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Träume … … leben. - 4-Seasons.de

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Das Globetrotter MaGazin<br />

€ 2,50 Frühjahr 2012 # 33<br />

4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong><br />

0 1 5 9 9 0 9 0 0 8


TEXAPORE – ALL THE PROOF YOU NEED. GUARANTEED.<br />

Jetzt Katalog anfor<strong>de</strong>rn unter www.jack-wolfskin.com


DRAUSSEN ZU HAUSE<br />

TEXAPORE HYPROOF O 3 führt Wetterschutz auf eine neue Stufe. Einem Druck<br />

von 40 Meter Wassersäule hält dieses unübertroffene Material stand und kann<br />

gleichzeitig über die gesamte Jacke ca. 3 Liter Wasser pro Stun<strong>de</strong> als Wasserdampf<br />

entweichen lassen (Atmungsaktivität: MVTR 30 000 g/m 2 /24 h). Unglaub -<br />

liche Werte, die sicherstellen, dass Sie bei je<strong>de</strong>m Wetter draussen trocken bleiben.<br />

Und das auch unter rausten Bedingungen und nach jahrelanger Beanspruchung.


4 Globetrotter insi<strong>de</strong><br />

Fünf Etagen, 4150 Quadratmeter Verkaufsfläche, Kältekammer und Fjällräven-Son<strong>de</strong>rfläche – mehr Infos gibt Globetrotter Ausrüstung über<br />

die neue Filiale in Frankfurt am Main nicht raus. Dringen<strong>de</strong> Anfragen <strong>de</strong>r 4-<strong>Seasons</strong>-Redaktion wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Hamburger Zentrale in hanseatischer<br />

Ausführlichkeit beantwortet: »Kommt doch zur Eröffnung, dann seht ihr’s ja.« Machen wir – und berichten am 3. März live auf www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>.<br />

»Vieles wird sich schlagartig verbessern«<br />

Globetrotter Frankfurt zieht um. Am 3. März eröffnet die nigelnagelneue Filiale in <strong>de</strong>r<br />

Gruson straße, nebenan baut die Europäische Zentralbank. Filialleiter Michael Zeeb sieht<br />

<strong>de</strong>n Umzug mit einem lachen<strong>de</strong>n und einem weinen<strong>de</strong>n Auge.<br />

4-<strong>Seasons</strong>: Michael, die Filiale in<br />

Frankfurt galt bislang als schönste<br />

Globetrotter-Filiale <strong>…</strong><br />

Michael Zeeb: <strong>…</strong> wenn nicht als schönster Outdoor-La<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Welt! Ein wun<strong>de</strong>rbarer Bau mit toller Atmosphäre. Wir haben<br />

dort sehr gerne gearbeitet – <strong>de</strong>r Abschied fällt schwer. Allerdings<br />

war die Alte Reithalle mit 1400 Quadrat meter Verkaufsfläche<br />

auch die mit Abstand kleinste Globetrotter-Filiale.<br />

Künfti g wer<strong>de</strong>n es in <strong>de</strong>r Grusonstraße 4150 Quadratmeter<br />

sein, verteilt auf mehrere Stockwerke.<br />

Wird das weniger gemütlich?<br />

Kommt darauf an, was man unter Gemütlichkeit versteht. Die<br />

Enge <strong>de</strong>r Reithalle wer<strong>de</strong>n wir nicht vermisse n, <strong>de</strong>r Platz mangel<br />

hatte massive Nachteile – für Kun<strong>de</strong>n und Mitarbeite r. Wir<br />

habe n natürlich versucht, das gesamte Globetrotter-Sortimen t<br />

zu zeigen, sind aber oft an Grenzen gestoßen. In <strong>de</strong>n Gängen<br />

herrschte manchmal echtes Gedränge, und an <strong>de</strong>r geringe n<br />

Lager fläche litten Angebot und Service.<br />

Warum ist <strong>de</strong>nn Lagerfläche so wichtig?<br />

Nimm zum Beispiel eine Jacke, die es bei Globetrotter in<br />

mehrere n Größen und drei Farben gibt. Die »großen« Filialen<br />

haben in <strong>de</strong>r Rege l alle Varianten da und zusätzlich Nachschub<br />

im Lager. In <strong>de</strong>r Reithall e mussten wir uns oft auf zwei Farben<br />

beschränken und nach einem Verkauf erst mal nachbestellen.<br />

Im dümmsten Fall kam genau dann ein Kun<strong>de</strong> rein, gera<strong>de</strong> 200<br />

Kilometer aus Saarbrücken angereist, und wollte eben diese<br />

Jack e probieren. Und wir mussten sagen: Sorry, lei<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong><br />

ausverkauft. Das und vieles an<strong>de</strong>re wird sich in <strong>de</strong>r Grusonstraße<br />

schlagartig verbessern.<br />

Stockt ihr auch das Personal auf?<br />

Natürlich, das geht gar nicht an<strong>de</strong>rs. Aus <strong>de</strong>n jetzt knapp<br />

60 Kollege n wer<strong>de</strong>n wohl über 90 wer<strong>de</strong>n.<br />

Nebenan baut die Europäische Zentralbank. Erwartet ihr<br />

künftig Banker und Occupy-Aktivisten im Shop?<br />

Haben wir jetzt schon bei<strong>de</strong> – und alle sind willkommen. Die<br />

EZB wird aber wohl erst En<strong>de</strong> 2014 fertig.<br />

Und was wird aus <strong>de</strong>r Alten Reithalle?<br />

Die bleibt <strong>de</strong>r Globetrotter-Kundschaft erhalten – als Outlet für<br />

reduzierte Ware. Das schönste Outdoor-Outlet <strong>de</strong>r Welt!


6 Inhalt<br />

88<br />

Hurra, Sonne! Die scheint selten im Küstengebirge<br />

von Alaska. Dafür ist das Pad<strong>de</strong>ln umso schöner.<br />

8 <strong>Träume</strong> <strong>leben</strong>: Michael Poliza<br />

Erst Kin<strong>de</strong>rstar, dann Computer-Millionär, jetzt<br />

Naturfotograf – Outdoorkarriere einmal an<strong>de</strong>rs.<br />

26 Aktuell<br />

Maßschuh-Scanner in München, zwei Globis am<br />

Manaslu, 6 x Globeboot, neue Werbekampagne<br />

und ein Crashkurs in Tropenhölzern.<br />

42 Projekte: Schlittschuhwan<strong>de</strong>rn<br />

Im Expresstempo über Schwe<strong>de</strong>ns Gewässer.<br />

50 Reisetipp: Naturpark Frankenwald<br />

4500 Kilometer für Wan<strong>de</strong>rer und Biker.<br />

52 Reise Österreich<br />

Drei Tipps für einen Sommer in <strong>de</strong>n Bergen.<br />

60 Kun<strong>de</strong>nkarte<br />

Globetrotter lädt zum Fotobiwak mit Heinz Zak.<br />

64 Hersteller: Ortlieb<br />

Hoch die Taschen: Ortlieb feiert 30. Geburtstag.<br />

68 State of the Art: Garmin eTrex 30<br />

Das Allround-GPS für Outdoorer.<br />

42 Gleitzeit auf Schwedisch.<br />

82<br />

Ja, wo fliegen sie <strong>de</strong>nn?<br />

Der Hamburger Fotograf<br />

Michael Poliza liebt neue<br />

Perspektiven – dafür schwebt<br />

er auch mal im Hubschrauber<br />

acht Wochen über Afrika.<br />

Kann klettern:<br />

Kollege Michael Fischer<br />

70 Ausrüstungsberatung: Arctic Circle Trail<br />

Kompressionsstrumpf am Fuß, Schneckenhaus<br />

am Rücken: Marcus Piep über Nordland-Trekking<br />

und die richtige Ausrüstung dafür.<br />

80 5-Sterne-Produkte<br />

Ausgewählte Ausrüstungsfavoriten <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n.<br />

82 Kollege Globetrotter: Michael Fischer<br />

Der Frankfurter Berater ist stets im Bil<strong>de</strong>.<br />

88 Traumtour Tatshenshini<br />

Einmal im Jahr geht auch die 4-<strong>Seasons</strong>-Redaktion<br />

auf Tour. Diesmal zum Pad<strong>de</strong>ln nach Kanada.<br />

98 Veranstaltungskalen<strong>de</strong>r<br />

68<br />

State of the Art:<br />

Garmins Taschennavigator.<br />

DAS GLOBETROTTER MAGAZIN<br />

€ 2,50 Frühjahr 2012 # 33<br />

4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong><br />

0 1 5 9 9 0 9 0 0 8<br />

Impressum<br />

• 4-<strong>Seasons</strong> ist die Kun<strong>de</strong>nzeitschrift<br />

von Globetrotter<br />

Ausrüstung.<br />

• 4-<strong>Seasons</strong> erscheint vierteljährlich<br />

zur Quartalsmitte.<br />

• 4-<strong>Seasons</strong> wird an aktive<br />

Kun<strong>de</strong>n mit Globetrotter-<br />

Card kostenlos verschickt<br />

und ist in <strong>de</strong>n Globetrotter-<br />

Filialen erhältlich (so lange<br />

<strong>de</strong>r Vorrat reicht).<br />

• Die kostenlose Kun<strong>de</strong>nkarte<br />

(GlobetrotterCard) können<br />

Sie in allen Filialen o<strong>de</strong>r<br />

online beantragen:<br />

www.globetrotter.<strong>de</strong>/<br />

kun<strong>de</strong>nkarte<br />

• Adress-Än<strong>de</strong>rung,<br />

Heft fehlt etc.<br />

Tel. 040/67966-179<br />

Herausgeber<br />

Globetrotter Ausrüstung,<br />

Denart & Lechhart GmbH<br />

Bargkoppelstieg 10–14<br />

22145 Hamburg<br />

Verantwortlich für <strong>de</strong>n<br />

Inhalt: Torsten Fischer<br />

Druckauflage<br />

4. Quartal 2011<br />

413.425 Stück<br />

Redaktion & Konzept<br />

red-gun.com<br />

Redaktionsbüro<br />

Glocker & Neumann<br />

Mittlerer Lech 44<br />

D-86150 Augsburg<br />

Tel. 08 21 / 42 07 84 0<br />

Fax 08 21 / 42 07 84 20<br />

4-<strong>Seasons</strong>@red-gun.com<br />

Redaktionsteam<br />

Stephan Glocker (Chefredakteur),<br />

Michael Neumann,<br />

Judith Prechtl, Ingo<br />

Hübner, Philip Baues, Julian<br />

Rohn, Manuel Arnu, Kristin<br />

Bamberg, Lars Dammann,<br />

Elsa Freese, Michèle Knaup<br />

Mitarbeit an dieser Ausgabe<br />

Michael Poliza (auch Titelfoto),<br />

Michael Zeeb, Michael Fischer,<br />

Tomas Jelinek, Christian<br />

Woeckinger, Stefanie Janssen,<br />

Fredrik Neregård, Franz<br />

Lerchenmüller, Georg Weindl,<br />

Edith Danzer, Tom Lamm,<br />

Heinz Zak, Till Gottbrath, Hartmut<br />

Ortlieb, Frank Mohnke,<br />

Manfred Thaler, Marcus Piep<br />

Grafik & Produktion<br />

B612 GmbH<br />

Werner Bauer<br />

Tübinger Str. 77-1<br />

70178 Stuttgart<br />

w.bauer@b612-<strong>de</strong>sign.<strong>de</strong><br />

Anzeigen & Kooperationen<br />

4-<strong>Seasons</strong> Marketing<br />

Sarah Jentsch<br />

Tel. 08 21 / 42 07 84 12<br />

Fax 08 21 / 42 07 84 20<br />

jentsch@red-gun.com<br />

Druck<br />

Stark Druck GmbH + Co. KG,<br />

75181 Pforzheim<br />

Kostenloser PDF-Download<br />

aller früheren Ausgaben<br />

www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/heftarchiv<br />

4-<strong>Seasons</strong> im Internet<br />

www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong><br />

Unsere Druckerei und das<br />

Papier von 4-<strong>Seasons</strong> sind<br />

FSC-zertifiziert.<br />

Cert no. SCS-COC-00664


NoZone — arcteryx.com


8<br />

<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />

Fotos<br />

Michael Poliza<br />

Interview<br />

Stephan Glocker


» Regeln muss<br />

man auch mal<br />

brechen <strong>…</strong>«<br />

Vor sechs Jahren erschien <strong>de</strong>r Bildband »Africa« – und<br />

katapultierte einen Hamburger Geschäftsmann über<br />

Nacht in die Champions League <strong>de</strong>r Naturfotografen.<br />

Ein erstaunlicher Auftritt. Aber auch nicht erstaunlicher<br />

als die an<strong>de</strong>ren Stationen im Leben <strong>de</strong>s Michael Poliza.<br />

<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />

9


10<br />

<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />

»Ein betuchter Schweizer fragte, ob ich ›<strong>de</strong>r Poliza‹<br />

von <strong>de</strong>r Starship-Expedi tion sei. Er plante eine<br />

Helikopterreise von <strong>de</strong>r Schweiz nach Südafrika.<br />

Und: Er lud mich dazu ein!«


<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />

11<br />

Flamingo-Flughafen am<br />

Turkana-See, Kenia.


12<br />

<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />

Afrika à la Poliza: Der wahre König <strong>de</strong>r Löwen.<br />

4-<strong>Seasons</strong>: Michael, im Jahr 2006 sorgte <strong>de</strong>in erster Bildband<br />

»Africa« für ungläubiges Staunen, am allermeisten bei <strong>de</strong>n<br />

renommierten Naturfotografen. Keiner kannte dich.<br />

Man tuschelte von einem Schauspieler, Weltumsegler und<br />

Computer-Millionär, <strong>de</strong>r jetzt auf Wildnisfotograf macht –<br />

und irritieren<strong>de</strong>rweise tatsächlich Weltklassebil<strong>de</strong>r abliefert <strong>…</strong><br />

Michael Poliza (lacht): Da wur<strong>de</strong> einiges durcheinan<strong>de</strong>rgeworfen. Richti g<br />

ist: Ich habe in jungen Jahren geschauspielert und war danach in <strong>de</strong>r<br />

Compute rbranche ziemlich erfolgreich – bis ich das Business hinwarf. Dann<br />

segelte ich drei Jahre um die Welt und lan<strong>de</strong>te schließlich in Südafrika, wo<br />

ich sieben Jahre blieb – ohne finanzielle Reserven übrigens. In dieser Zeit<br />

entstan<strong>de</strong>n die Fotos für »Africa«. Als <strong>de</strong>r Bildband erschien, war ich schon<br />

lange kein Schauspieler o<strong>de</strong>r Millionär mehr.<br />

Aber du bist tatsächlich mal ein Kin<strong>de</strong>rstar gewesen?<br />

Meine Eltern hatten in Hamburg ein Restaurant mit Barbetrieb, ganz in <strong>de</strong>r<br />

Nähe <strong>de</strong>r Fernsehstudios. Unter <strong>de</strong>n Gästen waren viele Aufnahmeleiter,<br />


<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />

13<br />

König <strong>de</strong>r Büffel? Drei Karminspinte tun zumin<strong>de</strong>st tun so.<br />

König <strong>de</strong>r Breitmaulnashörner? Wird gera<strong>de</strong> geklärt.


14 <strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />

Produzenten und Regisseure. Einer von <strong>de</strong>nen war scharf auf meine<br />

Schweste r und meinte wohl, <strong>de</strong>r Weg zur Schwester führe über <strong>de</strong>n Bru<strong>de</strong>r<br />

– je<strong>de</strong>nfalls bot er mir eine Komparsenrolle an. Ich war damals zehn o<strong>de</strong>r elf<br />

Jahre alt und bin dann in das System reingerutscht. Insgesamt habe ich in<br />

fast 80 Produktionen mitgewirkt. Mit 17 spielte ich meine letzte Rolle, <strong>de</strong>n<br />

jungen Walter Kempowski in »Ta<strong>de</strong>llöser & Wolff« – das war natürlich ein<br />

schöner Abschluss.<br />

Warum been<strong>de</strong>t <strong>de</strong>nn ein 17-Jähriger eine Filmkarriere?<br />

Bis dahin lief das unter Spaß. Aber ich hatte nie die Ambition, wirklich<br />

Schauspieler wer<strong>de</strong>n zu wollen. Das ewige Warten und Klinkenputzen war<br />

nicht mein Ding, zu<strong>de</strong>m ist bei <strong>de</strong>n Erwachsenen-Rollen die Konkurrenz<br />

ungleic h stärker. 1975 habe ich also freiwillig aufgehört – und diese Phase<br />

meines Lebens in schöner Erinnerung.<br />

Und zehn Jahre später warst du dann Computer-Millionär?<br />

Das war ebenfalls durch die Umstän<strong>de</strong> begünstigt. Für Technik hatte ich<br />

mich schon länger interessiert und mir zum Beispiel von <strong>de</strong>r Schauspielgage<br />

einen programmierbaren Taschenrechner gekauft – einen HP 55, damals<br />

das Nonplusultra. Den musste man in 1500 Schritten programmieren – und<br />

kaum hattest du ihn ausgemacht, waren alle Programmschritte auch schon<br />

wie<strong>de</strong>r weg.<br />

Dann ging ich in die USA, erst ganz normal als Austauschschüler nach<br />

Texa s, später dann als Informatik-Stu<strong>de</strong>nt nach Oklahoma. Zurück in<br />

Hambur g konnte ich in ein Werkstu<strong>de</strong>nten-Programm bei IBM einsteigen,<br />

für 6,34 Mark die Stun<strong>de</strong>. Dort habe ich an einem Softwareprogramm rumgebastelt<br />

und war offenbar schneller als die internen Entwickler. So wur<strong>de</strong><br />

man auf mich aufmerksam. Die »Deutsche Grammophon« fragte, ob ich ein<br />

Programm für sie schreiben könnte. Mit viel Herzklopfen verlangte ich<br />

50 Mark pro Stun<strong>de</strong> – sie schauten etwas mitleidig und boten mir 75 Mark.<br />

Für einen 19-Jährigen war das natürlich super. Der nächste Job bracht e<br />

dann wie<strong>de</strong>r nur zwei Mark die Stun<strong>de</strong>, weil ich mich bei <strong>de</strong>r Zeitplanung<br />

or<strong>de</strong>ntlich verrechnet hatte. Geld war bei mir aber nie die treiben<strong>de</strong> Kraft,<br />

die Arbeit musste vor allem Spaß machen.<br />

»Einmal bekamen Bill Gates und ich zur Computermesse keine Hotelzimmer mehr<br />

und übernachteten in einer bayerischen Pension im Doppelzimmer.«<br />

Das blaue Leuchten (Antarktis).


Und trotz<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong>st du sehr erfolgreich, auch finanziell?<br />

Nicht trotz<strong>de</strong>m, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>swegen! Mit <strong>de</strong>m Spaß kommt das Können, mit<br />

<strong>de</strong>m Können <strong>de</strong>r Erfolg und mit <strong>de</strong>m Erfolg das Geld. Daran glaube ich bis<br />

heute. Ein paar Jahre lang bin ich auf <strong>de</strong>m Motorrad durch Hamburg<br />

gebraus t, immer von Kun<strong>de</strong> zu Kun<strong>de</strong>. Ich fragte Freun<strong>de</strong>, ob sie nicht in<br />

meine Freelancer-Firma einsteigen wollten. Als ich Mitte 20 war, hatten wir<br />

schon 120 Leute. Der finanzielle Durchbruch kam dann mit <strong>de</strong>n Heimcomputern.<br />

IBM war ein Spezialist für Großrechner mit 27.000 Mitarbeitern<br />

– aber keiner von <strong>de</strong>nen wusste, wie das mit diesen neuen PCs funktionierte.<br />

Ich kannte die Probleme und Strukturen bei IBM wirklich gut, also<br />

entwickelten wir ein Konzept, wie unsere Firma IBM helfen könnte. Wir bekamen<br />

tatsächlich <strong>de</strong>n Vertrag – und berieten nach ein paar Monaten<br />

25 von insgesamt 35 IBM-Großkun<strong>de</strong>n. Parallel han<strong>de</strong>lten wir auch mit<br />

Computer teilen, starteten die ersten Abholmärkte und so weiter <strong>…</strong><br />

Und du bist mit Bill Gates und Co. herumgejettet <strong>…</strong><br />

In <strong>de</strong>n 80er-Jahren war die Computerbranche weit weniger schick als<br />

heut e. Bill Gates kannten nur Insi<strong>de</strong>r. Er kam – in <strong>de</strong>r Economy Class – und<br />

knüpfte für Microsoft Kontakte, so lernte ich ihn kennen. Einmal bekamen<br />

wir zur Münchner Computermesse »Systems« keine Hotelzimmer mehr und<br />

übernachteten in einer bayerischen Pension im Doppelzimmer. Auf <strong>de</strong>m<br />

Weg zur Messe habe ich ihm noch die Schuppen vom Jackett gewischt <strong>…</strong><br />

So idyllisch war das Business vermutlich nicht immer?<br />

Richtig. Viel Hektik, viel Zeitdruck. Wir arbeiteten oft bis in die Nacht, sind<br />

dann in eine Kneipe – und arbeiteten dort weiter. Schnell für ein Meeting<br />

Süße Tierbabys sind erlaubt (Seeelephant, South Gorgia).<br />

<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />

15<br />

nach San Francisco fliegen, das wur<strong>de</strong> irgendwann normal. Ich war gera<strong>de</strong><br />

26 Jahre alt und musste mit Millionen jonglieren. Meine Mitarbeiter saßen<br />

in Boston, München und Hannover. Es begann mich zu belasten. Irgendwann<br />

kam ein sehr lukratives Angebot und ich verkaufte meine Anteile <strong>…</strong><br />

<strong>…</strong> und wur<strong>de</strong>st Naturfotograf?<br />

Nein, ich arbeitete weiter! Mit Achim Flebbe grün<strong>de</strong>te ich die Kinokette<br />

Cinemax x. Dann wollte ich mir beweisen, dass die IBM-Geschichte nicht nur<br />

Glück gewesen war – und grün<strong>de</strong>te noch mal eine IT-Firma. Angefangen<br />

haben wir als Großhan<strong>de</strong>l im PC- und Mac-Bereich, dann kamen ein Software-Publisher<br />

und eine Internetfirma dazu, die zum Beispiel die erste Lufthansa-Webseite<br />

entworfen hat. Dann noch eine SAP-Beratungsfirma <strong>…</strong><br />

Als ich 31 war, wollte ich meine Freundin beeindrucken und bin mit ihr<br />

sechs Wochen um die Welt geflogen, alles First Class. Irgendwann gestand<br />

sie mir, dass sie viel lieber mit mir zum Zelten gegangen wäre. Da habe ich<br />

dann ein bisschen doof geschaut – aber die Nachricht durchaus begriffen.<br />

Was war die Nachricht?<br />

Die Frage, ob mich diese Art von Leben nachhaltig glücklich macht. Nach<br />

langem Nach<strong>de</strong>nken musste ich mit »Nein« antworten. Nur weil ich etwas<br />

kann, muss es mich nicht glücklich machen. Der enorme Leistungsdruck<br />

hatte mir zugesetzt und ich wollte eigentlich viel lieber wie<strong>de</strong>r losziehen<br />

und die Welt erkun<strong>de</strong>n.<br />

Den Job hinschmeißen und reisen – davon träumen viele, aber<br />

die wenigsten trauen sich. Was hast du getan?<br />


16 <strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />

»Die Aktien rauschten in <strong>de</strong>n Keller<br />

und mein Traumschiff wur<strong>de</strong> je<strong>de</strong>n Tag<br />

kürze r. Irgendwann war es zu kurz.«<br />

Erst kam so eine Art Zwischenlösung. Ich zog mich weitgehend aus <strong>de</strong>m<br />

Unternehmen zurück und <strong>de</strong>legierte viel. Dann holte ich meine Kameras<br />

raus – Fotografieren und Filmen waren bis dahin nur Hobby – und fuhr nach<br />

Australien, um Walhaie zu sehen. Ich hatte von Rodney Fox gehört, einem<br />

Hai-Experten, <strong>de</strong>r Touren anbot. Sein Boot war voll, aber mit einer gewissen<br />

Hartnäckigkeit ergatterte ich einen Schlafplatz auf <strong>de</strong>m Schiffsbo<strong>de</strong>n. Ich<br />

besorgte also Unterwasser-Equipment und filmte einfach drauflos. Zuhause<br />

konnte ich das Material sofort an VOX verkaufen: »Sanfte Riesen. Walhaie<br />

vor <strong>de</strong>r Küste Australiens«. Ich war begeistert – das ging ja ganz einfach!<br />

Natürlich erwies sich das später als Trugschluss, die Walhaie waren ein kommerzieller<br />

Glückstreffer gewesen.<br />

Also doch keine Doppelkarriere als tierfilmen<strong>de</strong>r Businessman?<br />

Ein paar Jahre lief das parallel. Neun Monate im Jahr war ich in Hamburg,<br />

drei Monate auf Reisen, zum Beispiel im Hochland von Papua-Neuguinea.<br />

Ich pflegte Hobbys wie Tauchen und Wan<strong>de</strong>rn. Aber es wur<strong>de</strong> immer klarer,<br />

dass das nicht genügte. 1996 entschloss ich mich, alles zu verkaufen, mir<br />

ein Schiff zuzulegen und aufzubrechen.<br />

Das ist sicher toll, mit prallem Konto einen Dauerurlaub zu planen <strong>…</strong><br />

<strong>…</strong> dachte ich auch. Lei<strong>de</strong>r hatte ich mein Geld in Aktien angelegt, die in <strong>de</strong>n<br />

Keller rauschten. Je<strong>de</strong>n Tag wur<strong>de</strong> mein Traumschiff 30 Zentimeter kürzer.<br />

Irgendwann war es dann zu kurz. Aufgeben wollte ich aber nicht, also habe<br />

ich <strong>de</strong>n Dauerurlaub umgeplant in ein richtiges Projekt, mit Medien,<br />

Sponsore n und allem Pipapo. Das Konzept dieser »Starship Millennium<br />

Voyag e«: Ein Boot erkun<strong>de</strong>t drei Jahre lang die versteckten Paradiese <strong>de</strong>r<br />

Er<strong>de</strong> und berichtet – dank neuester Technik – live.<br />

Und das hat funktioniert?<br />

Irgendwie hab ich einen guten Moment erwischt. Als Erstes nahm ich das<br />

Magazin »Stern« als Medienpartner an Bord, dann gewann ich Microsoft,<br />

Telekom, Sony, Olympus, WWF, Deutsche Luft- und Raumfahrt und noch<br />

ein paar als Sponsoren. Ich bekam so um die sechs Millionen Mark<br />

zusamme n. Blöd war nur, dass ich <strong>de</strong>m »Stern« die Hälfte aller Sponsorengel<strong>de</strong>r<br />

versprochen hatte. Die verdienten, ich zahlte am Schluss sogar drauf.<br />

Aber das war meine eigene Dummheit. Die Reise selbst war umso schöner:<br />

Wir besuchten wissenschaftliche Projekte und einsame Inseln. Wir durften<br />

mit <strong>de</strong>m eigenen Schiff durch die Galapagos-Inseln fahren. Und je<strong>de</strong>n Tag<br />

lieferte n wir Berichte für die Website <strong>de</strong>s »Stern«. Sozusagen einer <strong>de</strong>r<br />

erste n Blogs – auch wenn <strong>de</strong>n Ausdruck damals keiner kannte.<br />

Was ist aus <strong>de</strong>m Schiff gewor<strong>de</strong>n?<br />

Nach <strong>de</strong>r Rückkehr lag die »Starship« in Hamburg, aber ich konnte mir <strong>de</strong>n<br />

Unterhalt nicht mehr leisten. Also habe ich sie verkauft – an <strong>de</strong>n Hollywood-<br />

Schauspieler Gene Hackman. Wir sind zusammen noch ein bisschen durch<br />

die Bahamas geschippert. Vom Erlös habe ich mir ein Haus in Südafrika ›


<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />

17<br />

Draufblick: Nach <strong>de</strong>m ersten<br />

Regen <strong>de</strong>r Saison suchen<br />

Elefanten nach schönem Matsch<br />

(Moremi Game Reserve, Botswana).


18<br />

<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />

Humor, Mut, Tod – Michael Polizas Bil<strong>de</strong>r zeigen alles.<br />

»Abends konnte ich die Fotos<br />

<strong>de</strong>s Tages anschauen und es am<br />

nächste n Morgen besser mache n. So<br />

war meine Lernkurve relativ steil.«<br />

kaufen können, aber um meinen Lebensunterhalt musste ich mich selbst<br />

kümmer n. Ich beschloss, es als Fotograf zu versuchen. Der »Stern« hatte<br />

eigen e Fotografen auf die »Starship« geschickt, aber im Buch über die Tour<br />

waren 70 Prozent <strong>de</strong>r Fotos von mir. Das hat alle überrascht, auch mich.<br />

Naturfotografen sind in Südafrika nicht gera<strong>de</strong> Mangelware. Haben da<br />

Neulinge überhaupt eine Chance?<br />

Es ging mir nicht darum, reich zu wer<strong>de</strong>n. Das schaffen nur ganz wenige –<br />

und die kommen <strong>de</strong>finitiv nicht aus <strong>de</strong>m Computerbereich. So was macht<br />

sich in einer Fotografen-Vita gar nicht gut. Aber ich lernte in Kapstadt Leute<br />

aus <strong>de</strong>r Safari-Branche kennen, die mich ermunterten. Einem gehörten<br />

divers e Camps in Namibia, Botswana, Zimbabwe, Malawi und Südafrika. Er<br />

sagte, ich könne so oft ich wolle kommen – und sollte halt ab und zu eine<br />

Foto-CD schicken. Das war ein super Deal für bei<strong>de</strong> Seiten. In <strong>de</strong>n ersten<br />

Jahren wur<strong>de</strong>n meine Bil<strong>de</strong>r hauptsächlich innerhalb Südafrikas benutzt, in<br />

<strong>de</strong>r internationalen Fotografenszene kannte mich kein Mensch.<br />

Und dann kam <strong>de</strong>in Bildband »Africa«, über <strong>de</strong>n alle staunten <strong>…</strong><br />

Dem renommierten <strong>de</strong>utschen Verlag teNeues legte ich eine dicke Mappe<br />

vor – und die waren begeistert! Meine Bedingungen – großes Buch, viele<br />

Bil<strong>de</strong>r, wenig Text – wur<strong>de</strong>n akzeptiert. Überraschen<strong>de</strong>rweise lief »Africa«<br />

dann auch international sehr gut. Die »New York Times« hat wun<strong>de</strong>rbar<br />

darüber berichtet, auch in Buenos Aires und Sydney wur<strong>de</strong>n Lobeshymnen<br />

geschrieben. Das hat mich sehr ermutigt.<br />

Was, wür<strong>de</strong>st du sagen, unterschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>ine Fotos von an<strong>de</strong>ren?<br />

Ein großer Vorteil für mich war die Digitalfotografie: Abends konnte ich die<br />

Bil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Tages anschauen und es am nächsten Morgen gleich besser<br />

mache n. So war meine Lernkurve relativ steil und ich entwickelte schnell<br />

eine n eigenen Stil. Ich wollte die Natur nicht nur dokumentieren, son<strong>de</strong>rn<br />

etwas künstlerischer interpretieren und wie<strong>de</strong>rgeben. Manchmal geht es<br />

darum, Bewegungen eindrücklich zu treffen – ohne anzuschnei<strong>de</strong>n, nur aus<br />

speziellen Blickwinkeln. Dann gibt es wie<strong>de</strong>r die Momente, in <strong>de</strong>nen man<br />

Regeln bricht. In <strong>de</strong>r Tierfotografie sollen zum Beispiel immer die Augen zu<br />

sehen sein, am besten mit einem Funkeln. Ich wollte das Majestätische<br />

eines Löwen auch mal ohne Augen zeigen. Und zwischendurch darf gerne<br />

ein süßes Elefantenbaby dabei sein, für die Mä<strong>de</strong>ls, damit habe ich kein<br />

Problem.<br />

Dann folgte <strong>de</strong>in Fotoprojekt »Eyes over Africa« – wie<strong>de</strong>r mit nie<br />

gesehene n Bil<strong>de</strong>rn, komplett aus <strong>de</strong>m Hubschrauber fotografiert.<br />

Wenn die Millionen weg waren, wie hast du das finanziert?<br />

Auch so eine glückliche Fügung. Ich fotografierte im Auftrag von Freun<strong>de</strong>n<br />

ein Luxusresort auf einer südafrikanischen Insel und sprang dort, weil Not<br />

am Mann war, als Hotelmanager ein. Einer <strong>de</strong>r Gäste, ein sehr betuchter<br />

Schweizer, fragte mich dann, ob ich »<strong>de</strong>r Poliza« von <strong>de</strong>r Starship-Expedition<br />

sei. Er hatte das Buch gelesen. Wir freun<strong>de</strong>ten uns an und schließlich<br />

verriet er seinen lang gehegten Traum – eine Helikopterreise von seiner<br />

Heimat stadt Ascona bis zum Krüger-Nationalpark. Und: Er lud mich dazu<br />

ein! Ich überre<strong>de</strong>te ihn, diesen Trip von drei auf acht Wochen auszu<strong>de</strong>hnen.<br />

Und so sind wir diese Strecke geflogen, es war wirklich wun<strong>de</strong>rschön.<br />

Kann man das noch steigern?<br />

In dieser Form wohl nicht. Ich wollte auch nicht als reiner Afrika-Fotograf<br />

wahrgenommen wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>shalb habe ich mir danach die Antarktis vorgenommen.<br />

Allerdings hatte ich Probleme, meine geplanten 180 Motive für<br />

das nächste Buch zu fin<strong>de</strong>n. Pinguine, Wale, Robben und Eisberge. Nach<br />


„DIE BERGE ZU<br />

LIEBEN, BEDEUTET<br />

IHRE BEDINGUNGEN<br />

ZU AKZEPTIEREN.“<br />

HANWAG TATRA<br />

Unser Trekkingstiefel TATRA ist mit CO 2 -neutral hergestelltem Le<strong>de</strong>r<br />

als Obermaterial erhältlich: Als erster Hersteller von Berg- und Trekkingschuhen<br />

verwen<strong>de</strong>n wir das zerti� ziert CO 2 -neutral hergestellte<br />

Le<strong>de</strong>r Terracare Zero ® . Das chromfrei gegerbte Le<strong>de</strong>r im Innenfutter<br />

ist zu<strong>de</strong>m beson<strong>de</strong>rs hautfreundlich und für Allergiker geeignet.<br />

Wir bieten zusätzlich eine TATRA-WIDE-Version an, die sich durch<br />

einen breiteren Vorfußbereich auszeichnet.<br />

<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong> 19<br />

HANWAG GMBH | WIESENFELDSTR. 7 | 85256 VIERKIRCHEN | TEL: 0 81 39 / 93 56 0 | WWW.HANWAG.DE


20<br />

<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />

Acht Wochen im Helikopter für »Eyes over Africa«. Eigentlich unbezahlbar – aber Poliza hatte wie<strong>de</strong>r mal Glück (Natronsee, Tansania).<br />

»Ich kenne reiche Menschen, die mich<br />

benei<strong>de</strong>n. Ich sage dann: Du hast<br />

doch alles. Mach, was du wirklich<br />

willst! Aber das verstehen sie nicht.«<br />

100 Fotos wur<strong>de</strong> es sehr mühsam. Daher beschloss ich, auch die Arktis einzubeziehen.<br />

Polarfüchse, Eisbären, Karibus, Walrosse <strong>…</strong> die haben <strong>de</strong>m<br />

Buch sehr gutgetan. Ich fin<strong>de</strong> es sehr wichtig, dass <strong>de</strong>r Betrachter Lust hat,<br />

weiterzublättern.<br />

Apropos Betrachter: Art Wolfe, <strong>de</strong>r wohl bekannteste Naturfotograf<br />

<strong>de</strong>r Welt, hat knapp 10.000 Facebook-Fans. Du hast über 40.000 Fans,<br />

die auch sehr rege kommunizieren. Wie kommt <strong>de</strong>nn das?<br />

Positives Feedback habe ich immer schon viel bekommen. Die typische Mail:<br />

»Hallo Herr Poliza, ich bin mal wie<strong>de</strong>r zwei Stun<strong>de</strong>n in Ihrem Bildband versunken<br />

und wollte nur Danke sagen.« Aber was da inzwischen bei Facebook<br />

abgeht, kann ich auch nicht erklären. Gestern habe ich Bil<strong>de</strong>r hochgela<strong>de</strong>n,<br />

innerhalb von 90 Sekun<strong>de</strong>n kamen 35 Likes und 8 Kommentare.<br />

Und wenn ich in die Statistik schaue: Viele Postings kommen aus Deutschland,<br />

<strong>de</strong>n USA und Südafrika – aber die allermeisten aus Kenia. Ich habe<br />

noch nie ein Buch in Kenia verkauft!<br />

Inzwischen bist du wie<strong>de</strong>r in Hamburg heimisch?<br />

Seit drei Jahren. Ich bin geborener Hamburger und die jahrzehntealten<br />

Freundschaften hier haben schon eine beson<strong>de</strong>re Qualität. Und ich habe<br />

eine Galerie in <strong>de</strong>r Jarrestraße aufgebaut, ein toller Ort, um meine Bil<strong>de</strong>r im<br />

ganz großen Format auszustellen. Außer<strong>de</strong>m bin ich in zehn Minuten<br />

drübe n bei Globetrotter, Equipment gucken o<strong>de</strong>r auf einen Schnack mit<br />

Semi h Serbes. Aber keine Sorge, ich wer<strong>de</strong> kein Stadtindianer. Sechs bis<br />

sieben Monate pro Jahr bin ich immer noch unterwegs.<br />

Stimmt es, dass du auch unter die Reiseveranstalter gegangen bist?<br />

Meine jetzige Lebenspartnerin hat Kin<strong>de</strong>r aus einer früheren Beziehung –<br />

und da habe ich eine Art Verantwortungshormon entwickelt. Ich schaute<br />

mich also nach weiteren Geldquellen um, <strong>de</strong>nn Fotografen <strong>leben</strong> unstet –<br />

auch wirtschaftlich. Jetzt organisiere ich sehr individuelle und aufwändige<br />

Reisen. Safaris mit Hubschraubern und Heißluftballons zum Beispiel <strong>…</strong><br />

Das klingt nicht gera<strong>de</strong> nach Pauschalreise-Schnäppchen <strong>…</strong><br />

Definitiv nicht. Aber es gibt betuchte Menschen, die haben alles, nur keine<br />

Zeit. Ein paar Wochen durch Afrika zu tingeln, wie das viele Backpacker tun,<br />

ist für sie unmöglich. Sie wünschen sich eine kompakte, gut choreografierte<br />

Reise mit überraschen<strong>de</strong>n Erlebnissen und einer bestimmten Mischung aus<br />

kalkuliertem Abenteuer und Luxus. Der Preis ist Nebensache. Das biete ich<br />

mit »Michael Poliza Experiences« an.<br />

Wie läuft so eine Privatsafari à la Poliza ab?<br />

Erst einmal fällt alles weg, was nervt: In Warteschlangen stehen, Formulare<br />

ausfüllen, auf Zimmerschlüssel aufpassen. Das organisiere ich alles weg.<br />

Dann Überraschungen: Du lan<strong>de</strong>st mit <strong>de</strong>m Ballon mitten in <strong>de</strong>r Savanne –<br />

und da steht eine festlich ge<strong>de</strong>ckte Tafel mit <strong>de</strong>m Aben<strong>de</strong>ssen! Ansonsten<br />

kein Anzeichen <strong>de</strong>r Zivilisation. Die blen<strong>de</strong>n wir komplett aus. Die Jeeps, die<br />

das Dinner gebracht haben, sind fünf Kilometer entfernt versteckt – und<br />

zwar so, dass man sie auch vom Ballon aus nicht gesehen hat. Dass das alles<br />

wie am Schnürchen klappt und gleichzeitig noch locker rüberkommt –<br />

gena u das ist meine Stärke, das habe ich über Jahre gelernt. Im Computerbusiness,<br />

auf <strong>de</strong>r »Starship«, bei afrikanischen Behör<strong>de</strong>n. Und ein letzter<br />

Punkt, <strong>de</strong>r mir sehr wichtig ist: Großzügigkeit!<br />


22<br />

<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />

Neues Standbein: Poliza organisiert individuelle Traumtrips.<br />

Du meinst, <strong>de</strong>ine Gäste sollen or<strong>de</strong>ntlich Trinkgeld geben?<br />

Umgekehrt: Ich bin großzügig. Diese Reisen kosten sehr viel Geld, aber unterwegs<br />

läuft alles unter einer Art Pauschale. Will ein Gast ein Extra, zum<br />

Beispiel einen Heliflug statt einer Fahrt im Jeep, kriegt er es – ohne Zusatzkosten.<br />

Zum Abschied gibt‘s ein iPad mit <strong>de</strong>n Fotos <strong>de</strong>r Tour. Da bin ich<br />

nicht kleinlich, schon weil ich dieses ständige Nachbezahlen selbst nicht<br />

lei<strong>de</strong>n kann. Einmal musste ich kurzfristig zur Buchmesse und es gab nur<br />

noch ein Luxuszimmer im »Frankfurter Hof«. Ich wusste, das wird schweineteuer,<br />

okay – hätte ich halt früher gebucht. Aber dann sollte ich für 24 Stun<strong>de</strong>n<br />

Internet noch 49 Euro extra bezahlen. Da geh ich nie wie<strong>de</strong>r hin! Egal,<br />

wie wenig o<strong>de</strong>r viel Geld jemand hat – nieman d will abgezockt wer<strong>de</strong>n.<br />

Was ist wichtiger: viel Geld o<strong>de</strong>r viel Zeit haben?<br />

Am wichtigsten ist, dass man seine Zeit richtig nutzt. Ich habe reiche Menschen<br />

kennengelernt, die mich um mein Leben benei<strong>de</strong>n. Ich sage dann: Du<br />

hast doch alles, hör einfach auf und mach, was du wirklich willst. Aber das<br />

4-<strong>Seasons</strong> Info<br />

Mehr von Michael Poliza<br />

Bildbän<strong>de</strong>: Michael Polizas Fotobücher<br />

sind opulente XXL-Bildbän<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>nen<br />

man regelrecht versinkt (Details unten).<br />

Website: Unter www.michaelpoliza.com<br />

gibt‘s Fotos, einen Blog, News zu Ausstellungen<br />

und eine Übersicht mit allen<br />

veröffentlichten Büchern.<br />

Facebook: Auf Michaels Facebook-Seite<br />

trifft sich seine internationale Fangemein<strong>de</strong><br />

(aktuell über 42.000 Leute!),<br />

kommentiert Poliza-Bil<strong>de</strong>r, viele User<br />

stellen eigene Bil<strong>de</strong>r ein (www.facebook.<br />

com/Michael.Poliza.Photography).<br />

Galerie: In <strong>de</strong>r Hamburger Jarrestraße<br />

42 a – nur 10 Minuten Fußweg von <strong>de</strong>r<br />

Globetrotter-Filiale entfernt – betreibt<br />

Michael eine Galerie, die einen Besuch<br />

wert ist (geöffnet Di–Fr; 11–18 Uhr o<strong>de</strong>r<br />

nach Vereinbarung, Tel. 040/27166949).<br />

Er selbst ist eher selten anwesend <strong>…</strong><br />

Buch-Highlights: »Eyes over Africa« (Globetrotter-Bestellnr. 20.79.07);<br />

»Africa« (zurzeit vergriffen), »South Africa« (16.99.76); »Kenya«<br />

(20.12.53); »Antarctic« (15.44.07); Preise zwischen 75 und 98 Euro.<br />

verstehen sie nicht. Vor allem Männer <strong>de</strong>finieren sich oft über ihren Beruf.<br />

Nimmt man ihnen <strong>de</strong>n weg, wissen sie gar nicht mehr wohin. Sie trauen<br />

sich nicht an neue Sachen. Bevor sie sich von <strong>de</strong>r alten Freundin trenne n,<br />

soll schon die neue da sein. Bevor sie eine Tür hinter sich zumachen, muss<br />

schon eine an<strong>de</strong>re auf sein. Ich bin ein Mensch, <strong>de</strong>r die Tür zumacht und<br />

dann schaut, was passiert. Gibt man <strong>de</strong>m Leben die Chance, sich zu entwickeln,<br />

geschehen aufregen<strong>de</strong> Sachen. Aber dazu muss man bereit sein.<br />

Ist es wirklich so einfach?<br />

Es ist nicht einfach! Es gibt auch Tiefs und Rückschläge, je<strong>de</strong> Menge. Für<br />

<strong>de</strong>ine Persönlichkeit, für <strong>de</strong>in Ego, auch finanziell. Einige meiner früheren<br />

Mitarbeiter haben viel Geld verdient, weil sie mit ihren Aktien auf <strong>de</strong>r<br />

passen<strong>de</strong> n Welle geritten sind. In <strong>de</strong>r Zeit war ich halt auf Papua-Neuguinea<br />

schnorchel n. Ich habe mich dann schon gefragt, ob ich das Richtige tue.<br />

Und ich habe herausgefun<strong>de</strong>n: Ja, es ist genau das, was ich will.<br />

Schauspieler, IT-Unternehmer, Weltumsegler, Naturfotograf, Safari-<br />

Veranstalter – war‘s das o<strong>de</strong>r strebt Michael Poliza nach Neuem?<br />

Im Moment arbeite ich an einem Bildband über Australien und halte Ausschau<br />

nach einem Sponsor für eine Helikopterreise durch China (lacht).<br />

Aber wer weiß. Es gibt drei Konstanten in meinem Leben: Die Begeisterung<br />

für Technik, die Freu<strong>de</strong> am Reisen und einen gewissen Mangel an Zukunftsangst.<br />

Mal sehen, wo mich das noch hinführt.<br />

Ein großes Poliza-Vi<strong>de</strong>o-Special mit 12 Filmen ab<br />

sofort unter www.4-<strong>Seasons</strong>.tv/michael_poliza<br />

Eine XXL-Fotogalerie mit weiteren Bil<strong>de</strong>rn gibt‘s<br />

online unter www.4-seasons.<strong>de</strong>/michael_poliza<br />


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Ålandinseln, Finnland. Foto: Nehrhoff von Hol<strong>de</strong>rberg / Outdoor-Archiv<br />

Spannen<strong>de</strong> Ausrüstungs- und Reise-Tipps<br />

von Globetrotter Experten zum Thema Kanu<br />

und Kajak unter www.4-<strong>Seasons</strong>.TV/kanu<br />

<strong>Träume</strong> <strong>…</strong>


<strong>…</strong> <strong>leben</strong>.


26<br />

Aktuell<br />

Fotowettbewerb: Frost!<br />

1275 eingesandte Bil<strong>de</strong>r machten unserer Jury die<br />

Entscheidung in dieser Run<strong>de</strong> schwer – hier sind die Sieger.<br />

»Und wo frieren Sie?«, das war die Frage in Run<strong>de</strong> 9<br />

<strong>de</strong>s 4-<strong>Seasons</strong>-Fotowettbewerbs. Neal Cheeseman<br />

lieferte die beeindruckendste Antwort für unsere<br />

Jury: »Beim Eisfischen in Nordschwe<strong>de</strong>n, während<br />

Vollmond und aufziehen<strong>de</strong>r Nebel uns in ein frostig<br />

graues Licht hüllten.« Marco Schmidt (Platz 2) lässt<br />

die Augen von Töchterchen Nele sprechen, die sich<br />

nach einer Nachtwan<strong>de</strong>rung am Berliner Teufelsberg<br />

mit einer Tasse heißem Kakao wärmt. Platz 3 belegt<br />

Stefan Arendt, <strong>de</strong>r im winterlichen Schwarzwald<br />

unterweg s war. Globetrotter belohnt die Siegerbil<strong>de</strong>r<br />

mit Einkaufsgutscheinen über 100, 75 und 50 Euro.<br />

Run<strong>de</strong> 10:<br />

In Bewegung<br />

1. Platz Grüß mir <strong>de</strong>n Mond! Lichtzeichen beim Eisfischen in Nordschwe<strong>de</strong>n. Foto: Neal Cheeseman<br />

Stillsitzen fällt Ihnen<br />

schwer? Dann besser die<br />

Kamera einpacken. Diesmal<br />

suchen wir Fotos, die<br />

zeigen, wie Sie draußen<br />

aktiv sind. Einsen<strong>de</strong>schluss<br />

ist <strong>de</strong>r 18. März 2012. Alle<br />

Infos fin<strong>de</strong>n Sie unter<br />

www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/foto.<br />

»Schon ohne Stuhl und Bohrer eine tolle Bildi<strong>de</strong>e – doch durch das Arrangement im<br />

Vor<strong>de</strong>rgrund fängt das Auge an Pingpong zu spielen und das Gehirn sucht nach einer<br />

Verbindung. An<strong>de</strong>rs. Spannend. Fehlt nur noch <strong>de</strong>r Fisch. Hat einer <strong>de</strong>n Fisch gesehen?«<br />

Michael Neumann, Redaktion 4-<strong>Seasons</strong>


2. Platz<br />

3. Platz<br />

Doppelt gut: Heißer Kakao nach kalter Tour. Foto: Marco Schmidt<br />

»Eine Wintertour. Das ist Kälte, Einsamkeit, Stille,<br />

Abhängigkeit von zuverlässiger Ausrüstung – und das,<br />

was diese vertrauensvollen Augen sagen: Unabhängigkeit,<br />

Stärke, <strong>de</strong>n Augenblick genießen. Hammerbild!«<br />

Martin Haag, eRedaktion Globetrotter Ausrüstung<br />

Eisregen am Schauinsland im Schwarzwald. Foto: Stefan Arendt<br />

»Eisregen – bei wolkenlosem Himmel? Da hat es Fotograf Stefan Arendt<br />

wohl selbst etwas rieseln lassen. Aber <strong>de</strong>r kleine Kniff verleiht diesem<br />

klassischen Wintermotiv einen ganz beson<strong>de</strong>ren Zauber.«<br />

Philip Baues, 4-<strong>Seasons</strong> Online-Redaktion<br />

Doug Laures<br />

Nammatj<br />

Die beste Wahl für alle Touren in<br />

sämtlichen Wetterbedingungen.<br />

Konstruiert und<br />

entwickelt in Nordschwe<strong>de</strong>n.<br />

Hillebergzelte sind<br />

weltweit die erste Wahl für<br />

professionelle Abenteurer und<br />

anspruchsvolle Zeltanwen<strong>de</strong>r<br />

- und dies seit über 35 Jahren.<br />

Facebook: /HillebergtheTentmaker<br />

Twitter: @hilleberg


28 Aktuell<br />

Ein Yeti für Annett<br />

Triathletin Annett Finger ist für<br />

das Arctic Circle Race gerüstet.<br />

Annett Finger ist Triathletin, Ironwoman, um<br />

genau zu sein. Bei <strong>de</strong>r legendären Challenge<br />

in Roth belegte sie im Sommer als beste<br />

Amateurin Platz 10. Und weil sie beim Training<br />

gern alternative Reize für Körper und Geist setzt,<br />

hat die Dresdnerin das Langlaufen für sich ent<strong>de</strong>ckt:<br />

»Langlaufen eignet sich fantastisch fürs<br />

Triathlon-Training – und es gibt da sogar Rennen,<br />

die große Abenteuer bieten.« Gemeint ist damit<br />

6 x Globeboot<br />

unter an<strong>de</strong>rem das Arctic Circle Race auf Grönland.<br />

160 Kilometer im klassischen Stil legen die<br />

Teilnehmer bei zweistelligen Minusgra<strong>de</strong>n in drei<br />

Tagen zurück. »Genächtigt wird im Zelt, von <strong>de</strong>m<br />

sich <strong>de</strong>r Eisbär hoffentlich fernhält«, lacht Annett.<br />

Globetrotter Dres<strong>de</strong>n unterstützt die Ausdauersportlerin<br />

bei ihrem Vorhaben nicht nur mit kältefester<br />

Beratung, son<strong>de</strong>rn auch mit einem mollig<br />

warmen E<strong>de</strong>l-Schlafsack von Yeti.<br />

Ab Mitte April ist Deutschlands größtes Boots- und Outdoor-Testival<br />

wie<strong>de</strong>r auf Tour – und erobert erstmals auch <strong>de</strong>n Sü<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Republik.<br />

Was in Berlin, Dres<strong>de</strong>n, Köln<br />

Frankfurt und Hamburg<br />

bereits als traditioneller Start in die<br />

Pad<strong>de</strong>lsaison gilt, fin<strong>de</strong>t 2012 auch<br />

südlich <strong>de</strong>r Donau statt: die Globeboot.<br />

Am 28. und 29. April steigt<br />

am Pilsensee die erste bayerische<br />

Globeboot, organisiert von Globetrotter<br />

München. Neben Kajaks,<br />

Kanadiern, Luft- und Faltbooten<br />

zum Probefahren gibt’s auch je<strong>de</strong><br />

Menge Equipment wie Zelte und<br />

Kocher zum Ausprobieren. Zahlreiche<br />

Hersteller sind für Auskünfte<br />

selbst vor Ort. Mit Attraktionen von<br />

Axtwerfen bis Slacklining und<br />

einem umfangreichen Kin<strong>de</strong>rprogramm<br />

ist das Testival ein echtes<br />

Familienevent. Der Eintritt ist frei.<br />

‹<br />

Globeboot 2012<br />

Frankfurt: 14./15. April, Langener Waldsee<br />

Hamburg: 21./22. April, Freibad am Stadtparksee<br />

München: 28./29. April, Strandbad Pilsensee<br />

Berlin: 28./29. April, Strandbad Wannsee<br />

Köln: 05./06. Mai, Hei<strong>de</strong>r Bergsee<br />

Dres<strong>de</strong>n: 12./13. Mai, Elbe, Bootshaus Kanusport e. V.<br />

Infos und Programm<strong>de</strong>tails: www.globeboot.<strong>de</strong><br />

‹<br />

Täglich grüßt<br />

das Murmeltier<br />

Marmot übernimmt En<strong>de</strong> Februar<br />

für ein Jahr die Son<strong>de</strong>rfläche von<br />

Globetrotter Köln.<br />

Vier Globetrotter-Filialen bieten<br />

eine Son<strong>de</strong>rfläche, auf <strong>de</strong>r sich im<br />

jährlichen Wechsel Marken präsentieren<br />

können. In Köln wird Marmot<br />

En<strong>de</strong> Februar die Fläche von Patagonia<br />

übernehmen, die in »ihrem« Jahr<br />

einige s bewegt haben (4-<strong>Seasons</strong><br />

berichtete). Auch die kalifornischen<br />

Murmeltiere wollen sich nicht lumpen<br />

lassen und planen verschie<strong>de</strong>ne Highlights:<br />

Am 25. Februar und 3. März<br />

können Nach wuchsabenteurer an <strong>de</strong>r<br />

Seilrutsche pfeilschnell über die<br />

»reißen<strong>de</strong> n Stromschnellen« <strong>de</strong>s<br />

Olivan<strong>de</strong>n hofs fliegen.<br />

Über das Abenteuer »Baffin Island«<br />

berichtet am 29. Februar Marmot-<br />

Mann Holger Heuber in einem Multivisions<br />

vortrag. Sein Teamkollege<br />

Stefa n Glowac z erzählt am 6. März in<br />

»Climbing the Lost World« vom<br />

magischen Roraima-Tepui in Guayana<br />

und <strong>de</strong>r emotional schwierigsten<br />

Expedition seines Lebens. Alle Infos<br />

unter www. globetrotter.<strong>de</strong>/koeln.<br />

Globetrotter Son<strong>de</strong>rflächen 2012<br />

Köln Marmot ab 25. Feb.<br />

München Bergans ab 10. März<br />

Dres<strong>de</strong>n Haglöfs ab 03. März<br />

Frankfurt Fjällräven ab 03. März<br />

Infos zu sämtlichen<br />

Son<strong>de</strong>rflächen-Events unter<br />

www.globetrotter.<strong>de</strong>/filialen<br />


110 Genuss Regionen zum Angreifen,<br />

Schmecken, Er<strong>leben</strong>, Genießen!<br />

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30<br />

Aktuell<br />

Globetrotter Harz Triathlon<br />

Rennrad o<strong>de</strong>r Mountainbike? Diese Frage stellt sich beim 2. Globetrotter Harz Triathlon<br />

am 23. Juni in Clausthal-Zellerfeld. Es winken Preise im Gesamtwert von 6000 Euro.<br />

Der einzige Gebirgstriathlon im Nor<strong>de</strong>n<br />

Deutschlands bietet <strong>de</strong>n Teilnehmern weit<br />

mehr als nur das klassische Schwimmen,<br />

Radfahren und Laufen. Der 2. Globetrotter Harz<br />

Triathlon in Clausthal-Zellerfeld ist sowohl landschaftlich<br />

als auch sportlich vielseitig – zumin<strong>de</strong>st<br />

was die Wahl <strong>de</strong>r Waffen auf <strong>de</strong>r Radstrecke<br />

angeht: Die Sprint- Triathleten wechseln nach <strong>de</strong>r<br />

Reisemedizin für Globetrotter –<br />

von Tropenmediziner Dr. Tomas Jelinek<br />

� Jetlag<br />

Zeitverschiebungen von mehr als fünf Stun<strong>de</strong>n führen zu nachhaltiger<br />

Irritation <strong>de</strong>r inneren Uhr. Bei <strong>de</strong>r Anpassung helfen einfache Maßnahmen.<br />

Als »Jetlag« bezeichnet man Beschwer<strong>de</strong>n, die<br />

durch schnellen Ortswechsel in eine an<strong>de</strong>re<br />

Zeitzone hervorgerufen wer<strong>de</strong>n. Die häufigsten<br />

Symptome sind Schlafstörungen, Müdigkeit,<br />

Schwin<strong>de</strong>lgefühl, Stimmungsschwankungen,<br />

Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwer<strong>de</strong>n, vermin<strong>de</strong>rte<br />

Leistungsfähigkeit bei manuellen und<br />

kognitiven Anfor<strong>de</strong>rungen sowie psychische<br />

Verän<strong>de</strong>rungen bis hin zu Depressionen.<br />

Obwohl fast alle Reisen<strong>de</strong>n bei einer Zeitverschiebung<br />

von mehr als fünf Stun<strong>de</strong>n Beschwer<strong>de</strong>n<br />

wahrnehmen, sind <strong>de</strong>ren Schweregrad und die<br />

Erholung davon sehr unterschiedlich. Die<br />

Beschwer<strong>de</strong>n sind bei jüngeren Menschen oft<br />

ausgeprägter und auch die Reiserichtung hat<br />

500 Meter langen Schwimm etappe im UNESCO-<br />

Welterbe Waldsee aufs Rennrad und absolvieren<br />

einen 23 Kilometer langen, schnellen und<br />

welligen Rundkurs auf Asphalt. Staubiger präsentiert<br />

sich <strong>de</strong>r anspruchsvolle Kurs für die Cross-<br />

Triathleten – sie flitzen über eine neun Kilometer<br />

lange Mountain bikestrecke mit Trails und Forstwegen.<br />

Die Laufstrecke führt schließlich auf einer<br />

Einfluss: Flüge in Richtung Westen wer<strong>de</strong>n meist<br />

leichter toleriert als in Richtung Osten. Die innere<br />

Uhr läuft gewöhnlich nicht exakt im 24-Stun<strong>de</strong>n-<br />

Takt, son<strong>de</strong>rn mit etwas längeren Taktphasen,<br />

weshalb es für viele Menschen einfacher ist,<br />

länger aufzubleiben, als früher aufzustehen.<br />

Die Anpassung an die Zeitverschiebung vor Ort<br />

erfolgt zwar individuell, <strong>de</strong>nnoch gibt es eine<br />

Faustregel: Pro zwei Zeitzonen in Richtung Osten<br />

braucht man einen Tag Eingewöhnung, in<br />

Richtung Westen bis zu 50 Prozent weniger. Wer<br />

also von Deutschland nach Thailand (sechs Zeitzonen)<br />

reist, muss in Thailand mit drei Tagen<br />

Eingewöhnung rechnen, nach <strong>de</strong>r Rückkehr nach<br />

Deutschland aber nur mit ein bis zwei Tagen.<br />

Das staubt! Die Cross-<br />

Triathleten erwartet<br />

eine anspruchsvolle<br />

Mountainbikestrecke.<br />

Ausdauer ist gefragt,<br />

egal ob beim Sprint-<br />

o<strong>de</strong>r Cross-Triathlon.<br />

Länge von fünf Kilometern über <strong>de</strong>n Waldseebad-Damm<br />

ins Ziel. Der Globetrotter Harz<br />

Triathlo n ist offen für Einzelkämpfer ab Jahrgang<br />

1996 und Staffel- Teams (auch Uni-,<br />

Familie n- o<strong>de</strong>r Firmenteams) ab Jahrgang<br />

1998. Zu gewinnen gibt es Preise im<br />

Gesamtwert von 6000 Euro. Infos und<br />

Anmeldung unter www.harz-triathlon.<strong>de</strong>.<br />

Einfache Maßnahmen können Reisen<strong>de</strong>n<br />

helfe n, die Anpassung zu erleichtern.<br />

• Bereits im Flugzeug die Uhr auf die Zeit im<br />

Zielland einstellen (hilft bei <strong>de</strong>r mentalen<br />

Umstellung) .<br />

• Nach Ankunft sofort <strong>de</strong>n Tages rhythmus<br />

<strong>de</strong>r neuen Zeit anpassen (keine »Mittagsschläfchen«<br />

halten).<br />

• Am Zielort möglichst viel bei Tageslicht ins<br />

Freie gehen.<br />

• Für die erste Übernachtung viel Zeit einplanen<br />

(keine frühe Weiterreise), möglichst<br />

gut ausschlafen.<br />

• Anstrengen<strong>de</strong> Aktivitäten in <strong>de</strong>n ersten<br />

zwei Tagen vermei<strong>de</strong>n.<br />

• Auf Schlafmittel (und Alkohol zum »Mü<strong>de</strong>wer<strong>de</strong>n«)<br />

generell verzichten.<br />

• Bei nur sehr kurzen Aufenthalten möglichst<br />

<strong>de</strong>n Tagesrhythmus <strong>de</strong>s Heimatlan<strong>de</strong>s<br />

beibehalten.<br />

Patienten, die auf eine Dauermedikation<br />

angewiesen sind, müssen die Einnahmezeiten<br />

bei Zeitverschiebungen von mehr als zwei<br />

Stun<strong>de</strong>n entsprechend anpassen. Das Berliner<br />

Centrum für Reise- und Tropenmedizin hilft<br />

bei <strong>de</strong>r Erstellung eines Einnahmeplans für<br />

Hin- und Rückreise und berät in <strong>de</strong>n Globetrotter-Filialen<br />

in Dres<strong>de</strong>n, Hamburg, Köln<br />

und München (Mo–Fr 15–19 Uhr; Sa 12–17<br />

Uhr). Infos: www.bctropen.info. ‹<br />


32 Aktuell<br />

Hightech trifft Handarbeit<br />

Das gab’s noch nie: Maßschuhe für Stock und Stein. Hanwag nimmt bei<br />

Globetrotter München Maß für individuell gefertigte Trekkingstiefel.<br />

Ein UFO? Nein, <strong>de</strong>r<br />

neue 3-D-Scanner bei<br />

Globetrotter München.<br />

Rasterfahndung: Wo sind die Problemzonen?<br />

Auf die eigenen Füße geschusterte Maßschuhe<br />

sind entwe<strong>de</strong>r ein ganz beson<strong>de</strong>rer Luxus –<br />

o<strong>de</strong>r dringend notwendig: Viele Menschen haben<br />

zwei ungleich große Füße o<strong>de</strong>r das Problem, dass<br />

ihre Fußform stark von <strong>de</strong>r Norm abweicht.<br />

Die Passform eines Schuhs bestimmt <strong>de</strong>r Leisten –<br />

ein Kunstfuß, auf <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Schuh aufgebaut wird.<br />

Natürlich ist je<strong>de</strong>r Schuhhersteller bemüht, dass<br />

seine Leisten möglichst vielen Kun<strong>de</strong>n passen.<br />

»Exotische« Füße fallen dagegen meistens durch<br />

das Raster.<br />

Abhilfe schafft jetzt <strong>de</strong>r bayerische Bergschuster<br />

Hanwag, <strong>de</strong>r als erster Anbieter Leisten für Bergschuhe<br />

nach Maß fertigt. Vermessen wird <strong>de</strong>r<br />

Kun<strong>de</strong>nfuß zuvor bei Globetrotter in München.<br />

Das neue Prunkstück <strong>de</strong>r Münchner Schuhabteilung<br />

ist ein 3-D-Fußscanner, <strong>de</strong>r in weniger<br />

als einer Minute ein hoch präzises Mo<strong>de</strong>ll je<strong>de</strong>s<br />

einzelnen Fußes errechnet. Diese Daten wer<strong>de</strong>n<br />

direkt an Hanwag in Vierkirchen übertragen. Dort<br />

wird für je<strong>de</strong>n Fuß ein individueller Leisten hergestellt,<br />

um <strong>de</strong>n herum dann <strong>de</strong>r Schuh gebaut wird.<br />

4-<strong>Seasons</strong> – das Beste<br />

aus 10 Jahren<br />

Die besten Geschichten aus 32 Ausgaben 4-<strong>Seasons</strong><br />

gibt es jetzt in einem schmucken Sammelband.<br />

Fotoreportagen, Hintergrundstorys und Interviews auf<br />

33 256 Seiten, gedruckt auf feinstem FSC-Bil<strong>de</strong>rpapier:<br />

Das 4-<strong>Seasons</strong>-Jubiläumsbuch ist »Pflichtlektüre für je<strong>de</strong>n<br />

angehen<strong>de</strong>n Globetrotter, um sich Geschmack auf mehr zu<br />

holen«, – meint zumin<strong>de</strong>st Globetrotter-Kun<strong>de</strong> Ulrich H. in<br />

seiner Onlinekritik. Viele Globetrotter-Stammkun<strong>de</strong>n haben<br />

das 4-<strong>Seasons</strong>-Buch bereits mit <strong>de</strong>r Weihnachtspost erhalten.<br />

Eine begrenzte Auflage ist jetzt online (www.globetrotter.<strong>de</strong>,<br />

Bestellnummer 20.14.58) und in <strong>de</strong>n Buchabteilungen <strong>de</strong>r<br />

Globetrotter-Filialen erhältlich. Kostenpunkt: 14,95 Euro.<br />

Ulrich H. meint dazu übrigens: »Unbedingt kaufen!« ;-)<br />

»State of the<br />

Art«: Der<br />

Alaska GTX von<br />

Hanwag.<br />

Nach etwa fünf Wochen kann sich <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong><br />

seine digital vermessenen und handgefertigten<br />

Schuhe abholen.<br />

Hanwag startet die Maßfertigung zunächst mit<br />

<strong>de</strong>m Bestseller »Alaska GTX«, einem erstklassigen<br />

Trekkingstiefel, <strong>de</strong>n 4-<strong>Seasons</strong> auch<br />

schon als Referenzprodukt (»State of the Art«)<br />

vorgestellt hat. Weitere Mo<strong>de</strong>lle und Messstationen<br />

sollen folgen.<br />

Die Kosten für <strong>de</strong>n maßgefertigten Alaska GTX<br />

liegen bei 790 Euro – nicht geschenkt, aber angesichts<br />

<strong>de</strong>s immensen Aufwands und <strong>de</strong>r<br />

garantiert perfekten Passform ein faires Angebot.<br />

Weitere Infos unter www.hanwag.<strong>de</strong><br />

o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Globetrotter-Filiale München. ‹<br />

Der Hanwag Alaska GTX<br />

in allen Einzelheiten unter<br />

www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/AlaskaGTX<br />


SÜDAFRIKA<br />

Kleingruppenreisen & individuelle Touren<br />

s Panoramaroute, Krüger NP und Drakensberge<br />

13 Tage Naturrundreise ab 1195 € zzgl. Flug<br />

s Familiensafari und Camping<br />

16 Tage Naturrundreise und Safari ab 1790 € zzgl. Flug<br />

s Tropische Strän<strong>de</strong> und afrikanischer Busch<br />

14 Tage Safari und Strandurlaub ab 1495 € zzgl. Flug<br />

s Aktiv unterm Regenbogen<br />

14 Tage Wan<strong>de</strong>r- & Naturrundreise ab 2690 € zzgl. Flug<br />

Südafrika à la carte ab 2 Personen<br />

alle Bausteine täglich ab/an Kapstadt o<strong>de</strong>r<br />

Johannesburg zzgl. Mietwagen:<br />

s 4 Tage Kapstadt und Umgebung ab 190 €<br />

s 7 Tage Panoramaroute und Krüger NP ab 570 €<br />

s 7 Tage Kapstadt, Ze<strong>de</strong>rberge und Namaqualand ab 550 €<br />

s 7 Tage Elephant-Whispers und Krüger NP ab 710 €<br />

s 8 T. Kapstadt, Hermanus, Gartenroute & Weinanbau ab 690 €<br />

www.suedafrika.travel<br />

Jetzt mit interaktiver Landkarte für Ihre<br />

individuelle Reiseplanung nach Südafrika<br />

Natur- und Kulturreisen, Trekking,<br />

Safaris und Expeditionen in mehr<br />

als 100 Län<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Welt<br />

Aktuellen Katalog 2012 hier bestellen!<br />

Beratung und Buchung bei:<br />

DIAMIR Erlebnisreisen GmbH<br />

Berthold-Haupt-Straße Berthold-Haupt-Straße 2<br />

D – 01257 Dres<strong>de</strong>n<br />

Tel.: Tel.: (0351) 31 20 7-528<br />

Fax: (0351) 31 31 20 76<br />

E-Mail: suedafrika@diamir.<strong>de</strong><br />

www.diamir.<strong>de</strong><br />

www.diamir.<strong>de</strong><br />

Film-Highlights aus Banff<br />

Ab 24. Februar gehen die besten Filme <strong>de</strong>s Banff Mountain Film Festival auf Tour.<br />

Mit <strong>de</strong>r GlobetrotterCard gibt’s in <strong>de</strong>n Filial-Städten ermäßigte Tickets.<br />

Seit über 35 Jahren wer<strong>de</strong>n beim Banff<br />

Mountain Film Festival die besten Abenteuerdokus<br />

und Outdoorsportfilme ausgezeichnet.<br />

Ab 24. Februar gibt’s die beliebtesten Filme <strong>de</strong>s<br />

Festival s wie<strong>de</strong>r in Deutschland zu sehen – erstmals<br />

mit <strong>de</strong>utschen Untertiteln. In <strong>de</strong>n Glob etrotter-Filial<br />

städten Köln, München, Dres<strong>de</strong>n,<br />

Berlin, Frankfurt und Hamburg erwarten die<br />

Zuschaue r während <strong>de</strong>s Globetrotter Outdoor<br />

Gut gebrüllt, Herr Wucher!<br />

South African Tourism, Wikinger Reisen und Globetrotter Ausrüstung suchten<br />

einen Kandidaten für eine Südafrika-Traumtour. Der Gewinner: Bernd Wucher.<br />

Bernd Wucher beim Ausflug ins Glück.<br />

Film Festivals zwei verschie<strong>de</strong>ne Shows: Neben<br />

<strong>de</strong>n sieben Banff-Filmen zeigt das Radical-Reels-<br />

Programm fünf weitere spektakuläre Outdoorfilme.<br />

Tickets gibt’s für je zwölf Euro unter<br />

www.banffmountainfilm.<strong>de</strong>. Inhaber <strong>de</strong>r GlobetrotterCard<br />

und DAV- GlobetrotterCard erhalten<br />

jeweils zwei Euro Ermäßi gung. Wer bei<strong>de</strong> Filmshows<br />

sehen möchte, be kommt sechs Euro<br />

Rabatt auf das Kombiticket. ‹<br />

Mehrere Tausend Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n folgten im<br />

vergangenen Herbst <strong>de</strong>m Aufruf, ihre Faszination<br />

für Südafrika zu Papier zu bringen. Zu gewinnen war<br />

eine 22-tägige Ent<strong>de</strong>ckerreise von Wikinger Reisen<br />

durch das Land am Kap – an <strong>de</strong>r Route liegen zum<br />

Beispiel die Drakensberge, <strong>de</strong>r Bly<strong>de</strong> River Canyon sowie<br />

<strong>de</strong>r berühmte Kruger-Nationalpark. Das Ticket<br />

ging an <strong>de</strong>n 32-jährigen Bernd Wucher aus München.<br />

Für alle Daheimgebliebenen gibt es zumin<strong>de</strong>st ein<br />

Trostpflaster: Seine Reiseerlebnisse schil<strong>de</strong>rt Bernd<br />

Wucher in einem Südafrika- Tagebuch – online auf<br />

www.4-seasons.<strong>de</strong>/SATagebuch.<br />


Hamburgs neue Nordwand<br />

Auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Internationalen Gartenschau 2013<br />

entsteht in Hamburg die Nordwandhalle – eine <strong>de</strong>r größten<br />

und mo<strong>de</strong>rnsten Kletteranlagen Nord<strong>de</strong>utschlands.<br />

n Hamburg klettert man doch<br />

»Iallenfalls auf Schiffsmasten!«<br />

Solche Sprüche bekommen Hamburger<br />

Kletterer öfter zu hören.<br />

Doch weit gefehlt, in <strong>de</strong>r Hansestadt<br />

gibt es eine große und <strong>leben</strong>dige<br />

Szene, die bald eine neue<br />

Attraktion bekommt: Am 24. März<br />

eröffnet im Wilhelms burger Park die<br />

Nordwandhalle ihre (16 m hohe<br />

und 15 m breite) Glaspforte. Drei<br />

S-Bahn-Stationen vom Hauptbahnhof<br />

entfernt warten dann 2500<br />

Quadratmeter Kletter fläche auf die<br />

Besucher. Bis zum Frühjahr kommen<br />

draußen noch einmal knappe 1000<br />

Quadratmeter Outdoor-Kletterwand<br />

und Boul<strong>de</strong>r blöcke dazu.<br />

Der Neubau folgt einem nachhaltigen<br />

Konzept: Die Konstruktion<br />

hinter <strong>de</strong>r Kletterwand besteht aus<br />

Holz, das zu 100 Prozent aus nachhaltiger<br />

Forstwirtschaft gewonnen<br />

wur<strong>de</strong>. Geheizt wird mit Pellets, <strong>de</strong>n<br />

Strom liefert ein Ökoanbieter. Auch<br />

Globetrotter Ausrüstung unter stützt<br />

<strong>de</strong>n neuen Hamburger Klettertreff<br />

und finanziert <strong>de</strong>n innovativen Fallschutzbo<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Halle. Aus einer<br />

Fallhöhe von knapp drei Metern<br />

absorbiert dieser Spezial bo<strong>de</strong>n<br />

beeindrucken<strong>de</strong> 73 Prozent <strong>de</strong>r<br />

Aufprallenergie. So wird, sollte<br />

einem Besucher einmal ein Fehler<br />

beim Sicher n unterlaufen, das<br />

Verletzungsrisiko minimiert. Den<br />

an geschlossenen Klettershop unterstützt<br />

Globetrotter mit Know-how,<br />

Erfahrung und Logistik. Weitere<br />

Infos: www.nordwandhalle.<strong>de</strong>. ‹<br />

Hamburgs neuer Kletterpalast setzt auf Nachhaltigkeit.<br />

Foto: Juha Hansen<br />

www.buff.eu<br />

Virgin 2rounds Shoul<strong>de</strong>r 3rounds


36 Aktuell<br />

Sponsoring für<br />

(d)eine Traumtour<br />

Große Pläne, aber kein Geld und kein<br />

Equipment? Dann hilft eine Bewerbung<br />

bei Tatonka. Der Outdoor-Ausrüster sucht<br />

Traumtouren, die er unterstützen kann.<br />

An <strong>Träume</strong>n mangelt es vielen Outdoorern<br />

nicht, eher an Ausrüstungs- und Reisebudget.<br />

Daher hat sich Tatonka etwas einfallen lassen:<br />

Unter <strong>de</strong>m Motto »Never walk alone« unterstützt<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Outdoor-Ausrüster ambitionierte<br />

Traumtouren und hat dafür eigens eine Website<br />

eingerichtet (www.expedition- life.com). Bewerber<br />

sollten zunächst ein kurzes Vi<strong>de</strong>o produzieren, das<br />

Tour und Team bestmöglich vorstellt. Alternativ ist<br />

auch eine Foto-Sli<strong>de</strong>show möglich. Mitmachen<br />

können Einzelpersonen o<strong>de</strong>r Gruppen von bis zu<br />

fünf Personen. Sind die Clips samt Teilnehmerinfos<br />

eingestellt, gilt es, via Online-Voting möglichst<br />

viele Unterstützer zu sammeln. Aus <strong>de</strong>n bestbewerteten<br />

Vi<strong>de</strong>os wählt Tatonka dann einen<br />

Gewinne r aus, <strong>de</strong>ssen Tour realisiert wird. Unter-<br />

Menschen bewegen<br />

»Erlebnistage« ist Deutschlands größter nichtkommerzieller Anbieter von<br />

erlebnis pädagogischen Klassen- und Gruppenfahrten – Outdooraktivitäten stehen<br />

dabei im Mittelpunkt. 4-<strong>Seasons</strong> sprach mit Vorstand Holger Kolb.<br />

Holger, euer Motto lautet »Wir bewegen<br />

Menschen, damit sich bei ihnen etwas<br />

bewegt«. Was steckt dahinter?<br />

Durch spielerische Herausfor<strong>de</strong>rungen – meist in<br />

<strong>de</strong>r Natur – versuchen wir, <strong>de</strong>n Teilnehmern das<br />

eigene Verhalten und Selbstverständnis bewusst<br />

zu machen. Was man draußen lernt, hilft einem<br />

später auch im Alltag weiter.<br />

Aktivitäten sind etwa Mehrtagestouren mit<br />

Biwak, Klettern, Abseilen, Kanufahren, Schneeschuhwan<strong>de</strong>rn<br />

o<strong>de</strong>r Langlauf. Die Teilnehmer ver-<br />

Holger Kolb und sein Team setzen auf bewegtes Lernen.<br />

stützung gibt es in Form von Tatonka-<br />

Produkte n, aber auch durch eine or<strong>de</strong>ntliche<br />

Finanzspritze in die Reisekasse. Zu<strong>de</strong>m wird<br />

die Tour einige Tage von einem professionellen<br />

Film- und Fototeam begleitet, das u. a. im<br />

nächsten Tatonka-Katalog berichtet.<br />

Bewerben kann man sich noch bis 15. Mai<br />

2012, stattfin<strong>de</strong>n sollte die Tour zwischen<br />

1. Juli und 30. September 2012. Der Gewinner<br />

wird voraussichtlich Mitte Juni bekannt gegeben.<br />

Auch in Zukunft will Tatonka das Traumtour-<br />

Sponsoring regelmäßig ausschreiben.<br />

Alle Infos gibt’s auf <strong>de</strong>r neuen Microsite.<br />

sorgen sich selbst und <strong>leben</strong> auf engem Raum<br />

zusammen. Neben <strong>de</strong>m Outdoorsport spielt also<br />

auch die Verantwortung für Küche, Material und<br />

Hausdienste eine große Rolle.<br />

Ihr habt Angebote für alle Schularten und Jahrgangsstufen.<br />

Wie schafft ihr diesen Spagat?<br />

In<strong>de</strong>m wir die Programme für je<strong>de</strong> Klasse<br />

individuell abstimmen und unsere Mitarbeiter<br />

gezielt auswählen. So können wir sowohl spielerische<br />

und erlebnisorientierte als auch pädagogisch<br />

anspruchsvolle Kurse<br />

durchführen. Die Methodik wird<br />

immer an die Bedürfnisse <strong>de</strong>r<br />

Gruppe angepasst.<br />

Eine Woche Klassenfahrt ab 100<br />

Euro pro Kind, das ist ziemlich<br />

günstig. Wie geht das?<br />

Wir bieten alles aus einer Hand,<br />

also auch Unterkunft mit Vollver-<br />

‹<br />

Sozial engagiert<br />

Azubi-Social-Day im »CaFée<br />

mit Herz« auf St. Pauli.<br />

Freiwilliges soziales Engagement<br />

stand im Herbst einen Tag lang auf<br />

<strong>de</strong>m Lehrplan von 20 Globetrotter-<br />

Auszu bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n in Hamburg. Im CaFée<br />

mit Herz auf St. Pauli wer<strong>de</strong>n Obdachlose<br />

mit Essen und Kleidung versorgt.<br />

Die Azubis unterstützten das Team <strong>de</strong>r<br />

Einrichtung und regten 16 weitere<br />

Globetrotte r-Kollegen zum Mithelfen<br />

an. Nach Hamburger Vorbild soll <strong>de</strong>r<br />

Azubi-Social-Day nun in allen Filialen<br />

Bestandteil <strong>de</strong>r Ausbildung wer<strong>de</strong>n.<br />

pflegung in eigenen Häusern o<strong>de</strong>r auf unseren<br />

Zeltplätzen. Das senkt die Kosten. Trotz<strong>de</strong>m<br />

sparen wir nicht an <strong>de</strong>r Betreuung, son<strong>de</strong>rn<br />

bieten eine Rund-um-die-Uhr-Begleitung<br />

durch zwei Mitarbeiter pro Gruppe. Je<strong>de</strong><br />

Klasse wird von <strong>de</strong>r ersten Kontaktaufnahme<br />

bis zur Abreise persönlich betreut. Das entlastet<br />

die Lehrer und Begleiter, die über Art<br />

und Umfang ihrer Tätigkeiten und ihre Rolle<br />

im Team mit bestimmen können.<br />

Wo sind eure Basislager?<br />

Am Schweriner See, im Harz, am Vogelsberg<br />

und im Bayerischen Wald – vom Berg bis zum<br />

See ist also alles möglich.<br />

»Erlebnistage« ...<br />

... ist mit 28.000 Teilnehmern pro Jahr<br />

<strong>de</strong>r größte nichtkommerzielle Anbieter<br />

von erlebnispädagogischen Klassen- und<br />

Gruppen fahrten in Deutschland. Die vom<br />

Stiftungsverein »Gesellschaft zur För<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Erlebnispädagogik« getragene<br />

Einrichtung bil<strong>de</strong>t auch zertifizierte<br />

Erlebnispädagogen, Outdoortrainer und<br />

Ropes-Course- Trainer aus. Mehr Infos<br />

unte r www.erlebnistage.<strong>de</strong>.<br />

‹<br />


KAJKA<br />

Ergonomisch, strapazierfähig und gespickt<br />

mit Funktionen.<br />

Seit Fjällräven vor mehr als 50 Jahren<br />

gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>, haben wir einige revolutionäre<br />

Rucksäcke hervorgebracht.<br />

Heute setzten wir unsere stolze<br />

Tradition fort. Eine <strong>de</strong>r letzten Entwicklungen<br />

ist <strong>de</strong>r Kajka. Dieser<br />

hochfunktionelle und ergonomisch<br />

angepasste Rucksack ist perfekt für<br />

Trekkingtouren und Reisen und hat<br />

ein ganzes System von Entlastungspunkten.<br />

Da sich Körperbau und<br />

Größe bei Männern, Frauen und<br />

Kin<strong>de</strong>rn unterschei<strong>de</strong>n, haben wir<br />

unterschiedliche Mo<strong>de</strong>lle entwickelt.<br />

Teste ihn und du wirst seh- en<br />

warum!<br />

Mit einem guten Rucksack kannst du die Natur<br />

besser genießen! Mehr Auswahl fin<strong>de</strong>st du unter:<br />

www.fjällräven.<strong>de</strong><br />

Hier fin<strong>de</strong>st du <strong>de</strong>n Händler in <strong>de</strong>iner Nähe:<br />

Kajka Junior 20L<br />

Gewicht 890g, Preis: 89,95 €<br />

Material: Vinylon F<br />

Kajka Herren 75L<br />

Gewicht: 3050g, Preis: 299,95 €<br />

Kajka Damen 65L<br />

Gewicht: 2900g, Preis: 289,95 €<br />

2011<br />

Gear of the Year<br />

2. PLATZ<br />

Rucksäcke<br />

FJÄLLRÄVEN<br />

KAJKA 75<br />

01067 Dres<strong>de</strong>n Globetrotter Ausrüstungen 01277 Dres<strong>de</strong>n Pik Ardie 04103 Leipzig Tapir 08056 Zwickau Der Navigator 10179 Berlin Camp4 10437 Berlin Der Aussteiger 12165 Berlin Globetrotter Ausrüstungen 12459<br />

Berlin Peak 18055 Rostock Nordcamp 22305 Hamburg Globetrotter Ausrüstungen 23552 Lübeck Globecamp 24103 Kiel Reiseshop 24103 Kiel Unterwegs 24105 Kiel Extratour 24937 Flensburg TUM-Trekking&mehr 26122<br />

Ol<strong>de</strong>nburg Unterwegs 26382 Wilhelmshaven Unterwegs Reiseausrüstung 26441 Jever Draußen Unterwegs 26603 Aurich Draußen Unterwegs 28195 Bremen Quo Vadis - Alles für <strong>de</strong>n Rucksack 28195 Bremen Unterwegs<br />

Orange 28195 Bremen Unterwegs Trekking&mehr 29221 Celle Unterwegs 29556 Su<strong>de</strong>rburg Wildnissport 30159 Hannover Blue Sky 30159 Hannover Sachen für Unterwegs 32423 Min<strong>de</strong>n Weltenbummler 32791 Lage Hund<br />

& Halter 33428 Greffen Outdoor Shop Fjällräven 33602 Bielefeld Globetrotter Camp 33602 Bielefeld Unterwegs 35037 Marburg Tapir - <strong>de</strong>r Outdoor-Store 35390 Gießen Tapir - <strong>de</strong>r Outdoor-Store 36037 Fulda Auf&Davon<br />

Bergsport 37671 Höxter Unterwegs 38100 Braunschweig Sachen für Unterwegs 40210 Düsseldorf Terrific.<strong>de</strong> 40223 Düsseldorf Sack & Pack 41747 Viersen Camping Hammans 41812 Erkelenz Weltenbummler 44135 Dortmund<br />

Magic Mount 45131 Essen Insi<strong>de</strong>r-Traveller 45475 Mülheim a.d.R. Intersport Profimarkt Mülheim 45549 Sprockhövel Die Berghütte 45721 Haltern am See Nelke Outdoor 45891 Gelsenkirchen Trekking Star 46286<br />

Dorsten Up &Away 47051 Duisburg Watzmann La<strong>de</strong>n 47533 Kleve Intersport Profimarkt Kleve 48143 Münster Bergsport Sun<strong>de</strong>rmann 48143 Münster Terracamp 48143 Münster Unterwegs Outdoor 48153 Münster Rucksack<br />

Oase 48163 Münster Terracamp 48653 Coesfeld Nelke Outdoor 49074 Osnabrück Bewatrek 49377 Vechta Rucksack.<strong>de</strong> 50667 Köln Globetrotter Ausrüstungen 50679 Köln-Deutz Blackfoot Outdoor 52062 Aachen Sport<br />

Gruber 52062 Aachen Sport Spezial 53111 Bonn Steppenwolf 53119 Bonn Globetrotter Ausrüstungen 53879 Euskirchen Outdoor- Hauschke 53937 Schlei<strong>de</strong>n Sport Team 55116 Mainz Sine, <strong>de</strong>r außergewöhnliche Ausrüster<br />

57072 Siegen Feinbier unterwegs 57299 Burbach PM Outdoor 57462 Olpe-Dahl Buchen`s GmbH 58332 Schwelm Out Fit 58706 Men<strong>de</strong>n Magic Mount 58710 Men<strong>de</strong>n Querweltein Men<strong>de</strong>n 59755 Arnsberg-Neheim Wind &<br />

Wetter 59955 Winterberg Peter O. 842 64289 Darmstadt Kleine Fluchten 70173 Stuttgart Woick Travel Store 70174 Stuttgart LARCA Sportartikel 70794 Fil<strong>de</strong>rstadt Woick Travel Center 72138 Kirchentellinsfurt Bergfreun<strong>de</strong><br />

73728 Esslingen Wan<strong>de</strong>rvogel 74366 Kirchheim/N. Herzog 79102 Freiburg Sport Kiefer 80331 München Sport Schuster 80333 München Därr Expeditionsservice 83734 Hausham Bekleidungshaus Danzer 85049 Ingolstadt<br />

Sport In 88131 Lindau Wesarg´s Company 89129 Langenau SüdWest 92237 Sulzbach-Rosenb. Sportcamp Kanu&Trekking 92421 Schwandorf Stöckl - Der Outdoorla<strong>de</strong>n 93047 Regensburg Cancu 93086 Wörth Der Ausrüster<br />

94032 Passau Ausrüster 94032 Passau Pritz Globetrotter 94315 Straubing Ausrüster


38 Aktuell<br />

Zwei Globetrotter<br />

am Manaslu<br />

Mit Alix von Melle und Rainer Jäpel wer<strong>de</strong>n Anfang<br />

April gleich zwei Globetrotter-Mitarbeiter in <strong>de</strong>n<br />

Himalaja aufbrechen. Sie nehmen an einer Expedition<br />

<strong>de</strong>s DAV Summit Club zum Manaslu (8163 Meter) teil.<br />

Das erste Mal ist immer am schwersten, also hat sich Rainer<br />

Jäpel für seine Premiere an einem Achttausen<strong>de</strong>r eine<br />

kompetente Begleitung gesucht. Der stellvertreten<strong>de</strong> Filialleiter<br />

aus Dres<strong>de</strong>n wird zusammen mit seiner Kollegin Alix von Melle<br />

<strong>de</strong>n Manaslu in Nepal versuchen. Bei einem Gipfelerfolg wäre es<br />

für Alix bereits <strong>de</strong>r sechste Achttausen<strong>de</strong>r. Im letzten Jahr bestieg<br />

die Pressesprecherin <strong>de</strong>r Münchner Filiale <strong>de</strong>n Broad Peak (8051<br />

Meter) im Karakorum.<br />

Sofern es die Bedingungen zulassen, möchten Rainer und Alix<br />

am achthöchsten Berg <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> mit Ski aufsteigen und möglichst<br />

vom Gipfel abfahren. Dabei können sie mit <strong>de</strong>r Unterstützung<br />

von Alix’ Lebenspartner Luis Stitzinger rechnen. Der Expeditionsleiter<br />

und Bergführer hat schon häufiger eine Abfahrt von hohen<br />

Bergen gewagt, zuletzt vom K2 im Sommer 2011.<br />

Während Alix wie immer die nahen Alpen und die Höhenkammer<br />

in <strong>de</strong>r Münchner Filiale für ihre Vorbereitung nutzt,<br />

muss Rainer ein bisschen improvisieren. Er absolviert die etwas<br />

flacheren Skitourengipfel im Erzgebirge in Dauerschleife, läuft<br />

die Haute Route von Sachsen auf Langlaufski mit Expeditionsgepäck<br />

o<strong>de</strong>r rennt auf einem Skitouren-Trip im Tiroler Sellraintal<br />

schon mal 6500 Höhenmeter in drei Tagen – Konditionstraining<br />

auf Vorrat also. 4-<strong>Seasons</strong> wünscht <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n viel Glück.<br />

Traumtouren – und was man für ihre Umsetzung braucht.<br />

‹<br />

Sofern es die Bedingungen zulassen,<br />

möchten die bei<strong>de</strong>n am achthöchsten Berg<br />

<strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> mit Ski aufsteigen und abfahren.<br />

<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong> 2.0<br />

Globetrotter Ausrüstung startet<br />

eine neue Werbekampagne.<br />

Was braucht man für einen<br />

Traum? Die Antwort<br />

steckt in <strong>de</strong>n neuen Anzeigenmotiven<br />

von Globetrotter Ausrüstung:<br />

Den Reisezielen steht<br />

jeweils das nötige Equipment<br />

gegenüber. Zusätzlich enthält<br />

je<strong>de</strong> Anzeige einen QR-Co<strong>de</strong>,<br />

mit <strong>de</strong>m man sich noch mehr<br />

Infos direkt aufs Smartphone<br />

holen kann – zum Beispiel<br />

<strong>de</strong>taillierte Vi<strong>de</strong>os zur Ausrüstungs<br />

beratung o<strong>de</strong>r Filmclips<br />

mit Impressionen weiterer<br />

Traum<strong>de</strong>stinationen. Wer das<br />

Hohes Ziel:<br />

Rainer und<br />

Alix sind<br />

bereit für<br />

<strong>de</strong>n Manaslu.<br />

in »groß und schön« sehen will,<br />

blättert zurück auf Seite 24/25.<br />

Weitere Motive <strong>de</strong>r neuen<br />

Kampagne fin<strong>de</strong>n Sie online<br />

unter www.globetrotter.<strong>de</strong>.<br />

Über <strong>de</strong>n QR-Co<strong>de</strong> sind<br />

Vi<strong>de</strong>os und Infos abrufbar.<br />

Foto: Hans Obermeier<br />


40 Aktuell<br />

Engagiert<br />

Die Bäume für die Vision<br />

Mit <strong>de</strong>m VisionsWald kompensiert Globetrotter Ausrüstung die Treibhausgasemissionen<br />

seines Versandhan<strong>de</strong>ls. Dazu wird Regenwald in Costa Rica aufgeforstet:<br />

20.000 Bäume auf 20 Hektar. 4-<strong>Seasons</strong> berichtet regelmäßig über das Projekt –<br />

und stellt diesmal die angepflanzten tropischen Baumarten vor.<br />

Almendro (Dipteryx panamensis)<br />

Der Almendro o<strong>de</strong>r Waldman<strong>de</strong>lbaum kommt<br />

ausschließlich in <strong>de</strong>n Regenwäl<strong>de</strong>rn Mittelamerikas<br />

von Nicaragu a bis Kolumbien vor. Er<br />

erreicht bis zu 50 Meter Höhe. Den Namen<br />

verdank t er seinen Früchten mit man<strong>de</strong>lartigem<br />

Kern. Das attraktiv e und robuste Holz ist sehr begehrt,<br />

was die natürlichen Bestän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Almendr o gefährlich <strong>de</strong>zimier t hat. Der Almendro<br />

ist die wichtigste Nahrungsquell e und<br />

zugleic h Nistbaum für <strong>de</strong>n Großen Soldatenara,<br />

eine vom Aussterben bedrohte Papageienart.<br />

Cebo (Vochysia guatemalensis)<br />

Diese schnell wachsen<strong>de</strong> Baumart kommt in<br />

ganz Mittelamerika vor und ist von Mexiko bis<br />

Panama weitverbreitet. Beson<strong>de</strong>rs augenfällig ist<br />

sie in <strong>de</strong>r Blütezeit durch eine Vielzahl leuchtend<br />

Sprossensalat? Nein, Nachwuchs im Wald.<br />

gelber Blüten. Außer<strong>de</strong>m dient <strong>de</strong>r Baum als<br />

»Nährstoffpumpe«: Seine hohe Laub­ und<br />

Streuproduktio n erhöht <strong>de</strong>n Nährstoffgehalt<br />

<strong>de</strong>gradierte r Regenwaldbö<strong>de</strong>n. Bis zu 45 Meter<br />

wird ein Cebo groß. Sein fasriges Holz wird<br />

traditionel l zum Bau von Einbaum­Kanus<br />

verwen<strong>de</strong> t.<br />

Guapinol (Hymenaea courbaril L.)<br />

Der Guapinol, auch Jatoba genannt, ist in<br />

Trocke n­ und Feuchtwaldgebieten von Mexiko<br />

bis Brasilien zu Hause. Er erreicht bis zu 40 Meter<br />

Höhe und einen Stammdurchmesser von zwei<br />

Metern. Die Produkte <strong>de</strong>s Guapinol wer<strong>de</strong>n vielfältig<br />

genutzt. Das sehr harte Holz ist begehrt als<br />

Konstruktionsholz und im Schiffsbau. Das Harz<br />

dient als Basis für Lacke, aber auch als Zusatzstoff<br />

in Medikamenten und Salben. Aus <strong>de</strong>n<br />

Same n und Blüten wer<strong>de</strong>n Bier und Honig<br />

gewon ne n. Die Bestän<strong>de</strong> dieses in vielfacher<br />

Hinsicht wertvollen Baumes sind bedroht und<br />

regen e riere n sich nur sehr langsam.<br />

Caobilla (Carapa guianensis)<br />

Caobilla, auch Andiroba genannt, ist ein<br />

Mahagoni gewächs, das in <strong>de</strong>n tropischen<br />

Regen wäl<strong>de</strong>rn Mittelamerikas, aber auch im<br />

brasilianischen Amazonasgebiet beheimatet<br />

ist. Ein Caobilla wird durchschnittlich 35 Meter<br />

hoch; seine Brettwurzeln können bis zu zwei<br />

Die ersten von<br />

Zarter Anfang – ein Almendro 20.000 Bäumen.<br />

wird bis zu 50 Meter groß.<br />

Meter lang wer<strong>de</strong>n. Wegen seiner Saftdrüsen<br />

ist <strong>de</strong>r Caobilla ein wichtiger Habitatbaum<br />

für Ameise n. Aus <strong>de</strong>n Samen wird ein Öl<br />

zur Seifen herstellung gewonnen; die Rin<strong>de</strong><br />

gilt als natürliches Heilmittel gegen Hautreizungen<br />

und Schuppenflechte.<br />

Weitere Baumarten, die im VisionsWald<br />

gepflanzt wer<strong>de</strong>n:<br />

Botarrama (Vochysia ferruginea),<br />

Tamarindo (Dialium guianense),<br />

Roble Sabana (Tabebuia rosea),<br />

Corteza Amarillo (Tabebuia ochracea),<br />

Manú (Minquartia guianensis).<br />

Mehr zum Globetrotter VisionsWald<br />

unter www.4-<strong>Seasons</strong>.tv/visionswald<br />

BaumInvest 3<br />

Der Globetrotter VisionsWald ist ein<br />

firmen internes Projekt von Globetrotte r<br />

Ausrüstung. Beim Projekt partner Baum-<br />

Inves t könne n aber auch Privatpersonen<br />

in die Regenwaldaufforstung investieren –<br />

und dabei sogar Gewinn machen. Mit <strong>de</strong>m<br />

Fonds »BaumInvest 3« sollen 500 Hektar<br />

Tropen wald aufgeforstet wer<strong>de</strong>n. Geplant<br />

wird mit 12 Millionen Euro Kommanditkapital.<br />

Bei einer Laufzeit von 24 Jahre n<br />

(2011 bis 2035) beträgt die erfor<strong>de</strong>rliche<br />

Min<strong>de</strong>seinlage 5000 Euro. An <strong>de</strong>ren<br />

En<strong>de</strong> rechnet »BaumInvest 3« mit einem<br />

Kapital rückfluss von 332 Prozent. Infos<br />

zum Projekt unter www.bauminvest.<strong>de</strong>.<br />

‹<br />


Monate lang ist Tobias Heimhalt bereits<br />

15 über die Er<strong>de</strong> gera<strong>de</strong>lt, um Spen<strong>de</strong>n für<br />

Trinkwasserprojekte in Entwicklungslän<strong>de</strong>rn zu<br />

sammeln. Weil unterwegs sein Reisegeld<br />

knapp wur<strong>de</strong>, flog <strong>de</strong>r Hamburger zwischendurch<br />

nach Hause und besserte bei seinem<br />

alte n Arbeitgeber Globetrotter die Reisekasse<br />

auf. Dort lief ihm auch Mica über <strong>de</strong>n Weg. Die<br />

Brasilianerin, eigentlich auf Fahrradtour nach<br />

Marokko, kam als Tobias’ neue Freundin gleich<br />

mit zur nächsten Etappe ab Bangkok.<br />

Sein Fahrrad hatte Tobias in Thailand zwischengelagert,<br />

zusätzlich rollt jetzt ein Faltkanadier<br />

auf <strong>de</strong>m Anhänger mit. Damit ist unter an<strong>de</strong>rem<br />

in Laos die Befahrung <strong>de</strong>r<br />

sieben Kilometer langen Höhle<br />

<strong>de</strong>s Nam Ou geplant. Grobes<br />

Fernziel für die nächsten acht<br />

Monate ist noch immer Neuseeland,<br />

aber auch Süd amerika<br />

steht auf <strong>de</strong>r Wunschliste. Bislang<br />

hat Tobias 3000 Euro für<br />

Brunne n und Zisternen in Kenia<br />

und Burundi gesammelt. Aktuelle<br />

Infos und Spen<strong>de</strong>nmöglichkeit<br />

fin<strong>de</strong>t man auf <strong>de</strong>r Website<br />

www.wasserrad2010.<strong>de</strong>.<br />

Gravit 20+5<br />

Kaum zu spüren. We<strong>de</strong>r am Rücken,<br />

noch für die Umwelt. Unser Rucksack<br />

Gravit ist so ökologisch wie technisch.<br />

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optimierte Ventilation und umfangreiche<br />

Ausstattung machen ihn zum i<strong>de</strong>alen<br />

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Mehr Rucksack geht nicht.<br />

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Aktuell 41<br />

Engagiert<br />

Wasserträger Teil II Umwelt<br />

macht Schule<br />

Nach einem kurzen Heimatbesuch ist Globetrotter-Spen<strong>de</strong>nradler<br />

Tobias Heimhalt wie<strong>de</strong>r unterwegs – mit neuer Verstärkung.<br />

Plötzlich zu zweit: Tobias und Mica in Thailand.<br />

‹<br />

Zum 17. Mal verliehen NABU<br />

Hamburg und Globetrotter<br />

<strong>de</strong>n Hanse-Umweltpreis.<br />

Andrang beim Umweltpreis 2011: Für die<br />

mit 6000 Euro dotierte Auszeichnung<br />

hatte n sich 33 Projekte beworben – so viele<br />

wie noch nie zuvor. Gewonnen haben drei<br />

Schulprojekte aus <strong>de</strong>m Raum Hamburg.<br />

Der 1. Preis ging an Frank Rettmer, <strong>de</strong>r mit<br />

<strong>de</strong>r Hilfe von 25 Schülern ein Teilstück <strong>de</strong>r<br />

Wandse renaturiert hatte. Platz zwei sicherte<br />

sich die Selma­Lagerlö f­Schule in Ahrensburg<br />

für die Renaturierung einer Betriebsfläche.<br />

Dort legte man unter an<strong>de</strong>rem Trockenbiotope<br />

an und bastelte Nisthilfen. Platz drei belegte<br />

die Stadtteilschule Stellingen mit selbst<br />

gebauten Handysammelboxen. Für je<strong>de</strong>s<br />

Hand y zahlt die Hamburger Stadtreinigung<br />

einen Euro. Der Erlö s geht an soziale Projekte<br />

und die Gerät e sollen recycelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die grüne<br />

Performance<br />


42 Projekte<br />

Text & Fotos<br />

Fredrik Neregård<br />

Isbiten – vom<br />

Eis gebissen<br />

Glückliches Schwe<strong>de</strong>n: Wenn Seen, Flüsse und Küsten gefrieren, entsteht<br />

das schönste Schlittschuh-Revier <strong>de</strong>r Welt. Beim Tour-Skaten gleitet man mit<br />

Rucksack und Proviant durch die nordische Einsamkeit, 50 Kilometer täglich<br />

sind kein Problem. Auch <strong>de</strong>r Fotograf Fredrik Neregård ist »isbiten«.


Projekte<br />

43


44<br />

Projekte<br />

Totaler Durchblick: Der Vätternsee ist bekannt für klares Wasser – und klares Eis.<br />

»Es ist ein Vorwärtskommen fast ohne Anstrengung. Manchmal,<br />

wenn das Eis wie Glas über <strong>de</strong>m klaren Wasser liegt, fühlt es sich<br />

an, als ob ich über <strong>de</strong>m Seegrund schwebe.«


Projekte<br />

Endlos Strecke machen auf Schwe<strong>de</strong>ns Flüssen und Kanälen. Kufen statt Kanu: Wie ein Marmorbo<strong>de</strong>n legt sich das Eis über die Schären.<br />

45


46<br />

Projekte<br />

Bittere Kälte verwan<strong>de</strong>lt<br />

<strong>de</strong>n Stora Bjän in ein<br />

Meer aus Eisblumen.


»Durch schwanken<strong>de</strong> Temperaturen, Schneefall<br />

und Wind än<strong>de</strong>rt die Eislandschaft ständig ihr<br />

Gesicht. Je<strong>de</strong> Tour wird so zum einmaligen Erlebnis.«<br />

Blanke Physik: Am riesigen Vätternsee zeugen Bruchgräben von <strong>de</strong>n enormen Spannungskräften im Eis.<br />

Projekte 47


48<br />

Projekte<br />

Im Hochwinter sind die Tage kurz. Bei Sonnenuntergang sollte man bereits auf <strong>de</strong>m Heimweg sein. Eisfotograf Neregård.<br />

gleitend durch glitzern<strong>de</strong> Winterlandschaft, Kilometer<br />

für Kilometer auf schillern<strong>de</strong>m Eis. Beinahe unwirklich.<br />

Nur das leise Geräusch <strong>de</strong>r Kufen unterbricht<br />

die Stille. Es ist ein Vorwärtskommen mit<br />

»Sanft<br />

weiche n Bewegungen und fast ohne Anstrengung.<br />

Manchmal, wenn das Eis wie Glas über <strong>de</strong>m klaren Wasser liegt, fühlt es<br />

sich an, als ob ich über <strong>de</strong>m Seegrund schwebe <strong>…</strong>« So schwärmt <strong>de</strong>r<br />

schwedische Fotograf und Autor Fredrik Neregård übers Tour­Skaten.<br />

Im Winter erstarren die Wasserlandschaften Süd­ und Zentralschwe<strong>de</strong>ns<br />

zu einer Terra incognita, die man am einfachsten, elegantesten und<br />

schönsten auf Kufen erfährt. »Die Bedingungen in Schwe<strong>de</strong>n sind einzigartig«,<br />

sagt Fredrik. »Das Wasser gefriert verlässlich je<strong>de</strong>s Jahr, und<br />

spärlicher Schneefall begünstigt die gleichmäßige Eisbildung.« Von Göteborg<br />

bis Stockholm vereisen erst die Kanäle und Teiche, dann die Seen<br />

und schließlich die Schären.<br />

Dank geringen Salzgehalts und wenig Ti<strong>de</strong>nhubs ist die Ostsee das einzige<br />

Meer, auf <strong>de</strong>m man sicher Eislaufen kann – zumin<strong>de</strong>st in kalten<br />

Winter n. »Wenn die Ostsee friert, muss man die Gelegenheit beim Schopf<br />

packen«, erzählt Fredrik. Einem endlosen Marmorbo<strong>de</strong>n gleich verbin<strong>de</strong>t<br />

das Meereis dann die unzähligen Schären. »Ein einmaliges Gefühl, mitten<br />

auf <strong>de</strong>m Meer <strong>de</strong>m Horizont entgegenzulaufen.«<br />

An<strong>de</strong>rs als auf <strong>de</strong>n populären Eislaufrouten <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> ist man als<br />

Tour­Skater in Schwe<strong>de</strong>n meist individuell unterwegs. Wer sich keiner<br />

geführte n Gruppe anschließt, muss über Eis, Ausrüstung und Bergetechniken<br />

Bescheid wissen. »Manchmal ist das Eis gera<strong>de</strong> dick genug, um<br />

einen Eisläufer zu tragen. Dann ist höchste Vorsicht angebracht«, sagt<br />

Fredrik. »An an<strong>de</strong>rer Stelle ist es dick und glatt, so dass man mit langen,<br />

meditativen Schritten leicht vorankommt. Das transparente Spiegeleis<br />

schätzen wir am meisten.« An<strong>de</strong>re Eisqualitäten – etwa das undurchsichtige<br />

Schlammeis, das entsteht, wenn Schnee und Wasser gemeinsam<br />

erstarren, o<strong>de</strong>r das Eis <strong>de</strong>r Ostsee, erfor<strong>de</strong>rn Erfahrung.<br />

Fredrik ist seit 20 Jahren auf <strong>de</strong>m Eis unterwegs. Er schreibt Eisführer und<br />

führt Gruppen <strong>de</strong>s örtlichen Eislaufklubs. »50 Kilometer am Tag sind kein<br />

Problem, sogar 100 sind machbar.« Langweilig wird das nie: »Durch<br />

schwanken<strong>de</strong> Temperaturen, Schneefall und Wind än<strong>de</strong>rt das Eis ständig<br />

sein Gesicht. Je<strong>de</strong> Tour wird so zum einmaligen Erlebnis.« ‹<br />

4-<strong>Seasons</strong> Info<br />

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Online-Special: Alle Infos zum Tour-Skaten, Sicherheits-,<br />

Ausrüstungs- und Einsteigertipps von Fredrik Neregård unter<br />

www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/tourskaten. Vi<strong>de</strong>os vom Schlittschuhlaufen<br />

in Schwe<strong>de</strong>n unter www.4-<strong>Seasons</strong>.tv/schwe<strong>de</strong>n.<br />

Geführte Touren: Schlittschuh-Reisen nach Schwe<strong>de</strong>n inklusive<br />

Aus rüstun g, Schulung und Guiding bieten je<strong>de</strong>n Winter die Reisebüros<br />

<strong>de</strong>r Globetrotter-Filialen in Köln, Hamburg, Berlin, Münche n<br />

und Dres<strong>de</strong>n an (5 Tage, 640 Euro, auch für Anfänger). Infos in<br />

<strong>de</strong>n Reisebüros o<strong>de</strong>r beim Veranstalter vor Ort: www.minto.se.


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Durch die spezielle Rückenkonstruktion und die<br />

X-förmig angelegten Fiberglasstäbe zirkuliert<br />

die Luft perfekt zwischen Rucksack und Rücken.


50 Reisetipp<br />

Text<br />

Franz Lerchenmüller<br />

Fotos<br />

Frankenwald<br />

Tourismus<br />

Wo die Has’n Hos’n haß’n<br />

Wer sich in <strong>de</strong>n Frankenwald begibt, fin<strong>de</strong>t nicht nur perfekte Outdoormöglichkeiten,<br />

mit Glück lernt er sogar ein paar Worte einer seltenen Mundart.<br />

Die Steigung zwischen Wellesbach und<br />

Wellesberg ist die gerechte Strafe für<br />

<strong>de</strong>n Hochmut <strong>de</strong>s Anfängers.<br />

»Ach, das bisschen Mountainbiking«, hatte<br />

<strong>de</strong>r gelächelt. Doch »das bisschen Mountainbiking«<br />

zwingt ihn schon nach einer Stund e<br />

vom Sattel. »Gna<strong>de</strong>«, röchelt die Lunge.<br />

»Erbarmen«, hechelt <strong>de</strong>r Kreislauf – aber<br />

Aufgeben kommt natürlich nicht infrage.<br />

Keuchend, fluchend, schiebend erreicht <strong>de</strong>r<br />

Mann endlich die Anhöhe.<br />

Doch da gibt es kein langes Verschnaufen:<br />

Die bei<strong>de</strong>n Begleiter aus <strong>de</strong>m Halbprofilager,<br />

die das japsen<strong>de</strong> Elend an ihrer Seite<br />

gar nicht mit ansehen können, schwingen sich<br />

schon wie<strong>de</strong> r aufs Rad. »Singletrail«, brüllt einer<br />

zurück, was in <strong>de</strong>r Mountainbikersprache so viel<br />

heißt wie: »Jetzt zieh dich aber warm an!« – und<br />

schon rasen sie die Rin ne hinunter, das japsen<strong>de</strong><br />

Elend notgedrungen hinterher. Tannen zapfen<br />

und Kiesel wirbeln hoch, die Reifen holpern<br />

über Fels und Wurzeln, die Hän<strong>de</strong> krampfen<br />

sich um die Bremshebel: Und trotz<strong>de</strong>m geht es<br />

zügig bergab, unaufhaltsam bergab – bis schließlich<br />

das Vor<strong>de</strong>rrad in einer Matschkuhle stecken<br />

bleibt, <strong>de</strong>r Rahmen sich ganz langsam, fast wie in<br />

Zeitlupe, hebt – und seinen Fahrer mitten in <strong>de</strong>n<br />

Dreck abkippt. Ach du schöner Frankenwald!<br />

Reichlich Natur: 300 km Bike-Routen<br />

und 4200 km Wan<strong>de</strong>rwege hat <strong>de</strong>r<br />

Naturpark Frankenwald zu bieten.<br />

Abends fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r erschöpfte Radler sein Seelenglück<br />

und seinen Wa<strong>de</strong>nfrie<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r – bei<br />

einem frischen Bier aus einer kleinen Brauerei.<br />

Und beim Studium <strong>de</strong>r Speisekarte nimmt er<br />

interessiert zur Kenntnis, dass <strong>de</strong>r Frankenwald<br />

ungefähr dort liegt, wo die Has’n Hos’n haß’n<br />

und die Hos’n Hus’n san.<br />

Wan<strong>de</strong>rn scheint ihm nach dieser Erfahrung<br />

doch die bessere Wahl. Ausgerechnet im Örtchen<br />

Hölle beginnt eine eher paradiesische Tour.<br />

Schon taucht <strong>de</strong>r frischgebackene Fuß gänger<br />

ein in <strong>de</strong>n Wald, mal dunkle Fichte pur, mal fröhlich<br />

bunt gemischt mit Laubbäumen. Bequeme<br />

Forstwege, dann fe<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Pfa<strong>de</strong>, über die sich


ganz früher nur mutige Jäger voran pirschten ,<br />

führen in das verwunschene Höllental.<br />

Schil<strong>de</strong>r machen auf Spuren späterer menschlicher<br />

Tätig keit aufmerksam: Hier gähnt das Loch<br />

eines Bergwerk stollens, da ist ein Kraftwerk von<br />

1888 mit Wasserturm immer noch in Betrieb,<br />

und über eine alte Eisenbahnbrücke haben<br />

Farne, Gräser und Hei<strong>de</strong>lbeeren längst einen<br />

grünen Teppich ausgebreitet. Felsen steche n<br />

herrisch ins Blau wie düstere Wächter, Steinbrocken<br />

türmen sich zu Barrieren, als wäre <strong>de</strong>r<br />

Eintritt noch immer verwehrt. Wie Murmel n, mit<br />

<strong>de</strong>nen Riesenkin<strong>de</strong>r gespielt haben, sind bemooste<br />

Felsblöcke wild durcheinan<strong>de</strong>r ge kullert.<br />

Von <strong>de</strong>r »Kanzel« sieht man hinüber zum<br />

Nachbar fels, wo ein mächti ger hölzerner Hirsch<br />

Gaudi pur auf <strong>de</strong>r Wil<strong>de</strong>n Rodach.<br />

Wasserschloss Mitwitz<br />

zum Sprung ansetzt, um sich, von Jägern und<br />

Hun<strong>de</strong>n in die Enge getrieben, in die Tiefe zu<br />

stürzen – tatsächlich geschehen ist das anno<br />

1756.<br />

Vom König­David­Aussichtspunkt geht <strong>de</strong>r Blick<br />

über das gesamte Tal und weiter über ein Patchwork<br />

aus Fel<strong>de</strong>rn, Wiesen und Waldstreifen bis<br />

zum Städtchen Lichtenberg mit seine r Burg –<br />

»Gottes Garten« haben die Bewohner ihre<br />

Heima t in aller Beschei<strong>de</strong>nheit genannt.<br />

Wasserschlacht mit <strong>de</strong>n Einheimischen<br />

Wie<strong>de</strong>r unten, am schäumen<strong>de</strong>n, spritzen<strong>de</strong>n<br />

Flusslauf <strong>de</strong>r Selbitz, über <strong>de</strong>m die Wassertropfen<br />

glitzern wie Juwelen, überkommt <strong>de</strong>n<br />

4-<strong>Seasons</strong> Info<br />

Wan<strong>de</strong>rn & Biken im Frankenwald<br />

Der 1000 Quadrat ki lo meter große Naturpark<br />

Franken wald liegt im Nor<strong>de</strong>n von Bayern an <strong>de</strong>r<br />

Grenze zu Thüringen.<br />

Outdoor-Sport<br />

Der Franken wald ist ein<br />

erstklassiges Wan<strong>de</strong>r gebiet,<br />

das Wegenetz umfasst<br />

rund 4200 km. Am »Drehkreuz<br />

<strong>de</strong>s Wan<strong>de</strong>rns« bei<br />

Blanken stein treffen <strong>de</strong>r<br />

Franken weg, <strong>de</strong>r Fränkische<br />

Gebirgsweg, <strong>de</strong>r Kammweg<br />

und <strong>de</strong>r traditionsreiche<br />

Rennsteig zusammen. Im<br />

»Grünen Band«, <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

Sperrzone zwischen<br />

DDR und BRD, kann man<br />

ebenfalls toll wan<strong>de</strong>rn. Dort<br />

lassen sich auch<br />

seltene Tiere wie<br />

Sma ragd libelle,<br />

Keulenschrecke<br />

o<strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>lerche<br />

beobachten. Der Frankenwald<br />

ist Partner <strong>de</strong>r bayer<br />

ischen Qualitätsmarke<br />

»Lust auf Natur«, 2011<br />

fand hier das Kult­Wan<strong>de</strong>revent<br />

»Die 24 Stun<strong>de</strong>n von<br />

Bayer n« statt.<br />

Das markierte Mountainbike­Netz<br />

umfasst 300 km<br />

in sieben Rundkursen.<br />

A7<br />

Coburg<br />

Bamberg<br />

A4<br />

Lichtenfels<br />

A73<br />

A70<br />

Reisetipp<br />

Bayreuth<br />

Bad A9<br />

Lobenstein<br />

51<br />

Besucher eine neue I<strong>de</strong>e: Auch auf <strong>de</strong>m Fluss<br />

müsste man einmal ein Stück Frankenwald<br />

erkun<strong>de</strong>n. Kein Problem, in Schnappenhammer<br />

an <strong>de</strong>r Wil<strong>de</strong>n Rodach warten schon<br />

die Flöße. Auf <strong>de</strong>r Bank längs <strong>de</strong>r Mitte sitzen<br />

zwei Dutzend Leute. Das Wehr geht auf und<br />

Floß um Floß gerät in Fahrt.<br />

Die erste Brücke nähert sich: Den Kopf nach<br />

unten, wer sich nicht <strong>de</strong>n Schä<strong>de</strong>l rammen<br />

will! Das Floß taucht erstaunlich tief ein, das<br />

Wasser steht erstaunlich hoch, erst bis zu <strong>de</strong>n<br />

Gürteln <strong>de</strong>r Gäste, dann bis zu ihrer Brust. An<br />

<strong>de</strong>r Spitze je<strong>de</strong>s Gefährts steht ein Mann und<br />

hält es mit seiner Stange vom Ufer o<strong>de</strong>r vom<br />

vor<strong>de</strong>ren Floß ab. Fackeln wer<strong>de</strong>n entzün<strong>de</strong>t,<br />

Lichtfetzen treiben übers schwarze Wasser,<br />

durch kurze Schnellen gleitet die Prozession<br />

in einen dunklen Tunnel aus Bäumen.<br />

Je näher Wallenfels kommt, <strong>de</strong>sto mehr<br />

Pu bli ku m amüsiert sich am Ufer: Sollten die<br />

Flößer anfangen zu trocknen, sorgt es dafür,<br />

dass keiner ausdörrt. Eimer weise kippen die<br />

Zuschauer Wasser auf die Dahintreiben<strong>de</strong>n,<br />

die spritzen zurück. Es ist eine muntere<br />

Gaudi , ein richtiges Einheimischen­und­<br />

Touristen ­Spektakel. Und <strong>de</strong>r Frankenwald­<br />

Besucher staunt darüber, was hier so alles<br />

passiert! In einer Gegend, von <strong>de</strong>r manche<br />

<strong>de</strong>nken, dass sich dort nur Füchse und Hos’n<br />

Gute Nacht sagen, und wo man sich plötzlich<br />

mit patschnassen Hus’n wie<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>t. ‹<br />

Bad Steben<br />

Sonneberg<br />

A72<br />

Naila<br />

Mitwitz Wallenfels<br />

Hof<br />

Helmbrechts<br />

Kronach<br />

Steinbach<br />

Ludwigsstadt<br />

Naturpark<br />

Frankenwald<br />

Stadtsteinach<br />

Kulmbach<br />

Informationen<br />

Ausführliche Infos über die<br />

Region gibt’s beim Frankenwald<br />

Tourismus in Kronach,<br />

Tel. 09261/601517, www.<br />

frankenwald­tourismus.<strong>de</strong><br />

o<strong>de</strong>r bei Bayern Tourismus,<br />

Tel. 089/2123970, im Internet<br />

zu fin<strong>de</strong>n unter www.<br />

lustaufnatur.by.<br />

A93


52<br />

Reise<br />

Text<br />

Georg Weindl


Das<br />

Glück<br />

ist so<br />

nah<br />

In Österreich fin<strong>de</strong>t je<strong>de</strong>r einen Ort, <strong>de</strong>r seinen Serotoninspiegel in<br />

Wallung bringt. Das kann bei <strong>de</strong>r Besteigung <strong>de</strong>r Saalbacher Seven<br />

Summits sein, aber auch beim Brotbacken auf einem Bauern hof .<br />

Drei 4-<strong>Seasons</strong>-Tipps für <strong>de</strong>n Sommer in <strong>de</strong>n Bergen.<br />

Reise<br />

53<br />

Foto: Christian Woeckinger


Foto: Edith Danzer<br />

54 Reise<br />

Die Seven Summits of Saalbach Hinterglemm<br />

Ein Tag mit sieben Gipfeln. Für die Höhentour bei Saalbach muss man kein<br />

Extremalpinist sein. Aber eine gute Kondition und Trittsicherheit braucht es,<br />

um diese grandiose Wan<strong>de</strong>rung genießen zu können.<br />

Wenn Bergsteiger von <strong>de</strong>n Seven<br />

Summits sprechen, dann bekommen<br />

sie leuchten<strong>de</strong> Augen.<br />

Kein Wun<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>nn die Besteigung<br />

<strong>de</strong>r höchsten Gipfel auf<br />

je<strong>de</strong>m Kontinent ist das absolute Nonplusultra.<br />

Wir nehmen uns auch die Seven Summits vor,<br />

aber nicht Mount Everest, Aconcagua und Co.,<br />

son <strong>de</strong>rn die zahmere Variante. Im österreichischen<br />

Saalbach Hinterglemm haben sie seit<br />

Kurzem ihre eigenen Seven Summits. Die Lightversion<br />

sozusagen, die man an einem Tag<br />

mache n kann. 24 km Weg mit 1400 Höhenmetern,<br />

da braucht man eine gute Kondition.<br />

Die Einheimischen haben uns gewarnt. »Geht’s<br />

ja früh los und nehmt’s genügend Proviant mit«,<br />

hat unser Wirt gesagt. Unterwegs gibt es keine<br />

Hütten. Also starten wir sehr früh, fahren mit<br />

<strong>de</strong>m Schattberg Xpress hinauf zur Bergstation.<br />

Dann wan<strong>de</strong>rn wir auf <strong>de</strong>m Höhenweg zum<br />

2123 m hohen Stemmerkogel. Das ist die Warmlaufphase.<br />

Hier ist <strong>de</strong>r Weg noch sehr leicht.<br />

Danach, vom Seetörl zum 2249 m hohen Hochkogel,<br />

wird es schon anspruchsvoller. Dafür wird<br />

man mit einem tollen Blick auf das Steinerne<br />

Meer, <strong>de</strong>n Watzmann und <strong>de</strong>n Hochkönig belohnt.<br />

Nach <strong>de</strong>m Abstieg vom Gipfel geht es<br />

wie<strong>de</strong>r hinauf – zum Hochsaalbachkogel. Und<br />

<strong>de</strong>r hat es in sich. Auf <strong>de</strong>m schmalen Weg<br />

braucht es Tritt sicherheit. Der dritte Gipfel will<br />

erobert wer<strong>de</strong>n. Dafür ist <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong> Bärensteigkogel<br />

wesentlich gemütlicher. Wir haben<br />

Noch ein Gipfel,<br />

dann sind die Seven<br />

Summits geschafft.<br />

jetzt gut die Hälfte hinter uns gebracht und<br />

<strong>de</strong>n schwierigsten Teil <strong>de</strong>r Tour absolviert.<br />

Am Bärensteigkogel ist es ruhig, nur wenige<br />

an<strong>de</strong>re Wan <strong>de</strong>rer sind unterwegs. So beschließen<br />

wir, die bildschöne Einsamkeit für<br />

eine Pause in <strong>de</strong>r Unter standshütte zu<br />

nutzen , bevor es auf <strong>de</strong>n Manlitzkogel geht.<br />

Dieser Gipfel gehört wie<strong>de</strong>r zur schwierigen<br />

Sorte mit einem steilen Aufstieg. Dafür sieht<br />

man oben recht gut <strong>de</strong>n Großvenediger und<br />

die Zillertaler Alpen . Von hier ist es nicht weit<br />

zum Mittagskogel und schließlich zum letzten<br />

Gipfel. Langsam schwin<strong>de</strong>n die Kräfte. Aber<br />

<strong>de</strong>r Geißstein verlangt uns mit seinem steilen<br />

Gipfelweg einiges ab. Und dass danach noch<br />

ein ebenfalls anstrengen<strong>de</strong>r steiler Abstieg<br />

wartet, davor haben sie uns in Saalbach auch<br />

schon gewarnt. Finale furioso also. Aber es<br />

ist nicht mehr weit zum Ziel, <strong>de</strong>r Lindling alm,<br />

und die Gewissheit, die Seven Summits an<br />

einem Tag bezwungen zu haben, spornt uns<br />

noch mal richtig an.<br />

INfo: Tourismusverband Saalbach Hinterglemm,<br />

Glemmtaler Lan<strong>de</strong>sstraße 550,<br />

A­5753 Saalbach, Tel. +43 (0)6541/680 068,<br />

www.saalbach.com. Anreise mit <strong>de</strong>r Bahn<br />

bis Zell am See, www.bahn.<strong>de</strong>.<br />


BORN TO EXPLORE fi nkid.<strong>de</strong><br />

� nkids wachsen draußen am besten!<br />

BERLIN 3X l DRESDEN l ERFURT l JENA l LANDAU l LÜBECK l MÜNCHEN 2 X l NÜRNBERG l POTSDAM l TÜBINGEN<br />

Reise 55


56 Reise<br />

Erst das Vergnügen ... ... dann die Arbeit.<br />

Klangschalen und Kuhglocken<br />

Mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn Brot backen, zünftig sporteln und abends das Tagewerk in <strong>de</strong>r<br />

Sauna mit Wasserfall Revue passieren lassen. So sehen die Ferien auf Österreichs<br />

erstem Wellness-Bauernhof aus.<br />

Ein wenig komisch haben uns unsere<br />

Freun<strong>de</strong> schon angeschaut. Als wir zu<br />

Hause von unseren Urlaubsplänen erzählt<br />

haben, hat es nicht je<strong>de</strong>r gleich<br />

verstan<strong>de</strong>n. Wellness­Urlaub ist ja gut,<br />

aber auf <strong>de</strong>m Bauernhof? »Wir wollen keine<br />

Kunstwelt mit fernöstlichen Dekorationen in <strong>de</strong>n<br />

österreichischen Bergen«, haben wir erklärt. Und<br />

so sind wir in Eisentratten im Nationalpark Nockberge<br />

in Kärnten bei Sabine und Kurt Mayer gelan<strong>de</strong>t.<br />

Hier führen die bei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n ersten<br />

Wellness ­Bauernhof in Österreich. Eigentlich etwas<br />

ganz Logisches. Wellness hat ja viel mit<br />

Natur und Gesundheit zu tun. Und viel Natur<br />

gibt es in <strong>de</strong>n Nockbergen rund um <strong>de</strong>n Lamprecht<br />

hof. Die sind von unserem Familienzimmer<br />

aus auch bestens zu bestaunen. Und drinnen<br />

domi nieren gemütliche Vollholzmöbel das<br />

Ambiente . So haben wir uns das vorgestellt.<br />

Nach einer äußerst erholsamen Nacht machen<br />

wir eine Almwan<strong>de</strong>rung, erst mal nichts Anstrengen<strong>de</strong>s,<br />

eher eine gemütliche Bergtour mit<br />

einer Kärntner Jause als Höhepunkt. Und das<br />

bleibt nicht die einzige Belohnung. Zurück auf<br />

<strong>de</strong>m Hof entspannen wir uns im Gesundheitsbad<br />

mit Bergkräutern und anschließend bei einer<br />

Klangschalenmassage. Die Kin<strong>de</strong>r pro bieren in<br />

<strong>de</strong>r Zwischenzeit die Freiluft­Ba<strong>de</strong> wanne aus<br />

und lassen sich zwei Stun<strong>de</strong>n lang nicht mehr<br />

blicken. Das kann nur be<strong>de</strong>uten, dass sie begeistert<br />

sind.<br />

Schon erstaunlich, wie vielseitig unser Quartier<br />

ist. Eine Mischung aus Wellness­Herberge und<br />

Familienunterkunft in mitten <strong>de</strong>r Natur. Innerhalb<br />

wenige r Stun<strong>de</strong>n fühlt man sich völlig gelöst und<br />

weit weg vom Alltags stress. Als wäre das nicht<br />

schon genug, macht sich wenig später im Haus<br />

ein ver führerischer Duft breit. Echte Kärntner<br />

Nu<strong>de</strong>ln stehen heute auf <strong>de</strong>r Speisekarte. Und<br />

die lassen wir uns natürlich nicht entgehen.<br />

Nach einer weiteren äußerst erholsamen Nacht<br />

starten wir zu einer ausgiebigen Radltour. Die<br />

Kin<strong>de</strong>r lassen sich <strong>de</strong>rweil zeigen, wie man Kühe<br />

melkt. Ausgepowert verziehen wir uns am Nachmittag<br />

in die Sauna am eigenen Wasserfall.<br />

Dann ist wie<strong>de</strong>r Ent<strong>de</strong>ckungsreise auf <strong>de</strong>m<br />

Bauern hof angesagt. Wir schauen Gastgeberin<br />

Sabine beim Brotbacken zu, kneten auch selbst<br />

mal <strong>de</strong>n Teig und lassen uns vom Duft <strong>de</strong>s<br />

würzigen Brots betören.<br />

Am dritten Tag gehen wir angeln und lassen<br />

uns nachmittags in die Meditation einführen.<br />

Und da wird uns mit einem Mal die tiefere<br />

Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Filmtitels »Aus <strong>de</strong>r Mitte entspringt<br />

ein Fluss« klar <strong>…</strong><br />

INfo: Der Lamprechthof ist einer von<br />

rund 2800 Bauernhöfen aus <strong>de</strong>m Verbund<br />

»Urlaub am Bauernhof« in Österreich.<br />

Die Mottos <strong>de</strong>r Höfe sind äußerst<br />

vielfältig: vom Baby­ und Kin<strong>de</strong>rbauernhof,<br />

Bio­, Kräuter­ und Reiterbauernhof<br />

über Winzerhof bis zur Almhütte.<br />

Infos bei »Urlaub am Bauernhof«,<br />

Tel. +43 (0)662 / 880 202,<br />

www.urlaubambauernhof.at.<br />

Fotos: Tom Lamm<br />


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atmungsaktiv.<br />

Technische Salopette-Hose, die 2008 in<br />

Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r norwegischen<br />

Kletter-expedition zu <strong>de</strong>n Trango-Towers<br />

entwickelt wur<strong>de</strong>. Im 3-lagigem Dermizax<br />

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Der Kopf gehört zu <strong>de</strong>n Körperteilen<br />

mit <strong>de</strong>m größten Wärmeverlust, daher<br />

ist bei kalter Witterung eine gute<br />

Mütze entschei<strong>de</strong>nd.


58 Reise<br />

Wil<strong>de</strong> Hexen auf <strong>de</strong>r Hohen Salve<br />

Die Hohe Salve ist im Sommer wie verhext. Hier kann man mit <strong>de</strong>n Kids<br />

im Hexenba<strong>de</strong>haus planschen, barfuß wan<strong>de</strong>rn, Kekse backen und natürlich<br />

eindrucksvolle Gipfelpanoramen er<strong>leben</strong>.<br />

Ob die Hexen auch mit <strong>de</strong>r Seilbahn<br />

hinaufgefahren sind? Der Nachwuchs<br />

will es ganz genau wissen.<br />

Wir sitzen gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Kabine <strong>de</strong>r<br />

Seilbahn auf die Hohe Salve. Unser<br />

Ziel ist das Hexenwasser, die wohl ungewöhnlichste<br />

Freizeitattraktion in <strong>de</strong>n Tiroler Bergen,<br />

ein alle Sinne ansprechen<strong>de</strong>r Erlebnisparcours<br />

für die Familie. Als es Hexen gab, da hatte man<br />

noch keine Seilbahn. Außer<strong>de</strong>m flogen die<br />

Hexe n doch auf ihren Besen, erklären wir<br />

unsere n Kin<strong>de</strong>rn. Wenige Minuten später<br />

schweben wir in die Mittelstation in Hochsöll<br />

ein. Hier geht es los. Auf <strong>de</strong>n Spuren <strong>de</strong>r Hexen<br />

waten wir durch frisches Quellwasser, balancieren<br />

auf krummen Baumstämmen und erfahren<br />

am Bienentanzplatz, wie die kleinen Tiere<br />

miteinan<strong>de</strong>r kommunizieren. An <strong>de</strong>r Steinmühle<br />

kann man sich einen schönen Stein schleifen,<br />

was wir ebenfalls zumin<strong>de</strong>st versuchen. Und<br />

drüben am Gegenhang in Salvenmoos, da gibt<br />

es das Hexen ba<strong>de</strong>haus. Selbst die Hexen hatten<br />

schon einen Sinn für Wellness. Warum auch<br />

Verhext und verzaubert<br />

wirken auch die Wäl<strong>de</strong>r<br />

rund um die Hohe Salve.<br />

nicht, sie saßen hier ja schließlich an <strong>de</strong>r Quelle.<br />

Und genau in an diesen Quellen sollen sie dann<br />

stun<strong>de</strong>nlang im Wasser gelegen und die Aussicht<br />

genossen habe n. Heute kann man das auch<br />

machen – in eigens gebauten Ba<strong>de</strong>häusern.<br />

So viel Erlebnis macht hungrig, weshalb wir<br />

überlegen, ob wir das kurze Stück hinauf zur<br />

Simon alm gehen, wo Kin<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r alten Backstube<br />

selbst Kekse backen können. Die Alternative<br />

ist <strong>de</strong>r Weg zur Stöcklalm, in <strong>de</strong>r man nicht<br />

nur schön einkehren und auf <strong>de</strong>r Terrasse sitzen<br />

kann. In <strong>de</strong>r Stöcklalm wird auch Brot gebacken<br />

Spannend: wie es früher auf <strong>de</strong>r Alm war.<br />

Foto: Hannes Dabernig<br />

und Bergkäse produziert. Die Kin<strong>de</strong>r<br />

jauchzen : »Wir wollen beim Brotbacken zuschauen.«<br />

Dem Wunsch geben wir nach,<br />

zumal es dort ebenso eine Brotzeit gibt, <strong>de</strong>nn<br />

wir wollen ja noch auf <strong>de</strong>n Gipfel.<br />

Gestärkt und mit <strong>de</strong>m neuen Wissen, wie<br />

Brot gebacken wird, wan<strong>de</strong>rn wir wenig<br />

später Richtung Kraftalm weiter. Anfangs<br />

geht es noch fast flach dahin, dann wird es<br />

schon etwas steiler. Über eine Stun<strong>de</strong> gehen<br />

wir bis zur schön gelegenen Kraftalm und<br />

vorbei am Gasthaus Rigi, wo im Winter die<br />

Skipiste verläuft, rauf zum Gipfel Hohe Salve.<br />

Jetzt sind wir auf 1829 m und über 700 m<br />

über <strong>de</strong>r Mittelstation. Die Aussicht ist sensationell.<br />

Hier <strong>de</strong>r Wil<strong>de</strong> Kaiser, dort die Kitzbüheler<br />

Alpen, hinten die Zillertaler Dreitausen<strong>de</strong>r<br />

und <strong>de</strong>r Großvenediger. Die Hexen<br />

haben auch hier Spuren hinterlassen. In einige<br />

r Entfernung steht die Windharfe, die je<br />

nach Windstärke eindrucksvolle Melodien<br />

aufspielt. Schon erstaunlich, was man bei<br />

<strong>de</strong>n Hexen so alles er<strong>leben</strong> kann.<br />

INfo: Das Hexenwasser ist vom 17. Mai<br />

bis zum 21. oktober 2012 geöffnet. Der<br />

Eintritt ist im Gon<strong>de</strong>ltarif inklusive,<br />

www.hexenwasser.at. Allgemeine Infos<br />

gibt es bei <strong>de</strong>r ferienregion Hohe Salve,<br />

Brixentalerstraße 41, A­6361 Hopfgarten,<br />

Tel. +43 (0)5335/232 212,<br />

www.hohe­salve.com. Mit <strong>de</strong>r Bahn bequeme<br />

Anreise bis Wörgl, www.bahn.<strong>de</strong>.<br />

Ein Österreich-Filmspecial fin<strong>de</strong>t<br />

man unter www.4-seasons.tv/<br />

reise_oesterreich. Die Österreich<br />

Werbung berät Urlauber kostenlos,<br />

Tel. 0800/400 200 00. Weitere Infos:<br />

www.austria.info/sommer<br />


60 Kun<strong>de</strong>nkarte<br />

Gute Karten<br />

Die GlobetrotterCard ist Ihre Eintrittskarte zu exklusiven Events mit Outdoor-Profis.<br />

1 2<br />

Sechs Richtige<br />

Sechs Fototipps für bessere Bergbil<strong>de</strong>r hat <strong>de</strong>r Profifotograf<br />

Heinz Zak parat, <strong>de</strong>n Rest gibt es bei <strong>de</strong>n drei Fotobiwaks von<br />

Mountain Equipment. Fotobiwak? Na klar, Wan<strong>de</strong>rung mit<br />

Übernachtung in <strong>de</strong>n Bergen, bei <strong>de</strong>nen Sonnenuntergang und<br />

Sonnenaufgang richtig in Szene gesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

1. Von Linien und <strong>de</strong>m Gol<strong>de</strong>nen Schnitt<br />

Markante Linien wie Bergketten, Wege, Spuren im Schnee, Muster im<br />

Fels, Wasserläufe o<strong>de</strong>r einfach nur ein Kletterseil bringen – wenn sie<br />

richti g in Szene gesetzt wer<strong>de</strong>n – Spannung und Dynamik ins Bild. Wenn<br />

es Ihnen schwerfällt, die markanten Linien in Ihrem Bild zu erkennen:<br />

Kneifen Sie die Augen beim Blick durch <strong>de</strong>n Sucher zu, bis Sie nur noch<br />

die wichtigsten Umrisse (und Linien) sehen. Diese Linien können durch<br />

die Wahl <strong>de</strong>s Formats noch betont wer<strong>de</strong>n – eine Vertikale wirkt noch<br />

besser im Hochformat.<br />

Diagonale Linien bringen dagegen Spannung und Wertung: Eine Diagonale<br />

von links unten nach rechts oben wird als aufsteigend, also positiv<br />

empfun<strong>de</strong>n. Umgekehrt gilt das Gegenteil.<br />

Mit Linien allein ist allerdings noch kein gutes Bild gemacht. Wichtig ist,<br />

dass die Linien/Proportionen im Bild in einem ästhetischen Verhältnis zu­<br />

einan<strong>de</strong>r stehen. Das ist nur bedingt Geschmackssache. Schon <strong>de</strong>r Grieche<br />

Euklid erkannte das »Maß <strong>de</strong>r Dinge«. Achten Sie auf eine Aufteilung von<br />

Zwei Drittel zu einem Drittel, fertig ist <strong>de</strong>r sogenannte »Gol<strong>de</strong>ne Schnitt«.<br />

2. Vor<strong>de</strong>rgrund bringt Tiefe<br />

Versuchen Sie es. Gehen Sie zuerst nur in einen Park mit Bäumen o<strong>de</strong>r<br />

Blumen beeten o<strong>de</strong>r einfach durch die Straßen einer Stadt. Suchen Sie ganz<br />

bewusst einen Vor<strong>de</strong>rgrund für Ihr Motiv und setzen Sie diesen markant ins<br />

Bild. Machen sie das Bild zum Vergleich unbedingt auch ohne <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund.<br />

Sehr oft bringt die zusätzliche Ebene vorne mehr Räumlichkeit ins<br />

Bild. Aber wehe, einer pflückt hinterher das E<strong>de</strong>lweiß ...<br />

3. Ins Bild hinein<br />

Mehr o<strong>de</strong>r weniger unbewusst empfin<strong>de</strong>n wir es als unangenehm, wenn<br />

eine Person aus <strong>de</strong>m Bild hinaus­ anstatt in das Bild hineinschaut, ­geht,<br />

­pad<strong>de</strong>lt, ­fährt o<strong>de</strong>r eben ­kraxelt. Wir haben dann das Gefühl, dass <strong>de</strong>r<br />

Mensch <strong>de</strong>m Bild <strong>de</strong>n Rücken zukehrt und es sozusagen uninteressant<br />

fin<strong>de</strong>t. Geht die richtige Bewegungsrichtung dann noch mit einer kleinen<br />

sportlichen Meisterleistung und einer hübschen Spiegelung einher, ist man<br />

<strong>de</strong>m perfekten Bild schon recht nah.<br />

4. Das Spiel mit Schärfe und Unschärfe<br />

Ebenfalls ein Gefühl, <strong>de</strong>m wir uns kaum entziehen können: Die Dinge im<br />

Vor<strong>de</strong>rgrund sollten scharf, <strong>de</strong>r Hintergrund mehr o<strong>de</strong>r weniger unschar f<br />

sein. Dieses »Mehr o<strong>de</strong>r Weniger« lässt sich durch die Wahl <strong>de</strong>r Blen<strong>de</strong><br />

beeinflussen – je höher die Zahl, <strong>de</strong>sto schärfer <strong>de</strong>r Hintergrund – und mit<br />

<strong>de</strong>r Abblendtaste (sofern vorhan<strong>de</strong>n) kontrollieren. Dieses kreative Spiel<br />

mit Schärfe und Unschärfe ist ein beliebtes Gestaltungsmittel fortgeschrittener<br />

Fotografen. Platziert man allerdings die wichtigsten Bil<strong>de</strong>lemente wie


3 4 6<br />

Gesichte r o<strong>de</strong>r Personen bewusst im Hintergrund, muss <strong>de</strong>r Fokus ganz<br />

klar dort liegen.<br />

5. Die korrekte Belichtung<br />

Sieben Zeilen über das Belichten? Der Zak spinnt. Spinnt nicht, doch mehr<br />

Platz war nicht. Ein guter Fotograf sollte in je<strong>de</strong>m Fall stets in <strong>de</strong>r Lage<br />

sein, die Kameraautomatik durch manuelle Einstellungen zu korrigieren.<br />

Sei es durch eine Belichtungskorrektur über die Plus/Minus­Taste (meist in<br />

Drittelschritten möglich) o<strong>de</strong>r gleich per manueller Wahl von Verschluss­<br />

4-<strong>Seasons</strong> Info<br />

Fotobiwak mit Heinz Zak und Mountain Equipment<br />

Der perfekte Sonnenuntergang und -aufgang in<br />

<strong>de</strong>n Bergen gehört ins Repertoire je<strong>de</strong>s Fotografen.<br />

Dazu bedarf es zumeist einer Übernachtung<br />

im Freien und viiiieel Ausdauer. Eine kleine<br />

Hilfestellung bietet Mountain Equipment. Der<br />

Outdoor-Ausrüster lädt interessierte Fotografen<br />

zu einem Erlebnis <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Art: Heinz<br />

Zak, <strong>de</strong>r österreichische Kletterer und Outdoor-<br />

Fotograf, zeigt euch persönlich, wie aus einem<br />

Foto das perfekte Foto wird und unterstützt<br />

euch mit wertvollen Tipps und Tricks. Da auch<br />

Fotografieren bei Nacht gekonnt sein will und<br />

ein perfekter Sonnenaufgang nicht fehlen darf,<br />

5<br />

checkt ihr direkt im Millionen-Sterne-Hotel ein.<br />

Kein Dach, kein Zelt, nur das Universum über<br />

euch. In leihweise zur Verfügung gestellten Daunenschlafsäcken<br />

von Mountain Equipment seid<br />

ihr dafür bestens gerüstet.<br />

Alle Biwaks sind Zweitagestouren von Samsta g-<br />

bis Sonntagvormittag und richten sich an<br />

Hobby fotografen. Nach einer gemäßigten<br />

Wan<strong>de</strong>run g mit zahlreichen Tipps fürs Fotografieren<br />

schlagt ihr gegen Abend euer Lage r<br />

zum Biwakieren auf. Schönes Wetter ist bestellt,<br />

kann aber nicht garantiert wer<strong>de</strong>n. Aber keine<br />

Bange, es gibt auch einen Plan B.<br />

Kun<strong>de</strong>nkarte<br />

zeit und Blen<strong>de</strong>nöffnung. Das gezeigte Bild etwa wur<strong>de</strong> gezielt etwas<br />

unter belichtet, um <strong>de</strong>n silhouettenhaften Charakter herauszuarbeiten.<br />

61<br />

6. Die Kamera immer parat<br />

Wer keinesfalls ein Motiv verpassen will, sollte seine Kamera stets griff bereit<br />

haben. Eine Gruppe Ziegen im Gänsemarsch hat wenig Verständnis für<br />

Zwischen rufe à la »Halt, ich muss nur schnell <strong>de</strong>n Schlafsack im Rucksack<br />

beiseite räumen, um an die Kamera unterm Kocher zu kommen.« Schon mal<br />

über eine separate Hüfttasche für die Kamera nachgedacht?<br />

Orte & Termine<br />

28. + 29. April 2012, Sächsische Schweiz<br />

Wan<strong>de</strong>rung zu bekannten Schauplätzen<br />

<strong>de</strong>s Elbsandsteingebirges rund um Bad<br />

Schandau.<br />

5. + 6. Mai 2012, Eifel<br />

Wan<strong>de</strong>rung durch die waldreiche Ahreifel<br />

rund um Kesseling.<br />

12. + 13. Mai 2012, Karwen<strong>de</strong>l<br />

Wan<strong>de</strong>rung durch das Karwen<strong>de</strong>l. Biwak<br />

auf <strong>de</strong>m Hafelekar direkt über Innsbruck.<br />

Die Mountain Equipment Fotobiwaks sind eine<br />

exklusive Veranstaltung für Inhaber <strong>de</strong>r GlobetrotterCard.<br />

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62<br />

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Cortina d’Ampezzo, Wochenen<strong>de</strong> Juli 2012<br />

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Gruppo Gui<strong>de</strong> Alpine Cortina und Dolomiti<br />

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Eifel, Wochenen<strong>de</strong> im Mai 2012<br />

Mit <strong>de</strong>m bekannten Tierfilmer Andreas<br />

Kieling auf Naturpirsch und Tierspurensuche<br />

in seiner »wil<strong>de</strong>n« Heimat Eifel.<br />

Zwei Familien können hautnah miter<strong>leben</strong>,<br />

wie gut Andreas Kieling sich<br />

dort draußen auskennt und was er<br />

alles über einheimische Wildtiere zu<br />

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64<br />

Hersteller<br />

Text<br />

Till Gottbrath<br />

Fotos<br />

Archiv Ortlieb<br />

Heiliger Sankt Ortlieb –<br />

Schutzpatron <strong>de</strong>r Outdoorer<br />

Die Ortlieb-Story<br />

Kein Geld, keine Ahnung – aber viele gute I<strong>de</strong>en, wie man Ausrüstung auf Tour<br />

trocken hält. So begann Hartmut Ortlieb vor 30 Jahren. Heute ist <strong>de</strong>r fränkische<br />

Tüftler Weltmarktführer für wasserdichtes Outdoor-Gepäck.


Beim Gedanken an seine erste Begegnung mit Hartmut<br />

Ortlieb rollt Gerold Ringsdorf noch heute mit <strong>de</strong>n<br />

Auge n: »Das war so um 1982. Ich träumte von einer<br />

Karriere in <strong>de</strong>r Outdoor-Branche und betätigte mich als<br />

Erfin<strong>de</strong>r. Wie<strong>de</strong>r mal hatte ich die Schule geschwänzt,<br />

weil ich einem Trekkingla<strong>de</strong>n im Frankfurter Univiertel<br />

meine neueste Entwicklung präsentieren wollte: selbst<br />

genähte Fahrradtaschen aus Kunststoff und Le<strong>de</strong>r, die<br />

dank eingebauter Müllbeutel wasserdicht waren – sensationell! Als ich<br />

anka m, wartete dort schon ein an<strong>de</strong>rer Erfin<strong>de</strong>r. Er trug einen filzigen Wollpulli<br />

und eine Wischmopp-Frisur. Unter <strong>de</strong>m Arm hatte auch er Fahrradtaschen<br />

– aus LKW-Plane! Oh Mann, was für eine gute I<strong>de</strong>e <strong>…</strong> LKW-Plane<br />

war preiswert, stabil und dicht. Ich zog wie<strong>de</strong>r ab, ohne meine Taschen zu<br />

zeigen.« (Nach diesem Rückschlag machte Gerold <strong>de</strong>nnoch Karriere und ist<br />

heute oberster Hardware-Entwickler bei Jack Wolfskin.)<br />

Woher Geld nehmen? Was ist Marketing?<br />

Permanente Verbesserung: Zwischen Ortliebs ersten Biketaschen und <strong>de</strong>r aktuellen<br />

Globetrotter-Kollektion liegen fast 30 Jahre, <strong>de</strong>nnoch sieht <strong>de</strong>r Enkel <strong>de</strong>m Opa ähnlich.<br />

Die I<strong>de</strong>e zur Fahrrad-Packtasche aus LKW-Plane war <strong>de</strong>m Schüler Hartmut<br />

Ortlieb aus Nürnberg während einer regenreichen Radtour in England gekommen.<br />

Bereits vor seinem Abi begann er, Mutters Nähmaschine mit roter<br />

LKW-Plane zu vergewaltigen. Das fertige Ding gewann zwar keinen Schönheitspreis,<br />

erklärte sich aber sozusagen selbst. Als Reaktion kam von vielen<br />

Freun<strong>de</strong>n die Frage: Kannst du mir auch so was nähen? Hartmut konnte: Er<br />

zog mit <strong>de</strong>r Nähmaschine aus <strong>de</strong>m Keller in <strong>de</strong>n Hinterhofschuppen und<br />

stellte Helfer ein – rekrutiert aus <strong>de</strong>m Familien- und Freun<strong>de</strong>skreis.<br />

1982 ging es nicht mehr an<strong>de</strong>rs und Hartmut grün<strong>de</strong>te eine richtige Firma.<br />

Wie bei seinen Produkten bevorzugte er auch bei <strong>de</strong>r Namensgebung<br />

Noch mit Wischmopp-Frisur: frühe Werbung.<br />

Hersteller 65<br />

einfach e Lösungen: »Ortlieb« sollte <strong>de</strong>r La<strong>de</strong>n heißen. Es begann eine aufregen<strong>de</strong><br />

Zeit, reich an Herausfor<strong>de</strong>rungen: Woher Geld nehmen? Mama<br />

Ortlieb bürgte mit ihrer Lebensversicherung über 30.000 Mark. Reich an<br />

Fragen: Was ist Marketing? Das ist Hartmut bis heute nicht so ganz klar,<br />

aber dafür gibt’s ja Mitarbeiter. Reich an Abenteuern: <strong>de</strong>r erste Messestand<br />

unter einer Rolltreppe auf <strong>de</strong>r ISPO.<br />

Trotz aller Aufgaben rund ums neue Unternehmen, für Hartmut drehte sich<br />

alles nur um eines: das Produkt. Hartmut Ortlieb ist – im positiven Sinn –<br />


66<br />

Hersteller<br />

Rucksäcke, Taschen, Schüsseln: Über 500 wasserfeste Artikel hat Ortlieb im Sortiment.<br />

ein Freak, ein Nerd. Was gut ist, muss noch besser wer<strong>de</strong>n: einfacher,<br />

schneller, praktischer, robuster. Es scheint, als kreise ein unsichtbares I<strong>de</strong>enradar<br />

auf seinem Kopf. Wer ihn etwas besser kennt, weiß, wie Hartmut bei<br />

eingeschaltetem Radar dreinschaut: <strong>de</strong>n Blick ein wenig in <strong>de</strong>r Ferne, <strong>de</strong>n<br />

Kopf etwas schief gelegt und im Gespräch nicht so hun<strong>de</strong>rtprozentig bei <strong>de</strong>r<br />

Sache. Da tickt dann wie<strong>de</strong>r was <strong>…</strong><br />

Die I<strong>de</strong>e: schweißen statt löchern<br />

In <strong>de</strong>n Anfangszeiten beschäftigte Hartmut vor allem das Problem, dass die<br />

LKW-Planen zwar wasserdicht waren, nicht jedoch die Nähte. Diese<br />

musste n mühsam getaped wer<strong>de</strong>n. Hartmut war das zuwi<strong>de</strong>r – warum erst<br />

Löcher stechen, um sie dann wie<strong>de</strong>r mit viel Aufwand zuzumachen? Viel<br />

besser wäre es doch, die Planen direkt zu verbin<strong>de</strong>n. Hartmut fand heraus,<br />

dass hitzeverschweißte Nähte à la Friesennerz zwar dicht sind, aber das<br />

Materia l erheblich schwächen. Hartmut wollte das selbst ausprobieren. Er<br />

erstand eine ausrangierte Maschine, mit <strong>de</strong>r zuvor Brillenetuis hergestellt<br />

wur<strong>de</strong>n. Aber das Gerät konnte Kunststoff im Hochfrequenzverfahren<br />

schweißen. Dabei wird das Material in einem elektromagnetischen Wechselfeld<br />

erwärmt und dann unter Druck dauerhaft verbun<strong>de</strong>n. Der 22-Jährige<br />

probierte, studierte und improvisierte – und schließlich klappte es.<br />

Ortlieb-Produkte waren jetzt nahtfrei, wasserdicht und unverwüstlich – und<br />

traten einen weltweiten Siegeszug an, <strong>de</strong>n bis heute nur die LED-Lampen<br />

wie<strong>de</strong>rholen konnten: Ein vorher nicht da gewesenes Produkt fegt die alten<br />

Platzhirsche vom Markt – für die LED-Lampen mussten die herkömmlichen<br />

Taschenlampen mit Glühbirne weichen, die Ortlieb-Taschen machten alle<br />

früheren Versuche obsolet, Outdoor-Gepäck wasserdicht zu verpacken.<br />

Die ersten und bis heute bekanntesten Produkte waren die Fahrradtaschen.<br />

Deutsche Reiseradler trugen sie in die weite Welt hinaus und in <strong>de</strong>n ersten<br />

Jahren konnte man an <strong>de</strong>n Ortlieb-Taschen zuverlässig erkennen, ob man in<br />

<strong>de</strong>r patagonischen Pampa o<strong>de</strong>r im australischen Outback einem Landsmann<br />

begegnete. Mittlerweile schätzen allerdings auch Japaner, Amerikaner o<strong>de</strong>r<br />

Neuseelän<strong>de</strong>r ihre Ortliebs.<br />

Spüle und Kin<strong>de</strong>rbad:<br />

Die Faltwanne fasst 50 Liter.<br />

Globetrotter Ausrüstung, damals noch ein kleiner Shop in Hamburg, nahm<br />

Hartmuts Taschen früh ins Programm und legte später sogar eine<br />

Globetrotte r-exklusive Serie auf, die bis heute zu <strong>de</strong>n Bestsellern gehört. Die<br />

orangen Taschen mit <strong>de</strong>n Logos von Ortlieb und Globetrotter gehören<br />

inzwische n an vielen Filialorten zum Stadtbild.<br />

»Ma<strong>de</strong> in Germany« – und dabei bleibt es<br />

Daheim im Frankenland arbeiteten Hartmut Ortlieb und sein beständig<br />

wachsen<strong>de</strong>s Team <strong>de</strong>rweil systematisch alle funktionalen Baustellen rund<br />

um Fahrradpacktaschen, Reiseausrüstung und allgemein wasserdichte<br />

Produkt e ab. Das Sortiment reicht von Motorrad- über Foto- bis zu Pfer<strong>de</strong>packtaschen<br />

und bietet auch Gimmicks wie <strong>de</strong>n Kaffee filterhalter (das<br />

einzig e Ortlieb-Produkt, das Wasser bzw. Kaffee durchlässt). Je<strong>de</strong> Taschengeneration<br />

brachte Verbesserungen – neue Verschlüsse, optimierte<br />

Verbindungs systeme für Gepäckträger und Lenker, innovative Materialien,<br />

reduziertes Gewicht. Mit LKW-Planen haben Ortlieb-Produkte kaum noch<br />

etwas gemein, <strong>de</strong>r cleane Look <strong>de</strong>r frühen Jahre ist trotz<strong>de</strong>m geblieben.


Der 22-Jährige probierte und improvisierte –<br />

schließlich waren Ortlieb-Produkte nahtfrei,<br />

wasserdicht und unverwüstlich.<br />

Dicht dank Rollverschluss:<br />

<strong>de</strong>r<br />

Tagesrucksack<br />

Packman Pro 2.<br />

Universalgenie: <strong>de</strong>r<br />

Rack-Pack in diversen Größen.<br />

1997 vollzog Ortlieb eine n wichtigen Schritt: einen Neubau auf <strong>de</strong>r »grünen<br />

Wiese« in Heilsbronn, 20 Kilometer von Nürnberg. In einer Zeit, in <strong>de</strong>r viele<br />

Unternehmen die Produktion in Niedriglohnlän<strong>de</strong>r verlagerten, erfor<strong>de</strong>rte<br />

das einigen Mut. Dennoch stand Fernost für Hartmut nie zur Debatte:<br />

»Einerseit s stehen da die bekannten Slogans vom Bekenntnis zum Standort<br />

Deutschland sowie <strong>de</strong>r Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen.<br />

Wenige r altruistisch betrachtet, bin ich überzeugt, dass <strong>de</strong>r Mikrokosmos<br />

Ortlieb in Deutschland einfach besser funktioniert: sehr kurze interne Wege,<br />

alles in einer Hand, Unabhängigkeit von Lieferanten und damit wesentlich<br />

bessere Steuerung <strong>de</strong>r Verfügbarkeit <strong>de</strong>r Produkte für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m<br />

haben wir so extrem schnelle Reaktionszeiten bezüglich <strong>de</strong>r Qualitätssicherung,<br />

kurze Transportwege und einen ganz engen Draht zum Kun<strong>de</strong>n.<br />

Es macht einfach Sinn, dass alle im Hochfrequenz-Schweißverfahren produzierten<br />

Produkte ma<strong>de</strong> in Germany sind – hier in Heilsbronn.«<br />

Dass dies keine leeren Worte sind, weiß auch Globetrotter: 2008 kürte man<br />

Ortlieb zum »Lieferant <strong>de</strong>s Jahres« – diesen branchenintern heiß begehrten<br />

Preis bekommt nur, wer bei Qualität, Lieferfähigkeit und Kun<strong>de</strong>nservice<br />

langfristig Bestnoten sammelt.<br />

Hartmut Ortlieb heute: Das I<strong>de</strong>enradar kreist weiter.<br />

Aber allem Perfektionsstreben zum Trotz lief auch bei Ortlieb nicht immer<br />

alles problemlos. Als Flop gingen die selbst aufblasen<strong>de</strong>n Matten in die<br />

Firmen chronik ein. Luftmatten gab es schon von an<strong>de</strong>ren Herstellern, aber<br />

<strong>de</strong>ren Durchstich- und Rutschfestigkeit war mäßig. Ortlieb wollte das besser<br />

machen. Dies gelang <strong>de</strong>n findigen Franken zwar, doch gab es immer wie<strong>de</strong>r<br />

einzelne undichte Matten – und ausnahmsweise gelang es dieses Mal nicht,<br />

das Problem zu lösen. Das Projekt wur<strong>de</strong> schließlich gestoppt.<br />

Mehr Bier trinken und auf <strong>de</strong>n Mars fliegen<br />

Hersteller<br />

Umgekehrt wil<strong>de</strong>rten auch an<strong>de</strong>re Hersteller im Ortlieb-Revier und brachten<br />

verschweißte Taschen heraus. Hartmut steht diesen »Kopien« selbstbewusst<br />

gegenüber: »Ortlieb ist das Original. Die Szene kennt und schätzt uns, und<br />

sie weiß, dass unsere Taschen mit je<strong>de</strong>r Generation noch besser wer<strong>de</strong>n. Es<br />

gibt Leute, die ihre Ortlieb-Taschen bereits seit 25 Jahren fahren. Und wenn<br />

mal was kaputtgeht, können wir es reparieren. Ortlieb-Produkte sind nicht<br />

billig, aber langfristig sehr preiswert.«<br />

2012, zum 30-jährigen Jubiläum, präsentiert man sich als Hightech-Unternehmen<br />

mit 134 Mitarbeitern, das insgesamt 85 Schutzrechte und Patente<br />

hält. Zum Sortiment gehören über 500 Einzelprodukte, die in über 30 Län<strong>de</strong>rn<br />

vertrieben wer<strong>de</strong>n. Produktentwicklung, Maschinenbau, Fertigung,<br />

Marketing, Vertrieb und Versand sind unter einem Dach.<br />

Hartmut Ortlieb selbst lässt es – behauptet er zumin<strong>de</strong>st – etwas ruhiger<br />

angehen: »Aus <strong>de</strong>m Tagesgeschäft ziehe ich mich zunehmend zurück. Es ist<br />

we<strong>de</strong>r das, was ich beson<strong>de</strong>rs gut kann, noch das, was ich beson<strong>de</strong>rs gern<br />

mag. Das macht das langjährig gewachsene, erfahrene Team besser.«<br />

Die kommen<strong>de</strong>n 30 Jahre stellt er sich so vor: »Wir wer<strong>de</strong>n weiter wasserund<br />

staubdichte Produkte in Heilsbronn herstellen. Und ich wer<strong>de</strong> weiter<br />

Freu<strong>de</strong> am Leben haben, wie<strong>de</strong>r häufiger mit <strong>de</strong>n alten Freun<strong>de</strong>n ein Bier<br />

trinken und mit meinen Enkeln spielen.« Klingt ja fast, als plane Hartmut<br />

schon <strong>de</strong>n Vorruhestand <strong>…</strong><br />

»Und natürlich«, schiebt er nach, »wer<strong>de</strong>n wir die Mars-Mission mit dichten<br />

Taschen für die Mars-Bikes ausstatten!« Das I<strong>de</strong>enradar kreist weiter.<br />

67<br />


68 State of the Art<br />

GArmin eTrex 30<br />

Gibt es das perfekte Equipment? Durchaus. In State of the Art<br />

zeigt 4-<strong>Seasons</strong> Ausrüstung, die in ihrer Klasse Standards setzt.<br />

Produktklasse GPS-Handgerät für <strong>de</strong>n Outdoor-Einsatz.<br />

Einsatzbereich Wan<strong>de</strong>rn, Klettern, Geocachen, Biken, Skitouring, Pad<strong>de</strong>ln,<br />

Enduro touren ... das eTrex 30 spielt seine Stärken überall da aus,<br />

wo geringes Gewicht, handliche Abmessungen und umfangreiche<br />

Funktionen gefragt sind.<br />

Status Der Einstieg in die Oberklasse: Zum fairen Preis gibt’s beim eTrex 30<br />

die Vollausstattung mit barometrischem Höhenmesser, GLONASS-<br />

Unterstützung und weltweiter Basiskarte.<br />

Hersteller Garmin International Inc., Olathe, Kansas, USA.<br />

Technische Abmessungen: 5,4 x 10,3 x 3,3 cm. Integrierter Speicher: 1,7 GB.<br />

Daten Speicherkartenformat: microSD. PC-Schnittstelle: USB. IPX-Klassifizierung:<br />

7 (Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen). Batterien:<br />

2 x AA (nicht im Lieferumfang enthalten). Betriebsdauer: 25 h.<br />

Gewich t inkl. Batterien: 141,7 g. Preis: 259 Euro.<br />

Historie Garmins Wurzeln liegen in <strong>de</strong>r Marinenavigation: 1990 brachten<br />

die Grün<strong>de</strong>r Gary Burrell und Dr. Min Kao (daher <strong>de</strong>r Name Garmin)<br />

mit <strong>de</strong>m GPS 100 <strong>de</strong>n ersten GPS-Empfänger für die Seefahrt auf<br />

<strong>de</strong>n Markt. Das erste Handgerät für <strong>de</strong>n Einsatz auf <strong>de</strong>m Festland<br />

aus <strong>de</strong>m Jahr 1991 war noch US-Soldaten vorbehalten, da das<br />

Globa l Positioning System ursprünglich für das Militär entwickelt<br />

wor<strong>de</strong>n war. Der Siegeszug kommerzieller Navigationsgeräte<br />

began n erst am 2. Mai 2000, als die US-amerikanische Regierung<br />

die künstliche Verfälschung <strong>de</strong>r GPS-Signale abschaltete und sich<br />

so über Nacht die Genauigkeit <strong>de</strong>r zivilen Positionsbestimmung von<br />

etwa 100 bis auf wenige Meter verbesserte. Garmin hat sich<br />

seithe r mit vielen guten I<strong>de</strong>en und Geräten als Marktführer in <strong>de</strong>r<br />

mobilen Navigation behauptet. Kein Wun<strong>de</strong>r: Die Firma beschäftig t<br />

allein über 1400 Ingenieure.<br />

»Das eTrex Vista HCx ist<br />

unser bis dato meistverkauftes<br />

Outdoor-<br />

Handgerät. Die Nachfolger<br />

eTrex 10, 20 und<br />

30 sind die ersten Outdoor-Navis, die mit<br />

GPS und GLONASS zwei Satelliten systeme<br />

gleichzeitig nutzen. Damit sind wir <strong>de</strong>n<br />

Mitbewerbern einen Schritt voraus.«<br />

Manfred Thaler, Produktmanager<br />

Outdoor bei Garmin Deutschland<br />

»Oft kommen Kun<strong>de</strong>n<br />

zu uns und fragen nach<br />

<strong>de</strong>m T-Rex von Garmin.<br />

Wenn ich ihnen dann<br />

das eTrex 30 zeige, sind<br />

die meisten überrascht, wie viel ›Biss‹ das<br />

kleine Gerät hat. Der attraktive Preis und<br />

die robuste Verarbeitung machen das<br />

eTre x für viele Outdoore r interessant.«<br />

Frank Mohnke, Globetrotter-Experte<br />

in <strong>de</strong>r Filiale Hamburg<br />

04 04<br />

Praxisbeispiel: GPS bietet 26 meter Genauigkeit, GPS<br />

und GLOnASS (rechts) zusammen 8 meter.<br />

01.<br />

Display: 2,2 Zoll großes TFT-<br />

Display mit einem Spektrum<br />

von 65.000 Farben und transflektiver<br />

Eigenschaft: Das<br />

Sonnenlicht wird durch anteilige<br />

Reflexion als Lichtquelle<br />

genutzt, wodurch auch unter<br />

Sonneneinstrahlung eine gute<br />

Lesbarkeit gewährleistet und<br />

Strom gespart wird. 14 Farbschemas<br />

für Tag- und Nachtmodus,<br />

20 Helligkeitsstufen.<br />

Auflösung: 176 x 220 Pixel.<br />

02.<br />

Gehäuse: Kompatibel mit <strong>de</strong>r<br />

Garmin-Fahrradhalterung<br />

(Zubehö r). Wasserdicht laut<br />

DIN-Norm EN 60529: Schutz<br />

gegen zeitweiliges Untertauchen<br />

(1 m Tiefe, 30 Min.).<br />

03.<br />

Joystick: Ergonomisch (für<br />

Rechtshän<strong>de</strong>r) in <strong>de</strong>r rechte n<br />

oberen Ecke. So ver<strong>de</strong>ckt <strong>de</strong>r<br />

Daumen bei <strong>de</strong>r Bedienung<br />

nicht Teile <strong>de</strong>s Display s.


06<br />

01<br />

07 08<br />

Kompass & Co. Geocaching-modus.<br />

04.<br />

GPS: Verarbeitet Signale <strong>de</strong>r<br />

US-amerikanischen GPS- und<br />

<strong>de</strong>r russischen GLONASS-<br />

Satelliten. Dadurch schnellerer<br />

Erst empfang und genauere<br />

Position sbestimmung – vor<br />

allem in Problemzonen wie<br />

Canyon s, Häuserschluchten<br />

o<strong>de</strong>r Wäl<strong>de</strong>rn. In <strong>de</strong>n USA und<br />

in Europ a sorgen weitere Satelliten<br />

durch Korrektursignal e<br />

für noch mehr Genauigkeit<br />

(10 bis 100 cm). Die HotFix-<br />

Technologie berechne t die<br />

Satelliten positionen zu<strong>de</strong>m<br />

drei Tage im Voraus – so fin<strong>de</strong>t<br />

das eTrex schneller ein Signal.<br />

05.<br />

Schnittstellen: Zum PC o<strong>de</strong>r<br />

Mac via USB-Kabel. Außer<strong>de</strong>m<br />

drahtlose Übertragung von<br />

Wegpunkten, Routen o<strong>de</strong>r Geocaches<br />

zwischen kompatiblen<br />

Garmin-Geräten mittels ANT+<br />

(kann auch Herz- o<strong>de</strong>r Trittfrequenzen<br />

übertragen).<br />

03 05<br />

09 09<br />

rasterkarte. marinekarte.<br />

06.<br />

Höhenmesser: Misst barometrisch<br />

(Luftdruck) und via GPS.<br />

Erstellt das exakte Höhenprofil<br />

einer Tour (auch die Höhenprofile<br />

programmierter Touren<br />

lassen sich im Kartenmodus als<br />

Vorschau anzeigen).<br />

07.<br />

Kompass: Elektronisch, mit<br />

3-Achsen-Neigungskorrektur<br />

(Gerät muss nicht waagerecht<br />

gehalten wer<strong>de</strong>n).<br />

08.<br />

Geocaching: Liest das beliebte<br />

GPX-Format (in <strong>de</strong>m die meisten<br />

Caches beschrieben sind).<br />

Auch Fotos können gela<strong>de</strong>n<br />

und betrachtet wer<strong>de</strong>n. Ein<br />

Taschenrechner und Speicherplatz<br />

für 2000 Wegpunkte<br />

erleichtern das papierlose Geocaching.<br />

09.<br />

Karten: Kann Vektor- und<br />

Rasterkarten darstellen, ebens o<br />

State of the Art 69<br />

02<br />

Sie verstehen nur Bahnhof?<br />

GPS-Einsteigerberatung und<br />

Infos zu GPS-Workshops <strong>de</strong>r<br />

Globetrotter-Filialen gibt‘s<br />

unter www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/gps.<br />

BlueChart-Marinekarten und<br />

BirdsEye-Satellitenbil<strong>de</strong>r. Eine<br />

weltweite Basiskarte (Vektor,<br />

wenig Infos) ist vorinstalliert.<br />

Der Download einer Wunschregion<br />

aus »Topo Deutschland<br />

Light« (Vektor, <strong>de</strong>tailliert) ist<br />

im Preis enthalten. Weitere<br />

Karten (weltweit) lassen sich<br />

gegen Gebühr installieren.<br />

Mit <strong>de</strong>r kostenlosen Planungssoftware<br />

BaseCamp kann man<br />

eigen e Karten anfertigen und<br />

auf <strong>de</strong>m eTrex nutzen.


70 Ausrüstungsberatung


Ausrüstungsberatung: Trekking auf Grönland<br />

Autark im Nor<strong>de</strong>n<br />

Was genau packt man ein für einen langen Nordland-Trek<br />

wie <strong>de</strong>n Arctic Circle Trail auf Grönland? Die 4-<strong>Seasons</strong>-<br />

Packlisten-Polizei hat Marcus Piep heraus gewunken, eine<br />

äußers t gründliche Gepäckkontrolle* vorgenommen und<br />

im persönlichen Verhör einige Profitricks erfahren.<br />

*Komplette Packliste mit allen<br />

Mengen, Gewichten und Preisen<br />

auf www.4­<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/act.<br />

Marcus Piep, 37, ist in <strong>de</strong>r Hamburger Globetrotter­Zentrale<br />

als Einkäufer für die Bereiche<br />

Radsport, Brillen und Wintersport zuständig.<br />

Ausrüstungsberatung 71


72 Ausrüstungsberatung<br />

Marcus, Globetrotter führt mehr als 25.000<br />

Artikel. Wie viele haben es in <strong>de</strong>n Rucksack<br />

für <strong>de</strong>n Arctic Circle Trail (ACT) geschafft?<br />

Viel zu viele und doch zu wenig. Bei einer so<br />

lange n und extremen Tour kommt einiges zusammen<br />

– bei mir waren es knapp 80 Teile. Trotz<strong>de</strong>m<br />

muss man auf einige Dinge verzichten, will man<br />

nicht schleppen wie ein Muli. Es waren übrigens<br />

auch ein paar Sachen dabei, die Globetrotter<br />

nicht o<strong>de</strong>r nicht mehr führt – aber dafür gibt’s ja<br />

<strong>de</strong>n Son<strong>de</strong>rbestellservice.<br />

Wie schwer war <strong>de</strong>in Rucksack?<br />

Losgelaufen bin ich mit gut 30 Kilo, ein Dritte l war<br />

Essen und wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Zeit zum Glück weniger.<br />

Ihr wart zu zweit. Hatte <strong>de</strong>ine Freundin Anja<br />

auch 30 Kilo auf <strong>de</strong>m Rücken?<br />

Sie ist <strong>de</strong>utlich leichter als ich, also habe ich schon<br />

etwas mehr getragen. Auch die Klei<strong>de</strong>rgröße<br />

macht was aus: Meine XL-Ausrüstung wiegt<br />

<strong>de</strong>utlic h mehr als ihre in M. Dafür spart man zu<br />

zweit gegenüber einer Solotour auch Gewicht,<br />

weil man nicht alles doppelt braucht. Als Paar ist<br />

das am einfachsten, aber auch Gruppen können<br />

mit guter Planung im Vorfeld einige Kilo sparen.<br />

Wie hast du <strong>de</strong>ine Standard-Packliste an <strong>de</strong>n<br />

Arctic Circle Trail angepasst?<br />

Das Beson<strong>de</strong>re ist, dass du Verpflegung für zwölf<br />

Tage an <strong>de</strong>r Backe hast. Daher blieb alles zu Haus e,<br />

was nicht zwingend nötig war. Anstatt mehrerer<br />

Sets Synthetikunterwäsche habe ich für <strong>de</strong>n ACT<br />

beispiels weise Merino genommen, weil man da<br />

einfac h mit weniger Teilen auskommt, ohne ab<br />

<strong>de</strong>m zweiten Tag böse zu müffeln.<br />

Hast du auch spezielle Leichtgewichtsausrüstung<br />

benutzt?<br />

Neu gekauft haben wir nur das Zelt. Ansonsten<br />

war meine Standardausrüstung dabei, allerdings<br />

sehr reduziert: Die Fleecejacke ersetzt das Kopfkissen,<br />

eine Plastiktüte <strong>de</strong>n Kulturbeutel. Gewichtsoptimierte<br />

Ausrüstung kann toll sein, aber<br />

bei ausgesetzten Touren auch Probleme bereiten.<br />

Die leichteste Jacke nützt wenig, wenn sie beim<br />

»Du hast Verpflegung für 12 Tage an <strong>de</strong>r Backe. Daher blieb<br />

alle Ausrüstung zu Haus e, die nicht zwingend nötig war.«<br />

Bettzeug<br />

High-End-Daunenschlafsack (Western Mountaineering), ein Inlett isoliert zusätzlich und<br />

schützt die Daune vor Schweiß. Die Isomatte NeoAir wiegt trotz 63 Millimeter Dicke nur 540<br />

Gramm. Marcus‘ Luxus: 480 Gramm extra fürs Gurtsystem, das die Matte zum Stuhl macht.<br />

ersten Kontakt mit einem Dornenbusch reißt.<br />

Im Zweifel rechne ich lieber mit schlechten<br />

Bedingunge n und wähle die robuste Variante.<br />

Wichtigste Frage: Wie viele Unterhosen?<br />

Zwei, aus Merino. Das ist nicht sehr sexy, aber<br />

besser als ein Bandscheibenvorfall durch einen<br />

im Wortsinn unerträglichen Rucksack. Passt<br />

das Wetter, kann man unterwegs auch mal<br />

Wäsche waschen. Bei <strong>de</strong>m feuchten Klima in<br />

Grönland war das für uns aber keine Option.<br />

Hast du auf <strong>de</strong>m ACT etwas dazugelernt?<br />

Ja: Die Hose sollte ohne Gürtel o<strong>de</strong>r Hosenträger<br />

sitzen. Dass ein Gürtel unterm Rucksack-Hüftgurt<br />

Druckstellen verursacht, wusste<br />

ich. Aber ich staunte, wie umständlich die<br />

integrierte n Hosenträger auf langen Touren<br />

sind: Für je<strong>de</strong>n Gang aufs Klo musste ich einen<br />

halbe n Striptease hinlegen.<br />

Das muss das Zwiebelprinzip sein, von <strong>de</strong>m<br />

immer alle sprechen!<br />

Fast. Aber tatsächlich begegnet man <strong>de</strong>m unberechenbaren<br />

Nordlandwetter am besten<br />

mit einem variablen Schichtensystem. Ganz<br />

unten feuchtigkeitstransportieren<strong>de</strong> Wäsche,<br />

darüber eine Isolationsschicht und außen <strong>de</strong>r<br />

Wetterschutz. Das variiert man entsprechend<br />

<strong>de</strong>n Bedingungen: Sonne, Sturm o<strong>de</strong>r Regen;<br />

Marschieren, kurze Pause o<strong>de</strong>r Camp. Auf


KURZPRoFIL: Arctic Circle Trail (ACT), Grönland<br />

Charakter: Anspruchsvolles Nordland­Trekking in Tundra<br />

und Gebirge. Lange Etappen, arktisches Klima mit Regen<br />

und Minusgra<strong>de</strong>n, keine Hilfe o<strong>de</strong>r Nachschub von außen.<br />

Länge: 170 Kilometer, 8–12 Tage.<br />

Gepäck: Komplette Ausrüstung inklusive Zelt und Proviant.<br />

<strong>de</strong>m Arctic Circle Trail haben wir<br />

bestimmt fünf-, sechsmal täglich<br />

eine Lage an- o<strong>de</strong>r ausgezogen.<br />

Du hast eine Weste plus Armlinge<br />

auf <strong>de</strong>r Liste – wieso nicht<br />

gleich eine Jacke?<br />

Ich habe lange über eine Softshell<br />

nachgedacht, auf diese aber zugunsten<br />

<strong>de</strong>r Dreilagenjacke verzichtet.<br />

Die Weste wiegt fast nichts,<br />

lässt sich auf Faustgröße komprimieren<br />

und in Kombination mit <strong>de</strong>n<br />

Armlingen ist man für fast alles<br />

gerüste t – außer Regen natürlich.<br />

170 Kilometer zu Fuß durch<br />

Grönland – welche Art Schuhe<br />

nimmt man da?<br />

Einige Skandinavier setzen auf<br />

Gummistiefel. Der Trail führt oft<br />

durch mooriges Gelän<strong>de</strong>, mit<br />

entsprechen<strong>de</strong> n Wan<strong>de</strong>rgummistiefeln<br />

kann man dort Luftlinie lau-<br />

fen und sich viele Schlenker sparen.<br />

Wer aber klassische Trekkingstiefel<br />

bevorzugt, braucht unbedingt eine<br />

Membran. So bleiben die Füße<br />

trocke n. In Grönland herrscht ja<br />

i<strong>de</strong>ale s »Gore-Tex-Klima«.<br />

Was genau ist <strong>de</strong>nn i<strong>de</strong>ales<br />

»Gore-Tex-Klima«?<br />

Das Tolle an Membranen ist ja, dass<br />

sie Nässe von außen abhalten und<br />

Schweiß in Form von Wasserdampf<br />

entweichen kann. Für Letzteres ist<br />

allerdings ein Temperaturgefälle<br />

zwische n innen und außen nötig,<br />

sonst funktioniert <strong>de</strong>r Abdampfeffek<br />

t nicht mehr. In die Tropen<br />

brauchst du daher keine Membranjacke<br />

mitnehmen. Bei knackigem<br />

Frost wie<strong>de</strong>rum kann es passieren,<br />

dass <strong>de</strong>r Wasserdampf noch in <strong>de</strong>r<br />

Jacke gefriert und nicht mehr entweicht.<br />

Perfekt arbeiten Membranen<br />

bei Temperaturen zwischen ›<br />

Sanft und gut<br />

bei grippalen Infekten!<br />

www.metavirulent.<strong>de</strong><br />

®<br />

Keine<br />

Märchenphantasie,<br />

son<strong>de</strong>rn<br />

Homöopathie!<br />

metavirulent® Mischung. Die Anwendungsgebiete leiten sich von <strong>de</strong>n homöopathischen<br />

Arzneimittelbil<strong>de</strong>rn ab. Dazu gehören: Grippale Infekte. Hinweis: Bei<br />

Fieber, das länger als 3 Tage bestehen bleibt o<strong>de</strong>r über 39 °C ansteigt, sollte ein<br />

Arzt aufgesucht wer<strong>de</strong>n. Warnhinweis: Enthält 37 Vol.-% Alkohol. meta Fackler<br />

Arzneimittel GmbH, D-31832 Springe, Tel.: 05041 9440-10, Fax: 05041 9440-49,<br />

Internet: www.metafackler.<strong>de</strong> Stand: 04/10<br />

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen<br />

Sie Ihren Arzt o<strong>de</strong>r Apotheker.


74 Ausrüstungsberatung<br />

null und zehn Grad – und genau die herrschen ja<br />

meistens bei Regenwetter im Nordland.<br />

Du hattest mit <strong>de</strong>m Hanwag Alaska einen<br />

robusten Trekkingstiefel am Start. War ein<br />

leichterer Schuh keine option?<br />

Theoretisch ja, weil das Gelän<strong>de</strong> meist einfach ist.<br />

Das Problem ist das Gewicht auf <strong>de</strong>m Rücken. Je<br />

leichter ein Schuh, <strong>de</strong>sto weniger Halt und Führung<br />

gibt er. Und wenn du umknickst, ist keiner<br />

da, um dir zu helfen.<br />

Kann ich nicht per Handy Hilfe rufen?<br />

Keine Chance. Auf solchen Wildnistouren musst<br />

du schon ein Satellitentelefon mitschleppen. O<strong>de</strong>r<br />

einen GPS-Sen<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r im Notfall SOS funkt. Wir<br />

haben darauf verzichtet und lieber festes Schuhwerk<br />

eingepackt.<br />

Auf <strong>de</strong>r Liste stehen Kompressionsstrümpfe<br />

und Unterziehsocken – warum das?<br />

Vor allem im Morast »schlupft« <strong>de</strong>r Fuß im Schuh<br />

ganz schön und man läuft sich schnell Blasen. Die<br />

Unterziehsocke nimmt die Reibung vom Fuß und<br />

verhin<strong>de</strong>rt so Scheuerpunkte. Kompressionsstrümpfe<br />

unterstützen schon beim Laufen die Regeneration<br />

und ich hatte auf langen Etappen das<br />

Gefühl, weniger schwere Beine zu haben.<br />

Welche n Anteil daran <strong>de</strong>r Strumpf und welchen<br />

<strong>de</strong>r Placebo-Effekt hatte, kann ich allerdings nicht<br />

genau beziffern.<br />

Dein Rucksack war ein Arc’teryx Bora 95 – sag<br />

nicht, das steht für 95 Liter Volumen <strong>…</strong><br />

Doch. In Grönland hat man eben seinen ganzen<br />

Hausstand dabei. Wegen meiner Rückenlänge<br />

brauche ich ohnehin ein größeres Mo<strong>de</strong>ll und<br />

4-<strong>Seasons</strong> Info<br />

Kochertuning: <strong>de</strong>r omnifuel von Marcus Piep<br />

Effizient: EtaPower-Topf.<br />

Der Omnifuel von Primus schluckt fast<br />

je<strong>de</strong> n Brennstoff und hat sich so in je<strong>de</strong>m<br />

Winkel <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> bewährt. Optimiert hat<br />

Marcus <strong>de</strong>n Primus mit einem aufgebohrten<br />

Windschutz von Esbit und E<strong>de</strong>lstahlhaken<br />

als Aufsatz für <strong>de</strong>n Topf (ohne diese »Abstandshalter«<br />

ist die Konstruktion zu winddicht<br />

– <strong>de</strong>r Kocher geht aus).<br />

Auf die Flamme kommt ein Primus<br />

EtaPower­ Topf, zwar nicht <strong>de</strong>r leichteste,<br />

aber dank Wärmetauscher extrem effektiv<br />

(80 % Wirkungsgrad): Für elf Tage auf <strong>de</strong>m<br />

ACT reichten Anja und Marcus zwei Liter<br />

Waschbenzin.<br />

Gegessen wird direkt aus <strong>de</strong>m (einzigen)<br />

Topf – mit Sporks aus Plastik, die die Anti­<br />

Schluckt sogar Diesel: <strong>de</strong>r omnifuel.<br />

Extra-Windschutz von Esbit.<br />

haftbeschichtung nicht angreifen.<br />

Praxistipp von Marcus: Für das Hantieren<br />

mit Kleinteilen unbedingt eine<br />

Unterlag e benutzen. Benzin düse, Dichtungsringe<br />

und Co. sind sonst schnell<br />

im hohe n Gras verschwun<strong>de</strong>n.<br />

»Im Morast ›schlupft‹ <strong>de</strong>r Fuß im Schuh, man läuft sich<br />

Blasen. Eine Unterziehsocke nimmt diese Reibung weg.«<br />

nutze <strong>de</strong>n Bora auch für an<strong>de</strong>re gepäckintensive<br />

Hobbys wie Eisklettern und Wintertouren.<br />

Oft sieht man am Flughafen Leute, die mit<br />

einem zusätzlichen Daypack auf <strong>de</strong>r Brust<br />

umher schwanken wie eine Nussschale in Seenot.<br />

Da bin ich doch froh, alles in einem Sack<br />

unter zukriegen und die Hän<strong>de</strong> frei zu haben.<br />

Je größer <strong>de</strong>r Rucksack, <strong>de</strong>sto mehr packt<br />

man ein – sagt ein altes Pfadfin<strong>de</strong>rgesetz.<br />

Das sagt auch Anja. Sie meint immer, dass ich<br />

zu viel mitschleppe. Von meiner ersten großen<br />

Tour musste ich tatsächlich ein Paket nach<br />

Hause schicken, um Gewicht loszuwer<strong>de</strong>n.<br />

Aber so lernt man eben. Es hilft auch, zu Haus e<br />

die gesamte Ausrüstung auszubreiten und zu<br />

See-Fahrt am ACT: Ein altes Kanu hinterfragen. Brauch e ich <strong>de</strong>n Baumwollpulli<br />

dient Trekkern als »Fähre«. wirklich? Nur vielleicht? Dann weg damit! ›


Ausrüstungsberatung 75


76 Ausrüstungsberatung<br />

Die outdoor-Zwiebel<br />

Marcus’ Rucksack-Klei<strong>de</strong>rschrank für <strong>de</strong>n oberkörper: Membranjacke, Daunenjacke,<br />

Leichtweste, drei Merinoteile und Armlinge. Das reicht.<br />

Für die meisten Trekkingtouren reichen ja 20<br />

Kilo Gepäck. Was ist zu beachten, wenn man<br />

erstmals einen so anspruchsvollen Schwerlast-<br />

Trail angeht?<br />

Für normale Touren empfehlen wir immer, nicht<br />

mehr als 20 bis 25 Prozent <strong>de</strong>s Körpergewichts zu<br />

schleppen. Wer mehr tragen will o<strong>de</strong>r muss, sollte<br />

Erfahrung und Fitnes s mitbringen. Je größer die<br />

Zuladung, <strong>de</strong>sto entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r wird <strong>de</strong>r Hüftgurt<br />

<strong>de</strong>s Rucksacks. Die Flossen von Gregory-<br />

Packs etwa sind so steif, dass eher <strong>de</strong>r Hüftknochen<br />

bricht, als dass <strong>de</strong>r Gurt nachgibt. Mir<br />

persönlich sind etwas weichere Systeme wie beim<br />

Bora <strong>de</strong>nnoch lieber. Das probiert man am besten<br />

im La<strong>de</strong>n aus – und zwar bitte mit realistisch bela<strong>de</strong>nen<br />

Rucksäcken! Ich gebe aber gerne zu, die<br />

30 Kilo beim Tourstart waren schon hart an <strong>de</strong>r<br />

Grenze.<br />

Auf <strong>de</strong>m ACT gibt es doch Hütten – wieso habt<br />

ihr ein Zelt mitgeschleppt?<br />

Weil man dann unabhängig von <strong>de</strong>n Hütten ist.<br />

Wer auf Fernwan<strong>de</strong>rungen ganz aufs Zelt verzichtet,<br />

muss je<strong>de</strong> Etappe durchlaufen, egal wie<br />

beschei<strong>de</strong> n das Wetter ist. Außer<strong>de</strong>m sind die<br />

Hütten manchmal voll o<strong>de</strong>r versifft. Auch bei <strong>de</strong>n<br />

ACT-Hütten lag lei<strong>de</strong>r viel Müll, rundherum war<br />

hinter je<strong>de</strong>m Stein ein Donnerbalken. Wir wollten<br />

lieber autark unterwegs sein, schöner e Camps<br />

fin<strong>de</strong> n und die Natur genießen. Da schleppe ich<br />

gern ein Zelt.<br />

In <strong>de</strong>r Regel nimmt man für solche Touren ein<br />

Tunnelzelt. Aber <strong>de</strong>r kleine Winnetou in dir<br />

wollte wohl unbedingt ein Tipi ...<br />

Eher <strong>de</strong>r pragmatische Grammzähler. Das GoLite<br />

Shangri-La 5 wiegt schlappe 2,4 Kilo, ohne Innenzelt<br />

sogar nur 1,3 Kilo. Aber du hast 6,6 Quadratmeter<br />

Bo<strong>de</strong>nfläche, auf <strong>de</strong>nen du auch mal <strong>de</strong>n<br />

kompletten Rucksack auspacken kannst. Gera<strong>de</strong><br />

bei schlechtem Wetter ist es unbezahlbar, genügend<br />

Raum für die nasse Ausrüstung zu haben.<br />

Bitte lächeln: Wer zeltet, hat seine Ruhe und fin<strong>de</strong>t die schöneren Plätze.<br />

»Schokola<strong>de</strong> ist immer<br />

dabei, aber nicht die<br />

Lieblings nascherei – die ist<br />

sonst viel zu schnell weg.«<br />

Aber natürlich kann man darüber mit <strong>de</strong>r Tunnelzelt-Fraktion<br />

treffliche Streitgespräche führen.<br />

Dein Zeltbo<strong>de</strong>n hat »nur« 3000 mm Wassersäule,<br />

an<strong>de</strong>re Hersteller bieten 10.000 mm.<br />

Deine Meinung?<br />

Über die Wasserdichtigkeit beim Zeltbo<strong>de</strong>n wird<br />

viel diskutiert, weil man speziell im Knien einen<br />

hohen Druck auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n ausübt und so Nässe<br />

durchkommen kann. Mit 10.000 mm ist man da<br />

auf <strong>de</strong>r sicheren Seite. An<strong>de</strong>rerseits ist das ein<br />

marginales Problem im Vergleich zur Kon<strong>de</strong>ns-<br />

wasserbildung, fin<strong>de</strong> ich. Wir hatten je<strong>de</strong>nfalls<br />

mit <strong>de</strong>m GoLite keine Probleme, haben es<br />

allerding s auch nicht in Pfützen aufgebaut und<br />

dann Yogaübungen auf <strong>de</strong>n Knien gemacht.<br />

Wie sah <strong>de</strong>in Bettzeug aus?<br />

Die NeoAir-Matten von Therm-a-Rest sind<br />

sehr leicht, komfortabel und isolieren gut. Und<br />

wer beim Schlafsack das optimale Verhältnis<br />

von Wärmeleistung und Gewicht will, kommt<br />

um Daune nicht herum. Allerding s muss man<br />

Daunen dann auch unbedingt vor Feuchtigkeit<br />

schützen, weil sie sonst ver klumpen und nicht<br />

mehr isolieren. Deshalb sind gutes Lüften und<br />

ein wasserdichter Packbeutel Pflicht. Auch<br />

beim Schlafen müssen vor allem große Leute<br />

aufpassen: Man stößt schnell mal mit <strong>de</strong>n<br />

Füße n an die Zeltwand und die Penntüte zieht<br />

Feuchtigkei t. Abhilfe schaffen Mo<strong>de</strong>lle mit<br />

Gore-Tex-Außenhülle.<br />


Fuschlsee – (c) FTG, Erber<br />

Viele Menschen kommen hierher wegen <strong>de</strong>r<br />

zahlreichen Kraft- und Glücksplätze, die seit<br />

Menschenge<strong>de</strong>nken zum Innehalten, Abschalten<br />

und Lebensenergie tanken animieren.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r landschaftlichen Gegebenheiten bietet<br />

das Salzkammergut beste Voraussetzung zum Wan<strong>de</strong>rn.<br />

Die Tatsache, dass es hier in allen Höhenlagen<br />

wun<strong>de</strong>rschöne Routen, interessante Themenwege<br />

gibt, macht die Region für Familien und Naturgenießer<br />

gleichermaßen interessant.<br />

Hier in <strong>de</strong>r malerischen Berg- und Seenwelt zwischen<br />

Oberösterreich, Salzburg und <strong>de</strong>r Steiermark wur<strong>de</strong><br />

die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r „Glücksplätze“ geboren. Wer einmal hier<br />

war, weiß warum: Kaum eine an<strong>de</strong>re Landschaft vereint<br />

so viele kraftvolle, inspirieren<strong>de</strong> und mitunter<br />

atemberaubend schöne Plätze in sich und bietet damit<br />

die besten Voraussetzungen, um zur Ruhe zu<br />

kommen und neue Kraft und Lebensfreu<strong>de</strong> zu tanken.<br />

Fragt man einen Salzkammergütler, so heißt es, er<br />

empfin<strong>de</strong> es schon als Glück, in einer so schönen<br />

Umgebung <strong>leben</strong> zu dürfen. Dementsprechend groß<br />

ist die Liebe, mit <strong>de</strong>r man als Gast an das Thema<br />

heran geführt wird. Letztendlich ist die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r<br />

Glücksplätze jedoch nichts an<strong>de</strong>res als eine Einladung,<br />

sich wie<strong>de</strong>r mehr auf sich selbst und die<br />

Schönheit <strong>de</strong>s Lebens zu besinnen – und dabei wo-<br />

Ausrüstungsberatung 77<br />

Die Natur spielt im Salzkammergut ganz offensichtlich all ihre Reize aus. 76 Seen, naturbelassene Flüsse und<br />

Bäche, liebliche Almrücken sowie die markanten Kalkmassive von Dachstein, Totem Gebirge, Sengsen- und<br />

Höllengebirge stecken voller Gegensätze und Inspirationen.<br />

möglich <strong>de</strong>n eigenen Glücksplatz zu ent<strong>de</strong>cken. Denn<br />

<strong>de</strong>r liegt oft viel näher, als man <strong>de</strong>nkt.<br />

Übrigens: Mit 212 kartographierten Glücksplätzen<br />

verfügt das Salzkammergut über die weltweit<br />

höchste Dichte an nachgewiesenen Plätzen <strong>de</strong>r<br />

Lebens energie.<br />

Weitere Informationen:<br />

Salzkammergut Tourismus<br />

Salinenplatz 1<br />

A-4820 Bad Ischl<br />

www.salzkammergut.at<br />

Tel.: +43 (0)6132-26909, office@salzkammergut.at<br />

Glücksplätze genussvoll er<strong>leben</strong><br />

Er<strong>leben</strong> Sie Ihre ganz persönlichen Glücksmomente im Salzkammergut – abschalten, neue Energie<br />

tanken und sich kulinarisch verwöhnen lassen! Besuchen Sie die Glücksplätze in <strong>de</strong>r Fuschlseeregion<br />

sowie am Mondsee o<strong>de</strong>r Wolfgangsee und wan<strong>de</strong>rn Sie zu idyllischen Plätzen!<br />

• 3 Nächte inklusive Frühstück im 3*** Hotel<br />

• 1 x Aben<strong>de</strong>ssen im Hotel<br />

• 1 x Romantikdinner im urigen Forsthaus Wartenfels<br />

• 1 x Schnitzmesser, um sich in <strong>de</strong>n Schnitzbäumen <strong>de</strong>r Region zu verewigen<br />

• 1 x Fol<strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>n Glücksplätzen in <strong>de</strong>r Urlaubsregion Fuschlsee<br />

• 1 x Wan<strong>de</strong>rkarte <strong>de</strong>r Region Fuschlsee/Mondsee und Wolfgangsee<br />

• 1 x Hollereinreibe für mü<strong>de</strong> Beine<br />

Preis pro Person ab EUR 175,00, buchbar von Mai - Oktober, an<strong>de</strong>re Kategorien auf Anfrage<br />

Fuschlsee Tourismus GmbH, Tel: 0043 (0) 6226 8384, www.fuschlseeregion.com<br />

Mit <strong>de</strong>r Bahn direkt zu <strong>de</strong>n schönsten Bergen und Seen in Österreich. Ohne Stress und ohne Stau. Mit <strong>de</strong>m Europa-Spezial bereits ab 39 Euro.<br />

Mit <strong>de</strong>r BahnCard 25 zusätzlich 25 % Rabatt. Eigene Kin<strong>de</strong>r/Enkelkin<strong>de</strong>r unter 15 Jahren fahren kostenlos mit. Mehr unter www.bahn.<strong>de</strong><br />

Anzeige<br />

Löckersee - (c) Andreas Röbl, OÖ Tourismus


78 Ausrüstungsberatung<br />

Dein Kulturbeutel ist ja recht übersichtlich <strong>…</strong><br />

Ich habe mir genau einmal <strong>de</strong>n Kopf gewaschen,<br />

weil mir vom Mützetragen irgendwann die Haarwurzeln<br />

wehtaten. Ansonsten ist tatsächlich eher<br />

Katzenwäsche angesagt. Anja hat sich mal<br />

morgen s im Nebel das Gesicht gewaschen und<br />

nicht gemerkt, dass <strong>de</strong>r Wasserdampf in <strong>de</strong>r Luft<br />

gefriert – Frostbeulen auf <strong>de</strong>n Wangen waren das<br />

Ergebnis. Dann lieber stinken und die erste<br />

Dusch e in <strong>de</strong>r Zivilisation umso mehr genießen.<br />

Kälte, Regen, lange Etappen – wie wichtig ist<br />

da die Zeltküche?<br />

Sehr! Gekocht wird vor allem abends mit meinem<br />

getunten Omnifuel. Das gefriergetrocknete<br />

Tüten futter wiegt nicht viel und ist sehr nahrhaft,<br />

uns aber meist zu geschmacksintensiv. Wir<br />

strecke n das Ganze <strong>de</strong>shalb gern mit Reis o<strong>de</strong>r<br />

Schnellkochnu<strong>de</strong>ln. Wenn die Akkus mal richtig<br />

leer sind, kommt etwas Pemmikan dazu, das ist<br />

Energie pur. Nach einem or<strong>de</strong>ntlichen Müslifrühstück<br />

bringen mich Energieriegel und Nüsse<br />

ganz gut über <strong>de</strong>n Tag. Apropos Müslimischung:<br />

Die sollte man je<strong>de</strong>n Morgen portionsweise<br />

mixe n. Sonst sind schnell die leckeren Knusperflocken<br />

weg und nur <strong>de</strong>r langweilige Hafer ist<br />

übri g, <strong>de</strong>r sich in einer großen Tüte unten absetzt.<br />

4-<strong>Seasons</strong> Info<br />

Der Arctic Circle Trail ...<br />

... ist ein ca. 170 Kilometer langer Fernwan<strong>de</strong>rweg an <strong>de</strong>r<br />

südlichen Westküste Grönlands. 100 Kilometer nördlich <strong>de</strong>s<br />

Polarkreises führt <strong>de</strong>r Trek durch die unberührten, aber auch<br />

unbesie<strong>de</strong>lten Weiten <strong>de</strong>s arktischen Fjälls.<br />

Sisimiut Sarfannguit<br />

Arctic-Circle-Trail<br />

Allgemein<br />

Grönland ist die größte Insel<br />

<strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> und sechsmal so groß<br />

wie Deutschland – hat aber nur<br />

56.000 Einwohner. Vom nördlichsten<br />

Punkt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>m<br />

Kap Morris Jesup, sind es nur 740<br />

Kilometer bis zum Nordpol. Der<br />

Kangerlussuaq<br />

0 5 10 km<br />

Wasser marsch!<br />

Falteimer fürs Camp, Plastik- und Thermoflasche für unterwegs – und <strong>de</strong>r Titanbecher,<br />

weil er so teuer war ;-) Dafür spart man sich auf <strong>de</strong>m ACT <strong>de</strong>n Wasserfilter.<br />

Kommt auch mal Luxus auf <strong>de</strong>n Tisch?<br />

Schokola<strong>de</strong> ist immer dabei. Aber nie die Lieblingsnascherei<br />

– die ist sonst viel zu schnell weggefuttert.<br />

Zu meinem Geburtstag hat Anja mich<br />

allerdings mit Toffifee und Lakritz überrascht.<br />

Was darf generell auf keiner Tour fehlen?<br />

Ein kleines Reparaturset, Erste Hilfe und meine<br />

Kamera sind immer dabei. Auch eine kleine<br />

Schaufel, um meine biologischen Hinterlassenschaften<br />

zu vergraben.<br />

Nordpol<br />

Grönland<br />

Arctic Circle Trail verbin<strong>de</strong>t die<br />

nahe am Inlan<strong>de</strong>is gelegene Stadt<br />

Kangerlussuaq mit <strong>de</strong>r Küstensiedlung<br />

Sisimiut. Ursprünglich<br />

als Jagd­ und Fischereiweg angelegt,<br />

ist <strong>de</strong>r ACT inzwischen ein<br />

Klassiker für erfahrene Trekke r.<br />

Vorbei an kristallklaren Seen,<br />

durch malerische Flusstäler<br />

und entlang <strong>de</strong>s Kangerluarsuk<br />

Tulle q Fjords führt <strong>de</strong>r Weg zu<br />

<strong>de</strong>n schroffen Gebirgen <strong>de</strong>r Westküste.<br />

Für <strong>de</strong>n 170 km langen<br />

ACT sollte man acht bis zwölf<br />

Tage einplanen. Acht Hütten<br />

auf <strong>de</strong>r Rout e stehen Wan<strong>de</strong>rern<br />

kostenlo s zur Verfügung.<br />

Beste Reisezeit<br />

Anfang Juli bis En<strong>de</strong> August.<br />

Vorher kann die Schneeschmelz e<br />

einig e Flüsse unpassierbar<br />

mache n, ab Mitte September beginnt<br />

<strong>de</strong>r grönländische Winter.<br />

Je später man loszieht, <strong>de</strong>sto<br />

höher ist die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass die ersten Nachtfröste die<br />

Mücke n erledigt haben – dafü r<br />

können aber auch die Tagestemperaturen<br />

schon empfindlich<br />

niedrig sein.<br />

Was hast du dir auf <strong>de</strong>m ACT gegönnt,<br />

auch wenn <strong>de</strong>r Rucksack dadurch ein paar<br />

Gramm schwere r wur<strong>de</strong>?<br />

Das Gurtsystem, mit <strong>de</strong>m man seine Therma-Rest-Matte<br />

in einen Stuhl verwan<strong>de</strong>ln kann<br />

– <strong>de</strong>r Komfort-Hit schlechthin! Dieses Teil wird<br />

auf keiner Tour mehr fehlen. ‹<br />

Beratungsfilme zur Ausrüstung:<br />

www.4-seasons.tv/kaufberatungen<br />

Anreise<br />

Air Greenland fliegt, je<br />

nach Saison, mehrmals pro<br />

Woch e von Kopenhagen nach<br />

Kanger lussuaq (ca. 780 Euro,<br />

www.airgreenland.com).<br />

Verpflegung<br />

Kompletten Proviant (inkl.<br />

Notfallration) mitbringen,<br />

unterwegs keinerlei Einkaufsmöglichkeiten.<br />

Trinkwasser<br />

gibt es entlang <strong>de</strong>s Trails<br />

dafü r überall ausreichend.<br />

Infos<br />

Buch: D. Kuhnert, O. Schrö<strong>de</strong>r:<br />

Grönland: Arctic Circle<br />

Trail, Conrad Stein Verlag, 144<br />

Seiten, Globetrotter Best.­Nr.<br />

14.96.00, 12,90 Euro.<br />

Englischsprachige Website:<br />

www.arcticcircletrail.com.


Harz Triathlon<br />

2. Harz TriaTHlon<br />

+ Schultriathlon (2. biS 4. KlaSSe) Sowie uni,- Firmen- und Familienwertung<br />

22. Juni 2012<br />

2. GlobeTroTTer<br />

Harz ScHulTriaTHlon<br />

für Schüler <strong>de</strong>r 2. bis 4. Klasse<br />

23. Juni 2012<br />

2. GlobeTroTTer<br />

Harz TriaTHlon<br />

für Teilnehmer ab 16 Jahre<br />

VeranSTalT er<br />

o berharz<br />

tourIst-<br />

InformatIonen<br />

oberharz<br />

Jetzt informieren und anmel<strong>de</strong>n!<br />

22./23. Juni 2012 in clausthal-zellerfeld<br />

08/09. Juni 2012<br />

ÜbunGSleiTer-camP<br />

veranstaltet vom Sportinstitut<br />

<strong>de</strong>r TU Clausthal<br />

€ 60,- p. Pers. zzgl. Ün<br />

aTTrakTive PreiSe<br />

im Gesamtwert von € 6.000<br />

Sprintdistanz<br />

und crosstriathlon<br />

für einzel und<br />

Staffeln<br />

inF o -TeleF on<br />

+49 (0)5328-802 39<br />

HaU p TSponS oren p remiU m-parT ner VeranSTalTUngS parT ner<br />

SporT inSTi TUT <strong>de</strong>r<br />

InformatIonen und anmeldung ab sofort auf<br />

www.harz-triathlon.<strong>de</strong>


80<br />

Produkte<br />

Mit Kanu, Kind und Karibu (12,95 €)<br />

Ich habe dieses Buch meinem Freund<br />

gegebe n, damit auch bei ihm <strong>de</strong>r Funke überspringt,<br />

er Blut leckt und in ein paar Jahren<br />

mit mir auf große Reise gehen will. Jetzt sieht<br />

er sich nach einem Rucksack um ... Scheint<br />

funktioniert zu haben ;-) Annika W.<br />

The North Face<br />

Big Shot Pack (104,95 €)<br />

Habe <strong>de</strong>n Rucksack jetzt ein<br />

Jahr. Benutze ihn täglich für<br />

die Uni mit Büchern, Leitz-<br />

Ordnern und großem Laptop<br />

(15,6 Zoll) und in <strong>de</strong>r<br />

Freizeit für Tagestouren<br />

in <strong>de</strong>n Bergen. Hatte nie<br />

Probleme und konnte<br />

bis jetzt auch keine Ermüdungserscheinungen<br />

am Rucksack feststellen.<br />

Ich bin sehr zufrie<strong>de</strong>n.<br />

Lucas B.<br />

Nalgene Loop Top Flasche (9,95 €)<br />

Nicht nur, dass man sich mit dieser Flasche wie im Film »127 Stun<strong>de</strong>n«<br />

vorkommt, nein, sie ist zu<strong>de</strong>m richtig praktisch. Am Anfang<br />

roch sie ein wenig nach Plastik, aber schon nach <strong>de</strong>r ersten Spülung<br />

war dieser Geruch verflogen und alles, was ich bisher einfüllte,<br />

nahm keinen ekligen Nebengeschmack an, wie das bei <strong>de</strong>n Flaschen<br />

an<strong>de</strong>rer Hersteller <strong>de</strong>r Fall ist. Auch sehr praktisch die transparente<br />

Machart, so ist immer <strong>de</strong>r aktuelle Füllstand zu sehen. Lars B.<br />

»Damit<br />

<strong>de</strong>r Funke<br />

überspringt«<br />

Die Ausrüstungsfavoriten<br />

<strong>de</strong>r Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n +++++<br />

+Kun<strong>de</strong>nbewertung<br />

Bevor ein Produkt im Globetrotter-Sortiment<br />

lan<strong>de</strong>t, wird getestet und diskutiert. Über <strong>de</strong>n<br />

tatsächlichen Erfolg eines Artikels entschei<strong>de</strong>t<br />

allerdings die Meinung <strong>de</strong>r Globetrotter-<br />

Kun<strong>de</strong>n. Damit <strong>de</strong>ren wertvoller Erfahrungsschatz<br />

nicht nur am Lagerfeuer die Run<strong>de</strong> macht,<br />

gibt es auf <strong>de</strong>r Globetrotter-Website zu je<strong>de</strong>m<br />

Artikel Kommentare und Bewertungen. Hier<br />

sind zehn Produkte, die von unseren Kun<strong>de</strong> n die<br />

begehrte Maximalbewertung von fünf Sternen<br />

bekommen haben.<br />

Nordisk Tarp SI (ab 99,95 €)<br />

Leicht, super verarbeitet – und grün. Für jeman<strong>de</strong>n<br />

wie mich, <strong>de</strong>r (lei<strong>de</strong>r) illegalerweise<br />

gern in heimische n Wäl<strong>de</strong>rn unterwegs ist und<br />

dort auch übernachtet, kann ein Tarp gar nicht<br />

unauffälli g genug sein. Julius Z.


Alle Preise: Stand Februar 2012<br />

Lowa Renega<strong>de</strong> II GTX Lo Frauen<br />

(149,95 €)<br />

Endlich ein Schuh für schmal e,<br />

lange Füße. Ich brauch e Größ e<br />

42,5, die meisten Hersteller<br />

höre n bei 42 auf und ich musste<br />

schon oft auf die Herrenversion<br />

ausweichen. In diesem Schuh sitzt<br />

mein Fuß endlich mal or<strong>de</strong>ntlich.<br />

Birgit W.<br />

www.globetrotter.<strong>de</strong>:<br />

Bewertungen ohne En<strong>de</strong><br />

Alle Kun<strong>de</strong>nbewertungen fin<strong>de</strong>n Sie im Globetrotter-Online-Shop<br />

bei je<strong>de</strong>m Artikel oben in <strong>de</strong>r Reiterleiste. Auch mit einem Klick<br />

auf das Sterne-Icon darüber kommen Sie in die Datenbank, in<br />

<strong>de</strong>r sämtliche Bewertung en einsehbar sind. Falls ein Produkt<br />

noch nicht bewerte t wur<strong>de</strong>, führt ein Klick auf die Sterne zu<br />

einem Textfeld – legen Sie los! Die Bewertungsdatenbank kann<br />

man auch gezielt nach Herstellern o<strong>de</strong>r Best-of-Rankings durchstöbern.<br />

Hierzu wählt man auf <strong>de</strong>r Startseite unter <strong>de</strong>r Reiterleiste<br />

»Beratung« die Rubrik »Erfahrun g gratis« aus.<br />

Haglöfs Rugged Mountain<br />

Pant Männer (159,95 €)<br />

Habe mir Zeit bei <strong>de</strong>r Auswahl<br />

<strong>de</strong>r richtigen Hose gelassen.<br />

Robustheit, Verstaumöglichkeiten,<br />

wasserabweisend und<br />

winddicht waren vorrangige<br />

Kriterien bei <strong>de</strong>r Auswahl.<br />

Eine eierlegen<strong>de</strong>-Wollmilchsau<br />

eben. Am En<strong>de</strong> entschied ich<br />

mich mit <strong>de</strong>r Mountain für eine<br />

Hose, die ich gar nicht auf <strong>de</strong>m<br />

Zettel hatte, die aber voll überzeugte.<br />

Wer mehr von einer<br />

Hose verlangt, sollte <strong>de</strong>n Traum<br />

weiterträumen, <strong>de</strong>nn mehr geht<br />

für <strong>de</strong>n Preis nicht. Filip W.<br />

Kaikkialla Pillow XL (24,95 €)<br />

Ein Kissen, das diese Bezeichnung auch verdient.<br />

Sicherlich nichts für Minimalisten,<br />

aber wer eine komfortable Unter lage für<br />

unterwegs sucht, wird mit diesem Kisse n<br />

zufrie<strong>de</strong>n sein. Die Größe war für mich<br />

entschei<strong>de</strong>nd und ich empfin<strong>de</strong> diese als<br />

genau richtig. Mr. N.<br />

E<strong>de</strong>lrid Ultralight (49,95 €)<br />

Sicher, es gibt leichtere. Aber<br />

im Gegensatz zu <strong>de</strong>n<br />

neuen, vom Radsport<br />

abstammen<strong>de</strong>n Helmen,<br />

verträgt dieser<br />

Helm alles, was die<br />

raue Praxis bereithält:wie<strong>de</strong>rholten<br />

Anprall am<br />

Fels als auch die<br />

Misshandlung,<br />

die beim Transport in<br />

schweren Trekking-Rucksäcken<br />

vorkommt: Reinstopfen,<br />

Draufsetzen etc. Ich wür<strong>de</strong><br />

ihn immer wie<strong>de</strong>r kaufen. W.R.<br />

Produkte 81<br />

Meru Expert V-Profil (9,95 €, 6 Stück)<br />

Ich setze <strong>de</strong>n Erdnagel seit mehreren Jahren und bei unterschiedlichen Zelttypen (Kuppel,<br />

Tunne l) ein. Dabei musste er in Sand (Strand), Moosflechte (Fjell) und in festen Bö<strong>de</strong>n (verdichtete<br />

Rasenfläche n) Halt fin<strong>de</strong>n – auch wenn es mal or<strong>de</strong>ntlich stürmte o<strong>de</strong>r Regen <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong> n<br />

aufweicht e. Der Erdnagel ist durch seine dreieckige Bauform sehr resistent gegen Verbiegen,<br />

Einschlage n mit Steinen und als Krönung noch sehr leicht. Felix R.<br />

Ergon GP1-L (29,95 €)<br />

Habe die Griffe seit <strong>de</strong>m Sommer an meinem Rad und bin<br />

inzwischen mehrere Touren gefahren. Wun<strong>de</strong>rschön<br />

entspannend, keine Schmerzen mehr in <strong>de</strong>n Handballen<br />

und die Unterarme schlafen auch nicht<br />

mehr ein. Mittlerweile wur<strong>de</strong> je<strong>de</strong>s<br />

Radl in unserem Haushalt mit <strong>de</strong>n<br />

Ergon-Griffen ausgerüstet und je<strong>de</strong>r<br />

ist zufrie<strong>de</strong>n. Thomas O.


82<br />

Kollege Globetrotter<br />

Text<br />

Manuel Arnu<br />

Fotos<br />

Michael Fischer,<br />

Manuel Arnu


Der<br />

domestizierte<br />

Bergsteiger<br />

Als »Woodstock <strong>de</strong>r Kletterer« gilt das legendäre Szenetreffen in Konstein 1981. Ikonen wie<br />

John Bachar, Ron Fawcett und Wolfgang Güllich impften <strong>de</strong>r jungen Klettergemein<strong>de</strong> ein neues<br />

Bewusstsein ein. Auch ein junger Mann namens Michael Fischer wur<strong>de</strong> damals vom Klettervirus<br />

infiziert – und ist es, mittlerweile Bergsport­Chef von Globetrotter Frankfurt, noch immer.<br />

Nach <strong>de</strong>r Initialzündung beim Konstein-Festival im Altmühltal<br />

verfiel Michael Fischer <strong>de</strong>r neuen Philosophie <strong>de</strong>s Rotpunkt-<br />

o<strong>de</strong>r Freikletterns. Der technische Stil, bei <strong>de</strong>m man sich mit<br />

Haken und Leitern die Felsen hochschlosserte, war passé.<br />

Die Freeclimber benutzten Haken und Seil nur zur Sicherung<br />

– geklettert wur<strong>de</strong> ausschließlich am Fels. Man verband Spaß mit Körperbeherrschung,<br />

eröffnete neue Schwierigkeitsgra<strong>de</strong>, hing mit <strong>de</strong>n<br />

Kumpel s in sonnigen Klettergebieten herum. Auch Michael tourte durch<br />

Deutschland, Italien und Frankreich, fand viele neue Freun<strong>de</strong> und hegte<br />

<strong>de</strong>n geheimen Wunsch, genauso cool und lei<strong>de</strong>nschaftlich zu wer<strong>de</strong>n wie<br />

Kletterlegen<strong>de</strong> Reinhard Karl, <strong>de</strong>ssen Bücher er verschlang. Und je<strong>de</strong>r<br />

Kollege Globetrotter 83<br />

Kletterknoten festigte Michaels Vorstellung vom i<strong>de</strong>alen Leben: Klettern,<br />

Reisen, Naturerlebnis <strong>…</strong><br />

Lieber Outdoor-Experte als Indoor-Psychologe<br />

31 Jahre nach Konstein: Michael Fischer, mittlerweile 54, ist sportlichschlank<br />

und hoch aufgeschossen. Er trägt Jeans, Kaikkialla-Pullover und<br />

Daunenweste, alles in schwarz. An seinem Handgelenk prangt eine dicke<br />

Suunto -Uhr, aber <strong>de</strong>r Blickfang sind die leuchtend blauen Saucony-Laufschuhe.<br />

»Weiche Dämpfung«, erklärt er. Letztes Jahr hatte Michael eine<br />

Meniskus-Operation, er befin<strong>de</strong>t sich noch im Aufbautraining. Vor <strong>de</strong>r ›


84<br />

Kollege Globetrotter<br />

Die Anfänge seiner Alpinkarriere<br />

beschreibt Michael so:<br />

»Wir hatten wenig Kohle, wollten<br />

aber weit kommen.«<br />

Der neunte Grad im O<strong>de</strong>nwald (»Avalon«, Stiefelhütte).<br />

Der Erdbeerfrosch wird auch Blue-Jeans-Frosch genannt (Costa Rica).<br />

OP hat er je<strong>de</strong>s Jahr zwei Marathons samt dazugehörigem Trainingspensum<br />

absolviert. Zurzeit reicht es nur für zwei, drei lockere Einheiten<br />

pro Woche. »Ich bin älter und morbi<strong>de</strong>r gewor<strong>de</strong>n«, lacht er.<br />

Wie viele seiner Kollegen kam auch Michael Fischer auf Umwegen zu<br />

Globe trotter: »Ich habe Psychologie studiert, ein halbes Jahr im Beruf<br />

gearbeite t – und dann gemerkt, dass ich dabei nicht glücklich wer<strong>de</strong>.«<br />

Bereits während <strong>de</strong>s Studiums hatte er zur Finanzierung seiner Klettertrips<br />

und Reisen in Outdoor-Lä<strong>de</strong>n gejobbt, also lag es nahe, das hauptberuflich<br />

zu machen. Michael arbeitete bei verschie<strong>de</strong>nen Shops, »manche so<br />

klein, dass ich für alles zuständig war, von Zelten über Zahnbürsten bis<br />

zum GPS. Das Gute daran: Ich lernte alles von <strong>de</strong>r Pike auf.«<br />

Im Jahr 2000 lan<strong>de</strong>te Michael schließlich bei Globetrotter Frankfurt. »Ich<br />

war positiv überrascht: Globetrotter war damals schon sehr professionell<br />

aufgestellt und hatte sogar ein Warenwirtschaftssystem: Ich verkaufte<br />

eine Jacke – und ohne weiteres Zutun kam automatisch Nachschub. In<br />

<strong>de</strong>n Lä<strong>de</strong>n vorher musste ich mich mit Listen ans Telefon setzen und je<strong>de</strong>s<br />

einzelne Teil neu bestellen <strong>…</strong>«


Insel im Salzmeer (Salar <strong>de</strong> Uyuni, Bolivien).<br />

Die Begeisterung für die Globetrotter-Philosophie<br />

hat angehalten. »Hier arbeiten Leute, die<br />

verkörper n, was sie verkaufen«, sagt Michael,<br />

»hier steht kein klassischer Verkäufer, son<strong>de</strong>rn<br />

eine Persönlichkeit, die sich mit ihren Reisen und<br />

Aktivitäten Kompetenzen erworben hat und<br />

dies e auch weitergibt. Das spüren die Kun<strong>de</strong>n.«<br />

Als Bereichsleiter Bergsport legt er beson<strong>de</strong>rs<br />

strenge Maßstäbe an: Ein Mitarbeiter, <strong>de</strong>r nicht<br />

selbst klettert, ist für Michael unglaubwürdig.<br />

»Unsere Beratungen sind sicherheitsrelevant.<br />

Fehler können fatale Folgen haben. Und wenn<br />

wegen Personalknappheit mal ausnahmsweise<br />

ein fachfrem<strong>de</strong>r Kollege aushilft, soll er bei kniffligen<br />

Kun<strong>de</strong>nfragen lieber passen und einen<br />

unsere r Experten dazuholen.«<br />

Der Traum von <strong>de</strong>n richtig hohen Bergen<br />

In <strong>de</strong>r neuen Frankfurter Filiale (siehe auch<br />

»Globe trotter insi<strong>de</strong>« auf Seite 3) wird Michael<br />

künftig auch die Abteilungen Schuhe und Kin<strong>de</strong>rland<br />

leite n. Zu<strong>de</strong>m ist er nicht nur in <strong>de</strong>n Verkauf,<br />

son<strong>de</strong>r n auch in die Auswahl <strong>de</strong>r Ware involviert.<br />

Bei vielen an<strong>de</strong>ren Lä<strong>de</strong>n erledigt das <strong>de</strong>r Chef,<br />

doch bei Globetrotter ist <strong>de</strong>r Einkauf <strong>de</strong>s<br />

Sortiment s eine ebenso <strong>de</strong>mokratische wie<br />

anstrengend e Angelegenheit: »Alle Bereichsleiter<br />

<strong>de</strong>r Filialen haben ein Mitspracherecht, ein irrer<br />

Aufwand, manchmal richtig nervig und langwierig<br />

– aber nur so ist sicher, dass du am Puls<br />

<strong>de</strong>r Zeit bist und nicht nur am Puls eines einzelnen<br />

Einkäufer s.«<br />

Das riecht nach langen Diskussionen. Michael<br />

nickt: »Nur ein Beispiel: Seit zwei Jahren versuche<br />

ich die Kollegen zu überzeugen, einen bestimmten<br />

Magnesiabeutel ins Programm zu nehmen,<br />

so ein megapsyche<strong>de</strong>lisches Teil, richtig Flower-<br />

Power. Das war meine Jugend! Aber die an<strong>de</strong>ren<br />

Einkäufer sehen das an<strong>de</strong>rs – noch <strong>…</strong>«<br />

Für solche Härtefälle hat Michael ein Hintertürchen,<br />

»Filialware« heißt das Zauberwort: »Wir<br />

können das große Globetrotter-Sortiment mit<br />

Produkten ergänzen, die es dann nur in<br />

bestimmte n Filialen gibt – also auf eigene Kappe.<br />

Daru m gibt es <strong>de</strong>n Beutel trotz<strong>de</strong>m bei mir. Und<br />

irgendwan n vielleicht auch im Katalog.«<br />

Am Berg sieht sich Michael weniger als Spezialist,<br />

son<strong>de</strong>rn als breit aufgestellter Allroun<strong>de</strong>r. Nach<br />

<strong>de</strong>n Anfängen beim Sportklettern lockten bald<br />

auch Eis- und Hochtouren. Die Anfänge seiner<br />

Alpinkarriere beschreibt Michael so: »Wir hatten<br />

wenig Kohle, wollten aber weit kommen.«<br />

Praktisc h, dass einer seiner Kletterfreun<strong>de</strong><br />

Maschinen schlosser war und in <strong>de</strong>r Garage Eispicke<br />

l schmie<strong>de</strong>te.<br />

Mit <strong>de</strong>n handgefertigten Geräten versuchte man<br />

sich an schottischem Steileis – und scheiterte auf<br />

ganzer Linie. »Unsere Fähigkeiten waren nicht<br />

ausgereift und die Eispickel völlig untauglich«,<br />

lacht Michael. Aber er lernte (und kaufte) dazu<br />

und bestieg in <strong>de</strong>n letzten 30 Jahren viele Berge<br />

weltweit, darunter etliche 4000er in <strong>de</strong>n Alpen.<br />

2006 wollte Michael dann <strong>de</strong>utlich höher hinaus<br />

– auf <strong>de</strong>n höchsten Berg <strong>de</strong>r Neuen Welt, <strong>de</strong>n<br />

Aconcagua. Der fast 7000 Meter hohe Gipfel in<br />

<strong>de</strong>n argentinischen An<strong>de</strong>n gilt als technisch einfach<br />

und gut erschlossen. Im Basislager gibt es<br />

sogar Pizzerias, Duschen (für 10 Dollar) und Internetcafés,<br />

alles in eigenen Zelten.<br />

Noch kein Mittel gibt es allerdings gegen die<br />

Höhen krankheit. Sie trifft fast alle Bergsteiger,<br />

jedoc h mit unterschiedlichen Auswirkungen.<br />

Michae l plante die Akklimatisierung genau und<br />

überwachte die Sauerstoffsättigung im Blut mit<br />

einem Pulsoximeter. Er kannte die Gefahren: »Ich<br />

habe in Nepal erlebt, wie Touristen sich nicht<br />

richtig akklimatisierten und dann mit Hirnö<strong>de</strong>m<br />

ausgeflogen wur<strong>de</strong>n.«<br />

Doch trotz perfekter Vorbereitung plagten ihn typische<br />

Höhensymptome wie nächtliche Schnappatmung<br />

und Erstickungsgefühle. Ab 5500 Meter<br />

Höhe konnte er kaum noch schlafen – und<br />

musst e sich schließlich eingestehen, nicht höhentauglich<br />

zu sein. »Das war bitter. Es gab da eine<br />

Grenze, die ich einfach nicht überwin<strong>de</strong>n konnte.<br />

Meine <strong>Träume</strong> von <strong>de</strong>n richtig hohen Bergen<br />

musste ich beerdigen.«<br />

Michaels an<strong>de</strong>ren großen Lei<strong>de</strong>nschaft – <strong>de</strong>r<br />

Fotografi e – tat das keinen Abbruch. Nicht nur<br />

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86 Kollege Globetrotter<br />

im Kopf, auch in seinem Arbeitszimmer stapeln sich die Zeugnisse <strong>de</strong>r<br />

zahlreichen Touren: knapp 25.000 Dias! Bis vor zwei Jahren fotografierte<br />

Michael analog – aber die Zeit, als man die Dias wie kostbare E<strong>de</strong>lsteine<br />

hüten musste, vermisst er nicht. »Vor allem die Sicherheitskontrollen unterwegs<br />

waren <strong>de</strong>r Horror. Ich wollte meine Diafilme nie röntgen lassen,<br />

auch wenn ich dafür in Athen einmal 120 Filmrollen auspacken und einzeln<br />

vorzeigen musste. Diesen Stress brauch ich nicht mehr – und meine<br />

Frau erst recht nicht«, lacht Michael.<br />

Mit 28-Kilo-Rucksack durch Patagonien<br />

Spaltenslalom über Chamonix.<br />

»Ich habe die domestizierte Variante<br />

eines Outdoor-Berufs gewählt – und fühle<br />

mich aufgehoben und angekommen.«<br />

Das Zusatzgepäck nimmt er in Kauf und auf <strong>de</strong>n Rücken: bis zu acht Kilo<br />

Fotoausrüstung. »In Patagonien habe ich 28 kg durch <strong>de</strong>n Torres-<strong>de</strong>l-<br />

Paine-Nationalpark geschleppt, auch mein 400er-Tele, das 1,2 kg wiegt.<br />

Gebraucht habe ich es in zwei Wochen nur einmal.« Aber das Teleobjektiv<br />

zu Hause lassen? Un<strong>de</strong>nkbar für Michael Fischer.<br />

Michaels Fotos erreichen professionellen Standard, sein persönlicher Einsatz<br />

und seine Ausrüstung ebenso. Gelegentlich veröffentlicht er in Kalen<strong>de</strong>rn<br />

o<strong>de</strong>r Katalogen – auch schon auf <strong>de</strong>m Cover <strong>de</strong>s Globetrotter-Handbuchs.<br />

Eine Bildagentur vermarktet einige seiner Aufnahmen, »aber<br />

reich«, sagt er, »wird man damit nicht. Das geht, wenn überhaupt, nur mit<br />

einem sehr auftragsorientierten Stil.« Und <strong>de</strong>n mag Michael nicht. Lieber<br />

nimmt er sich die Freiheit, bei einer Schneeschuhwan<strong>de</strong>rung jene Fotos<br />

aufzunehmen, die er selbst gern sehen möchte. O<strong>de</strong>r eine Woche lang im<br />

Tessiner Verzasca-Tal von morgens bis abends Steine zu fotografieren.<br />

Michael auf schwanken<strong>de</strong>m Grund (Roche tremblante, Bretagne).<br />

O<strong>de</strong>r sieben Stun<strong>de</strong>n lang an einem Vogelfelsen in Island zu kauern, bis<br />

das perfekte Bild vom Papageitaucher im Kasten ist.<br />

Träumt Michael nicht manchmal doch von einem Leben als Wildnisfotograf?<br />

»Nein«, sagt er ehrlich, »das wäre mir einfach zu unsicher und ich<br />

hätte keine innere Ruhe mehr.«<br />

Michaels Freund, <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n selbst geschmie<strong>de</strong>ten Eispickeln, ist inzwischen<br />

selbstständiger Bergführer und Kopf einer Outdoor-Agentur. »Der<br />

versteht überhaupt nicht, dass ich mir von meinem Chef <strong>de</strong>n Urlaub genehmigen<br />

lassen muss, das sei doch Freiheitsberaubung«, erzählt Michael.<br />

»Aber ich halte das durchaus aus. Bei Globetrotter habe ich die domestizierte<br />

Variante eines Outdoor-Berufs gewählt – und fühle mich nicht nur<br />

aufgehoben, son<strong>de</strong>rn angekommen.«<br />

Eine Bil<strong>de</strong>rgalerie mit Michaels persönlichen Lieblingsfotos<br />

gibt‘s online auf www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/michaelfischer<br />


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88<br />

Reise<br />

Text<br />

Stephan Glocker<br />

Fotos<br />

Michael Neumann<br />

Der Tatshenshini River gilt als schönster Wildnisfluss <strong>de</strong>s Planete n.<br />

Er entspringt <strong>de</strong>n Ebenen <strong>de</strong>s Yukon Territory, bricht durch das<br />

vergletscherte Küstengebirge von Alaska und mün<strong>de</strong>t in einer<br />

einsamen Bucht in <strong>de</strong>n Pazifik. Eine epische Flussfahrt.


Reise<br />

89


90 Reise<br />

Der schönste Fluss <strong>de</strong>r Welt? Darüber wird an <strong>de</strong>n<br />

Paddler-Lagerfeuern lei<strong>de</strong>nschaftlich gestritten, seit<br />

Generationen. Viele favorisieren <strong>de</strong>n Grand Canyon<br />

<strong>de</strong>s Colorado, einen zweiwöchigen Wildwasser-Ritt<br />

durch die monumentale Wüstenschlucht im Weste n<br />

<strong>de</strong>r USA. Doch es kann passieren, dass sich eine r<br />

am Lagerfeuer zurücklehnt, die Stirn runzelt und<br />

leise sagt: »Der Grand Canyon ist ja schön, aber <strong>de</strong>r<br />

König <strong>de</strong>r Wildnisflüsse bleibt <strong>de</strong>r Tatshenshini.«<br />

Als ich diesen Satz zum ersten Mal hörte, musste ich erst mal nachfragen:<br />

»Tat-schen-wie-bitte?«<br />

»Der Tatshenshini«, antwortete mein Gegenüber. Flackern<strong>de</strong> Flammen<br />

und wabern<strong>de</strong> Qualmwolken ließen ihn wirken wie einen indianischen<br />

Schamanen. »Das ist ein Fluss wie aus einer an<strong>de</strong>ren Welt. Erst klein und<br />

wild, dann breit und majestätisch.<br />

Du startest am En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Welt und pad<strong>de</strong>lst noch<br />

weite r ins Nichts. Durch<br />

Schluchten und an riesigen<br />

Gletschern entlang. Totale<br />

Wildnis. Kälte, Regen. Der<br />

kalte Bru<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Grand<br />

Canyo n, könnte man sagen.<br />

Am Schluss treibst du gemeinsam<br />

mit Eisbergen ins<br />

Meer. Und auch an dieser<br />

Küste, irgendwo in Alaska,<br />

ist <strong>…</strong> nichts.«<br />

Ich weiß nicht mehr, wie<br />

viel Biere <strong>de</strong>r Schamane und<br />

ich am Feuer noch tranken<br />

– aber seit jener Nacht vor<br />

20 Jahren wollte ich diesen<br />

Tat-Schen-Dingens unbedingt<br />

pad<strong>de</strong>ln.<br />

Traum mit Hin<strong>de</strong>rnissen<br />

August 2011, Whitehorse. Die Hauptstadt <strong>de</strong>s Yukon Territory ist für<br />

hiesig e Verhältnisse ein urbaner Moloch: über 25.000 Einwohner! Auf<br />

<strong>de</strong>n restlichen Yukon, <strong>de</strong>r weit größer als Deutschland ist, verteilen sich<br />

wenige r als 10.000 Menschen.<br />

Für uns ist Whitehorse nur Durchgangsstation, wir fassen reichlich<br />

Provian t und beeindrucken<strong>de</strong> Mengen von Mücken- und Bärenspray. Das<br />

Deospray haben wir dafür zu Hause gelassen. Linda, die das Zelt mit mir<br />

teilen wird, kann schon seit einem halben Jahr alle Bärenregeln auswendi<br />

g: Keine Lebensmittel mit ins Zelt nehmen! Nein, auch keine<br />

See adler begleiten uns, ab und zu schauen<br />

Elche, einmal hoppelt ein Bär durchs Tal.<br />

Kurz vor <strong>de</strong>m Start: Aufwärmen und Auftanken für das große Flussabenteuer.<br />

Schokolad e! Aufs Klo nur mit bimmeln<strong>de</strong>r Bärenglocke o<strong>de</strong>r einem Liedchen<br />

auf <strong>de</strong>m Lippen! Und bloß kein Deo!<br />

Der Tatshenshini, von <strong>de</strong>n einheimischen Paddlern lässig »Tat« genannt,<br />

mag ein Traumfluss sein, aber Logistik und Papierkram tendieren eher<br />

Richtung Albtraum. Eine Tat-Befahrung führt durch zwei kanadische<br />

Provinze n – Yukon Territory und British Columbia – und dann weiter nach<br />

Alaska, also in einen amerikanischen Bun<strong>de</strong>sstaat. Und die Anti-Terror-<br />

Politik <strong>de</strong>r USA, das wer<strong>de</strong>n wir noch zu spüren bekommen, reicht bis in<br />

die hinterletzte Wildnis. Darüber hinaus durchmisst <strong>de</strong>r Fluss auch das<br />

größte zusammenhängen<strong>de</strong> Naturschutzgebiet <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>, zu <strong>de</strong>m unter


an<strong>de</strong>rem Kluane National Park (Kanada) und Glacier Bay National Park<br />

(USA) zählen. Verwaltungstechnisch entsteht aus dieser Konstellation ein<br />

Wall aus Parkvorschriften, Permitregelungen und Grenzformalitäten,<br />

welche r <strong>de</strong>m europäischen Besucher kaum überwindbarer erscheint als<br />

die zahllosen Gletscher und 4500 Meter hohen Gipfel entlang <strong>de</strong>s Tatshenshini.<br />

Und dann kommt erst die »echte« Logistik: Kanus und Kajaks<br />

besorgen, ebenso Outdoorausrüstung für Temperaturen von minus 10 bis<br />

plus 30 Grad, Essen für 10 bis 12 Tage, bärensichere Müll- und Toilettenkanister,<br />

die Organisation <strong>de</strong>s Rückwegs am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Flussfahrt <strong>…</strong> Aber<br />

zum Glück gibt es Bob.<br />

Bob Daffe, alter Wildwasser-Hau<strong>de</strong>gen und Chef von »Tatshenshini Expeditions«,<br />

bietet im Yukon Raftingtouren für Touristen an. Außer<strong>de</strong>m ist er<br />

seit zig Jahren Anlaufstelle für Paddler, die <strong>de</strong>n Tat o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n benachbarten<br />

Alsek River befahren wollen. Viele Leute sind das nicht, je<strong>de</strong>s Jahr nur<br />

eine Handvoll. Bob hatten wir unseren Plan vorgetragen: Vier Männer<br />

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Wildwasser gibt‘s nur am<br />

ersten Tag, dafür wird die<br />

Wildnis stetig dramatischer.<br />

Reise 91<br />

und vier Frauen, die <strong>de</strong>n Tat mit eigenen Booten fahren und darüber<br />

eine n Film und eine Reportage machen wollen. Ein Begleitraft fürs<br />

Gepäc k und die Toiletten bräuchten wir; außer<strong>de</strong>m jeman<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r das<br />

Permit besorgt, <strong>de</strong>n Papierkram erledigt und dafür sorgt, dass unten am<br />

Meer auch ganz bestimmt ein Buschflieger wartet, <strong>de</strong>r uns zurück in die<br />

Zivilisation bringt. Ach ja, Bob, wenn man uns am Flughafen in Whitehorse<br />

abholen könnte, wäre das natürlich auch super <strong>…</strong><br />

Als wir mit zwölf Stun<strong>de</strong>n Verspätung aus <strong>de</strong>m Flughafen stolperten, war<br />

Bob mit seinem gelben Schulbus da. Und er hatte alles organisiert. Unsere<br />

lang ersehnte Expedition, die dank Bob und seinem Team durchaus Züge<br />

einer Pauschalreis e hat, konnte beginnen.<br />

Fluss <strong>de</strong>r Superlative<br />

Der Verlauf <strong>de</strong>s Tat ist tatsächlich einzigartig. Er entspringt in <strong>de</strong>n Weiten<br />

<strong>de</strong>s Yukon Territory, folgt aber nicht wie <strong>de</strong>r große Yukon River über tausen<strong>de</strong><br />

Kilometer <strong>de</strong>r Ebene nach Nordwesten, son<strong>de</strong>rn wen<strong>de</strong>t sich frech<br />

nach Sü<strong>de</strong>n. Dann stößt er durch eines <strong>de</strong>r einsamsten und gewaltigsten<br />

Gebirge <strong>de</strong>r Welt: die Coast Mountains riegeln das Land zum Pazifik hin<br />

ab. Vereinfacht gesagt liegt vor <strong>de</strong>n Bergen Kanada und dahinter <strong>de</strong>r<br />

schmal e Küstenstreifen von Alaska. Straßen über diese Berge gibt es<br />

kein e, <strong>de</strong>swegen ist zum Beispiel Alaskas Hauptstadt Juneau auch nur mit<br />

<strong>de</strong>m Schiff o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Flugzeug erreichbar.<br />

Allein die Natur hat einige wenige Lücken in <strong>de</strong>m über 1000 Kilometer<br />

langen Gebirge gelassen: Die Küstenorte Haines und Skagway liegen in<br />

topografischen Senken und haben Straßenanschluss, auch ein paar Flüsse<br />

schaffen <strong>de</strong>n Weg zum Meer. Einer davon ist <strong>de</strong>r Tatshenshini. Kurz vor<br />

<strong>de</strong>r Küste mün<strong>de</strong>t er in <strong>de</strong>n Alsek River, <strong>de</strong>r dann in <strong>de</strong>r Dry Bay <strong>de</strong>n<br />

Ozea n erreicht. Das be<strong>de</strong>utet, dass wir in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Tagen gute<br />

200 Kilometer durch ein Gebirge pad<strong>de</strong>ln wer<strong>de</strong>n – und zwar <strong>de</strong>n spektakulärsten<br />

Teil <strong>de</strong>r gesamten Coast Mountains, die St. Elias-Kette. Deren<br />

Gletsche r bil<strong>de</strong>n die größte Eisfläche <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> außerhalb <strong>de</strong>r Pole und<br />

Grönlands. Und <strong>de</strong>r 4671 Meter hohe Mount Fairweather, vom Fluss aus<br />

immer wie<strong>de</strong>r mal zu sehen, ist nur 25 Kilometer vom Meer – also Seehöhe<br />

null – entfernt. So langsam begreifen wir die Dimensionen dieser<br />

gewaltigen Urlandschaft. Bob sieht es pragmatischer: »Zieht euch warm<br />

an, am Tat kann es wirklich scheißkalt wer<strong>de</strong>n!«<br />

Bob hat gut lachen – er geht mit an<strong>de</strong>ren Kun<strong>de</strong>n am sonnigen Yukon<br />

pad<strong>de</strong>ln. In die Kühlschrank-Welt von Tat und Alsek wer<strong>de</strong>n uns Debbie<br />

und Jeff begleiten und auch brav das Gepäckraft ru<strong>de</strong>r n. Somit haben<br />


92<br />

Reise<br />

Pad<strong>de</strong>ln wie im Kühlschrank. In einem<br />

sehr schönen Kühlschrank allerdings.<br />

wir nicht nur reichlich Platz für Proviant und Geraffel, son<strong>de</strong>rn<br />

auch zwei Kanadier dabei, die uns mit guter Laune und Kochkünsten<br />

noch oft <strong>de</strong>n Tag retten sollten. Okay: los!<br />

Halt: Erst steht noch eine Busfahrt Richtung Haines an, schließlich<br />

reisen wir in ein paar Tagen pad<strong>de</strong>lnd in die USA ein und<br />

brauchen noch ein paar Stempel. Der vermeintlich kurze Ausflug<br />

(nur 70 Kilometer zur Grenze, im Yukon ein Katzensprung)<br />

dauert länger, weil eine US-Grenzbeamtin unseren Kanufahrer<br />

Falk auf <strong>de</strong>m Kieker hat. Über eine Stun<strong>de</strong> wird er verhört,<br />

spart sich aber zum Glück alle naheliegen<strong>de</strong>n Witzchen über<br />

mit Pad<strong>de</strong>ln bewaffnete Terroristen, die hier offensichtlich per<br />

Kanu <strong>de</strong>n abgelegensten Ort <strong>de</strong>r gesamten USA unterwan<strong>de</strong>rn<br />

wollen. Am En<strong>de</strong> bekommt Falk eine letzte Ermahnung (»It‘s<br />

not a given right to travel into the United States, it‘s a<br />

privileg e!«) – und <strong>de</strong>n Stempel. Uff. So, aber jetzt!<br />

Kanada wie aus <strong>de</strong>m Bil<strong>de</strong>rbuch<br />

Ein kühler Wind bläst über <strong>de</strong>n Tatshenshini, <strong>de</strong>r sich hier oben an <strong>de</strong>r<br />

Straße zwischen Haines Junction und Haines als junger, freundlicher<br />

Wildfluss präsentiert. Immerhin regnet es nicht. Die Locals haben uns<br />

inzwische n beigebracht, dass auf <strong>de</strong>m Tat je<strong>de</strong> Minut e ohne Regen unbeding<br />

t zu schätzen und zu genießen sei.<br />

Unsere Flotte setzt sich in Bewegung: Sechs Kajaks mit Kathi, Linda,<br />

Mirja m, Michi, Olaf und mir; <strong>de</strong>r Zweierkanadier mit Isa und Falk, irgendwo<br />

hinten das Raft mit Debbie und Jeff. Sie wer<strong>de</strong>n uns spätestens bei<br />

<strong>de</strong>n verabre<strong>de</strong>ten Campspots einholen. Die Straße und damit das letzte<br />

Anzeichen von Zivilisation bleibt zurück, <strong>de</strong>r Fluss nimmt uns mit durch<br />

weite Wäl<strong>de</strong>r und kleine Schluchten, wie man sie auch in <strong>de</strong>n Voralpen<br />

»Da hinten wird‘s heller.« – »Sagst du seit Stun<strong>de</strong>n.« – »Ich weiß.«<br />

fin<strong>de</strong>t. Die großen Berge sind noch weit entfernt. Die Landschaft ist<br />

gera<strong>de</strong>z u lieblich. Wir ent<strong>de</strong>cken die ersten Weißkopf-Seeadler und<br />

mache n aufgeregt Fotos. Linda bimmelt vorsichtshalber schon mal mit<br />

ihrer Bären glocke.<br />

Dann verlagert sich die Spannung aufs Wasser. Der sieben Kilometer<br />

lang e Canyon vor uns gilt als einzige »richtige« Wildwasserstrecke unsere r<br />

Tour, mehrere Rapids im dritten Schwierigkeitsgrad (sechs Gra<strong>de</strong> gibt es)<br />

sind angekündig t. Die meisten von uns sind routinierte Wildwasser fahrer;<br />

auch Falk und Isa haben das Angebot, ihr offenes Kanu für die sportliche<br />

Passage aufs Raft zu schnallen, dankend abgelehnt. Der Wasserstand ist<br />

mo<strong>de</strong>rat und wir komme n gut durch die Stromschnellen, die weit


Langsam begreifen wir die Dimensionen <strong>de</strong>r gewaltigen<br />

Urlandschaft. Bob sieht es pragmatischer: »Zieht euch<br />

warm an, am Tat kann es scheißkalt wer<strong>de</strong>n!«<br />

Egal, was die Fährtenleser hierzu sagen, Linda bimmelt auf je<strong>de</strong>n Fall.<br />

wenige r dramatisch sind als ihre Namen – wie zum<br />

Beispiel »Black Bear Rapi d«, »M&M Falls« o<strong>de</strong>r<br />

»The Wall«.<br />

Am Seitenflüsschen Silver Creek öffnet sich die<br />

Schlucht. Ein wun<strong>de</strong>rschönes Fleckchen Er<strong>de</strong> –<br />

und unser erstes Camp. Die Sonne kommt raus<br />

und taucht die bewal<strong>de</strong>te Flusslandschaft in ein<br />

sanftes Licht. Kanada wie aus <strong>de</strong>m Bil<strong>de</strong>rbuch.<br />

Es wird nass<br />

Ein Stück flussab ist eine Gruppe Rafter angelan<strong>de</strong>t.<br />

Wir marschieren rüber und wer<strong>de</strong>n ans Lagerfeuer<br />

eingela<strong>de</strong>n. Die Rafter sind ein Trupp alter<br />

Freun<strong>de</strong>, die <strong>de</strong>n Tat schon mehrmals befahren<br />

haben. Die Rafter staunen über unsere Kajaks, wir<br />

über ihre seltsamen OP-Anzüge. »Ich weiß«, lacht<br />

Jim, <strong>de</strong>r Ober-Rafter, »die sehen beknackt aus.<br />

Aber sie sind mückendicht und schützen die<br />

Kleidun g drunter vor Essensgeruch, <strong>de</strong>r die Bären<br />

anzieht.« Linda bimmelt ein bisschen, die Herren<br />

im <strong>de</strong>utschen Team geben sich weltmännisch und<br />

witzeln über das angebliche Horrorwetter. Ist ja<br />

gar nicht soooo schlimm!<br />

Jim lacht wie<strong>de</strong>r: »Hier am Oberlauf herrscht noch<br />

das kontinentale Klima <strong>de</strong>r Yukon-Ebene. Aber sobald<br />

man in die Berge pad<strong>de</strong>lt, übernimmt die<br />

Wetterküche <strong>de</strong>s Nordpazifik. Unser Regenschnitt<br />

aus vier Tat-Touren ist 20 zu 80.«<br />

»20 Prozent Regen und 80 Prozent trocken – du,<br />

das ist bei uns in Europa auch ganz normal.«<br />

»Nein, Junge: umgekehrt!«<br />

Jim sollte lei<strong>de</strong>r recht behalten. Der Morgen bleibt<br />

noch trocken, aber am weiten Horizont schieben<br />

dunkle Wolken heran. Der flott strömen<strong>de</strong> Fluss<br />

trägt uns <strong>de</strong>r grauen Suppe entgegen. Gerad e<br />

falle n die ersten Tropfen, als wir eine Flussbiegung<br />

weiter drei dunkle Schatten ent<strong>de</strong>cken. Bären.<br />

Lind a, bitte bimmeln! Die nächsten fünf Minute n<br />

zähle n zu <strong>de</strong>n spannendsten meiner Pad<strong>de</strong>lkarriere<br />

– doch als wir die Biegung erreiche n, sind die drei<br />

Grizzlys schon wie<strong>de</strong>r verschwun<strong>de</strong>n. Dann setzt<br />

<strong>de</strong>r Regen ein. Das Camp bauen wir im Regen auf,<br />

wir kochen im Regen und schlafen im Regen. Jetzt<br />

freuen wir uns schon, dass es wenigstens nicht<br />

schneit. Die Temperaturen fallen. Die Gletscher<br />

kommen näher.<br />

Es wird kalt<br />

Die Landschaft verän<strong>de</strong>rt sich mit je<strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>.<br />

Das Tal <strong>de</strong>s Tatshenshini wird breiter, die flankieren<strong>de</strong><br />

Bergwelt höher. Tiefe Wolken verfangen<br />

sich in <strong>de</strong>n Felswän<strong>de</strong>n und geben ab und zu <strong>de</strong>n<br />

Blick auf kleine Hängegletscher frei.<br />

Im Camp das nächste Bärenabenteuer: Ein großer<br />

Grizzly wan<strong>de</strong>rt auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Flussseite herum<br />

– auf das Lager zu, dass Jims Gruppe in höflichem<br />

Abstand zu uns aufgeschlagen hat. Wir schreien<br />

und bimmel n, bis die Jim-Gruppe aufmerksam<br />

wird. Der Bär marschiert, begleitet von wil<strong>de</strong>m Gejohle,<br />

in weitem Bogen um das Lager herum und<br />

verschwin<strong>de</strong>t im Wald. Dann wird es dunkel.<br />

Am Morgen pad<strong>de</strong>ln wir rüber. »Da sind wir aber<br />

gestern froh gewesen, dass <strong>de</strong>r Bär auf eurer Seite<br />

war.« – »Am Anfang schon«, sagt Jim, »aber als es<br />

langsam dunkel wur<strong>de</strong>, ist er doch über <strong>de</strong>n Fluss<br />

geschwomme n und hat Kurs auf euer Camp<br />

genomme n. Habt ihr gar nichts gehört?«<br />

Äh, nein. War vielleicht auch besser so <strong>…</strong><br />

›<br />

KOCHEN<br />

MIT WEIT-<br />

BLICK.<br />

nkel.se<br />

Die PRIMUS Eta Serie ist eine<br />

neue Generation extrem sparsamer<br />

Kocher für Leute, die unterwegs<br />

möglichst umweltfreundlich kochen<br />

möchten.Mit <strong>de</strong>n Eta-Kochern<br />

können Sie die Kochzeit und <strong>de</strong>n<br />

Brennstoffverbrauch um ein Drittel<br />

reduzieren. Aber unser Engagement<br />

für die Umwelt hört hier nicht auf.<br />

Über unseren Partner BaumInvest<br />

pflanzen wir Bäume im Regenwald<br />

– und kompensieren so <strong>de</strong>n<br />

ohnehin geringen CO2-Ausstoß <strong>de</strong>r<br />

Eta-Kocher.<br />

Viele Leute haben sich bereits überzeugt,<br />

dass unsere Eta-Kocher eine<br />

richtig clevere Lösung sind.<br />

A PART OF PEOPLE’S<br />

ADVENTURES SINCE 1892


94<br />

Reise<br />

Höhepunkt eines Paddler<strong>leben</strong>s:<br />

die Einfahrt in <strong>de</strong>n Alsek Lake.<br />

Die folgen<strong>de</strong>n Tage bestätigen Jims 80:20-Quote mit erschrecken<strong>de</strong> r<br />

Genauigkei t. Mal regnet es an<strong>de</strong>rthalb Tage am Stück und die Flusslandschaft<br />

lässt sich eher erahnen als erkennen. Dann wie<strong>de</strong>r hebt die Natur<br />

<strong>de</strong>n Vorhang für ein paar Stun<strong>de</strong>n und wir pad<strong>de</strong>ln mit offenem Mund<br />

durch die gewaltigen Panoramen <strong>de</strong>r Coast Mountains. Weites<br />

Schwemmland, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Tat sich immer neue Kanäle sucht, darüber<br />

grün schimmern<strong>de</strong> Wäl<strong>de</strong>r und schneebe<strong>de</strong>ckte Berge. Monströse<br />

Gletscher zungen schieben sich die Seitentäler herab – und das sind nur<br />

die Ausläufer <strong>de</strong>r gigantischen Eisfel<strong>de</strong>r oben in <strong>de</strong>n Bergen. See adler<br />

begleite n uns, ab und zu schaut ein Elch, einmal hoppelt ein Bär in<br />

sichere r Entfernung durchs Tal. Und dann: wie<strong>de</strong>r Wolken, wie<strong>de</strong>r Regen,<br />

wie<strong>de</strong>r Bibbern im Boot. Vorhang zu, die Wildnis hat Sen<strong>de</strong>pause.<br />

Aber dafür stellt sich jenes Phänomen ein, dass Schönwetter-Urlauber<br />

niemals kennenlernen: Die Freun<strong>de</strong> an <strong>de</strong>n kleinen Dingen. Je<strong>de</strong> Regen-<br />

Zwischen Eisbergen treibend zum Ozean, ganz wie es<br />

mir vor 20 Jahren am Lagerfeuer versprochen wur<strong>de</strong>.<br />

Regenwahrscheinlichkeit 80 Prozent, sagt die Statistik zum Sommer in <strong>de</strong>n Coast Mountains.<br />

pause, je<strong>de</strong>r Sonnenstrahl wird bejubelt, je<strong>de</strong> Tasse Suppe o<strong>de</strong>r Kaffee<br />

zum Fest. Als sich eines Abends die Wolken auflösen und ein strahlen<strong>de</strong>r<br />

Himmel das Camp erleuchtet, verfällt die Gruppe in kollektive Euphorie.<br />

Wir lagern in einer kilometerbreiten Arena, mehrere Täler, je<strong>de</strong>s von vergletscherten<br />

Bergketten flankiert, treffen aufeinan<strong>de</strong>r. Der Tatshenshini<br />

mün<strong>de</strong>t hier in <strong>de</strong>n Alsek. »Der schönste Zeltplatz <strong>de</strong>r Welt«, sagt Falk.<br />

Wir an<strong>de</strong>ren nicke n – nicht ahnend, was da noch kommen wird.<br />

Finale furioso<br />

Der Alsek ist ein Monster von Fluss, das <strong>de</strong>n zarten Tatshenshini regelrecht<br />

verschlingt. Genährt von geschmolzenem Eis, hun<strong>de</strong>rte Meter breit,<br />

schnell strömend. Die Temperaturen fallen nochmal spürbar. Pad<strong>de</strong>ln wie<br />

im Kühlschrank. Die Gletscherzungen reichen jetzt bis fast ans Ufer. Am<br />


Der Schlüssel<br />

zu einem langen<br />

Leben...<br />

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© 2011 Patitucci Photography


96<br />

Reise<br />

Im Zeitraffer zurück: mit <strong>de</strong>m Buschflieger über <strong>de</strong>n Alsek Lake (links) nach Haines. Und dort regnet es nicht mal.<br />

Walkergletscher campen wir, <strong>de</strong>nken wie<strong>de</strong>r, dass diese Kulisse nicht zu<br />

steigern ist – aber dann folgt an<strong>de</strong>rntags das Finale furioso: <strong>de</strong>r Alsek<br />

Lake. Dieser See, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Alsek durchfließt, hatte mich schon auf Google<br />

Earth beeindruckt, aber in natura ist er ein schlicht unfassbarer Ort. Man<br />

pad<strong>de</strong>lt um eine Flussbiegung – und fin<strong>de</strong>t sich plötzlich zwischen meterhohen<br />

Eisbergen wie<strong>de</strong>r, die bläulich durch <strong>de</strong>n Nebel leuchten. Vier<br />

gigantisch e Gletscher kalben direkt in <strong>de</strong>n See, die Eistrümmer treiben in<br />

Zeit lupe umher und zwingen uns Paddler zu weiten Umwegen. Es ist wie<br />

eine Fahrt durch eine bizarre Geisterbahn aus Wasser und Eis. Den Rege n,<br />

<strong>de</strong>r längst wie<strong>de</strong>r eingesetzt hat, nimmt keiner von uns wahr.<br />

4-<strong>Seasons</strong> Info<br />

Flussreise Tatshenshini und Alsek<br />

Die Befahrung von Tat und Alsek zählt zu <strong>de</strong>n schönsten und<br />

intensivsten Kanutouren überhaupt. Nichtpaddler können an<br />

geführten Trips mit Ru<strong>de</strong>rrafts teilnehmen.<br />

Charakter<br />

Die Befahrung von Tat und Alsek<br />

führt über 220 km von Dalton Post<br />

(Yukon Territory) nach Dry Bay<br />

(Golf von Alaska). Von dort geht‘s<br />

per Busch flieger zurück nach<br />

Haines o<strong>de</strong>r Whitehorse. Dauer:<br />

10 bis 12 Tage.<br />

Voraussetzungen<br />

Am Tat (Canyon, erster Tag) 7 km<br />

Wildwasser III+, danach leichter.<br />

Vor allem <strong>de</strong>r Alsek (bis WW II) ist<br />

aber so breit und kalt, dass Kenterungen<br />

wirklich gefährlich wer<strong>de</strong>n<br />

können. Die komplette Fahrt im<br />

eigenen Kajak ist nur geübten<br />

Paddlern zu empfehlen.<br />

Bei Raftbegleitung können ein bis<br />

zwei Paddler samt Kajaks bei Be-<br />

darf zeitweise aufs Raft steigen.<br />

Auch Nichtpaddler können <strong>de</strong>n<br />

Tat genießen: Bob Daffe bietet<br />

ein- bis zweimal jährlich reine<br />

Rafttrips an, die Schlauchboote<br />

wer<strong>de</strong>n von Gui<strong>de</strong>s gelenkt (10<br />

Tage, ca. 2900 Euro). Auch an<strong>de</strong>re<br />

Raftveranstalter haben <strong>de</strong>n Tat im<br />

Programm, sind aber nochmal<br />

<strong>de</strong>utlich teurer.<br />

Logistik/Permit<br />

Selbstorganisierte Touren sind<br />

ebenfalls möglich, erfor<strong>de</strong>rn jedoch<br />

ein Permit (Infos zu Anmeldung<br />

und Warteliste unter www.<br />

nps.gov/glba/planyourvisit/rafting.<br />

htm) sowie eine ausgefeilte Logistik<br />

vor Ort. Einfacher geht‘s – wie<br />

im Text beschrieben – mit Bob<br />

Die letzte Etappe: Zwischen <strong>de</strong>n Eisbergen treibend Richtung Ozean,<br />

ganz wie es mir vor 20 Jahren am Lagerfeuer versprochen wur<strong>de</strong>. Die<br />

Berge treten zurück, am Horizont markieren große Vogelschwärme die<br />

Küstenlinie. Ein Seehund kommt <strong>de</strong>n Fluss herauf geschwommen und<br />

begleite t uns eine Weile. Dann die Rangerstation und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>streifen.<br />

Morgen wird uns ein Buschflieger abholen. Ich wür<strong>de</strong> gerne weiter<br />

pad<strong>de</strong>l n – weiter in dieses wun<strong>de</strong>rbare Nichts.<br />

Kajakfilmer Olaf Obsommer hat diese Tour begleitet, seinen<br />

Film gibt‘s unter www.4-<strong>Seasons</strong>.tv/tatshenshini<br />

Mt. St. Elias<br />

(5489 m)<br />

WRANGELL ST. ELIAS N.P.<br />

0 15 30 km<br />

Yakutat<br />

Mt. Logan<br />

(5959 m)<br />

Dry Bay<br />

KLUANE N.P.<br />

Tweedsmuir<br />

Glacier<br />

A<br />

Lowell<br />

Glacier<br />

Alsek<br />

Daffes »Tatshenshini Expeditions«,<br />

<strong>de</strong>r auch individuelle Kajaktrips unterstützt.<br />

Fast alles ist möglich und<br />

Verhandlungssache. Aber auch<br />

Bob muss Permits organisieren,<br />

daher sehr früh anfragen.<br />

Beste Zeit & Anreise<br />

Juli und August. Direktflüge nach<br />

Whitehorse von Frankfurt (mit<br />

Condor) und Zürich (E<strong>de</strong>lweiss<br />

Air), bei<strong>de</strong> Airlines nehmen auch<br />

Kajaks mit. Vor Ort lässt man sich<br />

am besten von einem lokalen Outfitter<br />

transportieren.<br />

Walker Glacier<br />

Dalton<br />

Post<br />

Tatshenshini<br />

E<br />

TATSHENSHINI-<br />

ALSEK PARK<br />

Haines Junction<br />

YUKON TERRITORY<br />

BRITISH COLUMBIA<br />

ALASKA<br />

GLACIER<br />

BAY N.P.<br />

Haines<br />

Skagway<br />

Ausrüstung<br />

Komplette Pad<strong>de</strong>l- und Outdoor-Ausrüstung,<br />

bei Bedarf<br />

besorgt Bob Leihausrüstung.<br />

Warme Klamotten einpacken,<br />

unterwegs zählt je<strong>de</strong> Lage.<br />

Das gilt auch beim Pad<strong>de</strong>ln,<br />

Neokappe, -socken und Handschuhe<br />

sind zu empfehlen. Das<br />

Fazit unserer Gruppe: gerne<br />

wie<strong>de</strong>r zum Tat – aber nur im<br />

Trockenanzug!<br />

Infos & Kontakt mit Bob<br />

www.tatshenshiniyukon.com.<br />


Kanu | Trekking | Fahrrad | eigene Inseln<br />

Outdoortouren<br />

im „Kanada“ Europas<br />

Kanutour<br />

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9 Tage Schwe<strong>de</strong>n & Norwegen<br />

ab 299 €<br />

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Leistungen<br />

• Busanreise, inkl. aller Fährpassagen*<br />

• 7 Tage individuelle Kanutour<br />

• 7 Übernachtungen im Zelt für 2 Personen<br />

• Kanu, Pad<strong>de</strong>l, Schwimmweste<br />

• Outdoorverpflegungspaket zum Selberkochen<br />

• komplettes Outdoorausrüstungspaket inkl.<br />

Kocherausrüstung (ohne Schlafsack u. Isomatte)<br />

• Organisationsteam und <strong>de</strong>utschsprachige<br />

Ansprechpartner im Basiscamp<br />

• 15 EUR Globetrotter Einkaufsgutschein<br />

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Information & Buchung:<br />

Tel. 03303-29 73 111<br />

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* Inklusive Busanreise ab Puttgar<strong>de</strong>n.<br />

Weitere Zustiegsorte, Termine und Preise im Internet<br />

unter www.scandtrack.<strong>de</strong>! Vor Ort ist eine Kurtaxe von<br />

z.Zt. 30 SEK pro Person u. Nacht zu entrichten.<br />

Urlaub im Nor<strong>de</strong>n!


98<br />

Filialen<br />

Theorie und Praxis für Globetrotter<br />

– und solche, die es wer<strong>de</strong>n wollen<br />

Die besten Frühlings-Events <strong>de</strong>r Globetrotter-Filialen<br />

München<br />

14. März<br />

Filiale Hamburg: 11. – 13. Mai<br />

Pad<strong>de</strong>lkurs: Solokanadier auf <strong>de</strong>m Schaalsee<br />

Für alle, die schon Erfahrung im Tan<strong>de</strong>mkanadier gesammelt haben und<br />

nun allein bestimmen wollen, wohin die Reise geht. Kosten: 229 €.<br />

Filiale Köln: 6. März<br />

Vortrag: Climbing the lost world<br />

Stefan Glowacz berichtet von <strong>de</strong>r emotional schwierigsten Expedition seines<br />

Lebens in Guyana. Beginn: 20.30 Uhr, VVK 10 €, AK 12 €.<br />

Filiale Frankfurt: 10. + 11. März<br />

Survivalkurs: Zu Hause in <strong>de</strong>r Natur<br />

In <strong>de</strong>r Wildnis lebt es sich genauso einfach wie in <strong>de</strong>r Stadt. Die benötigten<br />

Basics wer<strong>de</strong>n im Outdoorzentrum Lahntal praktisch erprobt. Kosten: 79 €.<br />

Filiale Dres<strong>de</strong>n: 2. März<br />

Vortrag: Ivo Meiers Bergsucht<br />

Dres<strong>de</strong>n<br />

2. März<br />

Der Haglöfs-Friend zeigt eindrucksvolle Bil<strong>de</strong>r seiner weltweiten Bergreisen.<br />

Am Tag darauf eröffnet <strong>de</strong>r Haglöfs-Shop auf 200 qm in <strong>de</strong>r Textilabteilung.<br />

Hamburg<br />

11. – 13. Mai<br />

Filiale München: 14. März<br />

Vortrag: Kiyo – eine Familienreise durch Japan<br />

Jetzt erst recht. Stefan Rosenboom eröffnet seine Bil<strong>de</strong>rausstellung mit<br />

einem Vortrag und entführt in ein Japan fern von Tsunami und Fukushima.<br />

Filiale Berlin: 19. April<br />

Köln<br />

6. März<br />

Vortrag: Spitzbergen – Inseln im Eis<br />

Frankfurt<br />

10. + 11. März<br />

Berlin<br />

19. April<br />

Jürgen Schütte pad<strong>de</strong>lte 850 Kilometer mit <strong>de</strong>m Faltboot durch das Polarmeer<br />

und weiß vortrefflich davon zu berichten. 20 Uhr, 7 €.<br />

Veranstaltungsfin<strong>de</strong>r<br />

online<br />

Alle weiteren Termine<br />

und genaue Infos zu <strong>de</strong>n<br />

hier vorgestellten gibt’s auf<br />

www.globetrotter.<strong>de</strong>: Einfach<br />

auf <strong>de</strong>r Startseite »Alle Events«<br />

anklicken und bequem nach Ort<br />

und Datum suchen.


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In sördala, nahe <strong>de</strong>r grenze zum Vadvetjåkka-nationalpark in lappland (schwedischlappland)<br />

können sie wochenlang wan<strong>de</strong>rn, ohne einer menschenseele zu begegnen.<br />

Hier befin<strong>de</strong>t sich vielleicht europas letzte Wildnis.<br />

man ist weit weg von <strong>de</strong>r Zivilisation, aber ganz nah an <strong>de</strong>r Wirklichkeit. <strong>de</strong>r Wirklichkeit, für die<br />

wir produkte herstellen, und die ein Wechselspiel von sonne, Wind und regen ist, oft an ein und<br />

<strong>de</strong>mselben nachmittag. auch <strong>de</strong>m farbspiel <strong>de</strong>r natur kommt man hier nahe, von <strong>de</strong>n ersten<br />

sonnenstrahlen am morgen bis zum bläulichen licht <strong>de</strong>r abenddämmerung am Horizont.<br />

Willkommen in unserer Welt. Willkommen bei Haglöfs.<br />

HAGLÖFS LOGOTYPE<br />

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dauerhaft wasser- und winddicht<br />

• Eine spezielle GORE-TEX® Membrane wird fest mit einem strapazierfähigen<br />

Obermaterial und einem stabilen Futter verbun<strong>de</strong>n. Dies gewährleistet<br />

eine lange Lebensdauer, auch unter extremsten Bedingungen<br />

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