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Untersuchungen zu familiären und rassespezifischen ...

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Augenmissbildungen bei homozygoter Merle-Mutation 89<br />

Die Merle-assoziierten ophthalmologischen Defekte können nicht von der SINE-<br />

Insertionsmutation im SILV-Gen verursacht werden, da sich hier keine<br />

Längenvariationen im Poly-A-Strang zeigten <strong>und</strong> somit keine anderen als die bereits<br />

bekannten Effekte auf die Fell- <strong>und</strong> Augenfarbe <strong>zu</strong> erwarten sind. Andere Mutationen<br />

im SILV-Gen konnten weder bei den homozygoten noch bei den heterozygoten Merle<br />

H<strong>und</strong>en nachgewiesen werden, so dass keine <strong>zu</strong>sätzlichen Mutationen bei den<br />

Tieren mit Augenmissbildungen auftraten <strong>und</strong> somit das SILV-Gen keine<br />

Erklärungsansätze für die Merle-assoziierten Augenmissbildungen liefert. Es kann<br />

jedoch nicht vollkommen ausgeschlossen werden, dass ein <strong>zu</strong> SILV eng gekoppeltes<br />

Gen für die Augenmissbildungen verantwortlich sein könnte. Auf CFA10 wäre SOX10<br />

ein mögliches Kandidatengen. Mutationen in SOX10 (SRY – Sex determining region<br />

Y-box 10) verursachen das autosomal rezessiv vererbte Waardenburg Syndrom Typ<br />

IV beim Menschen, SOX10 reguliert <strong>zu</strong>sätzlich die Expression von MITF (17).<br />

Allerdings wurde es von Hédan et al. (9) bereits als Kandidat für die Merle Mutation<br />

ausgeschlossen, <strong>und</strong> somit scheint die Möglichkeit eines enggekoppelten Gens als<br />

Ursache für die Augenmissbildungen eher unwahrscheinlich. MITF reguliert die<br />

Expression von SILV während der Embryonalentwicklung, also <strong>zu</strong>m Zeitpunkt der<br />

Entstehung der okulären Missbildungen. Mäuse mit homo- oder heterozygoten<br />

Mutationen im MITF-Gen ähneln im Phänotyp H<strong>und</strong>en mit dem Merle-Faktor.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der hier gef<strong>und</strong>enen Assoziation einiger eng <strong>zu</strong> MITF liegender Marker<br />

sollte die Rolle dieses Gens an der Beteiligung des Merle-Syndroms weiter<br />

untersucht werden. Aus unseren <strong>Untersuchungen</strong> ergaben sich erste vorsichtige<br />

Anhaltspunkte dafür, dass die bei homozygoten Merle H<strong>und</strong>en auftretenden okulären<br />

Missbildungen nicht durch das SILV-Gen verursacht werden, sondern mit dem MITF-<br />

Gen <strong>zu</strong>sammenhängen. Es ist noch nicht klar, ob Mutationen im MITF-Gen<br />

unabhängig von der Merle-Mutation Augenmissbildungen auslösen können oder ob<br />

diese Mutationen im MITF-Gen erst von Bedeutung werden, wenn die H<strong>und</strong>e für die<br />

Merle-Mutation homozygot sind. Im letzten Fall ist dann von einer epistatischen<br />

Wirkung der MITF-Mutation aus<strong>zu</strong>gehen <strong>und</strong> dieses Modell steht mit den bisherigen<br />

phänotypischen Beobachtungen von Schmutz et al. (23) in Übereinklang, dass ein

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