Haut - TAKO - Tiroler Arbeitskreis für Onkologie
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3 Plattenepithelkarzinom<br />
Plattenepithelkarzinome der <strong>Haut</strong> und Schleimhäute sind maligne<br />
Neoplasien, die von Keratinozyten ausgehen und lokal destruierend<br />
wachsen, nur selten metastasieren. Sie entstehen aus in situ Platten epithelkarzinomen,<br />
am häufigsten darunter aus aktinischen Keratosen (AK), jedoch<br />
auch aus anderen in situ Vorläuferläsionen.<br />
3.1 Epidemiologie<br />
Für invasive Plattenepithelkarzinome der <strong>Haut</strong> wurde die Inzidenz in Mitteleuropa<br />
in den 1990er Jahren mit ca. 20-30 Neuerkrankungen pro 100.000<br />
Einwohnern ermittelt. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Die<br />
Prävalenz von in situ Plattenepithelkarzinomen (aktinischen Keratosen<br />
AK) wird in der der kaukasischen Bevölkerung Europas mit 15% bei<br />
Männern, 6% bei Frauen, im Alter >70 Jahren 34% bei Männern, 18% bei<br />
Frauen mit steigender Tendenz angegeben. Exakte Daten aus Österreich<br />
oder Tirol liegen nicht vor. Neben Geschlecht und Alter sind auch UV-<br />
Licht und ionisierende Strahlen, insbesondere in der Kindheit, auslösende<br />
Faktoren. UV-Schutz reduziert die Inzidenz. Auch genetische Prädisposition<br />
(Pigmentierungs grad, Xeroderma pigmentosum), Röntgenbestrahlungen,<br />
Arsen exposition und Immunsupression begünstigen die Karzinogenese.<br />
Darüber hinaus werden Papillomviren, Verbrennungen, chronische Wunden<br />
und Entzündungen wie Ulcera crurum, Narben, bullöse Dermatosen, Lichen<br />
ruber als ätiologische Faktoren gesehen.<br />
3.2 Subtypen und Histologie<br />
3.2.1 In situ Plattenepithelkarzinom<br />
Aktinische Keratosen (AK) imponieren als keratotische Papeln und<br />
Plaques auf erythematösem Grund. Die Prädilektionsstellen von AK<br />
inkludieren den Gesichts-Kopfbereich, insbesondere die besonders UVexponierten<br />
Stirn und Nasenrücken, Ohren, Nacken, außerdem Dekolleté,<br />
Streck seiten der Extremitäten und (Unter)Lippen. AK können als Einzelläsionen,<br />
nicht selten jedoch auch multipel an Stirn und Handrücken als<br />
Field Cancerisation auftreten. Die Wahrscheinlichkeit der Progression in ein<br />
invasives Plattenepithelkarzinom variiert zwischen 0.025-16%, als Durchschnitt<br />
werden 10% angegeben, bei Immunsupprimierten 40%.<br />
Histopathologisch sind AK auf die Epidermis beschränkt, zeigen Para kera-<br />
tose und eine gestörte epidermale Zytoarchitektur bestehend aus atypischen<br />
<strong>Haut</strong>tumore Plattenepithelkarzinom 29