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und muscheln (dreissena polymorpha) in der aquakultur

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Semesterarbeit 5. Semester Hortikultur 2002 Resultate<br />

1. E<strong>in</strong>leitung<br />

1.1 Problemstellung<br />

Die Gruppe ‚Ecological Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g‘ <strong>der</strong> Fachhochschule Wädenswil arbeitet an<br />

Aquakultur-Projekten, welche zwei Ziele verfolgen:<br />

Zum ersten werden organische Nährstoffe auf Abwässern <strong>in</strong> Biomasse e<strong>in</strong>gebaut<br />

<strong>und</strong> damit das Wasser gere<strong>in</strong>igt, zum zweiten soll die Biomasse <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Form<br />

vermarktet werden können. Bis jetzt s<strong>in</strong>d das Zierpflanzen <strong>und</strong> Speisefische. Damit<br />

soll e<strong>in</strong> Kreislauf geschaffen werden, welcher die Abfallprodukte m<strong>in</strong>imiert.<br />

Da im Wasser nach <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung noch Schwebestoffe wie Viren <strong>und</strong> Bakterien <strong>und</strong><br />

auch partikelgeb<strong>und</strong>ene Schwermetalle zurückbleiben, entstand die Idee,<br />

Zebra<strong>muscheln</strong> (Dreissena <strong>polymorpha</strong>) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Aquakultur e<strong>in</strong>zusetzen, welchen es<br />

möglich ist, Schwebestoffe <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grösse von 0.7 – 1 µm aufzunehmen. Die<br />

Zebra<strong>muscheln</strong> wurden ausgewählt, weil sie bei weitem die wi<strong>der</strong>standfähigsten<br />

unter den Süsswasser<strong>muscheln</strong> s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> somit Temperaturschwankungen,<br />

wechselnden pH <strong>und</strong> verunre<strong>in</strong>igtes Wasser am besten ertragen. Ausserdem s<strong>in</strong>d<br />

sie für die Vermehrung nicht auf Fische angewiesen.<br />

Nach <strong>in</strong>tensivem Studium <strong>der</strong> vorhandenen Literatur wurde die Idee aber wie<strong>der</strong><br />

verworfen, da sich die Muscheln sehr schnell vermehren <strong>und</strong> danach überall<br />

anhaften. Es wurde nicht als s<strong>in</strong>nvoll erachtet, Muscheln zu züchten, welche <strong>in</strong><br />

vielen Gewässern bereits e<strong>in</strong>e Plage s<strong>in</strong>d. Ausserdem konnte das Problem <strong>der</strong> so<br />

produzierten Biomasse nicht gelöst werden; die Muscheln speichern die<br />

Schwebestoffe im Fettgewebe ihres Körpers <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d somit für an<strong>der</strong>e Lebewesen<br />

nicht mehr geniessbar <strong>und</strong> auch sonst <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Form zu gebrauchen. Beim Brand<br />

<strong>der</strong> Sandoz <strong>in</strong> Schweizerhalle am 1. November 1986 gelangten e<strong>in</strong>ige Tonnen<br />

Organophosphate, hauptsächlich Thiometon <strong>und</strong> Disulfuton <strong>in</strong> den Rhe<strong>in</strong> - 3 1/2<br />

Monate nach dem Brand wurden unerwartet hohe Konzentrationen dieser beiden<br />

Stoffe <strong>in</strong> den Zebra<strong>muscheln</strong> des Rhe<strong>in</strong>s gef<strong>und</strong>en. Die Muscheln schienen <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er<br />

Weise bee<strong>in</strong>trächtigt. E<strong>in</strong>e erhöhte Anzahl Tauchenten aber, welche sich<br />

hauptsächlich von diesen Muscheln ernähren, wurde tot aufgef<strong>und</strong>en<br />

(Dauberschmidt 1995). Aus diesem Gr<strong>und</strong> müssten die Muscheln aus e<strong>in</strong>er<br />

Aquakulturanlage je nach Zusammensetzung ihrer Biomasse als Son<strong>der</strong>müll<br />

behandelt werden <strong>und</strong> könnten nicht weiterverwertet werden.<br />

Der E<strong>in</strong>satz von Apfelschnecken (Pomacea) <strong>und</strong> Zebra<strong>muscheln</strong> (Dreissena <strong>polymorpha</strong>) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Aquakultur 4

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