JUNI 2008 2008 年6月 - DAAD
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专访 – 留德校友高大安 | Gao Da’an im Porträt<br />
已经退休的高大安教授依然每天都来到在国家体育总局<br />
体育科学研究所二层的办公室,这里目前是备战<strong>2008</strong>奥运会<br />
科技专家组协调办公室,协调各个专项专家与比赛队伍之间<br />
的调配。<br />
年逾古稀的他已在体育科学研究所度过了大半辈子的时<br />
光。高大安对体育科学研究的激情始于五十年代,与当时最优<br />
秀的青年一样,年轻的高大安在高中毕业后被直接选派到前<br />
苏联莫斯科中央体育学院学习体育科学。在1960年毕业回国<br />
后就直接来到刚刚成立两年的体育研究所工作,直到“文革”暂<br />
时中止了这一切。高大安与曾从事体操运动的夫人被下放到辽<br />
宁农村的“五七干校”学习劳动。其后一直在辽宁体委工作,至<br />
1979年才又调回北京。1982年,国家体委科研所所长率5人代<br />
表团访问联邦德国科隆的联邦体育研究院(Bundesinstitut für<br />
Sportwissenschaft)并且相互签订了交换培养学术方面人员的<br />
协议。<br />
次年,时年已46岁的高大安被匆匆选为访问学者。在经过<br />
半年突击的德语学习后,高大安与同伴在1983年10月来到了德<br />
国科隆。在科隆联邦体育研究院高大安从事的主要是田径训练<br />
方面(Trainingslehre)的研究。为了更好地了解德国在田径训练<br />
上的方式特点,他找到了离科隆不远的勒沃库森,当时位于勒<br />
沃库森的田径俱乐部(Club für Leichtathletik)是德国最好的田<br />
径训练基地之一,整个1984年,他几乎每天都往返于科隆与勒<br />
沃库森之间,了解田径俱乐部的训练情况和教学情况。为了与<br />
西方世界建立起初步的体育研究方面的联系,当时高大安担负<br />
的不仅仅是个人的观察研究任务,他还试图同德国田径及整个<br />
体育界建立联系和良好的关系。<br />
这种良好关系一直保持到他担任体育科学研究所主管外事<br />
的副所长期间。他派送了更多年轻的、从事体育科学研究的人<br />
员赴德国交换学习, 不少他的“学生”至今都活跃在国内重要的<br />
体育科研机构和高校内;他也接待了许多来自德国体育研究<br />
机构的访问学者。“在体育科研上, 我们与德国的关系一直(相<br />
比其他国家)更紧密、更具实质性、更有成效。”2001年北京申<br />
办奥运会成功后,国家体育总局专门为了<strong>2008</strong>年奥运会成立<br />
了备战奥运科技专家组。专家组在训练、生物机能、心理、伤<br />
病、营养等各方面为专业运动队提供支持。当时已经退休的高<br />
大安又被重新召集到专家组内。哪个运动队需要哪方面的专<br />
家,队伍的训练计划需要哪些调整和修改,都要由这支专家组<br />
进行协调安排。<br />
由于国情不同,中国在竞技体育培养和训练方面的体制上<br />
与许多其他国家存在着不同。相比国外,除存在职业联赛的项<br />
目外,大部分体育运动都是业余活动。而在中国,绝大部分项<br />
目都有专业的运动员,集训的时间也更长。这点高大安教授毫<br />
不讳言,但是同时他也强调不希望国内大众对奥运会上取得的<br />
金牌数量过于看重。“比赛本身是一件友好的事情,要知道所<br />
有的比赛成绩都是非常来之不易的。”在这一点上,这位大半<br />
生从事体育科学的工作者对真正的奥林匹克精神似乎更有他独<br />
到的理解。<br />
Obwohl bereits im Ruhestand, kommt Gao Da’an<br />
weiterhin täglich in das Büro im 2. Stock des Nationalen<br />
Forschungsinstituts für Sportwissenschaft. Dort befindet<br />
sich derzeit der Ort, an dem die unterschiedliche Expertenteams<br />
und die Mannschaften für olympischen Spiele<br />
koordiniert werden. Der über siebigjährige ist immer noch<br />
an dem Ort, an dem er einen großen Teil seines Lebens<br />
verbracht hat.<br />
Gao Da’ans Begeisterung für das Sportstudium wurde in<br />
den 50-er Jahren geweckt. Da nämlich wurde der junge<br />
Gao Da’an wie alle besonders begabten chinesischen<br />
Jugendlichen nach dem Abitur direkt in die ehemalige So-<br />
wjetunion an die Zentrale Moskauer Sporthochschule geschickt.<br />
Er kehrte 1960 zurück, um am erst zwei Jahre alten Sportforschungsinstiut zu<br />
arbeiten. Bis die Kulturrevolution dem ein Ende setzte und Gao Da’an und seine<br />
ebenfalls in der Turnbewegung engagierte Gattin mit der 57-er Kaderschulkampagne<br />
aufs Land nach Liaoning geschickt wurden, um arbeiten zu lernen. Nach<br />
dieser Maßnahme setzten sie ihre Arbeit am Liaoninger Amt für Sport fort, bis<br />
sie Ende 1979 wieder nach Peking zurückkehrten. 1982 führte der Dirktor des<br />
staatlichen Sportforschungsinstituts eine fünfköpfige Delegation an, die dem<br />
Bundesinstitut für Sportwissenschaft einen Besuch abstattete und bei dem beide<br />
Seiten einen Beschluss zum Austausch und zur Förderung von Mitarbeitern<br />
sportwissenschaftlicher Institute unterzeichneten.<br />
Im darauffolgenden Jahr, dann schon 46, wurde Gao Da’an ausgewählt um als<br />
Gastwissenschaftler mit seinen Kollegen im Oktober 1982 nach einem halben<br />
Jahr harten Deutschlernens nach Köln zu gehen. An der dortigen Deutschen<br />
Sportakademie beschäftige sich Gao Da’an vornehmlich mit der Trainingslehre<br />
für Leichtathletik. Ein tieferes Verständnis für die Besonderheiten der deutschen<br />
Leichtathletiktrainingslehre fand er im von Köln nicht weit entfernen<br />
Leverkusen. Der dortige Klub für Leichtathletik war Deutschlands Zentrum<br />
Nummer eins auf diesem Gebiet. 1984 pendelte er dann fast täglich zwischen<br />
Köln und Leverkusen und lernte die Ausbildungsmethoden für Leichtathletik<br />
kennen. Um Kenntnisse über die Grundlagen der Sportforschung mit der Westen<br />
zu erlangen, verfolgte Gao Da’an damals nicht nur seine eigene Forschungsziele,<br />
sondern versuchte auch gute Beziehungen zur deutschen Leichtathletik<br />
und der Sportwelt insgesamt aufzubauen und zu erhalten.<br />
Diese guten Beziehungen hielten, bis er Vizedirektor des Amts für Auswärtige<br />
Beziehungen des sportwissenschaftlichen Instituts wurde. Er schickte viele<br />
Jugendliche, die sich mit Sportwissenschaftsforschung beschäftigten, nach<br />
Deutschland. Bis heute arbeiten viele seiner ehemaligen „Schüler“ bei wichtigen<br />
staatlichen Sportwissenschaftsforschungsinstitutionen oder Hochschulen. Auch<br />
lud er viele Gastwissenschaftler von deutschen Sportwissenschaftsforschungsinstitutionen<br />
ein. Gao Da’an sagt “Auf dem Gebiet der Sportwissenschaftsforschung<br />
werden - im Vergleich mit anderen Ländern – unsere Beziehungen mit<br />
Deutschland immer fester, stabiler und erfolgreicher. Nach der erfolgreichen<br />
Olympia-Bewerbung Pekings im Jahre 2001, hat die staatliche Sportverwaltung<br />
ein Expertenteam zusammengestellt, um die Olympiade <strong>2008</strong> optimal vorzubereiten.<br />
Es unterstützt die Mannschaften in solchen Bereichen, wie z.B. Training,<br />
Physiologie und Psychologie, Verletzung und Ernährung. Zu diesem Zeitpunkt<br />
wurde der Rentner zu dem Expertenteam gerufen, welches sich unter anderem<br />
darum kümmert, welche Mannschaft welchen Spezialisten benötigt und welche<br />
Mannschafstrainingspläne geändert werden müssen.<br />
Aufgrund der noch nicht einheitlichen Bedingungen gibt es in China im Vergleich<br />
mit den übrigen Ländern ein anderes Ausbildungssystem im Wettkampfsport.<br />
Im Ausland zählt ein großer Teil der sportlichen Betätigung zur Freizeitbeschäftigung,<br />
parallel gibt es aber auch den von Berufssportlern betriebenen<br />
Leistungssport. Dagegen gibt in China für jede Sportart fast ausschließlich<br />
Berufssportler. Diese wurden viele Jahre lang trainiert. Gao Da’an hofft, dass die<br />
Chinesen nicht nur an der Anzahl der Goldmedaillen interessiert sind: “Eigentlich<br />
ist der Wettkampf eine gute Sache. Höchstleistungen werden nicht einfach<br />
so erreicht.“ Das ist die Ansicht von einem, der sich sein halbes Leben lang mit<br />
Sportwissenschaft beschäftigt hat.<br />
(hgf)<br />
Photo: <strong>DAAD</strong><br />
14 | Leute<br />
15 | Leute<br />
Zwischen Kunst und Kampf - ein Deutscher lebt Wushu in China Während<br />
meines ersten Chinesisch-Kurses am Bochumer Sinikum vor genau sechs Jahren<br />
sahen wir als landeskundliche Übung eine Reihe von Filmen, meistens älteren<br />
Datums. Einer der Filme schilderte das Auslandsstudium eines jungen Amerikaners<br />
in Hangzhou - seine Ankunft, die mühsamen ersten Schritte des Chinesisch-Lernens,<br />
das Anfreunden mit Lehrern, Klassenkameraden, Konflikte, eine<br />
erblühende erste Liebe, Schattenboxen am Westsee.<br />
Maik Albrecht hat diese Geschichte selbst erlebt. Sein erster China-Besuch vor<br />
sechs Jahren sollte eigentlich nur eine Zwischenstation sein von Bundeswehr<br />
zum Studium. Seit Kindheit aktiv in verschiedenen Techniken von Boxen, Ringen<br />
und Karate wollte er ein halbes Jahr an der Wiege des Wushu lernen, seine<br />
Technik vervollkommenen. Doch nach sechs Monaten war klar, dass diese Zeit<br />
gerade für ein Kratzen an der Oberfläche reichte. Albrecht reiste zurück nach<br />
Deutschland, nur um für ein weiteres Jahr die Studien bei seinem Lehrer Li<br />
Zhenghua in Wuhan fortzusetzen.<br />
Kampfkunst, das klingt für einen Aussenstehenden wie mich erst einmal nach<br />
Abenteuer, Jacky Chan und Bruce Lee Movies, nach klösterlicher Shaolin-Konzentration<br />
und Andacht. Doch Maik Albrecht ist kein verklärter Sinnsuchender.<br />
„Natürlich hat Kampfkunst auch viel mit Philosophie zu tun, Wushu ruht sehr<br />
stark auf dem Daoismus‘‘, sagt der 27jährige. Man solle Wushu aber keinesfalls<br />
als Pseudophilosopie oder Ersatzreligion missverstehen, die im Schnelldurchgang<br />
Lebensweisheiten vermittele. Für Chinesen ist Wushu heute in erster Linie<br />
eine Sportart, weniger Lebenskunst. „Die Lehrer sagen häufig, dass westliche<br />
Menschen im Kampfsport mehr sehen als die Chinesen selbst, sich für die Kultur<br />
des Sports interessieren und nach dem Warum verschiedener Formen fragen.<br />
Chinesen wollen daraus vor allem einen anerkannten Sport machen, mit dem<br />
man an der Olympiade teilnehmen kann‘‘, sagt Albrecht. „Wenn junge Leute<br />
einen Kampfsport lernen, dann in erster Linie, um stark zu sein und sich selbst<br />
zu beweisen, das ist keine Frage der Nationalität.‘‘ Viele ausländische Anhänger<br />
kämen jedoch mit ganzheitlicheren Vorstellungen nach Chinaund seien mehr<br />
kultur- als sportorientiert. Auch Albrecht sieht seinen eigenen Lehrer, der unter<br />
anderem auch Polizeikader trainierte, als Verbindung zu Traditionen und einer<br />
verfeinerten Kunstform, die heute so gut wie ausgestorben ist.<br />
Trotz seiner zahlreichen Wettkampferfolge - Höhepunkt war eine Goldmedaille<br />
bei den Weltmeisterschaften 2006 im Shaolin Kloster als Vertreter für die<br />
Provinz Wuhan - hat Maik Albrecht sein Leben keineswegs auf Wushu reduziert.<br />
Im vergangenen Jahr hat der Athlet das Studium der Sinologie oder in Wuhan<br />
abgeschlossen und damit auch einen lang gehegten Wunsch seiner Eltern erfüllt.<br />
Sein Lehrer und Meister ist in den Jahren der gemeinsamen Arbeit zunächst wie<br />
ein Vater und vor einem Jahr Schwiegervater geworden: Nach Abschluss des<br />
Studiums heiratete Albrecht Li Zhenghuas Tochter Li Qiaofang, ist seither unter<br />
anderem als Übersetzer und Koordinator bei den Deutschlandwochen wie im Mai<br />
in Chongqing tätig.<br />
Freunde legen ihm seit langem nah, in Deutschland eine eigene lukrative<br />
Sportschule zu eröffnen, doch das erscheint ihm oberflächlich. Albrecht sieht<br />
sich noch immer in erster Linie als Lernender, der noch weiter reifen will. Durch<br />
den Sport hat er im ganzen Land mühelos ein riesiges Netzwerk an Kontakten.<br />
Denn mit Wushu ist es nicht anders als mit Mahjang - egal in welches Dorf man<br />
kommt, man findet immer einen Partner.<br />
(Anja Feldmann)<br />
专访 – Maik Albrecht | Maik Albrecht im Porträt<br />
在艺术与格斗之间——个德国人体验的中国武术六年前我<br />
在波鸿的中文班开始学习汉语的时候,我们曾在国情课上看过<br />
一系列电影,多数是年代久远的影片。其中一部表现的是一个<br />
美国青年在杭州留学生活的点点滴滴——初抵中国,艰难地迈<br />
出学习汉语的第一步,与老师结为朋友,他的同学们,生活中<br />
的矛盾,在这里萌生的初恋以及西湖边的太极等等。<br />
Maik Albrecht亲身经历了同样的故事。他六年前的第<br />
一次中国之行本是军役后到上大学之间的一次短暂旅途。从童<br />
年起他就热衷于研究拳击、格斗、空手道中的各种技巧,他希<br />
望用半年时间在武术的发源地——中国潜心学习,完善他的技<br />
巧。但是经过6个月的学习之后他才明白,这么短的时间的学<br />
习只能算作蜻蜓点水。Albrecht回到了德国,只是为了第二年<br />
跟他的师傅李正华继续学习武术。<br />
武术对于像我这样的外行来说,一下子想到的就是成<br />
龙和李小龙电影里那样的惊险场面,以及少林寺高僧的超<br />
脱尘世、虔诚修行。但是Maik Albrecht并非在寻找精神意<br />
义。“当然格斗艺术很多地方是与哲学思想有关的,中国武术<br />
与道家思想就有着极为紧密的联系”,27岁的他说道。但是人<br />
们不应该把武术误认为是一种能够在短暂即逝的生命中揭示生<br />
活智慧的冒牌哲学或是替代性宗教。<br />
对于中国人来说,武术已是一项体育运动,而非生活艺<br />
术了。“师傅们经常说,对体育艺术感兴趣的西方人远比中国<br />
人多,对各种不同的招式都能问出为什么。而中国人总是首先<br />
想学些已经被人们认可的武术,这样就可以参加奥运会了”,<br />
Albrecht开玩笑说。“年轻人学习武术,首先是为了变得更<br />
强,能够证明自己,这一点上没有国界。”而许多外国人如今<br />
带着想要体验文化的心态来到中国,关注的肯定更多是文化而<br />
非体育。Albrecht也将他的师傅看作一条纽带,通过他能接触<br />
到中国的传统文化和武术这一近乎失传的艺术形式,他的老师<br />
现在还负责培训警察。<br />
Albrecht习武生涯的最高峰应该是2006年代表武汉市参<br />
加在少林寺举办的武术大赛并取得金牌。他虽然获得了无数的<br />
奖牌,却没有因为武术而降低生活质量。去年这位运动员在武<br />
汉完成了他汉学专业的学习,这也算是满足了他父母长久以来<br />
的一个心愿。在过去的几年中,他的师傅李正华一直就像父亲<br />
一样关心和照顾着他,并在去年成为了他的岳父:Albrecht大<br />
学毕业后就与李正华的女儿李巧芳结为连理,他在今年五月重<br />
庆举行的“德中同行”活动中参与翻译和协调的工作。朋友们<br />
长期以来都希望他在德国开一家自己的体育学校,这对他来说<br />
是件很容易的事情。但是Albrecht一直认为自己首先还是一名<br />
学习者,需要不断地成熟自己。通过武术,他毫不费力地在整<br />
个中国建立起了庞大的联系网。因为武术跟麻将一样——无论<br />
你到了哪个村子里,总会找到一个对手。<br />
Photo: Anja Feldmann