Magazin 197911
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umSOHOU<br />
Erster internationaler<br />
Luftrettungs-Kongreß<br />
Maßgebliche Vertreter von Luftrettungsdiensten<br />
aus aller Welt wollen - erstmals<br />
seit dem Bestehen der organisierten Rettung<br />
aus der Luft - im nächsten Jahr gemeinsam<br />
nach Wegen suchen, wie die<br />
Luftrettung weltweit ausgebaut werden<br />
kann. Im Rahmen des "Internationalen<br />
Luftrettungs-Kongresses", den der<br />
ADAC vom 17. bis 19. September 1980<br />
in München durchführen will, sollen alle<br />
medizinischen, flugtechnischen, rechtlichen<br />
und finanziellen Probleme der<br />
"Rettung aus der Luft" diskutiert und Erfahrungen<br />
ausgetauscht werden.<br />
Die Bundesrepublik Deutschland ist auf<br />
dem Gebiet der Luftrettung und des Patiententransportes<br />
mit Ambulanzflugzeugen<br />
seit Jahren führend. Es können hier<br />
nahezu 70 % der Einwohner nach einem<br />
Unfall durch Rettungshubschrauber<br />
schnellst mögliche Hilfe aus der Luft erhalten.<br />
Vor zehn Jahren wurde vom ADAC<br />
der Rettungshubschrauber "Christoph I "<br />
in Dienst gestellt und damit der<br />
Grundstein für die zivile Luftrettung in der<br />
Bundesrepublik gelegt.<br />
Dieses Jubiläum soll auf dem "Internationalen<br />
Luftrettungs-Kongreß" begangen<br />
werden. Mit dem Kongreß ist eine Ausstellung<br />
von Rettungshubschraubern und<br />
Ambulanzflugzeugen verbunden. Notfalltechnisches<br />
und flugtechnisches Gerät<br />
wird ebenfalls gezeigt.<br />
Millionenschaden<br />
durch Windhose<br />
Mehrere Millionen Mark Schaden richtete<br />
eine Windhose am Dienstag , dem 6. November<br />
1979, in der niedersächsischen<br />
Kreisstadt Cloppenburg an . Rund 130<br />
Wohnhäuser, mehrere Fabrikhallen sowie<br />
Stallungen wurden in wenigen Minuten<br />
2 Z$·MAGAZI N l 1ng<br />
ganz oder teilweise abgedeckt. Zwei Personen<br />
erlitten leichte Verletzungen.<br />
Großbrand in Reifenlager<br />
Aus bisher nicht geklärter Ursache entstand<br />
in einem Reifenlager in Tamm bei<br />
Ludwigsburg ein Brand, der das gesamte<br />
Lagervernichtete und einen Schaden in<br />
Höhe von drei Millionen Mark verursachte.<br />
Ein benachbartes Großeinkaufszentrum<br />
mußte wegen der starken Rauchentwicklung<br />
teilweise evakuiert werden .<br />
MdB Möllemann<br />
für Einbeziehung<br />
des Selbstschutzes<br />
in den Katastrophenschutz<br />
Der verteidigungspolitische Sprecher der<br />
F.D.P.-Bundestagsfraktion, Jürgen W.<br />
Möllemann, hat sich in einem Schreiben<br />
an seinen Fraktionskollegen und Bundesinnenminister<br />
Gerhart Rudolf Baum dafür<br />
ausgesprochen, den Selbstschutz in den<br />
friedensmäßigen Katastrophenschutz mit<br />
einzubeziehen und entsprechende Regelungen<br />
in den Katastrophenschutzgesetzen<br />
der Länder vorzusehen.<br />
Möllemann begründete diesen Vorschlag<br />
wie folgt: "Nach § 10 des Katastrophenschutzgesetzes<br />
des Bundes vom 9. 7.<br />
1968 haben die Gemeinden den Selbstschutz<br />
aufzubauen , zu fördern und zu<br />
leiten, damit die Bevölkerung gegen die<br />
Wirkung von Angriffswatfen besser geschützt<br />
werden kann. Dazu hat die Gemeinde<br />
ehrenamtliche Selbstschutz-Be-<br />
rater zu werben, ausbilden zu lassen und<br />
ggf. einzusetzen . Außerdem sind Selbstschutz-Beratungs-<br />
und -Leitstellen einzurichten,<br />
von denen aus der Bevölkerung<br />
Hinweise über selbstschutz mäßiges Verhalten<br />
gegeben werden können und die<br />
Nachbarschaftshilfe zu koordinieren ist.<br />
Damit ist den Einheiten des Katastrophenschutzes<br />
eine Konzentration auf SchwerpunktschadensteIlen<br />
möglich.<br />
Auch bei Katastrophen im Frieden sind<br />
Situationen denkbar, bei denen der Katastrophenschutz<br />
überfordert ist und die<br />
Einheiten der Nachbarschaft zunächst in<br />
ihren Gemeinden gebunden sind . Auch<br />
dann wäre ein gleichgerichteter Selbstschutz<br />
nützlich. Zudem könnten bestehende<br />
Einrichtungen besser genutzt und<br />
die Einsatzfreude der ehrenamtlichen<br />
Selbstschutz-Berater und ihre Einsatzfähigkeit<br />
eher erhalten bleiben . Während<br />
die Lehrpläne des Bundesamts für Zivilschutz<br />
neben den Themen ,Schutz gegen<br />
die Wirkung von Angritfswatfen' auch den<br />
Selbstschutz bei Unfällen und Katastrophen<br />
im Frieden enthalten, ist bisher in den<br />
Katastrophenschutzgesetzen der Länder<br />
ein solcher Selbstschutz nicht vorgesehen.<br />
Durch den Selbstschutz auch in diesem<br />
Bereich könnte eine größere Mitwirkung<br />
und Mitverantwortung der Bevölkerung<br />
erreicht werden. Einen entsprechenden<br />
Beschluß hat sowohl der Landesfachausschu<br />
ß Innen- und Rechtspolitik der<br />
F.D.P. Nordrhein-Westlalen wie auch der<br />
F. D. P. -Bundesfachausschu ß für Friedens-<br />
und Sicherheits politik gefaßt.<br />
Ich bitte Sie daher, darauf hinzuwirken,<br />
daß die Bundesländer in ihren Katastrophenschutzgesetzen<br />
bzw. in Verwaltungsvorschriften<br />
hierzu einen Selbstschutz<br />
- analog zu den Maßnahmen der<br />
Vwv-Selbstschutz vom 11 . 5. 1971 des<br />
BMI - vorsehen."<br />
Zivilschutz gibt es<br />
nicht zum "Nulltarif"<br />
Wirksamen Zivilschutz als einen Teil sicherer<br />
Friedenspolitik kann es nach Ansicht<br />
des bremischen Senators für Inneres,<br />
Helmut Fröhlich (SPD), nicht zum<br />
"Nulltarif" geben. Anläßlich der BVS-Ausstellung<br />
"Schutz und Wehr- Selbsthilfe<br />
durch die Jahrhunderte" forderte Fröhlich<br />
die Bürger, Organisationen und Behörden<br />
in Bund und Ländern zu intensiverer Zusammenarbeit<br />
auf. Sie gelte als Indiz für<br />
das Leistungsvermögen und die Wirksamkeit<br />
des Zivilschutzes, dessen Bedeutung<br />
in der Bundesrepublik inzwischen<br />
den erforderlichen verbesserten politischen<br />
Stellenwert erreicht habe.