27.02.2013 Aufrufe

Untersuchungen zu familiären und rassespezifischen ...

Untersuchungen zu familiären und rassespezifischen ...

Untersuchungen zu familiären und rassespezifischen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Einleitung<br />

Augenmissbildungen bei homozygoter Merle-Mutation 76<br />

Die Merle Fellfärbung kommt bei vielen H<strong>und</strong>erassen vor. Besonders bekannt ist sie<br />

bei den Rassen Collie, Australian Shepherd, Border Collie, Shetland Sheepdog,<br />

Dogge, Pyrenäen-Hüteh<strong>und</strong> <strong>und</strong> Dackel. Der autosomal dominant vererbte Merle<br />

Faktor (16) führt <strong>zu</strong> einer Aufhellung der Farbpigmente, wobei sich normal stark<br />

pigmentierte Bereiche mit aufgehellten Arealen im Fell abwechseln. Heterozygote<br />

Merle-H<strong>und</strong>e (Mm) weisen in den Eumelanin-gefärbten Fellbereichen eine<br />

unterschiedlich starke <strong>und</strong> irreguläre Aufhellung der Fellfarbe auf. So werden beim<br />

Blue-merle schwarze Fellareale unregelmäßig aufgehellt <strong>und</strong> erscheinen dann blau-<br />

grau neben unverändert schwarzen Bereichen. Der Red-merle zeigt eine analoge<br />

Farbaufhellung von rotbrauner Fellfarbe <strong>zu</strong> hellrot. Blaue Augen oder Heterochromia<br />

iridis kommen bei diesen Tieren häufig vor. Für den Merle-Faktor homozygote H<strong>und</strong>e<br />

(MM) sind meist überwiegend weiß gefärbt. Bei ihnen kann man häufig multiple<br />

okuläre Missbildungen, wie Mikrophthalmie, Kolobome, Netzhautablösung,<br />

Staphylome, Katarakt, Linsenluxation oder Dyskorie, oft als MOD (merle ocular<br />

dysgenesis) bezeichnet, sowie Taubheit <strong>und</strong> gelegentlich auch Missbildungen von<br />

Skelett, Herz <strong>und</strong> der Geschlechtsorgane beobachten (7, 11, 13, 20). In der<br />

Embryonalentwicklung homozygoter Merle-H<strong>und</strong>e kann eine fehlende Melanogenese<br />

<strong>und</strong> vesikuläre Degeneration in der äußeren Pigmentschicht des Augenbechers, dem<br />

späteren retinalen Pigmentepithel (RPE), gef<strong>und</strong>en werden (6).<br />

Hédan et al. (9) <strong>und</strong> Clark et al. (4) konnten am centromernahen Ende auf<br />

H<strong>und</strong>echromosom 10 (CFA10) eine Region identifizieren, die mit dem Merle-<br />

Phänotyp des Australian Shepherd (a) <strong>und</strong> des Shetland Sheepdog (4) gekoppelt ist.<br />

Clark et al. (4) untersuchten anschließend das an der Pigmententwicklung beteiligte<br />

SILV (Silver) oder Pmel 17 (Melanocyte Protein 17)-Gen, das beim H<strong>und</strong> in dieser<br />

Region lokalisiert ist. Das SILV-Gen spielt eine wichtige Rolle in der Pigmentierung.<br />

Das Melanocyte Protein 17 beeinflusst die Melanosomenreifung, indem es die<br />

richtige Formation der Matrixfibrillen ermöglicht (27). Mutationen in diesem Gen mit<br />

phänotypischen Veränderungen der Fellfarbe sind bei anderen Tierarten ebenfalls<br />

bekannt. Beispiele hierfür sind die Silberfärbung schwarzer Mäuse, die Silver-dapple<br />

Färbung bei Pferden oder die weisse Fellfarbe der Charolais Kühe (3, 15, 21, 27).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!