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S. Schönherr (Beitrag): Konversion der Streitkräfte - DSS

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Aus meiner Erfahrung als Leiter eines Lehrstuhles möchte ich dazu aber feststellen,<br />

dass die Lehrstühle bezüglich <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Lehrinhalte sowie<br />

<strong>der</strong> Forschungsaufgaben in dem vorgegebenen Rahmen trotz allem eine relativ<br />

große Selbständigkeit, und damit auch eine hohe Eigenverantwortung, hatten.<br />

Man musste natürlich beides wahrnehmen und gegebenenfalls auch verteidigen.<br />

Die Vorgaben des Ministers für Nationale Verteidigung und <strong>der</strong> Fachvorgesetzten<br />

unterschiedlicher Ebenen waren trotz verschiedener Einschränkungen,<br />

die damit verbunden waren, nur <strong>der</strong> notwendige Rahmen für die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die zukünftigen Absolventen und für die Ausbildungsziele.<br />

Die Profillehrstühle <strong>der</strong> Sektionen für die Teilstreitkräfte waren in <strong>der</strong> Regel<br />

Lehrstühle <strong>der</strong> einzelnen Waffengattungen, Spezialtruppen und Dienste. Sie<br />

waren deshalb prädestiniert und verantwortlich, innerhalb eines solchen Rahmens<br />

letztlich die Inhalte und Methoden <strong>der</strong> profilbezogenen Ausbildung<br />

selbständig festzulegen. Das entsprach auch dem Selbstverständnis <strong>der</strong> meisten<br />

Lehrstühle. Wer hätte diese Arbeit sonst leisten können?<br />

In unserem Lehrstuhl haben wir schon die ersten Ausbildungsprogramme –<br />

am Anfang natürlich noch mit sowjetischer Hilfe – und die periodisch neuen<br />

Lehrprogramme immer selbst ausgearbeitet. Mit zunehmen<strong>der</strong> Erfahrung und<br />

zunehmendem Wissenszuwachs ist es uns von Programm zu Programm immer<br />

besser gelungen, sie optimal zu gestalten und vor allem auch unsere eigenen<br />

Forschungsergebnisse einzubringen. Ansonsten hätten wir nicht die Qualität<br />

<strong>der</strong> Ausbildung erreicht, die beson<strong>der</strong>s im letzten Jahrzehnt erkennbar,<br />

messbar und auch anerkannt war.<br />

Genau so haben wir auch in <strong>der</strong> Forschungsarbeit zunehmend eigenständige<br />

– und auch schwergewichtige – Probleme gelöst und dadurch ganz spezifische<br />

Ergebnisse hervorgebracht, nicht unbedingt abweichend von <strong>der</strong> sowjetischen<br />

Militärwissenschaft, aber geprägt durch die Struktur und die Beson<strong>der</strong>heiten<br />

<strong>der</strong> NVA und bedingt durch den anzunehmenden Gefechtseinsatz<br />

bzw. durch die Kampfhandlungen unserer <strong>Streitkräfte</strong> im Front-(Grenz-) und<br />

Küstenstreifen.<br />

Die Tendenz <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> wissenschaftlichen Arbeit an <strong>der</strong> Militärakademie<br />

kommt in einer Wertschätzung zum Ausdruck, die mein Lehrstuhl<br />

bereits in den 70er Jahren auf einem Kolloquium <strong>der</strong> Sektion Luftstreitkräfte/Luftverteidigung<br />

(LSK/LV), das mit hochrangiger Beteiligung stattfand,<br />

durch den Leiter des Lehrstuhles Jagdfliegerkräfte (JFK) an <strong>der</strong> Militärakademie<br />

<strong>der</strong> Luftstreitkräfte <strong>der</strong> UdSSR, Generalmajor Dr. Platow, erfahren hat –<br />

und die ich hier auch für an<strong>der</strong>e Lehrstühle verallgemeinern möchte: „Der<br />

Samen <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Militärwissenschaft, welcher durch unsere sowjetischen

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