Republik 1
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Thema<br />
Gesundheitswesen<br />
Text<br />
Martin Rümmele<br />
28 Jänner/Februar 10<br />
Foto<br />
Photos.com<br />
Regional Reformieren<br />
Kurz vor Jahresende wurde das Sanierungspaket für die Kranken-<br />
kassen fixiert. Wenig beachtet, haben einige Bundesländer nun<br />
zusätzlich eigene Konzepte entwickelt. REPUBLIK hat sich die<br />
Regionalen Strukturpläne Gesundheit aus der Nähe angesehen.<br />
Es ist absurd: Selbst Gesundheitsexperten<br />
sind nicht in der Lage zu sagen,<br />
wie das Gesundheitswesen genau organisiert<br />
ist. Denn neben den Gebietskrankenkassen<br />
reden die Länder, Gemeinden,<br />
der Bund und berufsgruppeneigene Kassen,<br />
wie jene der Gewerbetreibenden und<br />
Beamten mit. Alle zahlen unterschiedliche<br />
Bereiche wie Spitäler, niedergelassene<br />
Ärzte oder Rehab-Einrichtungen,<br />
gelten sich gegenseitig Leistungen ab und<br />
haben unterschiedlichste Interessen.<br />
„Das wohl größte Problem stellt die<br />
nahezu unkoordinierte Parallelität der<br />
Finanzströme für den Spitals- und niedergelassenen<br />
Versorgungsbereich dar“,<br />
haben die Sozialpartner in ihrem bereits<br />
2008 gescheiterten Reformkonzept formuliert.<br />
Hauptproblem ist, dass Krankenkassen<br />
die niedergelassenen Ärzte und einen<br />
gedeckelten Teil der Spitalskosten zahlen,<br />
Länder und Gemeinden einen anderen<br />
Teil der Spitäler. Zudem greifen die Spitalsträger<br />
indirekt in die Kassen der Kassen.<br />
Etwa indem sie Leistungen aus Spitälern<br />
in den niedergelassenen Bereich ver-<br />
lagern, ohne zu zahlen. Im Prüfbericht der<br />
Wiener GKK merkte der Rechnungshof an,<br />
dass etwa die Kosten für die präoperative<br />
Diagnostik zehn Prozent des Verlustes<br />
ausmachen.<br />
Doch den Kassen sind die Hände<br />
gebunden, da sie zwar für die Spitäler<br />
mitzahlen, aber nichts mitzureden haben.<br />
Eine Änderung sollen die so genannten<br />
Gesundheitsplattformen bringen, in<br />
denen Kassen und Spitalsbetreiber auf<br />
Landesebene ihre Leistungen abstimmen.<br />
Instrument sind die Regionalen Strukturpläne<br />
Gesundheit (RSG).<br />
Bedarf an Patientenkarrieren ausrichten<br />
Die Steiermark hat etwa erstmals einen<br />
integrierten Versorgungsplan für den<br />
niedergelassenen Bereich und Spitals-<br />
ambulanzen erstellt und so den ambulanten<br />
Bereich gemeinsam geplant. Die Planungsphilosophie<br />
wurde umgedreht und<br />
dem Bedarf entlang von Patientenkarrieren<br />
und der demografischen Entwicklung<br />
angepasst. „Wir haben festgestellt, dass es<br />
Regionen gibt, wo am Freitagnachmittag