CSR-REPORT 2010
CSR-REPORT 2010
CSR-REPORT 2010
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>CSR</strong>-<strong>REPORT</strong> <strong>2010</strong>
Impressum<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Mag. Verena Proksch, <strong>CSR</strong>-Beauftragte<br />
E-Mail: nachhaltigkeit@casinos.at<br />
Design und Layout:<br />
communico Advertising GmbH, 1010 Wien<br />
Fotos:<br />
Casinos Austria-Fotoarchiv, Fotoarchiv der Österreichischen Lotterien,<br />
communico Advertising GmbH, Fotolia, Buenos Dias, Corbis, Fotosearch
<strong>CSR</strong>-<strong>REPORT</strong> <strong>2010</strong><br />
Gut für Österreich
Inhalt<br />
GRI-Index 3<br />
Vorwort 4<br />
Grundsätze<br />
Gesetzliche Grundlagen<br />
Management<br />
Responsible Gaming<br />
Wirtschaft<br />
Umwelt<br />
MitarbeiterInnen<br />
Casinobetriebe<br />
Anhang Sponsoring<br />
Global Compact<br />
6<br />
7<br />
10<br />
17<br />
23<br />
29<br />
33<br />
37<br />
41<br />
Umschlag
GRI-Index<br />
Der vorliegende Zwischenbericht <strong>2010</strong> (Zeitraum 1.7.2009-31.1.<strong>2010</strong>) orientiert sich an den Sustainability Reporting Guidelines G3 der<br />
Global Reporting Initiative (GRI). Die Tabelle verweist auf die GRI-Indikatoren, die in diesem Bericht enthalten sind.<br />
GRI-Index Inhalt Bericht 2008/2009 Bericht <strong>2010</strong><br />
1. Vision, Strategie<br />
1.1. Vorwort, Leitgedanke, Strategie, Analyse S. 3, 6-7, 9 S. 4-6<br />
1.2. Kernkompetenz, Risikomanagement, Verantwortung S. 17, 18-19, 39, 63, 44-51 S. 13, 17-21, 23-25<br />
2. Organisationsprofil<br />
2.1.-2.3. Unternehmensprofil, Geschäftstätigkeit S. 13, 18-19, 24-27, 30-33 S. 8-9, 11-12, 23-25<br />
2.4.-2.6. Firmensitz, Standorte, Rechtsform S. 13, 14-15 S. 7, 37-39<br />
2.7.-2.9. Geographische Aufgliederung, Systemgrenzen S. 18-19 S. 7<br />
2.10. Auszeichnung S. 89 S. 34, 41<br />
3. Rahmenbedingungen<br />
3.1.-3.7. Berichtsperiode und -grenzen S. 96, 41 S. 15<br />
3.8.-3.11. Berichtsgrundlagen S. 19, 96 S. 15<br />
3.12. GRI-Index S. 94-95 S. 3<br />
3.13.<br />
4. Governance<br />
Zertifizierung Keine<br />
4.1.-4.10. Governance S. 36-39 S. 10-14<br />
4.11.-4.13. Riskmanagement, Verpflichtungen, Mitgliedschaften S. 21, 39 S. 13-14, 15<br />
4.14.-4.17. Einbeziehung von Stakeholdern S. 41 S. 12<br />
Ökonomische Leistungsindikatoren<br />
EC1-EC3 Wirtschaftliche Leistung S. 60-61, 62 S. 23-27<br />
EC2 Finanzielle Auswirkungen des Klimawandels Nicht relevant<br />
EC4 Zuwendung von öffentlichen Stellen Keine Förderungen oder Subventionen im Berichtszeitraum<br />
EC5-EC7 Wertschöpfung für die Region S. 54-56 S. 25<br />
EC8-EC9 Indirekte ökonomische Effekte S. 55-56 S. 25<br />
Ökologische Leistungsindikatoren<br />
EN1-EN2 Materialeinsatz S. 68-69, 70-71 S. 29-30<br />
EN3-EN8 Energieeinsatz und -einsparung, Wasserverbrauch S. 66-67 S. 29-31<br />
EN9-EN16 Biodiversität, bedrohte Arten etc. Nicht relevant<br />
EN17 Andere relevante Treibhausgase Bedingt durch den reinen Dienstleistungsbetrieb gibt es neben<br />
CO keine weiteren relevanten Treibhausgase<br />
2<br />
E18, E25 Abwasser, Einfluss auf die Umwelt Das Abwasser entspricht dem üblichen Abwasser eines<br />
Dienstleitungsbetriebes und wird über das Kanalnetz entsorgt<br />
EN19-E21 Emissionen S. 68-69<br />
EN22 Abfallmenge S. 70-71 S. 31<br />
EN23 Verschüttung und Leckagen Bedingt durch die reine Dienstleistungstätigkeit ist es zu<br />
keinen Verschüttungen und Leckagen gekommen<br />
EN24 Transport von gefährlichem Abfall Casinos Austria transportiert keinen gefährlichen Abfall<br />
EN26 Maßnahmen zur Milderung von Umwelteinflüssen der Dienstleistungen S. 68-69 S. 29<br />
EN27 Rückgenommene Produkte und Verpackungen Nicht relevant<br />
EN28 Geldstrafen im Umweltbereich Keine<br />
EN29 Transport und Mobilität Nicht relevant<br />
EN30<br />
Menschenrechte<br />
Kosten für Umweltschutzmaßnahmen Nicht errechnet<br />
HR1-HR5, HR8 Investition und Beschaffung, Screening, Schulung Keine direkte Relevanz<br />
HR6-7 Maßnahmen gegen Kinder- und Zwangsarbeit S. 59 S. 25<br />
HR9 Menschenrechtsverletzungen an einheimischer Bevölkerung Nicht relevant<br />
Gesellschaftliche Leistungsindikatoren<br />
Arbeit<br />
LA1-LA2 MitarbeiterInnen-Kennzahlen, Fluktuation S. 74-75 S. 33, 35<br />
LA3 MitarbeiterInnen-Benefits S. 76-78 S. 33-35<br />
LA4-LA5 Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis Nicht relevant<br />
LA6-LA9 Arbeitsschutz S. 77<br />
LA10-LA12 Schulungen, Aus- und Weiterbildung S. 57-58, 76, 80-81 S. 34-35<br />
LA13-LA14<br />
Soziales<br />
Chancengleichheit S. 74 S. 34<br />
SO1 Einfluss auf die Gesellschaft S. 14 S. 7<br />
SO2-SO4 Korruption S. 38-39 S. 25<br />
SO5 Öffentlich vertretene Positionen Nicht relevant<br />
SO6 Finanzielle Beiträge zwecks Lobbying an politische Parteien Es gibt keine finanz. Beiträge an politische Parteien<br />
SO7-SO8 Klagen/Geldstrafen wegen Wettbewerbsverstößen Es gab im Berichtszeitraum keine Klagen/Strafen wegen Wettbewerbsverstößen<br />
Produktverantwortung<br />
PR1-PR4 Verantwortung, Verstöße, Information Nicht relevant<br />
PR5-PR6 Kundenzufriedenheit, Sponsoring S. 82-93 S. 41-44<br />
PR7 Nichteinhaltung von Marketingvorschriften Es gab im Berichtszeitraum keine Anzeigen wegen<br />
Nichteinhalten von Marktvorschriften<br />
PR8 Verstöße gegen Datenschutz Es gab im Berichtszeitraum keine Anzeigen wegen<br />
Verstoß gegen das Datenschutzgesetz<br />
PR9 Geldstrafen wegen Nichterbringen von Leistungen Es gab kein Verfahren wegen Nichterbringen von Leistungen<br />
<strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong> | 3
Vorwort<br />
Vorwort des Vorstandes<br />
Als Casinos Austria 2006 als<br />
erstes Glücksspielunternehmen<br />
weltweit ein systematisches<br />
<strong>CSR</strong>-Management implementierte<br />
und vor fünf Jahren den<br />
ersten Gesamtbericht über seine<br />
<strong>CSR</strong>-Aktivitäten vorlegte, da ahnten<br />
wenige, welch hohe Bedeutung<br />
der Aspekt der gesellschaftlichen<br />
Verantwortung für die<br />
Wirtschaft insgesamt erlangen<br />
würde. Doch dann kam die Weltwirtschaftskrise<br />
und zeigte, wie<br />
dünn das Eis ist, auf dem eine<br />
verblüffend große Zahl von Unternehmen<br />
ihre scheinbar beeindruckenden<br />
Tänze um die Gunst<br />
der Investoren vorführte. Von<br />
Nachhaltigkeit und Verantwortung war da keine Spur, im Gegenteil:<br />
Oft genug musste die Öffentlichkeit erkennen, dass der<br />
Allgemeinheit von den vermeintlich glänzenden Geschäften nur<br />
die Verluste blieben.<br />
Seither ist jedenfalls das Bewusstsein gestiegen, dass langfristig<br />
verantwortungsvolles Handeln mit Blick auf die Gesellschaft insgesamt<br />
einen realen Wert darstellt, nicht einfach einen „Soft Factor.”<br />
Das gilt umso mehr in der Glücksspielbranche. Ein Unternehmen,<br />
das einfach nur Geld scheffeln will und sich keine<br />
Gedanken über die Auswirkungen seiner Tätigkeit auf die Gesellschaft<br />
macht, wäre in dieser Branche fehl am Platz, davon sind<br />
wir von Casinos Austria/Österreich i schen Lotterien zutiefst<br />
überzeugt.<br />
Gesellschaftliche Verantwortung beginnt für uns schon beim ei-<br />
gentlichen Kerngeschäft: „Responsible Gaming”, Spielerschutz<br />
und faires Spiel stehen für die Unternehmen der Casinos Austria<br />
& Österreichischen Lotterien Gruppe an erster Stelle. Die täglich<br />
gelebte Praxis geht hier vielfach deutlich über die ohnehin schon<br />
strengen gesetzlichen Be stim mungen hinaus.<br />
4 | <strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong><br />
Doch das Prinzip der Nachhaltigkeit<br />
be deutet noch viel mehr:<br />
Casinos Austria und Österreichische<br />
Lotterien sehen sich<br />
als Unternehmen, die buchstäblich<br />
für ganz Österreich einen<br />
Gewinn bedeuten – das<br />
wird in der Förderung sozialer,<br />
sportlicher und kultureller Anliegen<br />
am deutlichsten, zeigt<br />
sich aber auch in der Rolle als<br />
verlässlicher Arbeitgeber und<br />
Geschäftspartner oder im Engagement<br />
für Ökologie und Klimaschutz.<br />
Es war daher ein folgerichtiger<br />
Schritt für uns, im Jänner 2011<br />
dem UN Global Compact beizutreten und uns zu seinen zehn<br />
Prinzipien zu bekennen. Der United Nations Global Compact ist<br />
die weltgrößte Initiative zu <strong>CSR</strong> und nachhaltiger Ent wicklung.<br />
Mit mehr als 8.000 teilnehmenden Unternehmen ist der Global<br />
Compact heute das weltweit größte Netzwerk für unternehmerische<br />
Verantwortung.<br />
Der vorliegende Bericht soll Ihnen einen Überblick über unser En-<br />
gagement geben.<br />
Herzliche Grüße<br />
Dietmar Hoscher
Reden wir darüber – Interview mit Mag. Verena Proksch,<br />
<strong>CSR</strong>-Beauftragte der Casinos Austria & Österreichischen Lotterien Gruppe<br />
Auf welchem Gebiet sind in den letzten<br />
Jahren be son ders erfreuliche Fort-<br />
schritte erzielt worden?<br />
Von Beginn an wurde großer Wert auf So-<br />
cial Sponsoring und Responsible Gaming<br />
als Kern-<strong>CSR</strong> des Unternehmens gelegt.<br />
In anderen Bereichen wurden in den letzten<br />
Jahren große Fortschritte erzielt, etwa<br />
bei der MitarbeiterInneneinbindung<br />
oder bei Umweltschutzmaßnahmen.<br />
Sind <strong>CSR</strong>-Maßnahmen zumindest zum<br />
Teil auch mit geringerem finanziellem<br />
Einsatz möglich?<br />
Auf jeden Fall! <strong>CSR</strong> bedeutet nicht unbedingt<br />
hohe Sponsoringgelder zu vergeben. Gerade bei Maßnahmen<br />
mit Mitarbeiter Innenbeteiligung gibt es wunderbare Beispiele<br />
für gelungene Projekte mit geringem finanziellem Beitrag seitens<br />
des Unter nehmens. Zum Beispiel beim Kochen in der Gruft, wo<br />
Casinos Austria die zu verarbeitenden Lebensmittel bezahlt.<br />
Soll das Unternehmen als Ganzes den <strong>CSR</strong>-Gedanken nach au-<br />
ßen transportieren oder soll auch der/die einzelne MitarbeiterIn<br />
in dieser Hinsicht als „Botschafter” fungieren?<br />
Es muss beides zutreffen. Wenn im Unternehmen <strong>CSR</strong> „von<br />
oben herab verordnet” wird, wird es nicht funktionieren und<br />
wenn die MitarbeiterInnen in Eigenregie ohne Rückendeckung<br />
durch den Vorstand etwas unternehmen, ebenfalls<br />
nicht. Beides gehört untrennbar zusammen.<br />
Welche Maßnahmen/Aktivitäten sind in <strong>CSR</strong>-Hinsicht für<br />
den Gesetzgeber in Hinblick auf die Neuvergabe der Konzes<br />
sionen besonders wichtig?<br />
Diese Frage ist schwierig zu beantworten. Alles, was die<br />
Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit der Unternehmenspolitik<br />
darlegt, hat für den Gesetzgeber bestimmt großes Gewicht.<br />
Wobei Casinos Austria und die Österreichischen Lotterien eine<br />
solche Nachhaltigkeit und Band breite an Aktivitäten vorweisen<br />
können, dass für den Gesetzgeber klar sein muss, dass dies kei-<br />
ne kurzfristigen PR-Maßnahmen als Mittel zum Zweck sind.<br />
Welche Assets heben Casinos Austria besonders von der<br />
Konkurrenz ab?<br />
Casinos Austria und Österreichische Lotterien beweisen seit ihrer<br />
Gründung, dass sie auf ho hem Niveau Verantwortung leben. Die<br />
Unternehmensgruppe hat sich dieses Engagement von Beginn an<br />
auf ihre Fahnen geheftet, lange bevor der Begriff „<strong>CSR</strong>” aufkam.<br />
Sehen Sie die Gefahr, dass gerade in<br />
wirtschaftlich schwie rigen Zeiten bei<br />
<strong>CSR</strong> eingespart wird? Wenn ja, wie könn-<br />
te dem am ehesten be gegnet werden?<br />
Als die Wirtschaftskrise am Anfang war,<br />
wurde diese Frage oft gestellt, und ich<br />
war immer optimistisch, dass dem nicht<br />
so sein würde. Heute kann ich sagen,<br />
dass meine Erfahrung in den letzten<br />
Jahren diese Meinung zum Glück bestätigt<br />
hat. An den <strong>CSR</strong>-Aktivitäten wurde<br />
nicht nur nicht eingespart, sondern diese<br />
großteils sogar noch vertieft oder erweitert.<br />
In jüngster Zeit lässt sich überhaupt<br />
der interessante Trend verfolgen,<br />
dass Unter nehmen schärfer beobachtet werden als zuvor. Die<br />
Öffentlichkeit, vor allem die NGOs, die sich mit <strong>CSR</strong> beschäftigen,<br />
schauen viel strenger als noch vor ein paar Jahren, was wirklich<br />
hinter den oft imposanten Berichten und bunten Bildern steckt.<br />
Vor allem wer den Unternehmen danach beurteilt, wie ernst sie die<br />
Verant wortung in ihrem Kerngeschäft nehmen. Denn Gutes zu tun<br />
ist gewiss eine feine Sache – aber mindestens ebenso kommt es<br />
darauf an, wie ein Unternehmen mit den ökologischen und sozialen<br />
Risiken in der eigenen Wertschöpfungskette umgeht.<br />
Wie sieht es in Ihrer Unternehmensgruppe hinsichtlich der<br />
Umsetzung von <strong>CSR</strong>-Maßnahmen aus? Wie kann man den<br />
Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen die Sinnhaftigkeit/Bedeutung<br />
von <strong>CSR</strong> schmackhaft machen?<br />
Das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Aber durch<br />
verschiedene Informationsveranstaltungen und ein monat liches<br />
<strong>CSR</strong>-Jour-fixe ist es gelungen, immer mehr Kollegen und Kollegin-<br />
nen zu informieren und zu involvieren. Sehr wichtig ist natürlich,<br />
dass es sich um einen Prozess handelt, der vom ge samten Vor-<br />
stand in vollem Umfang unterstützt wird. Diese Unterstützung<br />
setzt sich mittlerweile auf allen Unternehmens ebenen fort. Das<br />
Engagement von Casinos Austria für <strong>CSR</strong> wäre heute nicht mög-<br />
lich ohne den Einsatz zahlreicher Kollegen und Kolleginnen, die<br />
mir sowohl bei der Umsetzung von Aktivitäten als auch beim Erstellen<br />
dieses Berichts mit Informationen, Beiträgen und Ideen<br />
zur Seite stehen. Dafür herzlichen Dank!<br />
Freundliche Grüße<br />
Verena Proksch<br />
<strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong> | 5
Grundsätze<br />
Zehn Leitgedanken für ein verantwortungsvolles Miteinander.<br />
1. Im Zentrum unserer Dienstleistungsorientierung steht der<br />
individuelle Gast mit seinen Bedürfnissen. Unser Verhalten<br />
und die Gestaltung unserer Produkte folgen internationalen<br />
Qualitäts- und Servicestandards mit dem entscheidenden,<br />
freundlichen „Mehr” an österreichischem Charme.<br />
2. Wir behandeln andere genau so, wie auch wir selber behandelt<br />
werden wollen.<br />
3. Unsere MitarbeiterInnen, der Betriebsrat und das Management<br />
bekennen sich ausdrücklich zu einer nachhaltigen, sozial<br />
ausgewogenen, partnerschaftlich orientierten und am<br />
Gast ausgerichteten Grundhaltung.<br />
4. Wir tragen soziale Verantwortung.<br />
5. Für manche Menschen kann das Glücksspielerlebnis prob-<br />
lematisch sein. Daher bekennen wir uns zum ordnungspo-<br />
litischen Auftrag des österreichischen Gesetzgebers und<br />
streben gleichzeitig danach, in allen unseren Casinos verantwortungsvolles<br />
Glücksspiel im optimal möglichen Umfang<br />
für unsere Gäste zu fördern und umzusetzen.<br />
6 | <strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong><br />
6. Wir tragen Verantwortung für unser Unternehmen.<br />
7. Im Rahmen unserer Unternehmenszielsetzung sind alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter berechtigt und verpflichtet,<br />
schöpferisch und mit Engagement selbstverantwortlich zu<br />
handeln.<br />
8. Wir fördern und fordern unsere MitarbeiterInnen.<br />
9. Arbeitsschwerpunkte, Handlungsspielräume und die damit<br />
verbundenen Verantwortlichkeiten sind klar definiert. Dies<br />
führt zu informierten, zielorientierten und motivierten Mitarbeitern<br />
und Mitarbeiterinnen, die unsere Gäste optimal<br />
betreuen.<br />
10. Wir beziehen unsere Stärke aus einer klaren Gäste- und<br />
Marktorientierung.
Gesetzliche Grundlagen<br />
Casinos Austria agiert auf Basis besonderer gesetzlicher Grundlagen. Casinos Austria bekennt sich nachdrücklich<br />
zum ordnungspolitischen Auftrag des österreichischen Glücksspielgesetzgebers. Es ist deklariertes Unternehmensziel,<br />
in allen Betrieben Glücksspiel in verantwortungsvoller Form anzubieten, um den sozial- und ordnungspolitischen<br />
Aufgabenstellungen im Bereich des Gästeschutzes nachzukommen.<br />
In Österreich bewirtschaften Casinos Austria und die Österreichischen<br />
Lotterien das staatliche Glücksspielmonopol. Der Sitz<br />
von Casinos Austria ist in Wien, das Unternehmen ist Inhaber<br />
aller zwölf derzeit vergebenen Konzessionen zum Betrieb von<br />
Spielbanken an den Standorten Bregenz, Graz, Innsbruck,<br />
Wals-Siezenheim, Linz, Wien, Baden, Badgastein, Klein wal sertal,<br />
Kitzbühel, Seefeld und Velden.<br />
Des Weiteren werden durch verbundene Unternehmen im Wesentlichen<br />
die Geschäftsbereiche „Internationaler Casinobetrieb”,<br />
„Lotterien” inklusive „Elektronische Lotterien”,<br />
„Sportwetten”, „Skillgames”, „Gastro nomie” sowohl über<br />
die Inter netplattform win2day als auch im Wege von Video-<br />
lotterieterminals (VLTs) abgedeckt.<br />
Das Recht zur Durchführung von Glücksspielen ist dem Bund<br />
vorbehalten, wobei das Glücksspielgesetz die Übertragung<br />
der Konzessionen vorsieht. In diesem Zuge wurden in Österreich<br />
alle zwölf Casino-Konzessionen unter Berück sichtigung<br />
der gesetzlich verankerten ordnungs-, sozial- und fiskalpolitischen<br />
Zielsetzungen an Casinos Austria erteilt.<br />
Verfassungsrechtliche Grundlage für die Regelungskompetenz<br />
des einfachen Bundesgesetzgebers im Bereich des Glücksspiels<br />
ist der Kompetenztatbestand „Monopolwesen”. Aufgrund<br />
seiner Zuständigkeit hat der einfache Bundes gesetzgeber<br />
das Glücksspielgesetz erlassen. Das Glücks spiel gesetz<br />
sieht vor, dass der Bund abgesehen von wenigen Ausnahmen<br />
alle Arten von Glücksspielen durchführt. Der Umfang des<br />
Glücksspielmonopols des Bundes wird in den §§ 1 und 2 bestimmt<br />
und durch die Ausnahmen der §§ 4 und 5 begrenzt.<br />
Da das Glücksspiel als Freizeitdienstleistung in besonderem<br />
Maße gesellschaftlichen Anforderungen unterliegt, sind zu<br />
seiner Regelung auch besondere rechtliche Rahmen be-<br />
dingungen erforderlich. Generell sollen mit diesen Regelungen<br />
die ordnungs- und sozialpolitischen Zielsetzungen sicher-<br />
gestellt werden. In Österreich wird dies durch ein Konzessionssystem<br />
erreicht, das im Glücksspielgesetz verankert<br />
ist und das Veranstalten von Glücksspielen nur unter bestimmten<br />
Voraussetzungen zulässt. Ziel des Gesetzgebers ist<br />
es, den Spieltrieb, der den Menschen offenbar immanent ist,<br />
in geordnete Bahnen zu lenken.<br />
Ein gänzliches Verbot von Glücksspielen wäre schon deshalb<br />
nicht sinnvoll, da dadurch der Spielbereich in die Illegalität ausweichen<br />
würde. Dies würde bewirken, dass er einer staatlichen<br />
Aufsicht gänzlich entzogen wäre. Folgerichtig muss das legale<br />
Angebot auch beworben werden. Ein liberaler Glücksspielmarkt<br />
wäre ebenso nicht zielführend, da er unweigerlich zu<br />
einem Überangebot an Glücksspielen führen würde, mit dramatischen<br />
Folgen etwa im Bereich der Spielsucht.<br />
Die vom Bund zu vergebenden Spielbankenkonzessionen sind<br />
derzeit mit fünfzehn festgelegt. Die strengen Vor aus setzungen<br />
zur Erlangung einer Spielbankenkonzession sind im § 21<br />
Glücksspielgesetz geregelt. Danach kann eine Be willigung z. B.<br />
nur erteilt werden, wenn die Aktionäre über keinen beherr-<br />
schenden Einfluss verfügen, durch den eine Zuverlässigkeit in<br />
ordnungspolitischer Hinsicht nicht gewähr leistet wäre. Außerdem<br />
muss die Gesellschaft über ein eingezahltes Grundkapital<br />
von mindestens 22 Mio. Euro ver fügen, wobei die rechtmäßige<br />
Mittelherkunft nachzuweisen ist.<br />
Auf jeden Fall rechtfertigen die besonderen Anforderungen an<br />
die Verlässlichkeit und die wirtschaftliche Potenz des Spielbankenunternehmens<br />
ein solches System. Die mög lichen negati-<br />
ven Begleiterscheinungen und Gefahren des Betriebes von<br />
Spielbanken legen nahe, die Zahl der be trie benen Spielbanken<br />
gering zu halten. Es handelt sich dabei um Gefahren wie die<br />
durch Spielleidenschaft herbeigeführte wirtschaftliche Existenzgefährdung<br />
von Menschen, mögliche unerlaubte Aktivitäten<br />
der Betreiber von Spielbanken oder die Gefahr des Eindringens<br />
krimineller Kreise in diesen Be reich.<br />
<strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong> | 7
Glücksspiel-Gesetzesnovelle <strong>2010</strong><br />
Nach rund vier Jahre lang dauernden Verhandlungen wurden<br />
am 16. Juni <strong>2010</strong> die Glücksspiel-Gesetzesnovelle 2008 sowie<br />
die Glücksspiel-Gesetzesnovelle <strong>2010</strong> vom Nationalrat beschlossen.<br />
Die GSpG-Novelle 2008, welche bereits zuvor von der EU-<br />
Kommission notifiziert worden war, trat bereits am 19. Juli<br />
<strong>2010</strong> nach Kundmachung im Bundesgesetzblatt (BGBl.) in<br />
Kraft. Nachdem die Notifizierungsfrist für die Novelle <strong>2010</strong> mit<br />
15. Juli <strong>2010</strong> ohne Einspruch der EU-Kommission abgelaufen<br />
war, wurde diese am 18. August <strong>2010</strong> kundgemacht.<br />
Rechtssicherheit<br />
Immer wieder wurde die Europarechtskonformität des Glücksspielgesetzes<br />
infrage gestellt. Diese Zweifel konnten mit der im<br />
Sommer beschlossenen Novelle endgültig ausgeräumt werden.<br />
Das Verfahren zur Neuerteilung der Glücksspiel konzessionen, wel-<br />
ches voraussichtlich im Jahr 2011 starten wird, soll in Form einer<br />
InteressentInnensuche durchgeführt werden, an der Bewerber und<br />
Bewerberinnen aus dem gesamten EWR teilnehmen können.<br />
Doch auch beim Thema Poker hat die Novelle Rechtssicherheit ge-<br />
bracht: Schon bisher hat der Verwaltungsgerichtshof die gängigen<br />
Arten von Poker als Glücksspiel qualifiziert – künftig wird Poker<br />
ausdrücklich als Glücksspiel im Glücksspielgesetz definiert.<br />
Nicht zuletzt wurden durch die Novelle die Bestimmungen zur<br />
Kontrolle von Glücksspielautomaten verbessert: Die vielfältigen<br />
Grauzonen, welche von der Exekutive immer wieder kritisiert<br />
wurden, sind beseitigt worden. Künftig wird bei Kontrollen<br />
klarer erkennbar sein, ob ein Glücksspielautomat legal<br />
8 | <strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong><br />
ist oder nicht; überdies wurden die Rechtsgrundlagen für die<br />
Beschlagnahme illegaler Automaten verbessert.<br />
Konzessionen<br />
Bisher konnte der Bund als Inhaber des Glücksspiel-Monopols<br />
12 Spielbankkonzessionen sowie eine Lotterienkonzession<br />
vergeben. Letztere umfasst auch die Durchführung von<br />
sogenannten „Elektronischen Lotterien”, also Online-Glücksspiel<br />
und die Video Lottery Terminals (VLT). Die Anzahl der<br />
Spielbank-Konzessionen, welche künftig vergeben werden können,<br />
wurde auf 15 angehoben. Zusätzlich soll eine 16. Spielbank-Konzession,<br />
eingeschränkt auf den Betrieb von Poker<br />
(„Pokercasinolizenz”), erteilt werden; im Bereich der Lotterienkonzession<br />
gibt es keine Änderungen.<br />
Spielautomaten<br />
Das bislang in vier Bundesländern zugelassene „Kleine Automatenglücksspiel”<br />
außerhalb von Casinos wird es nach<br />
Ablauf der in der Novelle vorgesehenen Übergangsfrist mit<br />
Ende 2014 (bzw. 2015 in der Steiermark) nicht mehr geben.<br />
Die Bundesländer haben dafür künftig die Möglichkeit,<br />
sogenannte „Landesausspielungen” zuzulassen, d.h.<br />
Glücks spiel automaten, die in eigenen Automatensalons<br />
oder in Ein zel aufstellung betrieben werden. Bei diesen<br />
Landesaus spielungen sind Einsätze von bis zu 10 Euro pro<br />
Spiel möglich, die Gesamtzahl der Glückspielautomaten<br />
pro Bundesland ist jedoch gesetzlich beschränkt. Weiters<br />
hat der Gesetzgeber für diese Glücksspielautomaten außerhalb<br />
von Casinos strengere Spielerschutzvorschriften<br />
vorgesehen.
Steuerliche Gleichstellung<br />
Die Novelle sieht einheitliche Abgaben für Casinospiele,<br />
Lotteriespiele und Spielautomaten vor. Die paradoxe Situation,<br />
dass Spielautomaten in einer konzessionierten Spielbank<br />
einem vielfach höheren Steuersatz unterliegen als nahezu baugleiche<br />
Glücksspielautomaten, die im Rahmen des „Kleinen Automatenglücksspiels”<br />
außerhalb von Casinos betrieben werden,<br />
wurde beseitigt. Überdies besteht nun die Möglichkeit, dass<br />
auch illegale Automaten nachträglich besteuert werden.<br />
Online-Glücksspiel<br />
Die Bestimmungen für Video Lottery Terminals (VLTs), welche<br />
von der Lotterienkonzession umfasst sind, wurden teilweise<br />
neu geregelt. Die für Automatensalons vorgesehenen Spielerschutzbestimmungen<br />
sowie die Anbindung der Glücksspielautomaten<br />
an das Bundesrechenzentrum gelten demnach für<br />
VLTs sinngemäß.<br />
Das klassische Online-Glücksspiel wurde keiner Neuregelung<br />
unterzogen, es gilt daher wie bisher: Online-Glücksspiel fällt<br />
ohne Einschränkungen unter das Bundesmonopol. Das bedeutet,<br />
dass nur der Inhaber einer entsprechenden Konzession<br />
Online-Glücksspiel in Österreich anbieten darf.<br />
Auf der Homepage des BMF heißt es dazu: „Glücksspiele – z. B.<br />
Poker, Roulette/Beobachtungsroulette, Two Aces, Black Jack,<br />
u. a. – dürfen weder real noch online im Internet ohne Konzession<br />
nach dem Glücksspielgesetz entgeltlich angeboten werden. […]<br />
Das Bewerben sowie das Anbieten von ausländischen […] Glücksspielen<br />
in Österreich wie auch die Teilnahme an ausländischen<br />
Glücksspielen vom Inland aus ist – auch auf elektronischem Weg –<br />
nicht zulässig!”<br />
Siehe:<br />
https://www.bmf.gv.at/Gluecksspiel/HufiggestellteFrage_752/_start.htm<br />
Wie der EuGH in mittlerweile ständiger Rechtssprechung fest-<br />
stellt, berechtigt eine Lizenz in einem Mitgliedstaat der EU/EWR<br />
nicht zum Anbieten von Online-Glücksspiel in einem anderen Mitgliedstaat.<br />
Nationale Beschränkungen für das Glücksspiel gelten<br />
ohne Unterschied auch im Bereich des Internets.<br />
<strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong> | 9
Management<br />
Ein ausführlicher Über- und Einblick in die Unternehmensstrategie, -struktur und -kultur von Casinos Austria.<br />
V.l.n.r.: Generaldirektor Dr. Karl Stoss, Vorstandsdirektorin Mag. Bettina Glatz-Kremsner,Vorstandsdirektor Mag. Dietmar Hoscher<br />
10 | <strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong>
Casinos Austria Eigentümerstruktur (Stand Dezember <strong>2010</strong>)<br />
Casinos Austria Beteiligungen (Stand Dezember <strong>2010</strong>)<br />
50 %<br />
68 %<br />
38,3 %<br />
33,2 %<br />
23,2 %<br />
5,3 %<br />
100 % 56 %<br />
100 % 100 %<br />
100 % 100 %<br />
89 %<br />
50 %<br />
Medial Beteiligungs GmbH (Uniqa, Vienna<br />
Insurance Group, Raiffeisen-Gruppe,<br />
Bankhaus Schellhammer & Schattera)<br />
Münze Österreich<br />
Private Shareholders<br />
Bankhaus<br />
Schellhammer & Schattera<br />
<strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong> | 11
Dr. Walter Rothensteiner<br />
Präsident Generaldirektor<br />
(Vorsitzender)<br />
Staatskommissäre<br />
Ministerialrat Mag. Alfred Lejsek<br />
Dr. Alfred Katterl<br />
Dr. Franz Philipp Sutter<br />
(bis Januar <strong>2010</strong>)<br />
Die Beziehungen von Casinos Austria zu seinen<br />
Stake holdern sind vielfältiger Natur. Mit der<br />
Politik werden laufend Infor mationsgespräche<br />
geführt, die Medien zu regelmäßigen Presseund<br />
Hintergrundgesprächen und Presse kon-<br />
ferenzen einge laden. Reger Austausch mit sei-<br />
nen Gästen liegt Casinos Austria besonders am<br />
Herzen.<br />
Weiterhin als ein wichtiges Instrument im<br />
Gebietskörperschaften Im März <strong>2010</strong> fand einmal mehr ein Public-<br />
Rahmen eines erfolgreichen Kontakts zu den<br />
Affairs-Frühstück statt. Gegen stand des Ge-<br />
Stakeholdern gilt der News letter der Unter nehmensgruppe, sprächs waren diesmal die Schlussanträge der Generalan-<br />
welcher 2007 eingeführt wurde und seitdem mehrmals im Jahr<br />
u. a. an Abgeordnete im Natio nal rat, Bun desrat bzw. jene der ein-<br />
12 | <strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong><br />
Dr. Karl Stoss<br />
Generaldirektor<br />
Dr. Wolfgang Duchatczek<br />
Vizepräsident<br />
Vizegouverneur<br />
(1. Vors.-Stv. seit März <strong>2010</strong>)<br />
Vorstandsmitglieder<br />
Mag. Dietmar Hoscher<br />
Vorstandsdirektor<br />
Aufsichtsratsmitglieder<br />
KR Dr. Günter Geyer<br />
Vizepräsident<br />
Generaldirektor<br />
(2. Vorsitzender-Stv.)<br />
Mitglieder des Aufsichtsrates<br />
Generaldirektor, KR Helmut Jonas<br />
Generaldirektor, Dr. Konstantin Klien<br />
Generaldirektor, Dipl.-Ing. Kurt Meyer<br />
(bis Dezember <strong>2010</strong>)<br />
Direktor, KR Gerald Neuber<br />
Rechtsanwalt, Dr. Thomas Schröfl<br />
Vorst.-Dir. Mag. Gerhard Starsich<br />
Dir. Dr. Peter Zöllner<br />
STAKEHOLDER<br />
Politik<br />
Gesetzgeber<br />
KundInnen<br />
LieferantInnen<br />
Sponsorgeld-EmpfängerInnen<br />
MitarbeiterInnen & BetriebsrätInnen<br />
Medien<br />
InteressensvertreterInnen<br />
InvestorInnen<br />
Aufsichtsbehörde<br />
Mag. Bettina Glatz-<br />
Kremsner<br />
Vorstandsdirektorin<br />
Dkfm. Dr.<br />
Maria Theresia Bablik<br />
Vizepräsidentin<br />
(3. Vorsitzender-Stv.)<br />
zelnen Land tage versandt wird. Das Ziel dieses<br />
Newsletters, wel cher unter dem Titel „Glücks-<br />
spiel mit Ver ant wortung” ver schickt wird,<br />
besteht darin, politische Entschei dungs träger<br />
auf Bundes- sowie Landesebene über ak tuelle<br />
rechts politi sche Entwicklungen im Glücksspiel-<br />
bereich zu informieren. Im Jahr <strong>2010</strong> wurden<br />
drei Newsletter versandt.<br />
wälte beim Europäischen Ge richtshof, konkret die Fälle Ernst<br />
Engel mann und Markus Stoß.<br />
Dr. Leo Wallner<br />
Vizepräsident<br />
(4. Vorsitzender-Stv.)<br />
Vom Zentralbetriebsrat entsandt<br />
ZBR Vors. Jürgen Nachbaur<br />
Gerhard Dell-Osbel (seit Nov. <strong>2010</strong>)<br />
Christian Hampejs (bis Nov. <strong>2010</strong>)<br />
Christian Holz<br />
Gerhard Hrubes<br />
Mag. Peter Löb (seit Nov. <strong>2010</strong>)<br />
Dieter Löw (bis Nov. <strong>2010</strong>)<br />
Manfred Schönbauer
Managementsysteme<br />
Antikorruption<br />
Da Casinos Austria jegliche Form von Korruption ablehnt,<br />
wurden die Bestrebungen des österreichischen Gesetzgebers<br />
hinsichtlich vollziehbarer Adaptierungen der Antikorruptionsbestimmungen<br />
durch das Strafrechtsänderungsgesetz 2008<br />
unterstützt.<br />
Darüber hinaus ist laut Dienstanweisungen die Annahme von<br />
persönlichen Vorteilen verboten. Ein Verstoß gegen diese Dienstanweisungen<br />
wird umgehend geahndet.<br />
Sonstige Richtlinien<br />
Casinos Austria hat sich weiters u. a. in folgenden Teilbereichen<br />
Selbstbeschränkungen auferlegt:<br />
• Datenschutzrichtlinie<br />
• Responsible-Gaming-Richtlinie<br />
• Geldwäscherichtlinien<br />
• IT Policy, IT-Zertifizierung betreffend sicheren Internethandel<br />
für Merchandising etc.<br />
• Einkaufsrichtlinie<br />
• Richtlinie, dass die Dienstkleidung der MitarbeiterInnen nicht<br />
durch Kinderarbeit hergestellt werden darf<br />
• Code of Conduct<br />
Risikomanagement<br />
Ein regelmäßig durch die Interne Revision zu überprüfendes<br />
Internes Kontrollsystem (IKS) sichert die Ordnungsmäßigkeit<br />
und Wirtschaftlichkeit der Prozessabläufe in den Casinobetrieben<br />
und der Zentrale unter dem Aspekt der Vermögenssicherung<br />
und Einhaltung der unternehmenspolitischen<br />
Grundsätze.<br />
Dem URÄG 2008 Rechnung tragend, wurde 2009 bei Casi-<br />
nos Austria das ganzheitliche Risikomanagementsystem weiter<br />
optimiert. Ein unternehmensgruppenweit einheitlich zu<br />
implementierender Managementprozess wird den Fokus der<br />
Verantwortlichen auf die Steuerung wesentlicher Risiken und<br />
Chancen (z. B. im Bereich Ordnungspolitik, Sicherheit des<br />
Spielbetriebes, von Gästen, Mitarbeitenden, Gebäuden, IT etc.)<br />
unter Bedachtnahme eines sorgfältigen Ressourceneinsatzes<br />
verstärken.<br />
Durch umfangreiche Dienstanweisungen – deren Einhaltung<br />
durch die Revision kontrolliert wird – und das interne Berichtswesen<br />
sollen potenzielle Risiken und ihre Auswirkungen bereits<br />
im Frühstadium erkannt und erfasst werden. Dies dient<br />
als Basis für die rechtzeitige Einleitung und Durchführung von<br />
Steuerungsmaßnahmen zur Risikominimierung.<br />
Risikomanagement im Finanzbereich<br />
Das Risikomanagement im Finanzbereich beruht auf Treasury-<br />
bzw. Veranlagungsrichtlinien und auf schriftlichen Fondsvereinbarungen,<br />
deren Inhalte in regelmäßigen Abständen<br />
durch den Veranlagungsausschuss überprüft und bei Bedarf<br />
den aktuellen Anforderungen angepasst werden. Zur Risikominimierung<br />
erfolgen Prüfungen seitens der Internen Revision<br />
sowie vierteljährliche bzw. regelmäßige Fondsberichterstattungen<br />
seitens der Fondsmanager.<br />
Durch ein gesamtheitlich zu implementierendes Risiko- und<br />
Chancenmanagementsystem werden die Risiken hinsichtlich<br />
Sicherheit und Qualität der Produkte, SpielerInnen- und Jugendschutz<br />
sowie der Kundensicherheit noch kontrollierter gesteuert<br />
und damit verbundene Chancen zur Optimierung der<br />
Produktqualität und Kundenzufriedenheit verstärkt wahrgenommen.<br />
Gäste- und Datenschutz<br />
Maßnahmen zum Schutz von personenbezogenen Daten<br />
Die Abteilung Datenschutz- und Geldwäschereibekämpfung<br />
hat das im Jahr 2009 eingeführte Managementsystem zur<br />
Steuerung aller Maßnahmen zwecks Optimierung des Datenschutzes<br />
im Jahr <strong>2010</strong> durch externe Audits auf ihre Wirksamkeit<br />
überprüfen lassen. Dabei wurde bestätigt, dass alle für<br />
das Jahr <strong>2010</strong> vorgesehenen Maßnahmen auch erfolgreich<br />
umgesetzt wurden:<br />
1. Eine unternehmensgruppenweite Datenschutzpolitik wurde in<br />
Kraft gesetzt und allen Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen nachweislich<br />
zur Kenntnis gebracht.<br />
2. Das Datenschutz-Managementsystem wurde in Kraft ge-<br />
setzt und sämtliche datenschutzrelevanten Prozesse und<br />
Arbeitsabläufe dokumentiert.<br />
3. Insgesamt 43 Datenschutzverantwortliche sorgen, geführt<br />
durch den Datenschutzbeauftragten, für die Umsetzung der<br />
Datenschutzpolitik. Damit wurden eindeutige Verantwortlichkeiten<br />
zur Durchsetzung der Datenschutzziele definiert.<br />
4. Das Datenschutzniveau wird seit <strong>2010</strong> anhand von nachvollziehbaren<br />
KPIs gemessen und gesteuert.<br />
5. Die erfolgreiche Absolvierung eines externen Datenschutzaudits<br />
im Jahr <strong>2010</strong> bestätigt die erfolgreiche Umsetzung der<br />
Ziele. Dieses hohe Niveau im Umgang mit personenbezogenen<br />
Daten wird zukünftig durch jährliche externe Audits überprüft.<br />
<strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong> | 13
Geldwäscherichtlinie<br />
Maßnahmen zur Verhinderung von Geldwäscherei<br />
Die Bekämpfung der Geldwäscherei wird als wichtiges Element<br />
im Kampf gegen organisierte Kriminalität und Terrorismus<br />
betrachtet. Casinos Austria setzt zahlreiche Maßnahmen,<br />
um sicherzustellen, dass illegal erwirtschaftetes Vermögen in<br />
den Casinos nicht legalisiert werden kann und die entsprechenden<br />
gesetzlichen Anforderungen eingehalten und übererfüllt<br />
werden:<br />
• Ein Besuch des Casinos ist nur nach erfolgreichem Check-in<br />
mit amtlichen Lichtbildausweis möglich.<br />
• Ständiges Monitoring des Spielverhaltens von Gästen, Nachvollziehbarkeit<br />
von Wechslungen durch Videoüberwachungssysteme,<br />
Archivierung der Gästedaten für mindestens fünf<br />
Jahre (sieben Jahre bei finanzrelevanten Daten).<br />
14 | <strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong><br />
ZIELE, DIE WIR UNS VORGENOMMEN HABEN<br />
Ziel Bis<br />
Schulung zur Vermittlung des neuesten Wissensstandes im Bereich Datenschutz und<br />
Geld wäsche sowie Steigerung der Sensibilität bei allen Mitarbeitenden<br />
laufend<br />
Österreichweite Roadshow durch alle Casinos und neue E-Learning-Module Mitte<br />
2011<br />
Interne und externe Teilaudits in insgesamt sechs Unternehmensbereichen Ende<br />
2011<br />
ZIELE, DIE WIR UNS VORGENOMMEN HABEN<br />
• Alle Maßnahmen und Kontrollen werden in Form von Richtlinien<br />
und Arbeitsanweisungen konkretisiert. Durch interne<br />
Schulungsprogramme wird sichergestellt, dass die MitarbeiterInnen<br />
entsprechend sensibilisiert werden.<br />
• Permanentes Monitoring der Geschäftsprozesse gewährleistet<br />
die Umsetzung der Richtlinien in den Casinos.<br />
• Durch den Kontakt mit den verantwortlichen Stellen im Bundesministerium<br />
für Finanzen sowie im Bundesministerium<br />
für Inneres wird gewährleistet, dass auf aktuelle Herausforderungen<br />
im Umfeld Geldwäschebekämpfung bei Casinos<br />
Austria rasch reagiert werden kann.<br />
Mit Methoden zur Schaffung von mehr Systematik und Effektivität<br />
werden im Jahr 2011 auch die Optimierung der Maßnahmen<br />
zur Bekämpfung von Geldwäscherei vorangetrieben. Bereits<br />
vor Inkrafttreten der gesetzlichen Vorgaben befasste man<br />
sich mit den seit Juli <strong>2010</strong> auch für § 12a Spiele im Sinne des<br />
Herausforderung Ziel Bis<br />
Erweiterung der gültigen Politik zur Bekämpfung<br />
von Geldwäscherei auf win2day und WINWIN<br />
Identifikation und Dokumentation der Geldwäscherisiken<br />
und Review der implementierten Kontrollmaßnahmen<br />
(risk based approach)<br />
Umsetzung Ende<br />
2011<br />
Umsetzung Ende<br />
2011<br />
Definition und Steuerung von Gegenmaßnahmen Sicherstellung der Erfüllung aller gesetzlichen<br />
Vorgaben<br />
Laufende Schulungsmaßnahmen seitens des Geldwäschebeauftragten<br />
und entsprechende E-Learning<br />
Module<br />
Entsprechend hohe Aufmerksamkeit bei<br />
den betroffenen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen<br />
Ende<br />
2011<br />
laufend
Glücksspielgesetzes geltenden gesetzlichen Vorgaben zur Be-<br />
kämpfung von Geldwäscherei. Diese beinhalten gezielte Maß-<br />
nahmen nicht nur im Bereich von Casinos Austria, auch für die<br />
seit Sommer <strong>2010</strong> betroffenen Business Units win2day und<br />
WINWIN wurde durch die Abteilung Datenschutz- und Geldwäschereibekämpfung<br />
ein Projekt initiiert, dessen Abschluss im 2.<br />
Quartal 2011 eine für alle betroffenen Business Units geltende<br />
Politik sowie deren erfolgreiche Umsetzung zum Ziel hat. Die<br />
wesentlichen Projektziele dabei sind unter anderem:<br />
Mitgliedschaften<br />
Die Casinos Austria-Gruppe ist u. a. Mitglied in folgenden Organisationen:<br />
Kultur<br />
• Langjähriger Sponsor der Wiener Staatsoper<br />
• Kooperation mit dem Burgtheater<br />
• Volkstheater Privatstiftung<br />
• Gesellschaft der Freunde der Österreichischen<br />
Nationalbibliothek<br />
• Gesellschaft der Freunde der bildenden Künste<br />
Wirtschaft<br />
• Industriellenvereinigung<br />
• Wirtschaftskammer Österreich (Niederösterreichische<br />
Landeskammer, Wiener Landeskammer, Bundeskammer)<br />
• Vienna Economic Forum<br />
• Deutsche Handelskammer<br />
• Handelskammer Schweiz-Österreich-Liechtenstein<br />
Sport<br />
• Österreichische Sporthilfe<br />
• Österreichisches Olympisches Comité<br />
• Österreichisches Paralympisches Comité<br />
• Special Olympics<br />
• Panathlon Wien<br />
• ÖFB – Club der Freunde der Nationalmannschaft<br />
Diverses<br />
• RespACT, austria business council for sustainable<br />
development<br />
• UN Global Compact<br />
• Österreichisches Rotes Kreuz<br />
• St.-Gallen-Symposium<br />
• Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft<br />
• Kuratorium zur Förderung der WU Wien<br />
• Jubliäumsstiftung WU Wien<br />
• Austrian Chapter – The Club of Rome<br />
• Verein Rettet den Stephansdom<br />
• Verein zur Erhaltung der Basilika Maria Taferl<br />
• European Casino Association (ECA)<br />
• Kuratorium Sicheres Österreich<br />
Berichtsperiode<br />
Der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht beschreibt die Performance<br />
von Casinos Austria für das Jahr <strong>2010</strong>. Es ist der nunmehr<br />
fünfte Bericht von Casinos Austria.<br />
Casinos Austria hat sich entschieden, einen umfangreichen<br />
Bericht nicht jährlich, sondern alle zwei Jahre zu verfassen.<br />
Die Gründe dafür sind Sparsamkeit, Ressourcenschonung und<br />
der Gedanke, dass sich im <strong>CSR</strong>-Bereich Dinge oft nur längerfristig,<br />
dafür aber nachhaltig, entwickeln.<br />
Die vorliegende Publikation dient darüber hinaus auch als<br />
Fortschrittsbericht von Casinos Austria im Rahmen des UN<br />
Global Compact, siehe Umschlag.<br />
<strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong> | 15
Responsible Gaming<br />
Casinos Austria ist sich der Tatsache bewusst, dass Spielen für manche Menschen problematisch werden kann<br />
und hat von Anfang an Responsible Gaming zu seiner Maxime gemacht. Mit zahlreichen Maßnahmen wirkt das<br />
Unternehmen den möglichen problematischen Effekten der von ihm angebotenen Produkte entgegen.<br />
Eine wirksame Spielerschutzmaßnahme stellen die Bonitätsprüfungen<br />
dar, die Casinos Austria gemäß dem ordnungspolitischen<br />
Auftrag des österreichischen Glücksspielgesetzgebers<br />
durchführt. Inländische und seit 1.1.2009 auch<br />
nicht österreichische EU-/EWR-Staatsbürger, über die die begründete<br />
Annahme besteht, dass Häufigkeit und Intensität<br />
ihrer Teilnahme am Spiel mit ihren wirtschaftlichen Verhältnissen<br />
nicht harmonieren,<br />
werden entsprechend dem ord -<br />
nungspolitischen Auftrag des<br />
österreichischen Glücksspielgesetzgebers<br />
Boni täts prüfungen<br />
un terzogen. Absolute Ver-<br />
traulichkeit und Ver schwiegen-<br />
heit gemäß dem im Glücks-<br />
spielgesetz normierten Spiel -<br />
geheimnis sind dabei ge währ-<br />
leistet.<br />
Auf Grundlage der Glücks spiel-<br />
gesetz esnovelle 2008 (in Kraft<br />
seit 1.1.2009) wurden in<br />
Sum me 4.894 Wirtschafts-<br />
auskünfte, darunter 3.480 für<br />
österreich ische Gäste und 681 für Gäste aus dem EU-/EWR-<br />
Raum, bei den Auskunfteien Wisur, Kreditschutzverband von<br />
1870 (KSV) und Deltavista eingeholt.<br />
Als zusätzliches Element der Vorbeurteilung von Spielteilnehmer<br />
und Teilnehmerinnen im Sinne der bestehenden<br />
Regelungen des § 25 Abs. 3 GSpG wurde die Möglichkeit der<br />
Online-Bonitätsabfrage über DeltaVista genützt. Von oben genannter<br />
Menge sind 3.157 Wirtschaftsauskünfte, die im Zuge des<br />
quartalsmäßigen Screenings über 12.699 Gäste eingeholt wurden.<br />
Im Zeitraum 1.1.<strong>2010</strong> bis 31.12.<strong>2010</strong> wurden 365 Be-<br />
ratungsgespräche (17,5%), 1.469 Befragungsgespräche<br />
(69,1%) und 285 Besuchsregelungsgespräche (13,4%), somit<br />
insgesamt 2.119 Gästegespräche gemäß den Bestimmungen<br />
des § 25 Abs. 3 Ziff. 1 und Ziff. 2 GSpG, veranlasst.<br />
Im Einzelfall werden Einschränkungen der Besuchsmöglichkeit<br />
vorgenommen oder es wird, wenn nötig, ein Eintrittsverbot für<br />
den betroffenen Gast vorgemerkt.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> haben 948 Gäste<br />
Selbstsperren be an tragt.<br />
Seit Einführung des Sperrwesens<br />
1986 wurden öster reich-<br />
weit über 100.000 (davon der-<br />
zeit aufrecht 60.478) Sperren<br />
verhängt bzw. frei willig eingegangen.<br />
Casinos Austria bekennt sich<br />
nachdrücklich zum ordnungspolitischen<br />
Auftrag des österreichischen<br />
Glücksspiel gesetz<br />
gebers. Es ist deklariertes<br />
Unternehmensziel, in allen<br />
Betrie ben Glücksspiel in ver-<br />
antwortungsvoller Form an zu bieten, um den sozial- und ord-<br />
nungspolitischen Auf ga ben stellungen im Bereich des<br />
Gästeschutzes lückenlos nach zukommen.<br />
Gesetzliche Grundlage<br />
Der österreichische Gesetzgeber sieht im Glücks spielgesetz<br />
eine Reihe an konkreten Normen vor, die einem Spiel über-<br />
konsum und einer resultierenden Abhängigkeit vor beugen.<br />
Mit Wirkung 1. Jänner 2009 hat der Gesetzgeber eine ge-<br />
änder te Hand lungsanweisung im § 25 Abs. 3 GspG definiert.<br />
Der Kreis der vom Glücks spiel gesetz erfassten Personen<br />
wurde auf Staatsbürger aus EU- und EWR-Mitglieds staaten<br />
erweitert.<br />
<strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong> | 17
Ein Besuch im Casino soll vergnügliches Spielen in angenehmer<br />
Atmosphäre bringen und ein spannendes Freizeiterlebnis sein.<br />
Fast alle Menschen spielen mit Verantwortung und entsprechend<br />
ihren Verhältnissen.<br />
Casinos Austria ist sich allerdings der Tatsache bewusst, dass<br />
das Glücksspiel für manche Menschen auch problematisch<br />
sein kann und hat daher von Anfang an Responsible Gaming<br />
zur Maxime seines Angebotes erklärt. Unter Responsible<br />
Gaming versteht man die Summe aller Maßnahmen, durch die<br />
ein Glücksspielanbieter die möglichen problematischen Effekte<br />
der von ihm angebotenen Produkte anspricht und diesen<br />
Effekten proaktiv entgegenwirkt.<br />
Spielabhängigkeit<br />
Spielabhängigkeit ist der krankhafte Überkonsum von<br />
Glücks spielen. Man spricht von Abhängigkeit, wenn das<br />
Spiel zur Besessenheit wird, zum<br />
alles beherrschenden Drang. Betroffene<br />
investieren viel Zeit und<br />
Geld, sie vernachlässigen andere<br />
Lebens bereiche, wie etwa Fami-<br />
lie oder Beruf. Spiel abhängige<br />
Menschen verlieren in einem<br />
langwierigen Prozess schließlich<br />
Selbst achtung und Selbst ver-<br />
trauen.<br />
Sehr häufig wird Spielab hängig keit durch ein tragisches<br />
Ereig nis, wie etwa den Verlust des Lebens partners oder des<br />
Ar beits platzes, ausgelöst. Für den Betroffenen/die Betroffene<br />
entsteht eine Situation, in der der Wunsch des „Raus-aus-demwas-jetzt-ist”<br />
übermächtig wird und er/sie verstärkt versucht,<br />
Betäubung oder Ab lenkung zu finden. Dabei werden Subs tanzen<br />
(z. B. Alkohol) und/oder Aktivitäten (z. B. Glücksspiel) in zu-<br />
nehmend abhängiger Weise konsumiert und rücken immer mehr<br />
in den Mittelpunkt des Lebens.<br />
Gefährdete Personen<br />
In den zwölf österreichischen Casinobetrieben werden jährlich<br />
etwa 2,3 Mio. Besuche registriert. Eine nur sehr kleine Gruppe<br />
davon sind echte Stammgäste, die auf sechs bis acht oder<br />
18 | <strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong><br />
mehr Casinoabende im Monat kommen. Der überwiegende Teil<br />
dieser regelmäßigen bis häufigen Besucher Innen ist dem Bereich<br />
der Unterhaltungsgäste mit sehr kleinem Spiel zuzuordnen, die<br />
das Casino als Treffpunkt sehen. Die Pflege sozialer Kontakte<br />
steht hier im Vordergrund, die Spielhöhe ist gering.<br />
Der verbleibende Anteil von Intensivspielenden, die häufiger<br />
kommen und mit überdurchschnittlich hohem Einsatz am<br />
Spiel teilnehmen, bewegt sich somit in einer Größenordnung,<br />
die, verteilt auf zwölf Casinos, mit den organisatorischen und<br />
personellen Strukturen unserer Betriebe durchaus gut überschaubar<br />
ist.<br />
Umsetzung des Responsible Gaming durch Casinos Austria<br />
Für Casinos Austria als seriösen und verantwortungsvollen Anbieter<br />
von Glücksspielen ist es selbstverständlich, selbst erste Anlaufstelle<br />
für Gäste mit problematischem Spielverhalten zu sein.<br />
Zu den Aufgaben der Mitarbeiter-<br />
Innen zählt es, mit Verständnis<br />
und Kompetenz jene Gäste zu<br />
betreuen, die gefährdet scheinen.<br />
Es besteht weiters die Möglichkeit<br />
der absoluten Sperre<br />
vom Casinobesuch. Diese kann<br />
von den Betroffenen selbst, von<br />
Angehörigen (nach eingehender<br />
Prüfung der schriftlichen Belege ihrer Angaben) oder auch<br />
vom Casino ausgesprochen werden.<br />
Spielerschutz im Internet<br />
Der Spielerschutz bei win2day.at, dem Internetspielangebot<br />
von Casinos Austria und den Österreichischen Lotterien, ist<br />
im Vergleich zu vielen anderen Spielangeboten im Internet besonders<br />
aufwendig.<br />
Die Spiele werden nach einem speziell entworfenen Sicher-<br />
heitssystem abgewickelt. Die SpielteilnehmerInnen melden<br />
sich mit ihren persönlichen Daten und den Daten ihrer österreichischen<br />
Bankverbindung an. Personen unter 18 Jahren<br />
und Personen, die kein österreichisches Bankkonto haben,<br />
sind vom Spiel ausgeschlossen.
Die Angaben der SpielerInnen bei der Registrierung werden<br />
einem Cross Check unterzogen, der Falschangaben sofort aufdeckt<br />
und dadurch eine Anmeldung verhindert.<br />
Die Dotierung des Spielguthabens erfolgt mit Prepaid Card<br />
oder per Kreditkarte. Pro Woche können maximal 800 Euro<br />
eingezahlt werden. Vor der Teilnahme am Spiel muss jeder/<br />
jede SpielteilnehmerIn innerhalb dieses Rahmens sein individuelles<br />
Geld- und auch ein Zeitlimit setzen. Eine allfällige<br />
Senkung dieser Limits wird sofort wirksam, eine Erhöhung allerdings<br />
erst nach einer „cool down period” von 72 Stunden.<br />
Zudem wird den Spielenden eine Vielzahl von Möglichkeiten zu<br />
individualisierten Eigensperren angeboten. Ein solches Spielerschutzsystem<br />
ist international einzigartig.<br />
Homepage „Spiele-mit-Verantwortung”<br />
Casinos Austria und Österreichischen Lotterien launchten im<br />
Mai 2009 die Spielerschutzseite www.spiele-mit-verantwortung.at<br />
mit dem Ziel, eine breite Informationsplattform für den<br />
nachhaltigen Umgang mit Glücksspielen zu schaffen. Auf der<br />
Webseite sind die SpielerInnenschutzmaßnahmen der Unternehmensgruppe,<br />
Kurzfilme von ExpertInnen und Betroffenen,<br />
Informationen zum Thema Spielabhängigkeit, ein Selbsttest<br />
und die Kontaktdaten und seit Kurzem auch Präsentationsvideos<br />
der Beratungsstellen zu finden.<br />
Verantwortungsvolles Glücksspiel – Leitsatz von Casinos Austria<br />
Das Spielangebot von Casinos Austria wendet sich an volljährige<br />
Menschen, die Spannung und Unterhaltung auf hohem<br />
Niveau und in gepflegtem Ambiente schätzen. Die weitaus<br />
überwiegende Mehrzahl unserer Gäste nimmt das Dienstleistungsangebot<br />
in unseren Casinos bewusst eben wegen dieser<br />
von Casinos Austria intendierten Inhalte in Anspruch.<br />
Casinos Austria ist der Überzeugung, dass problematisches<br />
Spielen in den Erscheinungsformen des exzessiven und des<br />
abhängigen Glücksspielens eine ernstzunehmende Thematik<br />
darstellt, die eine proaktive Befassung gerade durch die seriösen<br />
und sozial verantwortungsbewussten Anbieter von Glücksspielen<br />
verdient. Zur Erreichung und Erhaltung dieser Ziele<br />
werden von Casinos Austria wesentliche personelle, organisatorische<br />
und finanzielle Ressourcen zur Erkennung und Hint-<br />
anhaltung problematischen Spielens in seinen Casinobetrieben<br />
eingesetzt.<br />
Responsible Gaming Academy<br />
Die „Responsible Gaming Academy” findet seit 2004 einmal<br />
jährlich statt (bis 2007 unter dem Namen „Responsible<br />
Gaming Days”).<br />
Spielerschutz gewinnt in der Glücksspielbranche zuneh-<br />
mend an Bedeutung. Jedoch ist Responsible Gaming für<br />
viele Glücks spielunternehmen kaum mehr als ein Schlag-<br />
wort, mit dem man versucht, sich in der öffentlichen Wahr-<br />
nehmung als ein verantwortungsvolles Unternehmen zu<br />
präsentieren. Im Ge gen satz dazu ist Responsible Gaming<br />
bei Casinos Austria und den Österreichischen Lotterien<br />
fest verankert.<br />
Wie konsequent das Thema von der Unternehmensgruppe<br />
verfolgt wird, zeigt die Tatsache, dass heuer bereits zum<br />
7. Mal die Responsible Gaming Academy mit einer Vielzahl<br />
von international renom mierten Experten und Expertinnen im<br />
Bereich Spiel sucht und Spielerschutz in unserem Haus<br />
stattfand.<br />
Wie wichtig der verantwortungsvolle Umgang mit Glücksspielprodukten<br />
als präventive Maßnahme gegen die Spielsucht ist,<br />
wurde von den Referenten und Referentinnen während der 7.<br />
Responsible Gaming Academy ausführlich dargelegt.<br />
Damit Responsible Gaming in einem Glücksspielunternehmen<br />
jedoch mehr ist als ein bloßes Lippenbekenntnis, braucht es<br />
die Kooperation aller MitarbeiterInnen.<br />
Darüber hinaus fanden bei der diesjährigen Responsible Gaming<br />
Academy zwei Tage lang wieder diverse Seminare und Workshops<br />
für die Mitarbeitenden der Unternehmensgruppe statt. Das rege<br />
Interesse an der 7. Responsible Gaming Academy zeigt, dass der<br />
verantwortungsvolle Umgang mit Glücksspiel produkten bei der<br />
Unternehmensgruppe der richtige Weg ist. Und dieser Weg wird<br />
auch konsequent fortgesetzt, denn die Planungen für 2011 sind<br />
bereits am Laufen.<br />
<strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong> | 19
Die Programmpunkte waren:<br />
2009:<br />
Tracy Schrans<br />
Using Player Tracking to Identify and Manage Risk: Consumer<br />
Protection, Customer Care and Gambling Integrity<br />
Mag. Judith Köberl<br />
Ökonomische Aspekte des Glücksspiels – die sozialen Kosten<br />
der Glücksspielsucht in der Steiermark<br />
Mag. Doris Malischnig<br />
Glücksspiel im Internet: Wer wagt, gewinnt?<br />
Dr. John McMullan, Ph.D<br />
Commercial Advertising and Remote Gambling: Messages of<br />
Mass Persuasion, Concerns for Responsible Gambling and<br />
Directions for Responsible Advertising<br />
Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Gerhard Meyer<br />
Die Effektivität der Spielsperre als Maßnahme des Spielerschutzes:<br />
ausgewählte Befunde für den Casinobereich und das<br />
Internet<br />
Prok. Herbert Beck<br />
Vorsprung durch Wissen – Nachhaltigkeit schaffen durch<br />
qualifizierte Mitarbeiter – ein Resümee<br />
Univ.-Prof. Dr. Peter Gasser-Steiner<br />
Die Jagd nach dem Glück – soziologische<br />
Reflexionen zum Glücksspiel<br />
<strong>2010</strong>:<br />
Dr. Harold Wynne<br />
Responsible Gaming Features on VLTs: Do they work?<br />
Prof. Dr. Mark Griffiths<br />
Internet Gambling, Problem Gambling<br />
and Psychosocial Impacts<br />
Prof. Dr. Ken Winters<br />
Youth, Brain Development and Vulnerability<br />
to Problem Gambling<br />
Mag. Doris Malischnig<br />
Spielsuchtprävention in der Casinos Austria/Österreichische<br />
Lotterien-Unternehmensgruppe – aktuelle Entwicklungen<br />
Herbert Beck<br />
WLA und EL, Responsible-Gaming-Grundsätze. Umsetzung<br />
in den Österreichischen Lotterien<br />
Prim. Univ.-Prof. DDr. Michael Lehofer<br />
Warum fürchten wir uns vor Veränderungen?<br />
Change-Selbstmanagement<br />
20 | <strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong><br />
Kooperationspartner<br />
Casinos Austria arbeitet mit exzellenten Institutionen zusammen,<br />
die Menschen mit Spielabhängigkeit beraten und<br />
behandeln oder sich mit der wissenschaftlichen Erforschung<br />
dieser Problematik befassen. Die Zusammenarbeit ermöglicht<br />
auch die finanzielle Unterstützung der Partner.<br />
Wien<br />
Spielsuchthilfe<br />
Siebenbrunnengasse 21/DG<br />
1050 Wien<br />
Tel.: +43/1/544 13 57<br />
E-Mail: therapie@spielsuchthilfe.at<br />
Internet: www.spielsuchthilfe.at<br />
Niederösterreich<br />
Suchtberatung Baden – Anton-Proksch-Institut<br />
Helenenstraße 40/41 (vis-à-vis Strandbad)<br />
2500 Baden<br />
Tel.: +43/2252/25 94 47<br />
E-Mail: baden@api.or.at<br />
Suchtberatung Wiener Neustadt – Anton-Proksch-Institut<br />
Langegasse 18<br />
2700 Wr. Neustadt<br />
Tel.: +43/2622/32 007<br />
E-Mail: wr.neustadt@api.or.at<br />
Oberösterreich<br />
Verein für prophylaktische Sozialarbeit<br />
Stockhofstraße 9<br />
4020 Linz<br />
Tel.: +43/732/77 77 34<br />
E-Mail: linz@schuldner-hilfe.at<br />
Internet: www.schuldner-hilfe.at
Kärnten<br />
Spielsuchtberatung des Magistrats der Stadt Klagenfurt a. W.<br />
Georg-Lora-Straße 26<br />
9020 Klagenfurt<br />
Tel.: +43/463/537 57 82<br />
E-Mail: spielsuchtberatung@klagenfurt.at<br />
Ambulanz „de La Tour” im LKH Villach<br />
Nikolaigasse 43<br />
9500 Villach<br />
Tel.: +43/4242/208 22 49<br />
E-Mail: amb.dlt@lkh-vil.or.at<br />
Sonderkrankenhaus de La Tour<br />
De La Tour Straße 28<br />
9521 Treffen<br />
Tel.: +43/4248/2557-0<br />
E-Mail: krankenhaus-delatour@diakonie-kaernten.at<br />
Steiermark<br />
Suchtberatungsstelle „BAS” Betrifft Abhängigkeit Sucht<br />
Steirische Gesellschaft für Suchtfragen<br />
Dreihackengasse 1<br />
8020 Graz<br />
Tel.: +43/316/82 11 99<br />
E-Mail: office@bas.at<br />
Internet: www.bas.at<br />
Salzburg<br />
Universitätsklinikum für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie II/Suchtmedizin<br />
Christian-Doppler-Klinik<br />
Ignaz-Harrer-Str. 79<br />
5020 Salzburg<br />
Tel.: +43/662/44 83-4603<br />
E-Mail: n.thon@salk.at<br />
Tirol<br />
Contra Gambling<br />
Psychiatrische Ambulanz der Universität Innsbruck<br />
Anichstraße 35<br />
6020 Innsbruck<br />
Tel.: +43/512/504 236 57<br />
Tel.: +43/050/504 490-23<br />
E-Mail: regina.prunnlechner@uki.at<br />
Verein BIN<br />
(Einzelberatung, Vermittlung in Spielergruppen,<br />
Angehörigenarbeit)<br />
Schmiedtorgasse 5<br />
6060 Hall<br />
Tel.: +43/5223/53 6 36<br />
E-Mail: hall@bin-tirol.org<br />
Internet: www.bin-tirol.org<br />
Therapie- und Gesundheitszentrum Mutters<br />
(Ambulante Beratung für SpielerInnen)<br />
Nockhofweg 23<br />
6162 Mutters<br />
Tel.: +43/050/504 490 (Ortstarif)<br />
E-Mail: info.tgm@uki.at<br />
Vorarlberg<br />
Stiftung Maria Ebene<br />
(Stationäre Therapie für SpielerInnen)<br />
Maria Ebene 17<br />
6820 Frastanz<br />
Tel.: +43/5522/727 46 1800<br />
E-Mail: stiftung@mariaebene.at<br />
Internet: www.mariaebene.at<br />
Beratungsstelle „clean”<br />
Schießstätte 12/8<br />
6800 Feldkirch<br />
Tel.: +43/5522/380 72<br />
E-Mail: clean.feldkirch@mariaebene.at<br />
<strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong> | 21
Wirtschaft<br />
Unsere wichtigste Aufgabe ist es, die ordnungspolitischen Zielsetzungen des österreichischen Gesetzgebers<br />
zu erfüllen und den bestmöglichen Ertrag, der unter Beachtung der Ordnungspolitik generierbar ist, für die<br />
Gebietskörperschaften zu erzielen.<br />
Unternehmenszweck<br />
Die an der Ordnungspolitik orientierte, optimale Durchführung<br />
und Weiterentwicklung der von uns angebotenen Spiele ist<br />
unser Unternehmenszweck. Im Gegensatz zu einem Wett bewerbs<br />
markt kann Gewinnmaximierung kein Unternehmensziel<br />
von Casinos Austria sein.<br />
Dies wird einerseits durch wirtschaftliche Betriebsführung und<br />
maximale Betriebssicherheit für den Gast erreicht. Andererseits<br />
wird der optimale Steuerertrag durch das sozialpolitisch<br />
erwünschte und vertretbare Maß der Stimulierung des legalen<br />
Glücksspielmarktes begrenzt. Unter diesen besonderen Gegeben<br />
heiten ist es unser Ziel, die ordnungs-, sozial- und<br />
fiskalpolitischen Zielsetzungen unter dem Prinzip der wirt-<br />
schaftlichen Betriebsführung im Sinne der Anteilseigner bestmöglich<br />
zu erfüllen.<br />
Soziale Verantwortung und Spielerschutz sind fester Bestandteil<br />
unserer Unternehmenskultur. Entsprechend der primär<br />
ordnungspolitischen Ausgestaltung des österreichischen Glücksspielsystems<br />
liegt das Un ternehmensziel nicht in der Umsatzmaximierung,<br />
sondern in der Umsatz op timierung.<br />
Die ordnungspolitischen Ziel setzungen sind ins be sondere<br />
der Verbrauch er schutz, die Bekämpfung der organisierten<br />
Krimina lität, die Verhinderung der Geld wäsche sowie die<br />
Wahrung der guten Sitten und der Sozialordnung. Dies ent-<br />
spricht nicht nur dem Wil len der Öffentlichkeit, der sich in<br />
den gesetzlichen Rege lungen manifestiert, sondern ist auch<br />
aus einer ethischen Grundhaltung heraus Maxime des Handelns<br />
von Casinos Austria.<br />
Die Aktivitäten des Unternehmens im Sponsoringbereich wer-<br />
den in der Öffentlichkeit sehr bewusst und intensiv wahr-<br />
genommen. Casinos Austria ist ein wichtiger Partner für Sport,<br />
Kultur und Sozialvereine. Unverändert bleibt auch die Tatsache,<br />
dass die Casinos Austria-Gruppe die zweitgrößte<br />
Steuerzahlerin Österreichs ist. Die Casinobetriebe sind da r über<br />
hinaus touristische Leitbetriebe an ihren Standorten und damit<br />
ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für die jeweilige Region.<br />
Wirtschaftliches Umfeld<br />
Auch im Jahr <strong>2010</strong> war Österreichs Wirtschaft geprägt von der<br />
angespannten Weltwirtschaftslage. Während sich die Weltwirtschaft<br />
unter dem Einfluss der expansiven Geld- und Finanz -<br />
politik ab Mitte 2009 zunächst relativ erfreulich entwickelte,<br />
zeichnete sich bereits im Frühjahr <strong>2010</strong> eine deutlich langsamere<br />
Gangart ab.<br />
Österreichs Wirtschaft war von der inter natio nalen Finanz-<br />
markt- und Wirtschaftskrise vor al lem durch den Einbruch in<br />
der exportorientierten Industrie und seinen da mit verbundenen<br />
Folgen konfrontiert. Seit dem Frühjahr 2009 expan diert die<br />
Produktion je doch wieder. Diese von Export und Sachgüter-<br />
erzeugung getragene Konjunkturerholung in Österreich<br />
setzte sich fort, und so stieg beispielsweise das BIP im 3.<br />
Quar tal <strong>2010</strong> gegenüber dem Vorjahr real um 0,9 % und<br />
gegenüber dem Vorjahr um 2,4 %.<br />
Trotz Erholung der Wirtschaft auf nationaler sowie internationaler<br />
Ebene haben sich die Krise und der nachlassende Pri-<br />
vatkonsum auch auf den internationalen Glücksspiel- und Sport-<br />
wettenmarkt niedergeschlagen.<br />
Die Gesellschaft sieht sich mit einer unverändert hohen<br />
Anzahl an Konkurrenz-Casinos in Grenznähe konfrontiert,<br />
die ihre Leistungen zumeist zu steuer- und ordnungspolitisch<br />
wesent lich günstigeren Rahmenbedingungen anbieten<br />
können. Es ist somit mit einer weiteren Zunahme dieser<br />
Betriebe zu rechnen. Der Bereich der Neuen Medien (wie<br />
Internet, mobile Telefonie, ITV etc.) hat sich international<br />
und partiell auch national als Distributionskanal für den<br />
Glücksspielbereich etabliert; es ist auch hier mit einem<br />
weiteren Wachstum zu rechnen.<br />
<strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong> | 23
Zwölf Casinos in Österreich<br />
Das Kerngeschäft von Casinos Austria beruht auf zwölf vom Bundesministerium<br />
für Finanzen erteilten, befristeten Kon zessionen.<br />
Auf dem österreichischen Casinomarkt genießt Casinos Austria<br />
nach wie vor eine Alleinstellung als Spiel bankenkonzessionär.<br />
Die Business Unit Casinos in<br />
Österreich (Business Units<br />
sind strategische Geschäftseinheiten<br />
unter der Führung<br />
des Vorstands) übernimmt die<br />
zentralen Koordinations- und<br />
Supportaufgaben für die zwölf<br />
österreichischen Casinos und<br />
entwickelt ge meinsam mit de-<br />
ren Direktoren die strategi-<br />
schen Ziele für die Bereiche<br />
Gaming, Guest Relations und<br />
Marketing. Darüber hinaus<br />
werden auch Funktionen wie<br />
Administration & Organisation,<br />
Security & Surveillance<br />
und Controlling zentral koordiniert. Die Business Unit Casinos<br />
übernimmt auch die Schnittstellenfunktion zwischen<br />
den zwölf Casinobetrieben und den zwölf Corporate Functions<br />
(diese Gruppenfunktionen konzentrieren und konsolidieren<br />
das Know-how ihres Fach bereiches für die Unterneh-<br />
mensgruppe).<br />
Produkte und Dienstleistungen<br />
Tischspiel: Roulette, Black Jack und Poker – die Klassiker<br />
Roulette ist noch immer das beliebteste Tischspiel. Vor allem<br />
American Roulette wird von den Gästen gerne gespielt, gefolgt<br />
von Black Jack und Poker. Darüber hinaus wird auch<br />
Seven Eleven, Punto Banco und Glücksrad angeboten.<br />
24 | <strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong><br />
Insgesamt stehen 238 Tische zur Verfügung. Der Auszahlungsprozentsatz<br />
bei Roulette beträgt rund 98 Prozent der<br />
getätigten Einsätze.<br />
Die Casino Academy besteht seit dem Jahr 1997. Gäste, die<br />
die diversen Casino-Tischspiele erst noch näher kennenlernen<br />
möchten, werden von kompetenten<br />
Croupiers mit Knowhow<br />
versorgt.<br />
Im Jahr 2005 wurde das traditio-<br />
nelle Kartenspiel Black Jack mit<br />
neuen Spielregeln versehen und<br />
Black Jack Imperial ein geführt.<br />
Mit zwei zusätzlichen Gewinn-<br />
möglichkeiten kön nen Spielteil-<br />
neh merInnen auch auf das Spiel-<br />
ergebnis der Crou piers setzen.<br />
Automatenspiel: 200 verschie-<br />
dene Typen von Automaten in<br />
ganz Österreich<br />
Das Automatenspiel erfreut sich international wie österreichweit<br />
steigender Beliebtheit. Automatenspiele haben mittlerweile<br />
einen Anteil von 69 Prozent am Einspielergebnis.<br />
Besonders beliebt sind sogenannte Video-Slots, Automaten<br />
mit Bildschirm. In den zwölf Casinos gibt es 1.846 Automaten<br />
in 200 verschiedenen Typen. Der Auszahlungsprozentsatz bei<br />
Automaten beträgt bis zu 97 Prozent der getätigten Einsätze.<br />
Easy Roulette: Das Spiel ist live, gesetzt wird am Computerterminal<br />
Easy Roulette ist eine Mischung aus klassischem Roulette und<br />
Automatenspiel. Der Kessel mit 37 Zahlen (0-36) dreht sich live<br />
und ein Croupier wirft die Kugel. Gesetzt wird aber am berührungsempfindlichen<br />
Videobildschirm des Computerterminals.
Die Casinostandorte als Zentren der regionalen Wertschöpfung<br />
Bei Casinos Austria handelt es sich um einen österreichischen<br />
Leitbetrieb, der auf nationaler sowie internationaler Ebene<br />
tätig ist. Im Rahmen einer Studie des Industriewissenschaftlichen<br />
Instituts (IWI) wurde die Bedeutung von Casinos Austria<br />
für die heimische Gesamtwirtschaft untersucht. Diese<br />
belegt einmal mehr, dass Casinos Austria als sog. Leitbetrieb<br />
einen wesentlichen Faktor für Produktion, Wertschöpfung und<br />
Be schäftigung in Österreich darstellt.<br />
Casinos Austria verkörpert gemeinsam mit den Teil- und<br />
Tochtergesellschaften aber nicht nur die klassischen Eigenschaften<br />
eines österreichischen Leitbetriebs, sondern ist auch<br />
ein wichtiger Tourismus- und Standortfaktor. So sind die<br />
Stand orte von Casinos Austria wichtige Komponenten des<br />
lokalen bzw. regionalen Freizeit- und Tourismusangebots.<br />
Die von Casinos Austria auf die Produktion in der öster reich i schen<br />
Volkswirtschaft ausgehenden Gesamteffekte setzen sich aus un-<br />
mittelbaren sowie mittelbaren Effekten zusammen. Unmittelbare<br />
Effekte sind jene, die durch die Einbettung von Casinos Austria in<br />
das Geflecht von Unternehmen und Bran chen in der österreichi-<br />
schen Volkswirtschaft entstehen. Mittel bare Effekte sind jene, die<br />
sich durch den Tourismus ergeben. Die einzelnen Casinobetriebe<br />
sind nicht nur in ihrer Funktion als Unternehmen an den jeweiligen<br />
Standorten ein ganz we sent licher Wirtschaftsfaktor für regionale<br />
Betriebe, zu sätz lich generieren die zahlungskräftigen Besucher<br />
auch ent sprech ende mittelbare Effekte.<br />
Die Bedeutung von Casinos Austria als Beschäftigungsfaktor<br />
zeigt sich daran, dass durch die Aktivitäten des Unternehmens<br />
4.401 Beschäftigungsverhältnisse bzw. 3.703 Vollzeitäquivalente<br />
gesichert werden. Die durch Casinos Austria generierte<br />
Beschäftigung macht etwa 0,10% der gesamtwirtschaftlichen<br />
Beschäftigung in Österreich aus.<br />
Casinos Austria ist ein Betrieb, der einen ganz wesentlichen<br />
Anteil an der Ausgestaltung der Freizeit-, Kultur- und Tourismus<br />
welt in Österreich hat. In dieser Funktion stellt das Unter-<br />
nehmen einen bedeutenden Wirtschafts- und Arbeits markt fak-<br />
tor dar, der erhebliche volkswirtschaftliche Effekte generiert.<br />
Auch in Zukunft wird Casinos Austria die Beziehungen zu den<br />
regionalen Dienstleistungsunternehmen, Lieferanten und<br />
Lieferantinnen und Mit arbeitenden fair, vertrauensvoll und<br />
konstruktiv gestalten. Dabei ist dem Unternehmen wichtig,<br />
dass der Großteil der lokalen Wertschöpfung auch wieder in der<br />
Region investiert wird.<br />
Casinos Austria und Menschenrechte<br />
Das Unternehmen folgt strengen Richtlinien beim Einkauf<br />
von Materialien und Produkten nach sozialen, men schen-<br />
rechtlichen und ökologischen Aspekten. Es schließt nur<br />
Verträge mit Part nern ab, die sich schriftlich zu fol gender<br />
Verpflichtung bekennen.<br />
Casinos Austria duldet keine Kinderarbeit. Der Vertragspartner<br />
verpflichtet sich bei Annahme eines Auftrages, in seinem Unternehmen<br />
bzw. bei seinen Sublieferanten keine Kinderarbeiter<br />
und -arbeiterinnen zu beschäftigen. Der Vertragspartner<br />
versichert, dass die gelieferte Ware weder durch<br />
ausbeuterische, gesund heits schädigende oder sklaven artige<br />
Kinderarbeit noch durch Zwangsarbeit oder aus beuterische<br />
oder sonst die Menschen würde verletzende Gefängnisarbeit<br />
hergestellt wird. Beim An kauf von Dienstkleidung darf nur<br />
Material geliefert werden, das den bestehenden Ge setzen,<br />
Verordnungen und sonstigen Vorschriften entspricht.<br />
Casinos Austria setzt auch im Gastronomiebereich<br />
ein Zeichen für <strong>CSR</strong><br />
Wir bekennen uns bei der Produktauswahl zu Regionalität,<br />
Saisonalität und Bioproduktion aus Österreich und stärken<br />
auf diese Weise die regionale Wertschöpfung. Mit 2008 begann<br />
eine vielversprechende Zusammenarbeit mit dem Verein<br />
Slow Food.<br />
Weiters agiert Casinos Austria auch im Kontext der Globalisierung<br />
im Sinne der Zielsetzung einer nachhaltigen Entwicklung.<br />
Mit dem Ankauf von Kaffee und Orangensaft mit<br />
dem Fairtrade-Gütesiegel fördern wir internationale Bemühungen<br />
um Fairness bei Produktionspreisen, unterstützen<br />
menschenwürdige Arbeitsbedingungen und angemessenen,<br />
fairen Lohn für Produzenten in Entwicklungsländern.<br />
<strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong> | 25
Ökonomische Kennzahlen von Casinos Austria<br />
STEUERLEISTUNG DER GRUPPE CASINOS AUSTRIA/ÖSTERREICHISCHE LOTTERIEN IN ÖSTERREICH<br />
in Mio. EUR<br />
26 | <strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong><br />
Jahr CASAG ÖLG Gruppe<br />
2007 132 349 481<br />
2008 134 383 517<br />
2009 128 421 549<br />
<strong>2010</strong> 109 398 507<br />
STEUERLEISTUNG DER GRUPPE CASINOS AUSTRIA/ÖSTERREICHISCHE LOTTERIEN IN ÖSTERREICH<br />
in TEUR<br />
Casino Bund Land Gemeinde Gesamt<br />
Velden 3.017 1.425 1.046 5.488<br />
Salzburg 2.177 381 758 3.316<br />
Bad Gastein 123 4 48 175<br />
Kitzbühel 800 148 526 1.474<br />
Baden 2.554 429 1.025 4.008<br />
Seefeld 2.172 526 1.063 3.761<br />
Wien 6.026 1.394 3.143 10.563<br />
Kleinwalsertal 392 101 195 688<br />
Bregenz 6.175 1.873 2.214 10.262<br />
Linz 2.586 495 1.047 4.128<br />
Graz 2.041 466 896 3.403<br />
Innsbruck 3.878 1.099 1.975 6.952<br />
Zentrale 1.368 0 199 1.567<br />
Gesamt 33.307 8.341 14.135 55.783<br />
CASINOGäSTE<br />
Casinobesuche – Casinos Austria (in Mio.)<br />
Jahr Besucher Prozent<br />
2007 2,4 0,0%<br />
2008 2,4 0,0%<br />
2009 2,33 -2,92%<br />
<strong>2010</strong> 2,36 +0,83%<br />
CASINOGäSTE<br />
Casinobesuche – Casinos Austria International - CAI (in Mio.)<br />
Jahr Besucher Prozent<br />
2007 17,5 5,4%<br />
2008 20,0 +14,3%<br />
2009 14,1 -29,5%<br />
<strong>2010</strong> 9,4 -33,3%
NATIONALITäTENSTATISTIK UND VERäNDERUNG<br />
Länder 2007 2008 2009 <strong>2010</strong> Veränderung 2009/10<br />
Österreich 1.532.596 1.480.926 1.451.928 1.397.658 -3,7%<br />
Deutschland 276.980 277.361 267.898 245.341 -8,4%<br />
Italien 185.348 171.853 162.236 148.622 -8,4%<br />
Sonstige EU 90.311 88.798 79.761 76.089 -4,6%<br />
Schweiz 59.822 63.079 69.642 69.732 0,1%<br />
China 55.986 57.129 59.993 74.769 24,9%<br />
Türkei 39.003 36.401 31.612 47.173 49,2%<br />
Sonstige Länder 197.678 187.463 211.420 302.240 43,0%<br />
Gesamt 2.437.724 2.363.010 2.334.377 2.361.624 1,2%<br />
UMSATZ<br />
Bruttospielertrag, Trinkgelder, Eintritt (in Mio. EUR)<br />
Jahr CASAG CAI ÖLG Gesamt<br />
2007 277 1.096 1.036 2.409<br />
2008 280 (+1.1%) 1.094 (-0.2%) 1.123 (+8.5%) 2.497 (+3.7%)<br />
2009 275 (-1,8%) 860 (-21,4%) 1.197 (+6,6%) 2.332 (-6,6%)<br />
<strong>2010</strong> 258 (-6,2%) 728 (-15,3%) 1.174 (-1,9%) 2.160 (-7,4%)<br />
Für Casinos Austria ist der Nettoumsatz der Bruttospielertrag, das ist der Spieleinsatz abzüglich ausbezahlter Gewinne.<br />
<strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong> | 27
Umwelt<br />
Als eines der größten Unternehmen Österreichs trägt Casinos Austria viel Verantwortung für Mensch und Umwelt.<br />
Casinos Austria sieht es als seine Verpflichtung an, sich auch in Umweltfragen nicht mit Standardlösungen<br />
zufriedenzugeben, sondern beim Umweltschutz zusätzlich neue, innovative Wege zu gehen. Das Ziel ist es,<br />
unternehmensweit das Bewusstsein für Umweltbelange zu schärfen.<br />
Wärmeschutz bei Gebäuden<br />
Aus diesem Grund legt das Unternehmen bei der Errichtung,<br />
Sanierung und beim Umbau von Gebäuden seit jeher Wert auf<br />
Einsatz von umweltschonenden Baustoffen. Optimale Wärmedämmwerte<br />
und wirksame Wärmespeichermaßnahmen sind<br />
ebenso selbstverständlicher Teil von Um- und Neubaukonzepten<br />
wie energieverbrauchsoptimierte Systemlösungen im Bereich<br />
der Gebäudetechnik.<br />
Heizung, Kühlung und Lüftung<br />
Besondere Ressourcen schonende Maßnahmen gelangen im<br />
Bereich der Raumlufttechnik bei Außentemperaturen von<br />
unter 0º C im Winter und von über 27º C im Sommer zur<br />
Anwendung. Dabei wird der Außenluftvolumenstrom bis auf<br />
einen Wert von 50 Prozent linear verringert. Diese Maßnahmen<br />
bringen insbesondere im Bereich des Strom- und Heizenergieverbrauches<br />
eine enorme Einsparung mit sich.<br />
Durch Beobachtung und Anpassung der Raumtemperaturen<br />
werden möglichst alle Einsparungspotenziale genutzt. Dies<br />
erfordert einen disziplinierten Umgang mit den vorhandenen<br />
technischen Möglichkeiten.<br />
Der Energieaufwand für Heizung, Kühlung und Lüftung ist ein<br />
beträchtlicher Faktor in der Energiebilanz. Casinos Austria kann<br />
durch zahlreiche Einzelmaßnahmen wie Reduzierung der Beleuchtungsstärke<br />
oder Verkürzung der Öffnungstakte bei automatischen<br />
Türen den Energieverbrauch spürbar verringern.<br />
Diese Maßnahmen werden durch die Steigerung des Bewusstseins<br />
für Energieeffizienz bei den Mitarbeitenden erreicht.<br />
Jahresgesamtmengen Energieverbrauch<br />
Am Rennweg 44, dem Sitz der Casinozentrale seit<br />
2008, an dem sich auch der Sitz der Österreichischen<br />
Lotterien be findet, wurden in den letzten drei Jahren<br />
folgende Mengen an Strom verbraucht:<br />
Die signifikante Erhöhung im Jahr 2009 ergab sich dadurch,<br />
dass durch die Übersiedlung eines Teils der MitarbeiterInnen<br />
der Casinos Austria (der größere Teil zog in das Mietobjekt<br />
Rennweg 46) die Besiedlungsdichte um 12% gestiegen ist.<br />
Bereits seit dem Jahr 2008 wird u. a. für den Standort Rennweg 44<br />
und die meisten Casinobetriebe (damals noch mit Aus nahme<br />
Vorarlberg und Tirol) Strom aus 100% Wasserkraft genützt.<br />
Seit <strong>2010</strong> setzt sich unser Strom aus 100% erneuerbarer<br />
Energie (den Erzeugungsformen Wasserkraft, Windenergie,<br />
Fotovoltaik, Biomasse, Biogas und Geothermie) zusammen.<br />
Diesen Weg wollen wir auch in den kommenden Jahren<br />
fortführen, selbst wenn dies mit höheren Kosten verbunden<br />
sein sollte.<br />
Unter der Annahme von einer Co 2 -Belastung von rd. 400 g/<br />
kWh und einem radioaktiven Abfall von 0,00070 g/kWh<br />
errechnen sich bei der Verwendung von sogenanntem „grauen<br />
Strom” folgende Gesamtjahresemission für Casinos Austria<br />
(Zentrale und alle Betriebe außer Bregenz und Kitzbühel): ca.<br />
7.500 t Co und ca. 13 kg radioaktiver Abfall.<br />
2<br />
Diese Emission wurde durch die Verwendung des Stroms aus<br />
100 Prozent erneuerbarer Energie eingespart!<br />
Alle Casinostandorte zusammen verbrauchten im Jahr <strong>2010</strong><br />
inklusive Gastronomie 20.608.000 kWh. Davon waren 86,2%<br />
erneuerbare Energie und 13,8% Graustrom (in Bregenz und<br />
Kitzbühel).<br />
GESAMTER STROMVERBRAUCH IN KWH PRO JAHR<br />
2008 2009 <strong>2010</strong><br />
4.991.000 kWh 5.228.877,3 kWh 5.255.000 kWh<br />
<strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong> | 29
Im Frühjahr <strong>2010</strong> wurde im Studio 44 das Arbeitslicht auf<br />
LED-Beleuchtung umgerüstet. Um den Energiebedarf, den das<br />
Arbeitslicht im Veranstaltungssaal des Studios 44 täglich<br />
verursacht, zu minimieren, bot sich LED-Licht an. Allerdings<br />
konnten LED-Produkte viele Jahre lang nicht halten, was die<br />
Werbung versprach, doch schließlich hatte sich die Technologie<br />
soweit entwickelt, dass man dieses Projekt umsetzen konnte.<br />
Unter Zuhilfenahme eines Lumenmeters zur Feststellung der<br />
jeweiligen Lichtstärken wurden die alten konventionellen Leucht-<br />
30 | <strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong><br />
ZIELE, DIE WIR UNS VORGENOMMEN HABEN<br />
mittel mit den LED-Brennern verglichen. Am Ende wurden<br />
LED-Lampen gefunden, mit denen dieselbe Lichtausbeute wie<br />
mit den alten Brennern erzielt werden konnte. Dies bedeutet,<br />
dass das Arbeitslicht dieselbe Lichtstärke wie früher hat, es<br />
wird aber um 86,5% weniger Strom benötigt.<br />
Kleinwasserkraftwerk Pfaffstätten<br />
1997 wurde das Kleinkraftwerk am Wiener Neustädter Kanal<br />
an der Schleuse 12 offiziell in Betrieb genommen und mit<br />
Herausforderung Ziel Bis<br />
Auf allen Fenstern in den Büros, die der Mittagssonne<br />
zugewandt sind, werden Sonnenschutzfolien<br />
angebracht.<br />
Im Lottorant muss die Beleuchtung ausgetauscht<br />
werden. Die bauliche Umsetzung dieser Maßnahme<br />
gestaltet sich schwierig, da die neue Beleuchtung<br />
eine bessere CO 2 -Bilanz von der Produktion<br />
bis zur Entsorgung aufweisen soll als die bisherige.<br />
Außerdem soll sie dämmerungsgesteuert sein.<br />
Energieeinsparung, keine Blendung der<br />
Mitarbeiter durch die Sonne an den<br />
Bildschirmarbeitsplätzen<br />
Umrüstung Lottorant Deckenbeleuchtung<br />
auf eine entsprechend bessere<br />
Beleuchtung (im Bericht 2009 war eine<br />
Umrüstung auf LED als Ziel angeführt,<br />
diese wurde jedoch nach einer ausführlichen<br />
Marktbetrachtung verworfen)<br />
Ende<br />
2011<br />
Ende<br />
2011
der Einspeisung in das öffent liche Netz begonnen. Für die<br />
Klein wasser kraftanlage be steht seit 2003 ein Rückliefervertrag<br />
mit der Verbund Aus trian Pow er Grid AG. Die über den Eigen-<br />
verbrauch erzeugten Ener gie men gen werden dem Netz als<br />
Öko strom zur Verfügung ge stellt.<br />
Die Anlagen des Zentrallagers Pfaff stätten benötigen pro Jahr<br />
durchschnittlich 50.000 kWh elektrische Energie. Das Kleinkraft<br />
werk kann bei optimalen Bedingungen in Abhängig keit<br />
vom Wasserstand bis zu 120.000 kWh elektrische Energie<br />
erzeugen.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurden 62.231 kWh Strom in das öffentliche<br />
Netz eingespeist. (2008: 37.774 kWh).<br />
Betrieblicher Umweltschutz<br />
Das Unternehmen setzt sich für Ressourcenschonung und<br />
Abfallvermeidung ein. Seit dem Jahr 1994 gibt es bei Casinos<br />
Austria für jeden Standort Abfallwirtschaftskonzepte. Diese<br />
sind regelmäßig zu aktualisieren. Für die Durchführung der<br />
Abfalltrennung werden eigene Abfallbeauftragte ausgebildet.<br />
Für alle Abfallbeauftragten finden in regelmäßigen Abständen<br />
Nachschulungen statt.<br />
Aufgrund der Aktualisierung aller Abfallwirtschaftskonzepte<br />
ergibt sich <strong>2010</strong> eine Gesamtabfallmenge von 350.964 kg<br />
(2008: 408.206 kg) für alle Casinobetriebe in Österreich.<br />
Davon ist der Anteil von wieder verwertbaren Altstoffen 56,9%<br />
(2008: 57,9%) und der Anteil der gefährlichen Abfälle (z. B.<br />
Batterien, Lackreste etc.) 0,3% (2008: 0,2%).<br />
ABFALL GESAMT ÖSTERREICH – CASINOBETRIEBE<br />
(Betrieb: Casinos Austria AG, Erhebungszeitraum: <strong>2010</strong>)<br />
ABFALL GESAMT ÖSTERREICH – CASINOBETRIEBE<br />
42,8 %<br />
nicht gefährliche<br />
Abfälle (Rest)<br />
56,9 %<br />
nicht gefährliche<br />
Abfälle (Altstoffe)<br />
Output kg/a %-Anteil<br />
0,3 %<br />
gefährliche<br />
Abfälle<br />
Abfälle 350.964 100,0<br />
nicht gef. Abfälle (Rest) 150.388 42,8<br />
nicht gef. Abfälle (Altstoffe) 199.621 56,9<br />
gefährliche Abfälle 955 0,3<br />
Summe Abfälle 350.964 100,0<br />
<strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong> | 31
MitarbeiterInnen<br />
Die MitarbeiterInnen machen das Unternehmen und sein Potenzial aus. Um nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit<br />
zu erlangen, gilt es, MitarbeiterInnen anzuerkennen, wertzuschätzen und dementsprechend zu behandeln.<br />
Es ist Ziel von Casinos Austria, qualifizierte, motivierte und zufriedene MitarbeiterInnen zu gewinnen und zu halten.<br />
Gesundheit<br />
Das neue Konzept zur Erhaltung und Steigerung der Gesundheit,<br />
inklusive Erweiterung des Angebots an gesunder Ernährung<br />
am Arbeitsplatz, wurde <strong>2010</strong> mit dem besonderen<br />
Schwerpunkt „Prävention Burn-out” umgesetzt. Um nachhaltig<br />
und ganzheitlich zu wirken, fußt das Konzept auf den 3<br />
Säulen der Gesundheit: Ernährung, Bewegung und mentale<br />
Gesund heit. Folgende Maßnahmen wurden <strong>2010</strong> gesetzt:<br />
• Awareness-Maßnahmen für alle MitarbeiterInnen und Führungskräfte:<br />
Verpflichtende Informationsveranstaltungen für<br />
alle Führungskräfte, Thematisieren in Führungskräfte-Meetings<br />
und Seminaren, Informationen sind umfassend und für<br />
alle zugänglich im Infonet veröffentlicht, …<br />
• Konkrete Angebote für MitarbeiterInnen und Führungskräfte:<br />
Neben den intern bereits vorhandenen Anlaufstellen wurde<br />
eine externe Anlaufstelle, besetzt mit Fachspezialisten, zur<br />
Beratung installiert. Seminare zum Thema Stressmanagement<br />
und Entspannung werden angeboten. Ergonomische<br />
Be ratung und Arbeitsplatzevaluierung: über 630 Arbeitsplätze<br />
wurden <strong>2010</strong> nach der erfolgten Über siedlung umfassend<br />
evaluiert. Anschließend wurden die erfor derlichen Anpassun-<br />
gen am Arbeitsplatz durchgeführt. Themen wie Klimatisierung,<br />
Belüftung, Beleuchtung werden bis 2011 abgeschlossen sein.<br />
• Kulturbildende Maßnahmen und Rahmenbedingungen sind<br />
in erster Linie ein wertschätzender Umgang und Führungsstil,<br />
flexible Arbeitszeitmodelle, Thematisierung von Gesundheit<br />
in MitarbeiterInnen-Gesprächen, …<br />
• Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zei-<br />
gen, dass eine der wichtigsten Säulen für<br />
Ge sundheit und allgemeines Wohl befinden<br />
eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist. Daher<br />
stellt die Umstellung der Betriebsküche<br />
auf ge sünderes Essen den wesentlichsten Be-<br />
standteil der beglei tenden Maßnahmen im Rahmen der Ge-<br />
sundheit dar. Das Speisenangebot im Betriebsrestaurant<br />
„Lottorant” am Renn weg 44 – das täglich von rund 550 Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen<br />
genutzt wird – wurde genau unter<br />
die Lupe genommen und die Angebotspalette verändert<br />
und angepasst. Besonderer Wert wird auf ein vielfältiges<br />
Angebot gelegt, das für jeden Ge schmack etwas bietet. Wer<br />
sich gesünder und ausgewogener ernähren möchte, findet<br />
jetzt eine größere Auswahl. Wer gerne herzhaft isst und auf<br />
Schmankerln der österreichischen Küche Wert legt, wird<br />
auch in Zukunft nicht darauf verzichten müssen.<br />
Zusätzlich gibt es ein spezielles, maßgeschneidertes Angebot,<br />
um den Anforderungen des Casinobetriebs nachzukommen.<br />
Zum Thema „Gesundes Essen” wurde im Casino<br />
Graz ein Konzept erarbeitet.<br />
Die Einrichtung der Ideenbörse fördert ein offenes Klima und<br />
bringt Anerkennung.<br />
Change Management<br />
Im Bereich Change Management wurden <strong>2010</strong> maß ge-<br />
schneiderte Workshops zur Unterstützung von Teams sowie<br />
zur Klärung und Optimierung von Schnittstellen durchgeführt.<br />
Die internen Kommunikationsstrukturen wurden adaptiert<br />
und verbessert. Um diese gut einzuführen und zu implementieren,<br />
wurden moderierte Führungskräfte-Meetings<br />
veranstaltet.<br />
CASINOS AUSTRIA MITARBEITER/-INNEN-ANZAHL<br />
Geschlecht Headcount Prozent<br />
männlich 1202 71,25%<br />
weiblich 485 28,75%<br />
Gesamtergebnis 1687 100,00%<br />
<strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong> | 33
Spezielle Schulungsschwerpunkte in den Casinostandorten<br />
<strong>2010</strong> fanden schwerpunktmäßig die Vorbereitungen der geplanten<br />
Umstrukturierung für die Casinobetriebe und für die<br />
Bildungsinitiative 2011 statt. Ziel dabei ist, die für die Zukunft<br />
notwendigen Qualifikationen der MitarbeiterInnen und Führungskräfte<br />
zu definieren und gezielt zu vermitteln. Gleichzeitig<br />
sollen die vielen lokal stattfindenden Ausbildungsmaßnahmen<br />
– hauptsächlich im Bereich Soft Skills – österreichweit<br />
stand ardisiert und auf einen gleichmäßig hohen Level von<br />
Dienst leistungsqualität gehoben werden.<br />
Weitere Aktivitäten im Bildungsbereich waren <strong>2010</strong>:<br />
• Österreichweite Schulungen in<br />
allen Betrieben zum Thema<br />
„Prävention Raubüberfall” und<br />
zur Neuausrichtung der Serviceorientierung<br />
Chasseure.<br />
• Durchführung einer Stand-<br />
Recruiting junger High Potentials<br />
Im Rahmen der „Career´s best recruiters”-Studie wurden <strong>2010</strong><br />
erstmals die Recruiting-Maßnahmen 642 österreichischer Top-Unternehmen<br />
und Institutionen in 18 Branchen getestet. Die Österreichischen<br />
Lotterien und Casinos Austria belegten in der Kategorie<br />
„Dienstleister” Platz eins und zwei, die Öster reichische Post<br />
AG sicherte sich den dritten Platz.<br />
Hintergrund. „Career´s best re cruiters“ ermöglicht erstmals ein ein-<br />
heitliches und repräsen ta tives Bild für Unternehmen und Bewerbe-<br />
rInnen: Was machen die Unternehmen im Employer-Branding mehr<br />
oder weniger gut? Was sind die Trends? Was können Unternehmen<br />
machen, um nachhaltig mehr von<br />
den „besten” Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen<br />
zu bekommen?<br />
Studie. Im ersten Schritt der Stu-<br />
die wurden die Bemühungen der<br />
ortbestimmung in Form des<br />
Arbeitgeber im On- und Offline-<br />
360°-Feedbacks für ca. 100<br />
Bereich analysiert. Dazu zählten<br />
Führungskräfte aus allen Casi-<br />
Präsenz auf Online-Stellenanno<br />
betrieben.<br />
zeigenplattformen, So cial-Web-<br />
• Erarbeitung des Perspektiven-<br />
Akti vi täten, In formations vermodells<br />
für die derzeit ca. 350<br />
an stal tun gen und Ähn liches. In<br />
JuniormitarbeiterInnen im Ca-<br />
Phase zwei der Studie erfolgte ein<br />
sinobereich.<br />
Blindbewer bungscheck der Un-<br />
• Ausrichtung des Beurteilungsternehmen.<br />
Abschließend wurde<br />
systems für Juniors auf die<br />
Preisübergabe „Career's best recruiters”<br />
eine On line-Befragung über die<br />
neuen Bedürfnisse und erstmaliger Einsatz in der neuen Erfahrungen von Bewerbern/Bewerberinnen auf den größten ös-<br />
Form Ende <strong>2010</strong>.<br />
terreichischen Stellenplattformen zum Plau sibilisierungscheck<br />
34 | <strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong><br />
der ersten beiden Phasen durchgeführt.<br />
ZIELE, DIE WIR UNS IM BEREICH MITARBEITER/-INNEN GESETZT HABEN<br />
Herausforderungen Ziele Bis<br />
Im Sinne der Nachhaltigkeit wird das Thema Erhaltung<br />
und Förderung der Gesundheit auch im<br />
Jahr 2011 fortgeführt. Auf Basis der Evaluierungsergebnisse<br />
der <strong>2010</strong> gesetzten Maßnahmen<br />
sind Follow-ups zum Thema Stress- und Ressourcenmanagement<br />
für Führungskräfte geplant, eine<br />
verstärkte Informationen und Ausweitung der Angebote<br />
für MitarbeiterInnen.<br />
Weitere Maßnahmen im Bereich der Führungskräfteentwicklung<br />
zur Festigung der neuen Unternehmensstruktur<br />
sind geplant, um das weitere Zusammenwachsen<br />
zu einer Unternehmensgruppe zu<br />
fördern.<br />
Diese sollen einerseits der Steigerung<br />
der Awareness dienen und andererseits<br />
konkrete Maßnahmen zur Erhaltung<br />
und Förderung der Gesundheit<br />
umfassen.<br />
Diese umfassen Standortbestimmungen<br />
für Führungskräfte, Erfahrungsaustausch<br />
quer über die Hierarchien und<br />
Business-Bereiche hinweg bis hin zu<br />
Teamentwicklungsmaßnahmen.<br />
2011<br />
2011
Ergebnis. Die Österreichischen Lotterien und Casi-<br />
nos Austria sind beim Recruiting top. Vor allem in<br />
den Bereichen Social Web, Messen und Bewerbungsresonanz<br />
konnte die Unter neh mens gruppe die 33<br />
anderen Firmen, welche in der Branche Dienstleis-<br />
tung getestet wurden, weit hinter sich lassen.<br />
Am 25. November wurden bei einer Preis ver leihung<br />
die „Career´s best recruiters“-Zertifikate durch BM<br />
Dr. Beatrix Karl überreicht. Brigitte Gössler und Petra<br />
Lehner-Grabner waren vor Ort und nah men die<br />
Auszeichnung mit großer Freu de entgegen.<br />
Bildungsinitiative 2011 in den Casinobetrieben<br />
Ziele dabei sind:<br />
Zahlen nach Headcount, Stichtagsrechnung per 31.12.<strong>2010</strong><br />
• Qualifizierungsmaßnahmen für alle Führungskräfte und ins- Was wird inhaltlich dabei umgesetzt werden? Im Bereich der<br />
besondere Vorbereitung der MitarbeiterInnen für die Über- Führungskräfte geht es um eine Professio nalisierung der<br />
nahme neuer Führungspositionen.<br />
Führungskompetenzen wie z. B. Zielverein barung, Motivation,<br />
• Errichtung von Pools für Nachwuchskräfte im Sinne von Ta- Gesprächsführung … und um eine Verbes serung spezieller<br />
lentmanagement.<br />
Fach kenntnisse wie z. B. verstärkte Ver wen dung von IT-Tools für<br />
• Weiteres Schwerpunktthema für MitarbeiterInnen und Führungskräfte<br />
sind auch 2011 wieder Schulungen zu gesetzlich<br />
Ana lysezwecke u.Ä.<br />
relevanten Inhalten.<br />
Im Bereich der MitarbeiterInnen werden verstärkt Soft Skills<br />
• Ausbau und Vertiefung des Wissens im Bereich Responsible wie Gästeorientierung, Servicequalität, Kundenbindung durch<br />
Gaming und Durchführung von Schulungsmaßnahmen zur<br />
Verhinderung von Geldwäsche für alle MitarbeiterInnen und<br />
Customer Intimacy geschult.<br />
Führungskräfte.<br />
Bewältigung neuer Personalanforderungen als Konsequenz<br />
• Errichtung eines internen Trainerpools zur Wissensvermitt- auf geänderte Marktsituation und Freizeitverhalten unserer<br />
lung durch im Rahmen eines Train-the-Trainer-Programms<br />
speziell ausgebildeten Business-Fachkräften. Ziel dabei ist<br />
Gäste.<br />
es, in ternes Know-how verstärkt zu nutzen und damit einer- „Kochen in der Gruft”, <strong>CSR</strong>-Projekt der MitarbeiterInnen der<br />
seits Motivation und Anreiz zu steigern und auf der anderen Casinos Austria-Gruppe<br />
Seite Kosten zu senken.<br />
Im Herbst wurde über den Vorschlagspool „Ideenreich” der<br />
• Etablierung eines optimalen Levels an Servicequalität (Soft Vorschlag eingereicht, dass Mitarbeiterinnen und Mit ar-<br />
Skills) in allen Bereichen.<br />
beiter der Gruppe in der Obdachlosenunterkunft „Gruft”<br />
• Koordination und einheitliche Standardisierung aller Aus- kochen. Dieses Projekt wurde verwirklicht und fand großen<br />
bildungsmaßnahmen.<br />
Anklang. Durch seine teamstiftende und integrative Kom-<br />
• Eine flächendeckende Bildungserhebung in allen Casino beponente erfüllt es alle Kriterien eines gelungenen <strong>CSR</strong>trieben,<br />
welche im Dezember <strong>2010</strong> gestartet wurde, wird einen Projekts und soll nur das erste in einer Reihe von Pro jekten<br />
wertvollen Grundstock über den aktuellen Wissensstand aller sein, die in der Gruppe an ge boten werden und in Richtung<br />
MitarbeiterInnen liefern, auf dem anschließend konse quent auf- „Vol unteering” gehen.<br />
gebaut werden kann.<br />
EINSTELLUNG VON MENSCHEN MIT BESONDEREN BEDüRFNISSEN<br />
2008 19 Behinderte angestellt – Quote 73<br />
2009 19 Behinderte angestellt – Quote 73<br />
<strong>2010</strong> 17 Behinderte angestellt (davon zwei in Karenzurlaub) – Quote 69<br />
BESCHäFTIGUNGSDAUER<br />
Jahre Headcount Prozent<br />
0-4 515 30,53%<br />
5-9 134 7,94%<br />
10-14 119 7,05%<br />
15-19 226 13,40%<br />
20-24 350 20,75%<br />
25-29 172 10,20%<br />
30-34 83 4,92%<br />
35-39 84 4,98%<br />
> 39 4 0,24%<br />
Gesamtergebnis 1687 100,00%<br />
<strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong> | 35
Casinobetriebe<br />
Das Kerngeschäft von Casinos Austria beruht auf zwölf vom Bundesministerium für Finanzen erteilten, befristeten<br />
Konzessionen. Deren MitarbeiterInnen sind 364 Tage im Jahr für ihre Gäste da.<br />
Im <strong>CSR</strong>-Bericht 2008 wurde erstmals über die <strong>CSR</strong>-<br />
Aktivitäten der einzelnen Betriebe berichtet. Dieser Bericht<br />
soll ein kurzes Update geben, bevor die <strong>CSR</strong>-Beauftragte ab<br />
Frühjahr 2011 ihre Tour zum zweiten Mal aufnehmen wird.<br />
Südafrikanischer Braai im Casino Baden<br />
Baden<br />
Gesellschaft<br />
• Südafrikanischer Braai<br />
Der Vorstand von Casinos Austria lud gemeinsam mit der<br />
südafrikanischen Botschaft und den Friends of South Africa<br />
anlässlich der bevorstehenden Fußball-WM zum Braai. Braai<br />
ist Afrikaans und bedeutet „braten”. Unter den Gästen befand<br />
sich auch Botschafter S.E. Xolisa Mfundiso Mabhongo.<br />
MitarbeiterInnen<br />
• Einstellen einer Mitarbeiterin mit starker Einschränkung des<br />
Hörvermögens (50% invalid) in der Reinigung.<br />
Bregenz<br />
Gesellschaft<br />
• Guest Relation Manager Häusler arbeitete im Rahmen des<br />
Projektes Brückenschlag im VEREIN GEMEINSAM LEBEN<br />
LERNEN – Selbsthilfe und Therapie für Menschen in Krisen. Die ser<br />
Verein, dessen Tätigkeit nicht auf Gewinn gerichtet ist, bezweckt<br />
– die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und der<br />
politischen Entscheidungsträger für die Anliegen von<br />
MitbürgerInnen in Krisensituationen,<br />
– das Betreiben von Projekten zur Therapie für Menschen<br />
in Krisen, mit mangelnden Lebenskompetenzen, mit<br />
großen sozialen Defiziten, mit Persönlichkeitsstörungen,<br />
für Personen mit Randständigkeit, mit Suchtverhalten<br />
und Straffälligkeit<br />
– die Unterstützung und Förderung von Selbst hilfe gruppen.<br />
• Den Beginn der Ladies-After-Work-Serie im Jahr 2011 machte<br />
im Februar das Casino Bregenz mit einer angeregten Diskussion<br />
mit 80 Frauen, organisiert von „Frau in der Wirtschaft<br />
Vorarlberg” im neu adaptierten Casinorestaurant Falstaff<br />
und unter Beteiligung von VD Mag. Glatz-Kremsner.<br />
Ladies After Work im Casino Bregenz<br />
MitarbeiterInnen<br />
• Im Bereich Hausverwaltung ist ein junger Mann mit Behinderung<br />
beschäftigt (er wurde über die Volkshilfe engagiert<br />
und litt früher unter zahlreichen epileptischen Anfällen. Seit<br />
er in Bregenz beschäftigt ist, hatte er keinen Anfall mehr).<br />
Graz<br />
MitarbeiterInnen<br />
• Aus dem Projekt der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
„Steps to prevent” ging das Kantinenprojekt „Gemeinsam<br />
<strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong> | 37
gut Essen” in Zusammenarbeit mit der Steirischen Gebietskran<br />
kenkasse hervor. Die Speisen werden kalorien- und fett är -<br />
mer zubereitet, es werden nährstoffschonende Garver fah-<br />
ren verwendet, Saisonware bevorzugt, das Speisenangebot<br />
um neue leichte Gerichte ergänzt und immer auch laktosefreie<br />
Speisen angeboten. Spezielle Schulungen des Küchen per-<br />
sonals zu diesem Thema runden das Projekt ab.<br />
• Das Casino Graz ist bemüht, mit dem Einsatz energiesparender<br />
Maßnahmen wie der LED-Technologie und einer optimierten<br />
Klimaanlagensteuerung den<br />
Energieverbrauch zu opti mie-<br />
ren bzw. zu minimieren.<br />
• Während der Adventzeit hatte<br />
das Casino Graz in Kooperation<br />
mit den „Roten Nasen” einen<br />
Punschstand am Charity Ad vent-<br />
markt am Eisernen Tor. Alle Mit-<br />
arbeiterInnen arbeite ten unent-<br />
geltlich und in ihrer Freizeit. Der<br />
rung in der Gastronomie hat,<br />
Reinerlös von ca. 25.000 EUR<br />
aufzuarbeiten. Dieses Angebot<br />
kommt den Projekten der „Roten<br />
gibt es seit dem Herbst <strong>2010</strong><br />
Nasen” zugute.<br />
und wird sehr gut angenommen.<br />
• Anlässlich des Abends zum The-<br />
• Ankauf von Reinigungsmaterial<br />
ma „Frauen in Top-Positionen”<br />
bei einer Blindenwerkstätte.<br />
traf eine Vielzahl von Frauen<br />
Talkrunde „Starke Frauen – starke Wirtschaft" im Casino Linz<br />
zusammen, um Erfahrungen aus zutauschen und neue Kon- Linz<br />
takte zu knüpfen. Teilnehmer innen wa ren u. a. Frau Mag. Gesellschaft<br />
Bettina Glatz-Kremsner, die Ge mein derätin Mag. Vere na • Am 10. November lud das Casino Linz in Kooperation mit der WKOÖ<br />
Ennemoser sowie die Regional stellen ob frau der WK Graz, zur Talkrunde „Starke Frauen – starke Wirtschaft”. Der Einladung<br />
Mag. Sabine Wendlinger-Slanina.<br />
und einem Impulsreferat von Frau VD Mag. Glatz-Kremsner folgten<br />
240 interessierte Frauen aus verschiedenen Wirtschaftsbereichen.<br />
Umwelt<br />
• Besonderes Augenmerk wird auch auf eine strikte Müll tren-<br />
nung gelegt. Der Müll wird bereits von den Mitarbeitern/Mitar-<br />
beiter innen getrennt und in den unterschiedlichen Abfalleimern<br />
wie z. B. für Papier, Plastik, Metall, Glas gesammelt.<br />
Innsbruck<br />
MitarbeiterInnen<br />
• Coaching durch intern ausgebildete Sozial- und Lebens beraterleistungen.<br />
• Hygiene-Handcreme in den Nassräumen (Bakterienschutz).<br />
• Gesundheitsfördernde On-Site-Massagen in den Pausen.<br />
• Im Rahmen eines Sozi al modell-Programms wird ein Mitar beiter<br />
in der Haus verwaltung be schäf tigt.<br />
38 | <strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong><br />
Umwelt<br />
• Es wird laufend von Normallicht auf LED-Licht umgestellt<br />
(aktuell z. B.: die Casino-Leuchtschrift auf der Hausfassade).<br />
• Mülltrennung wird penibel nach den Vorgaben umgesetzt.<br />
• Durch ein neues System bei Papierhandtüchern gibt es deutliche<br />
Einsparungen.<br />
• Bei Bürobedarf beträgt die Einsparung ca. 25%.<br />
Kitzbühel<br />
Gesellschaft<br />
• Möglichst große Verwendung<br />
heimischer, regionaler Produkte.<br />
• Zum diesem Thema passt auch<br />
das Angebot für alle Gastro-MitarbeiterInnen,<br />
ihre Sorgen und<br />
Pro bleme im Rahmen eines<br />
Coach ings durch eine Psycho lo-<br />
gin, die selbst jahrelange Erfah-<br />
MitarbeiterInnen<br />
• In Linz werden die Dienstpläne so gestaltet, dass die<br />
MitarbeiterInnen aus dem Umland die Möglichkeit erhalten,<br />
Fahrgemeinschaften zu bilden. Dadurch können mehrere<br />
Personen, die ansonsten in einzelnen PKWs zur Arbeit fahren<br />
müssten, ein einziges Auto benützen.<br />
Umwelt<br />
• Soweit möglich, wird auf die Verwendung von Akkus statt<br />
Batterien, z. B. bei Funkmikrofonen, Wert gelegt.<br />
• Bei Dekorations- und Stiegenbeleuchtung sowie Leucht-<br />
schildern setzt man auf Leuchtdioden (LED).
Salzburg<br />
Gesellschaft<br />
• Im Juni <strong>2010</strong> lud das Casino Salzburg zu einem Ladies After<br />
Work, bei dem VD Mag. Glatz-Kremsner ein Impuls re ferat<br />
hielt, das von den anwesenden Damen aus der Wirt schaft mit<br />
großem Interesse aufgenommen wurde.<br />
Umwelt<br />
• In den sanitären Einrichtungen kommen vollautomatische<br />
hy gienische Handtrockner der<br />
Firma Dyson zum Einsatz, die<br />
80 Prozent weniger Energie<br />
ver brauchen als herkömmliche<br />
Händetrockner.<br />
• Um den Energieverbrauch zu re-<br />
duzieren, hat der Betrieb den<br />
Großteil seiner Beleuchtung auf<br />
LED um gestellt.<br />
• Um die Beheizung des Schlosses<br />
effizienter steuern zu können,<br />
wurde im Jahr <strong>2010</strong> eine<br />
neue Heizungsregelung mit<br />
Raum fühlern installiert.<br />
Pressekonferenz zum Opernball 2011 im Casino Wien<br />
Seefeld<br />
Umwelt<br />
• Die Tagesreinigung ver wendet überwiegend das biologische<br />
Putzmittel „Naturrein” statt che m ischer Mittel.<br />
• Im alten Haus wurden sämtliche Fenster ge tau scht, um den<br />
Wärme verlust zu minimieren.<br />
• Viele Halogenspots (Hintergrundbeleuchtung von Automaten)<br />
wurden auf LED-Lampen umgestellt, die viel weniger Energie<br />
benötigen. Durch die Ver wendung der LED-Lampen wurden auch<br />
die Kosten der Kühlung reduziert.<br />
Velden<br />
Gesellschaft<br />
• Seit Sommer <strong>2010</strong> wird beim Einkauf in der Gastronomie<br />
ganz stark auf re gionale Partner gesetzt, z. B. wird das vorher<br />
aus Argentinien angelieferte Angusrind mittlerweile bei<br />
einem Bauern, 23 km vom Casino entfernt, bezogen.<br />
Weitere Umstellungen erfolgten bei Milchprodukten,<br />
Geflügel, Schweinefleisch.<br />
• Im Rahmen von „Verantwortung zeigen” hat die Führungscrew<br />
des Casinos Velden für das Behindertenwohnheim in Treffen/<br />
Kärnten den Vorplatz mit Steinplatten verlegt. Des Weiteren<br />
wur den 25 Behinderte zu einem Adventnachmittag nach<br />
Velden eingeladen und begleitet.<br />
• Für diverse Sozialeinrichtungen (Pink Ribbon, Lions Club Weih-<br />
nachts musical) wurden die Veranstaltungs räumlich kei ten so-<br />
wie die Arbeitsleistungen der Casino-Velden-Mitarbeiter Innen<br />
kostenlos zur Verfügung gestellt.<br />
• Am 4. August veranstaltete das Casino Velden mit „Frau in der<br />
Wirtschaft Klagenfurt” unter dem<br />
Motto „Frauen & Glücks spiel” ein<br />
„Ladies After Work”. Frau Mag.<br />
Glatz-Kremsner berichtete vor<br />
150 Unternehmerinnen vom<br />
Glücksspielmarkt in Öster reich<br />
und gab auch einen Einblick in<br />
ihre persönliche Karriere.<br />
MitarbeiterInnen<br />
• Im Gastronomiebereich ar beiten<br />
derzeit vier Personen mit<br />
besonderen Bedürfnissen als<br />
Lehrlinge.<br />
• Durch die Neuinstallation von<br />
Leuchtdioden (LED) im Veranstaltungsbereich<br />
konnte bei<br />
verbesserter Helligkeit und Farb-<br />
gestaltung eine Reduktion der<br />
Energiekosten herbeigeführt<br />
werden.<br />
Umwelt<br />
• Mit dem Land Kärnten wurden fünf Energiekolloquien (Veran-<br />
staltungs säle und Mitarbeiterkosten) unter dem Titel „Energie-<br />
bewusst Kärnten” veran stal tet, deren Ziel die Ver wendung<br />
von erneu er barer Energie ist.<br />
Wien<br />
Gesellschaft<br />
• Auch <strong>2010</strong> unterstützte der Kollegenverein des Casinos Wien die<br />
Aktion „Hilfe für Schmetter lings kinder” mit einem Punsch stand.<br />
Die MitarbeiterInnen schenk ten in ihrer Freizeit aus, der<br />
Reinerlös aus Glühwein & Co. ging direkt an DEBRA Austria.<br />
<strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong> | 39
Anhang Sponsoring<br />
Als erfolgreiches Unternehmen sieht es Casinos Austria als seine gesellschaftspolitische Verantwortung,<br />
gerade sozial Schwache zu unterstützen. Diese Verantwortung findet in zahlreichen Sponsoraktivitäten<br />
im sozialen, kulturellen, sportlichen und karitativen Bereich seinen Ausdruck. Casinos Austria zeigt Engagement,<br />
indem Ressourcen für Aktivitäten und entsprechende Projekte zur Verfügung gestellt werden.<br />
Casino on Tour<br />
Bei Galaabenden, Ballveranstaltungen oder Firmenpräsen ta-<br />
tionen sind die mobilen Glücksspielunterhaltungen Roulette,<br />
Black Jack oder Glücksrad sehr beliebt. Gespielt wird mit<br />
Promotionjetons ohne Nominalwert, zu gewinnen gibt es<br />
Sachpreise. Das mobile Casino dient stets auch der guten<br />
Sache, denn alle durch freiwillige Spenden erzielten Einnahmen<br />
werden karitativen Zwecken zugeführt.<br />
SPENDENEINNAHMEN <strong>2010</strong><br />
Casino Spendeneinnahmen in EUR<br />
CoT BADEN 5.222,85<br />
CoT BREGENZ 6.000,00<br />
CoT GRAZ 7.695,82<br />
CoT INNSBRUCK 17.560,00<br />
CoT KITZBÜHEL 5.025,00<br />
CoT KLEINWALSERTAL 6.300,00<br />
CoT LINZ 14.017,70<br />
CoT SALZBURG 9.505,75<br />
CoT SEEFELD 6.661,00<br />
CoT VELDEN 8.081,00<br />
CoT WIEN 26.331,50<br />
CoT ZENTRALE 13.412,00<br />
Gesamtergebnis 125.812,62<br />
Kultur<br />
• Wiener Festwochen (seit 1968)<br />
Casinos Austria unterstützt seit seiner Gründung die Wiener<br />
Festwochen und wurde für diese gelungene und nachhaltige<br />
Partnerschaft mit dem Kunstsponsoringpreis Maecenas in<br />
der Kategorie „Bestes Konzept” ausgezeichnet. Insgesamt<br />
boten die Wiener Festwochen von 14. Mai bis 20. Juni <strong>2010</strong><br />
insgesamt 52 Produktionen, die von mehr als 200.000<br />
Besucher/Besucherinnen gesehen wurden.<br />
Casinos Austria steht seit seiner Gründung den Wiener Festwochen zur Seite<br />
• Wiener Staatsoper (seit 1981 – Opernball, Oper live am<br />
Platz, Donator etc.)<br />
Im Rahmen der langjährigen Sponsortätigkeit von Casinos<br />
Austria für die Wiener Staatsoper betreibt das Casino Wien<br />
jedes Jahr das 13. Casino am Opernball. Im Jahr 2009 wurde<br />
der Spielbetrieb erstmals als Casino on Tour abgewickelt. Die<br />
Einnahmen daraus kamen 2009 den „Concordia Sozialprojekten”<br />
von Pater Georg Sporschill (Straßenkinder in<br />
Moldavien) und <strong>2010</strong> der Aktion „Nachbar in Not – Erdbeben<br />
auf Haiti” zugute.<br />
Bereits seit 1982 unterstützt Casinos Austria die Wiener Staatsoper<br />
<strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong> | 41
• Bregenzer Festspiele (seit 1980)<br />
30 Jahre schon steht Casinos Austria den Bregenzer Festspielen<br />
als Hauptsponsor zur Seite. Gerade im Kultursponsoring<br />
sind langjährige und verlässliche Partner wichtig<br />
und derart große und aufwendige Kulturfestivals brauchen<br />
Sponsoren wie Casinos Austria, bei denen die Förderung von<br />
Kultur schon seit vielen Jahren Teil der eigenen Unternehmenskultur<br />
ist. Mit der Unterstützung von Casinos Austria konnten<br />
die Bregenzer Festspiele zum heutigen weltweiten Publikumsmagneten<br />
wachsen. Und nach so vielen Jahren sind die<br />
Bregenzer Festspiele schon ein Unternehmensbestandteil.<br />
Seit 30 Jahren steht Casinos Austria den Bregenzer Festspielen als Hauptsponsor<br />
zur Seite<br />
• Braai im Casino Baden<br />
Im Vorfeld der Fußball-WM <strong>2010</strong> veranstaltete das Grand<br />
Casino Baden einen feierlichen Braai – das traditionelle südafri<br />
kanische Grillfest – mit zahlreichen prominenten Gästen.<br />
Um die gut funktionierenden Beziehungen zwischen Ös terreich<br />
und Südafrika weiter zu pflegen, trat am 28. Jänner<br />
die Marimba Band im Bistro des Casinos Baden auf. Die<br />
Marimba Band der Thokoza-Schule präsentierte ihr musikalisches<br />
Pro gramm im Rahmen der Education Africa In ter-<br />
national Arts & Culture Tour.<br />
• Literaturpreis Alpha<br />
Überaus großes Interesse fand der von Casinos Austria, in<br />
Kooperation mit den Büchereien Wien, <strong>2010</strong> erstmals initiierte<br />
Literaturpreis Alpha. Mit 10.000 Euro zählt er zu den<br />
höchstdotierten Literaturpreisen im gesamten deutschsprac<br />
higen Raum. Exakt 100 Autorinnen und Autoren hatten<br />
ihre Werke eingereicht. Am 20. Oktober <strong>2010</strong> präsentierte<br />
die Jury, bestehend aus Josef Haslinger, Gabriele Madeja und<br />
Klaus Nüchtern, drei Nominierte und kürte den Sieger Thomas<br />
Stangl mit seinem Werk „Was kommt” im Rahmen einer<br />
Gala im Studio 44.<br />
42 | <strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong><br />
Casinos Austria sponsert den Casino-Grand-Prix, die höchstdotierte Turnierserie für<br />
Springreiter<br />
Sport<br />
• Casino-Grand-Prix (seit 1987)<br />
Der Casino-Grand-Prix ist Österreichs höchst dotierte<br />
Tur nierserie für Springreiter. Er wurde 1987 vom Bundes-<br />
fachverband für Reiten und Fahren mit der Unterstützung<br />
von Casinos Austria ins Leben gerufen. In den vergangenen<br />
fast zweieinhalb Jahrzehnten absolvierten rund 3.600<br />
Pferde mit ebenso vielen Reitern über 72.000 Sprünge<br />
bei 114 Turnieren.<br />
• Rock 'n' Roll – Ladies WM<br />
Am 27.11.<strong>2010</strong> fand in der Wiener Hopsagasse, mit Formationen<br />
aus mehr als 20 Ländern, die Weltmeisterschaft<br />
der „Rock 'n' Roll Ladiesformationen” statt. Neben Casinos<br />
Austria unterstützte das Sportministerium diese Veranstaltung.<br />
Im Auftrag der World Rock 'n' Roll Confederation<br />
veranstaltete der Verein Sportunion RRC Rock Explosion<br />
Döbling die World Championship der Ladies Formations.<br />
Humanitäres<br />
• tipp3 Fußball WM – powered by Casinos Austria<br />
Während <strong>2010</strong> in Südafrika die Nationen um den FIFA-Pokal<br />
des Weltmeisters kämpften, fand in Salzburg, und eine<br />
Woche später in Linz, die tipp3 Fußball WM – powered by<br />
Casinos Austria statt. 70 Nationalteams nahmen teil, und<br />
das Beson dere dabei: Sie wurden von Immigranten, die alle<br />
in Österreich leben, gebildet. Jeder spielte für „sein Land”,<br />
jeder spielte eine Heim-WM: Argentinien, Brasilien, Deutschland,<br />
England, Fran kreich, Griechenland, Holland, Italien,<br />
Brasilien. Alle großen Fußballnamen waren mit einem Immi-
grantenteam vertreten. Die tipp3 Fußball WM – powered by<br />
Casinos Austria ist eine Hobby-Fußballweltmeisterschaft in<br />
ein und derselben Stadt mit dem Motto: Egal woher Du<br />
kommst, mach eine Mannschaft und spiel mit. Fußball überwindet<br />
sprachliche, religiöse, kulturelle oder weltanschauliche<br />
Differenzen. Die tipp3 Fußball WM – powered by Casinos<br />
Austria beweist, dass Integration durch Fußball bestens<br />
funktioniert. Fußball lässt politische Konflikte vergessen.<br />
An der tipp3 Fußball-WM – powered by Casinos Austria – nahmen 70 Nationalteams teil<br />
• Niederösterreichischer Preis für sozial mutiges Handeln<br />
„Löwenherz”<br />
Die gesellschaftliche Integration und Teilhabe aller Menschen<br />
sind Herausforderung und Ziel einer modernen Sozialpolitik.<br />
Der soziale Zusammenhalt in unserem Land kann nur gestärkt<br />
werden, indem alle hier lebenden Menschen eine faire<br />
Chance zur Teilhabe erhalten. Daher ist es wichtig, dass wir<br />
mit dem Preis „Löwenherz” jene Menschen vor den Vorhang<br />
bitten, die sich für diese Teilhabechancen aller in unserer<br />
Gesellschaft engagieren.<br />
BM Rudolf Hundstorfer bei der Preisverleihung <strong>2010</strong><br />
• Europahaus Pulkau<br />
Casinos Austria unterstützt das Europahaus Pulkau seit<br />
2009 als Hauptsponsor. Der Verein „Europahaus Pulkau –<br />
Pulkauer Kreis” mit dessen Obmann Kaplan August Paterno<br />
versteht darunter einen „Ort der Begegnung” für junge<br />
Menschen aus ganz Europa, die hier in freundschaftlicher<br />
Atmosphäre an Jugendaustauschprogrammen teilnehmen<br />
können. Durch dieses friedliche und verständnisvolle Miteinander<br />
wird es möglich sein, Grenzen abzubauen, die<br />
historischen, kulturellen, sozialen und religiösen Werte des<br />
Alten Kontinentes zu akzeptieren, wie sie sind. Diese Jugendbegegnungen<br />
sollen beitragen, diese Stellenwerte zu sichern<br />
und allen Europäern nahezubringen. Das Europahaus kann<br />
36 Personen aufnehmen und beherbergen.<br />
• TRIGOS<br />
Der TRIGOS ist eine Auszeichnung für gesellschaftliche Verantwortung<br />
von Unternehmen und prämiert das soziale und<br />
ökologische Engagement von österreichischen Betrieben. Er<br />
wird in den Kategorien Gesellschaft, Arbeitsplatz, Markt und<br />
Ökologie verliehen. Casinos Austria hat <strong>2010</strong> bereits zum<br />
zweiten Mal als Gastgeber für die TRIGOS-Gala im Studio 44<br />
fungiert. Darüber hinaus wurden <strong>2010</strong> auch erstmals Projekte<br />
eingereicht.<br />
• „Blood Awards” (Österreichisches Rotes Kreuz)<br />
In Österreich werden jährlich rund 500.000 Blutkonserven<br />
benötigt, um Kranken und Verletzten zu helfen. Für ständigen<br />
Nachschub am wichtigsten Notfallmedikament sorgen insbesondere<br />
auch Blutspendeaktionen in Unternehmen, die<br />
bereits 15 Prozent des österreichischen Bedarfs an Blutkonserven<br />
bereitstellen. Das ist Anlass für das Rote Kreuz,<br />
diese Leistungen in aller Öffentlichkeit anzuerkennen. 2006<br />
wurde erstmals der „Corporate Blood Award” an Unternehmen<br />
mit besonders vielen Blutspendern verliehen. Mit der Verleihung<br />
dieses Preises soll auf die unbezahlbaren Leistungen<br />
der Tausenden freiwilligen Blutspender aufmerksam gemacht<br />
werden, die täglich dazu beitragen, Leben zu retten. Anlässlich<br />
des Weltblutspendetages am 14. Juni wurden die „Corporate<br />
Blood Awards” verliehen. Der Reinerlös der Veranstaltung<br />
kam einem Forschungsprojekt der Blutspendezentrale<br />
für Wien, Niederösterreich und dem Burgenland zugute.<br />
• Life Award – für Menschen mit Handicap<br />
Der Life Award findet seinen Höhepunkt in einer exklusiven<br />
Charity-Gala, die einmal im Jahr stattfindet. So wurden am<br />
12. Dezember <strong>2010</strong> bereits zum fünften Mal besondere<br />
Persönlichkeiten mit Handicap für ihre außergewöhnlichen<br />
Leistungen geehrt. Menschen, die außergewöhnlich sind und<br />
Außergewöhnliches leisten, stehen im Mittelpunkt des Life<br />
Award, der ein Stück weit dazu beitragen soll, die Vision<br />
<strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong> | 43
einer Gesellschaft umzusetzen, in der Gleichbehandlung kein<br />
leeres Schlagwort, sondern gelebte Realität ist. Der Life Award<br />
ist eine Charity-Veranstaltung, die selbstverständlich einem<br />
guten Zweck verbunden ist. So gingen die Reinerlöse der<br />
bisherigen Life-Award-Veranstaltungen an Österreichs größte<br />
karitative Organisation „Licht ins Dunkel”. Casinos Austria<br />
unterstützten den Life Award <strong>2010</strong> erstmalig.<br />
Wirtschaft/Wissenschaft & Forschung<br />
• Vienna Economic Forum<br />
Das Vienna Economic Forum wurde im April 2004 nach der<br />
Idee von Frau Dr. Elena Kirtcheva, zu dieser Zeit Botschafterin<br />
der Republik Bulgarien in Wien, gegründet. Das Hauptziel<br />
ist, die Investitionsmöglichkeiten in der Region von der Adria<br />
bis zum Schwarzen Meer zu popularisieren und zu fördern.<br />
Am 6. Vienna Economic Forum in Wien wurde erstmals der<br />
VEF – South East Europe Award verliehen. Preisträger waren<br />
Vizekanzler a.D. Dr. Erhard Busek, Präsident des Vienna<br />
Economic Forum, Bundeskanzler a.D. Dr. Wolfgang Schüssel,<br />
Dr. Herbert Stepic, Vorstandsvorsitzender, Raiffeisen International<br />
Bank-Holding AG, Generaldirektor-Stv. der RZB und<br />
Mitglied des Vorstandes des VEF, Dr. Josef Taus, Ehrenmitglied<br />
und erster Präsident des Vienna Economic Forum, und<br />
Dr. Veit Sorger, Präsident der Industriellenvereinigung und<br />
Gründungsmitglied des Vienna Economic Forum.<br />
• KMU-Gipfel<br />
Beim 26. KMU-Gipfel am 2. Dezember <strong>2010</strong> im Bildungszentrum<br />
Wien stellte der Junge Wirtschaftsverband Wien das<br />
CASINO ON TOUR 2009/<strong>2010</strong><br />
2009: 300/<strong>2010</strong>: 358<br />
9<br />
<strong>2010</strong><br />
2009<br />
7<br />
Bad<br />
Gastein<br />
44 | <strong>CSR</strong>-Bericht <strong>2010</strong><br />
25 23<br />
Baden<br />
27<br />
41<br />
Bregenz<br />
16<br />
Graz<br />
22<br />
16<br />
39<br />
Innsbruck<br />
2<br />
7<br />
Kitzbühel<br />
Thema „Förderungen” in den Mittelpunkt. Neben einer Podiumsdiskussion<br />
und einer Infomesse fanden VertreterInnen<br />
zahlreicher Klein- und Mittelunternehmen auch genügend<br />
Zeit zum ausgiebigen Netzwerken.<br />
• Zukunftsforum Österreich<br />
Vor dem Hintergrund tiefgreifender gesellschaftlicher, politischer<br />
und wirtschaftlicher Veränderungen will das Zukunftsforum<br />
Österreich – ein überparteilicher, unabhängiger und<br />
gemeinnütziger Verein – Grundlagen zu aktuellen Themen<br />
erarbeiten und meinungsbildend wirken. Gerade in einem<br />
größer werdenden Europa sind Standortbestimmung, Ziele<br />
und Wertehaltungen für strategisches Handeln wichtig, um<br />
den Menschen Sicherheit zu geben. Das Zukunftsforum Österreich<br />
tritt für eine eigenständige Haltung Österreichs in<br />
der Europäischen Union ein sowie für ein selbst- und kulturbewusstes<br />
Auftreten Europas in der Welt.<br />
• Lady Day<br />
Bei dieser Aktion haben bereits seit dem Jahr 2000 600 Damen<br />
aus ganz Österreich die Möglichkeit, ein spezielles Fahrsicherheitstraining<br />
zu absolvieren. Das Trainingsprogramm<br />
ist eine Kombination aus Fahrtechnik- und Gefahrentraining.<br />
Die Teilnehmerinnen werden von geschulten ÖAMTC-Instruktoren/Instruktorinnen<br />
durch das eintägige Training geführt.<br />
Ziel ist es, die Alltags- sowie Ausnahmesituationen im Straßenverkehr<br />
noch besser meistern zu können. Casinos Austria unterstützt<br />
diese Aktion jedes Jahr mit Begrüßungsjetons im Wert<br />
von 25 Euro für 50 Finalistinnen und einem Dinner-&-Casino-<br />
Gutscheinheft für 50 Finalistinnen (insgesamt 50 Gutscheine).<br />
9 11<br />
Kleinwalsertal<br />
33<br />
Linz<br />
54<br />
30<br />
24<br />
Salzburg<br />
55<br />
50<br />
Seefeld<br />
20 20<br />
Velden<br />
58 60<br />
Wien
Global Compact<br />
Fortschrittsbericht – Communication on Progress (COP)<br />
Unternehmen, die dem Global Compact beitreten, müssen einmal pro Jahr einen Fortschrittsbericht, den<br />
soge nannten Communication on Progress (COP), dem Global Compact Office in New York vorlegen.<br />
Mit diesem Bericht bezeugen die teilnehmenden Unter-<br />
nehmen, dass sie an der Umsetzung der 10 Prinzipi-<br />
en des Global Compact arbeiten und konkrete Maßnahmen<br />
im Bereich unternehmerischer Verantwortung setzen. Der<br />
COP stellt zudem die Integrität des Global Compact sicher,<br />
indem er Unternehmen dazu anhält, regelmäßig über ihre<br />
Fortschritte in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnor-<br />
GRI-SEITENSPIEGEL<br />
Prinzip Verweis<br />
1: Unternehmen sollen den Schutz der internationalen<br />
Menschenrechte innerhalb ihres Einflussbereichs<br />
unterstützen und achten<br />
2: Unternehmen sollen sicherstellen, dass sie<br />
sich nicht an Menschenrechtsverletzungen<br />
mit schuldig machen<br />
3: Unternehmen sollen die Vereinigungsfreiheit<br />
und die wirksame Anerkennung des Rechts auf<br />
Kollektivverhandlungen wahren<br />
4: Unternehmen sollen für die Beseitigung aller Formen<br />
der Zwangsarbeit eintreten<br />
5: Unternehmen sollen für die Abschaffung der<br />
Kinderarbeit eintreten<br />
6: Unternehmen sollen für die Beseitigung von<br />
Diskriminierung bei Anstellung und Beschäftigung<br />
eintreten<br />
7: Unternehmen sollen im Umgang mit Umweltproblemen<br />
einen vorsorgenden Ansatz unterstützen<br />
8: Unternehmen sollen Initiativen ergreifen, um ein<br />
größeres Verantwortungsbewusstsein für die<br />
Umwelt zu erzeugen<br />
9: Unternehmen sollen die Entwicklung und Verbreitung<br />
umweltfreundlicher Technologien fördern<br />
10: Unternehmen sollen gegen alle Arten der Korruption<br />
eintreten, einschließlich Erpressung und<br />
Bestechung<br />
men, Umwelt und Korruptionsbekämpfung zu berichten. Für<br />
Unternehmen bietet der COP die Möglichkeit zur kontinuierlichen<br />
Verbesserung sowie zur Förderung der Kommunikation<br />
mit den Anspruchsgruppen.<br />
Unser vorliegender <strong>CSR</strong>-Bericht ist daher auch ein Bericht im<br />
Sinne der jährlichen „Communication on Progress“ (COP).<br />
S. 13, 25<br />
S. 13, 25<br />
Betriebsvereinbarung<br />
Kollektivvertrag<br />
S. 25<br />
S. 25<br />
Gleichbehandlungsgesetz<br />
S. 29-31<br />
S. 29-31<br />
S. 30<br />
S. 13
www.casinos.at