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ANALYSEBERICHT ÜBER ERFÜLLUNG DES ... - Rusdeutsch.EU

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ASSOZIATION GESELLSCHAFTLICHER<br />

VEREINIGUNGEN „INTERNATIONALER<br />

VERBAND DER D<strong>EU</strong>TSCHEN KULTUR“<br />

<strong>ANALYSEBERICHT</strong> <strong>ÜBER</strong> <strong>ERFÜLLUNG</strong><br />

<strong>DES</strong> RAHMENVERTRAGES ZWISCHEN<br />

DEM IVDK UND DER GTZ IN 2007


INHALT<br />

Analysebericht 2007<br />

I. ALLGEMEINES . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

II. INTERNATIONALER VERBAND DER D<strong>EU</strong>TSCHEN KULTUR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

III. HERAUSFORDERUNGEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

IV. HAUPTZIELE UND AUFGABEN <strong>DES</strong> RAHMENVERTRAGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

V. UMSETZUNG <strong>DES</strong> RAHMENVERTRAGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

1. Entwicklung der Selbstorganisation und Koordinierung<br />

der Arbeit der Begegnungszentren (Abschnitt 1) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

2. Organisation und Durchführung des 6. Forums der Begegnungszentren<br />

„Begegnungszentren – Brücken der Freundschaft und Zusammenarbeit“<br />

(deutsch-russisches Gemeinschaftsprojekt) (Abschnitt 2) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

3. Informationsarbeit und Sprachdidaktisсhe Tätigkeit (Abschnitt 3) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

4. Spracharbeit mit Kindern und Jugendlichen.<br />

Bildungsarbeit und Förderung der Elite (Abschnitt 4) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

5. Kulturtätigkeit im Deutsch-Russischen Haus Moskau (Abschnitt 5) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

VI. ZUSAMMENFASSUNG UND VORSCHLÄGE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

ANLAGE<br />

1. Regionale Koordinierungsräte der Begegnungszentren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

2. Liste der wichtigsten Projekte, die vom Internationalen Verband der deutschen Kultur<br />

im Jahre 2007 durchgeführt worden sind . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

3. Dokumentation des 6. Forums der russlanddeutschen Begegnungszentren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

1


I. ALLGEMEINES<br />

Nach Angaben der Volkszählung leben auf dem<br />

Territorium der Russischen Föderation ca. 600 Tausend<br />

Russlanddeutsche und ihre Angehörigen. Aus<br />

historischen Gründen werden Russlanddeutsche<br />

heute nicht durch ihre Deutschsprachigkeit und<br />

nicht durch ihre gemeinsame Ansiedlung zusammengehalten.<br />

In erster Linie liegen der kulturellen<br />

Identität und Gemeinsamkeit der Russlanddeutschen<br />

die Gemeinsamkeit ihres Schicksals, historischen<br />

Gedächtnisses, das Gefühl der Solidarität mit<br />

dem eigenen Volk, die Familientraditionen, Überlieferungen<br />

der Vertreter der älteren Generation, insbesondere<br />

über durchgemachte Leiden und Ungerechtigkeit<br />

zugrunde. Von großer Bedeutung sind<br />

die kulturelle Anziehungskraft der historischen Heimat<br />

und Vorhandensein persönlicher Bindung zu<br />

Verwandten, die nach Deutschland übersiedelten.<br />

Seit Ende der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts<br />

ist in den meisten Regionen der Russischen<br />

Föderation unter Berücksichtigung der Erfor-<br />

Analysebericht 2007<br />

dernisse und auf der Grundlage der öff entlichen Initiative<br />

ein Netzwerk russlanddeutscher Begegnungszentren<br />

(BZ) entstanden, dessen Tätigkeit mehr als<br />

400 Groß- und Kleinstädte, Siedlungen und Dörfer in<br />

57 Föderationssubjekten umfasst. Von den Zentren<br />

werden jährlich Hunderte diverse Maßnahmen für<br />

Russlanddeutsche und ihre Angehörigen, nämlich<br />

Kultur-, Bildungs-, Informations-, Jugend- und Kindermaßnahmen<br />

sowie die für Trudarmisten und Repressierte<br />

durchgeführt. Dank dem Vorhandensein<br />

so eines Netzwerks haben Russlanddeutsche und ihre<br />

Angehörigen sowie die Interessenten anderer Nationalitäten<br />

Möglichkeiten für Deutschstudium und<br />

Aneignung der deutschen Kultur.<br />

Auf föderaler Ebene werden die Interessen der<br />

Russlanddeutschen von einer Reihe gesellschaftlicher<br />

Vereinigungen vertreten.<br />

Für Deutsche Russlands und der GUS-Länder wird<br />

eine Reihe russisch- und deutschsprachiger Zeitungen<br />

herausgegeben.<br />

2


Analysebericht 2007<br />

II. INTERNATIONALER VERBAND DER D<strong>EU</strong>TSCHEN KULTUR<br />

Die Assoziation gesellschaftlicher Vereinigungen<br />

„Internationaler Verband der deutschen Kultur“<br />

(IVDK) wurde 1991 gegründet. Heute zählen zu ihren<br />

Mitgliedern über 200 russlanddeutsche Begegnungszentren<br />

in der Russischen Föderation und ca. 70 Zentren<br />

in anderen Ländern der GUS und Baltikums. Für<br />

die beträchtliche Mehrheit der russlanddeutschen<br />

Begegnungszentren gilt der IVDK als anerkannter<br />

Dachverband.<br />

Das Hauptziel des IVDK besteht in der Schaff ung<br />

von Voraussetzungen für die Erhaltung und Entwicklung<br />

der kulturellen Identität und Gemeinsamkeit der<br />

deutschen Minderheit in Russland. Seit 1992 arbeitet<br />

der Verband aktiv an der Umsetzung von Fördermaßnahmen<br />

für die deutschstämmige Bevölkerung, die<br />

von der russischen Regierung und der deutschen<br />

Bundesregierung unternommen werden. Im Laufe<br />

dieser Jahre wurden vom IVDK über 670 Projekte<br />

zugunsten der Russlanddeutschen in solchen Bereichen<br />

abgewickelt wie die deutsche Sprache und Kultur,<br />

Wissenschaft und Bildung, Kinder und Jugendliche,<br />

Information, Verlagswesen, soziale Hilfe, Unter-<br />

stützung von Trudarmisten und Repressierten. In den<br />

letzten Jahren nimmt der IVDK führende Positionen<br />

in der öff entlichen Bewegung der Russlanddeutschen<br />

ein.<br />

Vom IVDK werden eine Reihe von Periodika für<br />

Russlanddeutsche herausgegeben, unter denen die<br />

Московская немецкая газета / Moskauer Deutsche<br />

Zeitung mit einer Aufl age von 20,0 Tausend Exemplaren<br />

einen führenden Platz einnimmt. Ferner werden<br />

von dem extra für diese Zwecke gegründeten<br />

Verlag „IVDK-Medien“ eine Reihe von Fachperiodika<br />

für Russlanddeutsche, nämlich Kinder- und Jugendausgaben,<br />

die für Deutschlehrer, für Begegnungszentren<br />

sowie die in Geschichte herausgegeben. Es<br />

erscheinen Jahreskalender, Bücher über Geschichte<br />

und Kultur für Russlanddeutsche. Die Ausgaben des<br />

IVDK werden Jahr für Jahr gezielt bei allen Begegnungszentren<br />

verbreitet.<br />

Der Verband verwaltet die größte bestehende<br />

spezialisierte Informations-Web-Seite für Russlanddeutsche<br />

in russischer und deutscher Sprache unter<br />

www.rusdeutsch.ru/eu.<br />

3


III. HERAUSFORDERUNGEN<br />

Probleme, die im Laufe von 2007 zu lösen waren<br />

Im vergangenen Jahrzehnt hat das gesellschafspolitische<br />

und sozialökonomische Leben der Russischen<br />

Föderation wesentliche Veränderungen erfahren. Zusammen<br />

mit Staat und Gesellschaft änderten sich<br />

auch die Lage der deutschen Minderheit, die Stimmungen<br />

und Bedürfnisse der Russlanddeutschen und<br />

ihrer Angehörigen. Es entstand ein Bedarf nach Korrekturen<br />

der Ziele und Aufgaben der gesellschaftlichen<br />

Bewegung der Russlanddeutschen, des Wesens der<br />

durchzuführenden Arbeit. Besonders akut stellten sich<br />

die Fragen der Suche nach einem neuen Approach<br />

bei der Gestaltung der Organe der Selbstorganisation<br />

der deutschen Minderheit, weiteren Förderung der<br />

Prozesse der ethnokulturellen Wiedergeburt der Russlanddeutschen<br />

seitens des Staates, Verbesserung der<br />

Inhalte bei der Tätigkeit von Begegnungszentren.<br />

Zu den wichtigsten Problemen, die im Laufe des<br />

Jahres 2007 ihrer Lösung harrten, gehörten:<br />

1. Ungenügendes Niveau der Selbstorganisation<br />

der deutschen Minderheit. Mangelnde Koordinierung<br />

von Aktivitäten des Netzwerks der BZ im Landesmaßstab;<br />

– fehlende Konsolidierung und fehlende Aktionseinheit<br />

der gesellschaftlichen Organisationen der<br />

Russlanddeutschen auf föderaler Ebene;<br />

– Fehlen stabiler demokratischer Traditionen bei<br />

der Tätigkeit einer Reihe der gesellschaftlichen Organisationen;<br />

– verbleibende Unklarheit bei einem Teil der<br />

Aktivisten bezüglich Ziele und Aufgaben der gesell-<br />

Analysebericht 2007<br />

schaftlichen Bewegung – von voller Rehabilitierung<br />

und Wiederherstellung der territorialen Autonomie<br />

(FNKA) bis hin zu ethnokultureller Entwicklung der<br />

Russlanddeutschen (IVDK, JdR);<br />

– Rückgang der Solidarität zwischen den in<br />

verschiedenen Regionen des Landes angesiedelten<br />

Russlanddeutschen;<br />

– lokaler Egoismus eines Teils regionaler gesellschaftspolitischer<br />

Eliten der Russlanddeutschen.<br />

2. Mängel bei der Projektarbeit:<br />

– Fehlen bei Begegnungszentren einer klaren<br />

und eindeutigen Konzeption über die Aktivitäten für<br />

die Perspektive;<br />

– formalistische Erscheinungen in der Projektarbeit;<br />

– Abschwächung der Kinder- und Jugendarbeit,<br />

der Anfang der 2000er Jahre weniger Beachtung geschenkt<br />

wurde;<br />

– schlechtere Resultate der Spracharbeit im Vergleich<br />

zum erwarteten Ergebnis;<br />

– unstabile Lage vieler Begegnungszentren, ihre<br />

ungenügende Ausstattung mit Räumlichkeiten,<br />

Stammpersonal und Finanzierung.<br />

3. Notwendigkeit, eine Fortsetzung der Fördermaßnahmen<br />

seitens der russischen Regierung sicherzustellen;<br />

4. Gefahr einer Abkapselung der Russlanddeutschen<br />

auf ihren nationalen Problemen, ihr Ausscheiden<br />

aus dem Gesamtkontext des Zivilgesellschaft<br />

Russlands.<br />

4


Analysebericht 2007<br />

IV. HAUPTZIELE UND AUFGABEN <strong>DES</strong> RAHMENVERTRAGS<br />

Die Hauptziele des Rahmenvertrags sind:<br />

1. Entwicklung der Selbstorganisation und Koordinierung<br />

der Arbeit von Begegnungszentren (Abschnitt<br />

1);<br />

Im Rahmen dieser Arbeitsrichtung sind erstrangig<br />

zu beachten:<br />

– Koordinierung und Unterstützung von Begegnungszentren<br />

auf föderaler Ebene zwecks Stärkung<br />

des Zusammengehörigkeitsgefühls, Erhöhung des<br />

Selbstbewusstseins der deutschstämmigen Bevölkerung<br />

(Pkt. 1.1);<br />

– Organisation und Durchführung im Rahmen<br />

der Arbeitskoordinierung von Veranstaltungen und<br />

Gesprächen, die in erster Linie auf die Verlängerung<br />

des bestehenden (oder Annahme eines neuen) Föderalen<br />

Zielprogramms zur Unterstützung der Russlanddeutschen<br />

(Pkt. 1. 2) gerichtet waren;<br />

– Organisation und Durchführung zwischenregionaler<br />

Projekte – zwei Workshops, Herausgabe eines<br />

Buches als Lehrbehelf für die Tätigkeit der BZ (Pkt. 1. 3).<br />

2. Organisation und Durchführung föderaler<br />

Veranstaltungen (Abschnitt 2), nämlich des 6. Forums<br />

russlanddeutscher Begegnungszentren „Begeg-<br />

nungszentren der Russlanddeutschen als Brücken<br />

der Freundschaft und Zusammenarbeit“ (Pkt. 2.1).<br />

3. Verbesserung der informationsmäßigen und<br />

methodischen Ausstattung des Netzwerks von Begegnungszentren<br />

(Abschnitt 3), einschließlich:<br />

– Vorbereitung und gezielte Versorgung der BZ<br />

mit dem Informationsbulletin „Gemeinschaft“ mit<br />

Methodik-Beilage „Objektiv“ (Pkt. 3.1);<br />

– Verwaltung des Internet-Portals<br />

www.rusdeutsch.ru, einschließlich besonderer Beilagen<br />

dazu und Monitoring der Datenbank über das<br />

Netzwerk der BZ.<br />

4. Spracharbeit mit Kindern und Jugendlichen,<br />

Maßnahmen zur Förderung der Elite der Russlanddeutschen<br />

(Abschnitt 4), einschließlich:<br />

– Organisation und Durchführung von 2 Schichten<br />

des internationalen Sprachlagers für Kinder und<br />

Jugendliche, einschließlich vorherige Wettbewerbe<br />

für die Teilnehmer (Pkt. 4.1);<br />

– Tätigkeit der Methodik-Gruppe des IVDK für<br />

Spracharbeit (Pkt. 4. 2).<br />

5. Ferner wurde die Kulturtätigkeit im DRHM vorgesehen<br />

(Abschnitt 5).<br />

5


V. UMSETZUNG <strong>DES</strong> RAHMENVERTRAGES<br />

Die Analyse der praktischen Umsetzung der Projekte laut Rahmenvertrag erfolgt<br />

nach einem Standard-Schema, nach dem die Effi zienz der Arbeit eingeschätzt<br />

und die Vorschläge für die Perspektive unterbreitet werden können:<br />

– Aufgabe;<br />

– realisierte Maßnahmen;<br />

– erzielte Ergebnisse;<br />

– Zusammenfassung;<br />

– Vorschläge für 2008–2009.<br />

1. Entwicklung der Selbstorganisation und Koordinierung<br />

der Arbeit der Begegnungszentren (Abschnitt 1)<br />

Analysebericht 2007<br />

Im Rahmen dieser Richtung wurde eine Reihe von Maßnahmen erfolgreich realisiert,<br />

die für die gesamte deutsche Minderheit von strategischer Bedeutung sind.<br />

Nachstehend sind die Angaben über die wichtigsten Maßnahmen aufgeführt,<br />

die unter diesem Abschnitt des Rahmenvertrages umgesetzt wurden.<br />

1.1. Arbeit bei der Vorbereitung und<br />

Annahme des Föderalen Zielprogramms der<br />

sozialökonomischen und ethnokulturellen<br />

Entwicklung der Russlanddeutschen (FZP)<br />

Aufgabe<br />

Fortsetzung in Zusammenarbeit mit Ministerien<br />

und Ämtern der Russischen Föderation von Anstrengungen,<br />

gerichtet auf die Annahme des neuen<br />

Föderalen Zielprogramms zur Unterstützung der<br />

ethnokulturellen Entwicklung der Russlanddeutschen<br />

(FZP)<br />

Maßnahmen<br />

Es wurde die Arbeit der Arbeitsgruppe des IVDK<br />

fortgesetzt, die beim 5. Forum der Begegnungszentren<br />

(Anapa, 2005) für die Lösung dieser Aufgabe gebildet<br />

wurde. Es wurden Termine im Ministerium für<br />

Regionalentwicklung der Russischen Föderation, in<br />

einer Reihe anderer Ministerien und Ämter, im Apparat<br />

der Regierung und in der Präsidialadministration<br />

der RF durchgeführt. Es wurde eine Reihe von<br />

Schreiben mit konkreten Vorschlägen zum FZP und<br />

dringenden Vorschlägen über die Beschleunigung<br />

der Arbeit vorbereitet und an die Staatsorgane gerichtet.<br />

Als Rückmeldungen dazu sind unterstützende<br />

Schreiben von Gouverneuren der 17 russischen Regionen,<br />

von der Regierung der RF und der Präsidialadministration<br />

der RF eingegangen. Auf Vorschlag des<br />

Ministeriums für Regionalentwicklung der RF wurde<br />

von den Spezialisten des IVDK der Abschnitt des FZP<br />

„Ethnokulturelle Maßnahmen“ ausgearbeitet.<br />

Ergebnis<br />

Der Abschnitt des FZP „Ethnokulturelle Entwicklung“<br />

wurde auf der Grundlage der Vorschläge des<br />

IVDK abgefasst.<br />

Am 04. 09. 07 wurde von der Regierung der Russischen<br />

Föderation das Konzept des neuen Programms<br />

angenommen. Am 26. 02. 08 wurde das Föderale Zielprogramm<br />

zur Unterstützung der ethnokulturellen<br />

Entwicklung der Russlanddeutschen für 2008–2012<br />

bestätigt (Verordnung der Regierung der RF Nr. 142<br />

vom 05. 03. 08).<br />

Seit Juni 2008 wurde die praktische Umsetzung<br />

der sozialökonomischen Maßnahmen des Programms<br />

aufgenommen, seit November 2008 werden<br />

ethnokulturelle Maßnahmen des FZP realisiert.<br />

Zusammenfassung<br />

Im Ergebnis der Initiativen und hartnäckigen Arbeit<br />

des IVDK-Teams haben Russlanddeutsche ein effi<br />

zientes politisches und ökonomisches Instrument<br />

6


zum Schutz ihrer Interessen als eine der nationalen<br />

Minderheiten Russlands erhalten.<br />

Die wichtigsten Prozesse der ethnokulturellen<br />

Wiedergeburt der Russlanddeutschen werden für die<br />

mittelfristige Perspektive bis 2012 mit fi nanzieller Unterstützung<br />

seitens der Russischen Föderation ausgestattet.<br />

Es ist geplant, für diese Zwecke insgesamt ca.<br />

RUR 2,9 Mrd. (ca. € 85,0 Mio.) bereitzustellen.<br />

Seitens der Russischen Föderation liegt wieder eine<br />

praktische Grundlage (in Form des FZP) für die Zusammenarbeit<br />

mit der Bundesrepublik Deutschland<br />

vor; der Tätigkeit der Deutsch-Russischen Regierungskommission<br />

für die Angelegenheiten der Russlanddeutschen<br />

wurden zusätzliche Impulse verliehen.<br />

Der Abschnitt „Ethnokulturelle Entwicklung“ sichert<br />

die Interessen russlanddeutscher Begegnungs-<br />

1. 2. Teilnahme an der bilateralen deutschrussischen<br />

Zusammenarbeit<br />

Aufgabe<br />

Beitrag zur Entwicklung der Zusammenarbeit<br />

zwischen den Regierungen der beiden Länder, die<br />

auf die Überwindung früherer Repressalien gegenüber<br />

den Deutschstämmigen in der früheren UdSSR<br />

und auf die Unterstützung der heutigen ethnischkulturellen<br />

Entwicklung der Russlanddeutschen gerichtet<br />

ist.<br />

Maßnahmen<br />

Die Vertreter des IVDK wirkten aktiv bei der Vorbereitung<br />

(Sitzungen von Arbeitsgruppen) der Deutsch-<br />

Russischen Regierungskommission für die Angelegenheiten<br />

der Russlanddeutschen (13–14. 03. 07, Belokuricha)<br />

mit.<br />

Ergebnis<br />

Auf Vorschlag des IVDK wurden ins Abschluss-<br />

Kommunique sechs Punkte aufgenommen, die für<br />

Russlanddeutsche von wichtiger Bedeutung sind,<br />

nämlich:<br />

– über Schaff ung in den Regionen notwendiger<br />

Grundvoraussetzungen für die Tätigkeit von Begegnungszentren<br />

(Pkt. 9);<br />

– über Notwendigkeit, die Effi zienz der Arbeit<br />

beim außerschulischen Deutschstudium (Pkt. 10) zu<br />

steigern;<br />

– über Entwicklung von Partnerschaften zwischen<br />

russlanddeutschen Begegnungszentren in<br />

Russland und den regionalen Gruppen der Landmannschaft<br />

der Deutschen aus Russland in Deutschland<br />

(Pkt. 11);<br />

– über Intensivierung der Jugendarbeit (Pkt. 12);<br />

Analysebericht 2007<br />

zentren und erlaubt es, bei der Umsetzung von Maßnahmen<br />

maximale Effi zienz zu erreichen.<br />

Vorschläge für 2008–2009<br />

Einige Vorschläge des FZP bedürfen einer Nacharbeitung.<br />

Dazu sollen 2008–2009 ethnisch-soziologische<br />

Untersuchungen durchgeführt werden, auf<br />

deren Basis entsprechende Vorschläge zur Restrukturierung<br />

des Programms vorzubereiten und den staatlichen<br />

Organen zur Erörterung vorzulegen sind.<br />

Es soll ein Mechanismus für die Auswahl und Beschlussfassung<br />

bei der Projektarbeit und Kontrolle<br />

der Öff entlichkeit über die Umsetzung des FZP ausgearbeitet<br />

werden. Die Rolle der legitimen Organe<br />

der Selbstorganisation der deutschen Minderheit<br />

bei der Erörterung und Auswahl der Projekte ist zu<br />

steigern.<br />

– über Verbesserung beratender Mechanismen<br />

unter Teilnahme der Vertreter der gesellschaftlichen<br />

Vereinigungen der Russlanddeutschen (Pkt. 13);<br />

– über besondere Rolle zwischenregionaler<br />

Maßnahmen bei der Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls<br />

und der gesamtrussischen Identität<br />

der Russlanddeutschen (Pkt. 14).<br />

Zusammenfassung<br />

Es wurde ein wichtiger Schritt in Richtung der<br />

Verteidigung vitaler Interessen der Russlanddeutschen,<br />

Verbesserung von Bedingungen für die Tätigkeit<br />

des Netzwerks von Begegnungszentren, offi -<br />

ziellen Anerkennung seitens der beiden Staaten der<br />

Wichtigkeit der Entwicklung der gesellschaftlichen<br />

Organisationen der Russlanddeutschen als eines<br />

wichtigen Bestandteils der allgemeinen deutsch-russischen<br />

Zusammenarbeit gemacht.<br />

7


Vorschläge für 2008–2009<br />

In erster Linie soll auf der Grundlage des Pkt. 9<br />

des Abschluss-Kommuniques der Regierungskommission<br />

ein Komplex von Maßnahmen erarbeitet und<br />

angenommen werden, die auf effi ziente und stabi-<br />

1. 3. Tätigkeit, gerichtet auf die Verbesserung der<br />

rechtlichen Lage der Russlanddeutschen<br />

Sachlage<br />

2007 ist die Arbeit am Gesetzesentwurf „Über<br />

Russlanddeutsche“ aus folgenden Gründen ins Stocken<br />

geraten:<br />

– Ende 2007 fanden die Wahlen zur Staatsduma<br />

statt. Vor den Wahlen machte sich ein spürbarer<br />

Rückgang in der Aktivität der Angeordneten der<br />

Staatsduma bemerkbar.<br />

– 2006 wurde eine Version des Gesetzesentwurfs<br />

„Über Selbstorganisation der Russlanddeutschen“ vorbereitet,<br />

die zwischen den Spezialisten des Ausschusses<br />

für Nationalitätenfragen der Staatsduma und des<br />

IVDK abgestimmt wurde. Gleichzeitig weigerte sich die<br />

Führung der FNKA, ihn zu unterstützen, und blockierte<br />

hiermit die weiteren Schritte für seine Durchsetzung.<br />

Bis heute wurden keine neuen, der heutigen Situation<br />

entsprechenden Ideen vorgeschlagen.<br />

1. 4. Weiterentwicklung der Selbstorganisation<br />

der Russlanddeutschen<br />

Aufgaben<br />

Da im Laufe einer längeren Zeit keine Aktionseinheit<br />

der gesellschaftlichen Kräfte der Russlanddeutschen<br />

auf föderaler Ebene nicht erreicht werden<br />

konnte, ist es notwendig geworden:<br />

– den Konsolidierungsprozessen der gesellschaftlichen<br />

Kräfte der Russlanddeutschen auf der<br />

Grundlage einer Konsolidierung des Netzwerks von<br />

Begegnungszentren zuerst auf der Ebene der Regionen<br />

mit nachfolgender Herausbildung einer konsolidierten<br />

Position auch auf föderaler Ebene neue Impulse<br />

zu verleihen;<br />

– mit der Gründung der Organe der Selbstorganisation<br />

auf einer Zwischenebene (zwischen Begegnungszentren<br />

und föderalen russlanddeutschen Organisationen)<br />

zu beginnen;<br />

– bei der Gründung und Funktion der Organe<br />

der Selbstorganisation die Grundsätze der Demokratie,<br />

kollegialen Charakter und gleiche Möglichkeiten<br />

für die Teilnahme, Stärkung eigener Kompetenz und<br />

Verantwortlichkeit einzuhalten;<br />

Analysebericht 2007<br />

le Arbeit des Netzwerks von Begegnungszentren für<br />

die Perspektive gerichtet ist. Die Themenbereiche<br />

wie „Partnerschaften“, Stärkung der Selbstorganisation<br />

der Russlanddeutschen und ihrer Beratungs- und Koordinierungsorgane<br />

sollen weiterentwickelt werden.<br />

Zusammenfassung und Vorschläge<br />

Die vorhandene rechtliche Basis soll mit Akzent<br />

auf die Möglichkeiten untersucht werden, welche für<br />

die Erhaltung und Entwicklung des ethnokulturellen<br />

Potenzials der Russlanddeutschen bereits vorliegen.<br />

Das Aktiv der gesellschaftlichen Bewegung soll ein<br />

weiteres Mal mit der Sachlage in diesem Bereich bekannt<br />

gemacht werden.<br />

Mit der neuen Führung des Ausschusses für Nationalitätenfragen<br />

der Staatsduma der Russischen<br />

Föderation sind in 2008 Beratungen zu Fragen der<br />

rechtlichen Lage der Russlanddeutschen durchzuführen.<br />

In den Sitzungen des Rates des IVDK, Rates der<br />

FNKA und Rates des JdR als leitender Organe der<br />

führenden gesellschaftlichen Organisationen der<br />

Russlanddeutschen soll ein verbindlicher Beschluss<br />

über weitere Schritte in diesem Bereich gefasst<br />

werden.<br />

Maßnahmen<br />

Ende Juni wurde in der Stadt Kolomna eine zwischenregionale<br />

Arbeitstagung russlanddeutscher<br />

Begegnungszentren der Zentralen Region durchgeführt,<br />

bei der auf Anregung der Zentren selbst der<br />

Regionale Koordinierungsrat russlanddeutscher Begegnungszentren<br />

der Zentralen Region der Russischen<br />

Föderation als Organ der Selbstorganisation<br />

und Selbstverwaltung der Russlanddeutschen der<br />

Zentralen Region Russlands gegründet wurde.<br />

8


Im August fand in Orenburg eine gesamtrussische<br />

Arbeitstagung der Begegnungszentren statt,<br />

deren Teilnehmer sich für die Gründung ähnlicher<br />

Strukturen in anderen Regionen der Russischen Föderation<br />

aussprachen. Daraufhin wurden unter Einhaltung<br />

aller rechtlicher Verfahren und Bestimmungen<br />

der Gesetzgebung der RF „Über gesellschaftliche<br />

Organisationen“ der RKR der BZ der Deutschen<br />

Urals, RKR der BZ der Deutschen des Wolga-Gebiets,<br />

RKR der BZ der Deutschen von Kaukasus und<br />

Südrussland, RKR der BZ der Deutschen Südurals<br />

und RKR der BZ der Deutschen Sibiriens* ins Leben<br />

gerufen.<br />

Ergebnis<br />

In sieben Regionen der Russischen Föderation<br />

entstanden die Regionalen Koordinierungsräte russlanddeutscher<br />

Begegnungszentren und nahmen ihre<br />

Arbeit auf. Genauere Angaben über das System der<br />

RKR der BZ sind in Anlage Nr. 1 aufgeführt.<br />

Zusammenfassung<br />

Bereits die ersten Ergebnisse der Tätigkeit der vor<br />

kurzem gegründeten RKR zeigten, dass in ihrem Rahmen<br />

die Begegnungszentren verschiedener Organisations-<br />

und Rechtsformen wie national-kulturelle<br />

Organisationen (Gesellschaften der Kultur der Russlanddeutschen,<br />

Zentren der deutschen Kultur etc.),<br />

national-kulturelle Autonomien, deutsch-russische<br />

Häuser erfolgreich zusammenarbeiten .<br />

Die Gründung und Arbeit der RKR ist eine neue<br />

und recht komplizierte Angelegenheit. Dabei ist<br />

wichtig, dass die GTZ als Mittlerorganisation sich aktiver<br />

in die Unterstützung der Prozesse der Selbstorga-<br />

* Im Januar 2008 wurde der RKR der BZ der Deutschen Sibiriens in<br />

den RKR der BZ der Deutschen Westsibiriens und den RKR der BZ der<br />

Deutschen Ostsibiriens und Fernost umgewandelt.<br />

1.5. Fortsetzung der Arbeit und Annahme der<br />

Konzeption über Verbesserung der Tätigkeit von<br />

Begegnungszentren als Programmdokument für<br />

Deutsche der Russischen Föderation<br />

Aufgaben<br />

Es wurde vorgesehen, die 2005–2006 begonnene<br />

Arbeit bei der Erstellung und Annahme durch die<br />

Community der Russlanddeutschen einer Konzeption<br />

über ethnokulturelle Entwicklung der Russlanddeutschen<br />

durch Verbesserung der Tätigkeit von Begegnungszentren<br />

fortzusetzen.<br />

Maßnahmen<br />

Im Rahmen der Arbeit in dieser Richtung wurden<br />

2007 zwei Workshops und eine Arbeitstagung der<br />

Analysebericht 2007<br />

nisation und der stufenweisen Übergabe der Kompetenz<br />

in der Projektarbeit an die Organe der Selbstorganisation<br />

einschaltet.<br />

Mehr Aufmerksamkeit soll der Anbahnung einer<br />

sachlichen, konstruktiven und freundschaftlichen Zusammenarbeit<br />

zwischen dem IVDK, JdR und den RKR<br />

als Organen der Selbstorganisation der deutschen<br />

Minderheit einerseits und der zentralen und den regionalen<br />

Strukturen der Partnerorganisation andererseits<br />

gewidmet werden.<br />

Vorschläge für 2008–2009<br />

Die erzielten Erfolge im Bereich der Entwicklung<br />

und Stärkung der Tätigkeit der Regionalen Koordinierungsräte<br />

russlanddeutscher Begegnungszentren<br />

(RKR der BZ) als neu gegründeter Organe der<br />

Selbstorganisation der Russlanddeutschen sollen<br />

weiter ausgebaut werden. Dazu ist es notwendig,<br />

die demokratischen Mechanismen ihrer Arbeit weiterzuentwickeln<br />

und diese Organe mit der Kompetenz<br />

und Verantwortung in der Projektarbeit auszustatten.<br />

2008 soll in zwei Regionen – in der Zentralen<br />

Region und der Region Ural – ein Pilotprojekt realisiert<br />

werden, in dessen Rahmen der Prozess einer<br />

stufenweisen Übertragung der Kompetenz und Verantwortung<br />

von der GTZ an die RKR dieser jeweiligen<br />

Regionen erfolgen. Je nach Ergebnis dieses Pilotprojekts<br />

soll in 2008 eine Entscheidung über seine<br />

Weiterentwicklung in 2009 mit Ausdehnung auf<br />

neue Projektregionen getroff en werden.<br />

2008–2009 soll ein effi zienter Mechanismus von<br />

Beratungen und Zusammenspiel zwischen den Organen<br />

der Selbstorganisation (IVDK, JdR, RKR der BZ)<br />

und der Mittlerorganisation GTZ (zentrales Büro und<br />

regionale Büros) aufgebaut werden.<br />

9


Begegnungszentren in Orenburg durchgeführt, deren<br />

Teilnehmer eine Reihe wichtigster Begegnungszentren<br />

vertraten. Bei den Veranstaltungen fand ein<br />

Meinungsaustausch über aktuelle Probleme statt, es<br />

wurden Vorschläge über die Wege ihrer Lösung ausgearbeitet,<br />

Bestimmungen der Konzeption über die<br />

Verbesserung der Tätigkeit von Begegnungszentren<br />

auf der Basis der Selbstorganisation der Russlanddeutschen<br />

festgelegt.<br />

Ergebnis<br />

Im Laufe des Jahres wurde mit aktiver und engagierter<br />

Teilnahme vieler Leiter und Aktivisten der Begegnungszentren<br />

eine Konzeption über die Tätigkeit<br />

ausgearbeitet, die der heutigen realen Sachlage und<br />

den aktuellen Aufgaben entspricht.<br />

Nach eingehender Erörterung in den Arbeitsgruppen<br />

des 6. Forums der Begegnungszentren wurde<br />

die Konzeption von den Abgeordneten des I. Kongresses<br />

der Begegnungszentren als ein Programmdokument<br />

des Netzwerks russlanddeutscher Begegnungszentren<br />

der Russischen Föderation bestätigt<br />

1.6. Aufnahme der praktischen Zusammenarbeit<br />

zwischen dem IVDK, JdR und der<br />

Landsmannschaft der Deutschen aus Russland.<br />

Entwicklung des neuen aussichtsvollen<br />

Projekts „Partnerschaften russlanddeutscher<br />

Begegnungszentren in Russland und der<br />

Landsmannschaft der Deutschen aus Russland in<br />

Deutschland“<br />

Aufgabe<br />

Intensivierung der Teilnahme an der sich entwickelnden<br />

vielseitigen Zusammenarbeit zwischen<br />

der Russischen Föderation und der Bundesrepublik<br />

Deutschland, zwischen den Zivilgesellschaften der<br />

beiden Länder. Das Thema der Russlanddeutschen<br />

soll auf ein höheres gesellschaftspolitisches Niveau<br />

erhoben werden und dadurch neue Impulse und<br />

neues Potential erhalten.<br />

Maßnahmen<br />

Der IVDK trat gemeinsam mit der Landsmannschaft<br />

der Deutschen aus Russland und dem Jugendring<br />

der Russlanddeutschen mit der Initiative<br />

auf, die 1.Internationale Partnerschaftskonferenz der<br />

gesellschaftlichen Organisationen der Russlanddeutschen<br />

aus der Russischen Föderation, Bundesrepublik<br />

Deutschland, der Ukraine, Kasachstan und den USA<br />

durchzuführen. An der 23-köpfi gen Delegation des<br />

IVDK / JdR nahmen die Leiter vieler wichtigsten regionalen<br />

Begegnungszentren teil.<br />

Analysebericht 2007<br />

(s. Anlage Nr. 2 „Informationsbroschüre über Ergebnisse<br />

des 6. Forums der BZ“).<br />

Zusammenfassung<br />

Es wurde eine Konzeption über Verbesserung der<br />

Tätigkeit von Begegnungszentren erarbeitet, die heutige<br />

Gegebenheiten, aktuelle Erfordernisse der Russlanddeutschen<br />

berücksichtigt und auf die Schaff ung<br />

von Voraussetzungen für eine beständige, stabile Tätigkeit<br />

der BZ heute und künftig ausgerichtet ist.<br />

Vorschläge für 2008–2009<br />

2008 soll die Konzeption gemeinsam mit Vertretern<br />

der Partnerorganisation GTZ nachgearbeitet<br />

werden, es sind erforderliche aktuelle Ergänzungen<br />

und Änderungen zum Programm der Fördermaßnahmen<br />

für Russlanddeutsche vorzunehmen,<br />

die von der Regierung der Russischen Föderation<br />

und der deutschen Bundesregierung durchgeführt<br />

werden.<br />

Eine Reihe von Bestimmungen der Konzeption<br />

soll in Zusammenarbeit mit der GTZ bei realer Tätigkeit<br />

der Begegnungszentren umgesetzt werden.<br />

An der Arbeit des 6. Forums der BZ (Moskau,<br />

29.10–01.11.07) nahmen die Mitglieder der repräsentativen<br />

Delegation der Landsmannschaft als Gäste teil,<br />

die die Bundesleitung dieser Organisation und regionale<br />

Abteilungen vertragen, insgesamt 11 Personen.<br />

Ergebnis<br />

Während der Konferenz in Wiesbaden wurde ein<br />

Rahmenabkommen über Partnerschaft zwischen<br />

dem IVDK, JdR und der Landsmannschaft unterzeichnet,<br />

das der Entwicklung der Partnerschaften auf<br />

regionaler Ebene einen ernsthaften Impuls verlieh.<br />

Beim Forum in Moskau wurden sechs erste Partnerschaftsverträge<br />

zwischen konkreten russlanddeut-<br />

10


schen Begegnungszentren und den Ortsgruppen<br />

der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland in<br />

Deutschland unterzeichnet.<br />

Auf dem Forum wurde ein Programm über konkrete<br />

Partnerschaften für das Jahr 2008 ausgearbeitet<br />

und angenommen.<br />

Bereits Anfang November 2007 fand das erste<br />

Partnerschaftsprojekt zwischen der Republik Komi<br />

und der Stadt Off enburg statt. Ende November<br />

wurde bei der Durchführung einer Veranstaltung in<br />

Ischewsk mit Unterstützung des IVDK und der Landsmannschaft<br />

ein weiterer, 7. Partnerschaftsvertrag unterzeichnet.<br />

Zusammenfassung<br />

Die Aktivitäten des IVDK bildeten einen Auftakt<br />

für so neue aussichtsvolle Tätigkeitsrichtung der gesellschaftlichen<br />

Organisationen der Russlanddeutschen<br />

wie die Entwicklung von Partnerschaften russlanddeutscher<br />

Begegnungszentren in Russland mit<br />

befreundeten Organisationen in Deutschland.<br />

Die Unterzeichnung des Rahmenabkommens bildete<br />

eine rechtliche und organisatorische Grundlage<br />

für die gesamte nachfolgende Arbeit für die Erweiterung<br />

von Partnerschaften, dadurch wurde ein Grundstein<br />

für praktische Schritte in dieser wichtigen Angelegenheit<br />

gelegt. In der Perspektive können sich<br />

die Russlanddeutschen bei einem günstigen Projektverlauf<br />

als eine reale Freundschaftsbrücke zwischen<br />

Analysebericht 2007<br />

unseren beiden Ländern etablieren und einen gewichtigen<br />

Beitrag zur Zusammenarbeit und Kommunikation<br />

der Institute der Zivilgesellschaft der Russischen<br />

Föderation und der Bundesrepublik Deutschland<br />

leisten.<br />

Vorschläge für 2008–2009<br />

In der nächsten Phase des Projekts soll man sich<br />

um die Anbahnung Dutzender Partnerschaften zwischen<br />

den gesellschaftlichen Organisationen der<br />

Russlanddeutschen in den Regionen Russlands und<br />

Deutschlands bemühen.<br />

Es ist wichtig, die Zusammenarbeit zwischen den<br />

Dachverbänden der deutschen Minderheiten und<br />

der Landsmannschaft fortzusetzen und in 2008–2009<br />

die 2. Internationale Partnerschaftskonferenz der gesellschaftlicher<br />

Organisationen der Russlanddeutschen<br />

in den Regionen Russlands und Deutschlands<br />

zu organisieren und abzuhalten.<br />

Eine weitere strategisch wichtige Aufgabe würde<br />

darin bestehen, das Thema von Partnerschaften der<br />

Russlanddeutschen in die Tätigkeit eines so wichtigen<br />

Instituts der Zusammenarbeit zwischen den<br />

Zivilgesellschaften unserer beiden Länder wie das<br />

Deutsch-Russische Forum „Petersburger Dialog“ aufzunehmen.<br />

Die Aufnahme auf so hohes Niveau soll gut<br />

durchdacht und mit entsprechenden Ressourcen<br />

ausgestattet werden.<br />

2. Organisation und Durchführung des 6. Forums der Begegnungszentren<br />

„Begegnungszentren als Brücken der Freundschaft und Zusammenarbeit“<br />

(deutsch-russisches Gemeinschaftsprojekt) (Abschnitt 2)<br />

Aufgaben und Maßnahmen<br />

Die eingehende Beschreibung der Aufgaben, des<br />

Verlaufs der Veranstaltung und der Arbeitsergebnisse<br />

des Forums ist in Anlage Nr. 2 aufgeführt.<br />

Ergebnisse<br />

Die Hauptergebnisse der regelmäßigen jährlichen<br />

Durchführung von Foren der Begegnungszentren<br />

sind:<br />

– Steigerung des Engagements und Aktivität<br />

vieler Aktivisten der Begegnungszentren;<br />

– Erhöhung des fachlichen Könnens vieler Aktivisten.<br />

Aufkommen einer Reihe von Leitern der Begegnungszentren,<br />

die in der Lage sind, sich zu öffentlichen<br />

Funktionären in ihren jeweiligen Regionen<br />

zu etablieren und mehr Verantwortung auf föderaler<br />

Ebene zu übernehmen;<br />

– verstärkter Zusammenschluss und Koordinierung<br />

der Tätigkeit der gesellschaftlichen Strukturen<br />

der Russlanddeutschen;<br />

– Herausbildung eines Teams, bestehend aus<br />

Dutzenden Leitern der Zentren und den Mitarbeitern<br />

des IVDK und JdR. Dieses Team zeichnet sich durch<br />

Geschlossenheit, Einsatzbereitschaft, realistisches Approach<br />

bei der Festlegung der Ziele und das Vermögen,<br />

Ergebnisse zu erzielen;<br />

– in der gesellschaftlichen Bewegung der Russlanddeutschen<br />

entwickeln sich demokratische Traditionen.<br />

Zur Teilnahme an Foren werden ausnahmslos<br />

alle Leiter der wichtigsten (anerkannten) regionalen<br />

und einer Reihe führender lokaler Begegnungszentren,<br />

Direktoren der sibirischen Deutsch-Russischen Häuser,<br />

Leiter föderaler gesellschaftlicher Organisationen wie<br />

11


der FNKA eingeladen. Die Diskussionen verlaufen offen,<br />

öff entlich, alle Interessenten haben die Möglichkeit,<br />

sich sowohl bei Tagungen der Arbeitsgruppen<br />

wie auch bei Plenartagungen auszusprechen;<br />

– jedes am Forum teilnehmende regionale (Gebiets-,<br />

Regional-, Republik-) Begegnungszentrum (BZ)<br />

vertritt die Interessen mehrerer (bis zu mehreren Dutzend)<br />

Begegnungsstätten (BS). Somit bilden die Foren<br />

eine öff entliche Plattform, auf der die Interessen<br />

nahezu des gesamten Netzwerks der Begegnungszentren<br />

vertreten werden;<br />

– die regelmäßige Durchführung von Foren bildete<br />

neben anderen Veranstaltungen eine Grundlage<br />

für die Gründung der Regionalen Koordinierungsräte<br />

russlanddeutscher Begegnungszentren als demokratischer,<br />

legitimer Organe der Selbstorganisation der<br />

deutschen Minderheit auf zwischenregionaler Ebene,<br />

die eine immer breitere Unterstützung in ihren jeweiligen<br />

Regionen genießen;<br />

– wachsendes Ansehen des IVDK als einer effi -<br />

zienten, wirksamen und verantwortungsbewussten<br />

3. Informationsarbeit und sprachdidaktisсhe Tätigkeit (Abschnitt 3)<br />

Aufgaben<br />

– Weitere Entwicklung des gemeinsamen Informations-<br />

und Kulturraums der Russlanddeutschen;<br />

– Entwicklung des Zusammengehörigkeitsgefühls<br />

der deutschen Minderheit;<br />

– Intensivierung der Informationstätigkeit des<br />

Netzwerks der BZ, Verbesserung des Informationsaustausches<br />

im Netzwerk der Begegnungszentren;<br />

– Erweiterung der Kontakte zwischen den Begegnungszentren<br />

unter Nutzung des Internet;<br />

– Steigerung der Informiertheit der deutschstämmigen<br />

Bevölkerung;<br />

– Vorstellung des gesellschaftlichen und kulturellen<br />

Potenzials der Russlanddeutschen im gemeinsamen<br />

landesweiten Informations- und Kulturraum;<br />

– methodische Unterstützung der Tätigkeit des<br />

Netzwerks von Begegnungszentren.<br />

Maßnahmen<br />

Die wichtigsten Maßnahmen dieses Abschnitts<br />

sind:<br />

1. Fortsetzung der Verwaltung des russischsprachigen<br />

Informations-Portals für Russlanddeutsche im<br />

Internet unter: www.rusdeutsch.ru (Pkt. 3.3).<br />

2. Im Laufe des Jahres wurde die elektronische<br />

Bibliothek aktiv aufgefüllt, die für Russlanddeutsche<br />

Analysebericht 2007<br />

gesellschaftlichen Organisation der deutschen Minderheit,<br />

breite Akzeptanz des Verbandes bei Russlanddeutschen<br />

als eines Dachverbandes der Begegnungszentren.<br />

Zusammenfassung<br />

Die regelmäßige Durchführung von Foren auf hohem<br />

inhaltlichen und Organisationsniveau verwandelte<br />

diese Veranstaltung in ein wichtiges jährliches<br />

gesellschaftspolitisches Event im Leben der gesamten<br />

deutschen Minderheit, in eine Plattform für konstruktiven<br />

Dialog zwischen dem Staat und der Gesellschaft,<br />

für die Erörterung der aktuellsten Probleme<br />

und gemeinsame Erarbeitung adäquater Lösungen.<br />

Die gesellschaftliche Bewegung der Russlanddeutschen<br />

erhält bei Foren mächtige Impulse in<br />

Richtung Zusammenschluss.<br />

Vorschläge für 2008–2009<br />

Entsprechend den Beschlüssen der deutsch-russischen<br />

Regierungskommission für die Angelegenheiten<br />

der Russlanddeutschen sollen auch weiterhin jährliche<br />

Foren der Begegnungszentren praktiziert werden.<br />

und alle Interessenten eine wichtige Informationsquelle<br />

bildet (Pkt. 3.3.2.).<br />

3. Regelmäßig, mindestens einmal wöchentlich<br />

wurde der Versand von Nachrichten per E-Mail an die<br />

Begegnungszentren vorgenommen (Pkt. .3.3.1).<br />

4. Auf den Web-Seiten unter www.gemeinschaft.<br />

rusdeutsch.ru und www.mng.rusdeutsch.ru wurden<br />

Kurzübersichten und ausgewählte Materialien des<br />

Informations-Bulletins „Gemeinschaft”, der Methodik-<br />

Beilage „Objektiv”, der „Московская немецкая газета“<br />

gebracht (Pkt. 3.3.3.).<br />

12


5. Die Datenbank über Begegnungszentren und<br />

sonstige Organisationen wurde regelmäßig erneuert<br />

(Pkt. 3.3.4).<br />

6. Fortsetzung der Vorbereitung, Herausgabe<br />

und gezielten Verbreitung des Informations-Bulletins<br />

„Gemeinschaft” mit der Methodik-Beilage „Objektiv”<br />

(Pkt. 3.2.) an die Begegnungszentren.<br />

7. Verwaltung des Internet-Forums auf der Web-<br />

Seite www.rusdeutsch.ru (Pkt.. 3.3.5.).<br />

Darüber hinaus wurde das Netzwerk von Begegnungszentren<br />

im Rahmen der allgemeinen Informations-<br />

und Methodikarbeit (im Rahmen anderer Projekte)<br />

gezielt versorgt mit:<br />

– dem wissenschaftlichen Informations-Bulletin<br />

über Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen;<br />

– der „Moskauer Deutschen Zeitung“;<br />

– Fachzeitschriften für Deutschlernende bei Sonntagsschulen<br />

und Sprachzirkeln der Begegnungszentren<br />

wie „Schrumdirum“ mit Beilagen für Kinder von<br />

7–13 Jahren, „Schrumdi“ für Kinder mit 5–8 Jahren;<br />

„WarumDarum“ für Jugendliche von 13–17 Jahren;<br />

– „Deutsch Kreativ“ als didaktisches Bulletin für<br />

Deutschlehrer.<br />

Ergebnis<br />

Die Realisierung der genannten Maßnahmen bildete<br />

allgemein den wichtigsten wirksamen Faktor des<br />

Informations- und Kulturraums der Russlanddeutschen<br />

und erlaubte es, auf regelmäßiger Basis und gezielt die<br />

Informiertheit der deutschstämmigen Bevölkerung zu<br />

verbessern, indem der Bedarf von Menschen mit verschiedenen<br />

Interessen und verschiedener Altersgruppen<br />

nach Information gedeckt und eine informationsmäßige<br />

und methodische Begleitung der Tätigkeit der<br />

Begegnungszentren sichergestellt wurde.<br />

Zusammenfassung<br />

Durch die Realisierung dieses Teils des Rahmenvertrages<br />

besteht eine gute Plattform für weitere<br />

gezielte und konsequente Erweiterung des Informations-<br />

und Kulturraums der Russlanddeutschen, der<br />

informationsmäßigen und methodischen Ausstattung<br />

der Tätigkeit des Netzwerks von Begegnungszentren.<br />

Vorschläge für 2008–2009<br />

Die allseitige Didaktisches- und Informationsarbeit<br />

mit der deutschstämmigen Bevölkerung über<br />

das Netz von Begegnungszentren soll intensiviert<br />

werden, einschließlich:<br />

– Herausgabe und gezielte Versorgung des Netzes<br />

von BZ mit Fachausgaben für verschiedene soziale<br />

Gruppen und Altersgruppen der Bevölkerung;<br />

– Verstärkung der Informationsarbeit unter Nutzung<br />

des Internet;<br />

Analysebericht 2007<br />

– Durchführung des gezielten Versandes von<br />

Nachrichten und analytischen Materialien an die<br />

wichtigsten Institutionen der Russlanddeutschen und<br />

deren Partnerorganisationen;<br />

– Durchführung der Forschungsuntersuchung,<br />

Monitoring des Netzwerks von Begegnungszentren<br />

und regelmäßige Erneuerung von Datenbanken.<br />

Dabei wäre besondere Beachtung der informationsmäßigen<br />

und methodischen Versorgung derjenigen<br />

Begegnungszentren zu schenken, die sich in<br />

kleinen Dörfern und Siedlungen befi nden und weit<br />

von Großstädten mit deren mannigfaltigen Informationsmöglichkeiten<br />

entfernt liegen. Dies würde den<br />

Russlanddeutschen und ihren Angehörigen, viele<br />

von denen nach wie vor in entlegenen Ortschaften<br />

leben, in die ihre Väter und Großväter deportiert wurden,<br />

die Möglichkeit geben, sich nicht abseits von<br />

der gesamten deutschen Minderheit zu fühlen und<br />

einen Teil der Unterstützung zu spüren, welche den<br />

Bewohnern der Großstädte zugänglich ist.<br />

Ferner soll in erster Linie der Mangel an Information<br />

bei vielen Senioren gedeckt werden, die Deportierung,<br />

Trudarmee und andere Repressalien durchmachen<br />

mussten und deren Alter es ihnen nicht<br />

mehr erlaubt, Informationen durch den Besuch der<br />

Begegnungszentren zu erhalten.<br />

13


4. Spracharbeit mit Kindern und Jugendlichen.<br />

Bildungsarbeit und Förderung der Elite (Abschnitt 4)<br />

Aufgaben<br />

Die Hauptaufgaben dieser Richtung waren wie<br />

folgt:<br />

– Verbesserung von Bedingungen für das Studium<br />

der deutschen Sprache durch die Ausstattung<br />

des außerschulischen Deutschunterrichts bei Begegnungszentren<br />

mit ergänzenden Lehr- und Methodikmaterialien;<br />

– Steigerung der Motivation beim Deutschstudium<br />

und bei der Jugend- und Kinderarbeit;<br />

– Weiterbildung der Deutschlehrer;<br />

– Einbeziehung der Jugendlichen in das national-kulturelle<br />

Leben ihrer Ethnie;<br />

– Unterstützung der Aktivitäten von Jugendclubs<br />

und Sonntagsschulen bei Begegnungszentren.<br />

Maßnahmen<br />

Die wichtigsten Maßnahmen bei der Umsetzung<br />

dieses Abschnitts des Rahmenvertrages waren:<br />

1. Organisation und Durchführung von zwei<br />

Schichten des internationalen Sprachlagers für Kinder<br />

und Jugendliche (Pkt. 4.1). Die Teilnehmer der<br />

Lager wurden aufgrund eines Wettbewerbs unter<br />

sozial aktiven Jugendlichen ausgewählt, die bei Begegnungszentren<br />

aktiv mitarbeiten. Dabei wurden<br />

diejenigen bevorzugt, die gezielt am Deutschstudium<br />

bzw. Verbesserung ihrer Deutschkenntnisse interessiert<br />

waren. Eine der Schichten des Lagers wurde<br />

den schöpferisch begabten Kindern gewidmet, die<br />

in verschiedenen Bereichen der Kultur, Wissenschaft<br />

und Kunst ihre Kreativität zeigten.<br />

Die Jugendlichen, die das aktivste und lebhafteste<br />

Interesse am Deutschstudium an den Tag legten,<br />

erhielten die Möglichkeit zur Teilnahme an Jugend-<br />

und Schulaustauschen.<br />

Analysebericht 2007<br />

2. Fortsetzung der Spracharbeit der Methodik-<br />

Gruppe, Durchführung von Arbeitstagungen, die auf<br />

die Ausarbeitung der Methodik-Lehrbehelfe für den<br />

Deutschunterricht für Russlanddeutsche (Pkt 4.2.)<br />

ausgerichtet sind.<br />

Ergebnis<br />

Die Umsetzung der genannten Maßnahmen trug<br />

zur Intensivierung der Kinder- und Jugendarbeit mit<br />

Akzent auf Deutschstudium und Herausbildung einer<br />

Vorhut bei. Im Laufe des Jahres wurden die Begegnungszentren<br />

mit neuen Lehrbehelfen und Methodik-Materialien<br />

für den Deutschunterricht ausgestattet<br />

(auch im Rahmen ande`rer Projekte, die nicht unter<br />

den Rahmenvertrag fallen) (s. Anlage Nr. 3). Dabei<br />

wurde von der Methodik-Gruppe systemhafte Arbeit<br />

geführt.<br />

Zusammenfassung<br />

Die vom IVDK 1996 initiierte Jugend- und Kinderarbeit<br />

wurde erfolgreich fortgesetzt. Zusätzliche Impulse<br />

erhielt auch die Arbeit zur Herausbildung einer<br />

Vorhut aus Jugendlichen aus russlanddeutschen<br />

Familien. Mit unmittelbarer Teilnahme der Mitglieder<br />

der Methodik-Gruppe des IVDK für Spracharbeit wurde<br />

eine Reihe aktueller Materialien für ergänzende<br />

Lektüre beim Deutschunterricht vorbereitet, herausgegeben<br />

und den Begegnungszentren zur Verfügung<br />

gestellt, was den Unterricht für die heranwachsende<br />

Generation attraktiver machte und logischerweise<br />

die Effi zienz der durchgeführten Spracharbeit<br />

steigerte. Darüber hinaus nahmen die Spezialisten<br />

der Gruppe an vier Sprachseminaren teil, die vom BiZ<br />

durchgeführt wurden.<br />

Darüber hinaus wurden die Zentren mit deutschsprachigen<br />

Periodika des IVDK wie die MDZ, „Schrumdirum“,<br />

„Schrumdi“, „WarumDarum“, „Deutsch kreativ“<br />

14


versorgt, die beim Sprachunterricht der Begegnungszentren<br />

aktiv und mit Erfolg benutzt wurden.<br />

Die Tätigkeit des IVDK im sprachlichen Bereich<br />

bildete generell einen wichtigen Bestandteil der allgemeinen<br />

Spracharbeit. Ohne Materialien, die vom<br />

IVDK vorbereitet und verbreitet wurden, kommt heute<br />

kein einziges Begegnungszentrum aus.<br />

Die vom IVDK durchgeführten Jugendlager, wieder<br />

aufgenommen nach kurzer Unterbrechung, die auf<br />

das Fehlen einer gehörigen Unterstützung auf föderaler<br />

Ebene zurückzuführen war, hauchten in die Arbeit<br />

russlanddeutscher Jugendclubs neues Leben ein.<br />

Vorschläge für 2008–2009<br />

In voller Übereinstimmung mit Pkt. 10 und Pkt.<br />

12 des Kommuniqués der 13. Sitzung der Deutsch-<br />

Russischen Regierungskommission für die Angelegenheiten<br />

der Russlanddeutschen soll die Jugendarbeit<br />

verstärkt und die im Bereich Deutschstudium zu<br />

Analysebericht 2007<br />

ergreifenden Maßnahmen intensiviert werden. Dazu<br />

soll eine wissenschaftlich-praktische Konferenz zu<br />

Problemen des außerschulischen Deutschstudiums<br />

bei Begegnungszentren vorbereitet und durchgeführt<br />

werden.<br />

5. Kulturtätigkeit im Deutsch-Russischen Haus Moskaus (Abschnitt 5)<br />

Information<br />

Im Laufe des Jahres 2007 wurden im DRHM zusammen<br />

mit der Moskauer regionalen National-Kulturellen<br />

Autonomie (lokales Begegnungszentrum) eine Reihe<br />

von Veranstaltungen organisiert und abgehalten,<br />

die auf die Vorstellung des kulturellen Potenzials der<br />

Russlanddeutschen, Intensivierung von Aktivitäten der<br />

deutschen Diaspora Moskaus gerichtet waren (s. auch<br />

Anlage Nr. 3 „Tabelle der Projekte des IVDK von 2007“).<br />

Vorschläge für 2008–2009<br />

Aus der Sicht des IVDK bestünde die sinnvollste<br />

und richtigste Entscheidung in der Übergabe des<br />

DRHM in die Hände des lokalen Begegnungszentrums,<br />

wobei heute als solches die Moskauer regionale<br />

National-Kulturelle Autonomie der Russlanddeutschen<br />

gilt.<br />

15


VI. ZUSAMMENFASSUNG UND VORSCHLÄGE<br />

Generell kann festgestellt werden, dass der Rahmenvertrag<br />

zwischen dem IVDK und der GTZ, vertreten<br />

durch die ANO „Breitenarbeit”, erfolgreich realisiert<br />

wurde.<br />

Ausnahmslos alle Ziele und Aufgaben, deren Lösung<br />

vom Rahmenvertrag vorgesehen wurde, wurden<br />

erfüllt.<br />

Überzeugende Erfolge wurden vom IVDK in den<br />

Fragen der Annahme des neuen Föderalen Zielprogramms<br />

der sozialökonomischen und ethnokulturellen<br />

Entwicklung der Russlanddeutschen für<br />

2008–2012 erzielt. Dadurch wurde die mittelfristige<br />

Unterstützung für deutschstämmige Bevölkerung sichergestellt<br />

und eine zusätzliche ernsthafte Basis für<br />

die Zusammenarbeit zwischen der Russischen Föderation<br />

und der Bundesrepublik Deutschland bei der<br />

Unterstützung der Russlanddeutschen geschaff en.<br />

Einen weiteren unbestrittenen Erfolg stellt der<br />

Auftakt des Programms von Partnerschaften zwischen<br />

den gesellschaftlichen Organisationen der<br />

Russlanddeutschen in Russland und Deutschland,<br />

das in der Lage ist, das Thema der Russlanddeutschen<br />

auf ein qualitativ neues gesellschaftspolitisches<br />

Niveau zu bringen, ihm zusätzliche Impulse<br />

und Potenzial zu verleihen und die Russlanddeutschen<br />

als Brücke der Freundschaft und Zusammenarbeit<br />

zu etablieren.<br />

Schließlich sind die Prozesse der Gründung und<br />

Entwicklung der Selbstorganisation der Russlanddeutschen<br />

auf der Basis der von den Begegnungszentren<br />

selbst initiierten und mit Unterstützung des<br />

IVDK gegründeten Regionalen Koordinierungsräte<br />

russlanddeutscher Begegnungszentren (RKR der BZ)<br />

als ein Durchbruch zu betrachten. Im Laufe einer<br />

kurzen Zeit verwandelten sich die RKR der BZ in vielen<br />

Regionen in eine wirksame und effi ziente Kraft<br />

bei der Selbstverwaltung der Russlanddeutschen.<br />

Analysebericht 2007<br />

Die Hauptaufgaben, deren Lösung 2008–2009<br />

anzustreben ist, sind wie folgt:<br />

1. Weitere Gestaltung und Festigung des Systems<br />

der RKR der BZ – IVDK/JdR. Konsequente Steigerung<br />

der Wichtigkeit und Rolle der Organe der<br />

Selbstorganisation der deutschen Minderheit.<br />

2. Durchführung der Prozesse einer stufenweisen<br />

Übergabe der Kompetenz in der Projektarbeit<br />

an die Organe der Selbstorganisation der Russlanddeutschen.<br />

Organisation und Durchführung zu diesem<br />

Zweck in Zusammenarbeit des IVDK, des JdR<br />

und der RKR der BZ, beginnend in 2008, eines Pilotprojekts<br />

zur Koordinierung und Organisation der<br />

Projektarbeit der Begegnungszentren in der Zentralen<br />

Region und in der Region Ural Russlands.<br />

3. Intensivierung der vertrauensvollen und konstruktiven<br />

Kooperation zwischen dem IVDK als Dachverband<br />

russlanddeutscher Begegnungszentren und<br />

der Mittlerorganisation GTZ.<br />

4. Ernsthafte, durchbruchartige Entwicklung des<br />

Partnerschaftsprogramms der Begegnungszentren,<br />

Aufnahme des Bereichs Partnerschaften nach vorheriger<br />

sorgfältiger Vorbereitung in die Tagesordnung<br />

des Deutsch-Russischen Forums „Petersburger<br />

Dialog“.<br />

5. Einbringung aktueller Änderungen in die Förderprogramme<br />

zugunsten der Russlanddeutschen,<br />

die von den Regierungen der beiden Länder realisiert<br />

werden.<br />

6. Organisation und Durchführung des ordentlichen<br />

7. Forums der Begegnungszentren, gewidmet<br />

der Analyse der Tätigkeit des Systems der RKR der BZ.<br />

7. Breitere Präsenz der Russlanddeutschen, die<br />

die Regionen durch die RKR der BZ vertreten, bei<br />

Konsultativ- und Beratungsgremien, auch auf der<br />

Ebene der Deutsch-Russischen Regierungskommission<br />

für die Angelegenheiten der Russlanddeutschen.<br />

16


ANLAGE<br />

1. Regionale Koordinierungsräte der Begegnungszentren (RKR der BZ)<br />

Übersicht<br />

Allgemeines<br />

Die RKR der BZ sind beratende und koordinierende<br />

Organe der Selbstverwaltung und Selbstorganisation<br />

der Russlanddeutschen Begegnungszentren (gesellschaftlichen<br />

Vereinigungen) der jeweiligen Region.<br />

Hauptziele der Tätigkeit der RKR der BZ sind:<br />

– Erhaltung und Entwicklung der kulturellen<br />

Identität und Gemeinsamkeit der Russlanddeutschen,<br />

die unter den Bedingungen der Diaspora leben;<br />

– Entwicklung der Selbstorganisation der deutschen<br />

Minderheit;<br />

– gemeinsame Planung und Umsetzung der<br />

Projektarbeit zugunsten der Russlanddeutschen;<br />

– Koordinierung der gesellschaftlichen Initiativen.<br />

Die Tätigkeit der RKR der BZ wird vom Vorsitzenden<br />

und seinen Stellvertretern geleitet, die in der<br />

Versammlung der Vertreter von Begegnungszentren<br />

(der Gebiets-, Regional- und Republikebene) der jeweiligen<br />

Region gewählt werden.<br />

In die Kompetenz der RKR der BZ fallen:<br />

– Interessenvertretung und Koordinierung der<br />

öff entlichen Tätigkeit der russlanddeutschen Begegnungszentren<br />

in der Zuständigkeitsregion;<br />

– Festlegung grundsätzlicher Tätigkeitsrichtungen<br />

des Netzwerks von Begegnungszentren der Region;<br />

– Koordinierung und Organisation der Projektarbeit<br />

der BZ in der Zuständigkeitsregion;<br />

– Erarbeitung der Vorschläge über die Organisation<br />

und Durchführung größerer gesellschaftsrelevanter<br />

Maßnahmen in der Zuständigkeitsregion. Die<br />

endgültige Beschlussfassung über die Durchführung<br />

föderationsweiter Maßnahmen wird durch gemeinsamen<br />

Beschluss aller RKR der BZ der Russischen Föderation<br />

bestätigt.<br />

Bis heute wurden 7 Regionale Koordinierungsräte<br />

der russlanddeutschen Begegnungszentren der Russischen<br />

Föderation gegründet<br />

Arbeitsprinzipien<br />

1. Die RKR der BZ sind freie Vereinigungen auf<br />

nichtpolitischer Grundlage der russlanddeutschen<br />

gesellschaftlichen Organisationen aller Rechtsformen<br />

wie die Zentren der deutschen Kultur, Gesellschaften<br />

„Wiedergeburt“, National-Kulturelle Autonomien,<br />

Deutsch-Russische Häuser, Jugendclubs.<br />

Anlage 1<br />

2. Die RKR werden organisiert und arbeiten<br />

nach dem territorialen Prinzip – dazu können alle<br />

gesellschaftlichen Strukturen der Russlanddeutschen<br />

gehören, die ihre Tätigkeit im Raum der jeweiligen<br />

Region oder Verwaltungsbezirks der Russischen Föderation<br />

ausüben.<br />

3. Die führenden Organe aller RKR der BZ<br />

wurden auf demokratischem Wege in den Versammlungen<br />

der Vertreter der gesellschaftlichen<br />

Organisationen (Begegnungszentren) der jeweiligen<br />

Region gewählt. Zu den Leitern der RKR der<br />

BZ gehören die Vertreter diverser gesellschaftlicher<br />

Strukturen. Von 7 Leitern der RKR der BZ gibt es<br />

gegenwärtig:<br />

– 4 Leiter regionaler NKA (A. Grinenwald, NKA<br />

des Gebiets Tula, O. Strahler, NKA der Republik Komi,<br />

E. Bobrowskaja, NKA der Region Krasnojarsk, L. Krenzler,<br />

NKA der Region Stawropol);<br />

– 1 Leiter der Gesellschaft „Wiedergeburt“<br />

(L. Reisig, Gesellschaft „Wiedergeburt“, Orenburg);<br />

– 1 Leiter des Regionalen Koordinierungsrates<br />

(O. Salo, Koordinierungsrat der Russlanddeutschen,<br />

Gebiet Tscheljabinsk);<br />

– 1 Vertreter sibirischer Deutsch-Russischer Häuser<br />

(G. Klassen, Deutsch-Russisches Haus, Barnaul).<br />

4. Die RKR der BZ sind jederzeit off en für den<br />

Beitritt beliebiger gesellschaftlicher Organisationen<br />

der Russlanddeutschen unabhängig von deren<br />

Rechtsform und gesellschaftspolitischen Präferenzen;<br />

5. Die RKR der BZ wurden in den Versammlungen<br />

der Vertreter regionaler russlanddeutscher Organisationen<br />

der jeweiligen Region unter Einhaltung<br />

aller notwendigen demokratischen Prozeduren und<br />

Normen des Gesetzes der Russischen Föderation<br />

„Über gesellschaftliche Organisationen“ gegründet.<br />

Das Gründungsverfahren und die Hauptrichtungen<br />

der Tätigkeit aller RKR der BZ in Konformität mit<br />

der geltenden Gesetzgebung werden durch einen<br />

schriftlich abgefassten Beschluss der Sitzungen der<br />

RKR belegt.<br />

6. Die wichtigsten Arbeitsprinzipien der RKR der<br />

BZ sind:<br />

– Einhaltung demokratischer Normen;<br />

– Off enheit und öff entlicher Charakter der Diskussion;<br />

17


– kollegialer Charakter der Beschlussfassung;<br />

– Rechenschaftspfl icht und Wählbarkeit der leitenden<br />

Organe;<br />

– schriftliche Festhaltung sämtlicher Beschlüsse,<br />

Dokumentierung der Abstimmungsergebnisse.<br />

7. Am 30.10–01.11. 07 fand in Moskau das<br />

6. Forum der Begegnungszentren statt, im dessen<br />

Rahmen der 1. Kongress der Begegnungszentren<br />

durchgeführt wurde. Von legitim gewählten Abgeordneten<br />

dieser Veranstaltung wurde das System<br />

der RKR erörtert und durch ihre Abstimmung als<br />

Vertreter der überwiegenden Mehrheit der russlanddeutschen<br />

gesellschaftlichen Organisationen<br />

(Begegnungszentren) befürwortet, von ihnen wurde<br />

die Geschäftsordnung über die RKR der BZ angenommen,<br />

die voll und ganz auf dem Föderalen<br />

Gesetz der RF „Über gesellschaftliche Organisationen“<br />

basiert. Somit wurde das System der RKR der<br />

BZ generell vom Netzwerk der Begegnungszentren<br />

legitimiert.<br />

8. Die Teilnehmer des ordentlichen 7. Forums<br />

der Begegnungszentren, das in Moskau am<br />

13.–17.11. 08 stattfand, unterstützten klar und eindeutig<br />

die Tätigkeit des Netzwerks der RKR im vergangenen<br />

Zeitraum und sprachen sich für seine Erweiterung<br />

und Stärkung aus.<br />

Kurze Übersicht der RKR der BZ<br />

1. Regionaler Koordinierungsrat<br />

der russlanddeutschen Begegnungszentren<br />

der Zentralen Region Russlands<br />

Gründung:<br />

26. 06. 07, Kolomna<br />

Vorsitzender:<br />

Alexander Grinenwald, Vorsitzender der NKA, Gebiet<br />

Tula<br />

Stellvertretende Vorsitzende:<br />

Albina Schenk, Vorsitzende der Gesellschaft „Natschalo“<br />

(Beginn), Gebiet Rjasan;<br />

Natalia Dempke, Vorsitzende der lokalen NKA,<br />

Kolomna, Gebiet Moskau;<br />

Pawel Schreiber, Vorsitzender der NKA, Moskau<br />

Verantwortlicher Sekretär:<br />

Otto Hofmann, Gesellschaft „Natschalo“ (Beginn),<br />

Gebiet Rjasan<br />

Tätigkeitsregionen:<br />

Stadt Moskau, Gebiet Moskau, Gebiete: Tula, Jaroslawl,<br />

Smolensk, Kostroma, Tambow, Rjasan, Iwanowo,<br />

Kaluga, Republik Tschuwaschien, Gebiete Twer,<br />

Orjol, Nischnij Nowgorod, Belgorod, Wladimir.<br />

Insgesamt: 12 Regionen.<br />

Anlage 1<br />

2. Regionaler Koordinierungsrat der russlanddeutschen<br />

Begegnungszentren Urals<br />

Gründung:<br />

25. 08. 07, Orenburg<br />

Vorsitzender:<br />

Oleg Strahler, Vorsitzender der NKA, Republik Komi<br />

Stellvertretender Vorsitzender:<br />

Robert Veer, Zentrum der deutschen Kultur,<br />

Swerd lowsker Gebiet<br />

Verantwortlicher Sekretär:<br />

Tatjana Klimentjewa, Jugendzentrum Lyswa, Region<br />

Perm (gewählt in der Sitzung des RKR der BZ<br />

am 27. 09. 08 anstelle von Nadeschda Sagdejewa,<br />

der Vorsitzenden der Republik-Gesellschaft der Russlanddeutschen<br />

„Wiedergeburt“, Republik Udmurtien)<br />

Tätigkeitsregion:<br />

Republik Komi, Swerdlowsker Gebiet, Region<br />

Perm, Gebiete Kirow, Wologda, Archangelsk, Republik<br />

Udmurtien.<br />

Insgesamt: 7 Regionen.<br />

3. Regionaler Koordinierungsrat der<br />

russlanddeutschen Begegnungszentren Südurals<br />

Gründung:<br />

25. 08. 07, Orenburg<br />

Vorsitzender:<br />

Oleg Salo, Vorsitzender des RKR der Russlanddeutschen<br />

des Gebiets Tscheljabinsk<br />

Stellvertretende Vorsitzende:<br />

Alexander Nachtigal, Vorsitzender des Zentrums<br />

der deutschen Kultur, Gebiet Tscheljabinsk;<br />

Arthur Christel, Vorsitzender der NKA, Gebiet Tjumen<br />

Verantwortlicher Sekretär:<br />

Natalia Matschuga, Vorsitzende des Zentrums der<br />

deutschen Kultur, Gebiet Tjumen<br />

Tätigkeitsregionen:<br />

Gebiete Tscheljabinsk, Tjumen, Kurgan.<br />

Insgesamt: 3 Regionen.<br />

4. Regionaler Koordinierungsrat der<br />

russlanddeutschen Begegnungszentren der<br />

Wolga-Region<br />

Gründung:<br />

25. 08. 07, Orenburg<br />

Vorsitzender:<br />

Leonid Reisig, Vorsitzender der Gebiets-Gesellschaft<br />

der Russlanddeutschen „Wiedergeburt“, Gebiet<br />

Orenburg<br />

Stellvertretende Vorsitzende:<br />

Irma Belenina, Vorsitzende des Zentrums der deutschen<br />

Kultur „Nadeschda“ (Hoff nung), Gebiet Samara<br />

18


Viktor Dietz, Vorsitzender der NKA, Republik<br />

Tatarstan<br />

Verantwortlicher Sekretär:<br />

Irina Franzewa, Vorsitzende der Gesellschaft der<br />

Russlanddeutschen, Engels, Gebiet Saratow (wird<br />

wegen Aufnahme einer anderen Position abgewählt<br />

werden)<br />

Tätigkeitsregionen:<br />

Gebiete Orenburg, Samara, Uljanowsk, Pensa,<br />

Republik Tatarstan, Republik Baschkirien, Gebiet Saratow<br />

(BZ von Stadt und Rayon Engels sowie BZ von<br />

Stadt und Rayon Marx)<br />

Ausnahme: NKA des Gebiets Saratow (Jurij Haar<br />

und Alexander Arndt)<br />

Insgesamt: 7 Regionen.<br />

5. Regionaler Koordinierungsrat der<br />

russlanddeutschen Begegnungszentren von<br />

Kaukasus und Südrussland<br />

Gründung:<br />

25. 08. 07, Orenburg<br />

Vorsitzender:<br />

Leonid Krenzler, Vorsitzender der NKA, Gebiet<br />

Stawropol<br />

Stellvertretende Vorsitzende:<br />

Irina Weber, Vorsitzende der Gesellschaft „Wiedergeburt“,<br />

Gebiet Rostow<br />

Elena Schischkina-Fischer, Vorsitzende der NKA,<br />

Astrachan<br />

Verantwortlicher Sekretär:<br />

Olga Fischer, Vorsitzende des Zentrums der deutschen<br />

Kultur von Kamyschin, Gebiet Wolgograd<br />

Tätigkeitsregionen:<br />

Region Stawropol, Gebiet Wolgograd, Republik<br />

Kalmykien, Gebiet Rostow, Region Krasnodar (lokale<br />

BZ), Republik Adygien, Gebiet Astrachan (BZ der<br />

Stadt Astrachan), Republik Dagestan.<br />

Ausnahme: NKA der Region Krasnodar (Alexander<br />

Baumunck)<br />

Unklar: Status des DRH der Stadt Astrachan (Viktor<br />

Schreider)<br />

Insgesamt: 8 Regionen.<br />

6. Regionaler Koordinierungsrat der<br />

russlanddeutschen Begegnungszentren<br />

Westsibiriens<br />

Gründung:<br />

26. 08.07, Orenburg<br />

Vorsitzender:<br />

Georgij Klassen, Direktor des Deutsch-Russischen<br />

Hauses, Barnaul, Region Altai<br />

Anlage 1<br />

Stellvertretende Vorsitzende:<br />

Alexander Zaan, Vorsitzender der NKA, Gebiet<br />

Kemerowo<br />

Viktor Eichwald, Gebiet Omsk<br />

Tätigkeitsregionen:<br />

Region Altai (DRH, NKA, eine Reihe lokaler BZ),<br />

Gebiete Nowosibirsk, Tomsk, Kemerowo, Omsk (lediglich<br />

einige lokale Begegnungszentren)<br />

Nicht ganz klar: Status des Deutsch-Russischen<br />

Hauses, Gebiet Tomsk (Viktor Adam); Status des<br />

Deutsch-Russischen Hauses, Gebiet Nowosibirsk<br />

(Josef Dukwen)<br />

Ausnahme: NKA des Gebiets Omsk (Bruno Reiter)<br />

Insgesamt: 4 vom 5 Regionen.<br />

7. Regionaler Koordinierungsrat der<br />

russlanddeutschen Begegnungszentren<br />

Ostsibiriens<br />

Gründung:<br />

16. 01. 08, Krasnojarsk<br />

Vorsitzende:<br />

Elena Bobrowskaja, Vorsitzende der NKA, Region<br />

Krasnojarsk<br />

Stellvertretende Vorsitzende:<br />

Nina Kowaltschuk, Vorsitzende des deutschen<br />

Kulturzentrums von Blagoweschtschensk, Amur-<br />

Gebiet;<br />

Jurij Neumann, stellvertretender Vorsitzender der<br />

Gesellschaft der Russlanddeutschen „Wiedergeburt“,<br />

Gebiet Irkutsk<br />

Verantwortlicher Sekretär:<br />

Olga Kurochtina, Vorsitzende des Zentrums der<br />

deutschen Kultur „Wiedergeburt“, Abakan, Republik<br />

Chakassien<br />

Tätigkeitsregionen:<br />

Region Krasnojarsk, Gebiete Irkutsk, Tschita, Republik<br />

Chakassien, Republik Sacha-Jakutien, Republik<br />

Burjatien, Republik Tuwa, Region Chabarowsk, Gebiet<br />

Magadan, Region Primorje, Gebiet Amur<br />

Insgesamt: 11 Regionen.<br />

Bis heute bestehen keine RKR der BZ im Verwaltungsbezirk<br />

Nordwest: Deutsch-Russisches Haus von<br />

St. Petersburg, Deutsches Haus von Kaliningrad.<br />

19


2. Liste der wichtigsten Projekte, die vom Internationalen Verband der<br />

deutschen Kultur im Jahre 2007 durchgeführt worden sind<br />

1.<br />

1.1<br />

1.2<br />

№№ Tätigkeit/Projekt Datum<br />

1.2.1<br />

1.2.2<br />

1.2.3<br />

1.2.4<br />

1.2.5<br />

1.2.6<br />

1.3<br />

1.4<br />

1.5<br />

1.6<br />

Entwicklung der Selbstorganisation und Koordination der<br />

gesellschaftlichen Tätigkeit der Begegnungszentren der<br />

Russlanddeutschen. Vertretung der Interessen der Begegnungszentren<br />

auf der föderalen und regionalen Ebene.<br />

Organisation und Durchführung des Forums der Begegnungszentren der<br />

deutschen Kultur „Begegnungszentren – Brücken der Freundschaft und<br />

Zusammenarbeit“ (Deutsch-russisches Gemeinschaftsprojekt) und I. Kongress<br />

der Begegnungszentren der Deutschen der Russischen Föderation<br />

Organisation und Durchführung des Treff ens mit den Vertretern der<br />

Staatsorganen der föderalen und regionalen Ebene<br />

Treff en des IVDK mit dem Vorsitzende des Komitees der Staatsduma für die<br />

Nationalitätenangelegenheiten mit Hrn. Trofi mov E.<br />

Gespräch der Vertreter des IVDK mit dem Stellvertetender Bürgermeister<br />

Moskaus in der Moskauer Regierung Hrn.Vinogradov W.<br />

Gespräch der Vertreter des IVDK mit dem Stellvertetender Direktor des<br />

Departaments für nationale Beziehungen des Regionalministeriums der RF der<br />

Moskauer Regierung Hrn. Sorokin A.<br />

Treff en des IVDK mit dem Stellvertretender Minister der regionalen<br />

Entwicklung Hrn. Dedjuhin W.<br />

Gespräch der Vertreter des IVDK mit dem Leiter der Verwaltung des<br />

Präsidenten der RF für überregionelle und kulturelle Beziehungen mit dem<br />

Ausland Hrn. Kolerov M.<br />

Gespräch der Vertreter des IVDK mit dem Stellvertretender Sekretär des<br />

Presidiums des Generalrates der Allrussischen politischen Partei für die Fragen<br />

der internationalen Politik Hrn. Kosachev K.<br />

Treff en der Aktivisten des IVDK mit der Delegation des<br />

Bundesinnenministeriums Deutschlands unter der Leitung vom Beauftragter<br />

für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hrn. Bergner Ch.<br />

Arbeit für die Verabschiedung des Föderalen Zielprogramms und<br />

Unterstützung der Teilnahme der Begegnungszentren an diesem Programm<br />

Teilnahme an der Besprechung beim Minister der regionalen Entwicklung<br />

Hr. Jakowlev W. mit dem Schwerpunkt die Verabschiedung des Föderalen<br />

Zielprogramms für die Unterstützung der Russlanddeutschen<br />

Teilnahme der Vertreter des IVDK an den Gesellschaftsraten und anderen<br />

Arbeitsgruppen im Rahmen des Projekts ANO „Breitenarbeit“ und an der<br />

Tätigkeit der regionalen GTZ-Büros<br />

Anlage 2<br />

Oktober<br />

Im Laufe des<br />

Jahres<br />

Januar<br />

Januar<br />

März<br />

April,<br />

November<br />

Mai<br />

September<br />

Ferbuar,<br />

September<br />

Im Laufe des<br />

Jahres<br />

Januar<br />

Im Laufe des<br />

Jahres<br />

20


№№ Tätigkeit/Projekt Datum<br />

1.6.1 Teilnahme an der Besprechung BiZ in Barnaul März<br />

1.6.2<br />

1.7<br />

1.8<br />

1.9<br />

1.10<br />

1.11<br />

2.<br />

2.1<br />

Teilnahme an der Koordinationsbesprechung der Gesellschaft „Wolga-<br />

Entwicklung“ mit den Begegnungszentren in Engels und Stawropol<br />

Teilnahme an der Tagung der Arbeitsgruppe für die Vorbereitung der<br />

Deutsch-Russischen Regierungskomission für die Angelegenheiten der<br />

Russlanddeutschen<br />

Teilnahme an der 13. Sitzung der Deutsch-Russischen Regierungskomission für<br />

die Angelegenheiten der Russlanddeutschen (Belokuricha)<br />

Teilnahme an der Arbeit des Expertrates beim Ministerium der regionalen<br />

Entwicklung der Russischen Föderation<br />

Arbeit am Konzept der Verbesserung der Tätigkeit der Begegnungszentren der<br />

deutschen Kultur<br />

Erarbeitung der Konzeption der Tätigkeit und Vorschriften „Über das<br />

informationsmethodische Koordinierungszentrum für die Arbeit mit den<br />

Begegnungszentren, national-kulturellen Autonomien, Deutsch-Russischen<br />

Häusern und Gesellschaften der Russlanddeutschen<br />

Verbesserung und Entwicklung des Systems der Begegnungszentren:<br />

Koordination der praktischen Arbeit der Begegnungszentren,<br />

gesellschaftlich wichtigste Ereignisse in den Mitgliedsorganisationen<br />

des IVDK in den Regionen<br />

Strategische Besprechung „Wege der Erhöhung der Eff ektivität der Tätigkeit<br />

der Begegnungszentren der deutschen Kultur“<br />

Anlage 2<br />

März<br />

April<br />

März<br />

Januar<br />

Januar–Oktober<br />

2.2 Erweiterte Besprechung des Präsidiums des IVDK April<br />

2.5 Seminar für Leiter der Begegnungszentren der Zentralregion der RF in Kolomna Juni<br />

2.6<br />

2.7<br />

2.8<br />

2.9<br />

2.10<br />

2.11<br />

Seminar „Bekanntmachung mit der Erfahrung des Schaff ens des<br />

Nationaldorfes und internationalen Beziehungen im Gebiet Orenburg“<br />

Organisation und Durchführung der zwei Besprechungen für die Koordination<br />

der Tätigkeit der Begegnungszentren der deutschen Kultur und nationalkulturellen<br />

Autonomien in Zentralregion der RF<br />

Teilnahme der Vertreter des IVDK (7 Personen) an der Feier anlässlich des<br />

15-Jährigen Jubiläums der NKA in der Republik Komi<br />

Seminar „Partnerschaft der Begegnungszentren im Rahmen des Festes „Alle<br />

Fahnen sind zu Gast bei uns“, das dem 15-Jährigen Jubiläum des Zentrums der<br />

Russlanddeutschen „Wiedergeburt“ in der Republik Udmurtien gewidmet wurde<br />

Teilnahme an dem Jubiläum des Kindertanztheaters „Lallen“ unter der Leitung<br />

von Arnold Rainik, Perm<br />

Besprechung mit dem Vize-Gouverneur Gebiets Kemerowo über die Eröff nung<br />

des DRH, Stadt Kemerowo, Teilnahme an dem Festival der deutschen Kultur im<br />

Gebiet Kemerowo<br />

April<br />

August<br />

Oktober<br />

November<br />

November<br />

Dezember<br />

Dezember<br />

21


№№ Tätigkeit/Projekt Datum<br />

3. Entwicklung des informationskulturellen Raums der Russlanddeutschen<br />

3.1 Gezielte Versorgung der BZ mit den Fachzeitschriften und -Zeitungen<br />

3.2<br />

3.3<br />

3.4<br />

Informationsmethodische Arbeit mit BiZ, Vorbereitung des<br />

informationsmethodischen Bulletins BiZ-Bote, Nr. 1,2. Erstellung der Materialien<br />

für die Web-Seite von BiZ<br />

Vorbereitung, Herausgabe und Versorgung der Begegnungszentren mit der<br />

Moskauer Deutschen Zeitung (Russische, Deutsche Variante), 26 Ausgaben<br />

Vorbereitung, Herausgabe und Versorgung der ZDK und Begegnungszentren<br />

mit der methodischen Beilage „Objektiv“ für die Mitarbeiter und Aktivisten der<br />

ZDK und BZ (4 Ausgaben)<br />

Anlage 2<br />

Im Laufe des<br />

Jahres<br />

Januar–Juni<br />

Im laufe des<br />

Jahres<br />

4 Mal im Jahr<br />

3.5 Vorbereitung, Herausgabe und Vertrieb des Kalenders für Russlanddeutsche 2008 Mai–November<br />

3.6<br />

3.7<br />

3.8<br />

Informationsbegleitende Maßnahmen der Tätigkeit der ZDK und der anderen<br />

gesellschaftlichen Strukturen der Russlanddeutschen vom IVDK-Portal<br />

www.rusdeutsch.ru<br />

Veröff entlichung und der Versand per E-Mail der Nachrichten der BZ und der<br />

Information über die wichtigen Ereignisse des gesellschaftlichen Lebens der<br />

Russlanddeutschen<br />

Administrierung der Web-Seiten www.gemeinschaft.ru und<br />

www.mng.rusdeutsch.ru<br />

3.9 Administrierung des Internet-Forums www.rusdeutsch.ru<br />

3.10<br />

3.11<br />

3.12<br />

3.13<br />

4.<br />

4.1<br />

Vorbereitung des Handbuches „Deutsche Russlands: gesellschaftliche<br />

Organisationen, Persönlichkeiten, Institutionen und Partner“<br />

Erneuerung der Datenbank der BZ und anderer russlanddeutscher<br />

Organisationen, Partnerorganisationen, Folkloregruppen und Persönlichkeiten<br />

Ausarbeitung der deutschen Version des Internet-Portals der<br />

Russlanddeutschen www.rusdeutsch.eu<br />

Forschungsumfrage bezüglich des Netzes der BZ und der Sprach- und<br />

Bildungsorganisationen (Sonntagsschulen, Kindergärten, Klassen und<br />

Schulen mit erweiterten Deutschunterricht in den Siedlungsgebieten der<br />

Russlanddeutschen) im Maßstab der RF<br />

Sprach- und Bildungsarbeit. Gezielte Versorgung der BZ, der<br />

Sprachkurse, der Sonntagsschulen mit den Materialien für den<br />

außerschulischen Deutschunterricht<br />

Vorbereitung, Herausgabe und Verbreitung der methodischen Zeitschrift<br />

„Deutsch kreativ“ für Deutschlehrer<br />

Im laufe des<br />

Jahres<br />

Im laufe des<br />

Jahres<br />

Im laufe des<br />

Jahres<br />

Im laufe des<br />

Jahres<br />

September–<br />

Dezember<br />

Im laufe des<br />

Jahres<br />

Dezember<br />

Im laufe des<br />

Jahres<br />

4 Ausgaben<br />

22


4.2<br />

4.3<br />

4.4<br />

4.5<br />

4.6<br />

4.7<br />

4.8<br />

4.9<br />

№№ Tätigkeit/Projekt Datum<br />

Vorbereitung, Veröff entlichung und Verbreitung der deutschsprachigen<br />

Kinderzeitschrift „Schrumdirum“ für Erlernung der deutschen Sprache von<br />

den Kindern im Alter zwischen 10 und 14 Jahre: „Weimar“, „Märchenwesen“,<br />

„Frühling“, „Kinderrechte“, „Deutsche Minderheit in Belgien“, „Küche“,<br />

Europäische Burgen“, „Blumen“,„Meer“, „Weihnachten“, „I.S. Bach“, „Werke“,<br />

Vorbereitung, Veröff entlichung und Verbreitung der deutschsprachigen<br />

Kinderzeitschrift „Schrumdi“ für Erlernung der deutschen Sprache von den<br />

Kindern im Alter zwischen 5 und 9 Jahre: „Kalender“, „Im Dorf“, „Moskau“, „Zeit“<br />

Vorbereitung, Veröff entlichung und Verbreitung der deutschsprachigen<br />

Jugendzeitschrift „WarumDarum“ für Erlernung der deutschen Sprache von<br />

den jungen Menschen im Alter zwischen 14 und 18 Jahre: „Ritter“, „10 Jahre<br />

von JdR“, „Über Gipfeln“, „Berufe“<br />

Vorbereitung, Veröff entlichung und Verbreitung der Broschüre „Berühmte<br />

Deutsche“ für die Sonntagsschule und Begegnungszentren<br />

Vorbereitung und Veröff entlichung des Sammelbandes von den Materiellen<br />

über die Geschichte der Russlanddeutschen „Deutsche in Russland mit<br />

Geschichte in die Zukunft“<br />

Vorbereitung und Veröff entlichung des Sammelbandes der Theaterstücke auf<br />

der deutschen Sprache „Wir spielen Theater“<br />

Verbreitung von zwei Broschüren in den Begegnungszentren: «Lieder für den<br />

Deutschunterricht» (Lieder für die Deutschunterrichte) und zwei CDs<br />

Veröff entlichung Bildungsmethodische Beihilfe „Unser Schrumdi“ auf der<br />

deutschen Sprache für die Deutschlehrer<br />

4.10 Teilnahme an zwei Treff en Sprach - AG BIZ in Sankt-Petersburg<br />

4.11 Tagung des methodischen Vorstandes des IVDK<br />

4.12<br />

4.13<br />

4.14<br />

4.14.1<br />

4.14.2<br />

4.14.3<br />

Vorbereitung des Homepages des methodischen Vorstandes auf dem Portal<br />

rusdeutsch.ru des IVDK<br />

Durchführung des Monitorings für die Analyse der Bedürfnisse der<br />

Begegnungszentren in der Bildungsmethodischen Literatur für Fremdsprachen<br />

Organisation und Durchführung der internationalen Sprachlagern für Kinder und<br />

Jugendlichen<br />

Internationales Sprachleger für die Kinder im Alter zwischen 12 und 15 Jahre<br />

aus den russlanddeutschen Familien und für die, die sich für die deutsche<br />

Sprache, Kultur und Geschichte interessieren<br />

Jugendprojekt „Avantgarde“ für die Leiter und Aktivisten im Alter von 16 bis<br />

23 Jahre<br />

Organisation des Jugendaustausches und Sprachprogramms für die Gewinner<br />

der Wettbewerbe, der Aktivisten der Jugendklubs und Deutschlehrer<br />

Anlage 2<br />

Monatlich,<br />

12 Ausgaben<br />

Im Laufe des<br />

Jahres<br />

Im Laufe des<br />

Jahres<br />

Januar–<br />

September<br />

August–<br />

Dezember<br />

September–<br />

Dezember<br />

März<br />

April,<br />

Dezember<br />

Februar,<br />

Oktober<br />

November–<br />

Dezember<br />

Im Laufe des<br />

Jahres<br />

August<br />

Oktober<br />

Im Laufe des<br />

Jahres<br />

23


№№ Tätigkeit/Projekt Datum<br />

4.14.4<br />

Gezielte Versorgung der Sprachlager und kreativen Gruppen mit<br />

den Materialien auf Deutsch: Zeitschrifte „WarumDarum“, „Schrumdi“,<br />

„Schrumdirum“, Methodisch-didaktische Sammelbände „Unser Schrumdi“,<br />

Methodische Lehrsatz „Landeskunde aus Deutschland“, Lehrsatz der<br />

methodischen Materialien „Berühmte Deutsche“ , Liederbuch „Lieder für den<br />

Deutschunterricht“, Plakat und methodische Mappe „Töne um uns“, Plakat und<br />

methodische Mappe „Tierolympiade“<br />

4.15 Tätigkeit der methodischen Gruppe des IVDK in der Spracharbeit<br />

4.15.1<br />

4.15.2<br />

4.15.3<br />

4.15.4<br />

4.15.5<br />

4.16<br />

Koordinierung und Erfahrungsaustausch der Sprachdidaktiker der deutschen<br />

Sprache in Regionen, Assoziation der Deutschlehrer in RF, der methodischen<br />

Gruppe des IVDK und des Methodisch-Didaktischen Zentrums BiZ,<br />

Bildungsministerium der RF und Instituts für Weiterbildung<br />

Erarbeitung der praktischen Referenzen zur Zeitschrift „WarumDarum“,<br />

„Kulturregion Europas 2007“ – Luxemburg<br />

Unterstützung der Organisation und Durchführung des wissenschaftpraktischen<br />

Seminars in Fragen der Problemen der Spracharbeit für die<br />

Russlanddeutschen<br />

Teilnahme an der Durchführung der Seminare für Deutschlehrer in der<br />

Sonntagsschulen bei den Begegnungszentren mit der Zusammenarbeit<br />

der Sprachdidaktiker aus den Regionen und regionalen Bildungskomitees<br />

zusammen mit BiZ: St. Jaroslawl, St. Twer, St. Moskau: Zentralbezirk, Westbezirk,<br />

Südbezirk, Nordostbezirk, St. Moskau: Südostbezirk, Nordbezirk.<br />

Präsentation der methodischen Materialien des IVDK und der Methoden<br />

der Arbeit mit ihnen in den Sonntagsschulen, Kinder- und Jugendklubs,<br />

Sprachkursen für die jungen Menschen<br />

Es wurde Sprachkursen erarbeitet, organisiert und durchgeführt. Man hat an 4<br />

Ausstellungen teilgenommen.<br />

Anlage 2<br />

Juni–Juli<br />

Im Laufe des<br />

Jahres<br />

Oktober<br />

März, April,<br />

August,<br />

September<br />

Im Laufe des<br />

Jahres<br />

4.16.1 16. Internationale Ausstellung „Fremdsprachen PLUS“ Februar<br />

4.16.2<br />

4.16.3<br />

4.16.4<br />

4.16.5<br />

4.16.6<br />

Internationalesr Sprachwettbewerb der Aufsätze unter den Kindern und<br />

Jugendlichen (mit dem Thema Spiele, die ich spiele) für die Kinder im Alter<br />

von 11 bis 15 Jahre<br />

Wettbewerbe von Dr. Ch. Bergner auf den Seiten der Moskauer deutschen<br />

Zeitung<br />

Wettbewerb von der Company „Rittersport“ für die Kinder im Alter zwischen<br />

12 und 16 Jahre<br />

Der den Deutschen in Belgien bei der Teilnahme von der deutschsprachigen<br />

Gemeinde in Belgien für die Kinder im Alter zwischen 8 und 14 Jahre<br />

gewidmete Wettbewerb<br />

„Der 6. Moskauer Pädagogische Marathon der Lehrfächer (Moskauer<br />

Stadtliches Lehrerhaus) für die Lehrer der Deutschen Sprache<br />

Februar–Juni<br />

Im Laufe des<br />

Jahres<br />

April<br />

Mai<br />

März–April<br />

24


№№ Tätigkeit/Projekt Datum<br />

Anlage 2<br />

4.16.7 Ausstellung „Bildung und Karriere„ (Gostinnij Dwor) November<br />

4.16.8 Die 20. Moskauer Internationale Büchermesse in dem WWZ September<br />

4.16.9<br />

4.16.10<br />

4.16.11<br />

Olympiade „Talente der Moskau “ (Teilnahme an der Wettbewerbsauslober,<br />

Sponsoring)<br />

Bezirkswettbewerb (Süd-Östlicher Bezirk der Moskau), Stadlicher Wettbewerb<br />

(Zentrum der kreativen Arbeit, Lefortovo)<br />

Durchfürung des off enen Unterrichts in den Moskauer Schulen mit dem<br />

Erlernung der Deutschen Sprache an den Themen „Ritterlichkeit“ (Schule<br />

№ 1562), „Ritter und Land“ (Klub für Deutschliebhaber Süd-Ostlicher Bezirk),<br />

„Geld“ (Schule. № 1249)<br />

Februar<br />

März<br />

Januar–Februar<br />

4.16.12 Methodischer Unterricht für die Lehrer in Zentrum der Bildung № 109, Zarino Mai<br />

4.16.13 Ausstellung „Bildungsumfeld“ (Austellungssaal des Manege in Moskau) Mai<br />

4.16.14 Methodische Unterrichte für die Lehrer (Schule. № 1143 und Schule № 875) Februar<br />

4.17 Veranstaltung, Durchführung und Teilnahme an den Seminaren<br />

4.17.1<br />

4.17.2<br />

4.17.3<br />

4.17.4<br />

Seminare in der Zusammenarbeit mit BIZ für die Sprachdidaktiker, Lehrer der<br />

Deutschen Sprache in den Sonntagsschulen, Kind- und Jugendklubs bei den<br />

Begegnungszentren in St. Kurgan, St. Bischkek, St. Tscheboksary,St. Syktuwkar.<br />

Seminare in Zusammenarbeit mit gesellschaftlichen Organisation „Deutsches<br />

Koordinationszentrum“ (Gebiet Tscheljabinsk, Leiter O. Salo) für Lehrer der<br />

Deutschen Sprache, die in der Begegnenszentren und in den Schulen<br />

mit erweiterten Deutschunterricht St. Moskau (3 Seminare), St. Kurgan,<br />

St. Tscheljabinsk, St. Perm<br />

Wissenschaftspraktisches Seminar in Fragen der Probleme der Erlernung der<br />

Deutschen Sprache und der Ausbildung der Russlanddeutschen „Ausbildung<br />

und Sprache – Strategie und konkrete Aufgabe“<br />

Tagen Deutschlands in Jaroslawl (Olympiade in der deutschen Sprache,<br />

Sprachseminar für die Arbeit mit Massenmedien auf der deutschen Sprache)<br />

5 Wissenschaftliche Tätigkeit<br />

5.1<br />

5.2<br />

Vorbereitung und Veröff entlichung des Sammelbandes der Materialien<br />

von der 11. Internationalen Wissenschaftlichen Konferenz „Russische Staat,<br />

Gesellschaft und ethnische Deutsche: Hauptetappen und Charakter der<br />

Zusammenarbeit (18–21 Jhr.)<br />

Vorbereitung, Veröff entlichkeit und Verbreitung der 4 Ausgaben des<br />

Informationsblatt „Russlanddeutschen“<br />

August–<br />

November<br />

August,<br />

November–<br />

Dezember<br />

Oktober<br />

März<br />

April–Oktober<br />

Im Laufe des<br />

Jahres<br />

25


№№ Tätigkeit/Projekt Datum<br />

Anlage 2<br />

5.3 Vorbereitung und Durchführung der Wissenschaftskonferenz. Oktober<br />

5.4<br />

Überregistrierung der Mitglieder der Internationalen Vereinigung der Forscher<br />

von Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen.<br />

6 Verlagstätigkeit<br />

6.1<br />

Vorbereitung und Veröff entlichkeit des Buches von Proff esor, Doktor der<br />

historischen Wissenschaft A.A. Herman „Deutsche Autonomie auf der Volga<br />

(1918–1941). Geschichte der Entstehung. Kultur. Gesellschaftsleben.“<br />

März<br />

Januar–Oktober<br />

6.2 Zusätzliche Aufgabe des Buches „Deutschen in Prikamje in 3 Bänder“ Juni–August<br />

6.3<br />

6.4<br />

6.5<br />

6.6<br />

6.7<br />

Vorbereitung der Antologie der Künstler – Russlanddeuschen der zweiter<br />

Häfte des 20 Jahrhunderts- Anfang des 21 Jhr.<br />

Vorbereitung der Antologie der Literatur – Russlanddeutschen der zweiter<br />

Häfte des 20 Jahrhunderts – Anfang des 21 Jhr.<br />

Vorbereitung, Veröff entlichung des Buches von V.A. Galuschka „Engelscher<br />

Versöhner“ A.G. Karl: Leben, politische Tätigkeit, Rolle in der Ausbewahrung der<br />

Kultur der Russlanddeutschen (popülär-wissenschaftliche Serie „Nationalität-<br />

Deutschen, Heimat- Russland.“)<br />

Vorbereitung, Veröff entlichkeit des Buches A.A. Herman „ Wenn ich beim<br />

Leben bleibe“ von E.A. Grib und über Tätigkeit der Geselschaft von<br />

Russlandeutschen „Wozrogdenie“ in St. Solikamsk (popülär-wissenschaftliche<br />

Serie „Nationalität- Deutschen, Heimat- Russland “)<br />

Die zweite Aufgabe des Lehrbuches, methodische Beihilfe „Deutschen von<br />

Russland“<br />

Juli–Dezember<br />

Im Laufe des<br />

Jahres<br />

Februar–<br />

Oktober<br />

Januar–August<br />

Dezember<br />

6.8 Vorgedruckte vorbereitung und Veröff entlichung der Beihilfe „Kreative“ Februar–April<br />

7<br />

Entwicklung der Partenschaftsbeziehungen und Zusammenarbeit<br />

des IVDK mit den gesellschaftlichen Organisationen in Russland, in<br />

den GUS-Ländern, in den Baltischen Staaten, Deutschland, mit den<br />

Internationalen Organisationen im Ausland.<br />

7.1 Teilnahme an der Tätigkeit der Gesellschaft „Russland-Deutschland“<br />

7.2<br />

7.3<br />

Teilnahme an dem deutsch-russischen Forum der Zivilgesellschaften<br />

„Petersburger Dialog“<br />

Teilnahme an dem 52. Kongress der FUEN-Föderalistischen Union den<br />

europäischen Minderheiten (Estland, Tallinn)<br />

Im Laufe des<br />

Jahres<br />

September<br />

7.4 Teilnahme am Treff en der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Minderheiten Oktober<br />

7.5 Entwicklung der Zusammenarbeit mit dem VDA<br />

Mai<br />

Im Laufe des<br />

Jahres<br />

26


7.6<br />

7.7<br />

№№ Tätigkeit/Projekt Datum<br />

Teilnahme der Delegation des IVDK (18 Personen) an dem 29. Bundestreff en<br />

der Landsmannschaft der Duetschen aus Russland (Wiesbaden, Deutschland)<br />

I. Partnerschaftskonferenz der russlanddeutschen Verbände. Unterzeichung<br />

des Partenschaftsabkommens vom IVDK, JdR und der Landsmannschaft der<br />

Deutschen aus Russland (Wiesbaden, Deutschland)<br />

7.6 Teilnahme an der Sitzung der Assoziation der Deutschen Sibiriens März<br />

7.7 Sprachkurse-Stipendienprogramme in Deutschland für IVDK-Aktivisten<br />

8 Innere Tätigkeit des IVDK<br />

8.1 Quartalsmässige Besprechungen des Präsidiums<br />

Anlage 2<br />

Mai<br />

Mai<br />

Im Laufe des<br />

Jahres<br />

April, Mai,<br />

September,<br />

Oktober<br />

8.2 Besprechungen des Vorstandes August<br />

8.3<br />

Arbeit an der Sturkurisierung der Mitgliedsorganisationen des Verbandes<br />

in der Regionen. Beschaff ung der regionalen Koodinierungsräte der<br />

Russlanddeutschen beim Internationalen Verband der deutschen Kultur<br />

9 Tätigkeit im Bereich der Kultur<br />

9.1<br />

9.2<br />

9.3<br />

9.4<br />

Organisation und Durchführung der Ausstellung von Künstler Filatov (Tall)<br />

E. „Aufbewahrte die Denkmäler der Vergangenheit … für die Zukunft“ im<br />

Deutsch-Russischen Haus, die dem 60-Jährigen Jubiläum des Künstlers<br />

gewidmet ist<br />

Vorbereitung und Ausgabe des Albums des Künstlers Bruno Dill (Std. Kansk,<br />

Krasnojars Gebiet)<br />

Empfang des Künstlers Bruno Dill (Std. Kanst, Krasnojarsk Gebiet) im DRH mit<br />

der Präsentation der Kataloge<br />

Organisation und Durchführung der Ausstellung der Künstlerin Inessa Harward<br />

in Deutschland zusammen mit dem Landsmannschaft der Deutschen aus<br />

Russland (Stuttgart)<br />

im Laufe des<br />

Jahres<br />

April<br />

Februar–Juli<br />

Oktober<br />

Mai–Juni<br />

9.5 Organisation und Durchführung des Osterns im DRH April<br />

9.6<br />

9.7<br />

9.8<br />

9.9<br />

Gastspiel des Duett Alexander und Walentina Michel im Zentralregion<br />

Russlands (Rjasan, Kolomna) und in Wolga-Gebiet (Kasan, Marks)<br />

Konzert des Kammerorchesters der geistigen Musik „Wiedergeburt“ des DRHs<br />

der Republik Tatarstan im DRHM<br />

Feier des Oktoberfestes zusammen mit der regionalen deutschen<br />

Kulturautonomie der Sdt. Moskau. Organisation der Exkursion<br />

Feier des Weihnachtens zusammen mit den regionalen deutschen<br />

Kulturautonomie Moskaus<br />

Juli–August<br />

Mai<br />

November<br />

Dezember<br />

27


1. KONGRESS DER BEGEGNUNGSZENTREN DER D<strong>EU</strong>TSCHEN DER<br />

RUSSISCHEN FÖDERATION<br />

Resolution<br />

Anlage 3<br />

3. Dokumentation des 6. Forums der russlanddeutschen Begegnungszentren<br />

Am 28. Oktober – 1. November 2007 fand in Moskau<br />

das 6. Forum der Begegnungszentren der Russlanddeutschen<br />

zum Thema „Begegnungszentren –<br />

Brücken der Freundschaft und Zusammenarbeit“ statt.<br />

Das Forum wurde durchgeführt entsprechend den<br />

Vereinbarungen, die im Kommunique der 13. Sitzung<br />

der Deutsch-Russischen Regierungskommission für<br />

die Angelegenheiten der Russlanddeutschen vom<br />

13. – 15. März 2007 in Belokuricha, Region Altai, festgehalten<br />

wurden. Das Forum wurde von der Assoziation<br />

öff entlicher Vereinigungen „Internationaler Verband<br />

der deutschen Kultur“ mit Unterstützung des<br />

deutschen Bundesministeriums des Innern über die<br />

Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit<br />

(GTZ), des Ministeriums für Regionalentwicklung<br />

der RF und des Ministeriums für Kultur und Massenkommunikationen<br />

der RF veranstaltet.<br />

Teilnehmer des Forums waren 160 Leiter und Aktivisten<br />

von 76 regionalen Zentren der deutschen Kultur<br />

aus 42 Subjekten der Russischen Föderation, Delegationen<br />

aus sechs GUS-Ländern, Vertreter russischer föderaler<br />

Strukturen der Staatsmacht, entsprechender deutscher<br />

staatlicher Behörden, der Deutschen Gesellschaft<br />

für Technische Zusammenarbeit (GTZ), Delegation der<br />

Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, russischer<br />

regionaler Organe der Exekutivmacht (insgesamt<br />

aus 19 Subjekten der Russischen Föderation), Journalisten<br />

aus den Medien der Russlanddeutschen, Experten<br />

aus der Zahl der Historiker, Politologen, Kulturologen,<br />

die sich auf die Problematik der Russlanddeutschen<br />

spezialisieren, insgesamt ca. 270 Personen.<br />

Als zentrale Veranstaltung des Forums wurde der<br />

1. Kongress der Begegnungszentren der Deutschen<br />

der RF abgehalten, der am 31. Oktober 2007 im Haus<br />

der Regierung Moskaus stattfand. Bei der Eröff nung<br />

des Kongresses wurde von den Delegierten mit Wärme<br />

die an sie gerichteten Telegramme des Präsidenten<br />

der Russischen Föderation, die Grußschreiben des<br />

Vorsitzenden der Partei „Einiges Russland“, des Vorsitzenden<br />

der Staatsduma, der Föderalen Versammlung<br />

der RF, des Ministers für Regionalentwicklung<br />

der RF, der Vorsitzenden des Ausschusses für Nationalitätenangelegenheiten<br />

der Staatsduma und des<br />

Ausschusses des Föderationsrates für internationale<br />

(von links nach rechts) E. Grieb, H. Martens, O. Strahler<br />

Angelegenheiten, der Gouverneure der Gebiete Swerdlowsk,<br />

Tscheljabinsk und Wolgograd, des Oberhaupts<br />

der Republik Komi entgegengenommen.<br />

Mit der Darlegung der Einstellung der deutschen<br />

Bundesregierung und der Regierung Russlands betreff<br />

end Russlanddeutsche traten auf dem Kongress<br />

der Co-Vorsitzende der Deutsch-Russischen Regierungskommission,<br />

Beauftragter der Bundesregierung<br />

für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, der<br />

parlamentarische Staatssekretär des Bundesministeriums<br />

des Innern Dr. Ch. Bergner und Direktor des Departments<br />

für nationale Beziehungen des Ministeriums<br />

für Regionalentwicklung der RF A.W. Schurawskij<br />

auf. Mit einem Grußwort wandten sich an die Teilnehmer<br />

des Kongresses der Vorsitzende des Ausschusses<br />

der Staatsduma für internationale Angelegenheiten<br />

K.I. Kossatschow, der Stellvertretende Minister für Kultur<br />

und Massenkommunikationen der RF A.E. Bussygin,<br />

Leiter der Abteilung für Regionalentwicklung des<br />

Departments für Regionalmonitoring des Apparats<br />

der Regierung der RF E.W. Jerjomin.<br />

Über den heutigen Tag und die Zukunft der Russlanddeutschen,<br />

Aufgaben und Richtungen der Tätigkeit<br />

der Begegnungszentren wurde im Vortrag des<br />

Vorsitzenden des IVDK H. Martens gesprochen.<br />

Nach der Erörterung des Vortrags von H. Martens<br />

„Deutsche Russlands als Zukunftsrichtpunkt“ wurde<br />

vom Kongress betont, dass der Verlust durch viele<br />

Russlanddeutsche ihrer Deutsch sprachigkeit und Kulturtraditionen<br />

nicht das Ergebnis ihrer Bereitschaft war,<br />

28


ihre nationale Kultur und gar ihre nationale Zugehörigkeit<br />

aufzugeben. Es stellt ein direktes Ergebnis der stalinistischen<br />

Repressalienpolitik dar und ist untrennbar<br />

mit den Folgen des Zweiten Weltkrieges verbunden.<br />

Durch Deportierungen, langjährige Repressalien<br />

und Unterdrückungen, disperse Ansiedlung sind die<br />

Russlanddeutschen auch heute noch nicht in der Lage,<br />

ihre kulturelle Identität selbständig zu erhalten und zu<br />

entwickeln. Ferner wurden immer noch keine Voraussetzungen<br />

geschaff en, die für ein normales vollwertiges<br />

Leben der Ethnie, ihre künftige stabile Entwicklung<br />

erforderlich sind. Vor diesem Hintergrund benötigt die<br />

deutsche Ethnie in Russland eine Fortsetzung von Fördermaßnahmen<br />

seitens der beiden Staaten zur Überwindung<br />

von Folgen der früheren Repressalien des totalitären<br />

Regimes und des Zweiten Weltkrieges.<br />

Das Ziel dieser Unterstützung ist die Schaff ung<br />

von Rahmenbedingungen für die Erhaltung und Entwicklung<br />

der kulturellen Identität und Gemeinsamkeit<br />

der Russlanddeutschen in der Russischen Föderation.<br />

Es wurde hervorgehoben, dass die praktische Rehabilitation<br />

der Russlanddeutschen als eines Volkes<br />

fortgesetzt werden soll.<br />

Die Tätigkeit zugunsten der Russlanddeutschen<br />

kann und soll auf der eigenen Initiative der deutschstämmigen.<br />

Bevölkerung basieren, auf ihrem Bestreben,<br />

alles in ihren Kräften Stehende für die Erhaltung der<br />

ethnischen Zugehörigkeit zu tun. Dafür sollen die Voraussetzungen<br />

geschaff en werden, bei denen sie selbst,<br />

ihre Kinder die Möglichkeit hätten, Deutsch zu lernen,<br />

ihre Kulturtraditionen zu pfl egen und zu entwickeln.<br />

Aus historischen Gründen werden die Russlanddeutschen<br />

heute nicht durch die sprachliche Gemeinsamkeit<br />

oder kompakte Ansiedlung zusammengehalten.<br />

Vielmehr basiert die kulturelle Identität und Gemeinsamkeit<br />

der deutschen Minderheit in erster Linie auf<br />

ihrem gemeinsamen Schicksal, auf der Solidarität mit<br />

dem eigenen Volk, auf Familientraditionen, Erzählungen<br />

der älteren Generation. Von großer Bedeutung ist die<br />

kulturelle Anziehungskraft der historischen Heimat, das<br />

Vorhandensein persönlicher Beziehungen mit den Verwandten,<br />

die nach Deutschland ausgesiedelt sind.<br />

Der Kongress ist der Meinung, dass die dominierende<br />

Rolle in den Fragen der Erhaltung und Entwicklung<br />

der kulturellen Identität und Gemeinsamkeit der<br />

Russlanddeutschen unter den Bedingungen einer dispersen<br />

Ansiedlung im Landesmaßstab heute und in<br />

absehbarer Zeit den Begegnungszentren zukommt.<br />

Von grundsätzlicher Wichtigkeit ist die Steigerung der<br />

Rolle der Begegnungszentren selbst bei der Erörterung<br />

und Entscheidungsfi ndung zu allen Fragen, die<br />

Anlage 3<br />

die Tätigkeit der Begegnungszentren tangieren. Davon<br />

ausgehend besteht die Aufgabe darin, das Netz<br />

der Begegnungszentren zu pfl egen und zu festigen,<br />

ihre Arbeit zu intensivieren, ihrer Tätigkeit Stabilität<br />

und Zukunftssicherheit zu verleihen.<br />

Der Kongress hat beschlossen:<br />

1. das von der Assoziation öff entlicher Vereinigungen<br />

„Internationaler Verband der deutschen Kultur“<br />

vorgeschlagene Programm „Vervollkommnung<br />

der Tätigkeit der Begegnungszentren bei der Erhaltung<br />

und Entwicklung der kulturellen Identität und<br />

Gemeinsamkeit der Russlanddeutschen“ als ein Tätigkeitsprogramm<br />

der Begegnungszentren der Deutschen<br />

der Russischen Föderation zu billigen;<br />

2. die Gründung der Regionalen Koordinationsräte<br />

der Begegnungszentren als einen effi zienten Mechanismus<br />

der Selbstorganisation und Selbstverwaltung<br />

der Russlanddeutschen zu billigen;<br />

3. die schrittweise Übergabe an die Regionalen<br />

Koordinationsräte der Begegnungszentren von Kompetenzen<br />

bei der selbständigen Festlegung der Projektarbeit<br />

in der jeweiligen Tätigkeitsregion als wichtig<br />

zu betrachten;<br />

4. die Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen<br />

den Regionalen Koordinationsräten der BZ und den in<br />

der jeweiligen Region befi ndlichen Büros der GTZ<br />

und BiZ-Knotenpunkten als notwendig zu betrachten;<br />

5. es wird als wichtig angesehen, dass sämtliche<br />

Projekte, die von überregionaler öff entlicher Wichtigkeit<br />

sind, beim Rat des IVDK abgestimmt sind;<br />

6. die Vorschläge des IVDK über die Notwendigkeit<br />

der Schaff ung von Rahmenbedingungen für die<br />

Begegnungszentren (Personal, Räumlichkeiten, Ausstattung)<br />

und Abschluss zu diesem Zwecke der Jahres-Rahmenverträge<br />

zu billigen;<br />

7. den Vorschlag des IVDK über die Durchführung<br />

des Monitorings der Tätigkeit der Begegnungszentren<br />

zu billigen;<br />

8. die von den Arbeitsgruppen des Forums erarbeiteten<br />

Vorschläge und Empfehlungen für einzelne Tätigkeitsrichtungen<br />

der Begegnungszentren zu billigen;<br />

9. die Regierung der Russischen Föderation und<br />

das Deutsche Bundesministerium des Innern über das<br />

durchgeführte Forum zu informieren und ihnen Dankesworte<br />

für die Unterstützung auszusprechen;<br />

10. die 2. Partnerschaftskonferenz der gesellschaftlichen<br />

Organisationen der Russlanddeutschen und Arbeitstreff<br />

en der Leiter der BZ im Herbst 2008 durchzuführen,<br />

das nächste ordentliche Forum der Begegnungszentren<br />

der Russlanddeutschen sowie den 2. Kongress der<br />

BZ der Deutschen der RF im Herbst 2009 zu organisieren.<br />

29


ARBEITSGRUPPE ZU FRAGEN DER HISTORISCH-HEIMATKUNDLICHEN<br />

ARBEIT DER BEGEGNUNGSZENTREN<br />

Zusammenfassung und Empfehlungen<br />

Das historische Gedächtnis bildet die Grundlage<br />

der nationalen Selbstbewusstseins einer Ethnie.<br />

Schwere Strapazen, die den älteren Generationen in<br />

den 30–40er Jahren des 20. Jahrhunderts zuteil wurden,<br />

langjähriges Stillschweigen über die Geschichte<br />

und selbst das Bestehen der Ethnie der Russlanddeutschen<br />

hatten eine Deformation und dem<br />

Teilverlust des historischen Gedächtnisses durch die<br />

Nachkriegsgenerationen der Deutschstämmigen der<br />

UdSSR und der Russischen Föderation zur Folge.<br />

Vor diesem Hintergrund wird die Wiederherstellung<br />

des historischen Gedächtnisses von der Arbeitsgruppe<br />

als eines der wichtigsten Anliegen bei der Tätigkeit<br />

zur Erhaltung und Entwicklung der kulturellen<br />

Identität der Russlanddeutschen, zur praktischen Rehabilitation<br />

der deutschen Ethnie betrachtet.<br />

In vielen Regionen, wie beispielsweise in der Republik<br />

Komi, der Region Altai, den Gebieten Omsk,<br />

Rjasan, Kolomna, Kostroma etc. entwickelt sich die<br />

historisch-landeskundliche Arbeit der Begegnungszentren<br />

erfolgreich. Ergebnis der langjährigen fruchtbringenden<br />

Zusammenarbeit des Internationalen Verbandes<br />

der deutschen Kultur und der Internationalen<br />

Vereinigung der Forscher der russlanddeutschen Geschichte<br />

und Kultur bildeten über 200 wissenschaftliche<br />

und populärwissenschaftliche Bücher, Hunderte<br />

Artikel, eine Serie wissenschaftlicher Konferenzen,<br />

ethnographische Expeditionen, Ausstellungen über<br />

die Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen.<br />

Die weitere Arbeit soll in folgenden Richtungen<br />

durchgeführt werden:<br />

1. Fortsetzung der wissenschaftlichen und wissenschaftlich-methodischen<br />

Tätigkeit, einschließlich:<br />

– Organisation und Durchführung wissenschaftlicher<br />

Konferenzen, Herausgabe und Verbreitung der<br />

Sammelbände von Materialien der Konferenzen;<br />

– Vorbereitung, Herausgabe und gezielte Verbreitung<br />

im Netz der Begegnungszentren und Bibliotheken<br />

in Großstädten von Büchern über die Geschichte<br />

und Kultur der Russlanddeutschen;<br />

– Herausgabe des wissenschaftlichen Informationsbulletins<br />

„Die Russlanddeutschen“;<br />

– aktive Kommunikation der Geschichte und<br />

Kultur der Ethnie der Russlanddeutschen im Internet;<br />

Anlage 3<br />

– Abhaltung von Vorlesungen in der Geschichte<br />

und Kultur der Russlanddeutschen für Deutschstämmige<br />

und ihre Umgebung, insbesondere für Schüler<br />

und Studenten;<br />

– Entwicklung und Intensivierung der Tätigkeit<br />

der Gemeinschaft der Forscher in der Geschichte und<br />

Kultur der Russlanddeutschen.<br />

Solche Arbeit soll über die im Rahmen des Internationalen<br />

Verbandes der deutschen Kultur funktionierende<br />

Internationale Vereinigung der Forscher der<br />

russlanddeutschen Geschichte und Kultur geführt<br />

werden.<br />

2. Historisch-landeskundliche Tätigkeit der Begegnungszentren.Die<br />

Projektmaßnahmen dieses Abschnitts<br />

sollen komplexen Charakter haben und umfassen:<br />

– Durchführung landeskundlicher Expeditionen;<br />

– Akquisition ethnographischer Materialien;<br />

– Suche nach Materialien in Archiven;<br />

– Organisation historisch-heimatkundlicher Konferenzen<br />

mit Einladung der Öff entlichkeit, Medien,<br />

staatlicher Organe;<br />

– Erstellung von Expositionen der Begegnungszentren,<br />

Volks museen;<br />

– Herausgabe und gezielte Verbreitung landeskundlicher<br />

Materialien an Bibliotheken, Lehr- und Kultureinrichtungen;<br />

– Präsentation historisch-landeskundlicher Materialien<br />

im Internet mit Nutzung von Erfahrungen des<br />

Bildungs- und Informationszentrums der Russlanddeutschen<br />

der Republik Komi;<br />

30


– Veröff entlichung von Materialien in lokalen<br />

Medien.<br />

Ziel dieser Maßnahmen sei die Ermittlung des<br />

Beitrags der Russlanddeutschen zur Entwicklung der<br />

jeweiligen Stadt, Siedlung, des jeweiligen Gebietes<br />

und die maximale Verbreitung dieser Information in<br />

der deutschen Gemeinschaft, Umgebung, bei staatlichen<br />

Organen.<br />

Bevorzugt werden sollen Projekte, bei denen gemeinsame<br />

Durchführung mit Jugendlichen und älteren<br />

Leuten geplant ist, sowie diejenigen, in die mehrere<br />

Begegnungszentren involviert sind (Netzprojekte).<br />

Anlage 3<br />

Die historisch-landeskundliche Tätigkeit der Begegnungszentren<br />

soll sich auf die Empfehlungen und<br />

auf methodische Beratungen der Profi s wie Historiker<br />

und Kulturologen stützen und in Zusammenarbeit<br />

mit den Multiplikatoren der BiZ abgehalten werden.<br />

Mit der praktischen Koordinierung der historischlandeskundlichen<br />

Tätigkeit des Netzes von Begegnungszentren<br />

ist das Büro des IVDK zu beauftragen.<br />

Bestätigt durch Beschluss des 1. Kongresses der Begegnungszentren<br />

der Deutschen der Russischen Föderation<br />

Moskau, den 31. Oktober 2007<br />

ARBEITSGRUPPE ZU FRAGEN DER MEDIEN DER RUSSLANDD<strong>EU</strong>TSCHEN<br />

Zusammenfassung und Empfehlungen<br />

Unter den Bedingungen der dispersen Ansiedlung<br />

der deutschstämmigen Bevölkerung sind die Medien<br />

ein wichtiger Faktor, der zur Erhaltung und Entwicklung<br />

der Gemeinsamkeit der Russlanddeutschen als<br />

einer einheitlichen deutschen Minderheit beiträgt.<br />

Die Verbreitung von Medien der Russlanddeutschen<br />

im Netz der Begegnungszentren ermöglicht die Verbesserung<br />

der Informatiertheit der deutschstämmigen<br />

Bevölkerung, trägt zur Wiederherstellung des historischen<br />

Gedächtnisses der Ethnie bei.<br />

Einen wichtigen Vorteil der Medien bildet ihr „mobiler“<br />

Charakter. Dies erlaubt eine Erfassung der auf<br />

dem gesamten Territorium Russlands und anderer<br />

GUS-Staaten ansässigen Russlanddeutschen. Zu diesem<br />

Zweck werden in den Regionen Russlands eine<br />

Reihe russisch- und deutschsprachiger Zeitungen für<br />

Russlanddeutsche wie regionale „Sankt-Petersburger<br />

Zeitung“ (St. Peters burg), „Rundschau“ (Uljanowsk), „Sibirische<br />

Zeitung+“ (Nowosibirsk), „Neues Leben” (Moskau)<br />

und lokale „Zeitung für Dich“ (Barnaul), „Ihre Zeitung“<br />

(Deutscher Nationalrayon Asowo) und „Nowoje<br />

Wremja“ (Neue Zeit) (Deutscher Nationalrayon im Altai)<br />

herausgegeben.<br />

Eine besondere Rolle kommt dabei der „Moskauer<br />

Deutschen Zeitung“ als einem nationalen Periodikum<br />

zu, die berufen ist, die deutschstämmige<br />

Bevölkerung des Landes zu verbinden und die Informationen<br />

allen Russlanddeutschen, insbesondere<br />

den in Dörfern, Siedlungen und Kleinstädten in der<br />

Provinz ansässigen, zugänglich zu machen, wo moderne<br />

Informationstechnologien wie Internet nicht<br />

so verbreitet sind.<br />

Eine Reihe von Medien wie die „MNG“ (russisch-/<br />

deutschsprachig), „MDZ“ (deutschsprachig), „Schrumdirum”<br />

mit Beilagen bieten Möglichkeiten für Studium,<br />

Pfl ege und Verbesserung der Deutschkenntnisse<br />

für Russlanddeutsche und ihre Angehörigen. Sie werden<br />

aktiv als Materialien für ergänzende Lektüre beim<br />

Deutschunterricht in Sprachkursen und -zirkeln bei<br />

den Begegnungszentren und in Schulen mit erweitertem<br />

Deutschunterricht genutzt.<br />

In den letzten Jahren wächst die Rolle elektronischer<br />

Medien. Es bestehen eine Reihe spezialisierter<br />

elektronischer Web-Seiten für Russlanddeutsche<br />

wie z. B. www.rusdeutsch.ru (IVDK),<br />

www.drh-moskau.ru (BiZ), www.eiprd.ru. Etwa ein<br />

Viertel der Begegnungszentren, vorwiegend diejenigen<br />

in den Städten, haben Internet-Anschluss.<br />

31


Vor diesem Hintergrund wird von der Arbeitsgruppe<br />

empfohlen, maximale Bemühungen zur Entwicklung<br />

von Medien der Russlanddeutschen als eines der<br />

wichtigsten Faktoren zu unternehmen, die zur Erhaltung<br />

und Entwicklung der kulturellen Identität und<br />

Gemeinsamkeit der Russlanddeutschen beitragen.<br />

Es wird vorgeschlagen, weitere praktische Arbeit<br />

in folgenden Richtungen zu führen:<br />

1. Entwicklung eines gemeinsamen Informationsraums<br />

der Begegnungszentren der Russlanddeutschen,<br />

einschließlich Medien, Informations-Bulletins,<br />

Internet-Seiten, sonstiger Ressourcen;<br />

2. Entwicklung praktischer Zusammenarbeit und<br />

Kooperation zwischen den Medien der Russlanddeutschen<br />

Russlands und der GUS-Staaten;<br />

3. Intensivierung der Spracharbeit unter Einsatz<br />

von Medien der Russlanddeutschen;<br />

4. Fortsetzung der gezielten Abonnierung für<br />

die Begegnungszentren der gesamtnationalen und<br />

einer Reihe lokaler Zeitungen, Kinder- und Jugendzeitschriften,<br />

Informations- und methodischer Fachausgaben<br />

für Begegnungszentren sowie der über die<br />

Geschichte der Russlanddeutschen;<br />

Anlage 3<br />

5. Durchführung einer gezielten Verteilung der<br />

Periodika für Trudarmisten und Repressierte;<br />

6. Entwicklung der russisch- und insbesondere<br />

deutschsprachigen Internet-Ressourcen der Russlanddeutschen;<br />

7. Durchführung der Bildungsseminare und Praktika<br />

zwecks Weiterbildung der Redaktionsmitarbeiter<br />

von Medien der Russlanddeutschen;<br />

8. Es ist anzustreben, dass die Medien der Russlanddeutschen<br />

nicht nur für die deutschstämmige<br />

Bevölkerung, sondern auch für ihre Umgebung interessant<br />

gestaltet werden:<br />

9. Versorgung von Bibliotheken der Begegnungszentren<br />

mit Fachliteratur in der Geschichte und Kultur<br />

der Russlanddeutschen, mit Kinder- und schöngeistiger<br />

Literatur, landeskundlichen Materialien; methodischen<br />

und Lehrbehelfen sowie mit Materialien für die<br />

ergänzende Lektüre beim Deutschunterricht.<br />

Bestätigt durch Beschluss des 1. Kongresses der Begegnungszentren<br />

der Deutschen der Russischen Föderation<br />

Moskau, den 31. Oktober 2007<br />

ARBEITSGRUPPE ZU FRAGEN DER ENTWICKLUNG VON PARTNERSCHAFTEN<br />

DER BEGEGNUNGSZENTREN<br />

Zusammenfassung und Empfehlungen<br />

Die Russlanddeutschen sehen sich als russische<br />

Staatsbürger und leisten traditionell ihren Beitrag zur<br />

Entwicklung des russischen Staates. Gleichzeitig fühlen<br />

sie sich sprachlich, kulturell und familienmäßig mit<br />

Deutschland als ihrer historischen Heimat verbunden.<br />

Die deutschstämmige Bevölkerung hat eine verzweigte<br />

Struktur öff entlicher Organisationen, die aktive Teilnehmer<br />

der Zivilgesellschaft sind und über solides Potenzial<br />

für die Entwicklung partnerschaftlicher Beziehungen<br />

mit den Organisationen der Zivilgesellschaft<br />

der Bundesrepublik Deutschland verfügen.<br />

Vor diesem Hintergrund können und sollen die<br />

Russlanddeutschen die Rolle einer Verbindungsbrücke<br />

zwischen Russland und Deutschland übernehmen,<br />

wie es im Laufe der Jahrhunderte eigentlich der Fall<br />

war. Dazu ist es u. a. wichtig, dass die Begegnungszentren<br />

in die allgemeine deutsch-russische Zusammenarbeit,<br />

insbesondere durch Schließung von Partnerschaften<br />

der Begegnungszentren mit deutschen<br />

Organisationen integriert werden. Eine gute Basis für<br />

die Arbeit in dieser Richtung bildet die Vereinbarung<br />

zwischen dem Internationalen Verband der deutschen<br />

Kultur, dem Jugendring der Russlanddeutschen und<br />

der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland,<br />

unterzeichnet am 25.05.07 in Wiesbaden.<br />

Zur Entwicklung dieser Dreierinitiative wurden die<br />

ersten sechs Partnerschaftsverträge wie folgt vorbereitet<br />

und am 31.10.07 während des 1. Kongresses<br />

der Begegnungszentren unterschrieben zwischen:<br />

– Abteilung der Landsmannschaft in Niedersachsen<br />

und dem Zentrum der deutschen Kultur im Gebiet<br />

Tjumen;<br />

– Abteilung der Landsmannschaft in Baden-Württemberg<br />

und der regionalen öff entlichen Organisation<br />

des Swerdlowsker Gebiets „Kultur- und Bildungszentrum<br />

der Russlanddeutschen“ (Nischnij Tagil);<br />

– Abteilung der Landsmannschaft in Stuttgart und<br />

dem Deutschen Kulturzentrum „Hoff nung“ (Samara);–<br />

Abteilung der Landsmannschaft in Halle und der NKA<br />

der Deutschen der Republik Baschkirien (Ufa);<br />

32


– Abteilung der Landsmannschaft in Augsburg<br />

und dem Gebietszentrum deutscher Kultur Perm (Solikamsk);<br />

– Abteilung der Landsmannschaft in Off enburg<br />

und der NKA der Deutschen der Republik Komi (Syktywkar).<br />

Weiterhin soll die Arbeit in folgenden Richtungen<br />

geführt werden:<br />

1. Das Hauptaugenmerk soll in erster Linie auf<br />

die Partnersuche und -wahl gerichtet werden. Diese<br />

Aufgabe wird auf russischer Seite dem Büro des IVDK<br />

und des Jugendrings der Russlanddeutschen in Moskau<br />

übertragen; auf deutscher Seite obliegt sie dem<br />

Büro der Landsmannschaft in Stuttgart.<br />

Es ist zu erreichen, dass alle interessierten regionalen<br />

und viele lokale Begegnungszentren in Deutschland<br />

Partner fi nden können.<br />

2. Den Hauptinhalt solcher Partnerschaften sollen<br />

der Jugend-, Schul- und Kulturaustausch sowie bilaterale<br />

Teilnahme an Kulturtagen, Literaturveranstaltungen,<br />

Konferenzen und Seminaren bilden.<br />

3. In 2008 sollen folgende Projekte realisiert werden:<br />

– Präsentation in Deutschland des dreibändigen<br />

Buches „Deutsche der Kama-Region“;<br />

– Austausch von Informationsausgaben zwischen<br />

dem IVDK und der Landsmannschaft, incl. Versand<br />

in die Regionen;<br />

– Organisation eines Sommerlagers für Jugendgruppen<br />

aus Halle und Tomsk;<br />

Anlage 3<br />

– Teilnahme einer Tanzgruppe aus Samara am<br />

Europäischen Folklore-Konzert in Stuttgart;<br />

– Teilnahme der Vertreter der Landsmannschaft<br />

aus Baden-Württemberg an den Tagen deutscher Kultur<br />

in Nizhnij Tagil;<br />

– Teilnahme einer Jugendgruppe aus Niedersachsen<br />

am Sprachlager im Gebiet Tjumen;<br />

– Durchführung eines Wettbewerbs und Festivals<br />

der Videofi lme über Geschichte und heutiges Leben<br />

der Russlanddeutschen;<br />

4. Aufgrund der vorliegenden Vereinbarung<br />

(1. Partnerschaftskonferenz, Wiesbaden, den 25.05.07)<br />

ist das deutsche Bundesministerium des Innern mit<br />

der Bitte um Co-Finanzierung der obigen Projekte anzugehen.<br />

5. Die allgemeine Koordinierung der Zusammenarbeit<br />

wird dem Partnerschaftsrat übertragen, bestehend<br />

aus W. Axt, L. Bischof, L. Kopp (seitens der<br />

Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.);<br />

S. Wensel (seitens des IVDK); O. Hartmann (vom JdR).<br />

6. Der Partnerschaftsrat wird beauftragt, in 2008 die<br />

ordentliche 2. Partnerschaftskonferenz der öff entlichen<br />

Vereinigungen der Russlanddeutschen durchzuführen.<br />

Bestätigt durch Beschluss des 1. Kongresses der Begegnungszentren<br />

der Deutschen der Russischen Föderation<br />

Moskau, den 31. Oktober 2007<br />

WISSENSCHAFTLICHES SEMINAR ZU PROBLEMEN BEIM LEHRANGEBOT DER<br />

D<strong>EU</strong>TSCHEN SPRACHE UND DER AUSBILDUNG DER RUSSLANDD<strong>EU</strong>TSCHEN<br />

Zusammenfassung und Empfehlungen<br />

Deutsch bildet die unabdingbare, wichtige Grundlage<br />

der kulturellen Identität der Russlanddeutschen.<br />

Der teilweise Verlust durch die Nachkriegsgenerationen<br />

der Russlanddeutschen ihrer Deutschsprachigkeit<br />

war ein direktes Ergebnis der Politik der Repressalien<br />

und Verbote, der die deutschstämmige Bevölkerung<br />

der früheren UdSSR ausgesetzt wurde.<br />

Die über die Begegnungszentren durchgeführten<br />

und auf die Verbesserung der sprachlichen Situation bei<br />

Russlanddeutschen und ihren Angehörigen gerichteten<br />

Maßnahmen waren hauptsächlich auf erwachsene Bevölkerung<br />

orientiert. Generell hatten sie einen gewissen<br />

positiven Eff ekt gebracht, vermochten aber keine grundlegende<br />

Änderung der Sprachsituation herbeizuführen.<br />

Die Herangehensweise soll geändert werden: Der<br />

Hauptakzent bei der Spracharbeit soll darauf gerichtet<br />

werden, dass Kinder und Jugendliche aus<br />

den Familien der Russlanddeutschen beginnend mit<br />

dem jüngsten Alter ans Deutschstudium herangeführt<br />

werden. Dies ist umso aktueller unter den Bedingungen<br />

eines sich in der letzten Zeit (nach einem<br />

langjährigen Untergang) abzeichnenden gewissen<br />

Anstiegs des Interesses für die deutsche Sprache bei<br />

Kindern und Jugendlichen.<br />

Vor diesem Hintergrund ist es erforderlich, die<br />

sprachliche Zirkelarbeit allseitig zu erweitern<br />

mit gleichzeitiger aktiver Durchführung von Maßnahmen,<br />

die die Kinder und Jugendlichen zum<br />

33


Deutschstudium, zur Teilnahme am national-kulturellen<br />

Leben der deutschen Ethnie motivieren.<br />

Für eine erfolgreiche Durchführung dieser Arbeit<br />

ist es wichtig, die Versorgung der BZ mit methodischen<br />

und Lehrbehelfen und ergänzenden Materialien<br />

für das Deutschstudium von Kindern und Jugendlichen<br />

zu verbessern.<br />

Eine tatkräftige Arbeit in dieser Richtung wird heute<br />

auf föderaler Ebene vom methodisch-didaktischen<br />

Rat des IVDK für Sprach- und Bildungsarbeit und dem<br />

Methodisch-Didaktischen Rat des BiZ/GTZ geführt.<br />

Weitere Arbeit ist in folgenden Richtungen<br />

zu führen:<br />

1. Optimierung der Zahl der bei den Begegnungszentren<br />

funktionierenden Kurse für Erwachsene „Hallo<br />

Nachbarn!” ausgehend vom realen Bedarf der deutschstämmigen<br />

Bevölkerung. Intensivierung der sprachlichen<br />

Zirkelarbeit mit Kindern und Jugendlichen.<br />

2. Größere Beachtung der Selbstidentifi kation der<br />

Kinder und Jugendlichen bei der sprachlichen Zirkelarbeit,<br />

Anerziehung der kulturellen Identität, Heranführung<br />

an historische Wurzeln.<br />

3. Erstellung eines methodischen Lehrbehelfs<br />

und der Arbeitsprogramme für Sprachzirkel und<br />

Sonntagsschulen bei den Begegnungszentren.<br />

4. Versorgung des Deutschunterrichts mit methodischer<br />

und Lehrliteratur, diversen ergänzenden<br />

Materialien fürs Deutschstudium. Große Beachtung<br />

soll der ethnischen Komponente und der deutschen<br />

und russischen Landeskunde geschenkt werden.<br />

5. Versorgung wichtigster Schulen und Klassen<br />

mit erweitertem Deutschunterricht über die Begegnungszentren<br />

in den Ansiedlungsstätten der<br />

Anlage 3<br />

deutschstämmigen Bevölkerung mit ergänzenden<br />

Materialien.<br />

6. Organisation und Durchführung motivierender<br />

Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche wie<br />

Wettbewerbe, Quiz und Olympiaden in Deutsch mit<br />

ethnischer und landeskundlicher Ausrichtung.<br />

7. Intensivierung der Spracharbeit mit den Teilnehmern<br />

des Projekts „Avantgarde“.<br />

8. Fortsetzung der Weiterbildung der Deutschlehrer<br />

durch Seminare und gezielte Versorgung mit methodischen<br />

und Info-Materialien.<br />

Vom Sprachdidaktischen Zentrum des BiZ wurde<br />

gemeinsam mit dem Internationalen Verband der<br />

deutschen Kultur vorgeschlagen:<br />

– bei der Arbeitsgruppe für die deutsche Sprache<br />

mitzuwirken;<br />

– methodische Behelfe und Materialien zu erstellen;<br />

– gemeinsame Moderatoren-Datenbank für Seminare<br />

zu führen;<br />

– Pilotprojekte im Bereich Spracharbeit zu planen.<br />

Die Seminarteilnehmer sind sich einig, dass für<br />

die Erzielung guter Ergebnisse eine Vereinigung von<br />

Bemühungen aller Beteiligten, in erster Linie des<br />

Methodik-Rates des IVDK für Sprach- und Bildungsarbeit,<br />

des Methodisch-Didaktischen Rates des BiZ/<br />

GTZ, des Jugendringes der Russlanddeutschen erforderlich<br />

sind.<br />

Bestätigt durch Beschluss des 1. Kongresses der Begegnungszentren<br />

der Deutschen der Russischen Föderation<br />

Moskau, den 31. Oktober 2007<br />

34


1. Einleitung.<br />

Nach Angaben der Volkszählung leben heute auf<br />

dem Territorium der Russischen Föderation ca. 600<br />

Tausend Russlanddeutsche und ihre Angehörigen. Aus<br />

historischen Gründen werden die Russlanddeutschen<br />

heute nicht durch gemeinsame Sprache oder gemeinsamen<br />

Ansiedlungsort zusammengehalten. Vielmehr<br />

liegen der kulturellen Identität und Gemeinsamkeit der<br />

deutschen Minderheiten in den postsowjetischen Staaten<br />

in erster Linie das gemeinsame Schicksal, historische<br />

Gedächtnis, Zugehörigkeitsgefühl zum eigenen Volk<br />

sowie die Familientraditionen, Überlieferungen der Vertreter<br />

der älteren Generation, insbesondere über durchgemachte<br />

Leiden und Strapazen zugrunde. Eine große<br />

Rolle spielen die kulturelle Anziehungskraft der historischen<br />

Heimat und persönliche Beziehungen mit den<br />

Verwandten, die nach Deutschland ausreisten.<br />

Der Verlust durch viele Russlanddeutsche der Muttersprache<br />

und Kulturtraditionen ist nicht auf die Bereitschaft,<br />

ihre eigene nationale Kultur aufzugeben,<br />

und umso weniger auf den Verzicht auf ihre nationale<br />

Zugehörigkeit zurückzuführen. Er entstand als direkte<br />

Folge der stalinistischen Repressalienpolitik und ist mit<br />

den Folgen des Zweiten Weltkrieges untrennbar verbunden.<br />

Infolge der Deportierungen, langjährigen Repressalien<br />

und Schmälerungen sind Russlanddeutsche<br />

auch heute noch außerstande, ihre kulturelle Identität<br />

selbst zu erhalten und zu entwickeln.<br />

Auch trotz der seitens russischer und deutscher<br />

Regierung unternommenen Bemühungen konnten<br />

die Folgen der Vergangenheit immer noch nicht endgültig<br />

überwunden werden. Es wurden immer noch<br />

keine ausreichenden Voraussetzungen geschaffen,<br />

die für ein normales, ausgefülltes Leben der Ethnie,<br />

ihre künftige stabile Entwicklung erforderlich sind. Die<br />

praktische Rehabilitation der Russlanddeutschen soll<br />

fortgesetzt werden. Die deutsche Ethnie Russlands<br />

benötigt eine Fortsetzung von Fördermaßnahmen<br />

seitens der beiden Staaten, um die Folgen der in der<br />

Vergangenheit angewandten Repressalien des totalitären<br />

Regimes und des Zweiten Weltkrieges endgültig<br />

überwinden zu können.<br />

Anlage 3<br />

VERVOLLKOMMNUNG DER TÄTIGKEIT DER BEGEGNUNGSZENTREN<br />

BEI DER ERHALTUNG UND ENTWICKLUNG DER KULTURELLEN IDENTITÄT<br />

UND GEMEINSAMKEIT DER RUSSLANDD<strong>EU</strong>TSCHEN (AUF DER GRUNDLAGE<br />

DER SELBSTORGANISATION DER D<strong>EU</strong>TSCHEN MINDERHEIT)<br />

Programm<br />

Bei vielen öffentlich relevanten Veranstaltungen<br />

unter Teilnah me repräsentativer Vertreter der BZ wurde<br />

das Hauptziel der weiteren Tätigkeit formuliert,<br />

nämlich die Schaffung von Voraussetzungen für die<br />

Erhaltung und Entwicklung der kulturellen Identität<br />

und Gemeinsamkeit der Russlanddeutschen. Unter<br />

heutigen neuen Bedingungen besteht ein Bedarf nach<br />

der Analyse der Lage vor Ort und Einschätzung der Effizienz<br />

der durchgeführten Arbeit, Ermittlung der Probleme,<br />

Festlegung von Prioritäten und Restrukturierung<br />

auf dieser Basis der zu leistenden Unterstützung.<br />

Das vorliegende Programm ist berufen, bei der Lösung<br />

dieser Fragen zu helfen. Sie kann eine Grundlage<br />

für eine weitere erfolgreiche und stabile Entwicklung<br />

der Ethnie der Russlanddeutschen unter Bedingungen<br />

der Steigerung der Effizienz von Fördermaßnahmen<br />

der Russischen Föderation und der Bundesrepublik<br />

Deutschland bilden.<br />

2. Beschreibung der aktuellen Lage und des<br />

Entwicklungspotenzials der deutschen Ethnie<br />

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die kulturelle<br />

Identität der Russlanddeutschen in der Familie, in religiöser<br />

Gemeinde, beim Zusammenleben in Dörfern<br />

und bei engen Kontakten in den Städten gepflegt und<br />

überliefert. Unter heutigen Bedingungen einer dispersen<br />

Ansiedlung der deutschstämmigen Bevölkerung,<br />

bei zahlreichen Mischehen bei der Urbanisierung und<br />

in den letzten Jahrzehnten auch der Globalisierung ist<br />

die Rolle dieser Faktoren wesentlich zurückgegangen.<br />

Im heutigen Russland sind so gut wie keine Orte der<br />

kompakten Ansiedlung der deutschstämmigen Bevölkerung<br />

übrig geblieben. Das System der deutschsprachigen<br />

Schul- und Hochschulbildung ist nahezu verschwunden,<br />

die kulturelle Einflussnahme der Religion<br />

ist geschwächt, auch die Nachfolge von Generationen<br />

in der Familie stößt auf wesentliche Schwierigkeiten.<br />

In den Jahren von Deportierungen und Repressalien<br />

ging die frühere soziokulturelle Infrastruktur der deutschen<br />

Ethnie verloren. Die Assimilationsprozesse eines<br />

Teils der deutschstämmigen Bevölkerung nahmen zu.<br />

Ende der 80er Jahre sowie in den 90er Jahren des ver-<br />

35


gangenen Jahrhunderts nahm die massenhafte Aussiedlung<br />

vieler Tausende russlanddeutscher Familien<br />

nach Deutschland größere Ausmaße an.<br />

Vor diesem Hintergrund ging der Prozess der Gründung<br />

und des Werdens einer grundsätzlich neuen soziokulturellen<br />

Infrastruktur vor sich. Ihre Grundlage bilden die<br />

Begegnungszentren und öffentliche Vereinigungen mit<br />

ihren zahlreichen Aktivisten, deutsche Nationalrayons in<br />

Sibirien, Massenmedien, Regionale Koordinierungsräte<br />

der Begegnungszentren als sich herausbildende Organe<br />

der Selbstorganisation der deutschen Minderheit, das<br />

Bildungs- und Informationszentrum (BiZ) sowie religiöse<br />

Gemeinden.<br />

Unter den Bedingungen einer äußerst dispersen Ansiedlung<br />

der deutschen Minderheit kommt den Begegnungszentren<br />

heute und auch künftig eine führende<br />

Rolle in den Fragen der Erhaltung und Entwicklung der<br />

kulturellen Identität und Gemeinsamkeit der Russlanddeutschen<br />

zu. Die BZ sind diejenige einzigartige Strukturen,<br />

die allen Russlanddeutschen und ihren Familienangehörigen<br />

erlauben, Deutsch zu lernen, ihre kulturelle<br />

Identität zu erhalten und zu entwickeln, die Kulturtraditionen<br />

an die heranwachsende Generation weiterzugeben<br />

und dadurch eine gewisse Wiederherstellung der in<br />

der Vergangenheit eingebüßten nationalen Besonderheiten<br />

zu ermöglichen. Für das Netz der Begegnungszentren<br />

gibt es keine realistische Alternative.<br />

Die Aufgabe besteht darin, das Netz der BZ zu erhalten<br />

und zu festigen, seine Arbeit zu intensivieren<br />

und seine Tätigkeit stabiler und zukunftssicherer zu<br />

gestalten.<br />

Mit der geleisteten Hilfe gelang es noch nicht, eine<br />

beständige und stabile Entwicklung von Begegnungszentren<br />

sicherzustellen. Vielen Zentren fehlen bis heute<br />

die Rahmenbedingungen (wie Räumlichkeiten, Personal,<br />

Ausstattung) für effektive und stabile Arbeit. Die<br />

Finanzierung der Tätigkeit der BZ soll auf langfristiger<br />

Basis aufgrund der Rahmenverträge erfolgen und die<br />

realen Bedürfnisse der BZ berücksichtigen. Gleichzeitig<br />

wird die Zunahme der Geldmittel, die den Zentren in<br />

Form von Grants aus der Teilnahme an russlandsinternen<br />

Projektausschreibungen und aus dem regionalen<br />

und örtlichen Administrationshaushalt bereitgestellt<br />

werden, zur Strategieaufgabe. Eine wichtige Grundlage<br />

bildet das Föderale Zielprogramm der Regierung<br />

der Russischen Föderation, das auf die Unterstützung<br />

der deutschen Minderheit gerichtet ist.<br />

Für die Zukunft der deutschen Minderheit ist die<br />

Schaffung eines wirksamen und demokratischen Systems<br />

der Selbstorganisation von strategischer Bedeutung. Unter<br />

realen Bedingungen, die sich in der Russischen Föde-<br />

Anlage 3<br />

ration herausgebildet haben, kann so ein System nur auf<br />

der Basis der Begegnungszentren geschaffen werden.<br />

Basierend auf langjährigen Erfahrungen und dem verfügbaren<br />

Potenzial sollen diesbezügliche Initiativen des<br />

IVDK unterstützt und entwickelt werden.<br />

In den vergangenen Jahren ist im Landesmaßstab<br />

ein solides funktionierendes Netz von Begegnungszentren<br />

mit einem beträchtlichen personellen, materiell-technischen<br />

und informationsmäßigen Potenzial<br />

entstanden. Auf gutem Niveau werden diverse Veranstaltungen<br />

für breiten Teilnehmerkreis durchgeführt.<br />

In der letzten Zeit entwickelten sich die Prozesse der<br />

Selbstorganisation der deutschen Minderheit auf der<br />

Basis der Begegnungszentren.<br />

Gleichzeitig gibt es eine Reihe der Probleme, die einen<br />

systemhaften Charakter haben und stabile Arbeit<br />

und kontinuierliche Entwicklung der BZ behindern. Eine<br />

rechtzeitige Lösung dieser Probleme würde es erlauben,<br />

künftige Schwierigkeiten und Krisen zu vermeiden.<br />

3. Projektvorschläge für die<br />

Vervollkommnung der Tätigkeit der<br />

Begegnungszentren, für die Verbesserung der<br />

Lage der deutschen Minderheit<br />

3.1. Stärkung von Basisbedingungen der Tätigkeit<br />

von Begegnungszentren<br />

Begegnungszentren müssen über die notwendigen<br />

Basisbedingungen verfügen, die ihnen erlauben<br />

werden, effizient zu arbeiten. Dazu gehören:<br />

– Räumlichkeiten,<br />

– Personal,<br />

– Ausrüstung und Ausstattung,<br />

– Organisationskosten.<br />

Räumlichkeiten<br />

Die Möglichkeit für die Arbeit auf der Basis der<br />

vorhandenen Kulturhäuser, die den Bestandteil der<br />

Kulturverwaltungen bilden, haben i.d.R. die Zentren<br />

in den ländlichen Gebieten und in den Siedlungen.<br />

In diesem Fall trägt die örtliche Kulturverwaltung alle<br />

Kosten, die mit der Miete und der Instandhaltung der<br />

Räumlichkeiten verbunden sind. In den Städten und<br />

Großsiedlungen kostet es Anstrengungen, die Räumlichkeiten<br />

für die Tätigkeit der Zentren kostenlos von<br />

den Administrationen zu bekommen.<br />

Dort, wo es noch unmöglich ist, muss man die Förderung<br />

der Miete und der Kommunaldienstleistungen<br />

(wenigstens teilweise) aus den Mitteln der deutschen<br />

Seite vorsehen.<br />

In einigen Regionen mit der bedeutenden Anzahl<br />

von Russlanddeutschen, die sehr wichtig für die Zukunft<br />

der deutschen Minderheit sind, gelingt es vor-<br />

36


läufig nicht, die Frage mit den Räumlichkeiten zu lösen.<br />

In dem Fall, wenn die Anstrengungen auch weiter kein<br />

positives Resultat haben werden, muss man die Möglichkeit<br />

der Zielanschaffung von kleinen Räumlichkeiten<br />

(30 – 60 Quadratmeter) aus den Förderungsmitteln<br />

der deutschen Bundesregierung betrachten. Es gibt<br />

zurzeit 10 – 15 solche Orte.<br />

Personal<br />

Die Probleme mit der Arbeitsentlohnung führen zu<br />

der hohen Fluktuation der Arbeitskräfte und schaden<br />

auf solche Weise der Tätigkeit der Begegnungszentren.<br />

Der IVDK schlägt vor, in den Orten (Städte und<br />

Großsiedlungen) mit keiner oder nicht zureichender<br />

Arbeitsentlohnung von der Seite des russischen Staates<br />

das Personal der Begegnungszentren finanziell zu<br />

fördern: den Leiter und den Hauptbuchhalter sowie<br />

auch in manchen BZ den Methodiker. Das Förderungsniveau<br />

soll von der Kategorisierung der Zentren abhängen.<br />

Für die sichere und stabile Situation mit der<br />

Fluktuation müssen mit den Mitarbeitern die Jahresarbeitsverträge<br />

mit den bestimmten Sozialgarantien<br />

geschlossen werden.<br />

Lehrer der Deutschkurse und Leiter der Interessengemeinschaften<br />

müssen Stundengeld auf Grund der<br />

zeitweiligen Verträge bekommen. Ihr Lohnsatz soll realistisch<br />

sein. Die Lohnsätze muss man mit der Berücksichtigung<br />

von Meinungen der Organe der Selbstorganisation<br />

der deutschen Minderheit bestimmen.<br />

Ausrüstung und Ausstattung<br />

Unbedingt soll die Förderung der zusätzlichen Ausstattung<br />

und Modernisierung der Ausrüstung der Begegnungszentren<br />

vorgesehen werden. Dafür schlägt<br />

der IVDK folgendes vor:<br />

1) bestimmte Geldmittel für die technische Zusatzausrüstung<br />

der Zentren vorzusehen: für die Zentren<br />

der 2. und 3. Kategorie (in den Städten und Siedlungen)<br />

– jährlich; für die Zentren der 1. Kategorie (im<br />

ländlichen Gebiet) – einmal pro Jahr. Die Förderungssummen<br />

müssen von der Kategorie des Zentrums<br />

abhängen. In erster Linie braucht man die Schaffung<br />

von Bedingungen für den Zugang zum Internetnetz<br />

in den Zentren zu fördern: Anschaffung von Computern,<br />

Internetanschluss, Verkehrsbezahlung.<br />

2) zentralisierte jährliche Zusatzversorgung der<br />

Bibliotheken, der Sprachgruppen und Zirkel der Zentren<br />

mit folgenden Materialien:<br />

– Fachzeitungen für die Russlanddeutschen auf<br />

Russisch und Deutsch,<br />

– Materialien für die zusätzliche Lektüre im<br />

Deutschunterricht mit dem Akzent auf die Landeskunde<br />

Deutschlands und Russlands,<br />

Anlage 3<br />

– Kinder-, Jugend- und andere Fachzeitschriften<br />

mit den Sprach- und Ethniekomponenten,<br />

– Bücher zur Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen,<br />

– Methodische Materialien für die erfolgreiche Tätigkeit<br />

der Begegnungszentren.<br />

Organisationskosten<br />

Es ist notwendig, die Förderung der Organisationskosten<br />

bei der Tätigkeit der BZ im Laufe des Jahres vorzusehen.<br />

Förderungsprinzipien<br />

Seitens Russlands<br />

Die Prioritätsrichtungen der Förderung der BZ-Tätigkeit<br />

seitens Russlands sind:<br />

Auf dem Niveau der Föderationssubjekte aus dem<br />

regionalen Haushalt und dem Haushalt vor Ort:<br />

– Zuweisung von Räumlichkeiten,<br />

– Gehalt für das Personal,<br />

– Zielförderung der soziokulturellen Projekte.<br />

Auf dem Föderationsniveau:<br />

– Zielförderung der soziokulturellen Projekte aus<br />

dem Haushalt des Föderalen Zielprogramms,<br />

– Zusammenwirken mit den regionalen Administrationen<br />

in Fragen der BZ-Förderung.<br />

Seitens Deutschlands<br />

Die Förderung der Begegnungszentren seitens<br />

Deutschlands kann auf folgende Weise verwirklicht<br />

werden:<br />

Es wird also vorgeschlagen, zur kombinierten BZ-<br />

Förderung überzugehen.<br />

Wettbewerbe für BZ<br />

Ein Teil von Förderungsmitteln seitens Deutschlands<br />

(ca. 70%) wird wie auch vorher nach dem<br />

Grantswettbewerb verteilt, an dem alle Zentren einer<br />

Region teilnehmen können. Dabei haben die Projekte,<br />

die von den Organen der Selbstorganisation der<br />

37


deutschen Minderheit als Prioritätsprojekte bestimmt<br />

und für mehrere Zentren (Netzprojekte) durchgeführt<br />

werden, den Vorzug. Dieser Förderungsteil hat auch<br />

das Ziel, die schöpferische Aktivität der Zentren, die<br />

Fertigkeiten in Fundraising zu entwickeln.<br />

Förderung der Basistätigkeit der ausgewählten BZ<br />

Der andere Förderungsteil (ca.30%) wird für eine<br />

Reihe der auf Grund der Kategorisierung ausgewählten<br />

Zentren als ihre Förderung der Basistätigkeit gegeben.<br />

Dieser Förderungsteil ist auf die Schaffung von<br />

guten Bedingungen für tägliche effiziente Tätigkeit der<br />

ausgewählten Begegnungszentren gezielt und kann<br />

folgende für die Durchführung der laufenden Maßnahmen<br />

notwendige Kosten enthalten:<br />

– Personalentlohnung (Leiter, Buchhalter),<br />

– Räumlichkeiten (Miete, Instandhaltung),<br />

– Organisation der laufenden Tätigkeit.<br />

Die Verträge für die Förderung der Basistätigkeit<br />

müssen folgende wichtige Punkte enthalten:<br />

1) den vom IVDK bestätigte detaillierte Plan der<br />

Durchführung der Basistätigkeit (alltägliche Tätigkeit)<br />

des Zentrums.<br />

2) Verpflichtung des Zentrums zur Planrealisierung<br />

der Basistätigkeit.<br />

3) Unterstützung, die das Zentrum für die Realisierung<br />

gerade dieses Plans der Basistätigkeit braucht.<br />

Man kann also nicht von der institutionellen Förderung<br />

der Begegnungszentren, sondern von der Förderung<br />

der Basistätigkeit der BZ sprechen.<br />

Vorgesehen sind auch quartalsmäßige Bezahlungen<br />

nach solchem Vertrag. Die Bedingungen für die<br />

Erhaltung der Förderung der Basistätigkeit sind:<br />

1) die 2., 3. und 4. Kategorie nach der jährlichen<br />

Kategorisierung der Begegnungszentren.<br />

2) Vorlagen und weitere Realisierung von den Jahresarbeitsplänen<br />

der Basistätigkeit von Begegnungszentren.<br />

3) Vorlagen von wahren Informationen über das<br />

Fehlen der Förderung der Basistätigkeit seitens der russischen<br />

Staatsorgane.<br />

4) Vorlagen und Aufnahme von Finanzberichten.<br />

Für die Erhaltung der Förderung der Basistätigkeit für<br />

das Jahr 2008 müssen die ausgewählten Begegnungszentren<br />

die schriftliche Bestätigung über das Fehlen<br />

der ähnlichen Förderung der Basistätigkeit seitens der<br />

russischen Staatsorgane vorlegen, die vom Leiter des<br />

BZ unterschrieben wird. Für die weitere Förderung der<br />

Basistätigkeit auch im Jahre 2009 müssen diese Zentren<br />

während des Jahres 2008 bei verschiedenen russischen<br />

Staatsorganen eine schriftliche Bitte um die finanzielle<br />

Anlage 3<br />

Unterstützung aus dem Haushalt der Subjekte der Russischen<br />

Föderation vorbringen. Im Ablehnungsfall müssen<br />

die Begegnungszentren die entsprechenden Rückantworten<br />

der russischen Staatsorgane nachweisen.<br />

Die Entscheidungen zu der Kategorisierung der Begegnungszentren,<br />

zu den Niveaus der Förderung der<br />

Basistätigkeit und die Auswahl der Wettbewerbsprojekte<br />

gehören zur Kompetenz beider RKR der BZ.<br />

Die wichtigen Voraussetzungen für die Erfolge in<br />

diesem Tätigkeitsbereich der BZ sind:<br />

1) Bestandsaufnahme und weitere Strukturierung<br />

der Begegnungszentren auf der Basis ihrer jährlichen<br />

Kategorisierung.<br />

2) Ausarbeitung und Realisierung von klaren Standards<br />

der BZ-Förderung abhängig von der Kategorie.<br />

3) Monitoring der Lage des BZ-Netzes.<br />

3.2. Entwicklung der Selbstorganisation der deutschen<br />

Minderheit<br />

Eine wichtige Bedeutung für die Zukunft der Russlanddeutschen,<br />

für die Selbstentwicklung des BZ-<br />

Netzes hat die Stärkung und weitere Entwicklung der<br />

Selbstorganisation der deutschen Minderheit auf der<br />

Grundlage der BZ. Die nächstliegende Aufgabe ist die<br />

allseitige Stärkung und Entwicklung des schon vorhandenen<br />

Systems: Begegnungszentren – Regionale<br />

Koordinationsräte der Begegnungszentren – Internationaler<br />

Verband der deutschen Kultur/Jugendring der<br />

Russlanddeutschen.<br />

Dafür braucht man:<br />

1) die demokratischen Mechanismen der Formierung<br />

von Initiativen der Russlanddeutschen im Öffentlichkeits-<br />

und Projektbereich mit der Stütze auf die<br />

Meinungen und Bedürfnisse der regionalen BZ weiter<br />

in Ordnung zu bringen;<br />

2) die Tätigkeit der Regionalen Koordinationsräte<br />

der Begegnungszentren als Organe der Selbstorganisation<br />

und Selbstverwaltung der Begegnungszentren,<br />

die die Projekttätigkeit des BZ-Netzes einer Region<br />

koordinieren, zu fördern sowie auch die öffentlichen<br />

Initiativen auf dem föderalen Niveau durch den Rat /<br />

Präsidium des IVDK zu formieren. Es müssen in der ersten<br />

Zeit die Quartalsitzungen der Führungskräfte der<br />

RKR der BZ vorgesehen werden;<br />

3) die wirkliche, effiziente Zusammenarbeit und<br />

Zusammenwirken im Projektbereich zwischen den<br />

RKR der BZ und den regionalen GTZ-Büros in die<br />

Wege zu leiten;<br />

4) von 2008 angefangen: die gemeinsame Durchführung<br />

der jährlichen Arbeitstreffen mit der Teilnah-<br />

38


me von Vertretern des IVDK, des JdR, der RKR der BZ<br />

und der regionalen GTZ-Büros vorzusehen.<br />

In der Zukunft muss die Frage über die Tätigkeitsprinzipien<br />

in den Regionen, die noch keine RKR-Mitglieder<br />

sind, gelöst werden.<br />

Eine besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung<br />

brauchen die Maßnahmen, die auf die Entwicklung<br />

der demokratischen Prinzipien bei der Tätigkeit<br />

der gesellschaftlichen Organisationen gerichtet sind.<br />

3.3. Alljährliche Durchführung von gesellschaftlich<br />

bedeutsamen Veranstaltungen der BZ.<br />

Regelmäßige Durchführung von Foren/<br />

Kongressen der Vertreter der Begegnungszentren,<br />

organisiert vom IVDK<br />

Um das erfolgreiche Umsetzen von der ausgearbeiteten<br />

Konzeption und vor allem die effiziente Tätigkeit<br />

des BZ-Netzes und die weitere Entwicklung der Selbstorganisation<br />

der deutschen Minderheit zu gewährleisten,<br />

braucht man jährliche Durchführung der vom<br />

IVDK organisierten Foren der Begegnungszentren oder<br />

Arbeitstreffen der Begegnungszentren.<br />

Als Teilnehmer werden Vertreter aller Begegnungszentren<br />

eingeladen, die an den Programmen<br />

der Hilfe für die Russlanddeutschen teilnehmen, die<br />

über Regierungen der Russischen Föderation und<br />

der Bundesrepublik Deutschland realisiert werden.<br />

Die Foren werden als gemeinsame deutsch-russische<br />

Projekte mit der Teilnahme der Vertreter entsprechender<br />

Staatsstrukturen und Experte beider Länder<br />

durchgeführt.<br />

Während der Foren gibt es einen offenen und freien<br />

Meinungsaustausch zu den aktuellen öffentlichkeitswichtigen<br />

Fragen und den Erfahrungsaustausch,<br />

es werden mit der Teilnahme der Fachleute konkrete<br />

Projekte und Programme der Tätigkeit der Zentren besprochen,<br />

gemeinsame öffentliche Stellungnahmen<br />

der deutschen Minderheit ausgearbeitet. Im Rahmen<br />

des Forums werden öffentliche Maßnahmen, Präsentationen<br />

der erfolgreichen Tätigkeit der Begegnungszentren<br />

und der interessanten Projekte durchgeführt.<br />

Die Legitimation der im Forum gefassten Beschlüsse<br />

wird von den auf der demokratischen Grundlage<br />

ausgewählten repräsentativen Delegierten des in seinem<br />

Rahmen durchgeführten Kongresses der Begegnungszentren<br />

verwirklicht.<br />

3.4. Stärkung der Projekttätigkeit auf dem föderalen<br />

und zwischenregionalen Niveau<br />

Für die Entwicklung des Gemeinschaftsgefühls<br />

aller Russlanddeutschen als einheitliche deutsche<br />

Minderheit im Maßstab des ganzen Landes hat die<br />

Anlage 3<br />

Durchführung von föderalen und zwischenregionalen<br />

Maßnahmen eine unschätzbare Bedeutung. Solche<br />

Maßnahmen tragen zur Überwindung der Getrenntheit<br />

der manchmal sehr weit voneinander liegenden<br />

Begegnungszentren, der Stärkung und Entwicklung<br />

der Selbstorganisation der Russlanddeutschen bei.<br />

Im Schlusskommuniqué der 13. Sitzung der Deutsch-<br />

Russischen Regierungskommission für die Angelegenheiten<br />

der Russlanddeutschen (13.–15. 03.07 in Belokuricha)<br />

haben sich die beiden Seiten vereinbart, die<br />

Anzahl solcher Maßnahmen zu erhöhen.<br />

Die Hauptprojektmaßnahmen auf diesem Niveau<br />

sollen folgende sein:<br />

1) die Maßnahmen, die auf die Verbesserung der<br />

rechtlichen Lage und auf die Gewährleistung der<br />

Zielförderung der deutschen Minderheit seitens der<br />

Staatsorgane orientiert sind;<br />

2) Koordination von allen Tätigkeitsrichtungen des<br />

BZ-Netzes und Jugendklubs im Maßstab des ganzen<br />

Landes mit der Stütze auf die RKR der BZ;<br />

3) Informationsmethodische Versorgung der Tätigkeit<br />

vom BZ-Netz (für Russland und andere GUS-<br />

Länder):<br />

– Herausgabe und Zielverbreitung der spezialisierten<br />

Zeitungen, Zeitschriften, methodischer Bulletins<br />

auf Deutsch und Russisch an die Begegnungszentren.<br />

– Internet-Quellen der Russlanddeutschen auf<br />

Deutsch und Russisch;<br />

4) Zielversorgung der BZ mit den methodischen<br />

und Lehrmaterialien und mit der Literatur für die zusätzliche<br />

Lektüre im Deutschunterricht (für Russland<br />

und andere GUS-Länder);<br />

5) Durchführung der Foren (Kongresse) der Begegnungszentren<br />

(einmal pro zwei Jahre), der Arbeitstreffen<br />

(einmal pro zwei Jahre), der Kulturtage<br />

und Festivals der Russlanddeutschen (internationale,<br />

gesamtrussische (einmal pro 4 Jahre) und zwischenregionale<br />

(einmal pro zwei Jahre), der wissenschaftlichen<br />

Konferenzen;<br />

6) Durchführung der internationalen und gesamtrussischen<br />

Sprachlager für Jugendliche und Kinder;<br />

7) Organisation von Jugendaustauschen im Landesmaßstab.<br />

8) Durchführung der Bildungsseminare für die BZ-<br />

Leiter;<br />

9) Unterstützung des Multiplikationssystems der<br />

Tätigkeitsrichtungen der BZ.<br />

3.5. Stärkung von Tätigkeit der<br />

Hauptorganisationen der Begegnungszentren<br />

39


Die Hauptorganisationen der Begegnungszentren<br />

– der IVDK und Jugendklubs, der JdR – erfüllen wichtige<br />

Funktionen zur Koordination der öffentlichen Tätigkeit<br />

und Projektarbeit des BZ-Netzes und Jugendklubs,<br />

zu ihrem Interessensvertreten auf dem föderalen Niveau,<br />

zur Organisation und Durchführung der föderalen<br />

Projekte, zur Herausgabe und Zielversorgung aller<br />

BZ mit den Massenmedien für die Russlanddeutschen<br />

und andere Interessenten.<br />

Für die Erreichung der notwendigen Resultate muss<br />

die Arbeit der Exekutivorgane beider Organisationen<br />

auf einem hohen professionellen Niveau verwirklicht<br />

werden und dementsprechend die notwendigen Bedingungen<br />

bekommen.<br />

3.6. Entwicklung der praktischen Tätigkeit der<br />

Begegnungszentren mit der Stütze auf die<br />

Prioritätsrichtungen<br />

Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen<br />

Die Hauptpunkte der Kräfteanwendung sollen folgende<br />

sein:<br />

– Selbstidentifikation,<br />

– Erhaltung der Kulturidentität,<br />

– Heranziehen an die historischen Wurzeln,<br />

– Spracherlernung,<br />

– Gemeinschaftsentwicklung.<br />

Die Hauptmaßnahmen dieses Teils sind:<br />

– Maßnahmen der Jugendklubs,<br />

– Sprachlager,<br />

– Wettbewerbe,<br />

– Jugendaustausche,<br />

– Probezeiten,<br />

– Bildungsseminare für die Jugendaktivisten,<br />

– Ausbildung der Leader,<br />

– Präsentation der Jugendarbeit im Internet.<br />

Im Großen und Ganzen muss die Stärkung der<br />

Spracharbeit mit den Kindern und Jugendlichen, die<br />

Durchführung der Maßnahmen für die Motivierung<br />

vorgesehen werden.<br />

Formierung der Avantgarde der Russlanddeutschen<br />

Für die künftige deutsche Minderheit ist die Unterstützung<br />

der jungen Talente, der nationalen Intelligenz<br />

im Bereich der Kultur und Kunst, der Wissenschaft<br />

und Ausbildung, der Technik, des öffentlichen<br />

Lebens und in anderen Bereichen von großer Bedeutung.<br />

Infolgedessen bekommen die Maßnahmen,<br />

die auf die Formierung der Vorhut der Russlanddeutschen<br />

orientiert sind, eine besondere Aktualität. Der<br />

Teil dieser Maßnahmen, der auf die Jugend gezielt<br />

ist, soll eng mit den Maßnahmen des Punktes „Arbeit<br />

mit den Kindern und Jugendlichen“ verbunden sein.<br />

Anlage 3<br />

Die Förderung soll auf einer individuellen Grundlage<br />

in Form der Förderungsgrants verwirklicht werden,<br />

die auf der Basis der offenen Wettbewerbe gegeben<br />

werden. Die Mitbewerber für diese Grants sollen folgenden<br />

Kriterien entsprechen:<br />

– ethnische Deutsche,<br />

– sie müssen an dem öffentlichen, kulturellen<br />

Leben der Russlanddeutschen unmittelbar teilnehmen;<br />

oder: ihre Tätigkeit (konkretes Projekt) muss für<br />

die deutsche Minderheit von Nutzen sein.<br />

Die Geldmittel können gegeben werden für:<br />

– Vervollkommnung der Sprachkenntnisse,<br />

– Wissenschaftliche Forschungen und Probezeiten,<br />

– Teilnahme an den wissenschaftlichen und wissenschaftspraktischen<br />

Konferenzen und Symposien,<br />

– Ausbildung, auch an der Aspirantur, und die<br />

Fortbildung,<br />

– Projekt- und Verlagstätigkeit.<br />

Die Maßnahmen des Punktes sollen die langfristige<br />

Verbundenheit der Teilnehmer mit ihrer ethnischen<br />

Gruppe fördern.<br />

Spracharbeit<br />

Der Hauptakzent bei der Spracharbeit soll auf die<br />

Erlernung der deutschen Sprache bei den Kindern<br />

und Jugendlichen gelegt werden. Mit Berücksichtigung<br />

der Bedürfnisse der deutschen Bevölkerung<br />

soll also die Anzahl von Sprachzirkeln für diese Alterskategorien<br />

vergrößert werden. Man muss die Durchführung<br />

der Wettbewerbe und anderer Maßnahmen<br />

vorsehen, die auf die Förderung der Leute orientiert<br />

sind, die die besten Erfolge bei der Erlernung und Vervollkommnung<br />

der Muttersprachkenntnisse haben.<br />

Der Deutschunterricht soll mit der Lehr- und methodischen<br />

Literatur, mit den unterschiedlichen Materialien<br />

für die zusätzliche Lektüre versorgt werden. Eine große<br />

Aufmerksamkeit soll der ethnischen Komponente<br />

und der Landeskunde Deutschlands und Russlands<br />

geschenkt werden. Auch über die BZ in den Ansiedlungsorten<br />

der deutschstämmigen Bevölkerung sollen<br />

die Schulen und Klassen mit erweitertem Deutschunterricht<br />

mit den Materialien für die zusätzliche Lektüre<br />

versorgt werden.<br />

Zirkelarbeit<br />

Die Zirkelarbeit bildet eine wichtige Grundlage für<br />

die alltägliche Tätigkeit der Begegnungszentren: Diese<br />

Maßnahmen werden von vielen Russlanddeutschen<br />

und ihren Familienangehörigen regelmäßig besucht.<br />

Die Zirkelleiter bilden das Aktiv, das auch bei der Organisierung<br />

und Durchführung von verschiedenen<br />

Maßnahmen in den Zentren hilft.<br />

40


Bei den Zentren muss die Zirkelarbeit mit der Stütze<br />

auf die Förderung seitens der Administrationen vor Ort<br />

sowie auch der deutschen Seite durchgeführt werden.<br />

Dabei ist es sehr wichtig, in den Zirkeln die deutsche<br />

Sprache zu benutzen. In erster Linie müssen folgende<br />

Bereiche der Zirkelarbeit gefördert werden:<br />

– Sonntagsschulen,<br />

– Kinder- und Jugendsprachzirkel,<br />

– Schöpferische Zirkel für verschiedene Alterskategorien:<br />

Chor, Tanz, Malerei u. a.,<br />

– Unterhaltungsklubs für die älteren Leute.<br />

Partnerschaften der BZ<br />

Die Russlanddeutschen können und müssen die<br />

Rolle einer Brücke zwischen Russland und Deutschland<br />

spielen, wie es im Laufe der Jahrhunderte der<br />

Fall war. Dafür ist die Einbeziehung der Begegnungszentren<br />

in die gemeinsame deutsch-russische Zusammenarbeit<br />

von großer Bedeutung. Die Entwicklung<br />

der Partnerschaften mit den deutschen Organisationen,<br />

in erster Linie mit den Organisationen der<br />

russlanddeutschen Aussiedler in Deutschland – der<br />

Landsmannschaft der Deutschen aus Russland – ermöglicht<br />

solch eine Einbeziehung. Den Hauptinhalt<br />

solcher Partnerschaften müssen Jugend-, Schüler-<br />

und Kulturaustausche bilden. In der Zukunft müssen<br />

alle regionalen und viele Begegnungszentren vor Ort,<br />

die solche Austausche brauchen, die Möglichkeit haben,<br />

die Partner in Deutschland zu finden. Die besten<br />

Partnerschaftsmaßnahmen sollen die Teilförderung<br />

bekommen.<br />

Historisch-heimatkundliche Tätigkeit<br />

Die Wiederherstellung des historischen Gedächtnisses<br />

ist eine der wichtigsten Prioritäten der Ethnie<br />

der Russlanddeutschen. Im Zusammenhang damit<br />

soll mehr Aufmerksamkeit als jetzt bei der BZ-Arbeit<br />

der historisch-heimatkundlichen Tätigkeit geschenkt<br />

werden.<br />

Die Projektmaßnahmen dieses Punktes müssen einen<br />

komplexmäßigen Charakter haben und Folgendes<br />

umfassen:<br />

– Durchführung von heimatkundlichen Expeditionen,<br />

– Sammeln der ethnographischen Materialien,<br />

– Suche nach den Materialien in den Archiven,<br />

– Organisation der wissenschaftlichen und wissenschaftspraktischen<br />

Konferenzen mit der Einladung<br />

der Öffentlichkeitsvertreter, Kultur- und Bildungsinstitutionen,<br />

Massenmedien, Staatsorgane,<br />

– Zusammenstellen von Ausstellungen der Begegnungszentren<br />

und der Volksmuseen,<br />

Anlage 3<br />

– Herausgabe und Zielverbreitung der Konferenzmaterialien<br />

an die Bibliotheken, Lehranstalten, Kultur-<br />

und Bildungsinstitutionen,<br />

– Präsentation der historisch-heimatkundlichen<br />

Materialien im Internet (auf Grund der Erfahrungen<br />

des Informations- und Bildungszentrums der Russlanddeutschen<br />

der Republik Komi und anderer Strukturen),<br />

– Veröffentlichungen von Materialien in den Massenmedien.<br />

Die Bestimmung des Beitrages der Russlanddeutschen<br />

zur Entwicklung einer Stadt, eines Dorfs, eines<br />

Gebietes und die Verbreitung dieser Information möglichst<br />

an viele Leute – an die deutsche Diaspora, an die<br />

Umgebung, an die Staatsorgane – soll zum Ziel dieser<br />

Maßnahmen werden.<br />

Bevorzugt sollen die Projekte sein, die die Jugendlichen<br />

gemeinsam mit den älteren Leuten durchführen,<br />

und die Projekte, an denen viele Begegnungszentren<br />

beteiligt sind (Netzprojekte).<br />

Informationsarbeit der BZ<br />

Die Begegnungszentren sind Punkte für die Verbreitung<br />

der Information für die Russlanddeutschen<br />

und über die Russlanddeutschen. Entsprechend diesem<br />

Ziel müssen die Bibliotheken der Zentren mit der<br />

spezialisierten Literatur versorgt werden: darunter Zeitungen,<br />

Zeitschriften, Bücher, methodische Lehrmittel.<br />

Wichtig ist es, dass über die Begegnungszentren auch<br />

die Gebietsbibliotheken (regionale Bibliotheken) mit<br />

diesen Materialien versorgt werden können.<br />

Noch ein wichtiger Tätigkeitsbereich ist die Entwicklung<br />

des Informationsraumes der Russlanddeutschen<br />

im Internet auf Grund der Web-Seiten der<br />

Begegnungszentren. Von großer Bedeutung ist die<br />

Förderung der zentralen und für alle Begegnungszentren<br />

zugänglichen Internet-Quellen auf Russisch und<br />

Deutsch.<br />

Unterstützung der Trudarmisten und der Opfer der Repressivmaßnahmen<br />

Die Unterstützung der Trudarmisten und der Opfer<br />

der Repressivmaßnahmen soll einen Adresscharakter<br />

haben. Die Maßnahmen dieses Punktes können Folgendes<br />

enthalten:<br />

– Heil- und Gesundungsmaßnahmen,<br />

– Versorgung mit den Arzneimitteln,<br />

– Generationentreffen.<br />

Ausbildung und Fortbildung der BZ-Mitarbeiter<br />

Auf die Bedürfnisse der Begegnungszentren basierend,<br />

die von den Organen der Selbstorganisation<br />

der deutschen Minderheit geäußert werden, muss<br />

41


die Tätigkeit in den folgenden Bereichen fortgesetzt<br />

werden:<br />

– Multiplikationssystem,<br />

– Ausbildung des Aktivs der gesellschaftlichen<br />

Bewegung,<br />

– Seminare und Trainings für die BZ-Leiter.<br />

In diesem Zusammenhang soll die Bildungstätigkeit<br />

der Organe der Selbstorganisation der deutschen<br />

Minderheit über die Koordinationsknotenpunkte entwickelt<br />

werden.<br />

Durchführung der Kultur-, Informations- und Unterhaltungsmaßnahmen<br />

in den Begegnungszentren<br />

Die Durchführung der vielfältigen Maßnahmen für<br />

die Russlanddeutschen muss fortgesetzt werden. Für<br />

die Stärkung der Gemeinschaft des BZ-Netzes müssen<br />

Kulturaustausche zwischen Zentren (Gastspiele<br />

der schöpferischen Gruppen) und gegenseitige Besuche<br />

der Jugendklubs verwirklicht werden. Von großer<br />

Bedeutung sind die Gastreisen der kleinen schöpferischen<br />

Gruppen in die Begegnungszentren wie z. B.<br />

die des populären Duettes der Familie Michel aus der<br />

Region Altai. Zu den wichtigen Punkten solcher Reisen<br />

müssen die Informations- und Unterhaltungsabende<br />

in den Dorf- und Siedlungsbegegnungszentren werden,<br />

die im Vergleich zu den BZ in den Städten einen<br />

bestimmten Mangel an Achtung und Unterstützung<br />

ihrer Arbeit haben.<br />

PR-Arbeit<br />

Eine große Bedeutung hat die Tätigkeit, die auf die<br />

Verbesserung des Images des Begegnungszentrums<br />

und auf die Erhöhung des Sozialstatus im Leben einer<br />

bestimmten Region orientiert ist. Auf solche Weise<br />

kann man die neuen Mitglieder und Maßnahmeteilnehmer<br />

gewinnen und die Möglichkeiten für die Tätigkeit<br />

erweitern. Für die Erreichung der notwendigen<br />

Resultate braucht man:<br />

1) regelmäßige Veröffentlichung von Materialien,<br />

die die BZ-Tätigkeit in der örtlichen und regionalen<br />

Presse darstellen;<br />

2) periodische Herausgabe und Zielverbreitung<br />

von eigenen Informationsmaterialien;<br />

3) Einladung der Vertreter der Massenmedien, der<br />

Staatsorgane und der Öffentlichkeit zu den vom Zentrum<br />

durchgeführten Veranstaltungen.<br />

Stärkung der sprachlichen und ethnischen Komponente<br />

bei der Führung der Projektmaßnahmen in den Begegnungszentren<br />

Bei der Realisierung der Projekttätigkeit in den Begegnungszentren<br />

muss eine besondere Aufmerksamkeit<br />

der Benutzung von der Sprach- und Ethniekomponente<br />

geschenkt werden. Die Veranstaltungen der<br />

Anlage 3<br />

Zentren sind für alle Interessenten offen, auch für die<br />

nicht deutsche Umgebung. Dabei müssen die Russlanddeutschen<br />

und ihre Familienangehörigen den bedeutenden<br />

Teil der Teilnehmer ausmachen.<br />

3.7. Entwicklung der öffentlichen Tätigkeit,<br />

Zusammenarbeit mit den Staatsorganen<br />

Zusammenarbeit mit den Staatsorganen<br />

Die wichtigen Voraussetzungen für eine stabile<br />

Entwicklung der Ethnie der Russlanddeutschen bildet<br />

die Zusammenarbeit der Organe der Selbstorganisation<br />

der deutschen Minderheit mit den Staatsorganen<br />

im Herzen des Landes und vor Ort. Das Ziel solch einer<br />

Zusammenarbeit ist die praktische Realisierung von<br />

Rechten der Russlanddeutschen als eine Nationalminderheit<br />

auf die freie ethnokulturelle Entwicklung,<br />

auf die Gewährleistung einer langfristigen und zielgerichteten<br />

Förderung seitens des Staates in diesem<br />

Bereich.<br />

Solch eine Zusammenarbeit muss auf die vorhandene<br />

rechtliche Basis stützen:<br />

1) Internationalen Verpflichtungen der Russischen<br />

Föderation entsprechend:<br />

– der Rahmenvereinbarung des Europarates „Über<br />

den Schutz nationaler Minderheiten“, die im Dezember<br />

1998 in Russland in Kraft trat;<br />

– der Europacharta zum Schutz der Regional- und<br />

Minderheitensprachen, die die Russische Föderation<br />

unterzeichnete;<br />

Die beiden Dokumente verpflichten die Signatarstaaten,<br />

die kulturelle und sprachliche Identität der<br />

Minderheiten vor der gegen ihren Willen laufenden<br />

Assimilierung zu schützen und solche Bereiche wie<br />

Ausbildung, Kultur, Schulunterricht und Öffentlichkeitsleben<br />

zu fördern. Die Russlanddeutschen bilden<br />

eine der 18 Minderheiten, die die Russische Föderation<br />

in diesen Dokumenten erwähnte.<br />

2) Verpflichtungen der Russischen Föderation<br />

entsprechend dem gegenseitigen Protokoll über die<br />

Zusammenarbeit zwischen der Russischen Föderation<br />

und der Bundesrepublik Deutschland vom 10.07.1992.<br />

3) Gesamtgesetzgebung der Russischen Föderation:<br />

– Gesetz „Über die gesellschaftlichen Vereinigungen“;<br />

– Gesetz „Über die national-kulturellen Autonomien“;<br />

– Gesetz „Über die Allgemeinprinzipien der Organisation<br />

der Selbstverwaltung vor Ort“;<br />

– Gesetz „Über die Kultur“;<br />

– Gesetz „Über die Sprachen“.<br />

42


4) Rehabilitationsgesetzgebung der Russischen<br />

Föderation, deren Grundlage bilden:<br />

– Erklärung des Obersten Sowjets der UdSSR vom<br />

14.11.1989 „Über die Anerkennung der Repressivmaßnahmen<br />

gegen die Völker, die vertrieben wurden, als<br />

gesetzwidrig und verbrecherisch und über die Währung<br />

ihrer Bürgerrechte“;<br />

– Dekret des Präsidenten der UdSSR vom<br />

13.08.1990 „Über die Wiederherstellung der bürgerlichen<br />

Rechte aller Opfer der politischen Repressivmaßnahmen<br />

der 20er – 50er Jahre“;<br />

– Beschluss des Obersten Sowjets der UdSSR<br />

vom 07.03.1991 „Über die Annullierung der Gesetzgebungsakte<br />

im Zusammenhang mit der Erklärung des<br />

Obersten Sowjets der UdSSR vom 14.11.1989“;<br />

– Gesetz der RSFSR vom 26.04.1991 „Über die Rehabilitierung<br />

der Völker – Opfer der Repressivmaßnahmen“;<br />

– Gesetz der RSFSR vom 18.10.1991 „Über die Rehabilitierung<br />

der Opfer der Repressivmaßnahmen“;<br />

– Dekret des Präsidenten der RF vom 21.02.1992<br />

„Über die Sofortmaßnahmen zur Rehabilitierung der<br />

Russlanddeutschen“.<br />

Teilnahme der repräsentativen Vertreter der deutschen<br />

Minderheit an der Arbeit der Deutsch-Russischen<br />

Regierungskommission für die Angelegenheiten der Russlanddeutschen<br />

Eine wichtige Bedeutung hat die aktive Teilnahme<br />

der repräsentativen Vertreter der Russlanddeutschen<br />

an der Arbeit der Deutsch-Russischen Regierungskommission<br />

für die Angelegenheiten der Russlanddeutschen,<br />

die ihre Tätigkeit auf Grund des Protokolls<br />

vom 10.07.1993 verwirklichen.<br />

Stärkung des positiven Images der Russlanddeutschen<br />

im Staat und in der Öffentlichkeit<br />

Maßnahmen zu Gunsten der Russlanddeutschen<br />

müssen die Informationsbegleitung haben, deren<br />

Ziel die Aufklärungsarbeit in den Bereichen der Geschichte<br />

und des heutigen Lebens der deutschen<br />

Minderheit, die Stärkung des positiven Images der<br />

Russlanddeutschen im Staat und in der Öffentlichkeit,<br />

die Überwindung von den immer noch in der Provinz<br />

vorhandenen Klischees seit dem Zweiten Weltkrieg<br />

darstellen.<br />

Teilnahme an der Tätigkeit der Zivilgesellschaft Russlands<br />

Als ehrwürdige Bürger Russlands müssen die<br />

Russlanddeutschen aktiv an dem Öffentlichkeitsleben<br />

des Landes teilnehmen. Die Organe der Selbstorganisation,<br />

die gesellschaftlichen Organisationen<br />

der deutschen Minderheit müssen aktive Teilnehmer<br />

Anlage 3<br />

an den Institutionen der Zivilgesellschaft Russlands<br />

werden.<br />

4. Zusammenarbeit bei der Umsetzung<br />

des Programms<br />

Für die erfolgreiche Umsetzung des Programms<br />

werden gebraucht:<br />

1) Organisation von alltäglicher Zusammenarbeit<br />

und Kooperation zwischen den am Umsetzen beteiligten<br />

Partnern:<br />

– auf dem föderalen Niveau: zwischen IVDK/JdR<br />

und GTZ;<br />

– auf dem regionalen Niveau: zwischen den RKR<br />

der BZ und regionalen GTZ-Büros;<br />

2) regelmäßige Durchführung der Arbeitstreffen<br />

der Partner zu den aktuellen Fragen (einmal in 3 Monaten<br />

während der Anfangszeit);<br />

3) Zusammenwirken und Tiefkooperation zwischen<br />

IVDK (RKR der BZ), JdR und BiZ (GTZ);<br />

4) Monitoring der Lage der Russlanddeutschen,<br />

einschl. des Zustandes des BZ-Netzes.<br />

4.1. Kompetenzen und Zusammenarbeit der<br />

Partnerorganisationen<br />

Hauptpartner für die Projektarbeit sind:<br />

Organe der Selbstorganisation: IVDK, JdR, RKR<br />

der BZ<br />

Strukturen der Mittlerorganisation: GTZ–Moskau,<br />

GTZ–Sibirien, GTZ–Wolgaregion; Ministerium für Regionalentwicklung<br />

der RF<br />

Hauptkompetenzen der Partner<br />

IVDK-Präsidium<br />

– Ausarbeitung der Programme, Bestimmen der<br />

Hauptrichtungen der Tätigkeit des BZ-Netzes,<br />

– Interessenvertreten des BZ-Netzes,<br />

– Koordination der praktischen Tätigkeit des BZ-<br />

Netzes,<br />

– Durchführung der föderalen Projekte,<br />

– Annahme der abgestimmten Entscheidungen<br />

zu den öffentlichkeitswichtigen überregionalen Projekten<br />

(Entscheidungen des IVDK-Präsidiums werden<br />

auf Grund der Vorschläge der RKR der BZ getroffen).<br />

JdR-Rat<br />

– Interessenvertreten und Koordination der praktischen<br />

Arbeit der Jugendklubs,<br />

– Durchführung der föderalen Jugendprojekte.<br />

RKR der BZ<br />

– Kompetenz und Verantwortung für die Auswahl<br />

und Durchführung der Projekttätigkeit in der Region,<br />

– Interessenvertreten und Koordination der praktischen<br />

Arbeit der Begegnungszentren der Region.<br />

43


GTZ, Ministerium für Regionalentwicklung der RF<br />

– Zusammenarbeit mit den Organen der Selbstorganisation<br />

(IVDK, JdR, RKR der BZ) bei den Fragen der<br />

Organisation der Projektarbeit,<br />

– Abstimmung und Unterstützung der Projekte:<br />

• auf dem föderalen Niveau mit dem IVDK,<br />

JdR,<br />

• öffentlichkeitswichtige Projekte auf dem<br />

überregionalen Niveau mit dem IVDK/JdR<br />

und RKR der BZ,<br />

• auf dem regionalen Niveau mit den RKR der<br />

BZ.<br />

– Beratung,<br />

– Controlling,<br />

– Monitoring.<br />

4.2. Phasen der Zusammenarbeit<br />

Zusammenarbeit beim Umsetzen des Programms<br />

wird ungefähr aus 3 Phasen bestehen und in der Periode<br />

vom 2008 bis 2010 stattfinden.<br />

Phasen und Hauptpunkte der Etappeninhalte<br />

1. Phase, 2008<br />

IVDK-Präsidium / JdR-Rat<br />

1) Durchführung des Pilotprojektes zur Koordination<br />

und Organisation vom IVDK, der Projekttätigkeit des<br />

BZ-Netzes in der Zentralregion und in der Norduralregion<br />

mit der Stütze auf die RKR der BZ.<br />

2) Organisation der praktischen Modelle der Zusammenarbeit<br />

zwischen dem IVDK-Präsidium – dem<br />

JdR-Rat und den RKR der BZ.<br />

3) Koordination der föderalen und öffentlichkeitswichtigen<br />

überregionalen Projekte im Maßstab der<br />

Russischen Föderation.<br />

4) Durchführung der föderalen Projekte im Interesse<br />

des ganzen BZ-Netzes.<br />

5) Zusammenwirken und Zusammenarbeit zwischen<br />

den Projektpartnern. Arbeitstreffen: IVDK – JdR<br />

– RKR der BZ – regionale GTZ-Büros (April, November).<br />

6) Abschlussarbeitstreffen „Aufstellung der Tätigkeitsbilanz<br />

des BZ-Netzes im Jahre 2008. Eintrag der<br />

Berichtigungen. Gemeinsame Planung für das Jahr<br />

2009“ (November 2008, Moskau).<br />

RKR der BZ<br />

1) Auswahl der Projekte (in der Pilotregion).<br />

2) Zusammenstellen der Vorschläge zu den Richtungen<br />

und zum Inhalt der Projektarbeit in anderen<br />

Regionen. Gemeinsame Besprechung mit den regionalen<br />

GTZ-Büros.<br />

3) Vorbereitung und Eintrag ins IVDK-Präsidium<br />

der Vorschläge zu den öffentlichkeitswichtigen zwi-<br />

Anlage 3<br />

schenregionalen Projekten. Die Schlussentscheidung<br />

wird vom IVDK-Präsidium mit der Teilnahme<br />

von den Leitern aller RKR der BZ und des JdR getroffen.<br />

4) Zusammenwirken und Zusammenarbeit zwischen<br />

den Projektpartnern. Arbeitstreffen: IVDK – JdR<br />

– RKR der BZ – regionale GTZ-Büros (April, November).<br />

GTZ<br />

1) Organisation der Projekttätigkeit in allen anderen<br />

Regionen außer dem Zentral- und Norduralregion<br />

mit Berücksichtigung der Meinungen der RKR<br />

der BZ.<br />

2) Funktionen des Controllings, der Beratung, des<br />

Monitorings und der Berichterstattung an BMI/BVA zu<br />

allen Tätigkeitsrichtungen und Regionen.<br />

3) Zusammenwirken und Zusammenarbeit<br />

zwischen den Projektpartnern. Arbeitstreffen: IVDK<br />

– JdR – RKR der BZ – regionale GTZ-Büros (April, November).<br />

2. Phase<br />

IVDK-Präsidium / JdR-Rat<br />

1) Geographieerweiterung des Pilotprojektes. Eine<br />

vorangehende Koordination und Organisation der Projektarbeit<br />

des BZ-Netzes in weiteren Regionen mit der<br />

Stütze auf die RKR der BZ.<br />

2) Gründung eines festen demokratischen Systems<br />

der Beschlussfassungen mit der Stütze auf die<br />

Meinung der RKR der BZ.<br />

3) Tiefkoordination zwischen IVDK – JdR – BiZ.<br />

4) Zusammenfassung. Berichtigung. Bestimmung<br />

der neuen Aufgaben. Gemeinsame Planung (November,<br />

Forum /Arbeitstreffen der BZ).<br />

RKR der BZ<br />

1) Festigungen der Öffentlichkeitstätigkeit und<br />

Stärkung des Einflusses der RKR der BZ.<br />

2) Koordination der Projektarbeit des BZ-Netzes in<br />

den Regionen. Erfahrungsgewinnen auf dem Gebiet<br />

der Organisation der praktischen Arbeit.<br />

GTZ<br />

1) Auswahl der Projekte gemeinsam mit den RKR<br />

der BZ.<br />

2) Funktionen des Controllings, der Beratung, des<br />

Monitorings und der Berichterstattung an BMI/BVA zu<br />

allen Tätigkeitsrichtungen und Regionen.<br />

3. Phase<br />

IVDK-Präsidium / JdR-Rat<br />

Kompetenz für die Koordination und Organisation<br />

der Projekttätigkeit der BZ in allen Regionen wird an<br />

die Organe der Selbstorganisation auf der Basis der BZ<br />

übergeben.<br />

44


RKR der BZ<br />

Weitere Übergabe der Kompetenz an RKR der<br />

BZ, die schon nicht nur selbst auswählen, sondern<br />

die Projekte fördern, die Berichte an den IVDK erstatten.<br />

GTZ<br />

Übergang zur Erfüllung der Funktionen des Controllings,<br />

der Beratung, des Monitorings und der Berichterstattung<br />

an BMI/BVA (ohne Koordination und<br />

Organisation der Projektarbeit zu allen Tätigkeitsrichtungen<br />

und Regionen).<br />

* Die Fristen für die 2. und 3. Phasen müssen präzisiert<br />

werden (abhängig von den Ergebnissen der Realisierung<br />

der 1. Projektphase)<br />

Vordringliche Schritte<br />

Als vorrangige Schritte beim Umsetzen des Programms<br />

ist Folgendes vorzusehen:<br />

– Durchführung des Arbeitstreffens: IVDK – JdR –<br />

RKR der BZ – regionale GTZ-Büros (Moskau, Saratow,<br />

Nowosibirsk, Halbwstadt) mit der Teilnahme der Vertreter<br />

des Ministeriums für regionale Entwicklung der<br />

Russischen Föderation),<br />

– Ausarbeitung von Rahmenbedingungen für die<br />

Durchführung des Pilotprojektes,<br />

– Ausarbeitung und Annahme von klaren Kriterien<br />

der Kategorisierung und Förderung der BZ, Durchführung<br />

der Kategorisierung,<br />

– Auf Grund der Kategorisierung die Förderung<br />

der Basistätigkeit der ausgewählten BZ anzufangen,<br />

– Kompetenzen der Partner bei der Realisierung<br />

der Projektbeziehungen zu bestimmen,<br />

– Möglichkeiten für die Förderung der BZ aus<br />

dem Haushalt des Föderalen Zielprogramms der RF zu<br />

bestimmen,<br />

– Möglichkeiten für die Förderung der BZ aus dem<br />

Haushalt der örtlichen Programme zu bestimmen,<br />

– In Kooperation mit dem Ministerium für regionale<br />

Entwicklung der RF und dem Bundesministerium<br />

des Innern (Deutschland) die notwendigen Handlungen<br />

auf dem regionalen Niveau (Regionen und Gebiete)<br />

der RF zu unternehmen.<br />

5. Pilotprojekt<br />

Als Beispiel: bei der Realisierung des Pilotprojekts<br />

wird folgende Partnerkompetenz bestimmt:<br />

IVDK = Kompetenz + Verantwortung<br />

– strategische Koordination der Projekttätigkeit<br />

des BZ-Netzes dieser Region,<br />

– inhaltliche und finanzielle Projektleitung, einschließlich<br />

die Organisation von Projektausschrei-<br />

Anlage 3<br />

bung und Förderung der Basistätigkeit der ausgewählten<br />

BZ,<br />

– Gesamtverantwortung, einschließlich die Finanzberichterstattung<br />

RKR der BZ<br />

– Durchführung gemeinsam mit dem IVDK der<br />

Projektausschreibung,<br />

– Auswahl der Projekte, Bestimmung von Projekten,<br />

die die Förderung der Basistätigkeit beanspruchen<br />

könnten.<br />

GTZ Moskau<br />

– Beratung,<br />

– Controlling,<br />

– Monitoring.<br />

6. Zusammenfassung. Zu erwartende Ergebnisse<br />

Alle Programmpunkte wurden detailliert und von<br />

allen Seiten in den vielen Sitzungen mit der Teilnahme<br />

der repräsentativen Vertreter der BZ besprochen: in<br />

den Seminaren, Beratungen, Arbeitsgruppen des 6. Forums<br />

der Begegnungszentren. An dem in Moskau am<br />

31.10.07 stattgefundenen Kongress der Begegnungszentren<br />

der Deutschen der RF fand die Konzeption des<br />

Programms nach den allseitigen Besprechungen die<br />

Anerkennung der legitim gewählten Delegierten, die<br />

die Mehrheit der Öffentlichkeitsstrukturen der Russlanddeutschen<br />

darstellen.<br />

Als Resultat der zielgerichteten und vollwertigen<br />

Realisierung des Programms ist die Erhaltung und Entwicklung<br />

der deutschen Minderheit in der Zukunft, die<br />

Erhöhung der Effektivität der Hilfeleistungen für die<br />

Russlanddeutschen seitens beider Regierungen zu sehen,<br />

einschließlich:<br />

1) Stabile Tätigkeit des BZ-Netzes in der Gegenwart<br />

und in der Zukunft.<br />

2) Erhöhung der Effektivität der BZ-Tätigkeit.<br />

3) Verbesserung der Deutschkenntnisse bei den<br />

Jugendlichen und Kindern aus den russlanddeutschen<br />

Familien, Erhaltung der Generationennachfolge.<br />

4) Gründung der wirksamen und demokratischen<br />

Selbstorganisation der Russlanddeutschen auf der Basis<br />

der Begegnungszentren.<br />

5) Aktive Einbeziehung der Begegnungszentren in<br />

die sich entwickelnde deutsch-russische Zusammenarbeit.<br />

6) Erweiterung der Aufgabenbereiche der BZ, ihre<br />

künftige Rolle auch als Zentren der Verbreitung der<br />

deutschen Sprache und Kultur, der Information über<br />

das heutige Leben in Deutschland, in eigenen Regionen<br />

(parallel zu der Erhaltung der Funktion der Begegnungszentren<br />

der Russlanddeutschen).<br />

45


Jugendring<br />

SYSTEM DER SELBSTORGANISATION<br />

DER RUSSLANDD<strong>EU</strong>TSCHEN<br />

Gruppen<br />

IVDK-RAT<br />

RKR DER BZ<br />

insgesamt 7 RKR<br />

Örtliches BZ<br />

der 1. Kategorie<br />

Stadt- und<br />

Gebiets-BZ<br />

der 2. und 3. Kategorie<br />

Schema der Selbstorganisation der Begegnungszentren<br />

der Russlanddeutschen<br />

7. Mission der Begegnungszentren<br />

Heutzutage und auch in der Zukunft erfüllen<br />

die Begegnungszentren eine wichtige historische<br />

Mission:<br />

1) in den Bedingungen keiner Kompaktsiedlungen<br />

der deutschen Bevölkerung sind sie Punkte der<br />

Ethnokonsolidierung der deutschen Minderheit;<br />

2) sie bilden diejenigen ethnischen Zentren, wo<br />

die Russlanddeutschen und ihre Familienangehörigen<br />

die Möglichkeit haben, ihre kulturelle Identität zu<br />

erhalten und zu entwickeln, Deutsch zu lernen und<br />

Deutschkenntnisse zu vervollkommnen;<br />

RKR der russlanddeutschen BZ<br />

2<br />

3 4<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

RKR der BZ – Region Ural<br />

1<br />

RKR der BZ – Zentralrussland<br />

RKR der BZ – Kaukasus und Südrussland<br />

RKR der BZ – Wolga-Region<br />

RKR der BZ – Südural<br />

5<br />

6<br />

Anlage 3<br />

3) in den Bedingungen der Zersplitterung der Öffentlichkeitsbewegung<br />

wird gerade auf der Basis der<br />

Begegnungszentren weitere Herausbildung und Entwicklung<br />

der Selbstorganisation der deutschen Minderheit<br />

verwirklicht;<br />

4) während der allmählichen weiteren Festigung<br />

von der sozial-wirtschaftlichen Lage des Landes werden<br />

in der Zukunft neue Möglichkeiten für die Erhöhung<br />

der BZ-Förderung auf Grund vielfältiger Inlandsgrantsprogramme<br />

sowie auch Förderungen seitens<br />

der Administrationen vor Ort entstehen;<br />

5) in der Zukunft soll die Rolle der BZ als Zentren<br />

der Verbreitung der deutschen Sprache und Kultur, der<br />

praktischen Kenntnisse über das gegenwärtige Leben<br />

in Deutschland allmählich zunehmen;<br />

6) mit der Zeit sollen sich die BZ an der immer breiter<br />

werdenden deutsch-russischen Kulturzusammenarbeit<br />

aktiver beteiligen und wirkliche Freundschaftsbrücken<br />

zwischen den Völkern beider Länder bilden;<br />

7) es werden mehr und mehr Jugend- und Schüleraustausche<br />

über die BZ durchgeführt. Die jungen<br />

Russlanddeutschen können an den deutschen Hochschulen<br />

studieren und eine Probezeit leisten; junge<br />

Aussiedler arbeiten in den Vertretungen der deutschen<br />

Firmen in Russland. Die Beherrschung von zwei<br />

Sprachen und Kulturtraditionen ermöglicht ihnen, zur<br />

Annäherung von Russland und Deutschland, Russland<br />

und Vereinigtes Europa beizutragen.<br />

6<br />

7<br />

RKR der BZ – Westsibirien<br />

RKR der BZ – Ostsibirien und Fernosten<br />

7<br />

Geografie der Tätigkeit von RKR der BZ<br />

46


Fast ein ganzes Jahr lang arbeitete eine große<br />

Gruppe von Kollegen an der Vorbereitung dieses<br />

Kongresses. Die Grundidee des Kongresses ist „Begegnungszentren<br />

– Brücken der Freundschaft und<br />

Zusammenarbeit“. Im Rahmen des 6. Forums der Begegnungszentren<br />

sind die Durchführung einer außerordentlichen<br />

Konferenz der Assoziation öff entlicher<br />

Vereinigungen „Internationaler Verband der<br />

deutschen Kultur“ und die Durchführung des 1. Kongresses<br />

der Begegnungszentren der Deutschen der<br />

RF vorgesehen.<br />

Das Forum und der 1. Kongress der Begegnungszentren<br />

sollen für unsere weitere anstrengende Arbeit<br />

entscheidend werden.<br />

Wir sollen für uns zwei grundlegende Fragen beantworten:<br />

1. Selbstorganisation der Russlanddeutschen.<br />

2. Rehabilitation der Russlanddeutschen.<br />

Viele Jahre lang brachte man uns bei, dass all unsere<br />

vitalen Fragen von der „weisen kommunistischen<br />

Partei, der sowjetischen Volksregierung“ gelöst werden.<br />

Diese haben es nicht geschaff t und im Ergebnis<br />

kam die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken<br />

zur Aufl ösung, und jetzt leben wir in einem sich von<br />

Knien aufrichtenden Russland und versuchen Fehler<br />

der Vergangenheit zu erfassen und Konturen eines<br />

künftigen erneuerten Russlands abzustecken.<br />

Viele Jahre lang warteten wir auf die Lösung der<br />

Probleme der Russlanddeutschen und sollen schließlich<br />

zur Einsicht kommen, dass unsere Probleme in<br />

unserer Hand liegen und wir sie selbst lösen sollen.<br />

Heute gibt es keine Kraft, die uns sagen würde, was<br />

jetzt sein wird anstatt dessen, was früher war. Es gibt<br />

auch keinen Grund, auf die Rehabilitation unseres Volkes<br />

zu warten. Wir sollen uns selbst fest und beharrlich<br />

organisieren und rehabilitieren.<br />

Aus der Geschichte der Russlanddeutschen wissen<br />

wir, dass unsere Vorfahren selbst für sich ein System<br />

ihres Lebens in Gemeinden, Kolonien entwickelten,<br />

sie schufen für sich ein System der Bildung, Kultur,<br />

des Unternehmertums und folgten ihm viele Jahre<br />

lang. Sie nutzten gekonnt die Gesetze jener Jahre,<br />

bauten tolerante Beziehungen mit den in ihrer Umgebung<br />

lebenden Völkern auf. Sie verdienten so eine<br />

Anlage 3<br />

GRUSSWORT BEI DER ERÖFFNUNG <strong>DES</strong> 6. FORUMS<br />

DER RUSSLANDD<strong>EU</strong>TSCHEN BEGEGNUNGSZENTREN<br />

Edwin Grieb,<br />

Vorsitzender der Solikamsker Gesellschaft der Russlanddeutschen „Wiedergeburt”<br />

Einschätzung ihrer Lebensorganisation als vernünftig,<br />

tüchtig, gesetzestreu, zuverlässig, gebildet etc.<br />

Wir sollen die Erfahrungen unserer Vorfahren nutzen<br />

und im Rahmen der heutigen Gesetze, heutigen<br />

Gegebenheiten ein System der Selbstorganisation<br />

aufbauen, zumal wir in dieser Richtung schon Manches<br />

geleistet haben. Wir verfügen über ein System<br />

der Begegnungszentren, die Vereinigung „Internationaler<br />

Verband der deutschen Kultur“, wir haben eine<br />

rechtliche Basis, wenn auch diese eventuell nicht<br />

perfekt ist, wir haben eine Regierungskommission, es<br />

liegt auch der Wunsch vor, uns bei der Selbstorganisation<br />

unter den Bedingungen der dispersen Ansiedlung<br />

der Russlanddeutschen, unter Bedingungen von<br />

Mischehen sowie unter den Bedingungen, wo wir unsere<br />

Muttersprache, unsere Sitten und Bräuche und<br />

Traditionen eingebüßt haben, zu unterstützen.<br />

Benötigen wir wirklich eine Rehabilitation von oben<br />

aus jemandes Hand? Dabei erwarten wir nicht eine Rehabilitation<br />

als solche, sondern vielmehr irgendwelche<br />

Vergünstigungen dazu, wie etwa Territorien, Finanzierung,<br />

Ausgleich für verlorenes Vermögen, Ausgleich für<br />

47


unschuldig dahingegangene Menschenleben. Die Rehabilitation<br />

wird von jedermann anders gesehen.<br />

Ich bin fest überzeugt, dass wir uns nicht nur<br />

selbst rehabilitieren sollen, sondern dass wir in der<br />

Lage sind, uns in den Augen der Völker unseres Landes,<br />

unserer Öff entlichkeit, in den Augen der internationalen<br />

Völkergemeinschaft selbst zu rehabilitieren.<br />

Schauen sie sich die heutigen Gegebenheiten an,<br />

wir sind bereits im Aufl eben begriff en, wir sind bereits<br />

rehabilitiert worden durch unsere Tüchtigkeit, unsere<br />

Zuverlässigkeit, unsere Einstellung zum Leben, zur Arbeit,<br />

zum Studium.<br />

Erst wenn man uns als Russlanddeutsche wieder<br />

achten, wenn man sich an uns ein Beispiel nehmen<br />

und uns vertrauen wird, können wir uns als rehabilitiert<br />

fühlen, d. h. in unseren Rechten, unseren Hoff -<br />

nungen wiederhergestellt.<br />

All das liegt in unseren Kräften, in unserer eigenen<br />

Hand.<br />

Eine besondere Betrachtung verdienen die Fragen<br />

der Entwicklung der nationalen Bewegung der Deutschen<br />

der Russischen Föderation unter Bedingungen<br />

des Föderalen Gesetzes „Über national-kulturelle Autonomie“.<br />

Die heutige Krisensituation der Russlanddeutschen<br />

sowohl in Russland selbst als auch in den<br />

GUS-Staaten wird heute mehr durch eine heutzutage<br />

unrealistische Bewertung eigener Handlungen, durch<br />

haltlose Forderungen nach der Wiederherstellung der<br />

Anlage 3<br />

Staatlichkeit der Russlanddeutschen hervorgerufen,<br />

welche seinerzeit durch Bolschewiken inszeniert wurde.<br />

Die Meinung, dass die national-kulturelle Autonomie<br />

der Deutschen Russlands heute die einzige<br />

Beschützerin der Russlanddeutschen sei, ist zutiefst<br />

fehlerhaft.<br />

Die Leitung der föderalen NKA meint, ihre Hauptaufgabe<br />

bestünde in einer politischen Lösung der<br />

Probleme der Russlanddeutschen und nicht in einer<br />

tagtäglichen aufwendigen Arbeit mit regionalen und<br />

lokalen NKA’s. Diese Einstellung kann die heutige Krisensituation<br />

in der öff entlichen Bewegung der Russlanddeutschen<br />

nicht verbessern. Sie ist für die Konsolidierung<br />

der Russlanddeutschen nicht förderlich. Alle<br />

Hoff nungen, dass die „Gemeinschaft“ uns vereinigen<br />

könnte, sind mit der Ausscheidung von Johannes Becker<br />

aus der „Gemeinschaft“ auch gescheitert. Diese<br />

Organisation bringt schon lange keine Leistung, sie<br />

siecht dahin.<br />

Werte Freunde und Kollegen! Wir sind nur stark,<br />

wenn wir uns zusammenschließen. Heute brauchen<br />

wir niemanden mehr um Gnade zu bitten, unsere Probleme<br />

können und sollen wir selbst lösen. Wollen wir<br />

mittels der Begegnungszentren Brücken der Freundschaft<br />

und Zusammenarbeit schlagen!<br />

Ich wünsche uns allen eine fruchtbringende, erfolgreiche<br />

Arbeit.<br />

48


HILFEN DER D<strong>EU</strong>TSCHEN REGIERUNG<br />

ZUGUNSTEN DER D<strong>EU</strong>TSCHEN MINDERHEIT<br />

IN DER RUSSISCHEN FÖDERATION<br />

Dr. Christoph Bergner, parlamentarischer Staatssekretär, Bundesbeauftragter für<br />

Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten<br />

Ich danke Ihnen, dass Sie mir Gelegenheit geben,<br />

auf dem 6. Forum der russlanddeutschen Begegnungszentren<br />

über die Hilfen der deutschen Regierung<br />

zugunsten der deutschen Minderheiten in der<br />

Russischen Föderation zu berichten.<br />

Ich nutze diese Gelegenheit gerne, da an diesem<br />

Forum eine große Zahl an Personen teilnimmt, die in<br />

der täglichen Praxis durch ihren persönlichen Einsatz<br />

dafür Sorge tragen, dass die deutsche Minderheit in<br />

der Russischen Föderation ihre Identität bewahren<br />

konnte. Ich grüße Sie herzlich und danke den Frauen<br />

und Männern, die sich in den zahlreichen Begegnungsstätten<br />

und Begegnungszentren engagieren,<br />

die mit der Situation der deutschen Minderheit aufs<br />

Engste vertraut sind und die verantwortungsbewusst<br />

und ideenreich die Maßnahmen für die deutsche<br />

Minderheit vor Ort umsetzen.<br />

Mein besonderer Gruß gilt den anwesenden Vertretern<br />

des russischen Staates, die mit ihrer Anwesenheit<br />

eine besondere Wertschätzung für die Arbeit der<br />

Russlanddeutschen zum Ausdruck bringen. Meine<br />

Aufgabe ist es, Ihnen Grüße der deutschen Bundesregierung,<br />

namentlich des Bundesinnenministers Wolfgang<br />

Schäuble zu überbringen und Ihnen weiterhin<br />

unsere Solidarität versichern.<br />

Die Unterstützung der Russlanddeutschen, die<br />

ein besonderes Kriegsfolgenschicksal erlitten haben,<br />

ist ein wichtiger Teilbereich der Aussiedlerpolitik der<br />

deutschen Regierung. Deren Grundlagen möchte ich<br />

zunächst erläutern.<br />

In der deutschen Aussiedlerpolitik treff en sich Geschichte<br />

und Gegenwart. Sie ist Ausdruck des bis in<br />

unsere Tage fortreichenden Bemühens Deutschlands,<br />

sich seiner nationalen Verantwortung im Hinblick auf<br />

die Folgen des Nationalsozialismus und des Zweiten<br />

Weltkrieges zu stellen.<br />

Wir suchen Aussöhnung und Wiedergutmachung<br />

mit den Opfern des Nationalsozialismus und der Aggressionskriege<br />

Hitlers. Wir üben Solidarität mit den<br />

Deutschen, die wegen der Politik unschuldig leiden<br />

mussten. Die jetzige Bundesregierung hat dies<br />

Anlage 3<br />

ausdrücklich in ihrer Koalitionsvereinbarung vom<br />

11. November 2005 bekräftigt. Darin heißt es:<br />

„Wir bekennen uns auch weiterhin zu der Verantwortung<br />

sowohl für diejenigen Menschen, die als<br />

Deutsche in Ost- und Südosteuropa sowie in der Sowjetunion<br />

unter den Folgen des Zweiten Weltkriegs<br />

gelitten haben und in ihrer jetzigen Heimat bleiben<br />

wollen, als auch für jene, die nach Deutschland aussiedeln.<br />

Dies gilt insbesondere für die Deutschen in<br />

den Nachfolgestaaten der Sowjetunion, bei denen<br />

das Kriegsfolgenschicksal am längsten nachwirkt.“<br />

Wichtig ist, dass hier der Zusammenhang zwischen<br />

Aussiedlerpolitik und Kriegsfolgenbewältigung<br />

deutlich hervorgehoben wird. Gerade die Russlanddeutschen,<br />

die nach dem Überfall Hitlers auf die Sowjetunion<br />

zu unschuldigen Opfern stalinscher Rache<br />

wurden, hatten das wohl nachhaltigste und folgenreichste<br />

Kriegsfolgenschicksal einer deutschen<br />

49


Deutsche und russische Regierungen realisieren gemeinsam<br />

zugunsten der deutschen Minderheit eine Reihe von ethnokulturellen<br />

Projekten, von denen es in Zukunft mehr geben<br />

soll (Jugendfestival der deutschen Kultur, Moskau, 2007)<br />

Volksgruppe im Ausland. Sie haben am eigenen<br />

Leibe erfahren müssen, was es heißt, zwischen zwei<br />

Nationen zu geraten, die sich feindlich gegenüberstehen.<br />

Die Bundesrepublik Deutschland hat sich<br />

deshalb sehr früh, etwa bei dem Besuch Adenauers<br />

in Moskau 1955, zur Solidarität mit den Russlanddeutschen<br />

und allen anderen Angehörigen deutscher<br />

Volksgruppen, die in vergleichbarer Weise unter<br />

den Folgen des Zweiten Weltkriegs gelitten haben,<br />

bekannt.<br />

Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs geschah<br />

dies auf zweierlei Weise: Einerseits mit Hilfen für die<br />

deutsche Minderheit in den Herkunftsgebieten, andererseits<br />

durch die Bereitschaft zu Aufnahme und Integration<br />

derjenigen, die nach Deutschland, in die historische<br />

Heimat ihrer Vorfahren, zurückkehren wollen.<br />

So hat Deutschland seit 1950 mehr als 2,3 Mio.<br />

Russlanddeutsche als Aussiedler bzw. Spätaussiedler<br />

aufgenommen.<br />

Wir können heute feststellen, dass der Zustrom<br />

der Aussiedler und Spätaussiedler in den letzten Jahren<br />

sehr stark zurückgegangen ist. Waren es Anfang<br />

der 90er Jahre noch über 200 000 Personen jährlich,<br />

die nach Deutschland gekommen sind, so sind es<br />

2006 noch rd. 8 000 gewesen. In diesem Jahr wird<br />

sich diese Zahl nochmals weiter reduzieren. Auch die<br />

Zahl der Anträge auf Ausstellung eines Aufnahmebescheides<br />

ist drastisch gesunken.<br />

Als Gründe können genannt werden:<br />

– Die Lage in Russland (aber auch in anderen<br />

Herkunftsgebieten wie Kasachstan) hat sich stabilisiert<br />

und entwickelt sich positiv.<br />

– Auch sind die rechtlichen Voraussetzungen<br />

für einen Aufnahmebescheid in den letzten Jahren<br />

Anlage 3<br />

verschärft worden. Hier gibt es für mich nichts zu beschönigen.<br />

– Die zurückgehenden Aussiedlerzahlen werte<br />

ich aber auch als einen Erfolg der Unterstützungsmaßnahmen<br />

der Bundesregierung zugunsten der<br />

deutschen Minderheiten in den Herkunftsländern<br />

in den letzten Jahren. Sie haben den Russlanddeutschen<br />

Mut gegeben, in ihrer Heimat zu bleiben und<br />

als nationale Minderheit ihr Schicksal selbst in die<br />

Hand zu nehmen.<br />

Damit komme ich zum Hauptthema meines Vortrags,<br />

der Hilfenpolitik.<br />

Als Erstes möchte ich hervorheben, dass eine wirkungsvolle<br />

Hilfenpolitik der Bundesregierung die Kooperationsbereitschaft<br />

des Staates voraussetzt, auf<br />

dessen Territorium die Maßnahmen zugunsten der<br />

dort lebenden Minderheit realisiert werden sollen.<br />

Der deutschen Regierung war es daher immer außerordentlich<br />

wichtig, dass ihre Politik in Übereinstimmung<br />

mit der jeweiligen Titularnation steht, d. h. im<br />

vorliegenden Fall mit der Regierung der Russischen<br />

Föderation. Dies gilt genauso für die Zukunft. Gerade<br />

in der Zusammenarbeit mit dem russischen Staat<br />

und der russischen Regierung bei den Hilfen zugunsten<br />

der deutschen Minderheit können wir für die zurückliegenden<br />

Jahre eine sehr positive Bilanz ziehen.<br />

Diese Zusammenarbeit wird deutlich in der Arbeit<br />

der gemeinsamen Regierungskommissionen, die in<br />

diesem Jahr zur 13. Sitzung zusammenkam.<br />

Jüngster Beleg dieser Gemeinsamkeit ist darin zu<br />

sehen, dass die russische Regierung dem Konzept<br />

des Föderalen Zielprogramms zur „Entwicklung des<br />

sozial-ökonomischen und ethno-kulturellen Potenzials<br />

der Russlanddeutschen 2008–2012“ zugestimmt<br />

hat. Dieses Programm zielt mit hauptsächlich investiven<br />

Maßnahmen vor allem auf eine weitere Verbesserung<br />

der Lebensbedingungen der Deutschstämmigen<br />

in der Russischen Föderation ab und trägt so<br />

ebenfalls zu einer Stärkung des Bleibewillens bei. Ich<br />

sehe in der Verabschiedung dieses neuen Programmkonzepts<br />

ein eindeutiges Bekenntnis der russischen<br />

Regierung zu einer gemeinsamen Verantwortung in<br />

der Unterstützung der deutschen Minderheit in der<br />

Russischen Föderation.<br />

Die deutsche Bundesregierung hat die Angehörigen<br />

der deutschen Minderheiten, in den Mittel- und<br />

südosteuropäischen Staaten und den Staaten der früheren<br />

Sowjetunion seit 1990 mit Hilfeleistungen im<br />

Gegenwert von über 900 Millionen Euro unterstützt.<br />

Davon wurde der größte Anteil mit rd. 480 Millionen<br />

Euro zugunsten der deutschen Minderheit in der<br />

50


Russischen Föderation eingesetzt. Die deutsche Seite<br />

hat sich eindeutig zu einer Fortsetzung dieser Politik<br />

bekannt. In der bereits zitierten Koalitionsvereinbarung<br />

vom 11. November 2005 heißt es weiter:<br />

„Angehörigen der deutschen Minderheit in den<br />

Herkunftsgebieten der Aussiedler soll über die Gewährung<br />

von Hilfen aus Deutschland, deren Eff ektivität<br />

gesteigert werden soll, eine bessere Lebens- und<br />

Zukunftsperspektive in den Herkunftsgebieten ermöglicht<br />

werden.“<br />

Damit kommt klar und deutlich zum Ausdruck,<br />

dass sich die Russlanddeutschen darauf verlassen<br />

können, dass die Bundesregierung sie auch in Zukunft<br />

im Rahmen des fi nanziell Möglichen unterstützen<br />

wird.<br />

Eine solche programmatische Ausrichtung bedarf<br />

jedoch, um die gewünschten Wirkungen zu erzielen,<br />

immer wieder einer kritischen Analyse und gegebenenfalls<br />

einer Anpassung an geänderte Realitäten.<br />

In den Anfangsjahren war die Hilfenpolitik darauf<br />

ausgerichtet, mit elementaren Maßnahmen kurzfristig<br />

zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen<br />

beizutragen und dadurch Anreize für einen Bleibewillen<br />

zu begründen. Es sollten sichtbare Zeichen<br />

der Hilfen für die Russlanddeutschen gegeben werden.<br />

Eine wichtige Rolle spielten dabei die investiven<br />

Großprojekte und größere wirtschaftliche Hilfen.<br />

Ab dem Jahre 2000 erfolgte eine Neuausrichtung<br />

und Umstrukturierung der Hilfenpolitik, weg von den<br />

großen investiven Maßnahmen und hin zu einer verstärkten<br />

Unterstützung gemeinschaftsfördernder Projekte<br />

unter Beibehaltung der humanitären Hilfen. Dabei<br />

spielte die mangelnde Steuerungsfähigkeit eine<br />

Rolle, ebenso wie die Schwierigkeiten der Privatisierung<br />

dieser geförderten Objekte, mit denen wir heute<br />

noch zu kämpfen haben.<br />

Dieses Konzept entspricht heute allerdings auch<br />

nicht mehr in allen Einzelelementen den aktuellen<br />

Anforderungen und der gegenwärtigen Situation der<br />

deutschen Minderheiten.<br />

Heute kommt es besonders darauf an, nach der<br />

Nachhaltigkeit unserer Förderung zu fragen. Wie können<br />

wir dazu beitragen, dass es auch in zwanzig oder<br />

dreißig Jahren noch eine lebendige deutsche Minderheit<br />

gibt, die aktiv zur Entwicklung der russischen<br />

Gesellschaft beiträgt?<br />

Ziel einer nachhaltigen Hilfenpolitik muss heute<br />

in dem Wiedererstehen einer stabilen deutschen<br />

Minderheit mit eigener kulturellen Identität liegen,<br />

die integraler Bestandteil des Staates und der Gesellschaft<br />

ist, in der sie lebt. Dabei geht es darum, die<br />

Anlage 3<br />

Individuelle Hilfe für die Trudarmisten bleibt weiterhin einer<br />

der Schwerpunkte der Hilfe der Bundesregierung.<br />

deutsche Minderheit in die Lage zu versetzen, ihre<br />

Geschicke selbst in die Hand zu nehmen und verantwortungsbewusst<br />

an der Gesellschaft ihres Landes<br />

mitzuwirken.<br />

Das bedeutet: Der deutschen Minderheit muss<br />

die Möglichkeit gegeben werden, ihre ethnische und<br />

kulturelle Identität wiederzugewinnen, zu erhalten<br />

und weiterzuentwickeln. Die Hilfen sollen ihre Eigenverantwortlichkeit<br />

stärken und dazu beitragen, sich<br />

in ihrer Identität selbst zu organisieren und zu tragen.<br />

Zugleich kann die deutsche Minderheit eine Brückenfunktion<br />

zu Deutschland wahrnehmen und zur<br />

Verständigung der Völker und Kulturen beider Länder<br />

beitragen.<br />

Von zentraler Bedeutung für die kulturelle Identität<br />

der deutschen Minderheit und damit für das<br />

Überleben als eigenständige Volksgruppe innerhalb<br />

einer multikulturellen Gesellschaft wie die der Russischen<br />

Föderation ist für mich die Frage, wie sich die<br />

weit verstreuten Ansiedlungen deutscher Volkszugehöriger<br />

selbst so organisieren können, dass diese Ziele<br />

auf absehbare Zeit erreicht und gesichert werden.<br />

Zum Glück müssen wir hier nicht bei „Null“ anfangen.<br />

Ich brauche nur in die gefüllten Reihen dieses<br />

Saales zu schauen, um Gewissheit zu haben, dass die<br />

Grundlagen dafür schon geschaff en worden sind.<br />

Denn Grundlage für eine stabile deutsche Minderheit<br />

ist für mich Ihre Arbeit in den zahlreichen<br />

Begegnungszentren und Begegnungsstätten, die bereits<br />

vorhanden sind. Insbesondere in der Russischen<br />

Föderation, in der die deutsche Minderheit nicht<br />

nur in einigen wenigen Siedlungsschwerpunkten,<br />

51


Förderung des außerschulischen Deutschunterrichts<br />

ist ein wichtiger Bereich der Hilfspolitik der deutschen<br />

Bundesregierung.<br />

sondern über das gesamte Land verstreut lebt, bieten<br />

diese von uns beim Aufbau geförderten Einrichtungen<br />

häufi g die einzige Möglichkeit einer Zusammenkunft,<br />

der Traditionspfl ege und der gegenseitigen<br />

Unterstützung. Als Anlaufstelle für die Belange<br />

der Angehörigen der deutschen Minderheit in ihrem<br />

jeweiligen Lebensumfeld stellen sie darüber hinaus<br />

ein zentrales Element der kulturellen Pfl ege ihrer<br />

Identität dar. Nach dem Verlust der eigenen Staatlichkeit<br />

durch Deportation und Repression stellen<br />

die Russlanddeutschen die Frage nach ihrer Heimat<br />

in der Russischen Föderation. Auch wenn diese Frage<br />

damit nicht erschöpfend beantwortet ist, kann ich<br />

doch feststellen:<br />

Die Begegnungsstätten und Begegnungszentren<br />

– dieses kulturelle Netzwerk, zu dem sie alle beitragen,<br />

ist ein Stück Heimat für die Russlanddeutschen<br />

geworden.<br />

Mit dem IVDK stehe ich z.Z. in einem intensiven<br />

Dialog, wie diese Einrichtungen für die weitere Arbeit<br />

sinnvoll genutzt werden können. Er hat Vorschläge<br />

vorgelegt, regionale Koordinationsräte zu bilden, um<br />

die Stabilität in Verbindung mit neuen Akzenten bei<br />

der Tätigkeit des Netzes von Begegnungszentren und<br />

-stätten zu gewährleisten. Sie sollen Schlüsselorgane<br />

einer wirksamen und demokratischen Selbstorganisation<br />

der Russlanddeutschen werden, um zu einem<br />

breiteren Ansatz der Autonomie und Selbstverwaltung<br />

der Russlanddeutschen zu kommen. Diese Räte<br />

sollen die Projektarbeit der Begegnungsstätten und<br />

-zentren koordinieren und möglicherweise auch die<br />

Finanzierung steuern. Damit steht die vorgeschlagene<br />

Bildung von Koordinationsräten im Zusammenhang<br />

mit der Frage der Übertragung von mehr Verantwortung<br />

auf Vertreter der deutschen Minderheit.<br />

Anlage 3<br />

Dabei muss aber auch Folgendes berücksichtigt werden:<br />

Die vom Bundesministerium des Innern fi nanzierten<br />

Fördermaßnahmen zugunsten der deutschen<br />

Minderheit in der Russischen Föderation werden von<br />

der GTZ als Projektkoordinatorin umgesetzt. Die GTZ<br />

hat eine große Erfahrung mit der Entwicklung, Durchführung<br />

und Abwicklung von Projekten und gewährleistet<br />

eine Projektdurchführung unter Beachtung des<br />

deutschen Haushaltsrechts. Daher muss die GTZ in<br />

das Verfahren der Finanzierung einbezogen bleiben.<br />

Am 22.10. 2007 haben in Berlin eingehende Gespräche<br />

zwischen dem IVDK mit Herrn Martens an<br />

der Spitze und der Fachabteilung des BMI sowie der<br />

GTZ zu diesem Thema stattgefunden.<br />

Wesentlichen Elementen dieser Überlegungen<br />

des IVDK’s stimme ich ausdrücklich zu, da sie ein Beitrag<br />

darstellen, den Prozess der Selbstorganisation<br />

und der Eigenverantwortlichkeit der deutschen Minderheit<br />

weiter voranzubringen. Wie ich gehört habe,<br />

hat man sich in den Gesprächen darauf verständigt,<br />

mit zwei bereits gegründeten Koordinationsräten als<br />

Pilotprojekt in 2008 zu beginnen. Bei positiver Entwicklung<br />

können dann später die anderen Räte dazu<br />

kommen. In diesem Zusammenhang darf allerdings<br />

die Frage der Finanzierbarkeit nicht außer Acht bleiben.<br />

Und auch die Repräsentierung möglichst aller<br />

Vertretungen der deutschen Minderheit durch solche<br />

Gremien ist mir in diesem Zusammenhang wichtig.<br />

Generell muss die Übertragung von mehr Verantwortung<br />

auf Vertreter der deutschen Minderheit<br />

auch in Russland ein vorrangiges Ziel der deutschen<br />

Hilfenpolitik sein. Die deutschen Unterstützungsleistungen<br />

sind als „Hilfe zur Selbsthilfe“ ausgelegt. Das<br />

heißt, sie sollen den Hilfebedürftigen sozusagen auf<br />

den Weg bringen, in absehbarer Zeit in eigener Verantwortung<br />

und Kompetenz die anstehenden Aufgaben<br />

und Probleme zu lösen. An diesem Weg arbeiten<br />

wir gegenwärtig.<br />

Dabei wäre es sicherlich vorteilhaft, wenn die<br />

deutsche Minderheit in der Russischen Föderation<br />

von einer einheitlichen Vertretung repräsentiert würde<br />

oder – wenn dies noch nicht möglich oder gewünscht<br />

ist, – zumindest die konstruktive Kooperation<br />

der russlanddeutschen Dachverbände gewährleistet<br />

wäre.<br />

Von einer einheitlichen Wahrnehmung der Interessen<br />

der deutschen Minderheit in Russland ist man<br />

aber nach meinem Eindruck leider noch weit entfernt.<br />

Dabei sind die Vorteile off enkundig: Wer mit<br />

einer Stimme spricht, fi ndet besser Gehör und wird<br />

auch dort wahrgenommen, wo allein der Eindruck<br />

52


der inneren Uneinigkeit Vorbehalte schürt und eine<br />

ernsthafte Auseinandersetzung mit den Belangen der<br />

deutschen Minderheit verhindert.<br />

Um Fortschritte in der Selbstorganisation der<br />

deutschen Minderheit in Russland zu erreichen, ist<br />

es aus meiner Sicht unerlässlich, dass die russlanddeutschen<br />

Dachverbände kooperieren. Ich appelliere<br />

daher an ihre Vertreter, bestehende Konfl ikte zu<br />

überwinden und die Kräfte im Interesse der deutschen<br />

Minderheit zu bündeln, um Geschlossenheit<br />

zu erreichen.<br />

Dies war bereits ein Thema beim Fachgespräch<br />

der Konrad-Adenauer-Stiftung am 27. September im<br />

Deutsch-Russischen Haus in Moskau. Im Ergebnis<br />

schien mir, dass es durchaus Wege aus dem Zwist<br />

gibt. Ich würde mich daher freuen, wenn diese Veranstaltung<br />

auch dazu beitragen könnte, eine weitere<br />

Annäherung zu erreichen.<br />

Es wird aber von deutscher Seite keine Einmischung<br />

geben.<br />

Ich habe bisher mit gutem Grund die Unterstützung<br />

der Arbeit der Begegnungsstätten und –zentren<br />

als einen wichtigen Förderbereich der deutschen<br />

Hilfenpolitik hervorgehoben.<br />

Besondere Bedeutung kommt daneben, aber<br />

auch als Teil der Begegnungsstättenarbeit, der Förderung<br />

der Jugendarbeit zu. Nur eine Jugend, die<br />

sich ihrer deutschen Wurzeln bewusst ist und dieses<br />

Bewusstsein positiv lebt, gewährleistet den Bestand<br />

und die Zukunft der deutschen Minderheit in den<br />

Herkunftsgebieten. Durch die Jugendarbeit wird der<br />

Nachwuchs für den Erhalt und die Weiterentwicklung<br />

der kulturellen Identität der deutschen Minderheiten<br />

gewonnen und aktiv einbezogen. Deshalb ist es<br />

mir ein besonderes Anliegen, gerade die Jugend verstärkt<br />

anzusprechen. Überregionale Foren, Seminare<br />

und andere Veranstaltungen, die auf die Stärkung<br />

des Gemeinschaftsgefühls und eine bessere Zusammenarbeit<br />

abzielen – auch im Austausch mit deutschen<br />

Jugendorganisationen – sollten verstärkt projektiert<br />

werden. Engagierte Leiter von Jugendclubs<br />

und Multiplikatoren gilt es zu identifi zieren und einer<br />

gezielten Förderung zuzuführen.<br />

Einen weiteren wichtigen Bereich stellt die Förderung<br />

der außerschulischen Deutschkurse dar. Erhalt<br />

und Wiedereinführung der deutschen Sprache haben<br />

eine zentrale Identität stiftende Bedeutung für die<br />

deutschen Minderheiten. Durch Stärkung und Wiedergewinnung<br />

oftmals verschütteter muttersprachlicher<br />

Fähigkeiten sowie durch Erlernen der deutschen<br />

Sprache werden die deutschen Minderheiten in die<br />

Anlage 3<br />

Lage versetzt, den mit ihrer Muttersprache verbundenen<br />

Kulturkreis zu erschließen und damit ihre Identität<br />

zu bewahren. Spracharbeit muss aber schon bei<br />

Kindern und Jugendlichen beginnen. Aufgrund der<br />

erhöhten Nachfrage bei dieser Altersgruppe sollen<br />

für diese die Sprachförderung ausgeweitet und Kinder-<br />

und Jugendsprachlager stärker gefördert werden.<br />

Nicht zuletzt sind gute deutsche Sprachkenntnisse<br />

eine wesentliche Voraussetzung zur Wahrnehmung<br />

einer Brückenfunktion zu vergleichbaren Organisationen<br />

in Deutschland.<br />

Als ein neues und künftig stärker zu berücksichtigendes<br />

Element zur dauerhaften Sicherung einer<br />

eigenen Identität hat sich die Identifi zierung und Förderung<br />

von Führungs- und Nachwuchskräften innerhalb<br />

der deutschstämmigen Bevölkerung herausgebildet.<br />

Hier besteht ein großer Nachholbedarf.<br />

Gewiss, es gibt inzwischen Beispiele höchst qualifi<br />

zierter Russlanddeutscher in hervorgehobenen Positionen,<br />

aber damit ist die Frage nach zukünftigen<br />

Führungskräften der deutschen Volksgruppe noch<br />

nicht beantwortet.<br />

Wichtig ist, dass die deutsche Minderheit über<br />

fachlich kompetente und persönlich motivierte Führungspersönlichkeiten<br />

verfügt, die aktiv und selbstbewusst<br />

die Belange der deutschen Minderheit nach<br />

außen vertreten und nach innen ihre Selbstorganisation<br />

mit gestalten. In erster Linie soll eine verstärkte<br />

Förderung befähigter Jugendlicher in den Bereichen<br />

Bildung, Kultur, Kunst, Wissenschaft und Management<br />

hier weiterhelfen.<br />

Diese neuen Akzente erfordern in anderen Bereichen<br />

die Bereitschaft zum Umdenken: So war<br />

die Förderung der berufl ichen Aus- und Fortbildung<br />

in früheren Zeiten sicher notwendig, damit<br />

die Angehörigen der deutschen Minderheit<br />

vor Ort eigenes Auskommen fanden. Im Vordergrund<br />

stehen jetzt aber die Maßnahmen zur kulturellen<br />

Identitätswahrung und Selbstorganisation<br />

der Angehörigen deutscher Minderheiten. Deshalb<br />

werden die Förderbereiche berufl icher Aus-<br />

und Fortbildung zugunsten einer neuen Schwerpunktsetzung<br />

in der Hilfenpolitik zurückgefahren.<br />

Gefördert werden nur noch bereits begonnene Ausbildungsgänge,<br />

um den Teilnehmern den Ausbildungsabschluss<br />

zu ermöglichen. Ansonsten müssen<br />

die Ausbildungsangebote der Herkunftsländer in Anspruch<br />

genommen werden.<br />

Schließlich behält auch die humanitäre und soziale<br />

Hilfe ihre bisherige Bedeutung. Ziel der Maßnahmen<br />

in diesem Bereich ist eine individuelle Hilfe,<br />

53


die vor allem der älteren Generation der Russlanddeutschen<br />

und unter ihnen insbesondere den ehemaligen<br />

Trudarmisten zugute kommen und zu einer<br />

Verbesserung ihrer Lebenssituation beitragen sollen.<br />

Deshalb wird die humanitäre Hilfe auch in Zukunft<br />

Teil unserer Hilfenpolitik bleiben.<br />

Ich hoff e, ich konnte Ihnen hiermit die wesentlichen<br />

Elemente der deutschen Unterstützungsleistungen<br />

zugunsten der Russlanddeutschen und ihre historische<br />

Verankerung deutlich machen. Wenn ich die<br />

Entwicklung und bisherigen Erfolge dieser Politik betrachte,<br />

bin ich von ihrem Anliegen absolut überzeugt.<br />

Ich übersehe dabei nicht, dass es noch Probleme<br />

bei der konkreten Umsetzung gibt. So ist z. B. die<br />

Projektförderung von kleineren Begegnungsstätten<br />

in der Fläche vielerorts noch unzureichend. Wir haben<br />

auch hier die Aufgabe, diese in ihrem Bestand<br />

zu sichern. Dabei kommt es aber auch darauf an,<br />

Anlage 3<br />

die staatlichen Stellen auf föderativer, regionaler und<br />

kommunaler Ebene in diese Förderung mit einzubeziehen.<br />

Sie haben die prioritäre Aufgabe, ihren Verpfl<br />

ichtungen bei dem Erhalt derartiger kulturellen<br />

Einrichtungen nachzukommen. An der Lösung aller<br />

dieser Problemfelder arbeiten unsere gemeinsame<br />

Regierungskommission und die für einzelne Bereiche<br />

gebildeten Arbeitsgruppen, die regelmäßig zusammenkommen.<br />

Der Ansatz, zusammen mit der Russischen Föderation<br />

zu versuchen, aus Tragödien des Zweiten Weltkrieges<br />

Strukturen für ein friedliches Miteinander, für<br />

Partnerschaften und eine gemeinsame Zukunft zu<br />

gestalten, ist und bleibt gleichwohl richtig. Daraus<br />

ziehe ich persönlich meine hohe Motivation, diese<br />

Politik fortzusetzen und erfolgreich zu gestalten.<br />

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit<br />

54


Anlage 3<br />

D<strong>EU</strong>TSCHE RUSSLANDS ALS ZUKUNFTSRICHTPUNKT<br />

Heinrich Martens, Vorsitzender des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur<br />

Heute haben sich in diesem Saal die Leiter öffentlicher<br />

Strukturen der Russlanddeutschen, Vertreter<br />

staatlicher Organe der Russischen Föderation und<br />

der Bundesrepublik Deutschland, Kollegen aus Partnerorganisationen<br />

versammelt. Wir alle engagieren<br />

uns gemeinsam in einer großen, gemeinsamen Sache.<br />

Unsere gemeinsamen Bemühungen helfen bei<br />

der Wiedergeburt der Russlanddeutschen, die in der<br />

Vergangenheit den Repressalien des totalitären Regimes<br />

ausgesetzt wurden, als einer der Ethnie unseres<br />

multinationalen Landes, helfen ihnen, sich als gleichberechtigte<br />

Bürger Russlands zu fühlen. Heute, wie es<br />

auch im Verlaufe der Jahrhunderte der Fall war, leisten<br />

die Russlanddeutschen nach wie vor einen wichtigen<br />

Beitrag zur Herausbildung und Entwicklung des russischen<br />

Staates, tragen zur Stärkung der Freundschaft<br />

und Zusammenarbeit zwischen der Russischen Föderation<br />

und der Bundesrepublik Deutschland bei. Dabei<br />

stützen wir uns auf die Hilfe der beiden Staaten.<br />

Die Ethnie der Russlanddeutschen befi ndet sich<br />

heute an einer Wegegabelung in ihrer Geschichte,<br />

wo es lebensnotwendig ist, eine Reihe von Fragen zu<br />

beantworten, welche vom Leben selbst, vom Verlauf<br />

der aktuellen historischen Prozesse in unserem Land<br />

wie auch weltweit aufgeworfen werden.<br />

Wie erscheint die Zukunft der deutschen Minderheit<br />

in Russland? Werden die Russlanddeutschen unter<br />

heutigen Bedingungen einer sich internationalisierenden<br />

und globalisierenden Welt von unvermeidlicher<br />

Assimilation mitgerissen oder wird uns beschert, eine<br />

würdige Antwort auf diese Herausforderung der Geschichte<br />

zu fi nden? Welche praktischen Schritte sind<br />

zu unternehmen, um eine günstige Entwicklung der<br />

deutschen Ethnie zu sichern? Was sollen unsere öff entlichen<br />

Organisationen, wir selbst tun, um die kulturelle<br />

Identität aufrechtzuerhalten und die Nachfolge von<br />

Generationen in den Familien der Russlanddeutschen<br />

sicherzustellen? Wie ist ein richtiges Gleichgewicht<br />

zwischen unserem ethnischen Wesen und unserer öffentlichen<br />

Stellung zu fi nden? Welche Hilfe benötigen<br />

wir seitens der Russischen Föderation und der Bundesrepublik<br />

Deutschland? Wie kann die verfügbare Unterstützung<br />

am effi zientesten genutzt werden?<br />

Ohne Beantwortung dieser Fragen kann es keine<br />

Fortbewegung in Richtung Zukunft, kann es keine<br />

stabile Entwicklung der Ethnie, keine effi ziente Förderpolitik<br />

für die deutsche Minderheit geben.<br />

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die kulturelle<br />

Identität der Russlanddeutschen in der Familie, in religiöser<br />

Gemeinde, beim Zusammenleben in Dörfern<br />

sowie bei engen Kontakten in den Städten aufrechterhalten<br />

und überliefert. Unter heutigen Bedingungen<br />

einer dispersen Ansiedlung der deutschstämmigen<br />

Bevölkerung, bei vielen Mischehen, bei der<br />

Urbanisierung und im letzten Jahrzehnt auch Globalisierung<br />

ist die Rolle dieser Faktoren wesentlich zurückgegangen.<br />

Im heutigen Russland sind nahezu keine Gebiete<br />

mit kompakter Ansiedlung der deutschstämmigen<br />

Bevölkerung erhalten geblieben. Das System der<br />

deutschsprachigen Schul- und Hochschulbildung ist<br />

nahezu total aufgelöst, der kulturelle Einfl uss der Religion<br />

ist abgeschwächt, auch die Nachfolge von Generationen<br />

in der Familie stößt auf Schwierigkeiten.<br />

Aus historischen Gründen werden die Russlanddeutschen<br />

heute weder von ihrer Deutschsprachigkeit<br />

noch von der Gemeinsamkeit ihrer territorialen<br />

55


Ansiedlung zusammengehalten. Als Grundlage der<br />

kulturellen Identität und der Gemeinsamkeit der<br />

Russlanddeutschen dienen in erster Linie das gemeinsame<br />

Schicksal, das historische Gedächtnis, das<br />

Zugehörigkeitsgefühl, die Familien traditionen, Überlieferungen<br />

der Vertreter der älteren Generation, insbesondere<br />

die über durchgemachte Leiden und erlebte<br />

Ungerechtigkeit. Von großer Bedeutung sind<br />

kulturelle Anziehungskraft der historischen Heimat<br />

und bestehende persönliche Kontakte mit Verwandten,<br />

die nach Deutschland ausgesiedelt sind.<br />

Ganz besonders möchte ich Folgendes hervorheben:<br />

1. Der Verlust durch viele Russlanddeutsche ihrer<br />

Deutschsprachigkeit und Kulturtraditionen war nicht<br />

Ergebnis ihrer Bereitschaft, ihre nationale Kultur und<br />

insbesondere ihre nationale Zugehörigkeit aufzugeben.<br />

Dies war ein direktes Ergebnis der stalinistischen<br />

Repressalienpolitik und ist untrennbar mit den Folgen<br />

des Zweiten Weltkrieges verbunden.<br />

Infolge der Zwangsumsiedlung, langjährigen Repressalien<br />

und Diskriminierungen sind die Russlanddeutschen<br />

auch heute noch nicht in der Lage, ihre<br />

kulturelle Identität selbstständig zu erhalten und zu<br />

entwickeln.<br />

2. Auch mit Bemühungen, die von der russischen<br />

Regierung und der deutschen Bundesregierung unternommen<br />

wurden, gelang es immer noch nicht,<br />

die Folgen der Vergangenheit endgültig zu überwinden.<br />

Es wurden immer noch keine ausreichenden<br />

Voraussetzungen geschaff en, die für ein normales,<br />

ausgefülltes heutiges Leben der Ethnie, für ihre stabile<br />

künftige Entwicklung notwendig sind. Vor diesem<br />

Hintergrund benötigt die deutsche Ethnie Russlands<br />

eine Fortsetzung der Fördermaßnahmen seitens der<br />

beiden Staaten, um die Folgen vergangener Repressalien<br />

des totalitären Regimes und des Zweiten Weltkrieges<br />

endgültig überwinden zu können.<br />

3. Das Ziel dieser Hilfe, der hauptsächliche<br />

Schwerpunkt bei der Anwendung unserer eigenen<br />

Anstrengungen soll die Schaff ung von Voraussetzungen<br />

für die Erhaltung und Entwicklung der kulturellen<br />

Identität und Gemeinsamkeit der Russlanddeutschen<br />

in der Russischen Föderation sein.<br />

Die Russlanddeutschen, ihre Angehörigen sollen<br />

Möglichkeiten für das Sprachstudium und die<br />

Verbesserung ihrer Deutschkenntnisse, Wiederherstellung<br />

des historischen Gedächtnisses, Erhaltung<br />

der Generationsnachfolge, Einbeziehung der Kinder<br />

und Jugendlichen in das national-kulturelle Leben,<br />

Erhaltung der Traditionen, Sitten und Bräuche,<br />

Anlage 3<br />

Im März 2007 fand die 13. Sitzung der deutsch-russischen<br />

Regierungskommission für die Angelegenheiten der<br />

Russlanddeutschen statt.<br />

Entwicklung des Glaubensbekenntnisses etc. haben,<br />

also von all dem, wodurch die Zukunft einer jeden<br />

Ethnie gesichert wird.<br />

Es ist insbesondere anzumerken, dass dieser Vorschlag<br />

sich auf den Geist und Buchstaben des Rahmenübereinkommens<br />

des Europarates stützt, das<br />

in Russland im Dezember 1998 in Kraft trat. Er entspricht<br />

auch der Europäischen Charta der Regional-<br />

oder Minderheitensprachen.<br />

Beide Dokumente verpfl ichten die Unterzeichnerstaaten,<br />

die kulturelle und sprachliche Identität von<br />

Minderheiten vor der Assimilation gegen ihren Willen<br />

zu schützen und ihnen Hilfe im Bereich der Bildung,<br />

Kultur, Schulbildung und des öff entlichen Lebens zu<br />

leisten. Die Russlanddeutschen sind eine der 18 Minderheiten,<br />

die von der Russischen Föderation in diesen<br />

Dokumenten aufgelistet wurden.<br />

Es entsteht die logische Frage: Wie kann das erreicht<br />

werden?<br />

Erst vor kurzem konnte man von manchen Russlanddeutschen,<br />

hauptsächlich von Vertretern der älteren<br />

Generation, Aufrufe über die Wiederherstellung<br />

der Republik der Deutschen des Wolga-Gebietes<br />

hören.<br />

Rein menschlich sind diese Vorschläge verständlich.<br />

Viele von ihnen mussten Schweres durchmachen,<br />

sie überlebten Trudarmee und Sonderkommandatur;<br />

ihnen wurden ihre Heimatorte genommen<br />

und man zwang sie, sich ihr ganzes Leben lang<br />

wegen ihrer nationalen Zugehörigkeit diskriminiert<br />

zu fühlen.<br />

Eigentlich könnte man auch den Behauptungen<br />

zustimmen, dass es bei gemeinsamer Ansiedlung viel<br />

einfacher wäre, die kulturelle Identität der deutschen<br />

Minderheit zu entwickeln.<br />

56


Unser Verband ist überzeugt: Die Republik wurde<br />

den Russlanddeutschen rechtswidrig genommen.<br />

Die Repressalien waren verbrecherisch. Wir sind überzeugt,<br />

dass die Chancen für die Wiederherstellung<br />

territorialer Autonomie im Wolga-Gebiet Ende der<br />

80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wirklich<br />

gegeben waren.<br />

Die Frage besteht darin, inwieweit so ein Projekt<br />

unter heutigen politischen und ökonomischen Bedingungen<br />

realisierbar ist? Wie reimt es sich mit den<br />

allgemeinen Interessen des Staates zusammen, dessen<br />

Staatsbürger wir alle sind? Werden viele der 600<br />

Tausend Russlanddeutschen wirklich bereit sein, ihre<br />

bereits eingerichteten Wohnorte zu verlassen, um in<br />

neuen Ortschaften neu anzufangen? Und schließlich<br />

die wichtigste Frage: Werden wir auf diesem Wege<br />

das angestrebte Ziel erreichen?<br />

Ich möchte Sie an Folgendes erinnern: Die Staatlichkeit<br />

der Kalmyken wurde bereits vor etwa 50er<br />

Jahren wiederhergestellt. Seitdem sind die Kalmyken<br />

nach der Rückkehr aus ihren Deportierungsorten<br />

kompakt angesiedelt. Nichtsdestotrotz geht in ihrem<br />

Milieu der Verlust der nationalen Identität, der Muttersprache<br />

mit katastrophaler Schnelligkeit vor sich.<br />

Trotz dem Vorhandensein staatlicher Gebilde entwickeln<br />

sich auch bei Mordwinen, Tschuwaschen, Mari,<br />

Khakassen sowie einer Reihe anderer Völker Russlands<br />

Assimilationsprozesse. Es soll also wohl nicht nur an<br />

der Republik, nicht nur in gemeinsamer Ansiedlung<br />

liegen, die in den Leidensjahren eingebüßt wurde.<br />

Unsere sehr veränderliche heutige Welt diktiert<br />

die Notwendigkeit, nach neuen Ideen, neuem Herangehen<br />

zu suchen, die auf den Gegebenheiten des<br />

heutigen Tages basieren. Die Erkenntnisse aus der<br />

Geschichte besagen: Die Zukunft gehört den Ethnien,<br />

die es verstehen, sich an die Außenbedingungen<br />

anzupassen.<br />

Auch aus rechtlicher Sicht hat die Wiederherstellung<br />

der Republik keine Chance. Die Verfassung von<br />

1993 ist auf den Aufbau der neuen russischen Staatlichkeit<br />

auf der Grundlage des Föderalismus und der<br />

lokalen Selbstverwaltung ausgerichtet. Sie sieht keine<br />

Gründung territorialer Gebilde nach dem nationalen<br />

Prinzip vor. Die künftige Lösung der nationalen Probleme<br />

wird vom Staat ausschließlich durch nationalkulturelle<br />

Entwicklung gesehen. Wesentliche Kompetenzen<br />

werden in dieser Frage auf der Ebene der Regionen<br />

und lokalen Selbstverwaltung delegiert.<br />

Somit wäre die Wiederherstellung der territorialen<br />

Staatlichkeit der Russlanddeutschen nur durch Änderung<br />

der geltenden Verfassung, durch einen Bruch<br />

Im August 2007 wurden die ersten Regionalen<br />

Koordinierungsräte der russlanddeutschen<br />

Begegnungszentren gegründet.<br />

Anlage 3<br />

von Vektoren der inneren Entwicklung des Staates<br />

vorstellbar. In der Gesellschaft gibt es keine einfl ussreichen<br />

politischen Kräfte, die bereit wären, so ein<br />

Projekt zu unterstützen.<br />

Der IVDK als eine verantwortungsbewusste nationale<br />

Organisation der deutschen Minderheit lässt<br />

sich bei seiner Tätigkeit von einer realistischen Einschätzung<br />

der Situation, von der Einsicht leiten, dass<br />

eine seriöse, langfristige Politik weder auf Emotionen<br />

und Verärgerung aus der Vergangenheit basieren soll,<br />

noch losgelöst von der praktizierten staatlichen Nationalitätenpolitik<br />

der Russischen Föderation als eines<br />

Landes zu betrachten ist, dessen Staatsbürgerschaft<br />

die Russlanddeutschen haben.<br />

Ein weiteres Thema, das eine große öff entliche Resonanz<br />

hervorruft, ist das Thema der „Rehabilitation“.<br />

Es ist anzumerken, dass in dieser grundsätzlichen<br />

Frage dramatische Kollisionen zwischen rechtlicher<br />

Rehabilitation von Russlanddeutschen als Einzelpersonen<br />

und der gesamten Ethnie der Russlanddeutschen,<br />

zwischen dem Inhalt der verabschiedeten<br />

Gesetze und der Praxis ihrer Umsetzung, zwischen<br />

den verkündeten Absichten und den erzielten praktischen<br />

Ergebnissen vorliegen. Bei der Lösung dieser<br />

Fragen hat sich der Staat nicht immer und nicht in<br />

allen Punkten konsequent sowie nicht immer ganz<br />

off en verhalten.<br />

Heute haben Russlanddeutsche als Staatsbürger<br />

der Russischen Föderation mit anderen Bürgern der<br />

Russischen Föderation gleiche Rechte, welche durch<br />

die einheitliche Verfassung und Gesetzesakten geregelt<br />

werden. Weder wir noch unsere Kinder werden<br />

nach dem nationalen Prinzip diskriminiert.<br />

Komplizierter ist es um die rechtspolitische Rehabilitation<br />

der Russlanddeutschen als eines Volkes, um<br />

57


ihre praktischen Ergebnisse für die gesamte deutsche<br />

Minderheit bestellt.<br />

Einerseits wurde eine ganze Reihe der Gesetzesakte<br />

und Präsidialerlasse verabschiedet, mit denen<br />

eine gewisse Basis für die Prozesse der praktischen<br />

Rehabilitation geschaff en wurde. Die wichtigsten davon<br />

sind:<br />

– Erklärung des Obersten Sowjets der UdSSR<br />

vom 14.11.1989 „Über Erklärung der Repressivakte<br />

gegen die Völker, die der Zwangsumsiedlung ausgesetzt<br />

wurden, als gesetzeswidrig und verbrecherisch<br />

und Sicherstellung deren Rechte“;<br />

– Erlass des Präsidenten der UdSSR vom<br />

13.08.1990 „Über Wiederherstellung der Rechte aller<br />

Opfer politischer Repressalien der 20–50er Jahre”;<br />

– Verordnung des Obersten Sowjets der UdSSR<br />

vom 7.03.1991 „Über Außerkraftsetzung der Gesetzesakte<br />

im Zusammenhang mit der Erklärung des<br />

Obersten Sowjets der UdSSR vom 14.11.1989“;<br />

– Gesetz der RSFSR vom 26.04.1991. „Über Rehabilitation<br />

repressierter Völker“;<br />

– Gesetz der RSFSR vom 18.10.1991 „Über Rehabilitation<br />

der Opfer politischer Repressalien”;<br />

– Erlass des Präsidenten der RF vom 21.02.1992<br />

„Über erstrangige Maßnahmen zur Rehabilitation der<br />

Russlanddeutschen”.<br />

Auf das gleiche Ziel, nämlich Rehabilitation der<br />

Ethnie, sind auch die beiden Föderalen Zielprogramme<br />

zur Unterstützung der Russlanddeutschen gerichtet,<br />

nämlich das Programm, das im Zeitraum<br />

von 1997–2006 galt, und das neue Föderale Zielprogramm<br />

für den Zeitraum von 2008–2012.<br />

Andererseits liegt es auf der Hand, dass die unternommenen<br />

Bemühungen noch nicht zu erwarteten<br />

Ergebnissen geführt haben, die Voraussetzungen für<br />

die Selbsterhaltung der Ethnie, stabile Entwicklung<br />

der deutschen Minderheit sind noch nicht in vollem<br />

Maße erreicht worden.<br />

Somit bleibt die Frage nach der rechtspolitischen<br />

Rehabilitation der Russlanddeutschen als eines<br />

Volkes, nach ihren praktischen Ergebnissen für<br />

die heutige Generation sowie nach der Einfl ussnahme<br />

auf die Zukunft der deutschen Minderheit nach<br />

wie vor off en.<br />

Für eine volle Überwindung von Folgen der Repressalien<br />

des totalitären Regimes benötigen wir als<br />

eine der Ethnien Russlands die Fortsetzung der Fördermaßnahmen<br />

seitens des Staates, Fortsetzung der<br />

praktischen Rehabilitation der Russlanddeutschen.<br />

Es liegt in der Verantwortung der Russischen Föderation<br />

gegenüber ihren Staatsbürgern deutscher<br />

Anlage 3<br />

Seit Herbst 2007 führt das IVDK das Projekt „Avantgarde“<br />

durch, dessen Ziel die Förderung der Kulturelite der<br />

Russlanddeutschen ist.<br />

Abstammung, gegenüber dem Andenken an die Bürger<br />

und Völker Russlands, die den politischen Repressalien<br />

zum Opfer gefallen sind, alles in ihren Kräften<br />

stehende zu tun, um die Folgen stalinistischer Repressalien<br />

endgültig zu überwinden.<br />

Als eine gute Kompromisslösung seitens des Staates,<br />

als ein Schritt in Richtung Verbesserung der<br />

Rechtslage der deutschen Minderheit käme die Annahme<br />

eines wirksamen Gesetzes „Über Selbstorganisation<br />

und Unterstützung der Russlanddeutschen”<br />

in Frage. So ein Gesetz, gerichtet auf die Fortsetzung<br />

der rechtspolitischen Rehabilitation der Russlanddeutschen,<br />

wäre in der Lage, die Fortsetzung von<br />

Fördermaßnahmen für die deutschstämmige Bevölkerung<br />

des Landes künftig zu garantieren.<br />

Obige Ausführungen bedeuten nicht, dass wir die<br />

Verantwortung für das eigene Schicksal, für die Wahl<br />

der kulturellen Identität durch unsere Kinder auf die<br />

Schultern des russischen oder des deutschen Staates<br />

abwälzen sollen, ohne selbst etwas zu unternehmen.<br />

Es kann keine Rehabilitation ohne Selbstrehabilitation!<br />

Ebensowenig ist die kulturelle Identität<br />

ohne Selbtsidentifi kation, ohne eigene Anstrengungen<br />

beim Studium der deutschen Sprache, deutschen<br />

Kultur, bei der Überlieferung des historischen<br />

Gedächtnisses und der Traditionen an eigene Kinder<br />

in der eigenen Familie möglich!<br />

Die gesamte Tätigkeit zugunsten der Russlanddeutschen<br />

kann und soll sich auf die Initiative der deutschstämmigen<br />

Bevölkerung selbst, auf die Bereitschaft<br />

stützen, alles zu unternehmen, was für die Erhaltung<br />

der ethnischen Zugehörigkeit notwendig ist.<br />

Gerade für diejenigen, die in einer Vielzahl von<br />

Städten, Siedlungen und Dörfern auf den weiten Territorien<br />

Russlands leben und sich um die Erhaltung<br />

58


ihrer kulturellen Identität bemühen, sind notwendige<br />

Voraussetzungen zu schaff en, bei denen sie selbst<br />

und ihre Kinder in der Lage wären, die deutsche<br />

Sprache zu lernen, ihre Kulturtraditionen zu erhalten<br />

und zu entwickeln.<br />

Wenn man realistisch denkt, besteht heute dafür<br />

der einzige Weg, nämlich über die Begegnungszentren,<br />

die mit ihrer Tätigkeit mehr als 400 Städte, Siedlungen<br />

und Dörfer der Russischen Föderation erfassen<br />

und eine Schlüsselrolle bei der Erhaltung und<br />

Entwicklung der kulturellen Identität der Russlanddeutschen<br />

spielen.<br />

Wir sind uns bewusst, dass die BZ nicht in der<br />

Lage sind, alle Möglichkeiten, die bei der gemeinsamen<br />

Ansiedlung der deutschstämmigen Bevölkerung<br />

bestanden, aufzuholen. Dabei kann man mit Sicherheit<br />

sagen, dass für die Begegnungszentren heute<br />

im Maßstab der gesamten Ethnie der Russlanddeutschen,<br />

im Landesmaßstab keine vernünftige, realistische<br />

Alternative besteht!<br />

Der Internationale Verband der deutschen Kultur<br />

ist sich der erstrangigen Bedeutung der Begegnungszentren,<br />

ihre ausschließliche Wichtigkeit für die deutsche<br />

Minderheit voll bewusst. Gerade aus diesem<br />

Grund sehen wir unsere Aufgabe darin, das Netz der<br />

Begegnungszentren zu stärken, seine Tätigkeit zu intensivieren,<br />

seine Aktivitäten dynamischer, stabiler<br />

und zukunftssicherer zu gestalten.<br />

Ferner sind im Interesse der Erhaltung und Entwicklung<br />

der kulturellen Identität der deutschen Minderheit<br />

die praktische Arbeit im sozialkulturellen Bereich,<br />

konkrete Aktionen und konkrete Projekte erforderlich.<br />

Eff ektvolle Slogans, hinter denen sich keine praktischen<br />

Aktivitäten verbergen, deklarierte Verachtung<br />

gegenüber angeblich „primitiver“ – manchen Aussagen<br />

zufolge – Tätigkeit der Begegnungszentren sind<br />

außerstande, die Lage der deutschen Minderheit<br />

zum Besseren zu bewenden. Die Aufrufe nach voller<br />

Rehabilitation ohne jegliche Bestätigung durch konkrete<br />

praktische Arbeit im ethnokulturellen Bereich<br />

sind nicht in der Lage, die reale Rehabilitation der<br />

Russlanddeutschen voranzutreiben.<br />

Praktische Aktivitäten, gerichtet auf die Erhaltung<br />

und Entwicklung der kulturellen Identität der Russlanddeutschen<br />

– das ist die Antwort der deutschen<br />

Minderheit auf die Herausforderung der Geschichte.<br />

Gerade sie bilden die Grundlage der Tätigkeit des IVDK.<br />

Seit dem vorigen 5. Forum der Begegnungszentren<br />

ist genau ein Jahr vergangen. Im vergangenen<br />

Zeitraum konnten wir viel leisten, in einer Reihe von<br />

Seit August 2007 wurden die internationalen<br />

Kindersprachlager der Russlanddeutschen des IVDK<br />

wiederbelebt.<br />

Anlage 3<br />

Richtungen wurden ernst zu nehmende Erfolge erzielt.<br />

Ich erlaube mir, wichtigste davon an dieser Stelle<br />

zu erwähnen.<br />

1. Vor fast zweieinhalb Jahren, auf dem 4. Forum<br />

der Begegnungszentren in Anapa, übernahm der<br />

IVDK volle Zuständigkeit für die Verabschiedung des<br />

neuen Föderalen Zielprogramms der russischen Regierung<br />

über Unterstützung der Russlanddeutschen.<br />

Für uns, für den IVDK war der vergangene Zeitraum<br />

ausgefüllt mit sehr komplizierter, intensiver Arbeit auf<br />

der Ebene von Ministerien und Behörden, des Regierungsapparats,<br />

der Administrationen einer Reihe von<br />

Regionen. Heute können wir berichten, dass unser<br />

Versprechen realisiert ist!<br />

Am 30. August 2007 wurde vom Vorsitzenden der<br />

Regierung der Russischen Föderation die Konzeption<br />

des neuen Föderalen Zielprogramms über Unterstützung<br />

der Russlanddeutschen unterzeichnet. In dem<br />

vom Präsidenten Russlands unterzeichneten Dreijahres-Staatshaushalt<br />

ist vorgesehen, mehr als RUR 1,6<br />

Mrd. für die Unterstützung der deutschen Ethnie bereitzustellen.<br />

Der Gesamtbetrag der Fördermittel für<br />

den Zeitraum von 2008–2012 liegt bei ca. 2,9 Mrd.<br />

Rubel, was fast 83 Mio. Euro ausmacht; davon sollen<br />

2,2 Mrd. Rubel aus dem föderalen Haushalt der Russischen<br />

Föderation und weitere ca. 700 Mio. Rubel aus<br />

den Haushalten der Regionen bereitgestellt werden.<br />

Ein Großteil dieser Mittel ist für die Schaff ung notwendiger<br />

Voraussetzungen in unseren beiden deutschen<br />

Nationalrayons in Sibirien sowie in kompakten<br />

Ansiedlungsstätten im Wolga-Gebiet bestimmt.<br />

Gleichzeitig werden die für die Unterstützung der<br />

sprachlichen und kulturellen Identität der Russlanddeutschen,<br />

für Kinder- und Jugendarbeit, für die<br />

59


Medien der deutschen Minderheit bereitzustellenden<br />

Mittel auf das 2,5fache erhöht.<br />

Wir kennen die Kritik, der zufolge das neue Föderale<br />

Zielprogramm nicht vollkommen sei. Wir selbst<br />

sind uns im Klaren, dass dieses Programm weit vom<br />

Ideal entfernt ist. Nach fast 2,5-jähriger Arbeit können<br />

wir mit Zuversicht sagen: Unter realen Bedingungen<br />

wäre die Wahl zwischen diesem – wenn auch unvollkommenen<br />

– Föderalen Zielprogramm und dem<br />

Fehlen eines jeden Programms, also fehlender Unterstützung<br />

für Nationalrayons und Begegnungszentren,<br />

zu treff en gewesen. Und an diejenigen, die heute das<br />

neue Föderale Zielprogramm kritisieren und seine<br />

Wichtigkeit mit verschiedenartiger Argumentation in<br />

Frage zu stellen suchen, wäre die Frage zu richten,<br />

worin ihr Beitrag zur Annahme dieses Programms besteht?<br />

Außerdem betrachte ich das neue Programm<br />

als einen ernst zu nehmenden Erfolg der Politik des<br />

IVDK, als unseren gemeinsamen Erfolg, weil seine<br />

Verabschiedung auch von politischer Wichtigkeit ist.<br />

Dies ist ein gewisses Zeichen für die Bundesrepublik<br />

Deutschland, die Fördermaßnahmen fortzusetzen.<br />

Die russische Regierung machte einen ernsthaften<br />

Schritt, um ihren Beitrag bei der im Rahmen der<br />

deutsch-russischen Regierungskommission für Angelegenheiten<br />

der Russlanddeutschen durchgeführten<br />

Arbeit zur Förderung der kompakten Ansiedlungsgebiete<br />

und kulturellen Identität der Russlanddeutschen<br />

zu erhöhen. Im Namen der hier anwesenden<br />

Vertreter der Begegnungszentren der Russlanddeutschen,<br />

die praktisch die Mehrheit der deutschstämmigen<br />

Bevölkerung der Russischen Föderation vertreten,<br />

wende ich mich an die deutsche Bundesregierung:<br />

Die Unterstützung der deutschen Minderheit<br />

Russlands soll fortgesetzt werden, die dafür bereitzustellenden<br />

Mittel sollen den realen Bedürfnissen der<br />

deutschstämmigen Bevölkerung entsprechen, sie sollen<br />

für die Schaff ung solcher Basisbedingungen ausreichend<br />

sein, unter denen die deutsche Minderheit<br />

die Möglichkeit erhält, heute wie auch künftig eine<br />

stabile und nachhaltige Entwicklung zu genießen.<br />

2. Im Laufe des vergangenen Jahrzehntes wurde<br />

die Förderung der Russlanddeutschen seitens der<br />

Bundesrepublik Deutschland um das 5-fache (!) abgebaut.<br />

Erstmals in den letzten Jahren hat die Förderung<br />

der deutschen Minderheit in 2007 ihre sinkende<br />

Tendenz unterbrochen und sich stabilisiert. Dies ist<br />

im wesentlichen Maße dank den Bemühungen des<br />

neuen Beauftragten der deutschen Bundesregierung<br />

für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Dr.<br />

Ch. Bergner möglich geworden. Gleichzeitig bin ich<br />

Anlage 3<br />

Im Oktober 2007 wurden die ersten Partnerschaftsabkommen<br />

zwischen den Ortsgruppen der Landsmannschaft der<br />

Deutschen aus Russland e.V. und den Begegnungszentren<br />

der Russlanddeutschen geschlossen.<br />

überzeugt, dass dazu auch die engagierte, aktive Einstellung<br />

vieler Vertreter unserer Begegnungszentren<br />

beigetragen hat, die diese Frage off en und prinzipienfest<br />

während der Gespräche der Delegationen des<br />

IVDK mit deutschen Vertretern angesprochen haben.<br />

3. Auf dem vorigen Forum hat der IVDK von den<br />

Begegnungszentren ein Mandat für die Interessenvertretung<br />

bei der Steigerung der Unterstützung der<br />

Begegnungszentren erhalten, nämlich Ausstattung<br />

der Zentren mit entsprechenden Räumlichkeiten, Erhöhung<br />

der technischen Ausrüstung, Erweiterung<br />

der Zirkelarbeit, würdige Vergütung der Leiter und<br />

Buchhalter für die Projektarbeit, der Leiter der Zirkelarbeit<br />

und Deutschlehrer. In diesem Zusammenhang<br />

schlägt der IVDK vor, eine besondere Beachtung der<br />

Unterstützung so genannter kleinerer Begegnungszentren<br />

zu schenken als derjenigen, die es bei der<br />

Arbeit und beim Überleben schwerer haben und<br />

gleichzeitig für die Russlanddeutschen ebenso wichtig<br />

und notwendig sind, wie die Großstrukturen.<br />

Die langjährig ausbleibenden Lösungen dieser lebenswichtigen<br />

Fragen rufen Unstabilität bei der Arbeit<br />

des Netzes von Begegnungszentren hervor und<br />

führen zu einer Systemkrise.<br />

Gerade deshalb wurden diese Fragen vom IVDK<br />

so beharrlich und konsequent an die deutsche Seite,<br />

u. a. bei den Gesprächen mit Dr. Ch. Bergner am<br />

06.02.07 und 27.09.07 sowie in einer Reihe von Schreiben<br />

angesprochen. Anfang des Jahres haben wir<br />

dieses Thema mehrmals auch mit unseren Kollegen<br />

aus der GTZ erörtert.<br />

Als erstes Ergebnis dieser Bemühungen wäre zu<br />

nennen, dass von regionalen Büros der GTZ seit September<br />

2007 die Zuschläge an die Leiter der Zirkelarbeit<br />

erhöht wurden, in einer Reihe der Standorte<br />

60


wurden bei der Projektabwicklung die Vergütungen<br />

für Leitung und Buchhaltung erhöht, es werden zusätzliche<br />

Grants zur Verfügung gestellt.<br />

4. Im vergangenen Jahr trat der IVDK mit der<br />

Initiative auf, den langjährigen Stillstand in der Frage<br />

der Herausbildung der Selbstorganisation der<br />

deutschen Minderheit zu überwinden. Dieses Thema<br />

wurde bei Besprechungen, am letzten Tag der<br />

Veranstaltung in Kislowodsk, in Moskau, Kolomna,<br />

Orenburg, ein weiteres Mal in Moskau sowie in Tula<br />

besprochen.<br />

Es wäre besonders hervorzuheben, dass zur Tagung<br />

in Oren burg, für die die Annahme wichtiger Beschlüsse<br />

geplant wurde, Vertreter ausnahmslos aller<br />

regionalen Begegnungszentren und Organisationen<br />

der Russlanddeutschen eingeladen wurden. Darüber<br />

hinaus wurden zu einer Reihe der wichtigsten Veranstaltungen,<br />

bei denen die Strategie der künftigen Aktivitäten<br />

besprochen werden sollte, auch unsere Kollegen<br />

aus der FNKA eingeladen. Somit wurden allen, die<br />

daran wirklich interessiert waren, Möglichkeiten für die<br />

Mitwirkung bei der gemeinsamen Arbeit angeboten.<br />

Als praktisches Ergebnis der durchgeführten Erörterungen<br />

erschien die Gründung durch die dem IVDK<br />

angehörenden Begegnungszentren der Zwischenregionalen<br />

Koordinierungsräte der Begegnungszentren<br />

von fünf Regionen der Russischen Föderation, nämlich<br />

der Zentralen Region (Leiter – A.I. Grinenwald,<br />

Tula ), des Urals (Leitung – O.F. Strahler, Syktywkar),<br />

des Wolga-Gebietes (Leitung – L.L. Raisig, Orenburg),<br />

Sibiriens und des Fernen Ostens (Leitung – G.P. Klassen,<br />

Barnaul), von Kaukasus und Südrussland (Leitung<br />

– L.F. Krenzler, Stawropol). Ein weiterer Regionaler Koordinationsrat<br />

– der der Deutschen Südurals (Leitung<br />

– O.W. Salo) – wurde am 29.10.07 in den Tagen des<br />

Forums gegründet.<br />

Die Regionalen Koordinationsräte der Begegnungszentren<br />

wurden im Rahmen des IVDK gegründet.<br />

Sie sind Organe mit beratender Stimme und sind<br />

berufen, zur Entwicklung der demokratischen Selbstorganisation<br />

der dem IVDK angehörenden BZ der<br />

Russlanddeutschen beizutragen.<br />

Die Notwendigkeit der Gründung neuer Strukturen<br />

wurde durch folgende Faktoren hervorgerufen:<br />

1. Heute funktionieren in Groß- und Kleinstädten,<br />

in Siedlungen und Dörfern der Russischen Föderation<br />

über 400 Begegnungszentren der Russlanddeutschen.<br />

Die Rahmenbedingungen ihrer Arbeit, die Belange<br />

der Zentren weisen oft wesentliche Unterschiede<br />

auf. In jeder Region gibt es ihre zu beachtende Eigenart,<br />

eigene Besonderheiten. Es liegt auf der Hand,<br />

Anlage 3<br />

dass die Tätigkeit der BZ nicht immer von Moskau<br />

aus zeitnah koordiniert werden kann.<br />

2. Die Regionalen Koordinierungsräte der Begegnungszentren<br />

sind berufen, diejenigen Verbindungsglieder<br />

zu sein, die einerseits näher zu den BZ der<br />

jeweiligen Region stehen und daher ihre Arbeit unter<br />

Berücksichtigung der Gegebenheiten der Region<br />

koordinieren sollen. Andererseits haben sie die Interessen<br />

der dazugehörenden Begegnungszentren auf<br />

föderaler Ebene beim Rat des IVDK zu vertreten und<br />

bei Bedarf auch zu verteidigen.<br />

3. Der IVDK hält es für grundsätzlich wichtig, die<br />

Rolle der eigentlichen Begegnungszentren im Laufe<br />

der Erörterung und Beschlussfassung zu allen Fragen<br />

zu steigern, die die Tätigkeit der Begegnungszentren<br />

betreff en. Die Regionalen Koordinationsräte der Begegnungszentren<br />

sollen als Organe der Selbstverwaltung<br />

der Russlanddeutschen für die Regionalzentren<br />

der GTZ die Rolle der Partner übernehmen. Die Projekte<br />

der Begegnungszentren der jeweiligen Region<br />

sollen gerade mit koordinierender Rolle der Räte der<br />

BZ erörtert und entschieden werden.<br />

Somit sollen die Regionalen Koordinationsräte der<br />

Begegnungszentren Schlüsselglieder werden, die die<br />

Projekttätigkeit der Begegnungszentren in den jeweiligen<br />

Regionen bestimmen.<br />

4. Es wird eine Verteilung von Kompetenzen erfolgen:<br />

Die Regionalen Koordinationsräte der Begegnungszentren<br />

koordinieren die öff entlichen Initiativen<br />

und die Projekttätigkeit der Begegnungszentren in<br />

den Regionen und der Rat (Präsidium) des IVDK übernimmt<br />

die politische und strategische Koordinierung<br />

der öff entlichen und Projekttätigkeit des Systems von<br />

Begegnungszentren, die Abwicklung föderaler und<br />

internationaler Projekte.<br />

Um die Berücksichtigung von Interessen einzelner<br />

Regionen sicherzustellen, ein Gleichgewicht zwischen<br />

den Initiativen der Regionen und den allgemeinen<br />

Interessen der Russlanddeutschen aufrechtzuerhalten,<br />

gehören die Leiter der Regionalen Koordinationsräte<br />

der Begegnungszentren als Stellvertreter<br />

des Vorsitzenden des Verbandes dem Präsidium des<br />

IVDK an.<br />

Im Namen des IVDK wende ich mich an dieser<br />

Stelle an alle Mitgliedsorganisationen des Verbandes,<br />

an alle Begegnungszentren mit dem Aufruf, sich der<br />

Tätigkeit der Regionalen Koordinationsräte der Begegnungszentren<br />

aktiv anzuschließen.<br />

Die ordentlichen Tagungen der Regionalen Koordinationsräte<br />

fanden bereits in den Tagen des Forums<br />

statt und verliefern erfolgreich. Dabei wurden für das<br />

61


Jahr 2008 Pläne über die Durchführung wesentlicher<br />

Veranstaltungen in allen Regionen der Russischen Föderation<br />

angenommen.<br />

Am 22.10.07 fanden in Berlin Gespräche statt, an<br />

denen die Vertreter des deutschen Bundesministeriums<br />

des Innern und der Deutschen Gesellschaft für<br />

Technische Zusammenarbeit (GTZ) teilnahmen. Bei<br />

diesen Gesprächen informierten der IVDK und der Jugendring<br />

der Russlanddeutschen über die neue Konzeption<br />

über Verbesserung der Tätigkeit der Begegnungszentren.<br />

Erlauben Sie mir, Sie kurz über die Ergebnisse der<br />

Gespräche zu informieren:<br />

1. Es wurde ein Beschluss über die Unterstützung<br />

von Basisbedingungen bei der Tätigkeit von Zentren<br />

in den Ortschaften gefasst, wo es noch keine Unterstützung<br />

von russischer Seite gegeben hat. Ich bin<br />

überzeugt, dass dieser Beschluss positive Auswirkungen<br />

auf die Tätigkeit der Zentren haben wird, sie stabiler<br />

macht, unseren Aktivisten zusätzliche Zukunftssicherheit<br />

verleiht.<br />

2. Die Kompetenz für die Projektarbeit der Begegnungszentren<br />

der Zentralen Region und der Region<br />

Nordural wird an den IVDK übertragen. Dies<br />

bedeutet, dass die Leiter der BZ seit dem 01.01.08<br />

eigenverantwortlich über die Projektarbeit im Rahmen<br />

ihrer Organe der Selbstorganisation entscheiden<br />

können.<br />

Dr. Ch. Bergner, ich möchte mich bei Ihnen persönlich<br />

für die Beschlüsse bedanken, die wir als Ausdruck<br />

einer hohen Einschätzung unserer Tätigkeit sowie<br />

als Zeichen des Vertrauens betrachten. Sie sollen<br />

bitte wissen, dass für uns als IVDK Kompetenz auch<br />

Verantwortung bedeutet. Der IVDK unternimmt alles<br />

in seinen Kräften stehende, um dieses Projekt erfolgreich<br />

umzusetzen.<br />

3. Schließlich möchte ich alle in diesem Saal anwesenden<br />

Aktivisten auf die sich herausbildende<br />

Selbstorganisation aus anderen Regionen aufmerksam<br />

machen. Auch hier werden Fortschritte festgestellt:<br />

Als erster Schritt wird den Regionalen Koordinationsräten<br />

der Begegnungszentren als Partnern der<br />

regionalen GTZ-Büros die beratende und Consulting-<br />

Funktion für Projektarbeit in den Regionen Russlands<br />

eingeräumt.<br />

Wie Sie sehen, können wir zusammen viel erreichen,<br />

indem wir grundsätzliche Fragen aufwerfen, die<br />

Interessen der Begegnungszentren konsequent und<br />

beharrlich durchsetzen und dabei einmütig handeln.<br />

Als nächster Schritt, gerichtet auf Intensivierung<br />

der Tätigkeit unserer Zentren, wurde von mir als<br />

Anlage 3<br />

Mitglied der deutsch-russischen Regierungskommission<br />

für die Angelegenheiten der Russlanddeutschen<br />

am 04.10.07 der Vorschlag eingebracht, die Frage<br />

„Über Notwendigkeit der Festigung von Basisbedingungen<br />

der Tätigkeit der Begegnungszentren“ in die<br />

Tagesordnung der ordentlichen 14. Sitzung der Regierungskommission<br />

aufzunehmen. Für uns ist es die<br />

zentrale, die wichtigste Frage.<br />

Selbstverständlich wird diese Besorgnis über die<br />

Lage der Begegnungszentren nicht von allen geteilt,<br />

nicht alle sind über so aktive Einstellung unseres Verbandes<br />

begeistert. Es gibt auch solche, die durch die<br />

Energie unserer Handlungen beunruhigt sind. Ich erkläre<br />

verbindlich: Wir sind bereit, verschiedene Standpunkte<br />

zu berücksichtigen, der IVDK war und bleibt<br />

immer off en für Dialog und Zusammenarbeit mit allen<br />

interessierten Partnern!<br />

Es gibt zwei weitere Tätigkeitsrichtungen, bei denen<br />

wir ebenfalls gute Erfolge zeitigen konnten. Im<br />

Januar des laufenden Jahres wurde vom IVDK ein<br />

Beschluss über die Aufnahme des Projekts „Partnerschaften“<br />

getroff en. Bereits im Mai fand in Wiesbaden<br />

unter aktiver Mitwirkung unseres Verbandes die<br />

1. Internationale Partnerschaftskonferenz öff entlicher<br />

Organisationen der Russlanddeutschen statt, an der<br />

die Verbände der Deutschen aus der Ukraine, aus<br />

Deutschland, den USA teilnahmen. Die Deutschen<br />

der Russischen Föderation wurden dabei durch eine<br />

repräsentative Delegation des IVDK/Jugendrings vertreten,<br />

bestehend aus 22 Leitern der Begegnungszentren<br />

und Jugendclubs aus verschiedenen Regionen<br />

des Landes. Zwischen dem IVDK, dem Jugendring<br />

der Russlanddeutschen als unserer Partnerorganisation<br />

und der Landsmannschaft der Deutschen<br />

aus Russland wurde eine strategische Rahmenvereinbarung<br />

über Partnerschaft abgeschlossen. Dieses<br />

Projekt entwickelt sich erfolgreich. Unter den Gästen<br />

unseres Forums und des Kongresses befi ndet sich<br />

eine repräsentative Delegation der Landsmannschaft,<br />

geleitet vom Bundesvorsitzenden Hrn. A. Fetsch. Und<br />

heute werden wir Zeugen der Unterzeichnung von<br />

sechs ersten Vereinbarungen zwischen den Begegnungszentren<br />

des IVDK und lokalen Gruppen der<br />

Landsmannschaft sein, die einen Weg für die Entwicklung<br />

zwischen ihnen eines direkten Informations-,<br />

Kultur- und insbesondere Jugendaustausches<br />

eröff nen werden.<br />

Im Laufe des vergangenen Jahres zeichnete sich<br />

eine Intensivierung der Kinder- und Jugendarbeit,<br />

einschließlich ihrer sprachlichen und ethnischen<br />

Komponente, ab. Gerade dazu hat der IVDK auf dem<br />

62


vorigen 5. Forum der Begegnungszentren aufgerufen,<br />

vom Erfolg gerade dieser Arbeit hängt in entscheidendem<br />

Maße die Zukunft der deutschen Minderheit<br />

in Russland ab.<br />

Sehr geehrter Herr Dr. Ch. Bergner, im Auftrag der<br />

Begegnungszentren, Jugendclubs gestatten Sie mir,<br />

an Sie besondere Dankesworte für die Unterstützung<br />

der Partnerschafts- und Jugendprojekte, für Ihre Einsicht<br />

in die Wichtigkeit der weiteren Herausbildung<br />

der Selbstorganisation der deutschen Minderheit auf<br />

der Basis des Netzes von Begegnungszentren zu richten.<br />

Die Schwerpunkte der Aktionen wurden richtig<br />

gewählt. Und der Erfolg kommt!<br />

Im kommenden Jahr 2008 werden alle in Angriff<br />

genommenen Projekte vom IVDK konsequent und<br />

gezielt fortgesetzt und entwickelt. Dabei entfällt die<br />

wichtigste Hauptrichtung der öff entlichen Tätigkeit<br />

des IVDK auf die Schaff ung von Basisbedingungen<br />

für eine stabile und effi ziente Arbeit der Begegnungszentren.<br />

Die Priorität gilt der Erweiterung der<br />

Zusammenarbeit des IVDK gemeinsam mit dem Ministerium<br />

der RF für Regionalentwicklung mit staatlichen<br />

Organen vor Ort. Die Hauptaufgabe besteht in<br />

der ressourcemäßigen Sicherstellung der Tätigkeit der<br />

Zentren (Räumlichkeiten, Vergütung des Personals,<br />

technische Ausrüstung).<br />

Die Zusammenarbeit in dieser wichtigen Frage,<br />

basierend auf der Einstellung und den Bedürfnissen<br />

der Begegnungszentren selbst, die über die<br />

Zwischenregionalen Koordinierungsräte der Begegnungszentren<br />

als Organe der Selbstverwaltung und<br />

Selbst organisation zum Ausdruck gebracht werden,<br />

wird auch mit unseren Partnern und Freunden aus<br />

der GTZ fortgesetzt.<br />

Eine weitere wichtige Richtung der Tätigkeit des<br />

Verbandes bildet die Sicherstellung der rechtlichen<br />

Lage der deutschen Minderheit. Dazu werden Konsultationen<br />

mit der Staatsduma, mit Ministerien und<br />

Behörden der Russischen Föderation fortgesetzt.<br />

Der IVDK wird auch weiterhin Anstrengungen unternehmen,<br />

die auf die Konsolidierung der öff entlichen<br />

Bewegung der Russlanddeutschen gerichtet sind.<br />

Im praktischen Bereich, basierend auf Zwischenregionalen<br />

Koordinierungsräten der Begegnungszentren,<br />

wird die Koordinierung der Tätigkeit der BZ im<br />

Landesmaßstab gesteigert. Dabei wird der Schwerpunkt<br />

bei einer engeren Koordinierung der Projektarbeit<br />

von Begegnungszentren der Zentralen Region<br />

und der Region Nordural liegen.<br />

Gegenstand einer besonderen Aufmerksamkeit seitens<br />

des IVDK wird die Stärkung der sprachlichen und<br />

Anlage 3<br />

ethnischen Komponente bei der Durchführung von Veranstaltungen<br />

in den Begegnungszentren und insbesondere<br />

bei der Jugendarbeit sein. Dabei ist es sehr wichtig,<br />

dass die Qualität von Veranstaltungen durch den Drang<br />

nach Quantität nicht beeinträchtigt werden soll.<br />

Ferner ist mir ein Bedürfnis, ein weiteres wichtiges<br />

Thema anzusprechen, von dem wesentlich abhängt,<br />

ob die Russlanddeutschen über eine starke und einmütige<br />

Position auf föderaler Ebene verfügen werden,<br />

sowie eigentlich die Zukunft der deutschen Minderheit<br />

abhängt. Im Laufe vieler Jahre war die öff entliche<br />

Bewegung der Russlanddeutschen nicht nur auf<br />

föderaler Ebene gespaltet, wie es auf den ersten Blick<br />

erscheinen kann. Die Einstellung der Führung einer<br />

Reihe regionaler Strukturen ist wie folgt: Egal, was sich<br />

auf föderaler Ebene in Moskau abspielt, lasst sie sich<br />

dort untereinander bekämpfen – dafür sind wir nicht<br />

verantwortlich. Die Hauptsache ist, Mittel für die eigene<br />

Region von der GTZ und – wenn es klappt – auch<br />

aus dem Föderalen Zielprogramm zu erhalten.<br />

Werte Kollegen und Freunde, in diesem Zusammenhang<br />

möchte ich Folgendes sagen:<br />

Der im Laufe einiger Jahre feststellbare wesentliche<br />

Rückgang der politischen Aufmerksamkeit seitens<br />

der beiden Staaten für die Lösung der Probleme<br />

der Russlanddeutschen, der vielfache Abbau<br />

der Fördermittel war in vielerlei Hinsicht Folge der<br />

Unfähigkeit unserer öff entlichen Bewegung, sich am<br />

entscheidenden historischen Augenblick zusammenzuschließen,<br />

sowie durch die Gleichgültigkeit gegenüber<br />

dem allgemeinen Schicksal der Russlanddeutschen<br />

vor Ort verursacht. Das Motto „Mein Name ist<br />

Hase, ich weiß von nichts“ würde die Russlanddeutschen<br />

zur Niederlage führen.<br />

Heute, wie nie zuvor, ist der Zusammenschluss<br />

aller Regionen, die gemeinsame Herausbildung einmütiger<br />

Standpunkte auf föderaler Ebene von besonderer<br />

Wichtigkeit. Nur die gemeinsame Lösung<br />

allgemeiner Fragen auf der föderalen Ebene wird zur<br />

weiteren Entwicklung und Stärkung regionaler Strukturen<br />

beitragen.<br />

Der IVDK will sich auch weiterhin an diesen Gedanken<br />

halten. Alles, was wir unternehmen, machen<br />

wir off en, demokratisch, mit Stützung auf die Bedürfnisse<br />

der Begegnungszentren und Meinung der<br />

breiten Öff entlichkeit. Alle Entscheidungen werden<br />

vorher allseitig besprochen und die Beschlussfassung<br />

erfolgt auf Tagungen unter Teilnahme der repräsentativen<br />

Vertreter der BZ. Unsere Vorschläge sind offenherzig.<br />

Unsere Tätigkeit ist für die Mitwirkung aller<br />

interessierten Partner off en.<br />

63


Wie sieht die Zukunft der deutschen Minderheit<br />

in Russland aus, die wir allseitig anstreben sollen?<br />

1. Die BZ arbeiten landesweit. Möglicherweise<br />

wird es zahlenmäßig weniger davon geben, jedoch<br />

werden sie stärker sein und bilden die Lebensgrundlage<br />

für die Erhaltung und Entwicklung der kulturellen<br />

Identität und Gemeinsamkeit der deutschen Minderheit.<br />

Ihre Tätigkeit fi ndet Unterstützung seitens<br />

der lokalen und regionalen Administrationen. In den<br />

Zentren sind notwendige Rahmenbedingungen dafür<br />

geschaff en, dass alle Interessenten – sowohl Russladdeutsche<br />

als auch ihre Angehörigen – reale Möglichkeiten<br />

für das Deutschstudium, die Aneignung<br />

deutscher Kultur und Traditionen, Erhaltung des historischen<br />

Gedächtnisses haben.<br />

2. Es ist eine starke, einheitliche, einfl ussreiche<br />

Selbstorganisation der deutschen Minderheit geschaffen<br />

worden, die auf der Basis der Begegnungszentren<br />

funktioniert und sich auf die Unterstützung der russischen<br />

und deutschen Seite stützt. Das System der<br />

Selbstorganisation wird auf demokratischer Grundlage<br />

aufgebaut, ihre Entscheidungen basieren auf den<br />

Bedürfnissen und Einstellungen der BZ in den Regionen.<br />

Die Projektarbeit wird von den Organen der<br />

Selbstorganisation eigenverantwortlich gestaltet und<br />

nachher mit den dazu bevollmächtigten russischen<br />

und deutschen Strukturen abgestimmt. Die Führung<br />

der Selbstorganisation zeichnet sich durch Realitätssinn<br />

und politisches Verantwortungsbewusstsein aus.<br />

Die Selbstorganisation arbeitet konstruktiv mit der Regierung<br />

Russlands zusammen und kooperiert mit der<br />

deutschen Bundesregierung im Rahmen der ihre Arbeit<br />

fortsetzenden Regierungskommission.<br />

3. Eine weitere wesentliche Voraussetzung für<br />

die Erhaltung und Entwicklung der deutschen Minderheit<br />

in Russland bildet die kulturelle Anziehungskraft<br />

der historischen Heimat. Die Entwicklung der<br />

historischen Minderheit, Tätigkeit der BZ erfolgt mit<br />

aktiver Beteiligung der deutschen Seite im Rahmen<br />

der Regierungskommission. Die Partnerschaften der<br />

BZ mit deutschen Kulturorganisationen im Rahmen<br />

eines Dialogs der Zivilgesellschaften der beiden Länder<br />

werden entwickelt und ausgeweitet.<br />

Durch solche Partnerschaften wird die Palette der<br />

Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Ländern<br />

erweitert: Einerseits verleihen sie der Tätigkeit der BZ<br />

zusätzliche Impulse, andererseits steigern sie ihr Ansehen<br />

und ihren sozialen Status im Leben der jeweiligen<br />

Region.<br />

4. Für ihre jeweiligen Regionen etablieren sich<br />

die BZ als Zentren des Studiums der deutschen<br />

Anlage 3<br />

Sprache und Kultur, Zentren aktueller Informationen<br />

über das heutige Leben in Deutschland, als wahre<br />

Zentren der deutsch-russischen Zusammenarbeit. Die<br />

Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Ländern<br />

erstarkt und entwickelt sich. Die deutsche Minderheit<br />

ist voll darin integriert, im Zuge dieser Entwicklung<br />

erstarken auch unsere Zentren. Wir engagieren uns<br />

im Interesse der deutschen Minderheit, indem wir<br />

aus der Zusammenarbeit der beiden Staaten zusätzliche<br />

Möglichkeiten dafür schöpfen. Die Russlanddeutschen<br />

stehen im Dienste der Zusammenarbeit zwischen<br />

den beiden Staaten.<br />

5. Die deutsche Minderheit setzt erfolgreich vielseitige<br />

Programme um, die Kinder und Jugendliche<br />

zum Studium der deutschen Sprache, zur Aneignung<br />

des historisch-kulturellen Erbes der deutschen Ethnie<br />

in Russland motivieren. Der Jugend- und Schulaustausch<br />

wird abgewickelt, es wird gezielte Arbeit für<br />

die Erziehung einer Vorhut geleistet.<br />

Junge Russlanddeutsche aus Russland studieren<br />

an deutschen Universitäten; junge Aussiedler aus russlanddeutschen<br />

Familien kommen, um in Repräsentanzen<br />

deutscher Unternehmen in Russland zu arbeiten.<br />

Durch ihre gute Kenntnis der beiden Sprachen,<br />

Kontaktpfl ege mit Altersgenossen werden heutige<br />

Jugendliche zu einer Kraft, die zur Annäherung zwischen<br />

Russland und Deutschland, Russland und dem<br />

vereinigten Europa beitragen wird.<br />

6. Schließlich bilden die Begegnungszentren, öffentlichen<br />

Strukturen der Russlanddeutschen einen<br />

Bestandteil der Zivilgesellschaft des Landes. Die Russlanddeutschen<br />

empfi nden sich als gleichberechtigte<br />

Bürger der Russischen Föderation und wirken gemeinsam<br />

mit den Bürgern anderer Nationalitäten<br />

beim Aufbau eines sich erneuernden Russlands mit.<br />

All das sollen wir als Staatsbürger Russlands anstreben,<br />

indem wir aktiv bei der Tätigkeit der Zivilgesellschaft<br />

mitwirken, zum Aufbau des wirtschaftlichen<br />

Potenzials und der demokratischen Freiheiten<br />

der Russischen Föderation beitragen und uns als aktive<br />

Teilnehmer der deutsch-russischen Zusammenarbeit<br />

profi lieren.<br />

Gerade das wird vom Internationalen Verband der<br />

deutschen Kultur angestrebt, dem Aufbau solcher Zukunft<br />

für die Russlanddeutschen widmen wir unsere Bemühungen<br />

und Gedanken, unsere reale Politik. Zwecks<br />

Sicherung solcher Zukunft bieten wir allen interessierten<br />

Partnern Dialog und Zusammenarbeit an. Um solcher<br />

Zukunft willen übernehmen wir die Verantwortung.<br />

Unseren Mut lassen wir nicht sinken! Uns stehen<br />

noch viele gemeinsame, nützliche Aktivitäten bevor!<br />

64


GRUSSSCHREIBEN<br />

PRÄSIDENT DER RUSSISCHEN FÖDERATION<br />

Anlage 3<br />

Ich begrüße die Teilnehmer des 6. Forums der Zentren der russlanddeutschen Kultur!<br />

Die Vielfalt von Religionen, Kulturen, Traditionen gilt zu Recht als einer der größten Schätze unseres Vaterlandes.<br />

Mehrere Generationen von Deutschen Russlands leisteten einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des<br />

russischen Staates, seiner Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Auch heute nehmen die Vertreter der deutschen<br />

Gemeinschaft in Russland aktivsten Anteil am Leben unseres Landes.<br />

Ich bin sicher, dass das Forum großes Interesse und breite öff entliche Resonanz fi ndet und im Gedächtnis<br />

seiner Teilnehmer und Gäste mit interessanten Zusammenkünften, inhaltsreichen Diskussionen und einem<br />

fruchtbringenden Erfahrungsaustausch haften bleibt. Und nach seinen Ergebnissen werden praktische Empfehlungen<br />

erarbeitet, die der Konsolidierung der Gemeinschaft, Festigung des zwischennationalen Dialogs in der<br />

Gesellschaft der Russischen Föderation dienen werden.<br />

Ich wünsche Ihnen Erfolg bei der Arbeit und alles, alles Gute.<br />

W. Putin<br />

65


AUSSCHUSS DER STAATLICHEN DUMA DER RF FÜR NATIONALITÄTENANGELEGENHEITEN<br />

Sehr geehrte Teilnehmer des Forums!<br />

Ich beglückwünsche Sie herzlich zur Aufnahme der Arbeit des<br />

Forums „Begegnungszentren – Brücken der Freundschaft und Zusammenarbeit“.<br />

Ihre Arbeit wie auch die Tätigkeit des Internationalen<br />

Verbandes der deutschen Kultur ist auf die Entwicklung der<br />

Institute der Zivilgesellschaft gerichtet, trägt zur Erziehung der Bürger<br />

im Geiste der gegenseitigen Achtung zwischen den Vertretern<br />

verschiedener Ethnien und Glaubensbekenntnisse in heutiger Gesellschaft<br />

der Russischen Föderation bei.<br />

Ich wünsche Ihnen fruchtbringende Arbeit, interessante Diskussionen,<br />

die auf die Erhaltung und Entwicklung ethnokultureller Traditionen<br />

der Russlanddeutschen sowie auf die Suche nach Wegen<br />

der Konsolidierung der Nation Russlands ausgerichtet sind.<br />

Ich danke Ihnen vom Herzen für unsere Zusammenarbeit. Ein weiteres<br />

Mal wünsche ich Ihnen Gesundheit, Glück und Wohlergehen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

E. Trofi mow<br />

Vorsitzender des Ausschusses der Staatlichen Duma der RF<br />

für Nationalitätenangelegenheiten<br />

AUSSCHUSS <strong>DES</strong> FÖDERATIONSRATES FÜR INTERNATIONALE ANGELEGENHEITEN<br />

Sehr geehrter Genrich Genrichowitsch!<br />

Ich danke Ihnen herzlich für die Einladung, an dem in Moskau am<br />

28. Oktober – 1. November 2007 stattfi ndenden Forum der Zentren<br />

der deutschen Kultur zum Thema „Begegnungszentren – Brücken der<br />

Freundschaft und Zusammenarbeit“ teilzunehmen. Leider bin ich wegen<br />

der Teilnahme an der Planreise einer Delegation des Föderationsrates<br />

nicht in der Lage, diese für mich angenehme Einladung wahrzunehmen.<br />

Bei dieser Gelegenheit wünsche ich Ihnen persönlich, allen Veranstaltern,<br />

Teilnehmern und Gästen des Forums eine interessante und<br />

fruchtbringende Diskussion und weitere Erfolge bei der Entwicklung<br />

der Zusammenarbeit öff entlicher Strukturen der Russlanddeutschen<br />

und anderen Ethnien der Russischen Föderation mit föderalen und<br />

regionalen Organen der staatlichen Macht, öff entlichen und Kultureinrichtungen<br />

der Regionen Russlands.<br />

In der Hoff nung auf weitere Zusammenarbeit.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

M. Margelow<br />

Vorsitzender des Ausschusses des Föderationsrates<br />

für internationale Angelegenheiten<br />

Anlage 3<br />

66


MINISTERIUM DER RUSSISCHEN FÖDERATION FÜR REGIONALENTWICKLUNG<br />

Anlage 3<br />

Werte Freunde!<br />

Das Ministerium für Regionalentwicklung der<br />

Russischen Föderation begrüßt herzlich die Teilnehmer<br />

des 6. Internationalen Forums der Zentren deutscher<br />

Kultur zum Thema „Zentren deutscher Kultur –<br />

Brücken der Freundschaft und Zusammenarbeit“.<br />

Die Russlanddeutschen waren immer und bleiben<br />

ein Verbindungslied in den Beziehungen zwischen<br />

den beiden großen Staaten – Russland und<br />

Deutschland.<br />

Die Probleme der Russlanddeutschen befi nden<br />

sich im Brennpunkt der Aufmerksamkeit der Regierung<br />

der Russischen Föderation. Seit 1997 wird aus<br />

den Mitteln des föderalen Haushalts Förderung von<br />

Stätten der kompakten Ansiedlung sowie Förderung<br />

der etnokulturellen Entwicklung der Russlanddeutschen<br />

geleistet.<br />

Am 29. August d. J. wurde von der Regierung der<br />

Russischen Föderation die Konzeption des neuen<br />

Föderalen Zielprogramms „Entwicklung des sozialökonomischen und ethnokulturellen Potenzials der Russlanddeutschen<br />

für 2008–2012“ bestätigt. Wir hoff en, dass die Regierung der Bundesrepublik Deutschland<br />

trotz der Tendenz in Richtung Abbau der Förderung der Deutschen in Russland auch weiterhin das Förderprogramm<br />

der Russlanddeutschen auf einer mit der russischen Seite paritätischen Basis und im ähnlichen<br />

Umfang umsetzen wird.<br />

Das Forum und der Kongress der Begegnungszentren der Russlanddeutschen sind den aktuellen Fragen<br />

ihrer ethnokulturellen Entwicklung und der Suche nach effi zienten Formen und Methoden des Zusammenlebens<br />

mit den Völkern Russlands gewidmet.<br />

Diese wichtigen Ereignisse, in deren Rahmen die Ansprachen staatlicher und öff entlicher Funktionäre, Tagungen,<br />

Konferenzen, Präsentationen, musikalische und Kunstauff ührungen stattfi nden werden, werden zur<br />

patriotischen Erziehung der Bürger, Festigung der Solidarität und gutnachbarlichen Koexistenz zwischen den<br />

Völkern, Erreichung des zwischennationalen Friedens, Erweiterung der deutsch-russischen Zusammenarbeit<br />

beitragen.<br />

Ich bin überzeugt, dass das Forum einen neuen Impuls bei der Erhaltung der eigenständigen Kulturtraditionen<br />

des deutschen Volkes, Erreichung der Harmonie zwischennationaler Beziehungen und gegenseitigen<br />

Einvernehmens zwischen den Völkern der Russischen Föderation geben wird.<br />

Ich wünsche allen Teilnehmern des Forums schöpferische Entdeckungen, Erreichung der abgesteckten<br />

edlen Ziele, Gesundheit und persönliches Wohlergehen.<br />

D. Kosak<br />

Minister für Regionalentwicklung<br />

der Russischen Föderation<br />

67


GESAMTRUSSISCHE POLITISCHE PARTEI „EINIGES RUSSLAND“<br />

Anlage 3<br />

Werte Freunde!<br />

Im Namen der Führung der Partei „Einiges Russland“<br />

begrüße ich die Teilnehmer des 1. Kongresses der Begegnungszentren<br />

der Russlanddeutschen.<br />

Ihr Forum ist berufen, wichtige Aufgaben wie Konsolidierung<br />

der deutschen Gemeinschaft in Russland, ihre<br />

Integration in die Entwicklung der Zivilgesellschaft, Förderung<br />

der Erhaltung der kulturellen Eigenart der Russlanddeutschen<br />

als eines der Völker der Russischen Föderation<br />

zu lösen.<br />

Das Schicksal der Deutschen in Russland ist unikal und<br />

zweifelsohne achtenswert. Viele Deutsche leisteten einen<br />

bleibenden Beitrag in der russischen Geschichte und<br />

haben ihre Namen für immer mit Russland verbunden.<br />

Gleichzeitig ist anzumerken, dass Russlanddeutsche in vollem<br />

Maße auch von Leiden betroff en wurden, die unserem<br />

Land in den vergangenen Jahrzehnten zuteil wurden.<br />

Auch heute noch bekommen wir den Nachhall früherer<br />

Tragödien zu spüren.<br />

Die Partei „Einiges Russland“ widmet viel Beachtung den Fragen der ethnischen und zwischennationalen<br />

Beziehungen. In den letzten Jahren wurden auf Anregung unserer Partei Gesetzesakte angenommen, die die<br />

akutesten Fragen dieser Beziehungen im wesentlichen Maße lösen. Dabei bestehen in unserem wahrhaft multinationalen<br />

Staat immer noch viele sozialökonomische und ethnisch-kulturelle Probleme, die ihrer Lösung<br />

harren.<br />

Heute haben Russlanddeutsche wie auch die Vertreter anderer Nationalitäten gleiche Chance, sich auf allen<br />

Gebieten des staatlichen Aufbaus, der sozialen Entwicklung, Kultur, Kunst sowie in anderen Bereichen zu<br />

bewähren. Soweit man beurteilen kann, vollziehen sich nach und nach Veränderungen in der Einstellung der<br />

Russlanddeutschen, wobei die meisten von ihnen jetzt ihre Zukunft fest mit der Zukunft Russlands verbinden.<br />

Auch ihre Bereitschaft zur konstruktiven Zusammenarbeit mit föderalen und regionalen Organen der staatlichen<br />

Macht bei der Lösung der konkreten, Deutschstämmige in Russland betreff enden Fragen kann nur Genugtuung<br />

hervorrufen. Die Partei „Einiges Russland“ ist bereit, beim Aufbau so einer Zusammenarbeit allseitig<br />

zu helfen.<br />

Wir wünschen dem Forum gutes Gelingen.<br />

B. Gryslow<br />

Vorsitzender der Partei<br />

68


ADMINISTRATION <strong>DES</strong> GOUVERN<strong>EU</strong>RS <strong>DES</strong> GEBIETS SWERDLOWSK<br />

Anlage 3<br />

Sehr geehrter Genrich Genrichowitsch!<br />

Ich begrüße die Teilnehmer des Forums der Zentren deutscher<br />

Kultur!<br />

Ich empfi nde große Achtung gegenüber der Tätigkeit Ihrer Organisation<br />

und den Bemühungen, die von Ihnen zur Konsolidierung<br />

der deutschen Gemeinschaft in Russland, Entwicklung der kulturellen<br />

Eigenart der Deutschen als eines der in der Russischen Föderation<br />

lebenden Völker, zum Aufbau einer konstruktiven Zusammenarbeit<br />

mit allen Zweigen der Macht unternommen werden.<br />

Ich wünsche den Teilnehmern des Forums erfolgreiche und<br />

fruchtbringende Arbeit. Leider bin ich wegen des ausgefüllten Terminplans<br />

meiner Arbeit nicht in der Lage, an der Arbeit Ihrer werten<br />

Veranstaltung persönlich teilzunehmen, würde mich aber auf<br />

die Gelegenheit freuen, mich mit Ihnen demnächst zu treff en, um<br />

verschiedene Aspekte der Rückkehr der Deutschen nach Russland<br />

und der Vervollkommnung der Zusammenarbeit mit regionalen Organen der Exekutivmacht zu besprechen.<br />

Ich wünsche Ihnen alles, alles Gute!<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

E. Rossel<br />

Gouverneur des Gebiets Swerdlowsk<br />

ADMINISTRATION <strong>DES</strong> GOUVERN<strong>EU</strong>RS <strong>DES</strong> GEBIETS TSCHELJABINSK<br />

Sehr geehrter Genrich Genrichowitsch!<br />

Sehr geehrte Freunde!<br />

Ich freue mich, die Veranstalter und Teilnehmer des Forums „Begegnungszentren<br />

– Brücken der Freundschaft und Zusammenarbeit“<br />

zu begrüßen.<br />

Im Laufe seiner tausendjährigen Geschichte hat Russland eine<br />

Vielzahl von Völkern mit ihren jeweiligen unikalen historischen, kulturellen<br />

und geistigen Traditionen zusammengeschlossen. Unsere<br />

Heimat sammelte einmalige Erfahrungen der Zusammenarbeit großer<br />

und kleiner Völker. Darin liegt die Garantie der Einigkeit Russlands,<br />

des Friedens und der Eintracht zwischen seinen Völkern, Fundament<br />

für das Wohlergehen künftiger Generationen.<br />

Die Russlanddeutschen leisteten als Ingenieure, Architekten,<br />

Feld herren und Wissenschaftler, Schriftsteller und Künstler einen<br />

bedeutenden Beitrag in die Schatzkammer dieser unschätzbaren<br />

Erfahrungen, in die Geschichte, Wissenschaft und Kultur Russlands.<br />

Mit ihrer Tätigkeit stärken sie auch das Potenzial des Gebiets<br />

Tscheljabinsk und der Ural-Region als einer der Stammregionen der<br />

Russischen Föderation.<br />

Ich wünsche den Veranstaltern und Teilnehmern des Forums der Russlanddeutschen fruchtbringende Arbeit,<br />

große Erfolge bei der Erhaltung und Entwicklung der unikalen deutschen Kultur, Festigung des Friedens<br />

und der Freundschaft zwischen den Völkern des multinationalen Russland!<br />

P. Sumin<br />

Gouverneur des Gebiets Tscheljabinsk<br />

69


ADMINISTRATION <strong>DES</strong> OBERHAUPTS DER REPUBLIK KOMI<br />

Anlage 3<br />

Sehr geehrter Genrich Genrichowitsch!<br />

Sehr geehrte Teilnehmer des 6. Forums!<br />

Der Internationale Verband der deutschen Kultur hat sich zu<br />

Recht als ein vereinigendes Element der regionalen Organisation<br />

der Russlanddeutschen etabliert. Im Laufe Ihrer 15-jährigen Tätigkeit<br />

wurde Bedeutendes für die Erhaltung und Entwicklung der<br />

Deutschsprachigkeit, Tradition und Kultur, für vielseitige Hilfeleistung<br />

und Unterstützung der Russlanddeutschen, auch in der Republik<br />

Komi, geleistet.<br />

Wir schätzen die Tätigkeit des Internationalen Verbandes der<br />

deutschen Kultur hoch ein, die auf die Festigung der zwischennationalen<br />

Eintracht in der Russischen Föderation, auf die Entwicklung<br />

der Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen der Russischen<br />

Föderation und der Bundesrepublik Deutschland gerichtet ist.<br />

In der Republik Komi sind recht viele Russlanddeutsche angesiedelt.<br />

Die Deutsche National-Kulturelle Autonomie ist eine der<br />

aktivsten öff entlichen Organisationen in der Republik. Mit Unterstützung<br />

Ihres Verbandes werden von der National-Kulturellen Autonomie<br />

vielseitige Kontakte mit dem Heimatland der Ethnie entwickelt.<br />

Sehr geehrter Genrich Genrichowitsch! Im Namen der Regierung der Republik Komi lade ich Sie zur Teilnahme<br />

an den Tagen der deutschen Kultur am 1.–3. November 2007 in Syktywkar ein, gewidmet dem 10. Jahrestag<br />

der Deutschen National-Kulturellen Autonomie in der Republik Komi.<br />

Ich wünsche Ihnen Erfolg bei Ihrer Tätigkeit, die auf weitere Festigung und Erweiterung der vielseitigen Beziehungen<br />

zwischen Russland und Deutschland gerichtet ist.<br />

W. Torlopow<br />

Oberhaupt der Republik Komi<br />

70


ADMINISTRATION <strong>DES</strong> OBERHAUPTS <strong>DES</strong> GEBIETS WOLGOGRAD<br />

Anlage 3<br />

Sehr geehrter Genrich Genrichowitsch!<br />

Die Assoziation öff entlicher Vereinigungen „Internationaler Verband<br />

der deutschen Kultur“ ist eine der massenhaftesten Strukturen<br />

der Russlanddeutschen, die in ihren Reihen 230 öff entliche Vereinigungen<br />

aus 63 Regionen der Russischen Föderation und über<br />

70 öff entliche Organisationen der Russlanddeutschen aus den Ländern<br />

Ost- und Westeuropas, der GUS und Baltikums vereinigt.<br />

Von Ihrer Assoziation wurden Millionen Exemplare von Zeitschriften,<br />

Zeitungen, Bulletins, schöngeistige und wissenschaftliche<br />

Literatur herausgegeben, eine Internationale Informations-Web-<br />

Seite der Russlanddeutschen eingerichtet, Dutzende Festivale und<br />

Tage der deutschen Kultur, wissenschaftliche Konferenzen, themengebundene<br />

Ausstellungen, Konzerte und Seminare durchgeführt.<br />

Der Internationale Verband der deutschen Kultur folgt unentwegt<br />

den satzungsmäßigen Zielen der Vereinigung und führt<br />

kontinuierlich und akribisch seine Arbeit bei der Erhaltung und<br />

Entwicklung der kulturellen Eigenart der Russlanddeutschen als<br />

eines der Völker Russlands, Kommunikation und Verbesserung des<br />

Deutschunterrichts, Umsetzung von Jugendinitiativen in Russland<br />

und Deutschland, Pfl ege von Beziehungen mit den Landsleuten durch, was im Endergebnis zur zwischennationalen<br />

Eintracht in Russland, zur weiteren Festigung der Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen der<br />

Russischen Föderation und der Bundesrepublik Deutschland in verschiedenen Bereichen beiträgt.<br />

Es ist eine besondere Wichtigkeit der konstruktiven Dialoge des Internationalen Verbandes der deutschen<br />

Kultur mit staatlichen Organen, aktive Mitwirkung aller Teilnehmer der Organisation beim Aufbau der russischen<br />

Zivilgesellschaft, Initiative und sorgfältige Arbeit bei der Erhaltung der nationalen Eigenart, Kulturtraditionen<br />

und Deutschsprachigkeit der Russlanddeutschen.<br />

Gestatten Sie mir, Ihnen und dem gesamten Kollektiv der Assoziation öff entlicher Vereinigungen „Internationaler<br />

Verband der deutschen Kultur“ anlässlich der Durchführung der Forums der Zentren der deutschen Kultur<br />

„Begegnungszentren – Brücken der Freundschaft und Zusammenarbeit“ im Namen der Administration des<br />

Gebiets Wolgograd dafür zu danken und neue schöpferische Erfolge bei Ihrer komplizierten Arbeit bei der Aufklärung<br />

und Bereicherung des kulturellen Lebens Russlands als unserer gemeinsamen Heimat zu wünschen.<br />

N. Maksjuta<br />

Leiter der Administration des Gebiets Wolgograd<br />

71


Anlage 3<br />

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