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S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS

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Siegfried Heinze<br />

Zur Personalsituation bei <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong><br />

Militärakademie „Friedrich Engels“<br />

Generale, Offiziere und Mitarbeiter <strong>der</strong> ersten Stunde<br />

163<br />

In diesem <strong>Beitrag</strong> geht es mir darum, die Menschen zu würdigen, die von Anfang<br />

an dabei waren, um die Fundamente für die weitere Entwicklung <strong>der</strong> Militärakademie<br />

„Friedrich Engels“ zu legen. Dazu gehören neben den Chefs,<br />

den Leitern <strong>der</strong> Lehrstühle und Abteilungen auch die Lehrkräfte und Mitarbeiter.<br />

Viele <strong>der</strong> Akteure <strong>der</strong> ersten Stunde weilen inzwischen nicht mehr unter<br />

uns. Von denen, die seit 1959 dabei waren, aber natürlich auch von den zu<br />

einem späteren Zeitpunkt zur Akademie Gekommenen haben viele einen<br />

wichtigen Lebensabschnitt in dieser Bildungseinrichtung verbracht. Wir stehen<br />

wohl fast alle auch heute zu unserer Biografie, zu unserem Leben in <strong>der</strong><br />

DDR, zu unserem Dienst in <strong>der</strong> NVA und in unserer Akademie. Denn es war<br />

doch unser Leben mit unseren Familien, den Kin<strong>der</strong>n, den Enkeln, den<br />

Freunden. Das schließt jedoch eine kritische Nachbetrachtung ein. Ihr Ausgangspunkt<br />

muss <strong>der</strong> Zusammenbruch des realen Sozialismus, genauer, eines<br />

Sozialismus stalinscher Prägung zur Jahrzehntwende 1989/1990 sein. Dies zu<br />

verarbeiten, wird uns wohl noch lange beschäftigen.<br />

Bei einer kritischen Darstellung <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Militärakademie, auch zu<br />

diesem konkreten Thema, haben wir davon auszugehen, dass <strong>der</strong> nahezu uneingeschränkte<br />

Macht-, Führungs- und Wahrheitsanspruch <strong>der</strong> SED auch für<br />

die NVA galt. Dies ist zu jener Zeit eigentlich nicht angezweifelt worden. Es<br />

war uns bewusst, dass unter Führung <strong>der</strong> SED etwas Neues in <strong>der</strong> deutschen<br />

Geschichte entstanden war, die Wurzeln des Krieges beseitigt wurden, ein<br />

zunehmend auch international anerkannter deutscher Friedensstaat geschaffen<br />

worden ist und gegen äußere und innere Wi<strong>der</strong>stände, trotz <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lage<br />

am 17. Juni 1953, beachtliche Aufbauerfolge erreicht worden sind. Wir<br />

hielten unsere mühsam aus den Ruinen aufgebaute neue Welt für verteidigungswürdig.<br />

Die Abson<strong>der</strong>ung des Westens vom Osten, <strong>der</strong> Hass und die<br />

Ignoranz, mit dem die Gegenseite unserem so an<strong>der</strong>en Wie<strong>der</strong>aufbauversuch<br />

entgegenwirkte, bestärkte uns darin, das um so mehr als im Westen Deutschlands<br />

nur halbherzig mit <strong>der</strong> schändlichen deutschen Vergangenheit gebrochen<br />

wurde. Vorbild war für uns auch die Sowjetarmee, die im Großen Vater-

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