4 Tage - 4 RevieRe Samuel anThamaTTen FReeRide woRld TouR
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Roadtrip Soulcountry Tirol<br />
74<br />
all ziehen Boarder ihre Spuren in den Berg,<br />
man hat fast das Gefühl, dass Mayrhofen<br />
eine der letzten Snowboard-Bastionen ist.<br />
Bedenklich ist jedoch, wie schlecht ausgerüstet<br />
90 Prozent der Leute im Backcountry<br />
sind. Viele haben hier noch nicht<br />
begriffen, dass Freeriden umfangreichere<br />
Ausrüstung bedarf als das Shredden im<br />
Vans-Penken-Park. Offiziell ist Freeriden<br />
kein Thema in Mayrhofen, Aufklärungsbedarf<br />
gäbe es hingegen genug!<br />
Bis zur letzten Bahn kosten wir den Powder<br />
aus. Als wir dann beim Après-Bier im<br />
Café Coup sitzen, sind wir uns einig: Es ist<br />
ein Sieger-Bier. Wir haben gewagt und gewonnen<br />
– der dritte Hammertag in Folge,<br />
das Leben meint es gut mit uns.<br />
1000 hm Backcountry im<br />
Kaunertal<br />
Eine Station auf der Mission-Tirol steht<br />
noch aus. Der Transfer ins Kaunertal gestaltet<br />
sich länger als die <strong>Tage</strong> zuvor, daran<br />
ist nicht nur die 200 Kilometer-Distanz<br />
schuld, sondern der berüchtigte Inntal-<br />
Igel. Zeit wird’s, dass jemand eine IPhone-App<br />
entwickelt, mit der man das 100<br />
km/h IG-L Tempolimit fernsteuern kann.<br />
Und hinter Landeck wird’s nicht besser.<br />
Die Straße ins Kaunertal gilt als die inoffizielle<br />
Rennstrecke der Ski-Industrie. Eine<br />
zugegebenermaßen zähe Anfahrt steht<br />
powder-magazin 02/11<br />
zwischen uns und dem Powder. Entsprechende<br />
Motorisierung, Zahl der angetriebenen<br />
Achsen und Feingefühl am Steuer<br />
vorausgesetzt, können die 40 Kilometer<br />
über schmale Landstraße durchaus Spaß<br />
machen. Beifahrer können dem Weg allerdings<br />
in keinem Fall etwas abgewinnen.<br />
Nach dem Trubel von Mayrhofen taucht<br />
man auf dem Kaunertaler Gletscher regelrecht<br />
in eine Ruhezone ein. Keine Werbung<br />
auf den Liftmasten, keine Schneekanone<br />
stört das Bild. Man genießt die<br />
majestätische Umgebung im Kreis der<br />
3000er, keine Wolke am Himmel, es ist<br />
kaum ein Mensch unterwegs. Die Nebensaison<br />
ist spürbar. Das Gelände teilen wir<br />
uns phasenweise mit vier Freeridern aus<br />
Norwegen, legen in den meisten Varianten<br />
aber First Tracks – dabei ist der Schneefall<br />
bereits einige <strong>Tage</strong> her. Die Klassiker wie<br />
Nörderberg-Variante (1000 Höhenmeter<br />
Abfahrt), Weißseejoch-Variante (680 HM)<br />
oder Finanzer-Run (850 Hm) sind nicht<br />
schwer zu finden. Man muss kaum aufsteigen,<br />
Schilder helfen bei der Orientierung.<br />
Sogar an einen Busfahrplan wurde<br />
gedacht, denn nach den 1000 Backcountry-Höhenmetern<br />
der Nörderberg-Route<br />
steigt man unten an der Gletscherstraße<br />
in den Skibus ein (ca. Stundentakt). Mit<br />
dem richtigen Timing schafft man pro<br />
Stunde einen Run. Mit dem „Check your<br />
Line“-Konzept war das Kaunertal Vor