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Geschäftsbericht 2010 - SSB

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Stuttgarter Straßenbahnen AG<br />

Neues Netz. Neue Ziele.


<strong>SSB</strong> im Zeitenwandel<br />

Jede Geschichte hat ihre Kapitel. Eines wird abgeschlossen,<br />

ein neues begonnen. Die Geschichte der<br />

<strong>SSB</strong> ist seit 1868 zu einem dicken Buch mit sehr vielen<br />

Kapiteln geworden, die über lange Strecken Erfolgsgeschichten<br />

erzählen. <strong>2010</strong> wurde wieder ein Kapitel<br />

abgeschlossen. Es trägt die Überschrift „Barrierefreiheit“<br />

– ohne Stufen in Bus und Bahn. Mit dem Umbau<br />

der Badstraße und dem Neubau der Haltestelle Ebitzweg<br />

als Ersatz für die Haltestelle Augsburger Platz<br />

der Stadtbahnlinie U13 hat die <strong>SSB</strong> ein langverfolgtes<br />

Ziel erreicht. Alle Stadtbahnhaltestellen haben jetzt<br />

Hochbahnsteige; Ein –und Ausstieg ist nun barrierefrei<br />

möglich.<br />

Es sind aber auch noch andere wichtige Ereignisse,<br />

die das <strong>SSB</strong> Jahr <strong>2010</strong> charakterisieren und ihrer<br />

Bedeutung nach Einzug in die Geschichtschronik des<br />

Unternehmens halten werden. Die am 11. Dezember<br />

eröffnete neue Stadtbahnstrecke U6 in den Fasanenhof<br />

veränderte das gesamte Stadtbahnliniennetz. Und<br />

so wurde zum Fahrplanwechsel <strong>2010</strong>/2011 unter dem<br />

Stichwort „Netz 2011“ begleitend ein neues Stadtbahnlinienkonzept<br />

mit so umfangreichen Veränderungen<br />

eingeführt, wie es sie seit Jahrzehnten nicht<br />

gegeben hat. Dank der intensiven und umfangreichen<br />

Kommunikation über mehrere Wochen zuvor, verlief<br />

der Start sehr erfolgreich.<br />

Und auch für die <strong>SSB</strong>-Busse war <strong>2010</strong> ein herausragendes<br />

Jahr: Seit Dezember sind ausschließlich Niederflurbusse<br />

im Einsatz und die Busflotte wurde mit fünf<br />

Hybridbussen verstärkt. Dies ist ein Zeichen für die<br />

Umweltverantwortung der <strong>SSB</strong> und ihr Bekenntnis zur<br />

Elektromobilität.<br />

Viele weitere Projekte wurden im letzten Jahr weiterverfolgt:<br />

Der Nordast der U15 befindet sich bereits im<br />

stadtbahntechnischen Ausbau. Die Generalüberholung<br />

wurde fortgesetzt. <strong>2010</strong> stand auch im Fokus „Erweiterung<br />

des Kundenservice“: Wird der Stadtbahnverkehr<br />

unterbrochen, sorgt die <strong>SSB</strong> mit Taxen für raschen<br />

Ersatz. Im Herbst startete der neue Internetauftritt<br />

mit Online-Ticketangeboten. Und <strong>2010</strong> wurde der <strong>SSB</strong><br />

erstmals das Prädikat eines Top-Arbeitgebers in Stuttgart<br />

verliehen. Nach 27 Jahren wechselte zudem der<br />

Kaufmännische Vorstand.<br />

Nachdem sich die Wirtschaft in Stadt und Region im<br />

Krisenjahr 2009 weitgehend behauptet hatte, konnte<br />

man <strong>2010</strong> dank einer gestärkten Konjunktur wieder<br />

nach vorne schauen und die Zahl der Fahrgäste weiter<br />

steigern. Auf die <strong>SSB</strong> warten große Aufgaben, auch<br />

im Zusammenhang mit Stuttgart 21. Wie kein anderes<br />

Projekt hat dieses Vorhaben die Gemüter nicht nur<br />

in Stuttgart sondern in ganz Deutschland bewegt.<br />

Niemand hätte geahnt, dass dieses Projekt für einen<br />

solchen politischen und gesellschaftlichen Diskurs sorgen<br />

würde. Mit dem neuartigen Schlichtungsverfahren<br />

wurden Gegner und Befürworter aber an einen Tisch<br />

gebracht und das Projekt noch einmal verbessert. Für<br />

die <strong>SSB</strong> bedeutet Stuttgart 21 eine große Herausforderung<br />

aber auch eine riesige nachhaltige Chance.<br />

Natürlich gab es auch wieder einiges zu feiern. So<br />

beging die Ausbildung bei der <strong>SSB</strong> ihr 40-jähriges Jubiläum,<br />

die Stadtbahn feierte ihr 25-jähriges Bestehen,<br />

der Nachtbus samt dreimillionstem Fahrgast und die<br />

Betriebsleitstelle am Österreichischen Platz erreichten<br />

ihren zwanzigsten Geburtstag und das Straßenbahnmuseum<br />

im ehemaligen Betriebshof Bad Cannstatt<br />

konnte auf ein gutes erstes Jahr zurückblicken.<br />

<strong>2010</strong> konnte sich die <strong>SSB</strong> wieder auf die hervorragenden<br />

Leistungen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

verlassen, die sie auch in der Vergangenheit so stark<br />

gemacht haben. Ohne deren Engagement wäre dies<br />

nicht möglich gewesen. Um weiterhin stark und für die<br />

Stadt bezahlbar zu bleiben, muss die <strong>SSB</strong> jedoch den<br />

Weg einer konsequenten Umsatzsteigerung und Kosteneinsparung<br />

weitergehen und dabei gegebenenfalls<br />

auch neue Pfade einschlagen.<br />

2011 wird wieder ein herausforderndes Jahr mit neuen<br />

Aufgaben und weiteren Veränderungen im Unternehmen.<br />

Dank der Erfahrung, des Engagements und dem<br />

Selbstvertrauen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

wird die <strong>SSB</strong> dieses neue Jahr ebenfalls zu einem<br />

erfolgreichen werden lassen.<br />

Wolfgang Arnold Reinhold Bauer Jörn Meier-Berberich


Auf einen Blick<br />

Stand 31.12. <strong>2010</strong><br />

Jahresabschluss<br />

Veränderung zum Vorjahr in<br />

% 2009 2008 2007 2006<br />

Bilanzsumme Mio. € 602 -0,8 607 618 619 587<br />

Anlagevermögen Mio. € 485 8,0 449 424 424 440<br />

Investitionen brutto Mio. € 109 7,9 101 100 65 58<br />

Grundkapital und Rücklagen Mio. € 152 0,0 152 152 152 152<br />

Langfristige Verbindlichkeiten Mio. € 141 6,8 132 121 117 116<br />

Fahrgeldeinnahmen Mio. € 187 3,3 181 176 170 164<br />

Personalaufwand Mio. € 144 -1,4 146 139 132 136<br />

Gesamterträge Mio. € 297 3,8 286 284 289 291<br />

Gesamtaufwand Mio. € 316 3,6 305 303 312 314<br />

Ausgleichsanspruch Mio. € 19 0,0 19 19 23 23<br />

Leistungen<br />

Fahrten Mio. 190 0,5 189 190 187 188<br />

Platz-km Mio. 5.289 0,4 5.268 5.231 5.182 5.201<br />

Personalstand<br />

(Inklusive Altersteilzeit und Auszubildende) 2.898 2,0 2.841 2.781 2.740 2.771<br />

Linien<br />

gesamt Anzahl 71 -1,4 72 72 70 70<br />

- Schiene Anzahl 16 0,0 16 16 16 16<br />

- Bus Anzahl 55 -1,8 56 56 54 54<br />

Linienlänge gesamt km 909 0,9 901 900 887 881<br />

- Schiene km 225 5,6 213 213 213 209<br />

- besonderer Bahnkörper<br />

einschl. Tunnelstrecke km 216 5,9 204 204 204 196<br />

- Bus km 684 -0,6 688 687 674 672<br />

Gleislänge gesamt km 248 2,1 243 243 243 249<br />

- besonderer Bahnkörper<br />

einschl. Tunnelstrecke km 233 2,2 228 228 228 227<br />

Fahrzeuge<br />

Stadtbahnfahrzeuge Anzahl 164 0,0 164 164 164 164<br />

Straßenbahnfahrzeuge Anzahl 0 0 0 0 38<br />

Busse Anzahl 279 1,1 276 270 274 255<br />

Haltestellen Anzahl 823 0,1 822 824 822 815<br />

Fahrstromverbrauch Mio. kWh 79,4 1,7 78,1 77,7 77,4 80,5<br />

Dieselkraftstoffverbrauch Bus Mio. Liter 8,0 -1,2 8,1 8,0 7,9 7,7


01 Lagebericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 04<br />

02 Bericht des Aufsichtsrats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

03 Bericht des Vorstands . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

04 Vermögens- und Ertragslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

:: Bilanz- und Ergebnisvergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

:: Cash-Flow-Rechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

05 Personal- und Sozialbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

06 Marketing und Vertrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

07 Fahrgeldeinnahmen und Verkehrsleistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

08 Betriebsleistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

09 Betriebsanlagen und Infrastruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

10 Umweltbericht und Nachhaltigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

11 Jahresabschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />

:: Bilanz zum 31 . Dezember <strong>2010</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />

:: Gewinn- und Verlustrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />

:: Anhang für . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />

Anlage 1: Entwicklung des Anlagevermögens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78<br />

Anlage 2: Aufstellung des Anteilsbesitzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80<br />

Anlage 3: Organe der Gesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81<br />

12 Bestätigungsvermerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82<br />

0MF | 03<br />

U 1<br />

U 12 U 11<br />

BUS<br />

U 9<br />

U 8<br />

U 7<br />

U 6<br />

U 5<br />

U 4<br />

U 3<br />

U 2


U 12 U 11 BUS<br />

U 9<br />

U 8<br />

U 7<br />

U 6<br />

U 5<br />

U 4<br />

U 3<br />

U 2<br />

U 1<br />

01 Lagebericht<br />

Rahmenbedingungen<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

Investitionen<br />

Personal<br />

Innovation und Nachhaltigkeit<br />

<strong>SSB</strong> Reisen GmbH<br />

Risiko- und Chancenmanagement<br />

Nachtragsbericht<br />

Prognose


04 | 05


U 1<br />

Lagebericht<br />

Rahmenbedingungen<br />

Angesichts der zum Ende des Krisenjahres 2009 noch<br />

kaum absehbaren Verbesserungen der wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen ist die <strong>SSB</strong> mit dem Verlauf des<br />

Geschäftsjahres <strong>2010</strong> zufrieden . Bedingt durch viele<br />

einsetzende positive konjunkturelle Impulse sank die<br />

Arbeitslosenquote in der Landeshauptstadt Stuttgart<br />

zum Jahresende <strong>2010</strong> auf 5,8 % . In der Region Stuttgart<br />

lag die Quote im letzten Quartal <strong>2010</strong> bei 4,3 % .<br />

Erhebliche winterbedingte Einflüsse am Anfang und<br />

Ende des Jahres, viele Großveranstaltungen und immer<br />

weiter steigende Treibstoffpreise verbesserten die<br />

Nachfrage nach öffentlichen Verkehrsdienstleistungen<br />

der <strong>SSB</strong> um 0,5 % auf 190,4 Mio . Fahrten (Vorjahr<br />

189,5 Mio. €). Zusammen mit tariflichen Preiseffekten<br />

verbesserten sich die Fahrgeldeinnahmen um 3,3 %<br />

auf 187,4 Mio . € (Vorjahr 181,3 Mio . €) .<br />

Die Einführung der Zweitwohnungssteuer ab 2011<br />

führte durch Bereinigungen und Abmeldungen zu<br />

einer statistischen Reduzierung der Einwohnerzahl<br />

Stuttgarts . Da gleichzeitig jedoch auch der Bestand<br />

an Kraftfahrzeugen stieg, nahmen die Pkw pro 1 .000<br />

Einwohner auf 471 (Vorjahr 454 Pkw) stark zu .<br />

Nach Inkrafttreten der EU-Verordnung 1370/2007 am<br />

3 . Dezember 2009 müssen alle Bestimmungen in den<br />

EU-Mitgliedsländern bis zum Ende der Übergangszeit<br />

2019 umgesetzt sein . Jedoch konnten diese auch <strong>2010</strong><br />

noch nicht in ein neu gefasstes Personenbeförderungs-<br />

gesetz (PBefG) übernommen werden . Allerdings<br />

erlaubt die bestehende rechtliche Konstellation dem<br />

Aufgabenträger und Eigentümer Stadt Stuttgart eine<br />

Betrauung ihres Beteiligungsunternehmens <strong>SSB</strong> nach<br />

altem Recht . Die 2009 abgegebene Eigentümererklärung<br />

an die <strong>SSB</strong> gilt bis Dezember 2018 . Dabei werden<br />

die Vorgaben aus EU-Verordnung und EuGH-Rechtsprechung<br />

zum Beihilfe- und Vergaberecht sowie zu<br />

den europäischen Transparenz-Richtlinien eingehalten .<br />

Der im Anhang der Verordnung geforderten Einhaltung<br />

der Berichtspflichten hinsichtlich der Gewährung von<br />

Ausgleichsleistungen wird Rechnung getragen . Nach<br />

Ende der Übergangszeit kann die <strong>SSB</strong> weiterhin integriertes<br />

Dienstleistungsunternehmen der Landeshauptstadt<br />

bleiben, wenn sie die Anforderungen an eine<br />

Direktvergabe gemäß der EU-Verordnung einhält . Diese<br />

schreibt unter anderem vor, dass eine Behörde über<br />

den Betreiber eine Kontrolle ausüben muss, die der<br />

Kontrolle über ihre eigenen Dienststellen entspricht<br />

(Kontrollkriterium) . Zudem darf der interne Betreiber<br />

seine öffentlichen Personenverkehrsdienste nur innerhalb<br />

des Zuständigkeitsgebiets der zuständigen örtlichen<br />

Behörde ausführen (Wesentlichkeitskriterium) .<br />

Um beiden Kriterien vollumfänglich zu entsprechen,<br />

sind voraussichtlich rechtliche und angebotsrelevante<br />

Anpassungsmaßnahmen notwendig .


Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

Der Jahresabschluss <strong>2010</strong> wurde erstmals unter den<br />

Vorschriften des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes<br />

(BilMoG) aufgestellt . Daraus ergaben sich direkte Auswirkungen<br />

auf das Jahresergebnis, die insbesondere<br />

durch die Neubewertung langfristiger Rückstellungen<br />

das außerordentliche Ergebnis mit 4,5 Mio . € und das<br />

Zinsergebnis mit 2 Mio . € belastet haben .<br />

Neuer Hybrid-Bus vor Schloß Solitude<br />

Die Bilanzsumme reduzierte sich vor allem aufgrund<br />

der Inanspruchnahme von Rückstellungen und Sonderposten<br />

mit Rücklageanteil um 5 Mio . € auf nunmehr<br />

602 Mio . € . Damit verbesserte sich die Eigenkapitalquote<br />

geringfügig auf 25,3 % . Durch erhebliche Investitionen<br />

in die Infrastruktur nahmen gleichzeitig die<br />

Kapitalbindung und das Abschreibungsvolumen weiter<br />

zu . Daher hat das Anlagevermögen um über 35,4<br />

Mio . € zulasten des Umlaufvermögens und des Aufbaus<br />

von Verbindlichkeiten zugenommen .<br />

Im Wesentlichen durch die Inanspruchnahme des Sonderposten<br />

mit Rücklageanteil werden buchungstechnisch<br />

außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von<br />

2,5 Mio . € ausgewiesen .<br />

06 | 07


U 1<br />

Lagebericht<br />

Die Fahrgeldeinnahmen insgesamt stiegen durch<br />

Preis- und Mengeneffekte um 3,3 % . Die zu Jahresbeginn<br />

<strong>2010</strong> vorgenommene Tarifanpassung von 2,4 %<br />

konnte beim Kunden erfolgreich umgesetzt werden .<br />

Der Regeltarif hat dazu mit stattlichen 4,5 % beigetragen<br />

. Flankierende Marketing- und Vertriebsaktivitäten<br />

unterstützten gleichzeitig das Ziel, die Fahrgastzahlen<br />

weiter zu steigern . Allerdings führten auch Kürzungen<br />

bei den Ausgleichszahlungen zur Beförderung Schwerbehinderter<br />

und abrechnungstechnische Verschiebungen<br />

im Verbund bei sonstigen Fahrausweisen und<br />

Sonderangeboten zu einer Gegenentwicklung .<br />

Wesentliche Einnahmezuwächse konnten vor allem in<br />

den Segmenten des Gelegenheits- und Berufsverkehrs<br />

erzielt werden . Der Gelegenheitsverkehr mit rund 36 %<br />

der Fahrgeldeinnahmen im Regeltarif des Verbundes<br />

realisierte 6,8 % mehr Einnahmen . Im zweitstärksten<br />

Segment, dem Berufsverkehr mit rund 33 % Umsatzanteil,<br />

wurden 3,6 % höhere Einnahmen erzielt . Dabei<br />

schnitten das Wochen- und Monatsticket besonders<br />

gut ab, die auch durch tarifliche Angebotsverbesserungen<br />

gestützt wurden . Der Ausbildungsverkehr, mit<br />

ca . 27 % das drittstärkste Ticketsegment im VVS, trug<br />

mit 3,4 % zur Verbesserung der Einnahmen bei .<br />

Fahrgäste schätzen die gute Anbindung des Cannstatter Wasens mit den Sonderlinien


Das mit 4 % relativ kleine Segment des Seniorenverkehrs<br />

verbuchte einen leichten Umsatzrückgang von<br />

0,1 % . Im Tarif 2011 erfährt diese Zielgruppe eine wesentliche<br />

Verbesserung durch den Wegfall der Sperrzeiten<br />

. Allerdings ist festzustellen, dass einem immer<br />

größeren Kreis von Senioren ein Pkw als Alternative<br />

zur Verfügung steht .<br />

Die Abgeltungen und gesetzliche Ausgleichsmaßnahmen<br />

an die <strong>SSB</strong> sind leicht auf 62,1 Mio . € (Vorjahr<br />

61,9 Mio . €) gestiegen .<br />

Der Personalaufwand sank im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 2,2 Mio . €, obwohl zum 1 . Januar <strong>2010</strong> eine<br />

Tariferhöhung von 1,2 %, eine Einmalzahlung sowie<br />

eine leistungsabhängige Komponente wirksam wurde .<br />

Die im Vorjahr noch zu leistenden erheblichen Sonderzahlungen<br />

an den Pensionssicherungsverein sowie die<br />

Inanspruchnahme der Altersteilzeit mit entsprechend<br />

positiven Auswirkungen auf den Personalaufwand<br />

führten in Summe zu einer Reduzierung . Für 2011 wird<br />

wieder mit einem Anstieg gerechnet .<br />

Die permanente Netzausweitung bei gleichzeitigem<br />

Rückgang der Zuschüsse bedingt in den kommenden<br />

Jahren eine Zunahme des Abschreibungsvolumens . Im<br />

Geschäftsjahr nahmen sie um 9,5 % auf 38,5 Mio . €<br />

(Vorjahr 35,2 Mio . €) zu .<br />

Das Jahresergebnis von -19,3 Mio . € (Vorjahr -18,7<br />

Mio . €) liegt um 3,6 Mio . € unter dem Planergebnis und<br />

wird von der Konzernmuttergesellschaft SVV ausgeglichen<br />

. Dies entspricht einem Kostendeckungsgrad von<br />

93,9 % (Vorjahr 93,9 %) .<br />

Durch die hohe Investitionstätigkeit und Inanspruchnahme<br />

von Rückstellungen gingen die Finanzmittel<br />

um 34,1 Mio . € zurück . Der Cash Flow aus laufender<br />

Geschäftstätigkeit (16,3 Mio . €) verminderte sich im<br />

Vergleich zum Vorjahr um 8,3 Mio . €, während die Mittelabflüsse<br />

aus der Investitionstätigkeit (104,3 Mio. €)<br />

um 14,8 Mio . € zunahmen . Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit<br />

(53,9 Mio . €) stieg um 6,2 Mio . € .<br />

Investitionen<br />

Zur Erhaltung und Verbesserung des hochwertigen<br />

Nahverkehrs in Stuttgart investierte die <strong>SSB</strong> <strong>2010</strong><br />

brutto vor Verrechnung von Zuschüssen 106,5 Mio . €<br />

(Vorjahr 92,5 Mio . €) . Für laufende Vorhaben gingen<br />

31,8 Mio . € Zuschüsse ein . Über die Hälfte dieses<br />

Gesamtbudgets flossen direkt in den Neu- und Ausbau<br />

der Schieneninfrastruktur, wie zum Beispiel die Verlängerung<br />

der U 6 nach Fasanenhof-Ost und der U 15<br />

im Stuttgarter Norden mit einem hohen Tunnelanteil .<br />

Für 24 neue Busse und 5 umweltfreundliche Hybrid-<br />

Gelenkbusse wurden 10,1 Mio . € investiert .<br />

Für Grundstücke und Gebäude, wie den neuen Gleisbauhof<br />

in Wangen und die neue Bauernmarkthalle im<br />

Stuttgarter Westen, wurden 4,5 Mio . € ausgegeben .<br />

Die <strong>SSB</strong> führte <strong>2010</strong> Folgepflichtmaßnahmen in Höhe<br />

von 2,4 Mio . € (Vorjahr 8,2 Mio . €) durch .<br />

Personal<br />

Zum 31 .12 .<strong>2010</strong> beschäftigte die <strong>SSB</strong> teilzeitbereinigt<br />

2 .573 Personen (Vorjahr 2 .498), was einer Zunahme um<br />

3,0 % entspricht sowie 83 (Vorjahr 79) Auszubildende<br />

sowie Studenten der Dualen Hochschule . Die Erhöhung<br />

der Beschäftigtenzahl ist insbesondere auf die Altersteilzeitarbeit<br />

in Verbindung mit der teilweisen vorzeitigen<br />

Nachbesetzung von Arbeitsplätzen sowie die<br />

statistische Berücksichtigung der bisherigen Mitarbeiter<br />

in der Freizeitphase der Altersteilzeit zurückzuführen<br />

. Dies betraf zum Stichtag 31 .12 .<strong>2010</strong> 135 Personen<br />

(Vorjahr 131) . Des Weiteren resultiert der Anstieg<br />

der Beschäftigtenzahl aus Neueinstellungen wegen<br />

Leistungsausweitungen im Fahrdienst, Generalüberholung<br />

von Stadtbahnfahrzeugen und Projektarbeiten im<br />

Zuge von Großprojekten . Aufgrund teilweiser zeitlicher<br />

Verzögerungen wurde der Planansatz <strong>2010</strong> nicht voll<br />

ausgeschöpft. Vor dem demografischen Hintergrund<br />

sowie wegen des doppelten Abiturjahrgangs wird die<br />

<strong>SSB</strong> bis 2012 ihre Ausbildungskapazitäten auf voraussichtlich<br />

95 Personen erhöhen .<br />

08 | 09


U 1<br />

Lagebericht<br />

Auch <strong>2010</strong> konnten keine Fortschritte in den Verhandlungen<br />

für eine Nachfolgeregelung für die Ende<br />

2009 abgelaufene Anwendungsvereinbarung zum<br />

Bezirkszusatztarifvertrag Nahverkehr erzielt werden .<br />

Zudem kündigte die ver .di-Landestarifkommission<br />

den bestehenden Manteltarifvertrag zum 30 .06 .2011 .<br />

Ebenso kam man bei den Verhandlungen zum Tarifvertrag<br />

Demografie auf bundesweiter Ebene noch nicht<br />

zu einer Lösung . Unabhängig von der Kündigung gilt<br />

der bestehende Tarifvertrag Nahverkehr Baden-Württemberg<br />

für alle Beschäftigen weiter .<br />

In den Bemühungen um eine Senkung der Fehlzeitenquote<br />

und den Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit bei<br />

älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde das<br />

betriebliche Gesundheitsmanagement <strong>2010</strong> weiter ausgebaut<br />

. Außerdem beteiligt sich die <strong>SSB</strong> am bundesweiten<br />

Forschungsprojekt ProVes (Professionalisierung<br />

von Dienstleistungsarbeit in Schlüsselbranchen des<br />

Verkehrssektors) als Modellbetrieb mit Schwerpunkt<br />

Organisationsentwicklung . Hauptthemen bilden die<br />

Ausdehnung von Mischarbeit sowie die Optimierung<br />

des betrieblichen Wissensmanagements .<br />

Innovation und Nachhaltigkeit<br />

Im Januar <strong>2010</strong> wurde der Vertrag über die Beschaffung<br />

von 20 Stadtbahnwagen vom Typ DT 8 .12 mit dem<br />

Unternehmen Stadler Pankow GmbH abgeschlossen .<br />

Bei der Konstruktion muss u .a . neuen gesetzlichen Sicherheitsvorgaben<br />

Rechnung getragen werden . Anfang<br />

2011 konnte mit dem Bau des ersten Fahrzeugs in Berlin<br />

begonnen werden . 2012 sollen die ersten Fahrzeuge<br />

geliefert werden . Die 2008 gestartete Generalüberholung<br />

von 60 Stadtbahnzügen der ersten Generation<br />

wurde planmäßig fortgesetzt und soll 2013 abgeschlossen<br />

sein . Der Aufsichtsrat folgte dem Antrag des<br />

Vorstands weitere 18 Fahrzeuge ab 2014 zu sanieren .<br />

Im Laufe des Berichtsjahres wurden Tests mit dem<br />

Fahrgastinfotainment-System mit Echtzeitumsteigebeziehungen<br />

und Versuche mit diversen Batterietypen,<br />

ölfreien Kompressoren, neuen Radwerkstoffen sowie<br />

brandschutzoptimierten Innenraumdecken durchgeführt<br />

. Hierbei führte die <strong>SSB</strong> die bewährte Zusammenarbeit<br />

mit der Universität Stuttgart weiter . Zur Verbesserung<br />

der Sicherheit in Tunneln wurde ein Rüstwagen<br />

Schiene beschafft, der von der Berufsfeuerwehr gegen<br />

Entgelt der <strong>SSB</strong> Stuttgart betrieben wird .<br />

Zudem übernahm die <strong>SSB</strong> zum 1 . Januar 2011 im Rahmen<br />

eines Übertragungs- und Betriebsführungsvertrages<br />

die Killesbergbahn von der Stadt Stuttgart . Dabei<br />

übernimmt die <strong>SSB</strong> das Eigentum für alle beweglichen<br />

Wirtschaftsgüter sowie das Personal, lediglich das<br />

unbewegliche Inventar verblieb im Eigentum der Stadt .<br />

Ziel ist es, die Vermarktung und die technische Betreuung<br />

in den Ablauf der <strong>SSB</strong> zu integrieren .<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> beschaffte die <strong>SSB</strong> 20 Niederflurbusse<br />

mit optimierter Abgasnachbehandlung EEV (Enhanced<br />

Environmentally Friendly Vehicle), so dass zum<br />

Fahrplanwechsel <strong>2010</strong>/2011 im Linienverkehr nur<br />

noch fahrgastfreundliche, niederflurige Fahrzeuge<br />

zum Einsatz kommen . Im Rahmen ihrer Teilnahme am<br />

Projekt Elektromobilitätsregion des BMVBS (Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung)<br />

wurden außerdem fünf Hybridbusse beschafft, die<br />

zum Jahresende <strong>2010</strong> vollumfänglich in den regulären<br />

Liniendienst integriert wurden . Zudem engagierte sich<br />

die <strong>SSB</strong> am Zentrum für E-Mobilität Stuttgart und<br />

widmete sich im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie<br />

der Minimierung des Schadstoffausstoßes . Hierzu<br />

zählen Maßnahmen zur Stickstoffdioxidreduzierung<br />

sowie Tests zum Einsatz synthetischer Kraftstoffe .<br />

<strong>SSB</strong> Reisen GmbH<br />

Die <strong>SSB</strong> Reisen GmbH konnte im schwierigen Jahr <strong>2010</strong><br />

bei den Eigenveranstaltungen um gut 4 % wachsen .<br />

Ein Aufschwung war in der Touristik für das Reisejahr<br />

<strong>2010</strong> noch nicht spürbar . Die Umsätze der Vermittlungsleistungen,<br />

Touristik sowie im Bahn- und Flugbereich,<br />

bewegten sich daher auf Vorjahresniveau . Die<br />

weiter gesunkenen Finanzerträge konnten durch Kostenreduzierungen<br />

kompensiert werden . Das Ergebnis<br />

<strong>2010</strong> lag mit 68 T€ im Rahmen der Erwartungen . Der<br />

Buchungseingang für 2011 bis Mitte Februar zeigte,<br />

dass nun auch in der Touristik mit einer Belebung<br />

gerechnet werden darf . Allerdings können die neueren<br />

politischen Ereignisse in Nordafrika und im arabischen<br />

Raum für die Tourismusindustrie zu gravierenden Veränderungen<br />

führen .


Risiko- und Chancenmanagement<br />

Das Risiko- und Chancenmanagement ist in der <strong>SSB</strong><br />

auf allen Führungsebenen fest verankert und gehört<br />

zu den wichtigen Steuerungsinstrumenten der Unternehmensleitung<br />

und der Kontrollgremien . Der Prüfungsausschuss<br />

beschäftigt sich inhaltlich mit der<br />

Risikoinventur, der Bewertung und den Konsequenzen<br />

und gibt dem Aufsichtsrat eine Beschlussempfehlung .<br />

In <strong>2010</strong> wurde das Risiko-Handbuch in wesentlichen<br />

Teilen überarbeitet, um neue Erkenntnisse und Erfahrungen<br />

einfließen zu lassen. Dies betraf insbesondere<br />

die Ausführungen zur Risikotragfähigkeit, Risikoneigung<br />

und -deckungsmasse .<br />

Ausgangslage des Risikomanagements, unter das auch<br />

der Bereich Compliance mit dem städtischen Public<br />

Corporate Governance Kodex fällt, ist die Festlegung<br />

der potenziellen Deckungsmassen (objektive Risikotragfähigkeit),<br />

die zusammen mit der Risikoneigung<br />

des Unternehmens die Risikodeckungsmasse bildet .<br />

Über die Identifikation, Analyse und Bewertung von<br />

Risikopositionen (Risikoinventur) wird danach festgestellt,<br />

ob die Deckungsmasse ausreichend ist . Die<br />

aktive Steuerung der Risiken erfolgt langfristig über<br />

die Unternehmensstrategie und operativ über die<br />

Wirtschaftsplanung . Ein wirksames Risikocontrolling<br />

und -reporting rundet den Prozess ab .<br />

Der gesamte Risikomanagementprozess ist im zentralen<br />

Controlling verankert . Eine Verfahrensdokumentation<br />

regelt alle Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten<br />

der Risikobearbeitung und minimierung .<br />

Bestandsgefährdende Risiken unterliegen einer<br />

besonderen, meist Kennzahl gestützten Beobachtung<br />

und Kontrolle .<br />

In der Einschätzung mancher Risiken und Chancen<br />

hat es in <strong>2010</strong> Veränderungen gegeben . So werden<br />

manche EU-rechtliche und politische Risiken etwas<br />

positiver eingeschätzt als im Vorjahr . Hingegen sind<br />

die Berei-che der öffentlichen Finanzierung des ÖPNV<br />

und der demografischen Entwicklung mit ihrem direkten<br />

Einfluss auf Fahrgeldeinnahmen weiter in der<br />

Risikoeinschätzung gestiegen . Wie im Vorjahr galt es<br />

auch in diesem Jahr, die Sicherheit in Tunneln weiter<br />

auszubauen . Einen wesentlichen Beitrag dazu erbringt<br />

ein neu angeschaffter Tunnelrettungswagen mit<br />

neuester Evakuierungs- und Tunnelrettungstechnik,<br />

der gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Stuttgart<br />

betrieben wird .<br />

Eine immer stärkere Bedeutung erlangt das Chancenmanagement,<br />

das verhindern sollte, dass Möglichkeiten<br />

für den erfolgreichen Fortbestand des Unternehmens<br />

nicht erkannt oder nicht rechtzeitig genutzt werden .<br />

Zum weiteren Einflussbereich des Risikomanagements<br />

zählt auch das Compliance Management . Darunter<br />

wird die Einhaltung des Public Corporate Governance<br />

Kodex, die Verhaltensrichtlinie und der Geschäftspartnerkodex,<br />

verstanden . Beide Vorschriften regeln<br />

die gegenseitigen Erwartungen und Verpflichtungen<br />

nach innen in Richtung Personal bzw . nach außen zu<br />

Kunden und Lieferanten .<br />

Für Preisänderungsrisiken in der Beschaffung von<br />

wesentlichen Aufwandspositionen wie Strom und Diesel<br />

ist ein Großteil der Verbräuche durch Rohwarenswaps<br />

oder Festkontrakte in den kommenden Jahren<br />

abgesichert .<br />

Aus heutiger Sicht sind zu allen bekannten Risiken,<br />

auch unter Berücksichtigung ihrer kumulativen Wirkung,<br />

notwendige Maßnahmen ergriffen worden, um<br />

deren bestandsgefährdendes Potenzial zu minimieren .<br />

Finanzierbare Chancen wurden und werden erkannt<br />

und konsequent genutzt .<br />

Nachtragsbericht<br />

Nach dem Bilanzstichtag ergaben sich keine wesentlichen<br />

Erkenntnisse oder Entwicklungen, die negative<br />

Auswirkungen auf die Lage der Gesellschaft haben .<br />

10 | 11


U 1<br />

Lagebericht<br />

Prognose<br />

Im Jahr 2011 wird die <strong>SSB</strong> voraussichtlich insgesamt<br />

brutto 114,9 Mio . € investieren . Daraus ergibt sich ein<br />

Zuschussanspruch von ca . 48,8 Mio . € . Aufgrund der<br />

begrenzten Haushaltsmittel wird jedoch nur mit eingehenden<br />

öffentlichen Zuschüssen von 28,3 Mio . € gerechnet<br />

. Neben weiteren Finanzierungsquellen Dritter<br />

und der Muttergesellschaft hat die <strong>SSB</strong> einen Nettofinanzierungsbedarf<br />

von voraussichtlich 33,2 Mio . € .<br />

Rund 55 % des Gesamtinvestitionsbudgets betreffen<br />

Stadtbahnvorhaben, insbesondere den Neubau<br />

der Linie U 12 im A1-Areal (Europaviertel) und die<br />

Baumaßnahmen an der Linie U 15 in Zuffenhausen .<br />

Notwendige Investitionen im Zuge des Projektes Stuttgart<br />

21 werden auf Grundlage der im Februar 2011<br />

verhandelten Kreuzungsvereinbarung und Bauabwicklungsvereinbarung<br />

mit der Deutsche Bahn AG für den<br />

Bereich Heilbronner Straße abgerechnet und ersetzt .<br />

Für den Bereich Staatsgalerie muss über eine entsprechende<br />

Kreuzungsvereinbarung noch verhandelt<br />

werden . Die rechtliche Grundlage der Vereinbarungen<br />

bildet das Eisenbahnkreuzungsgesetz . Investitionen in<br />

Grundstücke und Gebäude benötigen einen Anteil am<br />

Gesamtbudget von rund 12 %, während für Fahrzeuge<br />

voraussichtlich 16 % bereitgestellt werden müssen .<br />

Jeweils ungefähr 8 % des Volumens erfolgen für Investitionen<br />

in Gleis- und elektrotechnische Anlagen sowie<br />

in Betriebs- und Geschäftsausstattung .<br />

Nach der Tarifanpassung des Verbundes von durchschnittlich<br />

2,5 % zum 1 . Januar 2011 werden Bruttofahrgeldeinnahmen<br />

von rund 192,2 Mio . € erwartet .<br />

Infolge des zum Fahrplanwechsel <strong>2010</strong>/2011 umgestellten<br />

Stadtbahnnetzes sowie der weiter anziehenden<br />

Wirtschaftsentwicklung kann von einem Anstieg<br />

der Fahrgastzahlen ausgegangen werden, so dass die<br />

prognostizierten Mehreinnahmen auch aus Mengeneffekten<br />

resultieren werden . Allerdings sind in <strong>2010</strong><br />

noch witterungsbedingte positive Sondereinflüsse<br />

enthalten . Die Abgeltungs- und Ausgleichsleistungen<br />

werden voraussichtlich das Vorjahresniveau erreichen .<br />

Die <strong>SSB</strong> rechnet 2011 mit Gesamterträgen von circa<br />

285 Mio . €, denen Aufwendungen von ungefähr 308<br />

Mio . € gegenüberstehen werden . Dies bedeutet einen<br />

Ausgleichsanspruch von über 23 Mio . € .<br />

Trotz der wieder etwas verbesserten öffentlichen<br />

Haushaltssituation <strong>2010</strong> sind die Perspektiven für<br />

die Finanzierung von zukünftigen Bauvorhaben im<br />

Nahverkehr, insbesondere auch von Ersatzinvestitionen,<br />

nicht besser einzuschätzen . Ende <strong>2010</strong> wurde vom<br />

Landtag ein Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz<br />

(LGVFG) für Baden-Württemberg beschlossen .<br />

Zwar wurde ein neuer unbefristet gültiger Fördertatbestand<br />

für „Grunderneuerungen“ aufgenommen und<br />

es soll eine Zweckbindung zum Einsatz der Fördermittel<br />

für die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse<br />

geben, jedoch bedürfen die Vorschriften noch einer<br />

konkreten Definition. Zudem ist eine Finanzierung<br />

nach Haushaltslage ohne Fixierung der Fördermittel<br />

vorgesehen . Dies wird für die <strong>SSB</strong> eine zusätzliche Unsicherheit<br />

bei der Finanzierung größerer Bauvorhaben<br />

mit sich bringen .<br />

Die 1999 begonnene Restrukturierung der ersten<br />

Phase führte durch vielerlei Maßnahmen zu Kosteneinsparungen<br />

und damit zu einer nahezu stetigen<br />

Absenkung des Ausgleichsanspruchs um rund 55 %<br />

bis <strong>2010</strong> . Im Berichtsjahr wurde diese erste Phase der<br />

Restrukturierung abgeschlossen, von der noch rund 20<br />

Maßnahmen abzuarbeiten sind . Aufgrund struktureller<br />

Belastungen wie steigender Aufwendungen für die<br />

Instandhaltung der Infrastruktur, die Fortsetzung der<br />

Generalüberholung, die Beschaffung neuer Stadtbahnen<br />

2012 und voraussichtlich 2019 und steigender<br />

Personalaufwendungen wird sich der Ausgleichsanspruch<br />

ab <strong>2010</strong> nahezu stetig erhöhen . Als Folge der<br />

zunehmenden Kapitalbindung wird der Zinsaufwand


der <strong>SSB</strong> wegen erhöhter Kreditfinanzierung mittelfristig<br />

steigen . Der Mittelfristplan prognostiziert einen<br />

Anstieg des Defizits auf fast 33 Mio. € im Jahr 2014.<br />

Um den Trend abzumildern, hat sich die <strong>SSB</strong> das Ziel<br />

gesetzt, innerhalb der kommenden Jahre rund 5 Mio . €<br />

an Ergebnis- und Kostenverbesserungen zu realisieren .<br />

Dies soll durch verschiedene bereichsübergreifende<br />

Maßnahmen erfolgen . Hierzu wurden z .B . künftige<br />

zielgruppenspezifische Erlösszenarien definiert und<br />

mehrere Projekte initiiert . Die strukturellen Belastungen<br />

haben auch Auswirkungen auf die Liquidität und<br />

den Kreditbedarf der <strong>SSB</strong> . Bei realistischer Einschätzung<br />

zukünftiger Zahlungsströme, die insbesondere<br />

durch den Kauf neuer Stadtbahnen sowie der Generalsanierung<br />

des vorhandenen Fuhrparks beeinflusst sind,<br />

wird ein zusätzlicher Finanzbedarf bis 2014 von ca .<br />

140 Mio . € entstehen . Die Instandhaltungs- und Reinvestitionsaufwendungen<br />

werden künftig steigen, da<br />

ein immer größerer Teil der Infrastruktur und Immobilien<br />

die betriebliche Nutzungsdauer erreicht hat .<br />

Generalsaniertes Fahrzeug bei der Inbetriebnahme // 1:1-Modell des neuen Stadtbahn-Wagens<br />

Aus den zielgerichteten Investitionen in neue Strecken,<br />

Fahrzeuge und Qualitätsstandards ergeben sich jedoch<br />

auch Chancen zur Gewinnung neuer Fahrgäste und<br />

somit zur Steigerung der Erträge .<br />

Stuttgart, den 31 . März 2011<br />

Stuttgarter Straßenbahnen AG<br />

Wolfgang Arnold<br />

Reinhold Bauer<br />

Jörn Meier-Berberich<br />

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U 1<br />

U 12 U 11<br />

BUS<br />

U 9<br />

U 8<br />

U 7<br />

U 6<br />

U 5<br />

U 4<br />

U 3<br />

U 2<br />

02 Bericht des Aufsichtsrats


14 | 15


U 2<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> seine<br />

Aufgaben gemäß den gesetzlichen Vorschriften, der<br />

Satzung und der Geschäftsordnung wahrgenommen .<br />

Darüber hinaus hat er sich nach den Anforderungen<br />

des Corporate Governance Kodex der Stadt gerichtet .<br />

Der Aufsichtsrat hat den Vorstand der Gesellschaft<br />

bei der Führung der Geschäfte überwacht . Der Vorstand<br />

hat dazu das Gremium regelmäßig meist durch<br />

schriftliche Vorlagen, aber auch durch mündliche<br />

Berichte über den Geschäftsverlauf informiert . Dabei<br />

wurde insbesondere über die wirtschaftliche Lage der<br />

Gesellschaft bzw . deren Tochter- und Beteiligungsgesellschaften,<br />

den Jahresabschluss, die Unternehmensplanung,<br />

das Risiko- und Chancenmanagement, laufende<br />

und geplante Infrastrukturprojekte, den Public<br />

Corporate Governance Kodex und alle wesentlichen<br />

Geschäftsvorfälle zeitnah und umfassend unterrichtet .<br />

Die nach der Geschäftsordnung zustimmungspflichtigen<br />

Vorgänge sind dem Gremium rechtzeitig vorgelegt<br />

und erläutert worden . Der Vorsitzende hat auch außerhalb<br />

der Sitzungen des Aufsichtsrats die Interessen der<br />

Gesellschaft vertreten .<br />

Der Jahresabschluss zum 31 . Dezember <strong>2010</strong> wurde<br />

rechtzeitig aufgestellt und wird im elektronischen<br />

Bundesanzeiger veröffentlicht . Gemäß § 170 AktG hat<br />

der Vorstand den Jahresabschluss <strong>2010</strong> unmittelbar<br />

nach seiner Aufstellung dem Aufsichtsrat, vorbehaltlich<br />

der späteren Feststellung, zugesandt .<br />

In der Hauptversammlung am 27 . Juli <strong>2010</strong> wurde die<br />

KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Stuttgart,<br />

mit der Prüfung des Jahresabschlusses <strong>2010</strong> und der<br />

besonderen Berichterstattung über die Prüfung nach<br />

§ 53 HGrG beauftragt .<br />

Sie hat den Jahresabschluss und den Lagebericht zum<br />

31 . Dezember <strong>2010</strong> eingehend geprüft und mit einem<br />

uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen .<br />

Der Bericht des Abschlussprüfers wurde allen Mitgliedern<br />

des Aufsichtsrats übergeben und im Prüfungsausschuss<br />

sowie in der Sitzung des Aufsichtsrats am<br />

28 . Juni 2011 in Anwesenheit des Wirtschaftsprüfers<br />

erörtert und zur Diskussion gestellt . Wesentliche Einwendungen<br />

ergaben sich dabei nicht . Der Aufsichtsrat<br />

schloss sich den Prüfungsergebnissen und der Empfehlung<br />

des Prüfungsausschusses an und hat daher den<br />

vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss mit Lagebericht<br />

und den Bericht des Vorstands zum 31 . Dezember<br />

<strong>2010</strong> gebilligt . Der Jahresabschluss ist damit nach<br />

§ 172 AktG festgestellt .<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden vier ordentliche Aufsichtsratssitzungen<br />

einberufen . Darüber hinaus fand<br />

im Juni eine Studien- und Informationsreise nach<br />

Kopenhagen und Malmö statt, deren Nahverkehrskonzepte<br />

und Restrukturierungsansätze in weitere strategische<br />

Überlegungen der <strong>SSB</strong> AG einfließen können.<br />

Der Prüfungsausschuss wurde dreimal einberufen . Neben<br />

den jährlich wiederkehrenden Schwerpunktthemen<br />

Wirtschaftsplanung, Jahresabschluss, Risikomanagement<br />

und Inhalt des Prüfungsauftrags und Rohwaren-<br />

Swapgeschäfte wurden in einer Sondersitzung die<br />

rechtlichen und vertraglichen Auswirkungen durch<br />

die Beteiligung an den Folgemaßnahmen Stuttgart 21<br />

behandelt .<br />

Der Restrukturierungsausschuss tagte zweimal und<br />

verabschiedete den Abschlussbericht der ersten<br />

Restrukturierungsphase und erörterte die weiteren<br />

Maßnahmen zur Verbesserung der Organisation und<br />

der Wirtschaftlichkeit .<br />

Über die Inhalte, Empfehlungen und Ergebnisse der<br />

einzelnen Ausschüsse wurde im Gesamtgremium des<br />

Aufsichtsrats informiert und diskutiert .<br />

Zum 31. Juli <strong>2010</strong> schied Herr Dr. Peter Höflinger als<br />

kaufmännischer Vorstand altershalber aus . Herr Jörn<br />

Meier-Berberich, der ab 1 . Mai <strong>2010</strong> als stellvertretender<br />

kaufmännischer Vorstand berufen wurde,<br />

übernahm zum 1 . August <strong>2010</strong> das Amt des kaufmännischen<br />

Vorstands .<br />

Die Zusammensetzung des Aufsichtsrates änderte sich<br />

im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> nicht .


Der Aufsichtsrat dankt den Vorständen und allen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für deren täglichen<br />

Einsatz für einen hochqualitativen Nahverkehr in<br />

Stuttgart, insbesondere auch im Zuge der Netzumstellung<br />

2011 zum Ende des Geschäftsjahres .<br />

Stuttgart, Juni 2011<br />

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats<br />

Dr . Wolfgang Schuster<br />

Oberbürgermeister Landeshauptstadt Stuttgart<br />

Oberbürgermeister Dr . Wolfgang Schuster im Interview während der Eröffnungsfeier U6 Fasanenhof<br />

16 | 17


U 1<br />

U 12 U 11<br />

BUS<br />

U 9<br />

U 8<br />

U 7<br />

U 6<br />

U 5<br />

U 4<br />

U 3<br />

U 2<br />

03 Bericht des Vorstands<br />

Strategische Steuerung und Restrukturierung<br />

Stuttgart 21<br />

Schienen- und Busverkehr<br />

Hochbauaktivitäten<br />

Auszeichnungen


18 | 19


U 3<br />

Bericht des Vorstands<br />

Strategische Steuerung und Restrukturierung<br />

Der Vorstand der <strong>SSB</strong> zeigt sich zufrieden mit dem<br />

Ergebnis <strong>2010</strong> und der Tatsache, dass die Rezession nur<br />

kurzfristige Auswirkungen auf den ÖPNV im Verbundraum<br />

hatte und fast alle aktuellen Baumaßnahmen<br />

im Zeitrahmen sind . Viele Projekte, neue Infrastruktur-<br />

und Hochbaumaßnahmen wurden begonnen, die<br />

nicht zuletzt die Wirtschaftlichkeit, Ertragsstärke und<br />

Effizienz des Unternehmens ohne spürbare Folgen für<br />

den Kunden steigern sollen .<br />

Gleichzeitig verändern sich jedoch externe Einflüsse<br />

wie Rechtsrahmen, Demografie, Vorgaben und Erwartungen<br />

an die Unternehmensleitung, die durch das<br />

Management zu bewältigen sind .<br />

Zur Sicherstellung der Zukunftsfähigkeit unter dem<br />

Postulat Nachhaltigkeit wurden daher <strong>2010</strong> neue<br />

Projekte und Initiativen eingeleitet . Dazu zählt u .a .<br />

die Neuausrichtung der strategischen und operativen<br />

Steuerungsinstrumente, die auf ihre Stringenz und<br />

Konsistenz hin überprüft, vereinheitlicht und auf neue<br />

rechtliche Anforderungen hin ausgerichtet werden soll .<br />

Dies bedingt auch eine Neukonzeption des Planungs –<br />

und Berichtswesens . In diesem Zusammenhang wird<br />

auch voraussichtlich 2011 das Strategiepapier aktualisiert<br />

. Zur Unterstützung strategischer Vorgaben ist<br />

die Einführung eines langfristigen Simulationssystems<br />

geplant .<br />

<strong>2010</strong> wurde die 1999 begonnene erste Phase der<br />

Restrukturierung abgeschlossen . Hierzu wurde ein<br />

Abschlussbericht erstellt, der dem Aufsichtsrat und<br />

dessen Ausschüssen vorgelegt wurde . Vor dem Hintergrund<br />

künftig notwendiger Ersatzinvestitionen,<br />

Neu- und Ausbaumaßnahmen, sinkender Zuschüsse<br />

und steigender Tariflöhne gibt es keine Alternative zu<br />

einer Fortsetzung der Restrukturierung . Im Fokus steht<br />

dabei weniger die Wettbewerbsfähigkeit, als vielmehr<br />

die nachhaltige Begrenzung des steigenden Jahresdefizits<br />

der <strong>SSB</strong>. Daher wurde damit begonnen, nach<br />

neuen Möglichkeiten für weitere Einsparungen, aber<br />

auch Ertragspotenziale zu suchen und weitere Maßnahmenkataloge<br />

zu erarbeiten . Unter der Perspektive<br />

eines ganzheitlichen unternehmerischen Ansatzes soll<br />

die Restrukturierung deshalb weitergeführt werden .<br />

Hierzu wurde dem Aufsichtsrat ein erstes Grobkonzept<br />

vorgestellt, das viele Einzelmaßnahmen vorsieht . So<br />

wurde zur Ertragssteigerung beispielsweise zum 27 . Februar<br />

2011 der Vordereinstieg im Bus im gesamten <strong>SSB</strong><br />

Netz eingeführt . Zudem wurden Grundsatzüberlegungen<br />

über eine Neugestaltung der Aufbauorganisation<br />

bei der <strong>SSB</strong> angestellt sowie erste Maßnahmen definiert<br />

und bewertet . Des Weiteren führte die <strong>SSB</strong> eine<br />

erste übergreifende Bestandsaufnahme im Bereich Bus<br />

durch . Außerdem soll eine ganzheitliche Standortbestimmung<br />

im Bereich Stadtbahn durchgeführt werden .<br />

Im Kontext zu den verschiedenen Restrukturierungsansätzen<br />

wurden zudem die Entscheidungs- und<br />

Kommunikationsprozesse im Unternehmen verschlankt<br />

und der Austausch mit externen Unternehmen und<br />

Dienstleistern zum weiteren Wissenstransfer intensiviert<br />

. Gleichzeitig soll die <strong>SSB</strong>-Kultur in Richtung einer<br />

größeren Vertrauenskultur verändert werden, um die<br />

internen Prozesse effizienter werden zu lassen. Alle<br />

Ansätze zielen darauf, die bewährte Dienstleistungsqualität<br />

langfristig finanzierbar zu halten, zielgerichtet<br />

auszubauen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

auch künftig attraktive Arbeits- und Entwicklungsbedingungen<br />

zu bieten .


Stuttgart 21<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden die Verhandlungen um eine<br />

Kreuzungsvereinbarung sowie eine Bauabwicklungsvereinbarung<br />

mit der Deutsche Bahn AG für die Folgemaßnahmen<br />

Heilbronner Straße weitergeführt und<br />

im Februar 2011 in den Aufsichtsgremien abschließend<br />

beraten . Für die Folgemaßnahme Staatsgalerie wird<br />

über die Kreuzungsvereinbarung noch verhandelt .<br />

Beide Vereinbarungen sind rechtlich erforderlich, da<br />

die Stadtbahntrasse infolge des Baus eines neuen<br />

Fernbahntunnels bei der Heilbronner Straße tiefer<br />

gelegt und verschoben werden muss . Zudem muss die<br />

Haltestelle Staatsgalerie höher gelegt und in Richtung<br />

Mailänder-Platz mit dem geplanten Verlauf der Stadtbahnlinie U12<br />

Schlossgarten verschoben werden . Im Berichtsjahr<br />

wurde mit den vorbereitenden Baumaßnahmen für<br />

den neuen Hauptbahnhof begonnen . Stuttgart 21 wird<br />

der <strong>SSB</strong> infolge verbesserter Verkehrsangebote einen<br />

nachhaltigen Fahrgastzuwachs und eine Erhöhung des<br />

Marktanteils bringen . Die Bauarbeiten am Tunnel unter<br />

der neuen Bibliothek 21 zwischen dem Hauptbahnhof<br />

und der Nordbahnhofstraße an der künftigen Linie<br />

U 12 wurden weitergeführt . Die Haltestelle Milchhof<br />

soll nach einem Planänderungsverfahren oberirdisch<br />

angebunden werden . In Zukunft wird eine neue Haltestelle<br />

„Budapester Platz“ die Baugebiete A1 und A2<br />

erschließen .<br />

20 | 21


U 3<br />

Bericht des Vorstands<br />

Schienen- und Busverkehr<br />

Zum Fahrplanwechsel <strong>2010</strong>/2011 wurde der Streckenabschnitt<br />

der Linie U 6 zum Fasanenhof-Ost in Betrieb<br />

genommen . Untersuchungen ergaben, dass eine Weiterführung<br />

der Linie U 6 zur Landesmesse bei Verwirklichung<br />

des Filderbahnhofs technisch machbar und<br />

gesamtwirtschaftlich tragfähig ist . Die Entscheidung<br />

über den Bau hängt insbesondere von der Position des<br />

Aufgabenträgers Landkreis Esslingen und einem Finanzierungspartner<br />

ab . Der Streckenneubau der Linie U 15<br />

zwischen Zuffenhausen und Stammheim wurde <strong>2010</strong><br />

weiter vorangetrieben . Nach Abschluss der Tunnelbauarbeiten<br />

wurde mit dem stadtbahntechnischen Ausbau<br />

begonnen . Mit der Inbetriebnahme des Nordastes der<br />

Linie U 15 wird zum Fahrplanwechsel 2011/2012 gerechnet<br />

. Der Planfeststellungsbeschluss für die Strecke<br />

zwischen Löwentor und Hallschlag der Linie U 12 wurde<br />

im Frühjahr 2011 erteilt . Die Mittel nach dem GvFG<br />

sind bewilligt . Voraussichtlich im Herbst kann dann mit<br />

den ersten Bauarbeiten begonnen werden . Die Inbetriebnahme<br />

der neuen Strecke ist 2013 vorgesehen .<br />

Zusätzlich ist geplant, die Linie im Norden bis ins Neckartal<br />

weiterzuführen . Der Südast der Linie U 12 soll<br />

bis Dürrlewang ausgebaut werden . Hierzu wird 2011<br />

die Planfeststellung erwartet . Im Berichtsjahr wurde<br />

das Stadtbahnnetz nach dem Umbau der Haltestellen<br />

Badstraße und Ebitzweg vollständig mit zugangsfreundlichen<br />

Hochbahnsteigen ausgerüstet . Zum Fahrplanwechsel<br />

<strong>2010</strong>/11 ging das überarbeitete Stadtbahnliniennetz<br />

„Netz 2011“ mit neu konfigurierten<br />

Linienwegen und verbesserter Haltestelleninfrastruktur<br />

in Betrieb . Hierzu wurde die Bevölkerung im Verlauf<br />

des abgelaufenen Jahres systematisch vorinformiert .<br />

Zudem wurde das Nachtverkehrsangebot ergänzt . Die<br />

<strong>SSB</strong> rechnet infolge des attraktiveren Linienkonzepts<br />

mit zusätzlichen Fahrgeldeinnahmen .<br />

Beklebung von Bussen und Bahnen mit dem Hinweis auf das neue Netz 2011


Infolge geänderter Abfahrtszeiten bei der Stadtbahn<br />

wurde der Jahresfahrplan <strong>2010</strong> auch im Busbereich<br />

entsprechend angepasst . Dabei nahm die <strong>SSB</strong> notwendige<br />

Veränderungen beim Angebot auf mehreren<br />

Buslinien vor . Zudem wurde zeitweise ein Schienenersatzverkehr<br />

zwischen Leonberg und der Universität<br />

Stuttgart während einer Instandhaltungsmaßnahme<br />

an der S-Bahnlinie S6 angeboten . Ende <strong>2010</strong> war die<br />

Umstellung der gesamten Busflotte auf Niederflurfahrzeuge<br />

abgeschlossen, so dass alle technischen Standards<br />

für die Beförderung mobilitätseingeschränkter<br />

Personen erfüllt sind . Verschiedene Maßnahmen zur<br />

Beschleunigung des Busverkehrs wurden in Zusammenarbeit<br />

mit der Stadt Stuttgart weiterverfolgt .<br />

Des Weiteren führte die <strong>SSB</strong> den Vordereinstieg nach<br />

mehrjähriger Testphase auf sieben Linien Ende Februar<br />

2011 netzweit ein . Gemäß den Erwartungen ging die<br />

Beanstandungsquote zurück und der Ticketverkauf<br />

beim Fahrpersonal und an Automaten nahm zu . Die<br />

Maßnahme stieß bei Fahrgästen und Medien weitgehend<br />

auf Akzeptanz .<br />

Um neue Kunden und Mitarbeiter zu gewinnen, hat<br />

die <strong>SSB</strong> Ende <strong>2010</strong> ihren Internetauftritt neu gestaltet<br />

. Fahrgäste erhalten aus einer Hand alle benötigten<br />

Informationen über eine geplante Reise oder über<br />

das Unternehmen <strong>SSB</strong> . Zudem können Fahrscheine<br />

erstmals über den eigenen Computer erworben<br />

und ausgedruckt werden . Ebenso hat die <strong>SSB</strong> damit<br />

begonnen, weitere Kommunikationskanäle für sich zu<br />

nutzen, beispielsweise das Netzwerk „Twitter“ . Durch<br />

verschiedene Werbemaßnahmen und Kooperationen<br />

mit externen Partnern wurden <strong>2010</strong> erfolgreich neue<br />

Kunden gewonnen und die Marke <strong>SSB</strong> weiter gestärkt .<br />

Hochbauaktivitäten<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurde der Aufsichtsrat über den aktuellen<br />

Stand der Immobilienstrategie informiert . Diese<br />

teilt die Immobilien der <strong>SSB</strong> in wirtschaftliche Bewertungscluster<br />

ein . Über verschiedene Einmaleffekte<br />

konnte die <strong>SSB</strong> <strong>2010</strong> bei den nicht betriebsnotwendigen<br />

Immobilien zusätzlich rund 330 T€ erwirtschaften .<br />

Die Strategie wurde im Berichtsjahr auf betriebsnotwendige<br />

Immobilien ausgedehnt . Erste Optimierungen<br />

haben zu Einsparungen von 135 T€ geführt . Weitere<br />

Verbesserungen sind bereits in Arbeit .<br />

Im Geschäftsjahr wurde damit begonnen, ein Konzept<br />

für eine Revitalisierung der <strong>SSB</strong>-Verwaltungsgebäude,<br />

die teilweise im Eigentum der Zusatzversorgungskasse<br />

sind, mit dem Ziel einer wirtschaftlicheren und<br />

zeitgemäßen Nutzung von Büroflächen zu erarbeiten.<br />

Zwischenzeitlich wurden nahezu alle neu gebauten<br />

Wohnungen im Bereich des Möhringer Bahnhofs verkauft<br />

. Abhängig von Marktsituation und Wirtschaftlichkeit<br />

wird über die weitere Planung und Bebauung<br />

von weiteren drei Baufeldern in der Probststraße sowie<br />

am Filderbahnplatz entschieden . Nach dem Abriss<br />

der alten Bauernmarkthalle und der Eröffnung der<br />

neuen Markthalle West im Vogelsang wird über die<br />

künftige Nutzung des Geländes voraussichtlich 2011<br />

entschieden . Eine weitere Bebauung des Ostendzentrums<br />

in Stuttgart-Ost wurde <strong>2010</strong> ebenfalls noch nicht<br />

beschlossen . Im Juli <strong>2010</strong> wurde der neue Infrastrukturbauhof<br />

mit Fertigungs- und Verwaltungsgebäuden<br />

sowie funktionalen Abstell- und Lagerflächen in<br />

Wangen in Betrieb genommen . Der Baustart für die<br />

zweite Baustufe steht noch nicht fest . Im ehemaligen<br />

Straßenbahnbetriebshof Bad Cannstatt wurden die<br />

Sanierungsarbeiten an der oberen Halle des denkmalgeschützten<br />

Gebäudes weiter fortgesetzt .<br />

Auszeichnungen<br />

Wie in jedem Jahr nahm die <strong>SSB</strong> auch <strong>2010</strong> wieder<br />

an der jährlichen Erhebung der Kundenzufriedenheit<br />

mit der Dienstleistungsqualität von 29 Verkehrsunternehmen<br />

teil . Hierzu wurden 350 Fahrgäste im ersten<br />

Halbjahr telefonisch befragt . Die <strong>SSB</strong> errang dabei<br />

Platz 1 bei den Systemanbietern Bus und Schiene . Mit<br />

fünf ersten, fünf zweiten sowie zwei dritten Rängen<br />

innerhalb von 30 Kategorien schnitt die <strong>SSB</strong> wieder<br />

sehr gut ab . Dessen bundesweite Befragung von ÖPNV-<br />

Kunden ergab, dass die <strong>SSB</strong> in 21 der 30 Merkmale<br />

deutlich über dem Durchschnitt lag .<br />

<strong>2010</strong> wurde die <strong>SSB</strong> als einer der erfolgreichsten<br />

Arbeitgeber in der Region Stuttgart prämiert . Die <strong>SSB</strong><br />

belegte bei dem erstmals durchgeführten Wettbewerb<br />

„Stuttgarts bester Arbeitgeber“ einen guten fünften<br />

Platz bei 27 teilnehmenden Unternehmen . Zudem erhielt<br />

die <strong>SSB</strong> einen Sonderpreis für die „Wahrnehmung<br />

der Unternehmerpersönlichkeit“ .<br />

22 | 23


U 1<br />

U 12 U 11<br />

BUS<br />

U 9<br />

U 8<br />

U 7<br />

U 6<br />

U 5<br />

U 4<br />

U 3<br />

U 2<br />

04 Vermögens- und Ertragslage<br />

Bilanzvergleich<br />

Ergebnisvergleich<br />

Cash-Flow-Rechnung 31.12.<strong>2010</strong><br />

Cashflow aus der Investitionstätigkeit<br />

Cashflow aus der Fianzierungstätigkeit<br />

Finanzmittelfonds am Ende der Periode<br />

Zusammensetzung des Finanzmittelfonds


24 | 25


U 4<br />

Vermögens- und Ertragslage<br />

Bilanzvergleich<br />

<strong>2010</strong><br />

T€ %<br />

Anlagevermögen 484.773 81 449 .380 423 .889 423 .547 440 .042<br />

Vorräte 19.155 27 .220 39 .459 33 .006 26 .513<br />

Forderungen und<br />

sonstige Vermögensgegenstände 71.897 109 .438 144 .978 148 .603 107 .988<br />

Flüssige Mittel 26.245 21 .276 9 .885 13 .690 12 .136<br />

Umlaufvermögen 117.297 19 157 .934 194 .322 195 .299 146 .637<br />

Aktiva 602.070 100 607.314 618.211 618.846 586.679<br />

Eigenkapital 152.127 25 152 .127 152 .127 152 .127 152 .127<br />

Sonderposten mit Rücklageanteil 1.890 0 4 .104 4 .104 4 .104 3 .619<br />

Langfristiges Fremdkapital 293.591 49 289 .811 295 .160 281 .960 286 .322<br />

Kurzfristiges Fremdkapital 154.462 26 161 .272 166 .820 180 .655 144 .611<br />

Passiva 602.070 100 607.314 618.211 618.846 586.679<br />

2009<br />

T€<br />

2008<br />

T€<br />

2007<br />

T€<br />

2006<br />

T€


Ergebnisvergleich<br />

<strong>2010</strong><br />

T€ %<br />

Erlöse Linienverkehr 172.433 61 166 .133 163 .883 158 .543 153 .362<br />

Abgeltungen 62.102 22 61 .919 61 .744 61 .580 61 .394<br />

Sonstige betriebliche Erträge 49.517 18 44 .225 38 .509 46 .866 40 .129<br />

Bestandsveränderung, aktiv .<br />

Eigenleistungen -2.377 -1 -9 .804 6 .090 9 .065 9 .443<br />

Betriebliche Erträge 281.675 100 262.473 270.226 276.054 264.328<br />

Materialaufwand 92.463 33 88 .608 92 .632 113 .676 97 .200<br />

Personalaufwand 143.591 51 145 .745 139 .111 132 .420 135 .886<br />

Abschreibungen 38.508 14 35 .165 32 .995 34 .287 31 .913<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 25.653 9 22 .908 26 .106 24 .208 20 .989<br />

Leistungsbezogener Aufwand 300.215 107 292.426 290.844 304.591 285.988<br />

Betriebsergebnis -18.540 -7 -29 .953 -20 .618 -28 .537 -21 .660<br />

Finanzergebnis -6.529 -2 -3 .670 -918 -1 .265 -2 .533<br />

Unternehmensergebnis -25.069 -9 -33 .623 -21 .536 -29 .802 -24 .193<br />

Neutrales Ergebnis 5.804 2 14 .953 2 .662 6 .665 1 .461<br />

Ausgleichsanspruch -19.265 -7 -18.670 -18.874 -23.137 -22.732<br />

2009<br />

T€<br />

2008<br />

T€<br />

2007<br />

T€<br />

2006<br />

T€<br />

26 | 27


U 4<br />

Vermögens- und Ertragslage<br />

1. Cash-Flow-Rechnung 31.12.<strong>2010</strong><br />

Jahresergebnis (vor Verlustausgleich) -19.265 -18 .670<br />

Abschreibungen nach Verrechnung mit Zuschreibungen 38.508 35 .165<br />

Veränderung der Rückstellungen -11.697 -8 .723<br />

Veränderung des Sonderpostens mit Rücklageanteil -2.214 0<br />

Gewinn/Verlust aus Anlageabgängen -1.180 -1 .911<br />

Veränderung der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen sowie anderer Aktiva 6.973 18 .945<br />

Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen sowie anderer Passiva 5.202 -224<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 16.327 24.582<br />

2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit<br />

Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen 1.957 2 .715<br />

Saldo aus Ein-u . Auszahlungen von Finanzanlagen 180 259<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -106.469 -92 .471<br />

Cashflow aus der Investitionstätigkeit -104.332 -89.497<br />

<strong>2010</strong><br />

T€<br />

2009<br />

T€


3. Cashflow aus der Fianzierungstätigkeit<br />

Verrechnete Investitionszuschüsse 31.799 30 .810<br />

Einzahlung aus Verlustausgleich durch Gesellschafter 18.670 18 .874<br />

Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten 3.466 -1 .951<br />

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 53.935 47.733<br />

4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode<br />

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -34.070 -17 .182<br />

Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 96.334 113 .516<br />

Finanzmittelfonds am Ende der Periode 62.264 96.334<br />

5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds<br />

Liquide Mittel 26.245 21 .276<br />

Geldanlagen 36.019 75 .058<br />

Finanzmittelfonds am Ende der Periode 62.264 96.334<br />

<strong>2010</strong><br />

T€<br />

2009<br />

T€<br />

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U 1<br />

U 12 U 11<br />

BUS<br />

U 9<br />

U 8<br />

U 7<br />

U 6<br />

U 5<br />

U 4<br />

U 3<br />

U 2<br />

05 Personal- und Sozialbericht<br />

Attraktiver Arbeitgeber <strong>SSB</strong><br />

Zeitgemäße Arbeitsplätze<br />

Gesundheitsmanagement<br />

Arbeitszeitgestaltung<br />

Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

Tarifliche Entwicklung<br />

<strong>SSB</strong> Personalmanagement <strong>2010</strong> – Zahlen – Daten – Fakten<br />

Aus- und Fortbildung<br />

Wohnraumversorgung, Soziale Dienste


30 | 31


U 5<br />

Personal- und Sozialbericht<br />

Attraktiver Arbeitgeber <strong>SSB</strong><br />

Mit 121 Neueinstellungen von Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern, der Übernahme von 19 Auszubildenden<br />

sowie dem Neuabschluss von 28 Ausbildungsverträgen<br />

konnten wiederum deutliche Akzente auf dem regionalen<br />

Arbeitsmarkt gesetzt werden . Es ist auch in den<br />

nächsten Jahren mit Aktivitäten in ähnlichem Umfang<br />

zu rechnen, um insbesondere die altersbedingte Fluktuation<br />

auszugleichen .<br />

Zur Steigerung des Bekanntheitsgrades der <strong>SSB</strong> AG<br />

als attraktiver Arbeitgeber wurde die Positionierung<br />

der <strong>SSB</strong> als Arbeitgeber überprüft und neu ausgerichtet<br />

. Seit Ende <strong>2010</strong> tritt die <strong>SSB</strong> AG in verschiedenen<br />

Medien mit außergewöhnlich gestalteten Personalimage-<br />

und -suchanzeigen auf . Auch die Karriereseite<br />

auf der <strong>SSB</strong> Homepage wurde völlig neu gestaltet . Im<br />

Hinblick auf das sinkende Angebot an Auszubildenden<br />

und Fachkräften in den nächsten Jahren ist eine<br />

deutlichere Darstellung und Wahrnehmung der <strong>SSB</strong><br />

als Arbeitgeber mit seinen vielseitigen individuellen<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten notwendig .<br />

Zeitgemäße Arbeitsplätze<br />

Im Hinblick auf die demografische Entwicklung<br />

gewinnt die langjährige Beschäftigungsfähigkeit<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zunehmend<br />

an Bedeutung . Unter anderem deshalb beteiligt sich<br />

die <strong>SSB</strong> AG als einer von vier Modellbetrieben am<br />

bundesweiten Verbundprojekt ProVes – Professionalisierung<br />

von Dienstleistungsarbeit in Schlüsselbranchen<br />

des Verkehrssektors . Eine Vielzahl von weiteren<br />

Forschungs- und Transferpartnern macht den umfassenden<br />

Ansatz dieses Projektes deutlich . Die <strong>SSB</strong><br />

AG deckt innerhalb des Projektes den Themenbereich<br />

Organisationsentwicklung ab . Ziele des Projektes sind<br />

u .a . die Kompetenzentwicklung durch Arbeitsanreicherung<br />

sowie die Entwicklung von Qualifikations- und<br />

Laufbahnmustern zum multifunktionalen und flexiblen<br />

Mitarbeitereinsatz .<br />

Auch bei der geplanten Revitalisierung der Gebäude<br />

im <strong>SSB</strong>-Zentrum wird Wert auf moderne Arbeitsplätze<br />

und ein kommunikationsunterstützendes Arbeitsumfeld<br />

gelegt . Durch die Partizipation der Beschäftigten<br />

beim Nutzungskonzept soll die Akzeptanz erhöht und<br />

die Unterstützung bei Veränderungen erreicht werden .<br />

Stuttgarts<br />

beste Mitarbeiter<br />

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

ein ganz herzliches Dankeschön für die Auszeichnung als einer von „Stuttgarts besten Arbeitgebern“.<br />

Doch eins ist klar: Ohne ausgezeichnete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter keine ausgezeichneten<br />

Arbeitgeber. Deshalb gilt diese Auszeichnung vor allem Ihnen: den Menschen im<br />

Fahrbetrieb, in den Werkstätten, in der Technik, der Planung und Verwaltung und allen anderen,<br />

die die <strong>SSB</strong> am Laufen halten.<br />

Was das Arbeiten bei der <strong>SSB</strong> besonders macht, darüber haben wir im letzten Jahr viel nachgedacht<br />

und auch viel erfahren. Wir möchten bald mit Ihnen darüber sprechen, damit wir wissen,<br />

wie wir als Arbeitgeber noch besser werden können.<br />

Es ist spannend, was bei der <strong>SSB</strong> alles passiert. Wir nehmen die Dinge in die Hand und gestalten.<br />

Doch eins wird sich nicht ändern: Sie sind Stuttgarts beste Mitarbeiter!<br />

Herzlichen Dank<br />

Ihr Vorstand<br />

Wolfgang Arnold Reinhold Bauer Dr. Peter Höfl inger<br />

<strong>SSB</strong>_35_1055_Mitarbeiter_AZ_191x190mm_RZ.indd 1 18.02.<strong>2010</strong> 12:22:43 Uhr<br />

5 . Platz bei Stuttgarts Arbeitgeber des Jahres, Preisübergabe durch Klaus Vogt // Dank des Vorstands an die Mitarbeiter


Gesundheitsmanagement<br />

Linie G – Das betriebliche Gesundheitsmanagement bei<br />

der <strong>SSB</strong> war auch im Jahr <strong>2010</strong> ein wichtiger Baustein<br />

unserer Personalarbeit . Zum zweiten Mal wurden<br />

unternehmensweite Gesundheitstage durchgeführt . Sie<br />

standen unter dem Motto „Rund um den Bauch“ und<br />

wurden an 6 Standorten angeboten . Ziel war hierbei<br />

eine umfassende Einbeziehung aller Mitarbeitergruppen,<br />

insbesondere der Beschäftigten im Fahr- und<br />

Schichtdienst . Informationen zur Darmkrebs-Vorsorge<br />

und zur gesunden Ernährung standen im Fokus . Die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten sich auch<br />

direkt vor Ort über die mit den Gesundheitstagen gestartete<br />

Unterstützung des Trainings in Fitness-Studios<br />

informieren .<br />

Unsere Werksküche bietet regelmäßig alternativ Gerichte<br />

entsprechend den Empfehlungen der Deutschen<br />

Gesellschaft für Ernährung an . Ziel ist das tägliche<br />

Angebot eines ernährungsphysiologisch optimierten<br />

Menüs, um auch den verschiedenen beruflichen Bedürfnissen<br />

gerecht zu werden .<br />

Darüber hinaus werden seit <strong>2010</strong> Präventionskurse<br />

nach § 20 Sozialgesetzbuch V mit den Schwerpunkten<br />

Stressbewältigung, Rückenschule und Ernährungsberatung<br />

direkt in den Räumlichkeiten der <strong>SSB</strong> AG angeboten<br />

. Diese Angebote sollen 2011 insbesondere für den<br />

Fahr- und Schichtdienst ausgebaut werden .<br />

Arbeitszeitgestaltung<br />

Zum Jahresende <strong>2010</strong> wurde die Testphase mit dem<br />

flexiblen Wunschdienstplan (DPFlex) im Fahrdienst<br />

erfolgreich beendet . Für den Übergang in ein Standardarbeitszeitmodell<br />

wurde eine entsprechende Regelungsabrede<br />

mit dem Betriebsrat abgeschlossen .<br />

Die Weiterentwicklung der flexiblen familienfreundlichen<br />

Arbeitszeitmodelle AZFlex (für Werkstätten<br />

und Verwaltung) sowie DPFlex/Flexkonto (für den<br />

Fahrdienst und die Servicebereiche Verkehr) mit dem<br />

integrierten Langzeitkontenmodell wird eine Herausforderung<br />

für die nächsten Jahre sein . Attraktive<br />

Wertkontenmodelle kombiniert mit einer flexiblen individuellen<br />

Arbeitszeitgestaltung im rentennahen Alter<br />

könnten mögliche Weiterentwicklungen sein .<br />

Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

Die im Jahr 2009 eingeführte und <strong>2010</strong> ausgeweitete<br />

Möglichkeit zum Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

als Direktversicherung wird im Unternehmen<br />

gut nachgefragt . Ab 2011 wird eine weitere<br />

Verbesserung der Bedingungen durch eine verlängerte<br />

Vertragslaufzeit für Fahrer bis zum 63 . Lebensjahr<br />

umgesetzt .<br />

„Benno G . Müller“, das Maskottchen der Gesundheitstage <strong>2010</strong><br />

32 | 33


U 5<br />

Personal- und Sozialbericht<br />

Tarifliche Entwicklung<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden Tarifverhandlungen auf Bundesebene,<br />

Bezirksebene und auf betrieblicher Ebene<br />

durchgeführt . Neben den abgeschlossenen Verhandlungen<br />

zur Entgeltrunde <strong>2010</strong>/2011 waren auf bezirklicher<br />

Ebene noch Verhandlungen zur Umsetzung der<br />

Leistungsorientierten Bezahlung (LOB) zu führen . Diese<br />

Verhandlungen konnten bisher noch nicht abgeschlossen<br />

werden . Der endgültige Abschluss der Entgeltordnung<br />

auf Bezirksebene steht ebenfalls noch aus .<br />

Zudem ist beabsichtigt, auf Bundesebene einen Demografie-Tarifvertrag<br />

zur Bewältigung der aufgrund des<br />

demografischen Wandels anstehenden Probleme abzu-<br />

schließen . Schwerpunkt werden Ansätze zur Sicherung<br />

und Steigerung der Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sein . Die Intensivierung<br />

von Schulungsaktivitäten, die bedarfsgerechte Anpassung<br />

von Arbeitsplätzen und eine flexible organisatorische<br />

Gestaltung des Arbeitsumfeldes werden dabei<br />

wichtige Aspekte sein .<br />

Die Verhandlungen zu einem Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung<br />

auf betrieblicher Ebene wurden<br />

dagegen ergebnislos abgebrochen .<br />

Unsere Auszubildenden des Jahres <strong>2010</strong>


<strong>SSB</strong> Personalmanagement <strong>2010</strong><br />

Zahlen – Daten – Fakten<br />

Mitarbeiteranzahl und -struktur (ohne Auszubildende) 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Arbeitnehmer/-innen insgesamt 2.815 2 .762<br />

davon Frauen 424 399<br />

davon Arbeitnehmer/-innen in Teilzeitarbeit 168 162<br />

davon Arbeitnehmer/-innen in Altersteilzeitarbeit 352 398<br />

:: darunter in Freizeitphase 135 131<br />

Erstattungen für Altersteilzeitarbeit in T€ 861.386 789 .053<br />

In Jahren <strong>2010</strong> 2009<br />

Ø Lebensalter aller Beschäftigten 45,8 45,8<br />

Ø Dienstalter 16,4 16,5<br />

Dienstjubilare 96 89<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> stieg die Personalzahl im Unternehmen<br />

an . Der erhöhte Personalbedarf ergab sich aufgrund<br />

von Leistungsausweitungen, zusätzlichen Aufgaben<br />

und der steigenden Anzahl von strategischen Projekten<br />

. Durch 121 Neueinstellungen und 19 Übernahmen<br />

von Auszubildenden konnte das Durchschnittsalter<br />

stabil gehalten werden. Die demografische Entwicklung<br />

in den nächsten Jahren wird allerdings weitere<br />

Anstrengungen erfordern . Aktuell wird eine Altersstrukturanalyse<br />

im Rahmen einer Bachelorarbeit<br />

erstellt .<br />

Die im Jahr 2009 letztmalig angebotene Möglichkeit<br />

der Altersteilzeitarbeit führte dazu, dass im Jahr <strong>2010</strong><br />

die Gesamtzahl der Beschäftigten mit dieser Vertragsform<br />

rückläufig war. Der Anteil der Beschäftigten in<br />

der Freizeitphase wird dagegen weiterhin ansteigen .<br />

Entgeltsumme <strong>2010</strong> 2009<br />

Arbeitsentgelte ohne Zusatzversorgung<br />

in Mio . € 104,6 104,6<br />

Bei den Tarifverhandlungen <strong>2010</strong> wurden Regelungen<br />

für die Jahre <strong>2010</strong> und 2011 vereinbart . Rückwirkend<br />

zum 01 .01 .<strong>2010</strong> wurde eine lineare Tariferhöhung von<br />

1,2 % umgesetzt . Im Jahr 2011 erfolgen noch lineare<br />

Erhöhungen von 0,6 % zum 01 .01 .2011 und von 0,5 %<br />

zum 01 .08 .2011 . Die linearen Tariferhöhungen wurden<br />

ergänzt um eine Sonderzahlung in Höhe von 70 € im<br />

Juli <strong>2010</strong> und eine Einmalzahlung von 240 € im Jahr<br />

2011 . Die Tarifvereinbarung hat eine Laufzeit bis zum<br />

29 .02 .2012 .<br />

34 | 35


U 5<br />

Personal- und Sozialbericht<br />

Aufgrund der Auflösung von Rückstellungen für die<br />

Altersteilzeitarbeit entspricht der Personalaufwand<br />

dem Vorjahreswert . Ohne diesen Effekt wäre eine<br />

Steigerung des Personalaufwandes von rd . 1,9 % im<br />

Vergleich zum Vorjahr erfolgt . Dies entspricht ungefähr<br />

der Erhöhung der Mitarbeiterzahl gegenüber dem<br />

Vorjahr . Es zeigt sich, dass die Effekte aus der Einführung<br />

des Spartentarifvertrages im Jahr 2003 weiterhin<br />

wirken und die tariflichen Steigerungen und Einmalzahlungen<br />

noch immer kompensieren konnten .<br />

Zusatzversorgung <strong>2010</strong> 2009<br />

Aufwand in Mio . € 16,7 18,2<br />

Versorgungsempfänger insgesamt 2.246 2 .251<br />

Empfänger Hinterbliebenenversorgung 799 800<br />

Satzungsgemäß wurden die Betriebsrentenzahlungen<br />

im Januar <strong>2010</strong> um 1,0 % dynamisiert . Eine indexbasierte<br />

Nachholung war nicht erforderlich . Die Auszahlungen<br />

der Zusatzversorgung stiegen dadurch nur<br />

geringfügig an . Auch im Jahr 2011 ist eine Rentenanpassung<br />

von 1,0 % ausreichend . Der Bestand an<br />

Zusatzversorgungsempfängern blieb stabil .<br />

Der deutliche Rückgang des Gesamtaufwandes gegen-<br />

über dem Jahr 2009 beruht auf dem Rückgang der<br />

Zahlungen an den Pensionssicherungsverein . In 2009<br />

trat aufgrund der deutlich gestiegenen Zahl an Unter-<br />

nehmensinsolvenzen eine Sondersituation auf, da das<br />

Bedarfsdeckungsverfahren zu deutlich erhöhten Beiträgen<br />

bei den Mitgliedsunternehmen führte .<br />

Zusatzversorgung in Mio. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Wert der Verpflichtungen für laufende<br />

Pensionen und Anwartschaften auf<br />

Pensionen des Vereins Zusatzversorgung 277,7 236,6<br />

Passivierte Rückstellungen 113,3 113,3<br />

Vermögen der Zusatzversorgung 127,0 121,8<br />

Deckungslücke 37,4 1,5<br />

Aufgrund der Neuregelungen der Berechnung gemäß<br />

BilMoG stieg der Wert der Verpflichtungen deutlich<br />

an . Durch das Passivierungswahlrecht bei Unterstützungskassen<br />

und durch Übergangsregelungen kann<br />

die Zuführung zu den Rückstellungen zur Senkung der<br />

Deckungslücke auf mehrere Jahre verteilt werden .<br />

FAHRBE-Veranstaltung // Arbeitsschritt bei der Generalsanierung


Aus- und Fortbildung<br />

Ausbildung 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Auszubildende / Praktikanten<br />

gesamt 83 79<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Neue Ausbildungsverträge 28 26<br />

Erfolgreich abgeschlossene<br />

Ausbildung 22 21<br />

Die Ausweitung des Ausbildungsangebotes wurde <strong>2010</strong><br />

mit dem neuen Ausbildungsberuf Fachkraft im Fahrbetrieb<br />

(FiF) fortgesetzt . Diese Ausbildung, die vom<br />

Verband der deutschen Verkehrsunternehmen (VDV)<br />

als Zukunftsmodell für die Mitarbeitergewinnung der<br />

Verkehrsunternehmen gefördert wird, soll auch bei der<br />

<strong>SSB</strong> AG zum Erfolgsmodell werden . Die ersten Ansätze<br />

sind erfolgversprechend .<br />

Fortbildung (ohne Fahrdienst<br />

und gesetzlich vorgeschriebene<br />

Weiterbildung) <strong>2010</strong> 2009<br />

Fortbildungsaufwand (ohne<br />

Arbeitszeit) in T€ 752 574<br />

Schulungstage 3.328 2 .375<br />

Die regelmäßige Weiter- und Fortbildung der Beschäftigten<br />

ist die Basis für die Erhaltung der individuellen<br />

Beschäftigungsfähigkeit . Die <strong>SSB</strong> AG sieht dies, verankert<br />

als Unternehmensziel, als wichtige Komponente<br />

eines demografiebewussten Unternehmens. Interne<br />

und externe Fortbildungen müssen dabei bedarfs-<br />

orientiert angeboten werden, um die betrieblichen<br />

und die individuellen Belange gleichermaßen zu<br />

berücksichtigen .<br />

Die permanente Qualifizierung von Führungskräften<br />

ist und bleibt ein wichtiges Thema . In diesem Zusammenhang<br />

wurden die Weiterbildungsreihen „Führen<br />

stärken“ für Führungskräfte und „Führen lernen“ für<br />

Führungsnachwuchskräfte sowie viele Einzelmaßnahmen<br />

durchgeführt .<br />

Betriebliche Ausbildung (Fahrdienst) <strong>2010</strong> 2009<br />

Ausbildung Busfahrer 54 48<br />

Ausbildung Schienenfahrer 43 35<br />

Ausbildung Fahrausweisprüfer 27 12<br />

Gesamt 124 95<br />

Auch in den nächsten Jahren sind aufgrund von neuen<br />

Linien, Leistungserweiterungen, dem Projekt Stuttgart<br />

21 und auch altersbedingten Abgängen regelmäßig<br />

Einstellungen und Ausbildung erforderlich . Die neuen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden dabei in<br />

unserer modernen betriebseigenen Fahrschule ausgebildet<br />

und auf die anspruchsvollen kundenorientierten<br />

Tätigkeiten im Fahrdienst intensiv vorbereitet .<br />

Betriebliches Vorschlagswesen <strong>2010</strong> 2009<br />

Angenommene Vorschläge 224 209<br />

Berechnete Einsparungen in T€ 207 146<br />

Prämien in T€ 55 40<br />

Auf ein erfreuliches Jahr kann das betriebliche Vorschlagswesen<br />

zurückblicken . Die Beteiligung der<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war mit 16,6 % wie-<br />

der sehr hoch . Die Einsparungen und damit auch die<br />

Prämienhöhe lagen deutlich über dem Vorjahr . Prozess-<br />

änderungen und punktuelle Verbesserungen in den<br />

Bereichen ergänzen hier sinnvoll die Maßnahmen, die<br />

im Rahmen der Restrukturierung umgesetzt werden .<br />

Wohnraumversorgung, Soziale Dienste<br />

Wohnungswesen <strong>2010</strong> 2009<br />

Wohnungsbestand 553 553<br />

Neuvermietungen an Mitarbeiter/innen 10 22<br />

Zusätzlich zur Zuweisung von Firmenwohnungen unterstützt<br />

die <strong>SSB</strong> ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

durch die Gewährung von Baudarlehen (aktueller<br />

Stand: 74 Darlehen im Volumen von 623 .000 €) und<br />

durch die Möglichkeit des Kaufs von, durch die <strong>SSB</strong> AG<br />

erstellten, attraktiven Eigentumswohnungen .<br />

36 | 37


U 1<br />

U 12 U 11<br />

BUS<br />

U 9<br />

U 8<br />

U 7<br />

U 6<br />

U 5<br />

U 4<br />

U 3<br />

U 2<br />

06 Marketing und Vertrieb<br />

Marketing<br />

Neukonzeption des Zeitkartenabonnements<br />

Kundenakquisition im Bereich der Zeitfahrausweise<br />

Neukundengewinnung und -bindung<br />

im Berufsverkehr<br />

Neukundengewinnung im Gelegenheitskundensegment<br />

Events<br />

Neuer Webauftritt der <strong>SSB</strong><br />

Mobile Fahrgastinformation<br />

Vertrieb


38 | 39


U 6<br />

Marketing und Vertrieb<br />

Marketing<br />

Schwerpunkte des Marketings und Vertriebs bildeten<br />

<strong>2010</strong> die Einführung eines neuen Abonnements<br />

mit monatlicher Abbuchung, die Umsetzung von<br />

Reiseanlasskampagnen im Gelegenheitsverkehr sowie<br />

die Akquisition von Neukunden im Bereich der<br />

Zeitfahrausweise .<br />

Neukonzeption des Zeitkartenabonnements<br />

Analysen des Zeitkartenabonnements zeigten, dass<br />

bei einer Absenkung der Produkteinstiegshürden<br />

durch Einführung einer monatlichen Abbuchung unter<br />

Beibehaltung der Rabattierung „12 Monate fahren<br />

10 Monate zahlen“ zu einem deutlichen Anstieg der<br />

Abonnenten führen kann . Zudem wünschen sich die<br />

Kunden die Option des Abo-Soforteinstiegs .<br />

Die ersten Verkaufszahlen in 2011 zeigen, dass diese<br />

Neukonzeption der richtige Schritt war und es gelungen<br />

ist, das neue Abonnement an den Kundenwünschen<br />

auszurichten . Denn die Anzahl der neu hinzugewonnenen<br />

Kunden liegt 50 % über dem Planwert . Über<br />

das neu eingeführte Abo-Sofort wurden 70 % der<br />

Neueinsteiger generiert .<br />

Mit dem Wegfall der 9-Uhr-Sperrzeit zum 1 . Januar<br />

2011 wurde auch das Seniorenabonnement deutlich<br />

attraktiver, was sich bereits heute durch Absatzsteigerungen<br />

von rund 10 % erkennen lässt .<br />

Kundenakquisition im Bereich der Zeitfahrausweise<br />

Da der durchschnittliche Umsatz bei Abonnenten<br />

höher ist und diese auch eine längere Produkthaltedauer<br />

als Barkäufer aufweisen, führt die <strong>SSB</strong> regelmäßig<br />

gezielte Verkaufsförderungsmaßnahmen durch .<br />

Entsprechend haben die Vertriebspartner im Verkehrs-<br />

und Tarifverbund Stuttgart (VVS) im Frühjahr eine<br />

Einstiegsaktion mit Prämien-Gutscheinen für neue<br />

Abonnenten durchgeführt . Um möglichst viele potenzielle<br />

Kunden anzusprechen, gab es vier verschiedene<br />

Gutscheine zur Auswahl . In die Aktion einbezogen<br />

waren die Jedermann-, 9-Uhr-Umwelt-, Senioren- und<br />

14-Uhr-JuniorTickets . Die Prämie erhielten alle neuen<br />

Abonnenten, die zwischen März und Mai einstiegen .<br />

Die <strong>SSB</strong> setzte auf einen Media-Mix aus offensiver und<br />

persönlicher Ansprache, werblicher Präsenz und auf<br />

ein Briefmailing . Der wichtigste Vertriebskanal beim<br />

Abonnement sind die Kundenzentren, vor allem durch<br />

die Möglichkeit zum persönlichen Kundengespräch .<br />

Die Ergebnisse dazu sind eindeutig: gut die Hälfte aller<br />

Abo-Bestellungen erfolgten über die Kundenzentren,<br />

weitere 30 % gingen als unmittelbarer Rücklauf aus<br />

dem Briefmailing ein .<br />

Der wirtschaftliche Erfolg der Aktion ist schon zu Beginn<br />

des Jahres 2011 absehbar, da in dieser kurzen Zeit<br />

bereits 700 Abonnenten gewonnen werden konnten .<br />

Neukundengewinnung und -bindung<br />

im Berufsverkehr<br />

Im Zuge der FirmenTicket-Akquise wurden in <strong>2010</strong><br />

mehrere Vertriebsmaßnahmen mit namhaften Großunternehmen<br />

in Stuttgart durchgeführt .<br />

In Zusammenarbeit mit einem Automobilhersteller<br />

wurde bei deren Beschäftigten für das FirmenTicket<br />

geworben und bei Vor-Ort-Terminen der direkte<br />

Einstieg ermöglicht . Zudem wurde potenziellen<br />

Neukunden ein kostenloser Testmonat angeboten<br />

. Aus dieser Aktion resultierten rd . 170 neue<br />

FirmenTicket-Bestellungen .<br />

Die gleiche Zielrichtung hatte eine weitere Kampagne<br />

. Hier wurden die bisherigen Bestandskunden noch<br />

durch ein zusätzliches Mailing über eine neu geschaffene<br />

Stadtbahnanbindung informiert . Den Bestandskunden<br />

wurde bei Bestätigung Ihrer Ticketwahl ein<br />

Treuegeschenk offeriert; die Neueinsteiger in das FirmenTicket<br />

erhielten einen Freimonat . Das Maßnahmenbündel<br />

sorgte ebenfalls für eine deutliche Belebung in<br />

diesem wichtigen Segment .<br />

Das seit 2001 erfolgreich betriebene Zuzüglermarketing<br />

wurde auch <strong>2010</strong> fortgesetzt . Für an Neubürger<br />

verteilte Willkommenspakete wurden 8 .000 Test-MonatsTickets<br />

ausgestellt . Daraus konnten ca . 20 % dauerhaft<br />

in Monats- und JahresTickets überführt werden .<br />

Die Vorbereitungen für die ab Juli 2011 geplante Um-<br />

stellung des Zuzüglerprogramms auf ein dreimonatiges<br />

Probeabonnement wurden begonnen . Dann steigt der<br />

Kunde sofort in ein reguläres Abonnement ein, das er<br />

problemlos innerhalb einer dreimonatigen Probezeit<br />

kostenlos wieder kündigen kann . Die <strong>SSB</strong> verspricht<br />

sich daraus deutliche Verwaltungskosteneinsparungen<br />

und eine weiter steigende Übergangsrate von den<br />

Zuzüglern in dauerhafte Abonnementkunden .


Neukundengewinnung im<br />

Gelegenheitskundensegment<br />

Dieses Projekt zielte <strong>2010</strong> zum einem auf den Reiseanlass<br />

„Einkaufen in der Stuttgarter Innenstadt“ und<br />

zum anderen auf die Bereiche Kultur und Sport ab . So<br />

konnte die Marktbearbeitungslogik weiter umgesetzt<br />

und erweitert werden .<br />

Der Marktbearbeitungsansatz „Shopping“ soll auf Basis<br />

von Kooperationen mit frequenzstarken Einzelhandelspartnern<br />

im laufenden Jahr weiter intensiviert werden .<br />

Der Partner rabattiert attraktive Produkte bzw . Sorti-<br />

mente deutlich, während die <strong>SSB</strong> ihre Kommunikationskanäle<br />

für die Bewerbung der Reiseanlässe nutzt .<br />

Daraus resultieren für beide Kooperationspartner Vorteile.<br />

Die <strong>SSB</strong> profitiert von zusätzlichen Fahrgästen im<br />

Gelegenheitsverkehr . Die Einzelhandelspartner realisieren<br />

deutliche Kundenzuwächse beim vermarkteten<br />

Produktangebot .<br />

Veranstaltung in der Straßenbahnwelt // Eröffnungszüge der U6 im Fasanenhof<br />

Events<br />

Am 20 . März <strong>2010</strong> fand die „Lange Nacht der Museen“<br />

erstmals auch in der Straßenbahnwelt Stuttgart statt .<br />

Die Besucher wurden von einem reichhaltigen kulturellen<br />

Programm unterhalten .<br />

„Tunnel frei U 15“ hieß es am 20 . November <strong>2010</strong>,<br />

als zum ersten Mal die öffentliche Besichtigung des<br />

Stadtbahntunnels zwischen den künftigen Haltestellen<br />

Zuffenhausen Rathaus und Salzwiesenstraße möglich<br />

war . Damit konnte der betroffenen Bevölkerung das<br />

Resultat der vielen Verkehrs-und Wegebeschränkungen<br />

während der Bauzeit gezeigt werden .<br />

Die Stadtbahneröffnung U 6 zum Fasanenhof-Ost am<br />

11 . Dezember gab reichlich Anlass zum Feiern . Mit<br />

der neu gebauten Stadtbahnstrecke wird der Stadtteil<br />

Fasanenhof nun optimal an das Nahverkehrsnetz<br />

angeschlossen . Anwohner und Mitarbeiter der dort<br />

ansässigen Firmen können seitdem vier neue Stadtbahnhaltestellen<br />

mit dichter Taktfolge nutzen .<br />

40 | 41


U 6<br />

Marketing und Vertrieb<br />

Neuer Webauftritt der <strong>SSB</strong><br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurde der Webauftritt der <strong>SSB</strong> grundlegend<br />

überarbeitet . Wesentliches Ziel war es, den<br />

bisherigen Informationskanal um vertriebliche Funktionalitäten<br />

zu ergänzen, um damit die immer relevanter<br />

werdenden Online-Verkaufsprozesse zu ermöglichen .<br />

Mit dem Aufbau des <strong>SSB</strong>-Webshop werden Teile des<br />

ZeitTicketsegments und des Gelegenheitsverkehrs für<br />

die Onlinebestellung geöffnet . Die Onlineabwicklung<br />

des Abonnements wird deutlich kundenfreundlicher<br />

ausgestaltet .<br />

Im November ging die neue <strong>SSB</strong>-Website mit verbesserter<br />

Navigationslogik und einem Ticketwebshop<br />

an den Start . Im ersten Schritt können TagesTickets<br />

erworben und ausgedruckt werden . Seit dem Relaunch<br />

der Website konnten die Besucherzahlen mehr als verdoppelt<br />

werden und die Verkaufszahlen im Ticketshop<br />

liegen über den Erwartungen .<br />

Die Onlinebestellung des VersandTickets, die Umsetzung<br />

der Kombi- und AktionsPrintTickets sowie die<br />

Überarbeitung der online Abo- und Verbundpassbestellung<br />

folgen bis etwa Mitte 2011 . Bis Ende 2011<br />

werden die Funktionalitäten systematisch weiter<br />

ausgebaut . So sollen die beiden Zielgruppen Studenten<br />

und Auszubildende ebenfalls die Möglichkeit erhalten,<br />

die Autorisierung und Ticketbestellung komplett online<br />

abzuwickeln . Mittelfristig erwartet die <strong>SSB</strong> dadurch<br />

deutliche Entlastungen im personenbedienten Verkauf .<br />

Mobile Fahrgastinformation<br />

Seit 2009 stellt die <strong>SSB</strong> den Nutzern des Mobiltelefons<br />

iPhone von Apple ein ÖPNV-Navigationssystem<br />

namens „Fahr-Info Stuttgart“ für Stuttgart und die<br />

Region zum kostenlosen Download zur Verfügung . Seit<br />

dieser Zeit wurde das Programm 41 .000 mal heruntergeladen<br />

und erhielt die durchschnittliche Kundenbewertung<br />

„gut“ . Im Geschäftsjahr wurden alle, vor<br />

allem die aus der Netzumstellung 2011 resultierenden<br />

Fahrplandaten und Linien neu eingepflegt und auf die<br />

Bereitstellung von Echtzeitdaten umgestellt . Für 2011<br />

ist neben diversen Funktionserweiterungen auch die<br />

Anwendung des Androide-Betriebssystems vorgesehen,<br />

so dass zukünftig dieses Angebot für weitere mobile<br />

Endgerätetypen verfügbar ist .<br />

Neuer Internetauftritt // Online-Print-Ticket


Vertrieb<br />

Insgesamt konnten <strong>2010</strong> von der <strong>SSB</strong> 164,7 Mio . € kassenmäßig<br />

wirksame Einnahmen an den VVS gemeldet<br />

werden . Gegenüber dem Vorjahr war dies eine Steigerung<br />

um 4,5 % .<br />

Fahrgeldeinnahmen nach<br />

Vertriebsweg in % <strong>2010</strong> 2009<br />

Automaten 39,0 38,9<br />

Abonnement 21,9 22,9<br />

<strong>SSB</strong>-Kundenzentren 16,0 16,7<br />

FirmenTicket 10,3 11,0<br />

Private Vertriebspartner 4,4 4,8<br />

Fahrpersonal 5,1 4,9<br />

Sonstige Einnahmen 3,3 0,8<br />

Verkaufte Fahrausweise nach<br />

Vertriebsweg in % <strong>2010</strong> 2009<br />

Automaten 71,7 71,8<br />

Abonnement 5,7 6,0<br />

<strong>SSB</strong>-Kundenzentren 1,9 2,1<br />

FirmenTicket 0,1 0,1<br />

Private Vertriebspartner 1,7 1,9<br />

Fahrpersonal 17,5 16,9<br />

Sonstige Einnahmen 1,4 1,2<br />

Rabattaktion in Kooperation mit dem Linden-Museum<br />

Der bargeldlose Umsatzanteil bei den Vertriebswegen<br />

Automaten (20,7%) und <strong>SSB</strong> Kundenzentren (55,2%)<br />

verteilt sich folgendermaßen auf die verschiedenen<br />

Zahlungsmittel:<br />

Bargeldloser<br />

Zahlungsverkehr<br />

in % EC-Cash<br />

Geldkarte<br />

Mastercard<br />

Visa<br />

Gutscheine<br />

Automaten 15,3 0,6 1,0 1,7 2,1<br />

<strong>SSB</strong>-Kundenzentren<br />

45,7 0,0 2,4 3,3 3,8<br />

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U 1<br />

U 12 U 11<br />

BUS<br />

U 9<br />

U 8<br />

U 7<br />

U 6<br />

U 5<br />

U 4<br />

U 3<br />

U 2<br />

07 Fahrgeldeinnahmen und Verkehrsleistungen<br />

Viele Effekte stützen den ÖPNV – Entwicklung im Gesamtbetrieb<br />

Barfahrausweise<br />

Zeitfahrausweise<br />

Einnahmen & Fahrten


44 | 45


U 7<br />

Fahrgeldeinnahmen<br />

und Verkehrsleistungen<br />

Viele Effekte stützen den ÖPNV<br />

Entwicklung im Gesamtbetrieb<br />

Gleich vier positive Effekte führten dazu, dass die <strong>SSB</strong><br />

mit der Entwicklung des Jahres <strong>2010</strong> zufrieden ist .<br />

Hatte im Verbundraum die Wirtschaftskrise in 2009<br />

noch rückläufige Tendenzen, so drehte sich dieser Einfluss<br />

im Laufe des Geschäftsjahres vollständig um. Die<br />

Arbeitslosenquoten in der Region erreichten wieder<br />

nahezu Vollbeschäftigungsniveau . Zusätzlich hatten<br />

die Winterbedingungen im I . und IV . Quartal <strong>2010</strong> zur<br />

Folge, dass sich viele Menschen auf die Pünktlichkeit<br />

und Sicherheit des Nahverkehrs verlassen haben . Des<br />

Weiteren hatten auch die Treibstoffpreise, die sich<br />

auf einem hohen Niveau bewegten, viele Autofahrer<br />

bewogen, verstärkt das ÖPNV-Angebot zu nutzen .<br />

Insgesamt wurde damit die durchschnittliche Tarifanpassung<br />

von 2,4 % vom Kunden angenommen . Die<br />

Fahrgeldeinnahmen im Gesamtverkehr nahmen um<br />

3,3 %, die Fahrten um 0,5 % zu .<br />

Die Einwohnerzahl Stuttgarts verringerte sich aufgrund<br />

der Einführung der Zweitwohnungssteuer<br />

statistisch auf 577 Tsd . Da sich im gleichen Zeitraum<br />

auch die Pkw-Zahl um 0,96 % erhöhte, stieg die PKW-<br />

Dichte pro 1000 Einwohner von 454 auf 471 an .<br />

In <strong>2010</strong> bestanden wie bereits im Vorjahr aufgrund der<br />

Ausbaumaßnahmen der U 15 im Stuttgarter Norden<br />

weiterhin Erschwernisse für den Kunden durch einen<br />

umfangreichen Busersatzverkehr, die noch bis zur<br />

geplanten Inbetriebnahme der Strecke Ende 2011<br />

andauern werden .<br />

Die seit vielen Jahren größte Netzumstellung mit<br />

gleichzeitiger Einweihung eines neuen Streckenabschnittes<br />

der Linie U 6 nach Fasanenhof-Ost Mitte<br />

Dezember <strong>2010</strong> hatte noch keine nennenswerten<br />

Auswirkungen im Geschäftsjahr .<br />

Alle beschriebenen Jahreseinflüsse und verbesserten<br />

Rahmenbedingungen führten zu Erhöhungen der<br />

Gesamteinnahmen um 3,3 % und Fahrten um 0,5 % .<br />

Davon profitierte insbesondere der Regeltarif mit einer<br />

Verbesserung bei den Barfahrausweisen um 6,8 % .<br />

Die Zeitkarten mit ihrem nahezu doppelten Umsatzanteil<br />

legten um 3,3 % zu . Damit nahm der Anteil der<br />

Barfahrausweise am gesamten Regeltarif um 0,8 %-<br />

Punkte zu .<br />

Bei den Ausgleichszahlungen für die Beförderung<br />

Schwerbehinderter musste durch die Reduzierung der<br />

Abgeltungssätze ab Juli <strong>2010</strong> ein Rückgang von 10,5 %<br />

verzeichnet werden .<br />

Barfahrausweise<br />

Die Einnahmesteigerung im Barausweisverkehr von<br />

6,8 % konnte neben der Tarifanpassung <strong>2010</strong> auch<br />

durch Wettereinflüsse und Großveranstaltungen erzielt<br />

werden . Die Fahrten nahmen im gleichen Zeitraum um<br />

4,5 % zu . Vor allem das mit 1 € unverändert günstige<br />

KurzstreckenTicket und das EinzelTicket verzeichneten<br />

überdurchschnittliche Wachstumsraten .<br />

Zeitfahrausweise<br />

Der Einnahmeanteil der Zeitkarten im Regeltarif reduzierte<br />

sich zugunsten des Gelegenheitsverkehrs um<br />

0,8 %-Punkte auf 64,0 % .<br />

Tarifliche Einflüsse und das Ende der Wirtschaftskrise<br />

hatten auf den Berufsverkehr positive Auswirkungen,<br />

so dass die Fahrten wieder das Vorjahresniveau<br />

erreichten, die Einnahmen aber um 3,6 % gesteigert<br />

wurden . Insbesondere das WochenTicket mit der hohen<br />

zeitlichen Flexibilität hat dazu einen wesentlichen<br />

Anteil beigetragen .<br />

Im Ausbildungsverkehr führte neben höherer Studierendenzahlen<br />

auch ein verbessertes Angebot in<br />

Zusammenarbeit mit Nachbarverbünden in Form<br />

des Anschluss-StudiTicket zu Einnahmesteigerung<br />

von 3,4 % . Die Fahrten nahmen um 0,9 % zu . Da die<br />

Schülerzahlen in den nächsten Jahren jedoch rückläufig<br />

sein werden, ist damit der Zenit im Schülerverkehr<br />

erreicht . Damit sind aus dieser Zielgruppe keine<br />

größeren Umsatzpotenziale in den kommenden Jahren<br />

zu erwarten .<br />

Als kleinstes Einnahmesegment innerhalb der Zeitfahrausweise<br />

ist der Seniorenverkehr bei Einnahmen<br />

(-0,1 %) und Fahrten (-2,3 %) weiter rückläufig. Bis<br />

Ende <strong>2010</strong> war dieses Ticket mit einer Sperrzeit belegt<br />

und war im Vergleich zu anderen Ticketarten weniger<br />

attraktiv . Allerdings wurden mit dem Tarif 2011 diese<br />

Einschränkungen aufgehoben und weitere absatzfördernde<br />

Maßnahmen umgesetzt, so dass zukünftig<br />

wieder mit einer steigenden Akzeptanz gerechnet<br />

werden kann .


Die Vielfalt unserer Fahrgäste<br />

46 48 |<br />

47<br />

49


U 7<br />

Fahrgeldeinnahmen<br />

und Verkehrsleistungen<br />

Einnahmen in 1000 € <strong>2010</strong> 2009<br />

Linienverkehr<br />

Veränderung<br />

absolut<br />

Veränderung<br />

%<br />

- Regeltarif 172.907 165 .473 7 .434 4,5<br />

- Sonderangebote und sonstige Fahrausweise *) 3.605 4 .031 -426 -10,6<br />

- Schwerbehinderte 9.728 10 .870 -1 .142 -10,5<br />

Summe Linienverkehr 186.240 180.374 5.866 3,3<br />

Sonderverkehr 1.139 935 204 21,8<br />

Gesamt 187.379 181.309 6.070 3,3<br />

*) incl . EBE<br />

Fahrten in 1000<br />

Linienverkehr<br />

<strong>2010</strong> 2009 Veränderung<br />

absolut<br />

Veränderung<br />

%<br />

- Regeltarif 171.461 169 .743 1 .718 1,0<br />

- Sonderangebote und sonstige Fahrausweise *) 7.763 8 .514 -751 -8,8<br />

- Schwerbehinderte 10.644 10 .817 -173 -1,6<br />

Summe Linienverkehr 189.868 189.074 794 0,4<br />

Sonderverkehr 481 390 91 23,3<br />

Gesamt 190.349 189.464 885 0,5<br />

*) incl . EBE


Einnahmen Regeltarif in 1000 € <strong>2010</strong> 2009<br />

Veränderung<br />

absolut<br />

Veränderung<br />

%<br />

KurzstreckenTicket 3.838 3 .503 335 9,6<br />

EinzelTicket 30.392 28 .218 2 .174 7,7<br />

4er-Ticket 20.305 19 .135 1 .170 6,1<br />

TagesTicket 7.703 7 .444 259 3,5<br />

Barfahrausweise 62.238 58.300 3.938 6,8<br />

Berufsverkehr 57.306 55 .330 1 .976 3,6<br />

Ausbildungsverkehr 46.558 45 .031 1 .527 3,4<br />

Seniorenverkehr 6.805 6 .812 -7 -0,1<br />

Zeitfahrausweise 110.669 107.173 3.496 3,3<br />

Gesamt 172.907 165.473 7.434 4,5<br />

Fahrten Regeltarif in 1000 <strong>2010</strong> 2009<br />

Veränderung<br />

absolut<br />

Veränderung<br />

%<br />

KurzstreckenTicket 3.838 3 .503 335 9,6<br />

EinzelTicket 13.361 12 .704 657 5,2<br />

4er-Ticket 9.452 9 .178 274 3,0<br />

TagesTicket 3.670 3 .635 35 1,0<br />

Barfahrausweise 30.321 29.020 1.301 4,5<br />

Berufsverkehr 55.558 55 .566 -8 0,0<br />

Ausbildungsverkehr 74.900 74 .223 677 0,9<br />

Seniorenverkehr 10.682 10 .934 -252 -2,3<br />

Zeitfahrausweise 141.140 140.723 417 0,3<br />

Gesamt 171.461 169.743 1.718 1,0<br />

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U 1<br />

U 12 U 11<br />

BUS<br />

U 9<br />

U 8<br />

U 7<br />

U 6<br />

U 5<br />

U 4<br />

U 3<br />

U 2<br />

08 Betriebsleistungen<br />

Schienenverkehr<br />

Busverkehr<br />

Sonderverkehr<br />

Platzausnutzung<br />

Wagen-km<br />

Platz-km<br />

Platzausnutzung


50 | 51


U 8<br />

Betriebsleistungen<br />

Grundsätzlich unterliegen Betriebsleistungen jährlichen<br />

Schwankungen, die auf die Lage und die Anzahl<br />

der Arbeitstage zurückzuführen sind .<br />

Schienenverkehr<br />

Da die Angebotsleistung im Linienbetrieb der Stadtbahn<br />

nahezu konstant geblieben ist, ergaben sich<br />

daher auch bei Wagen-km und Platz-km zum Vorjahr<br />

keine Veränderungen . Die ab Mitte Dezember <strong>2010</strong><br />

umgesetzten Linienerweiterungen durch den Fahrplanwechsel<br />

2011 hatten noch keinen merklichen Einfluss.<br />

Busverkehr<br />

Im Busbetrieb wurden <strong>2010</strong> nur wenige Anpassungen<br />

zur Optimierung von Linienverläufen und Takten vorgenommen<br />

. Daher reduzierten sich die Wagen-km nur<br />

um 0,5 % . Um den steigenden Fahrgastzahlen gerecht<br />

zu werden, wurden jedoch mehr Leistungen mit Gelenkbussen<br />

erbracht . Somit stiegen auch die Platz-km<br />

um 1,3 % .<br />

Bis zum Ende der Stadtbahnausbaumaßnahmen im<br />

Stuttgarter Norden Ende 2011 wird zwischen Zuffenhausen<br />

und Stammheim weiterhin ein Busersatzverkehr<br />

angeboten .<br />

Sonderverkehr<br />

Der Sonderverkehr im Busbereich war neben saisonalen<br />

Schwankungen insbesondere durch einen bis Ende<br />

<strong>2010</strong> übernommenen Werksverkehr sowie durch die<br />

Schienen der Zahnradbahn<br />

Übernahme von Busleistung im Rahmen der zeitweisen<br />

instandhaltungsbedingten Schließung von S-Bahn-<br />

Gleisen bestimmt . Daher nahmen Wagen-km und<br />

Platz-km nochmals zu .<br />

Platzausnutzung<br />

Die Platzausnutzung konnte im schienengebundenen<br />

Verkehr durch gestiegene Fahrgastzahlen bei gleichem<br />

Fahrzeugeinsatz leicht um 0,1 %-Punkte verbessert<br />

werden .<br />

Im Busbetrieb nahm durch den verstärkten Einsatz von<br />

Gelenkbussen die Platzausnutzung um 0,2 %-Punkte ab .<br />

Bus-Ersatzverkehr zwischen Zuffenhausen und Stammheim


Wagen-km in 1000 <strong>2010</strong> 2009<br />

Linienverkehr Schiene<br />

Veränderung<br />

absolut<br />

Veränderung<br />

%<br />

Wagen-km 15.768 15 .769 -1 0,0<br />

Linienverkehr Bus<br />

Wagen-km 15.061 15 .131 -70 -0,5<br />

Sonderverkehr<br />

Wagen-km Schiene 6 5 1 20,0<br />

Wagen-km Bus 1.212 1 .173 39 3,3<br />

Platz-km in 100 000 <strong>2010</strong> 2009<br />

Linienverkehr Schiene<br />

Veränderung<br />

absolut<br />

Veränderung<br />

%<br />

Platz-km 38.939 38 .931 8 0,0<br />

Linienverkehr Bus<br />

Platz-km 13.047 12 .884 163 1,3<br />

Sonderverkehr (Schiene u. Bus)<br />

Platz-km 906 867 39 4,5<br />

Platzausnutzung <strong>2010</strong> 2009<br />

4 Personen je qm Stehplatzfläche<br />

Veränderung<br />

%-Punkte<br />

Schienenbetrieb 16,0 15,9 0,1<br />

Busbetrieb 25,0 25,2 -0,2<br />

52 | 53


U 1<br />

U 12 U 11<br />

BUS<br />

U 9<br />

U 8<br />

U 7<br />

U 6<br />

U 5<br />

U 4<br />

U 3<br />

U 2<br />

09 Betriebsanlagen und Infrastruktur<br />

Stadtbahn<br />

Schienenfahrzeuge<br />

Bus<br />

Gleisanlagen und Streckenausrüstung<br />

Schienenfahrzeuge<br />

Busse


54 | 55


U 9<br />

Betriebsanlagen<br />

und Infrastruktur<br />

Stadtbahn<br />

Nach dreijähriger Bauzeit wurde am 11 . Dezember <strong>2010</strong><br />

der neue 2,8 km lange Abschnitt der Stadtbahnlinie<br />

U 6 zum Fasanenhof in Betrieb genommen .<br />

Auch der Ausbau der Hochbahnsteige auf dem Streckenabschnitt<br />

nach Mönchfeld auf 80 m Länge sowie<br />

der Umbau der Haltestelle in der Badstraße am Wilhemsplatz<br />

in Bad Cannstatt und der Neubau der Haltestelle<br />

Ebitzweg als Ersatz für die ehemalige U 13-Haltestelle<br />

Augsburger Platz wurden fertiggestellt . Damit<br />

waren die infrastrukturellen Voraussetzungen für<br />

die Inbetriebnahme des neuen Stadtbahnnetzes 2011<br />

geschaffen . Im gesamten Stadtbahnnetz ist nunmehr<br />

ein barrierefreier Zugang von Bahnsteig zu Fahrzeug<br />

möglich .<br />

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember <strong>2010</strong> sind<br />

ausschließlich Niederflurbusse im Linienverkehr eingesetzt<br />

. Umso wichtiger ist die Ausrüstung der Bushaltestellen<br />

mit 18 cm hohen Borden; der Umbau in Stufen<br />

erfolgt nach einer gemeinsam mit dem Tiefbauamt<br />

erarbeiteten Prioritätenliste .<br />

In Zuffenhausen und Stammheim sind die Rohbauarbeiten<br />

zum Ausbau der ehemaligen Straßen- zur<br />

Stadtbahnlinie U 15 auf einer Länge von 2,7 km<br />

weitgehend abgeschlossen . Der 440 m lange Tunnel in<br />

Halbdeckelbauweise im Zuge der Ludwigsburger- und<br />

Unterländer Straße sowie der 580 m lange bergmännische<br />

Tunnel unter der Güglinger- und Stammheimer<br />

Straße wurden Mitte November <strong>2010</strong> im Rohbau fertiggestellt<br />

. Am 20 .11 .<strong>2010</strong> kamen ca . 6 .000 Besucher,<br />

um diese neuen Tunnelbauwerke, unter dem Motto<br />

„Tunnel frei“, zu begutachten .<br />

Noch im Jahr <strong>2010</strong> hat der stadtbahntechnische Ausbau<br />

im unterirdischen Abschnitt in Zuffenhausen begonnen<br />

. Im oberirdischen Abschnitt nach Stammheim<br />

sind für den Stadtbahnausbau nur noch Restarbeiten<br />

erforderlich . Die Inbetriebnahme der Stadtbahnlinie<br />

U 15 nach Stammheim ist im Dezember 2011 geplant .<br />

Im Europaviertel (A1-Gebiet), das entlang der Heilbronner<br />

Straße nördlich des Hauptbahnhofs entsteht,<br />

wurden die Tunnelröhren für die Stadtbahnlinie U 12<br />

in offener Bauweise weiter vorangetrieben, sowohl<br />

in Richtung Hauptbahnhof, als Folgemaßnahme des<br />

Großprojektes Stuttgart 21, als auch in Richtung<br />

Nordbahnhofstraße .<br />

Prominente Gäste bei der Eröffnungsfeier U6 Fasanenhof // „Tunnel frei“ in Zuffenhausen


In der unterirdischen Haltestelle Hauptbahnhof wurden<br />

die Bahnsteige für die Talquerlinie auf gesamter<br />

Länge als Hochbahnsteig ausgebildet . Um im Störungsfall<br />

besser agieren zu können, wurde in diesem<br />

Bereich ein Gleiswechsel eingebaut; ebenso im Bereich<br />

der Haltestelle Milchhofstraße .<br />

Ein Teil des 34 Jahre alten Stellwerks am Hauptbahnhof<br />

wurde durch ein neues elektronisches ersetzt .<br />

Schienenfahrzeuge<br />

Schwerpunkt der Aktivitäten im Jahr <strong>2010</strong> war, wie<br />

im Vorjahr, die Generalüberholung von Fahrzeugen<br />

der ersten Generation, des Stadtbahnwagens S-DT 8 .<br />

Mit Stand 31 .12 .<strong>2010</strong> sind 24 Stadtbahnwagen fertiggestellt<br />

. Die Fahrzeuge halten alle Anforderungen ein<br />

und beweisen im täglichen Einsatz ihre Zuverlässigkeit .<br />

Das vorgesehene Instandhaltungsbudget wurde eingehalten<br />

. Auch für 2011 sind weitere 12 Stadtbahnwagen<br />

zur Überholung vorgesehen .<br />

Gleichzeitig musste auch bei den übrigen Stadtbahnen<br />

und Sonderfahrzeugen die laufende Regelinstandhaltung<br />

sichergestellt werden . Trotz der damit verbundenen<br />

Reduzierung der Fahrzeugreserve und erhöhtemFahrzeugeinsatz<br />

konnten alle Arbeiten wie geplant<br />

durchgeführt werden .<br />

Hauptwerkstatt, Generalsanierung DT8<br />

Die erforderlichen Hauptuntersuchungen an den<br />

Stadtbahnwagen gemäß BOStrab § 57 wurden plangemäß<br />

durchgeführt . Ferner wurden die regelmäßigen<br />

Wartungen und Reparaturen in den Betriebswerkstätten<br />

termingerecht gemacht .<br />

Im Hinblick auf die noch weiter reduzierte Fahrzeugreserve<br />

durch den Fahrplan 2011 war es im Vorfeld<br />

dieses Ereignisses erforderlich, teilweise sehr zeitaufwendige<br />

und umfangreiche Instandhaltungsmaßnahmen<br />

vorzuziehen .<br />

Nach vollständiger Ausrüstung der Haltestellen der<br />

Linie U 13 mit Hochbahnsteigen, wurden an den restlichen<br />

20 Stadtbahnen die Klapptrittstufen stillgelegt<br />

bzw . ausgebaut .<br />

<strong>2010</strong> konnte der Vertrag für die Beschaffung weiterer<br />

20 Stadtbahnwagen, mit einer Option für weitere 40<br />

Züge, erfolgreich abgeschlossen werden . Im Anschluss<br />

wurden mit dem Fahrzeughersteller die konstruktiven<br />

Festlegungen vereinbart .<br />

56 | 57


U 9<br />

Betriebsanlagen<br />

und Infrastruktur<br />

Bus<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden 20 neue Niederflur-Solobusse mit<br />

dem derzeit höchsten verfügbaren Stand der Abgasreinigung<br />

EEV beschafft .<br />

Bis zum Ende des Busersatzverkehrs 15 E verfügt die<br />

<strong>SSB</strong> noch über einen erhöhten Busbestand .<br />

Barrierefreies Busfahren


Gleisanlagen und Streckenausrüstung<br />

Jahr<br />

Betriebsstrecke<br />

Schiene gesamt<br />

in km<br />

Auf besonderem Bahn-<br />

körper und Tunnel<br />

in km<br />

2002 124 112<br />

2003 123 113<br />

2004 123 113<br />

2005 126 115<br />

2006 126 115<br />

2007 123 116<br />

2008 123 116<br />

2009 123 116<br />

<strong>2010</strong> 125 118<br />

Schienenfahrzeuge<br />

Jahr<br />

Stadtbahn<br />

DT 8<br />

Gelenktriebwagen<br />

GT 4<br />

Seilbahn<br />

und Zahnradbahn<br />

Gesamt<br />

2002 136 34 5 175<br />

2003 136 36 5 177<br />

2004 154 36 5 195<br />

2005 164 38 5 207<br />

2006 164 38 5 207<br />

2007 164 38 5 207<br />

2008 164 0 5 169<br />

2009 164 0 5 169<br />

<strong>2010</strong> 164 0 5 169<br />

Busse<br />

Jahr<br />

Linienbusse<br />

Standard<br />

Linienbusse<br />

Gelenk Gesamt<br />

2002 95 155 250<br />

2003 100 153 253<br />

2004 87 156 243<br />

2005 87 155 242<br />

2006 89 166 255<br />

2007 91 183 274<br />

2008 87 183 270<br />

2009 86 190 276<br />

<strong>2010</strong> 94 185 279<br />

58 | 59


U 1<br />

U 12 U 11<br />

BUS<br />

U 9<br />

U 8<br />

U 7<br />

U 6<br />

U 5<br />

U 4<br />

U 3<br />

U 2<br />

10 Umweltbericht und Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltigkeit<br />

Ökostrom<br />

Energieeffizienz<br />

Bus<br />

Abfallentsorgung<br />

Gefahrguttransport<br />

Altlastensanierung<br />

Abfallbilanz<br />

Energiebilanz


60 | 61


BUS<br />

Umweltbericht<br />

und Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltigkeit<br />

Im Juni <strong>2010</strong> hat die <strong>SSB</strong> auf der Jahrestagung des<br />

VDV in München ihr Bekenntnis zur UITP-Charta für<br />

Nachhaltigkeit erneuert und damit deren Stellenwert<br />

im Unternehmen bekräftigt .<br />

Ökostrom<br />

Wie bereits im Vorjahr wurde in <strong>2010</strong> ein Viertel des<br />

Strombezugs als Ökostrom bezogen . Für diesen Anteil<br />

wurden sogenannte RECS-Zertifikate gekauft (Renewable<br />

Energy Certificates System), mit denen regenerativ<br />

erzeugter Strom gefördert wird . Die eigentliche Beschaffung<br />

des physikalisch bezogenen Stroms ist davon<br />

jedoch getrennt, was zum Vorteil hat, dass man nicht<br />

an einen bestimmten Ökostromanbieter gebunden ist .<br />

Für die Jahre 2011 und 2012 werden jeweils für 70 %<br />

des Strombezugs RECS-Zertifikate entsprechend den<br />

Qualitätsanforderungen nach TÜV EE01 beschafft .<br />

Energieeffizienz<br />

Die energetische Sanierung von Gebäuden der <strong>SSB</strong><br />

wird mit Wärmedämmungen, Fenstererneuerungen,<br />

Optimierung der Wärmeversorgung auch mittels Geothermie<br />

weiter fortgesetzt .<br />

In renovierten Gebäudeteilen im <strong>SSB</strong> Zentrum konnten<br />

durch lufttechnische Maßnahmen erhebliche Energieeinsparungen<br />

erzielt werden .<br />

Generell werden bei Neuinstallationen und Instandsetzungen<br />

Hocheffizienzpumpen- und motoren in den<br />

Heizungsanlagen und der Trinkwasserversorgung sowie<br />

bei Lüftungsanlagen eingebaut .<br />

Die Landeshauptstadt Stuttgart beteiligt sich beim<br />

bundesweiten Wettbewerb „Energieeffiziente Stadt“,<br />

gefördert durch das BMBF-Forschungsvorhaben in<br />

Stuttgart: „Stadt mit Energieeffizienz, SEE Stuttgart“.<br />

Die <strong>SSB</strong> konnte hierzu durch Nennung vieler geplanter<br />

Einzelmaßnahmen einen Beitrag leisten, wie zum<br />

Beispiel den Austausch der USV-Anlage (unabhängige<br />

Stromversorgung) der EDV, Verbesserung der Kühlung<br />

der Rechenzentren, die zusammen über 150 .000 kWh<br />

jährliche Stromeinsparung erbringen .<br />

Aber auch eine auf die Betriebszeiten hin optimierte<br />

Druckluftversorgung von Bussen im Busbetriebshof<br />

Gaisburg und Errichtung einer Solaranlage zur Warmwasseraufbereitung<br />

im Stadtbahnbetriebshof Remseck<br />

konnten als Effizienzsteigerung genannt werden.<br />

Bus<br />

Die im Jahr <strong>2010</strong> beschafften neuen Busse verfügen<br />

über den derzeit höchsten Stand der Abgasreinigung<br />

EEV .<br />

Damit verfügt die <strong>SSB</strong> nicht nur über eine komplette<br />

Niederflurbusflotte, sondern wiederum konnten 20<br />

Fahrzeuge mit der Abgasnorm Euro II ausgemustert<br />

und der Bestand an EEV-Fahrzeugen auf 38 % erhöht<br />

werden. Zusätzlich flossen bei den Neubeschaffungen<br />

der letzten Jahre auch sämtliche Optimierungen<br />

im Bereich der Getriebetechnik und -steuerung ein,<br />

was den Durchschnittsverbrauch der Flotte deutlich<br />

verbesserte .<br />

Der Feldversuch mit vier Bussen von Typ Citaro mit<br />

EEV-Motor, mit dem synthetischen Kraftstoff aus<br />

nachwachsenden Rohstoffen, soll im ersten Halbjahr<br />

2011 beendet werden . Zwischenzeitlich haben die<br />

Busse über 550 Tsd . km ohne besondere Vorkommnisse<br />

zurückgelegt .<br />

Seit September <strong>2010</strong> wurden insgesamt fünf Hybridbusse<br />

ausgeliefert, die im Rahmen der Aktivitäten<br />

der <strong>SSB</strong> bei den Modellregionen Elektromobilität im<br />

Einsatz sind .<br />

Die <strong>SSB</strong> beteiligt sich weiterhin an einem Projekt „Ikone“<br />

(ebenfalls Teil der Modellregion Elektromobilität) .<br />

Dabei wird für drei Jahre ein rein batteriebetriebener<br />

Kleintransporter im Fuhrpark der <strong>SSB</strong> betrieben, der<br />

Anfang 2011 ausgeliefert wurde .<br />

Abfallentsorgung<br />

Seit 1 . April <strong>2010</strong> wurde das elektronische Abfallnachweisverfahren<br />

(eANV) eingeführt, das nach anfänglichen<br />

Problemen seit Ende <strong>2010</strong> reibungslos läuft .


Gefahrguttransport<br />

Bei der <strong>SSB</strong> werden Gefahrgüter aller Klassen außer<br />

Klasse 6 .2 und 7 befördert . In <strong>2010</strong> ereigneten sich<br />

keine Unfälle oder Zwischenfälle, bei denen Gefahrgüter<br />

freigesetzt wurden oder in Brand geraten sind .<br />

Die Anlieferung von Dieselkraftstoff stellt mit Abstand<br />

den größten Posten dar . Auch einige Abfälle, wie z .B .<br />

Altöl und Bleibatterien, sind als Gefahrgut eingestuft .<br />

Eigentransporte von Gefahrgut erfolgen fast ausschließlich<br />

in Kleinmengen . Der betroffene Personenkreis<br />

wird regelmäßig geschult .<br />

Altlastensanierung<br />

Auf dem Gelände des ehemaligen Straßenbahndepots<br />

in Bad Cannstatt hatte sich bei Erkundungen der<br />

Verdacht bestätigt, dass dort Bodenkontaminationen<br />

aus dem Betrieb der ehemaligen Gasfabrik vorhanden<br />

sind . Mit den vorbereitenden Arbeiten zur Beseitigung<br />

wurde begonnen .<br />

Bushaltestelle Universität Vaihingen<br />

62 | 63


BUS<br />

Umweltbericht<br />

und Nachhaltigkeit<br />

Energiebilanz <strong>2010</strong> 2009 2008 2007<br />

Strom in Mio. kWh<br />

Schienenverkehr 79,1 78,1 77,7 79,7<br />

Stromverbrauch kWh/Pers .-km 0,127 0,126 0,125 0,130<br />

Stromverbrauch kWh/100 km 496 489 494 470<br />

CO 2 in gr/Pers .-km 36 35 35 36<br />

CO 2 in gr/km 1.389 1 .370 1 .384 1 .316<br />

Betriebsanlagen 16,1 16,4 15,9 20,4<br />

Diesel in Mio. Liter<br />

Busverkehr 7,8 8,0 7,8 7,7<br />

Dieselverbrauch L/Pers .-km 0,023 0,024 0,024 0,024<br />

Dieselverbrauch L/100 km 53 54 54 55<br />

CO 2 in gr/Pers .-km 61 64 63 63<br />

CO 2 in gr/km 1.386 1 .428 1 .423 1 .454<br />

Fuhrparkfahrzeuge 0,2 0,2 0,2 0,2<br />

Benzin in Mio. Liter<br />

Fuhrparkfahrzeuge 0,1 0,1 0,1 0,1<br />

Fernwärme in Mio. kWh*)<br />

2,8 2,6<br />

Gas in Mio. kWh*) 17,3 16,3<br />

12,8 11,3<br />

*)ab 2009 Fernwärme und Gas zusammengefasst


Abfallbilanz (Auszug) <strong>2010</strong> 2009 2008 2007<br />

Abfall Einheit Menge Menge Menge Menge<br />

Verwertung gefährlich<br />

Altöl t 30 25 25 26<br />

Ölabscheider-u Sandfanginhalte m³ 272 288 213 250<br />

Kühlerfrostschutzgemisch t 11,6 7 8 5<br />

Elektronikschrott t 10,5 10 1 5<br />

Starterbatterien t 14 16 34 16<br />

teerölimprägnierte Bahnschwellen t 328 66 485 228<br />

Verwertung nicht gefährlich<br />

Altreifen St 1313 1 .536 1 .237 1 .734<br />

Asphalt teerfrei t 2.872 6 .838 111 106<br />

Schienenkehricht t 109 113 119 126<br />

Fettabscheiderinhalte m³ 34 26 34 34<br />

Papier und Kartonagen t 61 31 91 109<br />

Gewerbeabfall t 272 77 256 283<br />

Beton t 1.746 2 .819 1 .361 73<br />

gem . Bau- und Abbruchabfälle t 139 339 240 43<br />

Kabelabfälle t 46 35 23 58<br />

Altmetalle t 880 865 802 938<br />

Erdaushub t 5.924 27 .500 9 .953 2 .151<br />

Gleisschotter t 2.396 4 .876 3 .882 403<br />

64 | 65


U 1<br />

U 12 U 11<br />

BUS<br />

U 9<br />

U 8<br />

U 7<br />

U 6<br />

U 5<br />

U 4<br />

U 3<br />

U 2<br />

11 Jahresabschluss<br />

Bilanz zum 31 . Dezember <strong>2010</strong><br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Anhang<br />

:: Allgemeine Angaben<br />

:: Erläuterungen zur Bilanz<br />

:: Erläuterungen zur Gewinn- u . Verlustrechnung<br />

:: Sonstige Angaben<br />

:: Anhang/Anlage 1: Entwicklung des Anlagevermögens<br />

:: Anhang/Anlage 2: Verbundene & Andere Unternehmen<br />

:: Anhang/Anlage 3: Organe der Gesellschaft


66 57 |<br />

67<br />

58


U 11<br />

Jahresabschluss<br />

Bilanz zum 31. Dezember <strong>2010</strong><br />

Aktiva Anhang<br />

A. Anlagevermögen (1)<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

31.12.<strong>2010</strong> 2009<br />

T€ T€ T€<br />

1 . Software und sonstige Rechte 5.056 2 .309<br />

2 . Geleistete Anzahlungen 719 5.775 3 .251<br />

II. Sachanlagen<br />

1 . Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />

einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 200.250 189 .736<br />

2 . Gleisanlagen, Streckenausrüstung und<br />

Sicherungsanlagen 94.983 83 .475<br />

3 . Fahrzeuge für Personen- und Güterverkehr 91.772 98 .203<br />

4 . Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu<br />

Nummer 2 oder 3 gehören 4.311 3 .086<br />

5 . Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 17.222 12 .975<br />

6 . Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 69.341 477.879 55 .235<br />

III. Finanzanlagen<br />

1 . Anteile an verbundenen Unternehmen (2) 386 386<br />

2 . Beteiligungen 98 98<br />

3 . Sonstige Ausleihungen 635 1.119 626<br />

Summe A. Anlagevermögen 484.773 449.380<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

1 . Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 16.660 18 .970<br />

2 . Noch nicht abgerechnete Baumaßnahmen 2.373 8 .237<br />

3 . Waren 122 19.155 13<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (3)<br />

1 . Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.813 3 .055<br />

2 . Forderungen gegen verbundene Unternehmen 24.533 24 .088<br />

3 . Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht 2.928 2 .894<br />

4 . Sonstige Vermögensgegenstände 39.328 69.602 78 .205<br />

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten<br />

und Schecks<br />

(4)<br />

26.245 21 .276<br />

Summe B. Umlaufvermögen 115.002 156.738<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 2.295 1 .196<br />

602.070 607.314


Passiva Anhang<br />

A. Eigenkapital<br />

31.12.<strong>2010</strong> 2009<br />

T€ T€ T€<br />

I. Gezeichnetes Kapital 140.094 140 .094<br />

II. Kapitalrücklage 9.186 9 .186<br />

III. Gewinnrücklagen<br />

1 . Gesetzliche Rücklage 1.705 1 .705<br />

2 . Andere Gewinnrücklagen 1.142 152.127 1 .142<br />

B. Sonderposten mit Rücklageanteil<br />

1 . Rücklage gemäß § 6 b EStG 1.890 4 .104<br />

C. Rückstellungen<br />

1 . Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 125.070 122 .449<br />

2 . Sonstige Rückstellungen (5) 117.008 242.078 131 .326<br />

D. Verbindlichkeiten (6)<br />

1 . Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 8.757 8 .991<br />

2 . Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 0 3 .160<br />

3 . Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 26.957 18 .683<br />

4 . Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 11.600 7 .900<br />

5 . Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht 1 0<br />

6 . Sonstige Verbindlichkeiten 133.896 181.211 131 .910<br />

E. Rechnungsabgrenzungsposten (7) 24.764 26 .664<br />

602.070 607.314<br />

68 | 69


U 11<br />

Jahresabschluss<br />

Gewinn- und Verlustrechnung Anhang<br />

31.12.<strong>2010</strong> 2009<br />

T€ T€ T€<br />

1 . Umsatzerlöse (8) 252.948 250 .899<br />

2 .<br />

Verminderung des Bestandes bei noch nicht abgerechneten<br />

Baumaßnahmen 5.863 12 .241<br />

3 . Andere aktivierte Eigenleistungen 3.486 2 .437<br />

4 . Sonstige betriebliche Erträge (9) 44.893 43 .588<br />

5. Gesamtleistung 295.464 284.683<br />

6 . Materialaufwand (10) 92.463 88 .608<br />

7. Rohergebnis 203.001 196.075<br />

8 . Personalaufwand (11) 143.591 145 .745<br />

9 .<br />

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen (12) 38.508 35 .165<br />

10 . Sonstige betriebliche Aufwendungen (13) 28.149 29 .410<br />

11 . Erträge aus Beteiligungen 0 0<br />

12 . Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 68 91<br />

13 .<br />

Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen<br />

des Finanzanlagevermögens 221 98<br />

14 . Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (14) 742 1 .724<br />

15 . Abschreibungen auf Finanzanlagen 0 49<br />

16 . Aufwendungen aus Verlustübernahme 124 118<br />

17 . Zinsen und ähnliche Aufwendungen (15) 7.436 216.777 5 .416<br />

18. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -13.776 -17.915<br />

19 . außerordentliche Aufwendungen (16) 4.510 0<br />

20 . außerordentliches Ergebnis 4.510 0<br />

21 . Sonstige Steuern 979 755<br />

22. Erträge aus Verlustübernahme 19.265 18.670<br />

23. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag 0 0


70 48 |<br />

71<br />

49


U 11<br />

Jahresabschluss<br />

Anhang für <strong>2010</strong><br />

1. Allgemeine Angaben<br />

Angaben zu Form und Darstellung<br />

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des<br />

HGB, EGHGB und des AktG für große Kapitalgesellschaften<br />

aufgestellt . Die Verordnung über die Gliederung<br />

des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen<br />

in der Fassung vom 13 . Juli 1988 wurde beachtet . Um<br />

die Klarheit der Darstellung zu verbessern, haben wir<br />

einzelne Posten der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

zusammengefasst und in diesem Anhang<br />

gesondert aufgegliedert und erläutert .<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren im<br />

Wesentlichen unverändert die noch folgenden Bilanzierungs-<br />

und Bewertungsmethoden maßgebend .<br />

Sofern im Zuge der erstmaligen Anwendung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes<br />

(BilMoG) Änderungen<br />

in der Bilanzierung und Bewertung sowie in der<br />

Darstellung notwendig waren, wurden diese erstmals<br />

zum 1 . Januar <strong>2010</strong> umgesetzt . Die Vorjahreszahlen<br />

wurden auf Grund dieser Änderungen nicht angepasst .<br />

Bei immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen<br />

erfolgt die Bewertung mit den Anschaffungs-<br />

oder Herstellungskosten, vermindert um Zuschüsse,<br />

Skonti und andere Anschaffungskostenminderungen .<br />

Die Herstellungskosten enthalten Lohn- und Materialkosten<br />

sowie angemessene Gemeinkostenzuschläge .<br />

Bei Sachanlagen wird in der Regel die lineare Abschreibungsmethode<br />

angewandt . Im Jahr des Zugangs<br />

wird die planmäßige Abschreibung zeitanteilig vorgenommen<br />

. Vermögensgegenstände, die nach dem<br />

31 .12 .2007 angeschafft oder hergestellt worden sind<br />

und deren Anschaffungs-/Herstellungskosten 150 €<br />

netto nicht überschreiten, werden im Jahr des Zugangs<br />

voll abgeschrieben . Für Vermögensgegenstände mit<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten zwischen netto<br />

150 € und 1 .000 € werden wirtschaftsjahresbezogene<br />

Sammelposten gebildet, aktiviert und einheitlich<br />

linear über fünf Wirtschaftsjahre abgeschrieben . Die<br />

Abschreibung für zwei im Jahr 1994 fertiggestellte<br />

Bürogebäude sowie ein im Jahr 2001 aktiviertes<br />

Wohngebäude wird nach der degressiven Methode<br />

gemäß § 7 Absatz 5 Satz 1 und Satz 3b EStG vorgenommen<br />

. Festwerte bestehen für Gleisanlagen sowie<br />

Fahrleitungen .<br />

Bei den Finanzanlagen werden die Anteile an verbundenen<br />

Unternehmen und Beteiligungen zu Anschaffungskosten<br />

bzw . zum niedrigeren beizulegenden Wert<br />

angesetzt . Sonstige Ausleihungen werden zum Nennwert<br />

in Ansatz gebracht . Bestehende Risiken werden<br />

angemessen berücksichtigt .<br />

Die Bewertung der Vorräte erfolgt auf der Basis durchschnittlicher<br />

Anschaffungskosten . Fahrausweisvordrucke<br />

und Küchenvorräte sind mit einem Festwert gemäß<br />

§ 240 Absatz 3 HGB aktiviert . Die Abwertungsprozentsätze<br />

wurden zum 31 . Dezember <strong>2010</strong> auf die tatsächlichen<br />

Gegebenheiten angepasst . Dadurch ergibt sich<br />

ein Mehraufwand bei der Bewertung der Vorräte von<br />

ca . 1,1 T€ .<br />

Noch nicht abgerechnete Baumaßnahmen werden mit<br />

aufgelaufenen Herstellungskosten bewertet .<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

sowie liquide Mittel sind zum Nennwert bilanziert .<br />

Erkennbare Einzelrisiken bei Forderungen sind wertberichtigt<br />

. Auf den übrigen Forderungsbestand wurde<br />

eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 1 %<br />

vorgenommen .<br />

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche<br />

Verpflichtungen werden nach versicherungsmathematischen<br />

Grundsätzen unter Verwendung der Heubeck-<br />

Richttafeln 2005 G im Rahmen eines Anwartschaftsbarwertverfahrens<br />

wie folgt ermittelt:<br />

Bewertungsverfahren modifizierter Teilwert<br />

:: Einkommensdynamik 2 %<br />

:: Rentendynamik 1 %<br />

:: Berechnungszins 5,15 %<br />

Aus der BilMoG-Anpassung zum 1 .1 .<strong>2010</strong> ergibt sich<br />

dafür ein außerordentlicher Aufwand von 1 .724 T€ .<br />

Hierbei wurde der komplette BilMoG-Anpassungswert<br />

zugeführt . Die Bewertung der mittelbaren Pensionsverpflichtungen<br />

erfolgte analog der unmittelbaren<br />

Verpflichtungen.


Die sonstigen Rückstellungen sind in Höhe des nach<br />

vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen<br />

Erfüllungsbetrages angesetzt . Rückstellungen mit<br />

einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind seit<br />

dem Geschäftsjahr <strong>2010</strong> mit dem ihrer Restlaufzeit<br />

entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der<br />

vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst .<br />

Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag<br />

passiviert .<br />

Aufgrund der Organschaft und der anhaltenden Verlustsituation<br />

sind keine latenten Steuern ausgewiesen .<br />

Unterschiede zwischen Handels- und Steuerbilanz bestehen<br />

in den Bereichen Anlagevermögen und Sonderposten<br />

mit Rücklagenanteil und Rückstellungen .<br />

2. Erläuterungen zur Bilanz<br />

(1) Anlagevermögen<br />

Die Entwicklung des Anlagevermögens und die<br />

Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten<br />

Posten ist als Anlage 1 zum Anhang beigefügt .<br />

(2) Anteilsbesitz<br />

Die Aufstellung über den Anteilsbesitz nach § 285 Nr .<br />

11 HGB ist als Anlage 2 zum Anhang beigefügt .<br />

(3) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände:<br />

Von den sonstigen Vermögensgegenständen haben 219<br />

T€ (Vj . 116 T€) eine Restlaufzeit von mehr als einem<br />

Jahr .<br />

(4) Liquide Mittel <strong>2010</strong><br />

T€<br />

2009<br />

T€<br />

1 . Kassenbestand 3.586 3 .281<br />

2 . Guthaben bei Kreditinstituten 22.659 17 .995<br />

Gesamt 26.245 21.276<br />

(5) Sonstige Rückstellungen<br />

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen<br />

Beträge zur Generalsanierung von Stadtbahnen<br />

in Höhe von 44 .518 T€ (Vj . 56 .155 T€), für unterlassene<br />

Instandhaltungsmaßnahmen der Infrastruktur und Gebäude<br />

von 2 .012 T€ (Vj . 5 .421 T€), Altlastensanierung<br />

von 2.990 T€ (Vj. 0 T€) sowie Pflichtrückstellungen für<br />

Altersteilzeit über 31 .567 T€ (Vj . 30 .415 T€) . Darüber<br />

hinaus wurden für Urlaubsrückstände, Überzeit- und<br />

Langzeitguthaben, Abfindungen für Entgeltbestandteile,<br />

ausstehende Lieferantenrechnungen sowie für Umlagen<br />

des Haftpflichtverbands Rückstellungen gebildet.<br />

In den sonstigen Rückstellungen sind Beträge mit einer<br />

Restlaufzeit größer als ein Jahr enthalten . Dies betrifft<br />

insbesondere Rückstellungen für Zuschussrückerstattungen,<br />

Kapitalisierung von Entgeltbestandteilen,<br />

Archivierungskosten u .a .<br />

Bei der Umstellung auf Rechnungslegung nach BilMoG<br />

wurde das Wahlrecht zur Beibehaltung nach Art . 67<br />

Abs . 2 EGHGB in Anspruch genommen . Daraus ergibt<br />

sich eine zeitlich begrenzte Überdeckung der Rückstellungen<br />

von 429 T€ . Dies betrifft die Rückstellungen<br />

für Jubiläen, Abfindung Entgeltbestandteile, Archivierungskosten<br />

und Zuschusskürzungen . Zu den außerordentlichen<br />

Effekten verweisen wir auf Ziffer 16 des<br />

Anhangs .<br />

72 | 73


U 11<br />

Jahresabschluss<br />

(6) Verbindlichkeiten<br />

Art der Verbindlichkeiten<br />

31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Restlaufzeit Gesamt Restlaufzeit Gesamt<br />

Bis zu<br />

1 Jahr<br />

T€<br />

Über<br />

5 Jahre<br />

T€ T€<br />

Bis zu<br />

1 Jahr<br />

T€<br />

Über<br />

5 Jahre<br />

T€ T€<br />

1 . Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten * 1 .575 8.757 1 .423 8 .991<br />

2 . Erhaltene Anzahlungen auf<br />

Bestellungen 0 0 3 .160 3 .160<br />

3 . Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen 26 .957 26.957 18 .683 18 .683<br />

4 . Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen 11.600 7 .900 7 .900<br />

5 . Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht 1 1 0 0<br />

6 . Sonstige Verbindlichkeiten 10 .851 122 .382 133.896 13 .855 117 .012 131 .910<br />

:: davon aus Steuern 2.074 2 .114<br />

:: davon im Rahmen der<br />

sozialen Sicherheit 122.684 117 .324<br />

* = Sicherungsübertragung von Bussen i .H .v . 8 .757 T€ (Vj . 8 .991 T€)<br />

(7) Passiver Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Hierunter fallen die Barwertvorteile aus US-Leasinggeschäften der Jahre 1997 und 2000 . Die ertragswirksame<br />

Vereinnahmung der Barwertanteile erstreckt sich bis zum Jahr 2020 (1997) bzw . 2026 (2000) . Darüber hinaus sind<br />

Fahrgeldabgrenzungen für Zeitkarten in Höhe von 17 .395 T€ (Vj . 18 .158 T€) enthalten .<br />

3. Erläuterungen zur Gewinn- u. Verlustrechnung<br />

(8) Umsatzerlöse<br />

Aufgliederung der Umsatzerlöse<br />

Linienverkehr 174.121 168 .642<br />

Sonderverkehr 1.006 831<br />

Ausgleichszahlungen gem . § 45 a PBefG 17.881 17 .881<br />

Zuwendungen für verbundbedingte Belastungen 44.221 44 .038<br />

Sonstige Umsatzerlöse 15.719 19 .507<br />

Gesamt 252.948 250.899<br />

<strong>2010</strong><br />

T€<br />

2009<br />

T€


(9) Sonstige betriebliche Erträge<br />

Sonstige betriebliche Erträge enthalten periodenfremde Posten in Höhe von 12 .102 T€ (Vj . 22 .210 T€); im Wesentlichen<br />

für Auflösungen von Rückstellungen, Buchgewinne aus Anlagenabgängen und Auflösung des Sonderpostens<br />

mit Rücklageanteil nach § 6 b EStG in Höhe von 2 .214 T€ .<br />

(10) Materialaufwand<br />

Aufgliederung der Umsatzerlöse<br />

a) Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 34.216 29 .869<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 58.247 58 .739<br />

Gesamt 92.463 88.608<br />

<strong>2010</strong><br />

T€<br />

(11) Personalaufwand <strong>2010</strong><br />

T€<br />

a) Entgeltzahlungen 104.575 104 .653<br />

b) Soz . Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 39.016 41 .092<br />

– davon für Altersversorgung 17.062 19 .797<br />

Gesamt 143.591 145.745<br />

Durchschnittlicher Personalbestand <strong>2010</strong> 2009<br />

Mitarbeiter/innen 2.802 2 .740<br />

Auszubildende 70 70<br />

Gesamt 2.872 2.810<br />

(12) Abschreibungen<br />

Diese Position enthält außerplanmäßige Abschreibungen nach § 277 Abs . 3 Satz 1 HGB in Höhe von 329 T€ sowie<br />

Sonderabschreibungen durch Übertragung des Sonderpostens mit Rücklageanteil in Höhe von 2 .214 T€ . Darüber<br />

hinaus wurde die Abschreibungsdauer für Tunnelanlagen auf 75 Jahre vereinheitlicht, wodurch sich ein Nachholeffekt<br />

in Höhe von 600 T€ ergibt .<br />

(13) Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen enthalten periodenfremde Posten in Höhe von 7 .986 T€ (Vj . 7 .194 T€) .<br />

(14) Zinsertrag<br />

Im Zinsertrag sind 274 T€ aus der Aufzinsung von sonstigen Rückstellungen enthalten .<br />

(15) Zinsaufwand<br />

Im Zinsaufwand sind 563 T€ aus der Abzinsung der Pensionsrückstellungen sowie 1 .466 T€ aus der Abzinsung<br />

der sonstigen Rückstellungen enthalten . Zinsaufwendungen in Höhe von 30 T€ (Vj . 0 T€) betreffen verbundene<br />

Unternehmen .<br />

2009<br />

T€<br />

2009<br />

T€<br />

74 | 75


U 11<br />

Jahresabschluss<br />

(16) Außerordentlicher Aufwand<br />

Aus der erstmaligen Anwendung des BiLMoG ergeben sich außerordentliche Aufwendungen zum 01 . 01 . <strong>2010</strong><br />

für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (1.724 T€), Altersteilzeit (2.395 T€), Risiken aus der Besicherung von<br />

Leasinggeschäften (184 T€) und Jubiläen (207 T€) .<br />

4. Sonstige Angaben<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Haftungsverhältnisse<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus Bestellobligo (nach Abzug von Zuschüssen) in Höhe von ca.<br />

99 .995 T€ (davon für neue Stadtbahnen 52 .883 T€) sowie aus bestehenden Mietverträgen in Höhe von 2 .896 T€ .<br />

Haftungsverhältnisse bestehen in Form von Patronatserklärungen zugunsten der <strong>SSB</strong> Reisen GmbH in Höhe von 6<br />

T€ (Valuta 31 .12 .<strong>2010</strong>) . Es besteht außerdem eine Bürgschaft über 125 T€ .<br />

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Bestellobligo und Mietverträgen werden mit Sicherheit in Anspruch<br />

genommen . Bei den Haftungsverhältnissen in Form der Patronatserklärung und Bürgschaft ist die Inanspruchnahme<br />

unwahrscheinlich .<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

Zur Absicherung der Beschaffungskosten für Dieseltreibstoff wurden ab 2008 bis zum Juni 2013 drei Rohwarentermingeschäfte<br />

(Swaps) auf Euro-Basis abgeschlossen . Zum 31 .12 .<strong>2010</strong> ergeben sich folgende Werte:<br />

Art Laufzeit Gesamtumfang Bewertung Zeitwert (T€)<br />

Diesel-Swap 2008-2011 18 .000 MT Mark to Market 353<br />

Diesel-Swap 2011-2013 4 .080 MT Mark to Market -267<br />

Diesel-Swap 2011-2013 4 .080 MT Mark to Market 490<br />

Für den negativen Marktwert wurde eine Rückstellung gebildet (Sonstige Rückstellungen) .<br />

Geschäfte mit nahestehenden Gesellschaften:<br />

Die Gesellschaft verfügt über ein zweckgebundenes zinsloses Darlehen der Muttergesellschaft SVV GmbH in<br />

Höhe von 11,6 Mio . € zum 31 .12 .<strong>2010</strong> . Unter Berücksichtigung eines marktüblichen Zinssatzes resultiert daraus<br />

ein Zinsvorteil in Höhe von ca . 300 T€ .<br />

Konzernabschluss<br />

Mutterunternehmen der <strong>SSB</strong> AG ist die Stuttgarter Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Stuttgart, mit<br />

der ein Organvertrag mit Ergebnisabführungsvereinbarung besteht . Der Konzernabschluss, in den die <strong>SSB</strong> mit<br />

einbezogen wird, wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht .<br />

Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands<br />

Die Organe der Gesellschaft sind in Anlage 3 zum Anhang aufgeführt .<br />

Abschlussprüferhonorare<br />

Für Leistungen, die die Prüfungsgesellschaft erbracht hat, wurden <strong>2010</strong> folgende Beträge verbucht:<br />

:: Abschlussprüfungsleistungen T€ 60<br />

:: Andere Bestätigungsleistungen T€ 42


Gesamtbezüge des Aufsichtsrats, des Vorstands und früherer Vorstandsmitglieder<br />

Die Gesamtbezüge des Vorstands betrugen 729 T€ . Für Mitglieder des Vorstands sind 2 .780 T€ als Rückstellungen<br />

für Anwartschaften auf Pensionen passiviert . Die Bezüge (T€) setzen sich wie folgt zusammen, wobei Herr Meier-<br />

Berberich vom 1 .5 .<strong>2010</strong> bis 31 .7 .<strong>2010</strong> die Position des stellvertretenden kaufmännischen Vorstand inne hatte .<br />

Name Gesamtbezüge davon variabel davon Sachleistungen<br />

Herr Arnold 224 27 6<br />

Herr Bauer 229 27 6<br />

Herr Dr. Höflinger 151 22 6<br />

Herr Meier-Berberich 125 13 8<br />

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats beliefen sich auf 42 T€ und für den Beratenden Ausschuss auf 16 T€ .<br />

An frühere Vorstandsmitglieder sowie deren Hinterbliebene wurden insgesamt 365 T€ gezahlt . Für diese Personengruppe<br />

sind Rückstellungen für laufende Pensionen in Höhe von 4 .236 T€ gebildet .<br />

Kreditforderungen bestehen an ein Aufsichtsratsmitglied in Höhe von 10 T€ . Im Geschäftsjahr wurden 2 T€ planmäßig<br />

getilgt . Der Kredit wird mit 4,5 % verzinst und läuft bis 2015 .<br />

Angaben nach den Vorschriften des EGHGB<br />

Aufgrund des Wahlrechts gemäß Artikel 28 Absatz 2 EGHGB besteht zum 31. Dezember <strong>2010</strong> aus Verpflichtungen<br />

für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen des Vereins Zusatzversorgung der Stuttgarter<br />

Straßenbahnen Aktiengesellschaft e . V . ein nicht passivierter Betrag in Höhe von 37 .435 T€ .<br />

Angaben nach den Vorschriften gemäß § 160 Absatz 1 Nr. 3 AktG<br />

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt 140 .093 .975,45 € und ist eingeteilt in 2 .740 .000 Aktien (Stückaktien),<br />

die auf den Namen lauten .<br />

Stuttgart, 31 . März 2011<br />

Stuttgarter Straßenbahnen<br />

Aktiengesellschaft<br />

Der Vorstand<br />

Wolfgang Arnold Reinhold Bauer Jörn Meier-Berberich<br />

76 | 77


U 11<br />

Jahresabschluss<br />

Anhang/Anlage 1<br />

Entwicklung des Anlagevermögens<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Anschaffungs-/<br />

Herstellungskosten<br />

1.1.<strong>2010</strong> T€ Zugänge Abgänge<br />

1 . Software und sonstige Rechte 17 .464 1 .440 744<br />

2 . Geleistete Anzahlungen 3 .251 638 103<br />

Summe I 20.715 2.078 847<br />

II. Sachanlagen<br />

1 . Grundstücke, grundstücksgleiche<br />

Rechte und Bauten einschließlich der Bauten<br />

auf fremden Grundstücken .<br />

davon: 353 .896 3 .176 2 .014<br />

a) Geschäfts-, Betriebs- und andere Bauten 190 .912 994 1 .553<br />

b) Bahnkörper und Bauten des Schienenwegs 136 .584 2 .172 0<br />

2 . Gleisanlagen, Streckenausrüstung und<br />

Sicherungsanlagen 117 .866 3 .889 630<br />

3 . Fahrzeuge für Personen- und Güterverkehr 335 .319 9 .945 5 .638<br />

4 . Maschinen und maschinelle Anlagen,<br />

die nicht zu Nummer 2 oder 3 gehören 9 .413 1 .233 162<br />

5 . Andere Anlagen, Betriebsund<br />

Geschäftsausstattung 64 .910 4 .434 2 .269<br />

6 . Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 55 .235 49 .915 7<br />

Summe II 936.639 72.592 10.720<br />

III. Finanzanlagen<br />

1 . Anteile an verbundenen Unternehmen 386 0 0<br />

2 . Beteiligungen 147 0 49<br />

3 . Sonstige Ausleihungen 814 0 179<br />

Summe III 1.347 0 228<br />

Summe Anlagevermögen 958.701 74.670 11.795


Umbuchungen<br />

Anschaffungs-/<br />

Herstellungskosten<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

Abschreibungen<br />

kumuliert Buchwert<br />

Abschreibungen<br />

des Geschäftsjahres<br />

3 .174 21 .334 16 .278 5.056 1.839<br />

-3 .067 719 0 719 0<br />

107 22.053 16.278 5.775 1.839<br />

17 .912 372 .970 172 .720 200.250 10.111<br />

4 .603 194 .956 128 .124 66.832 7.249<br />

13 .249 152 .005 39 .819 112.186 2.862<br />

11 .746 132 .871 37 .888 94.983 4.009<br />

1 .030 340 .656 248 .884 91.772 17.406<br />

462 10 .946 6 .635 4.311 466<br />

4 .545 71 .620 54 .398 17.222 4.677<br />

-35 .802 69 .341 0 69.341 0<br />

-107 998.404 520.525 477.879 36.669<br />

0 386 0 386 0<br />

0 98 0 98 0<br />

0 635 0 635 -189 *)<br />

0 1.119 0 1.119 -189<br />

0 1.021.576 536.803 484.773 38.319<br />

*) darin enthalten: Zuschreibung in Höhe von T€ 189<br />

78 | 79


U 11<br />

Jahresabschluss<br />

Anhang/Anlage 2<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes gemäß § 287 HGB zum 31 .12 .<strong>2010</strong><br />

Name und Sitz<br />

der Gesellschaft<br />

Verbundene Unternehmen:<br />

Anteil am Kapital<br />

in % Jahr<br />

Eigenkapital<br />

€<br />

Ergebnis<br />

€<br />

<strong>SSB</strong> Reisen GmbH, Stuttgart 100 <strong>2010</strong> 850 .566,66 67.548,51 *)<br />

Andere Unternehmen:<br />

Verkehrs- und Tarifverbund<br />

Stuttgart GmbH, Stuttgart 26 <strong>2010</strong> 343 .812,10 **) 5.548,29 **)<br />

*) vor Ergebnisabführung<br />

**) vorläufige Angaben<br />

Fröhliche Reisegruppe vor <strong>SSB</strong>-Reisen-Bus


Anhang/Anlage 3<br />

Organe der Gesellschaft<br />

Aufsichtsrat<br />

Dr . Wolfgang Schuster<br />

Oberbürgermeister<br />

Vorsitzender<br />

Klaus Felsmann<br />

Busfahrer/Betriebsratsvorsitzender<br />

Stellv . Vorsitzender<br />

Michael Föll<br />

Erster Bürgermeister<br />

Wolfgang Hoepfner<br />

Stadtbahnfahrer/Betriebsrat<br />

Schwerbehindertenvertreter<br />

Manfred Kanzleiter<br />

Dipl .-Ingenieur (FH)<br />

Gewerkschaftssekretär i .R .<br />

Stadtrat<br />

Robert Kauderer<br />

Selbständiger Malermeister<br />

Stadtrat<br />

Dr . Michael Kienzle<br />

Literaturwissenschaftler<br />

Stadtrat<br />

Karlheinz Kilb<br />

Gewerkschaftssekretär<br />

Roland Krause<br />

Dipl .-Ingenieur<br />

Verkehrsingenieur<br />

Peter Krauß<br />

Dipl .-Ingenieur (FH)<br />

Bauingenieur<br />

Klaus-Dieter Lohrmann<br />

Dipl .-Bauingenieur<br />

Unternehmensbereichsleiter<br />

Betrieb<br />

Jürgen Sauer<br />

Wissenschaftl . Referent<br />

Stadtrat<br />

Ursula Schorlepp<br />

Dipl .-Sozialökonomin<br />

Gewerkschaftssekretärin<br />

Harald Seibold<br />

Busfahrer<br />

Betriebsrat<br />

Clarissa Seitz<br />

Diplom-Psychologin<br />

Stadträtin<br />

Jochen Stopper<br />

Sozialwissenschaftler<br />

Stadtrat<br />

Annette Strauch<br />

Dipl .-Volkswirtin<br />

Exportkauffrau<br />

Gewerkschaftssekretärin<br />

Dr . Günter Stübel<br />

Dipl .-Wirtschaftsingenieur<br />

Stadtrat<br />

Gisela de Vries<br />

Dipl .-Betriebswirtin (FH)<br />

Betriebsrätin<br />

Dieter Wahl<br />

Versicherungsfachwirt<br />

Stadtrat<br />

Beratender Ausschuss<br />

alle Mitglieder des Aufsichtsrats<br />

sowie:<br />

Dr . Roswitha Blind<br />

Diplommathematikerin<br />

Stadträtin<br />

Andreas Bögner<br />

Bildungsreferent<br />

Gewerbl . Techn . Ausbilder<br />

Betriebsrat<br />

Dieter Hafenbrack<br />

Mechaniker<br />

Betriebsrat<br />

Matthias Hahn<br />

Bürgermeister<br />

Harald Jauß<br />

Busfahrer<br />

Betriebsrat<br />

Ulrike Küstler<br />

Feinmechanikerin<br />

Stadträtin<br />

Dirk Thürnau<br />

Bürgermeister<br />

Peter Wilhelm<br />

Kraftfahrer<br />

Betriebsrat<br />

Vorstand<br />

Wolfgang Arnold<br />

Dipl .-Ingenieur<br />

Sprecher seit 01 . 10 . <strong>2010</strong><br />

Reinhold Bauer<br />

Dipl .-Volkswirt<br />

Sprecher bis 30 .09 .<strong>2010</strong><br />

Dr. Peter Höflinger<br />

Dipl .-Kaufmann<br />

Vorstand bis 31 .07 .<strong>2010</strong><br />

Jörn Meier-Berberich<br />

Dipl .–Kaufmann<br />

Vorstand seit 01 . 08 . <strong>2010</strong><br />

80 | 81


U 1<br />

U 12 U 11<br />

BUS<br />

U 9<br />

U 8<br />

U 7<br />

U 6<br />

U 5<br />

U 4<br />

U 3<br />

U 2<br />

12 Bestätigungsvermerk


82 | 83


U 12<br />

Aufgabenbereiche und Mitarbeiter der <strong>SSB</strong>


Bestätigungsvermerk<br />

Den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

haben wir wie folgt erteilt:<br />

„Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus<br />

Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang<br />

– unter Einbeziehung der Buchführung und den<br />

Lagebericht der Stuttgarter Straßenbahnen Aktiengesellschaft<br />

für das Geschäftsjahr vom 1 . Januar bis<br />

31 . Dezember <strong>2010</strong> geprüft . Die Buchführung und die<br />

Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach<br />

den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen<br />

in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft .<br />

Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns<br />

durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den<br />

Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung<br />

und über den Lagebericht abzugeben .<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach<br />

§ 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der<br />

Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen<br />

Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen<br />

. Danach ist die Prüfung so zu planen und<br />

durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die<br />

sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss<br />

unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten<br />

Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit<br />

erkannt werden . Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />

werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />

und über das wirtschaftliche und rechtliche<br />

Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über<br />

mögliche Fehler berücksichtigt . Im Rahmen der Prüfung<br />

werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems sowie Nachweise<br />

für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und<br />

Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben<br />

beurteilt . Die Prüfung umfasst die Beurteilung<br />

der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der<br />

wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die<br />

Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses<br />

und Lageberichts . Wir sind der Auffassung, dass<br />

unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für<br />

unsere Beurteilung bildet .<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt .<br />

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung<br />

gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss<br />

den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt<br />

unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />

entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage der Stuttgarter Straßenbahnen Aktiengesellschaft<br />

. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem<br />

Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes<br />

Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die<br />

Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />

zutreffend dar .“<br />

Stuttgart, den 31 . März 2011<br />

KPMG AG<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Wildermuth<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Rettich<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

84 48 |<br />

85<br />

49


<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Stuttgarter Straßenbahnen AG<br />

Neues Netz. Neue Ziele.


<strong>SSB</strong> im Zeitenwandel<br />

Jede Geschichte hat ihre Kapitel. Eines wird abgeschlossen,<br />

ein neues begonnen. Die Geschichte der<br />

<strong>SSB</strong> ist seit 1868 zu einem dicken Buch mit sehr vielen<br />

Kapiteln geworden, die über lange Strecken Erfolgsgeschichten<br />

erzählen. <strong>2010</strong> wurde wieder ein Kapitel<br />

abgeschlossen. Es trägt die Überschrift „Barrierefreiheit“<br />

– ohne Stufen in Bus und Bahn. Mit dem Umbau<br />

der Badstraße und dem Neubau der Haltestelle Ebitzweg<br />

als Ersatz für die Haltestelle Augsburger Platz<br />

der Stadtbahnlinie U13 hat die <strong>SSB</strong> ein langverfolgtes<br />

Ziel erreicht. Alle Stadtbahnhaltestellen haben jetzt<br />

Hochbahnsteige; Ein –und Ausstieg ist nun barrierefrei<br />

möglich.<br />

Es sind aber auch noch andere wichtige Ereignisse,<br />

die das <strong>SSB</strong> Jahr <strong>2010</strong> charakterisieren und ihrer<br />

Bedeutung nach Einzug in die Geschichtschronik des<br />

Unternehmens halten werden. Die am 11. Dezember<br />

eröffnete neue Stadtbahnstrecke U6 in den Fasanenhof<br />

veränderte das gesamte Stadtbahnliniennetz. Und<br />

so wurde zum Fahrplanwechsel <strong>2010</strong>/2011 unter dem<br />

Stichwort „Netz 2011“ begleitend ein neues Stadtbahnlinienkonzept<br />

mit so umfangreichen Veränderungen<br />

eingeführt, wie es sie seit Jahrzehnten nicht<br />

gegeben hat. Dank der intensiven und umfangreichen<br />

Kommunikation über mehrere Wochen zuvor, verlief<br />

der Start sehr erfolgreich.<br />

Und auch für die <strong>SSB</strong>-Busse war <strong>2010</strong> ein herausragendes<br />

Jahr: Seit Dezember sind ausschließlich Niederflurbusse<br />

im Einsatz und die Busflotte wurde mit fünf<br />

Hybridbussen verstärkt. Dies ist ein Zeichen für die<br />

Umweltverantwortung der <strong>SSB</strong> und ihr Bekenntnis zur<br />

Elektromobilität.<br />

Viele weitere Projekte wurden im letzten Jahr weiterverfolgt:<br />

Der Nordast der U15 befindet sich bereits im<br />

stadtbahntechnischen Ausbau. Die Generalüberholung<br />

wurde fortgesetzt. <strong>2010</strong> stand auch im Fokus „Erweiterung<br />

des Kundenservice“: Wird der Stadtbahnverkehr<br />

unterbrochen, sorgt die <strong>SSB</strong> mit Taxen für raschen<br />

Ersatz. Im Herbst startete der neue Internetauftritt<br />

mit Online-Ticketangeboten. Und <strong>2010</strong> wurde der <strong>SSB</strong><br />

erstmals das Prädikat eines Top-Arbeitgebers in Stuttgart<br />

verliehen. Nach 27 Jahren wechselte zudem der<br />

Kaufmännische Vorstand.<br />

Nachdem sich die Wirtschaft in Stadt und Region im<br />

Krisenjahr 2009 weitgehend behauptet hatte, konnte<br />

man <strong>2010</strong> dank einer gestärkten Konjunktur wieder<br />

nach vorne schauen und die Zahl der Fahrgäste weiter<br />

steigern. Auf die <strong>SSB</strong> warten große Aufgaben, auch<br />

im Zusammenhang mit Stuttgart 21. Wie kein anderes<br />

Projekt hat dieses Vorhaben die Gemüter nicht nur<br />

in Stuttgart sondern in ganz Deutschland bewegt.<br />

Niemand hätte geahnt, dass dieses Projekt für einen<br />

solchen politischen und gesellschaftlichen Diskurs sorgen<br />

würde. Mit dem neuartigen Schlichtungsverfahren<br />

wurden Gegner und Befürworter aber an einen Tisch<br />

gebracht und das Projekt noch einmal verbessert. Für<br />

die <strong>SSB</strong> bedeutet Stuttgart 21 eine große Herausforderung<br />

aber auch eine riesige nachhaltige Chance.<br />

Natürlich gab es auch wieder einiges zu feiern. So<br />

beging die Ausbildung bei der <strong>SSB</strong> ihr 40-jähriges Jubiläum,<br />

die Stadtbahn feierte ihr 25-jähriges Bestehen,<br />

der Nachtbus samt dreimillionstem Fahrgast und die<br />

Betriebsleitstelle am Österreichischen Platz erreichten<br />

ihren zwanzigsten Geburtstag und das Straßenbahnmuseum<br />

im ehemaligen Betriebshof Bad Cannstatt<br />

konnte auf ein gutes erstes Jahr zurückblicken.<br />

<strong>2010</strong> konnte sich die <strong>SSB</strong> wieder auf die hervorragenden<br />

Leistungen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

verlassen, die sie auch in der Vergangenheit so stark<br />

gemacht haben. Ohne deren Engagement wäre dies<br />

nicht möglich gewesen. Um weiterhin stark und für die<br />

Stadt bezahlbar zu bleiben, muss die <strong>SSB</strong> jedoch den<br />

Weg einer konsequenten Umsatzsteigerung und Kosteneinsparung<br />

weitergehen und dabei gegebenenfalls<br />

auch neue Pfade einschlagen.<br />

2011 wird wieder ein herausforderndes Jahr mit neuen<br />

Aufgaben und weiteren Veränderungen im Unternehmen.<br />

Dank der Erfahrung, des Engagements und dem<br />

Selbstvertrauen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

wird die <strong>SSB</strong> dieses neue Jahr ebenfalls zu einem<br />

erfolgreichen werden lassen.<br />

Wolfgang Arnold Reinhold Bauer Jörn Meier-Berberich


Auf einen Blick<br />

Stand 31.12. <strong>2010</strong><br />

Jahresabschluss<br />

Veränderung zum Vorjahr in<br />

% 2009 2008 2007 2006<br />

Bilanzsumme Mio. € 602 -0,8 607 618 619 587<br />

Anlagevermögen Mio. € 485 8,0 449 424 424 440<br />

Investitionen brutto Mio. € 109 7,9 101 100 65 58<br />

Grundkapital und Rücklagen Mio. € 152 0,0 152 152 152 152<br />

Langfristige Verbindlichkeiten Mio. € 141 6,8 132 121 117 116<br />

Fahrgeldeinnahmen Mio. € 187 3,3 181 176 170 164<br />

Personalaufwand Mio. € 144 -1,4 146 139 132 136<br />

Gesamterträge Mio. € 297 3,8 286 284 289 291<br />

Gesamtaufwand Mio. € 316 3,6 305 303 312 314<br />

Ausgleichsanspruch Mio. € 19 0,0 19 19 23 23<br />

Leistungen<br />

Fahrten Mio. 190 0,5 189 190 187 188<br />

Platz-km Mio. 5.289 0,4 5.268 5.231 5.182 5.201<br />

Personalstand<br />

(Inklusive Altersteilzeit und Auszubildende) 2.898 2,0 2.841 2.781 2.740 2.771<br />

Linien<br />

gesamt Anzahl 71 -1,4 72 72 70 70<br />

- Schiene Anzahl 16 0,0 16 16 16 16<br />

- Bus Anzahl 55 -1,8 56 56 54 54<br />

Linienlänge gesamt km 909 0,9 901 900 887 881<br />

- Schiene km 225 5,6 213 213 213 209<br />

- besonderer Bahnkörper<br />

einschl. Tunnelstrecke km 216 5,9 204 204 204 196<br />

- Bus km 684 -0,6 688 687 674 672<br />

Gleislänge gesamt km 248 2,1 243 243 243 249<br />

- besonderer Bahnkörper<br />

einschl. Tunnelstrecke km 233 2,2 228 228 228 227<br />

Fahrzeuge<br />

Stadtbahnfahrzeuge Anzahl 164 0,0 164 164 164 164<br />

Straßenbahnfahrzeuge Anzahl 0 0 0 0 38<br />

Busse Anzahl 279 1,1 276 270 274 255<br />

Haltestellen Anzahl 823 0,1 822 824 822 815<br />

Fahrstromverbrauch Mio. kWh 79,4 1,7 78,1 77,7 77,4 80,5<br />

Dieselkraftstoffverbrauch Bus Mio. Liter 8,0 -1,2 8,1 8,0 7,9 7,7


Impressum:<br />

Bildnachweise Leitmotive:<br />

S.02: Montage der neuen Netzpläne, Vaihinger Straße<br />

S.04: Bahn an Hofener Staustufe<br />

S.14: U7 Stadtbahn in Herbstlaub, Ostfildern<br />

S.18: Zacke vor Haltestelle Wielandshöhe<br />

S.24: Stadtbahn am Kraftwerk Münster<br />

S.30: Reparatur eines Stadtbahnwagens<br />

S.39: Bus vor Porsche-Arena bei Nacht<br />

S.45: Schüler, Wilhelm-Geiger-Platz in Stuttgart Feuerbach<br />

S.51: Einsame Stadtbahn von oben<br />

S.55: Bus in der <strong>SSB</strong>-Bus-Waschanlage<br />

S.61: Blütenpracht auf dem Kantinen-Dach<br />

S.67: Bauarbeiten im Zuffenhausener Tunnel<br />

S.71: Stadtbahn vor alter Linde bei Plieningen<br />

S.83: Bus mit Gaskessel, Bus-Betriebshof Gaisburg<br />

S.86: Fahrende Stadtbahn an Haltestelle<br />

Fotografie:<br />

Dirk Brinker, <strong>SSB</strong><br />

Udo Dreesmann, <strong>SSB</strong><br />

Daniela Reinhold, <strong>SSB</strong><br />

Johannes Richardt, freier Fotograf<br />

Birte Schaper, <strong>SSB</strong><br />

Detlef Schulze, <strong>SSB</strong><br />

Susanne Schupp, <strong>SSB</strong><br />

Redaktion, Layout, Satz & Lektorat:<br />

Stuttgarter Straßenbahnen AG<br />

Druckerei:<br />

W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG, Stuttgart


U 1<br />

U 12 U 11<br />

BUS<br />

U 9<br />

U 8<br />

U 7<br />

U 6<br />

U 5<br />

U 4<br />

U 3<br />

U 2<br />

Stuttgarter Straßenbahnen AG<br />

Schockenriedstraße 50<br />

70565 Stuttgart<br />

www.ssb-ag.de

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