Aufhausener Marienweihe - Geistliche Familie vom Heiligen Blut
Aufhausener Marienweihe - Geistliche Familie vom Heiligen Blut
Aufhausener Marienweihe - Geistliche Familie vom Heiligen Blut
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Autor: P. Winfried M. Wermter<br />
Bischof-Rudolf-Graber-Str. 2<br />
D-93089 Aufhausen<br />
ISBN 978-3-942142-28-1<br />
Regensburg 2012<br />
© Dienerinnen <strong>vom</strong> <strong>Heiligen</strong> <strong>Blut</strong> e.V.<br />
Wittelsbacherstr. 7; D-93049 Regensburg<br />
Tel. +49 (0) 941/44 80 178; www.blut-christi.de
Hinweise:<br />
– Die <strong>Aufhausener</strong> Marien-Weihe kann gemeinsam mit allen Pilgern am<br />
ersten August-Sonntag, dem Patrozinium „Unserer Lieben Frau <strong>vom</strong><br />
Schnee“ feierlich vollzogen bzw. erneuert werden. Man kann aber diese<br />
persönliche oder gemeinschaftliche Weihe auch an jedem anderen Zeitpunkt<br />
und Ort vollziehen. Besonders geeignet sind die Marienfeste.<br />
– Besonders dann, wenn man diese Weihe zum ersten Mal bewusst vollzieht,<br />
sollte das möglichst feierlich geschehen. Die beste Vorbereitung können<br />
Exerzitien oder Einkehrtage sein mit einer guten Beichte (eventuell auch<br />
Lebensbeichte). Außerdem schlagen wir die neunwöchige Novene dieses<br />
Heftes vor, die man individuell oder gemeinschaftlich vollziehen kann<br />
(s. S. 11).<br />
– Es ist hilfreich, diese <strong>Marienweihe</strong> von Zeit zu Zeit zu erneuern –<br />
besonders am Jahrestag der ersten bewussten Weihe. Man sollte sich<br />
auch jeden Tag in einem kurzem Mariengebet an die Weihe erinnern und<br />
sie im Herzen wenigstens kurz erneuern.<br />
– Wer diese <strong>Marienweihe</strong> in Aufhausen vollzieht oder erneuert, kann die<br />
Weiheformel (siehe am Schluss des Heftes) schon vor dem Weihe-Gottesdienst<br />
ausfüllen und das Heft mit der Unterschrift nach dem Verlesen auf<br />
den Altar legen (lassen). Nach dem Gottesdienst kann man das Heft mit<br />
der Bestätigung durch die Wallfahrtsleitung wieder abholen.<br />
3
I.<br />
VON DER BEDEUTUNG EINER MARIENWEIHE<br />
4<br />
1. Die <strong>Marienweihe</strong> als Vertiefung des Glaubens<br />
Es ist vielerorts üblich, zum Abschluss einer Tauffeier das Kind dem besonderen<br />
Schutz und der Hilfe der Gottesmutter anzuvertrauen. Das ist ähnlich<br />
wie bei einem Vertrag, der gleichsam noch „ratifiziert“ werden soll – ebenso<br />
wie das Tauf-Gelöbnis selbst. Dafür genügt aber nicht eine schnelle, routinemäßig<br />
wiederholte Gebetsformel. Der junge, heranwachsende Mensch soll<br />
schrittweise die Bedeutung der <strong>Marienweihe</strong> kennenlernen und bewusst mit<br />
Leben erfüllen. Dabei kann auch die hier angebotene Novene zur Vorbereitung<br />
auf die „<strong>Aufhausener</strong> <strong>Marienweihe</strong>“ helfen. Sie ist ein neun-wöchiger<br />
Glaubens-Kurs, der die Bedeutung Marias auf unserem Weg zu Gott verdeutlicht.<br />
Er lädt dazu ein, sich zusammen mit Maria ganz für Gott zu öffnen<br />
und sich IHM immer mehr anzuvertrauen.<br />
Jede der neun Wochen führt uns an einen anderen biblischen Ort, wo Maria<br />
immer wieder vor eine neue Aufgabe gestellt wurde. Wenn wir diese Ereignisse<br />
zusammenfügen, entsteht, wie bei einem Mosaik, ein vollständiges<br />
Bild. Dieses biblische Bild von Maria ist das Vor-Bild eines Menschen, der<br />
sein Leben ganz und gar Gott in die Hände legt: Siehe, ich bin die Magd des<br />
Herrn! So kann Gott auch mit dem „Geweihten“, wie mit Maria voll zusammenwirken.<br />
Die Krisen und Herausforderungen des Lebens müssen auch für<br />
uns kein Hindernis sein. Im Gegenteil: Jede neue Über-Forderung lässt den<br />
Glaubenden stärker werden und bringt ihn näher zu seinem Ursprung und<br />
Ziel, zu Gott.<br />
2. Fragen zur Verdeutlichung<br />
a) Was ist eine „Weihe“?<br />
Der Ausdruck „Weihe“ wird sehr unterschiedlich gebraucht. Man spricht<br />
z.B. von der Einweihung eines Hauses, eines Platzes, eines Fahrzeuges oder<br />
eines Denkmals … Gewöhnlich meint man damit die feierliche Übergabe an<br />
seine Bestimmung. In Gegenden mit katholischer Tradition gehört dazu auch
Gebet und Weihwasser. So kommt das Anliegen zum Ausdruck, dass mit der<br />
Hilfe „von oben“ dieser Gegenstand oder diese Einrichtung vor Unglück und<br />
Schaden geschützt werden und zum Wohle aller Menschen dienen möge. In<br />
diesem Fall sollte man aber richtiger nicht von einer Weihe, sondern von<br />
einer Segnung sprechen. Denn wenn z.B. eine Kirche, ein Altar oder eine<br />
Person wirklich „geweiht“ wird, dann ändert sich etwas Wesentliches in diesem<br />
Menschen oder Gegenstand. Eine geweihte Kirche darf nicht mehr zu<br />
profanen Zwecken verwendet werden, z.B. als Pferdestall oder Lagerschuppen,<br />
denn sie wurde aus dem gewöhnlichen Gebrauch herausgenommen und<br />
für den unmittelbaren Gottesdienst reserviert. Gott ist hier besonders gegenwärtig.<br />
Durch die kirchliche Weihe wird der betreffende Raum geheiligt.<br />
Eine gottgeweihte Person ist in besonderer Weise mit Gott verbunden. Sie<br />
darf und soll vor allem und in allem Gott und seinem Reiche dienen und sich<br />
nicht von materiellen oder politischen Interessen ablenken lassen.<br />
Eine echte Weihe ist also eine Aussonderung aus dem irdischen Gebrauch<br />
für den unmittelbaren Dienst an Gott. Deshalb darf man z.B.<br />
auch nicht einen geweihten Kelch als Pokal verwenden oder einen geweihten<br />
Kirchenraum nicht zum Museum oder Konzertsaal degradieren<br />
(vgl. Mk 11,15-17). Eine Weihe ist also eine Aussonderung von bestimmten<br />
Personen, Orten, Gegenständen oder Gebäuden … für den unmittelbaren<br />
Dienst an Gott. Darum spricht man auch von „heiligen“ Weihen,<br />
denn sie vermitteln eine besondere Gegenwart Gottes und erfordern darum<br />
auch eine größere Ehrfurcht.<br />
b) Warum „Marien“-Weihe?<br />
Nach dem bisher Gesagten ist also eine Marien-Weihe eine besondere Übergabe<br />
an Maria, die Mutter Gottes. Maria hat eine besonders nahe Beziehung<br />
zu allen Menschen, auch wenn keine besondere Weihe an sie stattgefunden<br />
hat. Durch ihre einzigartige Teilnahme am Werk der Erlösung wurde sie<br />
auch die Mutter aller Erlösten – unabhängig davon, ob das von einzelnen<br />
Menschen erkannt und geschätzt wird oder auch nicht. Warum aber dann<br />
noch eine zusätzliche Übergabe an Maria? – Es macht einen großen Unterschied,<br />
ob Menschen, die einander lieben, das auch zur Sprache bringen oder<br />
ob sie nur stumm darauf warten, bis sich diese Beziehung wieder abgekühlt<br />
hat. Verliebte, Verlobte und auch Verheiratete brauchen es immer wieder<br />
einmal, dass sie einander zusichern: „Ich liebe dich!“ Diese Wiederholung<br />
5
– soweit sie ehrlich ist – vertieft das Band zwischen ihnen und hilft, Verletzungen<br />
zu heilen oder Unterlassungen wieder gutzumachen.<br />
Durch die Taufe sind wir als Glieder des Leibes Christi nicht nur in eine<br />
besondere Nähe zum Sohn Gottes gelangt, sondern auch zu seiner Mutter, der<br />
Mit-Erlöserin und Mittlerin aller Gnaden. Die „Voll-der-Gnaden“ (Lk 1,28),<br />
die mehr gesegnet ist als alle anderen Frauen (Lk 1,42), hat eine einzigartige<br />
Beziehung zu Gott und damit auch zu allen Menschen. Denn sie hat – um<br />
es sehr menschlich auszudrücken – zusammen mit Gott Vater einen Sohn:<br />
Jesus Christus. Das aber verbindet den Menschen Maria in einmaliger Weise<br />
mit Gott. Zwei Menschen, die gemeinsam einem Kind das Leben schenkten,<br />
sind und bleiben unauflöslich miteinander verbunden. Kein Vertragsbruch,<br />
keine Kündigung oder Scheidung kann das ändern. Auf ähnliche Weise verbindet<br />
die Gottes-Mutterschaft Mariens in unübertrefflicher und einmaliger<br />
Weise den begrenzten Menschen aus Nazaret mit dem unendlichen und allmächtigen<br />
Gott. Durch diese gemeinsame Elternschaft wurde Maria auch<br />
die „Königin des Himmels und der Erde“. Denn durch ihren Sohn nimmt<br />
Maria wie kein anderes Wesen an der Göttlichkeit des Schöpfers, Erlösers<br />
und Heiligmachers teil.<br />
Durch die Mutterschaft Mariens wollte der unvorstellbare Gott den Menschen<br />
sein „mütterliches Herz“ näher bringen. Während wir in der biblischen<br />
Tradition Gott gewöhnlich „Vater“ nennen, kommt seine Mütterlichkeit besonders<br />
in Maria zum Ausdruck. In Maria hat Gott den Menschen „Gewalt“<br />
über sein Herz verliehen. Darum nennt man Maria auch die „fürbittende<br />
Allmacht“, denn sie ist ganz eins mit der Liebe und dem Willen Gottes. Wer<br />
sich an Maria wendet, wendet sich an Gott. Wer Maria ehrt, der ehrt Gott.<br />
Maria ist kein Umweg auf dem Weg zu Gott und schon gar kein Hindernis!<br />
Sie ist den Menschen als „Mutter und Königin“ gegeben, weil es – psychologisch<br />
gesehen – für den Menschen nun einmal einfacher ist, sich vor der<br />
Mutter zu öffnen, die Mutter um Hilfe zu bitten und von der Mutter auch<br />
Kritik und Mahnung anzunehmen … als von den „Herren der Schöpfung“.<br />
Maria ist ein besonderes Geschenk der Barmherzigkeit Gottes, der seine<br />
Liebe in vollerem Maße offenbaren und den Menschen helfen wollte, sich<br />
seiner Liebe anzuvertrauen. Darum ist eine Marien-Weihe ein bewusstes Ja<br />
zu Gott und eine Erneuerung und Vertiefung der Tauf-Weihe mit fraulichmütterlichem<br />
Akzent.<br />
6
An dieser Stelle darf nicht vergessen werden, dass in der Botschaft von<br />
Fatima Maria selber sehr eindringlich dazu aufgefordert hat, die Welt ihrem<br />
Unbefleckten Herzen zu weihen. Das ist zum ersten Mal durch Papst<br />
Pius XII. 1942 während des Zweiten Weltkrieges geschehen. Diese Weihe<br />
wurde von den Päpsten Johannes XXIII. und Paul VI. wiederholt, aber<br />
erst Papst Johannes Paul II. vollzog 1984 diese Weihe im Namen aller Bischöfe<br />
und in Anwesenheit von Vertretern des Episkopates aus aller Welt.<br />
Alle Diözesen wurden eingeladen, diese Weihe in geeigneter Weise zu<br />
wiederholen.<br />
c) Warum eine besondere „<strong>Aufhausener</strong> <strong>Marienweihe</strong>“?<br />
In Aufhausen (bei Regensburg) wird seit 1668 eine Marien-Statue öffentlich<br />
verehrt, die Pfarrer Johann Seidenbusch in seine Pfarrei mitgebracht hatte.<br />
Die täglichen Marien-Andachten und das Vertrauen vieler frommer Beter<br />
wurden durch auffällige Erhörungen und Wunderzeichen beantwortet, so<br />
dass diese Figur als Gnadenbild bekannt und Aufhausen als Wallfahrtsort<br />
anerkannt wurde. Pfarrer Seidenbusch wählte als Patrozinium für das Marien-Heiligtum<br />
den Titel „Unsere Liebe Frau <strong>vom</strong> Schnee“. Er knüpfte so an<br />
die Tradition von Maria Maggiore an, der größten Marienkirche Roms. Als<br />
glühender Verehrer der Immaculata, also der „Unbefleckten Empfängnis“<br />
der Gottesmutter, ging es Pfarrer Seidenbusch vor allem um die Verehrung<br />
der Reinheit der auserwählten Mutter Jesu. Gott, der die Welt erschaffen und<br />
Jesus von den Toten auferweckt hat, konnte und wollte in Maria einen neuen<br />
Schöpfungsakt vollbringen, um für den Gottes-Sohn eine würdige Wohnung<br />
zu bereiten.<br />
Der „Schnee“ im <strong>Aufhausener</strong> Titel Mariens erinnert an das Wort des<br />
Propheten Jesaja: Wären eure Sünden auch rot wie Scharlach, sie sollen<br />
weiß werden wie Schnee … (Jes 1,18). Die besondere Verehrung der<br />
„Schnee-Madonna“ weist also auf die unerschöpfliche Barmherzigkeit Gottes<br />
hin, der im Hinblick auf das <strong>Blut</strong> Christi bereit ist, auch die schlimmsten<br />
Sünden zu verzeihen – wenn nur die Menschen die Demut aufbringen,<br />
sich von Gott beschenken zu lassen und ein neues Leben zu beginnen. Die<br />
Gottesmutter lädt darum immer wieder zu Buße und Umkehr ein. In Aufhausen<br />
wird diese Dimension der Botschaft Mariens besonders bildhaft betont.<br />
Der Vergleich mit dem Schnee ist hier ein dichterisches Element der<br />
7
Marien-Frömmigkeit. Wer sich unter diesem Symbol Maria anvertraut, bittet<br />
so auch um die mütterliche Hilfe für den persönlichen Weg der Umkehr<br />
und Buße – besonders unter dem Gesichtspunkt der Reinheit.<br />
Es ist bekannt, dass Maria immer wieder dazu einlädt, sich – wie es ebenfalls<br />
bildhaft heißt – ihrem Unbefleckten Herzen zu weihen. Diese Weihe<br />
soll nicht nur persönlich vollzogen werden, sondern auch in der <strong>Familie</strong>, in<br />
den verschiedenen Gemeinschaften, Pfarreien, Diözesen, Ländern, ja in Kirche<br />
und Welt insgesamt. In der <strong>Aufhausener</strong> <strong>Marienweihe</strong> geht es darum zunächst<br />
um die Pfarrei in Aufhausen selber, aber auch um alle die Pilger, die<br />
von Nah und Fern, gelegentlich oder regelmäßig zu Unserer Lieben Frau auf<br />
dem „Schneeberg“ kommen. Sie alle sind eingeladen, sich an der Marien-<br />
Weihe zu beteiligen, die zum ersten Male am 5. August 2012 vollzogen werden<br />
soll. Alle, Ein zel personen und <strong>Familie</strong>n, die bewusst an dieser erneuten<br />
Übergabe an Maria teilnehmen möchten, sind zu der Vorbereitungs-Novene<br />
eingeladen, die neun Wochen dauern soll. Selbst verständlich kann man diese<br />
Novene auch zu jeder anderen Zeit persönlich oder gemeinschaftlich<br />
vollziehen. Die hier vorgeschlagenen Gebete, Betrachtungen und geistlichen<br />
Übungen eignen sich nicht nur zur Vorbereitung auf die <strong>Marienweihe</strong> oder<br />
deren Erneuerung, wenn man sie schon früher voll zogen hat. Man kann sie<br />
auch als „Nachbereitung“ immer wieder durchbeten, wenn es darum geht,<br />
den göttlichen „Schnee“ in das Grundwasser des alltäglichen Lebens aufzunehmen.<br />
Es geht ja bei der <strong>Marienweihe</strong> nicht nur um eine gefühlvolle<br />
Feier, sondern vor allem darum, sich von der Mutter Jesu immer wieder an<br />
die Hand nehmen zu lassen, damit sie uns Schritt für Schritt immer näher zu<br />
Gott hinführt.<br />
8<br />
3. Leben entsprechend der <strong>Marienweihe</strong><br />
Es wurde bereits deutlich, dass es bei der <strong>Marienweihe</strong> um mehr geht als<br />
um religiöses Brauchtum. In unserem Leben auf dieser Erde kommt es vor<br />
allem darauf an, dass wir uns gut auf die Ewigkeit vorbereiten, also auf die<br />
volle Einheit bzw. Freundschaft mit Gott. Der Hl. Paulus drückt das so aus:<br />
Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht<br />
(Phil 2,5). Dasselbe betont auch der Apostel und Evangelist Johannes, wenn<br />
er ermahnt: Wer sagt, dass er in ihm (Jesus Christus) bleibt, muss auch leben,<br />
wie er gelebt hat (1 Joh 2,6). Es geht also darum, Christus immer ähnlicher
zu werden. Dabei ist uns das größte Vorbild Maria. Sie war nicht nur leiblich,<br />
wie jede Mutter, mit ihrem Kind besonders stark verbunden. Maria hat<br />
sich auch innerlich immer mehr dem Gottessohn angenähert. Sie wurde zur<br />
ersten und besten Jüngerin Jesu. Die biblischen Berichte über ihr Leben aus<br />
dem Glauben haben auch für uns einen besonderen Vorbild-Charakter. Darum<br />
werden in der Novene zur Vorbereitung und zur Vertiefung dieser Weihe<br />
die wichtigsten Etappen ihres Glaubensweges besprochen, denn sie können<br />
die entscheidenden Schritte auch auf unserem Glaubensweg werden.<br />
Wenn wir uns mehr und mehr an Maria annähern wollen, um so Christus<br />
immer ähnlicher zu werden, dann genügt es aber nicht, nur auf sie zu schauen.<br />
Gleichzeitig wollen wir zusammen mit ihr auf Gott, die Kirche und die<br />
ganze Welt blicken. Ihre mütterliche Sorge um das Heil aller Menschen soll<br />
auch unser größtes Anliegen werden. Es geht also um eine Art „Horizont-<br />
Erwei terung“ durch die immer vollständigere Durchdringung der Glaubenswahrheiten<br />
– mit Herz und Verstand. In einem „Wort zum Sonntag“ gibt<br />
Papst Benedikt XVI. dazu folgende Hinweise: Er erinnert zunächst daran,<br />
dass wir uns voll für Gott öffnen und bewusst dem Bösen entsagen sollen.<br />
Das ist wie bei der Taufe, deren Gelöbnis und Gnade ja durch eine echte und<br />
gute <strong>Marienweihe</strong> erneuert wird. Dann weist der Heilige Vater auf die Notwendigkeit<br />
des regelmäßigen Gebetes hin, sowie auf den unver zichtbaren<br />
eucharistischen Sonntags-Gottesdienst. Schließlich gibt der Papst noch zwei<br />
ganz konkrete Weisungen, die mehr sind als nur Empfehlungen oder Vorschläge:<br />
Um sich Gott zu nähern, ist uns das Wort Gottes, die Bibel anvertraut.<br />
Der tägliche Umgang mit der <strong>Heiligen</strong> Schrift ist für die „Freunde<br />
Gottes“ unerlässlich. Außerdem ist es auch wichtig, sich um ein volles Bild<br />
von den Glaubens wahrheiten der Kirche zu bemühen. Es ist gefährlich, nur<br />
einzelne beliebte Themen heraus zugreifen und das Unbequeme auszublenden<br />
oder zu verdrängen. So entstehen Häresien und Spaltungen des Volkes<br />
Gottes. Der Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) gibt eine authentische<br />
Zusammenfassung aller wesentlichen Glaubenswahrheiten. Erst aus<br />
der Gesamt schau heraus wird auch das Detail einer Glaubenswahrheit sinnvoll<br />
und vollständig. Um sich mit Hilfe einer <strong>Marienweihe</strong> Jesus Christus zu<br />
nähern und so die Freundschaft mit Gott zu vertiefen, ist es also notwendig,<br />
in Einheit mit den Hirten der Kirche die gesamte Glaubens-Wahrheit mit<br />
Liebe anzusteuern. Durch den regelmäßigen Umgang mit Bibel und Katechismus<br />
wächst das geistliche Leben des Men schen. Er wird immer fähiger,<br />
9
die Ereignisse des Alltags, aber auch Krisen si tua tionen einzuordnen, an ihnen<br />
zu wachsen und zu reifen, anstatt durch Jammern und Klagen das eigene<br />
Leben zu verunstalten und auch noch für andere eine Last zu werden<br />
(vgl. Benedikt XVI., „Wo Gott ist, da ist Zukunft“. Das Wort zum Sonntag,<br />
17. September 2011)<br />
Um wirklich entsprechend der <strong>Marienweihe</strong> sein Leben zu entfalten und<br />
zu gestalten, ist es wichtig, auch regelmäßig an Tagen der Glaubensvertiefung<br />
teilzunehmen (Einkehrtage, Exerzitien …). Auch die Zuge hörigkeit zu<br />
marianischen Vereinigungen (z.B. MMC) und anderen Gruppen oder Bewegungen<br />
können das Glaubensleben, das die Pfarrei vermittelt, entscheidend<br />
fördern und stärken. Die folgenden Betrachtungen und Empfehlungen<br />
der neun-wöchigen Vorbereitung auf die <strong>Marienweihe</strong> machen das noch<br />
deutlicher.
II.<br />
NEUN WOCHEN ZUR VORBEREITUNG<br />
AUF DIE WEIHE<br />
Gemeinsame Vorbereitung:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Vorbemerkung<br />
Der Vorbeter beginnt mit dem Kreuzzeichen und liest das Thema der<br />
Woche vor.<br />
Jemand aus der Gruppe spricht das Gebet der Woche. Wenn möglich,<br />
wird auch gesungen.<br />
Es folgt der entsprechende Impuls für die Betrachtung an dem betreffenden<br />
Tag.<br />
Es wird eine Zeit lang still zur Betrachtung.<br />
Darauf folgt ein Austausch der Gedanken und Eindrücke der<br />
Teilnehmer.<br />
Dann betet man den Rosenkranz (wenigstens ein Gesätz), entsprechend<br />
dem Thema des Tages bzw. der Woche. Schließlich folgen der Lobpreis<br />
und/oder weitere Gebete (S. 46) und Lieder (S. 60) in freier Auswahl<br />
Zum Schluss macht sich jeder der Teilnehmer einen Vorsatz mit einer<br />
konkreten Aufgabe – entsprechend den Vorschlägen oder etwas<br />
Ähnliches.<br />
Individuelle Vorbereitung:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Gebet der Woche (am Sonntag mit der Lesung der Woche).<br />
Tagesimpuls mit nachfolgender Stille zur (kurzen) Betrachtung.<br />
Einer der Texte zur Vertiefung (S. 40).<br />
Gebet (und Lied) nach freier Wahl (S. 53).<br />
Auswahl einer konkreten Aufgabe (ähnlich wie die vorgeschlagenen<br />
Beispiele).<br />
11
12<br />
1. Woche – In Nazaret<br />
OFFENHEIT FÜR GOTT<br />
GEBET DER WOCHE<br />
Vater im Himmel, wir lobpreisen dich mit allen Engeln und <strong>Heiligen</strong> des<br />
Himmels und mit allen Menschen guten Willens auf dieser Erde. Wir danken<br />
dir für die Herrlichkeit der Schöpfung und noch mehr für dein Erbarmen<br />
mit uns Menschen. Deine Liebe hat sich nach uns gesehnt, und deine<br />
Güte hat uns gerettet. Wie wunderbar ist doch dein Plan unserer Erlösung!<br />
Wir danken für die Menschwerdung deines Sohnes durch Maria, für ihre<br />
Erwählung und Reinheit und ihre Mütterlichkeit für uns alle. Durch Maria<br />
wolltest du dein eigenes mütterliches Herz offenbaren, damit es uns besser<br />
gelingen kann, uns vor dir und für dich zu öffnen. Dank dir, Vater im Himmel!<br />
Amen.<br />
LESUNG DER WOCHE<br />
Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa<br />
namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens<br />
Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war<br />
Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der<br />
Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß<br />
zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn<br />
du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn<br />
wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und<br />
Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines<br />
Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und<br />
seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll<br />
das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der<br />
Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich<br />
überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt<br />
werden. Auch Elisabeth, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn<br />
empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten<br />
Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd<br />
des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.<br />
(Lk 1,26-38)
IMPULSE ZUR BETRACHTUNG<br />
Sonntag:<br />
Maria ist von Gott auserwählt, die Mutter des Messias und Erlösers zu werden.<br />
Davon weiß Maria zunächst noch nichts. Sie lebt aber ganz offen für<br />
Gott. Sie ist ja die Erwählte, die in Fülle Begnadete – ohne jeden Makel von<br />
Erbschuld oder persönlicher Sünde. – Auch ich wurde von Gott erwählt. Ich<br />
darf Christ sein und der wahren Kirche angehören. In der Taufe wurde auch<br />
ich durch das <strong>Blut</strong> Christi makellos. Schätze ich diese Berufung? Bin ich<br />
ganz offen für Gott – ähnlich wie Maria?<br />
Montag:<br />
Bei der Begegnung mit dem Engel erschrickt Maria zunächst. Er nennt sie<br />
die „Begnadete“. Maria verliert aber nicht den Kopf. Sie flieht nicht, sondern<br />
sie denkt nach … Sie spürt, dass durch diesen Boten Gott selber zu<br />
ihr spricht. – Bin ich bereit, mich von Gott überraschen zu lassen? Höre<br />
ich hin, denke ich nach, wenn Gott mich auf irgendeine Weise anrührt oder<br />
anspricht …?<br />
Dienstag:<br />
Der Engel teilt Maria mit, dass sie Mutter werden soll – Mutter des Messias!<br />
So viele Mädchen haben damals in Israel davon geträumt, Mutter oder<br />
wenigstens Vorfahre des Messias zu werden. Maria ist zu bescheiden, um<br />
an eine solche Ehre auch nur zu denken. Und nun soll sie die auserwählte<br />
Mutter werden? Sie ist zwar schon verlobt, aber lebt nicht mit ihrem Bräutigam<br />
zusammen. Die Hochzeit soll erst später sein … Maria versteht das<br />
nicht, aber sie bleibt nüchtern. Sie fragt nach. – Muss ich immer alles sofort<br />
verstehen und in mein bisheriges Weltbild einordnen können? Bin ich bereit,<br />
an der richtigen Stelle zu fragen …?<br />
Mittwoch:<br />
Der Engel antwortet, nicht direkt auf die Frage Marias. Er weist auf den <strong>Heiligen</strong><br />
Geist hin, der in geheimnisvoller Weise das bewirkt, was Gott plant.<br />
Ein irdischer Vater ist nicht nötig. Der Vater im Himmel soll auch Vater ihres<br />
Sohnes sein. Maria versteht nur, dass Gott von ihr ein außergewöhnliches<br />
Vertrauen erwartet. Maria ist zu allem bereit. – Will ich Gott immer und<br />
überall verstehen? Gebrauche ich in Glaubensfragen meinen Verstand, aber<br />
in der Bereitschaft, Gottes Pläne nicht immer voll zu überblicken?<br />
13
Donnerstag:<br />
Der Engel gibt einen wichtigen Hinweis: Auch die liebe „Tante“ Elisabeth<br />
ist in ungewöhnlicher Weise in die Pläne Gottes einbezogen worden. Trotz<br />
ihres Alters darf sie noch die Freude der Mutterschaft erleben! Wie gut, dass<br />
es da jemanden gibt, bei dem Maria sich aussprechen kann! In ihrer engsten<br />
<strong>Familie</strong> war das nicht möglich. Selbst mit Josef konnte sie noch nicht über<br />
alles reden. – Suche ich Menschen mit Glaubenserfahrung, wenn ich selber<br />
etwas nicht mehr verstehe? Spreche ich mich über geistliche Erfahrungen an<br />
der richtigen Stelle aus?<br />
Freitag:<br />
Der Engel sieht, wie Maria nachdenkt. Sie kann das Ganze noch nicht einordnen,<br />
aber der Bote Gottes hilft ihr weiter: Für Gott ist nichts unmöglich!<br />
Jetzt gibt es für Maria kein Zögern mehr. Sie macht ihre Zustimmung nicht<br />
abhängig <strong>vom</strong> eigenen Verstehen oder von der Zustimmung der <strong>Familie</strong>.<br />
Wenn Gott sie braucht, dann gibt es nur noch ein schlichtes Ja: „Ich bin die<br />
Magd des Herrn“ – Maria ist bereit, Gott ohne Bedingungen zu dienen. Bin<br />
ich es auch?<br />
Samstag:<br />
Maria versteht, dass es hier nicht nur um einen vorübergehenden Dienst<br />
geht. Sie ist ganz und gar mit einbezogen. Es geht nicht nur um das, was sie<br />
tut, sondern auch ihr ganzes Sein. Sie ist bereit, mit Leib, Seele und Geist<br />
sich ganz für die Pläne Gottes zur Verfügung zu stellen: Mit mir geschehe,<br />
wie du es gesagt hast! – Wie sieht mein Dienst für Gott aus? Geht es da nur<br />
um ein Tun, um Zeit-Spenden oder Geld? Ist meine Gegenwart in <strong>Familie</strong>,<br />
Beruf, Urlaub … ein Dienst für Gott?<br />
AUFGABE DER WOCHE<br />
z.B.: Überprüfe deinen persönlichen Tagesplan im Hinblick auf angemessene<br />
und regelmäßige Gebetszeiten. Plane auch eine tägliche Bibellesung<br />
ein, besonders, wenn keine tägliche Eucharistiefeier möglich ist. Sprich über<br />
diesen Plan mit deinem Seelsorger oder auch in deiner Gebets-Gruppe.<br />
14
2. Woche – Im Bergland von Judäa<br />
LOBPREIS GOTTES<br />
GEBET DER WOCHE<br />
Wir danken dir, Vater im Himmel, für das Beispiel Mariens: Sie nimmt in<br />
echter Demut das Lob an, das dein Heiliger Geist ihr durch Elisabeth zuruft.<br />
Maria weiß es und sie bekennt, dass alles deine Gnade ist. Mit Maria wollen<br />
wir für alle Großtaten danken, die du in der Geschichte unseres Heils gewirkt<br />
hast. Zusammen mit Maria wollen wir dich lobpreisen und wie sie unser<br />
Magnifikat singen. Lass uns immer deutlicher erkennen, dass alles Gute<br />
von dir kommt. Bewahre uns vor Hochmut, Stolz und Eitelkeit. Zum Heil<br />
unserer Mitmenschen mach uns bereit, auch solche Aufgaben zu übernehmen,<br />
die uns eigentlich überfordern, aber deren Erfüllung mit deiner Hilfe<br />
möglich ist. Reinige unsere Demut und stärke unser Vertrauen. Amen.<br />
LESUNG DER WOCHE<br />
Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt<br />
im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte<br />
Elisabeth. Als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib.<br />
Da wurde Elisabeth <strong>vom</strong> <strong>Heiligen</strong> Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme:<br />
Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht<br />
deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In<br />
dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in<br />
meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr<br />
sagen ließ. Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein<br />
Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd<br />
hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn<br />
der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig. Er erbarmt<br />
sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit<br />
seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;<br />
er stürzt die Mächtigen <strong>vom</strong> Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden<br />
beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt<br />
sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern<br />
verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. Und Maria blieb<br />
etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück. (Lk 1,39-56)<br />
15
IMPULSE ZUR BETRACHTUNG<br />
Sonntag:<br />
Maria eilt in das Bergland von Judäa, wo die geliebte „Tante“ Elisabeth<br />
wohnt. Sie ist nicht das erste Mal hier. Diese beiden Frauen haben sich bei<br />
früheren Besuchen immer gut verstanden, wenn auch Maria mit ihren etwa<br />
15 Jahren noch recht jung ist. Beide sind ganz offen für Gott. ER ist der<br />
Inhalt und die Hoffnung ihres Lebens. Maria eilt, denn sie ist so erfüllt von<br />
den Plänen Gottes, dass sie darauf brennt, sich jemandem anvertrauen zu<br />
können. Außerdem hat sie ja gehört, dass Elisabeth schon im sechsten Monat<br />
ist – sicherlich braucht sie bald Hilfe.<br />
Montag:<br />
Dieses Mal ist aber alles ganz anders als bei früheren Besuchen. Elisabeth<br />
hatte innerlich eine Botschaft bekommen. Der Sohn unter ihrem Herzen<br />
spürt durch den <strong>Heiligen</strong> Geist die Nähe des Gottessohnes. Er führt sozusagen<br />
einen „Freudentanz“ auf, und die Mutter versteht, dass das keine<br />
gewöhnlichen Bewegungen sind. Erfüllt <strong>vom</strong> <strong>Heiligen</strong> Geist nennt sie das<br />
junge Mädchen aus Nazaret die „Mutter meines Herrn“. Ja, noch größere<br />
Aussagen kommen bei der herzlichen Begrüßung ans Licht: Maria ist die<br />
ganz Begnadete – mehr gesegnet als alle anderen Frauen auf der Welt …<br />
Dienstag:<br />
Elisabeth preist den Glauben Mariens. Sie hat nicht gezögert, Gott ganz zu<br />
vertrauen. So kann Gott mit ihr das Werk der Erlösung beginnen. – Wie steht<br />
es mit meinem Glauben? Lasse ich mich durch die Pläne Gottes auch in „unbekannte<br />
Gefilde“ locken? Oder brauche ich immer die volle Absicherung<br />
– kontrolliert <strong>vom</strong> eigenen Verstand? Glaube ich an seine Vorsehung?<br />
Mittwoch:<br />
Maria nimmt die feierliche Begrüßung durch Elisabeth an. Sie weiß, dass es<br />
die Wahr heit ist, die Elisabeth ausruft. Darum lässt sie diese unerhörten Aussagen<br />
zu. Sie bremst nicht ab, mit falscher Demut, sondern preist Gott für<br />
dessen Erbarmen mit dem aus erwählten Volk. Jetzt ist die Zeit der Gnade,<br />
die Zeit der Erlösung gekommen! – Bin ich auch bereit, Gott für die Gaben<br />
zu lobpreisen, die er in mich hineingelegt hat? Missbrauche ich die Gaben<br />
Gottes (Charismen) zum Eigenlob oder sind sie für mich eine Einladung<br />
zum Dienen, für die größere Ehre Gottes und das Heil der Menschen?<br />
16
Donnerstag:<br />
Maria lobpreist das Erbarmen Gottes, das an ihr besonders deutlich sichtbar<br />
geworden ist. Er ist in allen Generationen besonders jenen nahe, die ihm mit<br />
Ehrfurcht begegnen. Maria dankt auch im Namen des auserwählten Volkes<br />
für alle Großtaten des Allmächtigen. – Ist mein Gebet auch ein Lobpreis<br />
für das Wirken Gottes? Danke ich im Gebet auch stellvertretend für all jene<br />
Menschen, die noch nicht zu danken verstehen? Sehe ich die Großtaten Gottes<br />
in meinem Leben, in meiner Umgebung?<br />
Freitag:<br />
Gott zerstreut die Hochmütigen und Stolzen, die Demütigen aber erhöht er.<br />
Hungrige werden satt und die Reichen werden arm. Gott sieht die Welt anders<br />
als Menschen ohne Glauben. Die bleibenden Werte sind in dieser Zeit<br />
oft verborgen, aber im Reich Gottes gewinnt alles seinen eigentlichen Wert.<br />
– Verstehe ich, auf die Anerkennung durch Gott zu warten oder muss ich<br />
schon hier auf der Erde alle Anerkennung und jeden gebührenden Lohn beziehen?<br />
Erkenne ich die stillen und verborgenen Schätze einfacher Leute,<br />
die eine echte Herzens-Bildung besitzen?<br />
Samstag:<br />
Maria kennt sich in der Geschichte Israels aus. Sie sieht die Erfüllung all<br />
jener Verheißungen, die an die Väter ergangen sind. Nun darf sie ihren Teil<br />
zur Erlösung nicht nur des Volkes Israel, sondern der ganzen Welt tun –<br />
Lebe ich im Bewusstsein des Gottesvolkes? Bin ich bereit, auch meinen Teil<br />
zu tun, dass das Werk der Erlösung zur Vollendung kommen kann? Kennt<br />
mein Beten auch den Lobpreis für die Geschichte des Volkes Gottes? Ist<br />
auch mein Lebensstil ein Lobpreis auf Gottes Erbarmen?<br />
AUFGABE DER WOCHE<br />
z.B.: Lobpreise Gott bewusst zusammen mit Maria, allen Engeln und <strong>Heiligen</strong>.<br />
Mache das Magnifikat (S. 59) zu einem deiner Lieblings-Gebete. Lerne<br />
es auswendig.<br />
17
3. Woche – In Betlehem<br />
GOTT MIT UNS<br />
GEBET DER WOCHE<br />
Jesus, du bist einer von uns geworden und doch auch ganz Gott geblieben.<br />
Durch die Einheit mit dir sind wir schon jetzt im Himmel zuhause. Du bist<br />
unser Anwalt, du bereitest uns eine Wohnung beim VATER vor – Jesus, wir<br />
danken dir! Du wolltest in bescheidenen Verhältnissen auf die Erde kommen<br />
und hast immer ein Herz für die Einfachen und Armen. Zusammen mit<br />
dir wollen wir, wo immer nur möglich helfen. Bewahre auch die Reichen,<br />
die noch viel mehr gefährdet sind. Mache uns fähig, ihre Armut aufzudecken<br />
und mit den wahren Gütern zu erfüllen, mit dem Reichtum, den wir in<br />
den Himmel mitnehmen können. Amen.<br />
LESUNG DER WOCHE<br />
In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches<br />
in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum ersten Mal; damals war Quirinius<br />
Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.<br />
So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die<br />
Stadt Davids, die Bethlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht<br />
Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein<br />
Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft,<br />
und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und<br />
legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.<br />
In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei<br />
ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen, und der Glanz des Herrn<br />
umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet<br />
euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk<br />
zuteilwerden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist<br />
der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein<br />
Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich<br />
war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach:<br />
„Verherrlicht ist Gott in der Höhe,<br />
und auf Erden ist Friede<br />
bei den Menschen seiner Gnade.“<br />
(Lk 2,1-14)<br />
18
IMPULSE ZUR BETRACHTUNG<br />
Sonntag:<br />
Es sind ganz profane Umstände, die Maria und Josef nach Betlehem führen.<br />
Sie wussten von der nahen Geburt Jesu und machten sich trotzdem auf den<br />
Weg. Wollte Josef Maria nicht dem Gerede der Leute aussetzen? Er hatte<br />
Maria im Auftrag Gottes unter seinen Schutz genommen. Die näheren Umstände<br />
versteht er auch nicht, aber für ihn ist es genug zu wissen, dass Gott<br />
ihm eine Aufgabe anvertraut hat. Er ist bereit und treu – sofort und ohne<br />
Kommentar …<br />
Montag:<br />
Die Zeit der Geburt kam doch schneller als erwartet. In den Herbergen ist<br />
kein Platz mehr. Ein Eckchen im Stall muss genügen, die Futterkrippe wird<br />
zur königlichen Wiege. Aber Windeln sind da – Maria hat gut vorgesorgt.<br />
– Es sind nicht die äußeren Umstände und Bequemlichkeiten, die wahres<br />
Glück bringen. Die Einheit zwischen Maria und Josef war wichtiger als eine<br />
Fünf-Sterne-Unterkunft. Jesus fühlt sich dort wohl und geborgen, wo gegenseitige<br />
Liebe die Erfüllung des Willen Gottes begleitet …<br />
Dienstag:<br />
Es sind die Hirten auf den Feldern bei Betlehem, die als erste von der Ankunft<br />
des „Guten Hirten“ erfahren. Auf sie schauten die „Frommen“ von<br />
damals mit Vorbehalt, wenn nicht gar mit Verachtung, denn sie konnten<br />
bei ihrer Arbeit nicht alle Vorschriften des religiösen Brauchtums beachten.<br />
Aber gerade sie hat Gott erwählt, die ersten Zeugen der Menschwerdung<br />
des Gottessohnes zu werden! Chöre der Engel sind die göttlichen Boten, die<br />
diese einfachen Männer in den Stall der <strong>Heiligen</strong> <strong>Familie</strong> senden. Bei Gott<br />
gelten andere Werte als bei den Menschen. – Und bei mir? Wie sehe und<br />
beurteile ich die Menschen und den Besitz?<br />
Mittwoch:<br />
In unseren Krippen-Spielen bringen die Hirten sofort verschiedenste Gaben<br />
mit. So will es die volkstümliche Betrachtung der Ereignisse. Mit Sicherheit<br />
kann man aber davon ausgehen, dass diese rauen, aber herzlichen Männer<br />
Hilfe organisierten. Sie sahen einfach, was nötig und nützlich war. Als die<br />
Weisen aus dem Morgenland in Betlehem auftauchten, fanden sie das Kind<br />
und seine Mutter in einer Wohnung. Um diese beiden geht es vor allem<br />
19
(Mt 2,11) – Josef ist vielleicht bei einer Gelegenheitsarbeit beschäftigt. Er<br />
muss ja für den Unterhalt der <strong>Familie</strong> sorgen …<br />
Donnerstag:<br />
Die hochgebildeten Vertreter der ganzen Welt wurden durch außergewöhnliche<br />
Sternzeichen zum „neugeborenen König der Juden“ hingeführt. Solange<br />
sie den Zeichen „von oben“ vertrauten, waren sie auf dem richtigen<br />
Weg. Als sie aber mehr auf ihre eigene Erfahrung bauten, landeten sie beim<br />
brutalen Herodes, der sich dann nicht scheute, alle neugeborenen Jungen in<br />
Betlehem zu ermorden, um seine Macht abzusichern. Aber das Hören auf<br />
das Wort Gottes brachte die Weisen wieder auf den richtigen Weg. Maria<br />
und Josef müssen mit dem Gotteskind auf die Flucht gehen – in ein fremdes<br />
Land. – Vertraue auch ich mehr meinem Verstand und meiner Lebenserfahrung<br />
als den Zeichen Gottes? Lasse ich mich durch das Wort der Bibel auf<br />
den rechten Weg zurückführen?<br />
Freitag:<br />
Die drei Weisen kamen mit ihren königlichen Gaben schließlich doch an ihr<br />
Ziel. Sie brachten ihre symbolischen Gaben dar, die Zeichen von Ehrfurcht<br />
und Hingabe: Das Gold für den wahren König, den Weihrauch für den Sohn<br />
Gottes und die Myrre für das Begräbnis des Erlösers, der bereit war, das<br />
eigene Leben aufzuopfern, um den Menschen das Tor zum wahren Leben zu<br />
öffnen. – Wie sehen meine Geschenke für Jesus aus? Sind sie Zeichen der<br />
Anerkennung der Königsherrschaft Jesu Christi? Bekennen sie den Glauben<br />
an die Gottheit des Menschensohnes, die Anbetung erfordert? Bin ich bereit<br />
zusammen mit Jesus mein Leben einzusetzen, um andere vor dem ewigen<br />
Tod zu retten?<br />
Samstag:<br />
Die Weisen aus dem Morgenland kehrten schließlich auf anderem Weg in<br />
ihre Heimat zurück als sie geplant hatten. Sie waren zum königlichen Messias<br />
aufgebrochen, indem sie ihr Wissen einsetzten. Sie fanden auf den rechten<br />
Weg zurück, als sie dem Wort Gottes gehorchten. Nachdem sie den wahren<br />
Gott in Jesus angebetet hatten, sprach Gott im Traum unmittelbar zu ihnen<br />
durch einen Engel. Der eigene Verstand, das Wort der Bibel und schließlich<br />
die mystische Erfahrung Gottes durch die Anbetung, führen die Weisen an<br />
das ersehnte Ziel. – Bin ich bereit, alle drei Etappen des Glaubensweges zu<br />
gehen?<br />
20
AUFGABE DER WOCHE<br />
z.B.: Mache in dieser Woche einen Besuch vor dem Tabernakel (wenn es bei<br />
euch keine Anbetung vor der Monstranz gibt) und huldige Jesus zusammen<br />
mit den Weisen aus dem Morgenland. Überlege, was die Gaben der Könige<br />
für dich bedeuten können und was Jesus von dir als Geschenk möchte.<br />
4. Woche – Im Tempel<br />
DAS SCHWERT IM HERZEN<br />
GEBET DER WOCHE<br />
Maria, du bist die „Mutter der Schmerzen“. Schon die Ankündigung des<br />
Schwertes durch den greisen Propheten Simeon hat dich erschreckt, aber<br />
du bist nicht zurückgewichen. Du warst bereit, für den Heiland zu leiden,<br />
wenn das für die Rettung der Welt nötig ist. Du hast nicht auf deine eigenen<br />
Kräfte gebaut, sondern auf die Hilfe Gottes vertraut. So konntest du in jeder<br />
neuen Schwierigkeit und Glaubensprobe stand halten. Hilf auch uns, wenn<br />
wir ängstlich und verzagt sind, und bewahre uns vor falscher Selbst-Sicherheit<br />
und Überheblichkeit. Lass uns viel mehr an jenes Schwert denken, dass<br />
dein Herz durchbohrte, damit wir wieder stark werden. Amen.<br />
LESUNG DER WOCHE<br />
Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab<br />
man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, noch ehe das Kind<br />
im Schoß seiner Mutter empfangen wurde. Dann kam für sie der Tag der <strong>vom</strong><br />
Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach<br />
Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen, gemäß dem Gesetz des Herrn,<br />
in dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein. Auch<br />
wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt:<br />
ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. In Jerusalem lebte damals<br />
ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm und wartete auf die<br />
Rettung Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom <strong>Heiligen</strong> Geist war<br />
ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des<br />
Herrn gesehen habe. Jetzt wurde er <strong>vom</strong> Geist in den Tempel geführt; und als<br />
die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich<br />
21
war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten:<br />
Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.<br />
Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet<br />
hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk<br />
Israel.<br />
Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt<br />
wurden. Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser<br />
ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele<br />
aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird.<br />
Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst<br />
aber wird ein Schwert durch die Seele dringen. (Lk 2,21-35)<br />
IMPULSE ZUR BETRACHTUNG<br />
Sonntag:<br />
Maria und Josef sind der Tradition Israels sehr treu. Am achten Tag nach<br />
der Geburt wird die Beschneidung der Jungen vorgenommen. Sie ist das<br />
Zeichen jenes Bundes, den Gott mit Abraham geschlossen hat. In diesem<br />
Ritus kommt auch zum Ausdruck, dass Gott die Quelle des Lebens und der<br />
<strong>Familie</strong> besonders heiligt. Wer zum auserwählten Volk Israel gehören will,<br />
muss sich dieser Weihe unterziehen. Gott ist der Herr seines Volkes. Die Beschneidung<br />
verpflichtet zur Treue dem mosaischen Gesetz gegenüber. Auch<br />
Jesus lässt sich beschneiden. Er, der allmächtige Gottessohn unterwirft sich<br />
menschlichen Vorschriften und Bräuchen. Er wird gehorsam. – Auch mein<br />
Gehorsam soll dem Werk der Erlösung dienen …<br />
Montag:<br />
Jesus bekommt bei der Beschneidung seinen Namen. Nicht Josef hat ihn<br />
ausgewählt, sondern der Engel Gabriel hat bei der Ankündigung des Erlösers<br />
diesen Namen im Auftrag Gottes mitgeteilt. So kommt zum Ausdruck,<br />
wer der wirkliche Vater Jesu ist. Josef ist nur der Ziehvater in Stellvertretung<br />
Gottes. Er nimmt gehorsam seine Rolle als „Haupt der <strong>Heiligen</strong> <strong>Familie</strong>“<br />
an. Für die Leute allgemein ist diese Wahrheit noch nicht geeignet. Josef tut<br />
das, was er als Willen Gottes erkannt hat. – Welche Rolle darf ich im Namen<br />
Gottes spielen?<br />
22
Dienstag:<br />
Der greise Prophet Simeon lebt in Jerusalem in der Erwartung des Messias.<br />
Es wurde ihm von Gott die Gewissheit ins Herz gelegt, dass er nicht eher<br />
sterben werde, bevor er nicht den Messias gesehen habe. Er ist oft im Tempel<br />
zum Gebet. Auch jetzt, da Jesus in das Haus Gottes getragen wird, drängt<br />
ihn der Geist Gottes, in das Heiligtum zu gehen. Er trifft die Eltern Jesu, die<br />
mit dem Kind zum vorgeschriebenen symbolischen „Loskauf“ gekommen<br />
waren. – Gehe auch ich immer wieder in das Gotteshaus, um für die Rettung<br />
der Menschen zu beten? Lasse ich mich durch den <strong>Heiligen</strong> Geist führen?<br />
Horche ich im Herzen auf seine Stimme?<br />
Mittwoch:<br />
Simeon erkennt das Geheimnis dieses Kindes. Er nimmt den Kleinen in die<br />
Arme und lobpreist Gott. Die Verheißung des Messias ist in Erfüllung gegangen.<br />
Jetzt kann er in Frieden sterben, denn er hat das Heil gesehen. Er<br />
sieht in Jesus aber nicht nur den Retter Israels, sondern auch aller Völker:<br />
„Licht, das die Heiden erleuchtet.“ – Schenkt mir der Gedanke an Jesus den<br />
Herzensfrieden? Habe ich Angst vor dem Sterben? Worin besteht bei mir die<br />
Erfüllung des Lebens – wann kann ich „in Frieden scheiden“?<br />
Donnerstag:<br />
Die Eltern Jesu wussten, dass Gott mit ihrem Kind einen besonderen Plan<br />
hatte. Aber sie übersahen nicht die Zusammenhänge. So sind auch sie darüber<br />
erstaunt, was der Prophet in der Kraft des <strong>Heiligen</strong> Geistes sagen konnte.<br />
Sie wundern sich, aber geraten nicht aus der Ruhe. Sie können Schritt<br />
für Schritt die Entwicklung dieses außergewöhnlichen Kindes beobachten.<br />
– Muss ich immer alles verstehen, was Gott mit mir vorhat? Bringe ich es<br />
fertig, abzuwarten, bis Gott sein Geheimnis lüftet? Bin ich nur dann bereit,<br />
mit Gott zusammen zu arbeiten, wenn ich schon vorher alles verstehe?<br />
Freitag:<br />
Simeon segnet die Eltern und das Kind. Dann aber hat er noch eine besondere<br />
Botschaft für die Mutter, wodurch wiederum die außergewöhnliche<br />
Abstammung betont wird. An Jesus werden sich die Menschen scheiden:<br />
Die einen werden zu Fall kommen, andere werden durch Jesus wieder aufgerichtet.<br />
Jesus wird ein Zeichen des Widerspruches sein, er wird für viele sehr<br />
unbequem werden, aber so kommt die wahre Gesinnung der Menschen zum<br />
23
Vorschein. – Wer ist Jesus für mich? Bedrückt mich der Gedanke an Jesus<br />
und sein Evangelium, oder richtet er mich auf?<br />
Samstag:<br />
Dann folgt noch eine geheimnisvolle Ankündigung für Maria. Sie ist bildhaft<br />
verschlüsselt und gleichzeitig doch sehr aussagekräftig. Das „Schwert“,<br />
das ihr in das Herz dringen wird, könnte Maria abschrecken. Sie bleibt aber<br />
ganz ruhig. Der Glaube an Gott gibt ihr Halt, Sicherheit und Frieden. Sie ist<br />
auf alles gefasst. Sie ahnt, dass der Weg ihres Sohnes so manches Leid mit<br />
sich bringen wird, aber auch viel Segen, und das für alle. – Welche Beziehung<br />
habe ich zu Maria, der „Mutter der Schmerzen“? Rufe ich sie an, wenn<br />
innere Wunden mich verletzen? Bitte ich sie um Hilfe, wenn diese Wunden<br />
unerträglich zu werden scheinen? Lasse ich mir von Maria das Schwert aus<br />
meinem Herzen herausziehen?<br />
AUFGABE DER WOCHE<br />
z.B.: Schau dich um, wer in deiner Umgebung mit „durchbohrtem Herzen“<br />
lebt. Empfehle diese Person der besonderen Fürbitte und dem Schutz Mariens.<br />
Tröste auch Maria, indem du dieser Person Zeichen der Liebe schenkst<br />
– z.B. ein Besuch oder eine praktische Besorgung (Nachbarschaft, Seniorenheim,<br />
Krankenhaus …).<br />
24<br />
5. Woche – In Jerusalem<br />
VERLIEREN KÖNNEN<br />
GEBET DER WOCHE<br />
Heiliger Josef, du hast zusammen mit Maria unendlich gelitten, als ihr Jesus<br />
verloren habt. Es war vielleicht für dich die stärkste Glaubensprobe, die<br />
du erleben musstest. Aber du bist ruhig geblieben. Dein Schweigen hat auch<br />
Maria gestärkt. Ihr habt euch ohne Worte verstanden. Da ist kein Jammern<br />
zu hören, kein Vorwurf – nur ein schmerzliches Suchen. Aber gerade darin<br />
zeigte sich deine Liebe: Du hast nicht aufgegeben! Und als ihr euren<br />
„verlorenen Sohn“ wieder gefunden habt, musstest du noch eine für Jesus<br />
schmerzliche Entscheidung treffen. Dein nüchterner Verstand sagte dir, was<br />
in diesem Augenblick der Wille Gottes war. Jesus darf nicht in Jerusalem
auf die Schule gehen, sondern muss mit dir einen praktischen Beruf ausüben.<br />
Danke, Hl. Josef für deine Weisheit! Amen.<br />
LESUNG DER WOCHE<br />
Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Als er<br />
zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch<br />
entsprach. Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den<br />
Heimweg. Der junge Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es<br />
merkten. Sie meinten, er sei irgendwo in der Pilgergruppe, und reisten eine<br />
Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten.<br />
Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn<br />
dort. Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den<br />
Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. Alle, die ihn hörten, waren erstaunt<br />
über sein Verständnis und über seine Antworten. Als seine Eltern ihn sahen,<br />
waren sie sehr betroffen und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du<br />
uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht. Da sagte<br />
er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem<br />
sein muss, was meinem Vater gehört? Doch sie verstanden nicht, was er damit<br />
sagen wollte. Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen<br />
gehorsam. Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen.<br />
Jesus aber wuchs heran und seine Weisheit nahm zu und er fand Gefallen bei<br />
Gott und den Menschen. (Lk 2,41-52)<br />
IMPULSE ZUR BETRACHTUNG<br />
Sonntag:<br />
Mit 12 Jahren ist Jesus nach den damaligen Bräuchen kein kleines Kind<br />
mehr. Er darf mit den Erwachsenen zum Pascha-Fest nach Jerusalem pilgern.<br />
Da gibt es viel zu bewundern. Jesus genießt viel Freiheit bei seinen Eltern<br />
– sie können ihm voll vertrauen. Meistens ist er wohl bei den etwa Gleichalterigen<br />
seiner Verwandtschaft. Die Festtage sind vorbei, die Pilgergruppe<br />
bricht nach Hause auf. Maria und Josef nehmen an, dass Jesus sich irgendwo<br />
bei den Jugendlichen aufhält. Aber dieses Mal täuschen sie sich …<br />
Montag:<br />
Die „Katastrophe“ beginnt: Jesus erscheint nicht wie gewöhnlich zum<br />
Abendessen. Ist etwas passiert? Bei den Jugendlichen ist er nicht zu finden.<br />
25
Man muss die ganze Strecke wieder zu Fuß zurückgehen. Im Quartier ist<br />
er nicht … An Schlaf ist nicht zu denken. Aber wo suchen bei Nacht? Man<br />
grast alle Straßen und Plätze ab. Den ganzen nächsten Tag über wird von<br />
früh bis spät in allen Ecken und Winkeln der Straßen und Plätze gesucht.<br />
Vergeblich! Ob er sich in den Gärten und Hainen der Umgebung aufhält?<br />
Vielleicht am Ölberg? Jesus hat ja schon als Kind oft und gerne in der Natur<br />
gebetet. Alles Suchen scheint vergeblich zu sein …<br />
Dienstag:<br />
Gott schont die Eltern Jesu nicht. Sie sind Gott so nahe. Sie pflegen treu<br />
das Gebet und die frommen Bräuche Israels. Haben sie ein solches Unglück<br />
„verdient“? Ihr einziges Privileg scheint darin zu bestehen, dass sie noch<br />
härter auf die Glaubens-Probe gestellt werden als andere. Sie sollen aber<br />
dadurch nicht gequält, sondern im Glauben gestärkt werden – auch wenn es<br />
wehtut. Gott hat ja noch viel größere Aufgaben für sie bereit – Wie verhalte<br />
ich mich in Schwierigkeiten, die meinen Glauben herausfordern? Jammere<br />
ich? Urteile ich über Gott? Maße ich mir Besserwisserei an? Bin ich bereit,<br />
in Schwierigkeiten Glaube, Hoffnung und Liebe zu trainieren – so wie ein<br />
Sportler an seinen Geräten?<br />
Mittwoch:<br />
Nach der zweiten schlaflosen Nacht finden die Eltern Jesus in der „Tempel-<br />
Schule“. Es bleibt ein Geheimnis, warum Maria und Josef nicht sofort dorthin<br />
gegangen sind. Offensichtlich war das Interesse des Kindes an biblischen<br />
Fragen noch nicht so aufgefallen. Aber hier war er ganz zuhause. Obwohl<br />
<strong>vom</strong> Dorf, weit weg in der Provinz, glänzt Jesus sogar bei den Tempel-Lehrern<br />
durch seine intelligenten Fragen und klugen Antworten. Ja, hier fühlte<br />
Jesus sich wohl. Hier war er näher beim VATER. Hier konnte er seinen Kopf<br />
ganz einsetzen und auf vieles eine Antwort bekommen, was in Nazaret kaum<br />
jemanden interessierte …<br />
Donnerstag:<br />
Die Eltern sehen Jesus mitten unter den Lehrern und sind entsetzt. Fürchten<br />
sie, dass Jesus nach seinem Geburtsort gefragt wird? In Betlehem gibt es<br />
ja in dieser Altersstufe keine Jungen – sie sind alle von Herodes ermordet<br />
worden … Die Eltern sind übermüdet, dennoch bricht kein Streit aus. Aber<br />
Maria stellt Fragen und weist auch darauf hin, wie sehr sie zusammen mit<br />
26
Josef gelitten hat. Der junge Jesus muss wie jedes Kind erzogen werden,<br />
aber Geschrei hilft da nicht. Maria bringt ihren Sohn zum Nachdenken, ja sie<br />
beschämt ihn auch, um Einsicht zu wecken …<br />
Freitag:<br />
Altersgemäß hat Jesus einfach nicht daran gedacht, dass er daheim Ängste<br />
und Nöte verursacht. Ihn hat etwas viel Tieferes bewegt – die Wahrheit<br />
über seinen wirklichen VATER. Josef schweigt. Was soll er auch sagen?! Er<br />
dient weiter in seiner Rolle als <strong>Familie</strong>nvater und fällt die Entscheidung: Der<br />
Sohn muss mit den Eltern nach Hause zurückkehren. Das Internat der Tempel-Schule<br />
kommt nicht in Frage. Die Zukunft für Jesus ist in der Werkstatt<br />
des Schreiners und Bauhandwerkers …<br />
Samstag:<br />
Jesus gibt nach und ist gehorsam. Der Gottes-Sohn nimmt die unliebsame<br />
und unverständliche Entscheidung der Eltern an. Er kann nicht studieren,<br />
aber seine Weisheit nimmt offensichtlich trotzdem zu. Er ist beliebt bei Gott<br />
und den Mitmenschen. Maria aber denkt nach. Sie versteht noch nicht alles,<br />
aber sie öffnet sich immer neu und immer mehr für Gott. Allmählich vervollständigt<br />
sich das Bild in ihrem Herzen, aber es warten noch viele Stunden<br />
der Dunkelheit. Doch ihr Vertrauen und ihre Opferbereitschaft siegen.<br />
AUFGABE DER WOCHE<br />
z.B.: Denk daran, dass wir im Leben alles verlieren dürfen – nur nicht Jesus!<br />
Verschenke etwas Wertvolles, um dich fester an Jesus zu binden. Überlege,<br />
wer oder was dich von Jesus abbringt. Wenn du Jesus trotzdem verloren hast<br />
– kehre sofort zurück und vermeide die Gelegenheit zur Sünde.<br />
6. Woche – In Kana<br />
WAS ER EUCH SAGT, DAS TUT<br />
GEBET DER WOCHE<br />
Maria, wir danken dir für deine stille und umsichtige Art zu helfen! Du siehst,<br />
wo etwas fehlt, wo Menschen in Not geraten. Du bringst unsere Sorgen zu Jesus.<br />
Das ist deine Art zu bitten: Du sagst Jesus dein Anliegen, aber dann lässt<br />
27
du ihn ganz frei. ER weiß ja besser, was wirklich für uns gut ist. Dein tiefes<br />
Vertrauen und deine echte Liebe bewegen den Himmel. Wer könnte dir etwas<br />
abschlagen?! Du bist da, wenn Menschen in Not sind, aber für dich selber<br />
hast du keine Erleichterung erbeten. Dein Rat und deine Bitte für die Diener<br />
sind auch heute für jeden aktuell: Was ER euch sagt, das tut! Amen.<br />
LESUNG DER WOCHE<br />
Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt, und die Mutter<br />
Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen.<br />
Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein<br />
mehr. Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch<br />
nicht gekommen. Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut!<br />
Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungsvorschrift<br />
der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter. Jesus sagte zu den<br />
Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand.<br />
Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt, und bringt es dem, der für das Festmahl<br />
verantwortlich ist. Sie brachten es ihm. Er kostete das Wasser, das zu Wein<br />
geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die<br />
das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen und<br />
sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu<br />
viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis<br />
jetzt zurückgehalten. So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und<br />
offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn. Danach zog er<br />
mit seiner Mutter, seinen Brüdern und seinen Jüngern nach Kafarnaum hinab.<br />
Dort blieben sie einige Zeit. (Joh 2,1-12)<br />
IMPULSE ZUR BETRACHTUNG<br />
Sonntag:<br />
Maria war auch zu der Hochzeit eingeladen. Wahrscheinlich handelt es sich<br />
um Verwandtschaft oder gute Bekanntschaft mit den Hochzeitsleuten. Vielleicht<br />
war Maria auch bekannt als gute Hilfe in der Küche, hinter den Kulissen?<br />
Jedenfalls merkt sie als eine der Ersten, dass es Probleme mit dem Wein<br />
gibt. Welch eine Blamage! Maria fühlt mit dem jungen Paar mit: Sie werden<br />
bis ans Lebensende verspottet werden, weil es bei der Hochzeit nicht genug<br />
Wein gab … Und der großzügige Gastgeber hatte auch ihren Sohn und dessen<br />
Begleitung mit eingeladen …<br />
28
Montag:<br />
Maria hält es nicht mehr aus. Die Not der Hochzeitsfamilie ist auch ihr eigenes<br />
Problem geworden. Und was tut sie? Maria geht mit ihrem Problem zu<br />
Jesus. Das ist ihre Weisheit, die sicher aus guter Erfahrung schöpft: Wenn<br />
Probleme auftauchen jammert sie nicht, sondern sagt Jesus, wo Hilfe Not<br />
tut. Maria bittet nicht einmal eindringlich. Sie übt keinen Druck aus, sondern<br />
berichtet den Vorfall in der Gewissheit, dass Jesus helfen wird. – Wie gehe<br />
ich mit meinen Problemen um? Bin ich sicher, dass Jesus Abhilfe schafft?<br />
Gebe ich aber auch Gott die Freiheit so zu helfen, wie es Seinen Plänen am<br />
besten entspricht?<br />
Dienstag:<br />
Jesus merkt sofort, dass er hier den Himmel in Bewegung setzen soll. Er<br />
scheint aber zunächst einmal eine Absage zu erteilen: … meine Stunde ist<br />
noch nicht gekommen! Maria aber glaubt. Sie ist sich im Herzen sicher, dass<br />
Jesus die Situation retten wird – auch wenn sie noch nicht weiß wie. Sie<br />
tut aber auch das Ihre: Auf alle Fälle gibt sie dem Personal ein gutes Wort,<br />
damit nicht noch dort zusätzliche Probleme entstehen, wenn Jesus für die<br />
Dienerschaft unbequem werden sollte … – Wie sehen meine Bittgebete<br />
aus? Tue ich selber alles, was in meinen Kräften steht, um an der Rettung<br />
mitzuwirken?<br />
Mittwoch:<br />
Jesus greift nicht schlecht in den Rhythmus der Dienerschaft ein: Bei aller<br />
Arbeit, die noch ansteht, zusätzliche sechshundert Liter Wasser <strong>vom</strong> Brunnen<br />
herbeischleppen! Die symbolische Fußwaschung ist doch schon längst<br />
gewesen! Aber die Diener sind von Maria gut vorbereitet. Ihr konnten sie<br />
keinen Wunsch abschlagen. Und dann noch das: Mit dem Wasser zum Küchenchef?!<br />
Der ist doch sowieso schon auf Hochtouren und dem Explodieren<br />
nahe … Aber was macht man nicht alles für Maria …! – Rufe ich Maria nur<br />
dann an, wenn ich Hilfe brauche, oder bin ich auch bereit Ihr zu helfen?<br />
Donnerstag:<br />
Und jetzt ging es los: Die Diener kamen wohl glimpflich davon, aber der<br />
Bräutigam bekam seine Lektion! Ob der aber überhaupt wusste, was alles<br />
hinter den Kulissen gelaufen war? Jedenfalls wird er beschimpft: So ein<br />
Schwachsinn …! Da ist ein erstklassiger Wein vorhanden und der Haus-<br />
29
herr rückt mit ihm erst dann heraus, wenn die meisten schon angetrunken<br />
sind und den Unterschied nicht mehr so recht merken. Das muss man doch<br />
umgekehrt machen! Es geht ihm jedenfalls um den guten Ruf der Küche …<br />
– Wie sieht mein Kritisieren aus? Poltere ich sofort los, wenn etwas schief<br />
zu laufen scheint oder informiere ich mich zunächst einmal? Bin ich bereit,<br />
auch mal Fehler zu übersehen? Geht es mir immer um das Wohl des Nächsten<br />
oder öfter eher um den eigenen Ruhm …?<br />
Freitag:<br />
In den Evangelien findet sich auch Humorvolles: Wie herzlich haben die<br />
Gäste über dieses Ereignis gelacht – wie oft wurde dieses Geschehen wohl<br />
unter den Jüngern weitererzählt! Aber es ging um etwas mehr als nur um<br />
Komik. Mit etwas mehr Abstand hat vor allem der Evangelist Johannes verstanden,<br />
dass man bei der Hochzeit in Kana schon ein erstes großes Zeichen<br />
des Messias miterlebt hatte – und das auf die Fürsprache Mariens hin! Jesus<br />
hat seine Pläne geändert, weil seine Mutter um Hilfe bat … – Wie groß (oder<br />
wie klein) ist mein Vertrauen zu Maria? Bitte ich sie um Rettung wenn ich<br />
oder jemand anderes in Not ist? Bringe ich meine Probleme gemeinsam mit<br />
ihr zu Jesus?<br />
Samstag:<br />
Die Verwandlung von Wasser in Wein fand bei einer Hochzeit statt. Ist<br />
die Eucharistie nicht auch eine Art „Hochzeit“, ein Voraus-Bild des ewigen<br />
Hochzeitsmahles? Bei der Eucharistiefeier geht es nicht nur um die<br />
Verwandlung von Wein in das <strong>Blut</strong> Jesu Christi. Auch in den Herzen der<br />
Gläubigen soll eine Wandlung geschehen. Bin ich davon überzeugt, dass<br />
Jesus, der bei der Hochzeit in Kana Wasser in Wein verwandelt hat, der<br />
in der <strong>Heiligen</strong> Messe durch den Priester Wein in sein Kostbares <strong>Blut</strong> verwandelt,<br />
dass dieser Jesus auch mein Herz verwandeln kann? Erlaube ich<br />
ihm das?<br />
AUFGABE DER WOCHE<br />
z.B.: Überprüfe deine Mitfeier bei der <strong>Heiligen</strong> Messe. Lies etwas, was dir<br />
hilft, dich von der Routine zu befreien. Frage dich z.B. bei der Vorbereitung<br />
auf die Eucharistiefeier: Bin ich mit allen Menschen versöhnt? Im Wortgottesdienst<br />
überlege: Was nehme ich von den Themen der Lesungen und<br />
Predigt mit nach Hause? Gabenbereitung: Was kann ich Jesus schenken, was<br />
30
möchte er von mir haben? Wandlung: Wie sollte ich mich durch die Teilnahme<br />
am Opfer Christi selber verwandeln? Kommunion: Kann man meine<br />
Beziehung zu Jesus „Freundschaft“ nennen? Was sollte besser werden?<br />
Sendung: Ist meine Gegenwart und mein Tun in der „Welt“ ein Zeugnis für<br />
Jesus?<br />
7. Woche – In Kafarnaum<br />
DIE FAMILIE GOTTES<br />
GEBET DER WOCHE<br />
Jesus, die Liebe zum VATER ist dein Wesen und dein Leben. Darum kennst<br />
du nichts Wichtigeres und Wertvolleres als den Willen des Vaters im Himmel.<br />
Du hast sogar gesagt, dass es deine Speise ist, den Willen des VATERS<br />
zu tun. Wer dich wirklich lieben will, der liebt auch zusammen mit dir den<br />
Willen Gottes, er sucht ihn und tut ihn. Wer den Willen Gottes nicht schätzt,<br />
kann darum auch nicht zu deiner geistlichen <strong>Familie</strong> gehören und mit dir<br />
„blutsverwandt“ sein. Darum bitten wir dich um deinen <strong>Heiligen</strong> Geist, damit<br />
wir in allem immer besser den Willen Gottes erkennen und ohne Einschränkungen<br />
auch erfüllen. Amen.<br />
LESUNG DER WOCHE<br />
Jesus ging in ein Haus und wieder kamen so viele Menschen zusammen, dass<br />
er und die Jünger nicht einmal mehr essen konnten. Als seine Angehörigen<br />
davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen;<br />
denn sie sagten: Er ist von Sinnen. Die Schriftgelehrten, die von Jerusalem<br />
herabgekommen waren, sagten: Er ist von Beelzebul besessen; mit Hilfe des<br />
Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. (…) Da kamen seine Mutter<br />
und seine Brüder; sie blieben vor dem Haus stehen und ließen ihn herausrufen.<br />
Es saßen viele Leute um ihn herum und man sagte zu ihm: Deine Mutter und<br />
deine Brüder stehen draußen und fragen nach dir. Er erwiderte: Wer ist meine<br />
Mutter und wer sind meine Brüder? Und er blickte auf die Menschen, die im<br />
Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine<br />
Brüder. Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester<br />
und Mutter. (Mk 3,20-22.31-35)<br />
31
IMPULSE ZUR BETRACHTUNG<br />
Sonntag:<br />
Jesus hat sein öffentliches Wirken begonnen. Sein Ruf verbreitet sich wie<br />
ein Feuer. Unzählige Menschen strömen herbei. Sie wollen nicht nur die<br />
Heilung der Kranken und die Befreiung von dämonisch Geplagten erleben<br />
– sie hängen auch an seinen Lippen. Denn Jesus verkündet seine Botschaft<br />
<strong>vom</strong> Reich Gottes mit Vollmacht. Das klingt anders, als bei den gewöhnlichen<br />
Predigern. Wenn er in einem Hause zu den Menschen spricht, ist oft<br />
kein Platz mehr zu finden – so sehr drängt sich alles um ihn herum. – Wie<br />
groß ist mein Interesse an der Botschaft Jesu? Sind für mich die Wunder das<br />
Wichtigste? Suche ich die Wahrheit, das Heil, die innere Freiheit …?<br />
Montag:<br />
Die <strong>Familie</strong>n-Angehörigen Jesu machen sich Sorgen. Man hört, dass er oft<br />
nicht einmal mehr Zeit zum Essen hat! Das ist doch nicht normal! Da scheint<br />
nicht mehr alles im Kopf zu stimmen … man muss Jesus retten. Er soll<br />
heimkommen und nicht mehr den Messias spielen! – Vielleicht waren auch<br />
politische Ängste im Spiel: Wenn Jesus als Revolutionär festgenommen und<br />
hingerichtet wird, dann ist auch die ganze <strong>Familie</strong> gefährdet. Man kann da<br />
nicht länger zusehen!<br />
Dienstag:<br />
Man hat sich einen klugen Plan ausgedacht: Maria muss mitgehen, denn auf<br />
seine Mutter hat Jesus immer gehört. Man wird nicht ins Haus hineingehen,<br />
denn das wäre zu gefährlich wegen der vielen Menschen, die ihn für den<br />
Messias halten. Sie könnten ihn verteidigen und mit Gewalt zurückhalten.<br />
Wenn er herauskommt, wird man ihn schon festnehmen und abführen können.<br />
Jesus ist körperlich zwar kräftig, aber er hat beim Raufen nie mitgemacht<br />
– er wird sich nicht wehren …<br />
Mittwoch:<br />
Auch die Zuhörer Jesu sind erstaunt. Man hört, dass eine Abordnung der<br />
<strong>Familie</strong> mit ihm sprechen will und Jesus geht nicht einmal zu ihnen hinaus!<br />
Wir können uns gut vorstellen, wie viele Diskussionen es in Nazaret seinetwegen<br />
schon gegeben hat. Man wollte ihn sicherlich zunächst gar nicht von<br />
daheim weggehen lassen. In der eigenen <strong>Familie</strong> erkannte man am wenigstens<br />
die außergewöhnliche Sendung Jesu. Und dann noch der Zwischenfall<br />
32
ei seinem ersten Besuch in der Heimat, als schon der Ruf des Wundertäters<br />
in aller Munde war – man hätte ihn fast umgebracht!<br />
Donnerstag:<br />
Jesus gibt der Abordnung seiner natürlichen <strong>Familie</strong> einen Korb. Er hat inzwischen<br />
seine eigene <strong>Familie</strong>, die geistliche <strong>Familie</strong> der Jünger! Er muss<br />
sich nun eindeutig und öffentlich von seiner bisherigen <strong>Familie</strong> trennen, um<br />
seine Mission erfüllen zu können. Von den leiblichen Angehörigen kann er<br />
am wenigsten Verständnis erwarten. Jesus muss ganz frei sein für seine neue<br />
<strong>Familie</strong> …<br />
Freitag:<br />
Wie peinlich war doch die Situation für Maria: Einerseits machte sie sich, wie<br />
jede Mutter, Sorgen um die Gesundheit und Sicherheit des Sohnes. Andererseits<br />
versteht sie, dass Jesus seine eigentliche Berufung in Nazaret nicht entfalten<br />
kann. Schweren Herzens stimmt sie Jesus zu. Auch sie distanziert sich<br />
in gewisser Weise von der Verwandtschaft und stellt sich ganz auf die Seite<br />
der Jünger, ja sie wird zur ersten und besten unter allen Jüngern. Im Haus von<br />
Nazaret hat sie – eins mit Josef – den Ton angegeben. Jetzt hat Jesus das Steuer<br />
in die Hand genommen. – Habe ich mir genügend Freiheit von der eigenen<br />
<strong>Familie</strong> verschafft, um der <strong>Familie</strong> Jesu voll und ganz anzugehören?<br />
Samstag:<br />
Jesus sagt sehr deutlich, was seine geistliche <strong>Familie</strong> verbindet: Es ist das<br />
Wort und der Wille Gottes! Wer sich dafür öffnet, wird mit Jesus in geistiger<br />
Weise „bluts verwandt“. Jesus ist gekommen, um den Willen des VATERS<br />
zu erfüllen (vgl. Hebr 10,7), und seine Speise ist es, den Willen Gottes zu<br />
tun (Joh 4,34). Wer zur <strong>Familie</strong> Jesu gehören und an seiner Mission ganz<br />
teilnehmen will, kennt nichts Wichtigeres als den Willen Gottes. – Welche<br />
Rolle spielt für mich der Wille Gottes? Frage ich immer wieder danach, was<br />
Gott in den verschiedenen Situationen besser gefällt?<br />
AUFGABE DER WOCHE<br />
z.B.: Erneuere die Beziehungen zu deiner eigenen <strong>Familie</strong> – ganz gleich, ob<br />
es sich um eine natürliche oder geistliche <strong>Familie</strong> handelt. Überlege, ob du<br />
dein Ehegelöbnis bzw. das Ordens-Versprechen eingehalten hast. Erneuere<br />
den Bund, den du einmal feierlich geschlossen hast.<br />
33
34<br />
8. Woche – Auf Golgota<br />
VERTRAUEN OHNE GRENZEN<br />
GEBET DER WOCHE<br />
Maria, du stehst mit Johannes unter dem Kreuz. Deine Seele ist zermartert,<br />
dein Leib wie ausgebrannt, und trotzdem bis du da. Denn du liebst, und<br />
die Liebe gibt dir die Kraft zum Durchhalten. Du kannst äußerlich nichts<br />
für deinen Sohn am Kreuz tun, aber dein Glauben, deine unerschütterliche<br />
Hoffnung und deine bedingungslose Liebe geben dir Halt und dem Sohn<br />
Trost. Du bist der größte Beistand für Jesus und gleichzeitig ein offener<br />
Kelch. Du sammelst gleichsam die göttliche Liebe, die aus den Wunden Jesu<br />
strömt und opferst sie dem himmlischen Vater auf. Hilf uns, an deinem Opfer<br />
und an deinem Priestertum immer besser teil zu nehmen. Amen.<br />
LESUNG DER WOCHE<br />
Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter,<br />
Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus seine Mutter<br />
sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe,<br />
dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener<br />
Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. (Joh 19,25-27)<br />
IMPULSE ZUR BETRACHTUNG<br />
Sonntag:<br />
Jesus hatte seiner Mutter über das „Ende“ auch nicht mehr gesagt als den<br />
übrigen Jüngern. Sie spürte aber schon seit längerem, wie das alles „endet“.<br />
Dennoch bleibt sie treu. Sie hat längst gelernt, Jesus über den eigenen<br />
Verstand hinaus zu vertrauen. Jetzt ist es soweit – alles scheint verloren:<br />
Eine grausame Niederlage: Der Tod am Kreuz in äußerster Schande … Aber<br />
Maria gibt nicht auf. Ihre Treue braucht keinen menschlichen Erfolg. Maria<br />
liebt ohne Bedingungen. Sie glaubt an ihren Sohn auch in der totalen Finsternis<br />
des eigenen Herzens – Und ich? Stelle ich Gott Bedingungen? Ist meine<br />
Glaube <strong>vom</strong> Erfolg abhängig?<br />
Montag:<br />
Maria steht unter dem Kreuz. Sie ist standhaft. Sie stützt sich einzig auf<br />
Gott. Für IHN ist sie da. IHM hat Maria ihr Leben übergeben – so wie einen
„Blanko-Check“. Im Stehen unter dem Kreuz erfüllt die „Magd des Herrn“<br />
ihren Dienst bis zum Äußersten. Und was kann sie da tun? Praktisch gesehen<br />
wirklich nichts – kein Schluck Wasser, keine Hilfe für die Wunden … Aber<br />
Maria ist da. Das ist der große Trost, die wertvollste Hilfe für Jesus in der<br />
Todesnot …<br />
Dienstag:<br />
Auch Johannes ist da. Er kümmert sich wohl schon seit längerem um die<br />
Mutter. Er, der so gerne am Herzen Jesu ruhte, hatte auch für seine Mutter<br />
das größte Verständnis, die hilf-reichste Einfühlungsgabe. Eine Witwe ohne<br />
<strong>Familie</strong>n anschluss, die ihren einzigen Sohn verliert, ist in den damaligen<br />
Zeiten sehr arm dran. Nicht nur Maria ist für die Nähe des Johannes dankbar<br />
– mehr noch Jesus selber … – Wo braucht Maria heute am meisten meine<br />
Hilfe? Für welchen Dienst ist mir Jesus besonders dankbar?<br />
Mittwoch:<br />
Jesus am Kreuz leidet besonders auch am persönlichen Leiden seiner Mutter.<br />
Durch ihre besondere Anteilnahme am Leiden des Erlösers ist sie die Mutter<br />
aller Erlösten geworden und insbesondere die Mutter der Kirche. Jesus sieht,<br />
dass seine Jünger nach seiner Heimkehr zum VATER eine Mutter brauchen.<br />
Besonders die Priester und alle, die um des Himmelreiches willen auf eine<br />
eigene natürliche <strong>Familie</strong> verzichten, brauchen nicht nur einen himmlischen<br />
Vater, sondern auch eine „Himmel-Mama“. So vertraut Jesus dem Johannes<br />
seine Mutter an. Es geht nicht nur um Schutz und Hilfe in den menschlichen<br />
Angelegenheiten. In Johannes empfängt die gesamte Kirche ihre Mutter<br />
– jeder Einzelne, jede Gruppe, Gemeinschaft, Pfarrei, Diözese …<br />
Donnerstag:<br />
Wie sieht mein Verhältnis zu Maria aus? Wende ich mich an sie nur dann,<br />
wenn ich Hilfe brauche? Kümmere ich mich um sie – so wie der Jünger Johannes?<br />
Habe ich Maria in mein „Haus“ aufgenommen, in meine <strong>Familie</strong>,<br />
meine Schule, an meinen Arbeitsplatz? Darf mich Maria auch im Urlaub<br />
begleiten? Nehme ich teil an ihren Sorgen? Lasse ich ihre Wünsche wirklich<br />
in mein Herz hinein? Was tue ich wirklich für sie?<br />
Freitag:<br />
Maria unter dem Kreuz ist wie ein offener Kelch. Ihr Herz fängt gleichsam<br />
das <strong>Blut</strong> Christi auf. Durch ihr volles JA zum Willen Gottes „opfert“ sie<br />
35
das <strong>Blut</strong> Christi dem Himmlischen Vater auf. Das ist ihr „Priestertum“, das<br />
Priestertum Mariens, das allgemeine (oder gemeinsame) Priestertum aller<br />
Getauften. Wer sein Herz wie und mit Maria ganz für den Willen Gottes<br />
öffnet, baut eine Brücke zwischen Himmel und Erde und wird in Christus<br />
zu einem Mittler von Gnaden. Wenn auch in verschiedener Abstufung,<br />
so kann doch jeder durch die Annahme des Willens und der Zulassungen<br />
Gottes am Erlösungs-Werk Christi teilnehmen, also in gewissem Sinne<br />
„Miterlöser“ sein …<br />
Samstag:<br />
Wer Maria wirklich verehrt, steht mit ihr zusammen unter dem Kreuz Christi<br />
– nicht nur damals, sondern auch jetzt. Wir begegnen dem Kreuz Christi in<br />
den Schwierigkeiten der Kirche insgesamt, aber auch in den Wunden, die<br />
einzelne Vertreter oder Glieder der Kirche dem mystischen Leib Christi zufügen.<br />
Wer mit Maria unter dem Kreuz der gesamten Menschheit oder jedes<br />
Nächsten aushalten will, wird nicht klagen und jammern. Auch hier gilt: Geteiltes<br />
Leid ist halbes Leid. Man muss und kann nicht immer etwas tun oder<br />
ändern, aber man kann die Hoffnung hochhalten und weiter-lieben …<br />
AUFGABE DER WOCHE<br />
z.B.: Christus hat mit seinem <strong>Blut</strong> alle Schuld der Welt auf sich genommen<br />
und getilgt. Sein Erbarmen kommt bei uns in dem Maße an, wie wir<br />
mit unseren Mitmenschen barmherzig sind. Verzeihe allen Menschen, die<br />
dir in irgendeiner Weise Unrecht angetan haben. Lege eine gute Beichte ab<br />
– eventuell eine Lebens-Beichte.<br />
36<br />
9. Woche – Im Pfi ngstsaal<br />
EINS MIT GOTT<br />
GEBET DER WOCHE<br />
Gott, Heiliger Geist, du bist mit Feuerzungen auf die Jünger herab gekommen,<br />
die zusammen mit Maria auf dich warteten. Du hast sie gestärkt und<br />
mit Mut und Weisheit erfüllt, so dass sie ihre Aufgaben in der Welt erfüllen<br />
konnten. Schenke auch uns deine Gaben, die du uns selbst durch die<br />
Pro pheten und durch Jesus verheißen hast. Segne unsere Bereitschaft, dem
Reich Gottes zu dienen, damit alle Menschen Jesus kennenlernen und sich<br />
für ihn entscheiden können. Bewahre uns vor Trägheit, Ängstlichkeit und<br />
Versuchungen zur Resignation, damit wir für den Vater im Himmel ein<br />
Trost und für die Menschen auf der Erde ein Segen sind. Amen.<br />
LESUNG DER WOCHE<br />
Dann kehrten sie <strong>vom</strong> Ölberg, der nur einen Sabbatweg von Jerusalem<br />
entfernt ist, nach Jerusalem zurück. Als sie in die Stadt kamen, gingen sie<br />
in das Obergemach hinauf, wo sie nun ständig blieben: Petrus und Johannes,<br />
Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus,<br />
Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, der Zelot, sowie Judas, der Sohn<br />
des Jakobus. Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den<br />
Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern. (…) Als<br />
der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam<br />
plötzlich <strong>vom</strong> Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daher<br />
fährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen<br />
Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine<br />
nieder. Alle wurden mit dem <strong>Heiligen</strong> Geist erfüllt und begannen, in fremden<br />
Spra chen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. In Jerusalem aber wohnten<br />
Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das<br />
Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn<br />
jeder hörte sie in seiner Sprache reden. Sie gerieten außer sich vor Staunen<br />
und sagten: Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie<br />
jeder von uns in seiner Muttersprache hören: Parther, Meder und Elamiter,<br />
Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der<br />
Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet<br />
Libyens nach Zyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und<br />
Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große<br />
Taten verkünden. Alle gerieten außer sich und waren ratlos. Die einen sagten<br />
zueinan der: Was hat das zu bedeuten? Andere aber spotteten: Sie sind <strong>vom</strong><br />
süßen Wein betrunken. (Apg 1,12-14; 2,1-13)<br />
IMPULSE ZUR BETRACHTUNG<br />
Sonntag:<br />
Maria hatte nach den furchtbaren Erlebnissen auf Golgota nicht aufgegeben.<br />
Sie hat sich nicht zurückgezogen, um endlich Ruhe zu haben. Maria wusste,<br />
37
dass die Schar der Jünger sie jetzt noch mehr brauchte. Die Liebe zu ihrem<br />
Sohn bedeutete jetzt dienende Liebe für den geheimnisvollen Leib Christi,<br />
die Kirche. – Wie sieht meine Liebe zu Jesus aus? Wenn ich in der Kirche<br />
dem Kreuz von menschlichem Versagen begegne, diene ich dann noch<br />
mehr, oder ziehe ich mich beleidigt zurück?<br />
Montag:<br />
Jesus war sichtbar in den Himmel zurückgekehrt. Die Jünger brauchten diese<br />
Demonstration, um wirklich Abschied zu nehmen. Sie sollten selbständig<br />
werden für die Weiterführung der Mission Christi. Noch kurz vor der<br />
Himmelfahrt hatte Jesus sie noch einmal daran erinnert, dass ihre Aufgabe<br />
darin sei, allen Völkern das Evangelium zu verkünden und alle Menschen<br />
zu seinen Jüngern zu machen, durch die Taufe auf den Dreieinigen Gott und<br />
durch das Befolgen aller seiner Gebote (vgl. Mt 28,16-20). Zunächst aber<br />
war es nötig, den <strong>Heiligen</strong> Geist zu erwarten und zu empfangen.<br />
Dienstag:<br />
Maria war mitten unter den Aposteln und den Frauen, die Jesus immer treu<br />
gefolgt waren (vgl. Lk 8,1-3). Außerdem waren auch einige Verwandte Jesu<br />
zugegen. Maria verstand nicht nur gut zu beten, sondern auch für häusliche<br />
Dinge zu sorgen. Vor allem aber hielt sie die „<strong>Familie</strong>“ zusammen. Die<br />
Strukturen der jungen Gemeinde mussten sich ja erst noch klarer herausbilden.<br />
Besonders in Maria ist Jesus auch selbst den Jüngern menschlich nahe.<br />
Wo sie gegenwärtig ist, entsteht kein Streit und auch Eifersucht hat keine<br />
Chance. – Rufe ich Maria zu Hilfe, wenn in der <strong>Familie</strong> Streit ausbricht?<br />
Bemühe ich mich, wie Maria und zusammen mit ihr, die Einheit zu stärken,<br />
und wenn nötig sie wieder herzustellen?<br />
Mittwoch:<br />
Maria hatte nicht zum ersten Mal mit dem <strong>Heiligen</strong> Geist zu tun. Ihr ganzes<br />
Leben war von IHM durchwirkt. Aber sie ergreift nicht das Wort. Das steht<br />
dem Petrus zu. Er stellt zunächst einmal öffentlich klar, dass es bei dem Getöse<br />
und dem Sprachen-Wunder nicht um Alkoholeinfluss gehe. Dann wies<br />
er auf den Propheten Joel hin, der ja schon angekündigt hatte, dass in der<br />
Endzeit der Geist Gottes auf die Menschen ausgegossen wird. Wo aber der<br />
Heilige Geist am Werk ist, da geht es nicht immer leise zu.<br />
38
Donnerstag:<br />
Das Sprachen-Wunder hatte dennoch nicht alle überzeugt, obwohl doch jedermann<br />
die Apostel in der eigenen Sprache reden hörte – diese Männer,<br />
die gewöhnlich nur den galiläischen Dialekt gebrauchten. Wer aber nicht<br />
glauben will, den überzeugen auch keine Wunder … Der hochmütige Turmbau<br />
von Babel wurde von Gott gestoppt, indem er die Sprache verwirrte.<br />
Man verstand sich nicht mehr, fing zu streiten an und ging auseinander. An<br />
Pfingsten wurden die vielen Völker wieder vereint durch die eine Sprache<br />
der Liebe. Diese versteht jeder! Hochmut kommt vor den Fall – Liebe aber<br />
baut auf und vereint.<br />
Freitag:<br />
Die Reaktion der Nachbarn auf Sturm und Feuerzungen sind unterschiedlich.<br />
Zunächst einmal sind alle ratlos. Aber während die Einen beobachten<br />
und überlegen, fangen die Anderen an zu spotten. – Wie gehe ich selber mit<br />
Zeichen und Ereignissen um, die meinen Horizont übersteigen? Warte ich<br />
geduldig ab, bis eine glaubwürdige Erklärung auftaucht, oder bin ich sofort<br />
bei den Spöttern? Von Maria heißt es wiederholt, dass sie Ereignisse im<br />
Herzen bewahrte und bedachte (Lk 2,19.51).<br />
Samstag:<br />
Maria ist die „Braut des <strong>Heiligen</strong> Geistes“. Damit ist zunächst daran erinnert,<br />
dass sie durch das Wirken des <strong>Heiligen</strong> Geistes Mutter Gottes wurde.<br />
Durch die dritte Göttliche Person, also durch den Geist Gottes wurde Jesus<br />
in Maria als wahrer Gott, und durch Maria wurde der Sohn Gottes auch<br />
wahrer Mensch. In Maria sind Himmel und Erde vereint. Auch uns ist es<br />
gegeben, in gewisser Weise durch den <strong>Heiligen</strong> Geist das Irdische zu vergöttlichen.<br />
Auch in uns will Gott wieder „Fleisch“ werden, indem wir uns<br />
<strong>vom</strong> Geist Gottes leiten lassen. ER macht uns zu wahren Kindern Gottes<br />
(vgl. Röm 8,14).<br />
AUFGABE DER WOCHE<br />
z.B.: Bitte den <strong>Heiligen</strong> Geist um die Erneuerung der Firm-Gnade. Bete jeden<br />
Tag einen Hymnus zum <strong>Heiligen</strong> Geist. Lass dich innerlich <strong>vom</strong> Geiste<br />
Christi und seinen Gaben erfüllen. Nimm die Charismen ernst, die dir anvertraut<br />
wurden und suche Menschen, die dir dabei helfen können.<br />
39
40<br />
III.<br />
ZUR VERTIEFUNG<br />
WER IST MEINE MUTTER?<br />
1. Wir danken Dir, Maria, für Deinen GLAUBEN:<br />
Du denkst nach und fragst,<br />
und noch mehr vertraust Du …<br />
Immer offen für alle Pläne Gottes –<br />
Bereitschaft ohne Grenzen,<br />
Dienst ohne Bedingungen:<br />
Selig, die Du geglaubt hast!<br />
2. Wir danken Dir, Maria, für Deine HOFFNUNG:<br />
Du gibst weg und stehst,<br />
und noch mehr vertraust Du …<br />
immer offen für alle Kinder Gottes –<br />
Leiden ohne Grenzen,<br />
ein Herz ohne Bedingungen:<br />
Siehe, deine Mutter!<br />
3. Wir danken Dir, Maria, für Deine LIEBE:<br />
Du liebst und kämpfst,<br />
und noch mehr vertraust Du …<br />
immer offen für alle Diener Gottes –<br />
Hilfe ohne Grenzen,<br />
Mission ohne Bedingungen:<br />
Das große Zeichen am Himmel!<br />
Als Jesus das sagte, rief eine Frau aus der Menge ihm zu: Selig die Frau, deren<br />
Leib dich getragen und deren Brust dich genährt hat. Er aber erwiderte:<br />
Selig sind vielmehr die, die das Wort Gottes hören und es befolgen.<br />
(Lk 11,27-28)
GESPRÄCH MIT DER MUTTER<br />
I.<br />
NAZARET<br />
Wenn Du betest, horcht Dein Herz auf Gott<br />
Im Gehorsam verstehst Du zu fragen<br />
Vertrauen bis zur Hingabe<br />
Ich bin die Magd des Herrn<br />
Lk 1,38<br />
II.<br />
AIN KAREM<br />
Helfen macht Dich glücklich<br />
Dein Glaubenszeugnis – ein Geschenk Gottes<br />
Dankbarkeit und Lobgesang<br />
Meine Seele preist die Größe des Herrn<br />
Lk 1,46<br />
III.<br />
BETLEHEM<br />
Armut und Einfachheit sind Dein Reichtum<br />
Innere Beweglichkeit macht Dich stark<br />
Dein Schweigen ist vielsagend<br />
Und das Wort ist Fleisch geworden<br />
Joh 1,14<br />
IV.<br />
IM TEMPEL<br />
Frömmigkeit achtet das Brauchtum<br />
Offenheit für Gott – Dein Atem<br />
Bereit, Dich verwunden zu lassen<br />
Dir aber wird ein Schwert durch die Seele dringen<br />
Lk 2,35<br />
41
42<br />
V.<br />
JERUSALEM<br />
Geduld und Dialog<br />
Deine Erziehungskunst<br />
Klugheit vermag auch zu fordern<br />
Seine Mutter bewahrte alles in ihrem Herzen<br />
Lk 2,51<br />
VI.<br />
HOCHZEIT IN KANA<br />
In der Not rettest Du<br />
Zu Jesus gehen, Ihm alles sagen<br />
Das ist Deine Weisheit<br />
Was Er euch sagt, das tut!<br />
Joh 2,5<br />
VII.<br />
KAFARNAUM<br />
Du schenkst Deinem Sohn Freiheit<br />
Wirst Tochter in Seiner neuen <strong>Familie</strong><br />
Bruder, Schwester und Mutter<br />
Wer den Willen Gottes erfüllt …<br />
Mk 3,35<br />
VIII.<br />
GOLGOTA<br />
Im Glauben stehst Du unter dem Kreuz<br />
Deine Hoffnung strömt Frieden aus<br />
Deine Liebe ist vollendet<br />
Siehe, deine Mutter!<br />
Joh 19,27
IX.<br />
PFINGSTSAAL<br />
Demut zeigt sich in der Treue<br />
Gegenwart, die für den <strong>Heiligen</strong> Geist öffnet<br />
Mutter sein – Deine Mission<br />
Mit Maria, der Mutter Jesu<br />
Apg 1,14<br />
X.<br />
HIER UND HEUTE<br />
Dein Leiden – meine Sündhaftigkeit,<br />
Dein Trost – mein Suchen nach Gott und<br />
Dein Sieg – mein offenes Herz für alle<br />
Der Jünger nahm sie zu sich<br />
Joh 19,27<br />
MARIA WERDEN<br />
Glauben wie Maria<br />
und dabei Gott mehr vertrauen<br />
als sich selber<br />
Lieben wie Maria<br />
und dabei immer Jesus gehören<br />
und nicht sich selber<br />
Maria werden<br />
und dabei den Geist Gottes leben<br />
in Gebet, Arbeit, Erholung …<br />
Eines Tages kamen seine Mutter und seine Brüder zu ihm; sie konnten aber<br />
wegen der vielen Leute nicht zu ihm gelangen. Da sagte man ihm: Deine<br />
Mutter und deine Brüder stehen draußen und möchten dich sehen. Er erwiderte:<br />
Meine Mutter und meine Brüder sind die, die das Wort Gottes hören<br />
und danach handeln. (Lk 8,19-21)<br />
43
MARIA, WER BIN ICH FÜR DICH?<br />
1. Ich bin Dein Kind –<br />
in Nazaret hast Du mich empfangen<br />
und damals, als meine Eltern in gegenseitiger Liebe<br />
zusammen mit dem Herrgott mir das Leben gaben,<br />
damit ich die Pläne des Ewigen Vaters erfülle:<br />
Es ist Gott-Vater, Dein Schöpfer, der mir das Dasein schenkte –<br />
durch seine Vorsehung entwickle ich mich weiter,<br />
aber Deine Gegenwart, Maria,<br />
die Gegenwart Deiner mütterlichen Liebe,<br />
schenkt mir Offenheit und Vertrauen …<br />
2. Ich bin Dein Kind –<br />
unter dem Kreuz hast Du mich geboren<br />
und damals, als meine <strong>Familie</strong> und die Paten<br />
mich in die Kirche brachten,<br />
damit ich das Wasser der Wiedergeburt empfange:<br />
Es ist Christus, Dein Sohn, der mich befreit hat –<br />
durch sein <strong>Blut</strong> bin ich erlöst,<br />
aber Deine Fürsorge, Maria,<br />
die Fürsorge der mütterlichen Kirche<br />
gibt mir <strong>Familie</strong> und Einheit …<br />
3. Ich bin Dein Kind –<br />
im Pfingstsaal hast Du mich erzogen<br />
und damals, als Freunde und Seelsorger<br />
mich auf die Firmung vorbereiteten,<br />
damit ich die christliche Reife empfange:<br />
Es ist der Heilige Geist, Dein Bräutigam, der mich geheiligt hat –<br />
durch seine Eingebung bin ich stark,<br />
aber Dein Kampf, Maria,<br />
der Kampf Deines mütterlichen Herzens<br />
gibt mir Licht und Demut …<br />
Wie sehr möchte ich<br />
Dein kleiner Bruder sein:<br />
Dein Trost und Deine Hilfe!<br />
44
VOR DEM GNADENBILD MARIA SCHNEE<br />
Wir grüßen Dich, Maria,<br />
Dich, unsere Liebe Frau <strong>vom</strong> Schnee!<br />
Du bist die Erwählte,<br />
die Makellose, die ganz Reine!<br />
1. Du liebst die Verirrten,<br />
Du liebst uns alle,<br />
und führst uns zur Quelle,<br />
zu den Wunden des Erlösers –<br />
die wir hungern nach Liebe,<br />
uns sehnen nach Glück …<br />
2. Du liebst die Befleckten,<br />
Du liebst uns alle,<br />
und tauchst uns ein<br />
in das <strong>Blut</strong> Deines Sohnes –<br />
wie ein Kind ins Bad,<br />
wie die Kranken ins heilende Wasser …<br />
3. Du liebst, wer im Dunkel,<br />
Du liebst uns alle,<br />
und erleuchtest<br />
mit Heiligem Geist –<br />
unsere Nächte im Feuer,<br />
die Nebel im Glanz seiner Sonne …<br />
4. Du liebst die Hungernden,<br />
Du liebst uns alle,<br />
und geleitest uns<br />
zum Vater des Erbarmens –<br />
die Armen zur Tafel,<br />
die Geplagten zum festlichen Mahl …<br />
45
5. Du liebst die Sünder,<br />
Du liebst uns alle,<br />
Du bedeckst die Willigen<br />
mit dem Schnee der göttlichen Gnade –<br />
auf dass sie rein werden<br />
und geschützt vor dem Frost dieser Welt …<br />
Wir danken Dir, Maria,<br />
Dir, unserer Lieben Frau <strong>vom</strong> Schnee,<br />
Dir, unserer Mutter und Königin<br />
von Aufhausen!<br />
46<br />
GEBET ZUR ERNEUERUNG UND VERTIEFUNG<br />
DER WEIHE AN MARIA<br />
Vater im Himmel, ich danke dir für die ganze Schöpfung und besonders<br />
dafür, dass auch ich leben darf! Jesus, du Sohn des lebendigen Gottes, mein<br />
Erlöser und Heiland, ich danke dir für deine Liebe zum VATER und zu allen<br />
Menschen. Gott, Heiliger Geist, du ewiges Band der Liebe Gottes, ich<br />
danke dir, das du mich am Leben Gottes teilnehmen lässt. Sei verherrlicht<br />
– Gott Dreifaltig-Einer in allen Engeln und <strong>Heiligen</strong>, in allen Menschen guten<br />
Willens, besonders aber in Maria, deiner vielgeliebten Tochter, Mutter<br />
und Braut! Du hast sie als neue Eva zur Mutter aller Lebenden erwählt und<br />
sie in Fülle begnadet. Als eine neue Schöpfung wurde sie ohne Makel der<br />
Erbsünde empfangen. Sie wurde durch keinerlei Sünde von dir getrennt. So<br />
konnte sie in einzigartiger Weise am Werk der Erlösung teilnehmen. Durch<br />
alle Zeiten hindurch offenbart sie deine mütterliche Liebe zu allen Geschöpfen,<br />
und sie sorgt zusammen mit dir für alle deine Kinder, damit sie zur<br />
vollen Freundschaft mit dir heranreifen können.<br />
Sei gelobt und gepriesen, Allmächtiger und Ewiger Gott, der du deine<br />
Herrlichkeit und Größe vor allem durch Güte und Erbarmen zeigst. Ich kann<br />
nicht genug dafür danken, dass ich durch die heiligmachende Gnade der<br />
Taufe ein lebendiges Glied am mystischen Leib Christi wurde. In Jesus will<br />
ich immer bleiben und so leben, wie Er gelebt hat. Dabei will ich immer wieder<br />
auf Maria schauen, mich von ihr beraten und mir helfen lassen. Denn sie<br />
ist als Mutter, Weggefährtin und Jüngerin wie niemand sonst dem mensch-
gewordenen Gottessohn und Erlöser nahe gekommen. So wurde sie die Königin<br />
des Himmels und der Erde.<br />
Maria, ich danke dir für dein volles und bedingungsloses Ja zu den Plänen<br />
Gottes. Hilf mir, dass auch ich, immer aufrichtiger und reifer werdend<br />
dem entspreche, was Gott von mir erwartet.<br />
Maria, du hast nicht alles verstanden, was Gott mit dir vorhatte, du hast<br />
Unsicherheit und Einsamkeit verspürt und dennoch glaubtest du an die Verheißungen<br />
Gottes. Lass mich zusammen mit dir in jeder Lebenslage das Magnifikat<br />
singen.<br />
Maria, unter einfachsten Umständen hast du in Betlehem den Sohn Gottes<br />
geboren. Du hast nicht geklagt, sondern mit Staunen über die Fügungen<br />
und Zulassungen Gottes nachgedacht und sie im Herzen bewahrt. Auch ich<br />
möchte immer mit dir zusammen vertrauen und der Welt Jesus schenken.<br />
Maria, als der Prophet Simeon dir im Tempel das Schwert ankündigte,<br />
da hat es dein Herz getroffen. Du hast mit der Angst gekämpft. Ich möchte<br />
mit dir, durch eine immer größere Liebe, alle Menschenfurcht besiegen und<br />
auch die Angst vor Gottes Plänen und Zulassungen.<br />
Maria, Gott hat dich nicht geschont, als du in Jerusalem den größten<br />
Schatz verlorst, den ER dir anvertraut hatte. Hilf mir, dass ich so wie du und<br />
der Hl. Josef durch den Glauben die innere Ruhe bewahre, auch wenn alles<br />
verloren zu sein scheint und die Nerven überfordert sind.<br />
Maria, du hast bei der Hochzeit in Kana bei dem Missgeschick der <strong>Familie</strong><br />
Mitgefühlt gezeigt. Du bist mit dieser Not zu Jesus gegangen und hast<br />
mit deinem Vertrauen das Wunder erlangt. Auch ich möchte so wie du und<br />
zusammen mit dir immer mit allen meinen Sorgen zu Jesus gehen und alles<br />
tun, was ER sagt.<br />
Maria, du warst nicht verzagt, als Jesus aus deinem Hause auszog, um<br />
mit der Schar der Jünger seine eigene geistliche <strong>Familie</strong> zu beginnen. Du<br />
hast dich klein gemacht und bist selbst zur Jüngerin deines Sohnes geworden.<br />
Steh mir bei, dass ich IHM folgen kann, so wie du.<br />
Maria, du hast auch auf Golgota nicht den Glauben verloren. Er war dein<br />
einziger Halt. So hast du am meisten am Erlösungsopfer teilgenommen. Unter<br />
dem Kreuz bist du die Mutter der ganzen Kirche geworden. Lass auch<br />
47
mich durch den unerschütterlichen Glauben an Gott an deiner Mutterschaft<br />
teilnehmen.<br />
Maria, du Braut des <strong>Heiligen</strong> Geistes, wo du bist, da kann sich das Pfingstwunder<br />
auch heute ereignen. Sei immer bei mir, damit der Geist Gottes mich<br />
immer besser erfüllen, formen und leiten kann. Amen.<br />
48<br />
GEBET ZU UNSERER LIEBEN FRAU<br />
VON MARIA SCHNEE<br />
V Wir grüßen dich, „Unsere Liebe Frau <strong>vom</strong> Schnee“ – du unsere Königin<br />
und Mutter! Wir danken dir für alle Gebetserhörungen, die so viele<br />
Menschen von Nah und Fern hier in Aufhausen seit Jahr hun derten erfahren<br />
haben. Zu dir können wir mit allem kommen – wie ein Kind zur Mama.<br />
A Du freust dich immer mit uns, wenn wir etwas Fröhliches zu berichten<br />
haben, du leidest mit uns, wenn wir weinen. Du hilfst uns, alle Dinge tiefer<br />
zu sehen und im Glauben zu beantworten. Wie damals bei der Hochzeit zu<br />
Kana gehst du selber mit unseren Problemen zu Jesus. Wie du dort den Dienern<br />
geraten hast, alles zu tun, was Jesus ihnen auftragen wird, so willst du<br />
auch uns helfen, den Willen Gottes im Glauben anzunehmen, auch wenn wir<br />
ihn nicht sofort verstehen.<br />
V Im Vertrauen auf deine Hilfe, Mutter der Barm herzigkeit, sind wir auch<br />
heute wieder hier vor deinem Gnadenbild. Wir wollen dir alles über geben,<br />
was unser Herz bewegt: Die Sorge um unsere Gesundheit an Leib, Seele<br />
und Geist, um unsere <strong>Familie</strong>n, unsere Pfarreien und Gemeinden, um das<br />
öffentliche Leben und um die Gerechtigkeit und den Frieden auf der ganzen<br />
Welt.<br />
A Zusammen mit dir wollen wir auf den Vater im Himmel schauen und<br />
nicht vergessen, dass unser Leben hier auf der Erde nur ein Vorspiel der<br />
Ewigkeit ist. Schon auf diese Weise werden unsere großen Sorgen kleiner<br />
und die kleinen Dinge des Alltags ge winnen an Wert und Bedeu tung. Lass<br />
uns niemals übersehen, dass wir für die Ewigkeit geschaffen und berufen<br />
sind, für die wir bleibende Schätze sammeln sollen.<br />
V Unsere Liebe Frau <strong>vom</strong> Schnee, du bist <strong>vom</strong> ersten Augenblick deines<br />
Daseins an die ganz Reine und Makellose. Durch das <strong>Blut</strong> Christi, das unter
deinem Herzen gebildet wurde, warst und bliebst du immer frei von aller<br />
Erbschuld und persönlicher Sünde. Du kannst auch uns helfen, dass durch<br />
die „am Kreuz vergossene Liebe“ unser Gewissen ganz frei wird. Wir wollen<br />
in unserer Beziehung zu Gott, zum Mitmen schen und zu uns selber ganz<br />
rein werden – so weiß wie der Schnee, so wie du.<br />
A Maria, du bist unsere Hoffnung! Zu dir bringen wir alle unsere Sorgen.<br />
Hilf uns, selber zu tun, was uns möglich ist, und gleichzeitig auf die Hilfe<br />
von oben zu vertrauen, wenn etwas für uns zu schwer wird. Mach uns auch<br />
für jene Hilfen und Ereignisse dankbar, die wir nicht verstehen und wenn<br />
uns Gott anders hilft, als wir es erbeten haben. Denn er weiß besser, was für<br />
uns gut ist. Zusammen mit dir, Maria, wollen wir in jeder Lebenslage Gott<br />
loben und prei sen.<br />
V Maria, du „Braut des <strong>Heiligen</strong> Geistes“, hilf uns, die Gnade von Taufe<br />
und Firmung treu zu bewahren und zu entfalten. Bereite uns immer wieder<br />
auf einen würdigen Empfang der Eucha ris tie und des Sakra men tes der Buße<br />
und Ver söhnung vor. Lass uns wie du aus dem Wort Gottes beten und leben<br />
und sei uns immer nahe, damit wir das Wirken des <strong>Heiligen</strong> Gei stes wahrnehmen<br />
und mit IHM besser zusammen arbeiten können. Amen.<br />
GEBET ZU MARIA, DER MUTTER<br />
VOM KOSTBAREN BLUT<br />
Wir ehren dich, heilige Mutter, denn Gott hat dich unter allen Frauen erwählt,<br />
die Mutter seines Sohnes zu werden. Für ihn solltest du ein reines und<br />
heiliges Gefäß sein. Darum hat dich Gott von der Erbschuld der Mensch heit<br />
ausgenommen und mit dir eine neue Schöpfung begonnen.<br />
Groß bist du und herrlich in der strahlenden Makel losigkeit deiner Seele.<br />
Du bist die erste Frucht der Erlösung, erworben durch das <strong>Blut</strong> deines<br />
Sohnes, noch bevor Jesus in dir Mensch geworden ist. Gott hat dich in einzigartiger<br />
Weise begnadet, damit du ohne jede Einschränkung seinen Plan<br />
verwirklichen konntest.<br />
So gabst du dein volles Ja zur Botschaft, die der Engel überbrachte und in<br />
der er dich einlud, Mutter des Erlösers zu werden. Ohne Bedingungen folgtest<br />
du in unendlichem Vertrauen Schritt für Schritt dem Willen Gottes.<br />
49
Es ist ein Weg der Prüfungen, ein Weg der unerwarteten Ereignisse, ein<br />
Weg des Glaubens. So findest du dich wieder auf dem Kalvarienberg vor<br />
deinem verblutenden Sohn, nachdem du mit ihm ein ganzes Leben lang den<br />
Kreuzweg gegangen bist.<br />
Wir lieben dich, Mutter unter dem Kreuz, Mutter <strong>vom</strong> Kostbaren <strong>Blut</strong>,<br />
denn auf Kalvaria bist du unser aller Mutter geworden. Aus dir ist nicht nur<br />
das rettende <strong>Blut</strong> Jesu hervorgegangen, als du deinem Sohn das menschliche<br />
Leben schenktest. Durch dich strömt auch das Erlöserblut <strong>vom</strong> Kreuze her,<br />
da du zur Mutter des Leibes Christi, zur Mutter der Kirche wurdest.<br />
Wie dein Sohn wollen wir dich lieben und ehren. Mit ihm wollen wir<br />
leiden an deinen Schmerzen, mit ihm uns auch freuen über deine Freuden.<br />
Zeige uns, Mutter, wie wir dich mehr lieben können, wie wir dich kindlicher<br />
lieben können, wie wir dich reifer lieben können.<br />
Dich wollen wir begleiten, barmherzige Mutter aller Menschen. Mit dir<br />
wollen wir ein Herz haben für alle, die Hilfe brauchen. Mit dir wollen wir<br />
trösten und lindern, ermutigen und heilen. Du bist auch denen nahe, die dich<br />
nicht kennen oder dich nicht mehr verstehen. Denn Jesus hat sein <strong>Blut</strong> für<br />
alle vergossen. So ist sein Herz für alle offen, besonders für jene, die verlassen<br />
sind, die verzweifeln und jene, die sonst keine Liebe empfangen.<br />
Sei uns nahe, du gute Mutter <strong>vom</strong> Kostbaren <strong>Blut</strong>, damit wir denen nahe<br />
sein können, die du so sehr liebst. Gib uns deinen Glauben, dass wir uns wie<br />
du <strong>vom</strong> Geist Gottes bewegen lassen. Erfülle uns mit deiner Demut, damit<br />
wir denen wirklich dienen können, für die Jesus gestorben ist. Schenke uns<br />
dein Herz, damit wir dein Erbarmen zu jenen tragen können, die ohne Gnade<br />
leben.<br />
Maria, unsere gute Mutter, lass uns auf dieser Erde deinen Platz einnehmen,<br />
damit Jesus immer stärker in den Menschen zu leben beginnt und sein<br />
Reich sich ausbreiten kann. Hilf uns, dass wir wie du unseren Beitrag zur Erlösung<br />
der Menschen leisten und so unser eigenes <strong>Blut</strong> mit dem <strong>Blut</strong> Christi<br />
zur Ehre des Vaters und zum Heil der Welt hingeben. Amen.<br />
50
WEIHE AN DAS UNBEFLECKTE HERZ MARIENS<br />
Maria, dein Unbeflecktes Herz<br />
ist die Quelle<br />
und gleichzeitig auch die schönste Frucht<br />
der Allmacht deines Sohnes,<br />
unseres Herrn Jesus Christus.<br />
Mutter und Königin <strong>vom</strong> Kostbaren <strong>Blut</strong>,<br />
du bist der Weg<br />
und gleichzeitig auch die strahlendste Ikone<br />
der Liebe deines Sohnes,<br />
unseres Erlösers.<br />
Du Frau mit der Sonne umkleidet,<br />
du bist der Kampf<br />
und gleichzeitig auch der herrlichste Sieg<br />
der Demut deines Sohnes,<br />
unseres Gottes.<br />
Dir wollen wir danken,<br />
dir vertrauen,<br />
und zusammen mit dir<br />
teilnehmen an der Mission Jesu Christi.<br />
Dir, Maria, weihen wir von neuem<br />
die gesamte geistliche <strong>Familie</strong> <strong>vom</strong> <strong>Blut</strong>e Christi<br />
Wir bitten dich, Mutter,<br />
nimm uns alle in dein Unbeflecktes Herz,<br />
damit wir dort rein und unter deinem Schutz<br />
Heilung und Heiligung erfahren im <strong>Heiligen</strong> Geist.<br />
Lass uns durch dein Unbeflecktes Herz<br />
zum Herzen Jesu gelangen und so<br />
zum Herzen des Vaters im Himmel. Amen.<br />
51
GEBET ZUR HEILIGEN FAMILIE<br />
V Jesus, du hast den Weg der <strong>Familie</strong> gewählt, um als Gott und Mensch<br />
unser Erlöser zu werden. Wir danken für die 30 Jahre in Nazaret und für den<br />
Beginn deiner eigenen <strong>Familie</strong>, der Kirche, auf dem Weg nach Jerusalem.<br />
A Sende uns <strong>vom</strong> Vater im Himmel deinen <strong>Heiligen</strong> Geist, damit unsere<br />
natürlichen und geistlichen <strong>Familie</strong>n immer mehr „Kirche“ werden.<br />
V Maria, in deinem makellosen Herzen warst du immer bereit, deine persönlichen<br />
Gedanken und Pläne aufzugeben, um ganz am Werk des Erlösers<br />
teilzunehmen.<br />
A Unter dem Kreuz wurdest du Mutter der Kirche und der gesamten<br />
Menschheit. Wir ehren und lieben dich – du Königin des Himmels und der<br />
Erde.<br />
V Hl. Josef, du nahmst in jeder Lebenslage den Willen Gottes ohne Zögern<br />
an. Wir preisen Gott für dein edles Herz und die unermüdliche Sorge,<br />
mit der du Jesus und Maria gedient hast.<br />
A Behüte auch unsere <strong>Familie</strong>n und die ganze Kirche, besonders die Einsamen<br />
und die Sterbenden. Amen.<br />
52
IV.<br />
TRADITIONELLE MARIENGEBETE<br />
O meine Gebieterin, o meine Mutter,<br />
dir bringe ich mich ganz dar, und um dir meine Hingabe zu bezeugen, weihe<br />
ich dir heute meine Augen, meine Ohren, meinen Mund, mein Herz, mich<br />
selber ganz und gar. Weil ich also dir gehöre, o gute Mutter, bewahre mich<br />
und beschütze mich als dein Gut und Eigentum. Amen.<br />
Unter deinen Schutz und Schirm<br />
fliehen wir, o heilige Gottesgebärerin;<br />
verschmähe nicht unser Gebet in unsern Nöten,<br />
sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren,<br />
o du glorreiche und gebenedeite Jungfrau –<br />
unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin<br />
Versöhne uns mit deinem Sohne, empfiehl uns deinem Sohne,<br />
stelle uns vor deinem Sohne.<br />
Sei gegrüßt, o Königin,<br />
Mutter der Barmherzigkeit;<br />
unser Leben, unsere Wonne,<br />
unsere Hoffnung, sei gegrüßt!<br />
Zu dir rufen wir, verbannte Kinder Evas.<br />
Zu dir seufzen wir trauernd und weinend<br />
in diesem Tal der Tränen.<br />
Wohlan denn, unsere Fürsprecherin,<br />
wende deine barmherzigen Augen uns zu,<br />
und nach diesem Elend zeige uns Jesus,<br />
die gebenedeite Frucht deines Leibes!<br />
O gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria!<br />
Gedenke, o gütigste Jungfrau Maria,<br />
es ist noch nie gehört worden, dass jemand, der zu dir seine Zuflucht nahm,<br />
deinen Beistand anrief und um deine Fürbitte flehte, von dir verlassen worden<br />
ist. Von diesem Vertrauen beseelt, nehme ich meine Zuflucht zu dir,<br />
53
o Jungfrau der Jungfrauen, meine Mutter, zu dir komme ich, vor dir stehe<br />
ich als ein sündiger Mensch. O Mutter des ewigen Wortes, verschmähe nicht<br />
meine Worte, sondern höre sie gnädig an und erhöre mich! Amen.<br />
O Maria hilf, o Maria hilf!<br />
O Maria hilf doch mir!<br />
Ein armer Sünder kommt zu dir.<br />
Im Leben und im Sterben<br />
lass mich nicht verderben,<br />
lass mich in keiner Todsünd sterben.<br />
Steh mir bei im letzten Streit,<br />
o Mutter der Barmherzigkeit!<br />
Amen.<br />
Hilf, Maria, es ist Zeit,<br />
hilf, Mutter der Barmherzigkeit.<br />
Du bist mächtig, uns aus Nöten<br />
und Gefahren zu erretten.<br />
Denn wo Menschen Hilfe bricht,<br />
mangelt doch die deine nicht.<br />
Nein, du kannst das heiße Flehen<br />
deiner Kinder nicht verschmähen.<br />
Zeige, dass du Mutter bist,<br />
wo die Not am größten ist.<br />
Hilf, Maria, es ist Zeit,<br />
hilf, Mutter der Barmherzigkeit.<br />
Jungfrau, Mutter Gottes mein,<br />
Lass mich ganz dein eigen sein.<br />
Dein im Leben, dein im Tod,<br />
dein im Unglück, Angst und Not;<br />
dein in Kreuz und bittrem Leid,<br />
dein für Zeit und Ewigkeit.<br />
Jungfrau, Mutter Gottes mein,<br />
Lass mich ganz dein eigen sein!<br />
54
Mutter, auf dich hoff‘ und baue ich,<br />
Mutter, zu dir ruf‘ und seufze ich,<br />
Mutter, du Gütigste, steh mir bei,<br />
Mutter, du Mächtigste, Schutz mit verleih.<br />
O Mutter, so komm, hilf beten mir,<br />
O Mutter, so komm, hilf streiten mir,<br />
O Mutter, so komm, hilf leiden mir,<br />
O Mutter, so komm, und bleib bei mir.<br />
Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste,<br />
du willst mir ja helfen, o Gütigste,<br />
du musst mir nun helfen, o Treueste,<br />
du wirst mir auch helfen, Barmherzigste;<br />
O Mutter der Gnade, der Christen Hort,<br />
du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port.<br />
du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier,<br />
du Trost der Betrübten, ihr Schutzpanier.<br />
Wer hat je umsonst deine Hilf angefleht?<br />
Wann hast du vergessen ein kindlich‘ Gebet?<br />
Drum ruf‘ ich beharrlich in Kreuz und in Leid:<br />
Maria hilft immer, sie hilft jederzeit.<br />
Ich ruf‘ voll Vertrauen in Leiden und Tod:<br />
Maria hilft immer – in jeglicher Not.<br />
So glaub‘ ich – und lebe und sterbe darauf;<br />
Maria hilft mir in den Himmel hinauf.<br />
Jungfrau, Mutter Gottes mein …<br />
Mächtige Königin des Himmels<br />
und Herrin der Engel, du hast von Gott die Sendung und die Macht empfangen,<br />
dem Satan den Kopf zu zertreten. Wir bitten dich demütig, befiehl den<br />
Chören der Engel, dass sie die Teufel verfolgen, ihre Dreistigkeit zügeln, sie<br />
überall bekämpfen und in die Hölle hinabstoßen. Heilige Engel und Erzengel,<br />
verteidigt und behütet uns! Amen.<br />
55
Marianischer Rosenkranz<br />
Ich glaube an Gott, Vater unser, Gegrüßet seist du, Maria<br />
… der in uns den Glauben vermehre<br />
… der in uns die Hoffnung stärke<br />
… der in uns die Liebe entzünde<br />
Die freudenreichen Geheimnisse<br />
(Montag und Samstag)<br />
1. Jesus, den du, o Jungfrau, <strong>vom</strong> Hl. Geist empfangen hast.<br />
2. Jesus, den du, o Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast.<br />
3. Jesus, den du, o Jungfrau, geboren hast.<br />
4. Jesus, den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast.<br />
5. Jesus, den du, o Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast.<br />
Die lichtreichen Geheimnisse<br />
(Donnerstag)<br />
1. Jesus, der von Johannes getauft worden ist.<br />
2. Jesus, der sich bei der Hochzeit in Kana offenbart hat.<br />
3. Jesus, der uns das Reich Gottes verkündet hat.<br />
4. Jesus, der auf dem Berg verklärt worden ist.<br />
5. Jesus, der uns die Eucharistie geschenkt hat.<br />
Die schmerzhaften Geheimnisse<br />
(Dienstag und Freitag)<br />
1. Jesus, der für uns <strong>Blut</strong> geschwitzt hat.<br />
2. Jesus, der für uns gegeißelt worden ist.<br />
3. Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist.<br />
4. Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat.<br />
5. Jesus, der für uns gekreuzigt worden ist.<br />
Die glorreichen Geheimnisse<br />
(Mittwoch und Sonntag)<br />
1. Jesus, der von den Toten auferstanden ist.<br />
2. Jesus, der in den Himmel aufgefahren ist.<br />
3. Jesus, der uns den <strong>Heiligen</strong> Geist gesandt hat.<br />
4. Jesus, der dich, o Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat.<br />
5. Jesus, der dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat.<br />
56
O mein Jesus,<br />
verzeih‘ uns unsere Sünden,<br />
bewahre uns vor dem Feuer der Hölle,<br />
führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene,<br />
die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen.<br />
Lauretanische Litanei<br />
Herr, erbarme dich. Christus, erbarme dich. Herr, erbarme dich.<br />
Christus, höre uns. Christus, erhöre uns.<br />
Gott Vater im Himmel – erbarme dich unser.<br />
Gott Sohn, Erlöser der Welt –<br />
Gott Heiliger Geist –<br />
Heiliger dreifaltiger Gott –<br />
Heilige Maria – bitte für uns.<br />
Heilige Mutter Gottes –<br />
Heilige Jungfrau –<br />
Mutter Christi –<br />
Mutter der Kirche –<br />
Mutter der göttlichen Gnade –<br />
Mutter, du Reine –<br />
Mutter, du Keusche –<br />
Mutter ohne Makel –<br />
Mutter, du viel Geliebte –<br />
Mutter, so wunderbar –<br />
Mutter des guten Rates –<br />
Mutter der schönen Liebe –<br />
Mutter des Schöpfers –<br />
Mutter des Erlösers –<br />
Du kluge Jungfrau –<br />
Jungfrau, von den Völkern gepriesen –<br />
Jungfrau, mächtig zu helfen –<br />
Jungfrau voller Güte –<br />
Jungfrau, du Magd des Herrn –<br />
Du Spiegel der Gerechtigkeit –<br />
Du Sitz der Weisheit –<br />
57
Du Ursache unserer Freude –<br />
Du Kelch des Geistes –<br />
Du kostbarer Kelch –<br />
Du Kelch der Hingabe –<br />
Du geheimnisvolle Rose –<br />
Du starker Turm Davids –<br />
Du elfenbeinerner Turm –<br />
Du goldenes Haus –<br />
Du Bundeslade Gottes –<br />
Du Pforte des Himmels –<br />
Du Morgenstern –<br />
Du Heil der Kranken –<br />
Du Zuflucht der Sünder –<br />
Du Trost der Betrübten –<br />
Du Hilfe der Christen –<br />
Du Königin der Engel –<br />
Du Königin der Patriarchen –<br />
Du Königin der Propheten –<br />
Du Königin der Apostel –<br />
Du Königin der Märtyrer –<br />
Du Königin der Bekenner –<br />
Du Königin der Jungfrauen –<br />
Du Königin aller <strong>Heiligen</strong> –<br />
Du Königin, ohne Erbschuld empfangen –<br />
Du Königin, aufgenommen in den Himmel –<br />
Du Königin <strong>vom</strong> heiligen Rosenkranz –<br />
Du Königin der <strong>Familie</strong> –<br />
Du Königin des Friedens –<br />
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt<br />
– Herr, verschone uns!<br />
– Herr, erhöre uns!<br />
– Herr, erbarme dich!<br />
Lasset uns beten. – Gütiger Gott, du hast allen Menschen Maria zur Mutter<br />
gegeben; höre auf ihre Fürsprache; nimm von uns die Traurigkeit dieser<br />
Zeit, dereinst aber gib uns die ewige Freude. Durch Christus, unsern Herrn.<br />
Amen.<br />
58
Magnifikat (Lk 1,46-55 )<br />
Meine Seele preist die Größe des Herrn,<br />
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.<br />
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.<br />
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter!<br />
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan,<br />
und sein Name ist heilig.<br />
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht<br />
über alle, die ihn fürchten.<br />
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:<br />
Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;<br />
er stürzt die Mächtigen <strong>vom</strong> Thron<br />
und erhöht die Niedrigen.<br />
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben<br />
und lässt die Reichen leer ausgehen.<br />
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an<br />
und denkt an sein Erbarmen,<br />
das er unseren Vätern verheißen hat,<br />
Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.<br />
Ehre sei dem Vater und dem Sohn<br />
und dem <strong>Heiligen</strong> Geist.<br />
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit<br />
und in Ewigkeit. Amen.<br />
59
60<br />
V.<br />
MARIENLIEDER<br />
<strong>Aufhausener</strong> Wallfahrtslied<br />
M: P. Viktor Eder OSB, Metten
<strong>Aufhausener</strong> Maria-Schnee-Lied<br />
2. Maria, bann der Sünde Nacht, / zertritt der alten Schlange Pracht! /<br />
Den Büßern all leucht wie ein Stern, / zeig uns den Weg zu Gott, dem Herrn!<br />
3. Maria, uns zu Hilfe eil! / Als erster ward dir Christi Heil. / Sein Gnad<br />
keimt auf in Ach und Weh, / beschütz die Saat gleichwie der Schnee!<br />
4. Maria, du zum Schnee genannt, / Trost, den Betrübten zugewandt! /<br />
Dem Herrn bring nah die letzte Not, / er sei uns Licht im dunklen Tod!<br />
Alle Tage (GL 589)<br />
1. Alle Tage sing und sage / Lob der Himmels kö ni gin; /<br />
ihre Gnaden, ihre Taten / ehr, o Christ, mit Herz und Sinn.<br />
2. Auserlesen ist ihr Wesen, / Mutter sie und Jungfrau war. /<br />
Preis sie selig, überselig; / groß ist sie und wun der bar.<br />
3. Gotterkoren hat geboren / sie den Heiland aller Welt, /<br />
der gegeben Licht und Leben / und den Him mel offen hält.<br />
4. Ihre Ehren zu vermehren, / sei von Herzen stets be reit. /<br />
Benedeie sie und freue / dich ob ihrer Herr lich keit.<br />
Ave Maria zart (GL 583)<br />
- strahlt<br />
T: H.J. Bösl, M: GL 815<br />
1. Ave Maria zart, / du edler Rosengart, / lilienweiß, ganz ohne Schaden,/<br />
ich grüße dich zur Stund mit Ga brielis Mund: / Ave, die du bist voller<br />
Gnaden.<br />
61
2. Du hast des Höchsten Sohn, / Maria rein und schön, / in deinem<br />
keuschen Schoß getragen, / den Heiland Jesus Christ, / der unser Retter ist /<br />
aus aller Sünd und al lem Schaden.<br />
3. Denn nach dem Sündenfall / wir warn ver stoßen all / und sollten ewig<br />
sein verloren. / Da hast du, reine Magd, / wie dir vorhergesagt, /uns Gottes<br />
Sohn zum Heil geboren.<br />
4. Darum, o Mutter mild, / befiehl uns deinem Kind, /bitt, dass es unser<br />
Sünd verzeihe, / endlich nach diesem Leid / die ewig Himmelsfreud /<br />
durch dich, Maria, uns verleihe.<br />
Christi Mutter stand mit Schmerzen (GL 584)<br />
1. Christi Mutter stand mit Schmerzen / bei dem Kreuz und weint‘ von<br />
Herzen, / als ihr lieber Sohn da hing. / Durch die Seele voller Trauer, /<br />
schneidend unter Todesschauer / jetzt das Schwert des Leidens ging.<br />
2. Welch ein Schmerz der Auserkornen, / da sie sah den Eingebornen, /<br />
wie er mit dem Tode rang. / Angst und Jammer, Qual und Bangen, /<br />
alles Leid hielt sie umfangen, / das nur je ein Herz durchdrang.<br />
3. Ach, für seiner Brüder Schulden / sah sie ihn die Marter dulden, /<br />
Geißeln, Dornen, Spott und Hohn, / sah ihn trostlos und verlassen / an dem<br />
blutgen Kreuz erblassen, / ihren lieben einzgen Sohn.<br />
4. Drücke deines Sohnes Wunden, / wie du selber sie empfunden, /<br />
heilge Mutter, in mein Herz. / Dass ich weiß, was ich verschuldet, /<br />
was dein Sohn für mich erduldet, / gib mir teil an deinem Schmerz.<br />
5. Christus, lass bei meinem Sterben / mich mit deiner Mutter erben /<br />
Sieg und Preis nach letztem Streit. / Wenn der Leib dann sinkt zur Erde, /<br />
gib mir, dass ich teilhaft werde / deiner selgen Herrlichkeit.<br />
Die Schönste von allen (GL 901)<br />
1. Die Schönste von allen, von fürstlichem Stand, / kann Schönres nicht<br />
malen ein englische Hand: / Maria mit Namen; an ihrer Gestalt /<br />
all Schönheit beisammen Gott selbst wohlgefallt.<br />
2. Ihr Haupt ist gezieret mit goldener Kron, / das Zepter sie führet am<br />
himmlischen Thron, / ein sehr starke Heldin, mit englischem Schritt /<br />
der höllischen Schlange den Kopf sie zertritt.<br />
62
3. Wohlan denn, o Jungfrau, der Jungfrauen Bild, / von Tugenden<br />
strahlend, mit Gnaden erfüllt, / mit Sternen geschmücket, die Sonne dich<br />
kleid‘t, / die Engel, den Himmel dein Anblick erfreut!<br />
Freu dich, du Himmelskönigin (GL 576)<br />
V 1. Freu dich, du Himmelskönigin A. Freu dich, Maria!<br />
V. Freu dich, das Leid ist all dahin. Halleluja. A. Bitt Gott für uns, Maria.<br />
2. Den du zu tragen würdig warst, / – Freu dich, Maria! – /<br />
der Heiland lebt, den du gebarst. Halleluja. / Bitt Gott für uns, Maria.<br />
3. Er ist erstanden von dem Tod, / – Freu dich, Maria! – /<br />
wie er gesagt, der Wahre Gott. Halleluja. / Bitt Gott für uns, Maria.<br />
4. Bitt Gott für uns, so wird‘s geschehn, / – Freu dich, Maria! – /<br />
dass wir mit Christus auferstehn. Halleluja. Bitt Gott für uns, Maria.<br />
Gegrüßet seist du, Königin (GL 573)<br />
1. Gegrüßet seist du, Königin, o Maria,<br />
erhabne Frau und Herrscherin, o Maria!<br />
Ref: Freut euch, ihr Cherubim, / lobsingt, ihr Seraphim, /<br />
grüßet eure Königin. / Salve, Salve, Salve, Regina!<br />
2. O Mutter der Barmherzigkeit, o Maria,<br />
du unsres Lebens Süßigkeit, o Maria!<br />
3. Du unsre Hoffnung, sei gegrüßt, o Maria,<br />
die du der Sünder Zuflucht bist, o Maria!<br />
4. O mächtige Fürsprecherin, o Maria,<br />
bei Gott sei unsre Helferin, o Maria!<br />
T: Johann Georg Seidenbusch<br />
Glorwürdge Königin (GL 948)<br />
1. Glorwürdge Königin, himmlische Frau,<br />
milde Fürsprecherin, reinste Jungfrau!<br />
Wende, o heilige Mittlerin du,<br />
deine barmherzigen Augen uns zu!<br />
63
2. Mutter der Gütigkeit, Mutter des Herrn,<br />
über die Himmel weit leuchtender Stern!<br />
Wende, o weiseste Führerin du,<br />
deine barmherzigen Augen uns zu!<br />
3. Glänzende Lilie, Ros ohne Dorn,<br />
Quell aller Glorie, Seligkeitsborn!<br />
Wende, o mildeste Trösterin du,<br />
deine barmherzigen Augen uns zu!<br />
4. Pforte der Seligkeit, rettender Schild,<br />
Schutzwehr der Christenheit, furchtbar und mild!<br />
Wende, o mächtige Schützerin du,<br />
deine barmherzigen Augen uns zu.<br />
Lasst uns erfreuen (GL 585)<br />
1. Lasst uns erfreuen herzlich sehr, Halleluja, / Maria seufzt und weint<br />
nicht mehr, Halleluja. / Verschwunden sind die Nebel all, Halleluja, / jetzt<br />
glänzt der lieben Sonne Strahl. Halleluja. / Halleluja, Halleluja, Halleluja.<br />
2. Wo ist, o freudenreiches Herz, Halleluja, / Wo ist dein Weh, wo ist dein<br />
Schmerz? Halleluja. / Wie wohl ist dir, o Herz, wie wohl; Halleluja, / nun<br />
bist du aller Freuden voll. Halleluja …<br />
3. Sag an, Maria, Jungfrau rein, Halleluja, / kommt das nicht von dem<br />
Sohne dein? Halleluja. / Ach ja, dein Sohn erstanden ist; Halleluja,/<br />
kein Wunder, dass du fröhlich bist. Halleluja …<br />
4. Aus seinen Wunden fließen her, Halleluja, / fünf Freudenseen, fünf<br />
Freudenmeer. Halleluja. / Die Freud sich über dich ergoss, Halleluja, /<br />
und durch dein Herz die Freude floss. Halleluja …<br />
5. Dein Herz nun ganz in Freuden schwimmt, Halleluja, / und zu und zu<br />
die Freude nimmt. Halleluja. / Ach, nun vergiss auch unser nit, Halleluja, /<br />
und teil auch uns ein Tröpflein mit. Halleluja …<br />
Magnificat<br />
Magnificat, magnificat, magnificat anima mea Dominum.<br />
Magnificat, magnificat, magnificat anima mea!<br />
64
Maria, breit den Mantel aus (GL 595)<br />
1. Maria, breit den Mantel aus, / mach Schirm und Schild für uns daraus; /<br />
lass uns darunter sicher stehn, / bis alle Stürm vorüber gehn.<br />
Ref: Patronin voller Güte, uns alle Zeit behüte.<br />
2. Dein Mantel ist sehr weit und breit, / er deckt die ganze Christenheit, /<br />
er deckt die weite, weite Welt, / ist aller Zuflucht und Gezelt.<br />
3. Maria, hilf der Christenheit, / dein Hilf erzeig uns allezeit; /<br />
komm uns zu Hilf in allem Streit, / verjag die Feind all von uns weit.<br />
Maria, dich lieben (GL 594)<br />
1. Maria, dich lieben ist allzeit mein Sinn; / dir wurde die Fülle der<br />
Gnaden verliehn: / du Jungfrau, auf dich hat der Geist sich gesenkt, /<br />
du Mutter hast uns den Erlöser geschenkt.<br />
2. Dein Herz war der Liebe des Höchsten geweiht; / du warst für die<br />
Botschaft des Engels bereit. / Du sprachst: „Mir geschehe, wie du es gesagt:<br />
/ Dem Herrn will ich dienen, ich bin seine Magd.“<br />
3. Du Frau aus dem Volke, von Gott ausersehn, / dem Heiland auf Erden<br />
zur Seite zu stehn, / kennst Arbeit und Sorge ums tägliche Brot, /<br />
die Mühsal des Lebens in Armut und Not.<br />
Maria, Himmelskönigin (GL 579)<br />
1. Maria, Himmelskönigin, / der Engel hohe Herrscherin, /<br />
o Wurzel, der das Heil entsprießt, / du Tor des Lichtes, sei gegrüßt!<br />
2. Freu dich, du bist an Ehren reich, / dir ist an Gnaden keine gleich. /<br />
Ach bitt für uns an Gottes Thron / bei Jesus, deinem lieben Sohn.<br />
Meerstern, ich dich grüße (GL 907)<br />
1. Meerstern, ich dich grüße! O Maria hilf!<br />
Gottesmutter süße! O Maria, hilf!<br />
Ref: O Maria hilf uns allen aus unserer tiefen Not!<br />
2. Rose ohne Dornen. O Maria hilf!<br />
Du von Gott Erkorne! O Maria, hilf!<br />
3. Lilie ohnegleichen. O Maria, hilf!<br />
Dir selbst Engel weichen! O Maria, hilf!<br />
65
Meerstern, sei gegrüßet (GL 578)<br />
1. Meerstern, sei gegrüßet, / Gottes hohe Mutter, / allzeit reine Jungfrau, /<br />
selig Tor zum Himmel!<br />
2. Du nahmst an das AVE / aus des Engels Munde. / Wend den Namen<br />
EVA, / bring uns Gottes Frieden.<br />
3. Zeige dich als Mutter, / denn dich wird erhören, / der auf sich<br />
genommen, / hier dein Sohn zu werden.<br />
4. Jungfrau ohnegleichen, / Gütige vor allen, / uns, die wir erlöst sind, /<br />
mach auch rein und gütig.<br />
5. Lös der Schuldner Ketten, / mach die Blinden sehend, /<br />
allem Übel wehre, / jeglich Gut erwirke.<br />
6. Gib ein lautres Leben, / sicher uns geleite, / dass wir einst in Freuden /<br />
Jesus mit dir schauen.<br />
7. Lob sei Gott dem Vater, / Christ, dem Höchsten, Ehre /<br />
und dem Heilgen Geiste: / dreifach eine Preisung.<br />
Milde Königin (GL 905)<br />
1. Milde Königin, gedenke, / wie‘s auf Erden uner hört, / dass zu dir ein<br />
Pilger lenke, / der verlassen wiederkehrt.<br />
Ref: Nein, o Mutter, weit und breit / schallt‘s durch deiner Kinder Mitte: /<br />
dass Maria eine Bitte / nicht gewährt, ist unerhört, / unerhört in Ewigkeit.<br />
2. Wer zu dir um Schutz geflohen, / wer nur deiner nicht vergisst, /<br />
muss bekennen, wie das Drohen / auch der Hölle nichtig ist.<br />
3. Ach, erhöre meine Worte, / führ mich einst zu deinem Sohn, /<br />
öffne mir die Himmelspforte, / dass ich ewig bei dir wohn.<br />
Mutter Gottes, wir rufen zu dir (GL 902)<br />
V/A Mutter Gottes, wir rufen zu dir.<br />
V Dich loben die Chöre der Engel – Maria, wir rufen zu dir!<br />
Dich loben die <strong>Heiligen</strong> Gottes –<br />
Dich loben die seligen Scharen –<br />
Dich lobet die heilige Kirche –<br />
Dich loben die Menschen auf Erden –<br />
V/A Mutter Gottes, wir rufen zu dir!<br />
66
Du bist ja die Mutter der Gnade –<br />
Der Thron der göttlichen Weisheit –<br />
Die Mutter des ewigen Rates –<br />
Die Mutter der geistlichen Stärke –<br />
Die Mutter der schönen Liebe –<br />
V/A Mutter Gottes, wir rufen zu dir!<br />
Du bist ja die Herrin der Himmel –<br />
Die Krone aller Jungfrauen –<br />
Die Königin aller Bekenner –<br />
Der Märtyrer himmlische Fürstin –<br />
Die Mutter der heilgen Apostel –<br />
V/A Mutter Gottes, wir rufen zu dir!<br />
Du bist ja der Seligen Freude –<br />
Du bist das Lob der Getreuen –<br />
Die Hilfe der sieghaften Streiter –<br />
Die Ehre aller Gerechten –<br />
Die Liebe der Boten des Friedens.<br />
V/A Mutter Gottes, wir rufen zu dir!<br />
Du bist ja die Zuflucht der Sünder –<br />
Die Trösterin in der Betrübnis –<br />
Die Hilfe des Volkes Gottes –<br />
Die Ursache unserer Freude –<br />
Die Mutter aller Erlösten –<br />
V/A Mutter Gottes, wir rufen zu dir!<br />
O Himmelskönigin (GL 575)<br />
O Himmelskönigin, / frohlocke, Halleluja. / Denn er, den du zu tragen<br />
würdig warst, / Halleluja, / ist erstanden, wie er sagte. / Halleluja. /<br />
Bitt Gott für uns, Maria. Halleluja.<br />
O Königin voll Herrlichkeit! (GL 904)<br />
1. O Königin voll Herrlichkeit, / Maria! / Du Helferin der Christenheit, /<br />
Maria! / Sieh, wir sind dir untertan; / führe du uns Himmel an! / O hilf uns<br />
streiten zu allen Zeiten, / durch alle Not bis in den Tod, Maria!<br />
67
2. O Jungfrau aller Jungfraun Kron, Maria! / Dein Gott und Schöpfer<br />
war dein Sohn, Maria. / Bitt das Kind auf deinem Arm, / dass es unser sich<br />
erbarm! / O hilf uns streiten …<br />
3. O liebes, treues Mutterherz, Maria! / Du trugst für uns so bittern<br />
Schmerz, Maria! / Lass doch all die viele Pein / nicht an uns verloren sein! /<br />
O hilf uns streiten …<br />
Regina caeli (GL 574)<br />
Regina caeli, laetáre, Halleluja, quia, quem meruisti portare, Halleluja,<br />
resurrexít sicut dixít, Halleluja; ora pro nobis Deum, Halleluja.<br />
Rosenkranzkönigin (GL 909)<br />
1. Rosenkranzkönigin, Jungfrau voll Gnade,<br />
lehre uns wandeln stets himmlische Pfade;<br />
freudig erheben wir unser Gebet zu dir,<br />
Jungfrau, Jungfrau voll Gnade!<br />
2. Rosenkranzkönigin, Mutter, du Reine,<br />
gib, dass dir unser Herz ähnlich erscheine;<br />
schirme uns allezeit treulich in Kampf und Streit,<br />
Mutter, Mutter, du Reine!<br />
3. Rosenkranzkönigin, Fürstin, du hehre,<br />
bitte bei deinem Sohn, dass er gewähre,<br />
was von dem Himmel kommt und uns zum Heile frommt,<br />
Fürstin, Fürstin, du hehre!<br />
Sagt an, wer ist doch diese (GL 588)<br />
1. Sagt an, wer ist doch diese, die vor dem Tag auf geht, / die überm<br />
Paradiese als Morgenröte steht? / Sie kommt hervor aus Fernen, / geziert<br />
mit Mond und Sternen, / im Sonnenglanz erhöht.<br />
2. Sie ist die edle Rose, ganz schön und auserwählt, / die Magd, die<br />
makellose, die sich der Herr vermählt. / O eilet, sie zu schauen, die schönste<br />
aller Frauen, / die Freude aller Welt.<br />
3. Du strahlst im Glanz der Sonne, Maria, hell und rein; / von deinem<br />
lieben Sohne kommt all das Leuch ten dein. / Durch diesen Glanz der<br />
Gnaden sind wir aus Todes Schatten / kommen zum wahren Schein.<br />
68
Salve (GL 572)<br />
V Salve! A 1. Maria, Königin, Mutter und Helferin, Maria, salve. Du unsres<br />
Lebens Freud, Trost in Verlassenheit, Maria, salve!<br />
2. Dich rufen allzumal in diesem Tränental wir Evas Kinder, / weinen so<br />
manche Stund, klagen aus Herzensgrund wir armen Sünder.<br />
3. Maria, hohe Frau, barmherzig auf uns schau, zu uns dich neige. / Jesus,<br />
den wir gesucht, ihn, deines Leibes Frucht, dereinst uns zeige<br />
Segne du, Maria (GL 906)<br />
1. Segne du, Maria, segne mich, dein Kind,<br />
dass ich hier den Frieden, dort den Himmel find!<br />
Segne all mein Denken, segne all mein Tun,<br />
lass in deinem Segen Tag und Nacht mich ruh‘n!<br />
Lass in deinem Segen Tag und Nacht mich ruh‘n!<br />
2. Segne du, Maria, alle, die mir lieb,<br />
deinen Muttersegen ihnen täglich gib!<br />
Deine Mutterhände breit auf alle aus,<br />
segne alle Herzen, segne jedes Haus!<br />
Segne alle Herzen, segne jedes Haus!<br />
3. Segne du, Maria, unsre letzte Stund!<br />
Süße Trostesworte flüstre dann dein Mund.<br />
Deine Hand, die linde, drück das Aug uns zu,<br />
bleib in Tod und Leben unser Segen du!<br />
Bleib in Tod und Leben unser Segen du!<br />
Wer nur ist diese Frau (GD 289)<br />
1. Wer nur ist diese Frau, A fis h E<br />
hell umkleidet mit Sonne,<br />
so weiß wie Schnee der Berge,<br />
gekrönt mit leuchtenden Sternen?<br />
Ref: Ave, du Immaculata A fis h E<br />
bist die Mutter GOTTES, Mutter auch von uns.<br />
Königin, wir schenken dir die Krone,<br />
wir weih‘n dir unser Herz und tragen dich<br />
in die ganze Welt.<br />
69
2. Sie, von GOTT auserkoren,<br />
hat uns CHRISTUS geboren<br />
und bleibt an seiner Seite<br />
Gehilfin bei der Erlösung.<br />
3. Allzeit sprach sie im Leben<br />
„ja“ zum Wunsche des Vaters;<br />
auf unser‘m Weg sie leuchtet<br />
im Leiden und in der Freude.<br />
A fis h E<br />
Wir ziehen zur Mutter der Gnade (GL 951)<br />
1. Wir ziehen zur Mutter der Gnade/, zu ihrem hochheiligen Bild, /<br />
o lenke der Wanderer Pfade und seg ne, Maria, sie mild, / damit wir das<br />
Herz dir er freu en, uns selber im Geiste erneuen!<br />
Ref: Wir ziehen zur Mutter der Gnade, zu ihrem hochheiligen Bild.<br />
2. Wo immer auf Wegen und Stegen / auch wandelt der Pilgernden Fuß,<br />
/ da rufen wir allen entgegen: Maria, Maria, zum Gruß! / Und höret ihr<br />
unsere Grüße, dann preiset Maria, die Süße!<br />
3. Mit Kummer und Sorgen beladen, / doch auch mit vertrauendem Sinn,<br />
/ so ziehn wir zum Bilde der Gnaden die Pfade der Buße dahin. / O führe,<br />
Maria, die Blinden, damit sie im Himmel dich finden.<br />
Wunderschön prächtige (GL 903)<br />
1. Wunderschön prächtige, hohe und mächtige, / lieb reich holdselige,<br />
himmlische Frau, / der ich mich ewiglich weihe herzinniglich, Leib dir und<br />
Seele zu eigen vertrau. / Gut, <strong>Blut</strong> und Leben will ich dir geben, / alles, was<br />
immer ich hab, was ich bin, / geb ich mit Freude, Maria, dir hin.<br />
2. Schuldlos Geborene, einzig Erkorene, / du Gottes Toch ter und Mutter<br />
und Braut, /die aus der reinen Schar Reinste, wie keine war, / selber der<br />
Herr sich zum Tempel gebaut, / du Makellose, geistliche Rose, / Krone der<br />
Erde, der Him mlischen Zier!/ Himmel und Erde, sie huldigen dir.<br />
70
ANHANG<br />
PAPST BENEDIKT XVI. ÜBER MARIA<br />
Ausschnitte aus der Ansprache bei der Marienvesper<br />
am 23.09.2011 in Etzelsbach<br />
(…) Wenn sich Christen zu allen Zeiten und an allen Orten an Maria wenden,<br />
dann lassen sie sich dabei von der spontanen Gewissheit leiten, dass<br />
Jesus seiner Mutter ihre Bitten nicht abschlagen kann; und sie stützen sich<br />
auf das unerschütterliche Vertrauen, dass Maria zugleich auch unsere Mutter<br />
ist – eine Mutter, die das größte aller Leiden erfahren hat, alle unsere<br />
Nöte mitempfindet und mütterlich auf ihre Überwindung sinnt. Wie viele<br />
Menschen sind Jahrhunderte hindurch zu Maria gepilgert, um vor dem Bild<br />
der Schmerzensreichen – wie hier in Etzelsbach – Trost und Stärkung zu<br />
finden!<br />
(…) Eine Besonderheit des Gnadenbilds von Etzelsbach ist die Lage des<br />
Gekreuzigten. Bei den meisten Pietà-Darstellungen liegt der tote Jesus mit<br />
dem Kopf nach links. Der Betrachter kann so die Seitenwunde des Gekreuzigten<br />
sehen. Hier in Etzelsbach jedoch ist die Seitenwunde verdeckt, weil<br />
der Leichnam gerade nach der anderen Seite ausgerichtet ist. Mir scheint,<br />
dass sich in dieser Darstellung eine tiefe Bedeutung verbirgt, die sich erst in<br />
ruhiger Betrachtung erschließt: Im Etzelsbacher Gnadenbild sind die Herzen<br />
Jesu und seiner Mutter einander zugewandt; die Herzen kommen einander<br />
nahe. Sie tauschen einander ihre Liebe aus. Wir wissen, dass Herz auch das<br />
Organ der tiefsten Sensibilität für den anderen wie des innigsten Mitgefühls<br />
ist. Im Herzen Marias ist Platz für die Liebe, die ihr göttlicher Sohn der Welt<br />
schenken will.<br />
Die Marienverehrung konzentriert sich auf die Betrachtung der Beziehung<br />
zwischen der Mutter und ihrem göttlichen Sohn. Die Gläubigen haben<br />
betend, leidend, dankend und freudig immer wieder neue Aspekte und Attribute<br />
gefunden, die uns dieses Geheimnis besser erschließen können, z.B.<br />
im Bild des Unbefleckten Herzens Marias als Symbol der tiefen und der vorbehaltlosen<br />
Einheit der Liebe mit Christus. Nicht die Selbstverwirklichung,<br />
das sich selber Haben- und Machen-Wollen schafft die wahre Entfaltung des<br />
Menschen, wie es heute als Leitbild modernen Lebens propagiert wird, das<br />
71
leicht zu einem verfeinerten Egoismus umschlägt. Vielmehr ist es die Haltung<br />
der Hingabe, des sich Weggebens, die auf das Herz Marias und damit<br />
auf das Herz Christi ausgerichtet ist und auf den Nächsten ausgerichtet ist<br />
und so uns erst uns selber finden lässt.<br />
„Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt,<br />
bei denen, die nach seinem ewigen Plan berufen sind“ (Röm 8,28), so haben<br />
wir gerade in der Lesung aus dem Römerbrief gehört. Gott hat bei Maria<br />
alles zum Guten geführt, und er hört nicht auf, durch Maria das Gute sich<br />
weiter ausbreiten zu lassen in der Welt. Vom Kreuz herab, <strong>vom</strong> Thron der<br />
Gnade und der Erlösung, hat Jesus seine Mutter Maria den Menschen zur<br />
Mutter gegeben. Im Moment seiner Aufopferung für die Menschheit macht<br />
er Maria gleichsam zur Vermittlerin des Gnadenstroms, der <strong>vom</strong> Kreuz ausgeht.<br />
Unter dem Kreuz wird Maria zur Gefährtin und Beschützerin der Menschen<br />
auf ihrem Lebensweg. „In ihrer mütterlichen Liebe trägt sie Sorge für<br />
die Brüder und Schwestern ihres Sohnes, die noch auf der Pilgerschaft sind<br />
und in Gefahren und Bedrängnissen weilen, bis sie zur ewigen Heimat gelangen“,<br />
so hat es das Zweite Vatikanische Konzil formuliert (Lumen Gentium,<br />
62). Ja, wir gehen durch Höhen und Tiefen, aber Maria tritt für uns ein<br />
bei ihrem Sohn und hilft uns, die Kraft seiner göttlichen Liebe zu finden und<br />
sich ihr zu öffnen.<br />
Unser Vertrauen auf die wirksame Fürsprache der Gottesmutter und unsere<br />
Dankbarkeit für die immer wieder erfahrene Hilfe tragen in sich selbst<br />
gleichsam den Impuls, über die Bedürfnisse des Augenblicks hinauszudenken.<br />
Was will Maria uns eigentlich sagen, wenn sie uns aus einer Not errettet?<br />
Sie will uns helfen, die Weite und Tiefe unserer christlichen Berufung<br />
zu erfassen. Sie will uns in mütterlicher Behutsamkeit verstehen lassen,<br />
dass unser ganzes Leben Antwort sein soll auf die erbarmungsreiche Liebe<br />
unseres Gottes. Begreife – so scheint sie uns zu sagen –, dass Gott, der die<br />
Quelle alles Guten ist und der nie etwas anderes will als dein wahres Glück,<br />
das Recht hat, von dir ein Leben zu fordern, das sich ganz und freudig seinem<br />
Willen überantwortet und danach trachtet, dass auch die anderen ein<br />
Gleiches tun. „Wo Gott ist, da ist Zukunft“. In der Tat – wo wir Gottes Liebe<br />
ganz über unser Leben und in unserem Leben wirken lassen, da ist der<br />
Himmel offen. Da ist es möglich, die Gegenwart so zu gestalten, dass sie<br />
mehr und mehr der Frohbotschaft unseres Herrn Jesus Christus entspricht.<br />
Dort haben die kleinen Dinge des Alltags ihren Sinn, und dort finden die<br />
72
großen Probleme ihre Lösung. – In dieser Gewissheit beten wir zu Maria,<br />
in dieser Gewissheit glauben wir an Jesus Christus, unseren Herrn und Gott.<br />
Amen.<br />
MONATLICHER WALLFAHRTSTAG IN AUFHAUSEN<br />
Herz-Maria-Sühne-Samstag<br />
Als regelmäßiger Wallfahrtstag hat sich in Maria-Schnee zu Aufhausen der<br />
jeweils erste Samstag im Monat eingespielt. Die Tradition der Sühne-Samstage<br />
geht auf die Erscheinungen in Fatima zurück. Die Gottesmutter bat<br />
dort die Kinder, aus Liebe zu Jesus Gebete und Leiden stellvertretend aufzuopfern.<br />
Diese Seherkinder mussten bekanntlich viele Verfolgungen und<br />
schwere Krankheiten erdulden. Jacintha sagte: Ich leide für die Bekehrung<br />
der Sünder und für den <strong>Heiligen</strong> Vater; und Francisco fügte hinzu: Ich leide,<br />
um unseren Heiland zu trösten. Mit diesen zwei Sätzen ist wohl am einfachsten<br />
und schönsten erklärt, was „Sühne“ bedeutet.<br />
Jesus ist derjenige, der durch sein <strong>Blut</strong> am Kreuz für die Sünden der<br />
ganzen Menschheit gesühnt („bezahlt“) hat. In seinem „Herzen“ begegnen<br />
wir der Liebe Gottes, dem Heiland und Erlöser, der unsere Schuld auf sich<br />
nahm, damit wir neu zur Freundschaft mit Gott gelangen können. Das „Herz<br />
Mariens“ ist die vollkommene Antwort der Menschheit auf die erbarmende<br />
Liebe Gottes.<br />
Die biblische Bedeutung des Herzens<br />
Wenn wir in diesem Zusammenhang <strong>vom</strong> „Herz“ sprechen, dann nicht so<br />
wie ein Kardiologe, ein Herzspezialist im Krankenhaus. Wir gebrauchen den<br />
Begriff des Herzens so wie die Bibel. Dort spricht man <strong>vom</strong> „Herzen“, wenn<br />
der gesamte Mensch gemeint ist – sein Verstand, sein Wille wie auch der gesamte<br />
Bereich der Gefühle. Es heißt z.B. Darum sollst du den Herrn, deinen<br />
Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken<br />
und all deiner Kraft … (Mk 12,30; vgl. Dtn 6,5).<br />
Gott selber „hat ein Herz“ für die Menschen, ja, besonders auch für die<br />
Sünder. Denn er liebt uns, wie gute Eltern ihre Kinder lieben – und ganz<br />
besonders die Sorgenkinder. Der Prophet Hosea schreibt über die Liebe<br />
Gottes:<br />
73
Als Israel jung war, gewann ich ihn lieb, ich rief meinen Sohn aus Ägypten.<br />
Je mehr ich sie (aber) rief, desto mehr liefen sie von mir weg. Sie opferten<br />
den Baalen und brachten den Götterbildern Rauchopfer dar.<br />
Ich war es, der Efraim gehen lehrte, ich nahm ihn auf meine Arme. Sie aber<br />
haben nicht erkannt, dass ich sie heilen wollte. Mit menschlichen Fesseln<br />
zog ich sie an mich, mit den Ketten der Liebe. Ich war da für sie, wie die<br />
(Eltern), die den Säugling an ihre Wange heben. Ich neigte mich ihm zu und<br />
gab ihm zu essen (…). Mein Volk (aber) verharrt in der Treulosigkeit; sie<br />
rufen zu Baal, doch er hilft ihnen nicht auf.<br />
Wie könnte ich dich (aber) preisgeben, Efraim, wie dich aufgeben, Israel?<br />
(…) Mein Herz wendet sich gegen mich, mein Mitleid lodert auf. Ich will<br />
meinen glühenden Zorn nicht vollstrecken und Efraim nicht noch einmal<br />
vernichten. Denn ich bin Gott, nicht ein Mensch, der Heilige in deiner Mitte.<br />
Darum komme ich nicht in der Hitze des Zorns. Sie werden hinter Jahwe<br />
herziehen (…) ich lasse sie heimkehren in ihre Häuser – Spruch des Herrn.<br />
(Hos 11,1-11)<br />
Zusammen mit Maria auf Gottes Liebe antworten<br />
Die Verehrung des Herzens Mariens hat zum Ziel, dass wir lernen, als Menschen<br />
die rechte Antwort auf die Liebe Gottes zu geben – so wie Maria und<br />
zusammen mit Maria. Wenn wir von ihrem Herzen sprechen, so meinen<br />
wir zunächst einmal ihre Erwählung zur Mutter Jesu, des Gottessohnes und<br />
Erlösers. Als Mutter nimmt sie teil an der Erlösung der Menschen. Im Hinblick<br />
auf diese besondere Aufgabe wurde sie durch ein besonderes Eingreifen<br />
Gottes von der Erbsünde ausgenommen. Sie ist die Immaculata, die ganz<br />
Makellose, die Reine Jungfrau und Mutter, das „Unbefleckte Herz“. Auch<br />
der Titel „Maria Schnee“ weist bildhaft auf das Geheimnis der besonderen<br />
Erwählung Mariens hin, denn ihre Seele ist weiß wie Schnee.<br />
Wenn wir das „Unbefleckte Herz Mariens“ an jedem ersten Samstag des<br />
Monats besonders verehren, so tun wir es zunächst einmal im Hinblick auf<br />
den Herz-Jesu-Freitag am Tag zuvor. Zusammen mit Maria wollen wir auf<br />
die Liebe Gottes im Herzen Jesu eine würdige Antwort geben. Wir sind bereit,<br />
zusammen mit Jesus für die Sünden der ganzen Welt Sühne zu leisten<br />
und so den Vater im Himmel zu trösten. Durch das Herz Mariens lernen wir<br />
so zu lieben, wie Gott es erwartet.<br />
74
Maria ist ohne eigenen Verdienst, im Hinblick auf das <strong>Blut</strong> Christi ohne<br />
Erbschuld empfangen worden. Aber ihre Reinheit wird im Laufe ihres Lebens<br />
auch immer mehr die Frucht eigener Anstrengung. Das kommt besonders<br />
in den schwierigen Situationen zum Ausdruck, in denen ihre Glaubenstreue<br />
auf die Probe gestellt wurde. Als sie z.B. den zwölfjährigen Jesus in<br />
Jerusalem „verloren“ hatte und ihn dann nach langem Suchen im Tempel<br />
wieder fand, kam es zum Gespräch zwischen den Eltern und dem Sohn, doch<br />
sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte (Lk 2,50). Maria war wieder<br />
einmal in eine schwierige, geheimnisvolle Situation hineingestellt worden.<br />
Aber sie murrt nicht, klagt nicht, beschwert sich nicht bei Gott, sondern bewahrte<br />
alles, was geschehen war, in ihrem Herzen, um daraus zu lernen.<br />
Selig, die ein reines Herz haben!<br />
Das ist das erste, was die Verehrer des Herzens Mariens von ihr lernen dürfen<br />
und sollen: Man muss nicht immer gleich verstehen, was Gott fügt oder<br />
zulässt, aber es ist heilsam, die Ereignisse zunächst einmal im Herzen zu bewahren<br />
und zu erwägen, bevor man eine Antwort darauf gibt. „Im Herzen“,<br />
also mit Verstand, Wille und Gemüt! Maria tut es im Glauben. Ihr ganzes<br />
Denken und Beten, ihr Hoffen und Vertrauen ist <strong>vom</strong> Wort Gottes, also von<br />
der Bibel her geprägt. Das kann man besonders an ihrem schönsten und bedeutendsten<br />
Gebet sehen, dem Magnifikat (Lk 1,46-55). Dieser Hymnus ist<br />
eine Zusammenfassung und Krönung der Erfahrung Israels, der Geschichte<br />
des ganzen Gottesvolkes. Maria kennt sich in der <strong>Heiligen</strong> Schrift gut aus.<br />
Sie betet mit den Worten der Bibel. Um ein echter Verehrer des Herzens<br />
Mariens zu werden, muss man zusammen mit Ihr aus der Bibel leben. So<br />
können wir auch immer mehr an der Reinheit Mariens teilhaben. Jesus sagte<br />
ja auch zu den Aposteln: Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch<br />
gesagt habe (Joh 15,3).<br />
Durch die Taufe und das Sakrament der Buße und Versöhnung empfangen<br />
wir (objektiv) die Reinheit von der Sünde. Um aber auch (subjektiv)<br />
ein „reines Herz“ zu haben, brauchen wir die Reinigung unserer Denkweise,<br />
unserer Gefühlswelt und unserer Wünsche und Entscheidungen. In der<br />
Bergpredigt heißt es: Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott<br />
schauen (Mt 5,8). Mit dieser Reinheit ist nicht nur die Befreiung von Sündenschuld<br />
gemeint, sondern vor allem die Klarheit und Aufrichtigkeit des<br />
Denkens, Wollens und des Gewissens. Es geht auch darum, innerlich geheilt<br />
75
zu werden, und zwar von den bewussten oder unterbewussten emotionellen<br />
Verletzungen. Die gesamte Bergpredigt ist das Heilmittel dazu. Dabei spielt<br />
das aufrichtige und vollständige Verzeihen eine besondere Rolle. Wer nach<br />
dem Wort Gottes lebt, beginnt tatsächlich Gott zu „schauen“ – nicht erst später<br />
einmal im Himmel, sondern auch durch die Glaubens-Erfahrung schon<br />
hier auf der Erde. Ein „reines Herz“ nach dem Vorbild Mariens empfängt<br />
man zunächst als Geschenk Gottes. Man muss die Reinheit dann aber auch<br />
immer wieder neu erwerben und vertiefen – durch ein Leben nach dem Wort<br />
Gottes.<br />
Das verwundete Herz der Mutter<br />
Das Herz Mariens weist uns noch auf ein anderes Geheimnis hin: auf das<br />
Schwert in ihrem Herzen. Jesus hat am Kreuz sein Herz von der Lanze des<br />
Soldaten durchbohren lassen. Das <strong>Blut</strong> und das Wasser, das aus der Seite<br />
Jesu strömte, weist symbolisch auf die Sakramente der Kirche hin. Auch das<br />
Herz Mariens ist geistiger Weise durchbohrt worden. Schon der greise Simeon<br />
hatte es im Tempel bei der Darstellung Jesu vorausgesagt: Dir selbst wird<br />
ein Schwert durch die Seele dringen (Lk 2,35). Ein liebender Mensch lässt<br />
sich von denen, die er liebt, immer wieder verwunden, aber die Liebe wird<br />
dadurch nicht geschwächt, sondern sie wird noch tiefer, reiner und stärker.<br />
Das kommt besonders deutlich im Gleichnis <strong>vom</strong> „verlorenen Sohn“ (Lk 15)<br />
zum Ausdruck. In ihm wird bildhaft die Liebe Gottes zu den Menschen dargestellt.<br />
Gott lässt sich um der Liebe willen von den Menschen verwunden.<br />
Ebenso sind jene Menschen bereit zu leiden, die bewusst oder unbewusst<br />
an der Liebe Gottes teilnehmen. Es sind besonders die Mütter, die eine so<br />
starke Liebe zu ihren Kindern haben, dass sie sich immer wieder von ihnen<br />
verletzen lassen und sie doch weiter lieben. So bringt Maria in besonderer<br />
Weise unter dem Kreuz die mütterliche Liebe Gottes zum Ausdruck. Mit<br />
dem Schwert im Herzen wird sie zur Mutter der Kirche, ja aller Erlösten.<br />
Wer wirklich das Herz Mariens verehrt, neigt sich nicht nur vor dem verwundeten<br />
Herzen der Mutter, sondern wird auch immer mehr bereit, sich<br />
selber verwunden zu lassen ohne zu jammern. Es ist die echte Liebe zu Gott<br />
und den Menschen, die uns Maria ähnlich macht, die uns ein mütterliches<br />
Herz schenkt. In der Verehrung des Herzens Jesu sagen wir oft: „Jesus, gütig<br />
und selbstlos von Herzen – bilde unser Herz nach Deinem Herzen!“ Bei<br />
Maria könnten wir diese Worte wiederholen oder sie auch folgendermaßen<br />
76
anpassen: Maria, demütig und rein von Herzen – hilf uns, dass wir uns aus<br />
Liebe zu Jesus immer wieder verwunden lassen! – Ja, eine solche Bereitschaft<br />
ist ein großes Geschenk für die Sünder, eine starke Hilfe für den <strong>Heiligen</strong><br />
Vater und die gesamte Kirche und vor allem ein wirklicher Trost für<br />
den Vater im Himmel!
78<br />
DIE GEISTLICHE FAMILIE VOM HEILIGEN BLUT<br />
ist eine internationale Bewegung der Katholischen Kirche, gegründet durch<br />
P. Winfried M. Wermter. Sie ist entstanden mit dem Ziel, der Evangelisation<br />
von Kirche und Welt zu dienen. Diese Bewegung vereinigt zwei<br />
Ordensgemeinschaften und ein Freundeskreis:<br />
Dienerinnen <strong>vom</strong> <strong>Heiligen</strong> <strong>Blut</strong> (SAS)<br />
Die Schwestern sind dazu berufen, die geistliche Mutterschaft Mariens zu<br />
vergegenwärtigen und so Christus besonders in den Aposteln von heute, sowie<br />
dem gesamten Volk Gottes zu helfen. Nach dem Vorbild Mariens wollen sie<br />
gleichsam zu einem „lebendigen Kelch“ werden, der immer rein und offen ist<br />
für den Willen Gottes. Im Licht des Glaubens achten sie auf die Gegenwart<br />
Jesu Christi in jedem Menschen, besonders in den Leidenden, Suchenden,<br />
Abhängigen und Belasteten. Auf diese Weise tragen sie dazu bei, in der Kirche<br />
den Geist der <strong>Familie</strong> zu stärken.<br />
Brüder <strong>vom</strong> <strong>Heiligen</strong> <strong>Blut</strong> (FSS)<br />
Um der Evangelisierung von Kirche und Welt zu dienen, wollen die Brüder nach<br />
dem Vorbild des Hl. Josef leben. Er war immer bereit, sofort jeden neuen Willen<br />
Gottes anzunehmen, um Maria in ihrer mütterlichen Aufgabe zu unterstützen<br />
und für den heranwachsenden Jesus die Stelle des Vaters auszufüllen. Im<br />
Verzicht auf die eigene leibliche Vaterschaft möchten sie dazu beitragen, dass<br />
möglichst viele vaterlose Menschen wenigstens einen Schimmer der Vaterliebe<br />
Gottes erfahren können.<br />
Freundeskreis <strong>vom</strong> <strong>Heiligen</strong> <strong>Blut</strong> (CSS)<br />
Die Mitglieder des Freundeskreises sind wie eine Brücke zwischen den<br />
<strong>Familie</strong>nzentren der Schwestern und Brüder und der „Welt“. Zu diesem<br />
Freundeskreis können Laien wie Kleriker, Erwachsene, Jugendliche und auch<br />
Kinder gehören. Die eigene <strong>Familie</strong>, die Schule, der Arbeitsplatz … aber auch die<br />
Einsamkeit und Krankheit – alles ist eine Gelegenheit, durch Gebet, Opfer und<br />
Mitarbeit die <strong>Geistliche</strong> <strong>Familie</strong> <strong>vom</strong> <strong>Heiligen</strong> <strong>Blut</strong> in Kirche und Welt präsent<br />
zu machen und zu stärken. Dem Freundeskreis kann man als unterstützendes<br />
oder engagiertes Mitglied angehören.<br />
Weitere Infos:<br />
D – 93089 Aufhausen / Opf.<br />
Bischof-R.-Graber-Str. 2<br />
Tel. +49 (0) 9454 / 94 99 990<br />
www.blut-christi.de
A U F H A U S E N E R M A R I E N W E I H E<br />
ERNEUERUNG DES TAUFGELÖBNISSES MIT HILFE UNSERER<br />
LIEBEN FRAU VOM SCHNEE<br />
Ich: . .........................geb. am: . ...................<br />
getauft am: . ...................in: . ........................<br />
erneuere das Versprechen, das meine Eltern und Paten stellvertretend<br />
für mich bei der Taufe abgelegt haben. Dabei bitte ich um die Hilfe<br />
der Gottesmutter Maria, die ich besonders als „Unsere Liebe Frau<br />
<strong>vom</strong> Schnee“ verehre:<br />
– Ich widersage dem Bösen, um in der Freiheit der Kinder Gottes<br />
zu leben.<br />
– Ich widersage allen Verlockungen zum Bösen, damit die Sünde<br />
nicht Macht über mich gewinnt.<br />
– Ich widersage dem Satan, dem Urheber alles Bösen.<br />
– Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,<br />
den Schöpfer des Himmels und der Erde.<br />
– Ich glaube an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,<br />
unseren Herrn,<br />
der geboren ist von der Jungfrau Maria,<br />
der gelitten hat, gestorben ist und begraben wurde,<br />
von den Toten auferstand und zur Rechten des Vaters sitzt.<br />
– Ich glaube an den <strong>Heiligen</strong> Geist,<br />
die heilige katholische Kirche,<br />
die Gemeinschaft der <strong>Heiligen</strong>,<br />
die Vergebung der Sünden,<br />
die Auferstehung von den Toten und das ewige Leben.<br />
79
Ich danke Gott, dass er Maria zur Mutter Seines Sohnes und unseres<br />
Erlösers erwählt hat.<br />
Ich danke für die Gnade der Unbefl eckten Empfängnis Unserer<br />
Lieben Frau <strong>vom</strong> Schnee.<br />
Ich danke für die einzigartige Teilnahme am Geheimnis des <strong>Blut</strong>es<br />
Christi, die Maria gleichsam zu einem lebendigen Kelch werden ließ.<br />
So wie Maria, und zusammen mit ihr,<br />
will ich jeden Tropfen des <strong>Blut</strong>es Jesu Christi wahrnehmen, das auch<br />
heute in den Wunden der Menschheit weiterströmt. Im Kelch meines<br />
Herzens will ich die am Kreuz vergossene Liebe auff angen und sühnend<br />
zum Heil der Seelen aufopfern. Möge das <strong>Blut</strong> des Gottessohnes auch<br />
mich rein machen wie Schnee, so dass ich immer fähiger werde, Gott in<br />
der ganzen Schöpfung zu lieben und viele Menschen zur Freundschaft<br />
mit Ihm hinzuführen.<br />
Maria, du Frau mit der Sonne umkleidet,<br />
zusammen mit dir und wie du, will ich deinen Kampf mit dem Bösen<br />
in der Kraft des <strong>Blut</strong>es Christi und mit Hilfe des Hl. Erzengels Michael<br />
fortsetzen. Mutter der Barmherzigkeit, Trösterin der Betrübten und<br />
Königin <strong>vom</strong> Kostbaren <strong>Blut</strong>, stehe mir bei und lass mich die Macht<br />
deiner Demut erfahren. Amen.<br />
..............................................................................................................................<br />
Ort Datum Unterschrift<br />
................................................................. L. S.<br />
Bestätigung durch die Wallfahrtsleitung
INHALT<br />
Hinweise . .............................................. 3<br />
I. VON DER BEDEUTUNG EINER MARIENWEIHE<br />
1. Die <strong>Marienweihe</strong> als Vertiefung des Glaubens . ............... 4<br />
2. Fragen zur Verdeutlichung . ............................. 4<br />
3. Leben entsprechend der <strong>Marienweihe</strong> . ..................... 8<br />
II. NEUN WOCHEN ZUR VORBEREITUNG AUF DIE WEIHE<br />
Vorbemerkung ....................................... 11<br />
1. In Nazaret – Offenheit für Gott . ......................... 12<br />
2. Im Bergland von Judäa – Lobpreis Gottes . ................. 15<br />
3. In Betlehem – Gott mit uns . ............................ 18<br />
4. Im Tempel – Das Schwert im Herzen ..................... 21<br />
5. In Jerusalem – Verlieren können . ........................ 24<br />
6. In Kana – Was ER euch sagt, das tut . ..................... 27<br />
7. In Kafarnaum – Die <strong>Familie</strong> Gottes . ...................... 31<br />
8. Auf Golgota – Vertrauen ohne Grenzen . ................... 34<br />
9. Im Pfingstsaal – Eins mit Gott .......................... 36<br />
III. ZUR VERTIEFUNG<br />
Wer ist meine Mutter? . ................................. 40<br />
Gespräch mit der Mutter ................................ 41<br />
Maria werden ........................................ 43<br />
Maria, wer bin ich für Dich? . ............................. 44<br />
Vor dem Gnadenbild Maria Schnee ........................ 45<br />
Gebet zur Erneuerung und Vertiefung der Weihe an Maria . ....... 46<br />
Gebet zu Unserer Lieben Frau von Maria Schnee . .............. 48<br />
Gebet zu Maria, der Mutter <strong>vom</strong> Kostbaren <strong>Blut</strong> ............... 49<br />
Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens ..................... 51<br />
Gebet zur <strong>Heiligen</strong> <strong>Familie</strong> . .............................. 52<br />
IV. TRADITIONELLE MARIENGEBETE<br />
O meine Gebieterin . ................................... 53<br />
Unter deinen Schutz und Schirm . .......................... 53<br />
Sei gegrüßt, o Königin . ................................. 53<br />
Gedenke, o gütigste Jungfrau Maria ........................ 53<br />
O Maria hilf ......................................... 54<br />
Hilf, Maria, es ist Zeit . ................................. 54<br />
81
82<br />
Jungfrau, Mutter Gottes mein . ............................ 54<br />
Mächtige Königin des Himmels . .......................... 55<br />
Marianischer Rosenkranz . ............................... 56<br />
Lauretanische Litanei . .................................. 57<br />
Magnifikat .......................................... 59<br />
V. MARIENLIEDER<br />
<strong>Aufhausener</strong> Wallfahrtslied .............................. 60<br />
<strong>Aufhausener</strong> Maria-Schnee-Lied .......................... 61<br />
Alle Tage ........................................... 61<br />
Ave Maria zart ....................................... 61<br />
Christi Mutter stand mit Schmerzen ........................ 62<br />
Die Schönste von allen .................................. 62<br />
Freu dich, du Himmelskönigin ............................ 63<br />
Gegrüßet seist du, Königin ............................... 63<br />
Glorwürdge Königin ................................... 63<br />
Lasst uns erfreuen ..................................... 64<br />
Magnificat .......................................... 64<br />
Maria, breit den Mantel aus .............................. 65<br />
Maria, dich lieben ..................................... 65<br />
Maria, Himmelskönigin ................................. 65<br />
Meerstern, ich dich grüße ................................ 65<br />
Meerstern, sei gegrüßet ................................. 66<br />
Milde Königin ........................................ 66<br />
Mutter Gottes, wir rufen zu dir ............................ 66<br />
O Himmelskönigin .................................... 67<br />
O Königin voll Herrlichkeit! ............................. 67<br />
Regina caeli ......................................... 68<br />
Rosenkranzkönigin .................................... 68<br />
Sagt an, wer ist doch diese ............................... 68<br />
Salve .............................................. 69<br />
Segne du, Maria ...................................... 69<br />
Wer nur ist diese Frau .................................. 69<br />
Wir ziehen zur Mutter der Gnade .......................... 70<br />
Wunderschön prächtige . ................................ 70<br />
ANHANG:<br />
Papst Benedikt XVI. über Maria . .......................... 71<br />
Monatlicher Wallfahrtstag in Aufhausen . .................... 73<br />
WEIHEGEBET ......................................... 79