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Ausstellungskatalog - Botanischer Garten und Botanisches Museum ...

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44 Standorte · Locations<br />

Standort Dahlem<br />

„Die von mir in Aussicht genommene Parzelle bildet ein<br />

Rechteck, welches nördlich von der Steglitz-Dahlemer<br />

Strasse, nordöstlich vom Steglitzer Fichtenberg…, südöstlich<br />

von der Potsdamer Chaussee, südwestlich <strong>und</strong> westlich<br />

von den Ländereien der Domäne [Dahlem] begrenzt<br />

wird.“ Mit diesen Worten hatte Ignatz Urban bereits 1888<br />

den von ihm favorisierten Standort für einen neuen Botanischen<br />

<strong>Garten</strong> beschrieben. Das etwa 40 Hektar große,<br />

lehmige Gelände am windgeschützten Abhang des Fichtenbergs<br />

war Teil des Krongutes Domäne Dahlem; die bestehenden<br />

Pachtverträge konnten<br />

aber jederzeit für öffentliche Bauvorhaben<br />

gekündigt werden.<br />

Das ländliche Steglitz lag zu diesem<br />

Zeitpunkt weit vor den Toren<br />

der Stadt, der Fichtenberg war jedoch<br />

bereits mit repräsentativen<br />

Landhäusern für wohlhabende<br />

Städter bebaut, <strong>und</strong> vom Bahnhof<br />

an der Albrechtstraße gingen täglich<br />

25 Züge nach Berlin.<br />

Im Oktober 1895 einigten sich<br />

Friedrich Althoff (1839–<br />

1908), Fotografie von Fritz<br />

Milkau.<br />

Finanz- <strong>und</strong> Kultusministerium<br />

nach Prüfung verschiedener<br />

Standorte in Tiergarten, Grunewald<br />

<strong>und</strong> Treptow endgültig auf<br />

Dahlem. Diese Entscheidung war ganz im Sinne Friedrich<br />

Althoffs, der die Neubauten des Botanischen <strong>Garten</strong>s <strong>und</strong><br />

<strong>Museum</strong>s sowie des pharmazeutischen Instituts als Nukleus<br />

seines „Dahlem-Projektes“ nutzen wollte: In den folgenden<br />

Jahren betrieb der weitsichtige Wissenschaftspolitiker<br />

Postkarte um 1910, Heimatverein Steglitz e.V.<br />

die Verlegung weiterer naturwissenschaftlicher Einrichtungen<br />

der Berliner Universität nach Dahlem, erreichte<br />

1901 die Umwandlung der gesamten Domänenfläche in<br />

Bauland <strong>und</strong> schuf so den als „deutsches Oxford“ bekannt<br />

gewordenen Wissenschaftsstandort.<br />

R<strong>und</strong> um den Botanischen <strong>Garten</strong> entstanden schnell<br />

wachsende Villenkolonien sowie zahlreiche wissenschaftliche<br />

Fachbehörden, Universitätsinstitute <strong>und</strong> schließlich<br />

ab 1911 mehrere Institute der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft.<br />

Die Stadt hatte den <strong>Garten</strong> wieder eingeholt.<br />

Mit der Gründung der Freien Universität Berlin 1948<br />

<strong>und</strong> der Verlagerung bedeutender Sammlungsbestände<br />

der im sowjetischen Sektor Berlins gelegenen Staatlichen<br />

Museen aus den Auslagerungsdepots in den westlichen Besatzungszonen<br />

wurde Dahlem während des Kalten Krieges<br />

zum kulturellen <strong>und</strong> wissenschaftlichen Zentrum von Berlin<br />

(West). 2010 ist der Berliner Südwesten ein wichtiger<br />

unter mehreren Wissenschaftsstandorten. KG

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