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2LeistungsbiLanz 2011 - Ch2-ag

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CH2 Leistungsbilanz <strong>2011</strong> | Marktsituation<br />

Die Energiewende ist eines der ganz wichtigen politischen und gesellschaftlichen Themen. Immer mehr Staaten setzen<br />

bei ihrer Stromproduktion auf Wasserkraft, Biomasse, Solar- und Windenergie. Seit 1990 wurden durch den Neubau entsprechender<br />

Ökostrom-Anl<strong>ag</strong>en 430.000 Megawatt Leistung installiert, was der Leistung von rund 400 Atomkraftwerken<br />

entspricht. Laut der Studie „Energierevolution“ des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) könnte der<br />

Stromanteil erneuerbarer Energien weltweit bis 2020 auf 37% steigen. In Deutschland lieferten die erneuerbaren Energien<br />

im Jahr <strong>2011</strong> bereits 20% des Stroms. Weltweit ist der Anteil in etwa gleich hoch. Die Photovoltaik alleine erzeugte<br />

rund 3% des deutschen Strombedarfs. Und der Ausbau der erneuerbaren Energien geht weiter zügig voran. <strong>2011</strong> sind<br />

mehr Ökostrom-Anl<strong>ag</strong>en als Kohlekraftwerke gebaut worden. Der starke Zubau in <strong>2011</strong> liegt vor allem an den zukünftig<br />

sinkenden Fördersätzen. Aufgrund des unerwartet starken Ausbaus wurden die Fördersätze und Einspeisevergütungen<br />

mehrfach stark gekürzt, zuletzt im März 2012 um 20 bis 30% (je nach Anl<strong>ag</strong>entyp). Dank des technischen Fortschritts<br />

und der steigenden Technologieeffizienz sind auch im Photovoltaikbereich große Anl<strong>ag</strong>en durchaus heute schon ohne<br />

staatliche Förderung rentabel.<br />

Der technische Fortschritt ist das Thema, das zukünftig mehr in den Fokus rückt. Das Bundesumweltministerium unterstützt<br />

die Solarwirtschaft durch neue Forschungsförderung, um die Chancen der deutschen Solarwirtschaft im internationalen<br />

Wettbewerb zu stärken. Aufgrund der anhaltenden politischen Debatte über Förderungskürzungen wollten viele<br />

Investoren ihre Anl<strong>ag</strong>en noch in der ersten Jahreshälfte 2012 ans Netz anschließen. Es wird erwartet, dass mit sinkenden<br />

Fördersätzen in Zukunft auch die neu installierte Leistung zunächst zurückgeht. Bei genauerer Betrachtung ist der Hintergrund<br />

für die Kürzungen jedoch lediglich eine Schwerpunktverl<strong>ag</strong>erung. Die staatlichen Einspeisevergütungen führten zu<br />

einer überwältigenden Investitionsflut in Solar- und andere Ökostromanl<strong>ag</strong>en. Die Förderung war wirtschaftlich so attraktiv,<br />

dass kaum noch an der Entwicklung verbesserter Technologien gearbeitet<br />

wurde. Innovative Lösungen im Bereich erneuerbarer Energien lassen mit zunehmendem<br />

technologischen Standard durchaus attraktive Individuallösungen<br />

zu, wie beispielsweise Kellerkraftwerke für private Haushalte. Diese werden<br />

durch die Erzeugung des eigenen Strom- und ggf. auch Wärmebedarfs<br />

autonom von kommerziellen Anbieten.<br />

rund 13% mehr Umsätze aus dem Betrieb der<br />

Anl<strong>ag</strong>en zur Nutzung erneuerbarer energien in <strong>2011</strong><br />

Quelle: Bundesministerium für Umwelt,<br />

Naturschutz und Reaktorsicherheit, März 2012<br />

Um die erneuerbaren Energien langfristig rentabel und damit zukunftsfähig zu machen, braucht die Energiewirtschaft vor<br />

allem technologische Lösungen, die in der L<strong>ag</strong>e sind, die ökologisch produzierten Strommengen auch speichern und bedarfsorientiert<br />

verfügbar machen zu können. Das ist derzeit noch eine der größten Herausforderungen rund um das Thema<br />

Energiewende. Im Juli 2012 gaben das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi), das Bundesministerium<br />

für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) sowie das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)<br />

in einer gemeinsamen Pressemitteilung den Startschuss für sechzig Forschungsprojekte auf dem Gebiet der Energiespeicher.<br />

Ziel soll sein, bis zum Jahr 2050 die Energieversorgung mit 80% ökologisch erzeugter Energie sicher abzudecken. Es<br />

ist entsprechend davon auszugehen, dass sich deutsche Ingenieure und Energieunternehmen diesem Forschungsgebiet<br />

widmen und in den nächsten Jahren neue Technologien entwickeln und vorstellen. Die Energiewende wird dann unter ganz<br />

neuen Aspekten auch für Investitionen interessant.<br />

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