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S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS

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tensivierung <strong>der</strong> Arbeitsabläufe am Buch heraus, ein Problem aller wissenschaftlichen<br />

Bibliotheken infolge <strong>der</strong> zahlreichen Geschäftsgangsstationen für<br />

die unterschiedlichen Literaturarten – vom Buch über die Zeitschrift bis zu<br />

Mikroformen. So begann die Arbeit an einer Rationalisierungs- und Perspektivkonzeption<br />

mit dem Kernstück Neuer Geschäftsgang, die im August 1969<br />

vom Stellvertreter des Kommandeurs für Forschungsarbeit bestätigt wurde.<br />

Neben den Überlegungen für die zukünftig erfor<strong>der</strong>liche finanzielle und materielle<br />

Ausstattung wurde schon zu diesem Zeitpunkt auf die perspektivische<br />

Einführung <strong>der</strong> elektronischen Datenverarbeitung in bibliothekarische Arbeitsprozesse<br />

hingewiesen.<br />

Es wurde die Einrichtung einer VS-Bibliothek vorgeschlagen, da die VS-Stellen<br />

keine inhaltliche Erschließung <strong>der</strong> inzwischen umfangreichen VS-Literatur<br />

leisten konnten. Das Jahr 1969 brachte zwei weitere Planstellen und im<br />

Sommer die Übernahme <strong>der</strong> Fakultät <strong>der</strong> Seestreitkräfte (V. Fakultät) mit<br />

10.800 Büchern und weiteren zwei Planstellen. Die Bibliothek <strong>der</strong> V. Fakultät<br />

in Stralsund hatte sich seit 1962 nach ebenfalls großen Anfangsschwierigkeiten<br />

zu einer arbeitsfähigen Bibliothek entwickelt. Die Anleitung von Dresden<br />

aus war kaum möglich, erst 1965 übernahm eine Bibliothekarin mit Truppenerfahrung<br />

die Leitung. Sie erhielt von den Lehroffizieren große Unterstützung<br />

bei <strong>der</strong> Beschaffung und Erschließung vor allem sowjetischer Originalliteratur,<br />

da viele Lehrkräfte in <strong>der</strong> Sowjetunion studiert hatten. Ihr Einsatz in<br />

Dresden war eine echte Hilfe für das Bibliothekskollektiv. Der Buchstand<br />

wurde in einer Son<strong>der</strong>aktion in wenigen Monaten in den Gesamtbestand integriert<br />

und <strong>der</strong> Nutzung zugänglich gemacht.<br />

Ab 1. September 1969 wurden <strong>der</strong> Leiter und die wissenschaftlichen Bibliothekare<br />

wie an zivilen Hochschulen nach <strong>der</strong> Mitarbeitervergütungsverordnung<br />

<strong>der</strong> DDR bezahlt, ebenso die Zivillehrer und die wissenschaftlichen<br />

Dokumentalisten. Das war ein Riesenfortschritt im Hinblick auf die Gewinnung<br />

von profilierten Fachkräften.<br />

Schon Anfang 1969 gab es Überlegungen in <strong>der</strong> Bibliothek, analog zu an<strong>der</strong>en<br />

Gewerkschaftsgruppen, den Kampf um den Titel Kollektiv <strong>der</strong> sozialistischen<br />

Arbeit aufzunehmen. Nach vielen Diskussionen konnte ein Arbeitsprogramm<br />

aufgestellt und verteidigt werden. Diese Form des sozialistischen Wettbewerbs<br />

war weithin üblich, wurde materiell honoriert und war für die Kollektivbildung<br />

nicht zu unterschätzen, da alle Mitglie<strong>der</strong> gleichberechtigt mitwirkten<br />

und auch <strong>der</strong> Leiter über seine persönlichen Verpflichtungen Rechenschaft<br />

ablegen musste. Die Erfüllung des Kampfprogramms zog sich infolge<br />

des Fehlverhaltens einer Kollegin über das Jahr 1970 hinaus bis ins Jahr 1971.<br />

Im April konnte <strong>der</strong> Titel erstmals errungen und dann bis 1989 vierzehn Mal<br />

in Folge verteidigt werden.

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