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Optimierung und Bewertung von Anlagen zur Erzeugung von ...

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12 Technologien<br />

Wäscher, mit dem Reingaspartikelbeladungen zwischen 10 <strong>und</strong> 20 mg/mN³ erreicht werden<br />

können [Vogel 2006].<br />

2.1.3.2 Teerentfernung<br />

In Ergänzung zu den oben erläuterten Verfahren <strong>zur</strong> Partikelentfernung, die teilweise in<br />

der Lage sind, Teere (z. B. C7H8, C10H8) in begrenztem Maße abzuscheiden, können<br />

Gasströme auch mit Hilfe thermischer, katalytischer, waschender sowie adsorptiver<br />

Verfahren <strong>von</strong> Teeren befreit werden.<br />

Thermische Verfahren. Bei Temperaturen <strong>von</strong> etwa 1200 °C können Teere thermisch in<br />

kurzkettigere Kohlenwasserstoffe, Kohlenstoffmonoxid <strong>und</strong> Wasserstoff gecrackt werden.<br />

Für diesen Prozess sind neben hohen Temperaturen lange Verweilzeiten vorteilhaft. Ein<br />

sinnvoller Kompromiss zwischen Wirtschaftlichkeit, energetischer Effizienz <strong>und</strong><br />

zuverlässiger Betriebsweise wurde mit Blick auf die thermischen Crack-Prozesse jedoch<br />

noch nicht gef<strong>und</strong>en.<br />

Katalytische Verfahren. Da bei den thermischen Verfahren die <strong>Erzeugung</strong> des<br />

notwendigen Temperaturniveaus (z. B. durch partielle Oxidation des Gases [Klemm 2004]<br />

oder durch externe Wärmezufuhr) sich i. Allg. negativ auf die Prozesseffizienz auswirkt,<br />

erscheinen katalysatorgestützte Crack-Prozesse bzw. Reformierungsprozesse mit<br />

niedrigeren Arbeitstemperaturen (ab etwa 850 °C) energetisch vielversprechend. Dabei<br />

kann der Katalysator entweder schon während des Vergasungsprozesses (z. B. als<br />

katalytisches Bettmaterial bei Wirbelschichtreaktoren) oder außerhalb des<br />

Vergasungsreaktors (z. B. in einem gesonderten Reaktor) mit dem Gasstrom in Kontakt<br />

gebracht werden. Bei der Auslegung des Prozesses muss besonderes Augenmerk auf die<br />

Gasverweilzeit an der Katalysatoroberfläche <strong>und</strong> die Vermeidung <strong>von</strong><br />

Katalysatorvergiftungen durch Gasverunreinigungen gelegt werden. Um hohe<br />

Methanerträge bei der Bio-SNG-Produktion zu gewährleisten, gilt es des Weiteren zu<br />

vermeiden, dass neben den Teeren auch bereits in der Vergasung erzeugtes Methan zerstört<br />

wird. Katalysatorgestützte Prozesse erscheinen insbesondere hinsichtlich der energetischen<br />

Effizienz gegenüber rein thermischen Verfahren als vielversprechend, befinden sich<br />

allerdings noch im Versuchsstadium [Dayton 2009], [Felix 2007], [Vogel 2006].<br />

Waschende Verfahren. Alternativ <strong>zur</strong> thermischen <strong>und</strong> katalytisch gestützten Zerstörung<br />

der Teere können diese auch durch Gaswäschen aus dem Gasstrom entfernt werden. Dabei<br />

werden die Teere <strong>und</strong> Wasserdampf zunächst <strong>zur</strong> Kondensation gebracht <strong>und</strong> anschließend<br />

z. B. mit Wasser als Waschmittel aus dem Gasstrom ausgewaschen. Praktisch wird die<br />

Teerentfernung durch Gaswäschen derzeit durch eine Vielzahl <strong>von</strong> unterschiedlichen<br />

Wäschertypen realisiert (z. B. Venturi-Wäscher), bei denen sowohl die Teerkondensation<br />

als auch das Auswaschen der kondensierten Teere in der Regel in denselben<br />

verfahrenstechnischen Apparat integriert sind. Nachteile der waschenden Verfahren sind<br />

jedoch die verhältnismäßig geringen Abscheideraten (Restteergehalt: 20 bis 40 mg/mN³)<br />

<strong>und</strong> das anfallende Wasser-Teer-Gemisch, welches aufwändig entsorgt oder aufbereitet<br />

werden muss.<br />

Um die Teerabscheideraten waschender Teerentfernungsverfahren zu verbessern, werden<br />

zunehmend Waschsysteme mit organischen Lösungsmitteln (z. B. RME) eingesetzt. Diese<br />

unpolaren Waschmittel absorbieren die in der Regel ebenfalls unpolaren Teere <strong>und</strong> führen<br />

so zu höheren Teerabscheideraten als Verfahren mit Wasser als Waschmittel. Auf diese<br />

Weise kann der Teergehalt im Gas bis auf etwa 10 mg/mN³ reduziert werden. Zudem kann

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