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Aufhausener Marienweihe - Geistliche Familie vom Heiligen Blut

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Autor: P. Winfried M. Wermter<br />

Bischof-Rudolf-Graber-Str. 2<br />

D-93089 Aufhausen<br />

ISBN 978-3-942142-28-1<br />

Regensburg 2012<br />

© Dienerinnen <strong>vom</strong> <strong>Heiligen</strong> <strong>Blut</strong> e.V.<br />

Wittelsbacherstr. 7; D-93049 Regensburg<br />

Tel. +49 (0) 941/44 80 178; www.blut-christi.de


Hinweise:<br />

– Die <strong>Aufhausener</strong> Marien-Weihe kann gemeinsam mit allen Pilgern am<br />

ersten August-Sonntag, dem Patrozinium „Unserer Lieben Frau <strong>vom</strong><br />

Schnee“ feierlich vollzogen bzw. erneuert werden. Man kann aber diese<br />

persönliche oder gemeinschaftliche Weihe auch an jedem anderen Zeitpunkt<br />

und Ort vollziehen. Besonders geeignet sind die Marienfeste.<br />

– Besonders dann, wenn man diese Weihe zum ersten Mal bewusst vollzieht,<br />

sollte das möglichst feierlich geschehen. Die beste Vorbereitung können<br />

Exerzitien oder Einkehrtage sein mit einer guten Beichte (eventuell auch<br />

Lebensbeichte). Außerdem schlagen wir die neunwöchige Novene dieses<br />

Heftes vor, die man individuell oder gemeinschaftlich vollziehen kann<br />

(s. S. 11).<br />

– Es ist hilfreich, diese <strong>Marienweihe</strong> von Zeit zu Zeit zu erneuern –<br />

besonders am Jahrestag der ersten bewussten Weihe. Man sollte sich<br />

auch jeden Tag in einem kurzem Mariengebet an die Weihe erinnern und<br />

sie im Herzen wenigstens kurz erneuern.<br />

– Wer diese <strong>Marienweihe</strong> in Aufhausen vollzieht oder erneuert, kann die<br />

Weiheformel (siehe am Schluss des Heftes) schon vor dem Weihe-Gottesdienst<br />

ausfüllen und das Heft mit der Unterschrift nach dem Verlesen auf<br />

den Altar legen (lassen). Nach dem Gottesdienst kann man das Heft mit<br />

der Bestätigung durch die Wallfahrtsleitung wieder abholen.<br />

3


I.<br />

VON DER BEDEUTUNG EINER MARIENWEIHE<br />

4<br />

1. Die <strong>Marienweihe</strong> als Vertiefung des Glaubens<br />

Es ist vielerorts üblich, zum Abschluss einer Tauffeier das Kind dem besonderen<br />

Schutz und der Hilfe der Gottesmutter anzuvertrauen. Das ist ähnlich<br />

wie bei einem Vertrag, der gleichsam noch „ratifiziert“ werden soll – ebenso<br />

wie das Tauf-Gelöbnis selbst. Dafür genügt aber nicht eine schnelle, routinemäßig<br />

wiederholte Gebetsformel. Der junge, heranwachsende Mensch soll<br />

schrittweise die Bedeutung der <strong>Marienweihe</strong> kennenlernen und bewusst mit<br />

Leben erfüllen. Dabei kann auch die hier angebotene Novene zur Vorbereitung<br />

auf die „<strong>Aufhausener</strong> <strong>Marienweihe</strong>“ helfen. Sie ist ein neun-wöchiger<br />

Glaubens-Kurs, der die Bedeutung Marias auf unserem Weg zu Gott verdeutlicht.<br />

Er lädt dazu ein, sich zusammen mit Maria ganz für Gott zu öffnen<br />

und sich IHM immer mehr anzuvertrauen.<br />

Jede der neun Wochen führt uns an einen anderen biblischen Ort, wo Maria<br />

immer wieder vor eine neue Aufgabe gestellt wurde. Wenn wir diese Ereignisse<br />

zusammenfügen, entsteht, wie bei einem Mosaik, ein vollständiges<br />

Bild. Dieses biblische Bild von Maria ist das Vor-Bild eines Menschen, der<br />

sein Leben ganz und gar Gott in die Hände legt: Siehe, ich bin die Magd des<br />

Herrn! So kann Gott auch mit dem „Geweihten“, wie mit Maria voll zusammenwirken.<br />

Die Krisen und Herausforderungen des Lebens müssen auch für<br />

uns kein Hindernis sein. Im Gegenteil: Jede neue Über-Forderung lässt den<br />

Glaubenden stärker werden und bringt ihn näher zu seinem Ursprung und<br />

Ziel, zu Gott.<br />

2. Fragen zur Verdeutlichung<br />

a) Was ist eine „Weihe“?<br />

Der Ausdruck „Weihe“ wird sehr unterschiedlich gebraucht. Man spricht<br />

z.B. von der Einweihung eines Hauses, eines Platzes, eines Fahrzeuges oder<br />

eines Denkmals … Gewöhnlich meint man damit die feierliche Übergabe an<br />

seine Bestimmung. In Gegenden mit katholischer Tradition gehört dazu auch


Gebet und Weihwasser. So kommt das Anliegen zum Ausdruck, dass mit der<br />

Hilfe „von oben“ dieser Gegenstand oder diese Einrichtung vor Unglück und<br />

Schaden geschützt werden und zum Wohle aller Menschen dienen möge. In<br />

diesem Fall sollte man aber richtiger nicht von einer Weihe, sondern von<br />

einer Segnung sprechen. Denn wenn z.B. eine Kirche, ein Altar oder eine<br />

Person wirklich „geweiht“ wird, dann ändert sich etwas Wesentliches in diesem<br />

Menschen oder Gegenstand. Eine geweihte Kirche darf nicht mehr zu<br />

profanen Zwecken verwendet werden, z.B. als Pferdestall oder Lagerschuppen,<br />

denn sie wurde aus dem gewöhnlichen Gebrauch herausgenommen und<br />

für den unmittelbaren Gottesdienst reserviert. Gott ist hier besonders gegenwärtig.<br />

Durch die kirchliche Weihe wird der betreffende Raum geheiligt.<br />

Eine gottgeweihte Person ist in besonderer Weise mit Gott verbunden. Sie<br />

darf und soll vor allem und in allem Gott und seinem Reiche dienen und sich<br />

nicht von materiellen oder politischen Interessen ablenken lassen.<br />

Eine echte Weihe ist also eine Aussonderung aus dem irdischen Gebrauch<br />

für den unmittelbaren Dienst an Gott. Deshalb darf man z.B.<br />

auch nicht einen geweihten Kelch als Pokal verwenden oder einen geweihten<br />

Kirchenraum nicht zum Museum oder Konzertsaal degradieren<br />

(vgl. Mk 11,15-17). Eine Weihe ist also eine Aussonderung von bestimmten<br />

Personen, Orten, Gegenständen oder Gebäuden … für den unmittelbaren<br />

Dienst an Gott. Darum spricht man auch von „heiligen“ Weihen,<br />

denn sie vermitteln eine besondere Gegenwart Gottes und erfordern darum<br />

auch eine größere Ehrfurcht.<br />

b) Warum „Marien“-Weihe?<br />

Nach dem bisher Gesagten ist also eine Marien-Weihe eine besondere Übergabe<br />

an Maria, die Mutter Gottes. Maria hat eine besonders nahe Beziehung<br />

zu allen Menschen, auch wenn keine besondere Weihe an sie stattgefunden<br />

hat. Durch ihre einzigartige Teilnahme am Werk der Erlösung wurde sie<br />

auch die Mutter aller Erlösten – unabhängig davon, ob das von einzelnen<br />

Menschen erkannt und geschätzt wird oder auch nicht. Warum aber dann<br />

noch eine zusätzliche Übergabe an Maria? – Es macht einen großen Unterschied,<br />

ob Menschen, die einander lieben, das auch zur Sprache bringen oder<br />

ob sie nur stumm darauf warten, bis sich diese Beziehung wieder abgekühlt<br />

hat. Verliebte, Verlobte und auch Verheiratete brauchen es immer wieder<br />

einmal, dass sie einander zusichern: „Ich liebe dich!“ Diese Wiederholung<br />

5


– soweit sie ehrlich ist – vertieft das Band zwischen ihnen und hilft, Verletzungen<br />

zu heilen oder Unterlassungen wieder gutzumachen.<br />

Durch die Taufe sind wir als Glieder des Leibes Christi nicht nur in eine<br />

besondere Nähe zum Sohn Gottes gelangt, sondern auch zu seiner Mutter, der<br />

Mit-Erlöserin und Mittlerin aller Gnaden. Die „Voll-der-Gnaden“ (Lk 1,28),<br />

die mehr gesegnet ist als alle anderen Frauen (Lk 1,42), hat eine einzigartige<br />

Beziehung zu Gott und damit auch zu allen Menschen. Denn sie hat – um<br />

es sehr menschlich auszudrücken – zusammen mit Gott Vater einen Sohn:<br />

Jesus Christus. Das aber verbindet den Menschen Maria in einmaliger Weise<br />

mit Gott. Zwei Menschen, die gemeinsam einem Kind das Leben schenkten,<br />

sind und bleiben unauflöslich miteinander verbunden. Kein Vertragsbruch,<br />

keine Kündigung oder Scheidung kann das ändern. Auf ähnliche Weise verbindet<br />

die Gottes-Mutterschaft Mariens in unübertrefflicher und einmaliger<br />

Weise den begrenzten Menschen aus Nazaret mit dem unendlichen und allmächtigen<br />

Gott. Durch diese gemeinsame Elternschaft wurde Maria auch<br />

die „Königin des Himmels und der Erde“. Denn durch ihren Sohn nimmt<br />

Maria wie kein anderes Wesen an der Göttlichkeit des Schöpfers, Erlösers<br />

und Heiligmachers teil.<br />

Durch die Mutterschaft Mariens wollte der unvorstellbare Gott den Menschen<br />

sein „mütterliches Herz“ näher bringen. Während wir in der biblischen<br />

Tradition Gott gewöhnlich „Vater“ nennen, kommt seine Mütterlichkeit besonders<br />

in Maria zum Ausdruck. In Maria hat Gott den Menschen „Gewalt“<br />

über sein Herz verliehen. Darum nennt man Maria auch die „fürbittende<br />

Allmacht“, denn sie ist ganz eins mit der Liebe und dem Willen Gottes. Wer<br />

sich an Maria wendet, wendet sich an Gott. Wer Maria ehrt, der ehrt Gott.<br />

Maria ist kein Umweg auf dem Weg zu Gott und schon gar kein Hindernis!<br />

Sie ist den Menschen als „Mutter und Königin“ gegeben, weil es – psychologisch<br />

gesehen – für den Menschen nun einmal einfacher ist, sich vor der<br />

Mutter zu öffnen, die Mutter um Hilfe zu bitten und von der Mutter auch<br />

Kritik und Mahnung anzunehmen … als von den „Herren der Schöpfung“.<br />

Maria ist ein besonderes Geschenk der Barmherzigkeit Gottes, der seine<br />

Liebe in vollerem Maße offenbaren und den Menschen helfen wollte, sich<br />

seiner Liebe anzuvertrauen. Darum ist eine Marien-Weihe ein bewusstes Ja<br />

zu Gott und eine Erneuerung und Vertiefung der Tauf-Weihe mit fraulichmütterlichem<br />

Akzent.<br />

6


An dieser Stelle darf nicht vergessen werden, dass in der Botschaft von<br />

Fatima Maria selber sehr eindringlich dazu aufgefordert hat, die Welt ihrem<br />

Unbefleckten Herzen zu weihen. Das ist zum ersten Mal durch Papst<br />

Pius XII. 1942 während des Zweiten Weltkrieges geschehen. Diese Weihe<br />

wurde von den Päpsten Johannes XXIII. und Paul VI. wiederholt, aber<br />

erst Papst Johannes Paul II. vollzog 1984 diese Weihe im Namen aller Bischöfe<br />

und in Anwesenheit von Vertretern des Episkopates aus aller Welt.<br />

Alle Diözesen wurden eingeladen, diese Weihe in geeigneter Weise zu<br />

wiederholen.<br />

c) Warum eine besondere „<strong>Aufhausener</strong> <strong>Marienweihe</strong>“?<br />

In Aufhausen (bei Regensburg) wird seit 1668 eine Marien-Statue öffentlich<br />

verehrt, die Pfarrer Johann Seidenbusch in seine Pfarrei mitgebracht hatte.<br />

Die täglichen Marien-Andachten und das Vertrauen vieler frommer Beter<br />

wurden durch auffällige Erhörungen und Wunderzeichen beantwortet, so<br />

dass diese Figur als Gnadenbild bekannt und Aufhausen als Wallfahrtsort<br />

anerkannt wurde. Pfarrer Seidenbusch wählte als Patrozinium für das Marien-Heiligtum<br />

den Titel „Unsere Liebe Frau <strong>vom</strong> Schnee“. Er knüpfte so an<br />

die Tradition von Maria Maggiore an, der größten Marienkirche Roms. Als<br />

glühender Verehrer der Immaculata, also der „Unbefleckten Empfängnis“<br />

der Gottesmutter, ging es Pfarrer Seidenbusch vor allem um die Verehrung<br />

der Reinheit der auserwählten Mutter Jesu. Gott, der die Welt erschaffen und<br />

Jesus von den Toten auferweckt hat, konnte und wollte in Maria einen neuen<br />

Schöpfungsakt vollbringen, um für den Gottes-Sohn eine würdige Wohnung<br />

zu bereiten.<br />

Der „Schnee“ im <strong>Aufhausener</strong> Titel Mariens erinnert an das Wort des<br />

Propheten Jesaja: Wären eure Sünden auch rot wie Scharlach, sie sollen<br />

weiß werden wie Schnee … (Jes 1,18). Die besondere Verehrung der<br />

„Schnee-Madonna“ weist also auf die unerschöpfliche Barmherzigkeit Gottes<br />

hin, der im Hinblick auf das <strong>Blut</strong> Christi bereit ist, auch die schlimmsten<br />

Sünden zu verzeihen – wenn nur die Menschen die Demut aufbringen,<br />

sich von Gott beschenken zu lassen und ein neues Leben zu beginnen. Die<br />

Gottesmutter lädt darum immer wieder zu Buße und Umkehr ein. In Aufhausen<br />

wird diese Dimension der Botschaft Mariens besonders bildhaft betont.<br />

Der Vergleich mit dem Schnee ist hier ein dichterisches Element der<br />

7


Marien-Frömmigkeit. Wer sich unter diesem Symbol Maria anvertraut, bittet<br />

so auch um die mütterliche Hilfe für den persönlichen Weg der Umkehr<br />

und Buße – besonders unter dem Gesichtspunkt der Reinheit.<br />

Es ist bekannt, dass Maria immer wieder dazu einlädt, sich – wie es ebenfalls<br />

bildhaft heißt – ihrem Unbefleckten Herzen zu weihen. Diese Weihe<br />

soll nicht nur persönlich vollzogen werden, sondern auch in der <strong>Familie</strong>, in<br />

den verschiedenen Gemeinschaften, Pfarreien, Diözesen, Ländern, ja in Kirche<br />

und Welt insgesamt. In der <strong>Aufhausener</strong> <strong>Marienweihe</strong> geht es darum zunächst<br />

um die Pfarrei in Aufhausen selber, aber auch um alle die Pilger, die<br />

von Nah und Fern, gelegentlich oder regelmäßig zu Unserer Lieben Frau auf<br />

dem „Schneeberg“ kommen. Sie alle sind eingeladen, sich an der Marien-<br />

Weihe zu beteiligen, die zum ersten Male am 5. August 2012 vollzogen werden<br />

soll. Alle, Ein zel personen und <strong>Familie</strong>n, die bewusst an dieser erneuten<br />

Übergabe an Maria teilnehmen möchten, sind zu der Vorbereitungs-Novene<br />

eingeladen, die neun Wochen dauern soll. Selbst verständlich kann man diese<br />

Novene auch zu jeder anderen Zeit persönlich oder gemeinschaftlich<br />

vollziehen. Die hier vorgeschlagenen Gebete, Betrachtungen und geistlichen<br />

Übungen eignen sich nicht nur zur Vorbereitung auf die <strong>Marienweihe</strong> oder<br />

deren Erneuerung, wenn man sie schon früher voll zogen hat. Man kann sie<br />

auch als „Nachbereitung“ immer wieder durchbeten, wenn es darum geht,<br />

den göttlichen „Schnee“ in das Grundwasser des alltäglichen Lebens aufzunehmen.<br />

Es geht ja bei der <strong>Marienweihe</strong> nicht nur um eine gefühlvolle<br />

Feier, sondern vor allem darum, sich von der Mutter Jesu immer wieder an<br />

die Hand nehmen zu lassen, damit sie uns Schritt für Schritt immer näher zu<br />

Gott hinführt.<br />

8<br />

3. Leben entsprechend der <strong>Marienweihe</strong><br />

Es wurde bereits deutlich, dass es bei der <strong>Marienweihe</strong> um mehr geht als<br />

um religiöses Brauchtum. In unserem Leben auf dieser Erde kommt es vor<br />

allem darauf an, dass wir uns gut auf die Ewigkeit vorbereiten, also auf die<br />

volle Einheit bzw. Freundschaft mit Gott. Der Hl. Paulus drückt das so aus:<br />

Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht<br />

(Phil 2,5). Dasselbe betont auch der Apostel und Evangelist Johannes, wenn<br />

er ermahnt: Wer sagt, dass er in ihm (Jesus Christus) bleibt, muss auch leben,<br />

wie er gelebt hat (1 Joh 2,6). Es geht also darum, Christus immer ähnlicher


zu werden. Dabei ist uns das größte Vorbild Maria. Sie war nicht nur leiblich,<br />

wie jede Mutter, mit ihrem Kind besonders stark verbunden. Maria hat<br />

sich auch innerlich immer mehr dem Gottessohn angenähert. Sie wurde zur<br />

ersten und besten Jüngerin Jesu. Die biblischen Berichte über ihr Leben aus<br />

dem Glauben haben auch für uns einen besonderen Vorbild-Charakter. Darum<br />

werden in der Novene zur Vorbereitung und zur Vertiefung dieser Weihe<br />

die wichtigsten Etappen ihres Glaubensweges besprochen, denn sie können<br />

die entscheidenden Schritte auch auf unserem Glaubensweg werden.<br />

Wenn wir uns mehr und mehr an Maria annähern wollen, um so Christus<br />

immer ähnlicher zu werden, dann genügt es aber nicht, nur auf sie zu schauen.<br />

Gleichzeitig wollen wir zusammen mit ihr auf Gott, die Kirche und die<br />

ganze Welt blicken. Ihre mütterliche Sorge um das Heil aller Menschen soll<br />

auch unser größtes Anliegen werden. Es geht also um eine Art „Horizont-<br />

Erwei terung“ durch die immer vollständigere Durchdringung der Glaubenswahrheiten<br />

– mit Herz und Verstand. In einem „Wort zum Sonntag“ gibt<br />

Papst Benedikt XVI. dazu folgende Hinweise: Er erinnert zunächst daran,<br />

dass wir uns voll für Gott öffnen und bewusst dem Bösen entsagen sollen.<br />

Das ist wie bei der Taufe, deren Gelöbnis und Gnade ja durch eine echte und<br />

gute <strong>Marienweihe</strong> erneuert wird. Dann weist der Heilige Vater auf die Notwendigkeit<br />

des regelmäßigen Gebetes hin, sowie auf den unver zichtbaren<br />

eucharistischen Sonntags-Gottesdienst. Schließlich gibt der Papst noch zwei<br />

ganz konkrete Weisungen, die mehr sind als nur Empfehlungen oder Vorschläge:<br />

Um sich Gott zu nähern, ist uns das Wort Gottes, die Bibel anvertraut.<br />

Der tägliche Umgang mit der <strong>Heiligen</strong> Schrift ist für die „Freunde<br />

Gottes“ unerlässlich. Außerdem ist es auch wichtig, sich um ein volles Bild<br />

von den Glaubens wahrheiten der Kirche zu bemühen. Es ist gefährlich, nur<br />

einzelne beliebte Themen heraus zugreifen und das Unbequeme auszublenden<br />

oder zu verdrängen. So entstehen Häresien und Spaltungen des Volkes<br />

Gottes. Der Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) gibt eine authentische<br />

Zusammenfassung aller wesentlichen Glaubenswahrheiten. Erst aus<br />

der Gesamt schau heraus wird auch das Detail einer Glaubenswahrheit sinnvoll<br />

und vollständig. Um sich mit Hilfe einer <strong>Marienweihe</strong> Jesus Christus zu<br />

nähern und so die Freundschaft mit Gott zu vertiefen, ist es also notwendig,<br />

in Einheit mit den Hirten der Kirche die gesamte Glaubens-Wahrheit mit<br />

Liebe anzusteuern. Durch den regelmäßigen Umgang mit Bibel und Katechismus<br />

wächst das geistliche Leben des Men schen. Er wird immer fähiger,<br />

9


die Ereignisse des Alltags, aber auch Krisen si tua tionen einzuordnen, an ihnen<br />

zu wachsen und zu reifen, anstatt durch Jammern und Klagen das eigene<br />

Leben zu verunstalten und auch noch für andere eine Last zu werden<br />

(vgl. Benedikt XVI., „Wo Gott ist, da ist Zukunft“. Das Wort zum Sonntag,<br />

17. September 2011)<br />

Um wirklich entsprechend der <strong>Marienweihe</strong> sein Leben zu entfalten und<br />

zu gestalten, ist es wichtig, auch regelmäßig an Tagen der Glaubensvertiefung<br />

teilzunehmen (Einkehrtage, Exerzitien …). Auch die Zuge hörigkeit zu<br />

marianischen Vereinigungen (z.B. MMC) und anderen Gruppen oder Bewegungen<br />

können das Glaubensleben, das die Pfarrei vermittelt, entscheidend<br />

fördern und stärken. Die folgenden Betrachtungen und Empfehlungen<br />

der neun-wöchigen Vorbereitung auf die <strong>Marienweihe</strong> machen das noch<br />

deutlicher.


II.<br />

NEUN WOCHEN ZUR VORBEREITUNG<br />

AUF DIE WEIHE<br />

Gemeinsame Vorbereitung:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Vorbemerkung<br />

Der Vorbeter beginnt mit dem Kreuzzeichen und liest das Thema der<br />

Woche vor.<br />

Jemand aus der Gruppe spricht das Gebet der Woche. Wenn möglich,<br />

wird auch gesungen.<br />

Es folgt der entsprechende Impuls für die Betrachtung an dem betreffenden<br />

Tag.<br />

Es wird eine Zeit lang still zur Betrachtung.<br />

Darauf folgt ein Austausch der Gedanken und Eindrücke der<br />

Teilnehmer.<br />

Dann betet man den Rosenkranz (wenigstens ein Gesätz), entsprechend<br />

dem Thema des Tages bzw. der Woche. Schließlich folgen der Lobpreis<br />

und/oder weitere Gebete (S. 46) und Lieder (S. 60) in freier Auswahl<br />

Zum Schluss macht sich jeder der Teilnehmer einen Vorsatz mit einer<br />

konkreten Aufgabe – entsprechend den Vorschlägen oder etwas<br />

Ähnliches.<br />

Individuelle Vorbereitung:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Gebet der Woche (am Sonntag mit der Lesung der Woche).<br />

Tagesimpuls mit nachfolgender Stille zur (kurzen) Betrachtung.<br />

Einer der Texte zur Vertiefung (S. 40).<br />

Gebet (und Lied) nach freier Wahl (S. 53).<br />

Auswahl einer konkreten Aufgabe (ähnlich wie die vorgeschlagenen<br />

Beispiele).<br />

11


12<br />

1. Woche – In Nazaret<br />

OFFENHEIT FÜR GOTT<br />

GEBET DER WOCHE<br />

Vater im Himmel, wir lobpreisen dich mit allen Engeln und <strong>Heiligen</strong> des<br />

Himmels und mit allen Menschen guten Willens auf dieser Erde. Wir danken<br />

dir für die Herrlichkeit der Schöpfung und noch mehr für dein Erbarmen<br />

mit uns Menschen. Deine Liebe hat sich nach uns gesehnt, und deine<br />

Güte hat uns gerettet. Wie wunderbar ist doch dein Plan unserer Erlösung!<br />

Wir danken für die Menschwerdung deines Sohnes durch Maria, für ihre<br />

Erwählung und Reinheit und ihre Mütterlichkeit für uns alle. Durch Maria<br />

wolltest du dein eigenes mütterliches Herz offenbaren, damit es uns besser<br />

gelingen kann, uns vor dir und für dich zu öffnen. Dank dir, Vater im Himmel!<br />

Amen.<br />

LESUNG DER WOCHE<br />

Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa<br />

namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens<br />

Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war<br />

Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der<br />

Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß<br />

zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn<br />

du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn<br />

wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und<br />

Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines<br />

Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und<br />

seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll<br />

das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der<br />

Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich<br />

überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt<br />

werden. Auch Elisabeth, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn<br />

empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten<br />

Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd<br />

des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.<br />

(Lk 1,26-38)


IMPULSE ZUR BETRACHTUNG<br />

Sonntag:<br />

Maria ist von Gott auserwählt, die Mutter des Messias und Erlösers zu werden.<br />

Davon weiß Maria zunächst noch nichts. Sie lebt aber ganz offen für<br />

Gott. Sie ist ja die Erwählte, die in Fülle Begnadete – ohne jeden Makel von<br />

Erbschuld oder persönlicher Sünde. – Auch ich wurde von Gott erwählt. Ich<br />

darf Christ sein und der wahren Kirche angehören. In der Taufe wurde auch<br />

ich durch das <strong>Blut</strong> Christi makellos. Schätze ich diese Berufung? Bin ich<br />

ganz offen für Gott – ähnlich wie Maria?<br />

Montag:<br />

Bei der Begegnung mit dem Engel erschrickt Maria zunächst. Er nennt sie<br />

die „Begnadete“. Maria verliert aber nicht den Kopf. Sie flieht nicht, sondern<br />

sie denkt nach … Sie spürt, dass durch diesen Boten Gott selber zu<br />

ihr spricht. – Bin ich bereit, mich von Gott überraschen zu lassen? Höre<br />

ich hin, denke ich nach, wenn Gott mich auf irgendeine Weise anrührt oder<br />

anspricht …?<br />

Dienstag:<br />

Der Engel teilt Maria mit, dass sie Mutter werden soll – Mutter des Messias!<br />

So viele Mädchen haben damals in Israel davon geträumt, Mutter oder<br />

wenigstens Vorfahre des Messias zu werden. Maria ist zu bescheiden, um<br />

an eine solche Ehre auch nur zu denken. Und nun soll sie die auserwählte<br />

Mutter werden? Sie ist zwar schon verlobt, aber lebt nicht mit ihrem Bräutigam<br />

zusammen. Die Hochzeit soll erst später sein … Maria versteht das<br />

nicht, aber sie bleibt nüchtern. Sie fragt nach. – Muss ich immer alles sofort<br />

verstehen und in mein bisheriges Weltbild einordnen können? Bin ich bereit,<br />

an der richtigen Stelle zu fragen …?<br />

Mittwoch:<br />

Der Engel antwortet, nicht direkt auf die Frage Marias. Er weist auf den <strong>Heiligen</strong><br />

Geist hin, der in geheimnisvoller Weise das bewirkt, was Gott plant.<br />

Ein irdischer Vater ist nicht nötig. Der Vater im Himmel soll auch Vater ihres<br />

Sohnes sein. Maria versteht nur, dass Gott von ihr ein außergewöhnliches<br />

Vertrauen erwartet. Maria ist zu allem bereit. – Will ich Gott immer und<br />

überall verstehen? Gebrauche ich in Glaubensfragen meinen Verstand, aber<br />

in der Bereitschaft, Gottes Pläne nicht immer voll zu überblicken?<br />

13


Donnerstag:<br />

Der Engel gibt einen wichtigen Hinweis: Auch die liebe „Tante“ Elisabeth<br />

ist in ungewöhnlicher Weise in die Pläne Gottes einbezogen worden. Trotz<br />

ihres Alters darf sie noch die Freude der Mutterschaft erleben! Wie gut, dass<br />

es da jemanden gibt, bei dem Maria sich aussprechen kann! In ihrer engsten<br />

<strong>Familie</strong> war das nicht möglich. Selbst mit Josef konnte sie noch nicht über<br />

alles reden. – Suche ich Menschen mit Glaubenserfahrung, wenn ich selber<br />

etwas nicht mehr verstehe? Spreche ich mich über geistliche Erfahrungen an<br />

der richtigen Stelle aus?<br />

Freitag:<br />

Der Engel sieht, wie Maria nachdenkt. Sie kann das Ganze noch nicht einordnen,<br />

aber der Bote Gottes hilft ihr weiter: Für Gott ist nichts unmöglich!<br />

Jetzt gibt es für Maria kein Zögern mehr. Sie macht ihre Zustimmung nicht<br />

abhängig <strong>vom</strong> eigenen Verstehen oder von der Zustimmung der <strong>Familie</strong>.<br />

Wenn Gott sie braucht, dann gibt es nur noch ein schlichtes Ja: „Ich bin die<br />

Magd des Herrn“ – Maria ist bereit, Gott ohne Bedingungen zu dienen. Bin<br />

ich es auch?<br />

Samstag:<br />

Maria versteht, dass es hier nicht nur um einen vorübergehenden Dienst<br />

geht. Sie ist ganz und gar mit einbezogen. Es geht nicht nur um das, was sie<br />

tut, sondern auch ihr ganzes Sein. Sie ist bereit, mit Leib, Seele und Geist<br />

sich ganz für die Pläne Gottes zur Verfügung zu stellen: Mit mir geschehe,<br />

wie du es gesagt hast! – Wie sieht mein Dienst für Gott aus? Geht es da nur<br />

um ein Tun, um Zeit-Spenden oder Geld? Ist meine Gegenwart in <strong>Familie</strong>,<br />

Beruf, Urlaub … ein Dienst für Gott?<br />

AUFGABE DER WOCHE<br />

z.B.: Überprüfe deinen persönlichen Tagesplan im Hinblick auf angemessene<br />

und regelmäßige Gebetszeiten. Plane auch eine tägliche Bibellesung<br />

ein, besonders, wenn keine tägliche Eucharistiefeier möglich ist. Sprich über<br />

diesen Plan mit deinem Seelsorger oder auch in deiner Gebets-Gruppe.<br />

14


2. Woche – Im Bergland von Judäa<br />

LOBPREIS GOTTES<br />

GEBET DER WOCHE<br />

Wir danken dir, Vater im Himmel, für das Beispiel Mariens: Sie nimmt in<br />

echter Demut das Lob an, das dein Heiliger Geist ihr durch Elisabeth zuruft.<br />

Maria weiß es und sie bekennt, dass alles deine Gnade ist. Mit Maria wollen<br />

wir für alle Großtaten danken, die du in der Geschichte unseres Heils gewirkt<br />

hast. Zusammen mit Maria wollen wir dich lobpreisen und wie sie unser<br />

Magnifikat singen. Lass uns immer deutlicher erkennen, dass alles Gute<br />

von dir kommt. Bewahre uns vor Hochmut, Stolz und Eitelkeit. Zum Heil<br />

unserer Mitmenschen mach uns bereit, auch solche Aufgaben zu übernehmen,<br />

die uns eigentlich überfordern, aber deren Erfüllung mit deiner Hilfe<br />

möglich ist. Reinige unsere Demut und stärke unser Vertrauen. Amen.<br />

LESUNG DER WOCHE<br />

Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt<br />

im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte<br />

Elisabeth. Als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib.<br />

Da wurde Elisabeth <strong>vom</strong> <strong>Heiligen</strong> Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme:<br />

Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht<br />

deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In<br />

dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in<br />

meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr<br />

sagen ließ. Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein<br />

Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd<br />

hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn<br />

der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig. Er erbarmt<br />

sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit<br />

seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;<br />

er stürzt die Mächtigen <strong>vom</strong> Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden<br />

beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt<br />

sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern<br />

verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. Und Maria blieb<br />

etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück. (Lk 1,39-56)<br />

15


IMPULSE ZUR BETRACHTUNG<br />

Sonntag:<br />

Maria eilt in das Bergland von Judäa, wo die geliebte „Tante“ Elisabeth<br />

wohnt. Sie ist nicht das erste Mal hier. Diese beiden Frauen haben sich bei<br />

früheren Besuchen immer gut verstanden, wenn auch Maria mit ihren etwa<br />

15 Jahren noch recht jung ist. Beide sind ganz offen für Gott. ER ist der<br />

Inhalt und die Hoffnung ihres Lebens. Maria eilt, denn sie ist so erfüllt von<br />

den Plänen Gottes, dass sie darauf brennt, sich jemandem anvertrauen zu<br />

können. Außerdem hat sie ja gehört, dass Elisabeth schon im sechsten Monat<br />

ist – sicherlich braucht sie bald Hilfe.<br />

Montag:<br />

Dieses Mal ist aber alles ganz anders als bei früheren Besuchen. Elisabeth<br />

hatte innerlich eine Botschaft bekommen. Der Sohn unter ihrem Herzen<br />

spürt durch den <strong>Heiligen</strong> Geist die Nähe des Gottessohnes. Er führt sozusagen<br />

einen „Freudentanz“ auf, und die Mutter versteht, dass das keine<br />

gewöhnlichen Bewegungen sind. Erfüllt <strong>vom</strong> <strong>Heiligen</strong> Geist nennt sie das<br />

junge Mädchen aus Nazaret die „Mutter meines Herrn“. Ja, noch größere<br />

Aussagen kommen bei der herzlichen Begrüßung ans Licht: Maria ist die<br />

ganz Begnadete – mehr gesegnet als alle anderen Frauen auf der Welt …<br />

Dienstag:<br />

Elisabeth preist den Glauben Mariens. Sie hat nicht gezögert, Gott ganz zu<br />

vertrauen. So kann Gott mit ihr das Werk der Erlösung beginnen. – Wie steht<br />

es mit meinem Glauben? Lasse ich mich durch die Pläne Gottes auch in „unbekannte<br />

Gefilde“ locken? Oder brauche ich immer die volle Absicherung<br />

– kontrolliert <strong>vom</strong> eigenen Verstand? Glaube ich an seine Vorsehung?<br />

Mittwoch:<br />

Maria nimmt die feierliche Begrüßung durch Elisabeth an. Sie weiß, dass es<br />

die Wahr heit ist, die Elisabeth ausruft. Darum lässt sie diese unerhörten Aussagen<br />

zu. Sie bremst nicht ab, mit falscher Demut, sondern preist Gott für<br />

dessen Erbarmen mit dem aus erwählten Volk. Jetzt ist die Zeit der Gnade,<br />

die Zeit der Erlösung gekommen! – Bin ich auch bereit, Gott für die Gaben<br />

zu lobpreisen, die er in mich hineingelegt hat? Missbrauche ich die Gaben<br />

Gottes (Charismen) zum Eigenlob oder sind sie für mich eine Einladung<br />

zum Dienen, für die größere Ehre Gottes und das Heil der Menschen?<br />

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Donnerstag:<br />

Maria lobpreist das Erbarmen Gottes, das an ihr besonders deutlich sichtbar<br />

geworden ist. Er ist in allen Generationen besonders jenen nahe, die ihm mit<br />

Ehrfurcht begegnen. Maria dankt auch im Namen des auserwählten Volkes<br />

für alle Großtaten des Allmächtigen. – Ist mein Gebet auch ein Lobpreis<br />

für das Wirken Gottes? Danke ich im Gebet auch stellvertretend für all jene<br />

Menschen, die noch nicht zu danken verstehen? Sehe ich die Großtaten Gottes<br />

in meinem Leben, in meiner Umgebung?<br />

Freitag:<br />

Gott zerstreut die Hochmütigen und Stolzen, die Demütigen aber erhöht er.<br />

Hungrige werden satt und die Reichen werden arm. Gott sieht die Welt anders<br />

als Menschen ohne Glauben. Die bleibenden Werte sind in dieser Zeit<br />

oft verborgen, aber im Reich Gottes gewinnt alles seinen eigentlichen Wert.<br />

– Verstehe ich, auf die Anerkennung durch Gott zu warten oder muss ich<br />

schon hier auf der Erde alle Anerkennung und jeden gebührenden Lohn beziehen?<br />

Erkenne ich die stillen und verborgenen Schätze einfacher Leute,<br />

die eine echte Herzens-Bildung besitzen?<br />

Samstag:<br />

Maria kennt sich in der Geschichte Israels aus. Sie sieht die Erfüllung all<br />

jener Verheißungen, die an die Väter ergangen sind. Nun darf sie ihren Teil<br />

zur Erlösung nicht nur des Volkes Israel, sondern der ganzen Welt tun –<br />

Lebe ich im Bewusstsein des Gottesvolkes? Bin ich bereit, auch meinen Teil<br />

zu tun, dass das Werk der Erlösung zur Vollendung kommen kann? Kennt<br />

mein Beten auch den Lobpreis für die Geschichte des Volkes Gottes? Ist<br />

auch mein Lebensstil ein Lobpreis auf Gottes Erbarmen?<br />

AUFGABE DER WOCHE<br />

z.B.: Lobpreise Gott bewusst zusammen mit Maria, allen Engeln und <strong>Heiligen</strong>.<br />

Mache das Magnifikat (S. 59) zu einem deiner Lieblings-Gebete. Lerne<br />

es auswendig.<br />

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3. Woche – In Betlehem<br />

GOTT MIT UNS<br />

GEBET DER WOCHE<br />

Jesus, du bist einer von uns geworden und doch auch ganz Gott geblieben.<br />

Durch die Einheit mit dir sind wir schon jetzt im Himmel zuhause. Du bist<br />

unser Anwalt, du bereitest uns eine Wohnung beim VATER vor – Jesus, wir<br />

danken dir! Du wolltest in bescheidenen Verhältnissen auf die Erde kommen<br />

und hast immer ein Herz für die Einfachen und Armen. Zusammen mit<br />

dir wollen wir, wo immer nur möglich helfen. Bewahre auch die Reichen,<br />

die noch viel mehr gefährdet sind. Mache uns fähig, ihre Armut aufzudecken<br />

und mit den wahren Gütern zu erfüllen, mit dem Reichtum, den wir in<br />

den Himmel mitnehmen können. Amen.<br />

LESUNG DER WOCHE<br />

In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches<br />

in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum ersten Mal; damals war Quirinius<br />

Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.<br />

So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die<br />

Stadt Davids, die Bethlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht<br />

Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein<br />

Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft,<br />

und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und<br />

legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.<br />

In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei<br />

ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen, und der Glanz des Herrn<br />

umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet<br />

euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk<br />

zuteilwerden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist<br />

der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein<br />

Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich<br />

war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach:<br />

„Verherrlicht ist Gott in der Höhe,<br />

und auf Erden ist Friede<br />

bei den Menschen seiner Gnade.“<br />

(Lk 2,1-14)<br />

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IMPULSE ZUR BETRACHTUNG<br />

Sonntag:<br />

Es sind ganz profane Umstände, die Maria und Josef nach Betlehem führen.<br />

Sie wussten von der nahen Geburt Jesu und machten sich trotzdem auf den<br />

Weg. Wollte Josef Maria nicht dem Gerede der Leute aussetzen? Er hatte<br />

Maria im Auftrag Gottes unter seinen Schutz genommen. Die näheren Umstände<br />

versteht er auch nicht, aber für ihn ist es genug zu wissen, dass Gott<br />

ihm eine Aufgabe anvertraut hat. Er ist bereit und treu – sofort und ohne<br />

Kommentar …<br />

Montag:<br />

Die Zeit der Geburt kam doch schneller als erwartet. In den Herbergen ist<br />

kein Platz mehr. Ein Eckchen im Stall muss genügen, die Futterkrippe wird<br />

zur königlichen Wiege. Aber Windeln sind da – Maria hat gut vorgesorgt.<br />

– Es sind nicht die äußeren Umstände und Bequemlichkeiten, die wahres<br />

Glück bringen. Die Einheit zwischen Maria und Josef war wichtiger als eine<br />

Fünf-Sterne-Unterkunft. Jesus fühlt sich dort wohl und geborgen, wo gegenseitige<br />

Liebe die Erfüllung des Willen Gottes begleitet …<br />

Dienstag:<br />

Es sind die Hirten auf den Feldern bei Betlehem, die als erste von der Ankunft<br />

des „Guten Hirten“ erfahren. Auf sie schauten die „Frommen“ von<br />

damals mit Vorbehalt, wenn nicht gar mit Verachtung, denn sie konnten<br />

bei ihrer Arbeit nicht alle Vorschriften des religiösen Brauchtums beachten.<br />

Aber gerade sie hat Gott erwählt, die ersten Zeugen der Menschwerdung<br />

des Gottessohnes zu werden! Chöre der Engel sind die göttlichen Boten, die<br />

diese einfachen Männer in den Stall der <strong>Heiligen</strong> <strong>Familie</strong> senden. Bei Gott<br />

gelten andere Werte als bei den Menschen. – Und bei mir? Wie sehe und<br />

beurteile ich die Menschen und den Besitz?<br />

Mittwoch:<br />

In unseren Krippen-Spielen bringen die Hirten sofort verschiedenste Gaben<br />

mit. So will es die volkstümliche Betrachtung der Ereignisse. Mit Sicherheit<br />

kann man aber davon ausgehen, dass diese rauen, aber herzlichen Männer<br />

Hilfe organisierten. Sie sahen einfach, was nötig und nützlich war. Als die<br />

Weisen aus dem Morgenland in Betlehem auftauchten, fanden sie das Kind<br />

und seine Mutter in einer Wohnung. Um diese beiden geht es vor allem<br />

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(Mt 2,11) – Josef ist vielleicht bei einer Gelegenheitsarbeit beschäftigt. Er<br />

muss ja für den Unterhalt der <strong>Familie</strong> sorgen …<br />

Donnerstag:<br />

Die hochgebildeten Vertreter der ganzen Welt wurden durch außergewöhnliche<br />

Sternzeichen zum „neugeborenen König der Juden“ hingeführt. Solange<br />

sie den Zeichen „von oben“ vertrauten, waren sie auf dem richtigen<br />

Weg. Als sie aber mehr auf ihre eigene Erfahrung bauten, landeten sie beim<br />

brutalen Herodes, der sich dann nicht scheute, alle neugeborenen Jungen in<br />

Betlehem zu ermorden, um seine Macht abzusichern. Aber das Hören auf<br />

das Wort Gottes brachte die Weisen wieder auf den richtigen Weg. Maria<br />

und Josef müssen mit dem Gotteskind auf die Flucht gehen – in ein fremdes<br />

Land. – Vertraue auch ich mehr meinem Verstand und meiner Lebenserfahrung<br />

als den Zeichen Gottes? Lasse ich mich durch das Wort der Bibel auf<br />

den rechten Weg zurückführen?<br />

Freitag:<br />

Die drei Weisen kamen mit ihren königlichen Gaben schließlich doch an ihr<br />

Ziel. Sie brachten ihre symbolischen Gaben dar, die Zeichen von Ehrfurcht<br />

und Hingabe: Das Gold für den wahren König, den Weihrauch für den Sohn<br />

Gottes und die Myrre für das Begräbnis des Erlösers, der bereit war, das<br />

eigene Leben aufzuopfern, um den Menschen das Tor zum wahren Leben zu<br />

öffnen. – Wie sehen meine Geschenke für Jesus aus? Sind sie Zeichen der<br />

Anerkennung der Königsherrschaft Jesu Christi? Bekennen sie den Glauben<br />

an die Gottheit des Menschensohnes, die Anbetung erfordert? Bin ich bereit<br />

zusammen mit Jesus mein Leben einzusetzen, um andere vor dem ewigen<br />

Tod zu retten?<br />

Samstag:<br />

Die Weisen aus dem Morgenland kehrten schließlich auf anderem Weg in<br />

ihre Heimat zurück als sie geplant hatten. Sie waren zum königlichen Messias<br />

aufgebrochen, indem sie ihr Wissen einsetzten. Sie fanden auf den rechten<br />

Weg zurück, als sie dem Wort Gottes gehorchten. Nachdem sie den wahren<br />

Gott in Jesus angebetet hatten, sprach Gott im Traum unmittelbar zu ihnen<br />

durch einen Engel. Der eigene Verstand, das Wort der Bibel und schließlich<br />

die mystische Erfahrung Gottes durch die Anbetung, führen die Weisen an<br />

das ersehnte Ziel. – Bin ich bereit, alle drei Etappen des Glaubensweges zu<br />

gehen?<br />

20


AUFGABE DER WOCHE<br />

z.B.: Mache in dieser Woche einen Besuch vor dem Tabernakel (wenn es bei<br />

euch keine Anbetung vor der Monstranz gibt) und huldige Jesus zusammen<br />

mit den Weisen aus dem Morgenland. Überlege, was die Gaben der Könige<br />

für dich bedeuten können und was Jesus von dir als Geschenk möchte.<br />

4. Woche – Im Tempel<br />

DAS SCHWERT IM HERZEN<br />

GEBET DER WOCHE<br />

Maria, du bist die „Mutter der Schmerzen“. Schon die Ankündigung des<br />

Schwertes durch den greisen Propheten Simeon hat dich erschreckt, aber<br />

du bist nicht zurückgewichen. Du warst bereit, für den Heiland zu leiden,<br />

wenn das für die Rettung der Welt nötig ist. Du hast nicht auf deine eigenen<br />

Kräfte gebaut, sondern auf die Hilfe Gottes vertraut. So konntest du in jeder<br />

neuen Schwierigkeit und Glaubensprobe stand halten. Hilf auch uns, wenn<br />

wir ängstlich und verzagt sind, und bewahre uns vor falscher Selbst-Sicherheit<br />

und Überheblichkeit. Lass uns viel mehr an jenes Schwert denken, dass<br />

dein Herz durchbohrte, damit wir wieder stark werden. Amen.<br />

LESUNG DER WOCHE<br />

Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab<br />

man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, noch ehe das Kind<br />

im Schoß seiner Mutter empfangen wurde. Dann kam für sie der Tag der <strong>vom</strong><br />

Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach<br />

Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen, gemäß dem Gesetz des Herrn,<br />

in dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein. Auch<br />

wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt:<br />

ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. In Jerusalem lebte damals<br />

ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm und wartete auf die<br />

Rettung Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom <strong>Heiligen</strong> Geist war<br />

ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des<br />

Herrn gesehen habe. Jetzt wurde er <strong>vom</strong> Geist in den Tempel geführt; und als<br />

die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich<br />

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war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten:<br />

Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.<br />

Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet<br />

hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk<br />

Israel.<br />

Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt<br />

wurden. Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser<br />

ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele<br />

aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird.<br />

Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst<br />

aber wird ein Schwert durch die Seele dringen. (Lk 2,21-35)<br />

IMPULSE ZUR BETRACHTUNG<br />

Sonntag:<br />

Maria und Josef sind der Tradition Israels sehr treu. Am achten Tag nach<br />

der Geburt wird die Beschneidung der Jungen vorgenommen. Sie ist das<br />

Zeichen jenes Bundes, den Gott mit Abraham geschlossen hat. In diesem<br />

Ritus kommt auch zum Ausdruck, dass Gott die Quelle des Lebens und der<br />

<strong>Familie</strong> besonders heiligt. Wer zum auserwählten Volk Israel gehören will,<br />

muss sich dieser Weihe unterziehen. Gott ist der Herr seines Volkes. Die Beschneidung<br />

verpflichtet zur Treue dem mosaischen Gesetz gegenüber. Auch<br />

Jesus lässt sich beschneiden. Er, der allmächtige Gottessohn unterwirft sich<br />

menschlichen Vorschriften und Bräuchen. Er wird gehorsam. – Auch mein<br />

Gehorsam soll dem Werk der Erlösung dienen …<br />

Montag:<br />

Jesus bekommt bei der Beschneidung seinen Namen. Nicht Josef hat ihn<br />

ausgewählt, sondern der Engel Gabriel hat bei der Ankündigung des Erlösers<br />

diesen Namen im Auftrag Gottes mitgeteilt. So kommt zum Ausdruck,<br />

wer der wirkliche Vater Jesu ist. Josef ist nur der Ziehvater in Stellvertretung<br />

Gottes. Er nimmt gehorsam seine Rolle als „Haupt der <strong>Heiligen</strong> <strong>Familie</strong>“<br />

an. Für die Leute allgemein ist diese Wahrheit noch nicht geeignet. Josef tut<br />

das, was er als Willen Gottes erkannt hat. – Welche Rolle darf ich im Namen<br />

Gottes spielen?<br />

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Dienstag:<br />

Der greise Prophet Simeon lebt in Jerusalem in der Erwartung des Messias.<br />

Es wurde ihm von Gott die Gewissheit ins Herz gelegt, dass er nicht eher<br />

sterben werde, bevor er nicht den Messias gesehen habe. Er ist oft im Tempel<br />

zum Gebet. Auch jetzt, da Jesus in das Haus Gottes getragen wird, drängt<br />

ihn der Geist Gottes, in das Heiligtum zu gehen. Er trifft die Eltern Jesu, die<br />

mit dem Kind zum vorgeschriebenen symbolischen „Loskauf“ gekommen<br />

waren. – Gehe auch ich immer wieder in das Gotteshaus, um für die Rettung<br />

der Menschen zu beten? Lasse ich mich durch den <strong>Heiligen</strong> Geist führen?<br />

Horche ich im Herzen auf seine Stimme?<br />

Mittwoch:<br />

Simeon erkennt das Geheimnis dieses Kindes. Er nimmt den Kleinen in die<br />

Arme und lobpreist Gott. Die Verheißung des Messias ist in Erfüllung gegangen.<br />

Jetzt kann er in Frieden sterben, denn er hat das Heil gesehen. Er<br />

sieht in Jesus aber nicht nur den Retter Israels, sondern auch aller Völker:<br />

„Licht, das die Heiden erleuchtet.“ – Schenkt mir der Gedanke an Jesus den<br />

Herzensfrieden? Habe ich Angst vor dem Sterben? Worin besteht bei mir die<br />

Erfüllung des Lebens – wann kann ich „in Frieden scheiden“?<br />

Donnerstag:<br />

Die Eltern Jesu wussten, dass Gott mit ihrem Kind einen besonderen Plan<br />

hatte. Aber sie übersahen nicht die Zusammenhänge. So sind auch sie darüber<br />

erstaunt, was der Prophet in der Kraft des <strong>Heiligen</strong> Geistes sagen konnte.<br />

Sie wundern sich, aber geraten nicht aus der Ruhe. Sie können Schritt<br />

für Schritt die Entwicklung dieses außergewöhnlichen Kindes beobachten.<br />

– Muss ich immer alles verstehen, was Gott mit mir vorhat? Bringe ich es<br />

fertig, abzuwarten, bis Gott sein Geheimnis lüftet? Bin ich nur dann bereit,<br />

mit Gott zusammen zu arbeiten, wenn ich schon vorher alles verstehe?<br />

Freitag:<br />

Simeon segnet die Eltern und das Kind. Dann aber hat er noch eine besondere<br />

Botschaft für die Mutter, wodurch wiederum die außergewöhnliche<br />

Abstammung betont wird. An Jesus werden sich die Menschen scheiden:<br />

Die einen werden zu Fall kommen, andere werden durch Jesus wieder aufgerichtet.<br />

Jesus wird ein Zeichen des Widerspruches sein, er wird für viele sehr<br />

unbequem werden, aber so kommt die wahre Gesinnung der Menschen zum<br />

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Vorschein. – Wer ist Jesus für mich? Bedrückt mich der Gedanke an Jesus<br />

und sein Evangelium, oder richtet er mich auf?<br />

Samstag:<br />

Dann folgt noch eine geheimnisvolle Ankündigung für Maria. Sie ist bildhaft<br />

verschlüsselt und gleichzeitig doch sehr aussagekräftig. Das „Schwert“,<br />

das ihr in das Herz dringen wird, könnte Maria abschrecken. Sie bleibt aber<br />

ganz ruhig. Der Glaube an Gott gibt ihr Halt, Sicherheit und Frieden. Sie ist<br />

auf alles gefasst. Sie ahnt, dass der Weg ihres Sohnes so manches Leid mit<br />

sich bringen wird, aber auch viel Segen, und das für alle. – Welche Beziehung<br />

habe ich zu Maria, der „Mutter der Schmerzen“? Rufe ich sie an, wenn<br />

innere Wunden mich verletzen? Bitte ich sie um Hilfe, wenn diese Wunden<br />

unerträglich zu werden scheinen? Lasse ich mir von Maria das Schwert aus<br />

meinem Herzen herausziehen?<br />

AUFGABE DER WOCHE<br />

z.B.: Schau dich um, wer in deiner Umgebung mit „durchbohrtem Herzen“<br />

lebt. Empfehle diese Person der besonderen Fürbitte und dem Schutz Mariens.<br />

Tröste auch Maria, indem du dieser Person Zeichen der Liebe schenkst<br />

– z.B. ein Besuch oder eine praktische Besorgung (Nachbarschaft, Seniorenheim,<br />

Krankenhaus …).<br />

24<br />

5. Woche – In Jerusalem<br />

VERLIEREN KÖNNEN<br />

GEBET DER WOCHE<br />

Heiliger Josef, du hast zusammen mit Maria unendlich gelitten, als ihr Jesus<br />

verloren habt. Es war vielleicht für dich die stärkste Glaubensprobe, die<br />

du erleben musstest. Aber du bist ruhig geblieben. Dein Schweigen hat auch<br />

Maria gestärkt. Ihr habt euch ohne Worte verstanden. Da ist kein Jammern<br />

zu hören, kein Vorwurf – nur ein schmerzliches Suchen. Aber gerade darin<br />

zeigte sich deine Liebe: Du hast nicht aufgegeben! Und als ihr euren<br />

„verlorenen Sohn“ wieder gefunden habt, musstest du noch eine für Jesus<br />

schmerzliche Entscheidung treffen. Dein nüchterner Verstand sagte dir, was<br />

in diesem Augenblick der Wille Gottes war. Jesus darf nicht in Jerusalem


auf die Schule gehen, sondern muss mit dir einen praktischen Beruf ausüben.<br />

Danke, Hl. Josef für deine Weisheit! Amen.<br />

LESUNG DER WOCHE<br />

Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Als er<br />

zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch<br />

entsprach. Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den<br />

Heimweg. Der junge Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es<br />

merkten. Sie meinten, er sei irgendwo in der Pilgergruppe, und reisten eine<br />

Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten.<br />

Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn<br />

dort. Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den<br />

Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. Alle, die ihn hörten, waren erstaunt<br />

über sein Verständnis und über seine Antworten. Als seine Eltern ihn sahen,<br />

waren sie sehr betroffen und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du<br />

uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht. Da sagte<br />

er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem<br />

sein muss, was meinem Vater gehört? Doch sie verstanden nicht, was er damit<br />

sagen wollte. Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen<br />

gehorsam. Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen.<br />

Jesus aber wuchs heran und seine Weisheit nahm zu und er fand Gefallen bei<br />

Gott und den Menschen. (Lk 2,41-52)<br />

IMPULSE ZUR BETRACHTUNG<br />

Sonntag:<br />

Mit 12 Jahren ist Jesus nach den damaligen Bräuchen kein kleines Kind<br />

mehr. Er darf mit den Erwachsenen zum Pascha-Fest nach Jerusalem pilgern.<br />

Da gibt es viel zu bewundern. Jesus genießt viel Freiheit bei seinen Eltern<br />

– sie können ihm voll vertrauen. Meistens ist er wohl bei den etwa Gleichalterigen<br />

seiner Verwandtschaft. Die Festtage sind vorbei, die Pilgergruppe<br />

bricht nach Hause auf. Maria und Josef nehmen an, dass Jesus sich irgendwo<br />

bei den Jugendlichen aufhält. Aber dieses Mal täuschen sie sich …<br />

Montag:<br />

Die „Katastrophe“ beginnt: Jesus erscheint nicht wie gewöhnlich zum<br />

Abendessen. Ist etwas passiert? Bei den Jugendlichen ist er nicht zu finden.<br />

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Man muss die ganze Strecke wieder zu Fuß zurückgehen. Im Quartier ist<br />

er nicht … An Schlaf ist nicht zu denken. Aber wo suchen bei Nacht? Man<br />

grast alle Straßen und Plätze ab. Den ganzen nächsten Tag über wird von<br />

früh bis spät in allen Ecken und Winkeln der Straßen und Plätze gesucht.<br />

Vergeblich! Ob er sich in den Gärten und Hainen der Umgebung aufhält?<br />

Vielleicht am Ölberg? Jesus hat ja schon als Kind oft und gerne in der Natur<br />

gebetet. Alles Suchen scheint vergeblich zu sein …<br />

Dienstag:<br />

Gott schont die Eltern Jesu nicht. Sie sind Gott so nahe. Sie pflegen treu<br />

das Gebet und die frommen Bräuche Israels. Haben sie ein solches Unglück<br />

„verdient“? Ihr einziges Privileg scheint darin zu bestehen, dass sie noch<br />

härter auf die Glaubens-Probe gestellt werden als andere. Sie sollen aber<br />

dadurch nicht gequält, sondern im Glauben gestärkt werden – auch wenn es<br />

wehtut. Gott hat ja noch viel größere Aufgaben für sie bereit – Wie verhalte<br />

ich mich in Schwierigkeiten, die meinen Glauben herausfordern? Jammere<br />

ich? Urteile ich über Gott? Maße ich mir Besserwisserei an? Bin ich bereit,<br />

in Schwierigkeiten Glaube, Hoffnung und Liebe zu trainieren – so wie ein<br />

Sportler an seinen Geräten?<br />

Mittwoch:<br />

Nach der zweiten schlaflosen Nacht finden die Eltern Jesus in der „Tempel-<br />

Schule“. Es bleibt ein Geheimnis, warum Maria und Josef nicht sofort dorthin<br />

gegangen sind. Offensichtlich war das Interesse des Kindes an biblischen<br />

Fragen noch nicht so aufgefallen. Aber hier war er ganz zuhause. Obwohl<br />

<strong>vom</strong> Dorf, weit weg in der Provinz, glänzt Jesus sogar bei den Tempel-Lehrern<br />

durch seine intelligenten Fragen und klugen Antworten. Ja, hier fühlte<br />

Jesus sich wohl. Hier war er näher beim VATER. Hier konnte er seinen Kopf<br />

ganz einsetzen und auf vieles eine Antwort bekommen, was in Nazaret kaum<br />

jemanden interessierte …<br />

Donnerstag:<br />

Die Eltern sehen Jesus mitten unter den Lehrern und sind entsetzt. Fürchten<br />

sie, dass Jesus nach seinem Geburtsort gefragt wird? In Betlehem gibt es<br />

ja in dieser Altersstufe keine Jungen – sie sind alle von Herodes ermordet<br />

worden … Die Eltern sind übermüdet, dennoch bricht kein Streit aus. Aber<br />

Maria stellt Fragen und weist auch darauf hin, wie sehr sie zusammen mit<br />

26


Josef gelitten hat. Der junge Jesus muss wie jedes Kind erzogen werden,<br />

aber Geschrei hilft da nicht. Maria bringt ihren Sohn zum Nachdenken, ja sie<br />

beschämt ihn auch, um Einsicht zu wecken …<br />

Freitag:<br />

Altersgemäß hat Jesus einfach nicht daran gedacht, dass er daheim Ängste<br />

und Nöte verursacht. Ihn hat etwas viel Tieferes bewegt – die Wahrheit<br />

über seinen wirklichen VATER. Josef schweigt. Was soll er auch sagen?! Er<br />

dient weiter in seiner Rolle als <strong>Familie</strong>nvater und fällt die Entscheidung: Der<br />

Sohn muss mit den Eltern nach Hause zurückkehren. Das Internat der Tempel-Schule<br />

kommt nicht in Frage. Die Zukunft für Jesus ist in der Werkstatt<br />

des Schreiners und Bauhandwerkers …<br />

Samstag:<br />

Jesus gibt nach und ist gehorsam. Der Gottes-Sohn nimmt die unliebsame<br />

und unverständliche Entscheidung der Eltern an. Er kann nicht studieren,<br />

aber seine Weisheit nimmt offensichtlich trotzdem zu. Er ist beliebt bei Gott<br />

und den Mitmenschen. Maria aber denkt nach. Sie versteht noch nicht alles,<br />

aber sie öffnet sich immer neu und immer mehr für Gott. Allmählich vervollständigt<br />

sich das Bild in ihrem Herzen, aber es warten noch viele Stunden<br />

der Dunkelheit. Doch ihr Vertrauen und ihre Opferbereitschaft siegen.<br />

AUFGABE DER WOCHE<br />

z.B.: Denk daran, dass wir im Leben alles verlieren dürfen – nur nicht Jesus!<br />

Verschenke etwas Wertvolles, um dich fester an Jesus zu binden. Überlege,<br />

wer oder was dich von Jesus abbringt. Wenn du Jesus trotzdem verloren hast<br />

– kehre sofort zurück und vermeide die Gelegenheit zur Sünde.<br />

6. Woche – In Kana<br />

WAS ER EUCH SAGT, DAS TUT<br />

GEBET DER WOCHE<br />

Maria, wir danken dir für deine stille und umsichtige Art zu helfen! Du siehst,<br />

wo etwas fehlt, wo Menschen in Not geraten. Du bringst unsere Sorgen zu Jesus.<br />

Das ist deine Art zu bitten: Du sagst Jesus dein Anliegen, aber dann lässt<br />

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du ihn ganz frei. ER weiß ja besser, was wirklich für uns gut ist. Dein tiefes<br />

Vertrauen und deine echte Liebe bewegen den Himmel. Wer könnte dir etwas<br />

abschlagen?! Du bist da, wenn Menschen in Not sind, aber für dich selber<br />

hast du keine Erleichterung erbeten. Dein Rat und deine Bitte für die Diener<br />

sind auch heute für jeden aktuell: Was ER euch sagt, das tut! Amen.<br />

LESUNG DER WOCHE<br />

Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt, und die Mutter<br />

Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen.<br />

Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein<br />

mehr. Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch<br />

nicht gekommen. Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut!<br />

Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungsvorschrift<br />

der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter. Jesus sagte zu den<br />

Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand.<br />

Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt, und bringt es dem, der für das Festmahl<br />

verantwortlich ist. Sie brachten es ihm. Er kostete das Wasser, das zu Wein<br />

geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die<br />

das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen und<br />

sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu<br />

viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis<br />

jetzt zurückgehalten. So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und<br />

offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn. Danach zog er<br />

mit seiner Mutter, seinen Brüdern und seinen Jüngern nach Kafarnaum hinab.<br />

Dort blieben sie einige Zeit. (Joh 2,1-12)<br />

IMPULSE ZUR BETRACHTUNG<br />

Sonntag:<br />

Maria war auch zu der Hochzeit eingeladen. Wahrscheinlich handelt es sich<br />

um Verwandtschaft oder gute Bekanntschaft mit den Hochzeitsleuten. Vielleicht<br />

war Maria auch bekannt als gute Hilfe in der Küche, hinter den Kulissen?<br />

Jedenfalls merkt sie als eine der Ersten, dass es Probleme mit dem Wein<br />

gibt. Welch eine Blamage! Maria fühlt mit dem jungen Paar mit: Sie werden<br />

bis ans Lebensende verspottet werden, weil es bei der Hochzeit nicht genug<br />

Wein gab … Und der großzügige Gastgeber hatte auch ihren Sohn und dessen<br />

Begleitung mit eingeladen …<br />

28


Montag:<br />

Maria hält es nicht mehr aus. Die Not der Hochzeitsfamilie ist auch ihr eigenes<br />

Problem geworden. Und was tut sie? Maria geht mit ihrem Problem zu<br />

Jesus. Das ist ihre Weisheit, die sicher aus guter Erfahrung schöpft: Wenn<br />

Probleme auftauchen jammert sie nicht, sondern sagt Jesus, wo Hilfe Not<br />

tut. Maria bittet nicht einmal eindringlich. Sie übt keinen Druck aus, sondern<br />

berichtet den Vorfall in der Gewissheit, dass Jesus helfen wird. – Wie gehe<br />

ich mit meinen Problemen um? Bin ich sicher, dass Jesus Abhilfe schafft?<br />

Gebe ich aber auch Gott die Freiheit so zu helfen, wie es Seinen Plänen am<br />

besten entspricht?<br />

Dienstag:<br />

Jesus merkt sofort, dass er hier den Himmel in Bewegung setzen soll. Er<br />

scheint aber zunächst einmal eine Absage zu erteilen: … meine Stunde ist<br />

noch nicht gekommen! Maria aber glaubt. Sie ist sich im Herzen sicher, dass<br />

Jesus die Situation retten wird – auch wenn sie noch nicht weiß wie. Sie<br />

tut aber auch das Ihre: Auf alle Fälle gibt sie dem Personal ein gutes Wort,<br />

damit nicht noch dort zusätzliche Probleme entstehen, wenn Jesus für die<br />

Dienerschaft unbequem werden sollte … – Wie sehen meine Bittgebete<br />

aus? Tue ich selber alles, was in meinen Kräften steht, um an der Rettung<br />

mitzuwirken?<br />

Mittwoch:<br />

Jesus greift nicht schlecht in den Rhythmus der Dienerschaft ein: Bei aller<br />

Arbeit, die noch ansteht, zusätzliche sechshundert Liter Wasser <strong>vom</strong> Brunnen<br />

herbeischleppen! Die symbolische Fußwaschung ist doch schon längst<br />

gewesen! Aber die Diener sind von Maria gut vorbereitet. Ihr konnten sie<br />

keinen Wunsch abschlagen. Und dann noch das: Mit dem Wasser zum Küchenchef?!<br />

Der ist doch sowieso schon auf Hochtouren und dem Explodieren<br />

nahe … Aber was macht man nicht alles für Maria …! – Rufe ich Maria nur<br />

dann an, wenn ich Hilfe brauche, oder bin ich auch bereit Ihr zu helfen?<br />

Donnerstag:<br />

Und jetzt ging es los: Die Diener kamen wohl glimpflich davon, aber der<br />

Bräutigam bekam seine Lektion! Ob der aber überhaupt wusste, was alles<br />

hinter den Kulissen gelaufen war? Jedenfalls wird er beschimpft: So ein<br />

Schwachsinn …! Da ist ein erstklassiger Wein vorhanden und der Haus-<br />

29


herr rückt mit ihm erst dann heraus, wenn die meisten schon angetrunken<br />

sind und den Unterschied nicht mehr so recht merken. Das muss man doch<br />

umgekehrt machen! Es geht ihm jedenfalls um den guten Ruf der Küche …<br />

– Wie sieht mein Kritisieren aus? Poltere ich sofort los, wenn etwas schief<br />

zu laufen scheint oder informiere ich mich zunächst einmal? Bin ich bereit,<br />

auch mal Fehler zu übersehen? Geht es mir immer um das Wohl des Nächsten<br />

oder öfter eher um den eigenen Ruhm …?<br />

Freitag:<br />

In den Evangelien findet sich auch Humorvolles: Wie herzlich haben die<br />

Gäste über dieses Ereignis gelacht – wie oft wurde dieses Geschehen wohl<br />

unter den Jüngern weitererzählt! Aber es ging um etwas mehr als nur um<br />

Komik. Mit etwas mehr Abstand hat vor allem der Evangelist Johannes verstanden,<br />

dass man bei der Hochzeit in Kana schon ein erstes großes Zeichen<br />

des Messias miterlebt hatte – und das auf die Fürsprache Mariens hin! Jesus<br />

hat seine Pläne geändert, weil seine Mutter um Hilfe bat … – Wie groß (oder<br />

wie klein) ist mein Vertrauen zu Maria? Bitte ich sie um Rettung wenn ich<br />

oder jemand anderes in Not ist? Bringe ich meine Probleme gemeinsam mit<br />

ihr zu Jesus?<br />

Samstag:<br />

Die Verwandlung von Wasser in Wein fand bei einer Hochzeit statt. Ist<br />

die Eucharistie nicht auch eine Art „Hochzeit“, ein Voraus-Bild des ewigen<br />

Hochzeitsmahles? Bei der Eucharistiefeier geht es nicht nur um die<br />

Verwandlung von Wein in das <strong>Blut</strong> Jesu Christi. Auch in den Herzen der<br />

Gläubigen soll eine Wandlung geschehen. Bin ich davon überzeugt, dass<br />

Jesus, der bei der Hochzeit in Kana Wasser in Wein verwandelt hat, der<br />

in der <strong>Heiligen</strong> Messe durch den Priester Wein in sein Kostbares <strong>Blut</strong> verwandelt,<br />

dass dieser Jesus auch mein Herz verwandeln kann? Erlaube ich<br />

ihm das?<br />

AUFGABE DER WOCHE<br />

z.B.: Überprüfe deine Mitfeier bei der <strong>Heiligen</strong> Messe. Lies etwas, was dir<br />

hilft, dich von der Routine zu befreien. Frage dich z.B. bei der Vorbereitung<br />

auf die Eucharistiefeier: Bin ich mit allen Menschen versöhnt? Im Wortgottesdienst<br />

überlege: Was nehme ich von den Themen der Lesungen und<br />

Predigt mit nach Hause? Gabenbereitung: Was kann ich Jesus schenken, was<br />

30


möchte er von mir haben? Wandlung: Wie sollte ich mich durch die Teilnahme<br />

am Opfer Christi selber verwandeln? Kommunion: Kann man meine<br />

Beziehung zu Jesus „Freundschaft“ nennen? Was sollte besser werden?<br />

Sendung: Ist meine Gegenwart und mein Tun in der „Welt“ ein Zeugnis für<br />

Jesus?<br />

7. Woche – In Kafarnaum<br />

DIE FAMILIE GOTTES<br />

GEBET DER WOCHE<br />

Jesus, die Liebe zum VATER ist dein Wesen und dein Leben. Darum kennst<br />

du nichts Wichtigeres und Wertvolleres als den Willen des Vaters im Himmel.<br />

Du hast sogar gesagt, dass es deine Speise ist, den Willen des VATERS<br />

zu tun. Wer dich wirklich lieben will, der liebt auch zusammen mit dir den<br />

Willen Gottes, er sucht ihn und tut ihn. Wer den Willen Gottes nicht schätzt,<br />

kann darum auch nicht zu deiner geistlichen <strong>Familie</strong> gehören und mit dir<br />

„blutsverwandt“ sein. Darum bitten wir dich um deinen <strong>Heiligen</strong> Geist, damit<br />

wir in allem immer besser den Willen Gottes erkennen und ohne Einschränkungen<br />

auch erfüllen. Amen.<br />

LESUNG DER WOCHE<br />

Jesus ging in ein Haus und wieder kamen so viele Menschen zusammen, dass<br />

er und die Jünger nicht einmal mehr essen konnten. Als seine Angehörigen<br />

davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen;<br />

denn sie sagten: Er ist von Sinnen. Die Schriftgelehrten, die von Jerusalem<br />

herabgekommen waren, sagten: Er ist von Beelzebul besessen; mit Hilfe des<br />

Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. (…) Da kamen seine Mutter<br />

und seine Brüder; sie blieben vor dem Haus stehen und ließen ihn herausrufen.<br />

Es saßen viele Leute um ihn herum und man sagte zu ihm: Deine Mutter und<br />

deine Brüder stehen draußen und fragen nach dir. Er erwiderte: Wer ist meine<br />

Mutter und wer sind meine Brüder? Und er blickte auf die Menschen, die im<br />

Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine<br />

Brüder. Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester<br />

und Mutter. (Mk 3,20-22.31-35)<br />

31


IMPULSE ZUR BETRACHTUNG<br />

Sonntag:<br />

Jesus hat sein öffentliches Wirken begonnen. Sein Ruf verbreitet sich wie<br />

ein Feuer. Unzählige Menschen strömen herbei. Sie wollen nicht nur die<br />

Heilung der Kranken und die Befreiung von dämonisch Geplagten erleben<br />

– sie hängen auch an seinen Lippen. Denn Jesus verkündet seine Botschaft<br />

<strong>vom</strong> Reich Gottes mit Vollmacht. Das klingt anders, als bei den gewöhnlichen<br />

Predigern. Wenn er in einem Hause zu den Menschen spricht, ist oft<br />

kein Platz mehr zu finden – so sehr drängt sich alles um ihn herum. – Wie<br />

groß ist mein Interesse an der Botschaft Jesu? Sind für mich die Wunder das<br />

Wichtigste? Suche ich die Wahrheit, das Heil, die innere Freiheit …?<br />

Montag:<br />

Die <strong>Familie</strong>n-Angehörigen Jesu machen sich Sorgen. Man hört, dass er oft<br />

nicht einmal mehr Zeit zum Essen hat! Das ist doch nicht normal! Da scheint<br />

nicht mehr alles im Kopf zu stimmen … man muss Jesus retten. Er soll<br />

heimkommen und nicht mehr den Messias spielen! – Vielleicht waren auch<br />

politische Ängste im Spiel: Wenn Jesus als Revolutionär festgenommen und<br />

hingerichtet wird, dann ist auch die ganze <strong>Familie</strong> gefährdet. Man kann da<br />

nicht länger zusehen!<br />

Dienstag:<br />

Man hat sich einen klugen Plan ausgedacht: Maria muss mitgehen, denn auf<br />

seine Mutter hat Jesus immer gehört. Man wird nicht ins Haus hineingehen,<br />

denn das wäre zu gefährlich wegen der vielen Menschen, die ihn für den<br />

Messias halten. Sie könnten ihn verteidigen und mit Gewalt zurückhalten.<br />

Wenn er herauskommt, wird man ihn schon festnehmen und abführen können.<br />

Jesus ist körperlich zwar kräftig, aber er hat beim Raufen nie mitgemacht<br />

– er wird sich nicht wehren …<br />

Mittwoch:<br />

Auch die Zuhörer Jesu sind erstaunt. Man hört, dass eine Abordnung der<br />

<strong>Familie</strong> mit ihm sprechen will und Jesus geht nicht einmal zu ihnen hinaus!<br />

Wir können uns gut vorstellen, wie viele Diskussionen es in Nazaret seinetwegen<br />

schon gegeben hat. Man wollte ihn sicherlich zunächst gar nicht von<br />

daheim weggehen lassen. In der eigenen <strong>Familie</strong> erkannte man am wenigstens<br />

die außergewöhnliche Sendung Jesu. Und dann noch der Zwischenfall<br />

32


ei seinem ersten Besuch in der Heimat, als schon der Ruf des Wundertäters<br />

in aller Munde war – man hätte ihn fast umgebracht!<br />

Donnerstag:<br />

Jesus gibt der Abordnung seiner natürlichen <strong>Familie</strong> einen Korb. Er hat inzwischen<br />

seine eigene <strong>Familie</strong>, die geistliche <strong>Familie</strong> der Jünger! Er muss<br />

sich nun eindeutig und öffentlich von seiner bisherigen <strong>Familie</strong> trennen, um<br />

seine Mission erfüllen zu können. Von den leiblichen Angehörigen kann er<br />

am wenigsten Verständnis erwarten. Jesus muss ganz frei sein für seine neue<br />

<strong>Familie</strong> …<br />

Freitag:<br />

Wie peinlich war doch die Situation für Maria: Einerseits machte sie sich, wie<br />

jede Mutter, Sorgen um die Gesundheit und Sicherheit des Sohnes. Andererseits<br />

versteht sie, dass Jesus seine eigentliche Berufung in Nazaret nicht entfalten<br />

kann. Schweren Herzens stimmt sie Jesus zu. Auch sie distanziert sich<br />

in gewisser Weise von der Verwandtschaft und stellt sich ganz auf die Seite<br />

der Jünger, ja sie wird zur ersten und besten unter allen Jüngern. Im Haus von<br />

Nazaret hat sie – eins mit Josef – den Ton angegeben. Jetzt hat Jesus das Steuer<br />

in die Hand genommen. – Habe ich mir genügend Freiheit von der eigenen<br />

<strong>Familie</strong> verschafft, um der <strong>Familie</strong> Jesu voll und ganz anzugehören?<br />

Samstag:<br />

Jesus sagt sehr deutlich, was seine geistliche <strong>Familie</strong> verbindet: Es ist das<br />

Wort und der Wille Gottes! Wer sich dafür öffnet, wird mit Jesus in geistiger<br />

Weise „bluts verwandt“. Jesus ist gekommen, um den Willen des VATERS<br />

zu erfüllen (vgl. Hebr 10,7), und seine Speise ist es, den Willen Gottes zu<br />

tun (Joh 4,34). Wer zur <strong>Familie</strong> Jesu gehören und an seiner Mission ganz<br />

teilnehmen will, kennt nichts Wichtigeres als den Willen Gottes. – Welche<br />

Rolle spielt für mich der Wille Gottes? Frage ich immer wieder danach, was<br />

Gott in den verschiedenen Situationen besser gefällt?<br />

AUFGABE DER WOCHE<br />

z.B.: Erneuere die Beziehungen zu deiner eigenen <strong>Familie</strong> – ganz gleich, ob<br />

es sich um eine natürliche oder geistliche <strong>Familie</strong> handelt. Überlege, ob du<br />

dein Ehegelöbnis bzw. das Ordens-Versprechen eingehalten hast. Erneuere<br />

den Bund, den du einmal feierlich geschlossen hast.<br />

33


34<br />

8. Woche – Auf Golgota<br />

VERTRAUEN OHNE GRENZEN<br />

GEBET DER WOCHE<br />

Maria, du stehst mit Johannes unter dem Kreuz. Deine Seele ist zermartert,<br />

dein Leib wie ausgebrannt, und trotzdem bis du da. Denn du liebst, und<br />

die Liebe gibt dir die Kraft zum Durchhalten. Du kannst äußerlich nichts<br />

für deinen Sohn am Kreuz tun, aber dein Glauben, deine unerschütterliche<br />

Hoffnung und deine bedingungslose Liebe geben dir Halt und dem Sohn<br />

Trost. Du bist der größte Beistand für Jesus und gleichzeitig ein offener<br />

Kelch. Du sammelst gleichsam die göttliche Liebe, die aus den Wunden Jesu<br />

strömt und opferst sie dem himmlischen Vater auf. Hilf uns, an deinem Opfer<br />

und an deinem Priestertum immer besser teil zu nehmen. Amen.<br />

LESUNG DER WOCHE<br />

Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter,<br />

Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus seine Mutter<br />

sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe,<br />

dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener<br />

Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. (Joh 19,25-27)<br />

IMPULSE ZUR BETRACHTUNG<br />

Sonntag:<br />

Jesus hatte seiner Mutter über das „Ende“ auch nicht mehr gesagt als den<br />

übrigen Jüngern. Sie spürte aber schon seit längerem, wie das alles „endet“.<br />

Dennoch bleibt sie treu. Sie hat längst gelernt, Jesus über den eigenen<br />

Verstand hinaus zu vertrauen. Jetzt ist es soweit – alles scheint verloren:<br />

Eine grausame Niederlage: Der Tod am Kreuz in äußerster Schande … Aber<br />

Maria gibt nicht auf. Ihre Treue braucht keinen menschlichen Erfolg. Maria<br />

liebt ohne Bedingungen. Sie glaubt an ihren Sohn auch in der totalen Finsternis<br />

des eigenen Herzens – Und ich? Stelle ich Gott Bedingungen? Ist meine<br />

Glaube <strong>vom</strong> Erfolg abhängig?<br />

Montag:<br />

Maria steht unter dem Kreuz. Sie ist standhaft. Sie stützt sich einzig auf<br />

Gott. Für IHN ist sie da. IHM hat Maria ihr Leben übergeben – so wie einen


„Blanko-Check“. Im Stehen unter dem Kreuz erfüllt die „Magd des Herrn“<br />

ihren Dienst bis zum Äußersten. Und was kann sie da tun? Praktisch gesehen<br />

wirklich nichts – kein Schluck Wasser, keine Hilfe für die Wunden … Aber<br />

Maria ist da. Das ist der große Trost, die wertvollste Hilfe für Jesus in der<br />

Todesnot …<br />

Dienstag:<br />

Auch Johannes ist da. Er kümmert sich wohl schon seit längerem um die<br />

Mutter. Er, der so gerne am Herzen Jesu ruhte, hatte auch für seine Mutter<br />

das größte Verständnis, die hilf-reichste Einfühlungsgabe. Eine Witwe ohne<br />

<strong>Familie</strong>n anschluss, die ihren einzigen Sohn verliert, ist in den damaligen<br />

Zeiten sehr arm dran. Nicht nur Maria ist für die Nähe des Johannes dankbar<br />

– mehr noch Jesus selber … – Wo braucht Maria heute am meisten meine<br />

Hilfe? Für welchen Dienst ist mir Jesus besonders dankbar?<br />

Mittwoch:<br />

Jesus am Kreuz leidet besonders auch am persönlichen Leiden seiner Mutter.<br />

Durch ihre besondere Anteilnahme am Leiden des Erlösers ist sie die Mutter<br />

aller Erlösten geworden und insbesondere die Mutter der Kirche. Jesus sieht,<br />

dass seine Jünger nach seiner Heimkehr zum VATER eine Mutter brauchen.<br />

Besonders die Priester und alle, die um des Himmelreiches willen auf eine<br />

eigene natürliche <strong>Familie</strong> verzichten, brauchen nicht nur einen himmlischen<br />

Vater, sondern auch eine „Himmel-Mama“. So vertraut Jesus dem Johannes<br />

seine Mutter an. Es geht nicht nur um Schutz und Hilfe in den menschlichen<br />

Angelegenheiten. In Johannes empfängt die gesamte Kirche ihre Mutter<br />

– jeder Einzelne, jede Gruppe, Gemeinschaft, Pfarrei, Diözese …<br />

Donnerstag:<br />

Wie sieht mein Verhältnis zu Maria aus? Wende ich mich an sie nur dann,<br />

wenn ich Hilfe brauche? Kümmere ich mich um sie – so wie der Jünger Johannes?<br />

Habe ich Maria in mein „Haus“ aufgenommen, in meine <strong>Familie</strong>,<br />

meine Schule, an meinen Arbeitsplatz? Darf mich Maria auch im Urlaub<br />

begleiten? Nehme ich teil an ihren Sorgen? Lasse ich ihre Wünsche wirklich<br />

in mein Herz hinein? Was tue ich wirklich für sie?<br />

Freitag:<br />

Maria unter dem Kreuz ist wie ein offener Kelch. Ihr Herz fängt gleichsam<br />

das <strong>Blut</strong> Christi auf. Durch ihr volles JA zum Willen Gottes „opfert“ sie<br />

35


das <strong>Blut</strong> Christi dem Himmlischen Vater auf. Das ist ihr „Priestertum“, das<br />

Priestertum Mariens, das allgemeine (oder gemeinsame) Priestertum aller<br />

Getauften. Wer sein Herz wie und mit Maria ganz für den Willen Gottes<br />

öffnet, baut eine Brücke zwischen Himmel und Erde und wird in Christus<br />

zu einem Mittler von Gnaden. Wenn auch in verschiedener Abstufung,<br />

so kann doch jeder durch die Annahme des Willens und der Zulassungen<br />

Gottes am Erlösungs-Werk Christi teilnehmen, also in gewissem Sinne<br />

„Miterlöser“ sein …<br />

Samstag:<br />

Wer Maria wirklich verehrt, steht mit ihr zusammen unter dem Kreuz Christi<br />

– nicht nur damals, sondern auch jetzt. Wir begegnen dem Kreuz Christi in<br />

den Schwierigkeiten der Kirche insgesamt, aber auch in den Wunden, die<br />

einzelne Vertreter oder Glieder der Kirche dem mystischen Leib Christi zufügen.<br />

Wer mit Maria unter dem Kreuz der gesamten Menschheit oder jedes<br />

Nächsten aushalten will, wird nicht klagen und jammern. Auch hier gilt: Geteiltes<br />

Leid ist halbes Leid. Man muss und kann nicht immer etwas tun oder<br />

ändern, aber man kann die Hoffnung hochhalten und weiter-lieben …<br />

AUFGABE DER WOCHE<br />

z.B.: Christus hat mit seinem <strong>Blut</strong> alle Schuld der Welt auf sich genommen<br />

und getilgt. Sein Erbarmen kommt bei uns in dem Maße an, wie wir<br />

mit unseren Mitmenschen barmherzig sind. Verzeihe allen Menschen, die<br />

dir in irgendeiner Weise Unrecht angetan haben. Lege eine gute Beichte ab<br />

– eventuell eine Lebens-Beichte.<br />

36<br />

9. Woche – Im Pfi ngstsaal<br />

EINS MIT GOTT<br />

GEBET DER WOCHE<br />

Gott, Heiliger Geist, du bist mit Feuerzungen auf die Jünger herab gekommen,<br />

die zusammen mit Maria auf dich warteten. Du hast sie gestärkt und<br />

mit Mut und Weisheit erfüllt, so dass sie ihre Aufgaben in der Welt erfüllen<br />

konnten. Schenke auch uns deine Gaben, die du uns selbst durch die<br />

Pro pheten und durch Jesus verheißen hast. Segne unsere Bereitschaft, dem


Reich Gottes zu dienen, damit alle Menschen Jesus kennenlernen und sich<br />

für ihn entscheiden können. Bewahre uns vor Trägheit, Ängstlichkeit und<br />

Versuchungen zur Resignation, damit wir für den Vater im Himmel ein<br />

Trost und für die Menschen auf der Erde ein Segen sind. Amen.<br />

LESUNG DER WOCHE<br />

Dann kehrten sie <strong>vom</strong> Ölberg, der nur einen Sabbatweg von Jerusalem<br />

entfernt ist, nach Jerusalem zurück. Als sie in die Stadt kamen, gingen sie<br />

in das Obergemach hinauf, wo sie nun ständig blieben: Petrus und Johannes,<br />

Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus,<br />

Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, der Zelot, sowie Judas, der Sohn<br />

des Jakobus. Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den<br />

Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern. (…) Als<br />

der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam<br />

plötzlich <strong>vom</strong> Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daher<br />

fährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen<br />

Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine<br />

nieder. Alle wurden mit dem <strong>Heiligen</strong> Geist erfüllt und begannen, in fremden<br />

Spra chen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. In Jerusalem aber wohnten<br />

Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das<br />

Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn<br />

jeder hörte sie in seiner Sprache reden. Sie gerieten außer sich vor Staunen<br />

und sagten: Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie<br />

jeder von uns in seiner Muttersprache hören: Parther, Meder und Elamiter,<br />

Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der<br />

Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet<br />

Libyens nach Zyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und<br />

Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große<br />

Taten verkünden. Alle gerieten außer sich und waren ratlos. Die einen sagten<br />

zueinan der: Was hat das zu bedeuten? Andere aber spotteten: Sie sind <strong>vom</strong><br />

süßen Wein betrunken. (Apg 1,12-14; 2,1-13)<br />

IMPULSE ZUR BETRACHTUNG<br />

Sonntag:<br />

Maria hatte nach den furchtbaren Erlebnissen auf Golgota nicht aufgegeben.<br />

Sie hat sich nicht zurückgezogen, um endlich Ruhe zu haben. Maria wusste,<br />

37


dass die Schar der Jünger sie jetzt noch mehr brauchte. Die Liebe zu ihrem<br />

Sohn bedeutete jetzt dienende Liebe für den geheimnisvollen Leib Christi,<br />

die Kirche. – Wie sieht meine Liebe zu Jesus aus? Wenn ich in der Kirche<br />

dem Kreuz von menschlichem Versagen begegne, diene ich dann noch<br />

mehr, oder ziehe ich mich beleidigt zurück?<br />

Montag:<br />

Jesus war sichtbar in den Himmel zurückgekehrt. Die Jünger brauchten diese<br />

Demonstration, um wirklich Abschied zu nehmen. Sie sollten selbständig<br />

werden für die Weiterführung der Mission Christi. Noch kurz vor der<br />

Himmelfahrt hatte Jesus sie noch einmal daran erinnert, dass ihre Aufgabe<br />

darin sei, allen Völkern das Evangelium zu verkünden und alle Menschen<br />

zu seinen Jüngern zu machen, durch die Taufe auf den Dreieinigen Gott und<br />

durch das Befolgen aller seiner Gebote (vgl. Mt 28,16-20). Zunächst aber<br />

war es nötig, den <strong>Heiligen</strong> Geist zu erwarten und zu empfangen.<br />

Dienstag:<br />

Maria war mitten unter den Aposteln und den Frauen, die Jesus immer treu<br />

gefolgt waren (vgl. Lk 8,1-3). Außerdem waren auch einige Verwandte Jesu<br />

zugegen. Maria verstand nicht nur gut zu beten, sondern auch für häusliche<br />

Dinge zu sorgen. Vor allem aber hielt sie die „<strong>Familie</strong>“ zusammen. Die<br />

Strukturen der jungen Gemeinde mussten sich ja erst noch klarer herausbilden.<br />

Besonders in Maria ist Jesus auch selbst den Jüngern menschlich nahe.<br />

Wo sie gegenwärtig ist, entsteht kein Streit und auch Eifersucht hat keine<br />

Chance. – Rufe ich Maria zu Hilfe, wenn in der <strong>Familie</strong> Streit ausbricht?<br />

Bemühe ich mich, wie Maria und zusammen mit ihr, die Einheit zu stärken,<br />

und wenn nötig sie wieder herzustellen?<br />

Mittwoch:<br />

Maria hatte nicht zum ersten Mal mit dem <strong>Heiligen</strong> Geist zu tun. Ihr ganzes<br />

Leben war von IHM durchwirkt. Aber sie ergreift nicht das Wort. Das steht<br />

dem Petrus zu. Er stellt zunächst einmal öffentlich klar, dass es bei dem Getöse<br />

und dem Sprachen-Wunder nicht um Alkoholeinfluss gehe. Dann wies<br />

er auf den Propheten Joel hin, der ja schon angekündigt hatte, dass in der<br />

Endzeit der Geist Gottes auf die Menschen ausgegossen wird. Wo aber der<br />

Heilige Geist am Werk ist, da geht es nicht immer leise zu.<br />

38


Donnerstag:<br />

Das Sprachen-Wunder hatte dennoch nicht alle überzeugt, obwohl doch jedermann<br />

die Apostel in der eigenen Sprache reden hörte – diese Männer,<br />

die gewöhnlich nur den galiläischen Dialekt gebrauchten. Wer aber nicht<br />

glauben will, den überzeugen auch keine Wunder … Der hochmütige Turmbau<br />

von Babel wurde von Gott gestoppt, indem er die Sprache verwirrte.<br />

Man verstand sich nicht mehr, fing zu streiten an und ging auseinander. An<br />

Pfingsten wurden die vielen Völker wieder vereint durch die eine Sprache<br />

der Liebe. Diese versteht jeder! Hochmut kommt vor den Fall – Liebe aber<br />

baut auf und vereint.<br />

Freitag:<br />

Die Reaktion der Nachbarn auf Sturm und Feuerzungen sind unterschiedlich.<br />

Zunächst einmal sind alle ratlos. Aber während die Einen beobachten<br />

und überlegen, fangen die Anderen an zu spotten. – Wie gehe ich selber mit<br />

Zeichen und Ereignissen um, die meinen Horizont übersteigen? Warte ich<br />

geduldig ab, bis eine glaubwürdige Erklärung auftaucht, oder bin ich sofort<br />

bei den Spöttern? Von Maria heißt es wiederholt, dass sie Ereignisse im<br />

Herzen bewahrte und bedachte (Lk 2,19.51).<br />

Samstag:<br />

Maria ist die „Braut des <strong>Heiligen</strong> Geistes“. Damit ist zunächst daran erinnert,<br />

dass sie durch das Wirken des <strong>Heiligen</strong> Geistes Mutter Gottes wurde.<br />

Durch die dritte Göttliche Person, also durch den Geist Gottes wurde Jesus<br />

in Maria als wahrer Gott, und durch Maria wurde der Sohn Gottes auch<br />

wahrer Mensch. In Maria sind Himmel und Erde vereint. Auch uns ist es<br />

gegeben, in gewisser Weise durch den <strong>Heiligen</strong> Geist das Irdische zu vergöttlichen.<br />

Auch in uns will Gott wieder „Fleisch“ werden, indem wir uns<br />

<strong>vom</strong> Geist Gottes leiten lassen. ER macht uns zu wahren Kindern Gottes<br />

(vgl. Röm 8,14).<br />

AUFGABE DER WOCHE<br />

z.B.: Bitte den <strong>Heiligen</strong> Geist um die Erneuerung der Firm-Gnade. Bete jeden<br />

Tag einen Hymnus zum <strong>Heiligen</strong> Geist. Lass dich innerlich <strong>vom</strong> Geiste<br />

Christi und seinen Gaben erfüllen. Nimm die Charismen ernst, die dir anvertraut<br />

wurden und suche Menschen, die dir dabei helfen können.<br />

39


40<br />

III.<br />

ZUR VERTIEFUNG<br />

WER IST MEINE MUTTER?<br />

1. Wir danken Dir, Maria, für Deinen GLAUBEN:<br />

Du denkst nach und fragst,<br />

und noch mehr vertraust Du …<br />

Immer offen für alle Pläne Gottes –<br />

Bereitschaft ohne Grenzen,<br />

Dienst ohne Bedingungen:<br />

Selig, die Du geglaubt hast!<br />

2. Wir danken Dir, Maria, für Deine HOFFNUNG:<br />

Du gibst weg und stehst,<br />

und noch mehr vertraust Du …<br />

immer offen für alle Kinder Gottes –<br />

Leiden ohne Grenzen,<br />

ein Herz ohne Bedingungen:<br />

Siehe, deine Mutter!<br />

3. Wir danken Dir, Maria, für Deine LIEBE:<br />

Du liebst und kämpfst,<br />

und noch mehr vertraust Du …<br />

immer offen für alle Diener Gottes –<br />

Hilfe ohne Grenzen,<br />

Mission ohne Bedingungen:<br />

Das große Zeichen am Himmel!<br />

Als Jesus das sagte, rief eine Frau aus der Menge ihm zu: Selig die Frau, deren<br />

Leib dich getragen und deren Brust dich genährt hat. Er aber erwiderte:<br />

Selig sind vielmehr die, die das Wort Gottes hören und es befolgen.<br />

(Lk 11,27-28)


GESPRÄCH MIT DER MUTTER<br />

I.<br />

NAZARET<br />

Wenn Du betest, horcht Dein Herz auf Gott<br />

Im Gehorsam verstehst Du zu fragen<br />

Vertrauen bis zur Hingabe<br />

Ich bin die Magd des Herrn<br />

Lk 1,38<br />

II.<br />

AIN KAREM<br />

Helfen macht Dich glücklich<br />

Dein Glaubenszeugnis – ein Geschenk Gottes<br />

Dankbarkeit und Lobgesang<br />

Meine Seele preist die Größe des Herrn<br />

Lk 1,46<br />

III.<br />

BETLEHEM<br />

Armut und Einfachheit sind Dein Reichtum<br />

Innere Beweglichkeit macht Dich stark<br />

Dein Schweigen ist vielsagend<br />

Und das Wort ist Fleisch geworden<br />

Joh 1,14<br />

IV.<br />

IM TEMPEL<br />

Frömmigkeit achtet das Brauchtum<br />

Offenheit für Gott – Dein Atem<br />

Bereit, Dich verwunden zu lassen<br />

Dir aber wird ein Schwert durch die Seele dringen<br />

Lk 2,35<br />

41


42<br />

V.<br />

JERUSALEM<br />

Geduld und Dialog<br />

Deine Erziehungskunst<br />

Klugheit vermag auch zu fordern<br />

Seine Mutter bewahrte alles in ihrem Herzen<br />

Lk 2,51<br />

VI.<br />

HOCHZEIT IN KANA<br />

In der Not rettest Du<br />

Zu Jesus gehen, Ihm alles sagen<br />

Das ist Deine Weisheit<br />

Was Er euch sagt, das tut!<br />

Joh 2,5<br />

VII.<br />

KAFARNAUM<br />

Du schenkst Deinem Sohn Freiheit<br />

Wirst Tochter in Seiner neuen <strong>Familie</strong><br />

Bruder, Schwester und Mutter<br />

Wer den Willen Gottes erfüllt …<br />

Mk 3,35<br />

VIII.<br />

GOLGOTA<br />

Im Glauben stehst Du unter dem Kreuz<br />

Deine Hoffnung strömt Frieden aus<br />

Deine Liebe ist vollendet<br />

Siehe, deine Mutter!<br />

Joh 19,27


IX.<br />

PFINGSTSAAL<br />

Demut zeigt sich in der Treue<br />

Gegenwart, die für den <strong>Heiligen</strong> Geist öffnet<br />

Mutter sein – Deine Mission<br />

Mit Maria, der Mutter Jesu<br />

Apg 1,14<br />

X.<br />

HIER UND HEUTE<br />

Dein Leiden – meine Sündhaftigkeit,<br />

Dein Trost – mein Suchen nach Gott und<br />

Dein Sieg – mein offenes Herz für alle<br />

Der Jünger nahm sie zu sich<br />

Joh 19,27<br />

MARIA WERDEN<br />

Glauben wie Maria<br />

und dabei Gott mehr vertrauen<br />

als sich selber<br />

Lieben wie Maria<br />

und dabei immer Jesus gehören<br />

und nicht sich selber<br />

Maria werden<br />

und dabei den Geist Gottes leben<br />

in Gebet, Arbeit, Erholung …<br />

Eines Tages kamen seine Mutter und seine Brüder zu ihm; sie konnten aber<br />

wegen der vielen Leute nicht zu ihm gelangen. Da sagte man ihm: Deine<br />

Mutter und deine Brüder stehen draußen und möchten dich sehen. Er erwiderte:<br />

Meine Mutter und meine Brüder sind die, die das Wort Gottes hören<br />

und danach handeln. (Lk 8,19-21)<br />

43


MARIA, WER BIN ICH FÜR DICH?<br />

1. Ich bin Dein Kind –<br />

in Nazaret hast Du mich empfangen<br />

und damals, als meine Eltern in gegenseitiger Liebe<br />

zusammen mit dem Herrgott mir das Leben gaben,<br />

damit ich die Pläne des Ewigen Vaters erfülle:<br />

Es ist Gott-Vater, Dein Schöpfer, der mir das Dasein schenkte –<br />

durch seine Vorsehung entwickle ich mich weiter,<br />

aber Deine Gegenwart, Maria,<br />

die Gegenwart Deiner mütterlichen Liebe,<br />

schenkt mir Offenheit und Vertrauen …<br />

2. Ich bin Dein Kind –<br />

unter dem Kreuz hast Du mich geboren<br />

und damals, als meine <strong>Familie</strong> und die Paten<br />

mich in die Kirche brachten,<br />

damit ich das Wasser der Wiedergeburt empfange:<br />

Es ist Christus, Dein Sohn, der mich befreit hat –<br />

durch sein <strong>Blut</strong> bin ich erlöst,<br />

aber Deine Fürsorge, Maria,<br />

die Fürsorge der mütterlichen Kirche<br />

gibt mir <strong>Familie</strong> und Einheit …<br />

3. Ich bin Dein Kind –<br />

im Pfingstsaal hast Du mich erzogen<br />

und damals, als Freunde und Seelsorger<br />

mich auf die Firmung vorbereiteten,<br />

damit ich die christliche Reife empfange:<br />

Es ist der Heilige Geist, Dein Bräutigam, der mich geheiligt hat –<br />

durch seine Eingebung bin ich stark,<br />

aber Dein Kampf, Maria,<br />

der Kampf Deines mütterlichen Herzens<br />

gibt mir Licht und Demut …<br />

Wie sehr möchte ich<br />

Dein kleiner Bruder sein:<br />

Dein Trost und Deine Hilfe!<br />

44


VOR DEM GNADENBILD MARIA SCHNEE<br />

Wir grüßen Dich, Maria,<br />

Dich, unsere Liebe Frau <strong>vom</strong> Schnee!<br />

Du bist die Erwählte,<br />

die Makellose, die ganz Reine!<br />

1. Du liebst die Verirrten,<br />

Du liebst uns alle,<br />

und führst uns zur Quelle,<br />

zu den Wunden des Erlösers –<br />

die wir hungern nach Liebe,<br />

uns sehnen nach Glück …<br />

2. Du liebst die Befleckten,<br />

Du liebst uns alle,<br />

und tauchst uns ein<br />

in das <strong>Blut</strong> Deines Sohnes –<br />

wie ein Kind ins Bad,<br />

wie die Kranken ins heilende Wasser …<br />

3. Du liebst, wer im Dunkel,<br />

Du liebst uns alle,<br />

und erleuchtest<br />

mit Heiligem Geist –<br />

unsere Nächte im Feuer,<br />

die Nebel im Glanz seiner Sonne …<br />

4. Du liebst die Hungernden,<br />

Du liebst uns alle,<br />

und geleitest uns<br />

zum Vater des Erbarmens –<br />

die Armen zur Tafel,<br />

die Geplagten zum festlichen Mahl …<br />

45


5. Du liebst die Sünder,<br />

Du liebst uns alle,<br />

Du bedeckst die Willigen<br />

mit dem Schnee der göttlichen Gnade –<br />

auf dass sie rein werden<br />

und geschützt vor dem Frost dieser Welt …<br />

Wir danken Dir, Maria,<br />

Dir, unserer Lieben Frau <strong>vom</strong> Schnee,<br />

Dir, unserer Mutter und Königin<br />

von Aufhausen!<br />

46<br />

GEBET ZUR ERNEUERUNG UND VERTIEFUNG<br />

DER WEIHE AN MARIA<br />

Vater im Himmel, ich danke dir für die ganze Schöpfung und besonders<br />

dafür, dass auch ich leben darf! Jesus, du Sohn des lebendigen Gottes, mein<br />

Erlöser und Heiland, ich danke dir für deine Liebe zum VATER und zu allen<br />

Menschen. Gott, Heiliger Geist, du ewiges Band der Liebe Gottes, ich<br />

danke dir, das du mich am Leben Gottes teilnehmen lässt. Sei verherrlicht<br />

– Gott Dreifaltig-Einer in allen Engeln und <strong>Heiligen</strong>, in allen Menschen guten<br />

Willens, besonders aber in Maria, deiner vielgeliebten Tochter, Mutter<br />

und Braut! Du hast sie als neue Eva zur Mutter aller Lebenden erwählt und<br />

sie in Fülle begnadet. Als eine neue Schöpfung wurde sie ohne Makel der<br />

Erbsünde empfangen. Sie wurde durch keinerlei Sünde von dir getrennt. So<br />

konnte sie in einzigartiger Weise am Werk der Erlösung teilnehmen. Durch<br />

alle Zeiten hindurch offenbart sie deine mütterliche Liebe zu allen Geschöpfen,<br />

und sie sorgt zusammen mit dir für alle deine Kinder, damit sie zur<br />

vollen Freundschaft mit dir heranreifen können.<br />

Sei gelobt und gepriesen, Allmächtiger und Ewiger Gott, der du deine<br />

Herrlichkeit und Größe vor allem durch Güte und Erbarmen zeigst. Ich kann<br />

nicht genug dafür danken, dass ich durch die heiligmachende Gnade der<br />

Taufe ein lebendiges Glied am mystischen Leib Christi wurde. In Jesus will<br />

ich immer bleiben und so leben, wie Er gelebt hat. Dabei will ich immer wieder<br />

auf Maria schauen, mich von ihr beraten und mir helfen lassen. Denn sie<br />

ist als Mutter, Weggefährtin und Jüngerin wie niemand sonst dem mensch-


gewordenen Gottessohn und Erlöser nahe gekommen. So wurde sie die Königin<br />

des Himmels und der Erde.<br />

Maria, ich danke dir für dein volles und bedingungsloses Ja zu den Plänen<br />

Gottes. Hilf mir, dass auch ich, immer aufrichtiger und reifer werdend<br />

dem entspreche, was Gott von mir erwartet.<br />

Maria, du hast nicht alles verstanden, was Gott mit dir vorhatte, du hast<br />

Unsicherheit und Einsamkeit verspürt und dennoch glaubtest du an die Verheißungen<br />

Gottes. Lass mich zusammen mit dir in jeder Lebenslage das Magnifikat<br />

singen.<br />

Maria, unter einfachsten Umständen hast du in Betlehem den Sohn Gottes<br />

geboren. Du hast nicht geklagt, sondern mit Staunen über die Fügungen<br />

und Zulassungen Gottes nachgedacht und sie im Herzen bewahrt. Auch ich<br />

möchte immer mit dir zusammen vertrauen und der Welt Jesus schenken.<br />

Maria, als der Prophet Simeon dir im Tempel das Schwert ankündigte,<br />

da hat es dein Herz getroffen. Du hast mit der Angst gekämpft. Ich möchte<br />

mit dir, durch eine immer größere Liebe, alle Menschenfurcht besiegen und<br />

auch die Angst vor Gottes Plänen und Zulassungen.<br />

Maria, Gott hat dich nicht geschont, als du in Jerusalem den größten<br />

Schatz verlorst, den ER dir anvertraut hatte. Hilf mir, dass ich so wie du und<br />

der Hl. Josef durch den Glauben die innere Ruhe bewahre, auch wenn alles<br />

verloren zu sein scheint und die Nerven überfordert sind.<br />

Maria, du hast bei der Hochzeit in Kana bei dem Missgeschick der <strong>Familie</strong><br />

Mitgefühlt gezeigt. Du bist mit dieser Not zu Jesus gegangen und hast<br />

mit deinem Vertrauen das Wunder erlangt. Auch ich möchte so wie du und<br />

zusammen mit dir immer mit allen meinen Sorgen zu Jesus gehen und alles<br />

tun, was ER sagt.<br />

Maria, du warst nicht verzagt, als Jesus aus deinem Hause auszog, um<br />

mit der Schar der Jünger seine eigene geistliche <strong>Familie</strong> zu beginnen. Du<br />

hast dich klein gemacht und bist selbst zur Jüngerin deines Sohnes geworden.<br />

Steh mir bei, dass ich IHM folgen kann, so wie du.<br />

Maria, du hast auch auf Golgota nicht den Glauben verloren. Er war dein<br />

einziger Halt. So hast du am meisten am Erlösungsopfer teilgenommen. Unter<br />

dem Kreuz bist du die Mutter der ganzen Kirche geworden. Lass auch<br />

47


mich durch den unerschütterlichen Glauben an Gott an deiner Mutterschaft<br />

teilnehmen.<br />

Maria, du Braut des <strong>Heiligen</strong> Geistes, wo du bist, da kann sich das Pfingstwunder<br />

auch heute ereignen. Sei immer bei mir, damit der Geist Gottes mich<br />

immer besser erfüllen, formen und leiten kann. Amen.<br />

48<br />

GEBET ZU UNSERER LIEBEN FRAU<br />

VON MARIA SCHNEE<br />

V Wir grüßen dich, „Unsere Liebe Frau <strong>vom</strong> Schnee“ – du unsere Königin<br />

und Mutter! Wir danken dir für alle Gebetserhörungen, die so viele<br />

Menschen von Nah und Fern hier in Aufhausen seit Jahr hun derten erfahren<br />

haben. Zu dir können wir mit allem kommen – wie ein Kind zur Mama.<br />

A Du freust dich immer mit uns, wenn wir etwas Fröhliches zu berichten<br />

haben, du leidest mit uns, wenn wir weinen. Du hilfst uns, alle Dinge tiefer<br />

zu sehen und im Glauben zu beantworten. Wie damals bei der Hochzeit zu<br />

Kana gehst du selber mit unseren Problemen zu Jesus. Wie du dort den Dienern<br />

geraten hast, alles zu tun, was Jesus ihnen auftragen wird, so willst du<br />

auch uns helfen, den Willen Gottes im Glauben anzunehmen, auch wenn wir<br />

ihn nicht sofort verstehen.<br />

V Im Vertrauen auf deine Hilfe, Mutter der Barm herzigkeit, sind wir auch<br />

heute wieder hier vor deinem Gnadenbild. Wir wollen dir alles über geben,<br />

was unser Herz bewegt: Die Sorge um unsere Gesundheit an Leib, Seele<br />

und Geist, um unsere <strong>Familie</strong>n, unsere Pfarreien und Gemeinden, um das<br />

öffentliche Leben und um die Gerechtigkeit und den Frieden auf der ganzen<br />

Welt.<br />

A Zusammen mit dir wollen wir auf den Vater im Himmel schauen und<br />

nicht vergessen, dass unser Leben hier auf der Erde nur ein Vorspiel der<br />

Ewigkeit ist. Schon auf diese Weise werden unsere großen Sorgen kleiner<br />

und die kleinen Dinge des Alltags ge winnen an Wert und Bedeu tung. Lass<br />

uns niemals übersehen, dass wir für die Ewigkeit geschaffen und berufen<br />

sind, für die wir bleibende Schätze sammeln sollen.<br />

V Unsere Liebe Frau <strong>vom</strong> Schnee, du bist <strong>vom</strong> ersten Augenblick deines<br />

Daseins an die ganz Reine und Makellose. Durch das <strong>Blut</strong> Christi, das unter


deinem Herzen gebildet wurde, warst und bliebst du immer frei von aller<br />

Erbschuld und persönlicher Sünde. Du kannst auch uns helfen, dass durch<br />

die „am Kreuz vergossene Liebe“ unser Gewissen ganz frei wird. Wir wollen<br />

in unserer Beziehung zu Gott, zum Mitmen schen und zu uns selber ganz<br />

rein werden – so weiß wie der Schnee, so wie du.<br />

A Maria, du bist unsere Hoffnung! Zu dir bringen wir alle unsere Sorgen.<br />

Hilf uns, selber zu tun, was uns möglich ist, und gleichzeitig auf die Hilfe<br />

von oben zu vertrauen, wenn etwas für uns zu schwer wird. Mach uns auch<br />

für jene Hilfen und Ereignisse dankbar, die wir nicht verstehen und wenn<br />

uns Gott anders hilft, als wir es erbeten haben. Denn er weiß besser, was für<br />

uns gut ist. Zusammen mit dir, Maria, wollen wir in jeder Lebenslage Gott<br />

loben und prei sen.<br />

V Maria, du „Braut des <strong>Heiligen</strong> Geistes“, hilf uns, die Gnade von Taufe<br />

und Firmung treu zu bewahren und zu entfalten. Bereite uns immer wieder<br />

auf einen würdigen Empfang der Eucha ris tie und des Sakra men tes der Buße<br />

und Ver söhnung vor. Lass uns wie du aus dem Wort Gottes beten und leben<br />

und sei uns immer nahe, damit wir das Wirken des <strong>Heiligen</strong> Gei stes wahrnehmen<br />

und mit IHM besser zusammen arbeiten können. Amen.<br />

GEBET ZU MARIA, DER MUTTER<br />

VOM KOSTBAREN BLUT<br />

Wir ehren dich, heilige Mutter, denn Gott hat dich unter allen Frauen erwählt,<br />

die Mutter seines Sohnes zu werden. Für ihn solltest du ein reines und<br />

heiliges Gefäß sein. Darum hat dich Gott von der Erbschuld der Mensch heit<br />

ausgenommen und mit dir eine neue Schöpfung begonnen.<br />

Groß bist du und herrlich in der strahlenden Makel losigkeit deiner Seele.<br />

Du bist die erste Frucht der Erlösung, erworben durch das <strong>Blut</strong> deines<br />

Sohnes, noch bevor Jesus in dir Mensch geworden ist. Gott hat dich in einzigartiger<br />

Weise begnadet, damit du ohne jede Einschränkung seinen Plan<br />

verwirklichen konntest.<br />

So gabst du dein volles Ja zur Botschaft, die der Engel überbrachte und in<br />

der er dich einlud, Mutter des Erlösers zu werden. Ohne Bedingungen folgtest<br />

du in unendlichem Vertrauen Schritt für Schritt dem Willen Gottes.<br />

49


Es ist ein Weg der Prüfungen, ein Weg der unerwarteten Ereignisse, ein<br />

Weg des Glaubens. So findest du dich wieder auf dem Kalvarienberg vor<br />

deinem verblutenden Sohn, nachdem du mit ihm ein ganzes Leben lang den<br />

Kreuzweg gegangen bist.<br />

Wir lieben dich, Mutter unter dem Kreuz, Mutter <strong>vom</strong> Kostbaren <strong>Blut</strong>,<br />

denn auf Kalvaria bist du unser aller Mutter geworden. Aus dir ist nicht nur<br />

das rettende <strong>Blut</strong> Jesu hervorgegangen, als du deinem Sohn das menschliche<br />

Leben schenktest. Durch dich strömt auch das Erlöserblut <strong>vom</strong> Kreuze her,<br />

da du zur Mutter des Leibes Christi, zur Mutter der Kirche wurdest.<br />

Wie dein Sohn wollen wir dich lieben und ehren. Mit ihm wollen wir<br />

leiden an deinen Schmerzen, mit ihm uns auch freuen über deine Freuden.<br />

Zeige uns, Mutter, wie wir dich mehr lieben können, wie wir dich kindlicher<br />

lieben können, wie wir dich reifer lieben können.<br />

Dich wollen wir begleiten, barmherzige Mutter aller Menschen. Mit dir<br />

wollen wir ein Herz haben für alle, die Hilfe brauchen. Mit dir wollen wir<br />

trösten und lindern, ermutigen und heilen. Du bist auch denen nahe, die dich<br />

nicht kennen oder dich nicht mehr verstehen. Denn Jesus hat sein <strong>Blut</strong> für<br />

alle vergossen. So ist sein Herz für alle offen, besonders für jene, die verlassen<br />

sind, die verzweifeln und jene, die sonst keine Liebe empfangen.<br />

Sei uns nahe, du gute Mutter <strong>vom</strong> Kostbaren <strong>Blut</strong>, damit wir denen nahe<br />

sein können, die du so sehr liebst. Gib uns deinen Glauben, dass wir uns wie<br />

du <strong>vom</strong> Geist Gottes bewegen lassen. Erfülle uns mit deiner Demut, damit<br />

wir denen wirklich dienen können, für die Jesus gestorben ist. Schenke uns<br />

dein Herz, damit wir dein Erbarmen zu jenen tragen können, die ohne Gnade<br />

leben.<br />

Maria, unsere gute Mutter, lass uns auf dieser Erde deinen Platz einnehmen,<br />

damit Jesus immer stärker in den Menschen zu leben beginnt und sein<br />

Reich sich ausbreiten kann. Hilf uns, dass wir wie du unseren Beitrag zur Erlösung<br />

der Menschen leisten und so unser eigenes <strong>Blut</strong> mit dem <strong>Blut</strong> Christi<br />

zur Ehre des Vaters und zum Heil der Welt hingeben. Amen.<br />

50


WEIHE AN DAS UNBEFLECKTE HERZ MARIENS<br />

Maria, dein Unbeflecktes Herz<br />

ist die Quelle<br />

und gleichzeitig auch die schönste Frucht<br />

der Allmacht deines Sohnes,<br />

unseres Herrn Jesus Christus.<br />

Mutter und Königin <strong>vom</strong> Kostbaren <strong>Blut</strong>,<br />

du bist der Weg<br />

und gleichzeitig auch die strahlendste Ikone<br />

der Liebe deines Sohnes,<br />

unseres Erlösers.<br />

Du Frau mit der Sonne umkleidet,<br />

du bist der Kampf<br />

und gleichzeitig auch der herrlichste Sieg<br />

der Demut deines Sohnes,<br />

unseres Gottes.<br />

Dir wollen wir danken,<br />

dir vertrauen,<br />

und zusammen mit dir<br />

teilnehmen an der Mission Jesu Christi.<br />

Dir, Maria, weihen wir von neuem<br />

die gesamte geistliche <strong>Familie</strong> <strong>vom</strong> <strong>Blut</strong>e Christi<br />

Wir bitten dich, Mutter,<br />

nimm uns alle in dein Unbeflecktes Herz,<br />

damit wir dort rein und unter deinem Schutz<br />

Heilung und Heiligung erfahren im <strong>Heiligen</strong> Geist.<br />

Lass uns durch dein Unbeflecktes Herz<br />

zum Herzen Jesu gelangen und so<br />

zum Herzen des Vaters im Himmel. Amen.<br />

51


GEBET ZUR HEILIGEN FAMILIE<br />

V Jesus, du hast den Weg der <strong>Familie</strong> gewählt, um als Gott und Mensch<br />

unser Erlöser zu werden. Wir danken für die 30 Jahre in Nazaret und für den<br />

Beginn deiner eigenen <strong>Familie</strong>, der Kirche, auf dem Weg nach Jerusalem.<br />

A Sende uns <strong>vom</strong> Vater im Himmel deinen <strong>Heiligen</strong> Geist, damit unsere<br />

natürlichen und geistlichen <strong>Familie</strong>n immer mehr „Kirche“ werden.<br />

V Maria, in deinem makellosen Herzen warst du immer bereit, deine persönlichen<br />

Gedanken und Pläne aufzugeben, um ganz am Werk des Erlösers<br />

teilzunehmen.<br />

A Unter dem Kreuz wurdest du Mutter der Kirche und der gesamten<br />

Menschheit. Wir ehren und lieben dich – du Königin des Himmels und der<br />

Erde.<br />

V Hl. Josef, du nahmst in jeder Lebenslage den Willen Gottes ohne Zögern<br />

an. Wir preisen Gott für dein edles Herz und die unermüdliche Sorge,<br />

mit der du Jesus und Maria gedient hast.<br />

A Behüte auch unsere <strong>Familie</strong>n und die ganze Kirche, besonders die Einsamen<br />

und die Sterbenden. Amen.<br />

52


IV.<br />

TRADITIONELLE MARIENGEBETE<br />

O meine Gebieterin, o meine Mutter,<br />

dir bringe ich mich ganz dar, und um dir meine Hingabe zu bezeugen, weihe<br />

ich dir heute meine Augen, meine Ohren, meinen Mund, mein Herz, mich<br />

selber ganz und gar. Weil ich also dir gehöre, o gute Mutter, bewahre mich<br />

und beschütze mich als dein Gut und Eigentum. Amen.<br />

Unter deinen Schutz und Schirm<br />

fliehen wir, o heilige Gottesgebärerin;<br />

verschmähe nicht unser Gebet in unsern Nöten,<br />

sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren,<br />

o du glorreiche und gebenedeite Jungfrau –<br />

unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin<br />

Versöhne uns mit deinem Sohne, empfiehl uns deinem Sohne,<br />

stelle uns vor deinem Sohne.<br />

Sei gegrüßt, o Königin,<br />

Mutter der Barmherzigkeit;<br />

unser Leben, unsere Wonne,<br />

unsere Hoffnung, sei gegrüßt!<br />

Zu dir rufen wir, verbannte Kinder Evas.<br />

Zu dir seufzen wir trauernd und weinend<br />

in diesem Tal der Tränen.<br />

Wohlan denn, unsere Fürsprecherin,<br />

wende deine barmherzigen Augen uns zu,<br />

und nach diesem Elend zeige uns Jesus,<br />

die gebenedeite Frucht deines Leibes!<br />

O gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria!<br />

Gedenke, o gütigste Jungfrau Maria,<br />

es ist noch nie gehört worden, dass jemand, der zu dir seine Zuflucht nahm,<br />

deinen Beistand anrief und um deine Fürbitte flehte, von dir verlassen worden<br />

ist. Von diesem Vertrauen beseelt, nehme ich meine Zuflucht zu dir,<br />

53


o Jungfrau der Jungfrauen, meine Mutter, zu dir komme ich, vor dir stehe<br />

ich als ein sündiger Mensch. O Mutter des ewigen Wortes, verschmähe nicht<br />

meine Worte, sondern höre sie gnädig an und erhöre mich! Amen.<br />

O Maria hilf, o Maria hilf!<br />

O Maria hilf doch mir!<br />

Ein armer Sünder kommt zu dir.<br />

Im Leben und im Sterben<br />

lass mich nicht verderben,<br />

lass mich in keiner Todsünd sterben.<br />

Steh mir bei im letzten Streit,<br />

o Mutter der Barmherzigkeit!<br />

Amen.<br />

Hilf, Maria, es ist Zeit,<br />

hilf, Mutter der Barmherzigkeit.<br />

Du bist mächtig, uns aus Nöten<br />

und Gefahren zu erretten.<br />

Denn wo Menschen Hilfe bricht,<br />

mangelt doch die deine nicht.<br />

Nein, du kannst das heiße Flehen<br />

deiner Kinder nicht verschmähen.<br />

Zeige, dass du Mutter bist,<br />

wo die Not am größten ist.<br />

Hilf, Maria, es ist Zeit,<br />

hilf, Mutter der Barmherzigkeit.<br />

Jungfrau, Mutter Gottes mein,<br />

Lass mich ganz dein eigen sein.<br />

Dein im Leben, dein im Tod,<br />

dein im Unglück, Angst und Not;<br />

dein in Kreuz und bittrem Leid,<br />

dein für Zeit und Ewigkeit.<br />

Jungfrau, Mutter Gottes mein,<br />

Lass mich ganz dein eigen sein!<br />

54


Mutter, auf dich hoff‘ und baue ich,<br />

Mutter, zu dir ruf‘ und seufze ich,<br />

Mutter, du Gütigste, steh mir bei,<br />

Mutter, du Mächtigste, Schutz mit verleih.<br />

O Mutter, so komm, hilf beten mir,<br />

O Mutter, so komm, hilf streiten mir,<br />

O Mutter, so komm, hilf leiden mir,<br />

O Mutter, so komm, und bleib bei mir.<br />

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste,<br />

du willst mir ja helfen, o Gütigste,<br />

du musst mir nun helfen, o Treueste,<br />

du wirst mir auch helfen, Barmherzigste;<br />

O Mutter der Gnade, der Christen Hort,<br />

du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port.<br />

du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier,<br />

du Trost der Betrübten, ihr Schutzpanier.<br />

Wer hat je umsonst deine Hilf angefleht?<br />

Wann hast du vergessen ein kindlich‘ Gebet?<br />

Drum ruf‘ ich beharrlich in Kreuz und in Leid:<br />

Maria hilft immer, sie hilft jederzeit.<br />

Ich ruf‘ voll Vertrauen in Leiden und Tod:<br />

Maria hilft immer – in jeglicher Not.<br />

So glaub‘ ich – und lebe und sterbe darauf;<br />

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.<br />

Jungfrau, Mutter Gottes mein …<br />

Mächtige Königin des Himmels<br />

und Herrin der Engel, du hast von Gott die Sendung und die Macht empfangen,<br />

dem Satan den Kopf zu zertreten. Wir bitten dich demütig, befiehl den<br />

Chören der Engel, dass sie die Teufel verfolgen, ihre Dreistigkeit zügeln, sie<br />

überall bekämpfen und in die Hölle hinabstoßen. Heilige Engel und Erzengel,<br />

verteidigt und behütet uns! Amen.<br />

55


Marianischer Rosenkranz<br />

Ich glaube an Gott, Vater unser, Gegrüßet seist du, Maria<br />

… der in uns den Glauben vermehre<br />

… der in uns die Hoffnung stärke<br />

… der in uns die Liebe entzünde<br />

Die freudenreichen Geheimnisse<br />

(Montag und Samstag)<br />

1. Jesus, den du, o Jungfrau, <strong>vom</strong> Hl. Geist empfangen hast.<br />

2. Jesus, den du, o Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast.<br />

3. Jesus, den du, o Jungfrau, geboren hast.<br />

4. Jesus, den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast.<br />

5. Jesus, den du, o Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast.<br />

Die lichtreichen Geheimnisse<br />

(Donnerstag)<br />

1. Jesus, der von Johannes getauft worden ist.<br />

2. Jesus, der sich bei der Hochzeit in Kana offenbart hat.<br />

3. Jesus, der uns das Reich Gottes verkündet hat.<br />

4. Jesus, der auf dem Berg verklärt worden ist.<br />

5. Jesus, der uns die Eucharistie geschenkt hat.<br />

Die schmerzhaften Geheimnisse<br />

(Dienstag und Freitag)<br />

1. Jesus, der für uns <strong>Blut</strong> geschwitzt hat.<br />

2. Jesus, der für uns gegeißelt worden ist.<br />

3. Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist.<br />

4. Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat.<br />

5. Jesus, der für uns gekreuzigt worden ist.<br />

Die glorreichen Geheimnisse<br />

(Mittwoch und Sonntag)<br />

1. Jesus, der von den Toten auferstanden ist.<br />

2. Jesus, der in den Himmel aufgefahren ist.<br />

3. Jesus, der uns den <strong>Heiligen</strong> Geist gesandt hat.<br />

4. Jesus, der dich, o Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat.<br />

5. Jesus, der dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat.<br />

56


O mein Jesus,<br />

verzeih‘ uns unsere Sünden,<br />

bewahre uns vor dem Feuer der Hölle,<br />

führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene,<br />

die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen.<br />

Lauretanische Litanei<br />

Herr, erbarme dich. Christus, erbarme dich. Herr, erbarme dich.<br />

Christus, höre uns. Christus, erhöre uns.<br />

Gott Vater im Himmel – erbarme dich unser.<br />

Gott Sohn, Erlöser der Welt –<br />

Gott Heiliger Geist –<br />

Heiliger dreifaltiger Gott –<br />

Heilige Maria – bitte für uns.<br />

Heilige Mutter Gottes –<br />

Heilige Jungfrau –<br />

Mutter Christi –<br />

Mutter der Kirche –<br />

Mutter der göttlichen Gnade –<br />

Mutter, du Reine –<br />

Mutter, du Keusche –<br />

Mutter ohne Makel –<br />

Mutter, du viel Geliebte –<br />

Mutter, so wunderbar –<br />

Mutter des guten Rates –<br />

Mutter der schönen Liebe –<br />

Mutter des Schöpfers –<br />

Mutter des Erlösers –<br />

Du kluge Jungfrau –<br />

Jungfrau, von den Völkern gepriesen –<br />

Jungfrau, mächtig zu helfen –<br />

Jungfrau voller Güte –<br />

Jungfrau, du Magd des Herrn –<br />

Du Spiegel der Gerechtigkeit –<br />

Du Sitz der Weisheit –<br />

57


Du Ursache unserer Freude –<br />

Du Kelch des Geistes –<br />

Du kostbarer Kelch –<br />

Du Kelch der Hingabe –<br />

Du geheimnisvolle Rose –<br />

Du starker Turm Davids –<br />

Du elfenbeinerner Turm –<br />

Du goldenes Haus –<br />

Du Bundeslade Gottes –<br />

Du Pforte des Himmels –<br />

Du Morgenstern –<br />

Du Heil der Kranken –<br />

Du Zuflucht der Sünder –<br />

Du Trost der Betrübten –<br />

Du Hilfe der Christen –<br />

Du Königin der Engel –<br />

Du Königin der Patriarchen –<br />

Du Königin der Propheten –<br />

Du Königin der Apostel –<br />

Du Königin der Märtyrer –<br />

Du Königin der Bekenner –<br />

Du Königin der Jungfrauen –<br />

Du Königin aller <strong>Heiligen</strong> –<br />

Du Königin, ohne Erbschuld empfangen –<br />

Du Königin, aufgenommen in den Himmel –<br />

Du Königin <strong>vom</strong> heiligen Rosenkranz –<br />

Du Königin der <strong>Familie</strong> –<br />

Du Königin des Friedens –<br />

Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt<br />

– Herr, verschone uns!<br />

– Herr, erhöre uns!<br />

– Herr, erbarme dich!<br />

Lasset uns beten. – Gütiger Gott, du hast allen Menschen Maria zur Mutter<br />

gegeben; höre auf ihre Fürsprache; nimm von uns die Traurigkeit dieser<br />

Zeit, dereinst aber gib uns die ewige Freude. Durch Christus, unsern Herrn.<br />

Amen.<br />

58


Magnifikat (Lk 1,46-55 )<br />

Meine Seele preist die Größe des Herrn,<br />

und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.<br />

Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.<br />

Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter!<br />

Denn der Mächtige hat Großes an mir getan,<br />

und sein Name ist heilig.<br />

Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht<br />

über alle, die ihn fürchten.<br />

Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:<br />

Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;<br />

er stürzt die Mächtigen <strong>vom</strong> Thron<br />

und erhöht die Niedrigen.<br />

Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben<br />

und lässt die Reichen leer ausgehen.<br />

Er nimmt sich seines Knechtes Israel an<br />

und denkt an sein Erbarmen,<br />

das er unseren Vätern verheißen hat,<br />

Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.<br />

Ehre sei dem Vater und dem Sohn<br />

und dem <strong>Heiligen</strong> Geist.<br />

Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit<br />

und in Ewigkeit. Amen.<br />

59


60<br />

V.<br />

MARIENLIEDER<br />

<strong>Aufhausener</strong> Wallfahrtslied<br />

M: P. Viktor Eder OSB, Metten


<strong>Aufhausener</strong> Maria-Schnee-Lied<br />

2. Maria, bann der Sünde Nacht, / zertritt der alten Schlange Pracht! /<br />

Den Büßern all leucht wie ein Stern, / zeig uns den Weg zu Gott, dem Herrn!<br />

3. Maria, uns zu Hilfe eil! / Als erster ward dir Christi Heil. / Sein Gnad<br />

keimt auf in Ach und Weh, / beschütz die Saat gleichwie der Schnee!<br />

4. Maria, du zum Schnee genannt, / Trost, den Betrübten zugewandt! /<br />

Dem Herrn bring nah die letzte Not, / er sei uns Licht im dunklen Tod!<br />

Alle Tage (GL 589)<br />

1. Alle Tage sing und sage / Lob der Himmels kö ni gin; /<br />

ihre Gnaden, ihre Taten / ehr, o Christ, mit Herz und Sinn.<br />

2. Auserlesen ist ihr Wesen, / Mutter sie und Jungfrau war. /<br />

Preis sie selig, überselig; / groß ist sie und wun der bar.<br />

3. Gotterkoren hat geboren / sie den Heiland aller Welt, /<br />

der gegeben Licht und Leben / und den Him mel offen hält.<br />

4. Ihre Ehren zu vermehren, / sei von Herzen stets be reit. /<br />

Benedeie sie und freue / dich ob ihrer Herr lich keit.<br />

Ave Maria zart (GL 583)<br />

- strahlt<br />

T: H.J. Bösl, M: GL 815<br />

1. Ave Maria zart, / du edler Rosengart, / lilienweiß, ganz ohne Schaden,/<br />

ich grüße dich zur Stund mit Ga brielis Mund: / Ave, die du bist voller<br />

Gnaden.<br />

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2. Du hast des Höchsten Sohn, / Maria rein und schön, / in deinem<br />

keuschen Schoß getragen, / den Heiland Jesus Christ, / der unser Retter ist /<br />

aus aller Sünd und al lem Schaden.<br />

3. Denn nach dem Sündenfall / wir warn ver stoßen all / und sollten ewig<br />

sein verloren. / Da hast du, reine Magd, / wie dir vorhergesagt, /uns Gottes<br />

Sohn zum Heil geboren.<br />

4. Darum, o Mutter mild, / befiehl uns deinem Kind, /bitt, dass es unser<br />

Sünd verzeihe, / endlich nach diesem Leid / die ewig Himmelsfreud /<br />

durch dich, Maria, uns verleihe.<br />

Christi Mutter stand mit Schmerzen (GL 584)<br />

1. Christi Mutter stand mit Schmerzen / bei dem Kreuz und weint‘ von<br />

Herzen, / als ihr lieber Sohn da hing. / Durch die Seele voller Trauer, /<br />

schneidend unter Todesschauer / jetzt das Schwert des Leidens ging.<br />

2. Welch ein Schmerz der Auserkornen, / da sie sah den Eingebornen, /<br />

wie er mit dem Tode rang. / Angst und Jammer, Qual und Bangen, /<br />

alles Leid hielt sie umfangen, / das nur je ein Herz durchdrang.<br />

3. Ach, für seiner Brüder Schulden / sah sie ihn die Marter dulden, /<br />

Geißeln, Dornen, Spott und Hohn, / sah ihn trostlos und verlassen / an dem<br />

blutgen Kreuz erblassen, / ihren lieben einzgen Sohn.<br />

4. Drücke deines Sohnes Wunden, / wie du selber sie empfunden, /<br />

heilge Mutter, in mein Herz. / Dass ich weiß, was ich verschuldet, /<br />

was dein Sohn für mich erduldet, / gib mir teil an deinem Schmerz.<br />

5. Christus, lass bei meinem Sterben / mich mit deiner Mutter erben /<br />

Sieg und Preis nach letztem Streit. / Wenn der Leib dann sinkt zur Erde, /<br />

gib mir, dass ich teilhaft werde / deiner selgen Herrlichkeit.<br />

Die Schönste von allen (GL 901)<br />

1. Die Schönste von allen, von fürstlichem Stand, / kann Schönres nicht<br />

malen ein englische Hand: / Maria mit Namen; an ihrer Gestalt /<br />

all Schönheit beisammen Gott selbst wohlgefallt.<br />

2. Ihr Haupt ist gezieret mit goldener Kron, / das Zepter sie führet am<br />

himmlischen Thron, / ein sehr starke Heldin, mit englischem Schritt /<br />

der höllischen Schlange den Kopf sie zertritt.<br />

62


3. Wohlan denn, o Jungfrau, der Jungfrauen Bild, / von Tugenden<br />

strahlend, mit Gnaden erfüllt, / mit Sternen geschmücket, die Sonne dich<br />

kleid‘t, / die Engel, den Himmel dein Anblick erfreut!<br />

Freu dich, du Himmelskönigin (GL 576)<br />

V 1. Freu dich, du Himmelskönigin A. Freu dich, Maria!<br />

V. Freu dich, das Leid ist all dahin. Halleluja. A. Bitt Gott für uns, Maria.<br />

2. Den du zu tragen würdig warst, / – Freu dich, Maria! – /<br />

der Heiland lebt, den du gebarst. Halleluja. / Bitt Gott für uns, Maria.<br />

3. Er ist erstanden von dem Tod, / – Freu dich, Maria! – /<br />

wie er gesagt, der Wahre Gott. Halleluja. / Bitt Gott für uns, Maria.<br />

4. Bitt Gott für uns, so wird‘s geschehn, / – Freu dich, Maria! – /<br />

dass wir mit Christus auferstehn. Halleluja. Bitt Gott für uns, Maria.<br />

Gegrüßet seist du, Königin (GL 573)<br />

1. Gegrüßet seist du, Königin, o Maria,<br />

erhabne Frau und Herrscherin, o Maria!<br />

Ref: Freut euch, ihr Cherubim, / lobsingt, ihr Seraphim, /<br />

grüßet eure Königin. / Salve, Salve, Salve, Regina!<br />

2. O Mutter der Barmherzigkeit, o Maria,<br />

du unsres Lebens Süßigkeit, o Maria!<br />

3. Du unsre Hoffnung, sei gegrüßt, o Maria,<br />

die du der Sünder Zuflucht bist, o Maria!<br />

4. O mächtige Fürsprecherin, o Maria,<br />

bei Gott sei unsre Helferin, o Maria!<br />

T: Johann Georg Seidenbusch<br />

Glorwürdge Königin (GL 948)<br />

1. Glorwürdge Königin, himmlische Frau,<br />

milde Fürsprecherin, reinste Jungfrau!<br />

Wende, o heilige Mittlerin du,<br />

deine barmherzigen Augen uns zu!<br />

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2. Mutter der Gütigkeit, Mutter des Herrn,<br />

über die Himmel weit leuchtender Stern!<br />

Wende, o weiseste Führerin du,<br />

deine barmherzigen Augen uns zu!<br />

3. Glänzende Lilie, Ros ohne Dorn,<br />

Quell aller Glorie, Seligkeitsborn!<br />

Wende, o mildeste Trösterin du,<br />

deine barmherzigen Augen uns zu!<br />

4. Pforte der Seligkeit, rettender Schild,<br />

Schutzwehr der Christenheit, furchtbar und mild!<br />

Wende, o mächtige Schützerin du,<br />

deine barmherzigen Augen uns zu.<br />

Lasst uns erfreuen (GL 585)<br />

1. Lasst uns erfreuen herzlich sehr, Halleluja, / Maria seufzt und weint<br />

nicht mehr, Halleluja. / Verschwunden sind die Nebel all, Halleluja, / jetzt<br />

glänzt der lieben Sonne Strahl. Halleluja. / Halleluja, Halleluja, Halleluja.<br />

2. Wo ist, o freudenreiches Herz, Halleluja, / Wo ist dein Weh, wo ist dein<br />

Schmerz? Halleluja. / Wie wohl ist dir, o Herz, wie wohl; Halleluja, / nun<br />

bist du aller Freuden voll. Halleluja …<br />

3. Sag an, Maria, Jungfrau rein, Halleluja, / kommt das nicht von dem<br />

Sohne dein? Halleluja. / Ach ja, dein Sohn erstanden ist; Halleluja,/<br />

kein Wunder, dass du fröhlich bist. Halleluja …<br />

4. Aus seinen Wunden fließen her, Halleluja, / fünf Freudenseen, fünf<br />

Freudenmeer. Halleluja. / Die Freud sich über dich ergoss, Halleluja, /<br />

und durch dein Herz die Freude floss. Halleluja …<br />

5. Dein Herz nun ganz in Freuden schwimmt, Halleluja, / und zu und zu<br />

die Freude nimmt. Halleluja. / Ach, nun vergiss auch unser nit, Halleluja, /<br />

und teil auch uns ein Tröpflein mit. Halleluja …<br />

Magnificat<br />

Magnificat, magnificat, magnificat anima mea Dominum.<br />

Magnificat, magnificat, magnificat anima mea!<br />

64


Maria, breit den Mantel aus (GL 595)<br />

1. Maria, breit den Mantel aus, / mach Schirm und Schild für uns daraus; /<br />

lass uns darunter sicher stehn, / bis alle Stürm vorüber gehn.<br />

Ref: Patronin voller Güte, uns alle Zeit behüte.<br />

2. Dein Mantel ist sehr weit und breit, / er deckt die ganze Christenheit, /<br />

er deckt die weite, weite Welt, / ist aller Zuflucht und Gezelt.<br />

3. Maria, hilf der Christenheit, / dein Hilf erzeig uns allezeit; /<br />

komm uns zu Hilf in allem Streit, / verjag die Feind all von uns weit.<br />

Maria, dich lieben (GL 594)<br />

1. Maria, dich lieben ist allzeit mein Sinn; / dir wurde die Fülle der<br />

Gnaden verliehn: / du Jungfrau, auf dich hat der Geist sich gesenkt, /<br />

du Mutter hast uns den Erlöser geschenkt.<br />

2. Dein Herz war der Liebe des Höchsten geweiht; / du warst für die<br />

Botschaft des Engels bereit. / Du sprachst: „Mir geschehe, wie du es gesagt:<br />

/ Dem Herrn will ich dienen, ich bin seine Magd.“<br />

3. Du Frau aus dem Volke, von Gott ausersehn, / dem Heiland auf Erden<br />

zur Seite zu stehn, / kennst Arbeit und Sorge ums tägliche Brot, /<br />

die Mühsal des Lebens in Armut und Not.<br />

Maria, Himmelskönigin (GL 579)<br />

1. Maria, Himmelskönigin, / der Engel hohe Herrscherin, /<br />

o Wurzel, der das Heil entsprießt, / du Tor des Lichtes, sei gegrüßt!<br />

2. Freu dich, du bist an Ehren reich, / dir ist an Gnaden keine gleich. /<br />

Ach bitt für uns an Gottes Thron / bei Jesus, deinem lieben Sohn.<br />

Meerstern, ich dich grüße (GL 907)<br />

1. Meerstern, ich dich grüße! O Maria hilf!<br />

Gottesmutter süße! O Maria, hilf!<br />

Ref: O Maria hilf uns allen aus unserer tiefen Not!<br />

2. Rose ohne Dornen. O Maria hilf!<br />

Du von Gott Erkorne! O Maria, hilf!<br />

3. Lilie ohnegleichen. O Maria, hilf!<br />

Dir selbst Engel weichen! O Maria, hilf!<br />

65


Meerstern, sei gegrüßet (GL 578)<br />

1. Meerstern, sei gegrüßet, / Gottes hohe Mutter, / allzeit reine Jungfrau, /<br />

selig Tor zum Himmel!<br />

2. Du nahmst an das AVE / aus des Engels Munde. / Wend den Namen<br />

EVA, / bring uns Gottes Frieden.<br />

3. Zeige dich als Mutter, / denn dich wird erhören, / der auf sich<br />

genommen, / hier dein Sohn zu werden.<br />

4. Jungfrau ohnegleichen, / Gütige vor allen, / uns, die wir erlöst sind, /<br />

mach auch rein und gütig.<br />

5. Lös der Schuldner Ketten, / mach die Blinden sehend, /<br />

allem Übel wehre, / jeglich Gut erwirke.<br />

6. Gib ein lautres Leben, / sicher uns geleite, / dass wir einst in Freuden /<br />

Jesus mit dir schauen.<br />

7. Lob sei Gott dem Vater, / Christ, dem Höchsten, Ehre /<br />

und dem Heilgen Geiste: / dreifach eine Preisung.<br />

Milde Königin (GL 905)<br />

1. Milde Königin, gedenke, / wie‘s auf Erden uner hört, / dass zu dir ein<br />

Pilger lenke, / der verlassen wiederkehrt.<br />

Ref: Nein, o Mutter, weit und breit / schallt‘s durch deiner Kinder Mitte: /<br />

dass Maria eine Bitte / nicht gewährt, ist unerhört, / unerhört in Ewigkeit.<br />

2. Wer zu dir um Schutz geflohen, / wer nur deiner nicht vergisst, /<br />

muss bekennen, wie das Drohen / auch der Hölle nichtig ist.<br />

3. Ach, erhöre meine Worte, / führ mich einst zu deinem Sohn, /<br />

öffne mir die Himmelspforte, / dass ich ewig bei dir wohn.<br />

Mutter Gottes, wir rufen zu dir (GL 902)<br />

V/A Mutter Gottes, wir rufen zu dir.<br />

V Dich loben die Chöre der Engel – Maria, wir rufen zu dir!<br />

Dich loben die <strong>Heiligen</strong> Gottes –<br />

Dich loben die seligen Scharen –<br />

Dich lobet die heilige Kirche –<br />

Dich loben die Menschen auf Erden –<br />

V/A Mutter Gottes, wir rufen zu dir!<br />

66


Du bist ja die Mutter der Gnade –<br />

Der Thron der göttlichen Weisheit –<br />

Die Mutter des ewigen Rates –<br />

Die Mutter der geistlichen Stärke –<br />

Die Mutter der schönen Liebe –<br />

V/A Mutter Gottes, wir rufen zu dir!<br />

Du bist ja die Herrin der Himmel –<br />

Die Krone aller Jungfrauen –<br />

Die Königin aller Bekenner –<br />

Der Märtyrer himmlische Fürstin –<br />

Die Mutter der heilgen Apostel –<br />

V/A Mutter Gottes, wir rufen zu dir!<br />

Du bist ja der Seligen Freude –<br />

Du bist das Lob der Getreuen –<br />

Die Hilfe der sieghaften Streiter –<br />

Die Ehre aller Gerechten –<br />

Die Liebe der Boten des Friedens.<br />

V/A Mutter Gottes, wir rufen zu dir!<br />

Du bist ja die Zuflucht der Sünder –<br />

Die Trösterin in der Betrübnis –<br />

Die Hilfe des Volkes Gottes –<br />

Die Ursache unserer Freude –<br />

Die Mutter aller Erlösten –<br />

V/A Mutter Gottes, wir rufen zu dir!<br />

O Himmelskönigin (GL 575)<br />

O Himmelskönigin, / frohlocke, Halleluja. / Denn er, den du zu tragen<br />

würdig warst, / Halleluja, / ist erstanden, wie er sagte. / Halleluja. /<br />

Bitt Gott für uns, Maria. Halleluja.<br />

O Königin voll Herrlichkeit! (GL 904)<br />

1. O Königin voll Herrlichkeit, / Maria! / Du Helferin der Christenheit, /<br />

Maria! / Sieh, wir sind dir untertan; / führe du uns Himmel an! / O hilf uns<br />

streiten zu allen Zeiten, / durch alle Not bis in den Tod, Maria!<br />

67


2. O Jungfrau aller Jungfraun Kron, Maria! / Dein Gott und Schöpfer<br />

war dein Sohn, Maria. / Bitt das Kind auf deinem Arm, / dass es unser sich<br />

erbarm! / O hilf uns streiten …<br />

3. O liebes, treues Mutterherz, Maria! / Du trugst für uns so bittern<br />

Schmerz, Maria! / Lass doch all die viele Pein / nicht an uns verloren sein! /<br />

O hilf uns streiten …<br />

Regina caeli (GL 574)<br />

Regina caeli, laetáre, Halleluja, quia, quem meruisti portare, Halleluja,<br />

resurrexít sicut dixít, Halleluja; ora pro nobis Deum, Halleluja.<br />

Rosenkranzkönigin (GL 909)<br />

1. Rosenkranzkönigin, Jungfrau voll Gnade,<br />

lehre uns wandeln stets himmlische Pfade;<br />

freudig erheben wir unser Gebet zu dir,<br />

Jungfrau, Jungfrau voll Gnade!<br />

2. Rosenkranzkönigin, Mutter, du Reine,<br />

gib, dass dir unser Herz ähnlich erscheine;<br />

schirme uns allezeit treulich in Kampf und Streit,<br />

Mutter, Mutter, du Reine!<br />

3. Rosenkranzkönigin, Fürstin, du hehre,<br />

bitte bei deinem Sohn, dass er gewähre,<br />

was von dem Himmel kommt und uns zum Heile frommt,<br />

Fürstin, Fürstin, du hehre!<br />

Sagt an, wer ist doch diese (GL 588)<br />

1. Sagt an, wer ist doch diese, die vor dem Tag auf geht, / die überm<br />

Paradiese als Morgenröte steht? / Sie kommt hervor aus Fernen, / geziert<br />

mit Mond und Sternen, / im Sonnenglanz erhöht.<br />

2. Sie ist die edle Rose, ganz schön und auserwählt, / die Magd, die<br />

makellose, die sich der Herr vermählt. / O eilet, sie zu schauen, die schönste<br />

aller Frauen, / die Freude aller Welt.<br />

3. Du strahlst im Glanz der Sonne, Maria, hell und rein; / von deinem<br />

lieben Sohne kommt all das Leuch ten dein. / Durch diesen Glanz der<br />

Gnaden sind wir aus Todes Schatten / kommen zum wahren Schein.<br />

68


Salve (GL 572)<br />

V Salve! A 1. Maria, Königin, Mutter und Helferin, Maria, salve. Du unsres<br />

Lebens Freud, Trost in Verlassenheit, Maria, salve!<br />

2. Dich rufen allzumal in diesem Tränental wir Evas Kinder, / weinen so<br />

manche Stund, klagen aus Herzensgrund wir armen Sünder.<br />

3. Maria, hohe Frau, barmherzig auf uns schau, zu uns dich neige. / Jesus,<br />

den wir gesucht, ihn, deines Leibes Frucht, dereinst uns zeige<br />

Segne du, Maria (GL 906)<br />

1. Segne du, Maria, segne mich, dein Kind,<br />

dass ich hier den Frieden, dort den Himmel find!<br />

Segne all mein Denken, segne all mein Tun,<br />

lass in deinem Segen Tag und Nacht mich ruh‘n!<br />

Lass in deinem Segen Tag und Nacht mich ruh‘n!<br />

2. Segne du, Maria, alle, die mir lieb,<br />

deinen Muttersegen ihnen täglich gib!<br />

Deine Mutterhände breit auf alle aus,<br />

segne alle Herzen, segne jedes Haus!<br />

Segne alle Herzen, segne jedes Haus!<br />

3. Segne du, Maria, unsre letzte Stund!<br />

Süße Trostesworte flüstre dann dein Mund.<br />

Deine Hand, die linde, drück das Aug uns zu,<br />

bleib in Tod und Leben unser Segen du!<br />

Bleib in Tod und Leben unser Segen du!<br />

Wer nur ist diese Frau (GD 289)<br />

1. Wer nur ist diese Frau, A fis h E<br />

hell umkleidet mit Sonne,<br />

so weiß wie Schnee der Berge,<br />

gekrönt mit leuchtenden Sternen?<br />

Ref: Ave, du Immaculata A fis h E<br />

bist die Mutter GOTTES, Mutter auch von uns.<br />

Königin, wir schenken dir die Krone,<br />

wir weih‘n dir unser Herz und tragen dich<br />

in die ganze Welt.<br />

69


2. Sie, von GOTT auserkoren,<br />

hat uns CHRISTUS geboren<br />

und bleibt an seiner Seite<br />

Gehilfin bei der Erlösung.<br />

3. Allzeit sprach sie im Leben<br />

„ja“ zum Wunsche des Vaters;<br />

auf unser‘m Weg sie leuchtet<br />

im Leiden und in der Freude.<br />

A fis h E<br />

Wir ziehen zur Mutter der Gnade (GL 951)<br />

1. Wir ziehen zur Mutter der Gnade/, zu ihrem hochheiligen Bild, /<br />

o lenke der Wanderer Pfade und seg ne, Maria, sie mild, / damit wir das<br />

Herz dir er freu en, uns selber im Geiste erneuen!<br />

Ref: Wir ziehen zur Mutter der Gnade, zu ihrem hochheiligen Bild.<br />

2. Wo immer auf Wegen und Stegen / auch wandelt der Pilgernden Fuß,<br />

/ da rufen wir allen entgegen: Maria, Maria, zum Gruß! / Und höret ihr<br />

unsere Grüße, dann preiset Maria, die Süße!<br />

3. Mit Kummer und Sorgen beladen, / doch auch mit vertrauendem Sinn,<br />

/ so ziehn wir zum Bilde der Gnaden die Pfade der Buße dahin. / O führe,<br />

Maria, die Blinden, damit sie im Himmel dich finden.<br />

Wunderschön prächtige (GL 903)<br />

1. Wunderschön prächtige, hohe und mächtige, / lieb reich holdselige,<br />

himmlische Frau, / der ich mich ewiglich weihe herzinniglich, Leib dir und<br />

Seele zu eigen vertrau. / Gut, <strong>Blut</strong> und Leben will ich dir geben, / alles, was<br />

immer ich hab, was ich bin, / geb ich mit Freude, Maria, dir hin.<br />

2. Schuldlos Geborene, einzig Erkorene, / du Gottes Toch ter und Mutter<br />

und Braut, /die aus der reinen Schar Reinste, wie keine war, / selber der<br />

Herr sich zum Tempel gebaut, / du Makellose, geistliche Rose, / Krone der<br />

Erde, der Him mlischen Zier!/ Himmel und Erde, sie huldigen dir.<br />

70


ANHANG<br />

PAPST BENEDIKT XVI. ÜBER MARIA<br />

Ausschnitte aus der Ansprache bei der Marienvesper<br />

am 23.09.2011 in Etzelsbach<br />

(…) Wenn sich Christen zu allen Zeiten und an allen Orten an Maria wenden,<br />

dann lassen sie sich dabei von der spontanen Gewissheit leiten, dass<br />

Jesus seiner Mutter ihre Bitten nicht abschlagen kann; und sie stützen sich<br />

auf das unerschütterliche Vertrauen, dass Maria zugleich auch unsere Mutter<br />

ist – eine Mutter, die das größte aller Leiden erfahren hat, alle unsere<br />

Nöte mitempfindet und mütterlich auf ihre Überwindung sinnt. Wie viele<br />

Menschen sind Jahrhunderte hindurch zu Maria gepilgert, um vor dem Bild<br />

der Schmerzensreichen – wie hier in Etzelsbach – Trost und Stärkung zu<br />

finden!<br />

(…) Eine Besonderheit des Gnadenbilds von Etzelsbach ist die Lage des<br />

Gekreuzigten. Bei den meisten Pietà-Darstellungen liegt der tote Jesus mit<br />

dem Kopf nach links. Der Betrachter kann so die Seitenwunde des Gekreuzigten<br />

sehen. Hier in Etzelsbach jedoch ist die Seitenwunde verdeckt, weil<br />

der Leichnam gerade nach der anderen Seite ausgerichtet ist. Mir scheint,<br />

dass sich in dieser Darstellung eine tiefe Bedeutung verbirgt, die sich erst in<br />

ruhiger Betrachtung erschließt: Im Etzelsbacher Gnadenbild sind die Herzen<br />

Jesu und seiner Mutter einander zugewandt; die Herzen kommen einander<br />

nahe. Sie tauschen einander ihre Liebe aus. Wir wissen, dass Herz auch das<br />

Organ der tiefsten Sensibilität für den anderen wie des innigsten Mitgefühls<br />

ist. Im Herzen Marias ist Platz für die Liebe, die ihr göttlicher Sohn der Welt<br />

schenken will.<br />

Die Marienverehrung konzentriert sich auf die Betrachtung der Beziehung<br />

zwischen der Mutter und ihrem göttlichen Sohn. Die Gläubigen haben<br />

betend, leidend, dankend und freudig immer wieder neue Aspekte und Attribute<br />

gefunden, die uns dieses Geheimnis besser erschließen können, z.B.<br />

im Bild des Unbefleckten Herzens Marias als Symbol der tiefen und der vorbehaltlosen<br />

Einheit der Liebe mit Christus. Nicht die Selbstverwirklichung,<br />

das sich selber Haben- und Machen-Wollen schafft die wahre Entfaltung des<br />

Menschen, wie es heute als Leitbild modernen Lebens propagiert wird, das<br />

71


leicht zu einem verfeinerten Egoismus umschlägt. Vielmehr ist es die Haltung<br />

der Hingabe, des sich Weggebens, die auf das Herz Marias und damit<br />

auf das Herz Christi ausgerichtet ist und auf den Nächsten ausgerichtet ist<br />

und so uns erst uns selber finden lässt.<br />

„Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt,<br />

bei denen, die nach seinem ewigen Plan berufen sind“ (Röm 8,28), so haben<br />

wir gerade in der Lesung aus dem Römerbrief gehört. Gott hat bei Maria<br />

alles zum Guten geführt, und er hört nicht auf, durch Maria das Gute sich<br />

weiter ausbreiten zu lassen in der Welt. Vom Kreuz herab, <strong>vom</strong> Thron der<br />

Gnade und der Erlösung, hat Jesus seine Mutter Maria den Menschen zur<br />

Mutter gegeben. Im Moment seiner Aufopferung für die Menschheit macht<br />

er Maria gleichsam zur Vermittlerin des Gnadenstroms, der <strong>vom</strong> Kreuz ausgeht.<br />

Unter dem Kreuz wird Maria zur Gefährtin und Beschützerin der Menschen<br />

auf ihrem Lebensweg. „In ihrer mütterlichen Liebe trägt sie Sorge für<br />

die Brüder und Schwestern ihres Sohnes, die noch auf der Pilgerschaft sind<br />

und in Gefahren und Bedrängnissen weilen, bis sie zur ewigen Heimat gelangen“,<br />

so hat es das Zweite Vatikanische Konzil formuliert (Lumen Gentium,<br />

62). Ja, wir gehen durch Höhen und Tiefen, aber Maria tritt für uns ein<br />

bei ihrem Sohn und hilft uns, die Kraft seiner göttlichen Liebe zu finden und<br />

sich ihr zu öffnen.<br />

Unser Vertrauen auf die wirksame Fürsprache der Gottesmutter und unsere<br />

Dankbarkeit für die immer wieder erfahrene Hilfe tragen in sich selbst<br />

gleichsam den Impuls, über die Bedürfnisse des Augenblicks hinauszudenken.<br />

Was will Maria uns eigentlich sagen, wenn sie uns aus einer Not errettet?<br />

Sie will uns helfen, die Weite und Tiefe unserer christlichen Berufung<br />

zu erfassen. Sie will uns in mütterlicher Behutsamkeit verstehen lassen,<br />

dass unser ganzes Leben Antwort sein soll auf die erbarmungsreiche Liebe<br />

unseres Gottes. Begreife – so scheint sie uns zu sagen –, dass Gott, der die<br />

Quelle alles Guten ist und der nie etwas anderes will als dein wahres Glück,<br />

das Recht hat, von dir ein Leben zu fordern, das sich ganz und freudig seinem<br />

Willen überantwortet und danach trachtet, dass auch die anderen ein<br />

Gleiches tun. „Wo Gott ist, da ist Zukunft“. In der Tat – wo wir Gottes Liebe<br />

ganz über unser Leben und in unserem Leben wirken lassen, da ist der<br />

Himmel offen. Da ist es möglich, die Gegenwart so zu gestalten, dass sie<br />

mehr und mehr der Frohbotschaft unseres Herrn Jesus Christus entspricht.<br />

Dort haben die kleinen Dinge des Alltags ihren Sinn, und dort finden die<br />

72


großen Probleme ihre Lösung. – In dieser Gewissheit beten wir zu Maria,<br />

in dieser Gewissheit glauben wir an Jesus Christus, unseren Herrn und Gott.<br />

Amen.<br />

MONATLICHER WALLFAHRTSTAG IN AUFHAUSEN<br />

Herz-Maria-Sühne-Samstag<br />

Als regelmäßiger Wallfahrtstag hat sich in Maria-Schnee zu Aufhausen der<br />

jeweils erste Samstag im Monat eingespielt. Die Tradition der Sühne-Samstage<br />

geht auf die Erscheinungen in Fatima zurück. Die Gottesmutter bat<br />

dort die Kinder, aus Liebe zu Jesus Gebete und Leiden stellvertretend aufzuopfern.<br />

Diese Seherkinder mussten bekanntlich viele Verfolgungen und<br />

schwere Krankheiten erdulden. Jacintha sagte: Ich leide für die Bekehrung<br />

der Sünder und für den <strong>Heiligen</strong> Vater; und Francisco fügte hinzu: Ich leide,<br />

um unseren Heiland zu trösten. Mit diesen zwei Sätzen ist wohl am einfachsten<br />

und schönsten erklärt, was „Sühne“ bedeutet.<br />

Jesus ist derjenige, der durch sein <strong>Blut</strong> am Kreuz für die Sünden der<br />

ganzen Menschheit gesühnt („bezahlt“) hat. In seinem „Herzen“ begegnen<br />

wir der Liebe Gottes, dem Heiland und Erlöser, der unsere Schuld auf sich<br />

nahm, damit wir neu zur Freundschaft mit Gott gelangen können. Das „Herz<br />

Mariens“ ist die vollkommene Antwort der Menschheit auf die erbarmende<br />

Liebe Gottes.<br />

Die biblische Bedeutung des Herzens<br />

Wenn wir in diesem Zusammenhang <strong>vom</strong> „Herz“ sprechen, dann nicht so<br />

wie ein Kardiologe, ein Herzspezialist im Krankenhaus. Wir gebrauchen den<br />

Begriff des Herzens so wie die Bibel. Dort spricht man <strong>vom</strong> „Herzen“, wenn<br />

der gesamte Mensch gemeint ist – sein Verstand, sein Wille wie auch der gesamte<br />

Bereich der Gefühle. Es heißt z.B. Darum sollst du den Herrn, deinen<br />

Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken<br />

und all deiner Kraft … (Mk 12,30; vgl. Dtn 6,5).<br />

Gott selber „hat ein Herz“ für die Menschen, ja, besonders auch für die<br />

Sünder. Denn er liebt uns, wie gute Eltern ihre Kinder lieben – und ganz<br />

besonders die Sorgenkinder. Der Prophet Hosea schreibt über die Liebe<br />

Gottes:<br />

73


Als Israel jung war, gewann ich ihn lieb, ich rief meinen Sohn aus Ägypten.<br />

Je mehr ich sie (aber) rief, desto mehr liefen sie von mir weg. Sie opferten<br />

den Baalen und brachten den Götterbildern Rauchopfer dar.<br />

Ich war es, der Efraim gehen lehrte, ich nahm ihn auf meine Arme. Sie aber<br />

haben nicht erkannt, dass ich sie heilen wollte. Mit menschlichen Fesseln<br />

zog ich sie an mich, mit den Ketten der Liebe. Ich war da für sie, wie die<br />

(Eltern), die den Säugling an ihre Wange heben. Ich neigte mich ihm zu und<br />

gab ihm zu essen (…). Mein Volk (aber) verharrt in der Treulosigkeit; sie<br />

rufen zu Baal, doch er hilft ihnen nicht auf.<br />

Wie könnte ich dich (aber) preisgeben, Efraim, wie dich aufgeben, Israel?<br />

(…) Mein Herz wendet sich gegen mich, mein Mitleid lodert auf. Ich will<br />

meinen glühenden Zorn nicht vollstrecken und Efraim nicht noch einmal<br />

vernichten. Denn ich bin Gott, nicht ein Mensch, der Heilige in deiner Mitte.<br />

Darum komme ich nicht in der Hitze des Zorns. Sie werden hinter Jahwe<br />

herziehen (…) ich lasse sie heimkehren in ihre Häuser – Spruch des Herrn.<br />

(Hos 11,1-11)<br />

Zusammen mit Maria auf Gottes Liebe antworten<br />

Die Verehrung des Herzens Mariens hat zum Ziel, dass wir lernen, als Menschen<br />

die rechte Antwort auf die Liebe Gottes zu geben – so wie Maria und<br />

zusammen mit Maria. Wenn wir von ihrem Herzen sprechen, so meinen<br />

wir zunächst einmal ihre Erwählung zur Mutter Jesu, des Gottessohnes und<br />

Erlösers. Als Mutter nimmt sie teil an der Erlösung der Menschen. Im Hinblick<br />

auf diese besondere Aufgabe wurde sie durch ein besonderes Eingreifen<br />

Gottes von der Erbsünde ausgenommen. Sie ist die Immaculata, die ganz<br />

Makellose, die Reine Jungfrau und Mutter, das „Unbefleckte Herz“. Auch<br />

der Titel „Maria Schnee“ weist bildhaft auf das Geheimnis der besonderen<br />

Erwählung Mariens hin, denn ihre Seele ist weiß wie Schnee.<br />

Wenn wir das „Unbefleckte Herz Mariens“ an jedem ersten Samstag des<br />

Monats besonders verehren, so tun wir es zunächst einmal im Hinblick auf<br />

den Herz-Jesu-Freitag am Tag zuvor. Zusammen mit Maria wollen wir auf<br />

die Liebe Gottes im Herzen Jesu eine würdige Antwort geben. Wir sind bereit,<br />

zusammen mit Jesus für die Sünden der ganzen Welt Sühne zu leisten<br />

und so den Vater im Himmel zu trösten. Durch das Herz Mariens lernen wir<br />

so zu lieben, wie Gott es erwartet.<br />

74


Maria ist ohne eigenen Verdienst, im Hinblick auf das <strong>Blut</strong> Christi ohne<br />

Erbschuld empfangen worden. Aber ihre Reinheit wird im Laufe ihres Lebens<br />

auch immer mehr die Frucht eigener Anstrengung. Das kommt besonders<br />

in den schwierigen Situationen zum Ausdruck, in denen ihre Glaubenstreue<br />

auf die Probe gestellt wurde. Als sie z.B. den zwölfjährigen Jesus in<br />

Jerusalem „verloren“ hatte und ihn dann nach langem Suchen im Tempel<br />

wieder fand, kam es zum Gespräch zwischen den Eltern und dem Sohn, doch<br />

sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte (Lk 2,50). Maria war wieder<br />

einmal in eine schwierige, geheimnisvolle Situation hineingestellt worden.<br />

Aber sie murrt nicht, klagt nicht, beschwert sich nicht bei Gott, sondern bewahrte<br />

alles, was geschehen war, in ihrem Herzen, um daraus zu lernen.<br />

Selig, die ein reines Herz haben!<br />

Das ist das erste, was die Verehrer des Herzens Mariens von ihr lernen dürfen<br />

und sollen: Man muss nicht immer gleich verstehen, was Gott fügt oder<br />

zulässt, aber es ist heilsam, die Ereignisse zunächst einmal im Herzen zu bewahren<br />

und zu erwägen, bevor man eine Antwort darauf gibt. „Im Herzen“,<br />

also mit Verstand, Wille und Gemüt! Maria tut es im Glauben. Ihr ganzes<br />

Denken und Beten, ihr Hoffen und Vertrauen ist <strong>vom</strong> Wort Gottes, also von<br />

der Bibel her geprägt. Das kann man besonders an ihrem schönsten und bedeutendsten<br />

Gebet sehen, dem Magnifikat (Lk 1,46-55). Dieser Hymnus ist<br />

eine Zusammenfassung und Krönung der Erfahrung Israels, der Geschichte<br />

des ganzen Gottesvolkes. Maria kennt sich in der <strong>Heiligen</strong> Schrift gut aus.<br />

Sie betet mit den Worten der Bibel. Um ein echter Verehrer des Herzens<br />

Mariens zu werden, muss man zusammen mit Ihr aus der Bibel leben. So<br />

können wir auch immer mehr an der Reinheit Mariens teilhaben. Jesus sagte<br />

ja auch zu den Aposteln: Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch<br />

gesagt habe (Joh 15,3).<br />

Durch die Taufe und das Sakrament der Buße und Versöhnung empfangen<br />

wir (objektiv) die Reinheit von der Sünde. Um aber auch (subjektiv)<br />

ein „reines Herz“ zu haben, brauchen wir die Reinigung unserer Denkweise,<br />

unserer Gefühlswelt und unserer Wünsche und Entscheidungen. In der<br />

Bergpredigt heißt es: Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott<br />

schauen (Mt 5,8). Mit dieser Reinheit ist nicht nur die Befreiung von Sündenschuld<br />

gemeint, sondern vor allem die Klarheit und Aufrichtigkeit des<br />

Denkens, Wollens und des Gewissens. Es geht auch darum, innerlich geheilt<br />

75


zu werden, und zwar von den bewussten oder unterbewussten emotionellen<br />

Verletzungen. Die gesamte Bergpredigt ist das Heilmittel dazu. Dabei spielt<br />

das aufrichtige und vollständige Verzeihen eine besondere Rolle. Wer nach<br />

dem Wort Gottes lebt, beginnt tatsächlich Gott zu „schauen“ – nicht erst später<br />

einmal im Himmel, sondern auch durch die Glaubens-Erfahrung schon<br />

hier auf der Erde. Ein „reines Herz“ nach dem Vorbild Mariens empfängt<br />

man zunächst als Geschenk Gottes. Man muss die Reinheit dann aber auch<br />

immer wieder neu erwerben und vertiefen – durch ein Leben nach dem Wort<br />

Gottes.<br />

Das verwundete Herz der Mutter<br />

Das Herz Mariens weist uns noch auf ein anderes Geheimnis hin: auf das<br />

Schwert in ihrem Herzen. Jesus hat am Kreuz sein Herz von der Lanze des<br />

Soldaten durchbohren lassen. Das <strong>Blut</strong> und das Wasser, das aus der Seite<br />

Jesu strömte, weist symbolisch auf die Sakramente der Kirche hin. Auch das<br />

Herz Mariens ist geistiger Weise durchbohrt worden. Schon der greise Simeon<br />

hatte es im Tempel bei der Darstellung Jesu vorausgesagt: Dir selbst wird<br />

ein Schwert durch die Seele dringen (Lk 2,35). Ein liebender Mensch lässt<br />

sich von denen, die er liebt, immer wieder verwunden, aber die Liebe wird<br />

dadurch nicht geschwächt, sondern sie wird noch tiefer, reiner und stärker.<br />

Das kommt besonders deutlich im Gleichnis <strong>vom</strong> „verlorenen Sohn“ (Lk 15)<br />

zum Ausdruck. In ihm wird bildhaft die Liebe Gottes zu den Menschen dargestellt.<br />

Gott lässt sich um der Liebe willen von den Menschen verwunden.<br />

Ebenso sind jene Menschen bereit zu leiden, die bewusst oder unbewusst<br />

an der Liebe Gottes teilnehmen. Es sind besonders die Mütter, die eine so<br />

starke Liebe zu ihren Kindern haben, dass sie sich immer wieder von ihnen<br />

verletzen lassen und sie doch weiter lieben. So bringt Maria in besonderer<br />

Weise unter dem Kreuz die mütterliche Liebe Gottes zum Ausdruck. Mit<br />

dem Schwert im Herzen wird sie zur Mutter der Kirche, ja aller Erlösten.<br />

Wer wirklich das Herz Mariens verehrt, neigt sich nicht nur vor dem verwundeten<br />

Herzen der Mutter, sondern wird auch immer mehr bereit, sich<br />

selber verwunden zu lassen ohne zu jammern. Es ist die echte Liebe zu Gott<br />

und den Menschen, die uns Maria ähnlich macht, die uns ein mütterliches<br />

Herz schenkt. In der Verehrung des Herzens Jesu sagen wir oft: „Jesus, gütig<br />

und selbstlos von Herzen – bilde unser Herz nach Deinem Herzen!“ Bei<br />

Maria könnten wir diese Worte wiederholen oder sie auch folgendermaßen<br />

76


anpassen: Maria, demütig und rein von Herzen – hilf uns, dass wir uns aus<br />

Liebe zu Jesus immer wieder verwunden lassen! – Ja, eine solche Bereitschaft<br />

ist ein großes Geschenk für die Sünder, eine starke Hilfe für den <strong>Heiligen</strong><br />

Vater und die gesamte Kirche und vor allem ein wirklicher Trost für<br />

den Vater im Himmel!


78<br />

DIE GEISTLICHE FAMILIE VOM HEILIGEN BLUT<br />

ist eine internationale Bewegung der Katholischen Kirche, gegründet durch<br />

P. Winfried M. Wermter. Sie ist entstanden mit dem Ziel, der Evangelisation<br />

von Kirche und Welt zu dienen. Diese Bewegung vereinigt zwei<br />

Ordensgemeinschaften und ein Freundeskreis:<br />

Dienerinnen <strong>vom</strong> <strong>Heiligen</strong> <strong>Blut</strong> (SAS)<br />

Die Schwestern sind dazu berufen, die geistliche Mutterschaft Mariens zu<br />

vergegenwärtigen und so Christus besonders in den Aposteln von heute, sowie<br />

dem gesamten Volk Gottes zu helfen. Nach dem Vorbild Mariens wollen sie<br />

gleichsam zu einem „lebendigen Kelch“ werden, der immer rein und offen ist<br />

für den Willen Gottes. Im Licht des Glaubens achten sie auf die Gegenwart<br />

Jesu Christi in jedem Menschen, besonders in den Leidenden, Suchenden,<br />

Abhängigen und Belasteten. Auf diese Weise tragen sie dazu bei, in der Kirche<br />

den Geist der <strong>Familie</strong> zu stärken.<br />

Brüder <strong>vom</strong> <strong>Heiligen</strong> <strong>Blut</strong> (FSS)<br />

Um der Evangelisierung von Kirche und Welt zu dienen, wollen die Brüder nach<br />

dem Vorbild des Hl. Josef leben. Er war immer bereit, sofort jeden neuen Willen<br />

Gottes anzunehmen, um Maria in ihrer mütterlichen Aufgabe zu unterstützen<br />

und für den heranwachsenden Jesus die Stelle des Vaters auszufüllen. Im<br />

Verzicht auf die eigene leibliche Vaterschaft möchten sie dazu beitragen, dass<br />

möglichst viele vaterlose Menschen wenigstens einen Schimmer der Vaterliebe<br />

Gottes erfahren können.<br />

Freundeskreis <strong>vom</strong> <strong>Heiligen</strong> <strong>Blut</strong> (CSS)<br />

Die Mitglieder des Freundeskreises sind wie eine Brücke zwischen den<br />

<strong>Familie</strong>nzentren der Schwestern und Brüder und der „Welt“. Zu diesem<br />

Freundeskreis können Laien wie Kleriker, Erwachsene, Jugendliche und auch<br />

Kinder gehören. Die eigene <strong>Familie</strong>, die Schule, der Arbeitsplatz … aber auch die<br />

Einsamkeit und Krankheit – alles ist eine Gelegenheit, durch Gebet, Opfer und<br />

Mitarbeit die <strong>Geistliche</strong> <strong>Familie</strong> <strong>vom</strong> <strong>Heiligen</strong> <strong>Blut</strong> in Kirche und Welt präsent<br />

zu machen und zu stärken. Dem Freundeskreis kann man als unterstützendes<br />

oder engagiertes Mitglied angehören.<br />

Weitere Infos:<br />

D – 93089 Aufhausen / Opf.<br />

Bischof-R.-Graber-Str. 2<br />

Tel. +49 (0) 9454 / 94 99 990<br />

www.blut-christi.de


A U F H A U S E N E R M A R I E N W E I H E<br />

ERNEUERUNG DES TAUFGELÖBNISSES MIT HILFE UNSERER<br />

LIEBEN FRAU VOM SCHNEE<br />

Ich: . .........................geb. am: . ...................<br />

getauft am: . ...................in: . ........................<br />

erneuere das Versprechen, das meine Eltern und Paten stellvertretend<br />

für mich bei der Taufe abgelegt haben. Dabei bitte ich um die Hilfe<br />

der Gottesmutter Maria, die ich besonders als „Unsere Liebe Frau<br />

<strong>vom</strong> Schnee“ verehre:<br />

– Ich widersage dem Bösen, um in der Freiheit der Kinder Gottes<br />

zu leben.<br />

– Ich widersage allen Verlockungen zum Bösen, damit die Sünde<br />

nicht Macht über mich gewinnt.<br />

– Ich widersage dem Satan, dem Urheber alles Bösen.<br />

– Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,<br />

den Schöpfer des Himmels und der Erde.<br />

– Ich glaube an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,<br />

unseren Herrn,<br />

der geboren ist von der Jungfrau Maria,<br />

der gelitten hat, gestorben ist und begraben wurde,<br />

von den Toten auferstand und zur Rechten des Vaters sitzt.<br />

– Ich glaube an den <strong>Heiligen</strong> Geist,<br />

die heilige katholische Kirche,<br />

die Gemeinschaft der <strong>Heiligen</strong>,<br />

die Vergebung der Sünden,<br />

die Auferstehung von den Toten und das ewige Leben.<br />

79


Ich danke Gott, dass er Maria zur Mutter Seines Sohnes und unseres<br />

Erlösers erwählt hat.<br />

Ich danke für die Gnade der Unbefl eckten Empfängnis Unserer<br />

Lieben Frau <strong>vom</strong> Schnee.<br />

Ich danke für die einzigartige Teilnahme am Geheimnis des <strong>Blut</strong>es<br />

Christi, die Maria gleichsam zu einem lebendigen Kelch werden ließ.<br />

So wie Maria, und zusammen mit ihr,<br />

will ich jeden Tropfen des <strong>Blut</strong>es Jesu Christi wahrnehmen, das auch<br />

heute in den Wunden der Menschheit weiterströmt. Im Kelch meines<br />

Herzens will ich die am Kreuz vergossene Liebe auff angen und sühnend<br />

zum Heil der Seelen aufopfern. Möge das <strong>Blut</strong> des Gottessohnes auch<br />

mich rein machen wie Schnee, so dass ich immer fähiger werde, Gott in<br />

der ganzen Schöpfung zu lieben und viele Menschen zur Freundschaft<br />

mit Ihm hinzuführen.<br />

Maria, du Frau mit der Sonne umkleidet,<br />

zusammen mit dir und wie du, will ich deinen Kampf mit dem Bösen<br />

in der Kraft des <strong>Blut</strong>es Christi und mit Hilfe des Hl. Erzengels Michael<br />

fortsetzen. Mutter der Barmherzigkeit, Trösterin der Betrübten und<br />

Königin <strong>vom</strong> Kostbaren <strong>Blut</strong>, stehe mir bei und lass mich die Macht<br />

deiner Demut erfahren. Amen.<br />

..............................................................................................................................<br />

Ort Datum Unterschrift<br />

................................................................. L. S.<br />

Bestätigung durch die Wallfahrtsleitung


INHALT<br />

Hinweise . .............................................. 3<br />

I. VON DER BEDEUTUNG EINER MARIENWEIHE<br />

1. Die <strong>Marienweihe</strong> als Vertiefung des Glaubens . ............... 4<br />

2. Fragen zur Verdeutlichung . ............................. 4<br />

3. Leben entsprechend der <strong>Marienweihe</strong> . ..................... 8<br />

II. NEUN WOCHEN ZUR VORBEREITUNG AUF DIE WEIHE<br />

Vorbemerkung ....................................... 11<br />

1. In Nazaret – Offenheit für Gott . ......................... 12<br />

2. Im Bergland von Judäa – Lobpreis Gottes . ................. 15<br />

3. In Betlehem – Gott mit uns . ............................ 18<br />

4. Im Tempel – Das Schwert im Herzen ..................... 21<br />

5. In Jerusalem – Verlieren können . ........................ 24<br />

6. In Kana – Was ER euch sagt, das tut . ..................... 27<br />

7. In Kafarnaum – Die <strong>Familie</strong> Gottes . ...................... 31<br />

8. Auf Golgota – Vertrauen ohne Grenzen . ................... 34<br />

9. Im Pfingstsaal – Eins mit Gott .......................... 36<br />

III. ZUR VERTIEFUNG<br />

Wer ist meine Mutter? . ................................. 40<br />

Gespräch mit der Mutter ................................ 41<br />

Maria werden ........................................ 43<br />

Maria, wer bin ich für Dich? . ............................. 44<br />

Vor dem Gnadenbild Maria Schnee ........................ 45<br />

Gebet zur Erneuerung und Vertiefung der Weihe an Maria . ....... 46<br />

Gebet zu Unserer Lieben Frau von Maria Schnee . .............. 48<br />

Gebet zu Maria, der Mutter <strong>vom</strong> Kostbaren <strong>Blut</strong> ............... 49<br />

Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens ..................... 51<br />

Gebet zur <strong>Heiligen</strong> <strong>Familie</strong> . .............................. 52<br />

IV. TRADITIONELLE MARIENGEBETE<br />

O meine Gebieterin . ................................... 53<br />

Unter deinen Schutz und Schirm . .......................... 53<br />

Sei gegrüßt, o Königin . ................................. 53<br />

Gedenke, o gütigste Jungfrau Maria ........................ 53<br />

O Maria hilf ......................................... 54<br />

Hilf, Maria, es ist Zeit . ................................. 54<br />

81


82<br />

Jungfrau, Mutter Gottes mein . ............................ 54<br />

Mächtige Königin des Himmels . .......................... 55<br />

Marianischer Rosenkranz . ............................... 56<br />

Lauretanische Litanei . .................................. 57<br />

Magnifikat .......................................... 59<br />

V. MARIENLIEDER<br />

<strong>Aufhausener</strong> Wallfahrtslied .............................. 60<br />

<strong>Aufhausener</strong> Maria-Schnee-Lied .......................... 61<br />

Alle Tage ........................................... 61<br />

Ave Maria zart ....................................... 61<br />

Christi Mutter stand mit Schmerzen ........................ 62<br />

Die Schönste von allen .................................. 62<br />

Freu dich, du Himmelskönigin ............................ 63<br />

Gegrüßet seist du, Königin ............................... 63<br />

Glorwürdge Königin ................................... 63<br />

Lasst uns erfreuen ..................................... 64<br />

Magnificat .......................................... 64<br />

Maria, breit den Mantel aus .............................. 65<br />

Maria, dich lieben ..................................... 65<br />

Maria, Himmelskönigin ................................. 65<br />

Meerstern, ich dich grüße ................................ 65<br />

Meerstern, sei gegrüßet ................................. 66<br />

Milde Königin ........................................ 66<br />

Mutter Gottes, wir rufen zu dir ............................ 66<br />

O Himmelskönigin .................................... 67<br />

O Königin voll Herrlichkeit! ............................. 67<br />

Regina caeli ......................................... 68<br />

Rosenkranzkönigin .................................... 68<br />

Sagt an, wer ist doch diese ............................... 68<br />

Salve .............................................. 69<br />

Segne du, Maria ...................................... 69<br />

Wer nur ist diese Frau .................................. 69<br />

Wir ziehen zur Mutter der Gnade .......................... 70<br />

Wunderschön prächtige . ................................ 70<br />

ANHANG:<br />

Papst Benedikt XVI. über Maria . .......................... 71<br />

Monatlicher Wallfahrtstag in Aufhausen . .................... 73<br />

WEIHEGEBET ......................................... 79

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