Alle inklusive! – - SPD-Landtagsfraktion Brandenburg
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Das alles war nötig. Es war gut und richtig,<br />
um ihre Lebensumstände schnell und nachhaltig<br />
deutlich zu verbessern und sie menschenwürdig<br />
zu integrieren. Doch nun sind<br />
wir etliche Jahre weiter <strong>–</strong> und es gilt, auch<br />
den Ansprüchen der UN-Konvention, die<br />
seit 2009 auch für Deutschland verbindlich<br />
ist, gerecht zu werden. Diese fordert und garantiert<br />
Menschen mit Handicaps u. a. einen<br />
gleichberechtigten Zugang zu Bildung und<br />
Arbeit <strong>–</strong> „mittendrin“ in der Gesellschaft.<br />
Dagegen regt sich in einigen Werkstätten für<br />
behinderte Menschen (WfbM) Widerstand<br />
mit dem Argument: „Etwas Besseres als die<br />
Werkstätten gibt es nicht. Unsere Leute haben<br />
keine Chance auf dem Arbeitsmarkt.“<br />
Dahinter steht wie bei den Förderschulen neben<br />
fachlichen Argumenten vielleicht auch<br />
die Angst der heute in diesen Einrichtungen<br />
Beschäftigten vor der Gefährdung des eigenen<br />
Arbeitsplatzes. Doch da kann ich beruhigen:<br />
Die Ausgestaltung der UN-Konvention<br />
funktioniert nicht von heute auf morgen.<br />
Es ist ein langwieriger Prozess, an dem auch<br />
alle Betroffenen mitwirken sollen. Dafür<br />
brauchen wir jede Hand, jede Idee. Und wir<br />
brauchen auch weiterhin gut qualifiziertes<br />
Personal, das den Inklusionsgedanken in der<br />
Praxis umsetzen kann. Dabei werden sich Arbeitsaufgaben<br />
für Beschäftigte ändern, aber<br />
es lässt sich durch Inklusion garantiert kein<br />
Geld sparen.<br />
Nach Albert Einstein werden „Persönlichkeiten<br />
nicht durch schöne Reden, sondern durch<br />
Arbeit, Leistung und gesellschaftliche Teilhabe<br />
geformt.“ Das ist richtig, denn so geht es<br />
jedem von uns. Ohne Arbeit und Anerkennung<br />
leiden wir. Wir fühlen uns nicht ausgefüllt,<br />
nicht angenommen und nicht in die Gesellschaft<br />
integriert. Ist das denn tatsächlich<br />
so, dass man überall Arbeit entsprechend<br />
der Möglichkeiten „organisiert bekommt“?<br />
Es gibt in Deutschland viele Menschen, die<br />
auch mit schweren Behinderungen täglich<br />
normal einer Arbeit nachgehen. Aber es gibt<br />
auch viele, die arbeitslos sind; und ihre Zahl<br />
steigt. Das sorgt uns sehr. Deshalb müssen<br />
wir darüber reden, wie wir ihnen in unserem<br />
Land eine größere Teilhabe am Arbeitsmarkt<br />
sichern können.<br />
Dafür scheinen mir drei Dinge besonders<br />
wichtig:<br />
1. Bewusstseinsänderung<br />
Viele Arbeitgeber wissen nicht, was behinderte<br />
Menschen tatsächlich bewältigen und<br />
erreichen können. Sie haben Vorbehalte und<br />
Vorurteile, hören dieses und jenes, gehen jedem<br />
Beschäftigungsversuch aus dem Weg.<br />
Ihr Hauptargument: Menschen mit Behinderung<br />
sind zu oft krank. Unsinn, denn erwiesenermaßen<br />
sind sie nicht häufiger krank als<br />
Nichtbehinderte.<br />
<strong>Alle</strong> <strong>inklusive</strong>! <strong>–</strong> Die neue UN-Konvention und die berufliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen<br />
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