Träume … … leben. - 4-Seasons.de
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Das Globetrotter MaGazin<br />
€ 2,50 Frühjahr 2012 # 33<br />
4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong><br />
0 1 5 9 9 0 9 0 0 8
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von 40 Meter Wassersäule hält dieses unübertroffene Material stand und kann<br />
gleichzeitig über die gesamte Jacke ca. 3 Liter Wasser pro Stun<strong>de</strong> als Wasserdampf<br />
entweichen lassen (Atmungsaktivität: MVTR 30 000 g/m 2 /24 h). Unglaub -<br />
liche Werte, die sicherstellen, dass Sie bei je<strong>de</strong>m Wetter draussen trocken bleiben.<br />
Und das auch unter rausten Bedingungen und nach jahrelanger Beanspruchung.
4 Globetrotter insi<strong>de</strong><br />
Fünf Etagen, 4150 Quadratmeter Verkaufsfläche, Kältekammer und Fjällräven-Son<strong>de</strong>rfläche – mehr Infos gibt Globetrotter Ausrüstung über<br />
die neue Filiale in Frankfurt am Main nicht raus. Dringen<strong>de</strong> Anfragen <strong>de</strong>r 4-<strong>Seasons</strong>-Redaktion wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Hamburger Zentrale in hanseatischer<br />
Ausführlichkeit beantwortet: »Kommt doch zur Eröffnung, dann seht ihr’s ja.« Machen wir – und berichten am 3. März live auf www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>.<br />
»Vieles wird sich schlagartig verbessern«<br />
Globetrotter Frankfurt zieht um. Am 3. März eröffnet die nigelnagelneue Filiale in <strong>de</strong>r<br />
Gruson straße, nebenan baut die Europäische Zentralbank. Filialleiter Michael Zeeb sieht<br />
<strong>de</strong>n Umzug mit einem lachen<strong>de</strong>n und einem weinen<strong>de</strong>n Auge.<br />
4-<strong>Seasons</strong>: Michael, die Filiale in<br />
Frankfurt galt bislang als schönste<br />
Globetrotter-Filiale <strong>…</strong><br />
Michael Zeeb: <strong>…</strong> wenn nicht als schönster Outdoor-La<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
Welt! Ein wun<strong>de</strong>rbarer Bau mit toller Atmosphäre. Wir haben<br />
dort sehr gerne gearbeitet – <strong>de</strong>r Abschied fällt schwer. Allerdings<br />
war die Alte Reithalle mit 1400 Quadrat meter Verkaufsfläche<br />
auch die mit Abstand kleinste Globetrotter-Filiale.<br />
Künfti g wer<strong>de</strong>n es in <strong>de</strong>r Grusonstraße 4150 Quadratmeter<br />
sein, verteilt auf mehrere Stockwerke.<br />
Wird das weniger gemütlich?<br />
Kommt darauf an, was man unter Gemütlichkeit versteht. Die<br />
Enge <strong>de</strong>r Reithalle wer<strong>de</strong>n wir nicht vermisse n, <strong>de</strong>r Platz mangel<br />
hatte massive Nachteile – für Kun<strong>de</strong>n und Mitarbeite r. Wir<br />
habe n natürlich versucht, das gesamte Globetrotter-Sortimen t<br />
zu zeigen, sind aber oft an Grenzen gestoßen. In <strong>de</strong>n Gängen<br />
herrschte manchmal echtes Gedränge, und an <strong>de</strong>r geringe n<br />
Lager fläche litten Angebot und Service.<br />
Warum ist <strong>de</strong>nn Lagerfläche so wichtig?<br />
Nimm zum Beispiel eine Jacke, die es bei Globetrotter in<br />
mehrere n Größen und drei Farben gibt. Die »großen« Filialen<br />
haben in <strong>de</strong>r Rege l alle Varianten da und zusätzlich Nachschub<br />
im Lager. In <strong>de</strong>r Reithall e mussten wir uns oft auf zwei Farben<br />
beschränken und nach einem Verkauf erst mal nachbestellen.<br />
Im dümmsten Fall kam genau dann ein Kun<strong>de</strong> rein, gera<strong>de</strong> 200<br />
Kilometer aus Saarbrücken angereist, und wollte eben diese<br />
Jack e probieren. Und wir mussten sagen: Sorry, lei<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong><br />
ausverkauft. Das und vieles an<strong>de</strong>re wird sich in <strong>de</strong>r Grusonstraße<br />
schlagartig verbessern.<br />
Stockt ihr auch das Personal auf?<br />
Natürlich, das geht gar nicht an<strong>de</strong>rs. Aus <strong>de</strong>n jetzt knapp<br />
60 Kollege n wer<strong>de</strong>n wohl über 90 wer<strong>de</strong>n.<br />
Nebenan baut die Europäische Zentralbank. Erwartet ihr<br />
künftig Banker und Occupy-Aktivisten im Shop?<br />
Haben wir jetzt schon bei<strong>de</strong> – und alle sind willkommen. Die<br />
EZB wird aber wohl erst En<strong>de</strong> 2014 fertig.<br />
Und was wird aus <strong>de</strong>r Alten Reithalle?<br />
Die bleibt <strong>de</strong>r Globetrotter-Kundschaft erhalten – als Outlet für<br />
reduzierte Ware. Das schönste Outdoor-Outlet <strong>de</strong>r Welt!
6 Inhalt<br />
88<br />
Hurra, Sonne! Die scheint selten im Küstengebirge<br />
von Alaska. Dafür ist das Pad<strong>de</strong>ln umso schöner.<br />
8 <strong>Träume</strong> <strong>leben</strong>: Michael Poliza<br />
Erst Kin<strong>de</strong>rstar, dann Computer-Millionär, jetzt<br />
Naturfotograf – Outdoorkarriere einmal an<strong>de</strong>rs.<br />
26 Aktuell<br />
Maßschuh-Scanner in München, zwei Globis am<br />
Manaslu, 6 x Globeboot, neue Werbekampagne<br />
und ein Crashkurs in Tropenhölzern.<br />
42 Projekte: Schlittschuhwan<strong>de</strong>rn<br />
Im Expresstempo über Schwe<strong>de</strong>ns Gewässer.<br />
50 Reisetipp: Naturpark Frankenwald<br />
4500 Kilometer für Wan<strong>de</strong>rer und Biker.<br />
52 Reise Österreich<br />
Drei Tipps für einen Sommer in <strong>de</strong>n Bergen.<br />
60 Kun<strong>de</strong>nkarte<br />
Globetrotter lädt zum Fotobiwak mit Heinz Zak.<br />
64 Hersteller: Ortlieb<br />
Hoch die Taschen: Ortlieb feiert 30. Geburtstag.<br />
68 State of the Art: Garmin eTrex 30<br />
Das Allround-GPS für Outdoorer.<br />
42 Gleitzeit auf Schwedisch.<br />
82<br />
Ja, wo fliegen sie <strong>de</strong>nn?<br />
Der Hamburger Fotograf<br />
Michael Poliza liebt neue<br />
Perspektiven – dafür schwebt<br />
er auch mal im Hubschrauber<br />
acht Wochen über Afrika.<br />
Kann klettern:<br />
Kollege Michael Fischer<br />
70 Ausrüstungsberatung: Arctic Circle Trail<br />
Kompressionsstrumpf am Fuß, Schneckenhaus<br />
am Rücken: Marcus Piep über Nordland-Trekking<br />
und die richtige Ausrüstung dafür.<br />
80 5-Sterne-Produkte<br />
Ausgewählte Ausrüstungsfavoriten <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n.<br />
82 Kollege Globetrotter: Michael Fischer<br />
Der Frankfurter Berater ist stets im Bil<strong>de</strong>.<br />
88 Traumtour Tatshenshini<br />
Einmal im Jahr geht auch die 4-<strong>Seasons</strong>-Redaktion<br />
auf Tour. Diesmal zum Pad<strong>de</strong>ln nach Kanada.<br />
98 Veranstaltungskalen<strong>de</strong>r<br />
68<br />
State of the Art:<br />
Garmins Taschennavigator.<br />
DAS GLOBETROTTER MAGAZIN<br />
€ 2,50 Frühjahr 2012 # 33<br />
4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong><br />
0 1 5 9 9 0 9 0 0 8<br />
Impressum<br />
• 4-<strong>Seasons</strong> ist die Kun<strong>de</strong>nzeitschrift<br />
von Globetrotter<br />
Ausrüstung.<br />
• 4-<strong>Seasons</strong> erscheint vierteljährlich<br />
zur Quartalsmitte.<br />
• 4-<strong>Seasons</strong> wird an aktive<br />
Kun<strong>de</strong>n mit Globetrotter-<br />
Card kostenlos verschickt<br />
und ist in <strong>de</strong>n Globetrotter-<br />
Filialen erhältlich (so lange<br />
<strong>de</strong>r Vorrat reicht).<br />
• Die kostenlose Kun<strong>de</strong>nkarte<br />
(GlobetrotterCard) können<br />
Sie in allen Filialen o<strong>de</strong>r<br />
online beantragen:<br />
www.globetrotter.<strong>de</strong>/<br />
kun<strong>de</strong>nkarte<br />
• Adress-Än<strong>de</strong>rung,<br />
Heft fehlt etc.<br />
Tel. 040/67966-179<br />
Herausgeber<br />
Globetrotter Ausrüstung,<br />
Denart & Lechhart GmbH<br />
Bargkoppelstieg 10–14<br />
22145 Hamburg<br />
Verantwortlich für <strong>de</strong>n<br />
Inhalt: Torsten Fischer<br />
Druckauflage<br />
4. Quartal 2011<br />
413.425 Stück<br />
Redaktion & Konzept<br />
red-gun.com<br />
Redaktionsbüro<br />
Glocker & Neumann<br />
Mittlerer Lech 44<br />
D-86150 Augsburg<br />
Tel. 08 21 / 42 07 84 0<br />
Fax 08 21 / 42 07 84 20<br />
4-<strong>Seasons</strong>@red-gun.com<br />
Redaktionsteam<br />
Stephan Glocker (Chefredakteur),<br />
Michael Neumann,<br />
Judith Prechtl, Ingo<br />
Hübner, Philip Baues, Julian<br />
Rohn, Manuel Arnu, Kristin<br />
Bamberg, Lars Dammann,<br />
Elsa Freese, Michèle Knaup<br />
Mitarbeit an dieser Ausgabe<br />
Michael Poliza (auch Titelfoto),<br />
Michael Zeeb, Michael Fischer,<br />
Tomas Jelinek, Christian<br />
Woeckinger, Stefanie Janssen,<br />
Fredrik Neregård, Franz<br />
Lerchenmüller, Georg Weindl,<br />
Edith Danzer, Tom Lamm,<br />
Heinz Zak, Till Gottbrath, Hartmut<br />
Ortlieb, Frank Mohnke,<br />
Manfred Thaler, Marcus Piep<br />
Grafik & Produktion<br />
B612 GmbH<br />
Werner Bauer<br />
Tübinger Str. 77-1<br />
70178 Stuttgart<br />
w.bauer@b612-<strong>de</strong>sign.<strong>de</strong><br />
Anzeigen & Kooperationen<br />
4-<strong>Seasons</strong> Marketing<br />
Sarah Jentsch<br />
Tel. 08 21 / 42 07 84 12<br />
Fax 08 21 / 42 07 84 20<br />
jentsch@red-gun.com<br />
Druck<br />
Stark Druck GmbH + Co. KG,<br />
75181 Pforzheim<br />
Kostenloser PDF-Download<br />
aller früheren Ausgaben<br />
www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/heftarchiv<br />
4-<strong>Seasons</strong> im Internet<br />
www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong><br />
Unsere Druckerei und das<br />
Papier von 4-<strong>Seasons</strong> sind<br />
FSC-zertifiziert.<br />
Cert no. SCS-COC-00664
NoZone — arcteryx.com
8<br />
<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />
Fotos<br />
Michael Poliza<br />
Interview<br />
Stephan Glocker
» Regeln muss<br />
man auch mal<br />
brechen <strong>…</strong>«<br />
Vor sechs Jahren erschien <strong>de</strong>r Bildband »Africa« – und<br />
katapultierte einen Hamburger Geschäftsmann über<br />
Nacht in die Champions League <strong>de</strong>r Naturfotografen.<br />
Ein erstaunlicher Auftritt. Aber auch nicht erstaunlicher<br />
als die an<strong>de</strong>ren Stationen im Leben <strong>de</strong>s Michael Poliza.<br />
<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />
9
10<br />
<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />
»Ein betuchter Schweizer fragte, ob ich ›<strong>de</strong>r Poliza‹<br />
von <strong>de</strong>r Starship-Expedi tion sei. Er plante eine<br />
Helikopterreise von <strong>de</strong>r Schweiz nach Südafrika.<br />
Und: Er lud mich dazu ein!«
<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />
11<br />
Flamingo-Flughafen am<br />
Turkana-See, Kenia.
12<br />
<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />
Afrika à la Poliza: Der wahre König <strong>de</strong>r Löwen.<br />
4-<strong>Seasons</strong>: Michael, im Jahr 2006 sorgte <strong>de</strong>in erster Bildband<br />
»Africa« für ungläubiges Staunen, am allermeisten bei <strong>de</strong>n<br />
renommierten Naturfotografen. Keiner kannte dich.<br />
Man tuschelte von einem Schauspieler, Weltumsegler und<br />
Computer-Millionär, <strong>de</strong>r jetzt auf Wildnisfotograf macht –<br />
und irritieren<strong>de</strong>rweise tatsächlich Weltklassebil<strong>de</strong>r abliefert <strong>…</strong><br />
Michael Poliza (lacht): Da wur<strong>de</strong> einiges durcheinan<strong>de</strong>rgeworfen. Richti g<br />
ist: Ich habe in jungen Jahren geschauspielert und war danach in <strong>de</strong>r<br />
Compute rbranche ziemlich erfolgreich – bis ich das Business hinwarf. Dann<br />
segelte ich drei Jahre um die Welt und lan<strong>de</strong>te schließlich in Südafrika, wo<br />
ich sieben Jahre blieb – ohne finanzielle Reserven übrigens. In dieser Zeit<br />
entstan<strong>de</strong>n die Fotos für »Africa«. Als <strong>de</strong>r Bildband erschien, war ich schon<br />
lange kein Schauspieler o<strong>de</strong>r Millionär mehr.<br />
Aber du bist tatsächlich mal ein Kin<strong>de</strong>rstar gewesen?<br />
Meine Eltern hatten in Hamburg ein Restaurant mit Barbetrieb, ganz in <strong>de</strong>r<br />
Nähe <strong>de</strong>r Fernsehstudios. Unter <strong>de</strong>n Gästen waren viele Aufnahmeleiter,<br />
›
<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />
13<br />
König <strong>de</strong>r Büffel? Drei Karminspinte tun zumin<strong>de</strong>st tun so.<br />
König <strong>de</strong>r Breitmaulnashörner? Wird gera<strong>de</strong> geklärt.
14 <strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />
Produzenten und Regisseure. Einer von <strong>de</strong>nen war scharf auf meine<br />
Schweste r und meinte wohl, <strong>de</strong>r Weg zur Schwester führe über <strong>de</strong>n Bru<strong>de</strong>r<br />
– je<strong>de</strong>nfalls bot er mir eine Komparsenrolle an. Ich war damals zehn o<strong>de</strong>r elf<br />
Jahre alt und bin dann in das System reingerutscht. Insgesamt habe ich in<br />
fast 80 Produktionen mitgewirkt. Mit 17 spielte ich meine letzte Rolle, <strong>de</strong>n<br />
jungen Walter Kempowski in »Ta<strong>de</strong>llöser & Wolff« – das war natürlich ein<br />
schöner Abschluss.<br />
Warum been<strong>de</strong>t <strong>de</strong>nn ein 17-Jähriger eine Filmkarriere?<br />
Bis dahin lief das unter Spaß. Aber ich hatte nie die Ambition, wirklich<br />
Schauspieler wer<strong>de</strong>n zu wollen. Das ewige Warten und Klinkenputzen war<br />
nicht mein Ding, zu<strong>de</strong>m ist bei <strong>de</strong>n Erwachsenen-Rollen die Konkurrenz<br />
ungleic h stärker. 1975 habe ich also freiwillig aufgehört – und diese Phase<br />
meines Lebens in schöner Erinnerung.<br />
Und zehn Jahre später warst du dann Computer-Millionär?<br />
Das war ebenfalls durch die Umstän<strong>de</strong> begünstigt. Für Technik hatte ich<br />
mich schon länger interessiert und mir zum Beispiel von <strong>de</strong>r Schauspielgage<br />
einen programmierbaren Taschenrechner gekauft – einen HP 55, damals<br />
das Nonplusultra. Den musste man in 1500 Schritten programmieren – und<br />
kaum hattest du ihn ausgemacht, waren alle Programmschritte auch schon<br />
wie<strong>de</strong>r weg.<br />
Dann ging ich in die USA, erst ganz normal als Austauschschüler nach<br />
Texa s, später dann als Informatik-Stu<strong>de</strong>nt nach Oklahoma. Zurück in<br />
Hambur g konnte ich in ein Werkstu<strong>de</strong>nten-Programm bei IBM einsteigen,<br />
für 6,34 Mark die Stun<strong>de</strong>. Dort habe ich an einem Softwareprogramm rumgebastelt<br />
und war offenbar schneller als die internen Entwickler. So wur<strong>de</strong><br />
man auf mich aufmerksam. Die »Deutsche Grammophon« fragte, ob ich ein<br />
Programm für sie schreiben könnte. Mit viel Herzklopfen verlangte ich<br />
50 Mark pro Stun<strong>de</strong> – sie schauten etwas mitleidig und boten mir 75 Mark.<br />
Für einen 19-Jährigen war das natürlich super. Der nächste Job bracht e<br />
dann wie<strong>de</strong>r nur zwei Mark die Stun<strong>de</strong>, weil ich mich bei <strong>de</strong>r Zeitplanung<br />
or<strong>de</strong>ntlich verrechnet hatte. Geld war bei mir aber nie die treiben<strong>de</strong> Kraft,<br />
die Arbeit musste vor allem Spaß machen.<br />
»Einmal bekamen Bill Gates und ich zur Computermesse keine Hotelzimmer mehr<br />
und übernachteten in einer bayerischen Pension im Doppelzimmer.«<br />
Das blaue Leuchten (Antarktis).
Und trotz<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong>st du sehr erfolgreich, auch finanziell?<br />
Nicht trotz<strong>de</strong>m, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>swegen! Mit <strong>de</strong>m Spaß kommt das Können, mit<br />
<strong>de</strong>m Können <strong>de</strong>r Erfolg und mit <strong>de</strong>m Erfolg das Geld. Daran glaube ich bis<br />
heute. Ein paar Jahre lang bin ich auf <strong>de</strong>m Motorrad durch Hamburg<br />
gebraus t, immer von Kun<strong>de</strong> zu Kun<strong>de</strong>. Ich fragte Freun<strong>de</strong>, ob sie nicht in<br />
meine Freelancer-Firma einsteigen wollten. Als ich Mitte 20 war, hatten wir<br />
schon 120 Leute. Der finanzielle Durchbruch kam dann mit <strong>de</strong>n Heimcomputern.<br />
IBM war ein Spezialist für Großrechner mit 27.000 Mitarbeitern<br />
– aber keiner von <strong>de</strong>nen wusste, wie das mit diesen neuen PCs funktionierte.<br />
Ich kannte die Probleme und Strukturen bei IBM wirklich gut, also<br />
entwickelten wir ein Konzept, wie unsere Firma IBM helfen könnte. Wir bekamen<br />
tatsächlich <strong>de</strong>n Vertrag – und berieten nach ein paar Monaten<br />
25 von insgesamt 35 IBM-Großkun<strong>de</strong>n. Parallel han<strong>de</strong>lten wir auch mit<br />
Computer teilen, starteten die ersten Abholmärkte und so weiter <strong>…</strong><br />
Und du bist mit Bill Gates und Co. herumgejettet <strong>…</strong><br />
In <strong>de</strong>n 80er-Jahren war die Computerbranche weit weniger schick als<br />
heut e. Bill Gates kannten nur Insi<strong>de</strong>r. Er kam – in <strong>de</strong>r Economy Class – und<br />
knüpfte für Microsoft Kontakte, so lernte ich ihn kennen. Einmal bekamen<br />
wir zur Münchner Computermesse »Systems« keine Hotelzimmer mehr und<br />
übernachteten in einer bayerischen Pension im Doppelzimmer. Auf <strong>de</strong>m<br />
Weg zur Messe habe ich ihm noch die Schuppen vom Jackett gewischt <strong>…</strong><br />
So idyllisch war das Business vermutlich nicht immer?<br />
Richtig. Viel Hektik, viel Zeitdruck. Wir arbeiteten oft bis in die Nacht, sind<br />
dann in eine Kneipe – und arbeiteten dort weiter. Schnell für ein Meeting<br />
Süße Tierbabys sind erlaubt (Seeelephant, South Gorgia).<br />
<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />
15<br />
nach San Francisco fliegen, das wur<strong>de</strong> irgendwann normal. Ich war gera<strong>de</strong><br />
26 Jahre alt und musste mit Millionen jonglieren. Meine Mitarbeiter saßen<br />
in Boston, München und Hannover. Es begann mich zu belasten. Irgendwann<br />
kam ein sehr lukratives Angebot und ich verkaufte meine Anteile <strong>…</strong><br />
<strong>…</strong> und wur<strong>de</strong>st Naturfotograf?<br />
Nein, ich arbeitete weiter! Mit Achim Flebbe grün<strong>de</strong>te ich die Kinokette<br />
Cinemax x. Dann wollte ich mir beweisen, dass die IBM-Geschichte nicht nur<br />
Glück gewesen war – und grün<strong>de</strong>te noch mal eine IT-Firma. Angefangen<br />
haben wir als Großhan<strong>de</strong>l im PC- und Mac-Bereich, dann kamen ein Software-Publisher<br />
und eine Internetfirma dazu, die zum Beispiel die erste Lufthansa-Webseite<br />
entworfen hat. Dann noch eine SAP-Beratungsfirma <strong>…</strong><br />
Als ich 31 war, wollte ich meine Freundin beeindrucken und bin mit ihr<br />
sechs Wochen um die Welt geflogen, alles First Class. Irgendwann gestand<br />
sie mir, dass sie viel lieber mit mir zum Zelten gegangen wäre. Da habe ich<br />
dann ein bisschen doof geschaut – aber die Nachricht durchaus begriffen.<br />
Was war die Nachricht?<br />
Die Frage, ob mich diese Art von Leben nachhaltig glücklich macht. Nach<br />
langem Nach<strong>de</strong>nken musste ich mit »Nein« antworten. Nur weil ich etwas<br />
kann, muss es mich nicht glücklich machen. Der enorme Leistungsdruck<br />
hatte mir zugesetzt und ich wollte eigentlich viel lieber wie<strong>de</strong>r losziehen<br />
und die Welt erkun<strong>de</strong>n.<br />
Den Job hinschmeißen und reisen – davon träumen viele, aber<br />
die wenigsten trauen sich. Was hast du getan?<br />
›
16 <strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />
»Die Aktien rauschten in <strong>de</strong>n Keller<br />
und mein Traumschiff wur<strong>de</strong> je<strong>de</strong>n Tag<br />
kürze r. Irgendwann war es zu kurz.«<br />
Erst kam so eine Art Zwischenlösung. Ich zog mich weitgehend aus <strong>de</strong>m<br />
Unternehmen zurück und <strong>de</strong>legierte viel. Dann holte ich meine Kameras<br />
raus – Fotografieren und Filmen waren bis dahin nur Hobby – und fuhr nach<br />
Australien, um Walhaie zu sehen. Ich hatte von Rodney Fox gehört, einem<br />
Hai-Experten, <strong>de</strong>r Touren anbot. Sein Boot war voll, aber mit einer gewissen<br />
Hartnäckigkeit ergatterte ich einen Schlafplatz auf <strong>de</strong>m Schiffsbo<strong>de</strong>n. Ich<br />
besorgte also Unterwasser-Equipment und filmte einfach drauflos. Zuhause<br />
konnte ich das Material sofort an VOX verkaufen: »Sanfte Riesen. Walhaie<br />
vor <strong>de</strong>r Küste Australiens«. Ich war begeistert – das ging ja ganz einfach!<br />
Natürlich erwies sich das später als Trugschluss, die Walhaie waren ein kommerzieller<br />
Glückstreffer gewesen.<br />
Also doch keine Doppelkarriere als tierfilmen<strong>de</strong>r Businessman?<br />
Ein paar Jahre lief das parallel. Neun Monate im Jahr war ich in Hamburg,<br />
drei Monate auf Reisen, zum Beispiel im Hochland von Papua-Neuguinea.<br />
Ich pflegte Hobbys wie Tauchen und Wan<strong>de</strong>rn. Aber es wur<strong>de</strong> immer klarer,<br />
dass das nicht genügte. 1996 entschloss ich mich, alles zu verkaufen, mir<br />
ein Schiff zuzulegen und aufzubrechen.<br />
Das ist sicher toll, mit prallem Konto einen Dauerurlaub zu planen <strong>…</strong><br />
<strong>…</strong> dachte ich auch. Lei<strong>de</strong>r hatte ich mein Geld in Aktien angelegt, die in <strong>de</strong>n<br />
Keller rauschten. Je<strong>de</strong>n Tag wur<strong>de</strong> mein Traumschiff 30 Zentimeter kürzer.<br />
Irgendwann war es dann zu kurz. Aufgeben wollte ich aber nicht, also habe<br />
ich <strong>de</strong>n Dauerurlaub umgeplant in ein richtiges Projekt, mit Medien,<br />
Sponsore n und allem Pipapo. Das Konzept dieser »Starship Millennium<br />
Voyag e«: Ein Boot erkun<strong>de</strong>t drei Jahre lang die versteckten Paradiese <strong>de</strong>r<br />
Er<strong>de</strong> und berichtet – dank neuester Technik – live.<br />
Und das hat funktioniert?<br />
Irgendwie hab ich einen guten Moment erwischt. Als Erstes nahm ich das<br />
Magazin »Stern« als Medienpartner an Bord, dann gewann ich Microsoft,<br />
Telekom, Sony, Olympus, WWF, Deutsche Luft- und Raumfahrt und noch<br />
ein paar als Sponsoren. Ich bekam so um die sechs Millionen Mark<br />
zusamme n. Blöd war nur, dass ich <strong>de</strong>m »Stern« die Hälfte aller Sponsorengel<strong>de</strong>r<br />
versprochen hatte. Die verdienten, ich zahlte am Schluss sogar drauf.<br />
Aber das war meine eigene Dummheit. Die Reise selbst war umso schöner:<br />
Wir besuchten wissenschaftliche Projekte und einsame Inseln. Wir durften<br />
mit <strong>de</strong>m eigenen Schiff durch die Galapagos-Inseln fahren. Und je<strong>de</strong>n Tag<br />
lieferte n wir Berichte für die Website <strong>de</strong>s »Stern«. Sozusagen einer <strong>de</strong>r<br />
erste n Blogs – auch wenn <strong>de</strong>n Ausdruck damals keiner kannte.<br />
Was ist aus <strong>de</strong>m Schiff gewor<strong>de</strong>n?<br />
Nach <strong>de</strong>r Rückkehr lag die »Starship« in Hamburg, aber ich konnte mir <strong>de</strong>n<br />
Unterhalt nicht mehr leisten. Also habe ich sie verkauft – an <strong>de</strong>n Hollywood-<br />
Schauspieler Gene Hackman. Wir sind zusammen noch ein bisschen durch<br />
die Bahamas geschippert. Vom Erlös habe ich mir ein Haus in Südafrika ›
<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />
17<br />
Draufblick: Nach <strong>de</strong>m ersten<br />
Regen <strong>de</strong>r Saison suchen<br />
Elefanten nach schönem Matsch<br />
(Moremi Game Reserve, Botswana).
18<br />
<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />
Humor, Mut, Tod – Michael Polizas Bil<strong>de</strong>r zeigen alles.<br />
»Abends konnte ich die Fotos<br />
<strong>de</strong>s Tages anschauen und es am<br />
nächste n Morgen besser mache n. So<br />
war meine Lernkurve relativ steil.«<br />
kaufen können, aber um meinen Lebensunterhalt musste ich mich selbst<br />
kümmer n. Ich beschloss, es als Fotograf zu versuchen. Der »Stern« hatte<br />
eigen e Fotografen auf die »Starship« geschickt, aber im Buch über die Tour<br />
waren 70 Prozent <strong>de</strong>r Fotos von mir. Das hat alle überrascht, auch mich.<br />
Naturfotografen sind in Südafrika nicht gera<strong>de</strong> Mangelware. Haben da<br />
Neulinge überhaupt eine Chance?<br />
Es ging mir nicht darum, reich zu wer<strong>de</strong>n. Das schaffen nur ganz wenige –<br />
und die kommen <strong>de</strong>finitiv nicht aus <strong>de</strong>m Computerbereich. So was macht<br />
sich in einer Fotografen-Vita gar nicht gut. Aber ich lernte in Kapstadt Leute<br />
aus <strong>de</strong>r Safari-Branche kennen, die mich ermunterten. Einem gehörten<br />
divers e Camps in Namibia, Botswana, Zimbabwe, Malawi und Südafrika. Er<br />
sagte, ich könne so oft ich wolle kommen – und sollte halt ab und zu eine<br />
Foto-CD schicken. Das war ein super Deal für bei<strong>de</strong> Seiten. In <strong>de</strong>n ersten<br />
Jahren wur<strong>de</strong>n meine Bil<strong>de</strong>r hauptsächlich innerhalb Südafrikas benutzt, in<br />
<strong>de</strong>r internationalen Fotografenszene kannte mich kein Mensch.<br />
Und dann kam <strong>de</strong>in Bildband »Africa«, über <strong>de</strong>n alle staunten <strong>…</strong><br />
Dem renommierten <strong>de</strong>utschen Verlag teNeues legte ich eine dicke Mappe<br />
vor – und die waren begeistert! Meine Bedingungen – großes Buch, viele<br />
Bil<strong>de</strong>r, wenig Text – wur<strong>de</strong>n akzeptiert. Überraschen<strong>de</strong>rweise lief »Africa«<br />
dann auch international sehr gut. Die »New York Times« hat wun<strong>de</strong>rbar<br />
darüber berichtet, auch in Buenos Aires und Sydney wur<strong>de</strong>n Lobeshymnen<br />
geschrieben. Das hat mich sehr ermutigt.<br />
Was, wür<strong>de</strong>st du sagen, unterschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>ine Fotos von an<strong>de</strong>ren?<br />
Ein großer Vorteil für mich war die Digitalfotografie: Abends konnte ich die<br />
Bil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Tages anschauen und es am nächsten Morgen gleich besser<br />
mache n. So war meine Lernkurve relativ steil und ich entwickelte schnell<br />
eine n eigenen Stil. Ich wollte die Natur nicht nur dokumentieren, son<strong>de</strong>rn<br />
etwas künstlerischer interpretieren und wie<strong>de</strong>rgeben. Manchmal geht es<br />
darum, Bewegungen eindrücklich zu treffen – ohne anzuschnei<strong>de</strong>n, nur aus<br />
speziellen Blickwinkeln. Dann gibt es wie<strong>de</strong>r die Momente, in <strong>de</strong>nen man<br />
Regeln bricht. In <strong>de</strong>r Tierfotografie sollen zum Beispiel immer die Augen zu<br />
sehen sein, am besten mit einem Funkeln. Ich wollte das Majestätische<br />
eines Löwen auch mal ohne Augen zeigen. Und zwischendurch darf gerne<br />
ein süßes Elefantenbaby dabei sein, für die Mä<strong>de</strong>ls, damit habe ich kein<br />
Problem.<br />
Dann folgte <strong>de</strong>in Fotoprojekt »Eyes over Africa« – wie<strong>de</strong>r mit nie<br />
gesehene n Bil<strong>de</strong>rn, komplett aus <strong>de</strong>m Hubschrauber fotografiert.<br />
Wenn die Millionen weg waren, wie hast du das finanziert?<br />
Auch so eine glückliche Fügung. Ich fotografierte im Auftrag von Freun<strong>de</strong>n<br />
ein Luxusresort auf einer südafrikanischen Insel und sprang dort, weil Not<br />
am Mann war, als Hotelmanager ein. Einer <strong>de</strong>r Gäste, ein sehr betuchter<br />
Schweizer, fragte mich dann, ob ich »<strong>de</strong>r Poliza« von <strong>de</strong>r Starship-Expedition<br />
sei. Er hatte das Buch gelesen. Wir freun<strong>de</strong>ten uns an und schließlich<br />
verriet er seinen lang gehegten Traum – eine Helikopterreise von seiner<br />
Heimat stadt Ascona bis zum Krüger-Nationalpark. Und: Er lud mich dazu<br />
ein! Ich überre<strong>de</strong>te ihn, diesen Trip von drei auf acht Wochen auszu<strong>de</strong>hnen.<br />
Und so sind wir diese Strecke geflogen, es war wirklich wun<strong>de</strong>rschön.<br />
Kann man das noch steigern?<br />
In dieser Form wohl nicht. Ich wollte auch nicht als reiner Afrika-Fotograf<br />
wahrgenommen wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>shalb habe ich mir danach die Antarktis vorgenommen.<br />
Allerdings hatte ich Probleme, meine geplanten 180 Motive für<br />
das nächste Buch zu fin<strong>de</strong>n. Pinguine, Wale, Robben und Eisberge. Nach<br />
›
„DIE BERGE ZU<br />
LIEBEN, BEDEUTET<br />
IHRE BEDINGUNGEN<br />
ZU AKZEPTIEREN.“<br />
HANWAG TATRA<br />
Unser Trekkingstiefel TATRA ist mit CO 2 -neutral hergestelltem Le<strong>de</strong>r<br />
als Obermaterial erhältlich: Als erster Hersteller von Berg- und Trekkingschuhen<br />
verwen<strong>de</strong>n wir das zerti� ziert CO 2 -neutral hergestellte<br />
Le<strong>de</strong>r Terracare Zero ® . Das chromfrei gegerbte Le<strong>de</strong>r im Innenfutter<br />
ist zu<strong>de</strong>m beson<strong>de</strong>rs hautfreundlich und für Allergiker geeignet.<br />
Wir bieten zusätzlich eine TATRA-WIDE-Version an, die sich durch<br />
einen breiteren Vorfußbereich auszeichnet.<br />
<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong> 19<br />
HANWAG GMBH | WIESENFELDSTR. 7 | 85256 VIERKIRCHEN | TEL: 0 81 39 / 93 56 0 | WWW.HANWAG.DE
20<br />
<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />
Acht Wochen im Helikopter für »Eyes over Africa«. Eigentlich unbezahlbar – aber Poliza hatte wie<strong>de</strong>r mal Glück (Natronsee, Tansania).<br />
»Ich kenne reiche Menschen, die mich<br />
benei<strong>de</strong>n. Ich sage dann: Du hast<br />
doch alles. Mach, was du wirklich<br />
willst! Aber das verstehen sie nicht.«<br />
100 Fotos wur<strong>de</strong> es sehr mühsam. Daher beschloss ich, auch die Arktis einzubeziehen.<br />
Polarfüchse, Eisbären, Karibus, Walrosse <strong>…</strong> die haben <strong>de</strong>m<br />
Buch sehr gutgetan. Ich fin<strong>de</strong> es sehr wichtig, dass <strong>de</strong>r Betrachter Lust hat,<br />
weiterzublättern.<br />
Apropos Betrachter: Art Wolfe, <strong>de</strong>r wohl bekannteste Naturfotograf<br />
<strong>de</strong>r Welt, hat knapp 10.000 Facebook-Fans. Du hast über 40.000 Fans,<br />
die auch sehr rege kommunizieren. Wie kommt <strong>de</strong>nn das?<br />
Positives Feedback habe ich immer schon viel bekommen. Die typische Mail:<br />
»Hallo Herr Poliza, ich bin mal wie<strong>de</strong>r zwei Stun<strong>de</strong>n in Ihrem Bildband versunken<br />
und wollte nur Danke sagen.« Aber was da inzwischen bei Facebook<br />
abgeht, kann ich auch nicht erklären. Gestern habe ich Bil<strong>de</strong>r hochgela<strong>de</strong>n,<br />
innerhalb von 90 Sekun<strong>de</strong>n kamen 35 Likes und 8 Kommentare.<br />
Und wenn ich in die Statistik schaue: Viele Postings kommen aus Deutschland,<br />
<strong>de</strong>n USA und Südafrika – aber die allermeisten aus Kenia. Ich habe<br />
noch nie ein Buch in Kenia verkauft!<br />
Inzwischen bist du wie<strong>de</strong>r in Hamburg heimisch?<br />
Seit drei Jahren. Ich bin geborener Hamburger und die jahrzehntealten<br />
Freundschaften hier haben schon eine beson<strong>de</strong>re Qualität. Und ich habe<br />
eine Galerie in <strong>de</strong>r Jarrestraße aufgebaut, ein toller Ort, um meine Bil<strong>de</strong>r im<br />
ganz großen Format auszustellen. Außer<strong>de</strong>m bin ich in zehn Minuten<br />
drübe n bei Globetrotter, Equipment gucken o<strong>de</strong>r auf einen Schnack mit<br />
Semi h Serbes. Aber keine Sorge, ich wer<strong>de</strong> kein Stadtindianer. Sechs bis<br />
sieben Monate pro Jahr bin ich immer noch unterwegs.<br />
Stimmt es, dass du auch unter die Reiseveranstalter gegangen bist?<br />
Meine jetzige Lebenspartnerin hat Kin<strong>de</strong>r aus einer früheren Beziehung –<br />
und da habe ich eine Art Verantwortungshormon entwickelt. Ich schaute<br />
mich also nach weiteren Geldquellen um, <strong>de</strong>nn Fotografen <strong>leben</strong> unstet –<br />
auch wirtschaftlich. Jetzt organisiere ich sehr individuelle und aufwändige<br />
Reisen. Safaris mit Hubschraubern und Heißluftballons zum Beispiel <strong>…</strong><br />
Das klingt nicht gera<strong>de</strong> nach Pauschalreise-Schnäppchen <strong>…</strong><br />
Definitiv nicht. Aber es gibt betuchte Menschen, die haben alles, nur keine<br />
Zeit. Ein paar Wochen durch Afrika zu tingeln, wie das viele Backpacker tun,<br />
ist für sie unmöglich. Sie wünschen sich eine kompakte, gut choreografierte<br />
Reise mit überraschen<strong>de</strong>n Erlebnissen und einer bestimmten Mischung aus<br />
kalkuliertem Abenteuer und Luxus. Der Preis ist Nebensache. Das biete ich<br />
mit »Michael Poliza Experiences« an.<br />
Wie läuft so eine Privatsafari à la Poliza ab?<br />
Erst einmal fällt alles weg, was nervt: In Warteschlangen stehen, Formulare<br />
ausfüllen, auf Zimmerschlüssel aufpassen. Das organisiere ich alles weg.<br />
Dann Überraschungen: Du lan<strong>de</strong>st mit <strong>de</strong>m Ballon mitten in <strong>de</strong>r Savanne –<br />
und da steht eine festlich ge<strong>de</strong>ckte Tafel mit <strong>de</strong>m Aben<strong>de</strong>ssen! Ansonsten<br />
kein Anzeichen <strong>de</strong>r Zivilisation. Die blen<strong>de</strong>n wir komplett aus. Die Jeeps, die<br />
das Dinner gebracht haben, sind fünf Kilometer entfernt versteckt – und<br />
zwar so, dass man sie auch vom Ballon aus nicht gesehen hat. Dass das alles<br />
wie am Schnürchen klappt und gleichzeitig noch locker rüberkommt –<br />
gena u das ist meine Stärke, das habe ich über Jahre gelernt. Im Computerbusiness,<br />
auf <strong>de</strong>r »Starship«, bei afrikanischen Behör<strong>de</strong>n. Und ein letzter<br />
Punkt, <strong>de</strong>r mir sehr wichtig ist: Großzügigkeit!<br />
›
22<br />
<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong><br />
Neues Standbein: Poliza organisiert individuelle Traumtrips.<br />
Du meinst, <strong>de</strong>ine Gäste sollen or<strong>de</strong>ntlich Trinkgeld geben?<br />
Umgekehrt: Ich bin großzügig. Diese Reisen kosten sehr viel Geld, aber unterwegs<br />
läuft alles unter einer Art Pauschale. Will ein Gast ein Extra, zum<br />
Beispiel einen Heliflug statt einer Fahrt im Jeep, kriegt er es – ohne Zusatzkosten.<br />
Zum Abschied gibt‘s ein iPad mit <strong>de</strong>n Fotos <strong>de</strong>r Tour. Da bin ich<br />
nicht kleinlich, schon weil ich dieses ständige Nachbezahlen selbst nicht<br />
lei<strong>de</strong>n kann. Einmal musste ich kurzfristig zur Buchmesse und es gab nur<br />
noch ein Luxuszimmer im »Frankfurter Hof«. Ich wusste, das wird schweineteuer,<br />
okay – hätte ich halt früher gebucht. Aber dann sollte ich für 24 Stun<strong>de</strong>n<br />
Internet noch 49 Euro extra bezahlen. Da geh ich nie wie<strong>de</strong>r hin! Egal,<br />
wie wenig o<strong>de</strong>r viel Geld jemand hat – nieman d will abgezockt wer<strong>de</strong>n.<br />
Was ist wichtiger: viel Geld o<strong>de</strong>r viel Zeit haben?<br />
Am wichtigsten ist, dass man seine Zeit richtig nutzt. Ich habe reiche Menschen<br />
kennengelernt, die mich um mein Leben benei<strong>de</strong>n. Ich sage dann: Du<br />
hast doch alles, hör einfach auf und mach, was du wirklich willst. Aber das<br />
4-<strong>Seasons</strong> Info<br />
Mehr von Michael Poliza<br />
Bildbän<strong>de</strong>: Michael Polizas Fotobücher<br />
sind opulente XXL-Bildbän<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>nen<br />
man regelrecht versinkt (Details unten).<br />
Website: Unter www.michaelpoliza.com<br />
gibt‘s Fotos, einen Blog, News zu Ausstellungen<br />
und eine Übersicht mit allen<br />
veröffentlichten Büchern.<br />
Facebook: Auf Michaels Facebook-Seite<br />
trifft sich seine internationale Fangemein<strong>de</strong><br />
(aktuell über 42.000 Leute!),<br />
kommentiert Poliza-Bil<strong>de</strong>r, viele User<br />
stellen eigene Bil<strong>de</strong>r ein (www.facebook.<br />
com/Michael.Poliza.Photography).<br />
Galerie: In <strong>de</strong>r Hamburger Jarrestraße<br />
42 a – nur 10 Minuten Fußweg von <strong>de</strong>r<br />
Globetrotter-Filiale entfernt – betreibt<br />
Michael eine Galerie, die einen Besuch<br />
wert ist (geöffnet Di–Fr; 11–18 Uhr o<strong>de</strong>r<br />
nach Vereinbarung, Tel. 040/27166949).<br />
Er selbst ist eher selten anwesend <strong>…</strong><br />
Buch-Highlights: »Eyes over Africa« (Globetrotter-Bestellnr. 20.79.07);<br />
»Africa« (zurzeit vergriffen), »South Africa« (16.99.76); »Kenya«<br />
(20.12.53); »Antarctic« (15.44.07); Preise zwischen 75 und 98 Euro.<br />
verstehen sie nicht. Vor allem Männer <strong>de</strong>finieren sich oft über ihren Beruf.<br />
Nimmt man ihnen <strong>de</strong>n weg, wissen sie gar nicht mehr wohin. Sie trauen<br />
sich nicht an neue Sachen. Bevor sie sich von <strong>de</strong>r alten Freundin trenne n,<br />
soll schon die neue da sein. Bevor sie eine Tür hinter sich zumachen, muss<br />
schon eine an<strong>de</strong>re auf sein. Ich bin ein Mensch, <strong>de</strong>r die Tür zumacht und<br />
dann schaut, was passiert. Gibt man <strong>de</strong>m Leben die Chance, sich zu entwickeln,<br />
geschehen aufregen<strong>de</strong> Sachen. Aber dazu muss man bereit sein.<br />
Ist es wirklich so einfach?<br />
Es ist nicht einfach! Es gibt auch Tiefs und Rückschläge, je<strong>de</strong> Menge. Für<br />
<strong>de</strong>ine Persönlichkeit, für <strong>de</strong>in Ego, auch finanziell. Einige meiner früheren<br />
Mitarbeiter haben viel Geld verdient, weil sie mit ihren Aktien auf <strong>de</strong>r<br />
passen<strong>de</strong> n Welle geritten sind. In <strong>de</strong>r Zeit war ich halt auf Papua-Neuguinea<br />
schnorchel n. Ich habe mich dann schon gefragt, ob ich das Richtige tue.<br />
Und ich habe herausgefun<strong>de</strong>n: Ja, es ist genau das, was ich will.<br />
Schauspieler, IT-Unternehmer, Weltumsegler, Naturfotograf, Safari-<br />
Veranstalter – war‘s das o<strong>de</strong>r strebt Michael Poliza nach Neuem?<br />
Im Moment arbeite ich an einem Bildband über Australien und halte Ausschau<br />
nach einem Sponsor für eine Helikopterreise durch China (lacht).<br />
Aber wer weiß. Es gibt drei Konstanten in meinem Leben: Die Begeisterung<br />
für Technik, die Freu<strong>de</strong> am Reisen und einen gewissen Mangel an Zukunftsangst.<br />
Mal sehen, wo mich das noch hinführt.<br />
Ein großes Poliza-Vi<strong>de</strong>o-Special mit 12 Filmen ab<br />
sofort unter www.4-<strong>Seasons</strong>.tv/michael_poliza<br />
Eine XXL-Fotogalerie mit weiteren Bil<strong>de</strong>rn gibt‘s<br />
online unter www.4-seasons.<strong>de</strong>/michael_poliza<br />
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breathable mesh upper<br />
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Ålandinseln, Finnland. Foto: Nehrhoff von Hol<strong>de</strong>rberg / Outdoor-Archiv<br />
Spannen<strong>de</strong> Ausrüstungs- und Reise-Tipps<br />
von Globetrotter Experten zum Thema Kanu<br />
und Kajak unter www.4-<strong>Seasons</strong>.TV/kanu<br />
<strong>Träume</strong> <strong>…</strong>
<strong>…</strong> <strong>leben</strong>.
26<br />
Aktuell<br />
Fotowettbewerb: Frost!<br />
1275 eingesandte Bil<strong>de</strong>r machten unserer Jury die<br />
Entscheidung in dieser Run<strong>de</strong> schwer – hier sind die Sieger.<br />
»Und wo frieren Sie?«, das war die Frage in Run<strong>de</strong> 9<br />
<strong>de</strong>s 4-<strong>Seasons</strong>-Fotowettbewerbs. Neal Cheeseman<br />
lieferte die beeindruckendste Antwort für unsere<br />
Jury: »Beim Eisfischen in Nordschwe<strong>de</strong>n, während<br />
Vollmond und aufziehen<strong>de</strong>r Nebel uns in ein frostig<br />
graues Licht hüllten.« Marco Schmidt (Platz 2) lässt<br />
die Augen von Töchterchen Nele sprechen, die sich<br />
nach einer Nachtwan<strong>de</strong>rung am Berliner Teufelsberg<br />
mit einer Tasse heißem Kakao wärmt. Platz 3 belegt<br />
Stefan Arendt, <strong>de</strong>r im winterlichen Schwarzwald<br />
unterweg s war. Globetrotter belohnt die Siegerbil<strong>de</strong>r<br />
mit Einkaufsgutscheinen über 100, 75 und 50 Euro.<br />
Run<strong>de</strong> 10:<br />
In Bewegung<br />
1. Platz Grüß mir <strong>de</strong>n Mond! Lichtzeichen beim Eisfischen in Nordschwe<strong>de</strong>n. Foto: Neal Cheeseman<br />
Stillsitzen fällt Ihnen<br />
schwer? Dann besser die<br />
Kamera einpacken. Diesmal<br />
suchen wir Fotos, die<br />
zeigen, wie Sie draußen<br />
aktiv sind. Einsen<strong>de</strong>schluss<br />
ist <strong>de</strong>r 18. März 2012. Alle<br />
Infos fin<strong>de</strong>n Sie unter<br />
www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/foto.<br />
»Schon ohne Stuhl und Bohrer eine tolle Bildi<strong>de</strong>e – doch durch das Arrangement im<br />
Vor<strong>de</strong>rgrund fängt das Auge an Pingpong zu spielen und das Gehirn sucht nach einer<br />
Verbindung. An<strong>de</strong>rs. Spannend. Fehlt nur noch <strong>de</strong>r Fisch. Hat einer <strong>de</strong>n Fisch gesehen?«<br />
Michael Neumann, Redaktion 4-<strong>Seasons</strong>
2. Platz<br />
3. Platz<br />
Doppelt gut: Heißer Kakao nach kalter Tour. Foto: Marco Schmidt<br />
»Eine Wintertour. Das ist Kälte, Einsamkeit, Stille,<br />
Abhängigkeit von zuverlässiger Ausrüstung – und das,<br />
was diese vertrauensvollen Augen sagen: Unabhängigkeit,<br />
Stärke, <strong>de</strong>n Augenblick genießen. Hammerbild!«<br />
Martin Haag, eRedaktion Globetrotter Ausrüstung<br />
Eisregen am Schauinsland im Schwarzwald. Foto: Stefan Arendt<br />
»Eisregen – bei wolkenlosem Himmel? Da hat es Fotograf Stefan Arendt<br />
wohl selbst etwas rieseln lassen. Aber <strong>de</strong>r kleine Kniff verleiht diesem<br />
klassischen Wintermotiv einen ganz beson<strong>de</strong>ren Zauber.«<br />
Philip Baues, 4-<strong>Seasons</strong> Online-Redaktion<br />
Doug Laures<br />
Nammatj<br />
Die beste Wahl für alle Touren in<br />
sämtlichen Wetterbedingungen.<br />
Konstruiert und<br />
entwickelt in Nordschwe<strong>de</strong>n.<br />
Hillebergzelte sind<br />
weltweit die erste Wahl für<br />
professionelle Abenteurer und<br />
anspruchsvolle Zeltanwen<strong>de</strong>r<br />
- und dies seit über 35 Jahren.<br />
Facebook: /HillebergtheTentmaker<br />
Twitter: @hilleberg
28 Aktuell<br />
Ein Yeti für Annett<br />
Triathletin Annett Finger ist für<br />
das Arctic Circle Race gerüstet.<br />
Annett Finger ist Triathletin, Ironwoman, um<br />
genau zu sein. Bei <strong>de</strong>r legendären Challenge<br />
in Roth belegte sie im Sommer als beste<br />
Amateurin Platz 10. Und weil sie beim Training<br />
gern alternative Reize für Körper und Geist setzt,<br />
hat die Dresdnerin das Langlaufen für sich ent<strong>de</strong>ckt:<br />
»Langlaufen eignet sich fantastisch fürs<br />
Triathlon-Training – und es gibt da sogar Rennen,<br />
die große Abenteuer bieten.« Gemeint ist damit<br />
6 x Globeboot<br />
unter an<strong>de</strong>rem das Arctic Circle Race auf Grönland.<br />
160 Kilometer im klassischen Stil legen die<br />
Teilnehmer bei zweistelligen Minusgra<strong>de</strong>n in drei<br />
Tagen zurück. »Genächtigt wird im Zelt, von <strong>de</strong>m<br />
sich <strong>de</strong>r Eisbär hoffentlich fernhält«, lacht Annett.<br />
Globetrotter Dres<strong>de</strong>n unterstützt die Ausdauersportlerin<br />
bei ihrem Vorhaben nicht nur mit kältefester<br />
Beratung, son<strong>de</strong>rn auch mit einem mollig<br />
warmen E<strong>de</strong>l-Schlafsack von Yeti.<br />
Ab Mitte April ist Deutschlands größtes Boots- und Outdoor-Testival<br />
wie<strong>de</strong>r auf Tour – und erobert erstmals auch <strong>de</strong>n Sü<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Republik.<br />
Was in Berlin, Dres<strong>de</strong>n, Köln<br />
Frankfurt und Hamburg<br />
bereits als traditioneller Start in die<br />
Pad<strong>de</strong>lsaison gilt, fin<strong>de</strong>t 2012 auch<br />
südlich <strong>de</strong>r Donau statt: die Globeboot.<br />
Am 28. und 29. April steigt<br />
am Pilsensee die erste bayerische<br />
Globeboot, organisiert von Globetrotter<br />
München. Neben Kajaks,<br />
Kanadiern, Luft- und Faltbooten<br />
zum Probefahren gibt’s auch je<strong>de</strong><br />
Menge Equipment wie Zelte und<br />
Kocher zum Ausprobieren. Zahlreiche<br />
Hersteller sind für Auskünfte<br />
selbst vor Ort. Mit Attraktionen von<br />
Axtwerfen bis Slacklining und<br />
einem umfangreichen Kin<strong>de</strong>rprogramm<br />
ist das Testival ein echtes<br />
Familienevent. Der Eintritt ist frei.<br />
‹<br />
Globeboot 2012<br />
Frankfurt: 14./15. April, Langener Waldsee<br />
Hamburg: 21./22. April, Freibad am Stadtparksee<br />
München: 28./29. April, Strandbad Pilsensee<br />
Berlin: 28./29. April, Strandbad Wannsee<br />
Köln: 05./06. Mai, Hei<strong>de</strong>r Bergsee<br />
Dres<strong>de</strong>n: 12./13. Mai, Elbe, Bootshaus Kanusport e. V.<br />
Infos und Programm<strong>de</strong>tails: www.globeboot.<strong>de</strong><br />
‹<br />
Täglich grüßt<br />
das Murmeltier<br />
Marmot übernimmt En<strong>de</strong> Februar<br />
für ein Jahr die Son<strong>de</strong>rfläche von<br />
Globetrotter Köln.<br />
Vier Globetrotter-Filialen bieten<br />
eine Son<strong>de</strong>rfläche, auf <strong>de</strong>r sich im<br />
jährlichen Wechsel Marken präsentieren<br />
können. In Köln wird Marmot<br />
En<strong>de</strong> Februar die Fläche von Patagonia<br />
übernehmen, die in »ihrem« Jahr<br />
einige s bewegt haben (4-<strong>Seasons</strong><br />
berichtete). Auch die kalifornischen<br />
Murmeltiere wollen sich nicht lumpen<br />
lassen und planen verschie<strong>de</strong>ne Highlights:<br />
Am 25. Februar und 3. März<br />
können Nach wuchsabenteurer an <strong>de</strong>r<br />
Seilrutsche pfeilschnell über die<br />
»reißen<strong>de</strong> n Stromschnellen« <strong>de</strong>s<br />
Olivan<strong>de</strong>n hofs fliegen.<br />
Über das Abenteuer »Baffin Island«<br />
berichtet am 29. Februar Marmot-<br />
Mann Holger Heuber in einem Multivisions<br />
vortrag. Sein Teamkollege<br />
Stefa n Glowac z erzählt am 6. März in<br />
»Climbing the Lost World« vom<br />
magischen Roraima-Tepui in Guayana<br />
und <strong>de</strong>r emotional schwierigsten<br />
Expedition seines Lebens. Alle Infos<br />
unter www. globetrotter.<strong>de</strong>/koeln.<br />
Globetrotter Son<strong>de</strong>rflächen 2012<br />
Köln Marmot ab 25. Feb.<br />
München Bergans ab 10. März<br />
Dres<strong>de</strong>n Haglöfs ab 03. März<br />
Frankfurt Fjällräven ab 03. März<br />
Infos zu sämtlichen<br />
Son<strong>de</strong>rflächen-Events unter<br />
www.globetrotter.<strong>de</strong>/filialen<br />
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30<br />
Aktuell<br />
Globetrotter Harz Triathlon<br />
Rennrad o<strong>de</strong>r Mountainbike? Diese Frage stellt sich beim 2. Globetrotter Harz Triathlon<br />
am 23. Juni in Clausthal-Zellerfeld. Es winken Preise im Gesamtwert von 6000 Euro.<br />
Der einzige Gebirgstriathlon im Nor<strong>de</strong>n<br />
Deutschlands bietet <strong>de</strong>n Teilnehmern weit<br />
mehr als nur das klassische Schwimmen,<br />
Radfahren und Laufen. Der 2. Globetrotter Harz<br />
Triathlon in Clausthal-Zellerfeld ist sowohl landschaftlich<br />
als auch sportlich vielseitig – zumin<strong>de</strong>st<br />
was die Wahl <strong>de</strong>r Waffen auf <strong>de</strong>r Radstrecke<br />
angeht: Die Sprint- Triathleten wechseln nach <strong>de</strong>r<br />
Reisemedizin für Globetrotter –<br />
von Tropenmediziner Dr. Tomas Jelinek<br />
� Jetlag<br />
Zeitverschiebungen von mehr als fünf Stun<strong>de</strong>n führen zu nachhaltiger<br />
Irritation <strong>de</strong>r inneren Uhr. Bei <strong>de</strong>r Anpassung helfen einfache Maßnahmen.<br />
Als »Jetlag« bezeichnet man Beschwer<strong>de</strong>n, die<br />
durch schnellen Ortswechsel in eine an<strong>de</strong>re<br />
Zeitzone hervorgerufen wer<strong>de</strong>n. Die häufigsten<br />
Symptome sind Schlafstörungen, Müdigkeit,<br />
Schwin<strong>de</strong>lgefühl, Stimmungsschwankungen,<br />
Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwer<strong>de</strong>n, vermin<strong>de</strong>rte<br />
Leistungsfähigkeit bei manuellen und<br />
kognitiven Anfor<strong>de</strong>rungen sowie psychische<br />
Verän<strong>de</strong>rungen bis hin zu Depressionen.<br />
Obwohl fast alle Reisen<strong>de</strong>n bei einer Zeitverschiebung<br />
von mehr als fünf Stun<strong>de</strong>n Beschwer<strong>de</strong>n<br />
wahrnehmen, sind <strong>de</strong>ren Schweregrad und die<br />
Erholung davon sehr unterschiedlich. Die<br />
Beschwer<strong>de</strong>n sind bei jüngeren Menschen oft<br />
ausgeprägter und auch die Reiserichtung hat<br />
500 Meter langen Schwimm etappe im UNESCO-<br />
Welterbe Waldsee aufs Rennrad und absolvieren<br />
einen 23 Kilometer langen, schnellen und<br />
welligen Rundkurs auf Asphalt. Staubiger präsentiert<br />
sich <strong>de</strong>r anspruchsvolle Kurs für die Cross-<br />
Triathleten – sie flitzen über eine neun Kilometer<br />
lange Mountain bikestrecke mit Trails und Forstwegen.<br />
Die Laufstrecke führt schließlich auf einer<br />
Einfluss: Flüge in Richtung Westen wer<strong>de</strong>n meist<br />
leichter toleriert als in Richtung Osten. Die innere<br />
Uhr läuft gewöhnlich nicht exakt im 24-Stun<strong>de</strong>n-<br />
Takt, son<strong>de</strong>rn mit etwas längeren Taktphasen,<br />
weshalb es für viele Menschen einfacher ist,<br />
länger aufzubleiben, als früher aufzustehen.<br />
Die Anpassung an die Zeitverschiebung vor Ort<br />
erfolgt zwar individuell, <strong>de</strong>nnoch gibt es eine<br />
Faustregel: Pro zwei Zeitzonen in Richtung Osten<br />
braucht man einen Tag Eingewöhnung, in<br />
Richtung Westen bis zu 50 Prozent weniger. Wer<br />
also von Deutschland nach Thailand (sechs Zeitzonen)<br />
reist, muss in Thailand mit drei Tagen<br />
Eingewöhnung rechnen, nach <strong>de</strong>r Rückkehr nach<br />
Deutschland aber nur mit ein bis zwei Tagen.<br />
Das staubt! Die Cross-<br />
Triathleten erwartet<br />
eine anspruchsvolle<br />
Mountainbikestrecke.<br />
Ausdauer ist gefragt,<br />
egal ob beim Sprint-<br />
o<strong>de</strong>r Cross-Triathlon.<br />
Länge von fünf Kilometern über <strong>de</strong>n Waldseebad-Damm<br />
ins Ziel. Der Globetrotter Harz<br />
Triathlo n ist offen für Einzelkämpfer ab Jahrgang<br />
1996 und Staffel- Teams (auch Uni-,<br />
Familie n- o<strong>de</strong>r Firmenteams) ab Jahrgang<br />
1998. Zu gewinnen gibt es Preise im<br />
Gesamtwert von 6000 Euro. Infos und<br />
Anmeldung unter www.harz-triathlon.<strong>de</strong>.<br />
Einfache Maßnahmen können Reisen<strong>de</strong>n<br />
helfe n, die Anpassung zu erleichtern.<br />
• Bereits im Flugzeug die Uhr auf die Zeit im<br />
Zielland einstellen (hilft bei <strong>de</strong>r mentalen<br />
Umstellung) .<br />
• Nach Ankunft sofort <strong>de</strong>n Tages rhythmus<br />
<strong>de</strong>r neuen Zeit anpassen (keine »Mittagsschläfchen«<br />
halten).<br />
• Am Zielort möglichst viel bei Tageslicht ins<br />
Freie gehen.<br />
• Für die erste Übernachtung viel Zeit einplanen<br />
(keine frühe Weiterreise), möglichst<br />
gut ausschlafen.<br />
• Anstrengen<strong>de</strong> Aktivitäten in <strong>de</strong>n ersten<br />
zwei Tagen vermei<strong>de</strong>n.<br />
• Auf Schlafmittel (und Alkohol zum »Mü<strong>de</strong>wer<strong>de</strong>n«)<br />
generell verzichten.<br />
• Bei nur sehr kurzen Aufenthalten möglichst<br />
<strong>de</strong>n Tagesrhythmus <strong>de</strong>s Heimatlan<strong>de</strong>s<br />
beibehalten.<br />
Patienten, die auf eine Dauermedikation<br />
angewiesen sind, müssen die Einnahmezeiten<br />
bei Zeitverschiebungen von mehr als zwei<br />
Stun<strong>de</strong>n entsprechend anpassen. Das Berliner<br />
Centrum für Reise- und Tropenmedizin hilft<br />
bei <strong>de</strong>r Erstellung eines Einnahmeplans für<br />
Hin- und Rückreise und berät in <strong>de</strong>n Globetrotter-Filialen<br />
in Dres<strong>de</strong>n, Hamburg, Köln<br />
und München (Mo–Fr 15–19 Uhr; Sa 12–17<br />
Uhr). Infos: www.bctropen.info. ‹<br />
‹
32 Aktuell<br />
Hightech trifft Handarbeit<br />
Das gab’s noch nie: Maßschuhe für Stock und Stein. Hanwag nimmt bei<br />
Globetrotter München Maß für individuell gefertigte Trekkingstiefel.<br />
Ein UFO? Nein, <strong>de</strong>r<br />
neue 3-D-Scanner bei<br />
Globetrotter München.<br />
Rasterfahndung: Wo sind die Problemzonen?<br />
Auf die eigenen Füße geschusterte Maßschuhe<br />
sind entwe<strong>de</strong>r ein ganz beson<strong>de</strong>rer Luxus –<br />
o<strong>de</strong>r dringend notwendig: Viele Menschen haben<br />
zwei ungleich große Füße o<strong>de</strong>r das Problem, dass<br />
ihre Fußform stark von <strong>de</strong>r Norm abweicht.<br />
Die Passform eines Schuhs bestimmt <strong>de</strong>r Leisten –<br />
ein Kunstfuß, auf <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Schuh aufgebaut wird.<br />
Natürlich ist je<strong>de</strong>r Schuhhersteller bemüht, dass<br />
seine Leisten möglichst vielen Kun<strong>de</strong>n passen.<br />
»Exotische« Füße fallen dagegen meistens durch<br />
das Raster.<br />
Abhilfe schafft jetzt <strong>de</strong>r bayerische Bergschuster<br />
Hanwag, <strong>de</strong>r als erster Anbieter Leisten für Bergschuhe<br />
nach Maß fertigt. Vermessen wird <strong>de</strong>r<br />
Kun<strong>de</strong>nfuß zuvor bei Globetrotter in München.<br />
Das neue Prunkstück <strong>de</strong>r Münchner Schuhabteilung<br />
ist ein 3-D-Fußscanner, <strong>de</strong>r in weniger<br />
als einer Minute ein hoch präzises Mo<strong>de</strong>ll je<strong>de</strong>s<br />
einzelnen Fußes errechnet. Diese Daten wer<strong>de</strong>n<br />
direkt an Hanwag in Vierkirchen übertragen. Dort<br />
wird für je<strong>de</strong>n Fuß ein individueller Leisten hergestellt,<br />
um <strong>de</strong>n herum dann <strong>de</strong>r Schuh gebaut wird.<br />
4-<strong>Seasons</strong> – das Beste<br />
aus 10 Jahren<br />
Die besten Geschichten aus 32 Ausgaben 4-<strong>Seasons</strong><br />
gibt es jetzt in einem schmucken Sammelband.<br />
Fotoreportagen, Hintergrundstorys und Interviews auf<br />
33 256 Seiten, gedruckt auf feinstem FSC-Bil<strong>de</strong>rpapier:<br />
Das 4-<strong>Seasons</strong>-Jubiläumsbuch ist »Pflichtlektüre für je<strong>de</strong>n<br />
angehen<strong>de</strong>n Globetrotter, um sich Geschmack auf mehr zu<br />
holen«, – meint zumin<strong>de</strong>st Globetrotter-Kun<strong>de</strong> Ulrich H. in<br />
seiner Onlinekritik. Viele Globetrotter-Stammkun<strong>de</strong>n haben<br />
das 4-<strong>Seasons</strong>-Buch bereits mit <strong>de</strong>r Weihnachtspost erhalten.<br />
Eine begrenzte Auflage ist jetzt online (www.globetrotter.<strong>de</strong>,<br />
Bestellnummer 20.14.58) und in <strong>de</strong>n Buchabteilungen <strong>de</strong>r<br />
Globetrotter-Filialen erhältlich. Kostenpunkt: 14,95 Euro.<br />
Ulrich H. meint dazu übrigens: »Unbedingt kaufen!« ;-)<br />
»State of the<br />
Art«: Der<br />
Alaska GTX von<br />
Hanwag.<br />
Nach etwa fünf Wochen kann sich <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong><br />
seine digital vermessenen und handgefertigten<br />
Schuhe abholen.<br />
Hanwag startet die Maßfertigung zunächst mit<br />
<strong>de</strong>m Bestseller »Alaska GTX«, einem erstklassigen<br />
Trekkingstiefel, <strong>de</strong>n 4-<strong>Seasons</strong> auch<br />
schon als Referenzprodukt (»State of the Art«)<br />
vorgestellt hat. Weitere Mo<strong>de</strong>lle und Messstationen<br />
sollen folgen.<br />
Die Kosten für <strong>de</strong>n maßgefertigten Alaska GTX<br />
liegen bei 790 Euro – nicht geschenkt, aber angesichts<br />
<strong>de</strong>s immensen Aufwands und <strong>de</strong>r<br />
garantiert perfekten Passform ein faires Angebot.<br />
Weitere Infos unter www.hanwag.<strong>de</strong><br />
o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Globetrotter-Filiale München. ‹<br />
Der Hanwag Alaska GTX<br />
in allen Einzelheiten unter<br />
www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/AlaskaGTX<br />
‹
SÜDAFRIKA<br />
Kleingruppenreisen & individuelle Touren<br />
s Panoramaroute, Krüger NP und Drakensberge<br />
13 Tage Naturrundreise ab 1195 € zzgl. Flug<br />
s Familiensafari und Camping<br />
16 Tage Naturrundreise und Safari ab 1790 € zzgl. Flug<br />
s Tropische Strän<strong>de</strong> und afrikanischer Busch<br />
14 Tage Safari und Strandurlaub ab 1495 € zzgl. Flug<br />
s Aktiv unterm Regenbogen<br />
14 Tage Wan<strong>de</strong>r- & Naturrundreise ab 2690 € zzgl. Flug<br />
Südafrika à la carte ab 2 Personen<br />
alle Bausteine täglich ab/an Kapstadt o<strong>de</strong>r<br />
Johannesburg zzgl. Mietwagen:<br />
s 4 Tage Kapstadt und Umgebung ab 190 €<br />
s 7 Tage Panoramaroute und Krüger NP ab 570 €<br />
s 7 Tage Kapstadt, Ze<strong>de</strong>rberge und Namaqualand ab 550 €<br />
s 7 Tage Elephant-Whispers und Krüger NP ab 710 €<br />
s 8 T. Kapstadt, Hermanus, Gartenroute & Weinanbau ab 690 €<br />
www.suedafrika.travel<br />
Jetzt mit interaktiver Landkarte für Ihre<br />
individuelle Reiseplanung nach Südafrika<br />
Natur- und Kulturreisen, Trekking,<br />
Safaris und Expeditionen in mehr<br />
als 100 Län<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Welt<br />
Aktuellen Katalog 2012 hier bestellen!<br />
Beratung und Buchung bei:<br />
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Berthold-Haupt-Straße Berthold-Haupt-Straße 2<br />
D – 01257 Dres<strong>de</strong>n<br />
Tel.: Tel.: (0351) 31 20 7-528<br />
Fax: (0351) 31 31 20 76<br />
E-Mail: suedafrika@diamir.<strong>de</strong><br />
www.diamir.<strong>de</strong><br />
www.diamir.<strong>de</strong><br />
Film-Highlights aus Banff<br />
Ab 24. Februar gehen die besten Filme <strong>de</strong>s Banff Mountain Film Festival auf Tour.<br />
Mit <strong>de</strong>r GlobetrotterCard gibt’s in <strong>de</strong>n Filial-Städten ermäßigte Tickets.<br />
Seit über 35 Jahren wer<strong>de</strong>n beim Banff<br />
Mountain Film Festival die besten Abenteuerdokus<br />
und Outdoorsportfilme ausgezeichnet.<br />
Ab 24. Februar gibt’s die beliebtesten Filme <strong>de</strong>s<br />
Festival s wie<strong>de</strong>r in Deutschland zu sehen – erstmals<br />
mit <strong>de</strong>utschen Untertiteln. In <strong>de</strong>n Glob etrotter-Filial<br />
städten Köln, München, Dres<strong>de</strong>n,<br />
Berlin, Frankfurt und Hamburg erwarten die<br />
Zuschaue r während <strong>de</strong>s Globetrotter Outdoor<br />
Gut gebrüllt, Herr Wucher!<br />
South African Tourism, Wikinger Reisen und Globetrotter Ausrüstung suchten<br />
einen Kandidaten für eine Südafrika-Traumtour. Der Gewinner: Bernd Wucher.<br />
Bernd Wucher beim Ausflug ins Glück.<br />
Film Festivals zwei verschie<strong>de</strong>ne Shows: Neben<br />
<strong>de</strong>n sieben Banff-Filmen zeigt das Radical-Reels-<br />
Programm fünf weitere spektakuläre Outdoorfilme.<br />
Tickets gibt’s für je zwölf Euro unter<br />
www.banffmountainfilm.<strong>de</strong>. Inhaber <strong>de</strong>r GlobetrotterCard<br />
und DAV- GlobetrotterCard erhalten<br />
jeweils zwei Euro Ermäßi gung. Wer bei<strong>de</strong> Filmshows<br />
sehen möchte, be kommt sechs Euro<br />
Rabatt auf das Kombiticket. ‹<br />
Mehrere Tausend Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n folgten im<br />
vergangenen Herbst <strong>de</strong>m Aufruf, ihre Faszination<br />
für Südafrika zu Papier zu bringen. Zu gewinnen war<br />
eine 22-tägige Ent<strong>de</strong>ckerreise von Wikinger Reisen<br />
durch das Land am Kap – an <strong>de</strong>r Route liegen zum<br />
Beispiel die Drakensberge, <strong>de</strong>r Bly<strong>de</strong> River Canyon sowie<br />
<strong>de</strong>r berühmte Kruger-Nationalpark. Das Ticket<br />
ging an <strong>de</strong>n 32-jährigen Bernd Wucher aus München.<br />
Für alle Daheimgebliebenen gibt es zumin<strong>de</strong>st ein<br />
Trostpflaster: Seine Reiseerlebnisse schil<strong>de</strong>rt Bernd<br />
Wucher in einem Südafrika- Tagebuch – online auf<br />
www.4-seasons.<strong>de</strong>/SATagebuch.<br />
‹
Hamburgs neue Nordwand<br />
Auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Internationalen Gartenschau 2013<br />
entsteht in Hamburg die Nordwandhalle – eine <strong>de</strong>r größten<br />
und mo<strong>de</strong>rnsten Kletteranlagen Nord<strong>de</strong>utschlands.<br />
n Hamburg klettert man doch<br />
»Iallenfalls auf Schiffsmasten!«<br />
Solche Sprüche bekommen Hamburger<br />
Kletterer öfter zu hören.<br />
Doch weit gefehlt, in <strong>de</strong>r Hansestadt<br />
gibt es eine große und <strong>leben</strong>dige<br />
Szene, die bald eine neue<br />
Attraktion bekommt: Am 24. März<br />
eröffnet im Wilhelms burger Park die<br />
Nordwandhalle ihre (16 m hohe<br />
und 15 m breite) Glaspforte. Drei<br />
S-Bahn-Stationen vom Hauptbahnhof<br />
entfernt warten dann 2500<br />
Quadratmeter Kletter fläche auf die<br />
Besucher. Bis zum Frühjahr kommen<br />
draußen noch einmal knappe 1000<br />
Quadratmeter Outdoor-Kletterwand<br />
und Boul<strong>de</strong>r blöcke dazu.<br />
Der Neubau folgt einem nachhaltigen<br />
Konzept: Die Konstruktion<br />
hinter <strong>de</strong>r Kletterwand besteht aus<br />
Holz, das zu 100 Prozent aus nachhaltiger<br />
Forstwirtschaft gewonnen<br />
wur<strong>de</strong>. Geheizt wird mit Pellets, <strong>de</strong>n<br />
Strom liefert ein Ökoanbieter. Auch<br />
Globetrotter Ausrüstung unter stützt<br />
<strong>de</strong>n neuen Hamburger Klettertreff<br />
und finanziert <strong>de</strong>n innovativen Fallschutzbo<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r Halle. Aus einer<br />
Fallhöhe von knapp drei Metern<br />
absorbiert dieser Spezial bo<strong>de</strong>n<br />
beeindrucken<strong>de</strong> 73 Prozent <strong>de</strong>r<br />
Aufprallenergie. So wird, sollte<br />
einem Besucher einmal ein Fehler<br />
beim Sicher n unterlaufen, das<br />
Verletzungsrisiko minimiert. Den<br />
an geschlossenen Klettershop unterstützt<br />
Globetrotter mit Know-how,<br />
Erfahrung und Logistik. Weitere<br />
Infos: www.nordwandhalle.<strong>de</strong>. ‹<br />
Hamburgs neuer Kletterpalast setzt auf Nachhaltigkeit.<br />
Foto: Juha Hansen<br />
www.buff.eu<br />
Virgin 2rounds Shoul<strong>de</strong>r 3rounds
36 Aktuell<br />
Sponsoring für<br />
(d)eine Traumtour<br />
Große Pläne, aber kein Geld und kein<br />
Equipment? Dann hilft eine Bewerbung<br />
bei Tatonka. Der Outdoor-Ausrüster sucht<br />
Traumtouren, die er unterstützen kann.<br />
An <strong>Träume</strong>n mangelt es vielen Outdoorern<br />
nicht, eher an Ausrüstungs- und Reisebudget.<br />
Daher hat sich Tatonka etwas einfallen lassen:<br />
Unter <strong>de</strong>m Motto »Never walk alone« unterstützt<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Outdoor-Ausrüster ambitionierte<br />
Traumtouren und hat dafür eigens eine Website<br />
eingerichtet (www.expedition- life.com). Bewerber<br />
sollten zunächst ein kurzes Vi<strong>de</strong>o produzieren, das<br />
Tour und Team bestmöglich vorstellt. Alternativ ist<br />
auch eine Foto-Sli<strong>de</strong>show möglich. Mitmachen<br />
können Einzelpersonen o<strong>de</strong>r Gruppen von bis zu<br />
fünf Personen. Sind die Clips samt Teilnehmerinfos<br />
eingestellt, gilt es, via Online-Voting möglichst<br />
viele Unterstützer zu sammeln. Aus <strong>de</strong>n bestbewerteten<br />
Vi<strong>de</strong>os wählt Tatonka dann einen<br />
Gewinne r aus, <strong>de</strong>ssen Tour realisiert wird. Unter-<br />
Menschen bewegen<br />
»Erlebnistage« ist Deutschlands größter nichtkommerzieller Anbieter von<br />
erlebnis pädagogischen Klassen- und Gruppenfahrten – Outdooraktivitäten stehen<br />
dabei im Mittelpunkt. 4-<strong>Seasons</strong> sprach mit Vorstand Holger Kolb.<br />
Holger, euer Motto lautet »Wir bewegen<br />
Menschen, damit sich bei ihnen etwas<br />
bewegt«. Was steckt dahinter?<br />
Durch spielerische Herausfor<strong>de</strong>rungen – meist in<br />
<strong>de</strong>r Natur – versuchen wir, <strong>de</strong>n Teilnehmern das<br />
eigene Verhalten und Selbstverständnis bewusst<br />
zu machen. Was man draußen lernt, hilft einem<br />
später auch im Alltag weiter.<br />
Aktivitäten sind etwa Mehrtagestouren mit<br />
Biwak, Klettern, Abseilen, Kanufahren, Schneeschuhwan<strong>de</strong>rn<br />
o<strong>de</strong>r Langlauf. Die Teilnehmer ver-<br />
Holger Kolb und sein Team setzen auf bewegtes Lernen.<br />
stützung gibt es in Form von Tatonka-<br />
Produkte n, aber auch durch eine or<strong>de</strong>ntliche<br />
Finanzspritze in die Reisekasse. Zu<strong>de</strong>m wird<br />
die Tour einige Tage von einem professionellen<br />
Film- und Fototeam begleitet, das u. a. im<br />
nächsten Tatonka-Katalog berichtet.<br />
Bewerben kann man sich noch bis 15. Mai<br />
2012, stattfin<strong>de</strong>n sollte die Tour zwischen<br />
1. Juli und 30. September 2012. Der Gewinner<br />
wird voraussichtlich Mitte Juni bekannt gegeben.<br />
Auch in Zukunft will Tatonka das Traumtour-<br />
Sponsoring regelmäßig ausschreiben.<br />
Alle Infos gibt’s auf <strong>de</strong>r neuen Microsite.<br />
sorgen sich selbst und <strong>leben</strong> auf engem Raum<br />
zusammen. Neben <strong>de</strong>m Outdoorsport spielt also<br />
auch die Verantwortung für Küche, Material und<br />
Hausdienste eine große Rolle.<br />
Ihr habt Angebote für alle Schularten und Jahrgangsstufen.<br />
Wie schafft ihr diesen Spagat?<br />
In<strong>de</strong>m wir die Programme für je<strong>de</strong> Klasse<br />
individuell abstimmen und unsere Mitarbeiter<br />
gezielt auswählen. So können wir sowohl spielerische<br />
und erlebnisorientierte als auch pädagogisch<br />
anspruchsvolle Kurse<br />
durchführen. Die Methodik wird<br />
immer an die Bedürfnisse <strong>de</strong>r<br />
Gruppe angepasst.<br />
Eine Woche Klassenfahrt ab 100<br />
Euro pro Kind, das ist ziemlich<br />
günstig. Wie geht das?<br />
Wir bieten alles aus einer Hand,<br />
also auch Unterkunft mit Vollver-<br />
‹<br />
Sozial engagiert<br />
Azubi-Social-Day im »CaFée<br />
mit Herz« auf St. Pauli.<br />
Freiwilliges soziales Engagement<br />
stand im Herbst einen Tag lang auf<br />
<strong>de</strong>m Lehrplan von 20 Globetrotter-<br />
Auszu bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n in Hamburg. Im CaFée<br />
mit Herz auf St. Pauli wer<strong>de</strong>n Obdachlose<br />
mit Essen und Kleidung versorgt.<br />
Die Azubis unterstützten das Team <strong>de</strong>r<br />
Einrichtung und regten 16 weitere<br />
Globetrotte r-Kollegen zum Mithelfen<br />
an. Nach Hamburger Vorbild soll <strong>de</strong>r<br />
Azubi-Social-Day nun in allen Filialen<br />
Bestandteil <strong>de</strong>r Ausbildung wer<strong>de</strong>n.<br />
pflegung in eigenen Häusern o<strong>de</strong>r auf unseren<br />
Zeltplätzen. Das senkt die Kosten. Trotz<strong>de</strong>m<br />
sparen wir nicht an <strong>de</strong>r Betreuung, son<strong>de</strong>rn<br />
bieten eine Rund-um-die-Uhr-Begleitung<br />
durch zwei Mitarbeiter pro Gruppe. Je<strong>de</strong><br />
Klasse wird von <strong>de</strong>r ersten Kontaktaufnahme<br />
bis zur Abreise persönlich betreut. Das entlastet<br />
die Lehrer und Begleiter, die über Art<br />
und Umfang ihrer Tätigkeiten und ihre Rolle<br />
im Team mit bestimmen können.<br />
Wo sind eure Basislager?<br />
Am Schweriner See, im Harz, am Vogelsberg<br />
und im Bayerischen Wald – vom Berg bis zum<br />
See ist also alles möglich.<br />
»Erlebnistage« ...<br />
... ist mit 28.000 Teilnehmern pro Jahr<br />
<strong>de</strong>r größte nichtkommerzielle Anbieter<br />
von erlebnispädagogischen Klassen- und<br />
Gruppen fahrten in Deutschland. Die vom<br />
Stiftungsverein »Gesellschaft zur För<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>r Erlebnispädagogik« getragene<br />
Einrichtung bil<strong>de</strong>t auch zertifizierte<br />
Erlebnispädagogen, Outdoortrainer und<br />
Ropes-Course- Trainer aus. Mehr Infos<br />
unte r www.erlebnistage.<strong>de</strong>.<br />
‹<br />
‹
KAJKA<br />
Ergonomisch, strapazierfähig und gespickt<br />
mit Funktionen.<br />
Seit Fjällräven vor mehr als 50 Jahren<br />
gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>, haben wir einige revolutionäre<br />
Rucksäcke hervorgebracht.<br />
Heute setzten wir unsere stolze<br />
Tradition fort. Eine <strong>de</strong>r letzten Entwicklungen<br />
ist <strong>de</strong>r Kajka. Dieser<br />
hochfunktionelle und ergonomisch<br />
angepasste Rucksack ist perfekt für<br />
Trekkingtouren und Reisen und hat<br />
ein ganzes System von Entlastungspunkten.<br />
Da sich Körperbau und<br />
Größe bei Männern, Frauen und<br />
Kin<strong>de</strong>rn unterschei<strong>de</strong>n, haben wir<br />
unterschiedliche Mo<strong>de</strong>lle entwickelt.<br />
Teste ihn und du wirst seh- en<br />
warum!<br />
Mit einem guten Rucksack kannst du die Natur<br />
besser genießen! Mehr Auswahl fin<strong>de</strong>st du unter:<br />
www.fjällräven.<strong>de</strong><br />
Hier fin<strong>de</strong>st du <strong>de</strong>n Händler in <strong>de</strong>iner Nähe:<br />
Kajka Junior 20L<br />
Gewicht 890g, Preis: 89,95 €<br />
Material: Vinylon F<br />
Kajka Herren 75L<br />
Gewicht: 3050g, Preis: 299,95 €<br />
Kajka Damen 65L<br />
Gewicht: 2900g, Preis: 289,95 €<br />
2011<br />
Gear of the Year<br />
2. PLATZ<br />
Rucksäcke<br />
FJÄLLRÄVEN<br />
KAJKA 75<br />
01067 Dres<strong>de</strong>n Globetrotter Ausrüstungen 01277 Dres<strong>de</strong>n Pik Ardie 04103 Leipzig Tapir 08056 Zwickau Der Navigator 10179 Berlin Camp4 10437 Berlin Der Aussteiger 12165 Berlin Globetrotter Ausrüstungen 12459<br />
Berlin Peak 18055 Rostock Nordcamp 22305 Hamburg Globetrotter Ausrüstungen 23552 Lübeck Globecamp 24103 Kiel Reiseshop 24103 Kiel Unterwegs 24105 Kiel Extratour 24937 Flensburg TUM-Trekking&mehr 26122<br />
Ol<strong>de</strong>nburg Unterwegs 26382 Wilhelmshaven Unterwegs Reiseausrüstung 26441 Jever Draußen Unterwegs 26603 Aurich Draußen Unterwegs 28195 Bremen Quo Vadis - Alles für <strong>de</strong>n Rucksack 28195 Bremen Unterwegs<br />
Orange 28195 Bremen Unterwegs Trekking&mehr 29221 Celle Unterwegs 29556 Su<strong>de</strong>rburg Wildnissport 30159 Hannover Blue Sky 30159 Hannover Sachen für Unterwegs 32423 Min<strong>de</strong>n Weltenbummler 32791 Lage Hund<br />
& Halter 33428 Greffen Outdoor Shop Fjällräven 33602 Bielefeld Globetrotter Camp 33602 Bielefeld Unterwegs 35037 Marburg Tapir - <strong>de</strong>r Outdoor-Store 35390 Gießen Tapir - <strong>de</strong>r Outdoor-Store 36037 Fulda Auf&Davon<br />
Bergsport 37671 Höxter Unterwegs 38100 Braunschweig Sachen für Unterwegs 40210 Düsseldorf Terrific.<strong>de</strong> 40223 Düsseldorf Sack & Pack 41747 Viersen Camping Hammans 41812 Erkelenz Weltenbummler 44135 Dortmund<br />
Magic Mount 45131 Essen Insi<strong>de</strong>r-Traveller 45475 Mülheim a.d.R. Intersport Profimarkt Mülheim 45549 Sprockhövel Die Berghütte 45721 Haltern am See Nelke Outdoor 45891 Gelsenkirchen Trekking Star 46286<br />
Dorsten Up &Away 47051 Duisburg Watzmann La<strong>de</strong>n 47533 Kleve Intersport Profimarkt Kleve 48143 Münster Bergsport Sun<strong>de</strong>rmann 48143 Münster Terracamp 48143 Münster Unterwegs Outdoor 48153 Münster Rucksack<br />
Oase 48163 Münster Terracamp 48653 Coesfeld Nelke Outdoor 49074 Osnabrück Bewatrek 49377 Vechta Rucksack.<strong>de</strong> 50667 Köln Globetrotter Ausrüstungen 50679 Köln-Deutz Blackfoot Outdoor 52062 Aachen Sport<br />
Gruber 52062 Aachen Sport Spezial 53111 Bonn Steppenwolf 53119 Bonn Globetrotter Ausrüstungen 53879 Euskirchen Outdoor- Hauschke 53937 Schlei<strong>de</strong>n Sport Team 55116 Mainz Sine, <strong>de</strong>r außergewöhnliche Ausrüster<br />
57072 Siegen Feinbier unterwegs 57299 Burbach PM Outdoor 57462 Olpe-Dahl Buchen`s GmbH 58332 Schwelm Out Fit 58706 Men<strong>de</strong>n Magic Mount 58710 Men<strong>de</strong>n Querweltein Men<strong>de</strong>n 59755 Arnsberg-Neheim Wind &<br />
Wetter 59955 Winterberg Peter O. 842 64289 Darmstadt Kleine Fluchten 70173 Stuttgart Woick Travel Store 70174 Stuttgart LARCA Sportartikel 70794 Fil<strong>de</strong>rstadt Woick Travel Center 72138 Kirchentellinsfurt Bergfreun<strong>de</strong><br />
73728 Esslingen Wan<strong>de</strong>rvogel 74366 Kirchheim/N. Herzog 79102 Freiburg Sport Kiefer 80331 München Sport Schuster 80333 München Därr Expeditionsservice 83734 Hausham Bekleidungshaus Danzer 85049 Ingolstadt<br />
Sport In 88131 Lindau Wesarg´s Company 89129 Langenau SüdWest 92237 Sulzbach-Rosenb. Sportcamp Kanu&Trekking 92421 Schwandorf Stöckl - Der Outdoorla<strong>de</strong>n 93047 Regensburg Cancu 93086 Wörth Der Ausrüster<br />
94032 Passau Ausrüster 94032 Passau Pritz Globetrotter 94315 Straubing Ausrüster
38 Aktuell<br />
Zwei Globetrotter<br />
am Manaslu<br />
Mit Alix von Melle und Rainer Jäpel wer<strong>de</strong>n Anfang<br />
April gleich zwei Globetrotter-Mitarbeiter in <strong>de</strong>n<br />
Himalaja aufbrechen. Sie nehmen an einer Expedition<br />
<strong>de</strong>s DAV Summit Club zum Manaslu (8163 Meter) teil.<br />
Das erste Mal ist immer am schwersten, also hat sich Rainer<br />
Jäpel für seine Premiere an einem Achttausen<strong>de</strong>r eine<br />
kompetente Begleitung gesucht. Der stellvertreten<strong>de</strong> Filialleiter<br />
aus Dres<strong>de</strong>n wird zusammen mit seiner Kollegin Alix von Melle<br />
<strong>de</strong>n Manaslu in Nepal versuchen. Bei einem Gipfelerfolg wäre es<br />
für Alix bereits <strong>de</strong>r sechste Achttausen<strong>de</strong>r. Im letzten Jahr bestieg<br />
die Pressesprecherin <strong>de</strong>r Münchner Filiale <strong>de</strong>n Broad Peak (8051<br />
Meter) im Karakorum.<br />
Sofern es die Bedingungen zulassen, möchten Rainer und Alix<br />
am achthöchsten Berg <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> mit Ski aufsteigen und möglichst<br />
vom Gipfel abfahren. Dabei können sie mit <strong>de</strong>r Unterstützung<br />
von Alix’ Lebenspartner Luis Stitzinger rechnen. Der Expeditionsleiter<br />
und Bergführer hat schon häufiger eine Abfahrt von hohen<br />
Bergen gewagt, zuletzt vom K2 im Sommer 2011.<br />
Während Alix wie immer die nahen Alpen und die Höhenkammer<br />
in <strong>de</strong>r Münchner Filiale für ihre Vorbereitung nutzt,<br />
muss Rainer ein bisschen improvisieren. Er absolviert die etwas<br />
flacheren Skitourengipfel im Erzgebirge in Dauerschleife, läuft<br />
die Haute Route von Sachsen auf Langlaufski mit Expeditionsgepäck<br />
o<strong>de</strong>r rennt auf einem Skitouren-Trip im Tiroler Sellraintal<br />
schon mal 6500 Höhenmeter in drei Tagen – Konditionstraining<br />
auf Vorrat also. 4-<strong>Seasons</strong> wünscht <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n viel Glück.<br />
Traumtouren – und was man für ihre Umsetzung braucht.<br />
‹<br />
Sofern es die Bedingungen zulassen,<br />
möchten die bei<strong>de</strong>n am achthöchsten Berg<br />
<strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> mit Ski aufsteigen und abfahren.<br />
<strong>Träume</strong> <strong>leben</strong> 2.0<br />
Globetrotter Ausrüstung startet<br />
eine neue Werbekampagne.<br />
Was braucht man für einen<br />
Traum? Die Antwort<br />
steckt in <strong>de</strong>n neuen Anzeigenmotiven<br />
von Globetrotter Ausrüstung:<br />
Den Reisezielen steht<br />
jeweils das nötige Equipment<br />
gegenüber. Zusätzlich enthält<br />
je<strong>de</strong> Anzeige einen QR-Co<strong>de</strong>,<br />
mit <strong>de</strong>m man sich noch mehr<br />
Infos direkt aufs Smartphone<br />
holen kann – zum Beispiel<br />
<strong>de</strong>taillierte Vi<strong>de</strong>os zur Ausrüstungs<br />
beratung o<strong>de</strong>r Filmclips<br />
mit Impressionen weiterer<br />
Traum<strong>de</strong>stinationen. Wer das<br />
Hohes Ziel:<br />
Rainer und<br />
Alix sind<br />
bereit für<br />
<strong>de</strong>n Manaslu.<br />
in »groß und schön« sehen will,<br />
blättert zurück auf Seite 24/25.<br />
Weitere Motive <strong>de</strong>r neuen<br />
Kampagne fin<strong>de</strong>n Sie online<br />
unter www.globetrotter.<strong>de</strong>.<br />
Über <strong>de</strong>n QR-Co<strong>de</strong> sind<br />
Vi<strong>de</strong>os und Infos abrufbar.<br />
Foto: Hans Obermeier<br />
‹
40 Aktuell<br />
Engagiert<br />
Die Bäume für die Vision<br />
Mit <strong>de</strong>m VisionsWald kompensiert Globetrotter Ausrüstung die Treibhausgasemissionen<br />
seines Versandhan<strong>de</strong>ls. Dazu wird Regenwald in Costa Rica aufgeforstet:<br />
20.000 Bäume auf 20 Hektar. 4-<strong>Seasons</strong> berichtet regelmäßig über das Projekt –<br />
und stellt diesmal die angepflanzten tropischen Baumarten vor.<br />
Almendro (Dipteryx panamensis)<br />
Der Almendro o<strong>de</strong>r Waldman<strong>de</strong>lbaum kommt<br />
ausschließlich in <strong>de</strong>n Regenwäl<strong>de</strong>rn Mittelamerikas<br />
von Nicaragu a bis Kolumbien vor. Er<br />
erreicht bis zu 50 Meter Höhe. Den Namen<br />
verdank t er seinen Früchten mit man<strong>de</strong>lartigem<br />
Kern. Das attraktiv e und robuste Holz ist sehr begehrt,<br />
was die natürlichen Bestän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
Almendr o gefährlich <strong>de</strong>zimier t hat. Der Almendro<br />
ist die wichtigste Nahrungsquell e und<br />
zugleic h Nistbaum für <strong>de</strong>n Großen Soldatenara,<br />
eine vom Aussterben bedrohte Papageienart.<br />
Cebo (Vochysia guatemalensis)<br />
Diese schnell wachsen<strong>de</strong> Baumart kommt in<br />
ganz Mittelamerika vor und ist von Mexiko bis<br />
Panama weitverbreitet. Beson<strong>de</strong>rs augenfällig ist<br />
sie in <strong>de</strong>r Blütezeit durch eine Vielzahl leuchtend<br />
Sprossensalat? Nein, Nachwuchs im Wald.<br />
gelber Blüten. Außer<strong>de</strong>m dient <strong>de</strong>r Baum als<br />
»Nährstoffpumpe«: Seine hohe Laub und<br />
Streuproduktio n erhöht <strong>de</strong>n Nährstoffgehalt<br />
<strong>de</strong>gradierte r Regenwaldbö<strong>de</strong>n. Bis zu 45 Meter<br />
wird ein Cebo groß. Sein fasriges Holz wird<br />
traditionel l zum Bau von EinbaumKanus<br />
verwen<strong>de</strong> t.<br />
Guapinol (Hymenaea courbaril L.)<br />
Der Guapinol, auch Jatoba genannt, ist in<br />
Trocke n und Feuchtwaldgebieten von Mexiko<br />
bis Brasilien zu Hause. Er erreicht bis zu 40 Meter<br />
Höhe und einen Stammdurchmesser von zwei<br />
Metern. Die Produkte <strong>de</strong>s Guapinol wer<strong>de</strong>n vielfältig<br />
genutzt. Das sehr harte Holz ist begehrt als<br />
Konstruktionsholz und im Schiffsbau. Das Harz<br />
dient als Basis für Lacke, aber auch als Zusatzstoff<br />
in Medikamenten und Salben. Aus <strong>de</strong>n<br />
Same n und Blüten wer<strong>de</strong>n Bier und Honig<br />
gewon ne n. Die Bestän<strong>de</strong> dieses in vielfacher<br />
Hinsicht wertvollen Baumes sind bedroht und<br />
regen e riere n sich nur sehr langsam.<br />
Caobilla (Carapa guianensis)<br />
Caobilla, auch Andiroba genannt, ist ein<br />
Mahagoni gewächs, das in <strong>de</strong>n tropischen<br />
Regen wäl<strong>de</strong>rn Mittelamerikas, aber auch im<br />
brasilianischen Amazonasgebiet beheimatet<br />
ist. Ein Caobilla wird durchschnittlich 35 Meter<br />
hoch; seine Brettwurzeln können bis zu zwei<br />
Die ersten von<br />
Zarter Anfang – ein Almendro 20.000 Bäumen.<br />
wird bis zu 50 Meter groß.<br />
Meter lang wer<strong>de</strong>n. Wegen seiner Saftdrüsen<br />
ist <strong>de</strong>r Caobilla ein wichtiger Habitatbaum<br />
für Ameise n. Aus <strong>de</strong>n Samen wird ein Öl<br />
zur Seifen herstellung gewonnen; die Rin<strong>de</strong><br />
gilt als natürliches Heilmittel gegen Hautreizungen<br />
und Schuppenflechte.<br />
Weitere Baumarten, die im VisionsWald<br />
gepflanzt wer<strong>de</strong>n:<br />
Botarrama (Vochysia ferruginea),<br />
Tamarindo (Dialium guianense),<br />
Roble Sabana (Tabebuia rosea),<br />
Corteza Amarillo (Tabebuia ochracea),<br />
Manú (Minquartia guianensis).<br />
Mehr zum Globetrotter VisionsWald<br />
unter www.4-<strong>Seasons</strong>.tv/visionswald<br />
BaumInvest 3<br />
Der Globetrotter VisionsWald ist ein<br />
firmen internes Projekt von Globetrotte r<br />
Ausrüstung. Beim Projekt partner Baum-<br />
Inves t könne n aber auch Privatpersonen<br />
in die Regenwaldaufforstung investieren –<br />
und dabei sogar Gewinn machen. Mit <strong>de</strong>m<br />
Fonds »BaumInvest 3« sollen 500 Hektar<br />
Tropen wald aufgeforstet wer<strong>de</strong>n. Geplant<br />
wird mit 12 Millionen Euro Kommanditkapital.<br />
Bei einer Laufzeit von 24 Jahre n<br />
(2011 bis 2035) beträgt die erfor<strong>de</strong>rliche<br />
Min<strong>de</strong>seinlage 5000 Euro. An <strong>de</strong>ren<br />
En<strong>de</strong> rechnet »BaumInvest 3« mit einem<br />
Kapital rückfluss von 332 Prozent. Infos<br />
zum Projekt unter www.bauminvest.<strong>de</strong>.<br />
‹<br />
‹
Monate lang ist Tobias Heimhalt bereits<br />
15 über die Er<strong>de</strong> gera<strong>de</strong>lt, um Spen<strong>de</strong>n für<br />
Trinkwasserprojekte in Entwicklungslän<strong>de</strong>rn zu<br />
sammeln. Weil unterwegs sein Reisegeld<br />
knapp wur<strong>de</strong>, flog <strong>de</strong>r Hamburger zwischendurch<br />
nach Hause und besserte bei seinem<br />
alte n Arbeitgeber Globetrotter die Reisekasse<br />
auf. Dort lief ihm auch Mica über <strong>de</strong>n Weg. Die<br />
Brasilianerin, eigentlich auf Fahrradtour nach<br />
Marokko, kam als Tobias’ neue Freundin gleich<br />
mit zur nächsten Etappe ab Bangkok.<br />
Sein Fahrrad hatte Tobias in Thailand zwischengelagert,<br />
zusätzlich rollt jetzt ein Faltkanadier<br />
auf <strong>de</strong>m Anhänger mit. Damit ist unter an<strong>de</strong>rem<br />
in Laos die Befahrung <strong>de</strong>r<br />
sieben Kilometer langen Höhle<br />
<strong>de</strong>s Nam Ou geplant. Grobes<br />
Fernziel für die nächsten acht<br />
Monate ist noch immer Neuseeland,<br />
aber auch Süd amerika<br />
steht auf <strong>de</strong>r Wunschliste. Bislang<br />
hat Tobias 3000 Euro für<br />
Brunne n und Zisternen in Kenia<br />
und Burundi gesammelt. Aktuelle<br />
Infos und Spen<strong>de</strong>nmöglichkeit<br />
fin<strong>de</strong>t man auf <strong>de</strong>r Website<br />
www.wasserrad2010.<strong>de</strong>.<br />
Gravit 20+5<br />
Kaum zu spüren. We<strong>de</strong>r am Rücken,<br />
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Aktuell 41<br />
Engagiert<br />
Wasserträger Teil II Umwelt<br />
macht Schule<br />
Nach einem kurzen Heimatbesuch ist Globetrotter-Spen<strong>de</strong>nradler<br />
Tobias Heimhalt wie<strong>de</strong>r unterwegs – mit neuer Verstärkung.<br />
Plötzlich zu zweit: Tobias und Mica in Thailand.<br />
‹<br />
Zum 17. Mal verliehen NABU<br />
Hamburg und Globetrotter<br />
<strong>de</strong>n Hanse-Umweltpreis.<br />
Andrang beim Umweltpreis 2011: Für die<br />
mit 6000 Euro dotierte Auszeichnung<br />
hatte n sich 33 Projekte beworben – so viele<br />
wie noch nie zuvor. Gewonnen haben drei<br />
Schulprojekte aus <strong>de</strong>m Raum Hamburg.<br />
Der 1. Preis ging an Frank Rettmer, <strong>de</strong>r mit<br />
<strong>de</strong>r Hilfe von 25 Schülern ein Teilstück <strong>de</strong>r<br />
Wandse renaturiert hatte. Platz zwei sicherte<br />
sich die SelmaLagerlö fSchule in Ahrensburg<br />
für die Renaturierung einer Betriebsfläche.<br />
Dort legte man unter an<strong>de</strong>rem Trockenbiotope<br />
an und bastelte Nisthilfen. Platz drei belegte<br />
die Stadtteilschule Stellingen mit selbst<br />
gebauten Handysammelboxen. Für je<strong>de</strong>s<br />
Hand y zahlt die Hamburger Stadtreinigung<br />
einen Euro. Der Erlö s geht an soziale Projekte<br />
und die Gerät e sollen recycelt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die grüne<br />
Performance<br />
‹
42 Projekte<br />
Text & Fotos<br />
Fredrik Neregård<br />
Isbiten – vom<br />
Eis gebissen<br />
Glückliches Schwe<strong>de</strong>n: Wenn Seen, Flüsse und Küsten gefrieren, entsteht<br />
das schönste Schlittschuh-Revier <strong>de</strong>r Welt. Beim Tour-Skaten gleitet man mit<br />
Rucksack und Proviant durch die nordische Einsamkeit, 50 Kilometer täglich<br />
sind kein Problem. Auch <strong>de</strong>r Fotograf Fredrik Neregård ist »isbiten«.
Projekte<br />
43
44<br />
Projekte<br />
Totaler Durchblick: Der Vätternsee ist bekannt für klares Wasser – und klares Eis.<br />
»Es ist ein Vorwärtskommen fast ohne Anstrengung. Manchmal,<br />
wenn das Eis wie Glas über <strong>de</strong>m klaren Wasser liegt, fühlt es sich<br />
an, als ob ich über <strong>de</strong>m Seegrund schwebe.«
Projekte<br />
Endlos Strecke machen auf Schwe<strong>de</strong>ns Flüssen und Kanälen. Kufen statt Kanu: Wie ein Marmorbo<strong>de</strong>n legt sich das Eis über die Schären.<br />
45
46<br />
Projekte<br />
Bittere Kälte verwan<strong>de</strong>lt<br />
<strong>de</strong>n Stora Bjän in ein<br />
Meer aus Eisblumen.
»Durch schwanken<strong>de</strong> Temperaturen, Schneefall<br />
und Wind än<strong>de</strong>rt die Eislandschaft ständig ihr<br />
Gesicht. Je<strong>de</strong> Tour wird so zum einmaligen Erlebnis.«<br />
Blanke Physik: Am riesigen Vätternsee zeugen Bruchgräben von <strong>de</strong>n enormen Spannungskräften im Eis.<br />
Projekte 47
48<br />
Projekte<br />
Im Hochwinter sind die Tage kurz. Bei Sonnenuntergang sollte man bereits auf <strong>de</strong>m Heimweg sein. Eisfotograf Neregård.<br />
gleitend durch glitzern<strong>de</strong> Winterlandschaft, Kilometer<br />
für Kilometer auf schillern<strong>de</strong>m Eis. Beinahe unwirklich.<br />
Nur das leise Geräusch <strong>de</strong>r Kufen unterbricht<br />
die Stille. Es ist ein Vorwärtskommen mit<br />
»Sanft<br />
weiche n Bewegungen und fast ohne Anstrengung.<br />
Manchmal, wenn das Eis wie Glas über <strong>de</strong>m klaren Wasser liegt, fühlt es<br />
sich an, als ob ich über <strong>de</strong>m Seegrund schwebe <strong>…</strong>« So schwärmt <strong>de</strong>r<br />
schwedische Fotograf und Autor Fredrik Neregård übers TourSkaten.<br />
Im Winter erstarren die Wasserlandschaften Süd und Zentralschwe<strong>de</strong>ns<br />
zu einer Terra incognita, die man am einfachsten, elegantesten und<br />
schönsten auf Kufen erfährt. »Die Bedingungen in Schwe<strong>de</strong>n sind einzigartig«,<br />
sagt Fredrik. »Das Wasser gefriert verlässlich je<strong>de</strong>s Jahr, und<br />
spärlicher Schneefall begünstigt die gleichmäßige Eisbildung.« Von Göteborg<br />
bis Stockholm vereisen erst die Kanäle und Teiche, dann die Seen<br />
und schließlich die Schären.<br />
Dank geringen Salzgehalts und wenig Ti<strong>de</strong>nhubs ist die Ostsee das einzige<br />
Meer, auf <strong>de</strong>m man sicher Eislaufen kann – zumin<strong>de</strong>st in kalten<br />
Winter n. »Wenn die Ostsee friert, muss man die Gelegenheit beim Schopf<br />
packen«, erzählt Fredrik. Einem endlosen Marmorbo<strong>de</strong>n gleich verbin<strong>de</strong>t<br />
das Meereis dann die unzähligen Schären. »Ein einmaliges Gefühl, mitten<br />
auf <strong>de</strong>m Meer <strong>de</strong>m Horizont entgegenzulaufen.«<br />
An<strong>de</strong>rs als auf <strong>de</strong>n populären Eislaufrouten <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> ist man als<br />
TourSkater in Schwe<strong>de</strong>n meist individuell unterwegs. Wer sich keiner<br />
geführte n Gruppe anschließt, muss über Eis, Ausrüstung und Bergetechniken<br />
Bescheid wissen. »Manchmal ist das Eis gera<strong>de</strong> dick genug, um<br />
einen Eisläufer zu tragen. Dann ist höchste Vorsicht angebracht«, sagt<br />
Fredrik. »An an<strong>de</strong>rer Stelle ist es dick und glatt, so dass man mit langen,<br />
meditativen Schritten leicht vorankommt. Das transparente Spiegeleis<br />
schätzen wir am meisten.« An<strong>de</strong>re Eisqualitäten – etwa das undurchsichtige<br />
Schlammeis, das entsteht, wenn Schnee und Wasser gemeinsam<br />
erstarren, o<strong>de</strong>r das Eis <strong>de</strong>r Ostsee, erfor<strong>de</strong>rn Erfahrung.<br />
Fredrik ist seit 20 Jahren auf <strong>de</strong>m Eis unterwegs. Er schreibt Eisführer und<br />
führt Gruppen <strong>de</strong>s örtlichen Eislaufklubs. »50 Kilometer am Tag sind kein<br />
Problem, sogar 100 sind machbar.« Langweilig wird das nie: »Durch<br />
schwanken<strong>de</strong> Temperaturen, Schneefall und Wind än<strong>de</strong>rt das Eis ständig<br />
sein Gesicht. Je<strong>de</strong> Tour wird so zum einmaligen Erlebnis.« ‹<br />
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die Luft perfekt zwischen Rucksack und Rücken.
50 Reisetipp<br />
Text<br />
Franz Lerchenmüller<br />
Fotos<br />
Frankenwald<br />
Tourismus<br />
Wo die Has’n Hos’n haß’n<br />
Wer sich in <strong>de</strong>n Frankenwald begibt, fin<strong>de</strong>t nicht nur perfekte Outdoormöglichkeiten,<br />
mit Glück lernt er sogar ein paar Worte einer seltenen Mundart.<br />
Die Steigung zwischen Wellesbach und<br />
Wellesberg ist die gerechte Strafe für<br />
<strong>de</strong>n Hochmut <strong>de</strong>s Anfängers.<br />
»Ach, das bisschen Mountainbiking«, hatte<br />
<strong>de</strong>r gelächelt. Doch »das bisschen Mountainbiking«<br />
zwingt ihn schon nach einer Stund e<br />
vom Sattel. »Gna<strong>de</strong>«, röchelt die Lunge.<br />
»Erbarmen«, hechelt <strong>de</strong>r Kreislauf – aber<br />
Aufgeben kommt natürlich nicht infrage.<br />
Keuchend, fluchend, schiebend erreicht <strong>de</strong>r<br />
Mann endlich die Anhöhe.<br />
Doch da gibt es kein langes Verschnaufen:<br />
Die bei<strong>de</strong>n Begleiter aus <strong>de</strong>m Halbprofilager,<br />
die das japsen<strong>de</strong> Elend an ihrer Seite<br />
gar nicht mit ansehen können, schwingen sich<br />
schon wie<strong>de</strong> r aufs Rad. »Singletrail«, brüllt einer<br />
zurück, was in <strong>de</strong>r Mountainbikersprache so viel<br />
heißt wie: »Jetzt zieh dich aber warm an!« – und<br />
schon rasen sie die Rin ne hinunter, das japsen<strong>de</strong><br />
Elend notgedrungen hinterher. Tannen zapfen<br />
und Kiesel wirbeln hoch, die Reifen holpern<br />
über Fels und Wurzeln, die Hän<strong>de</strong> krampfen<br />
sich um die Bremshebel: Und trotz<strong>de</strong>m geht es<br />
zügig bergab, unaufhaltsam bergab – bis schließlich<br />
das Vor<strong>de</strong>rrad in einer Matschkuhle stecken<br />
bleibt, <strong>de</strong>r Rahmen sich ganz langsam, fast wie in<br />
Zeitlupe, hebt – und seinen Fahrer mitten in <strong>de</strong>n<br />
Dreck abkippt. Ach du schöner Frankenwald!<br />
Reichlich Natur: 300 km Bike-Routen<br />
und 4200 km Wan<strong>de</strong>rwege hat <strong>de</strong>r<br />
Naturpark Frankenwald zu bieten.<br />
Abends fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r erschöpfte Radler sein Seelenglück<br />
und seinen Wa<strong>de</strong>nfrie<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r – bei<br />
einem frischen Bier aus einer kleinen Brauerei.<br />
Und beim Studium <strong>de</strong>r Speisekarte nimmt er<br />
interessiert zur Kenntnis, dass <strong>de</strong>r Frankenwald<br />
ungefähr dort liegt, wo die Has’n Hos’n haß’n<br />
und die Hos’n Hus’n san.<br />
Wan<strong>de</strong>rn scheint ihm nach dieser Erfahrung<br />
doch die bessere Wahl. Ausgerechnet im Örtchen<br />
Hölle beginnt eine eher paradiesische Tour.<br />
Schon taucht <strong>de</strong>r frischgebackene Fuß gänger<br />
ein in <strong>de</strong>n Wald, mal dunkle Fichte pur, mal fröhlich<br />
bunt gemischt mit Laubbäumen. Bequeme<br />
Forstwege, dann fe<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Pfa<strong>de</strong>, über die sich
ganz früher nur mutige Jäger voran pirschten ,<br />
führen in das verwunschene Höllental.<br />
Schil<strong>de</strong>r machen auf Spuren späterer menschlicher<br />
Tätig keit aufmerksam: Hier gähnt das Loch<br />
eines Bergwerk stollens, da ist ein Kraftwerk von<br />
1888 mit Wasserturm immer noch in Betrieb,<br />
und über eine alte Eisenbahnbrücke haben<br />
Farne, Gräser und Hei<strong>de</strong>lbeeren längst einen<br />
grünen Teppich ausgebreitet. Felsen steche n<br />
herrisch ins Blau wie düstere Wächter, Steinbrocken<br />
türmen sich zu Barrieren, als wäre <strong>de</strong>r<br />
Eintritt noch immer verwehrt. Wie Murmel n, mit<br />
<strong>de</strong>nen Riesenkin<strong>de</strong>r gespielt haben, sind bemooste<br />
Felsblöcke wild durcheinan<strong>de</strong>r ge kullert.<br />
Von <strong>de</strong>r »Kanzel« sieht man hinüber zum<br />
Nachbar fels, wo ein mächti ger hölzerner Hirsch<br />
Gaudi pur auf <strong>de</strong>r Wil<strong>de</strong>n Rodach.<br />
Wasserschloss Mitwitz<br />
zum Sprung ansetzt, um sich, von Jägern und<br />
Hun<strong>de</strong>n in die Enge getrieben, in die Tiefe zu<br />
stürzen – tatsächlich geschehen ist das anno<br />
1756.<br />
Vom KönigDavidAussichtspunkt geht <strong>de</strong>r Blick<br />
über das gesamte Tal und weiter über ein Patchwork<br />
aus Fel<strong>de</strong>rn, Wiesen und Waldstreifen bis<br />
zum Städtchen Lichtenberg mit seine r Burg –<br />
»Gottes Garten« haben die Bewohner ihre<br />
Heima t in aller Beschei<strong>de</strong>nheit genannt.<br />
Wasserschlacht mit <strong>de</strong>n Einheimischen<br />
Wie<strong>de</strong>r unten, am schäumen<strong>de</strong>n, spritzen<strong>de</strong>n<br />
Flusslauf <strong>de</strong>r Selbitz, über <strong>de</strong>m die Wassertropfen<br />
glitzern wie Juwelen, überkommt <strong>de</strong>n<br />
4-<strong>Seasons</strong> Info<br />
Wan<strong>de</strong>rn & Biken im Frankenwald<br />
Der 1000 Quadrat ki lo meter große Naturpark<br />
Franken wald liegt im Nor<strong>de</strong>n von Bayern an <strong>de</strong>r<br />
Grenze zu Thüringen.<br />
Outdoor-Sport<br />
Der Franken wald ist ein<br />
erstklassiges Wan<strong>de</strong>r gebiet,<br />
das Wegenetz umfasst<br />
rund 4200 km. Am »Drehkreuz<br />
<strong>de</strong>s Wan<strong>de</strong>rns« bei<br />
Blanken stein treffen <strong>de</strong>r<br />
Franken weg, <strong>de</strong>r Fränkische<br />
Gebirgsweg, <strong>de</strong>r Kammweg<br />
und <strong>de</strong>r traditionsreiche<br />
Rennsteig zusammen. Im<br />
»Grünen Band«, <strong>de</strong>r ehemaligen<br />
Sperrzone zwischen<br />
DDR und BRD, kann man<br />
ebenfalls toll wan<strong>de</strong>rn. Dort<br />
lassen sich auch<br />
seltene Tiere wie<br />
Sma ragd libelle,<br />
Keulenschrecke<br />
o<strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>lerche<br />
beobachten. Der Frankenwald<br />
ist Partner <strong>de</strong>r bayer<br />
ischen Qualitätsmarke<br />
»Lust auf Natur«, 2011<br />
fand hier das KultWan<strong>de</strong>revent<br />
»Die 24 Stun<strong>de</strong>n von<br />
Bayer n« statt.<br />
Das markierte MountainbikeNetz<br />
umfasst 300 km<br />
in sieben Rundkursen.<br />
A7<br />
Coburg<br />
Bamberg<br />
A4<br />
Lichtenfels<br />
A73<br />
A70<br />
Reisetipp<br />
Bayreuth<br />
Bad A9<br />
Lobenstein<br />
51<br />
Besucher eine neue I<strong>de</strong>e: Auch auf <strong>de</strong>m Fluss<br />
müsste man einmal ein Stück Frankenwald<br />
erkun<strong>de</strong>n. Kein Problem, in Schnappenhammer<br />
an <strong>de</strong>r Wil<strong>de</strong>n Rodach warten schon<br />
die Flöße. Auf <strong>de</strong>r Bank längs <strong>de</strong>r Mitte sitzen<br />
zwei Dutzend Leute. Das Wehr geht auf und<br />
Floß um Floß gerät in Fahrt.<br />
Die erste Brücke nähert sich: Den Kopf nach<br />
unten, wer sich nicht <strong>de</strong>n Schä<strong>de</strong>l rammen<br />
will! Das Floß taucht erstaunlich tief ein, das<br />
Wasser steht erstaunlich hoch, erst bis zu <strong>de</strong>n<br />
Gürteln <strong>de</strong>r Gäste, dann bis zu ihrer Brust. An<br />
<strong>de</strong>r Spitze je<strong>de</strong>s Gefährts steht ein Mann und<br />
hält es mit seiner Stange vom Ufer o<strong>de</strong>r vom<br />
vor<strong>de</strong>ren Floß ab. Fackeln wer<strong>de</strong>n entzün<strong>de</strong>t,<br />
Lichtfetzen treiben übers schwarze Wasser,<br />
durch kurze Schnellen gleitet die Prozession<br />
in einen dunklen Tunnel aus Bäumen.<br />
Je näher Wallenfels kommt, <strong>de</strong>sto mehr<br />
Pu bli ku m amüsiert sich am Ufer: Sollten die<br />
Flößer anfangen zu trocknen, sorgt es dafür,<br />
dass keiner ausdörrt. Eimer weise kippen die<br />
Zuschauer Wasser auf die Dahintreiben<strong>de</strong>n,<br />
die spritzen zurück. Es ist eine muntere<br />
Gaudi , ein richtiges Einheimischenund<br />
Touristen Spektakel. Und <strong>de</strong>r Frankenwald<br />
Besucher staunt darüber, was hier so alles<br />
passiert! In einer Gegend, von <strong>de</strong>r manche<br />
<strong>de</strong>nken, dass sich dort nur Füchse und Hos’n<br />
Gute Nacht sagen, und wo man sich plötzlich<br />
mit patschnassen Hus’n wie<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>t. ‹<br />
Bad Steben<br />
Sonneberg<br />
A72<br />
Naila<br />
Mitwitz Wallenfels<br />
Hof<br />
Helmbrechts<br />
Kronach<br />
Steinbach<br />
Ludwigsstadt<br />
Naturpark<br />
Frankenwald<br />
Stadtsteinach<br />
Kulmbach<br />
Informationen<br />
Ausführliche Infos über die<br />
Region gibt’s beim Frankenwald<br />
Tourismus in Kronach,<br />
Tel. 09261/601517, www.<br />
frankenwaldtourismus.<strong>de</strong><br />
o<strong>de</strong>r bei Bayern Tourismus,<br />
Tel. 089/2123970, im Internet<br />
zu fin<strong>de</strong>n unter www.<br />
lustaufnatur.by.<br />
A93
52<br />
Reise<br />
Text<br />
Georg Weindl
Das<br />
Glück<br />
ist so<br />
nah<br />
In Österreich fin<strong>de</strong>t je<strong>de</strong>r einen Ort, <strong>de</strong>r seinen Serotoninspiegel in<br />
Wallung bringt. Das kann bei <strong>de</strong>r Besteigung <strong>de</strong>r Saalbacher Seven<br />
Summits sein, aber auch beim Brotbacken auf einem Bauern hof .<br />
Drei 4-<strong>Seasons</strong>-Tipps für <strong>de</strong>n Sommer in <strong>de</strong>n Bergen.<br />
Reise<br />
53<br />
Foto: Christian Woeckinger
Foto: Edith Danzer<br />
54 Reise<br />
Die Seven Summits of Saalbach Hinterglemm<br />
Ein Tag mit sieben Gipfeln. Für die Höhentour bei Saalbach muss man kein<br />
Extremalpinist sein. Aber eine gute Kondition und Trittsicherheit braucht es,<br />
um diese grandiose Wan<strong>de</strong>rung genießen zu können.<br />
Wenn Bergsteiger von <strong>de</strong>n Seven<br />
Summits sprechen, dann bekommen<br />
sie leuchten<strong>de</strong> Augen.<br />
Kein Wun<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>nn die Besteigung<br />
<strong>de</strong>r höchsten Gipfel auf<br />
je<strong>de</strong>m Kontinent ist das absolute Nonplusultra.<br />
Wir nehmen uns auch die Seven Summits vor,<br />
aber nicht Mount Everest, Aconcagua und Co.,<br />
son <strong>de</strong>rn die zahmere Variante. Im österreichischen<br />
Saalbach Hinterglemm haben sie seit<br />
Kurzem ihre eigenen Seven Summits. Die Lightversion<br />
sozusagen, die man an einem Tag<br />
mache n kann. 24 km Weg mit 1400 Höhenmetern,<br />
da braucht man eine gute Kondition.<br />
Die Einheimischen haben uns gewarnt. »Geht’s<br />
ja früh los und nehmt’s genügend Proviant mit«,<br />
hat unser Wirt gesagt. Unterwegs gibt es keine<br />
Hütten. Also starten wir sehr früh, fahren mit<br />
<strong>de</strong>m Schattberg Xpress hinauf zur Bergstation.<br />
Dann wan<strong>de</strong>rn wir auf <strong>de</strong>m Höhenweg zum<br />
2123 m hohen Stemmerkogel. Das ist die Warmlaufphase.<br />
Hier ist <strong>de</strong>r Weg noch sehr leicht.<br />
Danach, vom Seetörl zum 2249 m hohen Hochkogel,<br />
wird es schon anspruchsvoller. Dafür wird<br />
man mit einem tollen Blick auf das Steinerne<br />
Meer, <strong>de</strong>n Watzmann und <strong>de</strong>n Hochkönig belohnt.<br />
Nach <strong>de</strong>m Abstieg vom Gipfel geht es<br />
wie<strong>de</strong>r hinauf – zum Hochsaalbachkogel. Und<br />
<strong>de</strong>r hat es in sich. Auf <strong>de</strong>m schmalen Weg<br />
braucht es Tritt sicherheit. Der dritte Gipfel will<br />
erobert wer<strong>de</strong>n. Dafür ist <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong> Bärensteigkogel<br />
wesentlich gemütlicher. Wir haben<br />
Noch ein Gipfel,<br />
dann sind die Seven<br />
Summits geschafft.<br />
jetzt gut die Hälfte hinter uns gebracht und<br />
<strong>de</strong>n schwierigsten Teil <strong>de</strong>r Tour absolviert.<br />
Am Bärensteigkogel ist es ruhig, nur wenige<br />
an<strong>de</strong>re Wan <strong>de</strong>rer sind unterwegs. So beschließen<br />
wir, die bildschöne Einsamkeit für<br />
eine Pause in <strong>de</strong>r Unter standshütte zu<br />
nutzen , bevor es auf <strong>de</strong>n Manlitzkogel geht.<br />
Dieser Gipfel gehört wie<strong>de</strong>r zur schwierigen<br />
Sorte mit einem steilen Aufstieg. Dafür sieht<br />
man oben recht gut <strong>de</strong>n Großvenediger und<br />
die Zillertaler Alpen . Von hier ist es nicht weit<br />
zum Mittagskogel und schließlich zum letzten<br />
Gipfel. Langsam schwin<strong>de</strong>n die Kräfte. Aber<br />
<strong>de</strong>r Geißstein verlangt uns mit seinem steilen<br />
Gipfelweg einiges ab. Und dass danach noch<br />
ein ebenfalls anstrengen<strong>de</strong>r steiler Abstieg<br />
wartet, davor haben sie uns in Saalbach auch<br />
schon gewarnt. Finale furioso also. Aber es<br />
ist nicht mehr weit zum Ziel, <strong>de</strong>r Lindling alm,<br />
und die Gewissheit, die Seven Summits an<br />
einem Tag bezwungen zu haben, spornt uns<br />
noch mal richtig an.<br />
INfo: Tourismusverband Saalbach Hinterglemm,<br />
Glemmtaler Lan<strong>de</strong>sstraße 550,<br />
A5753 Saalbach, Tel. +43 (0)6541/680 068,<br />
www.saalbach.com. Anreise mit <strong>de</strong>r Bahn<br />
bis Zell am See, www.bahn.<strong>de</strong>.<br />
‹
BORN TO EXPLORE fi nkid.<strong>de</strong><br />
� nkids wachsen draußen am besten!<br />
BERLIN 3X l DRESDEN l ERFURT l JENA l LANDAU l LÜBECK l MÜNCHEN 2 X l NÜRNBERG l POTSDAM l TÜBINGEN<br />
Reise 55
56 Reise<br />
Erst das Vergnügen ... ... dann die Arbeit.<br />
Klangschalen und Kuhglocken<br />
Mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn Brot backen, zünftig sporteln und abends das Tagewerk in <strong>de</strong>r<br />
Sauna mit Wasserfall Revue passieren lassen. So sehen die Ferien auf Österreichs<br />
erstem Wellness-Bauernhof aus.<br />
Ein wenig komisch haben uns unsere<br />
Freun<strong>de</strong> schon angeschaut. Als wir zu<br />
Hause von unseren Urlaubsplänen erzählt<br />
haben, hat es nicht je<strong>de</strong>r gleich<br />
verstan<strong>de</strong>n. WellnessUrlaub ist ja gut,<br />
aber auf <strong>de</strong>m Bauernhof? »Wir wollen keine<br />
Kunstwelt mit fernöstlichen Dekorationen in <strong>de</strong>n<br />
österreichischen Bergen«, haben wir erklärt. Und<br />
so sind wir in Eisentratten im Nationalpark Nockberge<br />
in Kärnten bei Sabine und Kurt Mayer gelan<strong>de</strong>t.<br />
Hier führen die bei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n ersten<br />
Wellness Bauernhof in Österreich. Eigentlich etwas<br />
ganz Logisches. Wellness hat ja viel mit<br />
Natur und Gesundheit zu tun. Und viel Natur<br />
gibt es in <strong>de</strong>n Nockbergen rund um <strong>de</strong>n Lamprecht<br />
hof. Die sind von unserem Familienzimmer<br />
aus auch bestens zu bestaunen. Und drinnen<br />
domi nieren gemütliche Vollholzmöbel das<br />
Ambiente . So haben wir uns das vorgestellt.<br />
Nach einer äußerst erholsamen Nacht machen<br />
wir eine Almwan<strong>de</strong>rung, erst mal nichts Anstrengen<strong>de</strong>s,<br />
eher eine gemütliche Bergtour mit<br />
einer Kärntner Jause als Höhepunkt. Und das<br />
bleibt nicht die einzige Belohnung. Zurück auf<br />
<strong>de</strong>m Hof entspannen wir uns im Gesundheitsbad<br />
mit Bergkräutern und anschließend bei einer<br />
Klangschalenmassage. Die Kin<strong>de</strong>r pro bieren in<br />
<strong>de</strong>r Zwischenzeit die FreiluftBa<strong>de</strong> wanne aus<br />
und lassen sich zwei Stun<strong>de</strong>n lang nicht mehr<br />
blicken. Das kann nur be<strong>de</strong>uten, dass sie begeistert<br />
sind.<br />
Schon erstaunlich, wie vielseitig unser Quartier<br />
ist. Eine Mischung aus WellnessHerberge und<br />
Familienunterkunft in mitten <strong>de</strong>r Natur. Innerhalb<br />
wenige r Stun<strong>de</strong>n fühlt man sich völlig gelöst und<br />
weit weg vom Alltags stress. Als wäre das nicht<br />
schon genug, macht sich wenig später im Haus<br />
ein ver führerischer Duft breit. Echte Kärntner<br />
Nu<strong>de</strong>ln stehen heute auf <strong>de</strong>r Speisekarte. Und<br />
die lassen wir uns natürlich nicht entgehen.<br />
Nach einer weiteren äußerst erholsamen Nacht<br />
starten wir zu einer ausgiebigen Radltour. Die<br />
Kin<strong>de</strong>r lassen sich <strong>de</strong>rweil zeigen, wie man Kühe<br />
melkt. Ausgepowert verziehen wir uns am Nachmittag<br />
in die Sauna am eigenen Wasserfall.<br />
Dann ist wie<strong>de</strong>r Ent<strong>de</strong>ckungsreise auf <strong>de</strong>m<br />
Bauern hof angesagt. Wir schauen Gastgeberin<br />
Sabine beim Brotbacken zu, kneten auch selbst<br />
mal <strong>de</strong>n Teig und lassen uns vom Duft <strong>de</strong>s<br />
würzigen Brots betören.<br />
Am dritten Tag gehen wir angeln und lassen<br />
uns nachmittags in die Meditation einführen.<br />
Und da wird uns mit einem Mal die tiefere<br />
Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Filmtitels »Aus <strong>de</strong>r Mitte entspringt<br />
ein Fluss« klar <strong>…</strong><br />
INfo: Der Lamprechthof ist einer von<br />
rund 2800 Bauernhöfen aus <strong>de</strong>m Verbund<br />
»Urlaub am Bauernhof« in Österreich.<br />
Die Mottos <strong>de</strong>r Höfe sind äußerst<br />
vielfältig: vom Baby und Kin<strong>de</strong>rbauernhof,<br />
Bio, Kräuter und Reiterbauernhof<br />
über Winzerhof bis zur Almhütte.<br />
Infos bei »Urlaub am Bauernhof«,<br />
Tel. +43 (0)662 / 880 202,<br />
www.urlaubambauernhof.at.<br />
Fotos: Tom Lamm<br />
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atmungsaktiv.<br />
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entwickelt wur<strong>de</strong>. Im 3-lagigem Dermizax<br />
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Der Kopf gehört zu <strong>de</strong>n Körperteilen<br />
mit <strong>de</strong>m größten Wärmeverlust, daher<br />
ist bei kalter Witterung eine gute<br />
Mütze entschei<strong>de</strong>nd.
58 Reise<br />
Wil<strong>de</strong> Hexen auf <strong>de</strong>r Hohen Salve<br />
Die Hohe Salve ist im Sommer wie verhext. Hier kann man mit <strong>de</strong>n Kids<br />
im Hexenba<strong>de</strong>haus planschen, barfuß wan<strong>de</strong>rn, Kekse backen und natürlich<br />
eindrucksvolle Gipfelpanoramen er<strong>leben</strong>.<br />
Ob die Hexen auch mit <strong>de</strong>r Seilbahn<br />
hinaufgefahren sind? Der Nachwuchs<br />
will es ganz genau wissen.<br />
Wir sitzen gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Kabine <strong>de</strong>r<br />
Seilbahn auf die Hohe Salve. Unser<br />
Ziel ist das Hexenwasser, die wohl ungewöhnlichste<br />
Freizeitattraktion in <strong>de</strong>n Tiroler Bergen,<br />
ein alle Sinne ansprechen<strong>de</strong>r Erlebnisparcours<br />
für die Familie. Als es Hexen gab, da hatte man<br />
noch keine Seilbahn. Außer<strong>de</strong>m flogen die<br />
Hexe n doch auf ihren Besen, erklären wir<br />
unsere n Kin<strong>de</strong>rn. Wenige Minuten später<br />
schweben wir in die Mittelstation in Hochsöll<br />
ein. Hier geht es los. Auf <strong>de</strong>n Spuren <strong>de</strong>r Hexen<br />
waten wir durch frisches Quellwasser, balancieren<br />
auf krummen Baumstämmen und erfahren<br />
am Bienentanzplatz, wie die kleinen Tiere<br />
miteinan<strong>de</strong>r kommunizieren. An <strong>de</strong>r Steinmühle<br />
kann man sich einen schönen Stein schleifen,<br />
was wir ebenfalls zumin<strong>de</strong>st versuchen. Und<br />
drüben am Gegenhang in Salvenmoos, da gibt<br />
es das Hexen ba<strong>de</strong>haus. Selbst die Hexen hatten<br />
schon einen Sinn für Wellness. Warum auch<br />
Verhext und verzaubert<br />
wirken auch die Wäl<strong>de</strong>r<br />
rund um die Hohe Salve.<br />
nicht, sie saßen hier ja schließlich an <strong>de</strong>r Quelle.<br />
Und genau in an diesen Quellen sollen sie dann<br />
stun<strong>de</strong>nlang im Wasser gelegen und die Aussicht<br />
genossen habe n. Heute kann man das auch<br />
machen – in eigens gebauten Ba<strong>de</strong>häusern.<br />
So viel Erlebnis macht hungrig, weshalb wir<br />
überlegen, ob wir das kurze Stück hinauf zur<br />
Simon alm gehen, wo Kin<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r alten Backstube<br />
selbst Kekse backen können. Die Alternative<br />
ist <strong>de</strong>r Weg zur Stöcklalm, in <strong>de</strong>r man nicht<br />
nur schön einkehren und auf <strong>de</strong>r Terrasse sitzen<br />
kann. In <strong>de</strong>r Stöcklalm wird auch Brot gebacken<br />
Spannend: wie es früher auf <strong>de</strong>r Alm war.<br />
Foto: Hannes Dabernig<br />
und Bergkäse produziert. Die Kin<strong>de</strong>r<br />
jauchzen : »Wir wollen beim Brotbacken zuschauen.«<br />
Dem Wunsch geben wir nach,<br />
zumal es dort ebenso eine Brotzeit gibt, <strong>de</strong>nn<br />
wir wollen ja noch auf <strong>de</strong>n Gipfel.<br />
Gestärkt und mit <strong>de</strong>m neuen Wissen, wie<br />
Brot gebacken wird, wan<strong>de</strong>rn wir wenig<br />
später Richtung Kraftalm weiter. Anfangs<br />
geht es noch fast flach dahin, dann wird es<br />
schon etwas steiler. Über eine Stun<strong>de</strong> gehen<br />
wir bis zur schön gelegenen Kraftalm und<br />
vorbei am Gasthaus Rigi, wo im Winter die<br />
Skipiste verläuft, rauf zum Gipfel Hohe Salve.<br />
Jetzt sind wir auf 1829 m und über 700 m<br />
über <strong>de</strong>r Mittelstation. Die Aussicht ist sensationell.<br />
Hier <strong>de</strong>r Wil<strong>de</strong> Kaiser, dort die Kitzbüheler<br />
Alpen, hinten die Zillertaler Dreitausen<strong>de</strong>r<br />
und <strong>de</strong>r Großvenediger. Die Hexen<br />
haben auch hier Spuren hinterlassen. In einige<br />
r Entfernung steht die Windharfe, die je<br />
nach Windstärke eindrucksvolle Melodien<br />
aufspielt. Schon erstaunlich, was man bei<br />
<strong>de</strong>n Hexen so alles er<strong>leben</strong> kann.<br />
INfo: Das Hexenwasser ist vom 17. Mai<br />
bis zum 21. oktober 2012 geöffnet. Der<br />
Eintritt ist im Gon<strong>de</strong>ltarif inklusive,<br />
www.hexenwasser.at. Allgemeine Infos<br />
gibt es bei <strong>de</strong>r ferienregion Hohe Salve,<br />
Brixentalerstraße 41, A6361 Hopfgarten,<br />
Tel. +43 (0)5335/232 212,<br />
www.hohesalve.com. Mit <strong>de</strong>r Bahn bequeme<br />
Anreise bis Wörgl, www.bahn.<strong>de</strong>.<br />
Ein Österreich-Filmspecial fin<strong>de</strong>t<br />
man unter www.4-seasons.tv/<br />
reise_oesterreich. Die Österreich<br />
Werbung berät Urlauber kostenlos,<br />
Tel. 0800/400 200 00. Weitere Infos:<br />
www.austria.info/sommer<br />
‹
60 Kun<strong>de</strong>nkarte<br />
Gute Karten<br />
Die GlobetrotterCard ist Ihre Eintrittskarte zu exklusiven Events mit Outdoor-Profis.<br />
1 2<br />
Sechs Richtige<br />
Sechs Fototipps für bessere Bergbil<strong>de</strong>r hat <strong>de</strong>r Profifotograf<br />
Heinz Zak parat, <strong>de</strong>n Rest gibt es bei <strong>de</strong>n drei Fotobiwaks von<br />
Mountain Equipment. Fotobiwak? Na klar, Wan<strong>de</strong>rung mit<br />
Übernachtung in <strong>de</strong>n Bergen, bei <strong>de</strong>nen Sonnenuntergang und<br />
Sonnenaufgang richtig in Szene gesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
1. Von Linien und <strong>de</strong>m Gol<strong>de</strong>nen Schnitt<br />
Markante Linien wie Bergketten, Wege, Spuren im Schnee, Muster im<br />
Fels, Wasserläufe o<strong>de</strong>r einfach nur ein Kletterseil bringen – wenn sie<br />
richti g in Szene gesetzt wer<strong>de</strong>n – Spannung und Dynamik ins Bild. Wenn<br />
es Ihnen schwerfällt, die markanten Linien in Ihrem Bild zu erkennen:<br />
Kneifen Sie die Augen beim Blick durch <strong>de</strong>n Sucher zu, bis Sie nur noch<br />
die wichtigsten Umrisse (und Linien) sehen. Diese Linien können durch<br />
die Wahl <strong>de</strong>s Formats noch betont wer<strong>de</strong>n – eine Vertikale wirkt noch<br />
besser im Hochformat.<br />
Diagonale Linien bringen dagegen Spannung und Wertung: Eine Diagonale<br />
von links unten nach rechts oben wird als aufsteigend, also positiv<br />
empfun<strong>de</strong>n. Umgekehrt gilt das Gegenteil.<br />
Mit Linien allein ist allerdings noch kein gutes Bild gemacht. Wichtig ist,<br />
dass die Linien/Proportionen im Bild in einem ästhetischen Verhältnis zu<br />
einan<strong>de</strong>r stehen. Das ist nur bedingt Geschmackssache. Schon <strong>de</strong>r Grieche<br />
Euklid erkannte das »Maß <strong>de</strong>r Dinge«. Achten Sie auf eine Aufteilung von<br />
Zwei Drittel zu einem Drittel, fertig ist <strong>de</strong>r sogenannte »Gol<strong>de</strong>ne Schnitt«.<br />
2. Vor<strong>de</strong>rgrund bringt Tiefe<br />
Versuchen Sie es. Gehen Sie zuerst nur in einen Park mit Bäumen o<strong>de</strong>r<br />
Blumen beeten o<strong>de</strong>r einfach durch die Straßen einer Stadt. Suchen Sie ganz<br />
bewusst einen Vor<strong>de</strong>rgrund für Ihr Motiv und setzen Sie diesen markant ins<br />
Bild. Machen sie das Bild zum Vergleich unbedingt auch ohne <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund.<br />
Sehr oft bringt die zusätzliche Ebene vorne mehr Räumlichkeit ins<br />
Bild. Aber wehe, einer pflückt hinterher das E<strong>de</strong>lweiß ...<br />
3. Ins Bild hinein<br />
Mehr o<strong>de</strong>r weniger unbewusst empfin<strong>de</strong>n wir es als unangenehm, wenn<br />
eine Person aus <strong>de</strong>m Bild hinaus anstatt in das Bild hineinschaut, geht,<br />
pad<strong>de</strong>lt, fährt o<strong>de</strong>r eben kraxelt. Wir haben dann das Gefühl, dass <strong>de</strong>r<br />
Mensch <strong>de</strong>m Bild <strong>de</strong>n Rücken zukehrt und es sozusagen uninteressant<br />
fin<strong>de</strong>t. Geht die richtige Bewegungsrichtung dann noch mit einer kleinen<br />
sportlichen Meisterleistung und einer hübschen Spiegelung einher, ist man<br />
<strong>de</strong>m perfekten Bild schon recht nah.<br />
4. Das Spiel mit Schärfe und Unschärfe<br />
Ebenfalls ein Gefühl, <strong>de</strong>m wir uns kaum entziehen können: Die Dinge im<br />
Vor<strong>de</strong>rgrund sollten scharf, <strong>de</strong>r Hintergrund mehr o<strong>de</strong>r weniger unschar f<br />
sein. Dieses »Mehr o<strong>de</strong>r Weniger« lässt sich durch die Wahl <strong>de</strong>r Blen<strong>de</strong><br />
beeinflussen – je höher die Zahl, <strong>de</strong>sto schärfer <strong>de</strong>r Hintergrund – und mit<br />
<strong>de</strong>r Abblendtaste (sofern vorhan<strong>de</strong>n) kontrollieren. Dieses kreative Spiel<br />
mit Schärfe und Unschärfe ist ein beliebtes Gestaltungsmittel fortgeschrittener<br />
Fotografen. Platziert man allerdings die wichtigsten Bil<strong>de</strong>lemente wie
3 4 6<br />
Gesichte r o<strong>de</strong>r Personen bewusst im Hintergrund, muss <strong>de</strong>r Fokus ganz<br />
klar dort liegen.<br />
5. Die korrekte Belichtung<br />
Sieben Zeilen über das Belichten? Der Zak spinnt. Spinnt nicht, doch mehr<br />
Platz war nicht. Ein guter Fotograf sollte in je<strong>de</strong>m Fall stets in <strong>de</strong>r Lage<br />
sein, die Kameraautomatik durch manuelle Einstellungen zu korrigieren.<br />
Sei es durch eine Belichtungskorrektur über die Plus/MinusTaste (meist in<br />
Drittelschritten möglich) o<strong>de</strong>r gleich per manueller Wahl von Verschluss<br />
4-<strong>Seasons</strong> Info<br />
Fotobiwak mit Heinz Zak und Mountain Equipment<br />
Der perfekte Sonnenuntergang und -aufgang in<br />
<strong>de</strong>n Bergen gehört ins Repertoire je<strong>de</strong>s Fotografen.<br />
Dazu bedarf es zumeist einer Übernachtung<br />
im Freien und viiiieel Ausdauer. Eine kleine<br />
Hilfestellung bietet Mountain Equipment. Der<br />
Outdoor-Ausrüster lädt interessierte Fotografen<br />
zu einem Erlebnis <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Art: Heinz<br />
Zak, <strong>de</strong>r österreichische Kletterer und Outdoor-<br />
Fotograf, zeigt euch persönlich, wie aus einem<br />
Foto das perfekte Foto wird und unterstützt<br />
euch mit wertvollen Tipps und Tricks. Da auch<br />
Fotografieren bei Nacht gekonnt sein will und<br />
ein perfekter Sonnenaufgang nicht fehlen darf,<br />
5<br />
checkt ihr direkt im Millionen-Sterne-Hotel ein.<br />
Kein Dach, kein Zelt, nur das Universum über<br />
euch. In leihweise zur Verfügung gestellten Daunenschlafsäcken<br />
von Mountain Equipment seid<br />
ihr dafür bestens gerüstet.<br />
Alle Biwaks sind Zweitagestouren von Samsta g-<br />
bis Sonntagvormittag und richten sich an<br />
Hobby fotografen. Nach einer gemäßigten<br />
Wan<strong>de</strong>run g mit zahlreichen Tipps fürs Fotografieren<br />
schlagt ihr gegen Abend euer Lage r<br />
zum Biwakieren auf. Schönes Wetter ist bestellt,<br />
kann aber nicht garantiert wer<strong>de</strong>n. Aber keine<br />
Bange, es gibt auch einen Plan B.<br />
Kun<strong>de</strong>nkarte<br />
zeit und Blen<strong>de</strong>nöffnung. Das gezeigte Bild etwa wur<strong>de</strong> gezielt etwas<br />
unter belichtet, um <strong>de</strong>n silhouettenhaften Charakter herauszuarbeiten.<br />
61<br />
6. Die Kamera immer parat<br />
Wer keinesfalls ein Motiv verpassen will, sollte seine Kamera stets griff bereit<br />
haben. Eine Gruppe Ziegen im Gänsemarsch hat wenig Verständnis für<br />
Zwischen rufe à la »Halt, ich muss nur schnell <strong>de</strong>n Schlafsack im Rucksack<br />
beiseite räumen, um an die Kamera unterm Kocher zu kommen.« Schon mal<br />
über eine separate Hüfttasche für die Kamera nachgedacht?<br />
Orte & Termine<br />
28. + 29. April 2012, Sächsische Schweiz<br />
Wan<strong>de</strong>rung zu bekannten Schauplätzen<br />
<strong>de</strong>s Elbsandsteingebirges rund um Bad<br />
Schandau.<br />
5. + 6. Mai 2012, Eifel<br />
Wan<strong>de</strong>rung durch die waldreiche Ahreifel<br />
rund um Kesseling.<br />
12. + 13. Mai 2012, Karwen<strong>de</strong>l<br />
Wan<strong>de</strong>rung durch das Karwen<strong>de</strong>l. Biwak<br />
auf <strong>de</strong>m Hafelekar direkt über Innsbruck.<br />
Die Mountain Equipment Fotobiwaks sind eine<br />
exklusive Veranstaltung für Inhaber <strong>de</strong>r GlobetrotterCard.<br />
Das Bewerbungs-Proce<strong>de</strong>re fin<strong>de</strong>n<br />
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Text<br />
Till Gottbrath<br />
Fotos<br />
Archiv Ortlieb<br />
Heiliger Sankt Ortlieb –<br />
Schutzpatron <strong>de</strong>r Outdoorer<br />
Die Ortlieb-Story<br />
Kein Geld, keine Ahnung – aber viele gute I<strong>de</strong>en, wie man Ausrüstung auf Tour<br />
trocken hält. So begann Hartmut Ortlieb vor 30 Jahren. Heute ist <strong>de</strong>r fränkische<br />
Tüftler Weltmarktführer für wasserdichtes Outdoor-Gepäck.
Beim Gedanken an seine erste Begegnung mit Hartmut<br />
Ortlieb rollt Gerold Ringsdorf noch heute mit <strong>de</strong>n<br />
Auge n: »Das war so um 1982. Ich träumte von einer<br />
Karriere in <strong>de</strong>r Outdoor-Branche und betätigte mich als<br />
Erfin<strong>de</strong>r. Wie<strong>de</strong>r mal hatte ich die Schule geschwänzt,<br />
weil ich einem Trekkingla<strong>de</strong>n im Frankfurter Univiertel<br />
meine neueste Entwicklung präsentieren wollte: selbst<br />
genähte Fahrradtaschen aus Kunststoff und Le<strong>de</strong>r, die<br />
dank eingebauter Müllbeutel wasserdicht waren – sensationell! Als ich<br />
anka m, wartete dort schon ein an<strong>de</strong>rer Erfin<strong>de</strong>r. Er trug einen filzigen Wollpulli<br />
und eine Wischmopp-Frisur. Unter <strong>de</strong>m Arm hatte auch er Fahrradtaschen<br />
– aus LKW-Plane! Oh Mann, was für eine gute I<strong>de</strong>e <strong>…</strong> LKW-Plane<br />
war preiswert, stabil und dicht. Ich zog wie<strong>de</strong>r ab, ohne meine Taschen zu<br />
zeigen.« (Nach diesem Rückschlag machte Gerold <strong>de</strong>nnoch Karriere und ist<br />
heute oberster Hardware-Entwickler bei Jack Wolfskin.)<br />
Woher Geld nehmen? Was ist Marketing?<br />
Permanente Verbesserung: Zwischen Ortliebs ersten Biketaschen und <strong>de</strong>r aktuellen<br />
Globetrotter-Kollektion liegen fast 30 Jahre, <strong>de</strong>nnoch sieht <strong>de</strong>r Enkel <strong>de</strong>m Opa ähnlich.<br />
Die I<strong>de</strong>e zur Fahrrad-Packtasche aus LKW-Plane war <strong>de</strong>m Schüler Hartmut<br />
Ortlieb aus Nürnberg während einer regenreichen Radtour in England gekommen.<br />
Bereits vor seinem Abi begann er, Mutters Nähmaschine mit roter<br />
LKW-Plane zu vergewaltigen. Das fertige Ding gewann zwar keinen Schönheitspreis,<br />
erklärte sich aber sozusagen selbst. Als Reaktion kam von vielen<br />
Freun<strong>de</strong>n die Frage: Kannst du mir auch so was nähen? Hartmut konnte: Er<br />
zog mit <strong>de</strong>r Nähmaschine aus <strong>de</strong>m Keller in <strong>de</strong>n Hinterhofschuppen und<br />
stellte Helfer ein – rekrutiert aus <strong>de</strong>m Familien- und Freun<strong>de</strong>skreis.<br />
1982 ging es nicht mehr an<strong>de</strong>rs und Hartmut grün<strong>de</strong>te eine richtige Firma.<br />
Wie bei seinen Produkten bevorzugte er auch bei <strong>de</strong>r Namensgebung<br />
Noch mit Wischmopp-Frisur: frühe Werbung.<br />
Hersteller 65<br />
einfach e Lösungen: »Ortlieb« sollte <strong>de</strong>r La<strong>de</strong>n heißen. Es begann eine aufregen<strong>de</strong><br />
Zeit, reich an Herausfor<strong>de</strong>rungen: Woher Geld nehmen? Mama<br />
Ortlieb bürgte mit ihrer Lebensversicherung über 30.000 Mark. Reich an<br />
Fragen: Was ist Marketing? Das ist Hartmut bis heute nicht so ganz klar,<br />
aber dafür gibt’s ja Mitarbeiter. Reich an Abenteuern: <strong>de</strong>r erste Messestand<br />
unter einer Rolltreppe auf <strong>de</strong>r ISPO.<br />
Trotz aller Aufgaben rund ums neue Unternehmen, für Hartmut drehte sich<br />
alles nur um eines: das Produkt. Hartmut Ortlieb ist – im positiven Sinn –<br />
›
66<br />
Hersteller<br />
Rucksäcke, Taschen, Schüsseln: Über 500 wasserfeste Artikel hat Ortlieb im Sortiment.<br />
ein Freak, ein Nerd. Was gut ist, muss noch besser wer<strong>de</strong>n: einfacher,<br />
schneller, praktischer, robuster. Es scheint, als kreise ein unsichtbares I<strong>de</strong>enradar<br />
auf seinem Kopf. Wer ihn etwas besser kennt, weiß, wie Hartmut bei<br />
eingeschaltetem Radar dreinschaut: <strong>de</strong>n Blick ein wenig in <strong>de</strong>r Ferne, <strong>de</strong>n<br />
Kopf etwas schief gelegt und im Gespräch nicht so hun<strong>de</strong>rtprozentig bei <strong>de</strong>r<br />
Sache. Da tickt dann wie<strong>de</strong>r was <strong>…</strong><br />
Die I<strong>de</strong>e: schweißen statt löchern<br />
In <strong>de</strong>n Anfangszeiten beschäftigte Hartmut vor allem das Problem, dass die<br />
LKW-Planen zwar wasserdicht waren, nicht jedoch die Nähte. Diese<br />
musste n mühsam getaped wer<strong>de</strong>n. Hartmut war das zuwi<strong>de</strong>r – warum erst<br />
Löcher stechen, um sie dann wie<strong>de</strong>r mit viel Aufwand zuzumachen? Viel<br />
besser wäre es doch, die Planen direkt zu verbin<strong>de</strong>n. Hartmut fand heraus,<br />
dass hitzeverschweißte Nähte à la Friesennerz zwar dicht sind, aber das<br />
Materia l erheblich schwächen. Hartmut wollte das selbst ausprobieren. Er<br />
erstand eine ausrangierte Maschine, mit <strong>de</strong>r zuvor Brillenetuis hergestellt<br />
wur<strong>de</strong>n. Aber das Gerät konnte Kunststoff im Hochfrequenzverfahren<br />
schweißen. Dabei wird das Material in einem elektromagnetischen Wechselfeld<br />
erwärmt und dann unter Druck dauerhaft verbun<strong>de</strong>n. Der 22-Jährige<br />
probierte, studierte und improvisierte – und schließlich klappte es.<br />
Ortlieb-Produkte waren jetzt nahtfrei, wasserdicht und unverwüstlich – und<br />
traten einen weltweiten Siegeszug an, <strong>de</strong>n bis heute nur die LED-Lampen<br />
wie<strong>de</strong>rholen konnten: Ein vorher nicht da gewesenes Produkt fegt die alten<br />
Platzhirsche vom Markt – für die LED-Lampen mussten die herkömmlichen<br />
Taschenlampen mit Glühbirne weichen, die Ortlieb-Taschen machten alle<br />
früheren Versuche obsolet, Outdoor-Gepäck wasserdicht zu verpacken.<br />
Die ersten und bis heute bekanntesten Produkte waren die Fahrradtaschen.<br />
Deutsche Reiseradler trugen sie in die weite Welt hinaus und in <strong>de</strong>n ersten<br />
Jahren konnte man an <strong>de</strong>n Ortlieb-Taschen zuverlässig erkennen, ob man in<br />
<strong>de</strong>r patagonischen Pampa o<strong>de</strong>r im australischen Outback einem Landsmann<br />
begegnete. Mittlerweile schätzen allerdings auch Japaner, Amerikaner o<strong>de</strong>r<br />
Neuseelän<strong>de</strong>r ihre Ortliebs.<br />
Spüle und Kin<strong>de</strong>rbad:<br />
Die Faltwanne fasst 50 Liter.<br />
Globetrotter Ausrüstung, damals noch ein kleiner Shop in Hamburg, nahm<br />
Hartmuts Taschen früh ins Programm und legte später sogar eine<br />
Globetrotte r-exklusive Serie auf, die bis heute zu <strong>de</strong>n Bestsellern gehört. Die<br />
orangen Taschen mit <strong>de</strong>n Logos von Ortlieb und Globetrotter gehören<br />
inzwische n an vielen Filialorten zum Stadtbild.<br />
»Ma<strong>de</strong> in Germany« – und dabei bleibt es<br />
Daheim im Frankenland arbeiteten Hartmut Ortlieb und sein beständig<br />
wachsen<strong>de</strong>s Team <strong>de</strong>rweil systematisch alle funktionalen Baustellen rund<br />
um Fahrradpacktaschen, Reiseausrüstung und allgemein wasserdichte<br />
Produkt e ab. Das Sortiment reicht von Motorrad- über Foto- bis zu Pfer<strong>de</strong>packtaschen<br />
und bietet auch Gimmicks wie <strong>de</strong>n Kaffee filterhalter (das<br />
einzig e Ortlieb-Produkt, das Wasser bzw. Kaffee durchlässt). Je<strong>de</strong> Taschengeneration<br />
brachte Verbesserungen – neue Verschlüsse, optimierte<br />
Verbindungs systeme für Gepäckträger und Lenker, innovative Materialien,<br />
reduziertes Gewicht. Mit LKW-Planen haben Ortlieb-Produkte kaum noch<br />
etwas gemein, <strong>de</strong>r cleane Look <strong>de</strong>r frühen Jahre ist trotz<strong>de</strong>m geblieben.
Der 22-Jährige probierte und improvisierte –<br />
schließlich waren Ortlieb-Produkte nahtfrei,<br />
wasserdicht und unverwüstlich.<br />
Dicht dank Rollverschluss:<br />
<strong>de</strong>r<br />
Tagesrucksack<br />
Packman Pro 2.<br />
Universalgenie: <strong>de</strong>r<br />
Rack-Pack in diversen Größen.<br />
1997 vollzog Ortlieb eine n wichtigen Schritt: einen Neubau auf <strong>de</strong>r »grünen<br />
Wiese« in Heilsbronn, 20 Kilometer von Nürnberg. In einer Zeit, in <strong>de</strong>r viele<br />
Unternehmen die Produktion in Niedriglohnlän<strong>de</strong>r verlagerten, erfor<strong>de</strong>rte<br />
das einigen Mut. Dennoch stand Fernost für Hartmut nie zur Debatte:<br />
»Einerseit s stehen da die bekannten Slogans vom Bekenntnis zum Standort<br />
Deutschland sowie <strong>de</strong>r Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen.<br />
Wenige r altruistisch betrachtet, bin ich überzeugt, dass <strong>de</strong>r Mikrokosmos<br />
Ortlieb in Deutschland einfach besser funktioniert: sehr kurze interne Wege,<br />
alles in einer Hand, Unabhängigkeit von Lieferanten und damit wesentlich<br />
bessere Steuerung <strong>de</strong>r Verfügbarkeit <strong>de</strong>r Produkte für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m<br />
haben wir so extrem schnelle Reaktionszeiten bezüglich <strong>de</strong>r Qualitätssicherung,<br />
kurze Transportwege und einen ganz engen Draht zum Kun<strong>de</strong>n.<br />
Es macht einfach Sinn, dass alle im Hochfrequenz-Schweißverfahren produzierten<br />
Produkte ma<strong>de</strong> in Germany sind – hier in Heilsbronn.«<br />
Dass dies keine leeren Worte sind, weiß auch Globetrotter: 2008 kürte man<br />
Ortlieb zum »Lieferant <strong>de</strong>s Jahres« – diesen branchenintern heiß begehrten<br />
Preis bekommt nur, wer bei Qualität, Lieferfähigkeit und Kun<strong>de</strong>nservice<br />
langfristig Bestnoten sammelt.<br />
Hartmut Ortlieb heute: Das I<strong>de</strong>enradar kreist weiter.<br />
Aber allem Perfektionsstreben zum Trotz lief auch bei Ortlieb nicht immer<br />
alles problemlos. Als Flop gingen die selbst aufblasen<strong>de</strong>n Matten in die<br />
Firmen chronik ein. Luftmatten gab es schon von an<strong>de</strong>ren Herstellern, aber<br />
<strong>de</strong>ren Durchstich- und Rutschfestigkeit war mäßig. Ortlieb wollte das besser<br />
machen. Dies gelang <strong>de</strong>n findigen Franken zwar, doch gab es immer wie<strong>de</strong>r<br />
einzelne undichte Matten – und ausnahmsweise gelang es dieses Mal nicht,<br />
das Problem zu lösen. Das Projekt wur<strong>de</strong> schließlich gestoppt.<br />
Mehr Bier trinken und auf <strong>de</strong>n Mars fliegen<br />
Hersteller<br />
Umgekehrt wil<strong>de</strong>rten auch an<strong>de</strong>re Hersteller im Ortlieb-Revier und brachten<br />
verschweißte Taschen heraus. Hartmut steht diesen »Kopien« selbstbewusst<br />
gegenüber: »Ortlieb ist das Original. Die Szene kennt und schätzt uns, und<br />
sie weiß, dass unsere Taschen mit je<strong>de</strong>r Generation noch besser wer<strong>de</strong>n. Es<br />
gibt Leute, die ihre Ortlieb-Taschen bereits seit 25 Jahren fahren. Und wenn<br />
mal was kaputtgeht, können wir es reparieren. Ortlieb-Produkte sind nicht<br />
billig, aber langfristig sehr preiswert.«<br />
2012, zum 30-jährigen Jubiläum, präsentiert man sich als Hightech-Unternehmen<br />
mit 134 Mitarbeitern, das insgesamt 85 Schutzrechte und Patente<br />
hält. Zum Sortiment gehören über 500 Einzelprodukte, die in über 30 Län<strong>de</strong>rn<br />
vertrieben wer<strong>de</strong>n. Produktentwicklung, Maschinenbau, Fertigung,<br />
Marketing, Vertrieb und Versand sind unter einem Dach.<br />
Hartmut Ortlieb selbst lässt es – behauptet er zumin<strong>de</strong>st – etwas ruhiger<br />
angehen: »Aus <strong>de</strong>m Tagesgeschäft ziehe ich mich zunehmend zurück. Es ist<br />
we<strong>de</strong>r das, was ich beson<strong>de</strong>rs gut kann, noch das, was ich beson<strong>de</strong>rs gern<br />
mag. Das macht das langjährig gewachsene, erfahrene Team besser.«<br />
Die kommen<strong>de</strong>n 30 Jahre stellt er sich so vor: »Wir wer<strong>de</strong>n weiter wasserund<br />
staubdichte Produkte in Heilsbronn herstellen. Und ich wer<strong>de</strong> weiter<br />
Freu<strong>de</strong> am Leben haben, wie<strong>de</strong>r häufiger mit <strong>de</strong>n alten Freun<strong>de</strong>n ein Bier<br />
trinken und mit meinen Enkeln spielen.« Klingt ja fast, als plane Hartmut<br />
schon <strong>de</strong>n Vorruhestand <strong>…</strong><br />
»Und natürlich«, schiebt er nach, »wer<strong>de</strong>n wir die Mars-Mission mit dichten<br />
Taschen für die Mars-Bikes ausstatten!« Das I<strong>de</strong>enradar kreist weiter.<br />
67<br />
‹
68 State of the Art<br />
GArmin eTrex 30<br />
Gibt es das perfekte Equipment? Durchaus. In State of the Art<br />
zeigt 4-<strong>Seasons</strong> Ausrüstung, die in ihrer Klasse Standards setzt.<br />
Produktklasse GPS-Handgerät für <strong>de</strong>n Outdoor-Einsatz.<br />
Einsatzbereich Wan<strong>de</strong>rn, Klettern, Geocachen, Biken, Skitouring, Pad<strong>de</strong>ln,<br />
Enduro touren ... das eTrex 30 spielt seine Stärken überall da aus,<br />
wo geringes Gewicht, handliche Abmessungen und umfangreiche<br />
Funktionen gefragt sind.<br />
Status Der Einstieg in die Oberklasse: Zum fairen Preis gibt’s beim eTrex 30<br />
die Vollausstattung mit barometrischem Höhenmesser, GLONASS-<br />
Unterstützung und weltweiter Basiskarte.<br />
Hersteller Garmin International Inc., Olathe, Kansas, USA.<br />
Technische Abmessungen: 5,4 x 10,3 x 3,3 cm. Integrierter Speicher: 1,7 GB.<br />
Daten Speicherkartenformat: microSD. PC-Schnittstelle: USB. IPX-Klassifizierung:<br />
7 (Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen). Batterien:<br />
2 x AA (nicht im Lieferumfang enthalten). Betriebsdauer: 25 h.<br />
Gewich t inkl. Batterien: 141,7 g. Preis: 259 Euro.<br />
Historie Garmins Wurzeln liegen in <strong>de</strong>r Marinenavigation: 1990 brachten<br />
die Grün<strong>de</strong>r Gary Burrell und Dr. Min Kao (daher <strong>de</strong>r Name Garmin)<br />
mit <strong>de</strong>m GPS 100 <strong>de</strong>n ersten GPS-Empfänger für die Seefahrt auf<br />
<strong>de</strong>n Markt. Das erste Handgerät für <strong>de</strong>n Einsatz auf <strong>de</strong>m Festland<br />
aus <strong>de</strong>m Jahr 1991 war noch US-Soldaten vorbehalten, da das<br />
Globa l Positioning System ursprünglich für das Militär entwickelt<br />
wor<strong>de</strong>n war. Der Siegeszug kommerzieller Navigationsgeräte<br />
began n erst am 2. Mai 2000, als die US-amerikanische Regierung<br />
die künstliche Verfälschung <strong>de</strong>r GPS-Signale abschaltete und sich<br />
so über Nacht die Genauigkeit <strong>de</strong>r zivilen Positionsbestimmung von<br />
etwa 100 bis auf wenige Meter verbesserte. Garmin hat sich<br />
seithe r mit vielen guten I<strong>de</strong>en und Geräten als Marktführer in <strong>de</strong>r<br />
mobilen Navigation behauptet. Kein Wun<strong>de</strong>r: Die Firma beschäftig t<br />
allein über 1400 Ingenieure.<br />
»Das eTrex Vista HCx ist<br />
unser bis dato meistverkauftes<br />
Outdoor-<br />
Handgerät. Die Nachfolger<br />
eTrex 10, 20 und<br />
30 sind die ersten Outdoor-Navis, die mit<br />
GPS und GLONASS zwei Satelliten systeme<br />
gleichzeitig nutzen. Damit sind wir <strong>de</strong>n<br />
Mitbewerbern einen Schritt voraus.«<br />
Manfred Thaler, Produktmanager<br />
Outdoor bei Garmin Deutschland<br />
»Oft kommen Kun<strong>de</strong>n<br />
zu uns und fragen nach<br />
<strong>de</strong>m T-Rex von Garmin.<br />
Wenn ich ihnen dann<br />
das eTrex 30 zeige, sind<br />
die meisten überrascht, wie viel ›Biss‹ das<br />
kleine Gerät hat. Der attraktive Preis und<br />
die robuste Verarbeitung machen das<br />
eTre x für viele Outdoore r interessant.«<br />
Frank Mohnke, Globetrotter-Experte<br />
in <strong>de</strong>r Filiale Hamburg<br />
04 04<br />
Praxisbeispiel: GPS bietet 26 meter Genauigkeit, GPS<br />
und GLOnASS (rechts) zusammen 8 meter.<br />
01.<br />
Display: 2,2 Zoll großes TFT-<br />
Display mit einem Spektrum<br />
von 65.000 Farben und transflektiver<br />
Eigenschaft: Das<br />
Sonnenlicht wird durch anteilige<br />
Reflexion als Lichtquelle<br />
genutzt, wodurch auch unter<br />
Sonneneinstrahlung eine gute<br />
Lesbarkeit gewährleistet und<br />
Strom gespart wird. 14 Farbschemas<br />
für Tag- und Nachtmodus,<br />
20 Helligkeitsstufen.<br />
Auflösung: 176 x 220 Pixel.<br />
02.<br />
Gehäuse: Kompatibel mit <strong>de</strong>r<br />
Garmin-Fahrradhalterung<br />
(Zubehö r). Wasserdicht laut<br />
DIN-Norm EN 60529: Schutz<br />
gegen zeitweiliges Untertauchen<br />
(1 m Tiefe, 30 Min.).<br />
03.<br />
Joystick: Ergonomisch (für<br />
Rechtshän<strong>de</strong>r) in <strong>de</strong>r rechte n<br />
oberen Ecke. So ver<strong>de</strong>ckt <strong>de</strong>r<br />
Daumen bei <strong>de</strong>r Bedienung<br />
nicht Teile <strong>de</strong>s Display s.
06<br />
01<br />
07 08<br />
Kompass & Co. Geocaching-modus.<br />
04.<br />
GPS: Verarbeitet Signale <strong>de</strong>r<br />
US-amerikanischen GPS- und<br />
<strong>de</strong>r russischen GLONASS-<br />
Satelliten. Dadurch schnellerer<br />
Erst empfang und genauere<br />
Position sbestimmung – vor<br />
allem in Problemzonen wie<br />
Canyon s, Häuserschluchten<br />
o<strong>de</strong>r Wäl<strong>de</strong>rn. In <strong>de</strong>n USA und<br />
in Europ a sorgen weitere Satelliten<br />
durch Korrektursignal e<br />
für noch mehr Genauigkeit<br />
(10 bis 100 cm). Die HotFix-<br />
Technologie berechne t die<br />
Satelliten positionen zu<strong>de</strong>m<br />
drei Tage im Voraus – so fin<strong>de</strong>t<br />
das eTrex schneller ein Signal.<br />
05.<br />
Schnittstellen: Zum PC o<strong>de</strong>r<br />
Mac via USB-Kabel. Außer<strong>de</strong>m<br />
drahtlose Übertragung von<br />
Wegpunkten, Routen o<strong>de</strong>r Geocaches<br />
zwischen kompatiblen<br />
Garmin-Geräten mittels ANT+<br />
(kann auch Herz- o<strong>de</strong>r Trittfrequenzen<br />
übertragen).<br />
03 05<br />
09 09<br />
rasterkarte. marinekarte.<br />
06.<br />
Höhenmesser: Misst barometrisch<br />
(Luftdruck) und via GPS.<br />
Erstellt das exakte Höhenprofil<br />
einer Tour (auch die Höhenprofile<br />
programmierter Touren<br />
lassen sich im Kartenmodus als<br />
Vorschau anzeigen).<br />
07.<br />
Kompass: Elektronisch, mit<br />
3-Achsen-Neigungskorrektur<br />
(Gerät muss nicht waagerecht<br />
gehalten wer<strong>de</strong>n).<br />
08.<br />
Geocaching: Liest das beliebte<br />
GPX-Format (in <strong>de</strong>m die meisten<br />
Caches beschrieben sind).<br />
Auch Fotos können gela<strong>de</strong>n<br />
und betrachtet wer<strong>de</strong>n. Ein<br />
Taschenrechner und Speicherplatz<br />
für 2000 Wegpunkte<br />
erleichtern das papierlose Geocaching.<br />
09.<br />
Karten: Kann Vektor- und<br />
Rasterkarten darstellen, ebens o<br />
State of the Art 69<br />
02<br />
Sie verstehen nur Bahnhof?<br />
GPS-Einsteigerberatung und<br />
Infos zu GPS-Workshops <strong>de</strong>r<br />
Globetrotter-Filialen gibt‘s<br />
unter www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/gps.<br />
BlueChart-Marinekarten und<br />
BirdsEye-Satellitenbil<strong>de</strong>r. Eine<br />
weltweite Basiskarte (Vektor,<br />
wenig Infos) ist vorinstalliert.<br />
Der Download einer Wunschregion<br />
aus »Topo Deutschland<br />
Light« (Vektor, <strong>de</strong>tailliert) ist<br />
im Preis enthalten. Weitere<br />
Karten (weltweit) lassen sich<br />
gegen Gebühr installieren.<br />
Mit <strong>de</strong>r kostenlosen Planungssoftware<br />
BaseCamp kann man<br />
eigen e Karten anfertigen und<br />
auf <strong>de</strong>m eTrex nutzen.
70 Ausrüstungsberatung
Ausrüstungsberatung: Trekking auf Grönland<br />
Autark im Nor<strong>de</strong>n<br />
Was genau packt man ein für einen langen Nordland-Trek<br />
wie <strong>de</strong>n Arctic Circle Trail auf Grönland? Die 4-<strong>Seasons</strong>-<br />
Packlisten-Polizei hat Marcus Piep heraus gewunken, eine<br />
äußers t gründliche Gepäckkontrolle* vorgenommen und<br />
im persönlichen Verhör einige Profitricks erfahren.<br />
*Komplette Packliste mit allen<br />
Mengen, Gewichten und Preisen<br />
auf www.4<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/act.<br />
Marcus Piep, 37, ist in <strong>de</strong>r Hamburger GlobetrotterZentrale<br />
als Einkäufer für die Bereiche<br />
Radsport, Brillen und Wintersport zuständig.<br />
Ausrüstungsberatung 71
72 Ausrüstungsberatung<br />
Marcus, Globetrotter führt mehr als 25.000<br />
Artikel. Wie viele haben es in <strong>de</strong>n Rucksack<br />
für <strong>de</strong>n Arctic Circle Trail (ACT) geschafft?<br />
Viel zu viele und doch zu wenig. Bei einer so<br />
lange n und extremen Tour kommt einiges zusammen<br />
– bei mir waren es knapp 80 Teile. Trotz<strong>de</strong>m<br />
muss man auf einige Dinge verzichten, will man<br />
nicht schleppen wie ein Muli. Es waren übrigens<br />
auch ein paar Sachen dabei, die Globetrotter<br />
nicht o<strong>de</strong>r nicht mehr führt – aber dafür gibt’s ja<br />
<strong>de</strong>n Son<strong>de</strong>rbestellservice.<br />
Wie schwer war <strong>de</strong>in Rucksack?<br />
Losgelaufen bin ich mit gut 30 Kilo, ein Dritte l war<br />
Essen und wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Zeit zum Glück weniger.<br />
Ihr wart zu zweit. Hatte <strong>de</strong>ine Freundin Anja<br />
auch 30 Kilo auf <strong>de</strong>m Rücken?<br />
Sie ist <strong>de</strong>utlich leichter als ich, also habe ich schon<br />
etwas mehr getragen. Auch die Klei<strong>de</strong>rgröße<br />
macht was aus: Meine XL-Ausrüstung wiegt<br />
<strong>de</strong>utlic h mehr als ihre in M. Dafür spart man zu<br />
zweit gegenüber einer Solotour auch Gewicht,<br />
weil man nicht alles doppelt braucht. Als Paar ist<br />
das am einfachsten, aber auch Gruppen können<br />
mit guter Planung im Vorfeld einige Kilo sparen.<br />
Wie hast du <strong>de</strong>ine Standard-Packliste an <strong>de</strong>n<br />
Arctic Circle Trail angepasst?<br />
Das Beson<strong>de</strong>re ist, dass du Verpflegung für zwölf<br />
Tage an <strong>de</strong>r Backe hast. Daher blieb alles zu Haus e,<br />
was nicht zwingend nötig war. Anstatt mehrerer<br />
Sets Synthetikunterwäsche habe ich für <strong>de</strong>n ACT<br />
beispiels weise Merino genommen, weil man da<br />
einfac h mit weniger Teilen auskommt, ohne ab<br />
<strong>de</strong>m zweiten Tag böse zu müffeln.<br />
Hast du auch spezielle Leichtgewichtsausrüstung<br />
benutzt?<br />
Neu gekauft haben wir nur das Zelt. Ansonsten<br />
war meine Standardausrüstung dabei, allerdings<br />
sehr reduziert: Die Fleecejacke ersetzt das Kopfkissen,<br />
eine Plastiktüte <strong>de</strong>n Kulturbeutel. Gewichtsoptimierte<br />
Ausrüstung kann toll sein, aber<br />
bei ausgesetzten Touren auch Probleme bereiten.<br />
Die leichteste Jacke nützt wenig, wenn sie beim<br />
»Du hast Verpflegung für 12 Tage an <strong>de</strong>r Backe. Daher blieb<br />
alle Ausrüstung zu Haus e, die nicht zwingend nötig war.«<br />
Bettzeug<br />
High-End-Daunenschlafsack (Western Mountaineering), ein Inlett isoliert zusätzlich und<br />
schützt die Daune vor Schweiß. Die Isomatte NeoAir wiegt trotz 63 Millimeter Dicke nur 540<br />
Gramm. Marcus‘ Luxus: 480 Gramm extra fürs Gurtsystem, das die Matte zum Stuhl macht.<br />
ersten Kontakt mit einem Dornenbusch reißt.<br />
Im Zweifel rechne ich lieber mit schlechten<br />
Bedingunge n und wähle die robuste Variante.<br />
Wichtigste Frage: Wie viele Unterhosen?<br />
Zwei, aus Merino. Das ist nicht sehr sexy, aber<br />
besser als ein Bandscheibenvorfall durch einen<br />
im Wortsinn unerträglichen Rucksack. Passt<br />
das Wetter, kann man unterwegs auch mal<br />
Wäsche waschen. Bei <strong>de</strong>m feuchten Klima in<br />
Grönland war das für uns aber keine Option.<br />
Hast du auf <strong>de</strong>m ACT etwas dazugelernt?<br />
Ja: Die Hose sollte ohne Gürtel o<strong>de</strong>r Hosenträger<br />
sitzen. Dass ein Gürtel unterm Rucksack-Hüftgurt<br />
Druckstellen verursacht, wusste<br />
ich. Aber ich staunte, wie umständlich die<br />
integrierte n Hosenträger auf langen Touren<br />
sind: Für je<strong>de</strong>n Gang aufs Klo musste ich einen<br />
halbe n Striptease hinlegen.<br />
Das muss das Zwiebelprinzip sein, von <strong>de</strong>m<br />
immer alle sprechen!<br />
Fast. Aber tatsächlich begegnet man <strong>de</strong>m unberechenbaren<br />
Nordlandwetter am besten<br />
mit einem variablen Schichtensystem. Ganz<br />
unten feuchtigkeitstransportieren<strong>de</strong> Wäsche,<br />
darüber eine Isolationsschicht und außen <strong>de</strong>r<br />
Wetterschutz. Das variiert man entsprechend<br />
<strong>de</strong>n Bedingungen: Sonne, Sturm o<strong>de</strong>r Regen;<br />
Marschieren, kurze Pause o<strong>de</strong>r Camp. Auf
KURZPRoFIL: Arctic Circle Trail (ACT), Grönland<br />
Charakter: Anspruchsvolles NordlandTrekking in Tundra<br />
und Gebirge. Lange Etappen, arktisches Klima mit Regen<br />
und Minusgra<strong>de</strong>n, keine Hilfe o<strong>de</strong>r Nachschub von außen.<br />
Länge: 170 Kilometer, 8–12 Tage.<br />
Gepäck: Komplette Ausrüstung inklusive Zelt und Proviant.<br />
<strong>de</strong>m Arctic Circle Trail haben wir<br />
bestimmt fünf-, sechsmal täglich<br />
eine Lage an- o<strong>de</strong>r ausgezogen.<br />
Du hast eine Weste plus Armlinge<br />
auf <strong>de</strong>r Liste – wieso nicht<br />
gleich eine Jacke?<br />
Ich habe lange über eine Softshell<br />
nachgedacht, auf diese aber zugunsten<br />
<strong>de</strong>r Dreilagenjacke verzichtet.<br />
Die Weste wiegt fast nichts,<br />
lässt sich auf Faustgröße komprimieren<br />
und in Kombination mit <strong>de</strong>n<br />
Armlingen ist man für fast alles<br />
gerüste t – außer Regen natürlich.<br />
170 Kilometer zu Fuß durch<br />
Grönland – welche Art Schuhe<br />
nimmt man da?<br />
Einige Skandinavier setzen auf<br />
Gummistiefel. Der Trail führt oft<br />
durch mooriges Gelän<strong>de</strong>, mit<br />
entsprechen<strong>de</strong> n Wan<strong>de</strong>rgummistiefeln<br />
kann man dort Luftlinie lau-<br />
fen und sich viele Schlenker sparen.<br />
Wer aber klassische Trekkingstiefel<br />
bevorzugt, braucht unbedingt eine<br />
Membran. So bleiben die Füße<br />
trocke n. In Grönland herrscht ja<br />
i<strong>de</strong>ale s »Gore-Tex-Klima«.<br />
Was genau ist <strong>de</strong>nn i<strong>de</strong>ales<br />
»Gore-Tex-Klima«?<br />
Das Tolle an Membranen ist ja, dass<br />
sie Nässe von außen abhalten und<br />
Schweiß in Form von Wasserdampf<br />
entweichen kann. Für Letzteres ist<br />
allerdings ein Temperaturgefälle<br />
zwische n innen und außen nötig,<br />
sonst funktioniert <strong>de</strong>r Abdampfeffek<br />
t nicht mehr. In die Tropen<br />
brauchst du daher keine Membranjacke<br />
mitnehmen. Bei knackigem<br />
Frost wie<strong>de</strong>rum kann es passieren,<br />
dass <strong>de</strong>r Wasserdampf noch in <strong>de</strong>r<br />
Jacke gefriert und nicht mehr entweicht.<br />
Perfekt arbeiten Membranen<br />
bei Temperaturen zwischen ›<br />
Sanft und gut<br />
bei grippalen Infekten!<br />
www.metavirulent.<strong>de</strong><br />
®<br />
Keine<br />
Märchenphantasie,<br />
son<strong>de</strong>rn<br />
Homöopathie!<br />
metavirulent® Mischung. Die Anwendungsgebiete leiten sich von <strong>de</strong>n homöopathischen<br />
Arzneimittelbil<strong>de</strong>rn ab. Dazu gehören: Grippale Infekte. Hinweis: Bei<br />
Fieber, das länger als 3 Tage bestehen bleibt o<strong>de</strong>r über 39 °C ansteigt, sollte ein<br />
Arzt aufgesucht wer<strong>de</strong>n. Warnhinweis: Enthält 37 Vol.-% Alkohol. meta Fackler<br />
Arzneimittel GmbH, D-31832 Springe, Tel.: 05041 9440-10, Fax: 05041 9440-49,<br />
Internet: www.metafackler.<strong>de</strong> Stand: 04/10<br />
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen<br />
Sie Ihren Arzt o<strong>de</strong>r Apotheker.
74 Ausrüstungsberatung<br />
null und zehn Grad – und genau die herrschen ja<br />
meistens bei Regenwetter im Nordland.<br />
Du hattest mit <strong>de</strong>m Hanwag Alaska einen<br />
robusten Trekkingstiefel am Start. War ein<br />
leichterer Schuh keine option?<br />
Theoretisch ja, weil das Gelän<strong>de</strong> meist einfach ist.<br />
Das Problem ist das Gewicht auf <strong>de</strong>m Rücken. Je<br />
leichter ein Schuh, <strong>de</strong>sto weniger Halt und Führung<br />
gibt er. Und wenn du umknickst, ist keiner<br />
da, um dir zu helfen.<br />
Kann ich nicht per Handy Hilfe rufen?<br />
Keine Chance. Auf solchen Wildnistouren musst<br />
du schon ein Satellitentelefon mitschleppen. O<strong>de</strong>r<br />
einen GPS-Sen<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r im Notfall SOS funkt. Wir<br />
haben darauf verzichtet und lieber festes Schuhwerk<br />
eingepackt.<br />
Auf <strong>de</strong>r Liste stehen Kompressionsstrümpfe<br />
und Unterziehsocken – warum das?<br />
Vor allem im Morast »schlupft« <strong>de</strong>r Fuß im Schuh<br />
ganz schön und man läuft sich schnell Blasen. Die<br />
Unterziehsocke nimmt die Reibung vom Fuß und<br />
verhin<strong>de</strong>rt so Scheuerpunkte. Kompressionsstrümpfe<br />
unterstützen schon beim Laufen die Regeneration<br />
und ich hatte auf langen Etappen das<br />
Gefühl, weniger schwere Beine zu haben.<br />
Welche n Anteil daran <strong>de</strong>r Strumpf und welchen<br />
<strong>de</strong>r Placebo-Effekt hatte, kann ich allerdings nicht<br />
genau beziffern.<br />
Dein Rucksack war ein Arc’teryx Bora 95 – sag<br />
nicht, das steht für 95 Liter Volumen <strong>…</strong><br />
Doch. In Grönland hat man eben seinen ganzen<br />
Hausstand dabei. Wegen meiner Rückenlänge<br />
brauche ich ohnehin ein größeres Mo<strong>de</strong>ll und<br />
4-<strong>Seasons</strong> Info<br />
Kochertuning: <strong>de</strong>r omnifuel von Marcus Piep<br />
Effizient: EtaPower-Topf.<br />
Der Omnifuel von Primus schluckt fast<br />
je<strong>de</strong> n Brennstoff und hat sich so in je<strong>de</strong>m<br />
Winkel <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> bewährt. Optimiert hat<br />
Marcus <strong>de</strong>n Primus mit einem aufgebohrten<br />
Windschutz von Esbit und E<strong>de</strong>lstahlhaken<br />
als Aufsatz für <strong>de</strong>n Topf (ohne diese »Abstandshalter«<br />
ist die Konstruktion zu winddicht<br />
– <strong>de</strong>r Kocher geht aus).<br />
Auf die Flamme kommt ein Primus<br />
EtaPower Topf, zwar nicht <strong>de</strong>r leichteste,<br />
aber dank Wärmetauscher extrem effektiv<br />
(80 % Wirkungsgrad): Für elf Tage auf <strong>de</strong>m<br />
ACT reichten Anja und Marcus zwei Liter<br />
Waschbenzin.<br />
Gegessen wird direkt aus <strong>de</strong>m (einzigen)<br />
Topf – mit Sporks aus Plastik, die die Anti<br />
Schluckt sogar Diesel: <strong>de</strong>r omnifuel.<br />
Extra-Windschutz von Esbit.<br />
haftbeschichtung nicht angreifen.<br />
Praxistipp von Marcus: Für das Hantieren<br />
mit Kleinteilen unbedingt eine<br />
Unterlag e benutzen. Benzin düse, Dichtungsringe<br />
und Co. sind sonst schnell<br />
im hohe n Gras verschwun<strong>de</strong>n.<br />
»Im Morast ›schlupft‹ <strong>de</strong>r Fuß im Schuh, man läuft sich<br />
Blasen. Eine Unterziehsocke nimmt diese Reibung weg.«<br />
nutze <strong>de</strong>n Bora auch für an<strong>de</strong>re gepäckintensive<br />
Hobbys wie Eisklettern und Wintertouren.<br />
Oft sieht man am Flughafen Leute, die mit<br />
einem zusätzlichen Daypack auf <strong>de</strong>r Brust<br />
umher schwanken wie eine Nussschale in Seenot.<br />
Da bin ich doch froh, alles in einem Sack<br />
unter zukriegen und die Hän<strong>de</strong> frei zu haben.<br />
Je größer <strong>de</strong>r Rucksack, <strong>de</strong>sto mehr packt<br />
man ein – sagt ein altes Pfadfin<strong>de</strong>rgesetz.<br />
Das sagt auch Anja. Sie meint immer, dass ich<br />
zu viel mitschleppe. Von meiner ersten großen<br />
Tour musste ich tatsächlich ein Paket nach<br />
Hause schicken, um Gewicht loszuwer<strong>de</strong>n.<br />
Aber so lernt man eben. Es hilft auch, zu Haus e<br />
die gesamte Ausrüstung auszubreiten und zu<br />
See-Fahrt am ACT: Ein altes Kanu hinterfragen. Brauch e ich <strong>de</strong>n Baumwollpulli<br />
dient Trekkern als »Fähre«. wirklich? Nur vielleicht? Dann weg damit! ›
Ausrüstungsberatung 75
76 Ausrüstungsberatung<br />
Die outdoor-Zwiebel<br />
Marcus’ Rucksack-Klei<strong>de</strong>rschrank für <strong>de</strong>n oberkörper: Membranjacke, Daunenjacke,<br />
Leichtweste, drei Merinoteile und Armlinge. Das reicht.<br />
Für die meisten Trekkingtouren reichen ja 20<br />
Kilo Gepäck. Was ist zu beachten, wenn man<br />
erstmals einen so anspruchsvollen Schwerlast-<br />
Trail angeht?<br />
Für normale Touren empfehlen wir immer, nicht<br />
mehr als 20 bis 25 Prozent <strong>de</strong>s Körpergewichts zu<br />
schleppen. Wer mehr tragen will o<strong>de</strong>r muss, sollte<br />
Erfahrung und Fitnes s mitbringen. Je größer die<br />
Zuladung, <strong>de</strong>sto entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r wird <strong>de</strong>r Hüftgurt<br />
<strong>de</strong>s Rucksacks. Die Flossen von Gregory-<br />
Packs etwa sind so steif, dass eher <strong>de</strong>r Hüftknochen<br />
bricht, als dass <strong>de</strong>r Gurt nachgibt. Mir<br />
persönlich sind etwas weichere Systeme wie beim<br />
Bora <strong>de</strong>nnoch lieber. Das probiert man am besten<br />
im La<strong>de</strong>n aus – und zwar bitte mit realistisch bela<strong>de</strong>nen<br />
Rucksäcken! Ich gebe aber gerne zu, die<br />
30 Kilo beim Tourstart waren schon hart an <strong>de</strong>r<br />
Grenze.<br />
Auf <strong>de</strong>m ACT gibt es doch Hütten – wieso habt<br />
ihr ein Zelt mitgeschleppt?<br />
Weil man dann unabhängig von <strong>de</strong>n Hütten ist.<br />
Wer auf Fernwan<strong>de</strong>rungen ganz aufs Zelt verzichtet,<br />
muss je<strong>de</strong> Etappe durchlaufen, egal wie<br />
beschei<strong>de</strong> n das Wetter ist. Außer<strong>de</strong>m sind die<br />
Hütten manchmal voll o<strong>de</strong>r versifft. Auch bei <strong>de</strong>n<br />
ACT-Hütten lag lei<strong>de</strong>r viel Müll, rundherum war<br />
hinter je<strong>de</strong>m Stein ein Donnerbalken. Wir wollten<br />
lieber autark unterwegs sein, schöner e Camps<br />
fin<strong>de</strong> n und die Natur genießen. Da schleppe ich<br />
gern ein Zelt.<br />
In <strong>de</strong>r Regel nimmt man für solche Touren ein<br />
Tunnelzelt. Aber <strong>de</strong>r kleine Winnetou in dir<br />
wollte wohl unbedingt ein Tipi ...<br />
Eher <strong>de</strong>r pragmatische Grammzähler. Das GoLite<br />
Shangri-La 5 wiegt schlappe 2,4 Kilo, ohne Innenzelt<br />
sogar nur 1,3 Kilo. Aber du hast 6,6 Quadratmeter<br />
Bo<strong>de</strong>nfläche, auf <strong>de</strong>nen du auch mal <strong>de</strong>n<br />
kompletten Rucksack auspacken kannst. Gera<strong>de</strong><br />
bei schlechtem Wetter ist es unbezahlbar, genügend<br />
Raum für die nasse Ausrüstung zu haben.<br />
Bitte lächeln: Wer zeltet, hat seine Ruhe und fin<strong>de</strong>t die schöneren Plätze.<br />
»Schokola<strong>de</strong> ist immer<br />
dabei, aber nicht die<br />
Lieblings nascherei – die ist<br />
sonst viel zu schnell weg.«<br />
Aber natürlich kann man darüber mit <strong>de</strong>r Tunnelzelt-Fraktion<br />
treffliche Streitgespräche führen.<br />
Dein Zeltbo<strong>de</strong>n hat »nur« 3000 mm Wassersäule,<br />
an<strong>de</strong>re Hersteller bieten 10.000 mm.<br />
Deine Meinung?<br />
Über die Wasserdichtigkeit beim Zeltbo<strong>de</strong>n wird<br />
viel diskutiert, weil man speziell im Knien einen<br />
hohen Druck auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n ausübt und so Nässe<br />
durchkommen kann. Mit 10.000 mm ist man da<br />
auf <strong>de</strong>r sicheren Seite. An<strong>de</strong>rerseits ist das ein<br />
marginales Problem im Vergleich zur Kon<strong>de</strong>ns-<br />
wasserbildung, fin<strong>de</strong> ich. Wir hatten je<strong>de</strong>nfalls<br />
mit <strong>de</strong>m GoLite keine Probleme, haben es<br />
allerding s auch nicht in Pfützen aufgebaut und<br />
dann Yogaübungen auf <strong>de</strong>n Knien gemacht.<br />
Wie sah <strong>de</strong>in Bettzeug aus?<br />
Die NeoAir-Matten von Therm-a-Rest sind<br />
sehr leicht, komfortabel und isolieren gut. Und<br />
wer beim Schlafsack das optimale Verhältnis<br />
von Wärmeleistung und Gewicht will, kommt<br />
um Daune nicht herum. Allerding s muss man<br />
Daunen dann auch unbedingt vor Feuchtigkeit<br />
schützen, weil sie sonst ver klumpen und nicht<br />
mehr isolieren. Deshalb sind gutes Lüften und<br />
ein wasserdichter Packbeutel Pflicht. Auch<br />
beim Schlafen müssen vor allem große Leute<br />
aufpassen: Man stößt schnell mal mit <strong>de</strong>n<br />
Füße n an die Zeltwand und die Penntüte zieht<br />
Feuchtigkei t. Abhilfe schaffen Mo<strong>de</strong>lle mit<br />
Gore-Tex-Außenhülle.<br />
›
Fuschlsee – (c) FTG, Erber<br />
Viele Menschen kommen hierher wegen <strong>de</strong>r<br />
zahlreichen Kraft- und Glücksplätze, die seit<br />
Menschenge<strong>de</strong>nken zum Innehalten, Abschalten<br />
und Lebensenergie tanken animieren.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r landschaftlichen Gegebenheiten bietet<br />
das Salzkammergut beste Voraussetzung zum Wan<strong>de</strong>rn.<br />
Die Tatsache, dass es hier in allen Höhenlagen<br />
wun<strong>de</strong>rschöne Routen, interessante Themenwege<br />
gibt, macht die Region für Familien und Naturgenießer<br />
gleichermaßen interessant.<br />
Hier in <strong>de</strong>r malerischen Berg- und Seenwelt zwischen<br />
Oberösterreich, Salzburg und <strong>de</strong>r Steiermark wur<strong>de</strong><br />
die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r „Glücksplätze“ geboren. Wer einmal hier<br />
war, weiß warum: Kaum eine an<strong>de</strong>re Landschaft vereint<br />
so viele kraftvolle, inspirieren<strong>de</strong> und mitunter<br />
atemberaubend schöne Plätze in sich und bietet damit<br />
die besten Voraussetzungen, um zur Ruhe zu<br />
kommen und neue Kraft und Lebensfreu<strong>de</strong> zu tanken.<br />
Fragt man einen Salzkammergütler, so heißt es, er<br />
empfin<strong>de</strong> es schon als Glück, in einer so schönen<br />
Umgebung <strong>leben</strong> zu dürfen. Dementsprechend groß<br />
ist die Liebe, mit <strong>de</strong>r man als Gast an das Thema<br />
heran geführt wird. Letztendlich ist die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r<br />
Glücksplätze jedoch nichts an<strong>de</strong>res als eine Einladung,<br />
sich wie<strong>de</strong>r mehr auf sich selbst und die<br />
Schönheit <strong>de</strong>s Lebens zu besinnen – und dabei wo-<br />
Ausrüstungsberatung 77<br />
Die Natur spielt im Salzkammergut ganz offensichtlich all ihre Reize aus. 76 Seen, naturbelassene Flüsse und<br />
Bäche, liebliche Almrücken sowie die markanten Kalkmassive von Dachstein, Totem Gebirge, Sengsen- und<br />
Höllengebirge stecken voller Gegensätze und Inspirationen.<br />
möglich <strong>de</strong>n eigenen Glücksplatz zu ent<strong>de</strong>cken. Denn<br />
<strong>de</strong>r liegt oft viel näher, als man <strong>de</strong>nkt.<br />
Übrigens: Mit 212 kartographierten Glücksplätzen<br />
verfügt das Salzkammergut über die weltweit<br />
höchste Dichte an nachgewiesenen Plätzen <strong>de</strong>r<br />
Lebens energie.<br />
Weitere Informationen:<br />
Salzkammergut Tourismus<br />
Salinenplatz 1<br />
A-4820 Bad Ischl<br />
www.salzkammergut.at<br />
Tel.: +43 (0)6132-26909, office@salzkammergut.at<br />
Glücksplätze genussvoll er<strong>leben</strong><br />
Er<strong>leben</strong> Sie Ihre ganz persönlichen Glücksmomente im Salzkammergut – abschalten, neue Energie<br />
tanken und sich kulinarisch verwöhnen lassen! Besuchen Sie die Glücksplätze in <strong>de</strong>r Fuschlseeregion<br />
sowie am Mondsee o<strong>de</strong>r Wolfgangsee und wan<strong>de</strong>rn Sie zu idyllischen Plätzen!<br />
• 3 Nächte inklusive Frühstück im 3*** Hotel<br />
• 1 x Aben<strong>de</strong>ssen im Hotel<br />
• 1 x Romantikdinner im urigen Forsthaus Wartenfels<br />
• 1 x Schnitzmesser, um sich in <strong>de</strong>n Schnitzbäumen <strong>de</strong>r Region zu verewigen<br />
• 1 x Fol<strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>n Glücksplätzen in <strong>de</strong>r Urlaubsregion Fuschlsee<br />
• 1 x Wan<strong>de</strong>rkarte <strong>de</strong>r Region Fuschlsee/Mondsee und Wolfgangsee<br />
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Preis pro Person ab EUR 175,00, buchbar von Mai - Oktober, an<strong>de</strong>re Kategorien auf Anfrage<br />
Fuschlsee Tourismus GmbH, Tel: 0043 (0) 6226 8384, www.fuschlseeregion.com<br />
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Löckersee - (c) Andreas Röbl, OÖ Tourismus
78 Ausrüstungsberatung<br />
Dein Kulturbeutel ist ja recht übersichtlich <strong>…</strong><br />
Ich habe mir genau einmal <strong>de</strong>n Kopf gewaschen,<br />
weil mir vom Mützetragen irgendwann die Haarwurzeln<br />
wehtaten. Ansonsten ist tatsächlich eher<br />
Katzenwäsche angesagt. Anja hat sich mal<br />
morgen s im Nebel das Gesicht gewaschen und<br />
nicht gemerkt, dass <strong>de</strong>r Wasserdampf in <strong>de</strong>r Luft<br />
gefriert – Frostbeulen auf <strong>de</strong>n Wangen waren das<br />
Ergebnis. Dann lieber stinken und die erste<br />
Dusch e in <strong>de</strong>r Zivilisation umso mehr genießen.<br />
Kälte, Regen, lange Etappen – wie wichtig ist<br />
da die Zeltküche?<br />
Sehr! Gekocht wird vor allem abends mit meinem<br />
getunten Omnifuel. Das gefriergetrocknete<br />
Tüten futter wiegt nicht viel und ist sehr nahrhaft,<br />
uns aber meist zu geschmacksintensiv. Wir<br />
strecke n das Ganze <strong>de</strong>shalb gern mit Reis o<strong>de</strong>r<br />
Schnellkochnu<strong>de</strong>ln. Wenn die Akkus mal richtig<br />
leer sind, kommt etwas Pemmikan dazu, das ist<br />
Energie pur. Nach einem or<strong>de</strong>ntlichen Müslifrühstück<br />
bringen mich Energieriegel und Nüsse<br />
ganz gut über <strong>de</strong>n Tag. Apropos Müslimischung:<br />
Die sollte man je<strong>de</strong>n Morgen portionsweise<br />
mixe n. Sonst sind schnell die leckeren Knusperflocken<br />
weg und nur <strong>de</strong>r langweilige Hafer ist<br />
übri g, <strong>de</strong>r sich in einer großen Tüte unten absetzt.<br />
4-<strong>Seasons</strong> Info<br />
Der Arctic Circle Trail ...<br />
... ist ein ca. 170 Kilometer langer Fernwan<strong>de</strong>rweg an <strong>de</strong>r<br />
südlichen Westküste Grönlands. 100 Kilometer nördlich <strong>de</strong>s<br />
Polarkreises führt <strong>de</strong>r Trek durch die unberührten, aber auch<br />
unbesie<strong>de</strong>lten Weiten <strong>de</strong>s arktischen Fjälls.<br />
Sisimiut Sarfannguit<br />
Arctic-Circle-Trail<br />
Allgemein<br />
Grönland ist die größte Insel<br />
<strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> und sechsmal so groß<br />
wie Deutschland – hat aber nur<br />
56.000 Einwohner. Vom nördlichsten<br />
Punkt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>m<br />
Kap Morris Jesup, sind es nur 740<br />
Kilometer bis zum Nordpol. Der<br />
Kangerlussuaq<br />
0 5 10 km<br />
Wasser marsch!<br />
Falteimer fürs Camp, Plastik- und Thermoflasche für unterwegs – und <strong>de</strong>r Titanbecher,<br />
weil er so teuer war ;-) Dafür spart man sich auf <strong>de</strong>m ACT <strong>de</strong>n Wasserfilter.<br />
Kommt auch mal Luxus auf <strong>de</strong>n Tisch?<br />
Schokola<strong>de</strong> ist immer dabei. Aber nie die Lieblingsnascherei<br />
– die ist sonst viel zu schnell weggefuttert.<br />
Zu meinem Geburtstag hat Anja mich<br />
allerdings mit Toffifee und Lakritz überrascht.<br />
Was darf generell auf keiner Tour fehlen?<br />
Ein kleines Reparaturset, Erste Hilfe und meine<br />
Kamera sind immer dabei. Auch eine kleine<br />
Schaufel, um meine biologischen Hinterlassenschaften<br />
zu vergraben.<br />
Nordpol<br />
Grönland<br />
Arctic Circle Trail verbin<strong>de</strong>t die<br />
nahe am Inlan<strong>de</strong>is gelegene Stadt<br />
Kangerlussuaq mit <strong>de</strong>r Küstensiedlung<br />
Sisimiut. Ursprünglich<br />
als Jagd und Fischereiweg angelegt,<br />
ist <strong>de</strong>r ACT inzwischen ein<br />
Klassiker für erfahrene Trekke r.<br />
Vorbei an kristallklaren Seen,<br />
durch malerische Flusstäler<br />
und entlang <strong>de</strong>s Kangerluarsuk<br />
Tulle q Fjords führt <strong>de</strong>r Weg zu<br />
<strong>de</strong>n schroffen Gebirgen <strong>de</strong>r Westküste.<br />
Für <strong>de</strong>n 170 km langen<br />
ACT sollte man acht bis zwölf<br />
Tage einplanen. Acht Hütten<br />
auf <strong>de</strong>r Rout e stehen Wan<strong>de</strong>rern<br />
kostenlo s zur Verfügung.<br />
Beste Reisezeit<br />
Anfang Juli bis En<strong>de</strong> August.<br />
Vorher kann die Schneeschmelz e<br />
einig e Flüsse unpassierbar<br />
mache n, ab Mitte September beginnt<br />
<strong>de</strong>r grönländische Winter.<br />
Je später man loszieht, <strong>de</strong>sto<br />
höher ist die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass die ersten Nachtfröste die<br />
Mücke n erledigt haben – dafü r<br />
können aber auch die Tagestemperaturen<br />
schon empfindlich<br />
niedrig sein.<br />
Was hast du dir auf <strong>de</strong>m ACT gegönnt,<br />
auch wenn <strong>de</strong>r Rucksack dadurch ein paar<br />
Gramm schwere r wur<strong>de</strong>?<br />
Das Gurtsystem, mit <strong>de</strong>m man seine Therma-Rest-Matte<br />
in einen Stuhl verwan<strong>de</strong>ln kann<br />
– <strong>de</strong>r Komfort-Hit schlechthin! Dieses Teil wird<br />
auf keiner Tour mehr fehlen. ‹<br />
Beratungsfilme zur Ausrüstung:<br />
www.4-seasons.tv/kaufberatungen<br />
Anreise<br />
Air Greenland fliegt, je<br />
nach Saison, mehrmals pro<br />
Woch e von Kopenhagen nach<br />
Kanger lussuaq (ca. 780 Euro,<br />
www.airgreenland.com).<br />
Verpflegung<br />
Kompletten Proviant (inkl.<br />
Notfallration) mitbringen,<br />
unterwegs keinerlei Einkaufsmöglichkeiten.<br />
Trinkwasser<br />
gibt es entlang <strong>de</strong>s Trails<br />
dafü r überall ausreichend.<br />
Infos<br />
Buch: D. Kuhnert, O. Schrö<strong>de</strong>r:<br />
Grönland: Arctic Circle<br />
Trail, Conrad Stein Verlag, 144<br />
Seiten, Globetrotter Best.Nr.<br />
14.96.00, 12,90 Euro.<br />
Englischsprachige Website:<br />
www.arcticcircletrail.com.
Harz Triathlon<br />
2. Harz TriaTHlon<br />
+ Schultriathlon (2. biS 4. KlaSSe) Sowie uni,- Firmen- und Familienwertung<br />
22. Juni 2012<br />
2. GlobeTroTTer<br />
Harz ScHulTriaTHlon<br />
für Schüler <strong>de</strong>r 2. bis 4. Klasse<br />
23. Juni 2012<br />
2. GlobeTroTTer<br />
Harz TriaTHlon<br />
für Teilnehmer ab 16 Jahre<br />
VeranSTalT er<br />
o berharz<br />
tourIst-<br />
InformatIonen<br />
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22./23. Juni 2012 in clausthal-zellerfeld<br />
08/09. Juni 2012<br />
ÜbunGSleiTer-camP<br />
veranstaltet vom Sportinstitut<br />
<strong>de</strong>r TU Clausthal<br />
€ 60,- p. Pers. zzgl. Ün<br />
aTTrakTive PreiSe<br />
im Gesamtwert von € 6.000<br />
Sprintdistanz<br />
und crosstriathlon<br />
für einzel und<br />
Staffeln<br />
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Produkte<br />
Mit Kanu, Kind und Karibu (12,95 €)<br />
Ich habe dieses Buch meinem Freund<br />
gegebe n, damit auch bei ihm <strong>de</strong>r Funke überspringt,<br />
er Blut leckt und in ein paar Jahren<br />
mit mir auf große Reise gehen will. Jetzt sieht<br />
er sich nach einem Rucksack um ... Scheint<br />
funktioniert zu haben ;-) Annika W.<br />
The North Face<br />
Big Shot Pack (104,95 €)<br />
Habe <strong>de</strong>n Rucksack jetzt ein<br />
Jahr. Benutze ihn täglich für<br />
die Uni mit Büchern, Leitz-<br />
Ordnern und großem Laptop<br />
(15,6 Zoll) und in <strong>de</strong>r<br />
Freizeit für Tagestouren<br />
in <strong>de</strong>n Bergen. Hatte nie<br />
Probleme und konnte<br />
bis jetzt auch keine Ermüdungserscheinungen<br />
am Rucksack feststellen.<br />
Ich bin sehr zufrie<strong>de</strong>n.<br />
Lucas B.<br />
Nalgene Loop Top Flasche (9,95 €)<br />
Nicht nur, dass man sich mit dieser Flasche wie im Film »127 Stun<strong>de</strong>n«<br />
vorkommt, nein, sie ist zu<strong>de</strong>m richtig praktisch. Am Anfang<br />
roch sie ein wenig nach Plastik, aber schon nach <strong>de</strong>r ersten Spülung<br />
war dieser Geruch verflogen und alles, was ich bisher einfüllte,<br />
nahm keinen ekligen Nebengeschmack an, wie das bei <strong>de</strong>n Flaschen<br />
an<strong>de</strong>rer Hersteller <strong>de</strong>r Fall ist. Auch sehr praktisch die transparente<br />
Machart, so ist immer <strong>de</strong>r aktuelle Füllstand zu sehen. Lars B.<br />
»Damit<br />
<strong>de</strong>r Funke<br />
überspringt«<br />
Die Ausrüstungsfavoriten<br />
<strong>de</strong>r Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n +++++<br />
+Kun<strong>de</strong>nbewertung<br />
Bevor ein Produkt im Globetrotter-Sortiment<br />
lan<strong>de</strong>t, wird getestet und diskutiert. Über <strong>de</strong>n<br />
tatsächlichen Erfolg eines Artikels entschei<strong>de</strong>t<br />
allerdings die Meinung <strong>de</strong>r Globetrotter-<br />
Kun<strong>de</strong>n. Damit <strong>de</strong>ren wertvoller Erfahrungsschatz<br />
nicht nur am Lagerfeuer die Run<strong>de</strong> macht,<br />
gibt es auf <strong>de</strong>r Globetrotter-Website zu je<strong>de</strong>m<br />
Artikel Kommentare und Bewertungen. Hier<br />
sind zehn Produkte, die von unseren Kun<strong>de</strong> n die<br />
begehrte Maximalbewertung von fünf Sternen<br />
bekommen haben.<br />
Nordisk Tarp SI (ab 99,95 €)<br />
Leicht, super verarbeitet – und grün. Für jeman<strong>de</strong>n<br />
wie mich, <strong>de</strong>r (lei<strong>de</strong>r) illegalerweise<br />
gern in heimische n Wäl<strong>de</strong>rn unterwegs ist und<br />
dort auch übernachtet, kann ein Tarp gar nicht<br />
unauffälli g genug sein. Julius Z.
Alle Preise: Stand Februar 2012<br />
Lowa Renega<strong>de</strong> II GTX Lo Frauen<br />
(149,95 €)<br />
Endlich ein Schuh für schmal e,<br />
lange Füße. Ich brauch e Größ e<br />
42,5, die meisten Hersteller<br />
höre n bei 42 auf und ich musste<br />
schon oft auf die Herrenversion<br />
ausweichen. In diesem Schuh sitzt<br />
mein Fuß endlich mal or<strong>de</strong>ntlich.<br />
Birgit W.<br />
www.globetrotter.<strong>de</strong>:<br />
Bewertungen ohne En<strong>de</strong><br />
Alle Kun<strong>de</strong>nbewertungen fin<strong>de</strong>n Sie im Globetrotter-Online-Shop<br />
bei je<strong>de</strong>m Artikel oben in <strong>de</strong>r Reiterleiste. Auch mit einem Klick<br />
auf das Sterne-Icon darüber kommen Sie in die Datenbank, in<br />
<strong>de</strong>r sämtliche Bewertung en einsehbar sind. Falls ein Produkt<br />
noch nicht bewerte t wur<strong>de</strong>, führt ein Klick auf die Sterne zu<br />
einem Textfeld – legen Sie los! Die Bewertungsdatenbank kann<br />
man auch gezielt nach Herstellern o<strong>de</strong>r Best-of-Rankings durchstöbern.<br />
Hierzu wählt man auf <strong>de</strong>r Startseite unter <strong>de</strong>r Reiterleiste<br />
»Beratung« die Rubrik »Erfahrun g gratis« aus.<br />
Haglöfs Rugged Mountain<br />
Pant Männer (159,95 €)<br />
Habe mir Zeit bei <strong>de</strong>r Auswahl<br />
<strong>de</strong>r richtigen Hose gelassen.<br />
Robustheit, Verstaumöglichkeiten,<br />
wasserabweisend und<br />
winddicht waren vorrangige<br />
Kriterien bei <strong>de</strong>r Auswahl.<br />
Eine eierlegen<strong>de</strong>-Wollmilchsau<br />
eben. Am En<strong>de</strong> entschied ich<br />
mich mit <strong>de</strong>r Mountain für eine<br />
Hose, die ich gar nicht auf <strong>de</strong>m<br />
Zettel hatte, die aber voll überzeugte.<br />
Wer mehr von einer<br />
Hose verlangt, sollte <strong>de</strong>n Traum<br />
weiterträumen, <strong>de</strong>nn mehr geht<br />
für <strong>de</strong>n Preis nicht. Filip W.<br />
Kaikkialla Pillow XL (24,95 €)<br />
Ein Kissen, das diese Bezeichnung auch verdient.<br />
Sicherlich nichts für Minimalisten,<br />
aber wer eine komfortable Unter lage für<br />
unterwegs sucht, wird mit diesem Kisse n<br />
zufrie<strong>de</strong>n sein. Die Größe war für mich<br />
entschei<strong>de</strong>nd und ich empfin<strong>de</strong> diese als<br />
genau richtig. Mr. N.<br />
E<strong>de</strong>lrid Ultralight (49,95 €)<br />
Sicher, es gibt leichtere. Aber<br />
im Gegensatz zu <strong>de</strong>n<br />
neuen, vom Radsport<br />
abstammen<strong>de</strong>n Helmen,<br />
verträgt dieser<br />
Helm alles, was die<br />
raue Praxis bereithält:wie<strong>de</strong>rholten<br />
Anprall am<br />
Fels als auch die<br />
Misshandlung,<br />
die beim Transport in<br />
schweren Trekking-Rucksäcken<br />
vorkommt: Reinstopfen,<br />
Draufsetzen etc. Ich wür<strong>de</strong><br />
ihn immer wie<strong>de</strong>r kaufen. W.R.<br />
Produkte 81<br />
Meru Expert V-Profil (9,95 €, 6 Stück)<br />
Ich setze <strong>de</strong>n Erdnagel seit mehreren Jahren und bei unterschiedlichen Zelttypen (Kuppel,<br />
Tunne l) ein. Dabei musste er in Sand (Strand), Moosflechte (Fjell) und in festen Bö<strong>de</strong>n (verdichtete<br />
Rasenfläche n) Halt fin<strong>de</strong>n – auch wenn es mal or<strong>de</strong>ntlich stürmte o<strong>de</strong>r Regen <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong> n<br />
aufweicht e. Der Erdnagel ist durch seine dreieckige Bauform sehr resistent gegen Verbiegen,<br />
Einschlage n mit Steinen und als Krönung noch sehr leicht. Felix R.<br />
Ergon GP1-L (29,95 €)<br />
Habe die Griffe seit <strong>de</strong>m Sommer an meinem Rad und bin<br />
inzwischen mehrere Touren gefahren. Wun<strong>de</strong>rschön<br />
entspannend, keine Schmerzen mehr in <strong>de</strong>n Handballen<br />
und die Unterarme schlafen auch nicht<br />
mehr ein. Mittlerweile wur<strong>de</strong> je<strong>de</strong>s<br />
Radl in unserem Haushalt mit <strong>de</strong>n<br />
Ergon-Griffen ausgerüstet und je<strong>de</strong>r<br />
ist zufrie<strong>de</strong>n. Thomas O.
82<br />
Kollege Globetrotter<br />
Text<br />
Manuel Arnu<br />
Fotos<br />
Michael Fischer,<br />
Manuel Arnu
Der<br />
domestizierte<br />
Bergsteiger<br />
Als »Woodstock <strong>de</strong>r Kletterer« gilt das legendäre Szenetreffen in Konstein 1981. Ikonen wie<br />
John Bachar, Ron Fawcett und Wolfgang Güllich impften <strong>de</strong>r jungen Klettergemein<strong>de</strong> ein neues<br />
Bewusstsein ein. Auch ein junger Mann namens Michael Fischer wur<strong>de</strong> damals vom Klettervirus<br />
infiziert – und ist es, mittlerweile BergsportChef von Globetrotter Frankfurt, noch immer.<br />
Nach <strong>de</strong>r Initialzündung beim Konstein-Festival im Altmühltal<br />
verfiel Michael Fischer <strong>de</strong>r neuen Philosophie <strong>de</strong>s Rotpunkt-<br />
o<strong>de</strong>r Freikletterns. Der technische Stil, bei <strong>de</strong>m man sich mit<br />
Haken und Leitern die Felsen hochschlosserte, war passé.<br />
Die Freeclimber benutzten Haken und Seil nur zur Sicherung<br />
– geklettert wur<strong>de</strong> ausschließlich am Fels. Man verband Spaß mit Körperbeherrschung,<br />
eröffnete neue Schwierigkeitsgra<strong>de</strong>, hing mit <strong>de</strong>n<br />
Kumpel s in sonnigen Klettergebieten herum. Auch Michael tourte durch<br />
Deutschland, Italien und Frankreich, fand viele neue Freun<strong>de</strong> und hegte<br />
<strong>de</strong>n geheimen Wunsch, genauso cool und lei<strong>de</strong>nschaftlich zu wer<strong>de</strong>n wie<br />
Kletterlegen<strong>de</strong> Reinhard Karl, <strong>de</strong>ssen Bücher er verschlang. Und je<strong>de</strong>r<br />
Kollege Globetrotter 83<br />
Kletterknoten festigte Michaels Vorstellung vom i<strong>de</strong>alen Leben: Klettern,<br />
Reisen, Naturerlebnis <strong>…</strong><br />
Lieber Outdoor-Experte als Indoor-Psychologe<br />
31 Jahre nach Konstein: Michael Fischer, mittlerweile 54, ist sportlichschlank<br />
und hoch aufgeschossen. Er trägt Jeans, Kaikkialla-Pullover und<br />
Daunenweste, alles in schwarz. An seinem Handgelenk prangt eine dicke<br />
Suunto -Uhr, aber <strong>de</strong>r Blickfang sind die leuchtend blauen Saucony-Laufschuhe.<br />
»Weiche Dämpfung«, erklärt er. Letztes Jahr hatte Michael eine<br />
Meniskus-Operation, er befin<strong>de</strong>t sich noch im Aufbautraining. Vor <strong>de</strong>r ›
84<br />
Kollege Globetrotter<br />
Die Anfänge seiner Alpinkarriere<br />
beschreibt Michael so:<br />
»Wir hatten wenig Kohle, wollten<br />
aber weit kommen.«<br />
Der neunte Grad im O<strong>de</strong>nwald (»Avalon«, Stiefelhütte).<br />
Der Erdbeerfrosch wird auch Blue-Jeans-Frosch genannt (Costa Rica).<br />
OP hat er je<strong>de</strong>s Jahr zwei Marathons samt dazugehörigem Trainingspensum<br />
absolviert. Zurzeit reicht es nur für zwei, drei lockere Einheiten<br />
pro Woche. »Ich bin älter und morbi<strong>de</strong>r gewor<strong>de</strong>n«, lacht er.<br />
Wie viele seiner Kollegen kam auch Michael Fischer auf Umwegen zu<br />
Globe trotter: »Ich habe Psychologie studiert, ein halbes Jahr im Beruf<br />
gearbeite t – und dann gemerkt, dass ich dabei nicht glücklich wer<strong>de</strong>.«<br />
Bereits während <strong>de</strong>s Studiums hatte er zur Finanzierung seiner Klettertrips<br />
und Reisen in Outdoor-Lä<strong>de</strong>n gejobbt, also lag es nahe, das hauptberuflich<br />
zu machen. Michael arbeitete bei verschie<strong>de</strong>nen Shops, »manche so<br />
klein, dass ich für alles zuständig war, von Zelten über Zahnbürsten bis<br />
zum GPS. Das Gute daran: Ich lernte alles von <strong>de</strong>r Pike auf.«<br />
Im Jahr 2000 lan<strong>de</strong>te Michael schließlich bei Globetrotter Frankfurt. »Ich<br />
war positiv überrascht: Globetrotter war damals schon sehr professionell<br />
aufgestellt und hatte sogar ein Warenwirtschaftssystem: Ich verkaufte<br />
eine Jacke – und ohne weiteres Zutun kam automatisch Nachschub. In<br />
<strong>de</strong>n Lä<strong>de</strong>n vorher musste ich mich mit Listen ans Telefon setzen und je<strong>de</strong>s<br />
einzelne Teil neu bestellen <strong>…</strong>«
Insel im Salzmeer (Salar <strong>de</strong> Uyuni, Bolivien).<br />
Die Begeisterung für die Globetrotter-Philosophie<br />
hat angehalten. »Hier arbeiten Leute, die<br />
verkörper n, was sie verkaufen«, sagt Michael,<br />
»hier steht kein klassischer Verkäufer, son<strong>de</strong>rn<br />
eine Persönlichkeit, die sich mit ihren Reisen und<br />
Aktivitäten Kompetenzen erworben hat und<br />
dies e auch weitergibt. Das spüren die Kun<strong>de</strong>n.«<br />
Als Bereichsleiter Bergsport legt er beson<strong>de</strong>rs<br />
strenge Maßstäbe an: Ein Mitarbeiter, <strong>de</strong>r nicht<br />
selbst klettert, ist für Michael unglaubwürdig.<br />
»Unsere Beratungen sind sicherheitsrelevant.<br />
Fehler können fatale Folgen haben. Und wenn<br />
wegen Personalknappheit mal ausnahmsweise<br />
ein fachfrem<strong>de</strong>r Kollege aushilft, soll er bei kniffligen<br />
Kun<strong>de</strong>nfragen lieber passen und einen<br />
unsere r Experten dazuholen.«<br />
Der Traum von <strong>de</strong>n richtig hohen Bergen<br />
In <strong>de</strong>r neuen Frankfurter Filiale (siehe auch<br />
»Globe trotter insi<strong>de</strong>« auf Seite 3) wird Michael<br />
künftig auch die Abteilungen Schuhe und Kin<strong>de</strong>rland<br />
leite n. Zu<strong>de</strong>m ist er nicht nur in <strong>de</strong>n Verkauf,<br />
son<strong>de</strong>r n auch in die Auswahl <strong>de</strong>r Ware involviert.<br />
Bei vielen an<strong>de</strong>ren Lä<strong>de</strong>n erledigt das <strong>de</strong>r Chef,<br />
doch bei Globetrotter ist <strong>de</strong>r Einkauf <strong>de</strong>s<br />
Sortiment s eine ebenso <strong>de</strong>mokratische wie<br />
anstrengend e Angelegenheit: »Alle Bereichsleiter<br />
<strong>de</strong>r Filialen haben ein Mitspracherecht, ein irrer<br />
Aufwand, manchmal richtig nervig und langwierig<br />
– aber nur so ist sicher, dass du am Puls<br />
<strong>de</strong>r Zeit bist und nicht nur am Puls eines einzelnen<br />
Einkäufer s.«<br />
Das riecht nach langen Diskussionen. Michael<br />
nickt: »Nur ein Beispiel: Seit zwei Jahren versuche<br />
ich die Kollegen zu überzeugen, einen bestimmten<br />
Magnesiabeutel ins Programm zu nehmen,<br />
so ein megapsyche<strong>de</strong>lisches Teil, richtig Flower-<br />
Power. Das war meine Jugend! Aber die an<strong>de</strong>ren<br />
Einkäufer sehen das an<strong>de</strong>rs – noch <strong>…</strong>«<br />
Für solche Härtefälle hat Michael ein Hintertürchen,<br />
»Filialware« heißt das Zauberwort: »Wir<br />
können das große Globetrotter-Sortiment mit<br />
Produkten ergänzen, die es dann nur in<br />
bestimmte n Filialen gibt – also auf eigene Kappe.<br />
Daru m gibt es <strong>de</strong>n Beutel trotz<strong>de</strong>m bei mir. Und<br />
irgendwan n vielleicht auch im Katalog.«<br />
Am Berg sieht sich Michael weniger als Spezialist,<br />
son<strong>de</strong>rn als breit aufgestellter Allroun<strong>de</strong>r. Nach<br />
<strong>de</strong>n Anfängen beim Sportklettern lockten bald<br />
auch Eis- und Hochtouren. Die Anfänge seiner<br />
Alpinkarriere beschreibt Michael so: »Wir hatten<br />
wenig Kohle, wollten aber weit kommen.«<br />
Praktisc h, dass einer seiner Kletterfreun<strong>de</strong><br />
Maschinen schlosser war und in <strong>de</strong>r Garage Eispicke<br />
l schmie<strong>de</strong>te.<br />
Mit <strong>de</strong>n handgefertigten Geräten versuchte man<br />
sich an schottischem Steileis – und scheiterte auf<br />
ganzer Linie. »Unsere Fähigkeiten waren nicht<br />
ausgereift und die Eispickel völlig untauglich«,<br />
lacht Michael. Aber er lernte (und kaufte) dazu<br />
und bestieg in <strong>de</strong>n letzten 30 Jahren viele Berge<br />
weltweit, darunter etliche 4000er in <strong>de</strong>n Alpen.<br />
2006 wollte Michael dann <strong>de</strong>utlich höher hinaus<br />
– auf <strong>de</strong>n höchsten Berg <strong>de</strong>r Neuen Welt, <strong>de</strong>n<br />
Aconcagua. Der fast 7000 Meter hohe Gipfel in<br />
<strong>de</strong>n argentinischen An<strong>de</strong>n gilt als technisch einfach<br />
und gut erschlossen. Im Basislager gibt es<br />
sogar Pizzerias, Duschen (für 10 Dollar) und Internetcafés,<br />
alles in eigenen Zelten.<br />
Noch kein Mittel gibt es allerdings gegen die<br />
Höhen krankheit. Sie trifft fast alle Bergsteiger,<br />
jedoc h mit unterschiedlichen Auswirkungen.<br />
Michae l plante die Akklimatisierung genau und<br />
überwachte die Sauerstoffsättigung im Blut mit<br />
einem Pulsoximeter. Er kannte die Gefahren: »Ich<br />
habe in Nepal erlebt, wie Touristen sich nicht<br />
richtig akklimatisierten und dann mit Hirnö<strong>de</strong>m<br />
ausgeflogen wur<strong>de</strong>n.«<br />
Doch trotz perfekter Vorbereitung plagten ihn typische<br />
Höhensymptome wie nächtliche Schnappatmung<br />
und Erstickungsgefühle. Ab 5500 Meter<br />
Höhe konnte er kaum noch schlafen – und<br />
musst e sich schließlich eingestehen, nicht höhentauglich<br />
zu sein. »Das war bitter. Es gab da eine<br />
Grenze, die ich einfach nicht überwin<strong>de</strong>n konnte.<br />
Meine <strong>Träume</strong> von <strong>de</strong>n richtig hohen Bergen<br />
musste ich beerdigen.«<br />
Michaels an<strong>de</strong>ren großen Lei<strong>de</strong>nschaft – <strong>de</strong>r<br />
Fotografi e – tat das keinen Abbruch. Nicht nur<br />
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86 Kollege Globetrotter<br />
im Kopf, auch in seinem Arbeitszimmer stapeln sich die Zeugnisse <strong>de</strong>r<br />
zahlreichen Touren: knapp 25.000 Dias! Bis vor zwei Jahren fotografierte<br />
Michael analog – aber die Zeit, als man die Dias wie kostbare E<strong>de</strong>lsteine<br />
hüten musste, vermisst er nicht. »Vor allem die Sicherheitskontrollen unterwegs<br />
waren <strong>de</strong>r Horror. Ich wollte meine Diafilme nie röntgen lassen,<br />
auch wenn ich dafür in Athen einmal 120 Filmrollen auspacken und einzeln<br />
vorzeigen musste. Diesen Stress brauch ich nicht mehr – und meine<br />
Frau erst recht nicht«, lacht Michael.<br />
Mit 28-Kilo-Rucksack durch Patagonien<br />
Spaltenslalom über Chamonix.<br />
»Ich habe die domestizierte Variante<br />
eines Outdoor-Berufs gewählt – und fühle<br />
mich aufgehoben und angekommen.«<br />
Das Zusatzgepäck nimmt er in Kauf und auf <strong>de</strong>n Rücken: bis zu acht Kilo<br />
Fotoausrüstung. »In Patagonien habe ich 28 kg durch <strong>de</strong>n Torres-<strong>de</strong>l-<br />
Paine-Nationalpark geschleppt, auch mein 400er-Tele, das 1,2 kg wiegt.<br />
Gebraucht habe ich es in zwei Wochen nur einmal.« Aber das Teleobjektiv<br />
zu Hause lassen? Un<strong>de</strong>nkbar für Michael Fischer.<br />
Michaels Fotos erreichen professionellen Standard, sein persönlicher Einsatz<br />
und seine Ausrüstung ebenso. Gelegentlich veröffentlicht er in Kalen<strong>de</strong>rn<br />
o<strong>de</strong>r Katalogen – auch schon auf <strong>de</strong>m Cover <strong>de</strong>s Globetrotter-Handbuchs.<br />
Eine Bildagentur vermarktet einige seiner Aufnahmen, »aber<br />
reich«, sagt er, »wird man damit nicht. Das geht, wenn überhaupt, nur mit<br />
einem sehr auftragsorientierten Stil.« Und <strong>de</strong>n mag Michael nicht. Lieber<br />
nimmt er sich die Freiheit, bei einer Schneeschuhwan<strong>de</strong>rung jene Fotos<br />
aufzunehmen, die er selbst gern sehen möchte. O<strong>de</strong>r eine Woche lang im<br />
Tessiner Verzasca-Tal von morgens bis abends Steine zu fotografieren.<br />
Michael auf schwanken<strong>de</strong>m Grund (Roche tremblante, Bretagne).<br />
O<strong>de</strong>r sieben Stun<strong>de</strong>n lang an einem Vogelfelsen in Island zu kauern, bis<br />
das perfekte Bild vom Papageitaucher im Kasten ist.<br />
Träumt Michael nicht manchmal doch von einem Leben als Wildnisfotograf?<br />
»Nein«, sagt er ehrlich, »das wäre mir einfach zu unsicher und ich<br />
hätte keine innere Ruhe mehr.«<br />
Michaels Freund, <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n selbst geschmie<strong>de</strong>ten Eispickeln, ist inzwischen<br />
selbstständiger Bergführer und Kopf einer Outdoor-Agentur. »Der<br />
versteht überhaupt nicht, dass ich mir von meinem Chef <strong>de</strong>n Urlaub genehmigen<br />
lassen muss, das sei doch Freiheitsberaubung«, erzählt Michael.<br />
»Aber ich halte das durchaus aus. Bei Globetrotter habe ich die domestizierte<br />
Variante eines Outdoor-Berufs gewählt – und fühle mich nicht nur<br />
aufgehoben, son<strong>de</strong>rn angekommen.«<br />
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Reise<br />
Text<br />
Stephan Glocker<br />
Fotos<br />
Michael Neumann<br />
Der Tatshenshini River gilt als schönster Wildnisfluss <strong>de</strong>s Planete n.<br />
Er entspringt <strong>de</strong>n Ebenen <strong>de</strong>s Yukon Territory, bricht durch das<br />
vergletscherte Küstengebirge von Alaska und mün<strong>de</strong>t in einer<br />
einsamen Bucht in <strong>de</strong>n Pazifik. Eine epische Flussfahrt.
Reise<br />
89
90 Reise<br />
Der schönste Fluss <strong>de</strong>r Welt? Darüber wird an <strong>de</strong>n<br />
Paddler-Lagerfeuern lei<strong>de</strong>nschaftlich gestritten, seit<br />
Generationen. Viele favorisieren <strong>de</strong>n Grand Canyon<br />
<strong>de</strong>s Colorado, einen zweiwöchigen Wildwasser-Ritt<br />
durch die monumentale Wüstenschlucht im Weste n<br />
<strong>de</strong>r USA. Doch es kann passieren, dass sich eine r<br />
am Lagerfeuer zurücklehnt, die Stirn runzelt und<br />
leise sagt: »Der Grand Canyon ist ja schön, aber <strong>de</strong>r<br />
König <strong>de</strong>r Wildnisflüsse bleibt <strong>de</strong>r Tatshenshini.«<br />
Als ich diesen Satz zum ersten Mal hörte, musste ich erst mal nachfragen:<br />
»Tat-schen-wie-bitte?«<br />
»Der Tatshenshini«, antwortete mein Gegenüber. Flackern<strong>de</strong> Flammen<br />
und wabern<strong>de</strong> Qualmwolken ließen ihn wirken wie einen indianischen<br />
Schamanen. »Das ist ein Fluss wie aus einer an<strong>de</strong>ren Welt. Erst klein und<br />
wild, dann breit und majestätisch.<br />
Du startest am En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Welt und pad<strong>de</strong>lst noch<br />
weite r ins Nichts. Durch<br />
Schluchten und an riesigen<br />
Gletschern entlang. Totale<br />
Wildnis. Kälte, Regen. Der<br />
kalte Bru<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Grand<br />
Canyo n, könnte man sagen.<br />
Am Schluss treibst du gemeinsam<br />
mit Eisbergen ins<br />
Meer. Und auch an dieser<br />
Küste, irgendwo in Alaska,<br />
ist <strong>…</strong> nichts.«<br />
Ich weiß nicht mehr, wie<br />
viel Biere <strong>de</strong>r Schamane und<br />
ich am Feuer noch tranken<br />
– aber seit jener Nacht vor<br />
20 Jahren wollte ich diesen<br />
Tat-Schen-Dingens unbedingt<br />
pad<strong>de</strong>ln.<br />
Traum mit Hin<strong>de</strong>rnissen<br />
August 2011, Whitehorse. Die Hauptstadt <strong>de</strong>s Yukon Territory ist für<br />
hiesig e Verhältnisse ein urbaner Moloch: über 25.000 Einwohner! Auf<br />
<strong>de</strong>n restlichen Yukon, <strong>de</strong>r weit größer als Deutschland ist, verteilen sich<br />
wenige r als 10.000 Menschen.<br />
Für uns ist Whitehorse nur Durchgangsstation, wir fassen reichlich<br />
Provian t und beeindrucken<strong>de</strong> Mengen von Mücken- und Bärenspray. Das<br />
Deospray haben wir dafür zu Hause gelassen. Linda, die das Zelt mit mir<br />
teilen wird, kann schon seit einem halben Jahr alle Bärenregeln auswendi<br />
g: Keine Lebensmittel mit ins Zelt nehmen! Nein, auch keine<br />
See adler begleiten uns, ab und zu schauen<br />
Elche, einmal hoppelt ein Bär durchs Tal.<br />
Kurz vor <strong>de</strong>m Start: Aufwärmen und Auftanken für das große Flussabenteuer.<br />
Schokolad e! Aufs Klo nur mit bimmeln<strong>de</strong>r Bärenglocke o<strong>de</strong>r einem Liedchen<br />
auf <strong>de</strong>m Lippen! Und bloß kein Deo!<br />
Der Tatshenshini, von <strong>de</strong>n einheimischen Paddlern lässig »Tat« genannt,<br />
mag ein Traumfluss sein, aber Logistik und Papierkram tendieren eher<br />
Richtung Albtraum. Eine Tat-Befahrung führt durch zwei kanadische<br />
Provinze n – Yukon Territory und British Columbia – und dann weiter nach<br />
Alaska, also in einen amerikanischen Bun<strong>de</strong>sstaat. Und die Anti-Terror-<br />
Politik <strong>de</strong>r USA, das wer<strong>de</strong>n wir noch zu spüren bekommen, reicht bis in<br />
die hinterletzte Wildnis. Darüber hinaus durchmisst <strong>de</strong>r Fluss auch das<br />
größte zusammenhängen<strong>de</strong> Naturschutzgebiet <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>, zu <strong>de</strong>m unter
an<strong>de</strong>rem Kluane National Park (Kanada) und Glacier Bay National Park<br />
(USA) zählen. Verwaltungstechnisch entsteht aus dieser Konstellation ein<br />
Wall aus Parkvorschriften, Permitregelungen und Grenzformalitäten,<br />
welche r <strong>de</strong>m europäischen Besucher kaum überwindbarer erscheint als<br />
die zahllosen Gletscher und 4500 Meter hohen Gipfel entlang <strong>de</strong>s Tatshenshini.<br />
Und dann kommt erst die »echte« Logistik: Kanus und Kajaks<br />
besorgen, ebenso Outdoorausrüstung für Temperaturen von minus 10 bis<br />
plus 30 Grad, Essen für 10 bis 12 Tage, bärensichere Müll- und Toilettenkanister,<br />
die Organisation <strong>de</strong>s Rückwegs am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Flussfahrt <strong>…</strong> Aber<br />
zum Glück gibt es Bob.<br />
Bob Daffe, alter Wildwasser-Hau<strong>de</strong>gen und Chef von »Tatshenshini Expeditions«,<br />
bietet im Yukon Raftingtouren für Touristen an. Außer<strong>de</strong>m ist er<br />
seit zig Jahren Anlaufstelle für Paddler, die <strong>de</strong>n Tat o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n benachbarten<br />
Alsek River befahren wollen. Viele Leute sind das nicht, je<strong>de</strong>s Jahr nur<br />
eine Handvoll. Bob hatten wir unseren Plan vorgetragen: Vier Männer<br />
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Wildwasser gibt‘s nur am<br />
ersten Tag, dafür wird die<br />
Wildnis stetig dramatischer.<br />
Reise 91<br />
und vier Frauen, die <strong>de</strong>n Tat mit eigenen Booten fahren und darüber<br />
eine n Film und eine Reportage machen wollen. Ein Begleitraft fürs<br />
Gepäc k und die Toiletten bräuchten wir; außer<strong>de</strong>m jeman<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r das<br />
Permit besorgt, <strong>de</strong>n Papierkram erledigt und dafür sorgt, dass unten am<br />
Meer auch ganz bestimmt ein Buschflieger wartet, <strong>de</strong>r uns zurück in die<br />
Zivilisation bringt. Ach ja, Bob, wenn man uns am Flughafen in Whitehorse<br />
abholen könnte, wäre das natürlich auch super <strong>…</strong><br />
Als wir mit zwölf Stun<strong>de</strong>n Verspätung aus <strong>de</strong>m Flughafen stolperten, war<br />
Bob mit seinem gelben Schulbus da. Und er hatte alles organisiert. Unsere<br />
lang ersehnte Expedition, die dank Bob und seinem Team durchaus Züge<br />
einer Pauschalreis e hat, konnte beginnen.<br />
Fluss <strong>de</strong>r Superlative<br />
Der Verlauf <strong>de</strong>s Tat ist tatsächlich einzigartig. Er entspringt in <strong>de</strong>n Weiten<br />
<strong>de</strong>s Yukon Territory, folgt aber nicht wie <strong>de</strong>r große Yukon River über tausen<strong>de</strong><br />
Kilometer <strong>de</strong>r Ebene nach Nordwesten, son<strong>de</strong>rn wen<strong>de</strong>t sich frech<br />
nach Sü<strong>de</strong>n. Dann stößt er durch eines <strong>de</strong>r einsamsten und gewaltigsten<br />
Gebirge <strong>de</strong>r Welt: die Coast Mountains riegeln das Land zum Pazifik hin<br />
ab. Vereinfacht gesagt liegt vor <strong>de</strong>n Bergen Kanada und dahinter <strong>de</strong>r<br />
schmal e Küstenstreifen von Alaska. Straßen über diese Berge gibt es<br />
kein e, <strong>de</strong>swegen ist zum Beispiel Alaskas Hauptstadt Juneau auch nur mit<br />
<strong>de</strong>m Schiff o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Flugzeug erreichbar.<br />
Allein die Natur hat einige wenige Lücken in <strong>de</strong>m über 1000 Kilometer<br />
langen Gebirge gelassen: Die Küstenorte Haines und Skagway liegen in<br />
topografischen Senken und haben Straßenanschluss, auch ein paar Flüsse<br />
schaffen <strong>de</strong>n Weg zum Meer. Einer davon ist <strong>de</strong>r Tatshenshini. Kurz vor<br />
<strong>de</strong>r Küste mün<strong>de</strong>t er in <strong>de</strong>n Alsek River, <strong>de</strong>r dann in <strong>de</strong>r Dry Bay <strong>de</strong>n<br />
Ozea n erreicht. Das be<strong>de</strong>utet, dass wir in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Tagen gute<br />
200 Kilometer durch ein Gebirge pad<strong>de</strong>ln wer<strong>de</strong>n – und zwar <strong>de</strong>n spektakulärsten<br />
Teil <strong>de</strong>r gesamten Coast Mountains, die St. Elias-Kette. Deren<br />
Gletsche r bil<strong>de</strong>n die größte Eisfläche <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> außerhalb <strong>de</strong>r Pole und<br />
Grönlands. Und <strong>de</strong>r 4671 Meter hohe Mount Fairweather, vom Fluss aus<br />
immer wie<strong>de</strong>r mal zu sehen, ist nur 25 Kilometer vom Meer – also Seehöhe<br />
null – entfernt. So langsam begreifen wir die Dimensionen dieser<br />
gewaltigen Urlandschaft. Bob sieht es pragmatischer: »Zieht euch warm<br />
an, am Tat kann es wirklich scheißkalt wer<strong>de</strong>n!«<br />
Bob hat gut lachen – er geht mit an<strong>de</strong>ren Kun<strong>de</strong>n am sonnigen Yukon<br />
pad<strong>de</strong>ln. In die Kühlschrank-Welt von Tat und Alsek wer<strong>de</strong>n uns Debbie<br />
und Jeff begleiten und auch brav das Gepäckraft ru<strong>de</strong>r n. Somit haben<br />
›
92<br />
Reise<br />
Pad<strong>de</strong>ln wie im Kühlschrank. In einem<br />
sehr schönen Kühlschrank allerdings.<br />
wir nicht nur reichlich Platz für Proviant und Geraffel, son<strong>de</strong>rn<br />
auch zwei Kanadier dabei, die uns mit guter Laune und Kochkünsten<br />
noch oft <strong>de</strong>n Tag retten sollten. Okay: los!<br />
Halt: Erst steht noch eine Busfahrt Richtung Haines an, schließlich<br />
reisen wir in ein paar Tagen pad<strong>de</strong>lnd in die USA ein und<br />
brauchen noch ein paar Stempel. Der vermeintlich kurze Ausflug<br />
(nur 70 Kilometer zur Grenze, im Yukon ein Katzensprung)<br />
dauert länger, weil eine US-Grenzbeamtin unseren Kanufahrer<br />
Falk auf <strong>de</strong>m Kieker hat. Über eine Stun<strong>de</strong> wird er verhört,<br />
spart sich aber zum Glück alle naheliegen<strong>de</strong>n Witzchen über<br />
mit Pad<strong>de</strong>ln bewaffnete Terroristen, die hier offensichtlich per<br />
Kanu <strong>de</strong>n abgelegensten Ort <strong>de</strong>r gesamten USA unterwan<strong>de</strong>rn<br />
wollen. Am En<strong>de</strong> bekommt Falk eine letzte Ermahnung (»It‘s<br />
not a given right to travel into the United States, it‘s a<br />
privileg e!«) – und <strong>de</strong>n Stempel. Uff. So, aber jetzt!<br />
Kanada wie aus <strong>de</strong>m Bil<strong>de</strong>rbuch<br />
Ein kühler Wind bläst über <strong>de</strong>n Tatshenshini, <strong>de</strong>r sich hier oben an <strong>de</strong>r<br />
Straße zwischen Haines Junction und Haines als junger, freundlicher<br />
Wildfluss präsentiert. Immerhin regnet es nicht. Die Locals haben uns<br />
inzwische n beigebracht, dass auf <strong>de</strong>m Tat je<strong>de</strong> Minut e ohne Regen unbeding<br />
t zu schätzen und zu genießen sei.<br />
Unsere Flotte setzt sich in Bewegung: Sechs Kajaks mit Kathi, Linda,<br />
Mirja m, Michi, Olaf und mir; <strong>de</strong>r Zweierkanadier mit Isa und Falk, irgendwo<br />
hinten das Raft mit Debbie und Jeff. Sie wer<strong>de</strong>n uns spätestens bei<br />
<strong>de</strong>n verabre<strong>de</strong>ten Campspots einholen. Die Straße und damit das letzte<br />
Anzeichen von Zivilisation bleibt zurück, <strong>de</strong>r Fluss nimmt uns mit durch<br />
weite Wäl<strong>de</strong>r und kleine Schluchten, wie man sie auch in <strong>de</strong>n Voralpen<br />
»Da hinten wird‘s heller.« – »Sagst du seit Stun<strong>de</strong>n.« – »Ich weiß.«<br />
fin<strong>de</strong>t. Die großen Berge sind noch weit entfernt. Die Landschaft ist<br />
gera<strong>de</strong>z u lieblich. Wir ent<strong>de</strong>cken die ersten Weißkopf-Seeadler und<br />
mache n aufgeregt Fotos. Linda bimmelt vorsichtshalber schon mal mit<br />
ihrer Bären glocke.<br />
Dann verlagert sich die Spannung aufs Wasser. Der sieben Kilometer<br />
lang e Canyon vor uns gilt als einzige »richtige« Wildwasserstrecke unsere r<br />
Tour, mehrere Rapids im dritten Schwierigkeitsgrad (sechs Gra<strong>de</strong> gibt es)<br />
sind angekündig t. Die meisten von uns sind routinierte Wildwasser fahrer;<br />
auch Falk und Isa haben das Angebot, ihr offenes Kanu für die sportliche<br />
Passage aufs Raft zu schnallen, dankend abgelehnt. Der Wasserstand ist<br />
mo<strong>de</strong>rat und wir komme n gut durch die Stromschnellen, die weit
Langsam begreifen wir die Dimensionen <strong>de</strong>r gewaltigen<br />
Urlandschaft. Bob sieht es pragmatischer: »Zieht euch<br />
warm an, am Tat kann es scheißkalt wer<strong>de</strong>n!«<br />
Egal, was die Fährtenleser hierzu sagen, Linda bimmelt auf je<strong>de</strong>n Fall.<br />
wenige r dramatisch sind als ihre Namen – wie zum<br />
Beispiel »Black Bear Rapi d«, »M&M Falls« o<strong>de</strong>r<br />
»The Wall«.<br />
Am Seitenflüsschen Silver Creek öffnet sich die<br />
Schlucht. Ein wun<strong>de</strong>rschönes Fleckchen Er<strong>de</strong> –<br />
und unser erstes Camp. Die Sonne kommt raus<br />
und taucht die bewal<strong>de</strong>te Flusslandschaft in ein<br />
sanftes Licht. Kanada wie aus <strong>de</strong>m Bil<strong>de</strong>rbuch.<br />
Es wird nass<br />
Ein Stück flussab ist eine Gruppe Rafter angelan<strong>de</strong>t.<br />
Wir marschieren rüber und wer<strong>de</strong>n ans Lagerfeuer<br />
eingela<strong>de</strong>n. Die Rafter sind ein Trupp alter<br />
Freun<strong>de</strong>, die <strong>de</strong>n Tat schon mehrmals befahren<br />
haben. Die Rafter staunen über unsere Kajaks, wir<br />
über ihre seltsamen OP-Anzüge. »Ich weiß«, lacht<br />
Jim, <strong>de</strong>r Ober-Rafter, »die sehen beknackt aus.<br />
Aber sie sind mückendicht und schützen die<br />
Kleidun g drunter vor Essensgeruch, <strong>de</strong>r die Bären<br />
anzieht.« Linda bimmelt ein bisschen, die Herren<br />
im <strong>de</strong>utschen Team geben sich weltmännisch und<br />
witzeln über das angebliche Horrorwetter. Ist ja<br />
gar nicht soooo schlimm!<br />
Jim lacht wie<strong>de</strong>r: »Hier am Oberlauf herrscht noch<br />
das kontinentale Klima <strong>de</strong>r Yukon-Ebene. Aber sobald<br />
man in die Berge pad<strong>de</strong>lt, übernimmt die<br />
Wetterküche <strong>de</strong>s Nordpazifik. Unser Regenschnitt<br />
aus vier Tat-Touren ist 20 zu 80.«<br />
»20 Prozent Regen und 80 Prozent trocken – du,<br />
das ist bei uns in Europa auch ganz normal.«<br />
»Nein, Junge: umgekehrt!«<br />
Jim sollte lei<strong>de</strong>r recht behalten. Der Morgen bleibt<br />
noch trocken, aber am weiten Horizont schieben<br />
dunkle Wolken heran. Der flott strömen<strong>de</strong> Fluss<br />
trägt uns <strong>de</strong>r grauen Suppe entgegen. Gerad e<br />
falle n die ersten Tropfen, als wir eine Flussbiegung<br />
weiter drei dunkle Schatten ent<strong>de</strong>cken. Bären.<br />
Lind a, bitte bimmeln! Die nächsten fünf Minute n<br />
zähle n zu <strong>de</strong>n spannendsten meiner Pad<strong>de</strong>lkarriere<br />
– doch als wir die Biegung erreiche n, sind die drei<br />
Grizzlys schon wie<strong>de</strong>r verschwun<strong>de</strong>n. Dann setzt<br />
<strong>de</strong>r Regen ein. Das Camp bauen wir im Regen auf,<br />
wir kochen im Regen und schlafen im Regen. Jetzt<br />
freuen wir uns schon, dass es wenigstens nicht<br />
schneit. Die Temperaturen fallen. Die Gletscher<br />
kommen näher.<br />
Es wird kalt<br />
Die Landschaft verän<strong>de</strong>rt sich mit je<strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>.<br />
Das Tal <strong>de</strong>s Tatshenshini wird breiter, die flankieren<strong>de</strong><br />
Bergwelt höher. Tiefe Wolken verfangen<br />
sich in <strong>de</strong>n Felswän<strong>de</strong>n und geben ab und zu <strong>de</strong>n<br />
Blick auf kleine Hängegletscher frei.<br />
Im Camp das nächste Bärenabenteuer: Ein großer<br />
Grizzly wan<strong>de</strong>rt auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Flussseite herum<br />
– auf das Lager zu, dass Jims Gruppe in höflichem<br />
Abstand zu uns aufgeschlagen hat. Wir schreien<br />
und bimmel n, bis die Jim-Gruppe aufmerksam<br />
wird. Der Bär marschiert, begleitet von wil<strong>de</strong>m Gejohle,<br />
in weitem Bogen um das Lager herum und<br />
verschwin<strong>de</strong>t im Wald. Dann wird es dunkel.<br />
Am Morgen pad<strong>de</strong>ln wir rüber. »Da sind wir aber<br />
gestern froh gewesen, dass <strong>de</strong>r Bär auf eurer Seite<br />
war.« – »Am Anfang schon«, sagt Jim, »aber als es<br />
langsam dunkel wur<strong>de</strong>, ist er doch über <strong>de</strong>n Fluss<br />
geschwomme n und hat Kurs auf euer Camp<br />
genomme n. Habt ihr gar nichts gehört?«<br />
Äh, nein. War vielleicht auch besser so <strong>…</strong><br />
›<br />
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A PART OF PEOPLE’S<br />
ADVENTURES SINCE 1892
94<br />
Reise<br />
Höhepunkt eines Paddler<strong>leben</strong>s:<br />
die Einfahrt in <strong>de</strong>n Alsek Lake.<br />
Die folgen<strong>de</strong>n Tage bestätigen Jims 80:20-Quote mit erschrecken<strong>de</strong> r<br />
Genauigkei t. Mal regnet es an<strong>de</strong>rthalb Tage am Stück und die Flusslandschaft<br />
lässt sich eher erahnen als erkennen. Dann wie<strong>de</strong>r hebt die Natur<br />
<strong>de</strong>n Vorhang für ein paar Stun<strong>de</strong>n und wir pad<strong>de</strong>ln mit offenem Mund<br />
durch die gewaltigen Panoramen <strong>de</strong>r Coast Mountains. Weites<br />
Schwemmland, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Tat sich immer neue Kanäle sucht, darüber<br />
grün schimmern<strong>de</strong> Wäl<strong>de</strong>r und schneebe<strong>de</strong>ckte Berge. Monströse<br />
Gletscher zungen schieben sich die Seitentäler herab – und das sind nur<br />
die Ausläufer <strong>de</strong>r gigantischen Eisfel<strong>de</strong>r oben in <strong>de</strong>n Bergen. See adler<br />
begleite n uns, ab und zu schaut ein Elch, einmal hoppelt ein Bär in<br />
sichere r Entfernung durchs Tal. Und dann: wie<strong>de</strong>r Wolken, wie<strong>de</strong>r Regen,<br />
wie<strong>de</strong>r Bibbern im Boot. Vorhang zu, die Wildnis hat Sen<strong>de</strong>pause.<br />
Aber dafür stellt sich jenes Phänomen ein, dass Schönwetter-Urlauber<br />
niemals kennenlernen: Die Freun<strong>de</strong> an <strong>de</strong>n kleinen Dingen. Je<strong>de</strong> Regen-<br />
Zwischen Eisbergen treibend zum Ozean, ganz wie es<br />
mir vor 20 Jahren am Lagerfeuer versprochen wur<strong>de</strong>.<br />
Regenwahrscheinlichkeit 80 Prozent, sagt die Statistik zum Sommer in <strong>de</strong>n Coast Mountains.<br />
pause, je<strong>de</strong>r Sonnenstrahl wird bejubelt, je<strong>de</strong> Tasse Suppe o<strong>de</strong>r Kaffee<br />
zum Fest. Als sich eines Abends die Wolken auflösen und ein strahlen<strong>de</strong>r<br />
Himmel das Camp erleuchtet, verfällt die Gruppe in kollektive Euphorie.<br />
Wir lagern in einer kilometerbreiten Arena, mehrere Täler, je<strong>de</strong>s von vergletscherten<br />
Bergketten flankiert, treffen aufeinan<strong>de</strong>r. Der Tatshenshini<br />
mün<strong>de</strong>t hier in <strong>de</strong>n Alsek. »Der schönste Zeltplatz <strong>de</strong>r Welt«, sagt Falk.<br />
Wir an<strong>de</strong>ren nicke n – nicht ahnend, was da noch kommen wird.<br />
Finale furioso<br />
Der Alsek ist ein Monster von Fluss, das <strong>de</strong>n zarten Tatshenshini regelrecht<br />
verschlingt. Genährt von geschmolzenem Eis, hun<strong>de</strong>rte Meter breit,<br />
schnell strömend. Die Temperaturen fallen nochmal spürbar. Pad<strong>de</strong>ln wie<br />
im Kühlschrank. Die Gletscherzungen reichen jetzt bis fast ans Ufer. Am<br />
›
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© 2011 Patitucci Photography
96<br />
Reise<br />
Im Zeitraffer zurück: mit <strong>de</strong>m Buschflieger über <strong>de</strong>n Alsek Lake (links) nach Haines. Und dort regnet es nicht mal.<br />
Walkergletscher campen wir, <strong>de</strong>nken wie<strong>de</strong>r, dass diese Kulisse nicht zu<br />
steigern ist – aber dann folgt an<strong>de</strong>rntags das Finale furioso: <strong>de</strong>r Alsek<br />
Lake. Dieser See, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Alsek durchfließt, hatte mich schon auf Google<br />
Earth beeindruckt, aber in natura ist er ein schlicht unfassbarer Ort. Man<br />
pad<strong>de</strong>lt um eine Flussbiegung – und fin<strong>de</strong>t sich plötzlich zwischen meterhohen<br />
Eisbergen wie<strong>de</strong>r, die bläulich durch <strong>de</strong>n Nebel leuchten. Vier<br />
gigantisch e Gletscher kalben direkt in <strong>de</strong>n See, die Eistrümmer treiben in<br />
Zeit lupe umher und zwingen uns Paddler zu weiten Umwegen. Es ist wie<br />
eine Fahrt durch eine bizarre Geisterbahn aus Wasser und Eis. Den Rege n,<br />
<strong>de</strong>r längst wie<strong>de</strong>r eingesetzt hat, nimmt keiner von uns wahr.<br />
4-<strong>Seasons</strong> Info<br />
Flussreise Tatshenshini und Alsek<br />
Die Befahrung von Tat und Alsek zählt zu <strong>de</strong>n schönsten und<br />
intensivsten Kanutouren überhaupt. Nichtpaddler können an<br />
geführten Trips mit Ru<strong>de</strong>rrafts teilnehmen.<br />
Charakter<br />
Die Befahrung von Tat und Alsek<br />
führt über 220 km von Dalton Post<br />
(Yukon Territory) nach Dry Bay<br />
(Golf von Alaska). Von dort geht‘s<br />
per Busch flieger zurück nach<br />
Haines o<strong>de</strong>r Whitehorse. Dauer:<br />
10 bis 12 Tage.<br />
Voraussetzungen<br />
Am Tat (Canyon, erster Tag) 7 km<br />
Wildwasser III+, danach leichter.<br />
Vor allem <strong>de</strong>r Alsek (bis WW II) ist<br />
aber so breit und kalt, dass Kenterungen<br />
wirklich gefährlich wer<strong>de</strong>n<br />
können. Die komplette Fahrt im<br />
eigenen Kajak ist nur geübten<br />
Paddlern zu empfehlen.<br />
Bei Raftbegleitung können ein bis<br />
zwei Paddler samt Kajaks bei Be-<br />
darf zeitweise aufs Raft steigen.<br />
Auch Nichtpaddler können <strong>de</strong>n<br />
Tat genießen: Bob Daffe bietet<br />
ein- bis zweimal jährlich reine<br />
Rafttrips an, die Schlauchboote<br />
wer<strong>de</strong>n von Gui<strong>de</strong>s gelenkt (10<br />
Tage, ca. 2900 Euro). Auch an<strong>de</strong>re<br />
Raftveranstalter haben <strong>de</strong>n Tat im<br />
Programm, sind aber nochmal<br />
<strong>de</strong>utlich teurer.<br />
Logistik/Permit<br />
Selbstorganisierte Touren sind<br />
ebenfalls möglich, erfor<strong>de</strong>rn jedoch<br />
ein Permit (Infos zu Anmeldung<br />
und Warteliste unter www.<br />
nps.gov/glba/planyourvisit/rafting.<br />
htm) sowie eine ausgefeilte Logistik<br />
vor Ort. Einfacher geht‘s – wie<br />
im Text beschrieben – mit Bob<br />
Die letzte Etappe: Zwischen <strong>de</strong>n Eisbergen treibend Richtung Ozean,<br />
ganz wie es mir vor 20 Jahren am Lagerfeuer versprochen wur<strong>de</strong>. Die<br />
Berge treten zurück, am Horizont markieren große Vogelschwärme die<br />
Küstenlinie. Ein Seehund kommt <strong>de</strong>n Fluss herauf geschwommen und<br />
begleite t uns eine Weile. Dann die Rangerstation und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>streifen.<br />
Morgen wird uns ein Buschflieger abholen. Ich wür<strong>de</strong> gerne weiter<br />
pad<strong>de</strong>l n – weiter in dieses wun<strong>de</strong>rbare Nichts.<br />
Kajakfilmer Olaf Obsommer hat diese Tour begleitet, seinen<br />
Film gibt‘s unter www.4-<strong>Seasons</strong>.tv/tatshenshini<br />
Mt. St. Elias<br />
(5489 m)<br />
WRANGELL ST. ELIAS N.P.<br />
0 15 30 km<br />
Yakutat<br />
Mt. Logan<br />
(5959 m)<br />
Dry Bay<br />
KLUANE N.P.<br />
Tweedsmuir<br />
Glacier<br />
A<br />
Lowell<br />
Glacier<br />
Alsek<br />
Daffes »Tatshenshini Expeditions«,<br />
<strong>de</strong>r auch individuelle Kajaktrips unterstützt.<br />
Fast alles ist möglich und<br />
Verhandlungssache. Aber auch<br />
Bob muss Permits organisieren,<br />
daher sehr früh anfragen.<br />
Beste Zeit & Anreise<br />
Juli und August. Direktflüge nach<br />
Whitehorse von Frankfurt (mit<br />
Condor) und Zürich (E<strong>de</strong>lweiss<br />
Air), bei<strong>de</strong> Airlines nehmen auch<br />
Kajaks mit. Vor Ort lässt man sich<br />
am besten von einem lokalen Outfitter<br />
transportieren.<br />
Walker Glacier<br />
Dalton<br />
Post<br />
Tatshenshini<br />
E<br />
TATSHENSHINI-<br />
ALSEK PARK<br />
Haines Junction<br />
YUKON TERRITORY<br />
BRITISH COLUMBIA<br />
ALASKA<br />
GLACIER<br />
BAY N.P.<br />
Haines<br />
Skagway<br />
Ausrüstung<br />
Komplette Pad<strong>de</strong>l- und Outdoor-Ausrüstung,<br />
bei Bedarf<br />
besorgt Bob Leihausrüstung.<br />
Warme Klamotten einpacken,<br />
unterwegs zählt je<strong>de</strong> Lage.<br />
Das gilt auch beim Pad<strong>de</strong>ln,<br />
Neokappe, -socken und Handschuhe<br />
sind zu empfehlen. Das<br />
Fazit unserer Gruppe: gerne<br />
wie<strong>de</strong>r zum Tat – aber nur im<br />
Trockenanzug!<br />
Infos & Kontakt mit Bob<br />
www.tatshenshiniyukon.com.<br />
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München<br />
14. März<br />
Filiale Hamburg: 11. – 13. Mai<br />
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Für alle, die schon Erfahrung im Tan<strong>de</strong>mkanadier gesammelt haben und<br />
nun allein bestimmen wollen, wohin die Reise geht. Kosten: 229 €.<br />
Filiale Köln: 6. März<br />
Vortrag: Climbing the lost world<br />
Stefan Glowacz berichtet von <strong>de</strong>r emotional schwierigsten Expedition seines<br />
Lebens in Guyana. Beginn: 20.30 Uhr, VVK 10 €, AK 12 €.<br />
Filiale Frankfurt: 10. + 11. März<br />
Survivalkurs: Zu Hause in <strong>de</strong>r Natur<br />
In <strong>de</strong>r Wildnis lebt es sich genauso einfach wie in <strong>de</strong>r Stadt. Die benötigten<br />
Basics wer<strong>de</strong>n im Outdoorzentrum Lahntal praktisch erprobt. Kosten: 79 €.<br />
Filiale Dres<strong>de</strong>n: 2. März<br />
Vortrag: Ivo Meiers Bergsucht<br />
Dres<strong>de</strong>n<br />
2. März<br />
Der Haglöfs-Friend zeigt eindrucksvolle Bil<strong>de</strong>r seiner weltweiten Bergreisen.<br />
Am Tag darauf eröffnet <strong>de</strong>r Haglöfs-Shop auf 200 qm in <strong>de</strong>r Textilabteilung.<br />
Hamburg<br />
11. – 13. Mai<br />
Filiale München: 14. März<br />
Vortrag: Kiyo – eine Familienreise durch Japan<br />
Jetzt erst recht. Stefan Rosenboom eröffnet seine Bil<strong>de</strong>rausstellung mit<br />
einem Vortrag und entführt in ein Japan fern von Tsunami und Fukushima.<br />
Filiale Berlin: 19. April<br />
Köln<br />
6. März<br />
Vortrag: Spitzbergen – Inseln im Eis<br />
Frankfurt<br />
10. + 11. März<br />
Berlin<br />
19. April<br />
Jürgen Schütte pad<strong>de</strong>lte 850 Kilometer mit <strong>de</strong>m Faltboot durch das Polarmeer<br />
und weiß vortrefflich davon zu berichten. 20 Uhr, 7 €.<br />
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Hier befin<strong>de</strong>t sich vielleicht europas letzte Wildnis.<br />
man ist weit weg von <strong>de</strong>r Zivilisation, aber ganz nah an <strong>de</strong>r Wirklichkeit. <strong>de</strong>r Wirklichkeit, für die<br />
wir produkte herstellen, und die ein Wechselspiel von sonne, Wind und regen ist, oft an ein und<br />
<strong>de</strong>mselben nachmittag. auch <strong>de</strong>m farbspiel <strong>de</strong>r natur kommt man hier nahe, von <strong>de</strong>n ersten<br />
sonnenstrahlen am morgen bis zum bläulichen licht <strong>de</strong>r abenddämmerung am Horizont.<br />
Willkommen in unserer Welt. Willkommen bei Haglöfs.<br />
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