S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS
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ner Kollektive auf den unterschiedlichsten Gebieten nachhaltig beför<strong>der</strong>t.<br />
Das gilt beson<strong>der</strong>s für das Zusammenwirken bei einer zielgerichteten truppengeschichtlichen<br />
Tätigkeit. In dieser Richtung waren beson<strong>der</strong>s Siegfried<br />
Heinze, Gerhard Lux und Hermann Rahne erfolgreich tätig. Zugleich ist es<br />
den ehemaligen Offizieren <strong>der</strong> Militärakademie durchweg gelungen, sich in relativ<br />
kurzer Frist auf die ihnen bis dahin fern liegenden Erfor<strong>der</strong>nisse <strong>der</strong> militärhistorisch-museumswissenschaftlichen<br />
Arbeit einzustellen.<br />
Als Beispiel für alle möchte ich an den lei<strong>der</strong> viel zu früh verstorbenen<br />
Oberstleutnant a. D. Dr. Klaus Hilbert erinnern. In erstaunlich kurzer Zeit<br />
hat sich Klaus Hilbert mit seinem neuen Aufgabengebiet vertraut gemacht.<br />
Innerhalb weniger Jahre entwickelte er sich zu einem international anerkannten<br />
Spezialisten für Blank- und Feuerwaffen. Sein fundiertes Wissen hat er autodidaktisch<br />
bei <strong>der</strong> Arbeit im Fundus unseres Museums erworben. Gemeinsam<br />
mit Oberst a. D. Karl Lehmann, dem nach dem Ausscheiden aus <strong>der</strong> Militärakademie<br />
das Rentnerdasein nicht behagte und <strong>der</strong> deshalb viele Jahre auf<br />
Honorarbasis im Museum tätig gewesen ist, ordnete und katalogisierte er große<br />
Teile des reichhaltigen Waffenbestandes und präsentierte das Resultat in<br />
einer 1989 gestalteten, 1990 unverän<strong>der</strong>t von <strong>der</strong> dem Bundesamt für Wehrtechnik<br />
und Beschaffung unterstellten Wehrtechnischen Studiensammlung in<br />
Koblenz zeitweilig übernommenen und von einem präzisen Katalog begleiteten<br />
Son<strong>der</strong>ausstellung. 7<br />
Bereits vorher hatte sich Klaus Hilbert 1980 kurz nach seinem Wechsel von<br />
<strong>der</strong> Akademie zum Museum im Zusammenhang mit dem 200. Geburtstag des<br />
preußischen Reformers und Militärtheoretikers General Karl von Clausewitz<br />
als ein sehr gewissenhaft arbeiten<strong>der</strong> Militärhistoriker bewährt. Als Autor einer<br />
Son<strong>der</strong>ausstellung waren ihm Unstimmigkeiten beim Geburtsdatum von<br />
Clausewitz aufgefallen. Er ging <strong>der</strong> Sache auf den Grund. Durch die Einsichtnahme<br />
in das Kirchenbuch <strong>der</strong> Stadt Burg konnte er sie beseitigen. Tatsächlich<br />
hatte ihn sein wenig bemittelter Vater offensichtlich nachträglich um<br />
einige Monate älter gemacht, um die vorfristige Aufnahme des Sohnes in das<br />
preußische Kadettenkorps zu erreichen. Mit dieser Richtigstellung brachte<br />
Klaus Hilbert die Akteure des zum Gedenken an Clausewitz in Vorbereitung<br />
befindlichen Staatsaktes <strong>der</strong> Regierung <strong>der</strong> DDR, einschließlich <strong>der</strong> Festansprache<br />
von Generaloberst Fritz Streletz, in echte Schwierigkeiten. In den<br />
turbulenten Monaten nach dem 9. Oktober 1989 hat <strong>der</strong> beliebte, allseits ge-<br />
7 Siehe K. Hilbert, K. Lehmann, L. Richmann, Degen – Pallasche – Säbel – Faschinenmesser.<br />
Griffwaffen für Hieb und Stich aus dem Bestand des Armeemuseums <strong>der</strong> DDR,<br />
Dresden, Berlin 1989.