Mitteilungsblatt 2013/1 - Alpenverein Augsburg
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Bergsteigerabteilung<br />
Jahresrückblick 2012<br />
Vor genau einem Jahr kündigten wir „frischen<br />
Wind“ in der Bergsteigerabteilung an. Was ist<br />
daraus geworden?<br />
Unsere jüngeren Hochtourenführer, allen voran<br />
Andy Schmidt, setzten in ihrem Programm der<br />
AG 19 auf schärfere Touren. Den Auftakt machte<br />
bereits im Januar das fünftägige Eisklettercamp<br />
mit bester Resonanz in Sand in Taufers. Im<br />
Frühjahr folgten die Schneeschuhtouren in die<br />
Zillertaler. Ziele waren hier Dreitausender wie<br />
Großer Löffler und Schwarzenstein. Wetterbedingt<br />
konnte die Weißkugelbesteigung über<br />
die Nordwestwand nicht stattfinden, aber den<br />
krönenden Abschluss bildete Mitte September<br />
die Ortlerüberschreitung über den Hintergrat bei<br />
Kaiserwetter. Weitere Highlights waren Anfang<br />
September bei unserer Gemeinschaftsfahrt in<br />
die Zillertaler die sehr anspruchsvolle Olpererüberschreitung<br />
mit vorangegangener Besteigung<br />
des Hohen Riffler.<br />
Voraussetzung für diese Hochgebirgsfahrten<br />
war immer eine äußerst gewissenhafte Planung<br />
der Führer, detaillierte Ausschreibungen mit Vorbesprechung<br />
und eine sehr gute Kondition der<br />
Teilnehmer. Abgerundet wurde das Programm<br />
durch den freitäglichen Klettertreff in der Halle.<br />
– Herzlichen Dank an die Akteure!<br />
Die zunehmende Vielfalt unserer Unternehmungen<br />
in die verschiedensten Gebiete macht<br />
es im Sinne der Kurzweiligkeit für den Leser erforderlich,<br />
nur schnappschussartige Einblicke in<br />
die Gruppenfahrten mit PKW oder öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln zu geben: Die Saison begann<br />
mit Schneeschuhtouren im Allgäu und den<br />
oberbayerischen Voralpen. Geführt wurden die<br />
Touren von Adi Bartmann, Hans Klusch, Uschi<br />
Schweizer, Karl Gamperling und Günter Frede.<br />
Im Lauf des Jahres wurden folgende Wanderungen<br />
und Bergfahrten durchgeführt:<br />
Ein Kurs für Klettersteigneulinge mit Angelika<br />
und Klaus, eine Dreitagesfahrt ins Sellrain mit<br />
Hans, fünf Tageswanderungen ins Schwäbische<br />
von und mit Günter und eine fünftägige Etappenwanderung<br />
ins Murnauer Moos, („Blaues<br />
Land“) mit Adi. Franz Kobold bot an insgesamt<br />
13 zusätzlichen Tagen Schweizer Ziele an, wie<br />
beispielsweise den Piz Linard sowie Klettersteige<br />
im Gesäuse und im Toten Gebirge. – Alle<br />
Fahrten wurden sehr gut angenommen.<br />
Nun zum Kernstück unserer Aktivitäten, den<br />
Gemeinschaftsfahrten (im juristischen Sinn<br />
„Führungstouren“), bei denen wir jeweils mit<br />
dem Reisebus an- und abreisten. Der Jahreszeit<br />
entsprechend ging unsere erste Fahrt für vier Tage<br />
über Fronleichnam in den Bayerischen Wald.<br />
Stützpunkt war ein gut geführtes Hotel in Drachselried.<br />
Bei passablem Wetter durchwanderten<br />
wir die frühlingshaften Wälder des Mittelgebirges<br />
in verschiedenen Gruppen. Zwei Wochen<br />
später erklommen wir bei unserer zweiten Gemeinschaftsfahrt<br />
in den Berchtesgadener Alpen<br />
namhafte Gipfel wie Watzmann oder Hoher Göll;<br />
teilweise wurde das Ganze mit einer Schifffahrt<br />
auf dem malerischen Königssee kombiniert. Ein<br />
Höhepunkt war sicher die Dreitagestour zum<br />
Dachstein Anfang Juli, die bereits in den Jahren<br />
zuvor geplant worden war. Alle vier Gruppen<br />
durchquerten das Massiv auf verschiedenen<br />
Wegen, wobei zwei Gruppen neben eindrucksvollen<br />
Gletscherwanderungen auch anspruchsvolle<br />
Klettersteige auf dem Programm hatten.<br />
Besonders beeindruckend waren die mächtigen<br />
Südabstürze des Gebirges. Mitte Juli ging’s dann<br />
auf Gletschertour in die Glarner Alpen, die wir<br />
Mitte der Neunziger Jahre zuletzt besuchten.<br />
Nach dem verregneten Anreisetag besserte<br />
sich das Wetter täglich und so konnten wir die<br />
fantastische, teilweise noch vergletscherte Region<br />
am dritten Tag in vollen Zügen genießen.<br />
Zwar mussten wir auf berühmte Gipfel wie den<br />
Tödi verzichten, aber die fordernden Hochtouren<br />
durch sämtliche Vegetationszonen behalten<br />
viele Teilnehmer sicher in guter Erinnerung.<br />
Der eigentliche Höhepunkt dieser Saison war unsere<br />
Fünftagesfahrt im August in die Belluneser<br />
Dolomiten. Ungewohnt, aber entspannend, war<br />
der Anreisetag, bei dem alle Gruppen gemeinsam<br />
nach einer Bergwerksbesichtigung in einer<br />
noblen Jugendherberge nächtigten. Ein besonderer<br />
Grund zum abendlichen Feiern war das Silberne<br />
Hochzeitsjubiläum von Klaus Limmer, der<br />
diese Tour in von ihm gewohnter Manier präzise<br />
vorausgeplant hatte. Besondere Ziele waren der<br />
markante Monte Pelmo und die berühmte Civetta<br />
mit Ihren Felsabstürzen. Natürlich fuhren<br />
wir auch wegen begehrter Klettersteige dorthin:<br />
Costantini, Tissi und Alleghesi; alle Teilnehmer<br />
wurden voll gefordert! Einen besonderen Eindruck<br />
hinterließ die spartanische Torranihütte<br />
auf knapp 3.000 m: Essen und schlafen auf<br />
engstem Raum, Stand-WC mit Dusche kombiniert<br />
(nicht mal die härtesten Hütten-Duschfans<br />
machten Gebrauch!) – Aber alle fanden es<br />
urig und gemütlich für eine Nacht. Das Wetter<br />
spielte bei allen Gruppen mit und so fuhren wir<br />
begeistert von diesem Urlaub ohne Stau nach<br />
Hause.<br />
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