehen.Allerdingsspielen die Reliefverhältnlsse, die Vege-<br />
tationsstrukturen und die Bebauungsdichte in den Ubergangsbe-<br />
reichen zwischen Stadtkern und Umland eine erhebliche Rolle.<br />
Abb.4: Mittlere Windgeschwiodigkeiten (m/s)in2,8mHÖhe<strong>für</strong> verschiede-<br />
ne Flächennutzungen am Tage und in der Nacht (Mittel aus 29 Tages- und<br />
Nachtmeßfahrten 1980-1984)<br />
Zone se,dtklimatiashe Gcbietc mit b~sondera turhu-<br />
, Li".<br />
2 0 geringe<br />
.asige<br />
i 0 keine hohe SchalcgefXhrdung<br />
4 U hohe<br />
gelsndeklilarisshe Extrem-<br />
,""-"<br />
Abb. 5: Stadtklimatische Klimafunköonen in Berlin (West)<br />
(HORBERT, KIRCHGEORG, Y. CTÜLPNAGEL 1986)<br />
67
nächtlichenAbwindaufgrundderfiachenTalneigung,der Behinderuna<br />
durch dichte Bau- und Veaetationcstrukturen und des ~~~ kleine- ~ ~<br />
-<br />
ren Ka tlLhe nlLgsgeb eleszL einer Sragnation oer Siromung dnd<br />
oamii zu einer größeren Haufigkeit wehender Winae.<br />
9 ' 1 ' 1 ' 1<br />
D e Ranobeding~ngen. unter denen s'cn im Onertal Berg- und Tai-<br />
W nde aLfoauen. treten mii eher HäJfigkeit von ois ZL 20 Prozent<br />
auf und decken damit aber auch die Anzahl der sonst aus-<br />
taJscharmen Wener agen ab Somit erg bt s cn nier eine wertvo le<br />
Uno notwendige Rel~hungsfunktion fJr alesos be astete Gebiet<br />
_V I Dleszeiatsich auch an den aemessenen Windaeschwindiakeiten.<br />
während sich der normale"~a~esgang im ungestörten ireiland<br />
durcheinMaximum inden Mlttagstundenauszeichnet,wird im EinrsxE?%q<br />
I zuasbereich - des Okertales einweiteres Maximum in den frühen<br />
Morgenstunden Cberlagert, das um so aJsgepragier ist, .e näher<br />
slchoer Standonanaer Taloiinunq oefinoel D eodrch oenKa tiun-<br />
1 abfluß erzeuoten ~indaeschwindiokeiten - ~ können ~ ~ an ~~~ wlndschwa- -~<br />
chen ~trahlu~gstagenieitmehrals 10 m/serreichen,wobeidurch<br />
die große Rauhigkeit der waldertiaen Veaetationsbeständw das<br />
~aximum in Ca. 40 m none iegt ( MU-LER~~~~). m scnwach geneigten<br />
Tal oer Aoz~cht treten Geschwindigkeiien von weniger als<br />
1 m/saLf,sodaß h erstaanierenoeKaltluhzwarz~eineroetracntlichen<br />
~emperaturerniedigung, aber gleichzeitig zu einer hohen<br />
lmmisslonsgefahrdung führt.<br />
Abb. 6: Häufigkeitsverteilungw der Windrichtungen einschließlich der An-<br />
zahl der drehenden Winde (%) in 10 m Höhe bei auslauscharmen Wetterla-<br />
gen im Sommerhalbjahr 1986 an ausgewählten Meßstandorlen im Bereich<br />
von Goslar-Oker<br />
Selbstscnwach geneigteTa er oder eoone Be Atungsbannen. d e<br />
in Rahning Stadt ver aufen. konnen rlimatische .nd l~ffhvqieni-<br />
sche Entlastunaen bewirken. wenn diese Bereiche offen sir&ktu-<br />
~ ~-<br />
riert sind (BLUME HORBEFC( HORN, SUKOPP 1978). Begünstigt<br />
wird diese Funktion im allgemeinen dadurch, daß die durch die<br />
Die Belüftungsfunktionen innerhalb des untersuchten Gebietes<br />
lassen sich auch durch die Lufttemperaturen an den jeweiligen<br />
Standorten belegen. So zeigen die monatsmittleren Tagesgänge<br />
der Lufttemperatur besonders lm Sommer einen recht unterschiedlichenVerlauf<br />
(Abb.7).ImoberenOkertal (Station 1 inAbb.6)<br />
sorgen neben der höheren Lage in den Tagesstunden die Bewaldung<br />
und in den Nachtstunden die durchfließende Kaltluft <strong>für</strong> die<br />
niedrigsten Temperaturen im gesamten Stadtgebiet. Im tiefergeiegenen<br />
und dichter bebauten mittleren Okertal (Station 3) sind mit<br />
einer starken übe~lärmung besonders am Tage ausgeprägte<br />
Überhitzunp der Stadt konvektivaufsteioenden Luftmassen durch<br />
~~~ -- -<br />
kjhlere und.rnmiss!onsfre e Luft aJs o& A-ßenbereichen heraus<br />
ersetzt werden (F uwindeiien).<br />
stadtkiimatische Effekte erkennbar. DieTemperaturÜberhöhung in<br />
den Nachtstunden ist dagegen wesentlich geringer, als dies die<br />
Randbedingungen (dichte Bebauung, Versiegelung, Industrie) er-<br />
Wanen lassen. Inder ebenfallsdicht bebauten.aber klimatologisch<br />
D e wirkLngsvo.lsie Dynamik bei solchen Wechselwirk~ngen Irin<br />
jedoch durcn Täler auf. d e ein großes Kaltliifteinz.gsqeb et bcsiizen<br />
und mit einem ausreichenden Gefälle in den ~tadtl
sentlicn trockener waren. Die Aohanggkeit der re ativen Feucnte<br />
von oer Temperat~rditferenzier~ng im Ge anoe wird d~rch die allaemein<br />
oerinaen DamDfdruckunterschiede bestätigt Das Verteiingsm~iterdes~ampfor~cksin<br />
der vie falttg strui
im Rahmen der diskut enen Temperat~r- Ln0 FeLchtemessLngen AJS zahlreichen Jnters~cnungen. die am Fachgeoiet Bokl'matow~rden<br />
z~satziicn Oie entsprecnenoen Winogescnwnoigkciten og e der Techn scnen Lniversitat Ber n ourchgefjhrt wurden hat<br />
und Winorichtungen regislrien. Es zeigte sicn neroe, oaß das V. STULPNAGEL (1 987) f ~r de Rechweite oer klimatischen ALS-<br />
Windfeio n oer bodennahen LLhschicni dLrcn das senr Lnler- WfkJngen mehrere FolgerLngen gezogen:<br />
schiedliche Relief desstadtkörpers und durch diedamitverbundenen<br />
horizontalen und ~irkulationssysteme bestimmt<br />
wird. Die starke Kanalisierung des Windes durch die Straßenzüge<br />
1. In der Regel ist die klimatische Reichweite um so größer, je größer<br />
die Grünfläche ist.<br />
führt oftmals zu einer deutlichen Erhöhung der Geschwindigkeit<br />
Im unmittelbaren Bereich der Grünflächen ist dagegen eine starke<br />
Verminderung der Beiüitung zu erwarten. Diese ,,WindSchutzwirkungu<br />
wird durch die meist lockeren Vegetationsstrukturen von innerstädtischen<br />
noch verstärkt Bei austauscharmen<br />
Wetterlagen fuhrt die dort gebildete bodennahe Kaltluit zu einer<br />
zusätzlichen Stabilisierung der bodennahen Luftschicht.<br />
2. An der Leeseite der Grünanlage ist die Reichweite meistens<br />
größer als an der Luvseite.<br />
3. Höhere Windgeschwindigkeiten vergrößern häufig die Reichweite.<br />
- 2. und 3. sind darauf zurückzuführen, daß dem dynamisch<br />
bedingten Austausch durch die großräumige Luftströmung<br />
einegrößere Bedeutungzukommtalsdem thermisch bedingten.<br />
Wichtig ist die Frage, wieweit die günstigen klimatischen Eigenschaiten<br />
des Tiergartens in die dichte Bebauung hineinreichen.<br />
Die Ergebnisse zahlreicher Messungen ergaben,daß die Führung<br />
der Bahnlinie auf einem hohen Dammden Austauschder Luftzwischen<br />
Tiergarten und Umgebung nach Norden, Nordwesten und<br />
Westen verhindert Lediglich an den Unterführungen wird ein Austausch<br />
zugelassen. Dort allerdings konnten zum Teil erhebliche<br />
Reichweiten beobachtet werden. So erstreckt sich nach Westen<br />
entlang der Straße des 17. Juni die Wirksamkeit noch über den<br />
Ernst-Reuter-Platz hinaus, auf biszu 1 500 m. Nach Nordwesten in<br />
Richtung Alt-Moabit wurden 300 m, nach Nordwesten in Richtung<br />
4. ~nschlußanandereGrünanlagen,ÜbergangszonenvonRuderaiflächen<br />
(siehe südlicher Tiergarten) oder eine angrenzende<br />
lockere Bauweise mit hohem Grünanteil begünstigen die<br />
nairhui.sita . ...-, .-.<br />
5. DiekiimatischeWirksamkeitvonvegetationsbestandenenFreiflächen<br />
auf ihre bebaute Umgebung wird stark herabgesetzt,<br />
wenn die Freifläche unter dem Niveau der Umgebung (2.6. in<br />
Mulden oder Einschnitten) liegt wenn sie von Mauern oder<br />
dichten Randabpflanzungen umgeben, oder wenn die angrenzende<br />
Bebauung dicht und undurchlässig ist.<br />
Aitonaer Straße 400 m beobachtet. Nach Südwesten wird die<br />
Reichweite vom Zoologischen Garten begünstigt. So ließen sich<br />
hier Reichweiten bis 700 m. also weit über den Breitscheidplatz<br />
hinaus, beobachten. Nach Süden. entlana der Klinaelhöferstraße<br />
retcnte der Eint uß etwa 450 m weit weiter ost cn ro o e Reichwe~te<br />
nacn SJoen dJrcn oas vorgeagerte D p,omatenvfene begünstigt<br />
und kann biszu 650 m betragen. Nach Süden entlana der<br />
~ nasiungsstraße t<br />
Uno Potsoamer straße WJrden abgescnwichte<br />
AJswlrkJngen des Großen T ergartens nocn in 800 m Entfernung<br />
festgestellt.<br />
Bei der Forderung nach einer deutlichen Temperaturabsenkung im<br />
Veroleich zur Umoebuno - - und andererseits nach einer großen "<br />
Reichweite des Grünanlageneinflusses können sich hinsichtlich<br />
der Ausstattung einer Grünfläche (Niveaulage, Randabpflanzunq<br />
LSW) Konflikte ergeben So W ro die erste ~ order~n~ eher von tiefgelegenen.<br />
d e zweite von nochge egenen GrLnaniagen erfulli.<br />
Diese LonH Me s nd be großfiachiaen Parks wle oem Großen Ttcrgarten<br />
gering und nehmen aber m t aunehmenoer Flacne ZJ Bel<br />
keinen Grinanlagen muß ein Pmzeß oer Opt m erung angestrebt<br />
werden, damit beide gegensätzlichen Forderungen so gut wie<br />
12. 11. 1982 Wind: 2.0 mls<br />
möglich erfüllt werden können.<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> sinnvolle klimatische Funktionen einer Parkanage<br />
ist ;i lerdings. oaß solche Flachen nicht durch andere NJIzdngen<br />
idhhygienisch be astet weroen.De KaitluftbiidJng fuhrt in austauscharmen<br />
Strahlungsnächten zu einer zusätzlichen Stabilisierung<br />
der bodennahen Luftschicht. Ganztägiu vermindern die Vegetationsstrukturen<br />
den Luftaustausch.<br />
11. 11. 1982 Wind: 0.9 mls<br />
A<br />
Wie problematisch sich die Austauschbedingungen im schlecht<br />
belüfteten Veaetationsbereich des Tiergartens auswirken können.<br />
ze gen ~ ~-~iss~ngen, ofe sowohl im offenen Berefcn der s"diich<br />
herangefjhrten Potsdamer Straße a!s auch in oeren Fortserzung<br />
im Bereich der Entlastunosstraße im veoetationsbestandenen eil<br />
des~ier~artensund bei&nem~erkehr&~l~ommenvonca 50000<br />
Kfz pro Tag inden Nachm nagsstundenourchgef~nri wdroen(Aub.<br />
101<br />
Schon bei mäßig austauscharmen Wetterlagen bauen sich gegen-<br />
40- überderdichtbzw.offen bebauten Stadtstraße im Tiergarten selbst<br />
30-<br />
- bedingtdurchdieeinsetzendeKaltluftbildunginBodennäheund<br />
die Windreduziemng der Vegetation - sehr hohe Schadstoffkon-<br />
zentrationen auf. Bei extrem austauscharmen Wetterlagen erhö-<br />
hensich diese Werte beträchtlich. Anzumerken ist, daß der Verkehr<br />
20-<br />
zwischen dem Landwehrkanal und der Spree relativ konstant<br />
bleibt. Die hohenCO-Belastungen im Norden desTiergartenswerden<br />
durcheinestark befahrene Kreuzung im Bereichder Spreeer-<br />
10-<br />
zeugt. Diese hoheverkehrsbeiactung im Tiergarten schädigt nicht<br />
nur die Böden und die Vegetation in einem breiten Streifen beiderseitsderStraße,sondernführtdurchden<br />
hohenLärmpegeizusätz-<br />
0, [ich zu einer weiteren Einschränkung der Erholungsnutzung.<br />
0<br />
I<br />
~anoi 1<br />
dichte 141 offene I bewaldet<br />
2 Spee 3km<br />
I ollen I+ 1 ,I offen I<br />
Bebauung &bouung Tiergarten 3.3 Dicht bebaute Bereiche<br />
Abb. 10: COKonrentration auf einer Nord-Süd-Verbindung durch denTiergarten<br />
und seine Umgebung beiverschledenen wetterlagen in ~ (west) ~ ~ Die l Entlastung i ~ von Ballungsgebieten durch möglichst große inneram<br />
11. bzw.12.11.1982 städtische Freiflächen ist klimatisch und ökologisch besonders
wirkungsvoll. Allerdings erfordert die begrenzte Reichweite soicher<br />
Anlagen weitere qrünplanerische Maßnahmen innerhalb der<br />
dicht bebauten Areale. Hierzu gehören die Beqrünung von Stadtplätzen,<br />
Straßen und Bauwerken. Die Begrünung von Fassaden,<br />
Dächern und Innenhöfen wird sowohl im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen<br />
alter Bausubstanz als auch bei ~eubauvorhabei in<br />
zunehmendem Maße diskutiert und angewendet<br />
Hinsichtlich der Fassadenbeorünuno stehen u.a. die überleaungen<br />
im Vordergrund, daß dieWklimat;sche Wirkung positiv einzuschätzen<br />
isi ohne jedoch - wie bei der Anpflanzung von Bäumen<br />
-den ~uftaustausch in enaen Straßen und Höfen zu beeinträchtigen.<br />
Biologie und Funktion von Kletterpflanzen werden bei verschiedenen<br />
Autoren beschrieben. Sehr umfangreiche Untersuchunaender<br />
klimatischen Wirksamkeit wurdenvon BARTFELDER<br />
dno ÜOHLER 1987 n Ber in durcngefünn Zusammenfassena erqaoen<br />
sicn neroei folgende Aspekte<br />
Durch d e Veqetationsscnicnt wird vor der Wano eln e genes Bestandeskl<br />
ma erzeugt. aas von oer Pflanzenart. der Str,ktJr, dem<br />
Alter sowie den ortlichen Ran0bed:naunoen - - iExoosit , . on. Bescnattunq)<br />
geprägt ist.<br />
Die TemDeraturen an unbewachsenen Hauswänden zeiaen ein<br />
vergleichsweise hohes Maximum in den Mittagstunden und einniedriges<br />
Minimum in den Nachtstunden, während unter der<br />
Wandbearünuna wie bei einem Waldklima beide Extremwerte aedämpft<br />
sind. Besonders in den Abend- und Nachtstunden werden<br />
durch die Vegetation die Ausstrahiungsverluste gemindert. in den<br />
Mittaastunden dürfte die durch die Transoiration verursachte Verdunsiungskälte<br />
eine Rolle spielen. Die abkühlende Wirkung der<br />
Vegetationsfiäche trittaufgrund derguten Austauschbedinqunqen<br />
in einiaem Abstand vor der ~eaetationsfläche "<br />
nicht mehr so deutlieh<br />
in Erscheinung.<br />
In den Wintermonaten wirM sich die Wandbearünuna als wirksamer<br />
Kältesch~tl aus, aa aer Warmeiluß aLs dir wand heraLs vermindert<br />
wird D es aLßerl sicn n etwas notieren Ooerflacnenremperaturen<br />
sowohl der Innenräume als auch der Außenwände. Bei<br />
unbelaubten Kletterpflanzen sind derartige Effekte. wenn auch mit<br />
geringeren Beträgen, ebenfalls erkennbar.<br />
Inw.eweit OJrch eine WandbegNnunq der Wassordampfgehall<br />
und damit mogi cherwe.se die Schwjleqefanrd~ng m hahoere cn<br />
ansteiaen kann. ist noch nicht aanz eindeutia abzusehen. Noch<br />
nicht ibqeschiossene versuche zeigen, daßelne Erhöhung der<br />
FeuchteproduMion durch Transpiration und die damit verbundene<br />
Abkühluna insaesamt keine Verschlechteruna der Schwülesitua-<br />
tion bewirien (HORBERT KÜSTER, SCHEIT i988).<br />
Die Windoeschwindiakeitwird vor den bearünten Wänden durch<br />
die erhöhie ~auhigkeit etwas herabgesetzt. Jedoch erfolgt keine<br />
Beeinträchtigung der Austauschbedingungen, wie dies bei einer<br />
Anoflanzunavon Bäumen imNahbereichvon Wänden 1u.a. inStraßen<br />
und Höfen) der Fall ist Vielmehr fördert die Wandbearünuna -<br />
aie Abiagenng una Bindung von L~ftverunre niqunqen. nsbesondere<br />
von Feinstadberi So konnten n Berlin crhcbliche Ab agerungsraten<br />
(BARTFELDER, KÖHLER 1987) festgestellt werden<br />
Ein weiterer Faktor zur Verbesserung des Stadtkiimas kann in der<br />
Begrünung von Dachfldchen gesehen werden. Die sommerliche<br />
Aufheizung von Dächern hängt sehr stark von der Farbe des verwendeten<br />
Materialsab (JAEKEL 1990).So kommtes bei schwarzer<br />
Dachoaope zu Oberilächentemperaturen von nahezu 70' C. Die<br />
fast vollstanaige Aosorption der einfa enden Strahl-nq ~ nmogi d -<br />
cherweisedle sch echre Warme eii~ng durch isol erenoe Mater a-<br />
lien sind hier die eigentliche - Ursache. Schon eine gut reflektierende<br />
Kiesscnutt~ng rod~z en die Ooerf ä~hentempe~at~r Am gLnstigstenvernaltensicnoeqrunieDacner<br />
wooe o e Art oer PI anzen<br />
und deren Bewässerung eine große Rolle spielen.<br />
Die Oberflächentemperatur bestimmt die Erwärmung der angrenzendenLuftschicht<br />
Allerdingssorqtderim . . Dachbereichverstärkte<br />
Austausch <strong>für</strong> eine Durchmischunq mit benachbarten Luftschich-<br />
ten, so daJ3 hier ein ständiger Ausgleich erfolgt Deshalb ist der<br />
Nachweis der im Dachniveau erzeugten Erwärmung der Luftetwas<br />
schwierig, obwohl die überwärmten Dachflächen zur Ausbildung<br />
der städtischen Wärmeinsel insgesamt einen beträchtlichen Beitrag<br />
leisten. Eine weitgehende Begrünung von Dachfiächen istaus<br />
klimatischer Sicht zu emofehlen. Jedoch muß die oositive Auswirk~ng<br />
auf oen wegen oer ungJns1 qeren AustaJschbeoinqLngon<br />
srarder belasteten SiraRenraum als beqrenrt anqesenen werden.<br />
Allerdinasfördert die Bearünuna von Dachflächen die Abiaseruna - -<br />
bzw. Bindung von schadgasenind besonders von Feinstäuben.<br />
-<br />
Zur Verbesserunu der Situation des Wohnumfeldes in klimatisch<br />
belasteten Städten gohon nooen aer Begr-n~ng von Freira~men,<br />
Staoiplatzen 1.10 Straßen a~ch d e Gestatung Szw aie Vegeiatlonsausstattuna<br />
von Innenhofbereichen. Gerade bei der qegenwärtig<br />
sehr aktieilen lnnenhofsanierung werden die baülichen<br />
Veränderungen (Entkernung) und die Verwendung von Grün besonders<br />
intensiv erörtert. Bisheriue - Untersuchunuen - zeiuen. - daß<br />
scnon die V elfa tiq*eit oer Baustrunturen Jno deren kl matischor<br />
Einfluß eine want tative Abschätzung der zLsatzlicnen Wirk~nq<br />
von Begrünungsmaßnahmen überdecken.<br />
Temperaturmecsungen in verschiedenen Innenhöfen im näheren<br />
und ~ ~ weiteren Bereich der Freifläche Görlitzer Bahnhof in Berlin-<br />
Kre~zberg erqaoen n Abhängigke'f von Größe, Beba~~nqsslruk-<br />
ILr Uno Vegetationsausstattung erheb che Jnterschieoe (HOR-<br />
BERT. V STU-PNAGEL. WELSCH 1986). Z L Verqle ~ cn sinn in Tabe<br />
le 2 d e an dont nuied cn req strierenden Stalonen qemessenen<br />
m neren Maxima und minleren M'nima zu der abf aer Freifläche<br />
desGöriitzer Bahnhofes befindlichen Station in Beziehung gesetzt.<br />
Station 1 2 3 4 5 6<br />
Zeitraum<br />
(19851861<br />
absoluter<br />
Wert<br />
mittleres Maximum<br />
Abweichungen<br />
August l' 23.3 -1.7 10.8 +0.4 -2.1 +0.6<br />
September 19.0 -1.7 0.0 -0.5 -1.6 -1.3<br />
Oktober 13.7 -1.6 -0.6 -0.5 -09 -1.0<br />
November 3.6 -0.1 t0.6 -0.6 t0.6 +0.4<br />
Dezember 6.6 t0.3 t0.8 10.4 t0.6 t0.4<br />
Januar 1.1 +1.0 +1.1 1 il.2 +0.9<br />
mittleres Minimum<br />
August 14.7 +1.0 -0.3 -0.2 t0.4 +O.S<br />
September 9.4 +2.6 12.0 +2.0 +2.5 f2.7<br />
Oktober 6.2 f2.2 t1.4 11.7 +2.5 +2.4<br />
November -1.2 +1.4 +1.8 tl.2 C2.Z C2.1<br />
Dezember 21 1.8 +1.6 +1.6 c1.3 C2.0 +1.9<br />
Januar -3.2 +1.9 +2.1 11.7 t2.3 t2.2<br />
1) 19.8.-31.8.; 21 1.12.-18.12 und 29.12.-31.12.<br />
Station 1: Gbrlitzer Bahnhof, Brachfläche, Gewerbe<br />
Station 2: 1. Hinterhof, 90 m', versiegelt, geschlossene<br />
6-stsckige Randbebauung<br />
Station 3: 2. Hinterhof, zum Teil begrünt, keine geschlossene<br />
Randbebauung<br />
Station 4: versetzter Grundriß, 520 ma, 70 8 begrünt, 3 bis<br />
5-stbckige Randbebauung nicht geschlossen<br />
Station 5: langgestreckter Hof (30 x 9 ml, unversiegelt, geschlossene<br />
5 bis 6-stbckige Randbebauung<br />
Station 6: mit NachbarhUfen 680 m2, stark versiegelt, 4 bis<br />
5-stöckige Randbebauung<br />
Tao 2 Aoweicnungender rn tl eren Extrernweneoer LLfiternDerai~r('C) n 2<br />
rn clone n verschiedenen nnennotm von denlen gen 8.1 einer oenacnaartsn<br />
Frelacne (Slat on 1) in Bei in-Kre.zberg
Bei der GegenübersteiiJng oer Stationen 2 bis 6 ~ nder d Siation 1<br />
als relativ JnoeeinflLRten Siandorl innernaib des Untersuchungsgebieteszeigtsich,<br />
wie weitdie baulichen Faktoren Einfiußauf das<br />
i&mperatu&rhalten nehmen.<br />
Ofiensichtiichisf daßdleinnenhöfeim Sommerund Herbstqrund-<br />
sätzlich ein geringeres Maximum und ganzjährig eine geryngere<br />
Abkühlungsrate als dieoffeneStation auf dem Gelände desGörilt-<br />
Zer Bahnhofes zeigen. Die tägiicheTemperaturampiitude wird so-<br />
mit erheblich gedämpfi im Winter allerdingsführtdie anthropoge-<br />
ne Wärmezufuhr,aberauchdie geschützte Lagezu eineraiigemei-<br />
nen Anhebung des Maximums in den Höfen.<br />
im Durchschnitt zeigen dievegetationsbestandenen offenen Höfe<br />
3 und 4 die größten nächtlichen Abkühiungsraten. d.h. die geringsten<br />
~ifferenzen zur Station 1. Bei der ~uioräouno des mitierin<br />
Maximus ist besonders die Qa~er der Besonn~ng von Bede~tung<br />
Dasich bei lnnenhofen zLsatzlich die RJckstrah Lng der besonnten<br />
Fassadenaumrirb können bei den entsprechenden~tationen<br />
3 und 4 höhere Maxima als an der Station Görlitzer Bahnhof erreicht<br />
werden,<br />
Enge, unzureichend besorinte Standorte wie an der Station 2 und<br />
an der Station 5 bleiben daher im Mawimum mit bis zu 2,I0C be-<br />
trächtlich unter den Werten des Freiraumes(Stati0n 1). Die stark re-<br />
duzierte Ausstrahlung der engen Höfeführtzu einer geringen Ab-<br />
kühiungsrate und damit zu einer Anhebung der Temperaturmini-<br />
ma An austauscharmen Strahiungstagen erhöhen sich die 0.g.<br />
Temperaturunterschiede beträchtlich.<br />
eine Rolle spielen. Auch weichen die Dampfdruckverhäitnisse der<br />
vegetationsbedeckien Höfe nicht signifikant von denen in den vegeiai<br />
onslosenao er inden~ofenöltmais höhere~ampfdruc6ist<br />
ledochme st voneiner niedrigeren Temperatur oegle~tetsodaße -<br />
ne Schwüiegefährdung zumindest gegenüber -. dem Straßenraum<br />
nicht unbedingt gegeben ist.<br />
Die Windgeschwindigkeit wird besonders in engen Höfen sehr<br />
stark reduziert so daß hier die Belüftung außerordentlich proble-<br />
matisch ist. Größere Hafe werden besse;beiüftet ZU einem weite-<br />
ren Anwachsen der Windgeschwindigkeit führen geöffnete Tor-<br />
durchlässe und Düseneffekie zwischen eng stehenden Häusern<br />
und Baulücken. Neben den horizontalen Windkomponenten treten<br />
je nach Windrichtung oder Besonnung mehr oder weniger starke<br />
Auf- und Abwindkomponenten auf IHORBERT. V. STÜLPNAGEL,<br />
WELSCH 1986).<br />
in engeren Höfen konnte die Ausbildung von bodennahen Kaitiuft-<br />
schichten sehr ofl beobachtet werden. So eroaben Messunaendes<br />
"<br />
vertika en Temperaturgradienten bis in eine Höne von 20 m elne<br />
Temperaturzunanmo von 3.5' C. Die Ausb ldung solcher stabler<br />
Luftschichtunoen - zumai während der taoesitunden - behin-<br />
"<br />
dert einevertikale Durchiüftung erheblich. Durch elne ausreichen-<br />
de Besonnung lassen sich derartige Erscheinungen vermeiden.<br />
Große.starkverschattende Bäume können deshalb nur in weiträu-<br />
mig dimensionierten Höfen empfohlen werden.<br />
Die luithvoienische Situation kann auforund der schlechten Austauschbedingungen<br />
besonders in engen Höfen problematisch<br />
sein.Sowurden in Kreuzberg in einigen der0.g. Höfe in der Heizpe-<br />
Soweit die Lurlieuchtedurch die relative Feuchte beschrieben wird. riode gegenüber dem Straßenraum erhebiich höhere SOnKonergibt<br />
sich in den Innenhöfen eine weitgehende Abhängigkeit von zentratlonen gemessen. Durch Abwinde gelangen offensichtlich<br />
der Lufttemperatur. Der besonders interessierende Dampfdruck Hausbrandemissionen in die tiefer gelegenen . . Hofbereiche. Die<br />
zeiote " in allen Höfen ein Maximum in den soWn Abendstunden UntersJchLngenzelgten aber aucn,oaß nachaem Oflnen oergrobzw.<br />
in den frühen Morgenstunden. - sowie ein Minimum in den Ta- Ren E ngangsiore die anfangs hone Belastung sehr schne I redugesstJnden<br />
Dies W derspr cht dem Verhallen uoer freien Vegeta- ziert wurde und sich derieniaen der näheren Umgebung .. anglich .<br />
t8onsflachen. so daß <strong>für</strong> oen Wasserdampfgehalt hier weniqer d e (Abb. 11). Die ~ei:ttun~dertibfed~rch ständig offene~ore oder lm<br />
pflanzliche Transpiration als vielmehr die-besonderen ~Ridver- Sanier~ngsla I aLch dbrcn Aulsiänderung eines Se tenfluge s äßt<br />
hältnisse und anthropogenen Quellen (Küchen. Bäder, ~eizuni) sich somit erhebiich verbessern
Zjsammenfassend konnen zLr VerbesserJng des KI mas ,n HOfen,<br />
in dichten Baustr~ktJren, aber auch im Straßenra~m foigenoe<br />
rlORBEm M. K RCrlGEORG. A (19801 Slaot* ima ~ n o nnersteol sche<br />
Fre raLme am Beisp el oes Großen Tisiganens in Berl n Ba~ue I rl 36<br />
Maßnanmen em~fohien werden<br />
(SOI e Stil~lbaweit rl 671<br />
- Vergrößerung der Höfe bzw. Bauabstände durch Entkernung<br />
HORBERT, M., KIRCHGEORG, A.. V. STÜLPNAGEL A. (1 983): Ergebnisse<br />
stadtkllmatischer Untersuchungen als Beitrag zur Freiraumpianung.<br />
zur Verbesserung der Besonnung und Belüftung.<br />
HISS. Umwellbundesamr Berlin.Te%te 18/83.<br />
- Verbesserung der Belüftung im Bereich der untersten Stockwerke<br />
(Tore, Aufständerung) oder durch Bauiücken.<br />
- Begrünung der Höfe bei ausreichender Größe durch offene<br />
Baumstrukturen kombiniert mit einer teilweisen Fassadenbegrünung.<br />
- InengenHöfenFassadenbegr¿n~ng,aberkeinedicntenBaumstruktLren,<br />
um den L~ita~stausch nicht z~ oenindern.<br />
- Dachbegrünung bei niedrig liegenden und ausreichend großen<br />
Flächen.<br />
BARTFELDER, 'und KOHLER, M.(1987): Experimentelle Untersuchungen<br />
zur FunMion von Fassadeobsgrünungen. Diss. Fachbereich 14 (Land-<br />
~chaftSentwicklun0I Techn. Univ. Berlin.<br />
-.<br />
BLUME, H. P. HORBERT, M. HORN, R. SUKOPP, H.(1978):ZurÖkologieder<br />
Großstadt unter besonderer Berücksichtigung von Berlin (West). In: Verdicht~nq~gebiete<br />
und ihr Umiand. <strong>Deutscher</strong> <strong>Rat</strong> <strong>für</strong> <strong>Landespflege</strong>, Hefi<br />
HORBERT, M., KIRCHGEORG, 4 V. STÜLPNAGEL. A (1986): Klimafor-<br />
schung in Ballungsgebieten. Geogc Rundschau 38, H. 2, S. 71-80.<br />
- -<br />
HORBERT M., KÜSTER, H., SCHEIT, C. (1988): Klimatologische Untsnu-<br />
chungen im Bereich der Pfianzenkiäranlage im Block 6 und an verschledenen<br />
Vergleichsstandorten in Berlin-~reüzberg. im Auftrage des SenatorsfOrBaU-undWohnungswesen,Berlin.Z~schenbeticht(nichtverö~.).<br />
HORBERT.M.CCHAPEL.C.v.STULPNAGEL(t991) Klma~nters~cn~ngen<br />
im Ranmen von Sanlcr~ogsmaßnanman in Gos ar-Oder Naruiscn~lz uno<br />
Landscnaftsplan~ng H 1, S 19-27<br />
HORBERT,M.,v.STÜLPNAGEL,A., WELSCH. J.(lQ86):Klimatisch-lufthygie-<br />
nisches Gutachten zur IBA. - Pianungsbereich Lübbener Str. 27-29<br />
(Block 129) in Berlin-Kreurberg. Im Auftrage der IBA - Betlin (nicht ver-<br />
ön.).<br />
JAEKELA.(1990):Mes~ungenderTemperaturvon künstlichen und natürli-<br />
chen Obertlächsn als Beitrag mr Stadtkiimatolagie und klimagerechten<br />
Planung. Dipl.-Arbeit Fachbereich 14 (Landschaiisentwicklung) Techn.<br />
Univ. Berlln.<br />
MULLER (1 985): in: Umweltschutz in Niedersachsen, Reinhaltung der Luh<br />
Heft 8. Hrsg.: Nledersächs. Min. f. Bundesangelegenheiten.<br />
Senator <strong>für</strong> Stadtenlwicklung und Umweltschutz Berlin (Hrsg.) (1985): Um-<br />
weltatlas- Berlin.Bd. !,Teil 4(Kiima). (Bsarbeitungdss Kartenteils: HOR-<br />
BERT - - . M. . KIRCHGEORG. A V. STÜLPNAGEL. A.).<br />
V. SILLP~AGEL A (1 987): KI maliscne Vethnderlngen in Ba i~ngsgebielen<br />
Lnier besonderer Rerucksicnlig~ng der Au% eicns*ir~.ng vor1 GrLnflbcnen.<br />
daraestel! an Benspie von Berlsn (Wes11 Diss Facnberech 14<br />
(~andsch~ftsentwicklung) Techn. Univ. Berlin.<br />
Der Müggelsee ist ein Teil der ausgedehnten Gewässersysteme in und um Berlin - vergl. Beitrag SCHELLEN-<br />
BERGER.<br />
(Foto: Schelienberger)<br />
73
SchallelsI~ngc<br />
pqel In dB (A)<br />
Michael J. Henkel<br />
lmmissionsschutzprobleme des städtischen Raumes<br />
1 Einleitung städtischer Regionen näher erläutert. der Stand der gegenwärtigen<br />
Diskussion dargestellt und mögliche Lösungswegeaufgezeigt<br />
Der Immissionsschutz wird meist in seiner großräumigen Bedeutung<br />
dargestellt. Lufiverunreinigungen, so heißt es. kennen keine<br />
Grenzen und folglich müsse der Schutz vor schädlichen Umweltwerden.<br />
einwirkungen a ~cn großräLmig angepacnt uno belr eben werden.<br />
Zah reiche in der Vergangenheit e ngeleitote Maßnahmen haoen<br />
2 Sport- und Freizeinärm<br />
dazu geführt. daß es bei verscniedenen Ldftscnadstoffen zu einer<br />
deutlicnen Verminder~ng der Gesamioelastung gokommen ist' .<br />
So hat vor allem d:e Belastung dar Bevolkerung o~rch Schwele -<br />
diox.o,SchweDstaub und Blei inden vergangenen Janren nicht nur<br />
im Ruhrgebler. sondern b~ndecweit deut ch aogenommen.<br />
Kritisch muß jedoch angemerkt werden. daß die erzielten Erfolge<br />
nicht den Blick auf die noch unbewältioten Probleme verstellen<br />
~~ ~ - ~ - -<br />
Sollten. DieSchaostoHoilanz beioen Stickoxiden .na beimKoh endioxid<br />
hat sch tmtz aller AnstrengJngen weter verschlechtert.<br />
AJC~ die glooalen Immtssionsprobleme - Stichworte wie ZerstörJng<br />
der Ozonschicht und g obale 6limadatastrophe mogen an<br />
dieser Stelle genügen -sind bislang noch ungelöst.<br />
Der Sport- Jnd Freize tlarm nat sich oinnen wen ger Jahre von etnem<br />
wenig beachteten Einzelfallprob em zu enem leohaft diskutierten<br />
Tnemenfelo enfwickeli. Daß es sicn oei dem d~rcn Soortund<br />
FreizeiteinrichtLngen neworgerufen Ldrm keineswegsLmgeringfügiga<br />
Bee ntrachtigungen . . hande t,mo~en . dieZanlen in Jbersicht<br />
iverdeutlichen.<br />
- ~<br />
Aufgrund der erheblichen Emissionen,dievon Sport- und Freizeiteinrchlungen<br />
ausgehen. verwunoert es, daßd e bundesdcutschen<br />
Gerlchte sich erst relai V spat mit derart gen Probemen befassen<br />
mußten. Als rechtlicher AusaanQsDunkt kann das Tennis-<br />
PlatzJrteil des Bundesgericntsnofsi~~dem Jahre 1982 angesehen<br />
werden3. in dem oas Gericnt die Unrersagung des Spieloe-<br />
Darüber hinaus darf nicht übersehen werden, daß im Bereich der triebs ourch Oie zustanofae Behorde in der Zeit von 2000 Lhr bis<br />
kleinräumigen Luftbelastungen die Situation in vielen Punkten von 7 00Uhr sowiean~onn-u~oFeiertagenvon 1300oisl500Lhrf~r<br />
der landesweit gemessenen Luftbelastung abweicht. So tragen<br />
beispielsweise - auf die gesamte Bundesrepublik bezogen - die<br />
von Kieinfeuerungsanlagen aus Haushalten und dem Handwerk<br />
herrührenden Luftbeiastungen beim Schwefeldioxid nur zu rund 5<br />
Prozent, bei den Stickoxiden und organischen Verbindungen zu<br />
rechtmaß,g orachtore Seitdem haoen Zivil- Jnd Verwa tLngsqen'chte<br />
in über 100 Enhcheidunaen " zu diesem ~robiembereTch<br />
Stelldng genommen. Lniangsr axn das Bbnoesverwa tJngsgericht<br />
in e ner Enlscheio~ng',. die ZJ heftigen Protesten bet den<br />
SpoMreibenden geführt hat<br />
zirka 4 Prozent zur Gesamtbelastung bei. In baulich verdichteten<br />
Gebieten liegt ihr Anteil dagegen nichtselten bei 50 Prozenfl. Ballungsgebiete<br />
weisen nicht zuletzt auch andere, einer Gesamtschau<br />
nicht zugänglichen Immissionsschutz~robieme auf. Neben<br />
der ~uflbelastuig ist esn ervoral.emdieBee niracht g~ngder Bevolkerbng<br />
durch Larm. Oie oen LOmmJnen zunehmen0 Sorge oereitet.<br />
Schenkt man den Umfraaen Glauben. so fühlten sich1987<br />
Oie Bürgervonaen verschiedenen Larmquellen W e folg1 belast gl<br />
Uber 50 Prozent ourch Straßenverkenrslarm, knapp 40 Prozent<br />
durch Fluglärm. ieweils rund 15 Prozent durch lndustrie- und<br />
Worumgehtes?ZunehmendeFreizeitlnweitenBevölkerungskreisen,aepaaRmitdem<br />
. Drana - nachsoortlichem Ausaleich aufder einen<br />
sowie gestiegenes Umweltbewdßtsein - ooer ledig1 cn individuelle<br />
Ruhebeourfnisse - a ~f oer anderen Seite. haoen ein Spannunasverhäitnis<br />
zwischen den verschiedenen Nutzern entstehen<br />
las&n.daszusatzlichdadurch belastetwrd.daße nTe: oer Bevoiker~ng<br />
gerade zu den Zeiten nacn R ~ne ~ nEntspannung d s ~chl<br />
zu dem ein anderer Teil den Ausaleich durch s~ortliche ~kivitäten<br />
anstrebt.<br />
Sch enenvirdehrilarm ~ ndnapp d 10 Prozent durch oen Larm eines<br />
nanegelegenen Sportp atzes<br />
Die rechtlichen und tatsächlichen Probleme. die in diesem Zusammenhang<br />
von den Beteiligten zu bewältigen sind, sind zahlreichs).<br />
Am Belspiel des Sport- Jnd Freize.tlarmssowie des Verkehrslarms<br />
Sollen im folgenden zwei wichtige Immissonsschuizprobieme<br />
Zunächst ist keineswegs allgemein anerkannt, daß es sich bei<br />
SPOR-und Freizeiteinrichtungenum Anlagen handeit,diedem Regime<br />
des Bundes-lmmissionsschutzgesetzes unterliegen. Dies zu<br />
wissen, ist aber nicht nurwichtig, um das.richt1ge" -das ruständige-Gerichtanzurufen,sondernvorailem,umdenzurBeurteilung<br />
der Lärmbeiästigung gültigen Maßstab benennen zu können. Un-<br />
Spoii- und<br />
Freheitläm<br />
Vemleichbllre<br />
Umquellen<br />
terstellt man einmal die Aniageneigenschaft von Sport und Freizeiteinrichtungen,<br />
was der inzwischen wohl herrschenden Meinungentspricht6~,sostelltsichweiterdieFrage,wasaileszurSport-<br />
Tennlsplähe LKW lm SlraBew<br />
verkehr I<br />
I Fußballplahe I Preüluithammerf<br />
Dkkolhek<br />
100-110 Frdbäder PreßluUhammer/<br />
Diskothek<br />
Quelle:LarmbekPimpfung'88,MamrlalienzumViertenImmlsslonsschutzbe-<br />
richt der Bundesregierung, Berlin 1989, S 4 ft<br />
1)Dazu ausführlich Vierter lmmissionsschutrbencht der Bundesregie-<br />
rung, BT-Drs. 11 12714 vom 28.71988,<br />
2)Vgl. Umwltpolitih Bilanz des EMU 1987, S. 28.<br />
3)BGH.Urt.v. t7.12.1982-VZR55.82-,NJW 1983.S.751.<br />
4)BVerwG.Urt.v.19.1.1989-7CT1.87-,NJW1989,S.1291.<br />
5) Dazu ausführlich u.aGELZER, Umweltbseinträchtigungen durchSport-<br />
anlagen aus öttentlich-rechtlicher (planungsrechtlicher) Sicht, in:<br />
Umwelteinwirkungen durch Sportanlagen, Dilsseldorf 1984, S. 53 tt.<br />
mit weiteren Nachweisen.
zw. Freizeitaniage zu zählen ist Besteht beispielsweise eine Ten- Die kommunale Praxistendiertdazu,öffentlicheund privateSportntsanlage<br />
nLr a ~s dem Boden uno dem heiz - also oem e genilchen<br />
Tennisplatz -ooer sind auchaieauf oem Gelanoe vornandeund<br />
Freizeiteinrichtunoen in solchen Bauoebieten unterzubrinoen. - .<br />
die gegenüber den allgemeinen oder reinen Wohngebieten einen<br />
nen Nebeneinrichtungen - Lautsprecheranlauen, Tribünen. Fiut-<br />
Iicntanlaqen sowie oer Parkplatz - der ~nige zLzLrechnen7<br />
verminderten Lärmschutz genießen. Deutlich abgenommen hat<br />
dagegen diefrüheroftgeübtePraxis,Sport-und Freizeiteinrichtun-<br />
Wennaiesso ist.danns no aucnd e vondiesen Einricht~ngen her- gen im Außenbereich anzusiedeln, umauf dieseweise die Attraktirührenden<br />
Geräusche und Lichteinwirkunaen in die immissions- vität der Gemeinde und seiner Sport- und Freizeiteinrichtunqen zu<br />
schutzrechtl che BeJrteilung der ~esamtänlage e nzJbezleneii erhöhen.<br />
ISto~es n~cht derFall,dann mJssen aeran ge.Nebeneiiekte' rechtlich<br />
und damit auch meßtechnisch isoliert betrachtet und eigenständig<br />
beurteilt werden.<br />
Fragt man nun, was im Bereich des Sport- und Freizeitlärms unternommen<br />
werden sollte, um Lärmkonflikte zu vermeiden, hiifsweise<br />
zu vermindern, so erscheinen folgende PunMe wichtig.<br />
ImErgebnis~rdmandievoneinersolchenNebeneinrichtungaussehenden<br />
Umweltbeeinirächtiounoen im Hinblick auf ihren funk-<br />
~ ~ ~ ~<br />
iionalen ZLsammenhang mit dir ~~samtoinrichiun~ ZL be~rtei on<br />
haben. Das bede~tei. daß Oie aLfgefunrten Neoeneinr cht~nqen<br />
dem Betrieb der Einrichtung zuzurechnen sind und immissiöns-<br />
Schutzrechtliche Anforderungen sich auch auf diese Teile der Gesamtanlage<br />
erstrecken können7>.<br />
Das haLptprOb em ist jedocn. daß gegenwärtig keine veroino. -<br />
Die Entwicklung -- oeeianeter - Meß- und Beurteilunqsverfahren <strong>für</strong><br />
Sport- und Freizeitlärm sowie die Festiegung allgemein verbindlicher<br />
Grenzwerte dürite die zentrale Aufgabe der nächsten Jahre<br />
und ein wesentlicher Schritt zur Herstellung von Rechtssicherheit<br />
sein. Eine bundesweit verbindliche Regelung - und das bedeutet<br />
eine Verordnung nach 523 Abs. 1 BlmSchG - erscheint daher<br />
drinoend erforderlich. um einen sachoerechten Ausaleich zwischen<br />
den lnteressenies Sports~no dcn Sch~tzoeduiin sscn der<br />
chen Bewertungsmaßstabe zur Beurte~ Jnq des von Spon- uno Anwohner nerbe z~fuhren. Welche z~sat7 icnen Möglicnkeiten in<br />
~reizeitaniagenausgehenden ~ärmsexistiekn.~emäß~22~bs. 1 Betracht zu ziehen sind, hängt entscheidend davon ab. ob es um<br />
BlmSchG hat der vom Sportlärm Betroffene einen Anspruch auf die Nutzung bestehender Einrichtungenoder die Errichtung neuer<br />
Unterlassung bzw. Vermeidung der Beeinträchtigungen. wenn Anlagen . geht. .<br />
hierdurch schädliche ~mweltein&irkunoen im Sinnidei63~bs. 1<br />
B mSchG hervorgerufen werden, d e nach oem Siano der Technik Bei bestehenden Freizeit- und Sporteinrichtungen verwundert es<br />
vermeidbar sind Nach $3 Aos 1 BlmScnG sind Urnwelteinwirkun- nicht selten, daß jahrelang geduldete Anlagen plötzlich Proteste<br />
oen wie~eräuscheund~rschütterunaenschädiich. wennsienach der Nachbarschaft hervorrufen. Analysiert man die den Gerichten<br />
~ ~. ~ -~ ~~~<br />
Ärt,~usmaß und ~auergeeignetsind:~efahren<strong>für</strong>die~ll~emein- vorgelegten Sachverhalte, so zeigt sich, daß die Proteste in den<br />
heit oder die Nachbarschaft herbeizuführen, oder in der Laue sind. meisten Fällen durch nachträglich vorgenommene oder konkret<br />
erheblich0 hachteile oder erheb cne Beidstigungen ZJ erieegen geplante Nutzungsänderungen ausgelöst wurden. So stellt bei-<br />
Nacn standger Rechtsprechung aes B~ndesvewatLngsge- spielsweise die zusätzliche Nutzung eines Schulsportplatzes <strong>für</strong><br />
richtss exisriert &e n allgemo n gJltiger Maßsiab oer erheblchen den Vereinsbetrieb ein häutig auftretender Konfliktfall dar, da der<br />
Be astigung Vielmehr besr mmt sich die Erheb chkeit einer Bela- Vereinsbetrieb in der Regel mit einer Ausweitung des SportbestigLng<br />
oder eines Nachte s danach, was aem Betroffenen untor triebs in die Abendstunden hinein und der Verwendung von Mega-<br />
W~rdia~nq der Belanqe oer Offenilichke t Uno des An aqenoeirei- phonen, Startpistolen und ähnlich lärmenden Gerätschaften verbers<br />
0-ligiweise nicht mehr zuzumuten st" ~as~aßäer~~m~i- bunden ist. Nicht selten wird auch das Aufstellen elner Fiutiichtanoarkellvon<br />
Larmimmiss onen hängt nsbesondorovonoer Schutz- lage erforderlich und der vielerorts ohnehin knappe Parkraum im<br />
Würdigkeit des jeweiligen Baugebiets sowie dessen Vorbelastung Umfeld der Anlage wird gerade innerhalb eines wichtigen Zeitab'"].<br />
raums - zwischen 17.00 und 20.00 Uhr - von den Spomreibendmn<br />
. helent<br />
Wasaberhnn danach einem von Sponlärm betroffenen Nachbarn<br />
billigerweise noch zugemutet werden? Regelwerke, die unter Be.<br />
dieser Vorgaben Richt- oder Grenzwerte benennen, fehlen<br />
bislang, Bereich des technisch-gewerblichen Immis-<br />
Ausschließlich auf den Lärmschutz zielende Lösungen greifen in<br />
solchen Fallen meist zu kurz. Bautechnische Maßnahmen allein,<br />
wieetwaschailabschirmendeWände,könnenzwarimEinzelfallzu<br />
sionsschutzes angewendeten Meß. und Beurteilungsverfahren einer MindeNng der Lärmbeiastung führen, vermögen aber eine<br />
sind auf die von und Freizeiteinrichtungen herrührenden einmal in Bewegung geratene Konfliktsituation kaum mehr zu be-<br />
Lärmbeeinträchtiounoennichtanwendbar.SoortbezooeneGeräu- ruhigen.<br />
sehe verlangen aifgrind ihrer impulshaltigkeit (~aktipitzen) und<br />
ihreslnformationsgehaltes(Lautsprecherdurchsagen,Reaktionen<br />
ziel daher sein, derartige ~ ~ ~ vornherein ~ zu i ver- k<br />
meiden und die an ihrem angestammten<br />
t ~<br />
der Spieler und Zuschauer etc.) eine andere Beurteilung als der<br />
von technischen Einrichtungen ausgehende monotone und kaum<br />
soziale Informationen beinhaltende Gewerbeiärm. Folglich Iäßt<br />
sich der Sport- und Freizeitlärm auch nicht mit Hilfe der TA-Lärm“)<br />
oder der VDI- Richtlinie 2058 BI. 1 .Beurteilung von Lärm In der<br />
Nachbarschaff (September 1985) sachgerecht beurteileni2>.<br />
„halten, Dazu gehört der restriktive Ausbau vorhandener Sportstätten<br />
bis hinzumVerzichtauf den nachträglichen<br />
Einrichtungen, die der räumlichen und Ausweitungen<br />
des Sponbetriebs dienen; insbesondere Flutlicht- und<br />
W e assensichLarmproolemeaJsaemSpon- ~ndFrei7eilbereich<br />
dann aber losen? Die auf B~nd-Lander-Ebene mit Fragen des lmmissionsschutzes<br />
befaßten Arbeitsaruooen " .. haben zahlreiche AnstrengLngen<br />
unternommen. geeignete Meß- Jno Bedne IJngsverfahren<br />
ZJ entwicreln. um den durch Freizeitanlaqen verursachten<br />
Lärmkonfiikt zu obiektivieren und den zuständioin - Behörden eindeutige.<br />
meßtechnisch ermihelbare Be astungswerte an die Hand<br />
z~geben" Ineinemvondor Umweli- undder Sportmin sterdonfe-<br />
7)z~i Probiemarir Ringenend HFNKFL Dcr Anlagenoegr 11 oes B~ndes-<br />
Immissianssch~IzgeseLLes DLsseloort 1989, S 141 r<br />
8)BVerwG.U.v. 12 12.1975-4C71.73-.BVerwGE50.S.49~551:U.v.21.<br />
5.1976 -4 C80.74 -. BVewGE 51 15(29),~ r22 5 1987 4~33-<br />
3583 -. NJW Igs7. 2886<br />
9)BVeWG. U.". 29. 4. 1988 - 7 C 33.87 -, BVerwGE 79. S. 254 (260):<br />
BVeWG,Un.v 19. I. 1989-7C77.87-,NJW1989,S 1291.<br />
lO)BVBMIG.U.V.4.10.1988-1 C72.86-,NVWZ1989,S.258.<br />
lenz 1987verabschiedeien Bericnt wir0 aJf die Notwenoigreiteinhelilicher<br />
Bewert~ngsvoriahren ningew esen Jnd es werden Meß-<br />
1l)Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm -TA Lärm vom 16.7.<br />
1968, Beilage rum BAnz Nr 137.<br />
zJSCnlaqevon6do(A)f~rZeiten miternontemSchutzbed~rfnlsl~r 12) BVerwG, U t V. 19.1.1989 - 7 C 77.87 -, NJW 1989. S. 1291 (1292).<br />
notwandin erachtet Zur Verminderung des Ldrms werden ferner<br />
scnallabsoroierenoe Wande, dezeniral angenrachie -auispre-<br />
13)Neue Hinweise zur Beurteilung von Freizeitlärm, LänderausschuR <strong>für</strong><br />
ImrniSsionSschutZ, abgedruckl In: NVwZ 1989, C. 135.<br />
chere'nr chtunqen sowie ze tliche Betr ebsbeschrankungen vorgeschlagen'".<br />
14)Siehe dazu auch den Bericht der Bundesregiening ,,Sport und Umwelt',<br />
BT-Drs. 11 12134 vorn 14.4.1988.
I Kraftfahrzeuge<br />
fung derStandortauch imHinbiickauf alleübrigenvonder Einrichtung<br />
zu erwartenden Auswirkungen einschließlich der Anbindung<br />
der Anlaae an den öffentlichen Personennahverkehr ÜberPrüft und<br />
Bestand an ~ahrz&gen<br />
bewerteiwerden. Ein 'n der Weise umwett- und anwonno&ertriiglich<br />
gep anter Sportbebieb ist in der -age, Sport-/NacnoanchafisrO<br />
in Millionen stuck konfiihien die Spitze zu nehmen.<br />
I<br />
,<br />
-7s -80 880 1088<br />
Welle: Verkehr In Zahlen 1989. Bonn<br />
in Millarden km<br />
WO<br />
(lbersicht 2<br />
Kraftfahrzeuge<br />
Jährliche Gesarntfahrleistung<br />
...<br />
Quelle: Verkehr in Zahlen 1989, ~onn<br />
'-"" 1<br />
I<br />
3 Verkehrslärm<br />
Verkehrslärm ist nicht nur das ProduMaus Anzahl der Fahrzeuge,<br />
individuellem Fahrzeualärm alus Summe der Roliaeräusche Dro<br />
Zetteinheir, sondern zLglec" a~ch oas Ergebn s eines Entwicki~ngsprozesses,den<br />
JnsereGesellschahgeforoert nat uno weiterhin<br />
flirdert dessen neaative Auswirkunaen auf die Umwelt aerade -<br />
in Ballungsgebieten &er immer deutlicher werden.<br />
Dle Zahl der in der Bundesreoublik zugelassenen Kraftfahrzeuge<br />
(PKW, LKW, Kraiträderund ~usse) hat ni den beiden zurückliegeiden<br />
Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen (vgi. Übersicht 2).<br />
Sie lag Mitte 1989 bei rund 343 Millionen zugelassenen Kraftfahrzeugen,<br />
davon allein 29.8 Millionen Pers0nenkraftwagen"i. Zugleich<br />
stieg die von den Kraftfahrzeugen jährlich zurückgelegte<br />
Gesarniiahrleistung - Berechnungen des Deutschen Instituts <strong>für</strong><br />
Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge - von 280 Milliarden Kilometer<br />
im Jahre 1975 auf insgesamt 427 Milliarden Fahrkilometer im<br />
Jahre 1988. wovon allein 130 Milliarden Kilometer - also etwa ieder<br />
dritte gefahrene Kilometer - innerhalb geschlossener 0rtschaften<br />
zuriickgelegt wurdetBI. Von daher verwundert es nicht,<br />
daß der~erkehr~lärmmit zu den dränaendsten - Umwelt~roblemen<br />
der Ballungsgebiete zählt<br />
Die bislana - zur Verminderuna - des Verkehrslärms veriolaten Stra-<br />
tegien zielen überwiegend darauf ab, OJrch technische Maßnanmenden<br />
Lärm ander Q~ellez~ minimieren Veranoerungenan der<br />
MotorkonstruMion.KaDseluna des Motorssowie die~erminde~na<br />
der Roilgeräusche aLrcn larmarme Fahrbahnoeage (..~luster~<br />
aspha r') sino diezentra en Ansatzpdntde oesgegenvikrtigenaktiven<br />
Lärmschutzes. Im Bereich des soa. ~assiven Lärmschutzes<br />
wird vers~cnt.dem Problem durchdie ~;ricnt~ngvon Larmschutzwanden<br />
Jnd -wallen sowie mit hilfe von Scnaiiscnutzfensterprogrammen<br />
zu begegnen.<br />
Beide Strategien haben -je nach konkreter Problemstellung - sicherlich<br />
ihre Berechtiauna. Man sollte die damit erzieibaren Erioicheranlaaen.<br />
Auch die Beibehaltung der Wohnumfeidsituationsogeaber<br />
nicnt üoerbeiertin. Eine im Auftrag oes Bundesverkehrswie<br />
die klärezeit iche~eschiänku~ dessportbetiebsvermögen<br />
ministeri~ms dJrchgefünne Untersucnung. be der Autobahnana'e<br />
Akzeptanz elner Freize teinrchtung am angestammten Platz<br />
wohner vor und nach der Errlchtuna elner Lärmschutzwand belangfristig<br />
zu sichern<br />
fragtwurden,ergab,daßeineobjeMite~inderung des Lärmsum 6<br />
Bei der Neupianung von Sport- und Freizeiteinrichtungen kommt db (A) sich im subjektiven Wohlbefinden der Betroffenen lediglich<br />
es - wie allqemein bekannt - entscheidend auf die Wahl des so niederschlägt, als ob eine Schallpegelsenkung um nur 2 db (A)<br />
,.ricntigen' Siandortes an. Dabei so Ite sowonl verhindert weroen, erfolgt Beschränkt man sich auf passive Lärmschutzmaßdaß<br />
Anlagen f.ir sportliche Zwecke aen knappen Ra~m in Gewer- nahmen, wie dies beim Einbau von Schallschutzfenstern der Fall<br />
begebietenvereinnahmen alsauchdie Auslaaerung dersoortstät- istso bedeutetdiesmeistdieAufgabederNutzungderstraßenseiten-,n<br />
wohnungsferne Stadtranogeb ete erfolgt miia. oen oaraJs tig gelegenen Vorgärten und den Rückzug in den WohninnenbeerwachsendenBeeintracnt<br />
gLngen fOr die Urnwe 1 Der,.Sportp atz reich. Mit Hilfe einersoichen Strategie können die einmal erzielten<br />
um die Ecke" hat auch in der heutiaen Zeit seine Berechtiauna. in Lärmschutzerfolge darüber hinaus auch nicht dauerhaft gesichert<br />
diesem Sinne fst dLrch die im ~anuir 1990 in Krah ni~e werden, weil durch den ständig noch zunehmenden Verkehrslärm<br />
Baunutzungsverordnung (B~UNVO)'~. dle Mdgiicn~eit der Schai- derartige Erioige meist rasch wieder neutralisiert werden.<br />
funa dezentraler Soortstätten verbessert worden'? Soortstätten<br />
sinö künhig in allgemeinen Wonngebieten genere I (vgi. 54 Aos. 2<br />
BauNVO 1990) und n reinen Wonngeb~eten aLsnanmswoise (vgl<br />
63 Abs 2 B~LNVO 1990) zLlässia. sofern oiese den BedLrfnissen<br />
der BewonneroesGeoletesd enen Al erdingsistauch be~ der Pla-<br />
15)vom 23. Januar 1990. BGBI. I S 132<br />
nJng deranqger Einrichtungen nicnl nJr ad die unmitle bar d~rch 18) ZJ dahtngehenden Vorscniagen vgl GELZER, K Spon- ~ nFie d ze ian<br />
den Sportbetrieo verursachten Bee nirachtigungen zd achten.<br />
lagen in Nscnbarschafl zu scn~vbeaumlgen Nutzingen - Pr00 eme<br />
L ~ O -0~~ngsm0gli~hkelten.<br />
sondernaLch a~fdle Folgew rdJngen des An agenbetriebsa~fd e . n hatur dnd Rech- 1989. S 29<br />
~<br />
nähere Umgebung<br />
17)Verkehr in Zahlen 1989, hrsg. vom Bundesmlnlster fiir Verkehr, Bonn<br />
1989. C. 126.<br />
Zusammen mit der Standortfrage sollte daher die Umwelt- und 18)Verkehr in Zahlen 1989, hrsg. vom Bundesminister <strong>für</strong> Verkehr, Bonn<br />
Nachbarverträglichkeitder Sportanlaqestärker noch als bisher mit 1989, S. 139.<br />
in dfe ~ntscheidung e nbezogen werden Hierzu sollte in Form ei- IPJV~ daz~ Larmoendmpt~ng 38. Material eo rLm V eneo mmiss onsner<br />
abgewanoelren Umwelt- ~ n Anwonnervertragf d<br />
cnkeltsprs- ~~h.uberi~nt der Bundasreg erung. Berl n 1989 S 141
Der Entwurf der neuen Verkehrslärmschutzverordnuno20~ - die zuna auf 30 kmlh auf aiien innerörtlichen Straßen dar; ausgenomkUnflige<br />
16.6 mschv-oietet eoenfallskeinea~sreicheide hand- mek Straßen mit überörtlicher Bedeutung. Durch die ~ermindehabe,<br />
um dem Verkehrs.ärm wirksam begegnen zu kbnnen. in der<br />
Neureaeluno - bleibt zum einen das eioeniiiche Problem - der<br />
Larmschulz an oestehendenStraßen -~oiiiga~sge~lammert Das<br />
rung und gleichzeitige Verstetigung der innerstädtisch erlaubten<br />
Höchstgeschwindigkeit auf 30 kmlh könnten die Geräuschemissionen<br />
- bei gleicher Fahrzeugzahi - im Mittel um 10 db (A) geist<br />
im Ranmen e ner auf 543 Abs. I BimScnG gestjtzten Rechts- .senkt werden, was einer Halbierung der empfundenen Lautstärke<br />
Verordnung auch gar nicht anders möglich. weil die Ermächti- gleichkommt EinweitererdadurchzuerzielenderEffektistbesongungsgrundlage<br />
hinsichtlich ihres Anwendungsbereichs auf die ders herauszustelien2? Als Folge des gesenkten Geschwindig-<br />
Neupianung oder die wesentliche Anderung von Straßen be- keitsniveaus kann der Straßenquerschnitt deutlich reduziert werschränkt<br />
ist Wollte man den Lärmschutz an bestehenden Straßen den. Verkehrsoianer des Instituts <strong>für</strong> Landes- und Stadtentwick-<br />
-Oie Lamsanierung -rege,n.so mJßte h erfur entweaer oieVer- i~ngsforschung des Landes Nordrhein- Westfalen (iLS) haben erordnungSermäcntiqungdes543BimScnGentsprechendeweitert<br />
rechnet aaßd~rcneineverstetig~ngder innerdrtl chenGeschw.noderaberein<br />
eigenständiges~erkehrsiärmsch~lzgesetz erlassen diakeit auf Temoo 30 und die dadurch möglichen Venchmälerunwerden.<br />
Zum anderen sind die in der geplanten Verkehrslärmschutzverordnuna<br />
enthaltenen Instrumente unaeeianet. - - des Problemsachgerechizul~sen.~sma~<br />
mMilteialterd~rchaussinnvoll<br />
g'n an ~ahrbahnen eine Vergrößerung der Innerörtlichen Freiflächen<br />
um bundesweit 37 Prozent, gleich 117000 ha. erreicht werden<br />
Im Gegensalzdazuverengen Lärmschutzwände die<br />
gewesen Se n.wenn sich eine Stadtdurcn honeMauern vor heran- vorhandenen Freiflächen zusätzlich und schränken den städtenahenden<br />
Feinden zu schützen suchte. M't oerartigen Ldsungs- baulichen Entscheidungsrahmen so zusätzlich ein.<br />
Strategien die heutigen verKehrlichen ,.Larmangriffe abwenren zu<br />
Zum Schluß noch eine Anmerkung: Lärmschutz macht nur dann<br />
wollen. dürfte aber kaum der Situation anaemessen sein. In der<br />
Sinn, wennes im Ergebnisauch zu einer spürbarenverminderung<br />
~teiiungnanme zum Entwurf der 16. BlmS~h~" hat die ü~ndesder<br />
Gesamtbeiastung kommt. Das setzt voraus, daß die verschieveretnigung<br />
der kommunalen Spitzenverbanoeausgerechnet.oa0<br />
denen, in einem Geblet sich überlagernden Lärmbeiastungen<br />
die im Vemrdnunasentwurf - vorgesehene - Herabsetzuna - der imnicht<br />
isoliert behandelt werden. Erfolge bei der Minimierung des<br />
m'csionsgrenzwene gegen~ber der bsher angewendeten Arm-<br />
Lärmsin einem Bereich (2.B. beim Straßen1ärm)sind nutzlos, wenn<br />
schutzrichllinie (RLS-83)'2' dm rund 3 db (A) zu einer A~fstockung<br />
sie ddrch andere ~ iimi~ei~en (2.0. ~ewerbelirm) wieder aufgederaeaenwärtio<br />
im Mittel bereits 2 bis4 m hohen Lärmschutzwännoben<br />
oder überdeckt werden.LBnnprobieme iassensichnvie en<br />
de ;mimen wgfteren halben ois e nen Meter fJhren W rd Die geinnerstädtischen<br />
Gebieten heutzutaae nurdurch .konzertierte Akpianre<br />
16 BlmSchV W rd daher v*eleroris ledtglicn zu einer staotettonen'aller<br />
am Larmscnutz oeteiiig6n Steilen (osen Hierfurfenite<br />
baulich unerwünschten )~erschallschutzuna" unserer Städte mit<br />
esaoer bis anq andem notwend gen recht icnen instrdmentarium<br />
Hiifevon~armscn~tzwällenLna -wänden führen.onnegieichze:t~g<br />
Eine dem Lurireinhalteolan vemleichbare aesetzliche Reoeluno<br />
e'nen Be trag zur Lösung des Probems oer stänaig steigenden<br />
gab esluden Bere ch des ~armicnutzes oiiher nur in ~orcirhei<<br />
Zanl der Verkehrsfahrze~ge zu lesten.<br />
Westfalen'@ Das neu .ns Bundes-immissionsschutzgase~~"auf-<br />
Aufgrund der geschilderten Unz~länglichkeiten des Verordnungs- aenommene Instrument des Lärrnsanierunasolans fvoi. .- 647 - a<br />
entwurfs müssen daner nicht weitemehenoe. - sondern andere Ld- 6imSch~) schafit nunmehr die voraussetzu&en <strong>für</strong> einen intesungswege<br />
z ~r Bewait.gung oes inneroniichen Straßenver6ehrs- arierten, quelienübergreifenden Lärmschutz. Es bleibt zu hoffen,<br />
iärms eingeschlagen werden Dabei erscneinen vor ai em Strate- da0 die ~euregelung zu einer flächenhatten Verminderung der<br />
gien und Maßnahmen geeignet die der Verkehrslenkung und der Lärmbeiastung und damit zu einem Mehr an urbaner Wohnqualität<br />
Minderung und Verstetigung der Fahrgeschwindigkeit dienen. führt.<br />
Mit Hiifeverkehrslenkender Maßnahmen sollte der Straßenverkehr<br />
in den Ha~pwerkehrsctraßen gebünde 1 in heben- und Wonnstraßen<br />
dagegen gleichzeitig .verdünntL Jnd insgesamt a ~ n f edr gerem<br />
Geschwindiakeitsniveau (Temoo 30) verstetiat werden. Welcne<br />
posittven ~ffekte al ein durcn Oie Bunde Jng ~ iVeroJnnung d<br />
aer Verkehrsstrome zum Tragen Kommen
Lothar Finke<br />
Der Umgang mit Flächen - Umweltprobleme und Lösungsmöglichkeiten<br />
1 Einiührung Die Abb. 3-6 (folgende Seiten) basieren auf Erhebungen des IIS<br />
Dortmund vom März 1990 und stellen lediglich Auszüge der dort<br />
Sichim Rahmen einesKoiioquiumszumThema.NaturinderStadi umfangreich vorhandenen Erhebungen dar.<br />
- derBeitrag der<strong>Landespflege</strong>zurStadtentwicklung"mit derThematik<br />
des Umgangs mit Flächen zu beschäftigen, erfordert zu- AIS Ergebnis mUß festgehalten werden, daß, zumindest In Nordnächa<br />
einmal einen Hinweis darauf, was vor allem aus Zeitgrün- rhein-Westfalen, derTrend, Freiflächen in Siediungsfiächen umzuden<br />
nicht behandelt werden kann. Bei näherem Hinschauen stellt wandeln, anhält.<br />
sich dasThema als sehr umfassend dar - aus historischer Sicht,<br />
zum Beispiel von den Anfängen der Rodung zum Zwecke des Akkerbaues<br />
und der ersten Siedlungen bis hin zu modernen industriellenGroßanlagen,zu<br />
intensiver Landv!irtschafL z~r Proolema- 22 Bundesrepub1;h Deurschland<br />
tik aersogenannten Altlasten, aber auch der gerade entslenenden<br />
Altlasten von morgen in Form von Deponien unterschiedlichster Für die Bundesreoubiik Deutschland eraibt - sich folaende Situa-<br />
~~ - --<br />
Klassen, d.h. von relativ harmlosen 1ne.rtstoff-~eponien bis hin zu tion:<br />
hochgradig gefährlichen Sonderabfall-Deponien.<br />
DieAbb.7zei~tzunächsteinmaldieAufteilunaderFlächederBun-<br />
~~~ ~<br />
HiersollmitB icna~f dieZielseizungoer Arbe tdes De~tschen Ra- oesrepubl k~edsch andim,ahre1985nach>a~ptnutz~n~sarten<br />
teS<strong>für</strong>Lande~pflegee'neKonzenlrationa~fd'eFrageerfo Ren, W e - wicntig im Zlsammenhang m t Lnserer Tnernatik isi der Antei<br />
wir mit Freiflächen als den ökologischen Leistunasträaern umaehen<br />
Der Schwerp~nnt dor Beiraini~ng egt so; I aL1 oer ~r&e<br />
nach oer raLml chen ZuoronLng Jnd Mischung von oebauten und<br />
begrünten Fiächen,wohl wissend, daß nichtalie bebauten Flächen<br />
derSiedlunasflächevon insaäsarnt 12%amaesamten Bundesoe-<br />
~ ~ --- -<br />
oiet ~ieser i)rozenisatz maia~f oenersten~icna s wenig probtematisch<br />
erscheinen - es nommi iedocn Oe: nanerem hinsehen<br />
darauf an. daß der ~iedlunasflächenanteil reaional ~u und lokal auch<br />
die~~mwelt in gleicnom ~ aße belasten ~ no daß nrens vo ~uizun- sehr viel höher soin nann (s"z B Abo. I) und daß in dem gesamten<br />
gen von Fre raLmen - 2.6. in Form der mooornen Lanowinscnafl<br />
-die Umwelt ebenfalls stark belasten können<br />
übrigen Fre1raum.z.B. nder .andwinschah icn Jnd iorstwirtschah-<br />
. ch genLtzten Flache. e ne Vielzanl sogenannter ..indirenter FlachennLUungen*zJBJcneschlagl<br />
Unleroerartigen inolrektenF a-<br />
chennutzungen ist 2.6. die Neqativwirkung bandfdrmiaer infra-<br />
StrJktlr IJ v8rstehen Die Abo ästellt, oezoien auf Oie iinzeqnen<br />
2 Kurzdarstellung der Ist-Situation<br />
Bunaeslänoer, oie Anie e oer Siediungsf ache m Vergle ch zur<br />
-anoainschahs- Lnd Waloflache dar. Watireno 2.6. Nororhoin-<br />
Anhand gangiger Unterlagen soll im foigenoen n~r7 d e S luation Weslfa en m t seinem Ante~l an lanowirtschahi cher Nutzfläche etdargestelli<br />
werden wa im D~rcnscnniti oes Bunoesgeoietes IieqL enlspricnt oorn hohen~nteilvonetwa19%~iedlun~sflächeei~entspkchendniedriger,<br />
unter dem Bundesdurchschnittiiegender Anteil an Waidfläche.<br />
2.1 Land Nordrhein-Westfalen<br />
Die <strong>für</strong> das Bundesgebiet bis zum Jahre 2000 oroanostizierten<br />
FürdieEbeneeinesLandes. hierdesLandesNordrhein-Westfalen. s ed ungsbeoarfsf,acnen (s ~ b 9) b zetgen ebenial Seinen Jngehat<br />
der sogenannte Fre~raumberichr ion 1984, ersrellt a sGr~ndla- brochenen Trenc, zdmindest ois zum Jahre 2000 Gerade In don<br />
ge f ~ den r LEP 11. bis heute nachwirkendeund 0Hzil~erteEr~ebnis- letzten Wochen ist durch die Presse die Melduna -"- aeaanaen. o~ daß<br />
Se zutage gefördert - s. Abb. 1-6 (folgende Seiten).<br />
bei dem sich abzeichnenden Bedarf nach mehreren Millionen<br />
Neubauwohnungen darausein täglicher Freiflächenverbrauchvon<br />
FürdieErstellung desFreiraumberichtesdesMlnisters<strong>für</strong>Landes- über 60 ha resultiert.<br />
und Stadtentwicklung des Landes Nordrhein-Westfalen 11 . 9841 . hat<br />
daslnst tutf~r ~andei- und Staotentwickl~ngsforschung (1LS)eine Auch die Prognosen bezüglichdes künftlgenSiedlungsflächenbe-<br />
Erm ttiung des Sied Jngsflachenanle lesan der Gesamtf.ache ajf darfes zeigen einen ungebrochenen Trend - s. Abb. 9 Baubedarf<br />
Basisder Kreise und Kreisfreien Städtedurchaeführt - bereits da- bis zum Jahre 2000.<br />
mals mir einem alarmierenden geraaezJ erschrcckenoen Ergebnis<br />
Unter den Kreisfreien Stadten war die Slaot nerne mtt einem<br />
Siedlunßsflächenanteil von 77.05% der Soitzenreiter , einer er- Fazit<br />
schreckönden Bilanz. alle ~ernstäote des zentralen R~hrgeoieres,<br />
aber aucn Oie Großsradto in der Rheinschdene Jnd Moncnenalaobach,wlesen<br />
Siedlungsflächenanteile von über50% auf (s. ~bb. 1).<br />
Insgesamt muß der seit vielen Jahren feststellbareTrend als ungebrochen<br />
bezeichnet werden. Für den Bereich der neuen Bundesländer<br />
darf - nach allem was man hört - eine geradezu exwio-<br />
Neuere Berechnungen des ILS Donrnund haben <strong>für</strong> den Zeitraum Sionsartige Entwicklung prognostiziert werden.<br />
1961 bis 1988ergeben.daßder~uwachsan Siedlungsflächezwar<br />
gewissen Schwankungen unterliegt (s. Abb. 2, übernächste Seite),<br />
da6 sich insgesamt jedoch ein kontinuierlicher weiterer Anstieg<br />
Wasall diesezahlen sagen undvor allem aber, wassie nichtsagen,<br />
Ist folgendes:<br />
abzeichnet. Die starken Schwenkungen in den gemeldeten Werten<br />
ausden einzelnen Städten und Kreisen werden auf Fehler bzw.Änderunaen<br />
im Berichtswesen zurückaeführt Die Abbilduno macht<br />
dar-ber hinaus deJtIlch, daß es b s ;eLte oifen4uno g n cnt onne<br />
DieamtlichenStatistikengebeniediglichreinquantitativeAuskünfte,<br />
eswird absolut nichts über die Qualitäten derverbrauchten Freiflachen<br />
ausgesagt<br />
weiteres mogllcn ist den Stodl~nqsfiacnenante~l elnes Te raumes Be W rklich strenger Auslegung der Eingrins-IA~sgIeichs-Regeexakt<br />
zu veifolgen.<br />
lung I S oes 58 BNatSchG mLßle gellen, daß ,eoe Beeintracnti-<br />
78<br />
. ~ - ~
Anteil da Stadlungafliiche an der ~es~mlll(~che<br />
:Legende zu nebenstehender Abb.<br />
Bearbeitung: Institut <strong>für</strong> Landes- und<br />
Stadtentwlcklungsforrchung des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen (ILS)<br />
KREIS HOEXTEI<br />
WOCRSAUERLAWOKIElS<br />
KlElS COESFELD<br />
KlEll YARENDOKf<br />
KREIS OLPE<br />
IREIS IIEVE<br />
KREIS 10**EM<br />
Hektar<br />
ll000 1<br />
13000 -<br />
12000 .<br />
11000.<br />
10000 .<br />
9000 -<br />
..._---- .-..--<br />
8004 - ----<br />
5000 -<br />
63 64 d6 68 7b 7'2 74 76 78 80 si & i6 d
Regierungsbezirk Düsseldorf<br />
Regierungsbezirk Köln<br />
Regierungsbezirk Münster<br />
Regierungsbezirk Detmold<br />
Regierungsbezirk Arnsberg<br />
Duisburg, Krfr. Stadt<br />
Essen, Krfr. Stadt<br />
Oberhausen, Krfr. Stadt<br />
Bonn, Krfr. Stadt<br />
Köln, Krfr. Stadt<br />
Leverkusen. Krfr. Stadt<br />
Oberbergischer Kreis<br />
Rhein-Sieg-Kreis<br />
Kreis Coesfeld<br />
Bochum. Krfr. Stadt<br />
Dortmund, Krfr. Stadt<br />
Hochsaueriandkreis<br />
Sied-<br />
iungs-<br />
fläche<br />
30,42<br />
22,29<br />
1638<br />
17,49<br />
18,68<br />
60,41<br />
67,75<br />
72,16<br />
49,44<br />
57,94<br />
55,43<br />
16,65<br />
21,29<br />
10,87<br />
68,98<br />
58,75<br />
10.19<br />
Abb. 3: Anteil der Siedlungsfläche an der Gesamtfläche und Anteile der Nutzungsarten an der Siedlungsfläche (%) 1988<br />
Regierungsbezirk Düsseldorf<br />
Regierungsbezirk Köln<br />
Regierungsbezlrk Münster<br />
Regierungsbezirk Delmold<br />
Regierungsbezirk Amsberg<br />
Duisburg, Krfr. Stadt<br />
Essen, Krfr. Stadt<br />
Oberhausen, Krfr. Stadt<br />
Bonn, Krfr. Stadt<br />
Köln, Krfr. Stadt<br />
Leverkusen, Krfr. Stadt<br />
Oberbergischer Kreis<br />
Rhein-Sieg-Kreis<br />
Kreis Coesfeld<br />
Bochum, Krfr. Stadt<br />
Dortmund. Krfr. Stadt<br />
Hochsauerlandkreis<br />
Sied-<br />
lungs-<br />
fläche<br />
6 793<br />
8 796<br />
5632<br />
5 232<br />
5812<br />
320<br />
523<br />
38<br />
249<br />
574<br />
88<br />
1590<br />
2545<br />
852<br />
132<br />
178<br />
1502<br />
Abb. 4: Absolute Veränderung von 1984 bis 1988 (Hektar)<br />
4.3 Kommunale UVP (s. hierzu vor allem UVP-report 4/89)<br />
Auch mit dieser Thematik hat sich der DRL bereits mehrfach befaßf<br />
ich selbst habe aLf zwei da& veranaalteten Kolloquien Vortraqeaehalten<br />
uno am qdtacht ichenTe oes heftes56 der Schrifteni-elhe<br />
des DRL zur Ümweltverträglichkeitsprüfung mitgearbeitet<br />
Auch dort sind bereits wesentliche Gedanken einer VerankerungderUmweltverträglichkeitsprüfung<br />
auf der kommunalen Ebene<br />
(S.463) niedergelegtworden. ich darf mich daher hier auf einige<br />
wenige Punkte konzentrieren,dieausmeinerSichtdleaugenbiickliche<br />
Diskussion bestimmen:<br />
- Umweltinlormarionssyslemo<br />
SO 018 Umweltverträqlichkeitsprüfdnq im Bereich der kommunalen<br />
Planung ihrwe~entliches~iel al~instrumentdesvorbeu-<br />
Hof- U.<br />
Gebäude-<br />
fläche<br />
56,43<br />
51.94<br />
54.12<br />
50.31<br />
53.48<br />
57,24<br />
56.36<br />
54,74<br />
61.16<br />
52,60<br />
61,04<br />
55,03<br />
53.1 3<br />
49,25<br />
5961<br />
58.73<br />
43.79<br />
Hof- U.<br />
Gebäude-<br />
fläche<br />
9 485<br />
11 278<br />
4832<br />
5709<br />
5900<br />
2 423<br />
-236<br />
648<br />
282<br />
3013<br />
57<br />
1445<br />
1989<br />
475<br />
506<br />
594<br />
1391<br />
Straßen-<br />
U. Wege-<br />
fläche<br />
22.50<br />
27,48<br />
30,37<br />
2832<br />
29,56<br />
1697<br />
20,81<br />
26,03<br />
21,36<br />
19,18<br />
19,03<br />
34,50<br />
31,96<br />
37,61<br />
17,03<br />
18,64<br />
43,93<br />
Straßen-<br />
U. Wege-<br />
flache<br />
250<br />
2343<br />
1815<br />
1030<br />
1660<br />
109<br />
646<br />
300<br />
-25<br />
167<br />
32<br />
357<br />
687<br />
297<br />
32<br />
130<br />
529<br />
Fläche<br />
sonst<br />
Nutzung<br />
15,80<br />
16,42<br />
11.96<br />
17.19<br />
12,99<br />
23.56<br />
17.60<br />
13,96<br />
12.40<br />
26.33<br />
14.91<br />
7,76<br />
9.19<br />
8,63<br />
18.55<br />
17,03<br />
9,82<br />
Fläche<br />
sonst<br />
Nutzung<br />
-875<br />
-2754<br />
-513<br />
-893<br />
-837<br />
-1 901<br />
187<br />
-895<br />
59<br />
-1 777<br />
49<br />
-123<br />
281<br />
170<br />
-297<br />
-506<br />
-239<br />
Garten-<br />
land<br />
5,27<br />
4.1 5<br />
3,55<br />
4,18<br />
3,97<br />
223<br />
523<br />
526<br />
5,07<br />
1,88<br />
5.03<br />
2,71<br />
5,72<br />
4,51<br />
4.81<br />
5.60<br />
2,46<br />
Garten-<br />
land<br />
-2067<br />
-2071<br />
-501<br />
-614<br />
-912<br />
-31 1<br />
-73<br />
-15<br />
-67<br />
-829<br />
-49<br />
-89<br />
-412<br />
-89<br />
-108<br />
-41<br />
-178<br />
genden Umweltschutzes erfüllen können, dann ist eine möglichst<br />
umfassende ~ - - Kenntnis ~ des ökoioaischen Ist-Zustandes<br />
~~<br />
unbeoingte Vora~ssetzung. Neben einer-~taotbioto~kartierung<br />
mussen eine Velzahl spezifiscner Erheo~ngen zdm Staotk -<br />
ma, zd den Siadlbdoen. ZL den Wasserverhaltnssen U va m.<br />
durchgefcnri werden. All diese Informationen - dnd Segen sie<br />
noch so umfassend - nutzen solange herzlich wenig. als sie<br />
nlchtjederzeltzugriffsbereitfÜralle mit Planung befaßten Amter<br />
der Stadt zur Verfügung stehen. Deshalb erscheint es unbedingt<br />
erforderlich, hierzu EDV-gestützte Umweltinformations-<br />
Systeme zu entwickeln.<br />
An meinem Lehrstuh wird z.Z. ein derartiges Jmweltinformationssyslem<br />
fur die Stadt Herne a s Typ aer kresfrelen Staat im<br />
Bailungskern entwickelt.<br />
81
Regierungsbezirk Düsseldorl<br />
Regierungsbezirk Köln<br />
Regierungsbezirk Münster<br />
Regierungsbezirk Detmold<br />
Regierungsbezirk Arnsberg<br />
Dulsburg, Krlr. Stadt<br />
Essen, Krir, Stadt<br />
Oberhausen, Krfr. Stadt<br />
Bonn, Krfr Stadt<br />
Köln, Krir. Stadt<br />
Leverkusen, Krir. Stadt<br />
Oberbergischer Kreis<br />
Rhein-Sieg-Kreis<br />
Kreis Coesfeld<br />
Bochum, Krlr. Stadt<br />
Dortmund, Krfr. Stadt<br />
Hochsauerlandkreis<br />
Abb. 5: Absolute Veränderung von 1987 bis 1988 (Hektar)<br />
Regierungsbezirk Düsseldorl<br />
Regierungsbezirk Köln<br />
Regierungsbezirk Münster<br />
Regierungsbezirk Detrnold<br />
Regierungsbezirk Arnsberg<br />
Duisburg, Krir. Stadt<br />
Essen, Krfr. Stadt<br />
Oberhausen, Krir. Stadt<br />
Bonn, Krfr Stadt<br />
Köln, Krfr. Stadt<br />
Leverkusen, Krir. Stadt<br />
Oberbergischer Kreis<br />
Rhein-Sieg-Kreis<br />
Kreis Coesfeld<br />
Bochurn, Krfr. Stadt<br />
Dortmund, Krlr. Stadt<br />
Hochsaueriandkreis<br />
Abb. 6: Veränderung von 1984 bis 1988 (%)<br />
Sied-<br />
lungs-<br />
fläche<br />
3008<br />
5719<br />
1433<br />
1928<br />
1736<br />
217<br />
402<br />
4<br />
52<br />
154<br />
27<br />
1119<br />
1960<br />
273<br />
17<br />
46<br />
296<br />
Sied-<br />
lungs-<br />
fläche<br />
4,41<br />
5.66<br />
524<br />
4,81<br />
4,05<br />
2,33<br />
331<br />
0,69<br />
3,69<br />
2.51<br />
2,06<br />
11,62<br />
11,56<br />
7.60<br />
1,34<br />
1,09<br />
8,14<br />
Hof- U.<br />
Gebäude-<br />
fläche<br />
5161<br />
5158<br />
843<br />
1709<br />
1931<br />
- Umweltqualitätsliele - Umweltsfandards<br />
Mittlerweile hat sich herumgesprochen, da6 die Durchfüh~ng<br />
einer Jmwe tvertrag ,chneitspr¿fJng vorab det nierte Meßlatien<br />
oder Wenmaßstäbe erfordert Das. was icn n fr.heren Beilm<br />
Geaensatzzu nochrelativabstrakten Umweltoualitätszielen<br />
oefini&en ~mweiiswnoaros einen oll-Z~stand in MaR uno<br />
zahl, analog den werten der TA.L ~ f i T A - L ~ ~ ~<br />
82<br />
2410<br />
-220<br />
643<br />
55<br />
419<br />
11<br />
1020<br />
1403<br />
56<br />
233<br />
178<br />
481<br />
Hof- U.<br />
Gebäude-<br />
fläche<br />
11,67<br />
15.25<br />
8,57<br />
11,05<br />
7,97<br />
43.06<br />
-2.86<br />
27,05<br />
7,08<br />
32,28<br />
2,18<br />
20,75<br />
17.98<br />
8,68<br />
9.24<br />
6,54<br />
18,92<br />
Straßen-<br />
U. Wege-<br />
fläche<br />
-1 252<br />
1550<br />
757<br />
319<br />
401<br />
!ragen zu dieser Thema! k als okologgischnn Funkl'onsplan be- mennanom;toerErarbeit~naoesLEPlllhates nderphasedes<br />
"<br />
zeicnnet habe, wird neJerolngs ubcrwiogeno a S 60mmUnale ersten Entw~rfes (April 1984) einmal derartige Standards l¿r<br />
Umwellgüte7ie e bzw Jmwe tqualitatszie e bezeicnnet JndaUf den Freiraum gegeoen, as oon eine sogenannte 50- .no 60breter<br />
Front gefordert.Einemogl cnsi k.oine,ra~mlichd Heren- Prozent-Grenzedefiniert war. be deren Erre cheniewei s ~nterzierte<br />
Festlegung von Lmweltqua iiatszielen vr ro als VoraLs- schieoliche Nacnwoispfl$chten f~r die Komm~nen greifen sollsetzung<br />
e ncr Lmwe Wortraglichkets~r~~ung verstanden. Die ten bevor oer Umwanolung weiteren Fre raLmes in Seo -ngs-<br />
Disk~ss'on um .Jmwetqualiialsziele 1s1 - eoenso wie ~m Oie Lache die Genehm a ~na srie It weroen so Ire. Leider sina diese<br />
~~ ~~~~~ ~ "~ ~ ~~ ~- ~ ~~~~ ~ ~~~-~<br />
70<br />
633<br />
289<br />
8<br />
170<br />
22<br />
181<br />
612<br />
57<br />
20<br />
15<br />
134<br />
Straßen-<br />
U. Wege-<br />
fläche<br />
Quelle: Berechnungen des ILS Dortmund vom März 1990<br />
SOS. UmweltgUtestandards - noch völ g offen (3. h erz. oas bciden WerternwelterenEraroetLngsverlahrenauf ElnsprJcn<br />
kjrz icn 1en:ggeste te F+E-Vorhaben Jno FURST JnO KEM- des nororhein-westfalischen Staotetaaes~~ Fall qeoracht wor-<br />
STEDT irn Auitrag des UBA).<br />
den.<br />
0,69<br />
5.48<br />
538<br />
3,30<br />
3,90<br />
4.80<br />
2783<br />
2620<br />
-1,67<br />
3,86<br />
3,99<br />
727<br />
9.60<br />
7,OO<br />
1,90<br />
444<br />
6,41<br />
~<br />
Fläche<br />
sonst<br />
Nutzung<br />
-53<br />
90<br />
28<br />
11<br />
-360<br />
-2038<br />
-53<br />
-924<br />
8<br />
-8<br />
17<br />
-17<br />
187<br />
177<br />
-200<br />
-141<br />
-247<br />
Fläche<br />
sonst.<br />
Nutzung<br />
-3,33<br />
-927<br />
-3.66<br />
-4.36<br />
-4,13<br />
-36,46<br />
8,04<br />
-53,56<br />
726<br />
-22,33<br />
8,07<br />
-9.40<br />
1423<br />
19,49<br />
-13.78<br />
-15.28<br />
-10,88<br />
-<br />
Garten-<br />
land<br />
-848<br />
-1 079<br />
-195<br />
-113<br />
-236<br />
-226<br />
42<br />
-4<br />
-18<br />
-427<br />
-23<br />
-66<br />
-241<br />
-18<br />
-36<br />
-7<br />
-71<br />
Garten-<br />
land<br />
-19,61<br />
-23,31<br />
-1 1,08<br />
-1 1.42<br />
-13.31<br />
-49,75<br />
-8,97<br />
-4.95<br />
-15,92<br />
-65,22<br />
-1 8,30<br />
-1 7,65<br />
-22,66<br />
-14,05<br />
-1 8,28<br />
-4.21<br />
-26,59
Vor allem in Zusammenhang mit der Einführung einer kommunalen<br />
UVP wird eine frühzeitige und qualifizierte öffentlichkeitsbeteiliauna<br />
-- aefordert. ~iesist insofern sachlich aerechtiertigt,<br />
als durch eine öffentiichkeitsbeteiligung z.B. gpezifische<br />
Kenntnisse des ehrenamtlichen Naturschutzes bereits in einer<br />
Phaseeinaebracht werden können. woder Untersuchunasrahmen<br />
einer ,mweiNertraglichke IsprJiJng erst noch iestgeleqt<br />
w rd Ganz wesentlich erscneini eine Öffenilichke tsoeteil gung<br />
in der Phase. in der es darum aeht. naturwissenschaftlich exaM<br />
festgestellte Fakten einer Bewen~ng ZJ unter7ienen So ange<br />
es verbind1 che Wenmaßstabe, 2.6 in Form fesrqeleqior Umweltqualitätsziele,nichtgibt,siehtsich<br />
bisherjede;~utachter in<br />
dermißlichen Lage, sichseine Bewerlungsmaßstäbe seibstdefinieren<br />
zu müssen.<br />
Es soll ,edocn n cht verschwiegen werden, daß eine oreite Oflenl-<br />
I chkeltSDeteiligung aJcn OJrchaus Gefahren in sich oergon kann<br />
ES können entweder ~artikularelnteressenstarkerGrupDen unangemessen<br />
.n den ~ordergr~nd gerLch weroen, es kann aoer auch<br />
geschenen. daß der beteiligten Otlentlichket anaere D nge m<br />
~anae weitvoraehen -ichvermuteeinmal. da8 im Rahmen desin<br />
dennäcnsten iahren in den Sbdten der fünf neJen B-ndeslander<br />
im Ze traffertempo ab.aufenoen Fun*tionsvande s oer innenslädte<br />
ökologische Aspekte nur eine sehr stark untergeordnete Rolle<br />
spielen werden. Dort steht die Mehrung des materiellen Wohistandes<br />
- zumindest zur Zeit - absolut an der Spitze.<br />
Das Abstrakteste und dennoch Naheliegendste aller Umweltquali-<br />
tätsziele könnte iauten:KeinerleiVerschechlerongdeslst-Zustan-<br />
desUm dieses überhaupt erreichen zu können, bedürfte es eben-<br />
falls vorab einer flächendeckenden, umfassenden Erhebung des<br />
ist-Zustandes, um eventuelle negative Veränderungen überhaupt<br />
bemerken und bewerten zu können.<br />
Ein ebenfailssehr abstraktes und allgemein gültiges Umweitgüteziel<br />
ist bereitsmehrfachvomzuständigen nordrhein-westfälischen<br />
Lmweitmin~ster KlaJs Manhiesen "&getragen voroen, aer sich<br />
daiur einsetzt, n der Frage des Umganges m l Freiflachen moglichst<br />
schnell zu einem sogenannten Nullsummens~iel zu kommen<br />
Gemeint scdaßi~r leden Hektar Freiilache,der in Sieol~nqsflache<br />
verwanaelt W ra, an anderer Steile 0 Jrch planerische R-cn-<br />
Widmung oder aber gar durch Rückbau wieder biologisch-ökologisch<br />
aktive Freiflächen bereitgestellt werden. Diese Forderung<br />
mag unterqualitativen As~ekten noch nichtzu befriedisen.wäreiadoch<br />
bei ihier ~ealisierung sehr viel mehr als wir z.~.beobachten<br />
können.<br />
Im Rahmen der IBA (internationale Bauaussteliuna Emscherpark)<br />
hat Oie ~andesregiirm~ Nordrhe n-Westlalen al; Planungskonzeot<br />
qeiorden.ledesIBA-wurdige Proje41 mLsse'nder Bllanz7~ei-<br />
- ~ ~~"~~ "<br />
niemand dese wohik'ngende Vokabe mit nnalt ZJ i~ len vermag.<br />
1s. hierzu FINi
Abb. 9: Geschätzter Bedarf an Bauleistungen 1958-2000 in Milliarden<br />
DM ZU Preisen von 1989. (Quelle: BLEIER (1989))<br />
5 Zusammenfassung und Ausblick<br />
Der von mir bereits erwähnte ARL-Arbeitskreis unter Leitung von<br />
Kiaus BORCHARD hat noch die Meinung verireten, daß durch die<br />
Fördemng der städtischen Innenentwicklung die Freiflächeninans~ruchnahrne<br />
insgesamt verringert werden kann, und daß durch<br />
~achensparenoes-~a~en eln nsiesamt pos~i ves Ergeon s erz e -<br />
bar ist Icn selost war M tg.ieo 0,eses Arbeits
Gunnar Pantel<br />
Probleme der Verdichtung und Versiegelung<br />
&erlen .Vor'-Staot uno der Lanogemeinde. dem Dorf.<br />
Der Ruf nach Verdicntung. als Komponente des in oen anfängi -<br />
chen 70er ,ahren propagierten .Rückz~gs aJs der F acne' (oer<br />
ubrigens- adiv oetrieben - gar n cht stattgefunden hat),im Rah-<br />
men oer se neneit in Nordrhein-Wßstfaicn aLfgelegten Srandort-<br />
programme.ist noch nicnt in Vergessenneitgera1en.da W ro scnon<br />
wieoer oer Veroicntung oas Wort gereoet: ZJrn Sch~iz oer freen<br />
Natur an den Randern der SiedlJngszentren, Oie man me'nt oann<br />
bauich ncht mehr n Anspruch nehmen 21. müssen, was s ch Oe<br />
weiterem Nachdenken sehr schnell als Irrtum erweisen wird<br />
Wir Stadtpianer haben sehr schnell gelernt, nicht mehr alles, wie<br />
bisher (<strong>für</strong> erforderlich aehaltenl - . .versieaelt" .. " zu ~ianen. Der Vor-<br />
Wurf - vor noch nicht allzu vielen Jahren zum erstenmal aufgekommen<br />
-„eswerdezuviel versiegelt",traf uns bei derVorstellung<br />
von Plänen in der öffentiichkeit, und vorher auch punkuell in den<br />
Beteiiigungsverfahren, unvorbereitet und löste, da er von der Seite<br />
des Naturschutzes und der <strong>Landespflege</strong> kam, zunächst Erstaunen<br />
aus. Wege, Plätze und andere Stadtbereiche wurden immer<br />
schon so, entsprechend dem selbstverständlichen städtischen<br />
Standard. aeplant und aebaut Was sollte daran plötzlich nicht<br />
menrrichti~sein~~asn~tzt esder ~ al~r. wennman sicnauf einem<br />
n~nmehr nLr noch gescnoherten Gehweg be Regenwetter d e<br />
Schuhe schmutzia macht?<br />
-<br />
EineForderung vontechnischerSeite, mansoilesich nun malend-<br />
lich etwas einfallen lassen zur Verringerung des Anfalls von Ober-<br />
fiächenwasser,weil es die Kanalisation micht mehr.packtm und weil<br />
abzusehen ist, daß in nächster Zeit die Bau- und Siediungstätigkeit<br />
zum Erliegen kommt weil bei starken Regenspenden bereits hin<br />
und wieder die Kläranlage ihre Kapazitätsgrenzen erreicht (und<br />
überläuft), hätte beim Planer wohl niemals Erstaunen, sondern so-<br />
fortigesVerstehen ausgelöst: Den Ausbau oder Neubau einer Klär-<br />
anlage nicht mehr erforderlich werden zu lassen, wäre Anlaß ge-<br />
nug. Oberfiächenwasser nicht unmittelbar in die Kanalisation zu<br />
bringen, sich entsprechende Konzepte zur Oberflächenwasserbe-<br />
handlung- bei denendie Nicht-Versiegeiungvon Oberfiächenei-<br />
ne wichtige Rolle spielt - einfallen zu lassen.<br />
- -~ ~ ~ . ~ .<br />
MeinReferatist ein Berichtausder Praxis. Es handeitvonstadtpia- tigkeit im weitesten Sinne. Siedlungstätigkeit ist die inanspruchnern<br />
und LandesPflegern und deren Konflikten im PlaIIUngSaiitag nahme von Flächen: .Verdichtuna" und .Versieoeluno" sind Kombei<br />
der Bewäitigung>er auftretenden Probleme im zusammen- ponenten des ~iediu~~s~eschehens, gleichsam Synonyme.<br />
hang mit .Verdichtungs- und Versiegelungsvorhaben".<br />
AlsStadtplanertatichmich anfängiichrechtschwermitderProbiematlslerung<br />
desThemas. Es war <strong>für</strong> mich gar nicht so einfach, die<br />
,richtigen8' Fragen zu stellen.<br />
DieNatur-derZustanddernatürlichen Umwelt- hatseitden Anfängen<br />
des ~~~~~h~~ mehr mehr Flächen an ihn <strong>für</strong> seine<br />
.künstlichen" ~~w~~~~~ abbeten dieihr dann zum überwiegenden<br />
Teil hinsichtlich der wichtigen natürlichen Kreisläufe<br />
,Yersiegelungm ist ein Begriff, der inzwischen auch einen „traditioen"ogen<br />
worden sind.<br />
nellen Staatplaner ,ele&tris en'. Be.Yerdicniung' ist bs ang noch<br />
kein solcher bedingter Reflex zu vermelden. .Verdlcnt.ng" 1st Oe<br />
Staotplanern noch nicht „oLr a s stadtebauiicnes OronJngSmL-<br />
Ster ist sie begrifflich noch nicht negativ eingefärbt. ,;Verdichtungo<br />
hatehernocheinenautenRuf:Verdichtuna " machtdieStadterstzur<br />
Staat verleiht ~hr .Urbanität"; ~nterscneidet sie von oer a~fgelok-<br />
~~ß oieser prozeß der .nanspnicnnahme von naturl cnem ~ ~<br />
raum so n.cht we tergenen kann, we die ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~<br />
der natüd chen Kreis aufe ab e nem bestimmten Pun~t nicht mehr<br />
VOI gegeben ist wissen Eingeweihte. VontellDar fur hicnt-Eingewe<br />
hiea~rfte oiese Problematikan dem Vergie.cn von ALsgangssit~ation<br />
und Enozustand werden. ~ mzu begreifehda8 oeriaufenoe<br />
Freiraum-Vereinnanmungsprozeß so nicht weiterla~fen Kann: Lrsprüngl<br />
ch, zLm Ze tp~nkt ,X- flachendeckeno nat¿ri che Jmwelt:<br />
ZU e nem Zeitpunkt .Y in der Zu&unft, tlachendec&end oesiede te<br />
Lmwel! Das m ~ß doch Folgen haoeni<br />
~<br />
t i<br />
i<br />
~<br />
-<br />
~ ~<br />
Der Grad der Sensibilisierung des Bürgers <strong>für</strong> Umweltfragen ist<br />
durch die aufgekommene Umweltdiskussion zweifellos höher als<br />
früher. Man weiß: Die Umwelt wird durch die "Chemie" kapunqemacht<br />
ourch Abgase Lnd Abfälle. durcn RestprodLde oer er-<br />
gieJmwand ung. z~!n Beispel. Besorgt macht oer .CO,-Decuei',<br />
das .Ozon-Locn'. n:cht aber Oie städtische Verdicntung; sie wird<br />
mit ernster Umweltbeenrräcnt gLng nocn nicnt - aJf breiter Front<br />
- in Verb'nd~ng gebracni. Die dJrchgestyte City - aogesehen<br />
von aewissen funktionalen Mänaeln -bereitet, so meine ich, im-<br />
rnernocn uberwiegend mehr StÖIz a s Besorgn s Daß, gte cnwohl.<br />
nicht erst se t Mitscnerlich, die .Unwirtl*chke t Jnserer Staote' be-<br />
- -<br />
kiaat wird. aeschieht aber aus anderen Gründen. und nicht weil<br />
man mehrheiti cn meint.oaßdie Regenerationsfah gke tder naldr-<br />
llchen Kreislaufe schon ois an deren Grenzen strapaziert women<br />
ist,<br />
Die Forderung zur Umkehr wird m.E.vom Bürger her vorerst nicht<br />
kommen. Da<strong>für</strong> sind die Sianaie der StraDazierten Natur <strong>für</strong> den<br />
Nicht-Fachmann noch ni~hiaus~eprägt genug.<br />
Zur Rekapitulation: Leben Ist Siedlunqstätiqkeit und Siediunqstät<br />
gke:t ist,~,.ökologisch' oder .konventiönei~be~rieoen, gr~ndiätz-<br />
[ich Ved chtung; Vers egeiung ist ein Teilaspekt der Verd chiung.<br />
Wachst~m, immer noch ein unverzicntoarer Fanfor unseres Wirtschafislebens.furvie<br />
e immer nocn derwicntigste. bedeJtet immer<br />
nocn, wenn aucn qJantitativ ncht menr ganz so stark wie in den<br />
Boom-Janren der iungeren Vergangenhett L a neLe Wonnsiedlunoen.<br />
neue Gewerbeaebiete, neue Verkehrsanlagen, neue Freizeiieinnch~un~en<br />
etc.; kurzum,diegenannten ~utzüngen nehmen<br />
Freiräume mit Baulichkeiten in Anspruch. Sie .verdichten" den<br />
Raum.<br />
Die bauliche Verdichtung des Raums verändert den Raum selbst<br />
sowie das ieweiiise Umfeld, was bekanntermaßen nicht ohne Aus-<br />
Bevorichdieeingangserwähnten„richtigen"Fragenstelie,möchte<br />
ich einen kurzen Blickzurückzu den Anfängen menschlicher Aktivitäten<br />
werfen. um über einen ursprünglichen gedanklichen Ansatz<br />
zu verfügen: Der Auftrag "Wachset und mehret Euch, macht<br />
wirkLngen a ~f oii natüriche Umwelt b eibt W!r wissen, daß Veraicntung..e<br />
nach Umfang Jnd Intensitat, E nf ~ß nimmt a ~f alle Kiimagrö&n,<br />
die auf den Menschen wirken.<br />
Euch die Erde untertanm'- war der Ausgangspunkt der Siedlungstätiokeit.die<br />
" .~ den derzeitiaen weltweiten Umfana anaenommen hat.<br />
~~~ .. ..<br />
Menschliches Leoen b&eJtet Umwelt in Anspr~ch ZJ nehmen,<br />
Verdichtung hat Auswirkungen auf den Wasserhaushalt, dieser<br />
wiederum bestimmtwesentlichdie Lebensbedingungen dervegetation<br />
uno der mit hr in ~ebens~emefnschafl stehenden Tierwelt.<br />
NatJrz~ geora~chen Jndzu. #erbrauchen''- istalsoSieo Jngsta- D~rcn A~fwarmung oer LberSaLten - Vers egelten - F hcnen Jnd
durch die Artderüberbauten Flächen-z. B. Hochhäuser-verän-<br />
dertsich das Windfeld überder Stadt, wieauch deren lokale Wind-<br />
Systeme.<br />
Weil die Stadtplanung im Planungsailtag sich vielfach noch sehr<br />
schwer tut dem .6kologischen Leitbild" den notwendigen Steiien-<br />
wert einzuräumen, muß sie es sich gefallen lassen. diesem über-<br />
wiegenden Teil zugerechnet zu werden.<br />
Die in der Verdichtuna Stadt entstehenden Emissionen soraen<br />
aurch Gase Jno Schwebestoffe fur Oie spricnwortlich ,otcde LuW.<br />
Oie eineHauptro e spie t bei Smog-Werlcriaqcn. uno oie oaf~r verantwortlich<br />
ist, daß die ~onnineinstrahiun~ graduell abge-<br />
.Wie hält es die Stadtplanung nun mit der Berücksichtigung der<br />
Umweltbelanae? - WiesehendieZuständiakeiten und die Auftraas- "<br />
lage aus?"<br />
schwächt wird.<br />
Wie wir wissen, hat die neuzeitliche Stadtplanuna offiziell .schon<br />
Durch die steinernen Massen der Verdichtuna Stadt entsteht der immer" die Belange der natürlichen umweit aus der Sicht der reisogenannte<br />
.Warmeinsel-Efieni- ~essun~enbestat gen. aaß o e nen Lehre im Auge gehabt; und ein wesentlicher Teilbereich der-<br />
Lberwarmung oer Stadfbere cne gegenJber ihrem Umland einen selben, die Bauleitplanung, hat in der ersten Fassung des Bundesbaugesetzesvon<br />
1960 die Aufgabe auferlegt bekommen, ,.den Be-<br />
~usammenhang von Verdichtungenlversiegelung und Temperaturerhöhung<br />
steht fest<br />
langen des Natur- und Landschaftsschutzes und der Gestaltung<br />
des Orts- und Landschaitsbiides zu dienen" (5 1 Abs. 5, Satz 1).<br />
Fur den Menschen ist der EffeM der JberwarmLng - weil die Abkuhlunginoer<br />
Nacht feh t-insbesonoereinder rlocnsommerzeit.<br />
dem Wohlbefinden allaemein nicht zuträaiich. im Winter zeiaen<br />
sichabera~ch pos t ve~e ten Woilesn chtsoda t wird.fallen win -<br />
ger Ern ssionen - d~rcn E~nsparungen bei der he zenerg e - an<br />
Diese Aufgabewurdedann in den NovellendesBBauG bis hinzum<br />
Baugesetzbuch weiterhin konkretisiert und aufgeschlüsselt, offenbar.<br />
weil da<strong>für</strong> ein Erfordernis bestand: Die Belanae der Natur waren<br />
wohl per Saldo immer wieder zu kurz gekommen.<br />
Neue Hoffnuna <strong>für</strong> einen wirkunasvollen Einzua der Natur in die<br />
Diesailes ist bekannt ...W as kann man daaeaen tun?" ist der naheliegende<br />
konstruktive Gedanke, der sichaufdrängt. Die radikalste<br />
Forderung wäre fast: Gar nichts mehr bauen. bzw. nur noch im<br />
Tausch, sozusagen „Alt gegen Neu"! Keine Inanspruchnahme unbebauter<br />
Freiflächen mehr1<br />
" . " .<br />
nen, sich mit demStatus-quo,z.B.demjetzigenVerhältnisvon bebauten<br />
und nicht bebauten Flächen alsAusgangsposition . . . <strong>für</strong> einen<br />
neuenstädtebau nichtanfreundenzu können. werden nicht nureinem<br />
radikalen Verbot der Bebauung von Freiflächen das Wort reden,<br />
sondern noch zusätzlich .Entsiegelung". . . den Rückbau eines<br />
großen Teils der bebauten Flächen fordern.<br />
Siadtpanung iam aLf mit der ~iid~ssion um 0; Umweltvenräq-<br />
Iichneitspr~funq (,VP) ImZugeder Disd~ss On "m Einf~nr~ngder<br />
UVP wurde re ativ scnnell oeutlich. oaß d e LVP etwas .A~faesetzes'war,<br />
dessen es, methodisch betrachtet, gar nicht bedukhätte,<br />
dadas Bauleitplanverfahren ein Verfahren ist dasselbst eine „immanente<br />
UVP" darstellt: Schon immer wurden die Umweltbelange<br />
- sofern sie ins Verfahren, von welchem Beteiligten auch immer,<br />
eingebrachtworden sind- in die Abwägung eingestellt. Diesaber<br />
wohl zu häufia mit dem seiben Eraebnis. so daß es zunächst so<br />
aussah, .aufgisetzt oder nicht'', da% die explizite UVP den Naturund<br />
Umweitbeiangen - als fachspezifischer Schwerpunkt innerhalb<br />
des Bauleitplanveriahrens- zu mehr Gewichtverhelfen würde.<br />
Ich alaube. hierlieat der Punkt. um den sich die derzeitiaen Probiememitder~erdichtung<br />
und~irsiegelung ranken. ~ssiid-<strong>für</strong> angestrebte<br />
Maßnahmen- da~erforderliche~hier" und .jetzi'und .in<br />
diesem Umfangmund.in dieser Art und Welse", dasesjeweils nach-<br />
Doch schon gleich nach Beschiuß des UVP-Gesetzes am 12. Februar<br />
1990.unddamitauchschonvor inkrafttretendesselbenam 1<br />
Aug~st 1990. W ro deui icn .Das Gesetz l~hri nicni zu forme en<br />
ooer mater e len AnderJngen fur die BauleitplanLng"<br />
vollziehbarzu belegengiltundwo<strong>für</strong>dieBeweismittelimjeweiiigen<br />
Einzelfall noch fehlen. Der Konsens - schon weiter vorne anae-<br />
Es steilt insbesondere deine höneren Anforoerungen an d e Bauleitplan~ng.<br />
D~es folgt aus9 17 UVPG . , n 6 17 wird ... k araestcii~.<br />
sprochen -daß es logischerweise im großen und ganzen so nGht oaß diese UVP ausscn ießi ch nacn den iaterie~ en undierfanweitergehen<br />
kann wie bislang, reicht nicht aus. um bei der Planung rensrechtlichen Vorschriften des Baugesetzb~cnes Lnd oen sonund<br />
Planungsrealisieruna zum Reaelfall zu machen. was von Be- stigen fdr die ßarileitplanunq qeltendcn Vorschriften d~rchzuf~hl~rwortern<br />
dor notwendiien sofortiien Abdenr vom .,konventionel- ren ist.a so wie beiallensonsti(len ü a eitplanveriahron"(Lit.2).Ei-<br />
~<br />
len' Stadteoau oereits an Strategie-Empfeh Jngen. Kenntn ssen ne maleriell- rechtltche Anderung stellt .ea g ich d'e grenzuoerund<br />
Maßnahmemöglichkeiten zurVerfügung gesteilt werden kann. scnreiiende Bohöroenbeie I gung gemaß 58 UVPG oar. wenn von<br />
Wir wissen: Am wirkungsvollsten ist die ganzheitliche Strategie:<br />
Die situationsspezifische, problemadäauate und integrierte Gesamtiosdng,<br />
die al e Umweltmeoien dosiert in rchtigim "mfang<br />
einbezieht Also Ke ne b oße Aooit on von (isolterten) Etnze maßnahmen.<br />
Dieses Instrument steht uns leider noch nicht zur VerfügLng<br />
Somitmussen wir unsmischcnzeit ch starkmachen [ur W r-<br />
geplanten Vorhaoen erheb1:che AJSwirdLngen adf Schutzguier<br />
von EG-Nachoarstaaten aLsgenen könnten. Als ResJmee ole ot<br />
der Vermutung, die Aufnahme der UVP in die Bauleitoianuna sei<br />
nLr geschenen,um oieschon menrtach angemahnte irfull~ng der<br />
EG-recheichen Vora~ssetz~ngen scniussiq nachweisen ZL konnen<br />
-wenig entgegenzusetzen.<br />
kungsvol e Einzelmaßnahmen Jnd derens nnvolle Xomo nat onen Eine Enttäuschung somit, die UVP ist keine Wendemarke hin zu anim<br />
Planunasalltaa. lm Forschunasbereichwird iain Zielrichtuna auf dcren EntwicdILngen, weg im großen Si vom ,,konventtonel en'<br />
onolog SC& ~e
schlossen werden,daßdieNaturschutzbehörden damit beauftraot " muß und weiterhin nur .am Rande" Beteiliater " sein soll. dann will<br />
Se en,die nat~rlicnen LebensgrJndlagenallgemeinund Joeral mit der -andeSpl eger nnni mehr änger ..Be,nille le sten f ~ den r jnakfiven<br />
Planungs- Lnd Gestait~ngsmaßnahmen ZJ Schulzen Lnd zureichenden .qrunen Rand der PlanLnq Er wi seine Rolle als<br />
zu entwickeln" (Lit 3).<br />
DieZweiteilung,den lnnenbereichdenStädtebauern,imAußenbereich<br />
den Landesofleaer - (mit)wlrken . . lassen. erscheint bei aanzheltlicher<br />
Betrachtung des Raums unbefriedigend. während der<br />
<strong>Landespflege</strong>r in dem ihm zugewiesenen Außenbereich schwergewichtig<br />
gebunden wird, .urbanisien'der Städtebauerdurch Verdichtungs-<br />
und Versiegelungsmaßnahmen derweil den Innenbereich,<br />
wobei Belange des Natur- und Freiraumschutzes zwlschenzeitlich<br />
In die Abwäauno " über die Beteiliaunasverfahren .erdnungsgemäß"<br />
eingestellt und weitgehend .herausgewogenY werden.<br />
„Beteiligte? stark ausfüllen: Dabei „überzieht' er oft seine -<br />
schwer belegbaren - Forderungen und findet keine oder nur ge-<br />
ringe Berücksichtigung. Prof. STICH äußertsich dazu m.E.treffend:<br />
„Die Erarbeitung von Planungsbeiträgen zur Bauleitplanung durch<br />
die Gemeinden ist ... <strong>für</strong> die Umweltschutz-Fachbehörden nur eine<br />
Nebenaufgabe, <strong>für</strong> die ihr Fachpersonal nicht ausgebildet und bis<br />
jeizt auch kaumverwaitungsmäßiggeschuit ist. Deshalbfallen ihre<br />
Stellungnahmen auch vielfach nicht als Planungs-,Beiträge'. sondern<br />
als Forderungskataloge zur raumplanerischen Optimierung<br />
der von ihnen wahrzunehmenden Umweitbelange aus, die bei den<br />
<strong>für</strong> die Stadtplanung zuständigen Stellen und Gremien eine verärhervorrifen<br />
Uno daourcn die sacngerechte<br />
D esist,GottseiDank,sonichtdieWirklichkeit.Des~izz erteS1tt.a- geRc ~owchrhalt~nq<br />
tion ist ein Zerrbilo; ein Zerrbilo aus überzeichnjnpen von Faden, Berücksich1ig.ng der Jmweltbolange n dor BaJ eitplanLng naJm<br />
Erfahrungen und Besomnissen. Ich habe dies bewußt so formuliert,<br />
um das Dilemma anzudeuten, in dem wir uns befinden. Das<br />
unteilbare Ganze - aufgeteilt in differenzierte Zuständigkeiten<br />
und Bereiche - ist in Gefahr! Es droht alles so weiterzugehen wie<br />
bisher. Die Fakten lassen nicht erkennen, daß aller Erfahrungen<br />
nach die Besorgnisse unbegründet sind. Halbherzige Gesetzeskosmetik<br />
erzwingt keinen Gegenkurs!<br />
fördern" (Lit. . 4). .<br />
Ein Beispiel aus der Praxis:<br />
Eine altlastenbelastete Industriebrache. ein städtebaulicher<br />
Schandfleck nahe der Innenstadt, im Flächennutzungsplan schon<br />
immer als Gewerbefläche dargestellt, soil im Bebauungsplanverfahren<br />
einer gewerblichen Nutzung zugeführt werden. Die Ge-<br />
meinde hat von dem zukünftiaen " Gmß-Investor aeoenüber - einer<br />
WarumreichtdasWissen,.daßessonichtweitergehenkann",nlcht Reihe anderer Bewerber-Gemeinden den Zuschlag bekommen:<br />
aus <strong>für</strong> eine erkennbar deutliche KurskorreMur in der Planuna? sie hatdazuauchverbindlichezeiträume<strong>für</strong>die Durchführunades<br />
Wir wissen, Stadtplanung ist politische Planung. Stadtplanung1<br />
Bauleitplanung ist ein Instrument zur Umsetzung der definierten<br />
Stadtentwickiungsziele. Und diese Ziele hatten bislang und haben<br />
auch weiterhin überwiegend etwas zu tun mit Freiflächeninanspruchnahme<br />
(-.verbrauch") und weniger mit Freiflächenerhaltung.<br />
Wir befinden unsin der~ituation,däßwir,wiedassoübiichist.<br />
.heutem die ,.gesternx formulierten Ziele <strong>für</strong> .morgenn realisleren,<br />
obgleich wir schon alle eine mehr oder weniger intensive Empfindung<br />
da<strong>für</strong> entwickelt haben. daß das Ganze <strong>für</strong> "übermorgen" gar<br />
nicht mehr so positiv zu sehen ist Warum machen wir das? Ich<br />
glaube, da ist eine Menge Routine im Spiel und die voraeaebene<br />
Systematik eine starke,izu) starre ~eitlinie.<br />
Bebauungsplanverfahrens genannt. das Groß-ProjeM wird von<br />
Seiten des Investors parallel zum Bebauungsplanverfahren vorbereitet.<br />
Kurz vor dem letzten möglichen <strong>Rat</strong>stermin, an dem der „B-<br />
PlanY beschlossen werden soil (muß), kommt es zum Eklat Die im<br />
B-Planverfahrenvon den beteiligtenSteilenvorgetragenen Forderungen,<br />
die in der bereits vorliegenden Verwaltungsvorlage als<br />
schwergewichtig nicht zu berücksichtigen vorgeschlagen worden<br />
waren, wurden von derivon nicht bekannten Initiatoren aktivierten)<br />
höheren Landschaftsbehörde beim Regierungspräsidenten erneut<br />
massiv in das kurz vor dem Abschluß stehende B-Plan-Verfahren<br />
hineingetragen. Neben einer Reihe von Maßnahmen auf<br />
dem Baugrundstück selbst wurden Ausgleichsflächen mit dem<br />
Faktor4gefordert. Was tun? Die Zeitdrängte. Obgleich die Bauieit-<br />
Der Flächennutzungsplanistdie-generelle-flächenfunktionale<br />
Zukunftsvision einer StadtlGemeinde. . aufoesteilt zu elnem be-<br />
Slimmten Ze'lpdnM f¿r einen gowisson Zeiiradm. a ~f der Basisvon<br />
WertvorStellungen und Zie großen, de aui unterschiedlichen methodischen<br />
~eaen ermitteltworden sind. Diese Zukunftsvision ist<br />
behördenverbiidllche Grundlage der Bauleitplanung.<br />
planer die Argumentation der lnteressenvertreter des Grüns. bei<br />
der in Anspruch genommenen spärlichen Grünsubstanz handele<br />
es sich um wertvolle Landschaft und Wald, nicht akzeptieren wolltenlkonnten,<br />
blieb keine Zeit, die Berechtigung der eingebrachten<br />
Forderungen kurzfristig .normenkontrolisicher" zu widerlegen.<br />
Auch der - inoffizielle - <strong>Rat</strong>schlag der Aufsichtsbehörde <strong>für</strong> die<br />
B-Plan-Verfahren. die rechtlich nicht abgesicherten und inhaltlich<br />
Der BauleitDlanerQeht nun. durchausouten Gewissens.davon aus. zweifelhaften Forderunoen der Kolleaen von der höheren Land- -~<br />
aaß er die 'hm im F~acnennutzun~spl.& z~gewiesenen~ldchen - scnaftsbenbrde nona 15n einem ~usierprozeß ZuruckzLweisen,<br />
Wohnoau-. Gewerbe-. Verkehrs-. Grjn- Lno Freiflachen - im Pia- konnie n emanden oeqeistern. Es kam. wie es in verqle cnbaren<br />
nungsprozeß ihrer Bestimmung zufjhren kann Das hat er immer Fai en me stens kommt Man setzte sich dann - ~nteroem Dr~ck<br />
so gemacht Lnd er wi es auch wetlerh n tLn R~cnlauf ge E nwohnerzahlen<br />
erfordern ein attraktives - zusätzliches - Angebot an<br />
der Term ne - doch zusammen und verhandelte e nen dompromiß.<br />
Die Belange der Natur und des Freiraums wurden dem Ver-<br />
Wonnungen, ~m Abwanderer zu halten 2nd w wand er er anz~zle- handl~ngsgesdick ~na der ~agesfotm der ~esprachspartner anhen.<br />
Aus gleichen Grjnden s:nd neLe Arbeilspiätze erforoerlich. he mgeslellt<br />
diewiederum erfordern neue Gewerbegebiete und diese sind wiederum<br />
zur Stärkuna der Finanzkraft der Gemeinde ..unumaäna- Daßdies so ntcht die Regelsen darf, oedarf keiner wo teren Erlau-<br />
- -<br />
[ich". Neue Wege und ~traßensolien ~ohnen~~rbeitenund Freizeit torungen. D e Belange oer hatJr und Umwelt sno 2.1 wichtig, als<br />
miteinander verbinden, sollen den Verkehr bündeln - um Ihn an daßsie„ausaekeQelt" werden dürfen. Daßes dazu aberimmerwieanderer<br />
Steile zum Versiegen zu bringen -, sollen lediglich eine der kommt. i;t in ;er ~atsache begründet. daß die - wie ich schon<br />
.logische" Linie realisieren oder an einer speziellen Stelle das je- erwähnte-gestern<strong>für</strong> morgen und ÜbermorgenformuliertenZiewelligeVerkehrsnetzschließen.<br />
Nebendem gestaltendennBegleit- le, heute bereitsvon einem am Planungsprozeß beteiligten Teil der<br />
grün" werden größere Grünbereiche dort im Bebauungsplan fest- Akteure - aus guten Gründen - nicht mehr akzeptiert werden.<br />
gesetzt, wo sie der Flächennutzungsplan darstellt. Bauleitplanung Das führ? zu Konflikten zwischen den Planern, insbesondere den<br />
„hangelr'slch entlang an dem starren Rahmen, den der Flächen-<br />
StadtDlanern und den LandesofleaernlGrünoianern. . "<br />
Hierbei entnutzungsplan<br />
abgibt Seine Dynamik erhält der Flächennutzungsstehen.<br />
wie ;cn meine. Jnnbt ge Energ~e- ~nd~otival onsver Lste.<br />
plan durch das Instrument des Flächennutzungsplan-Anderungs- Dtesor bodaJerliche ZLstano.daß Foroerungen der <strong>Landespflege</strong>r<br />
verfahrens, das elnz~lelten st bei erkennoarei Bedarf Jnd pobli- meist nur .unter Druck' ausreichende Berücksichtiauno - finden.<br />
schem W Ilen, sowohl IJI, W e adch gegen leae FlachennulzLngs- wird m E. M angeanhalren. W ea ese Forder~ngen nicht so belogt<br />
werden können. daß sie in inrer nachvol zienharen SchlJssg6e t<br />
des ,.der und ,.So" oer Arg~mentation ljr neLe Wohn-ngen. Ar-<br />
Wenn nun der <strong>Landespflege</strong>r den lnnenbereich im Planungspro- boi1sp.atzeundVerkenrsan agen-f~rdieEntscneidungslräger -<br />
zeß zuständigkeitshalber schon dem Bauleitplaner überlassen g.e#cnkommen Wie schwier g es isi, dem grundsätzlicnen Erken-
nen von Notwendigke ten im Lmweltbereicn aucn dle Taten folgen Ais wicntiges aMJelies Erfordern s sehe ich, daß Oie Geme noen<br />
~u~assen,weilesanrelativexaktenAngaoenfeh t.zeiqtdie Disdus nicht oassiv a~fdentecnnoioaischen D~rchbr~chauf OemFeidder<br />
sion um die Entwicklung des Klimas. um unser~ette;der~ukunft. Jmwe toaten-Verarbe;t~ng warton. sonaern ihren Willen zJr Ver-<br />
Daßdie zukünftige Wetterlagesoseinwird - aufgrund derslchab- slarkLng der ökolog schen Orentierung demonsiraiiv kLnotbn.<br />
zeichnenden Umweitentwickiung (Treibhauseffekt) - wie sie sich<br />
heute zeigf darüber sind sich die Experten weitgehend einig. Einig Dies kann gescheiien im Rahmen der bekannten und anerkannten<br />
ist mansichiedigiich noch nichtdarin,ob man nochvoreiner Groß- Maßnahmen zur Verbesserung der ökoiogischen Qualitäten einer<br />
wetterlagenwendesteht und das heutige- winterwarme und stür- Stadt und bedarf keiner rechneraestützten Beieauna bis auf einiae<br />
mische - Wetter lediglich .zufälligu schon so ist, wie es erwartet Steilen hinterdem ~omma,umsieauch schon heut~nachvoiiziehwird,<br />
oder ob der .TreibhauseffeW graduell schon so starkgewor- bar begründen und durchsetzen zu können. Es gibt bereits eine<br />
denist,daßwirdieGroßwetterlagenwendeschon hinter uns haben. Reihe hoffnunasvoiier - Draamatischer . " - ~nsätze. AIS Essener<br />
wii ich auf oas kLrzlicnvom Ra1 oerStadt bescniossene Jno n Teilen<br />
oereits in oer Realls erunq befindliche Waloontwicklunqsproaramm<br />
verweisen: Effektive ~aidvermehruno auf ~reifiächei aller<br />
ilächennutzungspian-~ategorien im gesamien~tadtgeblet<br />
Diese Situation, daß wir keine quantitativen Aussagen verbindiich<br />
abgesichert machen können, macht es so schwierig, etwas gegen<br />
die Ursacheneindämmung umgehend wirksam zu unternehmen.<br />
Weil wir weltweit nicht wissen, wieviei 2.6. FCKW die Atmosphäre<br />
noch verträgt, weii wir den Grenzwert nicht kennen, geht die Zu-<br />
rücknahmedes Ozon-Killers nuriangsam voran. Weil wirnichtwis-<br />
sen, wann die Natur zurückschiägf weii wir nicht wissen, wie viele<br />
Kraftwerke und Kraftfahrzeugez. B. noch wie lange <strong>für</strong>die CO,-An-<br />
reicherungder AtmosphäreIIetrleben werden können,undalies-<br />
<strong>für</strong> den Uneingeweihten -noch leidlich funktioniert kann nicht<br />
entschieden genug gegengesteuert werden. Und irgendwie fehlt<br />
auchderwiiieund irgendwo meldetsichauchschon WiederdieRi-<br />
sikomentalität, in deren Begleitung die - schon vorerwähnte -<br />
.Schizophrenie durch fraktionierten <strong>Rat</strong>ionalismus" fröhliche Ur-<br />
ständ feien.<br />
Die Überarbeituna des FlächennutzunasDlans im Hinblick auf die<br />
Verbesserung der ökoiogischen situak" in der Gemeinde wäre<br />
<strong>für</strong> die überwiegende Zahl der Gemeinden ein drängendes Erfor-<br />
dernis. Dies wäre m. E.,eine Gemeinschaftsaufgabe, schwerpunkt-<br />
mäßig <strong>für</strong> Stadtpianer und Landespfieger. Hier könnten gleich<br />
sachgerecht die Weichen <strong>für</strong> die zukünftige gedeihliche Zusam-<br />
menarbeit in den nachfolgenden Plan-Verfahren gestellt werden.<br />
inhaltlich wäre als operationaie Zielaussage zum jeweils zukünfiigen<br />
Bild der Stadt vielfach die aktuelle Fiächenrelation des Fiächennutzungspians-Verhäitnisvon<br />
Bauflächen zu Freiflächen -<br />
eine <strong>für</strong> unterschiedliche interessenlagen akzeptable Ausgangsposttion,<br />
die LJmindeSt auch den - nocn nicnt a~sgeschbpften -<br />
okonomiscnen Entwicdiungsraum weitgehend aosichert. der bns-<br />
Ich Sehe in dem vorstehenden ,.großen.' Bei~piel eine enge verwandtschattzur<br />
Proolematikderi~rfschr~ tendenverdichtLna und<br />
Versiegelung. Wenn wir ~ e g ~ mjt~usslcht ~ ~ auf breite ~ ß lang ~ Grundlage ~ der h gemeindlichen ~ ~ ~ Entwicklungs- und Neuansied-<br />
Akzeptanz auf den Weg bringen wollen, müssen wir,so ich, iungsstrategien war. Denn, eines dürhe klar sein: Ohne Absichedie<br />
folgenden F~~~~~ beantworten können und dies, wegen der zu rung dieses .ökonomischen Entwicklungsraums" dürfte in einer<br />
emlartenden wechselwirkungen - im auch marktwirtschaftiichorientierten Geseilschaft,wie esdie unsrigeist.<br />
im lokalen Maßstab. Meine Fragen wären:<br />
.,ökologisch priorisierter Städtebau mit Substanz" nicht auf den<br />
Weg zu bringen sein.<br />
1. Wie weit können wir die Natur (noch) zurückdrängen?<br />
2 WO ist der Punln anzunehmen, wo Sedi~ngsgeschehen Jno<br />
Natur noch Im Gle1chgew:cht stehen? Wo st der PJnM.aer noch<br />
elnemauimaleinansprLcnnahmederNat~rgaraniieriunanoch Zusammenfassung:<br />
keine mass ven Reaktionen der NatJr provoziert?<br />
Und im Anschiußandieseschonsehr menschlicher Wesensart Probleme und Foigewir(
Auf diesem Weg zu einem Grundkonsens spielt das jeweilige zu- Literatur<br />
künftige Bild der eigenen Stadt (rB. angestrebtes Verhältnis von<br />
Bauflächen zu Grünflächen und Freiflächen, Einwohnermaximum (1) Voikwin MARG. Deuisches Historisches Museum. Statement aniäßiich<br />
etc.) eine wichtige Rolle. der Anhörung zur Architektur des Deutschen Historischen Museums im<br />
November 1989 in Beilin;in:DerArchitekt, 1, Januar1990,Zeilschrmdes<br />
Bisunsaufwendigelnformationssystemefü~„OPtim~~~'-ö~~~~~i- mit m des deutscher Architekten, BDA stungarf Saite 6<br />
sche -Zielaussagen zur Verfügung stehen, ist dieses Bild zurzeit<br />
(2) Ernst PAPPERMANN, die<br />
noch in „Handarbeit" zu zeichnen. Schon hierbei wäre, bei der Be- pNfung hier: Auswirkungen im I
Hans-Peter Blume<br />
Probleme der Stadtböden*)<br />
1 Funkiionen der Böden städtischer Verdichtungsräume Spielflächen, deren Rasen nur bei günstigem Wasser-, Luft- und<br />
Nährstoffangebot im Wurzelraum strapazierfähig ist und bleibt<br />
Die natürliche Funktion von Böden. Lebensraum <strong>für</strong> Oraanismen<br />
und damit Wurzelraum <strong>für</strong> pflanzenzu sein. ist In städtiisEhen Verdichtunqsraumen<br />
stark eingeschränkt. Böden dienen hier vor allem<br />
alslJnierlage fur ~ eoi~de. lnadstreanlagen, Straßen- una<br />
Bahnkorper. Sie sino damit versiegelt, d.h. Mdm noch be ebt. ALßerdem<br />
dienen sie der Deoonieruno fester und flüssioer Abfälle.<br />
Somit verbeiben oft nLr nleine lachen natxnaher ijutrung als<br />
Vor- und rladsgarten. straßenparallele Grunstreifen. Parks una<br />
Friedhofe,Soort-undS~iel~lalzesow~eKle<br />
. . . . naartenund - Gartnerei-<br />
Freiflächen des Stadtrandes dienen nicht nur der Naherholung.<br />
sondernteilweiseauchderErzeuauna " " hochwertiaerNahruna.z.B.<br />
- -<br />
von Fr schgemJse, sowle dem Anbad von Z erpflanzen mit oh hohen<br />
Standortansprüchen Dem steht eine starkere Belastung der<br />
Flächen am Stadtrand als im weiteren Umland entaeaen und zwar<br />
durch Schadstoffe der Stadtselbst und ihrer~bfalideponien, durch<br />
Grundwasserentnahmen sowie mechanische Schäden der Freizeitnutzung.<br />
en. Andererseits bestimmen diese Flächen weitgehend die LebensqualitätderBevöikerungeinerStadt.weil<br />
nurderen Böden die<br />
Entwicklung eines Anregung. Erholung und Gesundheitspendenden<br />
Grüns ermöglichen und weil diese Böden als Filter einer<br />
Grundwassererneuerung dienen, die vielfach erst eine ausreichende<br />
Versorauna der Stadt mit Gebrauchs- und bisweilen auch<br />
Vorauccetzung <strong>für</strong> die Erfüllung der genannten ökoiogisch relevanten<br />
Bodenfunktionen sind ein ausreichender Wurzelraum <strong>für</strong><br />
Ptlanzen miteinemausreichenden Angebotan wasser,sauerstoff<br />
und Nährstoffen bei gleichzeitig geringer<br />
lastung oder zumindest geringer Schadstoffmobilität<br />
Innerstädtischem Grün kommtvorallem auch einewesentliche klimal<br />
scne 2nd IdRhygien sche Bededtung zu. DLrch Straßenbäume.<br />
vor ai em aber d~rch Parnanlaqen ~ n Pr d vaigarten werden<br />
zB. Schadstoffe abaefiiteri. wird Luft durch TransDiration kühlaehalten.<br />
oam t aLch Ge ~lihzirnuiation geiömert. ~ nW o ra scnatien<br />
gespendet. Diese FunMionen konnen nLr gesdnde Bestande vo I<br />
erfüllen, an denen es aber u.a infolge unzureichender Bodenverhältnisse<br />
on mangeit Gleiches gilt <strong>für</strong> intensiv genutzte Sport- und<br />
"YII"w Karnuii<br />
Ds<br />
E.C12<br />
D - 20 o n.te<br />
0rr.i. Cl"<br />
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r. P.<br />
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ilhi OtlUe ilNl 4.8 6.1 10 2a I 45 4.3 0.6 67 ZP 6.6<br />
CI Pm1<br />
i
2 Bodenformen städtischer Verdichtungsräume Die omoelaoerien. natürlichen Substrate werden nach der Kör-<br />
In städtischen Verdichtungsräumen lassen sich drei verschiedene<br />
Bodenkomplexe unterscheiden:<br />
- Veränderte Böden natürlicher Entwicklung,<br />
- Bdden künstlicher Aufträge natürlicher Substrate.technogener<br />
Substrate oder Mischungen derselben und<br />
- versiegelte Böden.<br />
Im folgenden so. en Oie E genschaften d eser Boden behandelt<br />
weroen. vor allem ihre Eigenschatten as Pflanzenstanoorle.<br />
2.1 Veränderte Böden natürlicher Entwicklung<br />
Die verandenen Boden naldr tcner EntwcAlLng waren in M ne europa<br />
~rsprungl ch Wald-, S~mpf-, Auen- oder Mooroöoen sehr unterschiedlichen<br />
Alten. Gesteins Reliefs und Klimas is. 2.8. MÜK-<br />
KENHAUSEN, 1977; KOPP et Al., 1982; SCHEFFERISCHACHT-<br />
SCHABEL, 1989). Oft handelte es sich um zuvor landwirtschaftlich<br />
aenutzteBöden.die bereitsdurch BearbeitemKalken und Dünaen. -<br />
vleifach auchdurch Bewassern Lndlooer Entwhssernvor allem im<br />
Oberboden veränoen wurden (LIEBEROTrl, 1982, BLUME. 1990)<br />
Stadtspezifische Veränderungen erfolgten dann durch<br />
- tiefere Grundwasserstände als Folge von Grundwasserabsen-<br />
kung, Bodenauftrag und geringerer Grundwasser-Neubildung,<br />
- Störung der Horizontierung durch Mischen und Planieren,<br />
- Abtrag oder geringmächtigen (d.h. leicht einmischbaren) Auf-<br />
trag,<br />
- Verdichtung infoige Triti, Befahren oder als Baugrund,<br />
- Alkalisierung infolge Kontamination durch Straßenabrleb. Ab-<br />
fälle oder Abwasser sowie<br />
- Schadstoffbeiastung durch Hausbrand, Industrie oder Verkehr.<br />
Die Böden sind also oftdichter,trockener,wenigersauer, nährstoffund<br />
schadstoffreicher als natürliche Waldböden.Tabeile 1 sind am<br />
Beispiel einer sandigen Braunerde unter naturnahem Wald (a),<br />
Veränderungen in Straßennähe (b), in einem Park (C), auf einem<br />
~riedhofid1ünd untereiner Wiese mit Abwasserverrieseluna le1zu<br />
entnehme": Bemerkenswert sind Erhöhungen der p ~-~e% und<br />
Nährstoffgehalte durch alkalische Stäube, Bauschunbeimengungen,<br />
Dünger undloder Abfälle, sowie Erhöhungen der Humusgehalte<br />
und damit des Nutzwasser- und Nährstoffbindungsvermö-<br />
Gens. Die Böden alter Gärten oder Parkanlagen sind vielfach durch<br />
tiefgründiges Bearbeiten, intensive organische Düngung und häufiges<br />
Beregnen besondere tiefgründig humos und locker, und werden<br />
dann als Hortisole bezeichnet Diese, ökologisch positiv zu<br />
wertenden Eigenschaften sind aber vielfach mit hohen Schadstoffgehalten,<br />
2.8. hohen Schwermetaligehalten verbunden (s. 2.6.<br />
Tab. 21. Erhöhte Schwermetallaehalte - vermöaen - vor allem dann toxlscn<br />
aJf Pf an7enw~chs uno Bodenorganismen ZJ W rken, bzw<br />
konnen dann verslarki von KJItJrpflanzen a~fgenommen weroen,<br />
wenn die Böden versauert sind.<br />
Insbesondere Böden, die häufig betreten undloder befahren werden<br />
und bei denen hierdurch dieveaetation weitaehend vernichtet<br />
ist, weisen in den oberen ~entimetern eine stari verdichtete und<br />
verkrustete Lage auf. Hierdurch kann es leicht zum Wasserstau,<br />
mithin zur Pfiitzenbildung und <strong>für</strong> Pflanzenwurzeln zum Sauerstoffmangel<br />
kommen. In Parkanlagen sind die Liege- und Spielwiesen<br />
im Geaensatz zu Gehölzfiächen häufig stark triltverdichtet.<br />
2.B. im Berliner ~ier~arten (SUKOPP et al., 7979).<br />
2.2 Böden künstlicher Aufträge<br />
Böden aus Aufträaen - bzw. anthroDoGenen . . Deckschichten lassen<br />
sich differenz eren in solcneaJsumge agerten.nat"rlicnen Bdoen<br />
oder Sed menten Uno solche aLs technogonen Substraten.<br />
- - - D~ "<br />
ndnggeg ieoert(Tab.3a),dad'esedieökologlschen Eigenschaften<br />
der daraus entwickelten Bdoen wesentl ch prägt: Schoner, Kiese<br />
.~ ~~ ~<br />
~ährstoffbindun~sverm~ge" erwarten, Lehme, Tone oder Mergel<br />
frische bis feuchte, aber oft iuftarme Standorte. Der Auftrag kann<br />
durch Schüttung oder Spülung erfolgt sein. Beides führt zur<br />
Schichtung: in der Regel lagert Geschünetes lockerer als Gesptiites,<br />
kann durch Planieren aber verdichtetworden sein. Tab.4 zeigt<br />
a) Natwliehe Substrat. (I) I-<br />
Sand<br />
Leb<br />
Ton<br />
lleqel<br />
Kies<br />
Scbtter<br />
lM&<br />
Kohls C d , -L*.<br />
-Schluff. -Ton)<br />
geschichtet. aer.iegend Sand<br />
geschichtet, Sand + Lehi + Ton<br />
~chichtet, 90 X X (Ziegel. Mrtsl). 5-10 S Kalk<br />
> 30 a W. 8.. aeiett (GI-. msiik. L&-.<br />
mlz, laste) ecbrcbr. c b r k md mlfidhaltig<br />
> 30 a gesinterte mmL.n. alkal., se"-bammt<br />
> 30 a arg. S., alhl., feinkorn., d. gras-<br />
ichichi<br />
Tab. 3(a-c): Anthropogene Auitr&ge (n. BLUME, 1987, erweiten)<br />
Bor.<br />
Mh<br />
Ahl<br />
Ah2<br />
jYC<br />
jY<br />
80,<br />
Mh<br />
*hl<br />
Ab2<br />
jYC<br />
jY<br />
Tiefe Sei. Wrmmg in I pB org.8. Ur c/H raK<br />
cm I S U T CaC12 I i. Vo1. I<br />
W2 4 77 16 7 7.0 19<br />
-15 4 76 13 11 7.2 20 33 18<br />
-30 6 90 5 5 7.3 5.4<br />
-55 10 % 3 1 7.6 0.4 43 6<br />
-120 7 93 5 2 7.6 0.2<br />
u1k MII V Cdr Pbr ZU, nie Cd. Pba Zni Rii<br />
z rn~/~g a - -/U - - WIW -<br />
1.9 (360) % 0.9 33 67 11 0.3 7.9 20 1.7<br />
3.5 (3W) 98 0.6 14 46 8 0.1 2.0 6.2 0.9<br />
6.5 (90) 98 0.6 4.0 27 5 0.06 0.5 2.2 0.4<br />
5.3 (20) 1 W 0.6 0.9 12 2 0.01 0.4 0.7 0.3<br />
6.9 (20) 1W 0.5 1.9 14 2 0.01 0.5 0.9 0.6<br />
Tab. 4: Depo-Pararendzina aus 1887195 kilnsflich urngelagerlem GeschlebeSandunterLaubwald,oberh.Nord-Ostsee-l
Bor. Tiefe pX Kalk BNI( S-Gehalte in I<br />
E. XC1 % Fes2 906 JOT. Org. Geh.<br />
a) Depo-LocLersyrosoi<br />
Ai 0-1 5.8 1.2 10. 0.6 0.05 0.23 0.09 1.0<br />
AC -10 6.9 3.0 15 1.2 0.06 0.23 0.34 1.8<br />
jYC -50 7.6 4.6 11 1.7 0.06 0.23 0.61 2.6<br />
jY -100 7.8 3.7 9 1.2 0.09 0.22 0.34 1.8<br />
b) Depo-Sauerh.a
FJr Boden aus Kiärschlammg it ahn icnes: A ~ch sie enlnaiten vie<br />
leicht zersetzoare, eiweißreiche orqan scne S~ostanz (Tab. 91.<br />
Starke m nrobie e LmsetzLnqen beäingen Metnano id~ng, e>
- Redoximorohose durch hochstehendes Grundwasser oder Literatur:<br />
durch Verdicntung ist Ausdruck zeitwe Iigen Sa~erstotiman-<br />
qe s und veranden Oie Mobilitl bestimmter Nahr- und Schaa-<br />
itoffe.<br />
- Methanisierunq (durch anaeroben Abbau eiweißreicher, orga-<br />
nischer substänz oder durch -eckagen von Gasle tdngen) be-<br />
wirk vorubergenend Saderstotimangel. dem oft 0 e Anre cne-<br />
rdna akiiver E.senoxlde mlt hohem ScnadstotibindLngsvermo-<br />
gen-foigt.<br />
Daraus emiM sich ein stetiger Wandel der Standortbedingungen.<br />
der bei einer standortgerechten Nutzung beachtet weraen ;UR<br />
Veränaerungen sie ien sich dabei untersch edlich rascn e n, aurch<br />
Grundwasser- und z.T auch durch Metane~nflusse nTagen bisMonaien.<br />
d~rch Humusanreicnerung, Boturbalion, dna GefLgeb! -<br />
ddnq in Jahren. d~rcn Frostspreng~ng, Entkalkung, Versauerung<br />
und~ntbasun~ in Jahrzehnten bis Jahrhunderten.<br />
Diese Veränderungen bedeuten vor allem <strong>für</strong> Böden technogener<br />
S~bstrate.daßzunächstmitzunehmenderbioiosischer Humusanreicheriing<br />
und GefügebliaJng sowie mechanischer Geste nszerte<br />
ung die Wucnsbedingungen fur PI anzen sich veroessern D e<br />
nach der Entkalkuna einsetzende Versaueruns kann später aber<br />
die Mobilität schädtcher Schwermetalle erhöhen unddamit die<br />
Wuchsbedingungen verschlechtern.<br />
Besonders rasch verandern sich Substrate mit hohem Anteil eiweißreicher,<br />
leicht abbaubarer organischer Substanz wie Kiärschlamm<br />
oder Müll. 2.6. erwies sich frisch deDoniener KiLirscn<br />
ammdesKlärwer~esKiel-B¿ikvorailem wegen hohersalzgehalte,<br />
stark alkalischer Booenreakiion (ph 12) Jnd Sauerstotimanaei<br />
als veaetationsfeindiich: Bereits wenige Jahre später hatten<br />
Salzauswäschung sow'e Zersetz~ng und-Humifzier~ng der org.<br />
Substanz una Ox dation der S ~if de des0berbodense:nen lockeren.<br />
lhft- und nährstotireichen Pfianzenstandort mit hoher nutzbarer<br />
Feidkepazität entslehen assen (s. Tab. 9). Erst wenn dessen<br />
Carbonaie (derze't Ca. 30%) gelöst ~ nausgewascnen d<br />
Se n werden<br />
und der Boden als ~olae davon versauert könnten sich die<br />
Wuchsbedingungen <strong>für</strong> Pflanzen durch die Mobilisierung toxisch<br />
wirkender Schwermetalle wieder verschlechtern. Tab. 11 ist ein<br />
Beisoiei da<strong>für</strong>. daß sich ein Methanosol aus Müll nach Abklinaen -<br />
der Methanbildung Uno 50,ahr ger NLtzung a,s Aielnganen zu einem<br />
sehr oroddk ven Gartenboden enfwicke t nal Prob em aLch<br />
dieses ~odens ist wiederum eine extrem hohe Schwermetalibelastung.<br />
4 Folgerungen <strong>für</strong> die kommunale Planung<br />
Kommunale GrunfiächenplanJngen Ln0 verscniedene Fachplanungen<br />
lassensich veraniwortf ch nLr ingenauer Kenntn sder Bodenverhaitnisse<br />
ddrchfuhren (KNEIB und SChWARZE-RODRiAh,<br />
1990) Eine standongerechte. iangcrfrlsl g ausgerlcntele P anJng<br />
erfordert dabei n cht ndr ale Kenntnis der Substrate. sondern zuaieich<br />
die Erfassuna derveränderunaen durch Bodenbiidunq, d. h.<br />
der ~ooentonnen,ind o e progno;e kjntiger ~eranderuigen<br />
Erst Dann ist es moqlich,fJndierte A~ssagen uoer die gegenwartlaen<br />
" und die künftiaen " Eiaenschaften der Bödenals Wuchsstandorre<strong>für</strong><br />
6tientlicnesLnd privatesGrün sowiea ~Gr~ndwasscrf ter zu<br />
machen. Bisherige Erfahr~ngen bei oer Bodenerhebung in städtisch-industriellen<br />
~ - - - ~ ~erdichtunasräumen wurden kürzlich seitens<br />
des Arbeitskreises stadtböd& (1989) zusammengestellt. Große<br />
Kenntnislücken serade im städtischen Bereich schränken allerdings<br />
ein veran&ortliches Handeln noch stark ein.<br />
Arbeiiskm s SianlWdsn (1989): Kanerung von Stadibooen - Ernpfen ungen<br />
des Arbaits*ieises Stadtboden der Dtsch Bodenko Gosc Iscn. 121<br />
die oooenk~ndiicne Xan eran.e;hing utoan, gewecbl eh .nd nodsrrieii<br />
~oerformlei Flacnen URA-Texte 18/89 Jmrvc ioundesam! Beri n.<br />
BAHMANI-YEKTA, M., Chr. BECHLER, W BURGHARDT und H. MEUSER<br />
(1989): Montanindustriell überformte Böden. Mineilgn. Dtsch. Bodenkdl.<br />
Gesellsch. 58,238-252.<br />
BLUME, H.-P. (1982): Böden des Verdichtungsraumes Berlin. Mieilgn.<br />
Dtsch. Bcdenkundi. Gesellsch. 33.269-280.<br />
BLUME, H.-P (1987): Bodenkartiening von städtischen Verdichtungsräumen.<br />
Die Heimat (Neumünstor) 94,280-288.<br />
BLUME, H.-P. (1989): Ciassification ofsclis In urban agglomerations. Catena<br />
16.269-275.<br />
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BLJME. rl.-P. J. rlOFMANN, D. MOU MOU ~nd M. ZINGK (1983): Boaengessllschafla~tdnd<br />
nebene ner M111 oepon eZ PRanreneindhr.Bodankde<br />
B-UME rl-P, M. rlORBERT, R hORhund rl. SJKOPP(l978i:Z~rOk010g B<br />
der Gioßstaol ~ntei besonderer BerjcksichiigLng von Der1 n W. Scnr 1-<br />
tenr Dtsch <strong>Rat</strong> I. AndespRege 30 658-677.<br />
BLLME,rl.-PunoN L TZ(lg9C)Sanier~ng~noRenat~r ermg kontaminerterStandone;nrf.-P<br />
B.UME(Hisg) nandb~chaesBooenscn~tzes,Xap.<br />
193. Ecamea. Landsberg<br />
0LUME.H.-P,und M.RUNGE(t978):Geneseund Okolagieinnerstädtischer<br />
Böden aus Bauschun. 2. Manzenernähr. Bodenkde 141.727-740.<br />
DARIUS, E und J. DREPPER (1984): Rasendächer in West-Berlin. Das Gartenbauamt<br />
33.309-315.<br />
GO= D. A CLAUSSEN und M. KÜHN (1989): Eigenschaften Wn Viermisch<br />
gereinigten Bcdenmateriaiien. Mineilgn. Dtsch. Bodsnkundi. Ge-<br />
8dISCh. 59.343-348.<br />
XhElB W dna M SCHWARZE-RODRIAh (1990) BwennvenlLr als Plan,nqsqr~ndlaqe<br />
n n -P RLUME (rlrsg) hanobuch des Bodensch~tres.<br />
~apy3.4. ~comed, Landsberg.<br />
KDPP,D.,K-D.JAGERU~~ M.SUCWW(1982):NaturräumiicheGrundlagen<br />
der Landnutzung. Akademie-V, Berlin.<br />
LIEBEROTH,J.(1982): Bodenkunde- Aufbau, Entstehung, Kennzeichnung<br />
und Eigenschaften der landwirtschaftlich genutzten Böden der DDR.<br />
Dtsch. Landwinschafisverl, Berlin.<br />
MOLIM0L.D (1983) Genese Dynarn kundOkolag eaer Bodenauf~naneoon<br />
einer M3lldepanie D~SS inst f Oi
Wolfgang Burghardt<br />
Altlasten und Abfälle<br />
1 Einführung Verrneidungsstrategien und Verwertungsvetiahren sollen Abfallund<br />
Reststoffmenaen der Produktion zurückdränaen. Wo dasnicht<br />
InStadten erfährldasOkosystem -andschahe nestarneveränoerung,ndern<br />
der Menscn alsFantoraiHri1tlTaoel e 1 J A tlasten Jnd<br />
Abftlle s nd ein Te i aieser Spezie en fadoric en Konste lat'on der<br />
mog.ich is1,werden Abfa 19 dnd ~es1stoffeder~rÖd~~ionauchz~nünft,ganfa<br />
1en.Sie werdenentsprechendderAbfal gesetzgebung<br />
he~te oeordnet enisorai Odor nach einer MassenverrinQerJnQ<br />
Städte. Soweit die durch Altlasten und Abfälle in Anspruch genom- durch Üompostierung oder Verbrennung in Deponien kontrollied<br />
menen Flachen
lick zu vermitteln, werden einige informatlonen aus der Karte der<br />
Verdachtsfiächen auf Altablagerungen und Altstandorte der Stadt<br />
Essenais Beispiel ausdem Ruhrgebiet(Abbiidunq . . 1 ,folgende . Seite)<br />
vorgelegt<br />
Das Beispiel zeigt, daß Altlasten bevorzugt an den Randlagen der<br />
Kernstadt ebenso aberauch am Rand derZechensiedlunaen und<br />
~ebenzentren auftreten. Nur vereinzelt sind ~itlastenfläihen innerhalb<br />
der Kernstadt verzeichnet. Diese Aussage bezieht sich<br />
nicht auf viele der gewerblich verursachten Altlasten, wie sie 2.8.<br />
bei ehemaligen Tankstellen und chemischen Reinigungen angetroffen<br />
werden können. Diese sind auf der Karte nicht eriaßt wor-<br />
Von obigem Muster gibt es jedoch in Nebenzentren abweichende<br />
BeisDieIe,Woauch in den bebauten Gebieten einedichteAnsamm-<br />
lun&von Altlasten vorhanden sein kann, so im Osten und Nordwe-<br />
sten der Stadt.<br />
meit<br />
1. Kennzeichnuw der Bedeutum der Altlasten hlnslchtllch<br />
Flachen
I W Kokerei<br />
Abbildung 1: Kane der Altlastenverdachtsflachen der Stadt Essen<br />
AllaH~orrtinqm und &'ts!andorte
Dort, wo das Gefahrenpotential durch Versiegelung an der Enifal-<br />
tung gehindertwerden kann, wird ebenfalls eine Konkurrenzsitua-<br />
tion entstehen.<br />
.~~~~ ~<br />
Geiändeaufhöhuna erfahren. Durch Abiaaerunaen werden die natLri<br />
chen Boden uberoeckt Esentstenen neJe äöacn,sogenannte<br />
A~hraqsboden, worjber B-LME in diesem Band oer chten wird<br />
somitsind Böden. Feuchtezustand und dadurch auch Kleinklima<br />
der Landschaft &rändert worden.<br />
Zwischen den einzelnen Altlastenarten bestehen iedoch hinsicht- ~<br />
iich aer N~lz~ngseignung Lntersch ede. So wird auf MLI ab agerungen<br />
sicher eher e:ne Grinilächennutzung angfrstig d~rchsetzbar<br />
sein als adf Aiistanoonen. FJr genauare A~ssagen fen en<br />
jedoch deta liene und svstemansche ALssagen Jber die Eignung<br />
3.5 Rückbau von Altlasten<br />
der einzelnen Altiastenanon f ~r versch edene Nutzunqsformen<br />
und die daraus erwachsenden ~anierun~smaßnahme~und Kosten.<br />
AltlastenverdeckeneinenTeil ursDrünalicher Naturnäheder Stadt<br />
Bodenwurden ourcn Altlasten sorn tni~fig nur begraben Jnd nicht<br />
zerstön Damlt w~rde das ursprLng icne Re ef ndr ~oeraecki Es<br />
Altlastenflächen haben am Rand der Kernstädte infoiae der Nähe<br />
ZU den innersiadt schen Wohnq~anieren einen besonaeren Wert<br />
Solche Flhcnen ddnnen nacn Sanieriinq fdr 6 einganen. fLr Grunanlagen<br />
und Spielplätze genutzt werden.<br />
stellt sich die Fraae. wieweithiernicht die Möalichkeit besteht.<br />
durch Abtrag der~blagerungen ursprüngllcheiandschaftselemente<br />
freizulegen und zu reaktivieren, die in der übriqen Stadt bereit~vemichtetwurden<br />
Bödensindsoaarim iändiichän Raum häufig<br />
nichi mehr in ihrem unprdnglichen ZLstand erhallen. D es oe-<br />
In diesem Zusammenhang darf nicht Gbersehen werden, daß Alt- trtfftz B. Paraora~ner0en.d cdurch Ackerba~nulzunqden Al-Hori-<br />
Standorte. die nicht <strong>für</strong> eine aewerbiich-industrielle Reaktivieruno zont verloren haben. Altlasten können damit auch eiRe bodenkongenutzt<br />
werden, den ~utzun
I<br />
Bsbatm Cd. W Hg. W Pb. W Zm. p -U, -1 -5 m<br />
---<br />
luh.- Xroi<br />
K h U iuhb 5 5 5 5 S i 5 5<br />
11 1.5 lliEb 80 U) nm m a m o m , r n Sm<br />
U 0.1 LintP- 200 101 mamoamsmm101 Sm<br />
U 1.3 ne- ,200 m >W >~mm >emo wmo >im m<br />
Tab. 6: A118tBndortsanierungSprOjeM Textiifabnrik Povel in Nordhorn; Ver-<br />
teilung des Aushubes nach Aushubkiassen (STRASSER et al.. 1989).<br />
2: Okot~hnischer ExPerimanfaiberg zur Schadstofiauslaugung.<br />
(STRASSER er al., 1989)<br />
pH-Wert<br />
Abbildung 3: Häufigkeitsverteilung der pH-Werts von Böden aus Schiak-<br />
ken (n-120)<br />
I<br />
daß eineden Bodenabtraa bealeitendeSchadstoffanalyse den Anfall<br />
- stark belasteten Bodens ehschränken kann. e er stark belastete<br />
Boden wurde auf e nern odotecnn scnen Exporimentaiberg einaeoaui<br />
und damit k Cinraurnia einer a mahlicnen Scnad~toffa~siaugung<br />
zugeführt (Tabelle 6ind Abbildung 2)<br />
3.6 Bewertung neuarfiger Cfandorteigenschaffen von Altlasfen<br />
Altlasten bringen in die Stadt nicht nur einen gefahrenträchtigen<br />
~loffbesiand.ier sich unler Urnstanaen auch äui Oie NatJr .nder<br />
Stad1 auswirk F:ir F ora uno Fama std e relief- -no bodenverandernde<br />
Wirkuna von weit urößerer Bedeutung, - wie nachfolgend .<br />
exemplarisch werd'en soll.<br />
Auffüllungen,Aufschü~ungen und Anschünungen vergrößernden<br />
Abstand der BBden zum Grundwasser. ~eliefveränderungen wirken<br />
sichauf Exposition und Inklination aus.Alt1asten wurden häufig<br />
durch technische Maßnahmen geprägt, so durch Bodenverdichtung<br />
und Entwässerung. Damit wird durch Altlasten der Wärrneund<br />
Wasserhaushalt der Standorte verändert.<br />
Präoend sind weiterhin <strong>für</strong> Altlasten die Substrateisenschaften<br />
(~atktie7) S~bsnatewe sen jenach Abfal arl dntersciied cneEiaenschafien<br />
auf Wesen! ch traqen zu oen A laolagerLngen S edknosabfälle<br />
-~~~~ ~, 1Hausmülil Bauschutt und Erdaushub. reaional auch<br />
~~~<br />
~ergbauabfälle, ~bfäilLder Energiewirtschaft (z:~. ~ichen) und<br />
Grundstoffindustrie (Schlacken) bei. Häufige Anderungen der<br />
Siandarteigenschahen snd ph-~enerhoh~ig (~bb oung 3). Anreicher~ng<br />
von Skelen (Steinen). Veranderung des ßoaenwasseruno<br />
Bodenl~tlhaushaltes (Tabe1 e 8) Lnd D~rcnwurzelbardet. Mothanb<br />
td~ng Jnd ßooenveroichtung Diese f ~r vie e Lanoscnaften<br />
untypischen Substrateigenschalten fuiiren z.r Eniwicdiung von<br />
neuen Lebensaerneinschaften.Zu deren Bedeutung muß sich der<br />
Biologe äußerR Dies gilt auch <strong>für</strong> die ~eliefveränderung<br />
Hinsichtlich der Wirkung der Schadstoffe auf Faunaund Flora, aber<br />
auch . <strong>für</strong> das Ausiraasverhalten der Schadstoffe kann festaestellt<br />
~ ~~-~ ~~ -<br />
werden, daß bei Altablegerungen andere Intensitäten der Schadstoffwirkungen<br />
zu erwarten sind als bei Luiteinträgen. Bei Luheinträgen<br />
erfolgt die Anreicherung oberflächennah,<br />
gen können erhöhte Schadstoffkonzentrationen über die ganze<br />
Äuftragstiefe vorliegen (Tabelle 9).<br />
3.7 Sicherung der Grünflächen auf Altlasten<br />
Von den Subsiraten oer Altlasten als Schaasioitirager gehen Geiahrenaus<br />
Be eiiier GrJnfiachennJfzung m ~ßo es 3erucksichf gt<br />
werden Andererseits berJht der oesonaere Wertaer Stanoortef~r<br />
Flora und FaJna naufig in den Eigenschaften der S~ostrate Daoe'<br />
rnuß betontwerden, daßvor allen anderen Zielen immer die Gefah-<br />
S1W1un9sabfälle (HauniUIl): tellsanaerob. Wthan- und Schwefel-<br />
wasSerStOffblldUng, PH W 7, Karnung<br />
md Gehalt an organlscner Substanz<br />
uecnselnd.<br />
: wechselnd skeletthaltlg (steinhaltlg).<br />
hmfl9 kalkrelch. oH ? 7; tellr nite<br />
seiuftung. Mars erhaltefählskelt; Ent-<br />
wässerbarkelt.<br />
Abfälle der Energiege<br />
ulnnung, 2.8. Archen : DH 7-12> gute Marsernaltefshlgkelt.<br />
Feln- und Pllftelsand und gröber.<br />
Abfalle der Griindstoff-<br />
Industrie, 2.B. Schlacken : W 7-12. alle XorwröBen.<br />
I<br />
Tab. 7: Substratmerkmale der häufigsten Ablagerungen (aus Arbeitskreis<br />
Stadibödsn, 1988).
enabwehr stehen muß. Hier stellt sich die Frage nach der Art der<br />
Gefahren bei den verschiedenen Altlasten und Formen der Grün-<br />
flächennutzung, Art der Schadstoffpfade und welche Schadstoff-<br />
gehalte bei verschiedenen Nutzungsformen auf der Altlast selbst<br />
und in ihrer Umgebung tolerierbar sind. Ahnlich wie bei gärtne-<br />
risch- landwirtschaftlichen Nutzungsformen <strong>für</strong> den Schadstoff-<br />
Pfad menschliche Ernährung <strong>für</strong> einige Schadstoffe Richtwerte<br />
vorhanden sind, sind solche auch <strong>für</strong> andere Bodennutzungsfor-<br />
men und Schadstoffpfade zu entwickeln und festzusetzen. Hinwei-<br />
Asche<br />
iHBII~lI><br />
F~UPSC~~<br />
se zu Schadstoffpfaden enthält die Tabelle 10. Tab. 8: Substratmerkmale von Aschen (BAHMANI-YEKTA, et al., 1989, er-<br />
gänzt).<br />
Zur Einschränkung der Schadstoffausbreitung kann dieVegetation<br />
LOB (AD)<br />
w y 2 ~<br />
7,5<br />
8.1<br />
6,7<br />
cay3<br />
2,U<br />
2.3<br />
0<br />
~on<br />
I<br />
8<br />
16<br />
15<br />
~chluff<br />
I<br />
?O<br />
55<br />
79<br />
Sand<br />
I<br />
62<br />
C - Kshlensmfrsnalt PV - ~ ormtm LU - LUftkamZltBt<br />
H - Drlanlemutzbare UaSsal
Themlsche Verfahren<br />
Baderniarcliveriahren 1Extraktlon)<br />
VerieJtIsu~sVerfahren<br />
Blolo9I~cbe Veriahrm<br />
Ylrkum auf den Baden:<br />
- Zerrtöriinp der Scnlrhtw und Horlzmtleruns belm Abtrag<br />
- Zerklelneruna und Sortierung bel der Vorbereituns<br />
- nlschurm b?l der Vorberelturm<br />
- HW6LerEt6rmD (Themsche Verfahren)<br />
- K~rrmroBenwrtle~~nq, Badenartemran4erUng (uascwerfahren)<br />
- nlneralveränderung (Themlsche verfanren, Verfestlsmsverfahren)<br />
- pn-wrterhahune tmmlocne Verfahren)<br />
- Boaenverdlchturm tverfestl9ung)<br />
Tab. 11: bdensanlerungsverfahren - on-eitedehandlung (KNOCH,<br />
1989, ergänzt).<br />
Abfall Art Anteil. X<br />
Küchenabfälle 29.9<br />
Papier, Pappe 16.0<br />
Kleinteile 16.0<br />
Feinnüll (Asche) 10.1<br />
Glas 9.2<br />
Kunststoffe 5.4<br />
Metalle 3.2<br />
Windeln 2.8<br />
Textilien 2.0<br />
Mineralien 2.0<br />
Sonstiges 3.0<br />
Problemabfälle 0,4<br />
Tab. 12: Zusammensetzung des HausmOlls in der ERD (Umweltbundes-<br />
amt 1985).<br />
Beim hausmO i s!nd davon nJr einige wenige ProoJl
- Stärkung von Forschung und Umsetzung der Erkenntnisse<br />
über die Grünflächenfunktion; Abbau des lnformationsdefizits<br />
der Bevölkerung.<br />
- Schnelle Sicherstellung der <strong>für</strong> eine Grünflächennutzung ge-<br />
eigneten Altlasten.<br />
- Kennzeichnung der landschaits- und bodenverändernden Wir-<br />
kung von Altlasten.<br />
- Entwicklung von Kriterien, Untersuchungs- und technischer<br />
Verfahren zum Rückbau von Altlasten.<br />
- Kennzeichnung, Klassifizierung und Bewertung derstandorteigenschafien<br />
von Altlasten <strong>für</strong> die Natur in der Stadt<br />
- Entwickluno von Richtwerten dertolerierbaren Gehalte <strong>für</strong> verschiedene<br />
8chadstotfe. Formen von Altlasten und der Grünflächennutzung,<br />
Schadstoffpfade und Sanierungsverfahren.<br />
- Kennzeichnung der Leistung der Vegetation <strong>für</strong> die Einschränkung<br />
der Schadstoffausbreitung.<br />
- Kennzeichnung der Bodenreinigungsverfahren hinsichtlichder<br />
Veränderungen von Bodeneigenschaiten zur Erfüllung von Bodenfunktionen<br />
und der Eignung als Standort <strong>für</strong> Floraund Fauna.<br />
- Orientierung der Produktion wie auch der Abfailwirtschaft an<br />
den Eiaenschaften der erzeuaten Abfälle hinsichtlich Aufbereitungs-;nd<br />
~ewertun~sel~e&chatten. RedbMionsßog cndei-<br />
tenoer Aofal mengen dndEgcnscnaHender AbfäI ealsoodenbildendes<br />
~ubstrat<br />
- Kennzeichnung der Eignung von Stadt- und Stadtrandland- r<br />
schaflen zur Unterbringung von verschiedenartigen Abfällen.<br />
Danksagung: Herrn JÄHNER, Stadt Essen, danke ich <strong>für</strong> die kriti-<br />
sche Durchsicht und Anregungen zur Altiastenproblernatik.<br />
Literatur:<br />
Land Nordrhein-Westfalen,1988:Abfallgese~desLandesNordrhein-Westfalen<br />
(Landesabfallgesetz vom 21. 8. 1988). Praxishandbuch Ablali und<br />
Altlasten.<strong>Deutscher</strong>WiNchaftsdiensfTeil3,Kap.79.Fachverlag<strong>für</strong>Wirtschafl<br />
und AuRsnhandel, Köln.<br />
Landesamt <strong>für</strong> Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westialen, 1982:<br />
Übersicht Abfall- und Altlasten. DOsseldarf.<br />
Stadt Essen, 1986: Umweltschutzbericht der Stadt Essen 1985188. Hrsg.<br />
Stadt Essen.<br />
Stadt Essen. 1988: Umweltschutzbericht der Stadt Esssen 1987/88. Hrsg.<br />
Stadt Essen.<br />
Staot Essen 1988% Kane aer VeroacntsRachen a.f Allao agermgen LW<br />
A lstanaone nrq Stadt Essen<br />
STRASSER, H., K.J. HOLLAND, D. SCHULLER U. P RENGEN, 1989: Bewer-<br />
Nngskriferien Mr die FolgeniItmng eines Altstmdortes am Beispiel des<br />
Sanlerungsfalle~NordhornPovel.Umweltforschungsplan desBundesministen<strong>für</strong>Umweit,<br />
Naturschutz und ReaMonicherheit,Badanschufz For-<br />
Schungsbericht 10703004. Umweltbundesamt, Berlin.<br />
Umweltbundesamt, 1985: Hausmüllaufkommen und Sekundärstatlstik. Berichte<br />
10/85. Berlin.<br />
ArDe tskre!~ StadIboden. 1989: Empfeh ungen des Arbetsk(eise8 Staoiooden<br />
der Deutschen Boden*dndlicnen Gsse lschsfl f ~ d r F haoenk~nalicne<br />
i
Günter Schellenberger<br />
Gewässer und Wasserversorgung<br />
Das Thema Gewasser Lnd Wasserversorgung ist sehr vie sch ch- Großvieheinheil Uno r~nd 30 1 pro Tag und Kleinvieneinlieit (6-8<br />
lig. Daher kann nach einem allpemeinon Lberblici< nJr aLf wen'qe i/o f¿r Scnafe.50-80ildfLr Schweine)aLf 55 km3/ageschatzL Da<br />
punkte eingegangen werden. - bei der überwiegenden Weidewirtschaft prakiisch kein Abwasser<br />
entsteht kommen davon nur rund 8 km3 in die Vorfluter.<br />
1 Globale Wasserversorgung und Gewässerbelastung C) Energieversorgung:<br />
Die Wasserversorgung bee nfl~ßt die Umwelt o.rch ofe Wasserentnahme<br />
aus Flussen Seen. Grunowasserhorzonten Die dohe<br />
ihrer Entnahme ist in Siädien und Dörfern, in Entwcdlungs andern<br />
1980 wLrden a ~ der f gesamten Erde 8.18 B I ionen KilowattstLnoen<br />
orzeLgtwovon 5.77 10'~ kWn auf Warme6rathverke. 1.74 1012<br />
„f Wasserdraftwerko und 0.66 ioI2 a~1 Alomkrahwerke entfielen.<br />
und entwickelten Staaten stark verschieden. So verbraucht ein<br />
Dorfbewohnerin EntwicdJngslänoern ndr20 bis30 i proTag. wan-<br />
~~~~ ~~~~ ~~<br />
wirrneknfhuerka die nom~lerwsise - im Durchlauf~rinZID arbeiten,<br />
oenöt gen dazu 300 km3 Kunlwasser pro Jahr, wibei 900<br />
renddem der Tagesverbrauch eines Stadtoewohnera 400 01s 500<br />
Liter ProTag übersteigen kann:Zu einem Großverbraucherentwlkk,3wasscr<br />
inermiscn oelasiet weroen. Der .irreverstble'WaSSer-<br />
~~<br />
veriust wird ZU 3 1 WasserlkWh angenommen: das sind rund 20<br />
kelte sich auch die Industrie. Die in Städten und Großstädten konzentrierten<br />
Menschenmassen leiten ihre Abwässer - oft noch<br />
stark verschmutzt - in die Vorfiuter und verrieseln sie nicht mehr<br />
km31a <strong>für</strong> die Wärme- und Atomkraftwerke.<br />
wie früher auf Landflächen. Diese bedenkenlose Wasserverwen- d) lndusfrje:<br />
dung hat zu einer erheblichen Verschlechterung der Wassergüte<br />
gefuhrt Uno wr sino heJte immer nocn daoei. menr o e Fo gen-der<br />
Wasserverschmutz~ng zu bedämplen als lur e ne Bescii gung n-<br />
rer Ursachen zu sorgen.<br />
~i~~ ~~~~b~ üoer den gesamten WasserveroraJcn der Welt ndustr<br />
kann auch nur grob erio,gen da d e Unterscniede in den verschiedenen<br />
~mduktionsbereiihen und beiden benutztenTechno-<br />
Durch die Urbanisiemng wurde der natürliche Stoffaustausch zerstörtund<br />
Nährstoffe wiePhosphorund belasteten insteigendem<br />
Maßdie Oberfiächengewässer. In den gut gedüngten Gewässern<br />
entwickelte sich immer mehr Phytoplankton und aus klaren,<br />
oligotrophen Seen wurden trübe eutrophe mit den entsprechenden<br />
Beeinträchtigungen <strong>für</strong> Trlnkwassergewinnung und Erholung.<br />
Speziell Blaualgen scheiden bei Massenentwlcklungen<br />
logien enorm sind. Dazu kommt die Wasserversorung <strong>für</strong> Kühlzwecke.<br />
Für 1980 wurde ein Wasserverbrauch von 350 km3/a <strong>für</strong><br />
die lndustne ohne geschlossenen Wasserkreislauf abgeschätzt,<br />
wobei 290<br />
Abwasser mit mehr oder weniger toxischen<br />
Beimengungen in die Vorfiuter gelangte.<br />
Substanzen aus, die gesundheitsbedenkilch und geschmacksbeeinträchtigend<br />
bei der Aufbereitung zu Trinkwasser sein können.<br />
Die nach Algenblüten in großen Mengen absterbenden Phyto-<br />
Belastung der Gewässer der neuen Bundesländer<br />
mit Nährstofien<br />
planktonmassen werden - wie andere organische Stoffe - vor al- Nach einer aliaemeinen Übersicht über die alobale Wasserversorlem<br />
oakterieli beie nem honen ~auerstoff;erbra~ch abgeoa~t uno gung wo len vuir Jns auf ierritoriaie ~rooleie beschranden Spefuhren<br />
vor allem n tieferen, gescnichteten Gewassern z. Sauer- z ell wollen wir ausgeneno vonaer Nahrstoffoelasiung derGewasstoffschwund<br />
in den tieferen Zonen. ser der neuen Bundesländer auf Probleme in und um Berlin zu<br />
Der Wasserhaushalt seit ahna aus enden vom Menscnen beeinflußto~rchdielandw<br />
rtschaflliche BewasserLng. wirdvonderwasserversomuna<br />
zwarouantitativwenio.aberaualitativerhebl1ch ".<br />
beeinflußt.<br />
6ie giooale ~assorversor~un~ reiien wir nach den Verbraucnern<br />
a ~f. wobei als Bez~gslahr 1980 qi.! (sehe 2.6. M LVO-<br />
VICH: Water and Life (russ), ~oskau 1986;<br />
sprechen kommen~,wobeiwirunsaufdieNährstoifproblematikeinengen,<br />
weil wir In Ubereinstimmung mit der Feststellung Im Umweltatlas<strong>für</strong><br />
Berlin (West)derAnslcht sind, daß diese Nährstoffbelastung<br />
das Hauptprobiem <strong>für</strong> die Berliner Gewässer darstellt. Dabei<br />
werde Ich auch auf den Berliner Müggelsee zu sprechen kommen,<br />
einerseits weil der Spreezufluß durch diesen See erfolgt und<br />
wir, die unsere Forschungseinrichtung direkt an diesem See haben,<br />
viele Jahre umfassende Meßreihen besitzen, andererseits<br />
a) Hauswidschafi:<br />
weil der Müggelsee als ein Aushängeschild <strong>für</strong> ganz Beriin in den<br />
Medien in den Ruf gekommen ist,„bald ein Gewasser ohne Leben<br />
Bei einem durchschnittlichen Wasserverbrauch von 44 m3 pro Einwohner<br />
und Jahr 2nd einer We tbevöi6erung von 4.37 M I iarden ergibt<br />
Sicn ein glooaler WasserveroraLch von 192 dm'la Davon werden<br />
enva 95 ~ m' Abwässer in ale Voriiuter gele tet: Ca. zLr Hälfle<br />
ncht völlig gereinzgt die andere Hä fie ungere n gt. Dieser Umstand<br />
lunn alch daz~, oaß 2 Milliardon Menschon n cht m:t TrinkzuseinSund<br />
ich mit Meßdatendenverhaitderinden letzten Jahren<br />
unabhangig von seiner Bodenklichke t nur lei Welse dargeste It<br />
werden ourile. versacnlichen W, Dievon mir als notwendig oracnteteBerücksichtigungder<br />
Müggelseeproblematik hatauchzurFoige,<br />
daß ursprünglich geplante Diskussionspunkte heute nicht zur<br />
Sprache kommen.<br />
wasser enisprechonder Gute versorgt werden konnten Nach einer Ubers cht von BEHREhD1 ( GG oer AoW) wurden die<br />
Gewasser der neJen BJndeslander im Ze traJm 1986-90 mit einer<br />
Phosphormenge von 22,s ktla belastet, wobei 63 Prozent aus<br />
b) Tierzucht: punktförmigen Quellen stammten. Von den restlichen 37 Prozent<br />
(diffuseQueiien)stelite die Landwirtschaitailein 22 Prozent(s.Tab.<br />
Bei einem Bestand von 1.35 Milliarden Großvieheinhelten (Rinder,<br />
Pferde, Kamele, Ma~ltiere) Lnd 1.96 Mi iarden Schafon, Ziegen<br />
21. Die Stickstoffbeiastuno 1986-90 beträot nach der Abschätzung<br />
dos qle chen Autors 404 kt Nla er-~nteli p~nktformiger<br />
Jno Schweinen wird der Wasserverora~ch bei 65 I Pro Tag und Que len betragi beimSi ckstoff nur30ProzenLDLrchdie bis 1980
Wvb: Wasserverbrauch<br />
Ver: .unwiederbringliche6' Verluste<br />
Tab. 1: Die Wasserversorgung der Erde (nach M. I. LVOVICH in km3/a)<br />
- " " "<br />
Abw: Abwasser<br />
bel: belastete Abflußmenge<br />
enorm aesteioerte künstliche Dünauno entfallen bei der diffusen 1270000 im Mittel <strong>für</strong> 1985-891. wovon allerdings nur 60 Prozent<br />
BelastLng in Hone von 70 Prozent a lein 61 Prozent a ~f die Lano- dem See entweder dired (knapp 16 ~rozent) ooer indire~l-ferfii-<br />
W rlscnaft Hins chtlich der Pnosphoroelastunq ist also die Klarlel- trat) entnommen wLrde Die rest icnen 40 Prozent wJCden aJCh<br />
stung wesentlich zu steigern: das gilt auch <strong>für</strong> die Kläranlagen im über Brunnengalerien gefördert, die sich zur ~älfte auf die Gewin-<br />
Spreelauf.GesenktwerdenmußauchdiePhosphormengelmKiär- nung durch. Ufergalerfen im Dahmegebiet und im Einzugsgebiet<br />
anlagenzulauf, da von der <strong>für</strong> die neuen Bundesländer spezifi- aufgliedern.<br />
scher P-Abgaoe in Höhevon3.9g P/E/d allein2 2g a>I Waschm 1-<br />
te entfallen. wahrenddem in Beriin (West) dLrch oen Einsatz von<br />
DhosDhorarmen bzw. -freien Waschmitteln mit einer einwohner-<br />
Spez fschen Pabgabevon 2,8g Plo gerechnet wird. wooe. nJr 0,9<br />
g P/a auf Wascnmittcl ZJ beziehen sino (F. BOTTCHER, D p :Arb.<br />
TU B n 1989) Durcn die neflekrive Sticksiondüngung aer Feloer<br />
st de Stic~stofiauswasch~ng Lnd der Lbergang InsGr~nowascer<br />
zu hoch. Das betritfi allerdings nicnt nur die ncdcn B~noesländor,<br />
da die Stickstoffbelastuno der Felder in den alten Bundesländern<br />
mit28-40 kg lulhala m Ger inoen neLen Bundes andern in Hohe<br />
von37 kg N/ha/avergleicnbar, wahrendoemd eser Weg1 nBeigien<br />
mit 56 kb Nlhala noch höher ist<br />
Tab. 2: Die Nährstoffbeiastung der Gewässer der neuen Bun.<br />
desländer im Zeitraum 1986-90 nach H. BEHRENDT (1990)<br />
3 Nährstoifiranspoite in der Spree und<br />
Wasserqualitätsänderungen im Mtiggelsee<br />
Abb. 1: Tiefenksrte des Müggelsees<br />
Einzugsgebiet<br />
Seeoberfläche<br />
maximale Tiefe<br />
mittlere Tiefe<br />
Zufiuß (Mittel)<br />
mittl. Aufenthaltszeit<br />
mittl. Phytopianktonbiomasse<br />
(I 976-89)<br />
Am Südostrand von Berlin liegt der Müggelsee. Er wird von der<br />
Spreedurchflossenund durch ihr relativgroßes Einzugsgebiet beeinfiußt(s.Tab.3).Beieiner<br />
Einschätzungderwassergüte kann der<br />
Vergleich der Seeoberfläche mit der Größe des Einzugsgebietes<br />
nur bedingt vorgenommen werden, weil nur ein Teil der Spree, die<br />
sogenannte Müggeispree, durch den See strömt<br />
Der Müggelsee d ent vor a em der Trnkwassergewnnung da an<br />
seinem Ufer das größte Wasserwerk von Berlin (Ost) bere:ts seit<br />
Ammonium N-NH,<br />
Chiorid C1<br />
SaJerstotl 0,<br />
180 mglm3<br />
42 mglm3 (23 %)<br />
3330 mg/m3<br />
380 mglm3<br />
43 mgll<br />
( 8,7 mil<br />
1893in Betr eb.st Die miti.ere Leist~ng lag 1989 oe 300000 m3/d Tao. 3. Einige Charakter stika des (großen) Muggelsees
Eine weltere wicntige hJt2Lng legt a ~ oem f Gebiet oer Ernolung,<br />
dain warmen Sommernmitesner halben MI IionBadenaenproSa -<br />
son zu rechnen ist Neben dem oroßen Strandbad ~üaaeisee "- und<br />
dem kleinen in ~riedrichshagei existieren noch zahlreiche freie<br />
Badestellen.<br />
Der Müggelsee hat darüber hinauseine beachtliche fischerelliche<br />
Bedeutung, da z.Zt der jährliche Fang durch Berufsfischer und<br />
Angler etwa bei 75 kg Fischlha liegt<br />
-<br />
+M %-<br />
0<br />
Globalstrahlung<br />
Sestongehalt<br />
P gesamt<br />
Viele Reutender "Weißen Flotte"führendurchden Müo0elsee:da-<br />
-W<br />
ZU exlst en aJcnein reger Personen~oersetzverkehr Berufssch!ff-<br />
fahn giot es a ~ dem f See praktisch nicnt. oa Frachtschiffe fur d e<br />
PaSSaqe - die Dahme benutzen. Außer dem in den letzten Jahren<br />
beliebt gewordenen Breilsege n verzeichnen W r aucn einen ge-<br />
Stiegenon Sponboowerfiehr, Oe' aem aor Ante von Motoroooten<br />
so stark zugenommen hat daß der Sportmotorverkehr auf dem<br />
Müggelsee ab 1. April 1990 verboten wird.<br />
Die von unserer Mitarbeiterin S. HOEG bestimmten Alaenkonzentrationen<br />
B 7 ~sammen m t den Sichrtiefen SD m ~ommernalb~anr<br />
(Apri - Septemoer)s nd in Tao 4 festgeha ten, wobei d esommerlichen<br />
~hvto~lanktonkonzentrationen in Jahren mit einem Klarwasserstadijm<br />
(1979.81 -84.86.87) Enae MailAniang JLni sach<br />
siark von den Jahren onne Klarwasserstao en (1976-78.80.85.<br />
88.89) unterscheiden und daher in Tab. 4 aesondert ausoewiesen<br />
werde". Da ihr Auftreten auch von der ~ öke der lmporte-(speziell<br />
von Organischen Partikeln) abhängt geben wir auch die Konzentrationen<br />
von Dartikul2rem N IPN als~arameter oraanischer - Teil- ~~~ ~<br />
chen), von pnrtfiulärom P (PP) uno von Gesamtphospnor (TP) an.<br />
Die Hohe aer Onhophosphatfionzentrafon DIP im Zufluß hat wte<br />
die von anoraanisch aelöstem N keinen Einfluß auf die Aioenent-<br />
~~ ~ ~ ~ - - ~~<br />
Wicklung im iiee undauch nicht auf die Ausbildung von Klarwasserstadien.<br />
Sichniefen, Schwebstoff- und Alqenkonzentrationen<br />
weisen den MLggesee a s einen eulropnen See aJs, dessen Tropniegrad<br />
durcn entsprechende Sanier~ngsmaßnahmen in den<br />
nächstenJahrenzu mindernist Dawirmitdem Müqoelseeam Eingang<br />
des Sproed~rcnflusses durcn ßerlin liegen,-;~ demzLfo ge<br />
der Trophiegrao in den Havelseen und besonders in aen Potsdamer<br />
Gewässern höher.<br />
Wie sich die Schwebstoffkonzentrationen im Müggelsee seit 1973<br />
- ab wann von unserem Institut systematische Beobachtunoen<br />
vor legen-geanderthaben.zeigtdieAb0 2 ~sisrzusehen,oaßin<br />
dieser Zeit ein Treno 7~ einer WassergJteverscnlechterung ntcnr<br />
besteht wobei sich alqenreiche Jahre, vor allem 1976178 und<br />
1988 mit aigenarmen. ior allem 1979 Jnd 1982-84, aowecnse -<br />
ten AagenrcicneJahreim MJggelseesindmir maximalen Importen<br />
an Gesamtphosphat bzw. organischen Partikeln aekoooelt. - .. . währenddem<br />
Oie G 6bnlstrahl~nq besonders in oen ,.Minimailahren..<br />
ü3oro~rchscnninlich war. Unsere Kenntnisse oer Scnwebstoftentwicfil~nqvor<br />
1973 sind leider nicht sodetai Iien. Esaioi zwar reaeimäßigenessungen<br />
oes A~ssinholumens. die h wasserwUorn<br />
Friearichshagen seit oen 30er .ahren vorgenommen werden. die<br />
aUfelneerheblicheTrübstoffzunahme lm See hinweisen.Die Höhe<br />
oieser Zunahme wir0 aoer von vor1 egonden Sichn8efenoeobacntLngen<br />
nicnt belegt nacndenenae Slcnnieleum o e Janrnundertwende<br />
etwa 50 Pmzent bis 100 Prozent h6her als heute war.<br />
Die Entwicklung von submersen Makrophyten (Unterwasserkraut),<br />
-20 %-<br />
die von derJahrhundertwende an Draktsich in allen Seichtwassergebieten<br />
zu finden waren. erreichte in den 50er Jahren anschei-<br />
73 78 83 88 nend ihren Höhepunkt In großen Beständen traten Laichkräuter,<br />
Abb. 2: MehrjährigerGangvonGlob~strahlungundSchwebstoffen(M'~) aber auch Tausendblatt und Hornblatt auf. Die benthische Eutroim<br />
Müggelsee sowie von der Gesamtphospharkonrentration im Zufluß phierung wurdeetwaum 1970durch die planhische abgelöst, und<br />
(1973-1 989).<br />
seit dieser Zeit ist die gesamte höhere Unterwasservegetation<br />
NKW<br />
KW<br />
NKWIKW<br />
B<br />
mgll<br />
19,7<br />
14,4<br />
137%<br />
CD<br />
cm<br />
87<br />
119<br />
llSD-137%<br />
Müggelsee<br />
10<br />
MJ/m2/d<br />
15.4<br />
143<br />
103%<br />
PN<br />
mglm3<br />
805<br />
640<br />
126%<br />
PP<br />
mglm3<br />
170<br />
136<br />
125%<br />
Spree<br />
Tab. 4: Mlnlere Sommerkonzentrationen (April -September) in der Spree bei Neuzinau und im Müggelsee,<br />
I, Globalstrahlung. Wassertemperatur T,<br />
KW: mit Auftreten von Klarwasserstadien im Müggelsee<br />
NKW: ohne Auftreten von Klarwasserstadien lm Müggelsee<br />
T,<br />
'C<br />
15,9<br />
16,2<br />
98 %<br />
TP<br />
mglm3<br />
229<br />
192<br />
119%<br />
DIP<br />
mglm3<br />
35,5<br />
35,8<br />
99%
praktiscn verschwunoen Von dieser Phase des ,bergangs in einen<br />
qJal tat V neuenZ~srano haben wir leioer ke ne konnreten Daten.<br />
In Abb. 3 können wir daher nur den Trübstoffqanq . . der Jahre<br />
1965166.a szuminoestin lnst tutsnahc nochd cnre La chnraJtbestände<br />
zu verzeicnnen wdren. mit oem mittleren Ganq oer Janre<br />
1976 bis89vera elcnen Aufiallia ist daß 1966 beieiner senr qer n-<br />
gen ~lgenentwicklung im ~ r~hlihr das Wasser im M~ggelsie m<br />
Apri sohr k ar war D ese guten UnterwasserlichtbedingJnqen ermöaiichten<br />
das Wachstum des Unterwasserkrautes. das anscheinend<br />
rückwirkend die Algenentwicklung abschwächte. Da wir als<br />
ersten Schritt bei der Verbesserung derwasserqüte im Mügqelsee<br />
den Zustand vor 1970 erre chen möchten. vers~cnen wirdin oamas<br />
erfolgten Q~aliratssprung ZJ verstehen. der prakt sch zeitqieich<br />
in sehr vielen märkischen Gewässern vor sich aina. Diese<br />
Analyse ward durch JnserelLckennaften~enntnisseaer>a~all~cn<br />
BodingLngen erschwert Nacn den vom nstitut fjr Wasserwfrt-<br />
Schaft voraenommenen Onhoohosohatmessunaen 1967/68 im<br />
Müggelsee waren die ~hasphaikon;entrationen damals nicht geringer<br />
als heute, so daß die Phytoplanktonentwicklung damals anscheinend<br />
nichtdurch das Phosphat limitiert wurde.GeringeTrübstoffmengen<br />
im Frühjahr finden wir auch bei den Schwebstotibeobachtungen<br />
des Wasserwerk. Maximale Aigen/Schwebstoffkonzentrationen<br />
verzeichnen wir seit 1973 im Mai, währenddem<br />
sie 1965166 erst im Sommer, 1947 nach den Beobachtungen von<br />
BURSCHE im September auftraten. In den letzten Jahren versu- Abb. 4: Spresverlauf ab Schwietochsse bis Bsrlin<br />
chen die Submersen eine Wiederbesiedlung, die aber von den<br />
zahlreichen Schwänen verhindert wird.<br />
Wl TM<br />
Sestongehalt im Müggelsee<br />
Abb. 3: Senongehalt im Müggelsee vor dem Verschwinden der Submer-<br />
Sen (1965166) und danach (1976-88)<br />
Den Soreelauf ab Schwielochsee bis nach Berlin zeiot die Abb. 4.<br />
"<br />
DLrch die Abfl~ßregu ierdng wegen Hocnwasserscnutz und<br />
Schiiiahrt oleiot nicht das qesamte Spreewasser in seinem Bett<br />
EinTeil wird überden ahme-~mflut- analz zur ahme umaeleitet<br />
Unterhalb F~rstenwaldc w,rd ein Te des Ab1 Jsses iur den Beirieo<br />
oes Ooer-Spree-Kandls oenotiat A~ch der Gosener Kana le tei<br />
Spreewassir in die Seen der ~ähmc. 0 0 s ch erst in Bor n-Kopenick<br />
wieder mit der Mjggelspree vereint Der Phospnortrdnsport<br />
hat schon beim Verlassen des unteren Spreewaldes die Höhe, die<br />
das Berliner Seengebiet erreicht Zu beachten ist die Belastung<br />
des Schwieiochsees, die zu Biaualgenmacsenentwicklungen in<br />
diesemSeefühn. Diese Alaen werdenvon derSoree.dieunterhalb<br />
des Schwielochsees geni~so agenreich wie der kgge See st,<br />
bis ins Ber iner Seengeb et transportiort Viel Pnosphor irn Spree-<br />
gebiet kommt aus unkt quellen, wobei nach einer vom Institut <strong>für</strong> chend erweitert werden sollte.<br />
100<br />
eo 4<br />
P - Fraktionen in der Spree<br />
POP<br />
.<br />
PIP<br />
-<br />
0 1 , , , , , , , .<br />
I<br />
J F M A M J J A 8 ' 0 ' ~ ' ~<br />
Abb. 5: Anteile der phospharkamponenten am Gesamtphosphor (Spree<br />
bei NeusittanlMinel1970-80)<br />
POP: Pari org. P<br />
PIP: Part anorg. P<br />
DOP: gel. org. P<br />
DIP: gel. anorg. P (Orthophosphat).<br />
WacseMlirtschaft ---- ~~~ voraenommenen Analyse ein Großteil der<br />
Phospnorfracht der Gran age ConnLs entstammt DJrch den<br />
Phosphorverora~ch der Im Spreelaut wacnsenden A gen wird ein<br />
betracn1l:cher Tci partikular icstge.egt.so daB n der MLggelspree<br />
bei Neuzinau oer Orihophospnatanted vor allem wahrend der<br />
FrUhjanrsenhvicnl~ng relativ klein ~st (s. Abb. 5). Zur Einscnafzung<br />
der Phosphorbelastung sindallep-Komponentenerforder ,cn;das<br />
OedeJtet. aaß oas Roui neprogramm in Berlin (West) entspre-
Planungsgrundlagen der städtebaulichen Entwicklung<br />
Wenn man sich, wie im Rahmen dieses Kolloquiums, unter dem<br />
Oberthema..Natur - in der Stadr'mit dem Beitraa der Landesofleae<br />
~ ~ . " . -<br />
zur StadtentwicKlung oefnßt, so fuhrt dein Weg oaran vorbe, sicn<br />
2.1 Vorbereitende Bauleitplanung (Flächennutzungsplan)<br />
Erste StLfe der Bauleitplanung ist der Flacnenn~tzungsplan als<br />
daoei a~ch mit den Rechts- und PtanLngsgrundlagen dar stadie- vohere.tcnder Bauleitpian(5 1 Abs.2ßauGB).Oowohisei11961 m<br />
ba~ fcnen Entw;cklung ausenanderzusetzen D~es ergbt sicn dar- BBauGIBajGB verankerl, wird oieses Plan~ngsinsirument n der<br />
aLs, daß ,n einem Recntsstaai we dem ~nsrigcn stadtebau icne dommunaen Planungspraxis nach W e vor nicht Loermaßig ge-<br />
Entwickluna und Stadtplanung in wesentlichen Teilen in bestimmte<br />
~echts-unz ~erwati~ngskatciorien engeb~nden sino daEingritschätzt<br />
Vielmehr hericht dort häufia immer noch die Auffassuna<br />
vor, oaß oer Flachennutl~ngsp an I& d o gemeindl cne EntnicG<br />
fe .n die Recnte von BUrgern nJr a~fgr~nd gesetz icner Vorscnrf- IU~Q menr Schwierigkeiten als Vone ie m t sicii br ngi Symptomsten<br />
voraenommen werden dürfen (Gesetzesvorbehalt). Dies be- tisch - - hieriür ist ~. daß in vielen Gemeinden ~lächennutzunasoia- - .<br />
deuietdaß Natursch~tz Uno Landespfloge wenn Se m Rahmen nung ernsthaft nichl nach oem Inkrafttreten des ßßaJG m Jahre<br />
der städtebauiicnen Entwicklung wirdsam weraen wo1 en. s ch des 1960161. sondern erst nach dem insowet r cnt~ngweisenden<br />
städtebaurechtlichen Planungsinstrumentariums bedienen und .Sulzbachurteil" des BVeiwG (28.2.1975,4 C 30173, DVBI. 1975 S.<br />
darauf aufbauen müssen. Genau dies ist ja auch der Grund <strong>für</strong> die 516) betrieben wurde.<br />
in den vergangenen Jahren geführte intensive, ja leidenschaiiliche<br />
Di~k~~~iondariiber,weichesSystemderörtlichenLandschaftspla- Tatsächlichsind dieunmittelbaren Rechtswirkungen des Flächennung<br />
das geeignetste ist, Aspekt€ von Naturschutz und Land- nutzungsplans aufgrund seiner Rechtsnatur als Plan oder Verwalschaftspflege<br />
indieverbindlicheBauieitplanung einzubringen und tungsprogramm sowohl nach innen (vgi.58 BauGB) wieauch nach<br />
damit rechtsverbindlich zu machen.<br />
außen (vgi. 67 BauGB) recht gering, während der Erstellungsaufwand<br />
außerordentlich hoch ist,so daß insoweitdieVorbehaltevieler<br />
Gemeinden durchaus verständlich sind<br />
1 Stadt-(Dorf-)Entwlcklungsplanung Dennoch bietet das Planungsinstrument „Flächennutzungsplan"<br />
<strong>für</strong> die Vorbereitung und Lenkung der städtebaulichen Entwick-<br />
Kein Rechtsprobiem, sondern allein eine Frage des (kommunal-) luna eine Vielzahl von Möalichkeiten. Besonders wichtig ist im vorpo<br />
itischon Wollens ist die Enischeia~ng Jbef Oe BerLcksichti- l,e&nden~Jsammenha~,oaßdas~aL~B, m~e~ens&zurvergung<br />
von Belangen der LanOespllege n oer Stadt-(Dorf-) Ennvick- blndichen BajletiplanLng, (ur d?n F acnennLtzJngsplan keinen<br />
lunas~lanun~, da es sich dabei um eine informelle Planung ohne<br />
ausdr"cd~ichR gesetzliche GrJndlage handelr (vRI $ 140 Nr 4<br />
abasschlassenen. ~ ~ " sondern einen offenen Kataloa von Darstel-<br />
~<br />
lungsm8g i~ndeii~n(§5~bs.2~au~~.,nsbesonoe~")enihalt.oer<br />
BauGB - Rahmenplanung). Die Vorteile dieser Entwlckl-ngsplu- es Planern uno Gemeinoen erlaJbt. im konkreten Plan~ngsfal. ie<br />
nuna - iieaen - in ihrem umfassenden Ansatz,der <strong>Rat</strong> und VefWait~ng nach ~- örtlicher ~ ~~- Situation ~ auch ~~ entsorechende Darsteitunaen ..zu ere,nen<br />
großen Spielra~m tur die Verwirdlicn~ng eigener Vorste, un- f noen'.lnsowe tgibteseincVielzahi von Mog icnkeiten,:nsbesongen<br />
g bt. Dies g It Sowonl hinsichi ich oes Verfahrens. bei aom auf- dere im Hinoi cka.if dte Umsetz~nQ des 1nha.ts und von ALssagen<br />
grund des Fehlens entsprechender Bestimmungen keine Verfah- derörtlichen ~andschafts~ianun~,~berdieim~ahmendiesesüolrensfehler<br />
zu be<strong>für</strong>chtensind, wieauch<strong>für</strong> inhaitiicheAsPelde,fÜr<br />
die es ebenfalls keine gesetzlichen Beschränkungen gibt.<br />
loquiums an anderer Steile (Prof. Dr. OLSCHOWY) berichtet wird.<br />
Allerdings bedeutet dieser offene Katalog von Darsteliungsmög-<br />
Dies OedeJtet im H nblicr adf die Be angeoer Lanoespllege,daß in<br />
eine solcne Entw.ck dngsplan~ng von nrer Se te aLs altes eingebracht<br />
werden kann.wasPianer und Gemeinde in derieweiiiqen Situation<br />
als notwendig ersche ni Dics g. t sowoh <strong>für</strong> Oie ForrnulierLng<br />
des Jntersucnungsansatzes wie a~ch f ~ de r Ouantirai "nd<br />
Ovalitätnnaii lcner Aussagen: ai dies dann grundsäizlich n treier<br />
Veraniwonung aer .eweiligen Gemende ohne Einschrandungen<br />
d~rch gesetzliche Regedngen, Z~sianaigkeitsfragen oder Durchsetzba~keitsorobleme<br />
- -<br />
erarbeitet und bischlossen werden. .Erka~ft'<br />
W ro dieser - von den Komm~nen außerorocnti ch gescniutc<br />
- V0ne.i der EntwlcklJnqsplanunq edoch oamil, daß diese<br />
nach außen hin keine ~echtswirkun~en <strong>für</strong> den einzelnen hat<br />
und nach innen ebenfallsnur dann wirksam wird, wenn dasjeweiiige<br />
Entscheidungsgremium eine entsprechende Bindungswirkung<br />
beschließt undauch bereit ist,diese in dieZukunn hinein aufrechtzuerhalten.<br />
lichkeiten im Flächennutzunasolan nicht. daß es insoweit <strong>für</strong> Planer<br />
~nd~emelnoen~berha~it keine Beschrank-ngengaoe Vielmenr<br />
ist in diesem Z~sammenhang 0 e n7 dente Einschrank~ng<br />
dahingehend zu beachten. daß der~iächennutzun~s~ian alsvorbereitende<br />
Bauleitplanung <strong>für</strong> die verbindliche Bauleitplanung<br />
(Bebauungsplan) nur insoweit eigenständige Aussagen (Darsteiiunaenl<br />
enthalten kann. als deren Umsetzuno nach 68 Abs. 2<br />
B ~ ~ in Geinen E Bebau~ngsplan moglicn isi ~BATT S/KRAUTZ-<br />
BERGERI-OhR, BauGB-Xommentar. 2 A~fa Munchen 1987.55<br />
Rn. 11:GAENTZSCH. Berliner Kommentarzum BauGB. Köln 1988.<br />
55 Rn.'18) ~ie~bede"t~1daß~~rstellbn~e~incineiii~cnennLt:<br />
ziingsplan nacn $5 Aos. 2 BaJGB .umsotzungsfahig., a h. in eine<br />
booen-lbauoezogeneFesisetzungnach§9Abs 1 BauGBkondretisierbar<br />
sein müssen. Anoere A~ssagen konnen aamt n cht als<br />
Darste IunQen - .S.d.!i5Abs.2 BaJGB,sondernallenfallsalsse bstoinoenoe<br />
AnregJngen 2nd Hnweise fur dommJna,e Maßnahmen<br />
in den Eriäuter~ngsbericht des F.acnennutzJngsp,ans (55 Aos. 5<br />
2 Bauleitplanung<br />
BauGB) aufgenommen werden.<br />
Die besondere Bedeutung des Flächennutzungsplans im Rahmen<br />
Rechtsverbindlichkelt nach innen Jnd nach aJßen 1st m Bereicn oer staoieoaulichen Entwick ung ieqt .eaoch, gerade was d e Beder<br />
stadtebau cnen Plan~ng alle n mit der Ba~le tplan~ng zu er- r~cdschiigung von Belangen der Landespf ege oetrifft, in einem<br />
zielen. die nach wie vor. Rotz mehrfacher Erweiterunaen des 634 weiteren Punkt: Der Flächennutzungsplan ist nämlich von seinem<br />
BauGB (7Jletzl o~rch das WoBauEr G) das wichtigste nstrurneni Ansatz Uno seiner Ablgaoe ner das Pianungsinstr~ment m t oem<br />
zur Lenk~nQ der siaaiebaLlichen Entwicdl~ng bnserer Sladre und eine Gemeinde I-r hr Geme~ndegebiot (Rne nland-Pfalz Ver-<br />
Dörfer darstellt<br />
bandsgemeindegebiet) die grundsätzliche Entscheidung darüber<br />
108
trifft in welcher Weise Jnd tu1 we chezwecke (Bebau~ng, Verkehr, Instwmentar'um zurveroindlchmacnung p anerischervorstellun-<br />
Landw rtschat ForstwinschafI, NahernOl~ng. NatJrscnLtz uswl genaucnimBereichderLandschaftsp1 ege Diesg It nsbesondere<br />
die vornandenen Fachen snnvol Jnd sachgerecht genLtzt Her- flesha b, we I durcn96Abs. 4 C. 3 BNatSchG der gr~ndsaizl ch abden<br />
konnen und sollen und in dem sie d:e fur diese Maßnahmen geschlossene Kata.og von Feslsetzungsmog chkeiten n BebaJeventLell<br />
notwend gen A~sg e chsf achen auswe sl bzw. ate auf Lngsp anen nacn 59 Abs. 1 BauGR insowe t <strong>für</strong> die Lanoer erweidiesen<br />
Flächen zu treffenden Ausgleichsmaßnahmen in den<br />
Gr~ndzugen darste It Al erdingswird n oieser Welse derzeit in oer<br />
teriworden ist als sie durch Landesrecht bestimmen können. daß<br />
Darsre ILngendes -andschattsp ansalsFestsetzungen in oen Be-<br />
P anungspraxtsnrir recht Se ten verfahren,aadie nierfUf nolwenoi- baujnqsplan a~fgenommen weroen konnen Wenn nLn aoer beigen<br />
grundsätzlichen Überlegungen häufig zugunsten einer kurz- soiel&eise64~b~.Zdes Hessischen Naturschutzoesetzesdiese<br />
Fr stigen .,~npassungsplan~ng~a" bereirsgetroffene~lan~ngsent- Rege,Lng einfacn wieoerha t -na besi mmt, daß..die ~anascnaftsscneiaungen<br />
(vgl. 58 Abs. 3 *nd 4 BaJGB) h ntangestellt werden plane ... als Darstel ungenooer Festsotzdngen in ofe Bad eitplane<br />
2.2 Verbindliche Bauleitplanung (Bebeuungsplan)<br />
aufzunehmen" sind. sosteilt sich die ~raoeTob -. damit aiie Darsteilungen,<br />
die s ch n einem Landschaftsplan finden, onne Rucds chl<br />
auf ihre ,,Bodenrecntsoezogenheit'(vgl.Art 74 Nr. 18GGiaisFestsetzunoen<br />
~ ~ -~ in einen Bebauinosola" iufoenommen weiden kön-<br />
~<br />
< . -<br />
D:e zweite StLfe der kommLnalen Bauleirpian~ng st die BebaJ- nen. Belani man d ese Frage, so waren fogende - a-s Beoa~.<br />
ungspianJng. de aufgrund nres Satz~ngscharakters (9 10 Jnospiänen hesstscher Geme noen entnommene - Festselzun-<br />
BauGB) grundsätzlich die rechtsverbindlichen Regelungen <strong>für</strong> die<br />
Bodennutzung auf örtlicher Ebene enthält Zu ihrer Umsetzung bedürfen<br />
diese ~~~~l~~~~~ im allgemeinen einer weiteren behördli.<br />
chen Zulassung (Baugenehmigung), zum Teil können sie aber<br />
gen in Bebauungsplänen unbedenklich zulässig:<br />
- DieGrÜnflächendüriennureinmalim Jahr,undzwarfrühestens<br />
im September, gemäht werden.<br />
auch, wie etwa>&aßeibauma~nahmen oder Grünflächen. ohne<br />
weiteren rechtlichen Umsetzungsakt realisiert werden.<br />
~ 1 , ~ ~ ü ~ fdürfen l ä nicht ~ h ~ ~ werden.<br />
- An Gehölzen sind nur gefahrabwehrende Fäll- und Pflegemaß-<br />
Was den Inhalt der Bebauunosoläne - . betriffl. so steht den Planern<br />
und Geme'noen insoweit ein a~ßeroroeni ich großes una oifferenziertes<br />
oriainbres lvo ." .69 - Aos. 1 BaJGB). landesrecnt icn beQrundeles<br />
(vg1.-$9 Abs. 4 BauGB) oder auf S&nderregelungen (2.ä. 56<br />
nahmen zulässia.<br />
Eine bestehende Bachverrohrung ist zd beseii gen<br />
- Ein Betreten des Ufers des X-Baches ist verboten.<br />
AOS. 4 C. 3 BhatSchG) oenhenaes Fesisetzungsinstr~menlarium<br />
z ~ VeriUgJng. r Schließlich sind de Geme nden aLch im hinblick<br />
auf oie Realisier~ng dieser P anLng nicni allein a ~ o f e nitiative<br />
,n das G~~~~~~~ sina oestimmte ~ , einzuseiZen, ~ ~ h<br />
- Y-Weiner darf gefischt<br />
Dritter angewiesen, sondern können insoweit mit den ihnen zur - AU^ den vorhandenen ~ckerfiäche~ darf kein ~ ~ angebaut i s<br />
Verfüauno stehenden Sicherunas- " (val. . - Verände~nassoerre.<br />
" . Tei- wnrr(rin . -. .<br />
lungsgenehmigung. VorkaJfsrechl) Jnd DurchsetzJngsmog cnke<br />
ten (vgl JmlegungIGrenzregelung. Enieignung, Ers~hi~ß~~g, Eserscneint a~ßerordentlich fraglich,obleoiglichauf der Gr~nalast~olebaulicheCooole~wonaisionsz~mTeilsolbsi<br />
nit ativwerden. geeinersolcnen landesrechtlichenGeneralklauseleineso we tge-<br />
"<br />
hende Erweiterung des Festsetzunssinhalts von Bebauungspiä-<br />
Bei al en d:esen Planungsmaßnahmen sind die Beange des -m- nen vorgenommen werden kann (zweife nd aJcn STICH, Die<br />
weltschutzes und aamit aJcn der <strong>Landespflege</strong> m Verlaufe des Rechts3ezionJngen zwiscnen on:cher I.anaschaftsplanung und<br />
Plan~ngsverfahrens una bei den zu trenenden Entsche d~ngen Ba~leitolan~no. UPR 1983 S. 177 if. Rn. 321.Z~minaest wirdman in<br />
umfassend zu berücksichtigen. Die Anforderungen, die in diesem diesem ~usammenhang aus rechtsstaatiichen Grunden fordern<br />
Zusammenhang in Ausfüliung der generellen Planungsziele des mussen, daß der Landesgesetzgeber insoweit eine Konkretisle-<br />
5 1 Abs. 5 S. 1 BauGB (geordnete städtebauliche Entwicklung, Si- rLng der in Frage komminflen ~esisetzun~smöglich*citen tr:fh,<br />
cherung einer menschenwürdigen Umwelt, Schutz und Entwick- we dies in dem vergleichbaren Fal aer Ubernahme oauordnungslung<br />
der natürlichen Lebensgrundlagen) und der konkreten Pla- rechtlicher FestsetzLngen n die BebaJungsp äne nach 99 Abs. 4<br />
nungsleitlinfen des51 Abs.5S.2 BauGB (z.B.die allgemeinen An- BauGBin oeneinzelnen Lanaesbauordn~ngendurchweggescneforderunaen<br />
an gesunde Wohn- und ArbeitsverhPltnisse: die Be- hen ist Einen Ansatz n dieser RicntJng enlnalt 99 Abs. 1 C. 4<br />
lange des ~mw~liscnulzes, oes NatLrschuKes Jna der Land- NatSchG BaWO wonach Oie Landschafts- und GrLnordn~ngspläschaftspf<br />
ege. nsbesonderedesNatLrnaushalts.aesWassers.der nenur .sowe terforder icnuna gee gnevin dieBa~leitplane a~fge-<br />
Luft und des Bodens einschließlich seiner Rohstoffvorkommen, nommen werden sollen.<br />
sow:e das Kl:ma) an ene gerechte AbwagJng .Ca. $1 Abs. 6<br />
BabGBzu stel en sind. hat insbesonaere dle Rechtsprecn~ng (vgl Wie oben oereils a~fgef~hrt, betet aber auch 59 Abs. 1 BaLGB alinsoesBVerwG.<br />
12.12.1969.BVemGE34.301.BVerwG.5.7.1974. lein eine Vie zahl von or'ginaren Fesisetzungsmbg icnkeiten. die<br />
BVemGE 45,309) in den .etzten Janren deur icn herausgearbe tet, im Hinblick a ~ d~e f Ber~~kslchtig~ng von Be angen der Landeswobei<br />
in den meisten Fa1len.m denen von aer Rechtsprechung a ~f Pf e9e nder SiadtebaJI chenplan~ngvon Bednutungsein donnen<br />
der Grundlage dieser Anforderungen Bebauungspläne im Normenkantroilvetfahren<br />
(947 VwGO) aufgehoben wurden, Aspekte<br />
des Umweltschutzes eine entscheidende Rolle gespielt haben. InwieweitindiesemZusammenhangdieneuindasBauGBeingefügwohl<br />
wichtigste Bestimmung in dieSemZusammenhang dürfte<br />
5gAbs,, Nr,25 BauGBsein, wonach,,<strong>für</strong>einzelne Flächen oder<strong>für</strong><br />
ein Bebauungsplangebiet oder Teile davon sowie <strong>für</strong> Teile baulicherAniagenmitAusnahmeder<strong>für</strong>landwirtschafilicheNutzungen<br />
teBodenschutzklauseides~1 Abs.5S.3 BauGBneben der bereits<br />
oder Waid festgesetzten Flächen<br />
f~her vorhandenen Umwidmungssperre . <strong>für</strong> schützenswerte FIächen<br />
(5 1 Aos.5S.4 BauGB) nacn.hrerOualifiz erLn9 a s,Dpiimie- - aas Anpflanzen von Bä~men, Stra~cnern ~ n sonstigen d Berdngsgeoot'<br />
(vgl. BVorwG. 22.3 1985 BVemGE 71.163) ZJ einer oflanzunoen " .<br />
weiteren ~erstärkung des Umweltschutzes in der Bauleitplanung<br />
hätte beitragen können, bleibt offen, - Bindungen <strong>für</strong> Bepflanzungen und <strong>für</strong> die Erhaltung von Bäuder<br />
~ ~ ~ d ~ ~<br />
geber zumindest biszum31. ~~i $995 durch~rt.25 1 w ~ B ~ ~ E ~<br />
men.<br />
~<br />
Sträuchern<br />
G<br />
und sonstigen Bepflanzungen sowie von Gedem<br />
.WohnunasbauU krafi ausdrücklicher oesetzlicher Reoeluna<br />
wässern'<br />
" "<br />
ebenfalls die Qieiche Qualität zuerkannt hat. festgesetzt werden können.<br />
~ ~<br />
Was die den Planern und Gemeinden zur Verfiifluno stehenden Mit der Erweiterung dieser Festsetzungsmöglichkeit auf „Bepflan-<br />
Mogl cnkeiten f ~ Festsetz~ngen<br />
r<br />
in Beba~ungsian-en nacn 99 zLngen" durch das BaJGB g bt 99 Aos 1 h; 25 OauGB nunmehr<br />
Abs 1 BauGB betrifft. so enthalt diese Bestimmring e n -mfassen- P anern dnd Gemeinden eme Vielzanl von Mog snkeiten f-r verdes,<br />
in der Praxis zu großen Teilen noch gar nicht ausgeschöpftes bindliche Grünfestsetzungen in Bebauungsplänen an die Hand.<br />
109
Auf der Grundlage dieser Bestimmung können nunmehr nicht nur<br />
das Anpflanzen und die Erhaltung - von Bäumen und Sträuchern<br />
verbinol ch gemacht. sondern a ~ch Oie Vornahme von Fassadenoder<br />
Dacnbegrunungen angeordnet werden D e s ch In d esem<br />
Zusammenhana - ergebenden - rechtlichen Probleme resultieren<br />
z~rnelnenausden Anforoe~ngenoes-vnrfass~ngsrecnt icn begrundeten<br />
- Verhaltnismaßigkeitsgebots, zum anoeren aLs oem<br />
Erfordernis des - ebenfalls aus dem Rechtsstaatsorinzio . foiaen- "<br />
den - Gebotsder Bostimmthe 1 entsprecnender Festsetz~ngen in<br />
Beoauungsplanen Die Praxls zetgl. daß gerade bei oer Anwen-<br />
- - "<br />
che Wasseifiächen. die keine Gewässer im Sinne des Wasserrechts<br />
darslc, en, bzw ALssagen uber die ZLlass gkeit oder Lnzdlassigneit<br />
von oaclichen Anlagen an ooer in den entsprechenden<br />
Wasserflächen.<br />
Natürlich können mit diesen wenigen Aussagen die Möglichkeiten<br />
und Probleme, die sich im Zusammenhang mit der Festsetzuno<br />
landespflegerisch bedeutsamer aßn nahm in in Bebauungspl&<br />
nen stellen, nur sehr unvollständig und oberflächlich dargestellt<br />
werden. Ausführlichere und weiteroehende Ausführunoenzu die-<br />
sem Problemkreis enthält der zurveröffentlichung vorgesehene<br />
Schlußbericht zu einem Forschungsprojekt mit dem Thema .Be-<br />
nichtssagenae FormLlierungen gewanlt weraen. oaR eine JmsetzJng<br />
der entsprechenden Anforoer~ngen m tden Mttteln oes Verwaltunoszwanas<br />
unmöalich ist (.die Freiflächen sind oärtnerisch<br />
anzulegen-:,.&sind Bake uno'~irä~cne~7~ ?flanzen'u.a.). oder<br />
oaß Lnier M.ßacniJng des Grunosaizos der Eriorder ichkeit ohne<br />
erkennbare sachliche Gründe bis ins einzelne gehende Regelunrückstchtiaunq<br />
stadtökoloaischer Forderunoen bei der Bebauungsp~aning<br />
nacnoem Bai~ß oeran oer ~iivers tatiia sersladlern<br />
(Prof Dr ST ChlAnad D r PORGERlDr Inq STE hEBACH) f-r<br />
das Bundesministerlum <strong>für</strong> Bauwesen, ~aumordnun~ und städtebau<br />
erstellt worden ist.<br />
gen über Pflanzenarten. Pflanzqualitäten und Standorte getroffen<br />
werden.<br />
Grunoiegende Bestimmung fur a e Umsetz~ng lanoespileger -<br />
scher Aspeide In dteBeoa~ungsplan~ng istjeaocn89Abs 1 Nr 20<br />
BauGB, wonach in einem ~ebauungsplan a aß nahmen zum<br />
Schutz,zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft<br />
Soweit solche Festsetzungen nicht nach anderen Vorschriften getroffen<br />
werden können, sowie die Flächen <strong>für</strong> Maßnahmen zum<br />
Schutz. zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaff'<br />
festgesetzt werden können. Aufgrund dieser sehr weitgehenden<br />
Formulierung ist59 Abs 1 Nr. 20.ein notwendiges Instrument, damit<br />
Bauleitplanung die ihr gestellte Aufgabe, zur Sicherung einer<br />
menschenwürdigen Umwelt und zum Schutz und zur Entwickluna<br />
der natur ichen Lebensgr~ndlagen beatragen, eriu en kann'<br />
(GAENTZSCH. aa 0, $9 Rn 45) Dementsprecheno W rd in oer<br />
Planungspraxis diese Reaeluna häufia als unmittelbare bundesrechtliche<br />
~echts~r~ndlage furdie ~estsetz~n~ nonnreter Jnd otfferenzierter<br />
andespf egerischer Maßnanmen herangezogen. oh-<br />
Ziel dieses Beitraas . konnte und solltees nur sein. aufzuzeioen.daß " .<br />
mehr .Natur in der Stadt' nur ZJ erreicnen ist. wenn aJch o e <strong>Landespflege</strong><br />
sich des p anungsrechi icnen InstJrmoniariLms des<br />
BauGR oedieni, wooei diedamgegebenen Mog cnkeiienrroizailer<br />
Schwierigkeiten Ln0 Hemmnisse sehr vie we lreichender sind,<br />
ab dies vielfach n oer Planungspraxis angenommen W ro. Dabei<br />
besteht nach wie vor. was das Verhältnis zwischen Bauolanunos- -<br />
recht Jnd Naiurschuizrechi oeirifi, elnn Vie zani recnr cner Lnd<br />
tatsachl cher Probleme. insoesondere im rlinb tck a~f d e Beziehunoenvon<br />
Landschafts~lanuno und Bauleitolanuna -~~~ oder die ~~-~ Bedeurung<br />
der naturschutz;echtlicien ~egelunben über ,,Eingriffe in<br />
Natur und Landschaff <strong>für</strong> das Bauleitplanverfahren. Es ist zu hoffen,daß,nachdemdasBauGBdieseProblemenichtgeklärthat<br />
bei<br />
der anstehenden, aber in dieser Legislaturperiode nicht mehr zu<br />
erwartenden Noveilierung des BNatSchG diese Fraaen vom Gesetzgeber<br />
erkannt und entschieden werden.<br />
ne daß dabei auf die in dieser Bestimmuna enthaltene recht weitgehende<br />
Subsidiaritatsregel~ng z~g~nsten anderer Rechtsvor-<br />
3 Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten<br />
Ortsteile (5 34 BauGB)<br />
schr.Hen <strong>für</strong> solche Maßnahmen geachtet wird. Daentsprechende<br />
landespfleaerische Maßnahmen in den meisten Fällen bereits Annl chesgilt im übr gen auch f~rdie Bostimm~ngen doer die planacndom<br />
~aturschutzrecht der einzelnen BLndoslanoer getroffen<br />
werden können (nicht Lnbeoingt gerrolien worden s ndi). b eibt insofern<br />
den Gemeinoen nach 59 Abs. 1 Nr. 20 BadGB fur die FesrsetzLng<br />
von ,.Maßnahmen' (anders bei Fläcnen )nur ein sehr gerlnger<br />
Spielraum (BATTIS/KRALTZBERGER/LOHR. a.a 0.. 59<br />
Rn. 70).<br />
nungsrechtlicne Zulassgket von Vorhaben innerna b der im ZLsammenhang<br />
bebauten Ortsteile nach 534 BauGB.die in der Praxis<br />
der städtebaulichen Entwicklung neben der Stadtentwicklungs-<br />
und Bauleitplanung schon bisher eine besondere -und<br />
durch das Wohnungsbau-~rlelchterungsgesetz nicht unerheblich<br />
versiArkte(vgi.Art 1 §4Abs,2und4WoBauErIG)-Bedeutungbesitzen.<br />
Grundsätzlich ist die Berücksichtigung von Belangen von<br />
Die drine Rechtsgrundlage <strong>für</strong> Festsetzungen in Bebauungsplänen,<br />
die f ~ d r e Berücnsicnriq~ng von Aspekten der _andespf ege<br />
in der Baule8tp anJng von besonderer Bedeutung ist, ist d e in 59<br />
Abs 1 Nr 16 BauGB enthaltene Moql chkeit. m Bebau~nosoan<br />
.die Wasserflacnen sowiedie ~lacheif~rd e ~asserwirtschait fur<br />
Hochwasserschutzanlagen Uno fur die Rege Jng des Wasserabflusses,<br />
SoWelt OleSeFestsetz~nqen n chi nach anderen Vorschriften<br />
getroffen werden können", fistzusetzen. Aufgrund der umfassenden<br />
Subsidiaritätsklausel am Ende dieser Regelung zuaunsten<br />
von Fesisetzungen ,.nach anderen ~orschriften". , insbesokde ~~~- ~-<br />
re des Wasserrechts, verble'ot fur d e Anwendung dieser Beslimmung<br />
als originarer Fostsetz~ngsmöglichne~~ nLr ein recnt aeringer<br />
Bereich. In Betracht kommen insoweit eigentlich nur noch soi-<br />
Naturund LandschaftalsmöglicherVersagungsgrund<strong>für</strong>dieErteilung<br />
einer Baugenehmigung nach 534 BauGB in dieser Bestimmung<br />
nicht vornesehen. Ob sich iedoch vielleicht ein solcher Versag~igs~runo<br />
~ J den S nat~rsch;izrechi icnen Vorschriften jber<br />
,Eingriffe tn NatLr uno Landschafr (55 BNatSchG) herietten iaßt<br />
bzw. obdiedahlnaehenden - Reqelunaen - - des Bunde* und Landesrecnts<br />
n diesem Zusammenhang (Lnd vielle cnt sogar n Bebau-<br />
Jngsplangebieten ) Lberhaupt anwendbar s nd (grosi. in o.esem<br />
Sinne: Hess. VGrl. 9.9 1985. NVwZ 1986 S 675). isi offen soweit<br />
diese Frage nichi durch Landesrecht a~sorückliCh gekldrt ist (vgl.<br />
zB.8 19Abs. 1 harSchG BaWü ,,imALßenbere ch': $4 Abs 3 Nr.4<br />
LG N.W. „nicht bei Wohngebäuden aufgrund einei Bebauungs-<br />
Plans').
Gerhard Olschowy<br />
Der Beitrag der Landschaftsplanung zur Bauleitplanung<br />
1 Geseallche Grundlagen schahspflegerische Begleiiplan aucn im FILroereinig~ngsgeseiz<br />
in der geanderton Fassung vom 16. März 1976 eine gesetzl cne<br />
Das --.-. B~noesnai~rs~h~tzae~etz aiot m zwe.ten Anschnitt (85 - 7) Gr~ndlage. In $41 heißt es, oaß die Flq4roerein aunqsbehorae im<br />
~~~ ~ ~ ~~ ~<br />
der ~anascnafts~ianungene ricntliche Grunolage In g5~bs. i Benehmen miiaem Vorstand oer ~ei.nehmer~&einscnah e nen<br />
he ßt es oaß die überoril'chen Erforoernisse ~ nd Maßnanmen zJr Plan ~bcr Oe gemeinschah ichen und Oilentlichen An agen auf-<br />
Verwirkl'chJng dor Z:ele oes Naturschuizes und der Lanaschafts- stellt, so insbesondere auch .,Jber de wasserwirtschaftichen oopf<br />
ege unter ßeachtunq der Grundshtze und Z1e.e der Raumord- denverbessernden und andschahsgestaltendon Anagon (Wegenuna<br />
und Landesolanuna - <strong>für</strong> den Bereich eines Landes in Land- und Gewässerplan mit landschaftspfleaerischem . BealeitpianY<br />
scnafisprogrammen e nscniießllch Arrenschuizprogrammen oder<br />
fjr Te e des Landes in ,andwhahsrahmenp dnen dargeste It werden<br />
Der 66 ADs 1 eqt fest. daß die Ort chen Erfordernisse und 2 Kritische Anmerkungen<br />
~a~nahm-en ~iir ~ew~rklich"na der Ziele des Naturschutzes und<br />
~ ~<br />
der Landschaftspflege in Landschaftsplänen mit Text, Karte und Viele Sachverständige, so auch der <strong>Rat</strong> von Sachverständigen <strong>für</strong><br />
zusätzlicher Bearündunp näher darzustellen sind, sobald und so- Umweltfrauen (19881 in seinem Umweitautachten 1987, sauen es<br />
weit dies aus ~knden ies Naturschutzes und der Landschafts- deutlich, daß die Biianz der bisherigen-~ktivitäten in deriandpflege<br />
erfordelllch ist. schaftsplanung enttäuschend und die gestellten Erwartungen<br />
Nach 56 Abs.2 enthältder Landschaftsplan,soweit eserforderlich<br />
ist, Darstellungen<br />
,, desvorhandenenZustan~esvon ~~~~~~~d ~ ~ ~ d und ~ sei. ~<br />
ne Bewertung nach den in $1 Abs. 1 festgelegten Zielen,<br />
2. de~ange~trebtenzusfandesvon Natur und und der<br />
erforderlichen Maßnahmen, insbesondere<br />
nicht erfüllt worden sind. Die inzwischen aufgestellten Landschaftspläne<br />
lassen erkennen, daß sie zumeist nicht Bestandteil<br />
des Flächennutzungsplanes sind, also unverbindlich und sehr<br />
h<br />
häufig<br />
~<br />
in<br />
f<br />
ihrem<br />
t<br />
lnhaltbegrenztsind. Hier schlagen sich die mitunter<br />
einseitigen Interessen der Gemeinden deutlich nieder. Grundsätzlich<br />
muß man davon ausgehen, daß bisher viele Gemeinden nicht<br />
besonders daran interessiert waren, umfangreiche Maßnahmen<br />
des Naturschutzes und der Landschaftspflege festzulegen und<br />
a) der allgemeinen Schutz., Pflege- und Enfwicklungsmaß.<br />
nanmen.<br />
b) oer Maßnahmen zum Sch~fz. zur Pflege und ZLr Entwic
Wenn nacn55 BNatSchGmitaer ~andschaftsplanung die Joerortichen<br />
Erforoern sse Jna Zele oes Naturscndizes und oer -arid-<br />
Gr~naliche ALseinanderseizunqen n Fachkre sen kamen zu dem<br />
Erqeonis. daß die Lanoscnaftsplan~na weaen ihres Inhalts eine<br />
schaftspflege dargestelltwerdensollen und es nach 66BNatSchG<br />
zLr A-fgaoe der Landschaftspian~ng gehort. die . ~AI chen Erfor-<br />
~acholanuno ist So heißt es ~ auch ~ in dem ~~ bereits ~ - - erwähnten - - - ~- Umwelti~tacht&<br />
1987 des <strong>Rat</strong>es von Sachverstandigen (1988). daß<br />
dernisse Jno Maßnahmen zLr VeWirdllChJng der Ziele des Natur- die -andscnalisp anung als komp exe, raumdemende Fachpla-<br />
SCnJbes und der Lanoschaftspf ege- oarzustelen ,nd dar~oer nung def niert werden kann und der .andschaftspaner;scne Beihinausdieerforderl<br />
chen Maßnahmen zum Scn~tz zur Pflege Jna trag zur ra~mlichenGesamientwickl~nga~f Bundes-.Landes-.Re-<br />
Errw ck ung von Natur Jna -andSCnali festzclegen. so m ~ß in der qions-, Kre s- Lnd Gemeindeebene sein so1 . D'e Landschafispla-<br />
Tat die Frage gestellt werden. wer hier<strong>für</strong> zustdndig ist Das kann Lng lal t desnalb aucn nicnt in o!e alle nige Z~ständi~Keit der Genach53Abs<br />
1 BhaiSchGina IerRegel n~rdief:rNat~rsch-iz~nd meinoe. sonoern auch der Fachbehorae. Uno das dann nur d e fur<br />
Landschaftspf ege zustandigo Behorde sein, denn sie entwickelt Naturschutz Lnd ~andschalispflege zustandigo Behorde Sen. In<br />
die Ziele des NaturscnLtzes uno der LandscnaHs?f ege. Lnd es Zudunft so Ite naher zdnächst niese Behorde einen vorla-fenden<br />
kann aaner n cht erwartet werden, daß sicn de Gemeinoe zJm al- -andschaftsplan im Sinne eines facnlichen Ranmenplans a~fstelleinlgen<br />
Anwalt dieserziele und aer Lmzuseizenden Maßnahmen len. der de aesamten Ziele. Erfordernisse und Maßnahmen des<br />
erklärt. Wie der Stadtplaner PANTEL überzeuaend darleat. -. ist ~at~rsch~tz~s und oer Lanascnaftspf ege dmfaßt: dfeser Plan<br />
Stadtplan~ng eine poliiische Plan~ng .~tadtpla~ungl~aJleiipla- kann dann nur f ~ die r entsprechenden Bendrden "erb ndlicn sein<br />
nLng st ein Instrumeni zur Umsetzdng oefin ertor Sradtentwick- Viele Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes und der<br />
iungsziele. Und diese Ziele hatten bisiana und haben weiterhin Landschaftspflege aber lassen sich nur über die Bauleitplanung<br />
uberwiegendetwas7~tJn mii Fre flachen nansprLchnanme(- ver- der Gemeinden umsetzen.<br />
hraJcn') ~ nwen d ger m t Freif äcnenerhalt~ng'(vg1 Beitraq PAN-<br />
TEL)<br />
Die Gemeinden sollten dann n ZJsammenarbeit und im E nvernenmen<br />
mit der fur Nat~rscn~tz Uno Lanascnahspfiege zJstdndiaen<br />
Behörde unter Auswertuna des fachlichen ~ahmenolanes ei-<br />
Gen gemeindlichen ~anoscnahsp~an als Tei plan bzw iestandteil<br />
oes vorberetienaen BaJleitplanes (Flacnenn.tz~nqsplan) aufste -<br />
len. Dieser Plan hat dann zwanosläufia " die aieiche~erbindiichkeit<br />
wie der ~lächennutzungsplan.ber Inhalt des Landschaftsplanes<br />
kann aber auch soweit wie möglich mittelbar in den Flächennutzungsplan<br />
integriert werden.<br />
3 Gliederung und Inhalt der Pläne<br />
Nach der derzeitigen Praxis kann sich die Landschaitsplanung in<br />
folgenden Einzelplänen vollziehen:<br />
- Landschahsrahrnenplan n hm weraen der ZLstand (Besiandsaufnahme<br />
und Bewertung) von Natur~na Landschaft sowio<br />
die ~beronlichen Maßnanmen zJr VerwirklichJng der Zlele<br />
aes hatJrschutzes Lno oer Landschalispfiege fur Te! e des<br />
Landes, zLmeist im Ranmen der Reqlona p anunq, darqeste It<br />
und erläutert<br />
ßre'ier - 11 Aa 8.1 aae. cr i ,rig.i 510, sc~e.Slr.in.ic.inor. i.ii s :PS,.?- - LandschaHsp1an:ln hm weroen oer Zustano (Bestandsaufnah-<br />
I 312 C! sciilA .<br />
me und Bewertung) von Natur und Lanoscnali sowie die ort1,-<br />
chen MaßnahmenzurVerwirklichungderZieledesNaturschut-<br />
zes und der Landschaftspflege dargestellt und erläutert. Der<br />
Plan wird i.d.R. im Rahmen der Bauleitplanung von den Ge-<br />
meinden (in Nordrhein-Wesifalen als Satzung von den Land-<br />
kreisen) <strong>für</strong> das gesamte Gemeindegebiet aufgestellt.<br />
- Grünordnunosolan: Er konkretisiert den Landschaftsolan auf<br />
der Ebene des BeoaLungspianes Der n 5 1 Aos 9 Nr 1-26<br />
Baugesetzbuch adfgefuhrte Katalog von Festsetzungsmog-<br />
Iichkeiten fjr den BebaLungsplan ist abscnließend Der uber<br />
diesen datalog hinaLsgehende Inhalt des Gr~nordnJngspla-<br />
nes kann -ohne allerd nqs recntlicheverb ndlichke-t zu erlan-<br />
gen - in der Begründu"g zum Bebauungspian festgehalten<br />
werden.<br />
- Landschahspiiegerischer Begleilplan: In ihm werden die vom<br />
Planungsträger einer FacnplanLng zum Ausg eicn eines Einariifs<br />
ertorderlichen Maßnahmen des Naturschutzes und der<br />
iandschaitspf~e~e dargestellt. Der Begleitplan ist Bestandteil<br />
des Fachplanes<br />
Für den Ablauf der Landschaftsplanung hat sich ein Grundmuster<br />
herausgebildet,daseinenGrundlagenteilundeinen Entwicklungs-<br />
teil unterscheidet. Im ~rundlaaenteii werden die (ikoloalschen<br />
Grundlagen der Planung behandelt, während der~ntwick1;ngsteil<br />
Ulm - Stadtmauer und begleitender Grünrug entlang der Donauaue. die Planung mit den erforderlichen Maßnahmen zum Schutz, zur<br />
(Foto: Oischowy) Pflege, Gestaltung und Entwicklung der Landschaft wiedergibt:
(I) Grundlagenfeil<br />
- Zielsetzung (Problem- und Zieldefinition)<br />
- ökologische Grundlagen<br />
a) Bestandsaufnahme (Landschaftsanalyse)<br />
- natürliche Gegebenheiten (Naturhaushalt)<br />
- aktuelle und potentielle Eingriffe in die Landschaft<br />
- Nutzungsansprüche an die Landschaft<br />
- Auswertung vorhandener Untersuchungen und Pla-<br />
nungen<br />
b) Bewenung (Landschaftsdiagnose)<br />
- Landschaftsfaktoren<br />
- Landschaftsräume (ökologische Raumeinheiten)<br />
- Landschaftseingriffe und -Schäden (Beeinträchti-<br />
gungen)<br />
- Raum- und Nukungsansprüche (Zielkonflikte)<br />
(2) Entwlcklungsteil<br />
a) Planung<br />
- Vorschläge zur Lösung der Zielkonfllkte<br />
- Maßnahmen des Naturschutzes<br />
- Maßnahmen der Landschaftspflege<br />
- Ausgleichsmaßnahmen<br />
- Kostenschätzung, Vorschläge zur Finanzierung<br />
- Vorschlage zur Landschaftsentwicklung<br />
- Prognostische Aussagen (Landschaftsprognose)<br />
b) Ausführung der Planung (Planungsvoilzug)<br />
- MaßnahmendesLandschaftSbaus<br />
- Kontrolle der Planausführung<br />
4 ökologische Bestandsauinahme und Bewertung<br />
Als Beitrag der Landschaftsplanung zur Bauleitplanung können<br />
nicht nur die Pianungsvonchläge und die Maßnahmen erachtet<br />
werden, weil die Bestandsaufnahme und Bewertung der natiirii-<br />
chen Gegebenheiten eine wesentliche Grundlage der gemeindii-<br />
chen Planung darstellen.<br />
Die natürlichen Gegebenheiten der Landschaft stehen in einem<br />
unmittelbaren Bezug zur Grünplanung bzw Grünordnung einer<br />
Gemeinde. Die Aufgaben der Grünflächen in Stadt- und Verdichtungsgebieten<br />
sind vielseitig. Sie sind einmal ein gliederndes Element,siedienen<br />
der Entspannung und täglichen Erholung der Bevölkerung,<br />
ihnen obliegen nicht zuletzt stadtklimatologische Funktionen.<br />
Grünflächen sind geeignet, die lokalklimatischen Verhäitnlsce<br />
elner Stadt wesentlich züverbessern Die F ~nh On der Fretflacnenals<br />
Wmd- und Xaltluftschne sen wi
- -<br />
7<br />
Landschahsplan zu Bebauungsplan (Foto: Olschawy)<br />
Für die Analyse des istzustandes müssen folgende Landschafts-<br />
fakioren berücksichtigt werden:<br />
- Geologischer Untergrund,<br />
- Oberfiächengestalt Relief (Geomorphologie),<br />
- Boden (als biologisch wirksames Substrat sowie als Rohstoff-<br />
lieferant),<br />
- Wasser und Gewässer (Oberfliichenwasser, GrLndwasser. f ie-<br />
ßende und stehende Gewasser mir hren Uferbereicnen).<br />
- Klima,<br />
- Vegetation (reale und potentielle natürliche Vegetation),<br />
- Tierwelt (mit Darstellung der Biotope),<br />
- Okosysteme, und hier besonders seltene und gefährdete Ciko-<br />
system- und Biotoptypen,<br />
- <strong>für</strong> Erholungszwecke (Wochenend- und Naherholung, Ferien-<br />
erholung. Campingplätze. Feriendörfer),<br />
- <strong>für</strong> die Landwirtschaft (Ackerbau, Grünland. Sonderkulturen),<br />
- <strong>für</strong> die Forstwirtschaft (Holznutzung, Erholungswald, Schutz-<br />
Wald, Naturwaidreservate),<br />
- <strong>für</strong> Industrie- und Gewerbezwecke (emittierende Industriewer-<br />
ke, wasserverunreinigende Betriebe, nichtstörende Gewerbe-<br />
betriebe),<br />
- <strong>für</strong>Siedlungszwecke(Wohnsiedlung.Ferien-und Wochenend-<br />
häuser) sowie<br />
- <strong>für</strong> Verkehrszwecke (Straßen, Eisenbahnen, Flugplätze und<br />
Flugschneisen).<br />
Die landschaftstikoloalsche Bewertuna isteinevoraussetzuno. -. um<br />
das Ausmaß der möglichen Belastung des Naturhaushaltes und<br />
des Landschafisbiides durch anthropogene Eingriffe (Technik, industrie,<br />
Zivilisation) und abiotische Einflüsse (Klima, naturbedingte<br />
Landschattsschäden und Naturkatastrophen)ermitteln zu können.<br />
Das Ziel dieser Untersuchungen muß es sein, Belastunasarenzen .<br />
ZU erkennen und festzusetzen.<br />
Die Bewertungder natürlichen Gegebenheiten sollte sich sowohl<br />
auf ihrenökoloaischen Wert an sich beziehen aisauch aufdie möalichen<br />
~uswirkingen der geplanten Maßnahme. Bewertung heißt<br />
Steilung beziehen zu einem Sachverhalt (Sachebene) von einer<br />
Vorstellung (Wertebene) aus. Die Wertebene umfaßt nutzungsbezogene<br />
(2.8. Erhaltung der Lebensgrundlagen <strong>für</strong> den Menschen<br />
und nachhaltige Sicherung der Nutzbarkeit von Naturgütern),ethische(z.B.Erhaltung<br />
dernatüriichenGegebenheltenalsEigenwert)<br />
und ästhetische Gesichtspunkte (2.6. nachhaltige Sicherung von<br />
Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Landschaft). Um einheitliche<br />
Bewertungsmaßstäbeaufzustellen,soilten als~~undsatzfol~ende<br />
Forderungen gültig werden:<br />
- Erhaltung einer natürlichen Umwelt diemöglichstfreivon stofflichen<br />
Belastungen ist und damit Einträge in die Cikosysteme<br />
vermeidet;<br />
- Erhaltung bzw. Wiederherstellung möglichst großer Flächen in<br />
naturnahem Zustand. um einen Ausaleich - <strong>für</strong> Beiastunaen zu<br />
Scnalfen (ole MindestlorderLng laute1 fur oen eJropatscnen<br />
Raum Erha rung Jnd Sch~tz aller noch naturlichen oder naldrnahen<br />
Restflächen:alsO~timalforderuna sollte eine Renaturierung<br />
aller hieriür verfügbaren Flächen ingestrebt werden);<br />
- weitgehende Vermeidung von naturfernen Nutzungen und wei-<br />
terer Flächeninanspruchnahme.<br />
Geaenstand - der Bewertuna - sind die bereits unter der Bestandsaufnahme<br />
aufgeführten Landschatkfaktoren. Es muß soweit wie<br />
möglich auch auf die Struktur und Funktion von Okosystemen -<br />
und hier wieder besonders auf seltene und gefährdete Okosysteme<br />
-, weiter auch auf seltene und gefährdete Kulturlandschaften<br />
und das Landschaftsbiid einaeaanaen -- - werden. Der Deutsche <strong>Rat</strong><br />
fur Lanaespllege hat in seiner gJtachtlicnen Stell~ngnanme auch<br />
dieBewertunqszieleaufgezeigt oies cna~f die,mweltqua,ttat<br />
ziehen:<br />
be-<br />
- Schutzgebiete und -Objekte aufgrund des Naturschutzrechh<br />
snwia<br />
- Sach- und Kulturgüter im Sinne des kulturellen Erbes.<br />
- Belastungsfrelheit ökologisch wirksamer Landschaftsfaktoren,<br />
- Vermeidung von Belastungen in den marinen, limnischen und<br />
terrestrischen Okosystemen. die zu Funktionsverlusten. Funk-<br />
Je aründiicher und umfassender die ökoioaische Bestandsauf- tionseinschränkungen oder zur Funktionsunfähigkeit führen,<br />
nahme (.Lanoschaftsanalyse.) vorgenommin wLroe. desto oes- - Erhalt~ngseitenerodergefährdeler0kos~stem-oder Biotoptyser<br />
wird die ökologische Bov~errung (.Lanoschaftsd agnose') der<br />
einzelnen Landschaftsfadtoren ganzer Raumeinneren Jnd der<br />
menschlichen Eingriffe moglich sein. D,ese BewertLnq ILr Zwecke<br />
pen und Landschaften<br />
- ErnaltJng der von Tier- und anZenarten,<br />
oerP.anungsoliregr~ndsälllich im Zusammennang mtder mbgli- - ErnaltJng aes genettschen Potentials von Tier- una Pflanzenchen<br />
oder~beab~ichti~ten inanspruchnahme bzi Nutzung des arten,<br />
Raumes gesehen werden, so<br />
- Erhaltung natürlicher oder naturnaher Landschaften oder<br />
- <strong>für</strong>Naturschutzzwecke(Schutzgeblete, biologischeZelien,Regenerationsräume,<br />
Biotope).<br />
LaMschaftsbestandteiIe (2.6. Landschaftsfaktoren),<br />
- Erhaltung historisch bedeutender Landschaften,<br />
114
- Wiederherstellung geschädigter oder zerstörter Landschaften,<br />
Landschaftsteiie und -bestandteile,<br />
- Erhaltung oder Wiederherstellung des naturraumtypischen<br />
Landschaftsbildes,<br />
pro Jahr 33 Tage, also über einen Monat, aus Freizeit- und Erholunasaründen<br />
nicht zu Hause. Die Reiseintensität, bezogen auf<br />
den Urla~b mit ReisenvonminoestensSTagen Dauer nat srarkzuqenommen<br />
Jnd m Jahr 1987 oen Anteil von 65% ocr Bevolkerung<br />
erreicht<br />
- Vermeidung naturferner Nutzungen sowie<br />
- Vermeidung unnötiger Flächeninanspruchnahme.<br />
Der Mangel an Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und der Erhoiuna<br />
im Wohnumfeld, in Stadt- und Verdichtunqsgebieten wie auch<br />
Die vorgenannten Bewertungsziele lassen scn nLr errochen<br />
wenn aLch die Rewertungskrrtenon beachtet werden, so z B der<br />
Natur ~cn&e
- 9 5 . &<br />
Seinbom - Deialiplanung iür eine begrünte Wohnstraße.<br />
I*.<br />
M)-<br />
- ihre Abwägung innerhalb der Gemeinde- und Stadtparlamente<br />
- undd~e Obernahme in den FIacnennutzungsp.ana1srechtsverbindltcne<br />
Grunolage i¿r die weitere Stadtentw'ck ung<br />
werden Räume <strong>für</strong> den Naturschutz und die Erholung in und am<br />
Rande der Stadt dargestellt und können so gesichert werden.<br />
6 Abechließende Bemerkung<br />
Landschaftsplanung darf von den Städten und auch kleinen RP-<br />
~-<br />
meinden n cht a.s en InstrLment zlr Verh nderungaer gemeindiichenEnhvic~I~nggesehenwerden.Einegua.
Hildebert de la Chevallerie<br />
Freiräume in der Stadt - die traditionellen Systeme<br />
1 Städtische Freiräume Im historischen Rückblick 2 Hof-, Garten-, Straßenraum<br />
FreiraJme in der Stadt sind alle nicnt bebaLten freien RaJme, DieGartenstadtioeeEndedes 19. Jahrhunoens blieoa igemeines<br />
aieichglitig. ob sie ,Grun oder .Ste.nern', privat oder offentich<br />
Sind. - ~ ~elraumoianuno heißt das Ordnen ~~ ~ der ~ .~ Freiräume. ~, in denen ~~<br />
~<br />
wr ieben, wohnen Uno arbeiten, wo wir spie en. ~nserholen.wo wir<br />
Wunschdenken, zumindest fjr den Soziaiscnwachen. Nur wer es<br />
sich leisten konnte. baute sich Haus und Garten, meist außerhalb<br />
der Sradt. der Bodenpreise wegen. Der private Garten bedeutet<br />
einen großen Te 8 unserer Fre'zeii verbrinqen. Wohnraum mit höchster intens:t&t Uno Wohnqbaiiiat verbunden<br />
Freiräume in der Stadt haben sehr unterschiedliche Funktionen.<br />
Bezogen auf die Wohnungen ist es der private Bereich, sei es in<br />
mit Naturverbundenheit und Naturerlebnis. immer noch verbringt<br />
der Städterdasmeistevonselner Freizeit im Haus bzw.im hausbezogenenFreiraum.Eclsttöricht,denHaus-lGartenwunschalsSta-<br />
~ ~ "<br />
fes. Daruoer nina~s ist es der offentiiche Freiraum. zunachsi m t<br />
seinen Jbergangsberechen, wie zentrale Hofe oder naiboflent i-<br />
ches Sied ungsgrln. dann oer Straßnnraum. Stadtpiatze. Spieiund<br />
Sportflachen. Grun- Jnd Parkaniagen ois zur siaotnahen<br />
tussymboi des Wohlstandsbürgers abzuklassifizieren oderals unsozial<br />
und antistädtisch zu bezeichnen. Eher könnte man es unsozialnennen,wenndieMehrheiteinerStadtgemeinschaftinunwirtlichen.<br />
<strong>für</strong> Autosae~lanten Siedlunaen ieben muß. Der . geringe . An-<br />
1e an Re hnnhi~s~hrten entspricht ke nesfal s dem ecnten Gartenbedart<br />
Dielanoauf lanoab erfolgteZersiea ung der Landschaft<br />
Freiräume in der Stadt, im Gegensatz zur freien Landschaft. sind<br />
ist eine Folge dieser einseitig verfolgten Siedlungspoiitik.<br />
bzw. waren bevorzugte Stätten menschlicher Begegnung. Insbesondere<br />
die halböffentlichen Bereichesowie Gehweoe " und Plätze<br />
zählten hierzJ. In dor EntwicKiung zur autogerecnien Stadt ging<br />
niese Funktion der FreiraJme wetgehend vor oren, fasi hai man<br />
vergessen,lur weichenZwecksieLrsprjng cngepiant waren Vieiedieser<br />
WonnungsnanenFre räume waren,.Grun'oderzumindest<br />
mit .GrLnd 0berstei.t - der Garten oder aucn nur e n Ba~m am<br />
Haus. A ieeninStraßen.Baumha neabf Platzen, kieineodergrbßore<br />
Grunaniagen V8eifacn nat oas Auto. oer rLhenoe W e fließende<br />
Verkehr, diese einst ausschließlich dem Fußgängervorbehaitenen<br />
Freiraume besetzt XaLm ein Gehweg, oer nTch
kannt, daß man mit geschäitiichen Fußgängerzonen allein dieses<br />
Ziel nicht erreicht.<br />
Wichtigstes grünes GestalNngsmittei in der Stadt ist der Baum.<br />
Baumreihen. BaumsruDDen Dräaen seit Jahrhunderten Straßen<br />
dnd Platze. brinqen baßstao ~noiäuml ch6e I.Sch~t7 dndGeborgenheit.<br />
verdedtlichen dem Stadter, daß es nocn verschieoene<br />
Jahreszeiten gibt Schon der Blick aus einem Fenster in eine<br />
Baumkrone entschädigt <strong>für</strong> vieles, was man an Naturnähe in der<br />
Stadt vermißt<br />
3 .Parks, Grünrüge, Stadtlandschaft"<br />
Nachdem Bundesnaturschutzgesetzstehenallevegetativen Freiräume<br />
im bebauten Innenstadtbereich sowie im landschaftlichen<br />
Außenbereich unter Naturschuk.Thematisch sind deshalb Landschaftsplanung<br />
und natürlich auch Grünordnung nicht von den<br />
Dark im Wohnumfeld'. d.h. ein Park mit Spiel- und sDortiichen EinricntLnqen,<br />
ein Park zum Verweilen im engeren Wohn~mfe o Als<br />
Richtwerd f ~ Olfentltche r Gr~nilacnen in S edlLngen werden vom<br />
- . .<br />
vie leichi siatisi scn in manchen Großs eo ungen erreicnt werden.<br />
docn zu ninterfragen islde BenuizbardeitdiesesGrLns. ndcr Rege<br />
ist esals.Abstandsgr~n*,d.h., a sGr~n ohnewohn- Lnd Erlebniswen<br />
einz~omnen. ein Grun, das von den Wohn~ngen sch.echt<br />
erreichbar ist einenohe Einsehbardeit hat.durcn HaJser siark verschattet<br />
wird, im Windzug liegt, etc. Freizeitangebote beschränken<br />
sichzumeistaufzu kleinespielplätzenur<strong>für</strong> Kieinkinder.Jugendiiche<br />
gehen in der Regel leer aus.<br />
In aller Regel fehlt diesen Siedlungen ein ausreichend großer<br />
"Quartierpark", der entsprechende Freizeiteinrichtungen aufnehmen<br />
könnte. Daß solche Freiraumplanung, wie in der Charta von<br />
Athen gefordert keine Utopien sein müssen, zeigen skandinavische<br />
Siedlungsplanungen ausden 60er und 70er Jahren. Als Beider<br />
Siedluna Remisevaenoet in KohagroßeB&jebietmit<br />
I i29 ~ohnungen<br />
verfügt über einen zentral gelegenen 3,ß ha großen Sied-<br />
-.<br />
wie ~ausoieloiatz. Tierfarm.<br />
Wasser, Rasen, Hügel, ~ietter-"und Ballspieipiätzin etc. Pro in:<br />
Zielen derStadtplanung zu trennen.Es können nicht,wlediesnoch spiel sei hier der ~uartier~ark<br />
weitaehend " ~ianerische Praxis ist Siadt- und Landschaftsolanuna<br />
zwei nebeneinander existierende Fachplanungen sein, sie müsienhagen<br />
aufgeführt ~aS25,ß<br />
sen. wenn beideerfolgreichsein woilen,imVerbund entwickelt und<br />
beurteilt werden.<br />
lunasoark mii ~oieleinrichtunaen<br />
in derhistorischenStadtentwicklung hatdie AusstattungderStadträume<br />
mit öffentlichen Grünanlagen nur eine geringe Rolle gespielt.<br />
Die Wurzeln öffentlichen Grüns lagen in privaten Parks und<br />
Gärten wohlhabender Bürgerund ~diige; diedann nach und nach<br />
.demokratisieW wurden. Ausnahmen gab es allerdings auch<br />
schon Ende des 18. Jahrhundertsoder wenige Jahrzehnte später,<br />
wohner stehen hier 7,5 am Parkfläche, zusätzlich zu den wohnunasbezoaenen<br />
Gärten bzw. Gartenhoffiächen zur Verfüouno.<br />
ZLm Sleoldrigspard 7ugeoranet Iiegon SchJie "nd Ktnderganen<br />
Alle Freizeiie nrichtungen sina voll g vom ALioverkehr getrennt<br />
Die 1514 Einsie Iplatze liegen am S edlungsrano abse is von den<br />
Sp el- und Freizeitp atzen<br />
im 19.Jahrhundert. Hiersei an den Englischen Garten in München DieTrennunavonVerkehr und Freiraum ist im Siediunoswesen keioder<br />
den gmßen Tiergarlen in Berlin erinnert Beide Parks wurden nesfal sd e Rege .Die Freli achen weroenvon Straßen in V ele kleivon<br />
vornherein als Bürgerparks konzipiert<br />
neEinzelie lezerschn nen Parkplatles no den Wohnungonzuae-<br />
Im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnete man einen Park als<br />
ein Stück gestaltete Landschaft, als Gartenkunst In herkömmiichen<br />
Parks stand die soziale Nutzung im Hinterarund. Erst die<br />
ordnet und stören so em~findiich den Wohn- und ~reiziitbere'ch.<br />
~~ ~~ ~ ~<br />
Heute bemüht man sich, durch Verkehrsberuhigung die Qualität<br />
deswohnumfeldeszu verbessern. Hierzugehörtauchdie Renaissancedes<br />
M eterganens. W eer im Siedl~nisbau des 20. Jahrh~n-<br />
Vo ksparke Anfang des20 uahrh~nderisandertenüiese Traaition<br />
Namen wie Fritz SCHLMACHER, Martin WAGNER dnd a~ch der<br />
Kunsthistoriker A fred LiCHTWARK waren die ersren Verfecnter<br />
Oes ..Soztalen Grüns' Doch die meisten Stadtpards entstanoen mit<br />
derts oereits selostverstäno icn gewesen SI<br />
Grünoolitisches Ziel ist die Verknüofuna . - der Grün- mit den Stadtstrukuren<br />
und schließlich die Verzahnung der Stadträume mit der<br />
anoeren Z eisetzung, sie enthielten noch nicht das Geoankengut Landschaft mit Hilfe von Grünzüqen. Die stadtbezoqene Landeines<br />
Schumachers oder Lichtwarks. Erhoiuna beschränkte sich scnafr st damit Bestandie e~ne~zusammenhan~eiden staotfaui<br />
optisches Erleben, Spazierengehen. ~eriei en a ~ Banken f scnen Frciraumkonzeptes Der Uoergang von Stadt dnd Landund,<br />
wenn es gestatiei ist. Spieen Jnd Lagern a ~f Rasenflachen. schalt ist Il eßend D8e Verzann~na beidor Eiemento nat n cnt nLr<br />
Altere Parks stehen heute oft unter Denkmalschutz. In den Park- okologische Beoeutlng. sondern gle chzeitig klimatische und sopfiegewerken<br />
wird zwar auch die soziale Nutzung und derökoiogische<br />
Wert der Gartendenkmäier herausgestellt, doch ist eine generelle<br />
Nutzung oder Umfunktionierung alter Parkaniagen im Sinz<br />
o og scne D e OLal!iat der Jnmineloar auf dfe Stadt bezogenen<br />
Landschaft muß diesen Erfordernissen Rechnuna - traoen. Die<br />
mcistausgera~mien Agrarsteppen konnendtese A~fgaben cnterne<br />
einessozial-oder Voiksparkes nicht nurwegen der beizubehai- f¿llen Z,e aer Landschaftsplan~ng ist es oesnalo, die .and ichen<br />
tenden historischenTradition,sondernauch wegenderräumlichen Räume wieder mit ~andschaitsdetails wie Knicks. freistehenden<br />
Enge oft nicht denkbar. Gehölzen und Bäumen, Waldstücken und Wiesen. Fluren, mäan-<br />
Der moderne Stadtparksoll alle Aitersgruppen ansprechen, insbesondere<br />
Kinder und Juaendliche. aber auch alte Menschen. denn<br />
beide Gruppen sino n ;er Stadt von heute aß me sten benacntef-<br />
Iigt Le.der hat die Ausweis~ng von Freize tparks tn oer Stadtent-<br />
Wicklung der Nachkriegszeit bis heute nur einen geringen Rang<br />
gehabt Das erhöhte den sozialen Druck auf die vorhandenen hidrierenden<br />
Fiießgewässern etc. anzufüllen. Diese kieinräumige<br />
~andschafterfülitwieder ihre ökoloaischen Aufaaben. erlaubt eine<br />
Soziale Nutzung und erfüllt darüber hinaus einen jahrhundertelang<br />
tradierten Kulturauftrag. Die zunehmende Landwirtschaftsbrache<br />
sollte diesem Ziele dienlich sein<br />
storischen Stadtparks, die mehr oder weniger zufäiliu im Stadtaefüge<br />
angeordnet sma. Besonders Parks in äer lnnensiadt unrerte-<br />
4 Freiraumpianung und Sadtökologie<br />
gen einem Lngeheueren Ben~tzungsoruck<br />
Trotz politischer Lippenbekenntnisse wie .Mehr Natur in die Stadt".<br />
Die Notwendigkeit von Spiel- und Erno Jngsmoglichke.ten rn öffentiicnen<br />
Grun wurae oereiis n der Charta von Athen im ,anre<br />
1933 herausgeste ii. Es he ßt dort in Andel 35: ,Jedes Wonnvieriel<br />
mußi
wirdtrockener, die Emissionen nehmenzu,dieauf dem Naturerlebnis<br />
beruhende psychische Erlebniswelinimmi ab ,D e Schwarmerei<br />
f ~rd e Natur komm! vonder -noewohnoarke.t oer Siaote'- so<br />
rnen1ariums.d. . h. das Einbrinaen ökoioaischer Daten schon in. bes-<br />
~~ -. ~ -<br />
ser noch vor der Vorentwurlsphase. Z L anderen ~ gehört die prolcktoealeitende<br />
Lanoschafts- ~ nFreraLmplan~ng d<br />
oazJ hur so<br />
arastiscn formui erte es Rertholt BRECrlT In derTaL nur der Grunanteii<br />
einer Stadt kann die klimatischen wie seelischen Fakten verbessern.<br />
bestehi die Chance, stadtdkoiogisches Denken in den Pianungsprozeß<br />
einzuführen und wenigstens das ökologisch und planerisch<br />
Machbare zu erreichen.<br />
Seit relativ kurzerZeit hat sichalsBezeichnung <strong>für</strong> dieGesamtheit<br />
aller Planungen und Maßnahmen zur Verbesserung der städtischen<br />
Umweltbedingungen der Begriff Stadtökologie eingebürgert.<br />
Wichtige Ansatzpunkte hierzu sind Bauleitplanung, Grün- und<br />
Landschaftsplanung. Boden- und Gewässerschutz, Maßnahmen<br />
zur Verbesserung der Lufthvgiene, Wohnumfeldverbesseruna.<br />
~erkehrsberuhi~ui~, Ver- und~ntsor~un~ usw Ziel stadtökologi<br />
schen Denkens ist es, Umwelivorsorge mit Planungs- und Baumaßnahmen<br />
zu verbinden. Schiüsselmerkmal <strong>für</strong> die Beziehuna<br />
.~ensch ~ nUmweit' d st h#orooi Boden bzw. BodennJtl~ng 80:<br />
den ~ si nicni nJr Standort fur Wohnen. Arbeit 2nd Verkehr sondern<br />
pr mar OJelle oer Ernanrdna fur Pflanzen. Tiore Jno Menschen.<br />
Boden besrimmt aie ü~aliiataer Vegetation und damii dle Oualitat<br />
aer Fre raume In oer Siadt Jnd in der -andschatt<br />
5 Freiraumplanung im Spannungsfeld von Okologie<br />
und Kultur<br />
.Alles scheint Natur. so alücklich ist die Kunst versteckt" - dies<br />
scnrieb der ~artentheorGiker HIRSCHFELD vor rJnd 200 Janren<br />
Ober aen Landscnaftspard Schbnbdsch bei Aschafienburg und<br />
drückte damit die Gedanken seiner Zeitaenossen aus. die Ab-<br />
kehr der gezirkelten, geschnittenen Barockgärten dem freiwach-<br />
senden, der Natur nachempfundenen Landschaftspark huldigten.<br />
Zw scnen Stadt Jnd Lano. Sied Jng Jnd Wohnumfela, HaLs una<br />
In der heJIigcn Okologieaiskussion, gemessen an der ,mweltvern<br />
chtung Jnd -belastung verstand ch, wim ~eicnt und vorschnell<br />
die ~unst mit dem ökoloaischen Bade ausaeschüttet. Man übersient,daß<br />
zum Wesen oe; ~enschen nicht Ii~r Brot, sonoern aLch<br />
d e r
Kaspar Klaffke<br />
okonomische Bedingungen der <strong>Landespflege</strong> in der Stadt<br />
1 Entwicklung des iandespflegerischen Aufgabenbereichs' mensetzt. die in der iährlichen Bilanz mehr Ausgaben als Einnahmen<br />
enaelen. ist oer Sparantr eo hier oesonoeri hoch D e Frage,<br />
Der lanoespflegerosche Aufgabenbereicn nat lm Ranmen des ge- ob ole <strong>Landespflege</strong> angfristig EntwicnlLngscnancen Jnd aamit<br />
samten kommunalen Aufgabenspektrumsin deriüngerenvergan- auch die Prosoeritat einer Stadt verbessern kann. wird in diesem<br />
genheit eine erhebliche-~usweitung erfahren. Die Entwicklung ~usammenhan~ zu selten gestellt<br />
kann mansehreinleuchtend belegen,wennmanvergleicht,welche<br />
~ ~ die ~~~~~~~l~<br />
f ~ ~ ~ ~ i ~ b ~ des ~ ~ h ~ f ~ t~ s Zweitens ~ t ~ ~ differenziert i l ~ t sich ~ das Verwaltungsgeschehen ~ h tiotz ~ aller ~<br />
~tädtetaoes IKGST) in einem Musteraufoabenaliederunos~lan " "<br />
frommen Versuche der Straffuns immer weiter aus. Die aesetzli-<br />
1953 Ln8 1979 den GrJnfiatnenamtern zuwetsi (siehe ~nlagen 1 chen und hausgomachien ~egiwerke naben e nen ateioera~-<br />
Lnd 2) Wahrend 1953 im wesentiicnondioGr~nan agen.oie Fneo- benden Jmfang anqenommen Die Kontrol - "nd Absi mmungshöfe.<br />
die Kieinaärten und der Gartenbau als ~ufoabe der Grünflä- verfahren haben einen beeindruckenden Umfana erreicht. Die<br />
cnonamter wdrden. erlolgte 1979 vor aiem eine ~unve - <strong>Landespflege</strong> genon zu den ALfgabenfeldern, öle aus gdtem<br />
tung ndenBereichderStadtentwicnlunqspanLnq,der .berqeora- Gruna (es gibt auf oiesem Fein last nur g~te Grunoe) zu o eser<br />
netin Landschaftsolanunß. des ~aturichutzes und der ~and- KOmDleXität der Verwaltuna wesentlich beiaetraaen hat. denn nie-<br />
~~ ~~~~<br />
W. "<br />
schaftspflege sow der Gestatung aes Wohn~mfeloes Auch mand W ra ernsthatt bezw&eln, daß Dei oer Mehrzah raumbean-<br />
1979 ist die Entwicnlung nicht stenengeblieoen. wenn man Oe- SprJchender Planungen Jnd Maßnanmen anaespf egeriscne BedenKt,<br />
oaß Ges chlspunkie oer Ganenoenkmalspl ege. der Um- lange zu beachten Lnd damit Beteil.gdngs- Jnd Aost'mm~ngsverwellvertraglichkeitspr~lung<br />
oder oer Erhalt~ng Ln0 Entw cklung fahren d~rchzusetzen sind.<br />
von Lebensräumen <strong>für</strong> Pflanzen und Tiere (Biotope) zum heute<br />
selbstverständlichen landespflegerischen Fachbeitrag in den<br />
Städten gehört<br />
DrinenshatsichunterdemStichwort.Demokratiewagsn"inletzter<br />
Zeit die Beteiligung von Bürgergruppen und politischen Gremien<br />
an Planungsprozessen durchgreifend verändert. Die Bürger woi-<br />
Diese qualitative Ausweitung des iandespflegerischen Aufgaben- Ibn selbst aMiv an ~ntscheidungen beteiligt werden. Die in fast albereiches<br />
in den Städten hat ihre Ursache vor allem len Großstädten eingerichteten Bezirks-oder Ortsräte reklamieren<br />
- in der Erkenntnis, daß staotische Lebensaua tät in Zuk~nh e:<br />
nen pf eglicnen Umgang m t oer nat~rl chen Jmweli voraussetz~,<br />
- in einer Rückbesinnung auf historische Werte,<br />
- in einem umfassenden Planungsansatz, der sich mit den verim<br />
gesetzllcnen AJltrag ohne rlemmdngen vor Detai s. Oie Enrscheio~ngsgewalt<br />
üoer de ~ ~ f einer ~ t parkbank ~ l oder l ~ den ~<br />
ricntigonzo ip~nki elner Wiesenmahd Dabei erweist sicn der andespflegerische<br />
Fachbeitrag als ein Bereich, in dem Mitsprache<br />
und ~ntscheidungsrechte besonderes weitgehend eingefordert<br />
werden, weil eben auch fast jeder Bürger im Verhältnis zur natürlichen<br />
und gärtnerischen Umwelt eine ganz Betroffen-<br />
~<br />
schiedenen Instrumenten der Landschattsplanung nicht nur<br />
auf die öffentlichen, sondern auch auf die privaten Flächen be-<br />
zieht.<br />
heit empfindet oder auf Erfahrungen verweisen kann,<br />
ES ist klar. daß diese Entwicklung auch auantitative Auswirkunaen 3 Probleme der Grünflächenämter<br />
"<br />
hat Da<strong>für</strong> mag als Be spiel 010 Entwick Jng aer vom Gr~nfiacnenamt<br />
hannover zupflegendenGrUnflächenge ten dievon856 hafm FJrdieGrJnilaChenam1er.d e,von Ranaaspenten ~ nd Ausnahmen<br />
Jahr 1975 a ~ 1 514 f na im -ahr 1988 wJcnsen (An . aae 31. Man darl abgesenen.jedenfa sindengroßeren Städtentradit onel. oen landavon<br />
ausgehen, daß andere Städte in der Bundesrepublik despflegerischen Fachbeitrag erbringen, sind in letzter Zeit aus<br />
Deutachiand eine ähnliche Entwicklung erlebten.<br />
diesen Entwicklungen erhebliche Probleme entstanden.<br />
2 Veränderie Randbedingungen in den Gemeinden<br />
Die Expansion des landespflegerischen Aufgabenbereiches trifft<br />
mit allgemeinen Entwicklungen inden Gemeinden zusammen,die<br />
die Aufgabenwahrnehmung eines Fachamtes nicht gerade er-<br />
Unverkennbarwerdenanden Rändernmehroderwenigerschwerwiegende<br />
Auflösungserscheinungen sichtbar, die vor in drei<br />
Richtungen gehen.<br />
leichtern. In Verbindung mit der Gründung von Umweltdezernaten und Um-<br />
Erstens haben sich diefinanzieilen Rahmenbedingungen der meisten<br />
Gemeinden in der Bundesrepublik Deutschland erheblich<br />
verschlechtert Viele Städte haben sich in den 60er und 70er JahreninderErwartungeinesungebrochenenWirtschafts-undBevölkerungswachstums<br />
so stark verschuldet, daß heute wesentliche<br />
Teileder Einnahmen in den Schuldendienst fließen. Die fast überall<br />
indenGroßstädtensinkenden Einwohnerzahlen und diesteuerreform<br />
führen zu einer relativen Verschlechterung der Einnahmesituation.<br />
Dagegensind die Ausgaben in einigen kaum beeinfiußbaweltämtern<br />
wanden relativ häufig die Aufgabe der Naturschutzoder<br />
LandSchaftSbehöde von den Grünflächenämtern weg in die<br />
Umweltämter,Dieseorganisatorischeveränderungistimmerdann<br />
besonders naheliegend, wenn dasGrünflächenamt nicht dem neu<br />
gebildeten Umweltdezernat zugeordnet wird, Mit der Herauslösung<br />
der Naturschutz. oder Landschaftsbehörde aus dem Grünistaber<br />
die Verlockung groß, auch die Landschattspla.<br />
nung als ein auch <strong>für</strong> den Naturschutz interessantes Planungsinstru„nt<br />
auszugliedern,<br />
ren Bereichen, zum Beispiel in der Sozialhilfe, erheblich gestiegen. Die LandschafisDianuna ist außerdem (mindestens auf der Ebene<br />
Dtese Situation zwingt die ~eme'naen. alle ~öglichneitin der Ver- des -andschahiplanes"~nd des ~rün'ordnJn~splanes) auch fur<br />
ringerung von Ausgaben a~sz~schopfen. Da sicn oer 1anoespf.e- nie mii oer Bau eirplanung oetraLien Planungsämter nteressant.<br />
gerische Aufgabenbereich überwiegend aus Aufgaben zusam- undsowlrdvondiesenmitder~erbun~<strong>für</strong>eiieintegrativeräumli-<br />
120
che Planung in verschiedenen Städten die Zuordnung der Land-<br />
schaftsplanung zu den Planungsämtern betrieben.<br />
Besonoers in kle neren Städten st daneben Oie Gr~ndung zentraler<br />
Betrfebshöfe .n Mode gekommen Die Gr~nflacnenpflege W ro<br />
von diesen zentralen Betriebshöfen mit eriediqt. Die Grünflächenämter<br />
bleiben als Restimter erhalten oderwerden ganz aufgelöst.<br />
fenlen. Außerdem mJß man davon ausgenen. oaß m ndestens<br />
in oen großen Staoten mii einer nohenZahl an BeschäKgten in<br />
den Betrieben der Grünflächenämter eine spezialisierte. von<br />
~brigen A~fgaben weitgehendgetrennte BetrieosfünrJng kommenmuß.FJrd.eI.eihngoerGrünfiächenamter<br />
beoeutetdiese<br />
Entw ckluna. -. daß zunehmend auch belriebswirtscnanl'che Fähigkeiten<br />
erwartet werden müssen.<br />
Diese Ab- und Auflösunaserscheinunsen sind teilweise das Er- b\ Das starke Interesse der oolitischen Gremien von Büraern Und<br />
gebnis des n jeder verwätung permanent vorhanoenen Xampfes ' Gruppen kann m ~ahmin der a ten StrLkiuren 6aim erfüllt<br />
um Machlposii onen von Personen und Standen Sle sindtel weise werden Deshalb oietet s ch an, in den GRnf ächenamtern dieauch<br />
darauf zurückzuführen, daß bestimmteTeilaufgaben,z. B.der Sem Aufgabenbereich auch struktu!ell einen besonderen Stef-<br />
Naturschutz, einen höheren Stellenwert und eine größere Unab- lenwertzu geben. Dabei gehen die Uberlegungen in zwei Richhängigkeit<br />
erhalten sollen. In jedem Fall haben solche Entwickiungen<br />
aber erhebliche Auswirkungen auf die Effektivitat und damit<br />
die ökonomischen Bedingungen der Landespfiege in den Städten.<br />
Die Auflösung eines Grünflächenamtes mag oberflächlich betrachtet<br />
~~~ ~ ~insoarunaen " brinaen. - . sie ist aber ohne ieden Zweifel mit<br />
einem Oualitätsver Jn oei ocr Erfjl Lng oes andespf eger scnen<br />
Facnbeitraqes verbinden, der leider n cht sofon stchtoar wird. In<br />
den neuen~undesiändern sind nach dem Krieq zunächst alle<br />
~runflacnenamter zerscnlagen worden D e ~irklng a~f Oie EntwicdILnq<br />
der Fre raume war langfr stig gesehen so 6atastropnal.<br />
daß maR sich Ende der 70er ~ahre entschloß, wenigstens in den<br />
größeren Städten wieder Gartenämter (mit sehr begrenzten Kompetenzen<br />
und Möglichkeiten) zu gründen.<br />
tungen:<br />
- Die Betreuung der pol tischen Gremien Jnd Oie tItfentlicnkc.tsarbe<br />
t muß in einer besonderen Stelle wahrgenommen<br />
werden.<br />
- Die komplizierten Abstimmungs- und Mitwirkungsverfahren<br />
erfordern be ~lan~ngsobjel
dehntem Umfang 'Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen durchgeführt Auch heute noch gelten Kleingärten in der Gesellschaft als ein stawerden.<br />
Dabei entsteht die eigenanige Situation, daß zwar viele bilisierendes Element Wer einen Kleinoarten hat ist seßhaft und<br />
Aosoiventen von FacnhochschJlen Ln0 Un versitaien aroeiislos zJfrieden.Er muRamWochende n CntaJf o eP ste Er ist einwicntis<br />
nd. daß aiese arbeitslosen LandesPfleger aber f ~ kommunale r<br />
ger i
- Stärkung des Wohlbefindens und der Arbeitskraftdurch Identifikation<br />
und durch das Anaebot von Erholungsmöglichkeiten . . in<br />
Natur und Landschaft sowie<br />
- Verringerung der Energiekosten durch Fassaden- und Dachbegrünung.<br />
An derwirkUno - - solcher Aktionen darf man sicher zweifeln. Solche<br />
BroscnLren werden an die OoerstadtoireKtoren aoross en. aeren<br />
~ersönlicneReferentens e ungelesen ana ez~standigenGrdnf a-<br />
ihenämter weiterreichen. w bei es gibt doch zwei allgemeine Ent-<br />
wicklungen, die einen verhaltenen Optimismus rechtiertigen.<br />
Erstens scheinen sich in der Wirtschaft allaemein - ökologische<br />
Dendwe'sen einzunisten, Oe von einer einseit gen Gewinnmax -<br />
rnierdng (we erreche ich m t dem geringsten Aufwaco Jnd unter<br />
~ißachtu"0 " aller Nebenwirkunaen " den höchsten Profit) odereiner<br />
einseitigen Wirkungsopt mierLng (wie erreicno icn be Schnee m<br />
W nter m t aem qerlnqslen . - A~twano Jno Jnter Mißacntung aller<br />
Nebenwirkunaen > die aröße Verkehrssicherheit) allmählich wegfuhren<br />
und e ncm ~o&en in grOßeren zusamkenhangen entgeaenkommen<br />
Wenn m taer Herstcll~ngeinesProauktes heSenwiriungen<br />
auf Oie nat¿rliche Lmwe.t vc;b~nden sino, oann mlssen<br />
Diese - darLner besteht nzwischen we tgehende Lbereinstimmuna<br />
" - in die betriebswirtschaftliche Kostenrechnung einbezogen<br />
werden Im Rahmen e:ner solcnen gesamtsystemaren Betrachwng<br />
W rtschafil cher Vorgänge werden dann vie leicht aLcn<br />
die Leistunoen einbezoqen werden. die die Natur in einem ökosystem<br />
seloscerbringt F ~~~~~ICVESTER bez fiertd e Jahres e stJng<br />
eines einze.nen Ba~mes mit DM 1700.- Lmgerecnnel a ~ d f e<br />
35000 Straßenbäumevon Hannover ergibt daseinen Wert von 60<br />
Millionen DM Verg ichen mit den,ahrlichen ALtWendJngcn von etwa<br />
I Million DM fdr Oie Erhalt~ng ~ naen d Scn~tz daeses Baumbestandes<br />
erbringt die <strong>Landespflege</strong> in der Stadt auf diesem Aufgabenfeld<br />
also einen erstaunlich hohen Gewinn.<br />
AUS reswäsentativen Befragungen geht zweitens hervor, daß die<br />
~usstariun~ einer Stadt & &turbestimmten Freiräumen und<br />
Möglichkeiten der Erholung in Natur und Landschaft den Wohnwert<br />
und damit die Wirtschaftskraft einer Stadt heute wesentlich<br />
m tbesttmmen. Es konnte also seln, aaß der andespileger sche<br />
A-fqaoenoereich auch Lnter stadrw rtschaftlicnen GeslchtspLnKtenan<br />
Bedeutuno oewinnt und damit wachsen auch die Chancen,<br />
daß sichaief nanzie en Be0 ngungen ~nterdenenderlanoespl e-<br />
gerische Facnbeitrag geleisiet W ro. veroessert werden<br />
Literatur:<br />
t. GRONING. WOLSCHKE-BULMAHN, .Von der Stadtgärtnerei zum Grün-<br />
Rächenami, 1890-1990,100 Jahre Grünflächenverwaltung Hannover,<br />
unveröffentlicht<br />
2Manin WAGNER(t885- 1957),Wohnungsbau und Weltstadtpianung -<br />
die <strong>Rat</strong>ionalisierung des Grüns, Akademie der Künste, Katalog zur Aus-<br />
stellung, 1985186<br />
3. Bund <strong>Deutscher</strong> Landschaftsarchitekten (BDLA), Bund deutscher Baum-<br />
schulen (BdB) und Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sport-<br />
platzbau (BGL) ,,Grün hiln sparen': Herausgeber: Aktion .Grün hilft spa-<br />
ren". Bonn 3985<br />
Anlage 1<br />
KGST Aufgabengruppe 67<br />
Garten- und Friedhofswesen<br />
Stand 1953<br />
I. Entwurf, Anlage und Unterhaltung der stadteigenen Waid-,<br />
Park- und anderen Grünflächen<br />
2. Betrieb der städtischen Gärtnereien, Baumschulen und<br />
Sonderkulturen, botanischen Gärten<br />
3. Allgemeine Landwirtschaftsangelegenheiten<br />
4. Durchführung der Schädlingsbekämpfung in der Land-<br />
und Forstwirtschaft einschl. Pflanzenschutz<br />
5. Förderung des Kleingartenwesens<br />
6. Förderung der Tierzucht<br />
7. Vogelschutz<br />
8. Förderung der Teichwirtschaft und Fischzucht<br />
9. Entwurf, Bau, Unterhaltung und Verwaltung der stadteige-<br />
nen Friedhöfe<br />
10. Durchführung der Bestattungen nach Landesrecht<br />
11. Verwaltung von Leichenhäusern und Krematorien<br />
12. Kriegsgräber<strong>für</strong>sorge<br />
13.Aufstellung vonGrabmalplänen,ZulassungvonGrabmäiern<br />
14. Aufgaben der unteren Forstbehörde.<br />
Anlage 2<br />
KGST Aufgabengruppe 67<br />
Grünflächen<br />
Stand 1979<br />
1. Aufstellung von Grünflächenplänen - Landschaftspla-<br />
nung lm Rahmen der Bauleitplanung (Landschaftcpläne<br />
und Grünordnungspläne) sowie Fachplanungen (2.5.<br />
Kleingartenplan)<br />
2. Naturschutz und Landschaftspflege - LandschaftCpia-<br />
nung im Rahmen des Naturschutzes<br />
3. Naturschutz und Landschaftsschutz als ordnungsbehörd-<br />
liche Aufgabe (soweit nicht dem Ordnungsbereich zuge-<br />
wiesen)<br />
4. Mitwirkung bei der Regionalplanung<br />
5. Beteiligung an der Landschaftsrahmenplanung nach Na-<br />
turschutzrecht<br />
6. Entwurf, Bau, Unterhaltung, Betrieb undVerwaltung von öf-<br />
fentlichen Grünflächen und deren Einrichtungen<br />
7. Entwurf, Bau, Unterhaltung von Grünflächen und Freianla-<br />
gen <strong>für</strong> andere Aufgabengruppen<br />
8. Entwurf, Bau, Betrieb, Unterhaltung und Verwaltung der ge-<br />
meindlichen Friedhöfe<br />
9. Verwaltung und Betrieb von Leichenhallen und Kremato-<br />
rien<br />
10. Bestattungswesen<br />
11. Aufgaben nachdem Gesetz über die Erhaltung der Gräber<br />
der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft (Gräbergesetz)<br />
12. Aufgaben der unteren Verwaltungsbehörde in Kieingarten-<br />
angelegenheiten<br />
13. Mitwirkung bei der Stadtbildpflege<br />
14. Entwurf. Bau und Betrieb von Anzuchtstätten<br />
15. Beschafiungvon Pflanzen, Sämereien. Düngemitteln, Spe-<br />
zialmaschinen, -geräten und -material sowie Gartenbau-<br />
bedarf<br />
16. Mitwirkung im Baugenehmigungsverfahren<br />
17. Förderung der Teichwirtschaft, Fischerei und Kleintierhal-<br />
tung.
Gerhard Winkel<br />
Natur- und Urnwelterziehung in der Stadt<br />
DerMensch brauchtdieNatur.DasstehtaußerZweifel.UnddieNa- Der Begriff Umwelterziehung<br />
tUr? Sie wird bei einer Menschheit die hemmunasios ---- wächst und - -<br />
nUraLI WenNutzen und Profit beoachtisf ~ncrbiit icn ihreReg~la- Wirgehen Oe demWort.,Umwelt'mit einem Begr~ff ~rn,vondemjetionss~steme<br />
in Gang seilen. d:o dann Menschneiiskatastroohon der nJr ungelanr weß. wacdamit oemeint ist Er laßtsich nicht sauneißen<br />
werden Ozonlocn. Erwarm~np der Erde.Aoscnmeizen der berdef~nieren Solld e~mwe terzigen werden?isteine Umwelt m<br />
Polkappen s nd dazu einigeschon hedto bekannte Slichwone Die Sinne UEXKU-LS gemefnt? Sol te qar die Umwe t des Menschen<br />
Erhaltung unseres blauen Planeten erfordertvon den Besitzenden<br />
eine vOl,ig neJartige Verantwortung be7~glicn ihrer Encrgiever<strong>für</strong><br />
ihn erhalten werden? Die Artenfülle erhalten zur Dienstleistuna "<br />
<strong>für</strong>oen Monscnen7 Ist nicnt genau dasGegenfeil gemeint: Die Arscnwenoung<br />
der M'ßachiJngoer Pnanzen~ndTiere,oer Veränoe- ten bm ihrer selbst w:l en erhallen? W e man es aLch wenoet oas<br />
rungvon Landschaften und Naturräumen.Sind sie bereit zu einem Wort Umwelt Iäßt sich <strong>für</strong> das Gemeinte eigentlich nicht dinofest<br />
angemessenen Konsumverzicht zu Gunsten bedrohter Tier- und machen.<br />
Pfianzenarten und Lebensräume und auch, um den unterentwikkelten<br />
Völkern einen Anteil am Wohlstand zu ermöolichen? ~iese De~halbsinddieBegriffe„lnnenwelterziehung"oder.MitwelterzievöliigneuartigeVeranhvortung<strong>für</strong>dieanderen<br />
undunsereeigenen hung" ins Gespräch gekommen. Andere bevorzuoen den ehrwür-<br />
Enkel nennen wir ,.Bewußtseinswandel', gelegentlich auch .Para- ogen 6egr:ff .~atur&hutzerziehung.. wieder andere meinen, oaß<br />
digmenwechsel: Der Aufbruch dahin hat kaum begonnen. Seine d e Vorsiioe ,OkoZ das Geme nie bezeichne und erfanden die<br />
Anforderungen an den einzelnen haben die gleiche weltverän- ,O
Beispiellokale und globale Probleme Die Lehrer<br />
Mit Film und DiaIäßt sich trefflich über den Tropischen Regenwald Sie werden zu Hoffnungsträuern<strong>für</strong> eine Kompensation dieser Si-<br />
Lno seine Gefähroung unterr'chten. ZL~ gleichen ze t wirilwegen mal On n der Stadt ~eider irweisl sich auch dies als e ne fa sche<br />
der Fixer) in der Stadt das .ekle hacht ga enrevier entoLscht und HoffnJng. Von Ausnahmen aogesehen, oeherrschen B~ch. Tafel.<br />
ein Autabannverteer vor der Siadr ~onk~rrert mit aem lernen Kreide, Test Ln0 KurzversLch den Unterricnt. Selbst Unterrcht im<br />
Brutgeb et einiger Benass nen. Ka~m jemanden inleress'eren die nahen Scn~lgelanoe oildei Oie Ausnahme: kogn live Fragestellbnpaar<br />
Vogelchen. Ist die Jmwell nicht eine internationale Angele- gen herrscnen vor.<br />
genheit? So entgeht man den Konflikten vor der Haustür, beschränkt<br />
sich auf ein paar intellektuelle ~ ~ t dringt ~ aber ~<br />
auch nicht biszu einer existentiellen Betei,lgung an der<br />
tik vor.<br />
Ich<br />
h<br />
will<br />
~<br />
dies sogar<br />
~<br />
entschuldigen:<br />
~ ~ ,<br />
Der Zug zur lndustriealislerung<br />
und <strong>Rat</strong>ionalisierung.deraileBerufeergriffen hat, hatsichnetürlich<br />
auch auf den Lehrerberuf ausgewirkt Das betrifiiauch die zunehmende<br />
.Verrechtlichung" aller Beziehungen.<br />
Beisplel eigene Ernährung<br />
So klagt man natürlich allerorts über die „Entsinnlichungu der<br />
Schule, im täglichen Unterricht wird aber noch nicht gegengehal-<br />
Man ißt gern, was die Werbung preist: ein zartes Steak oder eine<br />
ten.<br />
miid~ewÜrztePutenbrust.danachAnanasund einen auten Kaffee. Die Verhältnisse in den Stadtschuien sind deshalb derzeit nicht<br />
werden in der Schule die ZLsammennange aufgeaeckt, die zw6- günstig ZL be~rtei en. Es gibt z B eine Si~oif oes lnstluts <strong>für</strong> die<br />
schen unserer .Se bstbest'mmlen" Lebensweiso dem Hunger in Pädaqogik der Nat~nvissenschaflen an oer Chr
All das aeschieht in dieser Altersstufe noch auf einer nichtrationa- fen' abgeben. Die Beobachtung zeigt. daß <strong>für</strong> die meisten Kinder<br />
len ~be"ne bnd ist aosolut vom Voroiid der Erziener abnAngig. Es kein.Svie Patz hal~r-vorhanden .st.auf dem d eser GrLndgelegt<br />
kann setn. daR fliese Altersst~le fur d e Bilddng von Wertgei~hlen<br />
die wicntiuste ist.<br />
wcroennnnnte,daßdieErziehendeninder Mehr7ahlschonz~fr~h<br />
oen.i
gentliche Problem entstent aber bei der Norwenoigkeii Sch~igar- Ind esemZLsammenhang mLssen fLr oen Bereichoer Stadt noch<br />
ienarbet Lnd Lnrerr cnt mite nander zu koppeln, aufeinander ZJ dre brtiichkeiienerwahnt weroen.diei~r die NatLr- 2nd Lmwelier-<br />
~~-<br />
ziehuna aenutzt werden könnten: Die botanischen Gärten. die<br />
~<br />
- -<br />
vorigen~ahrhundertundindenZwanzigerJ~hrensindi~w~entli- Zoos und die naturwissenschaftlichen Sammlungen.<br />
chen daran gescheitert, daß dies nicht gelang.<br />
Esgibt in denalten und neuen Bundesländern insgesamt 58 bota-<br />
Bisher gibt es nuran den Waldorfschulendas Fach Schuigartenar- nisihe Sammlungen. Davon haben derzeit 12 einen pädagogibeit.<br />
Das öffentliche Schulwesen verweist auf Arbeitsgemein- schen Dienst. So- weit mir bekannt ist, stehen an keiner Stelle Umschaften<br />
oder den Biologieunterricht Das reicht mit Sicherheit welterziehungsprogramme im Vordergrund. Die Einrichtungen benicht<br />
aus. Für die unterrichtliche Nutzung gibt esaußer dem admi- mühen sich fast ausschließlich um die Begegnung mit der Natur<br />
nistrativen ein inhaltliches Problem: Die Umsetzung der auftauchenden<br />
konkreten Fraoen " im Dlanmäßiaen - Unterricht erfordern<br />
große fachliche Flexibilität- also Wissen - und eineaußerordentliche<br />
pädagogische Phantasie. Da die heute tätigen Lehrer mehr<br />
theoktisch ais Draktisch ausaebildet wurden. veriügen sie oft<br />
(nocn) nicnt ~oer d ese ~igensihaften So isi oer so gite Uno notwend<br />
ge Ansaiz. d e kat~r- ~nd Umweiterzienung Joer ScnLigardes<br />
botanischen Gartens.<br />
In den alten Bundesländern oibt " es 34 kleinere und aräßere Zoos<br />
hur oie grbßeren nagen .Zoolenre? Das AnenscnGtzprobiem<br />
so eltimRanmendesUnterrichiesfurd~eZooschu onodrchausoine<br />
Rolle, wenn auch die ethologischen Gesichtspunkte deutlich<br />
überwiegen.<br />
ten und Schulbiotooezu beleben. von drei Seiten bedroht:Von der In den alten Bundesländern aibt " es etwa 145 naturwissenschaftliinoen<br />
mo SIenBdnoeslandern oisherfehlcnden E noronungin oen ehe Samm ungen. MLseen NJ~ die großien verf~gen dber eine ei-<br />
Unterncnt oen ienlenoen prantischen Kenntnissen der -ehrer Ln0 gene Schu abtollJng Bei der FtiiledesaJsgesie lten MLseLrnsguder<br />
nur schwach ausgebildeten Phantasie, aus eigenen Beobach- Fes wird eine ~atur: und ~mweiterziehuna " im Rahmen der MUtungen<br />
Unterricht zu machen. Eine Pr~gnose<strong>für</strong>die~Schuigarten- seumspädagogik eher am Rande betrieben.<br />
bewegung" ist deshalb im Augenblick noch nicht zu geben. Aber<br />
die Chance, die Schuigärten, Schulbiotope und Schuigeiände <strong>für</strong><br />
den Unterricht bieten, darf nicht vertan werden, denn wie anders<br />
sollen Schüler im städtischen Bereich der Natur begegnen?<br />
Schullandheime<br />
In der ERD oibt es derzeit rund 350 Schullandheime. Alle lieaen -<br />
fern oer Stadt n einer reizvo en .andscnaH. Jede oieser Landschahen<br />
nar beute ihre lokalen Umwe tprooleme. Nachdem Schul-<br />
Ausgehend vom Schulb ologiezentr~m Hannover kam in der Bundcsrep~blikab<br />
1979 eine BewegJng in Gang.deren in iiatoren neben<br />
oer Schule n besonoeren dnwetzentren Umweiierzienung<br />
Lnd Jmweltinformation fördorn wollte.<br />
landheimaufenthalte bis vor 3-4 Jahren mehr aus einer aiiaemei- "<br />
nen Erziehungsperspektive gesenen wdrden, hai sicn e n Wandel<br />
anaebannl JodcsSch~ landhe me n Umweltzenirumi Dies Ware<br />
inder ~atsinnvo I uno möglich, wenn inden Schu landneimendaz~<br />
dio not gen Voraroeiien geleisiei WJrden. Denn die aLs oem me-<br />
Inzwischeng.btes nderBundesrepdblikeiwa12OsocherZentren chanischenStundentaktderSchule herausaehobenevolie Woche<br />
mit ganz untorsch edl cher Größenordnung.0rganisat on Lnd AL{- m Sch~ landie m br ngt ene ~ uhe und ~~ße,oiefur~mweiiarbe I<br />
gabenstel Jnq. Ale Zentren vorhiaen uoer einen On (Bauernhof. Jnerlaßllch ist Noch steht diese n tiative erst am Anfang Jedoch<br />
iabri~, Park. iandscnaftsausschnilt), an dem Prob em agen der hat der Bundesminister <strong>für</strong> Bilduna und Wissenschaft <strong>für</strong> entspre-<br />
Lmwelisituation koniiret erarbetiei werden nonnen So verfugen chende Modellversuche, die 1989 angelaufen sind, sehr hohe<br />
auch über Personen, die die Gruppen oder Klassen bei dieser Ar- Summen bereitgestellt.SoSteht zu hoffen,daß mit den Schullandbeit<br />
anleiten. Dort, wo ~mweltzentren entstanden sind, werden sie heimen neue 0he <strong>für</strong> die Umwelterziehung erschlossen werden<br />
regegenutzt.DieZentrenverstehensichgleichzeitigals,.Dienstleistungsbetrieb"<br />
wie auch gegenüber der noch unbefriedigenden<br />
Schulsituationals.Gewissen".Sie beanspruchengleichzeitig Frelkönnen.<br />
heit und Geld - eine nicht einfacheSituation. Die meisten der Zen- Andere Initiativen<br />
tren sind mit Hilfevon Arbeitsbeschaffunosmaßnahmen aufaebaut "<br />
worden Die Menrzanl nampH oerzeit dm die aom n strative Aosi- Ais Pädagoge muß man leiderzugeben,daß die wihsamen Inltlatlcherunq<br />
Daoei isi es Lberall leichter. Sachm he z.. ernalren als ven der Natur- und Umweiterziehung derzeit ausden Vereinen und<br />
Planstellen.<br />
Verbänden kommen. Sie begeistern Millionen von Jugendlichen<br />
Durch diesen Bericht mdchte ich ausdrücklich <strong>für</strong> die Umweltzentrenwerben.WirbrauchensiealsSauerteig,aisimpuisgeber<strong>für</strong>die<br />
nurzäh sich entwickelndestaatliche Natur- und Umweiterziehung.<br />
und Erwachsenen zur freiwilligen Arbeit<strong>für</strong> die Natur. Gäbe essie<br />
nicht, wäre es sicher noch trauriger um unsere Umwelt bestellt<br />
Auch die Bürgerinitiativen muß man in diesem Zusammenhang positiv<br />
hervorheben. Zu nennen ist auch die vorblidllche Arbeit der<br />
Die Umweitzentren haben sich 1988zueinerArbeitsaemeinschaft<br />
zusammengeschlossen. Diese führt die von der ~eitschen Gartenbaugesellschafi<br />
initiierten Tagungen ,,Wege zur Naturerziehung'<br />
fort Die in bewußter Anknüpfung an die .Grüne Charta der<br />
Mainau"von den Umweitzentren beschlossene Resolution zu Natur-<br />
und Umwelterziehung ist wegen ihrer Wichtigkeit im Anhang<br />
unverkürzt angefügt<br />
Volkshochschulen. im Rahmen ihrer Kurse ist es möglich und erwünscht,<br />
daß auch kritische Stimmen zu Wort kommen. AusgelassenindiesemBerichtistauchdieArbeitderKirchenoderdieArbeit<br />
der Hausfrauenverbände. Selbst bei den Laubenaärtnern. Orchideenvereinen,<br />
Angeivereinen, Wandervereinen, den Naturfreunden<br />
usw. gibt es Bestrebungen zur Natur- und Umwelterziehung.<br />
Meiner eigenen Herkunft gemäß habe ich mich auf den Raum<br />
Schule konzentriert Für diesen Rahmen möchte ich folgende per-<br />
In den Umweltzentren arbeiten durchweg engagierte Natur- und<br />
Umweltschützer. die auch bereit sind. die Konfliktlaaen der Prosönliche<br />
Bewertung abgeben.<br />
b.emberc chevorzutragenundz~disk~tieren.~eioer(lbt es bisher 1. Bezogen auf die Wichtigkeit der Natur- und Umwelterziehung<br />
nur an wenigen Orten e nn Abordnung von -enrern an diese Zen- im Vorschulbereich sind die elterlichen Bemühungen und die<br />
tren.Zentren,die oosiimmienfach chen Kriteriengen.gen.so lten staatliche Vorschulerziehung noch als völlig unzureichend zu<br />
daher StarAer als oisner durch Sacnmittel Jnd Piansie len Lnter- betrachten.<br />
stjtzt weraen. Nur wenn die Bjrger von der Noiwencigke t der kostenaufwendioen<br />
" Natur- und ~mweltschutzmaßnahmen über-<br />
ZeLgt werden Aonnen, werden sieaJch borelt sein.otoerhebiichen<br />
Opfor "nd EinschranKunaen aJtz~heißon. ole die ZJ~-nft ihnen<br />
abverlangen wird.<br />
2. Die bisherige Artder Natur-undUmwelterziehung inder Schule<br />
erreicht-von Ausnahmen abgesehen -die Masse der Schülernicht.<br />
Sie berührt auch noch nicht oder kaum die Ebene der<br />
eigentlichen Konflikte.
Anlage<br />
Deutsche<br />
Gartenbau-<br />
Gesellschait e.V.<br />
Presse-lnformaiion<br />
Resolution zur Natur- und Umwelterziehung<br />
Die Grundlagen unseres Lebens sind in größerer Gefahr als je - Schullandheime, Waldjugendheime, Jugendherbergen,<br />
zuvor: Der Mansch lebt immer noch mit sich selbst und mit der<br />
Natur in Unfrieden. Die Zerstörung unserer natürlichen UmWelt<br />
hat globale Züge angenommen.<br />
- Freilandlabore,<br />
- Naturschutzzentren und andere Initiativen.<br />
Schon 1961 forderte die „Grüne Charta von der Mainau" ein Ziel solcher Einrichtungen ist e$das Verhäitniszu unserer na-<br />
Umdenken, um den Ausgleich zwischen Technik, Wirtschaft türlichenUmweltzuverbessern.AlsauRerschuilscheBildungsund<br />
Natur herzustellen und damit zugleich die Würde des Men- stätten sind sie vom Schuireglement freigestellt und verfügen<br />
schen zu sichern. Dennoch blieb der Umgang der Menschheit über ein Stück natürliche oder gebaute Umwelt als Lernort und<br />
mit derNatur ausbeuterisch.Viele Menschen leben heute in Bi- Erfahrungsfeid. Sie haben sich je nach Standort. Trägerschaft<br />
ner künstlichen Umwelt und kennen ein Dasein in und mit der und Mitarbeiternsehr individuelientwickeit. DieseIndividualität<br />
Natur kaum mehr. Esfällt ihnenschwer,dasnotwendige pflege- istwichtig <strong>für</strong> die Erarbeitung neuer Methoden, Inhalte undverrische<br />
und schützende Verhältnis zur natürlichen UmWelt zu haltensweisen. Die Vielfalt ihrer Entstehung, Trägerschaft, Orentwickeln.<br />
Es bleibt eine Wahrheit:dle Natur braucht den Men- ganisation, Finanzierung und der regionalen Einbindung ist die<br />
schen nicht, sie bestand Jahrmillionen ohne ihn; aber der Stärke der Umweitzentren.<br />
Mensch braucht die Natur.<br />
Deswegen ist Normung nicht erwünscht Die gegenseitige Un-<br />
Ansätze eines Bewußtseinswandels sind vorhanden und die terstützung und der ~ r f ~ h in einem ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~<br />
Urnweitproblemespielen inzwischen einegroßeRollein deröf- und infemationalen ~ ~ Anderungen t ~ im ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ß tk<br />
fentiichen Diskussion; guter Wille ist in aller Munde, aber es und nandein der ~~~~~h~~ bewirken.<br />
mangelt noch anTaten.Auch die bishervonder Politikgefäliten<br />
Entscheidungen räumen der Erhaltung unserer natürlichen Le- Aus Sorge um unsere Zukunft fordert diese Resolution:<br />
bensgrundiagen noch keinenVorrang ein. Diese dürfen aber<strong>für</strong><br />
niemanden mehr zur Disposition stehen.<br />
1. In allen Bildungseinrichtungen muß konkretes, praxisbezo-<br />
genes. ganzheitiiches.projel
Anschriften der Autoren<br />
Pmf. Dr. Hans-Peter Blume<br />
institut <strong>für</strong> Pflanzenernährung und<br />
Bodenkunde der Univenität Kiei<br />
Olshausenstr. 40-60<br />
W-2300 Kiei<br />
Prof. Dr Wolfgang Burghardt<br />
Universität-Gesamthochschule<br />
Fachbereich 9<br />
Universitätsstr. 15<br />
W-4300 Essen<br />
Ltd. Baudir. Hildebeit de la Chevallerie<br />
Landeshauptstadt Wiesbaden<br />
Amt 68<br />
Postfach 3920<br />
W-6200 Wiesbaden<br />
Prof. Dr. Lothar Finke<br />
Biaumenacker 7<br />
W-4600 Doitmund 50<br />
Dr. Peter Gutte<br />
Universität Leipzig<br />
Fachbereich Biowissenschaiten<br />
Botanische Anstalten - Spezielle Botanik<br />
Talstr. 33<br />
0-7010 Leipzig<br />
Dr. Michael J. Henkel<br />
Deutsches Institut <strong>für</strong> Urbanistik<br />
Postfach 126224<br />
W-1000 Berlin 12<br />
Prof. Dr. Manfred Horbert<br />
institut <strong>für</strong> Bioklimatologie der<br />
TU Berlin<br />
Rothenburgstr. 12<br />
W-1000 Berlin 41<br />
Ltd. BaudireMor Dr. Kaspar Kiaffke<br />
Leiter des Grünfiächenarntes Hannover<br />
Langensalzastr. 17<br />
W-3000 Hannover 1<br />
Prof. Dr. Bernhard Klausnitzer<br />
institut <strong>für</strong> C)kologie<br />
Sektion Blowissenschaiten<br />
Universität Leipzig<br />
Talstr. 33<br />
0-7010 Leipzig<br />
Dr. Stefan Klotz<br />
Universität Leipzig<br />
Fachbereich Biowissenschaiten<br />
Botanische Anstalten - Spezielle Botanik<br />
Taistr. 33<br />
0-7010 Leipzig<br />
Dr lngo Kowarik<br />
Institut <strong>für</strong> Ökologie der TU Berlin<br />
Schmidt-Ott-Str. 1<br />
W-1000 Berlin 41<br />
Prof. Dr. Gerhard Olschowy<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Rat</strong> <strong>für</strong> <strong>Landespflege</strong><br />
Konstantinstr. 110<br />
W-5300 Bonn 2<br />
Dr. Gunnar Pantel<br />
Stadt Essen - Stadtplanungsamt<br />
Postfach 103761<br />
W-4300 Essen 1<br />
Akad. Dir. Karl-Wilhgelm Porger<br />
Universität Kaiserlautern<br />
Postfach 3049<br />
W-6750 Kaiserslautern<br />
Dr. Günter Scheilenberger<br />
Akademie der Wissenschaften<br />
Institut <strong>für</strong> Geographie<br />
Müggelseedamm 260<br />
0-1 162 Berlin<br />
Dr. Wolfgang Schulte<br />
Bundesforschungsanstalt <strong>für</strong><br />
Naturschutz und Landschaflsökologie<br />
Konstantinstr. 11 0<br />
W-5300 Bonn 2<br />
Dr. Ludwig Trepl<br />
Reichsstr. 52<br />
W-I000 Berlin 19<br />
Bio[.-Dir. Gerhard Winkel<br />
Am Sauerwinke174<br />
W-3000 Hannover 91
Heft Nr. 1<br />
September 1964<br />
Heft Nr. 2<br />
Oktober 1964<br />
Heft Nr. 3<br />
März 1965<br />
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Dezember 1965<br />
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Dezember 1966<br />
Heft Nr. 8<br />
Juni 1967<br />
Heft Nr. 9<br />
März 1968<br />
Heft Nr. 10<br />
Oktober 1968<br />
Heft Nr. 11<br />
März 1969<br />
Heft Nr. 12<br />
September 1969<br />
Heft Nr. 13<br />
Juli 1970<br />
Heft Nr. 14<br />
Oktober 1970<br />
Heft Nr. 15<br />
Mai 1971<br />
Heft Nr. 16<br />
September 1971<br />
Heft Nr. 17<br />
Dezember 1971<br />
Heft Nr. 18<br />
Juli 1972<br />
Heft Nr. 19<br />
Oktober 1972<br />
Schriftenreihe des Deutschen <strong>Rat</strong>es <strong>für</strong> <strong>Landespflege</strong><br />
Gesamtverzeichnis<br />
Straßenplanung und Rheinuferlandschaft im Rheingau<br />
Gutachten von Prof. Dr.-lng. Gassner<br />
<strong>Landespflege</strong> und Braunkohlentagebau<br />
Rheinisches Braunkohiegebiet<br />
Bodenseelandschaft und Hochrheinschiffahrt<br />
mit einer Denkschrift von Prof. Erich KOhn<br />
<strong>Landespflege</strong> und Hoher Meißner<br />
-vergriffen -<br />
-vergriffen -<br />
<strong>Landespflege</strong> und Gewässer -vergriffen -<br />
mit der „GrOnen Charta von der Mainau"<br />
Naturschutzgebiet Nord-Sylt<br />
mit einem Gutachten der Bundesanstalt fGr Vegetationskunde, Naturschutz<br />
und Landschaftspflege, Bad Godesberg<br />
Landschaft und Moselausbau<br />
Rechtsfragen der <strong>Landespflege</strong><br />
mit „Leitsätzen fOr gesetzliche Maßnahmen auf dem Gebiet der Landespfiege"<br />
Landschaftspflege an Verkehrsstraßen -vergriffen -<br />
mit Empfehlungen Ober „Baume an Verkehrsstraßen"<br />
<strong>Landespflege</strong> am Oberrhein<br />
Landschaft und Erholung<br />
<strong>Landespflege</strong> an der Ostseeküste<br />
Probleme derAbfalIbehandIung<br />
<strong>Landespflege</strong>an der Nordseeküste<br />
Organisation der <strong>Landespflege</strong><br />
mit einer Denkschrift von Dr. Mrass<br />
<strong>Landespflege</strong> im Alpenvorland<br />
Recht der <strong>Landespflege</strong><br />
mit einer Erläuterung von Prof. Dr. Stein und<br />
einer Synopse Ober Rechtsvorschriften von Dr. Zwanzig<br />
<strong>Landespflege</strong> am Bodensee<br />
mit dem „Bodensee-Manifest"<br />
<strong>Landespflege</strong> im Ruhrgebiet
Heft Nr. 20<br />
April 1973<br />
Heft Nr. 21<br />
November 1973<br />
Heft Nr. 22<br />
Mai 1974<br />
Heft Nr. 23<br />
Oktober 1974<br />
Heft Nr. 24<br />
Mllrz 1975<br />
Heft Nr. 25<br />
April 1976<br />
Heft Nr. 26<br />
August 1976<br />
Heft Nr. 27<br />
Juni 1977<br />
Heft Nr. 28<br />
Dezember 1977<br />
Heft Nr. 29<br />
August 1978<br />
Heft Nr. 30<br />
Oktober 1978<br />
Heft Nr. 31<br />
Oktober 1978<br />
Heft Nr. 32<br />
März 1979<br />
Heft Nr. 33<br />
August 1979<br />
Heft Nr. 34<br />
April 1980<br />
Heft Nr. 35<br />
Oktober I980<br />
Heft Nr. 36<br />
Januar 1981<br />
Heft Nr. 37<br />
Mai 1981<br />
Heft Nr. 38<br />
Juni 1981<br />
Heft Nr. 39<br />
September 1982<br />
Heft Nr. 40<br />
Dezember 1982<br />
<strong>Landespflege</strong> im Raum Hamburg<br />
Gesteinsabbau im Mittelrheinischen Becken<br />
Landschaft und Verkehr<br />
<strong>Landespflege</strong> im Mittleren Neckarraum<br />
Natur- und Umweltschutz in Schweden<br />
<strong>Landespflege</strong> an der Unterelbe<br />
<strong>Landespflege</strong> in England<br />
Wald und Wild<br />
Entwicklung Großraum Bonn<br />
Industrie und Umwelt<br />
Verdichtungsgebiete und ihrumland<br />
Zur Ökologie des Landbaus<br />
<strong>Landespflege</strong> in der Schweiz<br />
Landschaft und Fließgewässer<br />
20 Jahre GrUne Charta<br />
Wohnen in gesunder Umwelt<br />
Neues Naturschutzrecht<br />
Umweltprobleme im Rhein-Neckar-Raum<br />
Naturparke in Nordrhein-Westfalen<br />
NaturparkSüdeifel<br />
Waldwirtschaft und Naturhaushalt<br />
- vergrlffen -
Heft Nr. 41 Integrierter Gebietsschutz<br />
März 1983<br />
Heft Nr. 42 <strong>Landespflege</strong>und Landwirtschaft<br />
Dezember 1983<br />
Heft Nr. 43 Talsperren und <strong>Landespflege</strong><br />
November 1984<br />
Heft Nr. 44 <strong>Landespflege</strong> in Frankreich<br />
November 1984<br />
Heft Nr. 45 Landschaftsplanung<br />
Dezember 1984<br />
Heft Nr. 46 Warum Artenschutz?<br />
August 1985<br />
Heft Nr. 47 Flächensparendes Planen und Bauen<br />
Oktober 1985<br />
Heft Nr. 48 Naturschutzgebiet LOneburgerHeide<br />
Dezember 1985<br />
Heft Nr. 49 Gefährdung des Bergwaldes<br />
März 1986<br />
Heft Nr. 50<br />
Juli 1986<br />
Heft Nr. 51 Bodenschutz<br />
Dezember 1986<br />
Landschaften nationaler Bedeutung<br />
Heft Nr. 52 Natur- und Umweltschutz in Österreich<br />
Juli 1987<br />
Heft Nr. 53 25 Jahre <strong>Deutscher</strong> <strong>Rat</strong> fOr <strong>Landespflege</strong><br />
Dezember 1987<br />
Heft Nr. 54 Zur Entwicklungdes ländlichen Raumes<br />
April 1988<br />
Heft Nr. 55 Eingriffe in Natur und Landschaft<br />
September 1988<br />
Heft Nr. 56 Zur UmweltverträglichkeitsprOfung<br />
Dezember 1988<br />
Heft Nr. 57 ErholunglFreizeit und <strong>Landespflege</strong><br />
November 1989<br />
Heft Nr. 58 Wegezu naturnahen Fließgewässern<br />
Dezember 1989<br />
Heft Nr. 59 Naturschutz und Landschaftspflege in den neuen Bundesländern<br />
April 1991<br />
Heft Nr. 60 Natur- und Umweltschutz in Italien<br />
Dezember 1991<br />
Heft Nr. 61 Natur in der Stadt<br />
April 1992<br />
Vertrieb: Druck Center Meckenheim, Eichelnkampstraße 2,5309 Meckenheim, Telefon: 022251888350
Schlrmhen<br />
Mitglieder<br />
Geschaftsstelle:<br />
DEUTSCHER RAT FÜR LANDESPFLEGE<br />
Bundespräsident Dr. Rlchard von WEIZSACKER<br />
Ehrenvorsitzender:<br />
Professor Dr. h. C. mult. Graf Lennarl BERNADOTiE, Insel Mainau<br />
Ehrenmitglieder:<br />
Professor Dr. h. C. Kurt LOTZ, Heldelberg<br />
Ehrenvorsitzender der Umweltstiflung WWF Deutschland<br />
Professor Dr. Gernard OLSCHOWY. Bonn<br />
Ehem. -ld. Direktor oer BdndesforschLngsanstalt for Natuffichuu und<br />
Lanoschaftsdkolog.e, Bonn.Bad Godesberg<br />
Honorarprofessor an der Unlversltat Bonn<br />
Professor Dr. Ewln STEIN, Annerod bei GleBen<br />
Bundesverfass~ngsrichler a. D., Kultusmlnlster a. D.<br />
Dr. h.~. Alfred TOEPFER, Hamburg<br />
Kaufmann und Reeder<br />
Ordentliche Mitglieder:<br />
Vorstand:<br />
Professor Dr. Dr. h. C. Wolfgang HABER. MOnchen -Sprecher<br />
lnstltut f0i Lanoschaftsdkologls der Technlschen Unlversltat MOnchen<br />
Professor Dr.-lng. E. h. Klaus R. IMHOFF, Essen - Stellvenr. Sprecher<br />
Voffitano~mltglled des Ruhwerbsndos<br />
Professor Dr-lng. Klaus BORChARD, Bonn - Geschaflsfohrer<br />
Inst11Ut 10r Stadtebau. Bodenoidnung und Ku turtechnlk der llnlversltat Bonn<br />
Professor Dr. Ulrlch AMMER, Manchen<br />
Lehrstuhl for Landnutzungsplanung und Naturschutz der Ludwlg-Maxlmlllans-UnIversItBt<br />
Manchen<br />
Dr. Gena BAUER, Lodlnghausen<br />
Bar0 101 LandschaftsOro ogie Uno Umweltplanung<br />
Pfofess~r Dr. Konraa BJChWALD, Hannover<br />
Ern. Direktor des Instlt~is fOr Lsnaschaltspflege uno Nalurschutz<br />
oer Technlschen Universltai Hannover<br />
Professor Relnhard GREBE. Narnoerg<br />
Freier LandschaftsarchiteKt BD4 Professor Dr. Wllhelm HENRICHSMEYER, Bonn<br />
Institut far Agrarpolltlk, Marktforschung und Wlrtschaftssozlologie der Unlversltat Bonn<br />
Dr. Helmut KLAUSCH, Essen<br />
Ehem. Beigeordneter des Kommunalverbandes Ruhrgebiet<br />
Volkmar LEUTENEGGER, Forstdlrektor, Konstanz<br />
Geschaftsfohrer der Blumeninsel Mainau GmbH<br />
Dr. Slegberl PANTELEIT, Essen<br />
Geschi4ftsfOhrer der INPRO-GmbH, Herne<br />
UnkersltBtsprofessor em. Wolfram PFLUG, Blsplngen<br />
Ehem. Inhaber des Lehrstuhls for Landschaftsökologle und Landschaftsgestaltung<br />
derTechniSchen Hochschule Aachen<br />
Professor Dr.Hermann SOELL, Regensburg<br />
Juristische FakultM der Unlversltat Regensburg<br />
Professor Dr. Helnhard STEIGER, Gießen<br />
Fachbereich Rechtswissenschaft der Justus-Lieblg-Universltat<br />
Professor Dr. Mlchael SUCCOW, EberswaldeFlnow<br />
Leiter der Projektgruppe GroBschutzgeblete des Landes Brandenburg<br />
Professor Dr. Herbert SUKOPP, Berlin<br />
lnstltut for Ökologie der Technlschen Universlt$,t Berlln<br />
Yarrespondierende Mitglieder:<br />
Professor Dr. Josef BLAB, Bonn<br />
Bundesforsch~ngSanStalt fOr Naturschutz und Landschaftsökologle<br />
3r. Franz BIELIhG. Bankdlre6tor. Micnelfela<br />
ihem. Dlr. der BadSparkasse Schwablsch Hall AG<br />
'rofessor Dr. Ganther FRIEDRICH, Dasseldorf<br />
andesamt for Wasser ~ nAbfall d )URW<br />
'rofessor Dr. Ulrlch KÖPKE. Bonn<br />
"rofessur Organischer Landbau an der UnlversitBt Bonn<br />
'rofessor Dr. Eberhard WEISE, Monhelm<br />
ihem. Werksleiter der Firma Bayer<br />