Aktivist 1/12 - Junge Nationaldemokraten
Aktivist 1/12 - Junge Nationaldemokraten
Aktivist 1/12 - Junge Nationaldemokraten
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Inhalt<br />
Auserwähltes<br />
Leitthema<br />
Frei Gesprochen<br />
Kultur und<br />
Geschichte<br />
-4- Unsterblich werden<br />
-6- Bildungswerk: Wirtschaft und Nationalismus<br />
-8- Berliner Volksgesicht<br />
-9- Neulich im Netz<br />
-9- Gezwitschert<br />
-10- Martin Wiese: Die hässliche Fratze des „Rechtsstaates“<br />
-<strong>12</strong>- NSU: Inszenierter Terror<br />
-16- RAF: Terrorismus: Welche Rolle spielt der Staat?<br />
-22- Die EU muss fallen!<br />
-24- Dürfen wir Pop sein?<br />
-27- Fokus Iran<br />
-29- Ehre! - Freiheit! - Recht!<br />
-32- Sprache als Spiegel der Seele<br />
-34- Über die Ursprünge unseres Volkes<br />
-36- „Der Mensch muss den Mut haben zu leben“
Neues von der Jugend<br />
für Deutschland<br />
Endlich ist es soweit. Der neue „<strong>Aktivist</strong>“ ist da!<br />
Neues Jahr, neues Glück. Lang genug hat es gedauert, jetzt endlich hältst Du<br />
die erste Ausgabe des neuen „<strong>Aktivist</strong>en“ in Deinen Händen. Dich erwartet auf<br />
den folgenden Seiten nicht nur eine völlig neue Optik, viel mehr Seiten und mehr<br />
Diskussion, sondern auch ein komplett neues Konzept. Wir wollen unser Heft nutzen,<br />
um noch mehr junge Menschen für unsere Idee zu interessieren und zu begeistern.<br />
Dabei wollen wir Euch nicht nur einen Querschnitt unserer Bewegung präsentieren,<br />
in dem sich alle Strömungen und Organisationsformen wiederfinden sollen. Aktuelle<br />
politische Diskussionen finden ab sofort genauso ihren Platz, wie weltanschauliche<br />
Fragen, Kultur, Geschichte und ebenso kontroverse wie selbstkritische interne<br />
Manöverkritik. Wir nehmen kein Blatt vor den Mund. Wir sprechen frei heraus, ohne<br />
Schnörkel, ohne Rücksicht auf Konventionen und altbackene Tabus. „Jung, frech,<br />
radikal“, das ist ab sofort das Motto unseres Blattes.<br />
DER AKTIVIST hat eine lange Geschichte und wurde immer von jungen Deutschen<br />
für junge Deutsche gemacht. Er wurde genutzt, um kontroverse Themen zu<br />
diskutieren und den Status Quo der eigenen Bewegung zu hinterfragen. Zu oft<br />
stecken wir in unserem Trott fest und stehen uns selbst im Weg. Wir Nationalisten<br />
haben eben oft die schlechte Angewohnheit, immer zuerst allen anderen die Schuld<br />
zuzuschieben, wenn es mit der deutschen Freiheitsbewegung nicht recht voran<br />
gehen will. Zu selten und zu halbherzig werden dagegen die Fehler in den eigenen<br />
Reihen gesucht. Dabei ist gerade der Platz vor der eigenen Haustür momentan<br />
der einzige Ort, den wir tatsächlich so gestalten können, wie wir ihn gerne hätten.<br />
DER AKTIVIST will dieses Bewusstsein stärken. Wir bieten eine Möglichkeit, die<br />
Themen anzugehen, die anderswo nicht wirklich hinterfragt und still hingenommen<br />
werden oder in manchen Kameradenkreisen gar tabu sind.<br />
Aus der JN-Mitgliederzeitschrift ist ein Blatt für die ganze Bewegung geworden.<br />
DER AKTIVIST soll aufregen, informieren und Möglichkeiten aufzeigen. Er zeigt auch,<br />
welche Möglichkeiten unsere JN, die Jugend für Deutschland, jungen <strong>Aktivist</strong>en<br />
bieten kann, wenn sie wirklich etwas verändern wollen.<br />
Wir freuen uns auf Deine Reaktionen. Schreib uns, sag uns Deine Meinung. Wir<br />
sind gespannt!<br />
Und nun wünschen wir Euch viel Spaß beim Lesen.<br />
Euer Michael Schäfer<br />
JN-Bundesvorsitzender<br />
Du möchtest uns deine Meinung zum neuen <strong>Aktivist</strong>en mitteilen?<br />
Schreib uns eine Nachricht an: aktivist@aktion-widerstand.de
4 Auserwähltes<br />
Unsterblich werden<br />
Stefanie und Michael sind aufgeregt. Wie gebannt<br />
starren sie auf das Telefon. Heute sollte es doch sein.<br />
Draußen wird es schon dunkel. Stefanies Eltern sind<br />
mit Freunden zum Kegeln gegangen. Heute ist zwar<br />
Sonntag, aber morgen ein Feiertag. Der Fernseher läuft,<br />
aber keiner achtet auf das Programm. In Gedanken sind<br />
beide bei den Diskussionen der letzten zwei Wochen,<br />
die sie erst mit den Lehrern und dann mit ihren Eltern<br />
geführt haben. Stefanie schaut aus dem Fenster auf<br />
die Lichter der Stadt – schlagartig hat sie wieder dieses<br />
Video vor Augen.<br />
Lukas hatte es Michael aufs Handy geschickt. Zu sehen<br />
waren hunderte weiß maskierte Jugendliche, die mit<br />
Fackeln in den Händen durch das nächtliche Bautzen in<br />
Sachsen ziehen. Dann ein Verweis auf eine Internetseite.<br />
Die Texte auf werde-unsterblich.info hatte sich Michael<br />
sofort durchgelesen. Seitdem sind seine Gedanken kaum<br />
einmal abgerückt von dem Thema, das den Jugendlichen<br />
im Video Anlass genug war, sich zu versammeln und<br />
ihrem Anliegen durch Sprechchöre und Böller Gehör<br />
zu verschaffen.<br />
Am nächsten Tag hatte Michael das Video zuerst seiner<br />
DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />
Freundin Stefanie gezeigt und dann der ganzen 10a<br />
seiner Realschule. Viele waren von der gewaltigen Kulisse<br />
des Videos beeindruckt. Die auf zahlreichen Handys<br />
geöffnete Internetseite war in der Englischstunde dann<br />
auch von größerem Interesse als „Die Welle“, an der die<br />
10a zuletzt schon in der siebten Klasse in Deutsch ihre<br />
Freude hatte. Der Gleichschaltung überdrüssig, dem<br />
Neuen aufgeschlossen – so könnte man die Stimmung<br />
in der 10a wohl beschreiben, auch wenn keineswegs alle<br />
Mitschüler von den Inhalten des Neuen begeistert waren.<br />
Aber sie dachten darüber nach – und darauf kommt es<br />
an! Wer die Dinge nicht kennt, kann sie nicht mögen.<br />
Das Video auf Michaels Handy hatte für Gesprächsstoff<br />
gesorgt – leider nicht nur unter den Mitschülern. Michael<br />
wurde zur Schulleiterin zitiert und seine Mutter musste<br />
ihn schließlich abholen, um sich mahnende Worte<br />
über den wohl falschen Umgang ihres Sprösslings<br />
anzuhören. Als Michael innerlich zum wiederholten Male<br />
die Schimpftiraden zusammenfasst, klingelt das Handy<br />
auf dem Tisch. Lukas! Einmal nur. Stefanie und Michael<br />
springen auf und stürmen durch‘s Treppenhaus aus<br />
dem sechsten Stock hinunter auf die Straße. Dort steht
ein Auto mit laufendem Motor. Die beiden steigen ein<br />
und die Fahrt beginnt. Wohin, das wissen sie nicht – und<br />
auch Lukas, den sie auf dem Baifahrersitz erkennen, hat<br />
es erst vor zehn Minuten erfahren. Mit im Auto sitzt ein<br />
Mädchen, das Stefanie flüchtig aus der Volleyball-AG<br />
kennt. Und der junge Mann am Steuer sitzt doch sonst<br />
im Supermarkt des Viertels an der Kasse!<br />
Aus dem Autoradio klingt Musik, die Hoffnung macht<br />
und einen angenehmen Kontrast bildet zur grauen<br />
Plattenbausiedlung und zum Schulalltag, zu den täglichen<br />
Nachrichten und zur Wut über die vielen Facetten des<br />
Niedergangs, die sich darin offenbaren. Hoffnung auf das<br />
Entrinnen aus einer Zukunft, die Michael und Stefanie<br />
schon lange instinktiv beschäftigte, ihnen aber nie so klar<br />
wurde wie beim Lesen der Internetseite aus Lukas‘ Video.<br />
Ausbildungsplätze, Arbeitsmarkt, Rente, Pflege im Alter,<br />
demografischer Wandel, Fachkräftmangel, Integration<br />
– die Schlagworte, die auch im Sozialkundeunterricht<br />
fallen und dort weltfremd analysiert werden, als sei man<br />
ein über allen Dingen stehender Beobachter und nicht<br />
selbst betroffen und deshalb in der Pflicht, etwas zu tun!<br />
Die in der Schule vermittelte Stimmung erscheint ihnen<br />
oftmals als Mischung aus krankhaftem Selbsthass und<br />
mutloser Verwaltung eines Schicksals, das man doch<br />
abwenden könnte, wollte man nur endlich über den<br />
Schatten einer verfehlten Vergangenheitsbewältigung<br />
springen. Die Fünf im Auto sind sich hierüber einig, und<br />
so schweifen die Gespräche auf andere Themen ab. Das<br />
Wissen um ein gemeinsames Ziel schafft schon nach<br />
kurzer Zeit eine wohltuend vertraute Atmosphäre.<br />
Die Fahrt dauert knapp zwei Stunden, doch sie<br />
verfliegt geradezu durch die Unterhaltungen. Am Ziel<br />
angekommen, staunen Michael und Stefanie: Die kleine<br />
Stadt wirkt verschlafen, aber aus allen Richtungen hört<br />
man leise Schritte und halblaute Gespräche. Eine junge<br />
Frau kommt heran und gibt jedem eine Fackel, während<br />
Lukas weiße Masken an die Autobesatzung verteilt.<br />
Die Spannung weicht der Euphorie, der Vorfreude auf<br />
das, was Stefanie und Michael aus dem Video kennen.<br />
Sie selbst werden in Minuten Teil einer Sache, die sie<br />
wichtig finden und die unter jungen Deutschen für soviel<br />
Faszination sorgen kann.<br />
Am Himmel explodieren Silvesterraketen. Böller<br />
krachen und locken die Menschen an die Fenster und<br />
vor die Türen. „Wer hat und verraten? Die Demokraten!“<br />
schallt es aus hunderten junger Kehlen durch die Nacht.<br />
„Nationaler Sozialismus – Jetzt!“ Rings um Stefanie und<br />
Michael brennen die Fackeln. Im Schein der Flammen<br />
verschwimmen bekannte und unbekannte Gesichter<br />
unter weißen Masken zu einer geschlossenen Front<br />
gegen den Zeitgeist und das, was er vom deutschen<br />
Volk übrig zu lassen verheißt, wenn es sich nicht wehrt.<br />
Und hier wehrt es sich! Stefanie läuft beinahe gegen den<br />
<strong>Junge</strong>n, der in Gegenrichtung durch den Zug geht, um<br />
besonders eindrucksvolle Videoaufnahmen zu fertigen.<br />
So geht es etlichen, die vom Geschehen um sich herum,<br />
von der Dynamik einer Protestbewegung überwältigt<br />
sind. Einer Vielzahl Einzelner, die wie aus dem Nichts<br />
zu einer gewaltigen Masse werden, ohne dass Verbote<br />
Auserwähltes 5<br />
oder Auflagen die Wirkung ihres Zuges trüben könnten.<br />
Nach etwa einer halben Stunde ist alles vorbei. Stefanie<br />
und Michael sitzen im Auto. Wieder läuft die Musik. Mit<br />
den noch frischen Eindrücken vermischt sie sich zu einem<br />
Gefühl des Aufbruchs. „Wer, wenn nicht wir, wann, wenn<br />
nicht jetzt?“ klingt es nicht nur in einem Lied, sondern<br />
geht es auch Stefanie und Michael durch den Kopf. Beide<br />
wissen nach diesem Abend, was sie gehofft, ja geahnt<br />
haben: Sie sind nicht allein. Den Drang, etwas ändern<br />
zu wollen, ja zu müssen, kennen offenbar sehr viele in<br />
ihrem Alter allzu gut. Ein Gefühl der Zufriedenheit stellt<br />
sich ein – wenn auch nur für kurze Zeit.<br />
Gegen verständnislose Lehrer, Eltern und Bekannte, die<br />
ihre Informationen ja doch nur aus den Systemmedien<br />
beziehen, steht man allein oft auf verlorenem Posten.<br />
Nur ein mediales Gegengewicht ist geeignet, Debatten in<br />
Gang zu setzen und in einem Sinne zu beeinflussen, wie<br />
ihn die Herrschenden so gar nicht mögen. In Zeiten des<br />
Internets ist es ein Leichtes, mit verhältnismäßig geringem<br />
Aufwand Akzente gegen die Einheitsmedien des Systems<br />
zu setzen – je spektakulärer, je sensationeller der eigene<br />
Standpunkt in Szene gesetzt wird, umso wahrscheinlicher<br />
ist es, dass die Systemmedien selbst zu Wasserträgern<br />
unserer Inhalte werden. Das Prinzip der um Auflagen<br />
und Einschlatquoten konkurrierenden Medienlandschaft<br />
müssen wir nutzen! DIE UNSTERBLICHEN sind<br />
nur eine Möglichkeit, dies zu tun. Wie einfach es ist,<br />
daran teilzuhaben, zeigt das Beispiel von Stefanie und<br />
Michael, die<br />
es tatsächlich<br />
g i b t .<br />
Vielleicht<br />
triffst Du sie<br />
schon bald<br />
in Deiner<br />
Stadt…<br />
1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de
6 Auserwähltes<br />
Bildungswerk: Wirtschaft und<br />
Nationalismus<br />
DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />
Wirtschaftsseminar des Bildungswerks für Heimat und nationale Identität<br />
Wieder einmal erreichte uns im November letzten<br />
Jahres die Einladung des ,,Bildungswerks für Heimat und<br />
nationale Identität“ aus Sachsen, welches für das erste<br />
Dezember-Wochenende ein Seminar für den Bereich<br />
Wirtschaft angesetzt hatte, um Probleme, Theorien und<br />
Lösungen aufzuzeigen. Wir nahmen die Einladung nur<br />
zu gerne an, da die Liste der Referenten auch einige<br />
Überraschungen beinhaltete, die auf angeregte Diskussionen<br />
hoffen ließen.<br />
Das zweitägige Seminar wurde durch Thorsten Thomsen,<br />
Vorsitzender des Bildungswerkes und Mitarbeiter der<br />
sächsischen NPD-Landtagsfraktion, eröffnet. Thomsen<br />
ging in seinen Ausführungen auf den Nationalökonom<br />
Walther Eucken (Beauftragter im Dritten Reich für die Ausarbeitung<br />
einer völkischen Ordnung nach dem Kriege) ein<br />
und beschrieb dessen wirtschaftliche Vorstellungen sowie<br />
den Gedanken eines “Dritten Weges” zwischen Kommunismus<br />
und Kapitalismus. Gleichzeitig verwies Thomsen<br />
in seinen Ausführungen auf<br />
die chinesische Wirtschaft<br />
und deren Erfolge. Zusammenfassend<br />
sprach sich<br />
der NPD-Pressesprecher für<br />
ein Wirtschaftsmodell der<br />
Leistungsbereitschaft und<br />
der staatlich gelenkten Innovation<br />
und Intervention aus.<br />
Als nächstes sprach Arne<br />
Schimmer, Diplom-Ökonom<br />
und finanzpolitischer<br />
Sprecher der NPD-Fraktion<br />
im Sächsischen Landtag. Er<br />
referierte über „Wendepunkte<br />
deutscher Wirtschaftsgeschichte<br />
– vom Kaiserreich<br />
bis zum Mauerfall“.<br />
Schimmer zeigte in<br />
hervorragender Art und<br />
Weise die verschiedenen<br />
Brüche, Kontinuitäten und<br />
Kehrtwenden deutscher<br />
Wirtschaftspolitik in den<br />
vergangenen 150 Jahren auf und sprach sich zusammenfassend<br />
schließlich für das Modell eines “Deutschen<br />
Weges” aus, bei dem er drei wesentliche Punkte nannte:<br />
■ Dezentralismus: Sparkassen an den Regionen<br />
und dem Volkswohl ausrichten<br />
■ Regionale Entwicklungspolitik: Stärkung der<br />
Regionen<br />
■ Bildungsfaktor: Verzahnung von Wirtschaft<br />
und Wissenschaft<br />
Mit Hermann Patzak , Studiendirektor a.D., Diplom-<br />
Volkswirt und Wirtschaftspädagoge, begrüßten wir einen<br />
erfahrenen Mann der Wirtschaftslehre. Er referierte zum<br />
Thema: „Der Exportwahn – Eine Strategie zur wirtschaftlichen<br />
Ausbeutung Deutschlands“. Patzak zeigte auf, wie<br />
sich die Wachstumsrate Deutschlands seit Einführung<br />
des Euros entwickelt hat und prognostizierte den gegenwärtigen<br />
Wert der DM, wenn der Euro nicht eingeführt<br />
worden wäre. Hierbei legte er verschiedene Kennzahlen<br />
und Entwicklungen zugrunde. Er kam zu dem Entschluss,<br />
dass es ein unabdingbares Recht eines Volkes ist, sich<br />
zu schützen und dass es dieses Recht zu erhalten gilt.<br />
Der letzte Referent am späten Nachmittag des ersten<br />
Seminartages war Per Lennart Aae, Diplom-Mathematiker<br />
und Berater der NPD-Fraktion im Sächsischen<br />
Landtag. Er sprach zur Theorie der Raumorientierten
Volkswirtschaft und stellte in seinen Ausführungen<br />
fest, dass keine Gesellschaft existieren könne, ohne sich<br />
als Leistungsgemeinschaft zu definieren. Gleichzeitig<br />
mahnte er an, dass die sozioökonomische Grundlage in<br />
vielen Regionen verloren gehe, sodass sich daraus der<br />
Verlust von Strukturen ergebe. Zudem stellte er fest, dass<br />
zwischen Marktwirtschaft und raumorientierter Volkswirtschaft<br />
kein grundlegender Widerspruch bestehe.<br />
Am nächsten Seminartag standen noch zwei Vorträge<br />
auf dem Programm. Der Politikstudent und Bundesvorsitzende<br />
der <strong>Junge</strong>n <strong>Nationaldemokraten</strong> (JN), Michael<br />
Schäfer, machte mit seinem Vortrag „Freiheitsbegriff<br />
oder Feindbild – der Liberalismusbegriff aus nationaler<br />
Sicht“ den Anfang. Schäfer ging in seinem Referat auf<br />
die Begriffsbestimmungen des Liberalismus und der<br />
Demokratie ein und zeigte auf, welche Definitionen auf<br />
der einen, wie auch auf der anderen Seite vorherrschen.<br />
Darüber hinaus verdeutlichte er den Sinn der Sprache<br />
und des Verständnisses, also dessen, was der einfache<br />
Mensch mit dem Begriff Liberalismus oder Demokratie<br />
in Verbindung bringt. Schäfer stellte fest, dass man mit<br />
einer reinen Negativdarstellung liberaler Ideen nur<br />
relativ wenige Menschen überzeuge. Dennoch sei der<br />
Liberalismus abzulehnen, da er weder Volk noch Staat<br />
berücksichtige, sondern nur Individuum und Markt.<br />
Mit Jürgen Schwab, parteiloser nationaler Publizist<br />
und Diplom-Germanist, begrüßten wir nun den letzten<br />
Referent des zweitägigen Seminars. Schwab sprach<br />
über das Thema: „Volksgemeinschaft statt Kapitalismus<br />
– Grundsätzliche Überlegungen zu einem alternativen<br />
Wirtschaftssystem“ und grenzte sich in seinen Ausführungen<br />
ganz bewusst von der bis dato im Seminar<br />
vorherrschenden Idee der sozialen Marktwirtschaft ab.<br />
„Marktwirtschaft ist nur ein anderes Wort für Kapitalismus“,<br />
so Schwab, der sich als nationaler Sozialist – in der<br />
Tradition Ernst Niekischs und Otto Strassers, nicht Hitlers<br />
– bezeichnet. Schwab zeigte Rahmenbedingungen auf,<br />
Hol dir jetzt das Theoriemagazin aus Dresden:<br />
Auserwähltes 7<br />
wie eine Wirtschaftsordnung<br />
nach seinen<br />
Vorstellungen aussehen<br />
könnte. Er ging<br />
hierbei auf zahlreiche<br />
Aspekte, wie<br />
Privateigentum,<br />
Verstaatlichung,<br />
Mitbestimmung,<br />
Gehälter und noch<br />
einiges mehr ein.<br />
Hierzu stellte er fest:<br />
„Der deutsche Staat<br />
würde künftig über<br />
das Eigentum sämtlicher<br />
Wirtschaftsunternehmen<br />
verfügen, könnte jedoch auf<br />
Zeit kleine und mittelgroße Unternehmen<br />
als Lehen an Personen und<br />
Familien zur Betriebsführung übergeben. Banken,<br />
Versicherungen, Schlüsselindustrien, Betriebe der Infrastruktur<br />
und öffentlichen Daseinsvorsorge wären vom<br />
Staat, den Ländern und Kommunen zu führen. Großbetriebe<br />
der Produktion und des Handels sowie sämtliche<br />
gegenwärtig von der Börse notierten Betriebe sollten in<br />
Genossenschaften mit Arbeitnehmerselbstverwaltung<br />
bei kommunaler Kontrolle umgewandelt werden. Die<br />
Börse wäre fortan in Deutschland arbeitslos, sie könnte<br />
geschlossen werden. Große Privatvermögen müssten<br />
per Vermögens- und Erbschaftssteuer reduziert werden.“<br />
Das Seminar des Bildungswerks ging schließlich nach<br />
angeregter Kontroverse in konstruktiver, offener und<br />
ehrlicher Art und Weise zu Ende. Lebhafte Diskussionen<br />
führten durchweg zu einem Meinungsaustausch auf<br />
hohem Niveau und erweiterten den eigenen Blickwinkel.<br />
Gerade vor dem Hintergrund der EURO-Krise ergaben<br />
sich für die zumeist jungen Aktivsten viele wichtige<br />
Informationen, gepaart mit sachkundigem Wissen. Alles<br />
in allem war es ein lehrreiches, interessantes<br />
und kameradschaftliches Wochenende und<br />
wir freuen uns schon jetzt auf die nächste<br />
Einladung des Bildungswerks für Heimat und<br />
nationale Identität.<br />
www.frontdienst.de<br />
Andy Knape<br />
1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de
8 Auserwähltes<br />
Das Berliner Volksgesicht<br />
DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />
Die JN Berlin im Kampf gegen die geistlose Yuppiegesellschaft<br />
Dies ist keine Hommage oder gar eine Liebeserklärung<br />
an Berlin im Jahre 20<strong>12</strong>. Jedoch kann auch von einem<br />
Hass auf Berlin trotz allem Folgenden nicht die Rede<br />
sein, ist es uns doch Geburtsstätte und deutscher Boden.<br />
Eher sind die nachfolgenden Zeilen eine ungläubige<br />
Empörung über seinen Zustand.<br />
Wir fühlen uns verloren in der Anonymität einer<br />
„Weltmetropole“. Die ungebundene Existenz in der<br />
Einsamkeit der Menge ruft ein depressives, innerlich<br />
nicht bestimmtes Sehnen wach. Es fehlt an Bezug zum<br />
Lebensumfeld in einer Landschaft von Betonwüsten und<br />
Konsumpalästen.<br />
Berlin versucht sich eine neue, künstliche Identität wie<br />
eine Maske aufzusetzen. „Be Berlin“ ist Ausdruck dieser<br />
Perversion des Geistes und der Flucht in die charakterlose<br />
Feigheit. Es fühlt sich unecht an zu behaupten,<br />
„Weltbürger“ sein, erfüllt von einer „menschlichen<br />
Toleranz“, aber sich selbst lieber nicht zu finden. Diese<br />
angebotene Unterwürfigkeit kommt als Resultat einer<br />
Selbstaufgabe, ja einem inneren Suizid gleich.<br />
Berlins Kulturwesen gleicht der Demontage letzter<br />
vorhandener Größe einer alten Zeit, welche in der<br />
heutigen wie eine andere Welt erscheinen mag. Kultur<br />
ist heute ein Ausdruck von Bedeutungslosigkeiten und<br />
einem verlorenen Gespür für das Große. Mit einem<br />
gelebten Pendant, einer alternativen Yuppigesellschaft<br />
eingeebnet. Alles muss fremde Wurzeln besitzen, obszön<br />
oder pervers sein, um als Kunst und Kultur gelten zu<br />
können.<br />
„Berlin 20<strong>12</strong>“ ist für viele von auswärts Zuziehende<br />
ein Traum. Jedoch umso größer ist die Enttäuschung<br />
des alltäglichen Erwachens – immer vorausgesetzt, man<br />
entgeht dem gängigen geistigen Vakuum und besitzt<br />
noch die Fähigkeit, den Fehler dieser realen Matrix zu<br />
erkennen. „Berlin 20<strong>12</strong>“ ist ein zersplittertes Spiegelbild<br />
der ganzen Welt. Langweilig im Vergleich zu den Reizen<br />
von Bildern homogener und eigenständiger - und eben<br />
dadurch besonderer - Art. Passend zu einer Gesellschaft<br />
des glamourösen Scheins ohne echtes Sein. Einer leeren<br />
Hülle gleichend.<br />
Welchem Berliner auf Reisen blutet schon das Herz<br />
vor Sehnsucht nach dieser „Heimat“? Sicher mag man<br />
Menschen vermissen, aber Berlin selbst? Dass Großstädte<br />
solche Umstände mit sich bringen ist nicht neu, aber<br />
dieses bewusste Vorantreiben des Niederganges<br />
schmerzt uns doch sehr.<br />
Es ist das Gleichnis einer Realität vom Auseinanderdriften<br />
des deutschen Volkes, gestopft mit einer fremden,<br />
zugewanderten Füllmasse.<br />
Herunter mit der Maske der Tyrannen und zurück zum<br />
deutschen Volksgesicht!<br />
Das ist ein Grundsatz und eine Erkenntnis, die uns,<br />
die wenigen Anderen, zum Handeln treibt. Es ist<br />
hierbei nicht wichtig, wer wir sind. Wir sind namenlos,<br />
da Namen bedeutungslos erscheinen. Bedeutung hat<br />
nur unser Kampf. Ein Kampf gegen Zustände und eine<br />
„Gesellschaft“, die uns nicht lebenswert erscheint. Mehr<br />
eine Parodie als die Realität, in der wir uns immer nur<br />
sehnen, endlich zu erwachen und festzustellen: Es war<br />
alles nur ein schlechter Traum. Doch werden wir nicht aus<br />
dem Alptraum erwachen, so sehr wir uns auch danach<br />
sehnen. Denn dieser Alptraum, er ist die Realität.<br />
Handeln ist hier die einzige reale Alternative. Die Form<br />
ist unbestimmt, jedoch das Ziel ist klar. Es ist das andere,<br />
das ehrliche Anständige, dem wir einst entsprangen. Es<br />
gelang bereits schon einmal, diesen multikulturellen,<br />
seelisch entgleisten Berliner Moloch zu befreien. Auch<br />
damals waren es Unbekannte, die einer Idee, einer<br />
Weltanschauung folgend, das scheinbar Unmögliche<br />
erreichten. Unter hohen persönlichen Opfern, in Armut,<br />
Schmerz und Pein vergaßen sie nie ihre Mission, ihr<br />
Ziel. In ihren Fußspuren sehen wir uns gehen, als<br />
nationaler Widerstand in Berlin, als Berliner JN, im festen<br />
Glauben, auch eines Tages unser Ziel erreicht zu sehen.<br />
<strong>Aktivist</strong>en aus Berlin<br />
Foto: Horst Schröder / pixelio.de
Neulich im Netz:<br />
Juli 2011: <strong>Aktivist</strong>en der NoName-Crew veröffentlichen zahlreiche<br />
Daten des BKA, der Bundespolizei und des Zolls. Darunter<br />
sind Bewegungsprofile des PATRAS-Programms, mit dem das<br />
BKA verdächtige Personen mithilfe von Peilsendern überwacht.<br />
Oktober 2011: Hans Peter Uhl (CSU) hält im Bundestag eine Rede über den<br />
Bundestrojaner, unter anderem mit den Worten: „Die Computer<br />
der Kriminellen werden immer ausgetüftelter“. Einen Tag später wird<br />
seine Seite von Internetaktivisten der Gruppe Anonymouse gehackt.<br />
4. November 2011: ZEIT-ONLINE berichtet über die Risiken vernetzter Patientenakten: Es waren 4 000<br />
Psychiatrie-Akten offen im Netz einsehbar.<br />
7. November: Nach Israels Seeblockade des Gazastreifens führen DDos-Attacken dazu, dass mehrere<br />
israelische Regierungorganisationen nicht mehr über das Netz erreichbar sind.<br />
Darunter auch der Mossad.<br />
November 2011: Das Wahlplakat von Lorenz Caffier (CDU) wirbt mit dem Spruch „C wie Zukunft“ - inner-<br />
halb von wenigen Tagen tragen Internetnutzer auf der Seite www.c-wie.de tausende<br />
von neuen Vorschlägen ein. Darunter „C wie Zeh De Uh“, „C wie Sorry, es hätte<br />
Cucunft heissen müssen“ oder „C wie Leder“)<br />
Januar 20<strong>12</strong>: Nachdem Christian Wulff (Bundespräsident) der Veröffentlichung seines Anrufs bei<br />
der BILD-Zeitung widerspricht, ist die Aufnahme wenig später im Netz für alle abrufbar.<br />
Januar 20<strong>12</strong>: Im Internet werden auf der Seite von „nazi leaks“ mehrere Namenslisten von<br />
nationalen Versänden und Organisationen veröffentlicht. Wenige Tage später ist die<br />
Seite aufgrund von DDoS-Angriffen nicht mehr aufrufbar.<br />
Gezwitschert:<br />
#der_freund zur Wahlniederlage der FDP: Der Markt korrigiert gerade das Überangebot an FDP.<br />
#udovetter zur Kreditaffäre um Christian Wulff: Tolle Sache, so eine Zeitverschiebung von +6 Stunden. Hier<br />
ist Wulff schon zurückgetreten.<br />
#alexlehmannfilm zu den Döner-Morden: So langsam bekommen die Worte Angela Merkels „Multikulti ist<br />
tot“ eine ganz neue Bedeutung...<br />
#spreelichter zur NSU und der NPD-Verbotsdebatte: Will Friedrich nun doch den VS auflösen? Er werde<br />
alles tun, um „den geistigen Sumpf, der diesen Untaten zugrunde liegt, auszutrocknen“.<br />
#der_freund zum Mitgliederverlust der <strong>Junge</strong>n Union: Häufigste Todesursache in der <strong>Junge</strong>n Union ist<br />
übrigens nach wie vor Stage Diving des Ortsverbandsvorsitzenden.<br />
@Auserwähltes 9<br />
#striggla zum drohenden Verlust der absoluten Mehrheit durch die Piratenpartei: Den schönsten Job hat<br />
doch der Seehofer: Kneipe gehen, Parolen merken, Parolen raushauen. Und zu Weihnachten mal ins Internet<br />
klicken.<br />
#la_mad_moiselle zum Verfall der Hauptstadt Berlin: Die Menschen in Berlin sind schwer gläubig: Zwar<br />
hört man selten das Vaterunser, doch allerorten das Deinemutter.<br />
1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de
10 Leitthema<br />
Die hässliche Fratze des<br />
„Rechtsstaates“<br />
Nationalisten im Fadenkreuz der „demokratischen und rechtschaffenen“ Gesellschaft<br />
Der Befreiungskampf, den unsere von edlen Werten<br />
durchzogene nationale und sozialistische Bewegung<br />
führt, fordert auch seinen Tribut. Die Aktionen und Reaktionen<br />
dieser herrschenden - sich selbst „demokratisch“<br />
nennenden – BRD-Diktatur sind bezeichnend dafür,<br />
wohin die Welt „geführt“ werden soll.<br />
Neid, Missgunst, Habgier, Boshaftigkeit, Hinterlist,<br />
Lüge und Verrat sollen die Werte sein, mit denen sich der<br />
Mensch identifizieren soll. Denn das macht es den Herrschenden<br />
noch viel einfacher, die Welt zu unterwerfen<br />
und ihre Macht zu sichern. Jeder, der sich gegen diese<br />
Konstrukte internationaler zionistischer Kampfkunst<br />
zur Wehr setzt, wird gnadenlos bekämpft. Natürlich<br />
alles im Rahmen der „demokratischen Werteordnung“,<br />
versteht sich.<br />
Der politische Kampf erfordert finanzielle Mittel, die<br />
in unserer Bewegung nur spärlich vorhanden sind. Also<br />
mussten Wege gefunden werden, dieses Problem zu<br />
lösen. 2003 begann ich damit, Wehrmachtswaffen an<br />
Militaria-Sammler zu vermitteln und so sicherte ich<br />
die finanzielle Unterstützung für politisches Handeln<br />
DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />
Vorgestellt<br />
Der Fall „Martin Wiese“ erschütterte vor einigen Jahren die Bundesrepublik und die nationale<br />
Bewegung. Ähnlich wie beim „Zwickauer Trio“ gab es jedoch auch hier schnell Zweifel an<br />
der offiziellen Version der zur Last gelegten Tathergänge. Im Zuge der Ermittlungen traten<br />
mehr und mehr Verschickungen des sogenannten Verfassungsschutzes ans Licht und<br />
rückblickend lässt sich klar sagen, dass der Staat zumindest seine Finger mit im Spiel hatte.<br />
Wir lassen Martin Wiese auf den folgenden Seiten exklusiv zu Wort kommen. In seinen<br />
Ausführungen warnt er davor, sich nicht von staatlichen oder fehlgeleiteten Provokateuren<br />
verführen zu lassen. Er schildert in persönlichen Erfahrungen, wie der bundesdeutsche<br />
Rechtsstaat nur für politisch bequeme Bürger gilt und wie das System im Anschluss<br />
an die verbüßte Strafe noch genüsslich nachtritt, Menschen schikaniert und ganze<br />
Existenzen zerstört.<br />
Der Fall Wiese zeigt, dass dem herrschenden Unrechtsregime die Fiktion von „gewaltbereiten<br />
Nazis“ sehr gut ins Konzept passt, um alle Nationalisten und ihre Freiheitsidee<br />
zu unterdrücken. Es ist wichtig, sich mit dem Fall Wiese zu beschäftigen, um zu zeigen,<br />
wohin gemachte Fehler führen können und wie unkontrollierte und illegal arbeitende<br />
Geheimdienste diese Fehler von jungen Leuten eiskalt für ihre Zwecke ausnutzen.<br />
Wir alle stehen in der Verantwortung, unsere <strong>Aktivist</strong>en und unsere Bewegung vor solchen Einflüssen zu schützen. Wir haben<br />
klar zu bekennen, dass wir uns keine politische Gewalt unterstellen lassen, nur damit „antifaschistische“ Projekte ihre Existenz<br />
sichern können. Wir lassen uns nicht in die Rolle des Sündenbocks drängen, dessen Bekämpfung ledglich von den bestehenden<br />
Problemen ablenken und jede echte Alternative kriminalisieren soll.<br />
Martin Wiese (Jahrgang 1976), in Pommern aufgewachsen, zog 1998 nach Bayern. Er ist seit 1990 in der nationalen Bewegung<br />
aktiv. Auf Grundlage von Waffenfunden und Aussagen von Mitangeklagten und V-Männern verbüßte er sieben Jahre Haft in der<br />
Bayreuther Justizvollzugsanstalt.<br />
in München. Heute weiß ich, dass dies ein Fehler war,<br />
wobei ich auch bei jeder Gelegenheit gerade den jungen<br />
<strong>Aktivist</strong>en in unseren Reihen vor Augen führen will, den<br />
nationalen Befreiungskampf aus legalen Einnahmequellen<br />
zu bestreiten. Damit gibt man dem System weniger<br />
Möglichkeiten, unsere Strukturen zu kriminalisieren.<br />
Politische Gegner waren auch damals schon eine<br />
Gefahr. Aus diesem Grund trainierten wir regelmäßig<br />
bestimmte Szenarien, um diese dann in etwaigen<br />
Auseinandersetzungen mit Antideutschen erfolgreich<br />
anzuwenden und insbesondere unsere Veranstaltungen<br />
vor gegnerischen Übergriffen zu schützen.<br />
Dass sich zu diesem Zeitpunkt ein V-Mann unter meinen<br />
Vertrauten befand, machte es dem Staat natürlich einfach,<br />
die von mir gegebene Angriffsfläche auf ein Vielfaches<br />
auszudehnen und uns letztlich als terroristische Vereinigung<br />
anzuklagen. Didier M., ein französischer „Kamerad“<br />
und führendes Mitglied der französischen Freien Kräfte<br />
machte Äußerungen, führte Gespräche, ja lenkte sie<br />
unter dem Wissen, dass in unserer Wohnung bereits<br />
Wanzen installiert waren. Er verschaffte so dem Staat
Aufzeichnungen, die bestimmte Wortfetzen enthielten.<br />
In der Anklageschrift sah das dann so aus: „…… Waffen<br />
besorgen…….dann könnte man……..losziehen…..bis es<br />
dann……..mal richtig knallt!“ Dass diese Wortfetzen aus<br />
einer Vielzahl von Sätzen zusammengeschnitten wurden,<br />
interessierte nicht. Denn in diesem „Rechtsstaat“ muss der<br />
Angeklagte seine Unschuld beweisen, nicht etwa anders<br />
herum. So funktioniert die Urteilsfindung hierzulande bei<br />
politisch unliebsamen Personen. Die Generalbundesanwaltschaft<br />
wirft Anklagen in den Raum, lügt und erpresst<br />
Mitangeklagte, bis dann schließlich die „Richtigkeit“ der<br />
Anklageschrift in vollem Umfang eingestanden wird.<br />
Alexander M., David S., Jessica F., Monika S. und Andreas<br />
J. erkauften sich mit ihren „Geständnissen“ erhebliche<br />
Vorteile. Nur Alexander Maetzing musste ins Gefängnis<br />
und das auch nur, weil er zuvor eine Körperverletzung<br />
begangen hatte.<br />
Diese Geständnisse, die Existenz von Waffen und die<br />
Tatsache, dass wir trainierten, um unsere Unversehrtheit<br />
zu gewährleisten, reichten aus, um uns wegen „Bildung<br />
einer terroristischen Vereinigung“ zu verurteilen. Vom<br />
Vorwurf der Planung und Vorbereitung eines Explosionsverbrechens<br />
wurden wir allerdings freigesprochen!<br />
Das wird von der Presse aber ignoriert, denn es hört<br />
sich ja schöner an, wenn es heißt: „Verurteilt wegen des<br />
geplanten Anschlags auf das Jüdische Kulturzentrum,<br />
den die Polizei vereiteln konnte...“<br />
Natürlich wurde gegen diese Berichterstattung juristisch<br />
vorgegangen. Um nur ein Beispiel von vielen<br />
zu nennen, äußerte sich eine Staatsanwältin aus Berlin<br />
zu meiner Anzeige wie folgt: „Um juristische Schritte<br />
einleiten zu können, hätte eine Ehrenverletzung der<br />
Person Martin Wiese vorliegen müssen. Da dieser jedoch<br />
als Rechtsterrorist verurteilt wurde, ist sein ehrenhaftes<br />
Ansehen soweit in Mitleidenschaft gezogen worden, dass<br />
es nicht mehr darauf ankäme, ob bestimmte Äußerungen<br />
in der Presse wortgenau wären oder nicht. Die Schwere<br />
der Verurteilung spricht für sich selbst.“ Das bedeutet:<br />
Die Presseschmierer werden massiv von der Staatsgewalt<br />
gedeckt, damit diese weiterhin ihren Dreck über uns, über<br />
unsere Bewegung und über Deutschland ausschütten<br />
können.<br />
Nach der Haftverbüßung zeigte das „rechtsstaatliche“<br />
BRD-System weiter sein wahres Gesicht. Es wurde in alle<br />
Lebensbereiche eingegriffen. In einer Kurzübersicht<br />
sieht das so aus: Mit Hilfe der Presse wurde verleumdet,<br />
verleugnet, gelogen und betrogen. Unpolitischen Bekannten<br />
meiner Freundin vom Verfassungsschutz mit<br />
„Konsequenzen“ bedroht, sollten diese den Kontakt zu<br />
ihr und mir weiter aufrecht halten. „Sensibilisierungsarbeiten“<br />
des Landshuter Staatsschutzdezernats erfolgten<br />
in Form eines Besuches der Herren Walter und Wietaler<br />
bei meinem ersten Arbeitgeber. Angstpropaganda in<br />
allen Medien nach der Haftentlassung, wie z.B.: „Landshut<br />
in Angst und Schrecken - Neonazi Wiese ist in die Stadt<br />
gezogen“. Der Verfassungsschutz trug die „Problematik<br />
Wiese“ dem Stadtrat in Landshut vor. Soviel zum Thema<br />
„Gewaltenteilung“ in der BRD. Mir wurde die Eröffnung<br />
eines privaten Girokontos verweigert, was nur aufgrund<br />
Leitthema 11<br />
der Androhung von rechtlichen Schritten dann doch<br />
genehmigt wurde. Das Arbeitslosengeld wurde von der<br />
Sparkasse Landshut einfach an das Arbeitsamt zurück<br />
überwiesen (Vertreter des Stadtrates bekleiden Ämter<br />
bei der Sparkasse). Es folgten eine Wohnungskündigung<br />
wegen „Eigenbedarf“, eine fadenscheinige Hausdurchsuchung<br />
nach vorherigem<br />
Gespräch der ermittelnden<br />
Behörden mit der Vermieterin<br />
und Arbeitgeberin meiner<br />
Lebensgefährtin – und eine<br />
letztendliche Einstellung des<br />
Verfahrens.<br />
Ständig werden neue haltlose<br />
Strafanträge wegen angeblichen<br />
Verstoßes gegen meine<br />
Führungsaufsicht gestellt. Ein<br />
Erweiterungsantrag der Führungsaufsicht<br />
wurde ebenfalls<br />
gestellt: Mein verordnetes<br />
Kontaktverbot soll auf weitere<br />
Nationalisten unrechtmäßig<br />
erweitert werden. Personen,<br />
die in keinerlei Bezug zu den<br />
Taten standen, die zu meiner<br />
Verurteilung führten.<br />
Schlussendlich kam ein Beschluss<br />
des Landratsamtes Landshut, ausgestellt von<br />
einem gewissen Herrn Schwaiger und einem Herrn<br />
Regierungsrat Possart. Ich muss bis zum 31. Januar 20<strong>12</strong><br />
ein Medizinisch-Psychologisches-Gutachten (MPU, im<br />
Volksmund: „Idiotentest“) vorlegen, welches belegen soll,<br />
dass ich nicht zu aggressiv bin, um ein Fahrzeug zu führen.<br />
Andernfalls wird mir der Führerschein weggenommen,<br />
den ich zur Ausübung meines Arbeitsplatzes und somit<br />
zur Ernährung meiner Familie aber benötige.<br />
Ein Aberwitz folgt dem Nächsten. Bewundernswert ist<br />
allerdings die Zusammenarbeit der gesamten Medienlandschaft,<br />
bis hin zu antifaschistischen Hetzorganen<br />
mit der Staatsgewalt. Gemeinsam bestreitet man leidenschaftlich<br />
den „Kampf gegen Rechts“. Die Staatsanwälte<br />
berufen sich in ihren Anklageschriften auf Zeitungsartikel<br />
und verwenden diese als Beweismaterial. Das lasse ich<br />
hier einmal unkommentiert so stehen...<br />
Das System ist gezwungen, immer weiter seine Maske<br />
fallenzulassen und sich in jede Menge unrechtsstaatliche<br />
Vorgehensweisen zu verstricken. Doch jede Repression<br />
ist nur soviel Wert, wie die Reaktion darauf. Wenn sich<br />
der Deutsche nicht verbiegen lässt, verpufft auch der<br />
nächste Versuch. Im Gegenteil: Wenn diese illegalen<br />
Machenschaften dokumentiert werden, tragen sie auch<br />
noch zu einem schnelleren Ende dieses Regimes bei.<br />
Deshalb: Egal wo gegen Deutsche Repressionen ausgeübt<br />
werden, haltet stand, lacht ihnen in ihre „rechtsstaatlichen“<br />
Fratzen und tragt ihre Repressionen als<br />
Auszeichnung!<br />
Martin Wiese<br />
1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de
<strong>12</strong> Leitthema<br />
Inszenierter Terror<br />
Stregda, ein kleiner Ort bei Eisenach, schreibt<br />
Geschichte. Hier, wo sich Fuchs und Hase „Gute<br />
Nacht!“ sagen, sollen, glaubt man den anscheinend<br />
ambitionierten Ermittlern und Journalisten, gleich<br />
mehrere schreckliche Kriminalfälle und Verbrechen<br />
ihr jähes Ende und damit ihre Aufklärung gefunden<br />
haben. Allerdings drängt sich zunehmend der Verdacht<br />
auf, hier würden Realität und Fiktion in einer<br />
Weise vermengt, die alle Spuren dorthin lenkt, wohin<br />
Spurensucher und Spurenleger ohnehin schon seit<br />
Jahr und Tag mit dem Finger zeigen. Antworten auf<br />
die vielen offenen Fragen im Fall des sogenannten<br />
Zwickauer „Terror-Trios“ bekommen indes nicht einmal<br />
die Anwälte der Betroffenen. Doch gerade das<br />
verschärft den „Ruch von Inszenierung“.<br />
Die Ermittlungen im Fall der „Döner-Mord-Serie“, bei<br />
der acht Türken und ein Grieche hingerichtet wurden,<br />
endeten irgendwann in einer Mauer des Schweigens.<br />
Gewagte Thesen, die auf einen oder mehrere opathen<br />
deuten sollten, machten die Runde unter den Kriminalisten.<br />
Doch daran wollten nur wenige glauben: „Viele<br />
Fahnder der Sonderkommission (Bosporus, Anm. d. Red.)<br />
sind […] davon überzeugt, dass die Spur der Morde<br />
[…] in eine mächtige Allianz zwischen rechtsnationalen<br />
Türken, dem türkischen Geheimdienst und Gangstern“<br />
führt. Diesen sollen sie bei ihren Ermittlungen „so nahe<br />
gekommen“ sein, dass die Morde nach der Erschießung<br />
eines Türken in Kassel am 6. April 2006 gestoppt worden<br />
sind. Das schreibt DER SPIEGEL in seiner Ausgabe 8/11.<br />
Heute, nur wenige Monate nach dem Bericht, ist das<br />
Nachrichtenmagazin schlauer als die damaligen Ermittler<br />
selbst und weiß im Gleichklang mit Kollegen aller Schattierungen<br />
zu berichten, dass „Neonazis“ für die Morde<br />
verantwortlich sind. Das deshalb, weil die Tatwaffe, eine<br />
Pistole der Marke Ceska, Typ 83, bei ihnen gefunden worden<br />
sein soll. Die Waffe also, die laut einer noch frischeren<br />
Ausgabe des SPIEGEL (34/11) noch im August dieses<br />
Jahres in einem Schweizer Versteck, sicher verwahrt in<br />
DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />
Hat der Staat gemordet?<br />
einem Tresor, gelegen haben soll. Das Blatt berief sich<br />
auf einen vorgeblichen Spitzel des Bundesamtes für Verfassungsschutz<br />
(BfV), der sich „Mehmet“ nannte. Dieser<br />
bot den Ermittlern seinerzeit an, die Waffe aus ihrem<br />
Schweizer Versteck zu beschaffen. Im Gegenzug verlangte<br />
er Straffreiheit für ein Verkehrsdelikt, eine Bagatelle im<br />
Vergleich zur damit womöglich aufgeklärten Mordserie.<br />
Das zuständige Gericht lehnte den Deal ab, schrieb DER<br />
SPIEGEL. Den Lesern oder auch den Journalisten wurde<br />
vorenthalten, ob „Mehmet“ den Ermittlern mitteilte, wo<br />
sich das Versteck befand und wo demzufolge die Waffe<br />
auch ohne sein Zutun beschafft werden könnte.<br />
Die Rechnung für Schulden aus kriminellen Geschäften?<br />
Die Serienmorde haben in Deutschland, wie auch in<br />
der Türkei eine politische Dimension, die ihresgleichen<br />
sucht. Nicht nur, weil, wie DER SPIEGEL (34/11) in Berufung<br />
auf Ermittlerkreise berichten konnte, dass die Morde „die<br />
Rechnung für Schulden aus kriminellen Geschäften oder<br />
die Rache von Abtrünnigen“ gewesen seien, was die<br />
Ermittler zumindest wussten. Sondern vor allem, weil<br />
hinter den Morden womöglich ein „tiefer Staat“ stecken<br />
soll. Ein Netzwerk aus türkischen Nationalisten, wie den<br />
Grauen Wölfen, Militärs und Politikern. Es spricht offenbar<br />
viel dafür, dass dieses Netzwerk auch in Deutschland<br />
aktiv sein soll, weil es hierzulande ja genügend Türken<br />
gibt. Mehrere Informanten behaupten, dass die Grauen<br />
Wölfe mit Einschüchterung, Mord und Drogenhandel ein<br />
neues Türkenreich erschaffen wollen und deshalb auch<br />
in Deutschland gegen „politische Gegner vorgehen und<br />
Landsleute für ihre illegalen Geschäfte einspannen“, so<br />
DER SPIEGEL. Das hieße auch: Schutzgelderpressung.<br />
Denn wer nicht zahlte, verlor seine Ehre, berichtete dem<br />
SPIEGEL ein anderes Mitglied des Netzwerkes. Er wusste<br />
ebenso zu vermelden, dass einige seiner Landsleute ins<br />
Umfeld der Mordserie geraten seien. Er muss lügen, soll<br />
man meinen, wenn man nur kurze Zeit später wissen und
glauben soll, dass die Morde aus purem Fremdenhass<br />
von einem Trio mit merkwürdiger Nähe zum Verfassungsschutz<br />
begangen worden sein sollen. Vielen erscheint<br />
es sicherer, dass der Verfassungsschutz selbst mit den<br />
Verbrechen etwas zu tun haben könnte, respektive<br />
eine Spur damit zu vertuschen versuchte, die vielleicht<br />
politisch zu brisant die deutsch-türkischen Beziehungen<br />
beeinträchtigen könnte? Oder die auf Kollegen ein- und<br />
desselben Dienstes oder anderer Dienste weist? Nur zwei<br />
von aberdutzenden Fragen!<br />
Lautlose Schüsse aus einer MP?<br />
Eine in der Medienwelt erstaunlich kurzlebige Antwort<br />
auf eine der vielen Fragen wollte der SOKO-Chef<br />
und Leiter der Polizeidirektion Gotha, Michael Menzel,<br />
geben. Weil sich lange Jedem, vom nationalen <strong>Aktivist</strong>en<br />
bis hin zum entfernt stehenden Journalisten, die Frage<br />
aufdrängte, weshalb kaltblütige Killer sich nach einem<br />
Blick aus dem Fenster ihres Wohnwagens das Leben<br />
nehmen sollen, offenbarte Menzel Unglaubliches: „Sie<br />
haben sofort auf uns geschossen“, ließ er im Interview<br />
(THÜRINGER ALLGEMEINE v. 26.11.11) wissen. Genauso<br />
unglaublich: Das blieb trotz der vielen Polizisten am<br />
Tatort bis dahin drei Wochen lang verborgen! Und die<br />
Bewohner des Dorfes Stregda müssen demnach alle<br />
lügen oder taub sein. Denn von dort heißt es bis heute<br />
übereinstimmend und steif und fest: Es war kein Schuss<br />
zu hören! Vielleicht war das ein Grund dafür, dass keine<br />
große Medienanstalt im Folgenden das Sprachrohr für<br />
die Menzelschen Erzählungen spielen wollte!? Menzel<br />
hätte dann doch lieber etwas vom dritten Mann berichten<br />
sollen. Wenn er denn könnte oder dürfte?! Eine dritte<br />
Person wurde nämlich von einem Zeugen gesehen, aus<br />
dem Wohnwagen der Männer kletternd, die kurz zuvor<br />
eine Bank ausgeraubt hatten. Dieser dritte Mann fand<br />
zumindest solange in den Medien statt, bis feststand:<br />
Dieses Wohnmobil war das Gefährt einer „neonazistischen“<br />
Mörderbande und das Parteiprogramm der NPD<br />
wahrscheinlich ihre Bibel. Zum dritten Mann also nur so<br />
viel: Aktenzeichen XY ungelöst! Wenn es ihn denn geben<br />
sollte, und es gibt böse Zungen die behaupten, man solle<br />
den Anwohnern des Dorfes bei Eisenach mehr glauben<br />
als ranghohen und politisch abhängigen Polizisten und<br />
Journalisten großer Anstalten, dann entkam er einer<br />
Brandhitze, die auch die Plastikfenster des Reisemobils<br />
zum Schmelzen brachte.<br />
Brauchbare Asservate überleben alles?<br />
Dennoch fand man darin wohl Hinweise auf die rechte<br />
Gesinnung der Täter. Anders als es Brauch und Sitte ist,<br />
präsentierte man die Elemente des Bösen nicht vor<br />
laufender Kamera, sondern ließ es mit diesem wiederkehrenden<br />
Hinweis auf sich bewenden. Denn es muss<br />
schließlich auch so feststehen, dass die Serienbankräuber<br />
rechte Terroristen sind. Über 500 Asservate wurden es<br />
schlussendlich, die selbst im ausgebrannten Wohnmobil<br />
geborgen werden konnten. Wem man zu dieser Leistung<br />
gratulieren soll, bleibt bis dato offen. Abgebrannt, ja ganz<br />
und gar explodiert, ist das Wohnhaus des Trios in einer<br />
exponierten Lage im sächsischen Zwickau. Hier konnten<br />
Leitthema 13<br />
erstaunliche 1700 bis 1800 Asservate geborgen werden.<br />
Diese waren ganz offensichtlich genauso widerborstig<br />
gegen äußere Einflüsse wie das Trio selbst. Denn das<br />
Haus brannte ganze zehn Stunden. Einer der 16 am<br />
Löscheinsatz beteiligten Feuerwehrleute traute sich was<br />
und berichtete der BILD AM SONNTAG: „Nach dem, was<br />
ich während dieses Einsatzes gesehen habe, muss ich<br />
mich sehr wundern, was dort zwei Tage danach noch alles<br />
in der Brandruine gefunden wurde“ (siehe auch MERKUR<br />
vom 20.11.11). Wir erinnern uns: DVDs, Notizen zu den<br />
Morden und anderen Verbrechen überlebten genauso<br />
beweiskräftig, wie ein Sammelsurium an Waffen, welche<br />
scheinbar jede für sich eine eigene Geschichte hat. Den<br />
Brand verursacht haben soll die einzige Überlebende des<br />
Trios: die seither als mutmaßliche Terroristin geltende<br />
Beate Zschäpe. Sie stellte sich wenig später der Polizei<br />
und ließ seither nur wissen, dass sie Angst habe und sie<br />
deshalb nicht weiter auf der Flucht sein wolle (SÜDDEUT-<br />
SCHE vom 23.11.). Vor wem die abgebrühte „Terror-Frau“<br />
direkt in die Arme der Polizei flüchtete, verriet sie nicht.<br />
Die Antwort auf diese Frage könnte sicher zu einiger<br />
Erhellung beitragen.<br />
Agentin des Verfassungsschutzes?<br />
Licht ins Dunkel würde freilich auch die Aufklärung der<br />
Frage bringen, weshalb Zschäpe sich einen Anwalt für<br />
Familienrecht suchte, um sich zu stellen und dann ohne<br />
Anwalt beim Haftrichter erschien. Der Familienjurist rief<br />
nach (!) der Inhaftierung Zschäpes bei einem Strafrechtsanwalt<br />
aus Jena an und fragte, ob er seine Mandantin<br />
übernehmen könne. Dieser lehnte ab, fragte aber, wie der<br />
Verteidiger an Zschäpe gekommen wäre. Er meinte, sie<br />
wurde ihm „geschickt“. Diese Aussage birgt sicher viele<br />
Interpretationsmöglichkeiten, ist aber bezeichnend für<br />
den gesamten weiteren Verlauf, der mehr Ungereimtheiten<br />
enthält, als es eine Mordaufklärung mit mehr<br />
als 500 Ermittlern vermuten lässt. Denn mit Zschäpes<br />
Verhaftung verdichteten sich die Vermutungen, dass<br />
mindestens eine Person des Trios vom Verfassungsschutz<br />
oder anderen Geheimdiensten gedeckt, wenn nicht gar<br />
gesteuert wurde. In der Zwickauer Wohnung, die laut<br />
einhelliger Meinung Zschäpe selbst in Brand gesetzt<br />
haben soll (nachdem sie laut Medienberichten ihre Katzen<br />
der Nachbarin übergeben hatte), fanden Ermittler sogenannte<br />
„legale illegale Papiere“, also Ausweisdokumente,<br />
die für Geheimdienstler ausgestellt werden. Die Leipziger<br />
Volkszeitung fand außerdem einen Hinweis des Landeskriminalamtes<br />
Thüringen, wonach Zschäpe zwischen<br />
1998 und 2011 „staatlicherseits gedeckt“ worden sei. All<br />
diese „Recherchen“ können sicher nur Mutmaßungen<br />
sein, würden aber das schier unvorstellbare dreizehnjährige<br />
Untertauchen der Drei erklären.<br />
Zugriff verhindert<br />
Schon 1998, als die „Bombenwerkstatt“ des Trios in<br />
Jena ausgehoben wurde, wurden Zschäpe, Mundlos<br />
und Böhnhardt von der Polizei oberserviert. Dennoch<br />
gelang es ihnen, sich scheinbar mühelos abzusetzen. Es<br />
ist gängige Praxis des Verfassungsschutzes, Informanten<br />
vor einem polizeilichen Zugriff zu warnen. Enttarnte<br />
1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de
14 Leitthema<br />
V-Männer berichteten dies in der Vergangenheit<br />
einhellig. Auch die Tatsache, dass Zielfahnder und<br />
Spezialeinsatzkommandos in den Folgejahren<br />
mehrfach „von Oben“ zurückgepfiffen wurden<br />
(MDR 18.11.2011) , als sie die Drei stellen wollten,<br />
spricht für die Verstrickung staatlicher Stellen im<br />
Fall des Trios. Es wäre nicht das erste Mal, dass der<br />
bundesrepublikanische Staat in Morde involviert ist.<br />
Der „Nazi-Skandal“ wäre somit ein Geheimdienst-<br />
Eklat. Ob diese Vermutung jemals enthüllt wird, ist<br />
fraglich. Die Behörden und Ermittler lassen hierbei<br />
jegliche Transparenz vermissen. Warum? Schließlich<br />
sind weitreichende Kriminalfälle der Vergangenheit<br />
bekannt dafür, dass der Bevölkerung ständig Ermittlungsergebnisse<br />
schonungslos offengelegt werden.<br />
Anwälte ohne Akteneinsicht<br />
Eine weitere Tatsache spricht gegen eine rechtsstaatliche<br />
Aufklärung und deutet vielmehr auf einen<br />
Politprozess vom Schlage Chinas oder Russlands<br />
hin: Bis zum Redaktionsschluss dieser Zeitung<br />
wurde den Anwälten der Inhaftierten die Akteneinsicht<br />
zu ihren Mandanten weitgehend verwehrt.<br />
Laut FOCUS vom 3. Dezember hat der Anwalt von<br />
Beate Zschäpe bisher nur <strong>12</strong>0 Seiten der Akten<br />
einsehen dürfen – bei mehreren Tausend Seiten<br />
Ermittlungsmaterial. Auch deshalb wolle seine Mandantin<br />
nicht aussagen, so der aktuelle Verteidiger. Man wisse<br />
garnicht, auf was sich der Tatverdacht überhaupt erstreckt<br />
und ob überhaupt die Mitgliedschaft oder Gründung<br />
einer terroristischen Vereinigung vorliege. Denn dazu<br />
bedarf es nach rechtsstaatlichen Grundsätzen vorallem<br />
eines: Beweisen. Weder die „Döner-Morde“, noch der<br />
Mord an der Polizistin Michéle Kiesewetter können dem<br />
Trio bislang zweifelsfrei zugeschrieben werden. Medien<br />
und Bundesanwaltschaft bezeichnen diese aber ohne<br />
abgeschlossenes Verfahren übereinstimmend als Täter.<br />
Auch hier werden rechtsstaatliche Grundsätze quasi<br />
im Eilverfahren außer Kraft gesetzt – in dubio pro BRD.<br />
Tatort Internetcafé – Verfassungsschutz „zufällig“<br />
anwesend<br />
In Kassel sammelten die Gebrüder Grimm Anfang<br />
des 19. Jahrhunderts zahlreiche deutsche Märchen und<br />
Sagen. Ihre Werke sind noch heute in jedem gut sortierten<br />
Bücherregal präsent. Wären die Brüder heute noch am<br />
Leben, hätten sie sicher auch den mysteriösen Aufenthalt<br />
eines jungen Mannes bei einem der „Döner-Morde“ in<br />
der documenta-Stadt in ihre Sammlung aufgenommen.<br />
2006 endete in Kassel die Serie der Morde. Andreas T. saß<br />
laut BILD im Internetcafé, als dessen Besitzer erschossen<br />
wurde. Ermittler suchten tagelang nach einem Mann, der<br />
von Zeugen dort gesehen wurde. Auch auf öffentliche<br />
Aufrufe der Polizei hin meldete sich Andreas T. nicht.<br />
Nachdem die Verbindungsdaten der Rechner im Café<br />
überprüft wurden, konnten sie ihn schließlich fassen.<br />
Seine Erklärung: Er habe die letzten Tage keine Presse und<br />
Rundfunk verfolgt und sich deshalb nicht gemeldet. Dann<br />
kam heraus: Andreas T. war Verfassungsschutzagent,<br />
er wurde in seinem Dorf „kleiner Adolf“ genannt. Der<br />
DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />
Aufenthalt eines vermeintlichen Rechtsextremisten in<br />
einem türkischen Café wirft ebenso Fragen auf, wie<br />
die Tatsache, dass just nach diesem Vorfall, bei dem<br />
der Verfassungsschutz Zeuge eines Mordes war, die<br />
sogenannte Döner-Mordserie endete. Zufall? Der Zeuge<br />
konnte selbstverständlich keine Angaben zur Tat machen,<br />
angeblich habe er nichts mitbekommen.<br />
Verfassungsschutz auch bei Polizistenmord dabei?<br />
Dass der Verfassungsschutz im Fall der „NSU“ seine<br />
schmutzigen Finger im Spiel hatte, belegt zudem ein<br />
Dokument des US-Geheimdienstes DIA, welches dem<br />
STERN (stern.de, 30.11.11) in die Hände gefallen ist. In<br />
diesem Überwachungsprotokoll vom 25. April 2007<br />
beschreiben die Amerikaner die Umstände des Mordes<br />
an der Polizistin Michéle Kiesewetter in Heilbronn. Demnach<br />
haben zwei amerikanische Geheimdienstler und<br />
zwei Beamte des Landesamtes für Verfassungsschutz<br />
Baden-Württemberg oder Bayern am 25. April 2007 in<br />
Heilbronn zwei Personen observiert: den Türken Mevlüt<br />
K. und einen nicht identifizierten Verdächtigen.<br />
Letzterer soll zum Zeitpunkt der Beschattung bei der<br />
Santander-Bank in Heilbronn 2,3 Millionen Euro eingezahlt<br />
und sich dann in Richtung Theresienwiese bewegt<br />
haben. Um 13.50 Uhr endete nach dieser Darstellung die<br />
Observierung durch die Amerikaner und ihre deutschen<br />
Kollegen, zitiert das Blatt aus dem DIA-Protokoll. Es kam<br />
angeblich zu einem Vorfall mit Schusswaffen. Wörtlich<br />
heißt es: „SHOOTING INCIDENT INVOLVING BW OPS OF-<br />
FICER WITH RIGHT WING OPERATIVES AND REGULAR<br />
POLICE PATROL ON THE SCENE“.
(„Observation endet aufgrund einer Schießerei, in die ein BW OPS Beamter (Mitarbeiter<br />
des Baden-Württembergischen Verfassungsschutzes) mit rechten Agenten und eine<br />
reguläre Polizeistreife vor Ort verwickelt waren“).<br />
Zwei interessante Hinweise ergeben sich daraus: Zum einen wusste offenbar der<br />
amerikanische Geheimdienst, dass es sich um rechte Agenten und V-Leute handelte,<br />
die sich zusammen mit einem Mitarbeiter des Landesamtes für Verfassungsschutz einen<br />
Schusswechsel mit der Polizei lieferten – der Mord an Michéle Kiesewetter! Zum anderen<br />
war der von der DIA observierte Türke Mevlüt K. seinerseits ein V-Mann der CIA und des<br />
türkischen Geheimdienstes MIT. Er hatte ebenfalls im Jahr 2007 für die islamistische<br />
Sauerland-Gruppe die Zünder für Sprengstoffanschläge besorgt. Was macht also ein<br />
islamistischer CIA-V-Mann „zufällig“ am Tatort eines angeblichen NSU-Mordes? Behält<br />
der STERN Recht, dann waren amerikanische und möglicherweise andere ausländische<br />
Geheimdienste in Zusammenarbeit mit dem deutschen Verfassungsschutz in den Mord<br />
an Michéle Kiesewetter verwickelt. Offenbar hatte die Polizistin eine geheimdienstliche<br />
Aktion gestört. Musste sie dafür sterben? Nun will man den Mord, der Einfachheit<br />
halber, zwei toten „Rechten“ in die Schuhe schieben. Die in der Presse ausgeschlachtete<br />
angebliche Beziehung zwischen der Polizistin aus dem thüringischen Oberweißbach<br />
und dem vermeintlichen „Terror-Trio“ aus Jena wird bereits dadurch unglaubwürdig, als<br />
dass die Polizistin an jenem besagten Tag im April 2007 eigentlich Urlaub hatte und nur<br />
kurzfristig für einen Kollegen eingesprungen war (spiegel.de, 21.11.11).<br />
Es riecht nach Inszenierung<br />
Der ganze Fall „NSU“ – von vorne bis hinten – wirkt, wenn man die einzelnen Puzzleteile<br />
zusammenfügt, wie ein schlechter Hollywood-Film. Alles riecht nach Inszenierung. Terroristen,<br />
die mehr als ein Jahrzehnt Anschläge begehen, ohne dass es jemand merkt, ohne<br />
ein Bekennerschreiben – das gab es noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik. Und<br />
ganz plötzlich, nach dem Tod von Mundlos und Böhnhardt, tauchen in ganz Deutschland<br />
vier Jahre alte Videos auf, die nun als Bekenntnis herhalten sollen. Dummerweise<br />
findet sich im ganzen „Bekennervideo“ kein einziger Hinweis, dass wirklich die Drei aus<br />
Zwickau die Taten begangen haben. Auch wenn das halbe Wohnhaus der „Terroristen“<br />
in Zwickau explodiert ist und über Stunden gebrannt hat, die Bekennervideos waren<br />
unversehrt und fein säuberlich verpackt – adressiert an „linke“ Medien und islamische<br />
Kulturzentren. Interessant ist auch, dass die großen Leitmedien wie DER SPIEGEL das<br />
Video und die Exklusivrechte erst gegen Bares von einer linksradikalen Antifa-Gruppe<br />
abkauften (Norddeutscher Rundfunk, 16.11.11). Und plötzlich, Wochen später, taucht<br />
Anfang Dezember auch im Saarland ein Bekennervideo auf, welches die Brandanschläge<br />
auf Wohnhäuser in Völklingen belegen soll. Angeblich verschickt von Beate Zschäpe, vor<br />
ihrer Haft! Möglicherweise war die DVD im Postauto ja zwischen die Sitze gerutscht…<br />
Den „Geruch der Inszenierung“ (THÜRINGER ALLGEMEINE, 21.11.11) jedenfalls haben<br />
in der Zwischenzeit immer mehr Leute, auch etablierte Journalisten und Politiker in der<br />
Nase. Wenn dieser Geruch immer stärker wird, die Ungereimtheiten immer offensichtlicher,<br />
die Fragen immer bohrender, dann kann das Kartenhaus „Rechtsterrorismus“ auch ganz<br />
schnell in sich zusammenfallen. Nämlich dann, wenn sich herausstellt, dass ausländische<br />
Geheimdienste oder eigene Behörden mit Wissen dieses Staates Morde und Anschläge<br />
in Deutschland begangen haben. Das wäre dann Staatsterrorismus!<br />
Passend dazu deutete Alt-Kanzler Helmut Schmidt in einem Interview mit der ZEIT<br />
vom 30.08.2007 bereits an, was nun immer deutlicher wird: „Ich habe den Verdacht,<br />
dass sich alle Terrorismen, egal, ob die deutsche RAF, die italienischen Brigate Rosse, die<br />
Franzosen, Iren, Spanier oder Araber, in ihrer Menschenverachtung wenig nehmen. Sie<br />
werden übertroffen von bestimmten Formen von Staatsterrorismus“. Auf die Nachfrage,<br />
wen er damit meine, antwortete Schmidt damals: „Belassen wir es dabei. Aber ich meine<br />
wirklich, was ich sage.“ Heute wissen wir, was er damit sagen wollte.<br />
Patrick Wieschke, Tobias Kammler und Sebastian Reiche<br />
NPD Thüringen<br />
Leitthema 15<br />
Fragen über Fragen<br />
1. Ist es Zufall, dass laut einem Bericht<br />
der Bild-Zeitung bei sechs Morden ein<br />
Verfassungsschutzmitarbeiter in unmittelbarer<br />
Nähe des Tatorts gewesen ist?<br />
Bei mindestens einem der Morde war er<br />
direkt bei der Tat anwesend. Als der VS-<br />
Agent seinen Dienst beendete, hörten<br />
auch die Morde auf.<br />
2. Wie konnten in den Trümmern des<br />
explodierten Hauses in Zwickau derart<br />
viele „Beweismittel“ scheinbar unversehrt<br />
überstehen, wo das Haus doch<br />
zehn Stunden lang brannte?<br />
3. Warum wurde eine geplante<br />
Festnahme durch ein Sondereinsatzkommando<br />
(SEK) durch das Thüringer<br />
LKA in letzter Minute abgebrochen? Dies<br />
berichtet der MDR unter Berufung auf<br />
Informanten aus der Behörde. Die damals<br />
beteiligten Beamten hätten sich nach<br />
dem abgebrochenen Einsatz gegenüber<br />
der Amtsleitung beschwert.<br />
4. Warum töteten die Täter ausgerechnet<br />
kleine Ladenbesitzer, die sich<br />
in Deutschland relativ gut integriert<br />
hatten? Diese waren augenscheinlich<br />
weder kriminell, noch lebten sie von<br />
deutschen Steuergeldern. Warum<br />
sollen „Rechte“ ausgerechnet solchen<br />
Ausländern etwas antun? Dabei war das<br />
„Zwickauer Mördertrio“ sogar mit einem<br />
griechischen Restaurantbesitzer eng<br />
befreundet. Petros Paschalis beschrieb<br />
die Drei gegenüber RTL-Aktuell als sehr<br />
freundliche Nachbarn. Beate Zschäpe<br />
beschenkte die griechischen Freunde<br />
sogar regelmäßig.<br />
5. Warum bringen sich die Verdächtigen<br />
nach einem erfolgreichen Banküberfall<br />
aus heiterem Himmel selbst<br />
um? Dafür gab es keinerlei Veranlassung.<br />
Serienmörder suchen in der Regel „den<br />
großen Abgang“, indem sie sich einen<br />
wilden Schusswechsel mit der Polizei<br />
liefern. Diese beiden sollen für die größte<br />
Mordserie der letzten Jahrzehnte verantwortlich<br />
sein, doch dann bringen sie sich<br />
ganz unspektakulär selbst um?<br />
6. Wem nützt die „Terror-Serie“ am<br />
meisten?<br />
1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de
16 Leitthema<br />
Terrorismus: Welche Rolle spielt<br />
der Staat?<br />
DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />
Die RAF, der „Deutsche Herbst“ und die „Strategie der Spannung“<br />
Wir schreiben das Jahr 1968. Die noch junge<br />
Bundesrepublik wird heimgesucht von lautstarken<br />
Studentenprotesten. Jugendliche Rebellion, die sich<br />
nicht nur gegen den „Muff von Tausend Jahren“ unter<br />
den Talaren der Professoren richtet, sondern vor allem<br />
gegen das politische Establishment, gegen den Status<br />
Quo, gegen Imperialismus und Kapitalismus. Wortführer<br />
der Bewegung, die als „Außerparlamentarische<br />
Opposition“ (APO) rasch zu einem gewichtigen<br />
gesellschaftspolitischen Faktor herangewachsen ist,<br />
ist der charismatische Soziologe Rudi Dutschke. Am<br />
11. April 1968 wird dieser Rudi Dutschke Opfer eines<br />
Attentats. Drei Schüsse in den Kopf und in die Schulter<br />
strecken den APO-<strong>Aktivist</strong>en nieder, nur um ein Haar<br />
entgeht er dem Tod.<br />
Am Abend dieses 11. April ziehen wütende<br />
Studenten zur Konzernzentrale des Hamburger<br />
Springer-Verlages. Dessen publizistisches Flaggschiff,<br />
die BILD-Zeitung, hatte immer wieder massiv gegen<br />
Dutschke und die APO agitiert und am 7. Februar<br />
1968 unter anderem geschrieben: „Man darf auch<br />
nicht die ganze Dreckarbeit der Polizei und ihren<br />
Wasserwerfern überlassen.“<br />
N u n<br />
entlädt<br />
sich der Zorn<br />
der Studenten. Im<br />
Springer-Konzern<br />
sehen sie den<br />
Hauptschuldigen für<br />
d a s feindliche<br />
gesellschaftliche Klima, das<br />
ihnen seit Jahr und Tag entgegenweht<br />
und dessen Opfer ihr Anführer Rudi<br />
Dutschke nun geworden ist.<br />
Zunächst bleiben die Proteste<br />
friedlich. Zornig, aber gewaltfrei<br />
artikulieren die Demonstranten ihren<br />
Unmut. Dann, plötzlich, fliegen die ersten<br />
Molotow-Cocktails. Der Schein der Flammen<br />
wirkt wie ein Fanal: Nun gibt es kein Halten<br />
mehr. Auslieferungsfahrzeuge des Verlages werden<br />
umgeworfen, Benzin läuft aus den Tanks. Lodernde<br />
Flammen zischen aus den demolierten Autos. Es sind die<br />
bislang schwersten Krawalle in der Geschichte der BRD.<br />
Die Fotos der brennenden Springer-Fahrzeuge gehen<br />
tags darauf als Beweis für die Gewaltbereitschaft der<br />
Berliner Studenten durch die Zeitungen. Zusammen mit<br />
dem Brandanschlag auf ein Berliner Kaufhaus, ausgeübt<br />
von Gudrun Ensslin und Andreas Baader wenige Tage<br />
zuvor, symbolisieren sie „den Anfang vom Ende der<br />
Protestkultur und ihr Versinken in der Lähmung des<br />
Terrors“, wie der Journalist Gerhard Wisnewski es treffend<br />
ausdrückt.<br />
Unter den Protestierenden an jenem Abend befindet<br />
sich auch Peter Urbach. Ein unscheinbarer Arbeiter<br />
aus West-Berlin, der sich durch das Antragen von<br />
handwerklichen Hilfsdiensten das Vertrauen der Berliner<br />
APO-<strong>Aktivist</strong>en erworben hat. Doch die Fassade trügt.<br />
Peter Urbach ist nicht der hilfsbereite sozialistische<br />
Handwerker von nebenan, als der er sich ausgibt. Er ist<br />
Agent, ein V-Mann des Verfassungsschutzes. Und er hat<br />
einen Auftrag: Eskalation!<br />
Er ist es, der die Protestierenden des 11. April 1968 aus<br />
einem Weidenkorb mit Molotow-Cocktails versorgt. Er<br />
ist es auch, der ihnen zeigt, wie man Autos so umwirft,<br />
damit das Benzin ausläuft und man sie dadurch<br />
in Brand setzen kann. Er erfüllt seinen Auftrag<br />
gewissenhaft. Nicht nur an jenem Abend, der den<br />
Beginn der Gewaltspirale markiert, die schließlich<br />
in der Gründung der „Rote Armee Fraktion“ (RAF)<br />
mündet und die legitimen Forderungen der<br />
einstigen<br />
APO dadurch<br />
gesellschaftlich<br />
unmöglich macht.<br />
Seit 1967 bis zu<br />
seiner endgültigen<br />
Enttarnung im Zuge des<br />
Baader-Prozesses 1970 hat er sich in<br />
Szenekreisen als ungefragter Lieferant<br />
von Waffen und Sprengstoff einen<br />
Namen gemacht. Molotow-Cocktails,<br />
Spreng- und Brandbomben und<br />
mindestens eine Schusswaffe<br />
trägt er den APO-<strong>Aktivist</strong>en<br />
nachweislich an. Angebote<br />
u n d aktive Vorbereitungen für die<br />
Beschaffung von größeren<br />
Mengen an Schusswaffen sind ebenfalls<br />
dokumentiert, wenn auch offiziell kein Fall<br />
bekannt ist, indem es tatsächlich zur Übergabe<br />
kam.<br />
Das geheimdienstlich gesteuerte Vorgehen<br />
Urbachs hinsichtlich einer provozierten Eskalation der<br />
Auseinandersetzung zwischen APO und Staat ist indessen<br />
weder etwas Neues, noch etwas in seiner Einmaligkeit<br />
Besonderes. Als „Strategie der Spannung“ ist solcherlei<br />
Gebaren vielmehr elementarer Teil der Arbeit von
Geheimdiensten. In der Regel geschieht dies mit dem<br />
Ziel, mittels gezielter Aktionen eine Verunsicherung der<br />
Bevölkerung herbeizuführen, um bis dato unpopuläre<br />
politische Maßnahmen leichter durchsetzen zu<br />
können oder um politische Gegner als gewalttätig<br />
zu disqualifizieren. Insbesondere letzteres scheint<br />
hinsichtlich der Rolle Peter Urbachs bis 1970 offensichtlich.<br />
Ganz offenbar ging es den Behörden seinerzeit darum,<br />
das Abdriften möglichst weiter Teile der APO in Terror<br />
und Gewalt gezielt zu forcieren, um so der gesamten<br />
Bewegung den Stempel des Terrorismus aufdrücken zu<br />
können und sie damit als gesellschaftspolitischen Faktor<br />
zu isolieren. Ein Plan, der aufgegangen ist, betrachtet<br />
man die weitere politische Entwicklung von APO und<br />
RAF und die damit einhergehende Stigmatisierung<br />
so genannter „Linksextremisten“ durch die Politik.<br />
Letztendlich hat von den Anschlägen der RAF einzig<br />
und allein der Staat profitiert, während die Aktionen<br />
der Terrororganisation mehr und mehr rein destruktiven<br />
Charakter annahmen und sich immer weiter entfernten<br />
von jenem revolutionären Geist, der noch 1970<br />
allgemeiner Konsens ihrer Gründer war.<br />
Es ist sicher allzu viel des Guten, ausgehend von<br />
diesem Szenario die gesamte Geschichte der RAF als<br />
von staatlicher Stelle gesteuert und damit die RAF<br />
selbst als Instrument des Geheimdienstapparates zu<br />
betrachten. Spätestens mit Anbruch des „Deutschen<br />
Herbstes“ 1977 jedoch, und damit mit der so<br />
genannten „zweiten Generation“ der RAF, häufen sich<br />
die Widersprüche und Unklarheiten und nimmt eine<br />
offensichtliche Verstrickung geheimdienstlicher Organe<br />
in die Aktivitäten der Terroristen zunehmend Gestalt an.<br />
Der „Deutsche Herbst“ umfasst eine ganze Reihe von<br />
Attentaten und terroristischen Aktionen der RAF mit<br />
Schwerpunkt im September und Oktober 1977. Erklärtes<br />
Ziel der Initiatoren war es, mittels der durchgeführten<br />
Aktionen die Freilassung der inhaftierten Angehörigen<br />
der „ersten Generation“ der RAF zu bewirken, die in der<br />
JVA Stammheim auf ihren Prozess warteten.<br />
Ergebnis des „Deutschen Herbstes“ war jedoch nicht<br />
etwa die Freilassung, sondern vielmehr der Tod der<br />
RAF-Protagonisten Andreas Baader, Gudrun Ensslin,<br />
Ulrike Meinhof und mehrerer ebenfalls inhaftierter<br />
Mitstreiter. Und auch politisch hatte die Terrorwelle<br />
weitreichende Folgen: Die im Zuge der Ereignisse von<br />
1977 erlassenen Anti-Terror-Gesetze griffen tief in die<br />
bürgerlichen Freiheiten des Einzelnen ein und hatten<br />
eine nachhaltige Expansion des bundesdeutschen<br />
Überwachungsapparats zur Folge. Merkwürdige<br />
Zusammenhänge, die den kritischen Betrachter fast<br />
automatisch zu der bedeutsamen Frage verleiten: „Cui<br />
bono“? Wem nützt es? Mit anderen Worten: Hatte der<br />
Verfassungsschutz bei den Aktionen des „Deutschen<br />
Herbstes“ seine Finger mit im Spiel? War wieder einmal<br />
die „Strategie der Spannung“ zur Anwendung gelangt?<br />
Indizien hierzu gibt es durchaus. Nach wie vor ungeklärt<br />
ist beispielsweise die Rolle der RAF-Terroristin und<br />
Geheimdienstagentin Verena Becker bei der Ermordung<br />
von Generalbundesanwalt Siegfried Buback im April<br />
Leitthema 17<br />
1977. Dessen Sohn Michael Buback äußerte bei einer<br />
Veranstaltung zum Thema „Dreißig Jahre nach dem<br />
Deutschen Herbst“ im Oktober 2007 den Verdacht,<br />
Becker werde bewusst aus den Mordermittlungen<br />
herausgehalten, weil sie beim Staat auf der Gehaltsliste<br />
gestanden habe. „Direkt nach der Tat sei in den Medien<br />
noch von einer Frau als möglicher Täterin die Rede<br />
gewesen, schon kurz darauf nicht mehr“, heißt es<br />
diesbezüglich auf der Netzseite des Magazins STERN.<br />
Demzufolge habe Buback bei dieser Veranstaltung „erneut<br />
Befürchtungen“ geäußert, „dass die mögliche Täterin<br />
Becker von einer Strafe verschont wurde, weil sie eine<br />
Geheimdienstinformantin gewesen sei. Entsprechend<br />
frage er sich: ‚Gab es eine Deckung der Täter?‘ Dies habe<br />
seine Familie zwar nie für möglich gehalten. Man könne<br />
den Geheimdienst aber nicht mehr außen vor lassen,<br />
wenn man den Tattag verstehen wolle.“<br />
Ein weiteres brisantes Detail am Rande ist in diesem<br />
Zusammenhang außerdem der Umstand, dass die<br />
Mordakte Buback nach wie vor unter Verschluss<br />
gehalten wird. Diese beständige Geheimhaltung ist<br />
aus objektiven Gesichtspunkten heraus nur sehr schwer<br />
nachzuvollziehen – es sei denn, man geht tatsächlich von<br />
1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de
18 Leitthema<br />
einer direkten Verstrickung des Staates aus.<br />
Eine nachgewiesenermaßen von BRD-Behörden<br />
initiierte Aktion, die der RAF untergeschoben werden<br />
sollte, ereignete sich derweil im Jahr 1978 in Celle.<br />
Agenten des niedersächsischen Verfassungsschutzes<br />
sprengten ein Loch in die Gefängnismauer der JVA Celle,<br />
um so einen Anschlag zur Befreiung des dort inhaftierten<br />
RAF-Mitglieds Siegfried Debus zu inszenieren. Die Aktion<br />
flog jedoch auf und ist noch heute unter der Bezeichnung<br />
„Celler Loch“ bekannt.<br />
Zahlreiche weitere der RAF zugeschriebene Morde,<br />
insbesondere jene, die von der „dritten Generation“<br />
der Terrorgruppe begangen worden sein sollen, werfen<br />
indessen noch heute mehr Fragen auf, als durch die<br />
bisherigen Ermittlungen beantwortet werden konnten.<br />
So etwa die Ermordung des Treuhandchefs Detlev Carsten<br />
Rohwedder. Gerade dieser Mord passt so gar nicht ins<br />
vorgeblich antikapitalistische Selbstverständnis der<br />
RAF-Terroristen. Rohwedder galt in westdeutschen<br />
Unternehmerkreisen als äußerst unbequemer<br />
Verhandlungspartner und machte im Rahmen der<br />
Abwicklung der DDR-Wirtschaft sozialverträgliche<br />
Lösungen bei Firmenübernahmen zur Bedingung.<br />
Seine Nachfolgerin wurde eine gewisse Birgit Breuel.<br />
Rohwedder hatte sich für die Rechte der Arbeitnehmer<br />
gegen die Interessen des Kapitals eingesetzt und wurde<br />
ermordet. Breuel dagegen erfüllte ihren Auftrag, das<br />
Vermögen der DDR-Firmen von unten nach oben zu<br />
verteilen so gut, dass man ihr das Bundesverdienstkreuz<br />
verlieh. Überspitzt formuliert könnte man also sagen,<br />
dass die Mörder Rohwedders nicht nur ihn selbst auf<br />
dem Gewissen haben, sondern außerdem Millionen von<br />
Arbeitsplätzen in der ehemaligen DDR. Irgendwie passt<br />
das doch alles nicht zusammen.<br />
Darüber hinaus<br />
Auszug aus der Erklärung der Selbstauflösung der RAF 1998:<br />
DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />
Keiner der neun der „dritten Generation“ angelasteten<br />
Morde konnte bis heute aufgeklärt werden. Etwa<br />
deswegen, weil die „dritte Generation“ nur ein vom<br />
Staat geschaffenes Phantom war? Nährboden für<br />
entsprechende Spekulationen gibt es genug, glaubhafte<br />
Entkräftungsversuche von staatlicher Seite dagegen<br />
nur wenige.<br />
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch eine<br />
Meldung aus der „Welt“ vom 10. April 2009, wonach<br />
bundesdeutsche Sicherheitsbehörden bereits vor gut<br />
35 Jahren Anschläge geplant hatten, die nach ihrer<br />
Ausführung der RAF in die Schuhe geschoben werden<br />
sollten. Die Planungen seien Teil einer angedachten<br />
Desinformationskampagne gegen die RAF gewesen.<br />
„Dabei waren der Fantasie offenbar kaum Grenzen<br />
gesetzt. Angeblich reichte die Liste von der ‚Fälschung<br />
von Flugblättern‘ über das systematische Belügen der<br />
Medien bis hin zur Planung von Anschlägen, die der<br />
RAF zugeordnet werden sollten. Als Ziele hätten die<br />
Staatsschützer die ‚Trinkwasserversorgung Berlin‘ und<br />
die Hamburger Elektrizitätswerke vorgeschlagen.“<br />
Zwar, so die WELT weiter, gebe es gegenwärtig<br />
keine Hinweise darauf, dass einzelne Elemente der<br />
Kampagne tatsächlich zur Ausführung gekommen<br />
seien. Dennoch lassen die in diesem Konzept erwähnten<br />
Überlegungen hellhörig werden, machen sie doch auf<br />
eine erschreckende Art und Weise deutlich, welches<br />
skrupellose Phantasiepotential sich hinter den<br />
verschlossenen Türen geheimdienstlicher Denkfabriken<br />
verbirgt. Ein Umstand, der gerade jetzt, in diesen Zeiten,<br />
wieder verstärkt berücksichtigt werden sollte.<br />
Fritz Kempf<br />
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />
RAF-Auflösungserklärung<br />
Vor fast 28 Jahren, am 14. Mai 1970, entstand in einer Befreiungsaktion die RAF: Heute beenden wir dieses Projekt. Die<br />
Stadtguerilla in Form der RAF ist nun Geschichte.<br />
Wir, das sind alle, die bis zuletzt in der RAF organisiert gewesen sind. Wir tragen diesen Schritt gemeinsam.<br />
Ab jetzt sind wir, wie alle anderen aus diesem Zusammenhang, ehemalige Militante der RAF.<br />
Wir stehen zu unserer Geschichte. Die RAF war der revolutionäre Versuch einer Minderheit, entgegen der<br />
Tendenz dieser Gesellschaft, zur Umwälzung der kapitalistischen Verhältnisse beizutragen. Wir sind froh,<br />
Teil dieses Versuchs gewesen zu sein.
Opfer der RAF<br />
Datum Name Beruf Totesursache<br />
22.10.1971 Norbert Schmid Polizist Im Einsatz erschossen<br />
22.<strong>12</strong>.1971<br />
Herbert Schoner Polizist Bei einem Banküberfall erschossen<br />
Hans Eckardt Polizist Im Einsatz erschossen<br />
11.05.1972 Paul A. Bloomquist US Offizier Anschlag auf ein US Offizierskasino<br />
24.05.1972<br />
Clyde Bonner US-Soldat<br />
Ronald Woodward US-Soldat<br />
Charles Peck US-Soldat<br />
Anschlag auf Europa-Hauptquartier der US-Armee<br />
25.06.1972 Ian McLeod Zivilist Erschossen bei einer Hausdurchsuchung durch die Polizei<br />
10.11.1974 Günter von Drenkmann Richter Bei einer versuchten Entführung erschossen<br />
25.04.1975<br />
07.04.1977<br />
Baron Andreas von Mirbach Militärattaché<br />
Dr. Heinz Hillegart Wirtschaftsattaché<br />
Siegfried Buback Generalbundesanwalt<br />
Georg Wurster Chef der Fahrbereitschaft<br />
Wolfgang Göbel Chauffeur<br />
Erschossen als Geisel<br />
Erschossen<br />
30.07.1977 Jürgen Ponto Bankier Erschossen<br />
05.09.1977<br />
Reinhold Brändle Personenschützer<br />
Roland Pieler Personenschützer<br />
Helmut Ulmer Personenschützer<br />
Heinz Marcisz Chauffeur<br />
Erschossen<br />
22.09.1977 Arie Kranenburg Niederländischer Polizist Im Dienst erschossen<br />
19.10.1977 Hanns-Martin Schleyer Arbeitgeberpräsident Erschossen<br />
24.09.1978 Hans-Wilhelm Hansen Polizist Im Dienst erschossen<br />
01.11.1978<br />
Dionysius de Jong Niederländischer Zöllner<br />
Johannes Goemans Niederländischer Zöllner<br />
Im Einsatz erschossen<br />
19.11.1979 Edith Kletzhändler Zivilistin Bei Banküberfall erschossen<br />
01.02.1985 Ernst Zimmermann MTU Vorstandsvorsitzender Erschossen<br />
08.08.1985<br />
09.07.1986<br />
Edward Pimental US-Soldat<br />
Frank H. Scarton US-Soldat<br />
Becky Jo Bristol zivile Angestellte<br />
Karl Heinz Beckurts Siemens Vorstandsmitglied<br />
Eckhard Groppler Chauffeur<br />
Erschossen<br />
Anschlag<br />
10.10.1986 Gerold von Braunmühl Ministerialdirektor im Auswärtigen Amt Erschossen<br />
30.11.1989 Alfred Herrhausen Deutsche Bank Vorstandsvorsitzender Anschlag<br />
01.04.1991 Detlef Karsten Rohwedder Treuhandchef Von Scharfschützen erschossen<br />
24.06.1993 Michael Newrzella GSG9 Im Einsatz erschossen<br />
Leitthema 19<br />
1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de
22 Frei Gesprochen<br />
Die EU muss fallen!<br />
DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />
Europas Zukunft als zentrale strategische Frage der nationalen Bewegung<br />
Wir haben es doch schon immer gewusst! Der Euro ist<br />
eine Totgeburt und die EU eine Institution zur Ausplünderung<br />
der Völker Europas. Die Eurokraten in Brüssel<br />
treiben uns in den Ruin, vernichten Europas Traditionen<br />
und geben die einst so stolzen europäischen Nationen<br />
der Willkür der Hochfinanz preis. Wir sind hoffnungslos<br />
verschuldet und wir zahlen ständig drauf. Die Europäische<br />
Union ist ein Werkzeug der Knechtschaft, ein Korsett<br />
zur Zementierung der Herrschaft des Kapitals über die<br />
Völker. Ja, wir haben es schon immer gewusst. Und wir<br />
haben es auch schon immer gesagt. Tagein, tagaus. Seit<br />
Jahrzehnten. Allein: Es wollte uns niemand zuhören.<br />
„...auf diesem politischen<br />
Schlachtfeld wird in<br />
den nächsten Jahren<br />
die Zukunft der Völker<br />
Europas entschieden<br />
werden.“<br />
Warum das so war? Nun, in den Zeiten des wirtschaftlichen<br />
„Aufschwungs“ war es für die Herrschenden<br />
selbstredend ein Leichtes, Bedenken über die von ihnen<br />
so genannte „Europäische Integration“ zu zerstreuen<br />
und EU-Skeptiker als „Ewiggestrige“, „Anti-Europäer“<br />
und geisteskranke Schwarzmaler zu brandmarken. Der<br />
Mensch, und insbesondere der Deutsche, ist ein ausgesprochen<br />
harmoniebedürftiges Wesen. Solange es ihm<br />
nicht selbst an den Kragen geht, glaubt er nur zu gern die<br />
verheißungsvollen Versprechungen, die ihm aus Politik,<br />
Wirtschaft und Medien 24 Stunden täglich um die Ohren<br />
geblasen werden. Negative Nebengeräusche stören da<br />
nur. Denn schließlich läuft doch alles nach Plan. Der Tisch<br />
ist nach wie vor stets gedeckt, das neue Auto steht vor<br />
der Garage des frisch gestrichenen Reihenhauses und der<br />
Jahresurlaub auf Malle ist auch immer noch irgendwie<br />
drin, selbst wenn man dafür auf Luxusgüter wie den<br />
neuen Plasma-Fernseher verzichten muss.<br />
Gut, die D-Mark hat man uns weggenommen. Aber<br />
irgendwie sind die neuen Euro-Scheine ja auch<br />
praktisch. Schließlich braucht man auf Mallorca seine<br />
Zeit nun nicht mehr mit dem lästigen Umrechnen<br />
der Peso-Preise in D-Mark zu vergeuden, sondern<br />
kann bequem mit Euro bezahlen und behält dabei<br />
den Überblick. Klar, die Kosten für die Lebensmittel,<br />
die auf dem Tisch stehen, haben etwas angezogen<br />
seit der Euro da ist. Das neue Auto ist nur geleast<br />
und das Reihenhaus längst noch nicht abbezahlt,<br />
weil diese dummen Zinsen den Preis in die Höhe<br />
treiben. Aber so ist das nun einmal. Machen kann<br />
man ja eh nichts. Und ist ja alles nicht so schlimm,<br />
uns geht es ja gut. Auch wenn Müllers Karl von<br />
nebenan gerade seinen Job verloren hat, weil den<br />
nun ein Pole für den halben Lohn macht. Solange<br />
es einen selber nicht betrifft…<br />
Ja, solange der Motor läuft und die rosarote Fassade<br />
glänzt, will der Durchschnittsbürger von Krise<br />
und Ruin nichts wissen. Verständlich, ist er doch<br />
selbst viel zu sehr mit seinem Alltag beschäftigt, als<br />
dass es ihm möglich wäre, in größeren Bahnen zu<br />
denken. Sicher, es wird immer schwerer, das Geld<br />
zusammenzuhalten, den erarbeiteten Lebensstandard<br />
zu halten und die Raten für das Reihenhaus<br />
und das schöne Auto aufzutreiben. Aber dann<br />
muss man eben noch mehr arbeiten. Zweit- und<br />
Drittjobs sind längst keine Seltenheit mehr. So sind<br />
die Menschen hierzulande nun einmal: Anstatt zu<br />
rebellieren schimpfen sie – und geben eben noch<br />
mehr Gas. Und dann läuft der Motor wieder für eine<br />
Weile. Scheinbar zumindest. Doch wie lange mag<br />
das noch gutgehen?<br />
Es knirscht längst im Gebälk. Die europäischen<br />
Volkswirtschaften haben Sand im Getriebe. Und die<br />
Eurozone marschiert schnurgerade in den unvermeidlichen<br />
Zusammenbruch. Wir sind bereits mittendrin. Und<br />
genau das ist unsere Chance!<br />
Denn ganz allmählich lüftet sich der falsche Schleier<br />
und die hässliche Fratze der Plutokratie zeigt immer<br />
deutlicher ihr wahres Antlitz. Noch ist das Szenario<br />
weitgehend virtuell. Noch haben die Bürger dieses
Landes keine Federn lassen müssen. Zumindest nicht<br />
unmittelbar und nicht so, dass es ihnen wirklich wehtäte.<br />
Aber das wird sich ändern – und zwar schon bald. Die<br />
Zeichen dafür sind längst gesetzt. Seit 1. Januar 20<strong>12</strong><br />
ist es ohne Weiteres möglich, Bankguthaben und Sozialleistungen<br />
zu pfänden. Schon seit 1. November 2009<br />
gelten diesbezüglich für Bankkonten entsprechende<br />
Allgemeine Geschäftsbedingungen, wonach die Banken<br />
nicht für Schäden haften, „die durch Verfügungen von<br />
hoher Hand des In- und Auslands eintreten“. Die Verschuldung<br />
der BRD beträgt derweil mittlerweile über 2<br />
Billionen Euro. Rings um uns herum brechen allmählich<br />
die „Euro-Partnerländer“ zusammen und können sich<br />
nur noch durch massive Kredite von privaten Banken<br />
über Wasser halten. „Rettungsschirm“ und „Eurobonds“<br />
werden auch für die noch starken Volkswirtschaften<br />
Europas katastrophale Folgen haben. Dann geht es ans<br />
Eingemachte. Will heißen: Unser aller Geld ist weg, denn<br />
es ist längst anderweitig und von „hoher Hand“ verplant.<br />
Wenn die Menschen dies erst zu spüren bekommen, wird<br />
es unruhig werden. Die Betäubung wird nachlassen,<br />
wenn die Krise durchschlägt. Wenn die Illusion zerplatzt<br />
und der Wohlstand zerbröselt.<br />
Spätestens dann werden die Menschen in Deutschland<br />
nicht umhin kommen, sich selbst Gedanken zu machen.<br />
Die leeren Phrasen aus der Flimmerkiste helfen dann<br />
nichts mehr. Denn wenn erst der Geldbeutel leer bleibt,<br />
hat der Spaß ein Loch. Und dann werden die Menschen<br />
denen glauben, die schon vor Jahrzehnten genau das<br />
vorausgesagt haben, was nun eingetroffen ist. Und wer<br />
war das noch? Richtig: Einzig die nationale Opposition hat<br />
immer schon vor der blutsaugenden Krake EU gewarnt<br />
und die Ausbeutung der Völker durch dieses bürokratische<br />
Umverteilungsmonster angeprangert. Daran wird<br />
man sich erinnern. Aber nur, wenn wir jetzt beginnen,<br />
tatsächlich in die Offensive zu gehen.<br />
Dabei darf es allerdings nicht darum<br />
gehen, gegen nimmersatte Spanier,<br />
faule Griechen oder undankbare<br />
Portugiesen zu hetzen. Nein, diese<br />
dümmlich-chauvinistische Gossenrhetorik<br />
sollten wir der „Bild-Zeitung“<br />
überlassen. Wir dagegen müssen den<br />
Leuten klar machen, dass das System<br />
selbst der Fehler ist, der ganz Europa<br />
zum Sklaven der Hochfinanz macht.<br />
Und wir müssen Gegenkonzepte<br />
vorweisen. Alternativen schaffen.<br />
Und diese Alternative kann nur die<br />
Rückbesinnung auf den Nationalstaat<br />
als Schutzraum eigener Interessen sein.<br />
Auch und gerade was die Frage der<br />
Währungssouveränität betrifft. Sozial<br />
geht eben wirklich nur national. Auch<br />
immer mehr antikapitalistische Globalisierungskritiker<br />
auf der so genannten<br />
„Linken“ beginnen dies allmählich zu<br />
kapieren.<br />
Frei Gesprochen 23<br />
Es liegt an uns. Wir müssen uns entsprechend aufstellen.<br />
Nach innen, wie nach außen. Die besseren Argumente<br />
haben wir ohnehin. Stärkung von Nationalstaat<br />
und Souveränität und Kampf gegen internationales<br />
Ausbeutertum sind seit jeher zentrale Steckenpferde<br />
der Nationalen Opposition. Niemand kann den Kampf<br />
gegen ein multinationales Monstrum zur Knechtung<br />
der Völker glaubhafter und zielgerichteter führen als wir.<br />
Das müssen wir den Leuten vor Augen führen. Und zwar<br />
nicht morgen oder irgendwann – sondern jetzt! Jetzt<br />
gilt es, dieses Feld intensiv und mit allen zur Verfügung<br />
stehenden Mitteln zu beackern. Aufklärungsarbeit leisten,<br />
Alternativen aufzeigen, sich selber weiter schulen.<br />
Denn hier, auf diesem politischen Schlachtfeld wird in<br />
den nächsten Jahren die Zukunft der Völker Europas entschieden<br />
werden. Und hier wird sich auch entscheiden,<br />
ob es den nationalen Bewegungen Europas überhaupt<br />
noch einmal gelingt, aktiv gestalterisch in die Politik<br />
einzugreifen und wirksame Akzente für die Gestaltung<br />
dieser Zukunft zu setzen.<br />
Es geht längst nicht mehr um die Schlachten von<br />
gestern oder den ohnehin künstlich aufrecht erhaltenen<br />
Kampf „Rechts“ gegen „Links“. Es geht um nicht weniger<br />
als um die Zukunft Europas. Freiheit oder Sklaverei, Börsenkolonie<br />
oder Neuanfang – das sind die entscheidenden<br />
Fragen. Und wenn der Moloch EU auseinanderbricht,<br />
dann hat Europa endlich wieder eine Chance. An uns<br />
wird es dann liegen, das, was ohnehin schon im Fallen<br />
begriffen ist, noch zusätzlich zu stoßen.<br />
Wir haben alle Trümpfe auf unserer Seite. Spielen wir<br />
sie aus!<br />
Fritz Kempf<br />
1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de
24 Frei Gesprochen<br />
JN Kontrovers<br />
Dürfen wir Pop sein?<br />
DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />
Über den schwierigen Umgang mit Symbolen, (Pop-)Kultur und dummen Parolen<br />
Wir selbst behaupten gerne von uns, dass wir „jung,<br />
frech und radikal“ sind. Wir freuen uns über jede kreative<br />
Aktion, die wir dann im Netz abfeiern und wir haben den<br />
Anspruch, die Jugend von morgen zu sein. Soviel zur<br />
Theorie. Oder besser: zu unserer Propaganda. Wie die<br />
bescheidene Realität jedoch oft aussieht, zeigt folgende<br />
kleine Geschichte.<br />
Harztour mit langen Monologen<br />
Ein schöner Tag im noch schöneren Harz. Einige JN´ler<br />
und Freunde haben sich aufgemacht, um ihre Heimat<br />
zu erkunden. Dabei ist jeder, der Lust dazu hat. Ein paar<br />
alte Hasen, einige Sympathisanten, zwei Neue und ein<br />
Bundesvorsitzender, der pünktlich zum „Tatort“ wieder<br />
zuhause sein will.<br />
Ab geht es durch die Wälder, entlang an Felsen und<br />
Flüssen. So schön, so gut - so normal. Irgendwann wird<br />
gerastet. Man setzt sich zusammen und man unterhält<br />
sich. Alle zusammen, so soll es sein. Auf einmal entdeckt<br />
jemand einen Schwarz-Rot-Gold-Aufnäher auf dem<br />
Rucksack eines der jungen neuen Interessenten. Das<br />
war's dann erst einmal mit der wohltuenden Ruhe.<br />
Denn sogleich bricht über den verdutzten Neuling ein<br />
langer, klischeeüberladener Monolog herein. Darüber,<br />
warum man sich als Nationalist nicht „Schwarz-Rot-Senf“<br />
anheftet. Denn Schwarz-Rot-Gold ist BRD. Nach seinem<br />
Monolog schaut mich der <strong>Aktivist</strong> erwartungsvoll an und<br />
erhofft sich von mir wohl irgendeine Form oder ein Wort<br />
der Zustimmung. Ich gucke ihn an und frage mich nur:<br />
„Was habe ich falsch gemacht? Warum nervt der jetzt<br />
den 16-jährigen <strong>Junge</strong>n mit diesem Mist? Einen <strong>Junge</strong>n,<br />
Foto: Rolf Handke / pixelio.de<br />
der zu uns gekommen ist, weil er stolz auf sein Land ist<br />
und der dafür überall sonst schief angesehen wird. Jetzt<br />
ist er bei den vermeintlich Nationalen und jetzt wird er<br />
auch hier, wie in der Schule, für sein Bekenntnis dumm<br />
angemacht.“ Ich hole tief Luft. Nun bin ich an der Reihe<br />
zu monologisieren – und die Sache richtigzustellen.<br />
Unser Konflikt: Abgrenzung und Alltag<br />
Nachdenkend über diese kleine Geschichte zeigt<br />
sich, welches Identitätsproblem gerade die politische<br />
Bewegung in Deutschland hat, die ständig davon<br />
spricht, „identitär“ zu sein und die sich für nationale<br />
Identität „als Lebensgrundlage unseres Volkes“ (NPD-<br />
Parteiprogramm) einsetzen will. So oder so ähnlich verhält<br />
es sich in vielen anderen Bereichen unserer politischen<br />
Arbeit und des bundesrepublikanischen Alltags. Denn<br />
wir stehen vor einem bekannten Problem: Einerseits<br />
wollen wir Veränderungen und lehnen die vielen erlebten<br />
Ungerechtigkeiten und die wachsende Unfreiheit ab. Wir<br />
haben das Bedürfnis, uns so stark wie es nur geht von<br />
diesem System der Dummheit, des Opportunismus und<br />
der Amoralität abzugrenzen. Wir sehen täglich, wie die<br />
Ideen der Volksherrschaft und der Republik hierzulande<br />
mit Füßen getreten werden. Anderseits leben und lieben<br />
wir hier, mitten in der BRD. Wir ziehen hier unsere Kinder<br />
groß und wir gehen hier zur Arbeit. Ganz nebenbei<br />
müssen wir noch politischen Einfluss gewinnen und dafür<br />
sorgen, nicht im selbstgewählten politischen Ghetto<br />
unterzugehen.<br />
Gerade das Beispiel der schwarz-rot-goldenen Fahne<br />
und der unsachliche und emotional aufgeladene Umgang<br />
damit macht diesen Konflikt, stellvertretend<br />
für vieles andere, deutlich. Wir stehen vor der<br />
Herausforderung, einen eigenen Weg für das heutige<br />
Deutschland zu finden, ohne dabei anachronistisch<br />
wirken zu dürfen.<br />
Aber zurück zum Grundproblem: dem Konflikt<br />
zwischen Abgrenzung und Alltag. Fest steht, es ist<br />
unsere Aufgabe, unsere Kultur, unser Brauchtum<br />
und unsere politische Idee zu erhalten und sie<br />
als Jugendbewegung zu formen und zu leben.<br />
Das müssen wir mit unserem Leben in der<br />
Bundesrepublik vereinbaren. Wir haben dafür zu<br />
sorgen, dass wir nicht nur die Letzten von damals,<br />
sondern tatsächlich die Ersten von morgen sind.
Keine leichte Aufgabe. Gerade weil es nicht darum<br />
geht, Kultur statisch zu konservieren, sondern darum,<br />
sie mit Leben zu erfüllen und junge Menschen dafür zu<br />
begeistern. Wie können wir das vereinbaren?<br />
Für viele von uns war es ja bereits eine kleine<br />
Kulturrevolution, die Symbole des politischen Gegners<br />
zu übernehmen, sie mit eigenen Inhalten umzugestalten<br />
und so für uns zu nutzen.<br />
Sicher kein unsympathischer Ansatz. Aber er trägt<br />
teilweise kuriose Früchte. Und er lässt letztlich nur<br />
eine politisch unbedeutende Randgruppe wie eine<br />
andere politisch unbedeutende Randgruppe aussehen.<br />
Außerdem führt er dazu, dass man vermeintliche<br />
Kameraden heute oft nur noch an den in der Sonne<br />
blitzenden Buttons erkennen kann – oder, wie es in<br />
unseren Reihen national-politisch-korrekt heißt: an ihren<br />
„Gesinnungsknöpfen“.<br />
Das widerspricht aber jeder bekannten politischen<br />
Strategie und allen Grundsätzen, die bekannte und vor<br />
allem erfolgreiche Revolutionsführer, wie beispielsweise<br />
Michael Collins (IRA) und Mao Zedong einst aufgestellt<br />
haben. Dass nämlich Revolutionäre sich weder optisch,<br />
noch politisch selbst ins Abseits manövrieren dürfen,<br />
sondern sich stattdessen innerhalb des eigenen Volkes<br />
„wie ein Fisch im Wasser“ bewegen müssen.<br />
Die Frage ist: Was ist sinnvoller? Auszusehen wie eine<br />
„Zecke“? Sich kleiden nach einem Klischee? Oder doch<br />
Darüber hinaus<br />
Frei Gesprochen 25<br />
eher aufzutreten wie ein ganz „normaler“ Jugendlicher?<br />
Wie kommt man wohl eher in die Köpfe und schließlich<br />
in die Herzen unserer Jugend?<br />
Nun denn, wenn das mit den Fahnen und dem Szene-<br />
Klimbim schon so schwierig ist - wie steht es dann um die<br />
politischen Themen? Was tun wir hier, um die Menschen<br />
unseres Volkes und nicht nur uns selbst zu erreichen?<br />
Analysieren wir wirklich, was die Leute in diesem Land<br />
interessiert? Oder sagen wir den Bürgern nur, was sie<br />
unserer Meinung nach zu interessieren hat?<br />
Ich glaube, diese Überlegungen finden oft nicht statt.<br />
Manchmal kam ich von einer, von mir organisierten,<br />
Aktion heim und fragte mich: Was hast Du heute erreicht?<br />
Hast Du das heute getan, um uns voranzubringen? Oder<br />
doch nur, um jetzt zufrieden in den Sessel zu fallen und<br />
zu denken: „Hauptsache was gemacht!“<br />
Ich finde, diese Fragen stellen wir uns zu wenig, weil wir<br />
uns zu oft im eigenen Hamsterrad bewegen. Immer schön<br />
rennen bis zum Umfallen. Ist ja auch kein Problem, die<br />
nationale Gegenwelt bietet einem ja alles. Von Kleidung,<br />
über Unterhaltung bis hin zur Betreuung für die Kleinen.<br />
Doch dieser wünschenswerte Ausbau unserer Strukturen<br />
ist nur der halbe Kampf. Denn dem Ringen um Halt und<br />
Gemeinschaft steht der harte Kampf in der Gesellschaft<br />
gegenüber. Hier kommt man sich nur allzu oft wie ein<br />
Alien vor, wenn man unsere Idee vertritt und einem dann<br />
der harte Wind der Repression und der (neo-)totalitären<br />
Unterdrückung entgegenschlägt. Doch oft sind wir daran<br />
auch selbst schuld, bzw. zu ungeschickt.<br />
„Die Demokraten bringen uns den Volkstod“ – Das<br />
Ende einer Parole<br />
Die beliebte Parole „Die Demokraten bringen uns<br />
den Volkstod“ ist ein gutes Beispiel für dieses eigene<br />
Ungeschick. Stellen wir uns einmal folgende Situation<br />
vor und denken sie zu Ende: Eine Aktion, diese Parole und<br />
ein Gespräch mit einem Interessierten. Nach all dem Mist,<br />
den die Menschen über uns in den<br />
Medien zu hören bekommen haben,<br />
Wer sich über die Geschichte der deutschen Einheits-, Reichs- und Freiheitsfahne erkundigen<br />
möchte, dem empfehlen wir, die Hier & Jetzt Ausgabe 8 aus dem Herbst 2007 zu lesen.<br />
Dort wird im Artikel „Schwarz-Rot-Gold“ die Geschichte dieser deutschen Farben ausführlich<br />
erläutert. Beim Lesen wird schnell klar, warum wir diese Farben nicht Merkel und Co. und<br />
ihrem aufgesetzten Pseudopatriotismus überlassen dürfen. Und warum wir gerade diese<br />
Farben viel mehr für unsere Sache einspannen müssten. Das positive Verhältnis<br />
der Deutschen zu diesen Farben sollten wir nutzen und diese emotionale<br />
Waffe nicht unserem Gegner überlassen. Nichts schmerzt mehr, als wenn<br />
etablierte Volksverräter mit der Freiheitsfahne in der Hand gegen uns<br />
demonstrieren und unsere Leute sich darüber auch noch freuen.<br />
Bestellt die Ausgabe gleich bei uns: www.frontdienst.de<br />
1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de
26 Frei Gesprochen<br />
sehen sie diese Parole: „Die Demokraten bringen uns den<br />
Volkstod.“ Wie gestaltet sich nun das Gespräch mit dem<br />
Bürger? Man wird hauptsächlich damit beschäftigt sein<br />
zu erklären, warum man Antidemokrat ist. Dies wiederum<br />
wird beim Durchschnittsbürger, in Verbindung mit uns,<br />
sogleich Leichenberge, Lager und die Angst ums eigene<br />
Leben in Erinnerung rufen. Denn die Deutschen haben<br />
nachgewiesenermaßen ein gutes Verhältnis zur Idee<br />
der Demokratie. Auch wenn wir ständig das Gegenteil<br />
behaupten, weil wir wieder einen in der Kneipe getroffen<br />
haben, der uns erzählt, wie schön damals alles war. Mit<br />
der Ausgestaltung der Demokratie in der Bundesrepublik<br />
können hingegen immer mehr immer weniger anfangen.<br />
Das sind Fakten, die wir einmal akzeptieren sollten.<br />
Normalerweise wäre hier, aktionstechnisch, Schluss. Wir<br />
hätten was gemacht und der Durchschnittsbürger würde<br />
mit seinem Leichenbergbild nach Hause gehen. Kommt<br />
es nun doch zum weiteren Gespräch, dann könnten wir<br />
noch erklären, dass wir für Freiheit, Gerechtigkeit und den<br />
Erhalt von Volk und Heimat stehen. Hier steigt vielleicht<br />
wieder die Sympathie des Zuhörers. Er fragt nach unserer<br />
Alternative. „Na, Nationaler Sozialismus – was sonst?!“ Und<br />
bei unserem Durchschnittsbürger stellt sich folgendes<br />
ein: Nationaler Sozialismus = Nationalsozialmus =<br />
Leichenbergbild. Und spätestens hier ist meistens<br />
endgültig Schluss. Wenn es tatsächlich noch weitergeht,<br />
dann läuft der nationale <strong>Aktivist</strong> meistens an dem Punkt<br />
auf, wenn er erklärt, was Nationaler Sozialismus ist, wie er<br />
umgesetzt werden soll und wie der Staat dann aussieht.<br />
Für uns heißt das als Konsequenz: Wir müssen über<br />
Begriffe sprechen und über deren unterschiedliche<br />
Bedeutungen in der derzeitigen Gesellschaft und bei uns.<br />
Nicht umsonst hatte Jürgen Rieger vor einigen Jahren<br />
in einer Aufsatzreihe in der DEUTSCHEN STIMME die<br />
Diskussion um den Begriff des „Solidarismus“ gestartet.<br />
Weil er beispielsweise die Mehrdeutigkeit des Wortes<br />
„Sozialismus“ kannte. Bei uns steht dieser Begriff für eine<br />
gerechte Gemeinschaftsidee. Bei anderen hingegen für<br />
DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />
Vorgestellt<br />
Unterdrückung und ein idiotisches Wirtschaftsmodell.<br />
Lösungsansatz<br />
Das alles ist nicht schön. Aber es sind unangenehme<br />
Wahrheiten, über die wir sprechen müssen. Wir müssen<br />
uns fragen, ob unsere Erfolglosigkeit nicht vielleicht<br />
auch damit zusammenhängt, dass wir am Volk vorbei<br />
arbeiten. Ich schimpfe ungern über das böse, böse<br />
System, sondern ich suche die Probleme lieber erst vor<br />
der eigenen Haustür. Wir brauchen nicht zu erwarten,<br />
dass, wenn wir diesen Staat umkrempeln wollen, die<br />
derzeitigen Herrschenden sagen: „Oh ja, lasst die mal<br />
machen...“<br />
Vielleicht bedeutet das auch, dass wir unsere Idee zur<br />
Popkultur, also (von lat. populus, „Volk“) zur Volkskultur<br />
machen müssen. Die hier angeführten Beispiele<br />
zeigen, dass es dringend notwendig ist, zumindest<br />
über diese Themen zu diskutieren. Bisher vermisse ich<br />
diese Diskussion und fühle mich im oben erwähnten<br />
Hamsterrad gefangen. Wir laufen, bis der Tod uns ein<br />
Ende setzt, ohne wirklich entscheidend vorangekommen<br />
zu sein.<br />
Wenn die Frage also lautet: Dürfen wir Pop sein? Dann<br />
ist die Antwort: Ja! Das müssen wir sogar, um erfolgreich<br />
zu sein. Nichts ist schlimmer, als im selbsterrichteten<br />
Ghetto zu versauern und sich zu wundern, warum wir<br />
seit über 60 Jahren nicht vorankommen.<br />
Wir müssen offen und unbequem diskutieren. Auch<br />
dafür ist DER AKTIVIST da. Schreibt mir Eure Meinung,<br />
Eure Sicht der Dinge. Nutzt die Gelegenheit, um uns und<br />
unsere Bewegung nach vorn zu bringen!<br />
Schreibt Eure Meinung an:<br />
Michael Schäfer, Jahrgang 1982, studiert Politikwissenschaften und<br />
leitet die Jugendbewegung „<strong>Junge</strong> <strong>Nationaldemokraten</strong>“. Er ist<br />
Fraktionsvorsitzender im Kreistag Harz und Stadtrat in seiner<br />
Geburtsstadt Wernigerode.<br />
Michael Schäfer<br />
m.schaefer@jn-buvo.de
Fokus Iran<br />
Fakten gegen westliche Propaganda<br />
Verfolgt man in den letzten Tagen die<br />
Auslands-Berichterstattung in den etablierten<br />
Medien, so ist zu beobachten, dass<br />
neben dem schwierig einzuschätzenden<br />
Geschehen in Syrien auch mit zunehmender<br />
Relevanz der Iran thematisiert wird.<br />
Wir als Befreiungsnationalisten, die sich<br />
einer multipolaren, mit dem Völkerrecht<br />
vereinbaren Welt verschrieben haben,<br />
sollten daher immer den Verdacht für einen neuen Konflikt<br />
im Hinterkopf behalten. Solch ein Konflikt würde,<br />
wenn er Iran und Syrien zusammen einbezieht, aller<br />
Wahrscheinlichkeit nach die Konsequenz einer völlig<br />
neuen Sprengkraft mit schwerlich absehbaren Folgen<br />
bedeuten. Es ist die richtige Zeit, sich des Themas anzunehmen,<br />
hat sich doch die Wahrscheinlichkeit eines<br />
bewaffneten Konflikts im letzten halben Jahr seit Sommer<br />
2011 merklich erhöht. Dies wird vor allem an zwei Punkten<br />
deutlich: Zum einen verschärft derzeit auch die EU als<br />
Teil der ominösen „Westlichen Wertegemeinschaft“ ihre<br />
Sanktionen durch ein Öl- Embargo. Zum anderen üben<br />
sich die USA (etwa durch Präsident Obama, der in einer<br />
Geheimbotschaft dem Iran drohte, keine „rote Linie“ zu<br />
überschreiten) und Israel (Präsident Shimon Peres: „Ein<br />
Angriff auf Iran wird immer wahrscheinlicher“) in einer<br />
deutlich schärferen Rhetorik als noch vor einem Jahr.<br />
Um nicht falsch verstanden zu werden: Es ist natürlich<br />
darauf hinzuweisen, dass eine im Kriegsfalle von uns<br />
geübte antiimperialistische Solidarität mit den betroffenen<br />
Ländern keine Anbiederung an den Islam an<br />
sich bedeutet. Diese sich durch ihr Drängen zur Macht<br />
auszeichnende, expansive Religion bleibt innenpolitisch<br />
selbstverständlich unser Gegner, da dadurch unser eigenes<br />
Staats- und Gemeinschaftsverständnis angegriffen<br />
wird. So wollen wir weder eine Gesetzgebung, die durch<br />
die Scharia (islamische Rechtsprechung) begründet ist,<br />
noch teilen wir Werte, die schlechterdings dazu führen,<br />
eine freiheitliche Ordnung unmöglich zu machen. Der<br />
Islam hat in Deutschland und Europa keinen Platz. In<br />
Ländern wie dem Iran indes sehr wohl. Es sind demnach<br />
vor allem weltanschauliche Gründe, welche dafür sprechen,<br />
eine weitere westliche Aggression mit den uns zur<br />
Verfügung stehenden Mitteln anzuprangern. Dem Nationalismus<br />
immanent sind dabei vor allem das Bekenntnis<br />
zur Vielfalt der Völker und die damit einhergehende<br />
zwingende Forderung nach der persischen wie syrischen<br />
Selbstbestimmung. Unser außenpolitisches Handeln oder<br />
besser gesagt Streben ist weitergehend dem Völkerrecht<br />
verpflichtet, das die staatlichen Beziehungen zwischen<br />
souveränen Staaten regelt.<br />
Ein Schritt, der diesem Denken Rechnung trägt, ist es,<br />
die Heuchelei der „Westlichen Wertegemeinschaft“ (besser:<br />
der westlichen Verbrechergemeinschaft) möglichst<br />
öffentlich zu benennen. Im Folgenden soll daher ein Teil<br />
Frei Gesprochen 27<br />
der vom Westen verlautbarten Vorwürfe gegenüber dem<br />
Iran kritisch angesprochen und als kriegsvorbereitende<br />
Propaganda entlarvt werden.<br />
Zunächst zu den Vorwürfen selbst. Als erstes wird<br />
dem Regime in Teheran seit vielen Jahren und aktuell<br />
besonders vehement eine nicht vorhandene Transparenz<br />
in Bezug auf seine technisch-atomaren Entwicklungen<br />
vorgeworfen. Es hält sich hartnäckig der Verdacht, dass<br />
das Land unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung<br />
der Kernenergie nach der Atombombe greift. Nun<br />
denn, ohne Zweifel wäre der Besitz von Atomwaffen<br />
vor dem Hintergrund der unverschuldeten Zugehörigkeit<br />
des Iran zur „Achse des Bösen“ (George W. Bush) ein<br />
Sicherheitsgewinn für das Land. Aber dennoch muss am<br />
Wahrheitsgehalt der entsprechenden Behauptungen gezweifelt<br />
werden. So gehört etwa der Iran – im Gegensatz<br />
zu Israel – seit langem der IAEA (International Atomic<br />
Energy Agency) an, die regelmäßig die Entwicklungen<br />
im Land beobachten und dokumentieren kann. Vor<br />
kurzem erst erschien ein Bericht seitens der IAEA, der zwar<br />
davon sprach, dass die zivile Nutzung in der Islamischen<br />
Republik merkliche Fortschritte erziele, jedoch ein direkt<br />
ersichtliches Atomwaffenprogramm nicht zu konstatieren<br />
sei (siehe: http://www.iaea.org/Publications/Documents/<br />
Board/2011/gov2011-65.pdf ).<br />
Ein wichtiger Punkt, um der Frage nachzugehen, ob ein<br />
Staat fähig ist Atomwaffen zu entwickeln, ist in diesem<br />
Zusammenhang der Anreicherungsgrad von Uran. Laut<br />
IAEA-Bericht verfügt der Iran derzeit über Uran, das zu<br />
20% angereichert ist (S. 14). Westliche Medien wie DIE<br />
ZEIT spekulieren seit November 2011 nun darüber, inwieweit<br />
das Land insgeheim den Anreicherungsgrad weiter<br />
erhöhen würde, um den radioaktiven Rohstoff auch<br />
militärisch nutzbar zu machen (siehe: http://www.zeit.<br />
de/politik/ausland/2011-11/atomstaat-iran). Dazu nötig<br />
wäre allerdings eine Anreicherung des Urans auf 80%.<br />
Es bleibt also dabei, dass – auch ohne den Äußerungen<br />
des iranischen Regimes selber Glauben schenken zu<br />
müssen – der Iran aller Wahrscheinlichkeit nach kein<br />
Atomwaffenstaat ist und auch morgen nicht sein wird.<br />
Dazu passt im Übrigen auch die aktuelle Einschätzung des<br />
russischen Sicherheitsratschefs Nikolai Patruschew, der<br />
bis dato keine tatsächliche Existenz eines Nuklearwaffenprogrammes<br />
feststellen kann und im gleichen Atemzug<br />
stattdessen dem Westen Kriegstreiberei vorwirft.<br />
1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de
28 Frei Gesprochen<br />
Kommen wir zum zweiten Vorwurf, mit dem es sich<br />
ebenso scheinheilig verhält. Die Rede ist vom finsteren<br />
Antisemitismus der iranischen Regierung, der ebenso<br />
leicht verworfen werden kann. Die Hetze begann heiß<br />
zu werden, als im Oktober 2005 eine Rede des iranischen<br />
Präsidenten „kompetent“ von westlichen Nachrichtenagenturen<br />
übersetzt wurde. Der Autor kann sich noch<br />
gut an die damalige Zeit erinnern. Als man vor einigen<br />
Jahren noch zur Schule ging um sein Abitur zu machen,<br />
kamen eines Tages einige Mitschüler in der Pause mit der<br />
BILD-ZEITUNG an. Auf der Titelseite war der „hitlerisierte“<br />
iranische Präsident Ahmadinedschad zu sehen. Dieser<br />
soll, so die BILD, damals in einer hasserfüllten Rede davon<br />
gesprochen haben, dass „Israel von der Landkarte zu<br />
tilgen“ sei. Da war natürlich der Skandal perfekt. Der „Irre<br />
aus Teheran“, ein mordlüsterner Judenhasser?<br />
Eher einfach gestrickte Zeitgenossen könnten genau<br />
diese Sicht der Dinge erlangen, steht es doch in der BILD<br />
(und nicht nur dort) schwarz auf weiß. Das Problem dabei<br />
ist nur: Diese Übersetzung der Rede Ahmadinedschads<br />
ist nachweislich falsch! Zwar stimmt der Bezug auf Israel<br />
insoweit, dass der iranische Präsident davon sprach,<br />
dass das politische System Israels – ähnlich dem der<br />
Sowjetunion – in absehbarer Zeit seine derzeitige starke<br />
Stellung einbüßen werde und sich nicht auf Dauer halten<br />
könne. Daraus aber ein judenfeindliches Handeln zu<br />
konstruieren und darüber hinaus abstruse historische<br />
Vergleiche aufzustellen, ist schon mehr als abenteuerlich.<br />
Davon, dass Ahmadinedschad Israel „ausradieren“ und<br />
„von der Landkarte tilgen“ wolle, ist im Original der<br />
Rede gleich gar nichts zu hören. Der systemkritische<br />
Journalist Jürgen Elsässer verwies erst vor kurzem in<br />
diesem Zusammenhang erneut auf die Juden im Iran<br />
als „respektierte Minderheit“, der sogar Sitze im dortigen<br />
Parlament zugestanden würden. Auch von Übergriffen<br />
gegen Juden ist selbst in der manchmal schamlos die<br />
Wahrheit verdrehenden etablierten Medienwelt bis heute<br />
absolut nichts zu hören. Und das, obwohl der Iran die<br />
größte jüdische Bevölkerungsgruppe aller islamischen<br />
Länder beherbergt.<br />
Beide hier behandelten Beispiele (der konstruierte<br />
Verdacht des Besitzes von Massenvernichtungswaffen<br />
und angeblicher Antisemitismus) halten einer objektiven<br />
Prüfung in keiner Weise stand. Die hysterische Berichterstattung<br />
der Medien und die säbelrasselnde Außenpolitik<br />
des Westens sind damit eindeutig der gezielten<br />
Verzerrung der Wahrheit in übler Weise überführt. Die<br />
etablierte Presse, die am Finanztropf des herrschenden<br />
Systems hängt, betreibt massiv kriegsvorbereitende<br />
Propaganda gegen den souveränen Staat Iran.<br />
Damit jedoch nicht genug: Ein gerade vom Westen<br />
gefordertes und durch Sanktionen oder Kriegshandlungen<br />
(zum Beispiel Irak) aktiv propagiertes Verbot<br />
von Atomwaffen in anderen Staaten ist zunächst einmal<br />
völlig inkonsequent, da Israel seit langem inoffiziell, also<br />
ohne die Kontrolle durch die IAEA, zu den Atommächten<br />
gehört, ohne dass auch nur leise Kritik daran geäußert<br />
würde. Des Weiteren sind besonders die als Kriegsverbrechen<br />
zu brandmarkenden Abwürfe von Atombomben<br />
DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />
auf Japan seitens der USA Foto: José Cruz / Agência Brasil<br />
als imperiale Arroganz und<br />
Ungerechtigkeit gegenüber der restlichen Welt zu sehen.<br />
Und wohlgemerkt waren diese von den USA zu verantwortenden<br />
Atombombenabwürfe bis in unsere heutige<br />
Zeit glücklicherweise die einzigen Kriegseinsätze mit<br />
nuklearen Sprengkörpern.<br />
Für <strong>Aktivist</strong>en der JN und der nationalen Bewegung, die<br />
sich etwas tiefer mit der westlichen Hetze in diesem Kontext<br />
auseinandersetzen wollen, ist weiter das von Jürgen<br />
Elsässer herausgegebene, bereits 2009 im linksnationalen<br />
Kai Homilius Verlag erschienene Buch „Iran – Fakten<br />
gegen westliche Propaganda“ zu empfehlen. Ebenso sei<br />
auf den im Januar 20<strong>12</strong> von Elsässer gehaltenen Vortrag<br />
verwiesen. Dieses auf You Tube anzusehende Referat<br />
arbeitet die Thematik noch etwas umfangreicher heraus<br />
(siehe: http://www.youtube.com/watch?v=qymiRVRU0Ew).<br />
Auch wenn wir gegenwärtig nicht viel an der geostrategischen<br />
Lage derzeit ändern können, sollten wir<br />
dennoch in unserem Umfeld dafür sorgen, dass allzu<br />
durschaubare Lügen und Falschentwicklungen nicht<br />
weiter vorangetrieben werden. Die Menschen in diesem<br />
Land sind aktuell in einer Lage, in der sie immer umfassender<br />
das Vertrauen in die politische Klasse verlieren.<br />
„Unser“ trauriger Bundespräsident ist dabei nur die<br />
Spitze des Eisberges. Durch moralische Integrität und<br />
Sachkompetenz sollten wir dagegenstehen! Aktuell<br />
kann, nein muss die Iran-Thematik ein Fokus dafür sein.<br />
Malte Hansen
Ehre! – Freiheit! – Recht!<br />
Teil 1: Der nationale Ehrbegriff<br />
Kultur & Geschichte 29<br />
„Nichtswürdig ist die Nation, die nicht ihr alles freudig setzt an die<br />
Ehre“. (Friedrich Schiller, Die Jungfrau von Orléans)<br />
Während unseres politischen Wirkens stoßen wir immer<br />
wieder auf die Begriffe Ehre, Freiheit und Recht. Sei<br />
es in weltanschaulicher Literatur, als Schlagworte in<br />
Diskussionen oder als Demonstrations-Thema „Für ein<br />
Deutschland der Ehre, der Freiheit und des Rechts“. In<br />
dieser dreiteiligen Kolumne soll dargelegt werden, wie<br />
der Nationalismus diese Begriffe definiert und welchen<br />
Stellenwert man ihnen innerhalb unseres Weltbildes<br />
zurechnen kann.<br />
Die Ehre des politischen Soldaten<br />
Ehre bedeutet, gerecht gegen sich selbst zu sein.<br />
Ehrenhaft handelt, wer sein Handeln in Einklang mit<br />
seinen inneren Überzeugungen bringt, solange diese<br />
selbst ehrbar sind. Die Aufgabe des Nationalisten in der<br />
real existierenden Bundesrepublik ist es, sich selbst treu<br />
zu sein und zu seinen Überzeugungen zu stehen, den<br />
zwangsläufig auftretenden Widerständen zum Trotz.<br />
Als nationale Freiheitskämpfer sind wir nicht nur<br />
politischen, sondern oftmals auch persönlichen<br />
Repressionen ausgesetzt. Selbst auf die Gefahr hin, in<br />
der Nachbarschaft, in der Schule, in der Uni, auf der<br />
Arbeitsstelle usw. als „Staatsfeind“ und damit in den<br />
Augen des Systems als „Krimineller“ gebrandmarkt<br />
zu werden und dennoch zu seinen Idealen zu stehen,<br />
gerade das macht eine ehrenhafte Lebensweise aus.<br />
So können wir den Repressionen, die uns vom System<br />
entgegenschlagen, sogar etwas Positives abgewinnen.<br />
Schließlich ist uns das System damit behilflich, in unseren<br />
Reihen die Spreu vom Weizen zu trennen.<br />
Die Unterdrückung findet auf vielen Ebenen statt:<br />
Mancher <strong>Aktivist</strong> musste wegen seiner politischen<br />
Überzeugungen die Kündigung seiner Arbeitsstelle in<br />
Kauf nehmen und verlor damit seine bürgerliche Existenz;<br />
viele Kameraden finden sich gar wegen ihrer öffentlich<br />
geäußerten Meinung in Gesinnungshaft wieder.<br />
Wer sich von diesen Repressionen nicht einschüchtern<br />
lässt, ist fraglos ein ehrenhafter Kämpfer. Es sollte<br />
jedoch an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben,<br />
dass wir dem System selbstredend keine unnötigen<br />
Angriffsflächen für seine Unterdrückungsmaßnahmen<br />
bieten dürfen. Dennoch ist es nahezu unmöglich, im<br />
Nationalen Widerstand zu wirken, ohne dass dem<br />
<strong>Aktivist</strong>en die Verfolgung und der Hass des staatlichen<br />
Repressionsapparates entgegenschlagen.<br />
Beispiele bundesrepublikanischer Ehrlosigkeit<br />
Ein relativ aktuelles Beispiel für ehrloses Verhalten<br />
bundesrepublikanischer „Würdenträger“ bietet die Affäre<br />
um den ehemaligen Bundesverteidigungsminister Karl-<br />
Theodor zu Guttenberg im Februar 2011. Als bezüglich<br />
seiner Doktorarbeit erste Vorwürfe der Täuschung<br />
erhoben wurden, bezeichnete er diese als „abstrus“<br />
und versicherte, er habe seine Dissertation selbst „in<br />
mühevoller Kleinstarbeit“ verfasst und habe sich deshalb<br />
auch nichts vorzuwerfen. Die Beweislast wurde allerdings<br />
innerhalb weniger Tage so erdrückend, dass der damalige<br />
Verteidigungsminister „wissenschaftliches Fehlverhalten“<br />
einräumen musste. Die Fehler habe er allerdings nicht<br />
bewusst, sondern bloß fahrlässig begangen.<br />
Als die Universität Bayreuth ihm<br />
schließlich den Doktorgrad aberkannte,<br />
weil er die Grundsätze wissenschaftlichen<br />
Arbeitens „in erheblichem Umfang“<br />
verletzt hatte, trat Guttenberg am 1. März<br />
als Verteidigungsminister zurück. Im Mai<br />
gab die zuständige Prüfungskommission<br />
letztendlich bekannt, dass die „Standards<br />
guter wissenschaftlicher Praxis“ dermaßen<br />
grob verletzt wurden, dass die Täuschung<br />
nur vorsätzlich begangen worden sein<br />
kann. Übrigens müssen Doktoranden am<br />
Ende ihrer Dissertation eine ehrenwörtliche<br />
Erklärung abgeben, in welcher sie<br />
versichern, die Doktorarbeit selbst<br />
geschrieben und alle externen Quellen<br />
1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de
30 Kultur & Geschichte<br />
kenntlich gemacht zu haben. Offensichtlich hatte zu<br />
Guttenberg keine Probleme damit, ein falsches Ehrenwort<br />
abzugeben und sogar vor der deutschen Öffentlichkeit<br />
wider besseres Wissen seine Unschuld zu beteuern.<br />
Auch am Umgang mit der jüngeren deutschen<br />
Geschichte wird uns die Ehrlosigkeit der heute<br />
Herrschenden eindrucksvoll demonstriert. Während unser<br />
Volk permanent mit angeblichen oder tatsächlichen von<br />
Deutschen begangenen Missetaten konfrontiert wird,<br />
werden die an unserem Volk begangenen Verbrechen<br />
weitgehend verschwiegen. Die Massenvergewaltigung<br />
deutscher Mädchen und Frauen durch eine entmenschte<br />
bolschewistische Soldateska, das Schicksal deutscher<br />
Kriegsgefangener in alliierten Todeslagern, die<br />
Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten und die<br />
Opfer der planmäßig durchgeführten Hungerkatastrophe<br />
in den Nachkriegsjahren. All das findet in den<br />
Massenmedien nicht statt, geschweige denn in den<br />
Lehrplänen bundesrepublikanischer Schulen, und<br />
verschwindet somit aus dem kollektiven Gedächtnis<br />
unseres Volkes. Während hierzulande immer noch greise<br />
ehemalige Wehrmachtsangehörige vor Gericht gezerrt<br />
und sogar ins Gefängnis gesteckt werden, musste sich<br />
nach 1945 nie ein alliierter Kriegsverbrecher vor einem<br />
deutschen Gericht verantworten. Für deutsche Opfer gibt<br />
es keine „Stolpersteine“ und für die Überlebenden keine<br />
Entschädigung. So sind es lediglich wir Nationalisten, die<br />
zur unteilbaren Geschichte unseres Volkes stehen und es<br />
frei heraus sagen: Denen, die für Deutschland ihr Leben<br />
gaben, könnt Ihr nicht die Ehre nehmen!<br />
DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />
Besonders deutlich<br />
wurde der Unterschied<br />
zwischen nationaler<br />
Ehrenhaftigkeit und<br />
bundesrepublikanischer<br />
Ehrlosigkeit beim<br />
letztjährigen<br />
Gedenkmarsch für die<br />
Opfer des alliierten<br />
Folterlagers „Wincklerbad“<br />
im niedersächsischen<br />
Bad Nenndorf. Über<br />
700 nationale <strong>Aktivist</strong>en<br />
marschierten diszipliniert<br />
und schweigend<br />
durch den Kurort. Das<br />
dem antideutschen<br />
Zeitgeist huldigende<br />
Minusmenschentum<br />
allerdings zeigte sich auf<br />
der vom „Anti-Rechts-<br />
Bündnis“ ausgerufenen<br />
„Partymeile“ pöbelnd,<br />
saufend, feiernd und<br />
herumhampelnd,<br />
während die deutsche<br />
Jugend der Toten<br />
unseres Volkes gedachte.<br />
Selten wurde der<br />
Unterschied zwischen der das anständige Deutschland<br />
repräsentierenden nationalen Opposition und dem<br />
ehrlosen bundesrepublikanischen Minusmenschentum<br />
so deutlich, wie an diesem Tag im August 2011 in dem<br />
kleinen niedersächsischen Kurort.<br />
Die Ehre der Tat<br />
Was Ehre bedeutet und was man notfalls bereit sein<br />
muss, für die Ehre zu geben, dazu gaben die Reste der 33.<br />
Waffen-Grenadier-Division der SS „Charlemagne“ und der<br />
5. SS-Panzer-Division „Wiking“ zusammen mit weiteren<br />
Wehrmachtseinheiten und Kämpfern des Volkssturms<br />
im April 1945 während des Endkampfes um Berlin der<br />
Nachwelt ein Beispiel.<br />
Niemand machte sich Illusionen darüber, dass das<br />
Schicksal des Krieges noch zu wenden sein könnte.<br />
Etablierte „Historiker“ sehen in dem Endkampf ein<br />
sinnloses Verheizen von Menschen und fragen sich, warum<br />
die Verteidiger der Reichshauptstadt den Sowjetpanzern<br />
nicht mit weißen Fahnen entgegengelaufen sind.<br />
Die Antwort gibt der Beteiligte am Kampf um Berlin,<br />
Hauptsturmführer Henri Joseph Fenet: „Wenn wir die<br />
Zukunft gewinnen wollen, müssen wir sie zunächst<br />
verlieren. Nicht die Schläge, die wir dem Gegner<br />
beibringen, zählen letzten Endes, sondern das Beispiel,<br />
das wir geben.“<br />
Es ging in den letzten Kriegstagen nicht mehr darum,<br />
ob man dieses oder jenes Gefecht noch gewinnen oder ob
man die Kapitulation noch um einige Tage oder Wochen<br />
hinauszögern konnte. Sondern es ging den Verteidigern<br />
Berlins darum, der Nachwelt ein Beispiel dafür zu geben,<br />
dass sie für ihre Vision eines freien Europa bis zum letzten<br />
Mann gekämpft haben. Es ging um die Ehre aller, die in<br />
diesem Krieg für Deutschland ihr Leben ließen.<br />
Der deutsche Ehrbegriff wird trefflich dargestellt im<br />
mittelalterlichen Nibelungenlied, dem Nationalepos<br />
der Deutschen schlechthin, insbesondere durch die<br />
spätere Wortschöpfung der „Nibelungentreue“. Wer sich<br />
mit dem Nibelungenlied und seinen Verbindungen zur<br />
deutschen Seele näher beschäftigen möchte, dem sei das<br />
Buch „Disteln für Hagen“ des konservativen Publizisten<br />
Joachim Fernau empfohlen.<br />
Die Darstellung der ganzen Handlung des<br />
Nibelungenliedes würde den Rahmen dieses Aufsatzes<br />
sprengen, weshalb sich der Verfasser auf eine Episode<br />
ganz zum Ende der Sage beschränken möchte: Am Hof<br />
des Hunnenkönigs Etzel bekriegen sich die Burgunder<br />
mit den Hunnen und ihren Verbündeten. Kriemhild,<br />
die Witwe des getöteten Siegfried, verlangt von den<br />
Burgundern die Auslieferung Hagens von Tronje, des<br />
Mörders ihres Mannes. Die in Unterzahl kämpfenden<br />
Burgunder könnten mit dem Leben davonkommen,<br />
wenn sie den Lehnsmann ihres Königs Gunther an ihre<br />
Gegner herausgeben. Fernau beschreibt die Situation<br />
folgendermaßen: „Es gab zwei, die hier allein hätten<br />
antworten dürfen: Gunther und Hagen. Würden sie<br />
geantwortet haben, so hätte Gunthers Antwort nur<br />
‚nein‘ lauten können, Hagens Antwort nur ‚ja‘. Der eine<br />
hatte als Schutzherr und zugleich Mitschuldiger nur die<br />
Möglichkeit, mit einem Nein für seine Mitwisserschaft<br />
geradezustehen, der andere für die Rettung seines Königs<br />
nur mit einem Ja. Beide schwiegen. Welch ein Schauspiel!<br />
Dies, meine Freunde, dies ist die Nibelungentreue!“<br />
Ehre als Handlungsmaxime des Nationalen<br />
Widerstandes<br />
Für die Ehre muss man bereit sein, Opfer zu bringen.<br />
Der Krieg war und ist für uns Nationalisten allerdings<br />
immer nur das letzte zu ergreifende Mittel. Der<br />
Rechtswissenschaftlicher Otto Koellreutter führte<br />
dazu aus: „Krieg [ist] niemals das soziale Ideal, sondern<br />
nur ein äußerstes Mittel zur Erhaltung der höchsten<br />
Werte jeder Volksgemeinschaft, vor allem ihrer Ehre.“<br />
Vorgestellt<br />
Kultur & Geschichte 31<br />
Alfred Rosenberg sah den Gedanken der Ehre gar als<br />
das stärkste Element für die Bildung der deutschen<br />
Seele, des deutschen Staates und der deutschen Kultur<br />
an, da „nahezu alles, was den Charakter unserer Rasse,<br />
unsere Völker und Staaten erhalten hat, in erster Linie<br />
der Begriff der Ehre und die Idee der mit ihr untrennbar<br />
verbundenen, aus dem Bewusstsein der inneren Freiheit<br />
stammenden Pflicht gewesen ist.“<br />
Der kameradschaftliche Umgang miteinander ist<br />
eine unabdingbare Notwendigkeit für alle nationalen<br />
Zusammenhänge, seien sie nun als parteigebundene<br />
oder als freie Gruppen organisiert. Für viele <strong>Aktivist</strong>en<br />
ist die nationale Bewegung nicht nur Kampf-, sondern<br />
auch Lebensgemeinschaft. Nicht nur bei der direkten<br />
politischen Aktion, sondern auch im Alltag müssen jene<br />
Werte wie Aufrichtigkeit, Pflichtbewusstsein, Treue und<br />
Zuverlässigkeit, die man noch heute als „preußische<br />
Tugenden“ bezeichnet, gelebt werden. Bloß deshalb, weil<br />
wir in dem Ungeist dieser Zeit zu leben gezwungen sind,<br />
muss sich doch niemand den heutigen antideutschen<br />
„Lifestyle“ mit seinen Minuswerten zu eigen machen. Wir<br />
sind dazu verpflichtet, unserem Volk eine Gegenkultur<br />
zum bundesrepublikanischen „Mainstream“ vorzuleben<br />
und damit die angestrebte Volksgemeinschaft schon<br />
jetzt in unseren Zusammenhängen zu verwirklichen.<br />
Materialismus oder Idealismus? Das ist die Frage, vor der<br />
es kein Ausweichen gibt. Die Masse der Bundesbürger hat<br />
sich mehr oder weniger freiwillig für den Materialismus<br />
entschieden. Deshalb ist es an uns Nationalisten, die<br />
gesellschaftlichen Realitäten mit unserem von Idealismus<br />
geprägten Tatendrang zu überwinden. Der Geist muss<br />
über die Materie siegen. Durch ehrenhaftes Leben und<br />
ehrenhaftes Kämpfen können wir unserem Volk ein<br />
Vorbild sein. Auch unsere Gemeinschaft wird sich weiter<br />
zusammenschweißen, wenn wir die Ehre zur Maxime<br />
unseres Handelns erheben.<br />
Sascha Krolzig<br />
Sascha Krolzig (Jahrgang 1987) ist seit 2003 im parteifreien Widerstand aktiv. Beim<br />
Kampfbund Deutscher Sozialisten (KDS) war er bis zu dessen Selbstauflösung 2008<br />
Beauftragter-West, außerdem war er Mitglied der „Hilfsgemeinschaft für nationale<br />
politische Gefangene und deren Angehörige“ (HNG) bis zum Verbot im September 2011.<br />
Krolzig tritt regelmäßig als Redner auf nationalen Vortragsveranstaltungen und Demonstrationen<br />
auf. Seit 2009 studiert er an der Universität Bielefeld Rechtswissenschaften.<br />
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32 Kultur & Geschichte<br />
Sprache als Spiegel der Seele<br />
DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />
Die Bedeutung der Sprache für unser Denken und Fühlen<br />
Wenn wir uns als Volk über die Sprache definieren,<br />
sie sogar als einen der Grundpfeiler unseres Volkstums<br />
erklären, lohnt es sich, ihrer bewusst zu werden und<br />
darauf zu achten wie und vor allem was man spricht.<br />
Vom Tier zum Menschen<br />
Während „Deutsch“ ursprünglich die volkliche<br />
Sprachgemeinschaft bedeutete, entwickelte sich aus<br />
ihr das Deutschtum. Wenn der Volksbegriff der Deutschen<br />
sich also aus dem Tatbestand der Sprachgemeinschaft<br />
entwickelt, leiten wir unseren Ursprung nicht von einem<br />
Land oder einer biologischen Einheit her, sondern von<br />
einer rein geistigen Ebene.<br />
Mensch ist nur derjenige, der denken kann. Denken<br />
ist aber an Wörter gebunden und setzte damit Sprache Ernst Krieck schreibt dazu: “Vielmehr gibt Sprache die<br />
voraus. Denken alleine ist wortloses Seelenleben, ist Unterlage, das Medium alles Sprechens, die Möglichkeit aller<br />
Fühlen oder triebhaftes Handeln. Zum Denken wird sprechenden Verständigung und Gemeinschaftsformung<br />
es erst, wenn wir unsere Gedanken in Sprache fassen ab. Es hängt daran aller schöpferische Ausdruck, alle<br />
können. Sind wir über etwas sprachlos, fehlen uns also zweckhafte Verständigung, das Führen, Befehlen, die<br />
die Worte, so drücken wir damit aus, dass wir nicht mehr Erziehung, gemeinsame Willensbildung, gemeinschaftliches<br />
verstehen, nicht mehr mitdenken können.Wilhelm von Handeln und Arbeiten: Sprache wird durch Sprechen erfüllt.<br />
Humboldt bemerkte dazu: „Um Mensch zu sein, musste Im Sprechen aber sind das Volksganze und die persönliche<br />
er Sprache besitzen, und um Sprache zu haben, musste er Eigenart eine Einigung eingegangen: Das sprechende Glied<br />
Mensch sein.“<br />
steht unter dem Primat des Ganzen, kann aber seinerseits<br />
zum schöpferischen Ausgangspunkt neuer Bewegung<br />
edes Ganzen – auch im Gebiet der Sprache –<br />
werden.“<br />
Sprache als völkische Weltsicht<br />
Die Sprache ist der Spiegel<br />
Paul Krannhals bemerkt zum Thema: „In<br />
der Seele: Wie ein Mensch der Sprache begegnen wir der bedeutsamsten<br />
schöpferischen Organisation des menschlichen<br />
spricht, so ist er.<br />
Geistes“. Der Überzeugung, dass Sprache nicht<br />
reiner Ausdruck der Gedanken ist, sondern<br />
Sprache und Gedanken in wechselseitiger<br />
Publilius Syrus Beziehung stehen, untermauert Humboldt,<br />
wenn er schreibt: „Durch die gegenseitige<br />
Abhängigkeit des Gedankens und des Wortes<br />
voneinander leuchtet es klar ein, dass die<br />
Sprachen nicht eigentlich Mittel sind, die schon<br />
erkannte Wahrheit darzustellen, sondern weit<br />
mehr, die vorher unerkannte zu entdecken. Ihre<br />
Vom Menschen zum Volk<br />
Verschiedenheit ist nicht eine von Schällen und Zeichen,<br />
sondern eine Verschiedenheit der Weltansichten selbst.“<br />
Während nur der einzelne Mensch denkt und spricht<br />
– und nur der Einzelne kann denken oder sprechen -, ist Betrachten wir nun die verschiedenen Sprachen der<br />
die Sprache immer Gemeinschaftsleistung. Als Mensch<br />
wird man geboren und wächst mit der Muttersprache<br />
Völker, erkennen wir unterschiedliche Weltsichten.<br />
in die Sprachgemeinschaft hinein. So sehr der Einzelne Besonders deutlich wird das am Wort Heimat. Während<br />
auch sein Eigensein, seine Individualität betonen mag, er andere Sprachen eine entsprechende Übersetzung für<br />
muss sich bewusst sein, dass er zu ihrer Entwicklung und Vaterland haben, liegt bei dem Wort Heimat im Deutschen<br />
Erhaltung der umgebenden Sprachgemeinschaft bedarf. der Schwerpunkt auf dem Heim, also dem unmittelbaren<br />
Muttersprache ist aber immer Produkt eines Volkes. Umfeld. Im französischen „berceau“ klingt die Wiege<br />
Analog zu dem oben erwähnten Zitat von Humboldt mit, das englische „home“ ist mit Haus gleichzusetzen.<br />
sehen wir: Um Volk zu sein, muss man Sprache besitzen, Spanien setzt die Betonung in „país natal“ auf das Land,<br />
und um Sprache zu haben, muss man Volk sein.<br />
die Griechen in „πατρίδα“ [sprich: patrida] auf den Vater<br />
und im russischen „pодина“ [sprich: rodina] klingt die<br />
Deutlich wird das in unserer eigenen Geschichte. Geburt mit.
Anglizismen als Krankheit des deutschen Charakters<br />
Immer stärker merken wir, wie die globalisierte Welt uns<br />
nicht nur in unserer Umwelt, sondern auch im Inneren<br />
verändert. Während sich in der ersten Hälfte des 20.<br />
Jahrhunderts deutsche Begriffe wie Schallplatte, Rundfunk<br />
oder Fernsehen für technische Neuerungen mühelos im<br />
deutschen Sprachgebrauch einfügten, nehmen Begriffe<br />
wie Chip, Videorekorder und Computer in der zweiten<br />
Hälfte Überhand. Otto von Bismarck trifft bereits 1836 in<br />
das Herz der deutschen Seele, wenn er sagt: „Die Neigung,<br />
sich für fremde Nationalitäten und Nationalbestrebungen<br />
zu begeistern, auch dann, wenn dieselben nur auf Kosten<br />
des eigenen Vaterlandes verwirklicht werden können, ist<br />
eine politische Krankheit, deren geographische Verbreitung<br />
sich leider auf Deutschland beschränkt”. Einen absurderen<br />
Sprachbeweis als die sinnfreie Wortschöpfung „Handy“<br />
kann es dazu kaum geben.<br />
Ein Bewusstsein für Sprache<br />
Sprache als Teil unserer Kultur ist immer lebendig,<br />
darf also nie starr oder dogmatisch sein. Ähnlich wie<br />
ein Organismus entwickelt sie sich und passt sich an.<br />
Wenn wir heute in einer Welt leben, die Gewalt und<br />
Geschlechtsverkehr im Mittagsprogramm nötig hat,<br />
müssen wir uns nicht wundern, wenn sich auch in<br />
dieser Hinsicht unsere Sprache anpasst. Etwas „geil“<br />
finden, jemand als besonders toll bezeichnen und<br />
etwas wahnsinnig schön empfinden, drückt etwas<br />
Außergewöhnliches aus. Nicht, weil es gut, besonders<br />
oder schön ist, sondern weil es zum Abnormen wird.<br />
Tollheit und Wahnsinn sind Krankheiten, Geilheit hat<br />
einen entsprechend negativen Klang, den wir beim<br />
Sprechen unbewusst mitklingen lassen.<br />
Neben solchen negativen Entwicklungen finden sich<br />
in unserer Sprache auch zahlreiche Wörter mit positivem<br />
Anklang: „Wesentlich wichtig“ sind Dinge, die unserem<br />
Wesen entsprechen. „Selbstbewusstsein“ heißt, sich seiner<br />
Selbst bewusst zu sein und nicht mehr, aber auch nicht<br />
weniger. Wer „enttäuscht“ wurde muss nicht traurig sein,<br />
denn ihm ist es gelungen, die Täuschung zu erkennen.<br />
Wenn jemand etwas „ahnt“ – also nicht ahnungslos ist<br />
–, weiß er es zwar nicht, hat es aber irgendwie im Blut,<br />
dem Blut seiner Ahnen. Und „artig“ zu sein heißt, sich<br />
seiner Art entsprechend zu benehmen. Weitere Wörter<br />
wie wert-voll, merk-würdig, heim-lich und viele mehr<br />
regen zum Denken und bewussten Sprechen an.<br />
Aber auch der Vergleich zwischen Wörtern liefert<br />
eine Erkenntnis, wie die Deutsche Weltanschauung zu<br />
bestimmten Dingen steht. Wenn „untätig“ der Untat<br />
entspricht, dann bewerten wir sowohl die schlechte, wie<br />
auch die nicht vorhandene Tat negativ – entsprechend<br />
einem Zitat von Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes, außer<br />
man tut es.“<br />
Der Appell<br />
Kultur & Geschichte 33<br />
Wir haben erkannt, dass Mensch – Sprache – Volk<br />
zusammengehören und eine Loslösung von dem<br />
einen zum Verlust des anderen führen muss. Eine<br />
Sprachverkrümmung geht also auch mit einer Verkürzung<br />
des Denkens einher. Zudem haben wir erkannt, dass die<br />
Sprache gleichzeitig eine ganz bestimmte Weltsicht mit<br />
sich bringt, die beim Sprechen unbewusst mitklingt.<br />
Wollen wir unsere nationale Identität bewahren und<br />
damit auch das, was uns als Menschen ausmacht, bleibt<br />
uns nur die Rückbesinnung und Pflege der deutschen<br />
Sprache. Wer seine Persönlichkeit entfalten, entwickeln<br />
möchte, kann dies nur über seine Sprachgemeinschaft,<br />
also sein Volk, machen.<br />
Inspiriert von Ursula Haverbeck<br />
Christina Schwab<br />
zu bestellen unter: www.grabert-verlag.de<br />
1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de
34 Kultur & Geschichte<br />
Über die Ursprünge unseres Volkes<br />
DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />
Wer nicht weiss woher er kommt, weiss auch nicht wohin er geht...<br />
eDer Germanische Geist ist der<br />
Geist der Freiheit<br />
Georg Wilhelm Friedrich Hegel<br />
„Der Germanische Geist ist der Geist der<br />
Freiheit“, schrieb zu Recht der Philosoph<br />
Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Vor zwei<br />
Jahrtausenden entlud sich unter Führung Hermanns<br />
des Cheruskers so kraftvoll genau diese germanische<br />
Freiheitssehnsucht. Die Vielgestaltigkeit des<br />
germanischen Lebensbildes hat sich deshalb bis in<br />
unsere Zeit erhalten. Nicht nur in Heldensagen, auch in<br />
Architektur, Sitte und Rechtsempfinden haben uns die<br />
Germanen ihr kulturelles Erbe hinterlassen. Alle Feste,<br />
die wir heute begehen, gründen sich auf germanische<br />
Wurzeln. In den alten deutschen Namen spiegeln sich<br />
germanische Tugenden und Ideale wider: Stärke, Mut,<br />
Kühnheit, aber auch die Suche nach Schutz, edlem<br />
Menschentum, Klugheit und Frieden.<br />
Wie kam es aber nun dazu, dass sich ein so mächtiges<br />
Volk der Germanen entwickelte, das unser Land und<br />
unser Handeln bis heute entscheidend prägte? Fangen<br />
wir von vorne an und betrachten unsere Vorgeschichte.<br />
Sie beginnt mit dem Eiszeitalter. Eiszeiten traten im Laufe<br />
der Erdgeschichte mehrfach auf. Die Erde ist, schaut<br />
man auf ihre gesamte Geschichte, ein normalerweise<br />
weitgehend eisfreier Planet, auf dem es jedoch in<br />
größeren Abständen Kältephasen gibt. Während dieser<br />
Phasen kam es in der Vergangenheit zu Eisbedeckungen<br />
an Polen und in Gebirgen sowie oft zu Gletschervorstößen<br />
bis in die mittleren Breiten. Hypothesen zufolge war<br />
die Erde mehrmals fast komplett von Eis bedeckt. Die<br />
Entwicklung des Lebens wurde demnach durch die<br />
großflächige Vergletscherung stark gefährdet. Vermutet<br />
wird aber, dass gerade dadurch die Evolution von<br />
Mensch, Tier und Pflanzen, die kurz nach dem Ende<br />
dieser Vereisungsphasen einsetzte, deutlich beschleunigt<br />
wurde.<br />
Seit man sich ernsthaft mit Vorgeschichte beschäftigt<br />
hat, ist man übereingekommen, den zweiten Zeitraum,<br />
den sie umfasst (der erste ist die Eiszeit), in drei Abschnitte<br />
zu gliedern, die nach dem jeweils für Werkzeug und<br />
Waffen gebräuchlichen Werkstoff benannt<br />
werden. Stein-, Bronze- und Eisenzeit. Die<br />
werden wiederum unterteilt in z.B. Alt-,<br />
Mittel- und Jungsteinzeit.<br />
Als Steinzeit bezeichnet man demnach den<br />
Zeitabschnitt der Menschheitsgeschichte,<br />
von dem angenommen wird, dass die<br />
damaligen Menschen als Werkstoff vorrangig<br />
Stein verwendeten (neben Holz, Knochen<br />
und Horn). Sie begann vor 2,6 Millionen<br />
Jahren und endete, als die Menschen ab dem<br />
7. Jahrtausend vor der neuen Zeitrechnung<br />
lernten, Metalle zu verwenden.<br />
Um die Wurzeln Deutschlands und damit auch unsere<br />
Wurzeln zu finden, müssen wir uns in die Jungsteinzeit<br />
begeben. Aber, gab es nicht schon viel früher ein<br />
bewegtes Leben auf deutschem Boden? Gewiss! Aber<br />
wir wollen hier nicht von Erdzeitaltern vor Jahrmillionen<br />
sprechen, ihren Gesteinen, ihren Pflanzen, ihren Bäumen<br />
und ihren Tieren. Auch nicht von dem Eiszeitalter vor<br />
Jahrzehntausenden, wo schweifende Jäger (Nomaden)<br />
Deutschland durchzogen, mit einem Körperbau, der sich<br />
gewaltig von dem des heutigen Menschen unterschieden<br />
hat. Wir sprechen genauso wenig von den Menschen aus<br />
dem Neandertal bei Düsseldorf, ohne ausgeprägtes Kinn<br />
und mit fliehender Stirn. Auch nicht von den Menschen,<br />
die am Ausgang der Altsteinzeit den deutschen Boden<br />
bewohnten, obgleich sie im Körperbau den<br />
heutigen Menschen fast glichen. Denn auch sie<br />
zogen noch immer unstet umher, den eiszeitlichen<br />
Tieren Rentier, Mammut und Nashorn nach.<br />
Wir können diese Zeiträume getrost außerhalb<br />
unserer Betrachtung lassen, weil es in diesen<br />
Epochen noch keine Ortsgebundenheit gab. Wir<br />
stellen hier vielmehr den Menschen in die Mitte,<br />
der sesshaft wurde und mit seinem Volkstum<br />
unsere Ahnenreihe eröffnete. Und darum müssen<br />
wir mit der Jungsteinzeit beginnen, weil wir in<br />
ihr die ersten Spuren dieses Menschen und<br />
den Beginn seiner Eroberung des deutschen<br />
Lebensraumes entdecken.<br />
Der Mensch der Jungsteinzeit zog von Höhlen<br />
und Zelten in ein wohnlich gezimmertes Haus<br />
um, schaffte sich seinen Hausrat an und formte<br />
Gefäße von hoher Vollendung mit liebevollen und<br />
geschmackvollen Verzierungen. Stein und Holz<br />
waren weiterhin seine wichtigsten Werkstoffe,<br />
allerdings begann er jetzt, sie aufwendig zu<br />
schleifen und zu bohren. Er baute Getreide, wie<br />
Gerste Weizen, Hirse und Hülsenfrüchte an und<br />
lagerte seine Vorräte in Scheunen ein, um über<br />
den Winter zu kommen. Er zähmte sich Pferde,<br />
Schafe, Ziegen und Schweine. Auch der Hund
war bereits ein treuer Begleiter. Er wurde also vom<br />
umherschweifenden Jäger zum sesshaften Bauern und<br />
Viehzüchter und setzte damit den Grundstein unseres<br />
deutschen Heimatlandes.<br />
Die Bauten eines unserer ersten Völker wurde von<br />
Dichtern besungen, von Malern verherrlicht. Sagen und<br />
Märchen ranken sich daran - „Hünen“, sagt der Volksmund,<br />
Menschen von riesigem Wuchs sollen darin ruhen. In der<br />
einsamen Heidelandschaft ragen sie ernst und feierlich<br />
empor. Von Südschweden bis zum Mittelgebirge findet<br />
man sie bei Wanderungen: die Riesensteingräber. Bis zu<br />
30 Tonnen Gewicht wurden mit einfachsten Hilfsmitteln<br />
aufgerichtet. Diese gewaltigen Bauten konnten nur mit<br />
einem gemeinsamen Willen von einem kraftvollen Volk<br />
erbaut werden. Ein Volk, das seine Toten mit diesen<br />
Denkmälern für die Ewigkeit ehren wollte. Sie künden<br />
bereits von einem festen Band der Volksgemeinschaft.<br />
Leider wurden über die Jahrhunderte viele zerstört. Im<br />
Kreis Uelzen bei Lüneburg haben im Jahre 1846 noch<br />
214 Hünengräber gestanden, bei einer Zählung kurz<br />
vor dem Ersten Weltkrieg sind es nur noch 14 gewesen.<br />
Ein weiteres Volk war im Herzen Deutschlands<br />
Zuhause, in Sachsen, Thüringen, im Anhaltinischen<br />
und im nördlichen Vorland des Harzes. Wir nennen sie,<br />
aufgrund ihrer verzierten Gefäße, die Schnurkeramiker.<br />
Sie breiteten sich aus über Westpreußen, Ostpreußen,<br />
Polen, Schlesien bis nach Süddeutschland. Es waren aber<br />
keine wilden Reiterstämme wie später die Hunnen und<br />
Mongolen, sondern es war eine schrittweise Landnahme<br />
von wehrhaften Bauern. Die Schnurkeramiker haben<br />
ihre Toten nicht in Hünengräbern begraben, sondern<br />
in Steinkisten einzeln in der Erde. Sie haben auch die<br />
erste Bohrmaschine der Welt erfunden und ihre Waffen<br />
Kultur & Geschichte 35<br />
waren die besten ihrer Zeit. Den Schnurkeramikern<br />
kommt eine wichtige Bedeutung in der Geschichte<br />
unserer Volkwerdung zu. Am Ende der Jungsteinzeit<br />
entstehen aus seiner Verschmelzung mit dem Volk der<br />
Riesensteingräber die Germanen!<br />
Kommen wir noch einmal zurück zu Hegel: „Der<br />
Germanische Geist ist der Geist der Freiheit“.<br />
Und genau dieser Geist der Freiheit soll wachgehalten<br />
werden, denn die Bedrohung von Freiheit und Recht ist in<br />
einer globalisierten, auf Vereinheitlichung ausgerichteten<br />
Welt realer als je zuvor. Wer weiß, woher er stammt,<br />
kann auch seinen Lebensweg bewusster einschlagen.<br />
Er kann sein Menschsein ergründen, seiner inneren<br />
Stimme folgen und wird nicht so leicht zum wurzellosen<br />
Einheitsmenschen verkommen.<br />
Zum Abschluss kann man sagen, dass hier der<br />
Grundpfeiler unseres Volkes liegt. Hier ist bewiesen, welch<br />
hohe Kultur und welch hohes Gemeinschaftsgefühl schon<br />
in unseren Vorfahren verwurzelt war. Selbstbewusst<br />
können wir von ihnen sagen, dass sie nicht die Barbaren<br />
waren, wie sie häufig noch immer dargestellt werden.<br />
Sie waren edle, kämpferische Menschen mit einer<br />
hochstehenden Kultur, die staatsbildend Europa gestaltet<br />
haben und ohne die es viele heutige europäische Staaten<br />
gar nicht gäbe.<br />
Hans Haller<br />
Foto: Janusz Klosowski / pixelio.de<br />
1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de
36 Kultur & Geschichte<br />
„Der Mensch muss den Mut haben zu<br />
leben“<br />
Trotz Verwundung einsatzfähig – das<br />
Schicksal eines deutschen Soldaten<br />
Johann K. ist Jahrgang 1921, seit 1941 kriegsversehrt<br />
und armamputiert und war bis zum Kriegsende<br />
Angehöriger der Waffen-SS. Lebensfroh und munter<br />
sitzt der sportliche Rentner auf seiner Couch, als er für<br />
den folgenden Artikel Rede und Antwort steht. Er erzählt<br />
seine Geschichte, die Geschichte vom Krieg, den<br />
Verwundungen und die Wiedereingliederung in den<br />
soldatischen Dienst fürs Vaterland. Anders als momentan<br />
viele Bundeswehrsoldaten und –soldatinnen hat Johann<br />
kein Buch verfasst über seine Erlebnisse. Er stellt sich<br />
auch nicht als Ankläger in den Medien dar oder hat gar<br />
jemals daran gedacht, den Kopf in den Sand zu stecken.<br />
Derzeit vieldiskutiert werden die Bücher und Reportagen<br />
über den Bundeswehreinsatz in Afghanistan, in<br />
denen die Rede ist von Desillusion und seelischen Folgeschäden<br />
- von mentalen Spätfolgen, Drogenmissbrauch<br />
und an den Dienst anschließenden Langzeittherapien.<br />
Da kommt schnell die Frage auf, warum die Soldaten<br />
von damals ohne all dies auskamen?! Warum hat nicht<br />
jeder einzelne Betroffene ein Buch geschrieben über<br />
seine Erlebnisse und die Schreckensbilder, welchen er<br />
ausgesetzt war? Die Antwort ist einfach und simpel : weil<br />
sie Soldaten waren. Soldaten mit Leib und Seele eben.<br />
Ihnen war klar wofür sie kämpften und warum sie es<br />
taten. Anders sicherlich als viele der heutigen Heeresangehörigen,<br />
die sich bestimmt in so mancher Stunde im<br />
entfernten Kabul fragen, warum sie Deutschlands Freiheit<br />
am Hindukusch verteidigen müssen. Johann war einer<br />
von Millionen Soldaten des Deutschen Reiches und er<br />
steht sinnbildlich für eine besondere Art des soldatischen<br />
Lebens und den Umgang mit dem eigenen sowie dem<br />
Schicksal vieler Kameraden.<br />
Aufgewachsen in einem sozialdemokratischen Elternhaus,<br />
widmete sich Johann in jungen Jahren intensiv<br />
dem Sport. Bis 1935 war er in der Turnerjugend aktiv,<br />
zeitgleich war er auch Mitglied in der Hitlerjugend. 1939<br />
führte ihn sein Weg dann über Hamburg-Langhorn und<br />
Ellwangen zur Ausbildung zum SS-Grenadier-Ersatz- und<br />
Ausbildungsbataillon 18 in Radolfzell am Bodensee. Von<br />
da aus ging es zur Verfügungstruppe nach München. Im<br />
September 1939 war er einer der ersten 400 Kriegsfreiwilligen<br />
in Bremen und fand später seine soldatische Heimat<br />
bei der 1. Flak-Abteilung der 1. Batterie (Flakabteilung<br />
der Leibstandarte). Mit gerade einmal 17 Jahren meldete<br />
sich der junge Johann somit freiwillig zum Wehrdienst;<br />
ganz im Gegensatz zu den heutigen „Bürgern in Uniform“,<br />
welche sich einberufen, umgangssprachlich „ziehen“,<br />
lassen in den Dienst an der Waffe oder gar eine Ausbildung<br />
beim Karrieresprungbrett Bundeswehr ins Auge<br />
fassen. Dies macht deutlich, mit welch unterschiedlichem<br />
DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />
Antrieb wir es hier zu tun haben. Der eine meldet sich zum<br />
Kampfe für sein Land, die anderen zum Ausbildungsplatz<br />
Heer oder der angeblichen Verteidigung Deutschlands<br />
am Hindukusch, dem NATO-Kriegseinsatz in Bosnien<br />
oder dem Wiederaufbau des Kongo. Derzeit glänzen die<br />
Soldaten ebenfalls durch ihren Einsatz gegen Piraten, die<br />
nicht etwa die Heimatküsten bedrohen, sondern vor den<br />
Küsten Afrikas ihr Unwesen treiben. Johann hingegen<br />
glänzte schon ein Jahr nach seinem Eintritt in die Waffen-<br />
SS durch seinen kameradschaftlichen Opfermut, ein Wort<br />
welches sicherlich im heutigen soldatischen Wortschatz<br />
nicht mehr oder kaum noch vorhanden ist!<br />
Es war der 13. Juli 1941, der das Leben von Johann<br />
maßgeblich verändern sollte.<br />
Er war seinerzeit im Russlandfeldzug eingesetzt und<br />
in Kowel im Großraum Rowno stationiert. Gegen Mittag<br />
befand er sich mit acht weiteren Kameraden mit ihrer<br />
„Acht-Acht“-Kanone in einer Stellung an einer Straßenkreuzung<br />
und war dabei, sein Nachtlager auszuheben, als<br />
plötzlich am Himmel Motoren zu hören waren. Es waren<br />
drei Junkers Ju 88, die beschossen wurden. Dann ging<br />
alles ganz schnell. Ein lauter Knall. Ein Einschlag. Noch<br />
einer. Die Granaten trafen das Geschütz. Johann sah seine<br />
beiden Kameraden Oetting und Quant sterben. Sein<br />
Kamerad Benz lag verletzt da. Johann eilte zur Hilfe, nahm
gerade seinen Kameraden auf - und in dieser Sekunde traf<br />
auch ihn der Feind. Splitter russischer Granaten zerrissen<br />
seinen Arm und verletzten ihn am Kopf. Trotzdem brachte<br />
er seinen Kameraden noch in Deckung. Fazit des Angriffs:<br />
Zwei Tote, zwei Schwerverletzte (darunter Johann selbst)<br />
und zwei Leichtverletzte. Es folgte eine stundenlange<br />
Fahrt zum Verbandsplatz und die Amputation seines<br />
linken Arms.<br />
Anders als die Soldaten heute war Johann geprägt vom<br />
eisernen Willen, körperlicher Leistungsbereitschaft- und<br />
fähigkeit sowie einer soldatischen Disziplin, die er während<br />
seiner militärischen Ausbildung erworben hatte. Er<br />
genoss im Gegensatz zu den meisten heutigen Soldaten<br />
eine militärische und sportliche Ausbildung, welche ihn<br />
hundertprozentig auf den Krieg vorbereitete. Heute wird<br />
zwar in der Theorie immer wieder „der Ernstfall“ gelehrt<br />
und dabei diverse Szenarien durchgespielt. Aber wie man<br />
stets in den Berichten über die Bundeswehrsoldaten<br />
sehen und lesen kann, scheint dieses nicht ausreichend zu<br />
sein, denn Krieg ist nun einmal Praxis und keine Theorie.<br />
Johann wurde aber auch nicht darauf vorbereitet, wie es<br />
ihm seelisch nach einem Einsatz und/oder Verwundung<br />
gehen würde. Damals gab es noch keines der unzähligen<br />
Theorieseminare, in denen das „was wäre, wenn<br />
ich verletzt in die Heimat zurückkehre“ besprochen<br />
wurde. In Johanns Ausbildung gab es keine „High-Tech-<br />
Übungspuppen“ und monatelangen Sanitätslehrgänge,<br />
die einem Soldaten vorweg in etwa aufzeigen konnten,<br />
was ihn im Kriege erwarten kann oder wird. Heute ist<br />
vieles anders. Bei der Bundeswehr gibt es unzählige<br />
Kultur & Geschichte 37<br />
Lehrgänge, Vorträge, Erfahrungswerte, Filme etc.. All<br />
dies wird den Soldaten zur Verfügung gestellt, um sie auf<br />
den Ernstfall vorzubereiten. Wie schon angemerkt, auf<br />
einen Ernstfall, bei dem sich die Soldaten laut derzeitiger<br />
politischer Meinung nicht in einem Krieg, sondern einem<br />
„kriegsähnlichen Zustand“ und Einsatz befinden. Von<br />
stundenlangen Fahrten bis zur ärztlichen Versorgung<br />
der Verwundeten kann heutzutage wohl kaum noch die<br />
Rede sein, denn bestens ausgerüstete Sanitäts-(panzer-)<br />
fahrzeuge, Hubschrauber und mobile Krankenhäuser<br />
machen eine sehr professionelle und schnelle Versorgung<br />
der Verwundeten möglich. Und unweit des Einsatzortes<br />
ist dann zumeist auch noch ein so gut wie voll ausgestattetes<br />
Lazarett zu finden.<br />
Damals war all dies undenkbar. Viele Soldaten berichten<br />
von langen (Rück-)Märschen unter Schmerzen und<br />
Verwundetentransporten auf Tragen, Motorhauben etc.<br />
Aber vorbildliche sanitätsdienstliche Arbeit wurde auch<br />
damals geliefert und kaum ein Arzt schrieb im Anschluss<br />
an den Krieg seine Erinnerungen nieder und/oder berichtete<br />
von seinen seelischen Spätfolgen, die ein normales<br />
Leben nach dem Kriege unmöglich machten. Hingegen<br />
schreibt z.B. die Bundeswehr-Oberstabsärztin Heike<br />
Groos in ihrem Buch „Ein schöner Tag zum Sterben. Als<br />
Bundeswehrärztin in Afghanistan“, sie habe vergessen zu<br />
weinen und später verlernt zu weinen und vielmehr habe<br />
sie an den humanitären Charakter ihres Einsatzes, dort im<br />
Kriegsgebiet, geglaubt. Da fragt sich doch der Beobachter,<br />
was sind das für Soldaten, die vergessen zu weinen und es<br />
dann gänzlich verlernen? Was sind es für Soldaten, die im<br />
Auftrag der NATO in Krisengebieten stationiert sind und<br />
dabei an Humanität glauben? Verglichen mit dem, was<br />
Millionen deutsche Soldaten in den Weltkriegen erlebt<br />
haben, kommt es einem absurd vor, was die Soldatin<br />
Groos dort in ihrem Buch beschreibt. Sind denn die<br />
Soldaten und Soldatinnen von heute überhaupt noch<br />
für ihren Auftrag geeignet? Wie dagegen ein Soldat auf<br />
vorbildliche Art und Weise mit seinem Schicksal bislang<br />
umgegangen ist und immer noch umgeht, dies zeigt der<br />
Lebensverlauf von Johann K.<br />
„Der Mensch muss den Mut zum Leben haben“, so<br />
lautet die Grundeinstellung Johanns und diese treibt ihn<br />
an, damals wie heute. Denn die Frage, ob er jemals ans<br />
Aufgeben gedacht hat, verneint er in seiner nordischen<br />
Art kurz und knapp mit einem „Nein“. Angesichts der<br />
toten Kameraden war man froh, davon gekommen zu sein<br />
und noch zu leben, auch wenn es „nur“ noch mit einem<br />
Arm war. Mit dem Schicksal zu hadern oder aufzugeben<br />
fiel jungen Männern wie Johann nicht ein. Anders als<br />
man es bei der vorweg schon zitierten Oberstabsärztin,<br />
welche sich 2001 erneut in den Dienst rekrutieren ließ,<br />
annehmen kann. „Schweiß spart Blut“ hieß die Devise<br />
und so war es diese Losung, gepaart mit der Liebe zum<br />
Sport, welche Männer wie Johann auch in solch schweren<br />
Stunden antrieb. Die Annahme seines Schicksals liegt in<br />
der Natur der Sache des Menschen und so stellte er sich<br />
seinem Schicksal und den neuen Herausforderungen.<br />
Denn der Dienst hatte kein Ende. Johann wurde nicht<br />
ausgemustert und seinem nicht vorhandenen Selbstmitleid<br />
überlassen, sondern in den Lazarettzug nach<br />
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38 Kultur & Geschichte<br />
Wiesbaden gesteckt. Von dort ging es dann, gemäß den<br />
Fortschritten des Heilungsprozesses, erst nach Bremen ins<br />
örtliche Krankenhaus, dann in eine Genesungskompanie<br />
der SS nach Unna und schließlich zu einem vierwöchigen<br />
Landurlaub nach Alsfeld. Dort verrichtete Johann leichte<br />
Arbeiten auf einem Bauernhof, bis er fit genug war, um<br />
seine Umschulung in Schleißheim anzutreten. Ja, Ihr<br />
lest richtig – seine Umschulung. Denn Dienstunfähigkeit,<br />
vorzeitige Pensionierung, Krankschreibungen bis<br />
Dienstzeitende oder andere Vergünstigungen gab es für<br />
den deutschen Soldaten damals nicht. Trotz Armamputation<br />
lernte Johann Schreibmaschine und Stenografie<br />
in Schleißheim. Angesetzt war diese Umschulung als<br />
fünfmonatiger Reha-Lehrgang mit Abschlussprüfung.<br />
Die Stimmung unter den insgesamt 280 Verwundeten<br />
in Schleißheim beschreibt Johann als durchweg gut,<br />
denn geteiltes Leid ist halbes Leid. Der Alltag dort in der<br />
Kompanie war geprägt von sportlichen Aktivitäten und<br />
dem Bestreben jedes Einzelnen, sich selbst wieder fit und<br />
einsatzfähig zu machen. Auch hier keine Berichte von<br />
posttraumatischen Verhaltensstörungen, Selbstaufgabe<br />
oder weiteren Dingen, die man immer und immer wieder<br />
im Zusammenhang mit Bundeswehrsoldaten und deren<br />
Erlebnissen im Auslandseinsatz lesen kann. Anstatt mit<br />
einem ganzen Team von Psychologen, Therapeuten,<br />
Gutachtern und Ärzten, verbrachte Johann seine Zeit<br />
in Schleißheim mit 16 Stuben-Kameraden und wurde<br />
schlussendlich mit sieben weiteren Kameraden ins SS-<br />
Hauptamt nach Berlin-Wilmersdorf versetzt. Somit erfolg-<br />
Fremd gelesen<br />
DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />
te eine Rehabilitation eines schwerverwundeten,<br />
armamputierten Soldaten in den<br />
aktiven Dienst, denn auch mit nur einem<br />
Arm war man ein vollwertiges Mitglied<br />
der Volksgemeinschaft. Es war wohl die<br />
Liebe zum eigenen Volk, welche Männern<br />
wie Johann den Mut und die Kraft gaben,<br />
ihr jeweiliges Schicksal anzunehmen und<br />
es zu meistern! Von Januar bis März 1942<br />
war Johann in Berlin eingesetzt und im<br />
Anschluss folgten dann Stationen im Gemeinschaftswerk<br />
Deutsche Arbeitsfront in<br />
Hamburg und eine Zeit in Leipzig, in der<br />
er den Beruf des Kaufmannes erlernte.<br />
Das Kriegsgeschehen endete für Johann<br />
ab März 1945 in seiner Heimatstadt Bremen.<br />
Dort führte er eine Gruppe junger<br />
Hitlerjungen an, bis schlussendlich am 8.<br />
Mai der Krieg vorbei war.<br />
Nach dem Krieg arbeitete er eine lange<br />
Zeit als erfolgreicher Revisor, machte sich später noch<br />
als Kaufmann selbstständig und zog gemeinsam mit<br />
seiner Frau zwei Söhne und eine Tochter groß. Seine<br />
Sportlichkeit verlor er auch nach dem Kriege nicht, denn<br />
als passionierter Reiter nahm er an über 100 Hubertus-<br />
Jagden teil.<br />
Worin er selbst den Unterschied zwischen Soldaten wie<br />
ihm sowie vielen seiner Kameraden und den heutigen<br />
Soldaten sieht, beschreibt er mit einem Satz wie folgt:<br />
„ Heute sind die Soldaten nur noch bereit, zu nehmen.<br />
Wir aber waren bereit, zu geben!“ Liest man die Bücher<br />
wie das zu Beginn zitierte von Heike Groos oder die zwei<br />
Werke von Achim Wohlgetan, „Endstation Kabul“ und<br />
„Operation Kundus. Mein zweiter Einsatz in Afghanistan“,<br />
so erkennt man deutlich, dass die Soldaten von heute<br />
keine Bereitschaft zum Geben haben (können). Sie werden<br />
in Einsätze fern der Heimat geschickt; Einsätze, die<br />
keinerlei Bezug zum eigenen Land oder dem Wohl der<br />
eigenen Familie aufweisen. Und wenn die Soldaten der<br />
heutigen Armee die Worte Peter Roseggers mehr bedacht<br />
hätten, so wäre ihnen manches Schicksal vielleicht erspart<br />
geblieben. Der österreichische Volksschriftsteller sagte<br />
einst: „Wenn wir mehr für das Vaterland leben würden,<br />
wäre es vielleicht seltener notwendig, fürs Vaterland zu<br />
sterben.“<br />
Der Artikel stammt aus der neu erschienen Zeitschrift „Ein Fähnlein“ von Henrik<br />
Ostendorf und Andreas Biere. Mit dem Untertitel „zur Erhaltung von Tugend<br />
und Tradition“ haben sie sich sich in ihrer Zeitschrift das Ziel gesetzt eine<br />
Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft zu bauen. Wir wünschen<br />
ihnen viel Erfolg und noch viele weitere Ausgaben!<br />
Bestellten könnt Ihr das Heft auf: www.soldatenbiographien.de<br />
Paul Werner
Das Letzte...<br />
Komisches von der Roten Front<br />
Christin Löchner (DIE LINKE): „Ich liebe den Volkstod!“<br />
Folgende Nachricht wurde uns zugesandt. Es ist die Antwort der LINKE-Multifunktionärin<br />
Christin Löchner aus Leipzig auf ein an mehrere Politiker verfasstes Rundschreiben, in<br />
dem der Verfasser die Menschenrechtsverletzungen in der BRD anprangert.<br />
Der Inhalt der Nachricht Löchners wurde unverändert übernommen, Fehler inbegriffen.<br />
Wir sagen: Vielen Dank für Ihre Offenheit, Frau Löchner!<br />
Auserwähltes 39<br />
„In Ihrem eigenen Interesse: Löschen Sie mich umgehend aus Ihren Verteiler. Es mag Sie vielleicht überraschen, aber ich bin<br />
eine Volksverräterin. Ich liebe und fördere den Volkstod, beglückwünsche Polen für das erlangte Gebiet und die Tschech/<br />
innen für die verdiente Ruhe vor den Sudetendeutschen.<br />
Ich tanze am 8.Mai mit Konfetti durch die Straßen der Städte und danke den Alliierten dafür, dass sie mir den Hintern vor<br />
den Nazis gerettet haben.<br />
Mit Gleichgesinnten, der USA und Juden treffe ich mich darüber hinaus regelmäßig, um mich mit ihnen über Leute wie sie<br />
zu amüsieren - für jeden guten Witz gelangen sogar 50 Dollar in eine Spendenbox für den Neubau/Renovierungen von<br />
Synagogen und jüdische Zentren in der Republik.<br />
Nein, ich bin wahrlich nicht hilfreich für den Ausbau ihres Wohnzimmerreiches - und ich habe noch nicht mal ein schlechtes<br />
Gewissen dabei. Verlassen Sie sich also nicht auf mich und informieren sie mich nicht regelmäßig über ihre Pläne - sie<br />
wissen doch: Spione und Feinde muss man doch ausgrenzen.<br />
Fangen Sie am besten mit Ihrer Mailliste an.<br />
In dem Sinne: Still not loving Germany!“<br />
...zum Schluss<br />
Das erwartet Euch in der nächsten Ausgabe:<br />
Wir sprechen mit dem ältesten Kriegsgefangenen der Welt, Erich Priebke, über sein ereignisreiches<br />
Leben. Außerdem beglücken wir Euch mit einer umfangreichen Berichterstattung vom<br />
3. Südwestdeutschen Kulturtag der JN am 14. April und einer Zusammenfassung nationaler<br />
Aktivitäten rund um den 1. Mai.<br />
Es erwarten Euch wieder ein brisantes Schwerpunktthema, allerhand Kontroverses und Kulturelles<br />
und hoffentlich auch zahlreiche Leserbriefe, die Eure Meinung, Euer Lob und Eure Kritik wiedergeben.<br />
Schreibt also an: aktivist@aktion-widerstand.de<br />
Selbstverständlich seid Ihr alle aufgerufen, die Arbeit der Redaktion tatkräftig zu unterstützen,<br />
sei es mit eigenen Artikeln, Fotoeinsendungen oder in finanzieller Hinsicht. Meldet Euch bei uns,<br />
wir finden schon die passende Aufgabe für Euch!<br />
DER AKTIVIST Ausgabe 2 erscheint zum Sommeranfang.<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Bundesführung der <strong>Junge</strong>n<br />
<strong>Nationaldemokraten</strong><br />
1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de<br />
Verantwortlich:<br />
Michael Schäfer<br />
c/o JN - Bundesgeschäftsstelle<br />
Otto-Spielmannstr. 65,<br />
38820 Halberstadt<br />
Druck: Eigendruck im Selbstverlag<br />
Der <strong>Aktivist</strong> ist das Zentralorgan der <strong>Junge</strong>n<br />
<strong>Nationaldemokraten</strong>. Er dient als Rundbrief<br />
für Mitglieder und Interessenten.<br />
Nachdruck der Artikel nur mit schriftlicher<br />
Genehmigung. Soweit nicht anders<br />
angegeben, liegen alle Bildrechte bei der<br />
jeweiligen Schriftleitung! Sinnerhaltende<br />
Änderungen an eingesandten Texten<br />
behält sich die Schriftleitung vor.