Download - Sankt Marien und Sankt Katharina Bad Soden
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Liebe Gemeindemitglieder,<br />
liebe Fre<strong>und</strong>e der Pfarrei St. <strong>Marien</strong> <strong>und</strong> St. <strong>Katharina</strong> – <strong>Bad</strong> <strong>Soden</strong>,<br />
heute, am 2. Februar 2012, wird unser Altbischof Franz Kamphaus 80<br />
Jahre alt. Er lebt im St. Vinzenzstift in Aulhausen bei Rüdesheim,<br />
zusammen mit behinderten Menschen, für deren Leben <strong>und</strong> Würde er sich<br />
zeitlebens engagiert einsetzte. Wie aus der Pistole geschossen sagte er mir<br />
vor einiger Zeit: „Das war für mich die richtige Entscheidung!“<br />
Vor 30 Jahren, kurz nach seiner Bischofsweihe, machte er mir nach<br />
intensiven Gesprächen klar, dass er mich zum Pfarrer in <strong>Bad</strong> <strong>Soden</strong> <strong>und</strong><br />
Sulzbach ernennen wolle.<br />
Franz Kamphaus war als Bischof leidenschaftlicher Seelsorger. Die Nöte<br />
der Menschen hat er zu seinen eigenen gemacht <strong>und</strong> geholfen, wo er nur<br />
konnte. Begegnungen mit ihm waren immer auf Augenhöhe, Titel waren<br />
ihm – was seine Person betraf – verhasst.<br />
Zu seinem Geburtstag wünsche ich ihm – ich denke auch im Namen vieler<br />
Gemeindemitglieder – weiterhin tiefe Freude am Gott des Lebens <strong>und</strong> den<br />
Menschen, die ihn schätzen <strong>und</strong> lieben. Sein Geburtstag ist für mich ein<br />
Anlass, Sie mit einer Passage aus seinem neuen Buch vertraut zu machen:<br />
Der Sonntag, der 1. Tag der Woche<br />
Christen kommen vom Sonntag her. „Freizeit“ ist nur dann das, was das<br />
Wort besagt, wenn sie uns nicht nur die Freiheit von der Arbeit schenkt,<br />
sondern auch die Freiheit, zu uns selbst zu kommen <strong>und</strong> zu Gott. Eine<br />
schöpferische Pause! Sie schenkt uns ein Gefühl fürs Leben, sie hilft uns,<br />
den eigenen Standort zu klären. Wovon <strong>und</strong> wofür lebe ich? Was ist mir<br />
heilig? Ist mir Gott heilig? Ist mir das Leben jedes Menschen heilig? Es<br />
geht nicht darum, mehr zu erleben, sondern intensiver zu leben; sich nicht<br />
von Modewellen treiben zu lassen, sondern einen Standpunkt einzunehmen<br />
im Zeitgespräch.<br />
Unterbrechungen sind lebensnotwendig. Der Sonntagsgottesdienst lädt<br />
dazu ein, die gängige Perspektive zu wechseln <strong>und</strong> das Leben mit den<br />
Augen Jesu zu sehen. Man kann das nicht dem Zufall überlassen oder von<br />
Lust <strong>und</strong> Laune abhängig machen. Wenn es sich im Leben niederschlagen<br />
soll, dann bedarf das der Beständigkeit <strong>und</strong> Treue. Nicht jeder<br />
Gottesdienst ist gut gestaltet. Nicht jeder Kuss ist der Kuss des<br />
Hochzeitstages. Aber wenn er einfach unterbliebe, weil man nicht mehr in<br />
Hochstimmung ist? Wenn die Liebe zur Beliebigkeit verkommt, dann ist`s<br />
aus mit ihr. So auch mit der Liebe zu Gott.<br />
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