27.02.2013 Aufrufe

"Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns!" Filmgottesdienst zu ...

"Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns!" Filmgottesdienst zu ...

"Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns!" Filmgottesdienst zu ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

"<strong>Das</strong> <strong>Wort</strong> <strong>ward</strong> <strong>Fleisch</strong> <strong>und</strong> <strong>wohnte</strong> <strong>unter</strong> <strong>uns</strong>!"<br />

<strong>Filmgottesdienst</strong> <strong>zu</strong> "Tintenherz": Johannes 1 27. Dezember 2009<br />

"sonntags um 5 – der besondere gottesdienst"<br />

Gottesdienst-Team & Pastor Dietmar Adler<br />

Ablauf<br />

- 1 -<br />

Orgelvorspiel<br />

Begrüßungsmoderation<br />

Lied: 45, 1, 1 engl, 4 Herbei o ihr Gläubigen (im Stehen!)<br />

Gebet<br />

Lesung: Johannes 1, 1-5.9-14<br />

Lied: 544 (1-4) Stern über Bethlehem<br />

Film (min 1- 25 mit 5 min Schnitten <strong>und</strong> Text in Schwarzblenden)<br />

Predigt<br />

Lied: 613 Liebe ist nicht nur ein <strong>Wort</strong> [E-Piano?]<br />

Neues Credo<br />

Abkündigungen<br />

Lied: 54 (1-3) Hört der Engel….<br />

Gebet<br />

Vater <strong>uns</strong>er<br />

Hüsch-Text<br />

Segen<br />

Lied: 44 O du fröhliche<br />

Team:<br />

Kerstin Herda<br />

Margret Luther<br />

Björn Henkel<br />

Jens Pfohl<br />

Dietmar Adler


Predigt<br />

- 2 -<br />

Liebe Erd- <strong>und</strong> Buchbewohner,<br />

- man kann ja nie wissen, wer so neben einem sitzt -<br />

liebe Gemeinde!<br />

Also ich hab mir das schon oft gewünscht, bestimmte Personen aus den Büchern,<br />

die ich grad lese, persönlich kennen <strong>zu</strong> lernen.<br />

Mit Jim <strong>und</strong> Lukas würd ich mich bestimmt gut verstehen.<br />

Mit Konsul Buddenbrook: na ja, vielleicht ein Abendessen.<br />

Und viele von Euch sehnen sich danach, Ed<strong>ward</strong> aus den Biss-Romanen einmal<br />

selbst kennen <strong>zu</strong> lernen oder auch Jacob.<br />

Bei manchen bin ich aber auch ganz froh, dass die im Buch bleiben <strong>und</strong> ich auf<br />

Seite der Realität: Capricorn <strong>und</strong> Basta<br />

<strong>und</strong> manch andere Schurken...<br />

In Cornelia Funkes Welt sind Zauber<strong>zu</strong>ngen Menschen, die Personen aus Büchern<br />

in die Wirklichkeit lesen können, sie lesen vor <strong>und</strong> beim Lesen erscheinen die Personen<br />

oder Dinge aus den Büchern.<br />

Zauber<strong>zu</strong>ngen wie Mo, der Vater von Meggie,<br />

<strong>und</strong> im Verlauf von Film <strong>und</strong> Buch gibt’s auch noch weitere, aber mehr sei hier nicht<br />

verraten.<br />

II.<br />

<strong>Wort</strong>e werden <strong>zu</strong> Realität - darum geht es....<br />

<strong>Wort</strong>e werden <strong>zu</strong> Menschen aus <strong>Fleisch</strong> <strong>und</strong> Blut.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Wort</strong> <strong>ward</strong> <strong>Fleisch</strong> <strong>und</strong> <strong>wohnte</strong> <strong>unter</strong> <strong>uns</strong>...<br />

Da fällt <strong>uns</strong> die weihnachtliche Botschaft ein.<br />

Dem <strong>Wort</strong> - dem göttlichen <strong>Wort</strong> - wird in der Bibel, in <strong>uns</strong>erer jüdisch-christlichen<br />

Tradition überhaupt, ganz viel <strong>zu</strong>getraut, um nicht <strong>zu</strong> sagen alles.<br />

<strong>Das</strong> ist schon bei der Geschichte der Erschaffung der Welt so:<br />

Und Gott sprach, es werde...<br />

Und es <strong>ward</strong>.<br />

Was Gott spricht, geschieht.<br />

Nun teilen wir heute ja nicht die Auffassung, es handele sich um einen naturwissenschaftlichen<br />

Bericht, mit den 7 Tagen <strong>und</strong> so.<br />

Aber was bleibt:<br />

Die Welt, das Leben, <strong>uns</strong>ere Existenz - das ist nicht nur Zufall,<br />

das ist ein Gedanke Gottes, sein <strong>Wort</strong> ruft ins Leben was ist.


- 3 -<br />

Und daran knüpft der Evangelist Johannes an, wenn er auf seine Weise von Weihnachten<br />

erzählt:<br />

Am Anfang war das <strong>Wort</strong>,<br />

<strong>und</strong> das <strong>Wort</strong> war bei Gott,<br />

<strong>und</strong> Gott war das <strong>Wort</strong>.<br />

<strong>Das</strong>selbe war im Anfang bei Gott.<br />

Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht,<br />

<strong>und</strong> ohne dasselbe ist nichts gemacht,<br />

was gemacht ist.<br />

Soweit die Schöpfung<br />

Und dann kommt die Botschaft von Weihnachten,<br />

Und das <strong>Wort</strong> <strong>ward</strong> <strong>Fleisch</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>wohnte</strong> <strong>unter</strong> <strong>uns</strong>...<br />

<strong>Das</strong>, was wir aus dem Lukasevangelium als Geschichte mit Maria <strong>und</strong> Josef, dem<br />

Weg nach Bethlehem <strong>und</strong> der nächtlichen Geburt kennen,<br />

das sagt Johannes eher philosophisch, eher rational:<br />

das <strong>Wort</strong> Gottes wird <strong>zu</strong>m Menschen, es bleibt nicht bei Gott.<br />

es bleibt auch nicht im Buch sitzen<br />

- in diesem Fall der hebräischen Bibel, dem Alten Testament,<br />

dort ist es zwar auch aufbewahrt, das <strong>Wort</strong> Gottes.<br />

Aber auch dort bleibt es nicht...<br />

... es hüpft heraus,<br />

wird in diese Welt geworfen,<br />

wird geboren.<br />

<strong>und</strong> wir sahen seine Herrlichkeit...<br />

Jesus Christus<br />

kein Capricorn, vor dem wir <strong>uns</strong> fürchten müssten,<br />

auch kein Staubfinger,<br />

auch wenn der lange Haare hat <strong>und</strong> manchmal fast so guckt, so vergeistigt.<br />

Sondern dieser eine Mensch Jesus - Gott in der Welt:<br />

Als Mensch - in Nazareth aufgewachsen,<br />

in Galiläa mit seinen Leuten gelebt<br />

er predigt <strong>und</strong> heilt<br />

in Jerusalem ist er gestorben<br />

<strong>und</strong> auferstanden<br />

Jesus Christus - das <strong>Wort</strong> Gottes<br />

ist Mensch geworden,<br />

nicht nur mal so vorbeigeflogen,<br />

sondern als Mensch in diese Welt geboren<br />

real


- 4 -<br />

<strong>und</strong> damit ist die Realität verändert.<br />

Gott nicht nur ein Gedanke - weit weg<br />

sondern ganz real in diese Welt eingreifend.<br />

<strong>Das</strong> feiern wir,<br />

wenn wir Weihnachten feiern<br />

das W<strong>und</strong>er der Menschwerdung Gottes.<br />

III.<br />

Liebe Menschen <strong>und</strong> Buchbewohner<br />

<strong>Wort</strong>e schaffen Wirklichkeit<br />

<strong>Wort</strong>e verändern die Realität<br />

- so der Gr<strong>und</strong>gedanke von Tintenherz -<br />

Eine Erfahrung aufnehmend, die wir kennen:<br />

Was kann es das Leben zweier Menschen verändern, wenn sie einander “Ich liebe<br />

dich” sagen…<br />

Und so manches Mal beißt man sich auf die Zunge, wenn man die Wirkung seiner<br />

<strong>Wort</strong>e - insbesondere der unfre<strong>und</strong>licheren - sieht.<br />

Da will man die <strong>Wort</strong>e <strong>zu</strong>rückholen, aber es ist <strong>zu</strong> spät.<br />

<strong>Wort</strong>e verändern die Realität:<br />

Am 9. November 1989 - wir haben ja grad den 20. Jahrestag gefeiert - saß ein<br />

Mensch in Ost-Berlin vor einer Pressekonferenz.<br />

<strong>Das</strong> war noch gar nicht mal der Entscheider der DDR, der hatte noch gar nicht mal<br />

die Macht, die wichtigsten Entscheidungen <strong>zu</strong> treffen.<br />

Aber dann sagte Günter Schabowski den Satz, dass Ausreisen von der DDR in die<br />

BRD möglich wären, <strong>und</strong> zwar sofort <strong>und</strong> unverzüglich.<br />

Live in alle Welt ausgestrahlt, gab’s kein Halten mehr, tausende kamen <strong>zu</strong> den<br />

Grenzübergangsstellen, die Tore mussten geöffnet werden, die Mauer war gefallen.<br />

<strong>Wort</strong>e verändern die Realität.<br />

<strong>Das</strong> ist auch ein Gr<strong>und</strong>gedanke <strong>uns</strong>erer christlichen Religion:<br />

Ein Segenswort am Ende eines Gottesdienstes lässt dich gesegnet nach Hause gehen...<br />

Ein Gebot: "du sollst deinen Nächsten lieben" - verändert dich <strong>und</strong> dein Handeln.<br />

Eine biblische Geschichte, nicht nur die Weihnachtsgeschichte - rührt dich an, erweicht<br />

dein Herz.<br />

ein Gleichnis Jesu zieht dich hinein <strong>und</strong> entlässt dich verändert, du wirst gewiss:<br />

du bist gemeint, Gottes Liebe meint dich.<br />

Jesus Christus ist das <strong>Wort</strong> Gottes - Mensch geworden-<br />

Und Gottes <strong>Wort</strong> kann auch sprechen<br />

- aus den Buchstaben der Bibel,<br />

- aus einer Predigt,<br />

- einer Geschichte, einer Zusage


- 5 -<br />

Gottes <strong>Wort</strong> aus Menschenm<strong>und</strong>.<br />

Gottes Kanäle sind viele, auf denen er senden kann.<br />

Und wo sein <strong>Wort</strong> ankommt, verändert es die Menschen, verändert es die Realität.<br />

IV.<br />

Liebe Gemeinde,<br />

<strong>Wort</strong>e verändern die Realität.<br />

Ein Gedanke, den die Tintenherz-Bücher von Cornelia Funke <strong>und</strong> der Film ausmalen.<br />

Die Gestalten kommen in die Wirklichkeit.<br />

Allerdings leider auch die Unangenehmen,<br />

die, die nach Macht streben, andere <strong>zu</strong> beherrschen,<br />

wie Capricorn <strong>und</strong> Basta...<br />

Und: was noch schlimmer ist: Menschen aus <strong>uns</strong>erer Realität verschwinden in Büchern.<br />

Darum muss Meggie ihre Mutter <strong>und</strong> Mo seine geliebte Ehefrau vermissen.<br />

Und Staubfinger, die Gestalt aus dem Buch, möchte wieder <strong>zu</strong>rück <strong>zu</strong> seiner Geliebten<br />

in das Buch.<br />

Der grenzüberschreitende Verkehr zwischen Realität <strong>und</strong> Buch ist zwar spannend<br />

<strong>und</strong> reizvoll, aber eben auch gefährlich.<br />

Besser ist es schon, alles kommt wieder an seinen Platz...<strong>Das</strong> ist fast wie mit der<br />

Schöpfungsordnung Gottes, die wir nicht in Unordnung bringen sollten.<br />

In den Geschichten von Cornelia Funke gibt es nicht nur Gute <strong>und</strong> Böse -<br />

es gibt auch manch eine Schattierung dazwischen...<br />

Selbst Mo bleibt nicht immer so friedlich<br />

<strong>und</strong> Staubfinger - für mich eigentlich die interessanteste Gestalt - changiert. Mal<br />

scheint er als Verräter, mal ist er Retter, man weiß nie so recht, ob man ihm trauen<br />

kann oder nicht.<br />

Er kennt sich in beiden Welten aus, der Buchwelt <strong>und</strong> der Echtwelt, <strong>und</strong> wird immer<br />

wieder <strong>zu</strong>m Befreier.<br />

Eine w<strong>und</strong>erbare Geschichte, die einen in sich hineinziehen kann<br />

mit Meggie, Mo <strong>und</strong> Staubfinger erleben wir Abenteuer,<br />

in dieser Welt,<br />

<strong>und</strong> im zweiten <strong>und</strong> dritten Band dann auch in der Tintenwelt.<br />

Aber was heißt da schon Realität: es ist Buch oder Film<br />

Buch im Buch oder Buch im Film...<br />

Wir lassen <strong>uns</strong> hineinziehen.<br />

Aber wir kommen dann doch wieder heraus in <strong>uns</strong>ere Welt.<br />

Verändert, wie durch jedes gute Buch, jeden packenden Film,<br />

aber eben doch wieder raus in diese Welt...


Ich bin ganz froh, dass ich wieder herauskomme<br />

Und ich bin ganz froh, dass ich in dieser Welt dem einen vertrauen kann,<br />

der in diese Welt gekommen ist, Jesus, dem Christus,<br />

das Mensch gewordene <strong>Wort</strong> Gottes.<br />

Ich bin froh, dass wir auf ihn vertrauen können<br />

bei Gott wird alles gut.<br />

Amen<br />

- 6 -<br />

Und das <strong>Wort</strong> <strong>ward</strong> <strong>Fleisch</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>wohnte</strong> <strong>unter</strong> <strong>uns</strong>,<br />

<strong>und</strong> wir sahen seine Herrlichkeit,<br />

die Herrlichkeit des eingeborenen Sohnes vom Vater<br />

voller Gnade <strong>und</strong> Wahrheit.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!