Geschäftsbericht 2010 - SSB
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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Stuttgarter Straßenbahnen AG<br />
Neues Netz. Neue Ziele.
<strong>SSB</strong> im Zeitenwandel<br />
Jede Geschichte hat ihre Kapitel. Eines wird abgeschlossen,<br />
ein neues begonnen. Die Geschichte der<br />
<strong>SSB</strong> ist seit 1868 zu einem dicken Buch mit sehr vielen<br />
Kapiteln geworden, die über lange Strecken Erfolgsgeschichten<br />
erzählen. <strong>2010</strong> wurde wieder ein Kapitel<br />
abgeschlossen. Es trägt die Überschrift „Barrierefreiheit“<br />
– ohne Stufen in Bus und Bahn. Mit dem Umbau<br />
der Badstraße und dem Neubau der Haltestelle Ebitzweg<br />
als Ersatz für die Haltestelle Augsburger Platz<br />
der Stadtbahnlinie U13 hat die <strong>SSB</strong> ein langverfolgtes<br />
Ziel erreicht. Alle Stadtbahnhaltestellen haben jetzt<br />
Hochbahnsteige; Ein –und Ausstieg ist nun barrierefrei<br />
möglich.<br />
Es sind aber auch noch andere wichtige Ereignisse,<br />
die das <strong>SSB</strong> Jahr <strong>2010</strong> charakterisieren und ihrer<br />
Bedeutung nach Einzug in die Geschichtschronik des<br />
Unternehmens halten werden. Die am 11. Dezember<br />
eröffnete neue Stadtbahnstrecke U6 in den Fasanenhof<br />
veränderte das gesamte Stadtbahnliniennetz. Und<br />
so wurde zum Fahrplanwechsel <strong>2010</strong>/2011 unter dem<br />
Stichwort „Netz 2011“ begleitend ein neues Stadtbahnlinienkonzept<br />
mit so umfangreichen Veränderungen<br />
eingeführt, wie es sie seit Jahrzehnten nicht<br />
gegeben hat. Dank der intensiven und umfangreichen<br />
Kommunikation über mehrere Wochen zuvor, verlief<br />
der Start sehr erfolgreich.<br />
Und auch für die <strong>SSB</strong>-Busse war <strong>2010</strong> ein herausragendes<br />
Jahr: Seit Dezember sind ausschließlich Niederflurbusse<br />
im Einsatz und die Busflotte wurde mit fünf<br />
Hybridbussen verstärkt. Dies ist ein Zeichen für die<br />
Umweltverantwortung der <strong>SSB</strong> und ihr Bekenntnis zur<br />
Elektromobilität.<br />
Viele weitere Projekte wurden im letzten Jahr weiterverfolgt:<br />
Der Nordast der U15 befindet sich bereits im<br />
stadtbahntechnischen Ausbau. Die Generalüberholung<br />
wurde fortgesetzt. <strong>2010</strong> stand auch im Fokus „Erweiterung<br />
des Kundenservice“: Wird der Stadtbahnverkehr<br />
unterbrochen, sorgt die <strong>SSB</strong> mit Taxen für raschen<br />
Ersatz. Im Herbst startete der neue Internetauftritt<br />
mit Online-Ticketangeboten. Und <strong>2010</strong> wurde der <strong>SSB</strong><br />
erstmals das Prädikat eines Top-Arbeitgebers in Stuttgart<br />
verliehen. Nach 27 Jahren wechselte zudem der<br />
Kaufmännische Vorstand.<br />
Nachdem sich die Wirtschaft in Stadt und Region im<br />
Krisenjahr 2009 weitgehend behauptet hatte, konnte<br />
man <strong>2010</strong> dank einer gestärkten Konjunktur wieder<br />
nach vorne schauen und die Zahl der Fahrgäste weiter<br />
steigern. Auf die <strong>SSB</strong> warten große Aufgaben, auch<br />
im Zusammenhang mit Stuttgart 21. Wie kein anderes<br />
Projekt hat dieses Vorhaben die Gemüter nicht nur<br />
in Stuttgart sondern in ganz Deutschland bewegt.<br />
Niemand hätte geahnt, dass dieses Projekt für einen<br />
solchen politischen und gesellschaftlichen Diskurs sorgen<br />
würde. Mit dem neuartigen Schlichtungsverfahren<br />
wurden Gegner und Befürworter aber an einen Tisch<br />
gebracht und das Projekt noch einmal verbessert. Für<br />
die <strong>SSB</strong> bedeutet Stuttgart 21 eine große Herausforderung<br />
aber auch eine riesige nachhaltige Chance.<br />
Natürlich gab es auch wieder einiges zu feiern. So<br />
beging die Ausbildung bei der <strong>SSB</strong> ihr 40-jähriges Jubiläum,<br />
die Stadtbahn feierte ihr 25-jähriges Bestehen,<br />
der Nachtbus samt dreimillionstem Fahrgast und die<br />
Betriebsleitstelle am Österreichischen Platz erreichten<br />
ihren zwanzigsten Geburtstag und das Straßenbahnmuseum<br />
im ehemaligen Betriebshof Bad Cannstatt<br />
konnte auf ein gutes erstes Jahr zurückblicken.<br />
<strong>2010</strong> konnte sich die <strong>SSB</strong> wieder auf die hervorragenden<br />
Leistungen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
verlassen, die sie auch in der Vergangenheit so stark<br />
gemacht haben. Ohne deren Engagement wäre dies<br />
nicht möglich gewesen. Um weiterhin stark und für die<br />
Stadt bezahlbar zu bleiben, muss die <strong>SSB</strong> jedoch den<br />
Weg einer konsequenten Umsatzsteigerung und Kosteneinsparung<br />
weitergehen und dabei gegebenenfalls<br />
auch neue Pfade einschlagen.<br />
2011 wird wieder ein herausforderndes Jahr mit neuen<br />
Aufgaben und weiteren Veränderungen im Unternehmen.<br />
Dank der Erfahrung, des Engagements und dem<br />
Selbstvertrauen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
wird die <strong>SSB</strong> dieses neue Jahr ebenfalls zu einem<br />
erfolgreichen werden lassen.<br />
Wolfgang Arnold Reinhold Bauer Jörn Meier-Berberich
Auf einen Blick<br />
Stand 31.12. <strong>2010</strong><br />
Jahresabschluss<br />
Veränderung zum Vorjahr in<br />
% 2009 2008 2007 2006<br />
Bilanzsumme Mio. € 602 -0,8 607 618 619 587<br />
Anlagevermögen Mio. € 485 8,0 449 424 424 440<br />
Investitionen brutto Mio. € 109 7,9 101 100 65 58<br />
Grundkapital und Rücklagen Mio. € 152 0,0 152 152 152 152<br />
Langfristige Verbindlichkeiten Mio. € 141 6,8 132 121 117 116<br />
Fahrgeldeinnahmen Mio. € 187 3,3 181 176 170 164<br />
Personalaufwand Mio. € 144 -1,4 146 139 132 136<br />
Gesamterträge Mio. € 297 3,8 286 284 289 291<br />
Gesamtaufwand Mio. € 316 3,6 305 303 312 314<br />
Ausgleichsanspruch Mio. € 19 0,0 19 19 23 23<br />
Leistungen<br />
Fahrten Mio. 190 0,5 189 190 187 188<br />
Platz-km Mio. 5.289 0,4 5.268 5.231 5.182 5.201<br />
Personalstand<br />
(Inklusive Altersteilzeit und Auszubildende) 2.898 2,0 2.841 2.781 2.740 2.771<br />
Linien<br />
gesamt Anzahl 71 -1,4 72 72 70 70<br />
- Schiene Anzahl 16 0,0 16 16 16 16<br />
- Bus Anzahl 55 -1,8 56 56 54 54<br />
Linienlänge gesamt km 909 0,9 901 900 887 881<br />
- Schiene km 225 5,6 213 213 213 209<br />
- besonderer Bahnkörper<br />
einschl. Tunnelstrecke km 216 5,9 204 204 204 196<br />
- Bus km 684 -0,6 688 687 674 672<br />
Gleislänge gesamt km 248 2,1 243 243 243 249<br />
- besonderer Bahnkörper<br />
einschl. Tunnelstrecke km 233 2,2 228 228 228 227<br />
Fahrzeuge<br />
Stadtbahnfahrzeuge Anzahl 164 0,0 164 164 164 164<br />
Straßenbahnfahrzeuge Anzahl 0 0 0 0 38<br />
Busse Anzahl 279 1,1 276 270 274 255<br />
Haltestellen Anzahl 823 0,1 822 824 822 815<br />
Fahrstromverbrauch Mio. kWh 79,4 1,7 78,1 77,7 77,4 80,5<br />
Dieselkraftstoffverbrauch Bus Mio. Liter 8,0 -1,2 8,1 8,0 7,9 7,7
01 Lagebericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 04<br />
02 Bericht des Aufsichtsrats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
03 Bericht des Vorstands . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
04 Vermögens- und Ertragslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
:: Bilanz- und Ergebnisvergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
:: Cash-Flow-Rechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
05 Personal- und Sozialbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
06 Marketing und Vertrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
07 Fahrgeldeinnahmen und Verkehrsleistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
08 Betriebsleistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />
09 Betriebsanlagen und Infrastruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
10 Umweltbericht und Nachhaltigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />
11 Jahresabschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />
:: Bilanz zum 31 . Dezember <strong>2010</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />
:: Gewinn- und Verlustrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />
:: Anhang für . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />
Anlage 1: Entwicklung des Anlagevermögens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78<br />
Anlage 2: Aufstellung des Anteilsbesitzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80<br />
Anlage 3: Organe der Gesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81<br />
12 Bestätigungsvermerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82<br />
0MF | 03<br />
U 1<br />
U 12 U 11<br />
BUS<br />
U 9<br />
U 8<br />
U 7<br />
U 6<br />
U 5<br />
U 4<br />
U 3<br />
U 2
U 12 U 11 BUS<br />
U 9<br />
U 8<br />
U 7<br />
U 6<br />
U 5<br />
U 4<br />
U 3<br />
U 2<br />
U 1<br />
01 Lagebericht<br />
Rahmenbedingungen<br />
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
Investitionen<br />
Personal<br />
Innovation und Nachhaltigkeit<br />
<strong>SSB</strong> Reisen GmbH<br />
Risiko- und Chancenmanagement<br />
Nachtragsbericht<br />
Prognose
04 | 05
U 1<br />
Lagebericht<br />
Rahmenbedingungen<br />
Angesichts der zum Ende des Krisenjahres 2009 noch<br />
kaum absehbaren Verbesserungen der wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen ist die <strong>SSB</strong> mit dem Verlauf des<br />
Geschäftsjahres <strong>2010</strong> zufrieden . Bedingt durch viele<br />
einsetzende positive konjunkturelle Impulse sank die<br />
Arbeitslosenquote in der Landeshauptstadt Stuttgart<br />
zum Jahresende <strong>2010</strong> auf 5,8 % . In der Region Stuttgart<br />
lag die Quote im letzten Quartal <strong>2010</strong> bei 4,3 % .<br />
Erhebliche winterbedingte Einflüsse am Anfang und<br />
Ende des Jahres, viele Großveranstaltungen und immer<br />
weiter steigende Treibstoffpreise verbesserten die<br />
Nachfrage nach öffentlichen Verkehrsdienstleistungen<br />
der <strong>SSB</strong> um 0,5 % auf 190,4 Mio . Fahrten (Vorjahr<br />
189,5 Mio. €). Zusammen mit tariflichen Preiseffekten<br />
verbesserten sich die Fahrgeldeinnahmen um 3,3 %<br />
auf 187,4 Mio . € (Vorjahr 181,3 Mio . €) .<br />
Die Einführung der Zweitwohnungssteuer ab 2011<br />
führte durch Bereinigungen und Abmeldungen zu<br />
einer statistischen Reduzierung der Einwohnerzahl<br />
Stuttgarts . Da gleichzeitig jedoch auch der Bestand<br />
an Kraftfahrzeugen stieg, nahmen die Pkw pro 1 .000<br />
Einwohner auf 471 (Vorjahr 454 Pkw) stark zu .<br />
Nach Inkrafttreten der EU-Verordnung 1370/2007 am<br />
3 . Dezember 2009 müssen alle Bestimmungen in den<br />
EU-Mitgliedsländern bis zum Ende der Übergangszeit<br />
2019 umgesetzt sein . Jedoch konnten diese auch <strong>2010</strong><br />
noch nicht in ein neu gefasstes Personenbeförderungs-<br />
gesetz (PBefG) übernommen werden . Allerdings<br />
erlaubt die bestehende rechtliche Konstellation dem<br />
Aufgabenträger und Eigentümer Stadt Stuttgart eine<br />
Betrauung ihres Beteiligungsunternehmens <strong>SSB</strong> nach<br />
altem Recht . Die 2009 abgegebene Eigentümererklärung<br />
an die <strong>SSB</strong> gilt bis Dezember 2018 . Dabei werden<br />
die Vorgaben aus EU-Verordnung und EuGH-Rechtsprechung<br />
zum Beihilfe- und Vergaberecht sowie zu<br />
den europäischen Transparenz-Richtlinien eingehalten .<br />
Der im Anhang der Verordnung geforderten Einhaltung<br />
der Berichtspflichten hinsichtlich der Gewährung von<br />
Ausgleichsleistungen wird Rechnung getragen . Nach<br />
Ende der Übergangszeit kann die <strong>SSB</strong> weiterhin integriertes<br />
Dienstleistungsunternehmen der Landeshauptstadt<br />
bleiben, wenn sie die Anforderungen an eine<br />
Direktvergabe gemäß der EU-Verordnung einhält . Diese<br />
schreibt unter anderem vor, dass eine Behörde über<br />
den Betreiber eine Kontrolle ausüben muss, die der<br />
Kontrolle über ihre eigenen Dienststellen entspricht<br />
(Kontrollkriterium) . Zudem darf der interne Betreiber<br />
seine öffentlichen Personenverkehrsdienste nur innerhalb<br />
des Zuständigkeitsgebiets der zuständigen örtlichen<br />
Behörde ausführen (Wesentlichkeitskriterium) .<br />
Um beiden Kriterien vollumfänglich zu entsprechen,<br />
sind voraussichtlich rechtliche und angebotsrelevante<br />
Anpassungsmaßnahmen notwendig .
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
Der Jahresabschluss <strong>2010</strong> wurde erstmals unter den<br />
Vorschriften des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes<br />
(BilMoG) aufgestellt . Daraus ergaben sich direkte Auswirkungen<br />
auf das Jahresergebnis, die insbesondere<br />
durch die Neubewertung langfristiger Rückstellungen<br />
das außerordentliche Ergebnis mit 4,5 Mio . € und das<br />
Zinsergebnis mit 2 Mio . € belastet haben .<br />
Neuer Hybrid-Bus vor Schloß Solitude<br />
Die Bilanzsumme reduzierte sich vor allem aufgrund<br />
der Inanspruchnahme von Rückstellungen und Sonderposten<br />
mit Rücklageanteil um 5 Mio . € auf nunmehr<br />
602 Mio . € . Damit verbesserte sich die Eigenkapitalquote<br />
geringfügig auf 25,3 % . Durch erhebliche Investitionen<br />
in die Infrastruktur nahmen gleichzeitig die<br />
Kapitalbindung und das Abschreibungsvolumen weiter<br />
zu . Daher hat das Anlagevermögen um über 35,4<br />
Mio . € zulasten des Umlaufvermögens und des Aufbaus<br />
von Verbindlichkeiten zugenommen .<br />
Im Wesentlichen durch die Inanspruchnahme des Sonderposten<br />
mit Rücklageanteil werden buchungstechnisch<br />
außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von<br />
2,5 Mio . € ausgewiesen .<br />
06 | 07
U 1<br />
Lagebericht<br />
Die Fahrgeldeinnahmen insgesamt stiegen durch<br />
Preis- und Mengeneffekte um 3,3 % . Die zu Jahresbeginn<br />
<strong>2010</strong> vorgenommene Tarifanpassung von 2,4 %<br />
konnte beim Kunden erfolgreich umgesetzt werden .<br />
Der Regeltarif hat dazu mit stattlichen 4,5 % beigetragen<br />
. Flankierende Marketing- und Vertriebsaktivitäten<br />
unterstützten gleichzeitig das Ziel, die Fahrgastzahlen<br />
weiter zu steigern . Allerdings führten auch Kürzungen<br />
bei den Ausgleichszahlungen zur Beförderung Schwerbehinderter<br />
und abrechnungstechnische Verschiebungen<br />
im Verbund bei sonstigen Fahrausweisen und<br />
Sonderangeboten zu einer Gegenentwicklung .<br />
Wesentliche Einnahmezuwächse konnten vor allem in<br />
den Segmenten des Gelegenheits- und Berufsverkehrs<br />
erzielt werden . Der Gelegenheitsverkehr mit rund 36 %<br />
der Fahrgeldeinnahmen im Regeltarif des Verbundes<br />
realisierte 6,8 % mehr Einnahmen . Im zweitstärksten<br />
Segment, dem Berufsverkehr mit rund 33 % Umsatzanteil,<br />
wurden 3,6 % höhere Einnahmen erzielt . Dabei<br />
schnitten das Wochen- und Monatsticket besonders<br />
gut ab, die auch durch tarifliche Angebotsverbesserungen<br />
gestützt wurden . Der Ausbildungsverkehr, mit<br />
ca . 27 % das drittstärkste Ticketsegment im VVS, trug<br />
mit 3,4 % zur Verbesserung der Einnahmen bei .<br />
Fahrgäste schätzen die gute Anbindung des Cannstatter Wasens mit den Sonderlinien
Das mit 4 % relativ kleine Segment des Seniorenverkehrs<br />
verbuchte einen leichten Umsatzrückgang von<br />
0,1 % . Im Tarif 2011 erfährt diese Zielgruppe eine wesentliche<br />
Verbesserung durch den Wegfall der Sperrzeiten<br />
. Allerdings ist festzustellen, dass einem immer<br />
größeren Kreis von Senioren ein Pkw als Alternative<br />
zur Verfügung steht .<br />
Die Abgeltungen und gesetzliche Ausgleichsmaßnahmen<br />
an die <strong>SSB</strong> sind leicht auf 62,1 Mio . € (Vorjahr<br />
61,9 Mio . €) gestiegen .<br />
Der Personalaufwand sank im Vergleich zum Vorjahr<br />
um 2,2 Mio . €, obwohl zum 1 . Januar <strong>2010</strong> eine<br />
Tariferhöhung von 1,2 %, eine Einmalzahlung sowie<br />
eine leistungsabhängige Komponente wirksam wurde .<br />
Die im Vorjahr noch zu leistenden erheblichen Sonderzahlungen<br />
an den Pensionssicherungsverein sowie die<br />
Inanspruchnahme der Altersteilzeit mit entsprechend<br />
positiven Auswirkungen auf den Personalaufwand<br />
führten in Summe zu einer Reduzierung . Für 2011 wird<br />
wieder mit einem Anstieg gerechnet .<br />
Die permanente Netzausweitung bei gleichzeitigem<br />
Rückgang der Zuschüsse bedingt in den kommenden<br />
Jahren eine Zunahme des Abschreibungsvolumens . Im<br />
Geschäftsjahr nahmen sie um 9,5 % auf 38,5 Mio . €<br />
(Vorjahr 35,2 Mio . €) zu .<br />
Das Jahresergebnis von -19,3 Mio . € (Vorjahr -18,7<br />
Mio . €) liegt um 3,6 Mio . € unter dem Planergebnis und<br />
wird von der Konzernmuttergesellschaft SVV ausgeglichen<br />
. Dies entspricht einem Kostendeckungsgrad von<br />
93,9 % (Vorjahr 93,9 %) .<br />
Durch die hohe Investitionstätigkeit und Inanspruchnahme<br />
von Rückstellungen gingen die Finanzmittel<br />
um 34,1 Mio . € zurück . Der Cash Flow aus laufender<br />
Geschäftstätigkeit (16,3 Mio . €) verminderte sich im<br />
Vergleich zum Vorjahr um 8,3 Mio . €, während die Mittelabflüsse<br />
aus der Investitionstätigkeit (104,3 Mio. €)<br />
um 14,8 Mio . € zunahmen . Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit<br />
(53,9 Mio . €) stieg um 6,2 Mio . € .<br />
Investitionen<br />
Zur Erhaltung und Verbesserung des hochwertigen<br />
Nahverkehrs in Stuttgart investierte die <strong>SSB</strong> <strong>2010</strong><br />
brutto vor Verrechnung von Zuschüssen 106,5 Mio . €<br />
(Vorjahr 92,5 Mio . €) . Für laufende Vorhaben gingen<br />
31,8 Mio . € Zuschüsse ein . Über die Hälfte dieses<br />
Gesamtbudgets flossen direkt in den Neu- und Ausbau<br />
der Schieneninfrastruktur, wie zum Beispiel die Verlängerung<br />
der U 6 nach Fasanenhof-Ost und der U 15<br />
im Stuttgarter Norden mit einem hohen Tunnelanteil .<br />
Für 24 neue Busse und 5 umweltfreundliche Hybrid-<br />
Gelenkbusse wurden 10,1 Mio . € investiert .<br />
Für Grundstücke und Gebäude, wie den neuen Gleisbauhof<br />
in Wangen und die neue Bauernmarkthalle im<br />
Stuttgarter Westen, wurden 4,5 Mio . € ausgegeben .<br />
Die <strong>SSB</strong> führte <strong>2010</strong> Folgepflichtmaßnahmen in Höhe<br />
von 2,4 Mio . € (Vorjahr 8,2 Mio . €) durch .<br />
Personal<br />
Zum 31 .12 .<strong>2010</strong> beschäftigte die <strong>SSB</strong> teilzeitbereinigt<br />
2 .573 Personen (Vorjahr 2 .498), was einer Zunahme um<br />
3,0 % entspricht sowie 83 (Vorjahr 79) Auszubildende<br />
sowie Studenten der Dualen Hochschule . Die Erhöhung<br />
der Beschäftigtenzahl ist insbesondere auf die Altersteilzeitarbeit<br />
in Verbindung mit der teilweisen vorzeitigen<br />
Nachbesetzung von Arbeitsplätzen sowie die<br />
statistische Berücksichtigung der bisherigen Mitarbeiter<br />
in der Freizeitphase der Altersteilzeit zurückzuführen<br />
. Dies betraf zum Stichtag 31 .12 .<strong>2010</strong> 135 Personen<br />
(Vorjahr 131) . Des Weiteren resultiert der Anstieg<br />
der Beschäftigtenzahl aus Neueinstellungen wegen<br />
Leistungsausweitungen im Fahrdienst, Generalüberholung<br />
von Stadtbahnfahrzeugen und Projektarbeiten im<br />
Zuge von Großprojekten . Aufgrund teilweiser zeitlicher<br />
Verzögerungen wurde der Planansatz <strong>2010</strong> nicht voll<br />
ausgeschöpft. Vor dem demografischen Hintergrund<br />
sowie wegen des doppelten Abiturjahrgangs wird die<br />
<strong>SSB</strong> bis 2012 ihre Ausbildungskapazitäten auf voraussichtlich<br />
95 Personen erhöhen .<br />
08 | 09
U 1<br />
Lagebericht<br />
Auch <strong>2010</strong> konnten keine Fortschritte in den Verhandlungen<br />
für eine Nachfolgeregelung für die Ende<br />
2009 abgelaufene Anwendungsvereinbarung zum<br />
Bezirkszusatztarifvertrag Nahverkehr erzielt werden .<br />
Zudem kündigte die ver .di-Landestarifkommission<br />
den bestehenden Manteltarifvertrag zum 30 .06 .2011 .<br />
Ebenso kam man bei den Verhandlungen zum Tarifvertrag<br />
Demografie auf bundesweiter Ebene noch nicht<br />
zu einer Lösung . Unabhängig von der Kündigung gilt<br />
der bestehende Tarifvertrag Nahverkehr Baden-Württemberg<br />
für alle Beschäftigen weiter .<br />
In den Bemühungen um eine Senkung der Fehlzeitenquote<br />
und den Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit bei<br />
älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde das<br />
betriebliche Gesundheitsmanagement <strong>2010</strong> weiter ausgebaut<br />
. Außerdem beteiligt sich die <strong>SSB</strong> am bundesweiten<br />
Forschungsprojekt ProVes (Professionalisierung<br />
von Dienstleistungsarbeit in Schlüsselbranchen des<br />
Verkehrssektors) als Modellbetrieb mit Schwerpunkt<br />
Organisationsentwicklung . Hauptthemen bilden die<br />
Ausdehnung von Mischarbeit sowie die Optimierung<br />
des betrieblichen Wissensmanagements .<br />
Innovation und Nachhaltigkeit<br />
Im Januar <strong>2010</strong> wurde der Vertrag über die Beschaffung<br />
von 20 Stadtbahnwagen vom Typ DT 8 .12 mit dem<br />
Unternehmen Stadler Pankow GmbH abgeschlossen .<br />
Bei der Konstruktion muss u .a . neuen gesetzlichen Sicherheitsvorgaben<br />
Rechnung getragen werden . Anfang<br />
2011 konnte mit dem Bau des ersten Fahrzeugs in Berlin<br />
begonnen werden . 2012 sollen die ersten Fahrzeuge<br />
geliefert werden . Die 2008 gestartete Generalüberholung<br />
von 60 Stadtbahnzügen der ersten Generation<br />
wurde planmäßig fortgesetzt und soll 2013 abgeschlossen<br />
sein . Der Aufsichtsrat folgte dem Antrag des<br />
Vorstands weitere 18 Fahrzeuge ab 2014 zu sanieren .<br />
Im Laufe des Berichtsjahres wurden Tests mit dem<br />
Fahrgastinfotainment-System mit Echtzeitumsteigebeziehungen<br />
und Versuche mit diversen Batterietypen,<br />
ölfreien Kompressoren, neuen Radwerkstoffen sowie<br />
brandschutzoptimierten Innenraumdecken durchgeführt<br />
. Hierbei führte die <strong>SSB</strong> die bewährte Zusammenarbeit<br />
mit der Universität Stuttgart weiter . Zur Verbesserung<br />
der Sicherheit in Tunneln wurde ein Rüstwagen<br />
Schiene beschafft, der von der Berufsfeuerwehr gegen<br />
Entgelt der <strong>SSB</strong> Stuttgart betrieben wird .<br />
Zudem übernahm die <strong>SSB</strong> zum 1 . Januar 2011 im Rahmen<br />
eines Übertragungs- und Betriebsführungsvertrages<br />
die Killesbergbahn von der Stadt Stuttgart . Dabei<br />
übernimmt die <strong>SSB</strong> das Eigentum für alle beweglichen<br />
Wirtschaftsgüter sowie das Personal, lediglich das<br />
unbewegliche Inventar verblieb im Eigentum der Stadt .<br />
Ziel ist es, die Vermarktung und die technische Betreuung<br />
in den Ablauf der <strong>SSB</strong> zu integrieren .<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> beschaffte die <strong>SSB</strong> 20 Niederflurbusse<br />
mit optimierter Abgasnachbehandlung EEV (Enhanced<br />
Environmentally Friendly Vehicle), so dass zum<br />
Fahrplanwechsel <strong>2010</strong>/2011 im Linienverkehr nur<br />
noch fahrgastfreundliche, niederflurige Fahrzeuge<br />
zum Einsatz kommen . Im Rahmen ihrer Teilnahme am<br />
Projekt Elektromobilitätsregion des BMVBS (Bundesministerium<br />
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung)<br />
wurden außerdem fünf Hybridbusse beschafft, die<br />
zum Jahresende <strong>2010</strong> vollumfänglich in den regulären<br />
Liniendienst integriert wurden . Zudem engagierte sich<br />
die <strong>SSB</strong> am Zentrum für E-Mobilität Stuttgart und<br />
widmete sich im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie<br />
der Minimierung des Schadstoffausstoßes . Hierzu<br />
zählen Maßnahmen zur Stickstoffdioxidreduzierung<br />
sowie Tests zum Einsatz synthetischer Kraftstoffe .<br />
<strong>SSB</strong> Reisen GmbH<br />
Die <strong>SSB</strong> Reisen GmbH konnte im schwierigen Jahr <strong>2010</strong><br />
bei den Eigenveranstaltungen um gut 4 % wachsen .<br />
Ein Aufschwung war in der Touristik für das Reisejahr<br />
<strong>2010</strong> noch nicht spürbar . Die Umsätze der Vermittlungsleistungen,<br />
Touristik sowie im Bahn- und Flugbereich,<br />
bewegten sich daher auf Vorjahresniveau . Die<br />
weiter gesunkenen Finanzerträge konnten durch Kostenreduzierungen<br />
kompensiert werden . Das Ergebnis<br />
<strong>2010</strong> lag mit 68 T€ im Rahmen der Erwartungen . Der<br />
Buchungseingang für 2011 bis Mitte Februar zeigte,<br />
dass nun auch in der Touristik mit einer Belebung<br />
gerechnet werden darf . Allerdings können die neueren<br />
politischen Ereignisse in Nordafrika und im arabischen<br />
Raum für die Tourismusindustrie zu gravierenden Veränderungen<br />
führen .
Risiko- und Chancenmanagement<br />
Das Risiko- und Chancenmanagement ist in der <strong>SSB</strong><br />
auf allen Führungsebenen fest verankert und gehört<br />
zu den wichtigen Steuerungsinstrumenten der Unternehmensleitung<br />
und der Kontrollgremien . Der Prüfungsausschuss<br />
beschäftigt sich inhaltlich mit der<br />
Risikoinventur, der Bewertung und den Konsequenzen<br />
und gibt dem Aufsichtsrat eine Beschlussempfehlung .<br />
In <strong>2010</strong> wurde das Risiko-Handbuch in wesentlichen<br />
Teilen überarbeitet, um neue Erkenntnisse und Erfahrungen<br />
einfließen zu lassen. Dies betraf insbesondere<br />
die Ausführungen zur Risikotragfähigkeit, Risikoneigung<br />
und -deckungsmasse .<br />
Ausgangslage des Risikomanagements, unter das auch<br />
der Bereich Compliance mit dem städtischen Public<br />
Corporate Governance Kodex fällt, ist die Festlegung<br />
der potenziellen Deckungsmassen (objektive Risikotragfähigkeit),<br />
die zusammen mit der Risikoneigung<br />
des Unternehmens die Risikodeckungsmasse bildet .<br />
Über die Identifikation, Analyse und Bewertung von<br />
Risikopositionen (Risikoinventur) wird danach festgestellt,<br />
ob die Deckungsmasse ausreichend ist . Die<br />
aktive Steuerung der Risiken erfolgt langfristig über<br />
die Unternehmensstrategie und operativ über die<br />
Wirtschaftsplanung . Ein wirksames Risikocontrolling<br />
und -reporting rundet den Prozess ab .<br />
Der gesamte Risikomanagementprozess ist im zentralen<br />
Controlling verankert . Eine Verfahrensdokumentation<br />
regelt alle Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten<br />
der Risikobearbeitung und minimierung .<br />
Bestandsgefährdende Risiken unterliegen einer<br />
besonderen, meist Kennzahl gestützten Beobachtung<br />
und Kontrolle .<br />
In der Einschätzung mancher Risiken und Chancen<br />
hat es in <strong>2010</strong> Veränderungen gegeben . So werden<br />
manche EU-rechtliche und politische Risiken etwas<br />
positiver eingeschätzt als im Vorjahr . Hingegen sind<br />
die Berei-che der öffentlichen Finanzierung des ÖPNV<br />
und der demografischen Entwicklung mit ihrem direkten<br />
Einfluss auf Fahrgeldeinnahmen weiter in der<br />
Risikoeinschätzung gestiegen . Wie im Vorjahr galt es<br />
auch in diesem Jahr, die Sicherheit in Tunneln weiter<br />
auszubauen . Einen wesentlichen Beitrag dazu erbringt<br />
ein neu angeschaffter Tunnelrettungswagen mit<br />
neuester Evakuierungs- und Tunnelrettungstechnik,<br />
der gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Stuttgart<br />
betrieben wird .<br />
Eine immer stärkere Bedeutung erlangt das Chancenmanagement,<br />
das verhindern sollte, dass Möglichkeiten<br />
für den erfolgreichen Fortbestand des Unternehmens<br />
nicht erkannt oder nicht rechtzeitig genutzt werden .<br />
Zum weiteren Einflussbereich des Risikomanagements<br />
zählt auch das Compliance Management . Darunter<br />
wird die Einhaltung des Public Corporate Governance<br />
Kodex, die Verhaltensrichtlinie und der Geschäftspartnerkodex,<br />
verstanden . Beide Vorschriften regeln<br />
die gegenseitigen Erwartungen und Verpflichtungen<br />
nach innen in Richtung Personal bzw . nach außen zu<br />
Kunden und Lieferanten .<br />
Für Preisänderungsrisiken in der Beschaffung von<br />
wesentlichen Aufwandspositionen wie Strom und Diesel<br />
ist ein Großteil der Verbräuche durch Rohwarenswaps<br />
oder Festkontrakte in den kommenden Jahren<br />
abgesichert .<br />
Aus heutiger Sicht sind zu allen bekannten Risiken,<br />
auch unter Berücksichtigung ihrer kumulativen Wirkung,<br />
notwendige Maßnahmen ergriffen worden, um<br />
deren bestandsgefährdendes Potenzial zu minimieren .<br />
Finanzierbare Chancen wurden und werden erkannt<br />
und konsequent genutzt .<br />
Nachtragsbericht<br />
Nach dem Bilanzstichtag ergaben sich keine wesentlichen<br />
Erkenntnisse oder Entwicklungen, die negative<br />
Auswirkungen auf die Lage der Gesellschaft haben .<br />
10 | 11
U 1<br />
Lagebericht<br />
Prognose<br />
Im Jahr 2011 wird die <strong>SSB</strong> voraussichtlich insgesamt<br />
brutto 114,9 Mio . € investieren . Daraus ergibt sich ein<br />
Zuschussanspruch von ca . 48,8 Mio . € . Aufgrund der<br />
begrenzten Haushaltsmittel wird jedoch nur mit eingehenden<br />
öffentlichen Zuschüssen von 28,3 Mio . € gerechnet<br />
. Neben weiteren Finanzierungsquellen Dritter<br />
und der Muttergesellschaft hat die <strong>SSB</strong> einen Nettofinanzierungsbedarf<br />
von voraussichtlich 33,2 Mio . € .<br />
Rund 55 % des Gesamtinvestitionsbudgets betreffen<br />
Stadtbahnvorhaben, insbesondere den Neubau<br />
der Linie U 12 im A1-Areal (Europaviertel) und die<br />
Baumaßnahmen an der Linie U 15 in Zuffenhausen .<br />
Notwendige Investitionen im Zuge des Projektes Stuttgart<br />
21 werden auf Grundlage der im Februar 2011<br />
verhandelten Kreuzungsvereinbarung und Bauabwicklungsvereinbarung<br />
mit der Deutsche Bahn AG für den<br />
Bereich Heilbronner Straße abgerechnet und ersetzt .<br />
Für den Bereich Staatsgalerie muss über eine entsprechende<br />
Kreuzungsvereinbarung noch verhandelt<br />
werden . Die rechtliche Grundlage der Vereinbarungen<br />
bildet das Eisenbahnkreuzungsgesetz . Investitionen in<br />
Grundstücke und Gebäude benötigen einen Anteil am<br />
Gesamtbudget von rund 12 %, während für Fahrzeuge<br />
voraussichtlich 16 % bereitgestellt werden müssen .<br />
Jeweils ungefähr 8 % des Volumens erfolgen für Investitionen<br />
in Gleis- und elektrotechnische Anlagen sowie<br />
in Betriebs- und Geschäftsausstattung .<br />
Nach der Tarifanpassung des Verbundes von durchschnittlich<br />
2,5 % zum 1 . Januar 2011 werden Bruttofahrgeldeinnahmen<br />
von rund 192,2 Mio . € erwartet .<br />
Infolge des zum Fahrplanwechsel <strong>2010</strong>/2011 umgestellten<br />
Stadtbahnnetzes sowie der weiter anziehenden<br />
Wirtschaftsentwicklung kann von einem Anstieg<br />
der Fahrgastzahlen ausgegangen werden, so dass die<br />
prognostizierten Mehreinnahmen auch aus Mengeneffekten<br />
resultieren werden . Allerdings sind in <strong>2010</strong><br />
noch witterungsbedingte positive Sondereinflüsse<br />
enthalten . Die Abgeltungs- und Ausgleichsleistungen<br />
werden voraussichtlich das Vorjahresniveau erreichen .<br />
Die <strong>SSB</strong> rechnet 2011 mit Gesamterträgen von circa<br />
285 Mio . €, denen Aufwendungen von ungefähr 308<br />
Mio . € gegenüberstehen werden . Dies bedeutet einen<br />
Ausgleichsanspruch von über 23 Mio . € .<br />
Trotz der wieder etwas verbesserten öffentlichen<br />
Haushaltssituation <strong>2010</strong> sind die Perspektiven für<br />
die Finanzierung von zukünftigen Bauvorhaben im<br />
Nahverkehr, insbesondere auch von Ersatzinvestitionen,<br />
nicht besser einzuschätzen . Ende <strong>2010</strong> wurde vom<br />
Landtag ein Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz<br />
(LGVFG) für Baden-Württemberg beschlossen .<br />
Zwar wurde ein neuer unbefristet gültiger Fördertatbestand<br />
für „Grunderneuerungen“ aufgenommen und<br />
es soll eine Zweckbindung zum Einsatz der Fördermittel<br />
für die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse<br />
geben, jedoch bedürfen die Vorschriften noch einer<br />
konkreten Definition. Zudem ist eine Finanzierung<br />
nach Haushaltslage ohne Fixierung der Fördermittel<br />
vorgesehen . Dies wird für die <strong>SSB</strong> eine zusätzliche Unsicherheit<br />
bei der Finanzierung größerer Bauvorhaben<br />
mit sich bringen .<br />
Die 1999 begonnene Restrukturierung der ersten<br />
Phase führte durch vielerlei Maßnahmen zu Kosteneinsparungen<br />
und damit zu einer nahezu stetigen<br />
Absenkung des Ausgleichsanspruchs um rund 55 %<br />
bis <strong>2010</strong> . Im Berichtsjahr wurde diese erste Phase der<br />
Restrukturierung abgeschlossen, von der noch rund 20<br />
Maßnahmen abzuarbeiten sind . Aufgrund struktureller<br />
Belastungen wie steigender Aufwendungen für die<br />
Instandhaltung der Infrastruktur, die Fortsetzung der<br />
Generalüberholung, die Beschaffung neuer Stadtbahnen<br />
2012 und voraussichtlich 2019 und steigender<br />
Personalaufwendungen wird sich der Ausgleichsanspruch<br />
ab <strong>2010</strong> nahezu stetig erhöhen . Als Folge der<br />
zunehmenden Kapitalbindung wird der Zinsaufwand
der <strong>SSB</strong> wegen erhöhter Kreditfinanzierung mittelfristig<br />
steigen . Der Mittelfristplan prognostiziert einen<br />
Anstieg des Defizits auf fast 33 Mio. € im Jahr 2014.<br />
Um den Trend abzumildern, hat sich die <strong>SSB</strong> das Ziel<br />
gesetzt, innerhalb der kommenden Jahre rund 5 Mio . €<br />
an Ergebnis- und Kostenverbesserungen zu realisieren .<br />
Dies soll durch verschiedene bereichsübergreifende<br />
Maßnahmen erfolgen . Hierzu wurden z .B . künftige<br />
zielgruppenspezifische Erlösszenarien definiert und<br />
mehrere Projekte initiiert . Die strukturellen Belastungen<br />
haben auch Auswirkungen auf die Liquidität und<br />
den Kreditbedarf der <strong>SSB</strong> . Bei realistischer Einschätzung<br />
zukünftiger Zahlungsströme, die insbesondere<br />
durch den Kauf neuer Stadtbahnen sowie der Generalsanierung<br />
des vorhandenen Fuhrparks beeinflusst sind,<br />
wird ein zusätzlicher Finanzbedarf bis 2014 von ca .<br />
140 Mio . € entstehen . Die Instandhaltungs- und Reinvestitionsaufwendungen<br />
werden künftig steigen, da<br />
ein immer größerer Teil der Infrastruktur und Immobilien<br />
die betriebliche Nutzungsdauer erreicht hat .<br />
Generalsaniertes Fahrzeug bei der Inbetriebnahme // 1:1-Modell des neuen Stadtbahn-Wagens<br />
Aus den zielgerichteten Investitionen in neue Strecken,<br />
Fahrzeuge und Qualitätsstandards ergeben sich jedoch<br />
auch Chancen zur Gewinnung neuer Fahrgäste und<br />
somit zur Steigerung der Erträge .<br />
Stuttgart, den 31 . März 2011<br />
Stuttgarter Straßenbahnen AG<br />
Wolfgang Arnold<br />
Reinhold Bauer<br />
Jörn Meier-Berberich<br />
12 | 13
U 1<br />
U 12 U 11<br />
BUS<br />
U 9<br />
U 8<br />
U 7<br />
U 6<br />
U 5<br />
U 4<br />
U 3<br />
U 2<br />
02 Bericht des Aufsichtsrats
14 | 15
U 2<br />
Bericht des Aufsichtsrats<br />
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> seine<br />
Aufgaben gemäß den gesetzlichen Vorschriften, der<br />
Satzung und der Geschäftsordnung wahrgenommen .<br />
Darüber hinaus hat er sich nach den Anforderungen<br />
des Corporate Governance Kodex der Stadt gerichtet .<br />
Der Aufsichtsrat hat den Vorstand der Gesellschaft<br />
bei der Führung der Geschäfte überwacht . Der Vorstand<br />
hat dazu das Gremium regelmäßig meist durch<br />
schriftliche Vorlagen, aber auch durch mündliche<br />
Berichte über den Geschäftsverlauf informiert . Dabei<br />
wurde insbesondere über die wirtschaftliche Lage der<br />
Gesellschaft bzw . deren Tochter- und Beteiligungsgesellschaften,<br />
den Jahresabschluss, die Unternehmensplanung,<br />
das Risiko- und Chancenmanagement, laufende<br />
und geplante Infrastrukturprojekte, den Public<br />
Corporate Governance Kodex und alle wesentlichen<br />
Geschäftsvorfälle zeitnah und umfassend unterrichtet .<br />
Die nach der Geschäftsordnung zustimmungspflichtigen<br />
Vorgänge sind dem Gremium rechtzeitig vorgelegt<br />
und erläutert worden . Der Vorsitzende hat auch außerhalb<br />
der Sitzungen des Aufsichtsrats die Interessen der<br />
Gesellschaft vertreten .<br />
Der Jahresabschluss zum 31 . Dezember <strong>2010</strong> wurde<br />
rechtzeitig aufgestellt und wird im elektronischen<br />
Bundesanzeiger veröffentlicht . Gemäß § 170 AktG hat<br />
der Vorstand den Jahresabschluss <strong>2010</strong> unmittelbar<br />
nach seiner Aufstellung dem Aufsichtsrat, vorbehaltlich<br />
der späteren Feststellung, zugesandt .<br />
In der Hauptversammlung am 27 . Juli <strong>2010</strong> wurde die<br />
KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Stuttgart,<br />
mit der Prüfung des Jahresabschlusses <strong>2010</strong> und der<br />
besonderen Berichterstattung über die Prüfung nach<br />
§ 53 HGrG beauftragt .<br />
Sie hat den Jahresabschluss und den Lagebericht zum<br />
31 . Dezember <strong>2010</strong> eingehend geprüft und mit einem<br />
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen .<br />
Der Bericht des Abschlussprüfers wurde allen Mitgliedern<br />
des Aufsichtsrats übergeben und im Prüfungsausschuss<br />
sowie in der Sitzung des Aufsichtsrats am<br />
28 . Juni 2011 in Anwesenheit des Wirtschaftsprüfers<br />
erörtert und zur Diskussion gestellt . Wesentliche Einwendungen<br />
ergaben sich dabei nicht . Der Aufsichtsrat<br />
schloss sich den Prüfungsergebnissen und der Empfehlung<br />
des Prüfungsausschusses an und hat daher den<br />
vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss mit Lagebericht<br />
und den Bericht des Vorstands zum 31 . Dezember<br />
<strong>2010</strong> gebilligt . Der Jahresabschluss ist damit nach<br />
§ 172 AktG festgestellt .<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden vier ordentliche Aufsichtsratssitzungen<br />
einberufen . Darüber hinaus fand<br />
im Juni eine Studien- und Informationsreise nach<br />
Kopenhagen und Malmö statt, deren Nahverkehrskonzepte<br />
und Restrukturierungsansätze in weitere strategische<br />
Überlegungen der <strong>SSB</strong> AG einfließen können.<br />
Der Prüfungsausschuss wurde dreimal einberufen . Neben<br />
den jährlich wiederkehrenden Schwerpunktthemen<br />
Wirtschaftsplanung, Jahresabschluss, Risikomanagement<br />
und Inhalt des Prüfungsauftrags und Rohwaren-<br />
Swapgeschäfte wurden in einer Sondersitzung die<br />
rechtlichen und vertraglichen Auswirkungen durch<br />
die Beteiligung an den Folgemaßnahmen Stuttgart 21<br />
behandelt .<br />
Der Restrukturierungsausschuss tagte zweimal und<br />
verabschiedete den Abschlussbericht der ersten<br />
Restrukturierungsphase und erörterte die weiteren<br />
Maßnahmen zur Verbesserung der Organisation und<br />
der Wirtschaftlichkeit .<br />
Über die Inhalte, Empfehlungen und Ergebnisse der<br />
einzelnen Ausschüsse wurde im Gesamtgremium des<br />
Aufsichtsrats informiert und diskutiert .<br />
Zum 31. Juli <strong>2010</strong> schied Herr Dr. Peter Höflinger als<br />
kaufmännischer Vorstand altershalber aus . Herr Jörn<br />
Meier-Berberich, der ab 1 . Mai <strong>2010</strong> als stellvertretender<br />
kaufmännischer Vorstand berufen wurde,<br />
übernahm zum 1 . August <strong>2010</strong> das Amt des kaufmännischen<br />
Vorstands .<br />
Die Zusammensetzung des Aufsichtsrates änderte sich<br />
im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> nicht .
Der Aufsichtsrat dankt den Vorständen und allen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für deren täglichen<br />
Einsatz für einen hochqualitativen Nahverkehr in<br />
Stuttgart, insbesondere auch im Zuge der Netzumstellung<br />
2011 zum Ende des Geschäftsjahres .<br />
Stuttgart, Juni 2011<br />
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats<br />
Dr . Wolfgang Schuster<br />
Oberbürgermeister Landeshauptstadt Stuttgart<br />
Oberbürgermeister Dr . Wolfgang Schuster im Interview während der Eröffnungsfeier U6 Fasanenhof<br />
16 | 17
U 1<br />
U 12 U 11<br />
BUS<br />
U 9<br />
U 8<br />
U 7<br />
U 6<br />
U 5<br />
U 4<br />
U 3<br />
U 2<br />
03 Bericht des Vorstands<br />
Strategische Steuerung und Restrukturierung<br />
Stuttgart 21<br />
Schienen- und Busverkehr<br />
Hochbauaktivitäten<br />
Auszeichnungen
18 | 19
U 3<br />
Bericht des Vorstands<br />
Strategische Steuerung und Restrukturierung<br />
Der Vorstand der <strong>SSB</strong> zeigt sich zufrieden mit dem<br />
Ergebnis <strong>2010</strong> und der Tatsache, dass die Rezession nur<br />
kurzfristige Auswirkungen auf den ÖPNV im Verbundraum<br />
hatte und fast alle aktuellen Baumaßnahmen<br />
im Zeitrahmen sind . Viele Projekte, neue Infrastruktur-<br />
und Hochbaumaßnahmen wurden begonnen, die<br />
nicht zuletzt die Wirtschaftlichkeit, Ertragsstärke und<br />
Effizienz des Unternehmens ohne spürbare Folgen für<br />
den Kunden steigern sollen .<br />
Gleichzeitig verändern sich jedoch externe Einflüsse<br />
wie Rechtsrahmen, Demografie, Vorgaben und Erwartungen<br />
an die Unternehmensleitung, die durch das<br />
Management zu bewältigen sind .<br />
Zur Sicherstellung der Zukunftsfähigkeit unter dem<br />
Postulat Nachhaltigkeit wurden daher <strong>2010</strong> neue<br />
Projekte und Initiativen eingeleitet . Dazu zählt u .a .<br />
die Neuausrichtung der strategischen und operativen<br />
Steuerungsinstrumente, die auf ihre Stringenz und<br />
Konsistenz hin überprüft, vereinheitlicht und auf neue<br />
rechtliche Anforderungen hin ausgerichtet werden soll .<br />
Dies bedingt auch eine Neukonzeption des Planungs –<br />
und Berichtswesens . In diesem Zusammenhang wird<br />
auch voraussichtlich 2011 das Strategiepapier aktualisiert<br />
. Zur Unterstützung strategischer Vorgaben ist<br />
die Einführung eines langfristigen Simulationssystems<br />
geplant .<br />
<strong>2010</strong> wurde die 1999 begonnene erste Phase der<br />
Restrukturierung abgeschlossen . Hierzu wurde ein<br />
Abschlussbericht erstellt, der dem Aufsichtsrat und<br />
dessen Ausschüssen vorgelegt wurde . Vor dem Hintergrund<br />
künftig notwendiger Ersatzinvestitionen,<br />
Neu- und Ausbaumaßnahmen, sinkender Zuschüsse<br />
und steigender Tariflöhne gibt es keine Alternative zu<br />
einer Fortsetzung der Restrukturierung . Im Fokus steht<br />
dabei weniger die Wettbewerbsfähigkeit, als vielmehr<br />
die nachhaltige Begrenzung des steigenden Jahresdefizits<br />
der <strong>SSB</strong>. Daher wurde damit begonnen, nach<br />
neuen Möglichkeiten für weitere Einsparungen, aber<br />
auch Ertragspotenziale zu suchen und weitere Maßnahmenkataloge<br />
zu erarbeiten . Unter der Perspektive<br />
eines ganzheitlichen unternehmerischen Ansatzes soll<br />
die Restrukturierung deshalb weitergeführt werden .<br />
Hierzu wurde dem Aufsichtsrat ein erstes Grobkonzept<br />
vorgestellt, das viele Einzelmaßnahmen vorsieht . So<br />
wurde zur Ertragssteigerung beispielsweise zum 27 . Februar<br />
2011 der Vordereinstieg im Bus im gesamten <strong>SSB</strong><br />
Netz eingeführt . Zudem wurden Grundsatzüberlegungen<br />
über eine Neugestaltung der Aufbauorganisation<br />
bei der <strong>SSB</strong> angestellt sowie erste Maßnahmen definiert<br />
und bewertet . Des Weiteren führte die <strong>SSB</strong> eine<br />
erste übergreifende Bestandsaufnahme im Bereich Bus<br />
durch . Außerdem soll eine ganzheitliche Standortbestimmung<br />
im Bereich Stadtbahn durchgeführt werden .<br />
Im Kontext zu den verschiedenen Restrukturierungsansätzen<br />
wurden zudem die Entscheidungs- und<br />
Kommunikationsprozesse im Unternehmen verschlankt<br />
und der Austausch mit externen Unternehmen und<br />
Dienstleistern zum weiteren Wissenstransfer intensiviert<br />
. Gleichzeitig soll die <strong>SSB</strong>-Kultur in Richtung einer<br />
größeren Vertrauenskultur verändert werden, um die<br />
internen Prozesse effizienter werden zu lassen. Alle<br />
Ansätze zielen darauf, die bewährte Dienstleistungsqualität<br />
langfristig finanzierbar zu halten, zielgerichtet<br />
auszubauen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
auch künftig attraktive Arbeits- und Entwicklungsbedingungen<br />
zu bieten .
Stuttgart 21<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurden die Verhandlungen um eine<br />
Kreuzungsvereinbarung sowie eine Bauabwicklungsvereinbarung<br />
mit der Deutsche Bahn AG für die Folgemaßnahmen<br />
Heilbronner Straße weitergeführt und<br />
im Februar 2011 in den Aufsichtsgremien abschließend<br />
beraten . Für die Folgemaßnahme Staatsgalerie wird<br />
über die Kreuzungsvereinbarung noch verhandelt .<br />
Beide Vereinbarungen sind rechtlich erforderlich, da<br />
die Stadtbahntrasse infolge des Baus eines neuen<br />
Fernbahntunnels bei der Heilbronner Straße tiefer<br />
gelegt und verschoben werden muss . Zudem muss die<br />
Haltestelle Staatsgalerie höher gelegt und in Richtung<br />
Mailänder-Platz mit dem geplanten Verlauf der Stadtbahnlinie U12<br />
Schlossgarten verschoben werden . Im Berichtsjahr<br />
wurde mit den vorbereitenden Baumaßnahmen für<br />
den neuen Hauptbahnhof begonnen . Stuttgart 21 wird<br />
der <strong>SSB</strong> infolge verbesserter Verkehrsangebote einen<br />
nachhaltigen Fahrgastzuwachs und eine Erhöhung des<br />
Marktanteils bringen . Die Bauarbeiten am Tunnel unter<br />
der neuen Bibliothek 21 zwischen dem Hauptbahnhof<br />
und der Nordbahnhofstraße an der künftigen Linie<br />
U 12 wurden weitergeführt . Die Haltestelle Milchhof<br />
soll nach einem Planänderungsverfahren oberirdisch<br />
angebunden werden . In Zukunft wird eine neue Haltestelle<br />
„Budapester Platz“ die Baugebiete A1 und A2<br />
erschließen .<br />
20 | 21
U 3<br />
Bericht des Vorstands<br />
Schienen- und Busverkehr<br />
Zum Fahrplanwechsel <strong>2010</strong>/2011 wurde der Streckenabschnitt<br />
der Linie U 6 zum Fasanenhof-Ost in Betrieb<br />
genommen . Untersuchungen ergaben, dass eine Weiterführung<br />
der Linie U 6 zur Landesmesse bei Verwirklichung<br />
des Filderbahnhofs technisch machbar und<br />
gesamtwirtschaftlich tragfähig ist . Die Entscheidung<br />
über den Bau hängt insbesondere von der Position des<br />
Aufgabenträgers Landkreis Esslingen und einem Finanzierungspartner<br />
ab . Der Streckenneubau der Linie U 15<br />
zwischen Zuffenhausen und Stammheim wurde <strong>2010</strong><br />
weiter vorangetrieben . Nach Abschluss der Tunnelbauarbeiten<br />
wurde mit dem stadtbahntechnischen Ausbau<br />
begonnen . Mit der Inbetriebnahme des Nordastes der<br />
Linie U 15 wird zum Fahrplanwechsel 2011/2012 gerechnet<br />
. Der Planfeststellungsbeschluss für die Strecke<br />
zwischen Löwentor und Hallschlag der Linie U 12 wurde<br />
im Frühjahr 2011 erteilt . Die Mittel nach dem GvFG<br />
sind bewilligt . Voraussichtlich im Herbst kann dann mit<br />
den ersten Bauarbeiten begonnen werden . Die Inbetriebnahme<br />
der neuen Strecke ist 2013 vorgesehen .<br />
Zusätzlich ist geplant, die Linie im Norden bis ins Neckartal<br />
weiterzuführen . Der Südast der Linie U 12 soll<br />
bis Dürrlewang ausgebaut werden . Hierzu wird 2011<br />
die Planfeststellung erwartet . Im Berichtsjahr wurde<br />
das Stadtbahnnetz nach dem Umbau der Haltestellen<br />
Badstraße und Ebitzweg vollständig mit zugangsfreundlichen<br />
Hochbahnsteigen ausgerüstet . Zum Fahrplanwechsel<br />
<strong>2010</strong>/11 ging das überarbeitete Stadtbahnliniennetz<br />
„Netz 2011“ mit neu konfigurierten<br />
Linienwegen und verbesserter Haltestelleninfrastruktur<br />
in Betrieb . Hierzu wurde die Bevölkerung im Verlauf<br />
des abgelaufenen Jahres systematisch vorinformiert .<br />
Zudem wurde das Nachtverkehrsangebot ergänzt . Die<br />
<strong>SSB</strong> rechnet infolge des attraktiveren Linienkonzepts<br />
mit zusätzlichen Fahrgeldeinnahmen .<br />
Beklebung von Bussen und Bahnen mit dem Hinweis auf das neue Netz 2011
Infolge geänderter Abfahrtszeiten bei der Stadtbahn<br />
wurde der Jahresfahrplan <strong>2010</strong> auch im Busbereich<br />
entsprechend angepasst . Dabei nahm die <strong>SSB</strong> notwendige<br />
Veränderungen beim Angebot auf mehreren<br />
Buslinien vor . Zudem wurde zeitweise ein Schienenersatzverkehr<br />
zwischen Leonberg und der Universität<br />
Stuttgart während einer Instandhaltungsmaßnahme<br />
an der S-Bahnlinie S6 angeboten . Ende <strong>2010</strong> war die<br />
Umstellung der gesamten Busflotte auf Niederflurfahrzeuge<br />
abgeschlossen, so dass alle technischen Standards<br />
für die Beförderung mobilitätseingeschränkter<br />
Personen erfüllt sind . Verschiedene Maßnahmen zur<br />
Beschleunigung des Busverkehrs wurden in Zusammenarbeit<br />
mit der Stadt Stuttgart weiterverfolgt .<br />
Des Weiteren führte die <strong>SSB</strong> den Vordereinstieg nach<br />
mehrjähriger Testphase auf sieben Linien Ende Februar<br />
2011 netzweit ein . Gemäß den Erwartungen ging die<br />
Beanstandungsquote zurück und der Ticketverkauf<br />
beim Fahrpersonal und an Automaten nahm zu . Die<br />
Maßnahme stieß bei Fahrgästen und Medien weitgehend<br />
auf Akzeptanz .<br />
Um neue Kunden und Mitarbeiter zu gewinnen, hat<br />
die <strong>SSB</strong> Ende <strong>2010</strong> ihren Internetauftritt neu gestaltet<br />
. Fahrgäste erhalten aus einer Hand alle benötigten<br />
Informationen über eine geplante Reise oder über<br />
das Unternehmen <strong>SSB</strong> . Zudem können Fahrscheine<br />
erstmals über den eigenen Computer erworben<br />
und ausgedruckt werden . Ebenso hat die <strong>SSB</strong> damit<br />
begonnen, weitere Kommunikationskanäle für sich zu<br />
nutzen, beispielsweise das Netzwerk „Twitter“ . Durch<br />
verschiedene Werbemaßnahmen und Kooperationen<br />
mit externen Partnern wurden <strong>2010</strong> erfolgreich neue<br />
Kunden gewonnen und die Marke <strong>SSB</strong> weiter gestärkt .<br />
Hochbauaktivitäten<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurde der Aufsichtsrat über den aktuellen<br />
Stand der Immobilienstrategie informiert . Diese<br />
teilt die Immobilien der <strong>SSB</strong> in wirtschaftliche Bewertungscluster<br />
ein . Über verschiedene Einmaleffekte<br />
konnte die <strong>SSB</strong> <strong>2010</strong> bei den nicht betriebsnotwendigen<br />
Immobilien zusätzlich rund 330 T€ erwirtschaften .<br />
Die Strategie wurde im Berichtsjahr auf betriebsnotwendige<br />
Immobilien ausgedehnt . Erste Optimierungen<br />
haben zu Einsparungen von 135 T€ geführt . Weitere<br />
Verbesserungen sind bereits in Arbeit .<br />
Im Geschäftsjahr wurde damit begonnen, ein Konzept<br />
für eine Revitalisierung der <strong>SSB</strong>-Verwaltungsgebäude,<br />
die teilweise im Eigentum der Zusatzversorgungskasse<br />
sind, mit dem Ziel einer wirtschaftlicheren und<br />
zeitgemäßen Nutzung von Büroflächen zu erarbeiten.<br />
Zwischenzeitlich wurden nahezu alle neu gebauten<br />
Wohnungen im Bereich des Möhringer Bahnhofs verkauft<br />
. Abhängig von Marktsituation und Wirtschaftlichkeit<br />
wird über die weitere Planung und Bebauung<br />
von weiteren drei Baufeldern in der Probststraße sowie<br />
am Filderbahnplatz entschieden . Nach dem Abriss<br />
der alten Bauernmarkthalle und der Eröffnung der<br />
neuen Markthalle West im Vogelsang wird über die<br />
künftige Nutzung des Geländes voraussichtlich 2011<br />
entschieden . Eine weitere Bebauung des Ostendzentrums<br />
in Stuttgart-Ost wurde <strong>2010</strong> ebenfalls noch nicht<br />
beschlossen . Im Juli <strong>2010</strong> wurde der neue Infrastrukturbauhof<br />
mit Fertigungs- und Verwaltungsgebäuden<br />
sowie funktionalen Abstell- und Lagerflächen in<br />
Wangen in Betrieb genommen . Der Baustart für die<br />
zweite Baustufe steht noch nicht fest . Im ehemaligen<br />
Straßenbahnbetriebshof Bad Cannstatt wurden die<br />
Sanierungsarbeiten an der oberen Halle des denkmalgeschützten<br />
Gebäudes weiter fortgesetzt .<br />
Auszeichnungen<br />
Wie in jedem Jahr nahm die <strong>SSB</strong> auch <strong>2010</strong> wieder<br />
an der jährlichen Erhebung der Kundenzufriedenheit<br />
mit der Dienstleistungsqualität von 29 Verkehrsunternehmen<br />
teil . Hierzu wurden 350 Fahrgäste im ersten<br />
Halbjahr telefonisch befragt . Die <strong>SSB</strong> errang dabei<br />
Platz 1 bei den Systemanbietern Bus und Schiene . Mit<br />
fünf ersten, fünf zweiten sowie zwei dritten Rängen<br />
innerhalb von 30 Kategorien schnitt die <strong>SSB</strong> wieder<br />
sehr gut ab . Dessen bundesweite Befragung von ÖPNV-<br />
Kunden ergab, dass die <strong>SSB</strong> in 21 der 30 Merkmale<br />
deutlich über dem Durchschnitt lag .<br />
<strong>2010</strong> wurde die <strong>SSB</strong> als einer der erfolgreichsten<br />
Arbeitgeber in der Region Stuttgart prämiert . Die <strong>SSB</strong><br />
belegte bei dem erstmals durchgeführten Wettbewerb<br />
„Stuttgarts bester Arbeitgeber“ einen guten fünften<br />
Platz bei 27 teilnehmenden Unternehmen . Zudem erhielt<br />
die <strong>SSB</strong> einen Sonderpreis für die „Wahrnehmung<br />
der Unternehmerpersönlichkeit“ .<br />
22 | 23
U 1<br />
U 12 U 11<br />
BUS<br />
U 9<br />
U 8<br />
U 7<br />
U 6<br />
U 5<br />
U 4<br />
U 3<br />
U 2<br />
04 Vermögens- und Ertragslage<br />
Bilanzvergleich<br />
Ergebnisvergleich<br />
Cash-Flow-Rechnung 31.12.<strong>2010</strong><br />
Cashflow aus der Investitionstätigkeit<br />
Cashflow aus der Fianzierungstätigkeit<br />
Finanzmittelfonds am Ende der Periode<br />
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
24 | 25
U 4<br />
Vermögens- und Ertragslage<br />
Bilanzvergleich<br />
<strong>2010</strong><br />
T€ %<br />
Anlagevermögen 484.773 81 449 .380 423 .889 423 .547 440 .042<br />
Vorräte 19.155 27 .220 39 .459 33 .006 26 .513<br />
Forderungen und<br />
sonstige Vermögensgegenstände 71.897 109 .438 144 .978 148 .603 107 .988<br />
Flüssige Mittel 26.245 21 .276 9 .885 13 .690 12 .136<br />
Umlaufvermögen 117.297 19 157 .934 194 .322 195 .299 146 .637<br />
Aktiva 602.070 100 607.314 618.211 618.846 586.679<br />
Eigenkapital 152.127 25 152 .127 152 .127 152 .127 152 .127<br />
Sonderposten mit Rücklageanteil 1.890 0 4 .104 4 .104 4 .104 3 .619<br />
Langfristiges Fremdkapital 293.591 49 289 .811 295 .160 281 .960 286 .322<br />
Kurzfristiges Fremdkapital 154.462 26 161 .272 166 .820 180 .655 144 .611<br />
Passiva 602.070 100 607.314 618.211 618.846 586.679<br />
2009<br />
T€<br />
2008<br />
T€<br />
2007<br />
T€<br />
2006<br />
T€
Ergebnisvergleich<br />
<strong>2010</strong><br />
T€ %<br />
Erlöse Linienverkehr 172.433 61 166 .133 163 .883 158 .543 153 .362<br />
Abgeltungen 62.102 22 61 .919 61 .744 61 .580 61 .394<br />
Sonstige betriebliche Erträge 49.517 18 44 .225 38 .509 46 .866 40 .129<br />
Bestandsveränderung, aktiv .<br />
Eigenleistungen -2.377 -1 -9 .804 6 .090 9 .065 9 .443<br />
Betriebliche Erträge 281.675 100 262.473 270.226 276.054 264.328<br />
Materialaufwand 92.463 33 88 .608 92 .632 113 .676 97 .200<br />
Personalaufwand 143.591 51 145 .745 139 .111 132 .420 135 .886<br />
Abschreibungen 38.508 14 35 .165 32 .995 34 .287 31 .913<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 25.653 9 22 .908 26 .106 24 .208 20 .989<br />
Leistungsbezogener Aufwand 300.215 107 292.426 290.844 304.591 285.988<br />
Betriebsergebnis -18.540 -7 -29 .953 -20 .618 -28 .537 -21 .660<br />
Finanzergebnis -6.529 -2 -3 .670 -918 -1 .265 -2 .533<br />
Unternehmensergebnis -25.069 -9 -33 .623 -21 .536 -29 .802 -24 .193<br />
Neutrales Ergebnis 5.804 2 14 .953 2 .662 6 .665 1 .461<br />
Ausgleichsanspruch -19.265 -7 -18.670 -18.874 -23.137 -22.732<br />
2009<br />
T€<br />
2008<br />
T€<br />
2007<br />
T€<br />
2006<br />
T€<br />
26 | 27
U 4<br />
Vermögens- und Ertragslage<br />
1. Cash-Flow-Rechnung 31.12.<strong>2010</strong><br />
Jahresergebnis (vor Verlustausgleich) -19.265 -18 .670<br />
Abschreibungen nach Verrechnung mit Zuschreibungen 38.508 35 .165<br />
Veränderung der Rückstellungen -11.697 -8 .723<br />
Veränderung des Sonderpostens mit Rücklageanteil -2.214 0<br />
Gewinn/Verlust aus Anlageabgängen -1.180 -1 .911<br />
Veränderung der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen sowie anderer Aktiva 6.973 18 .945<br />
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen sowie anderer Passiva 5.202 -224<br />
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 16.327 24.582<br />
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit<br />
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen 1.957 2 .715<br />
Saldo aus Ein-u . Auszahlungen von Finanzanlagen 180 259<br />
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -106.469 -92 .471<br />
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -104.332 -89.497<br />
<strong>2010</strong><br />
T€<br />
2009<br />
T€
3. Cashflow aus der Fianzierungstätigkeit<br />
Verrechnete Investitionszuschüsse 31.799 30 .810<br />
Einzahlung aus Verlustausgleich durch Gesellschafter 18.670 18 .874<br />
Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten 3.466 -1 .951<br />
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 53.935 47.733<br />
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode<br />
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -34.070 -17 .182<br />
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 96.334 113 .516<br />
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 62.264 96.334<br />
5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds<br />
Liquide Mittel 26.245 21 .276<br />
Geldanlagen 36.019 75 .058<br />
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 62.264 96.334<br />
<strong>2010</strong><br />
T€<br />
2009<br />
T€<br />
28 | 29
U 1<br />
U 12 U 11<br />
BUS<br />
U 9<br />
U 8<br />
U 7<br />
U 6<br />
U 5<br />
U 4<br />
U 3<br />
U 2<br />
05 Personal- und Sozialbericht<br />
Attraktiver Arbeitgeber <strong>SSB</strong><br />
Zeitgemäße Arbeitsplätze<br />
Gesundheitsmanagement<br />
Arbeitszeitgestaltung<br />
Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
Tarifliche Entwicklung<br />
<strong>SSB</strong> Personalmanagement <strong>2010</strong> – Zahlen – Daten – Fakten<br />
Aus- und Fortbildung<br />
Wohnraumversorgung, Soziale Dienste
30 | 31
U 5<br />
Personal- und Sozialbericht<br />
Attraktiver Arbeitgeber <strong>SSB</strong><br />
Mit 121 Neueinstellungen von Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern, der Übernahme von 19 Auszubildenden<br />
sowie dem Neuabschluss von 28 Ausbildungsverträgen<br />
konnten wiederum deutliche Akzente auf dem regionalen<br />
Arbeitsmarkt gesetzt werden . Es ist auch in den<br />
nächsten Jahren mit Aktivitäten in ähnlichem Umfang<br />
zu rechnen, um insbesondere die altersbedingte Fluktuation<br />
auszugleichen .<br />
Zur Steigerung des Bekanntheitsgrades der <strong>SSB</strong> AG<br />
als attraktiver Arbeitgeber wurde die Positionierung<br />
der <strong>SSB</strong> als Arbeitgeber überprüft und neu ausgerichtet<br />
. Seit Ende <strong>2010</strong> tritt die <strong>SSB</strong> AG in verschiedenen<br />
Medien mit außergewöhnlich gestalteten Personalimage-<br />
und -suchanzeigen auf . Auch die Karriereseite<br />
auf der <strong>SSB</strong> Homepage wurde völlig neu gestaltet . Im<br />
Hinblick auf das sinkende Angebot an Auszubildenden<br />
und Fachkräften in den nächsten Jahren ist eine<br />
deutlichere Darstellung und Wahrnehmung der <strong>SSB</strong><br />
als Arbeitgeber mit seinen vielseitigen individuellen<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten notwendig .<br />
Zeitgemäße Arbeitsplätze<br />
Im Hinblick auf die demografische Entwicklung<br />
gewinnt die langjährige Beschäftigungsfähigkeit<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zunehmend<br />
an Bedeutung . Unter anderem deshalb beteiligt sich<br />
die <strong>SSB</strong> AG als einer von vier Modellbetrieben am<br />
bundesweiten Verbundprojekt ProVes – Professionalisierung<br />
von Dienstleistungsarbeit in Schlüsselbranchen<br />
des Verkehrssektors . Eine Vielzahl von weiteren<br />
Forschungs- und Transferpartnern macht den umfassenden<br />
Ansatz dieses Projektes deutlich . Die <strong>SSB</strong><br />
AG deckt innerhalb des Projektes den Themenbereich<br />
Organisationsentwicklung ab . Ziele des Projektes sind<br />
u .a . die Kompetenzentwicklung durch Arbeitsanreicherung<br />
sowie die Entwicklung von Qualifikations- und<br />
Laufbahnmustern zum multifunktionalen und flexiblen<br />
Mitarbeitereinsatz .<br />
Auch bei der geplanten Revitalisierung der Gebäude<br />
im <strong>SSB</strong>-Zentrum wird Wert auf moderne Arbeitsplätze<br />
und ein kommunikationsunterstützendes Arbeitsumfeld<br />
gelegt . Durch die Partizipation der Beschäftigten<br />
beim Nutzungskonzept soll die Akzeptanz erhöht und<br />
die Unterstützung bei Veränderungen erreicht werden .<br />
Stuttgarts<br />
beste Mitarbeiter<br />
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
ein ganz herzliches Dankeschön für die Auszeichnung als einer von „Stuttgarts besten Arbeitgebern“.<br />
Doch eins ist klar: Ohne ausgezeichnete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter keine ausgezeichneten<br />
Arbeitgeber. Deshalb gilt diese Auszeichnung vor allem Ihnen: den Menschen im<br />
Fahrbetrieb, in den Werkstätten, in der Technik, der Planung und Verwaltung und allen anderen,<br />
die die <strong>SSB</strong> am Laufen halten.<br />
Was das Arbeiten bei der <strong>SSB</strong> besonders macht, darüber haben wir im letzten Jahr viel nachgedacht<br />
und auch viel erfahren. Wir möchten bald mit Ihnen darüber sprechen, damit wir wissen,<br />
wie wir als Arbeitgeber noch besser werden können.<br />
Es ist spannend, was bei der <strong>SSB</strong> alles passiert. Wir nehmen die Dinge in die Hand und gestalten.<br />
Doch eins wird sich nicht ändern: Sie sind Stuttgarts beste Mitarbeiter!<br />
Herzlichen Dank<br />
Ihr Vorstand<br />
Wolfgang Arnold Reinhold Bauer Dr. Peter Höfl inger<br />
<strong>SSB</strong>_35_1055_Mitarbeiter_AZ_191x190mm_RZ.indd 1 18.02.<strong>2010</strong> 12:22:43 Uhr<br />
5 . Platz bei Stuttgarts Arbeitgeber des Jahres, Preisübergabe durch Klaus Vogt // Dank des Vorstands an die Mitarbeiter
Gesundheitsmanagement<br />
Linie G – Das betriebliche Gesundheitsmanagement bei<br />
der <strong>SSB</strong> war auch im Jahr <strong>2010</strong> ein wichtiger Baustein<br />
unserer Personalarbeit . Zum zweiten Mal wurden<br />
unternehmensweite Gesundheitstage durchgeführt . Sie<br />
standen unter dem Motto „Rund um den Bauch“ und<br />
wurden an 6 Standorten angeboten . Ziel war hierbei<br />
eine umfassende Einbeziehung aller Mitarbeitergruppen,<br />
insbesondere der Beschäftigten im Fahr- und<br />
Schichtdienst . Informationen zur Darmkrebs-Vorsorge<br />
und zur gesunden Ernährung standen im Fokus . Die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten sich auch<br />
direkt vor Ort über die mit den Gesundheitstagen gestartete<br />
Unterstützung des Trainings in Fitness-Studios<br />
informieren .<br />
Unsere Werksküche bietet regelmäßig alternativ Gerichte<br />
entsprechend den Empfehlungen der Deutschen<br />
Gesellschaft für Ernährung an . Ziel ist das tägliche<br />
Angebot eines ernährungsphysiologisch optimierten<br />
Menüs, um auch den verschiedenen beruflichen Bedürfnissen<br />
gerecht zu werden .<br />
Darüber hinaus werden seit <strong>2010</strong> Präventionskurse<br />
nach § 20 Sozialgesetzbuch V mit den Schwerpunkten<br />
Stressbewältigung, Rückenschule und Ernährungsberatung<br />
direkt in den Räumlichkeiten der <strong>SSB</strong> AG angeboten<br />
. Diese Angebote sollen 2011 insbesondere für den<br />
Fahr- und Schichtdienst ausgebaut werden .<br />
Arbeitszeitgestaltung<br />
Zum Jahresende <strong>2010</strong> wurde die Testphase mit dem<br />
flexiblen Wunschdienstplan (DPFlex) im Fahrdienst<br />
erfolgreich beendet . Für den Übergang in ein Standardarbeitszeitmodell<br />
wurde eine entsprechende Regelungsabrede<br />
mit dem Betriebsrat abgeschlossen .<br />
Die Weiterentwicklung der flexiblen familienfreundlichen<br />
Arbeitszeitmodelle AZFlex (für Werkstätten<br />
und Verwaltung) sowie DPFlex/Flexkonto (für den<br />
Fahrdienst und die Servicebereiche Verkehr) mit dem<br />
integrierten Langzeitkontenmodell wird eine Herausforderung<br />
für die nächsten Jahre sein . Attraktive<br />
Wertkontenmodelle kombiniert mit einer flexiblen individuellen<br />
Arbeitszeitgestaltung im rentennahen Alter<br />
könnten mögliche Weiterentwicklungen sein .<br />
Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
Die im Jahr 2009 eingeführte und <strong>2010</strong> ausgeweitete<br />
Möglichkeit zum Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
als Direktversicherung wird im Unternehmen<br />
gut nachgefragt . Ab 2011 wird eine weitere<br />
Verbesserung der Bedingungen durch eine verlängerte<br />
Vertragslaufzeit für Fahrer bis zum 63 . Lebensjahr<br />
umgesetzt .<br />
„Benno G . Müller“, das Maskottchen der Gesundheitstage <strong>2010</strong><br />
32 | 33
U 5<br />
Personal- und Sozialbericht<br />
Tarifliche Entwicklung<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurden Tarifverhandlungen auf Bundesebene,<br />
Bezirksebene und auf betrieblicher Ebene<br />
durchgeführt . Neben den abgeschlossenen Verhandlungen<br />
zur Entgeltrunde <strong>2010</strong>/2011 waren auf bezirklicher<br />
Ebene noch Verhandlungen zur Umsetzung der<br />
Leistungsorientierten Bezahlung (LOB) zu führen . Diese<br />
Verhandlungen konnten bisher noch nicht abgeschlossen<br />
werden . Der endgültige Abschluss der Entgeltordnung<br />
auf Bezirksebene steht ebenfalls noch aus .<br />
Zudem ist beabsichtigt, auf Bundesebene einen Demografie-Tarifvertrag<br />
zur Bewältigung der aufgrund des<br />
demografischen Wandels anstehenden Probleme abzu-<br />
schließen . Schwerpunkt werden Ansätze zur Sicherung<br />
und Steigerung der Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sein . Die Intensivierung<br />
von Schulungsaktivitäten, die bedarfsgerechte Anpassung<br />
von Arbeitsplätzen und eine flexible organisatorische<br />
Gestaltung des Arbeitsumfeldes werden dabei<br />
wichtige Aspekte sein .<br />
Die Verhandlungen zu einem Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung<br />
auf betrieblicher Ebene wurden<br />
dagegen ergebnislos abgebrochen .<br />
Unsere Auszubildenden des Jahres <strong>2010</strong>
<strong>SSB</strong> Personalmanagement <strong>2010</strong><br />
Zahlen – Daten – Fakten<br />
Mitarbeiteranzahl und -struktur (ohne Auszubildende) 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Arbeitnehmer/-innen insgesamt 2.815 2 .762<br />
davon Frauen 424 399<br />
davon Arbeitnehmer/-innen in Teilzeitarbeit 168 162<br />
davon Arbeitnehmer/-innen in Altersteilzeitarbeit 352 398<br />
:: darunter in Freizeitphase 135 131<br />
Erstattungen für Altersteilzeitarbeit in T€ 861.386 789 .053<br />
In Jahren <strong>2010</strong> 2009<br />
Ø Lebensalter aller Beschäftigten 45,8 45,8<br />
Ø Dienstalter 16,4 16,5<br />
Dienstjubilare 96 89<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> stieg die Personalzahl im Unternehmen<br />
an . Der erhöhte Personalbedarf ergab sich aufgrund<br />
von Leistungsausweitungen, zusätzlichen Aufgaben<br />
und der steigenden Anzahl von strategischen Projekten<br />
. Durch 121 Neueinstellungen und 19 Übernahmen<br />
von Auszubildenden konnte das Durchschnittsalter<br />
stabil gehalten werden. Die demografische Entwicklung<br />
in den nächsten Jahren wird allerdings weitere<br />
Anstrengungen erfordern . Aktuell wird eine Altersstrukturanalyse<br />
im Rahmen einer Bachelorarbeit<br />
erstellt .<br />
Die im Jahr 2009 letztmalig angebotene Möglichkeit<br />
der Altersteilzeitarbeit führte dazu, dass im Jahr <strong>2010</strong><br />
die Gesamtzahl der Beschäftigten mit dieser Vertragsform<br />
rückläufig war. Der Anteil der Beschäftigten in<br />
der Freizeitphase wird dagegen weiterhin ansteigen .<br />
Entgeltsumme <strong>2010</strong> 2009<br />
Arbeitsentgelte ohne Zusatzversorgung<br />
in Mio . € 104,6 104,6<br />
Bei den Tarifverhandlungen <strong>2010</strong> wurden Regelungen<br />
für die Jahre <strong>2010</strong> und 2011 vereinbart . Rückwirkend<br />
zum 01 .01 .<strong>2010</strong> wurde eine lineare Tariferhöhung von<br />
1,2 % umgesetzt . Im Jahr 2011 erfolgen noch lineare<br />
Erhöhungen von 0,6 % zum 01 .01 .2011 und von 0,5 %<br />
zum 01 .08 .2011 . Die linearen Tariferhöhungen wurden<br />
ergänzt um eine Sonderzahlung in Höhe von 70 € im<br />
Juli <strong>2010</strong> und eine Einmalzahlung von 240 € im Jahr<br />
2011 . Die Tarifvereinbarung hat eine Laufzeit bis zum<br />
29 .02 .2012 .<br />
34 | 35
U 5<br />
Personal- und Sozialbericht<br />
Aufgrund der Auflösung von Rückstellungen für die<br />
Altersteilzeitarbeit entspricht der Personalaufwand<br />
dem Vorjahreswert . Ohne diesen Effekt wäre eine<br />
Steigerung des Personalaufwandes von rd . 1,9 % im<br />
Vergleich zum Vorjahr erfolgt . Dies entspricht ungefähr<br />
der Erhöhung der Mitarbeiterzahl gegenüber dem<br />
Vorjahr . Es zeigt sich, dass die Effekte aus der Einführung<br />
des Spartentarifvertrages im Jahr 2003 weiterhin<br />
wirken und die tariflichen Steigerungen und Einmalzahlungen<br />
noch immer kompensieren konnten .<br />
Zusatzversorgung <strong>2010</strong> 2009<br />
Aufwand in Mio . € 16,7 18,2<br />
Versorgungsempfänger insgesamt 2.246 2 .251<br />
Empfänger Hinterbliebenenversorgung 799 800<br />
Satzungsgemäß wurden die Betriebsrentenzahlungen<br />
im Januar <strong>2010</strong> um 1,0 % dynamisiert . Eine indexbasierte<br />
Nachholung war nicht erforderlich . Die Auszahlungen<br />
der Zusatzversorgung stiegen dadurch nur<br />
geringfügig an . Auch im Jahr 2011 ist eine Rentenanpassung<br />
von 1,0 % ausreichend . Der Bestand an<br />
Zusatzversorgungsempfängern blieb stabil .<br />
Der deutliche Rückgang des Gesamtaufwandes gegen-<br />
über dem Jahr 2009 beruht auf dem Rückgang der<br />
Zahlungen an den Pensionssicherungsverein . In 2009<br />
trat aufgrund der deutlich gestiegenen Zahl an Unter-<br />
nehmensinsolvenzen eine Sondersituation auf, da das<br />
Bedarfsdeckungsverfahren zu deutlich erhöhten Beiträgen<br />
bei den Mitgliedsunternehmen führte .<br />
Zusatzversorgung in Mio. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Wert der Verpflichtungen für laufende<br />
Pensionen und Anwartschaften auf<br />
Pensionen des Vereins Zusatzversorgung 277,7 236,6<br />
Passivierte Rückstellungen 113,3 113,3<br />
Vermögen der Zusatzversorgung 127,0 121,8<br />
Deckungslücke 37,4 1,5<br />
Aufgrund der Neuregelungen der Berechnung gemäß<br />
BilMoG stieg der Wert der Verpflichtungen deutlich<br />
an . Durch das Passivierungswahlrecht bei Unterstützungskassen<br />
und durch Übergangsregelungen kann<br />
die Zuführung zu den Rückstellungen zur Senkung der<br />
Deckungslücke auf mehrere Jahre verteilt werden .<br />
FAHRBE-Veranstaltung // Arbeitsschritt bei der Generalsanierung
Aus- und Fortbildung<br />
Ausbildung 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Auszubildende / Praktikanten<br />
gesamt 83 79<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Neue Ausbildungsverträge 28 26<br />
Erfolgreich abgeschlossene<br />
Ausbildung 22 21<br />
Die Ausweitung des Ausbildungsangebotes wurde <strong>2010</strong><br />
mit dem neuen Ausbildungsberuf Fachkraft im Fahrbetrieb<br />
(FiF) fortgesetzt . Diese Ausbildung, die vom<br />
Verband der deutschen Verkehrsunternehmen (VDV)<br />
als Zukunftsmodell für die Mitarbeitergewinnung der<br />
Verkehrsunternehmen gefördert wird, soll auch bei der<br />
<strong>SSB</strong> AG zum Erfolgsmodell werden . Die ersten Ansätze<br />
sind erfolgversprechend .<br />
Fortbildung (ohne Fahrdienst<br />
und gesetzlich vorgeschriebene<br />
Weiterbildung) <strong>2010</strong> 2009<br />
Fortbildungsaufwand (ohne<br />
Arbeitszeit) in T€ 752 574<br />
Schulungstage 3.328 2 .375<br />
Die regelmäßige Weiter- und Fortbildung der Beschäftigten<br />
ist die Basis für die Erhaltung der individuellen<br />
Beschäftigungsfähigkeit . Die <strong>SSB</strong> AG sieht dies, verankert<br />
als Unternehmensziel, als wichtige Komponente<br />
eines demografiebewussten Unternehmens. Interne<br />
und externe Fortbildungen müssen dabei bedarfs-<br />
orientiert angeboten werden, um die betrieblichen<br />
und die individuellen Belange gleichermaßen zu<br />
berücksichtigen .<br />
Die permanente Qualifizierung von Führungskräften<br />
ist und bleibt ein wichtiges Thema . In diesem Zusammenhang<br />
wurden die Weiterbildungsreihen „Führen<br />
stärken“ für Führungskräfte und „Führen lernen“ für<br />
Führungsnachwuchskräfte sowie viele Einzelmaßnahmen<br />
durchgeführt .<br />
Betriebliche Ausbildung (Fahrdienst) <strong>2010</strong> 2009<br />
Ausbildung Busfahrer 54 48<br />
Ausbildung Schienenfahrer 43 35<br />
Ausbildung Fahrausweisprüfer 27 12<br />
Gesamt 124 95<br />
Auch in den nächsten Jahren sind aufgrund von neuen<br />
Linien, Leistungserweiterungen, dem Projekt Stuttgart<br />
21 und auch altersbedingten Abgängen regelmäßig<br />
Einstellungen und Ausbildung erforderlich . Die neuen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden dabei in<br />
unserer modernen betriebseigenen Fahrschule ausgebildet<br />
und auf die anspruchsvollen kundenorientierten<br />
Tätigkeiten im Fahrdienst intensiv vorbereitet .<br />
Betriebliches Vorschlagswesen <strong>2010</strong> 2009<br />
Angenommene Vorschläge 224 209<br />
Berechnete Einsparungen in T€ 207 146<br />
Prämien in T€ 55 40<br />
Auf ein erfreuliches Jahr kann das betriebliche Vorschlagswesen<br />
zurückblicken . Die Beteiligung der<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war mit 16,6 % wie-<br />
der sehr hoch . Die Einsparungen und damit auch die<br />
Prämienhöhe lagen deutlich über dem Vorjahr . Prozess-<br />
änderungen und punktuelle Verbesserungen in den<br />
Bereichen ergänzen hier sinnvoll die Maßnahmen, die<br />
im Rahmen der Restrukturierung umgesetzt werden .<br />
Wohnraumversorgung, Soziale Dienste<br />
Wohnungswesen <strong>2010</strong> 2009<br />
Wohnungsbestand 553 553<br />
Neuvermietungen an Mitarbeiter/innen 10 22<br />
Zusätzlich zur Zuweisung von Firmenwohnungen unterstützt<br />
die <strong>SSB</strong> ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
durch die Gewährung von Baudarlehen (aktueller<br />
Stand: 74 Darlehen im Volumen von 623 .000 €) und<br />
durch die Möglichkeit des Kaufs von, durch die <strong>SSB</strong> AG<br />
erstellten, attraktiven Eigentumswohnungen .<br />
36 | 37
U 1<br />
U 12 U 11<br />
BUS<br />
U 9<br />
U 8<br />
U 7<br />
U 6<br />
U 5<br />
U 4<br />
U 3<br />
U 2<br />
06 Marketing und Vertrieb<br />
Marketing<br />
Neukonzeption des Zeitkartenabonnements<br />
Kundenakquisition im Bereich der Zeitfahrausweise<br />
Neukundengewinnung und -bindung<br />
im Berufsverkehr<br />
Neukundengewinnung im Gelegenheitskundensegment<br />
Events<br />
Neuer Webauftritt der <strong>SSB</strong><br />
Mobile Fahrgastinformation<br />
Vertrieb
38 | 39
U 6<br />
Marketing und Vertrieb<br />
Marketing<br />
Schwerpunkte des Marketings und Vertriebs bildeten<br />
<strong>2010</strong> die Einführung eines neuen Abonnements<br />
mit monatlicher Abbuchung, die Umsetzung von<br />
Reiseanlasskampagnen im Gelegenheitsverkehr sowie<br />
die Akquisition von Neukunden im Bereich der<br />
Zeitfahrausweise .<br />
Neukonzeption des Zeitkartenabonnements<br />
Analysen des Zeitkartenabonnements zeigten, dass<br />
bei einer Absenkung der Produkteinstiegshürden<br />
durch Einführung einer monatlichen Abbuchung unter<br />
Beibehaltung der Rabattierung „12 Monate fahren<br />
10 Monate zahlen“ zu einem deutlichen Anstieg der<br />
Abonnenten führen kann . Zudem wünschen sich die<br />
Kunden die Option des Abo-Soforteinstiegs .<br />
Die ersten Verkaufszahlen in 2011 zeigen, dass diese<br />
Neukonzeption der richtige Schritt war und es gelungen<br />
ist, das neue Abonnement an den Kundenwünschen<br />
auszurichten . Denn die Anzahl der neu hinzugewonnenen<br />
Kunden liegt 50 % über dem Planwert . Über<br />
das neu eingeführte Abo-Sofort wurden 70 % der<br />
Neueinsteiger generiert .<br />
Mit dem Wegfall der 9-Uhr-Sperrzeit zum 1 . Januar<br />
2011 wurde auch das Seniorenabonnement deutlich<br />
attraktiver, was sich bereits heute durch Absatzsteigerungen<br />
von rund 10 % erkennen lässt .<br />
Kundenakquisition im Bereich der Zeitfahrausweise<br />
Da der durchschnittliche Umsatz bei Abonnenten<br />
höher ist und diese auch eine längere Produkthaltedauer<br />
als Barkäufer aufweisen, führt die <strong>SSB</strong> regelmäßig<br />
gezielte Verkaufsförderungsmaßnahmen durch .<br />
Entsprechend haben die Vertriebspartner im Verkehrs-<br />
und Tarifverbund Stuttgart (VVS) im Frühjahr eine<br />
Einstiegsaktion mit Prämien-Gutscheinen für neue<br />
Abonnenten durchgeführt . Um möglichst viele potenzielle<br />
Kunden anzusprechen, gab es vier verschiedene<br />
Gutscheine zur Auswahl . In die Aktion einbezogen<br />
waren die Jedermann-, 9-Uhr-Umwelt-, Senioren- und<br />
14-Uhr-JuniorTickets . Die Prämie erhielten alle neuen<br />
Abonnenten, die zwischen März und Mai einstiegen .<br />
Die <strong>SSB</strong> setzte auf einen Media-Mix aus offensiver und<br />
persönlicher Ansprache, werblicher Präsenz und auf<br />
ein Briefmailing . Der wichtigste Vertriebskanal beim<br />
Abonnement sind die Kundenzentren, vor allem durch<br />
die Möglichkeit zum persönlichen Kundengespräch .<br />
Die Ergebnisse dazu sind eindeutig: gut die Hälfte aller<br />
Abo-Bestellungen erfolgten über die Kundenzentren,<br />
weitere 30 % gingen als unmittelbarer Rücklauf aus<br />
dem Briefmailing ein .<br />
Der wirtschaftliche Erfolg der Aktion ist schon zu Beginn<br />
des Jahres 2011 absehbar, da in dieser kurzen Zeit<br />
bereits 700 Abonnenten gewonnen werden konnten .<br />
Neukundengewinnung und -bindung<br />
im Berufsverkehr<br />
Im Zuge der FirmenTicket-Akquise wurden in <strong>2010</strong><br />
mehrere Vertriebsmaßnahmen mit namhaften Großunternehmen<br />
in Stuttgart durchgeführt .<br />
In Zusammenarbeit mit einem Automobilhersteller<br />
wurde bei deren Beschäftigten für das FirmenTicket<br />
geworben und bei Vor-Ort-Terminen der direkte<br />
Einstieg ermöglicht . Zudem wurde potenziellen<br />
Neukunden ein kostenloser Testmonat angeboten<br />
. Aus dieser Aktion resultierten rd . 170 neue<br />
FirmenTicket-Bestellungen .<br />
Die gleiche Zielrichtung hatte eine weitere Kampagne<br />
. Hier wurden die bisherigen Bestandskunden noch<br />
durch ein zusätzliches Mailing über eine neu geschaffene<br />
Stadtbahnanbindung informiert . Den Bestandskunden<br />
wurde bei Bestätigung Ihrer Ticketwahl ein<br />
Treuegeschenk offeriert; die Neueinsteiger in das FirmenTicket<br />
erhielten einen Freimonat . Das Maßnahmenbündel<br />
sorgte ebenfalls für eine deutliche Belebung in<br />
diesem wichtigen Segment .<br />
Das seit 2001 erfolgreich betriebene Zuzüglermarketing<br />
wurde auch <strong>2010</strong> fortgesetzt . Für an Neubürger<br />
verteilte Willkommenspakete wurden 8 .000 Test-MonatsTickets<br />
ausgestellt . Daraus konnten ca . 20 % dauerhaft<br />
in Monats- und JahresTickets überführt werden .<br />
Die Vorbereitungen für die ab Juli 2011 geplante Um-<br />
stellung des Zuzüglerprogramms auf ein dreimonatiges<br />
Probeabonnement wurden begonnen . Dann steigt der<br />
Kunde sofort in ein reguläres Abonnement ein, das er<br />
problemlos innerhalb einer dreimonatigen Probezeit<br />
kostenlos wieder kündigen kann . Die <strong>SSB</strong> verspricht<br />
sich daraus deutliche Verwaltungskosteneinsparungen<br />
und eine weiter steigende Übergangsrate von den<br />
Zuzüglern in dauerhafte Abonnementkunden .
Neukundengewinnung im<br />
Gelegenheitskundensegment<br />
Dieses Projekt zielte <strong>2010</strong> zum einem auf den Reiseanlass<br />
„Einkaufen in der Stuttgarter Innenstadt“ und<br />
zum anderen auf die Bereiche Kultur und Sport ab . So<br />
konnte die Marktbearbeitungslogik weiter umgesetzt<br />
und erweitert werden .<br />
Der Marktbearbeitungsansatz „Shopping“ soll auf Basis<br />
von Kooperationen mit frequenzstarken Einzelhandelspartnern<br />
im laufenden Jahr weiter intensiviert werden .<br />
Der Partner rabattiert attraktive Produkte bzw . Sorti-<br />
mente deutlich, während die <strong>SSB</strong> ihre Kommunikationskanäle<br />
für die Bewerbung der Reiseanlässe nutzt .<br />
Daraus resultieren für beide Kooperationspartner Vorteile.<br />
Die <strong>SSB</strong> profitiert von zusätzlichen Fahrgästen im<br />
Gelegenheitsverkehr . Die Einzelhandelspartner realisieren<br />
deutliche Kundenzuwächse beim vermarkteten<br />
Produktangebot .<br />
Veranstaltung in der Straßenbahnwelt // Eröffnungszüge der U6 im Fasanenhof<br />
Events<br />
Am 20 . März <strong>2010</strong> fand die „Lange Nacht der Museen“<br />
erstmals auch in der Straßenbahnwelt Stuttgart statt .<br />
Die Besucher wurden von einem reichhaltigen kulturellen<br />
Programm unterhalten .<br />
„Tunnel frei U 15“ hieß es am 20 . November <strong>2010</strong>,<br />
als zum ersten Mal die öffentliche Besichtigung des<br />
Stadtbahntunnels zwischen den künftigen Haltestellen<br />
Zuffenhausen Rathaus und Salzwiesenstraße möglich<br />
war . Damit konnte der betroffenen Bevölkerung das<br />
Resultat der vielen Verkehrs-und Wegebeschränkungen<br />
während der Bauzeit gezeigt werden .<br />
Die Stadtbahneröffnung U 6 zum Fasanenhof-Ost am<br />
11 . Dezember gab reichlich Anlass zum Feiern . Mit<br />
der neu gebauten Stadtbahnstrecke wird der Stadtteil<br />
Fasanenhof nun optimal an das Nahverkehrsnetz<br />
angeschlossen . Anwohner und Mitarbeiter der dort<br />
ansässigen Firmen können seitdem vier neue Stadtbahnhaltestellen<br />
mit dichter Taktfolge nutzen .<br />
40 | 41
U 6<br />
Marketing und Vertrieb<br />
Neuer Webauftritt der <strong>SSB</strong><br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurde der Webauftritt der <strong>SSB</strong> grundlegend<br />
überarbeitet . Wesentliches Ziel war es, den<br />
bisherigen Informationskanal um vertriebliche Funktionalitäten<br />
zu ergänzen, um damit die immer relevanter<br />
werdenden Online-Verkaufsprozesse zu ermöglichen .<br />
Mit dem Aufbau des <strong>SSB</strong>-Webshop werden Teile des<br />
ZeitTicketsegments und des Gelegenheitsverkehrs für<br />
die Onlinebestellung geöffnet . Die Onlineabwicklung<br />
des Abonnements wird deutlich kundenfreundlicher<br />
ausgestaltet .<br />
Im November ging die neue <strong>SSB</strong>-Website mit verbesserter<br />
Navigationslogik und einem Ticketwebshop<br />
an den Start . Im ersten Schritt können TagesTickets<br />
erworben und ausgedruckt werden . Seit dem Relaunch<br />
der Website konnten die Besucherzahlen mehr als verdoppelt<br />
werden und die Verkaufszahlen im Ticketshop<br />
liegen über den Erwartungen .<br />
Die Onlinebestellung des VersandTickets, die Umsetzung<br />
der Kombi- und AktionsPrintTickets sowie die<br />
Überarbeitung der online Abo- und Verbundpassbestellung<br />
folgen bis etwa Mitte 2011 . Bis Ende 2011<br />
werden die Funktionalitäten systematisch weiter<br />
ausgebaut . So sollen die beiden Zielgruppen Studenten<br />
und Auszubildende ebenfalls die Möglichkeit erhalten,<br />
die Autorisierung und Ticketbestellung komplett online<br />
abzuwickeln . Mittelfristig erwartet die <strong>SSB</strong> dadurch<br />
deutliche Entlastungen im personenbedienten Verkauf .<br />
Mobile Fahrgastinformation<br />
Seit 2009 stellt die <strong>SSB</strong> den Nutzern des Mobiltelefons<br />
iPhone von Apple ein ÖPNV-Navigationssystem<br />
namens „Fahr-Info Stuttgart“ für Stuttgart und die<br />
Region zum kostenlosen Download zur Verfügung . Seit<br />
dieser Zeit wurde das Programm 41 .000 mal heruntergeladen<br />
und erhielt die durchschnittliche Kundenbewertung<br />
„gut“ . Im Geschäftsjahr wurden alle, vor<br />
allem die aus der Netzumstellung 2011 resultierenden<br />
Fahrplandaten und Linien neu eingepflegt und auf die<br />
Bereitstellung von Echtzeitdaten umgestellt . Für 2011<br />
ist neben diversen Funktionserweiterungen auch die<br />
Anwendung des Androide-Betriebssystems vorgesehen,<br />
so dass zukünftig dieses Angebot für weitere mobile<br />
Endgerätetypen verfügbar ist .<br />
Neuer Internetauftritt // Online-Print-Ticket
Vertrieb<br />
Insgesamt konnten <strong>2010</strong> von der <strong>SSB</strong> 164,7 Mio . € kassenmäßig<br />
wirksame Einnahmen an den VVS gemeldet<br />
werden . Gegenüber dem Vorjahr war dies eine Steigerung<br />
um 4,5 % .<br />
Fahrgeldeinnahmen nach<br />
Vertriebsweg in % <strong>2010</strong> 2009<br />
Automaten 39,0 38,9<br />
Abonnement 21,9 22,9<br />
<strong>SSB</strong>-Kundenzentren 16,0 16,7<br />
FirmenTicket 10,3 11,0<br />
Private Vertriebspartner 4,4 4,8<br />
Fahrpersonal 5,1 4,9<br />
Sonstige Einnahmen 3,3 0,8<br />
Verkaufte Fahrausweise nach<br />
Vertriebsweg in % <strong>2010</strong> 2009<br />
Automaten 71,7 71,8<br />
Abonnement 5,7 6,0<br />
<strong>SSB</strong>-Kundenzentren 1,9 2,1<br />
FirmenTicket 0,1 0,1<br />
Private Vertriebspartner 1,7 1,9<br />
Fahrpersonal 17,5 16,9<br />
Sonstige Einnahmen 1,4 1,2<br />
Rabattaktion in Kooperation mit dem Linden-Museum<br />
Der bargeldlose Umsatzanteil bei den Vertriebswegen<br />
Automaten (20,7%) und <strong>SSB</strong> Kundenzentren (55,2%)<br />
verteilt sich folgendermaßen auf die verschiedenen<br />
Zahlungsmittel:<br />
Bargeldloser<br />
Zahlungsverkehr<br />
in % EC-Cash<br />
Geldkarte<br />
Mastercard<br />
Visa<br />
Gutscheine<br />
Automaten 15,3 0,6 1,0 1,7 2,1<br />
<strong>SSB</strong>-Kundenzentren<br />
45,7 0,0 2,4 3,3 3,8<br />
42 | 43
U 1<br />
U 12 U 11<br />
BUS<br />
U 9<br />
U 8<br />
U 7<br />
U 6<br />
U 5<br />
U 4<br />
U 3<br />
U 2<br />
07 Fahrgeldeinnahmen und Verkehrsleistungen<br />
Viele Effekte stützen den ÖPNV – Entwicklung im Gesamtbetrieb<br />
Barfahrausweise<br />
Zeitfahrausweise<br />
Einnahmen & Fahrten
44 | 45
U 7<br />
Fahrgeldeinnahmen<br />
und Verkehrsleistungen<br />
Viele Effekte stützen den ÖPNV<br />
Entwicklung im Gesamtbetrieb<br />
Gleich vier positive Effekte führten dazu, dass die <strong>SSB</strong><br />
mit der Entwicklung des Jahres <strong>2010</strong> zufrieden ist .<br />
Hatte im Verbundraum die Wirtschaftskrise in 2009<br />
noch rückläufige Tendenzen, so drehte sich dieser Einfluss<br />
im Laufe des Geschäftsjahres vollständig um. Die<br />
Arbeitslosenquoten in der Region erreichten wieder<br />
nahezu Vollbeschäftigungsniveau . Zusätzlich hatten<br />
die Winterbedingungen im I . und IV . Quartal <strong>2010</strong> zur<br />
Folge, dass sich viele Menschen auf die Pünktlichkeit<br />
und Sicherheit des Nahverkehrs verlassen haben . Des<br />
Weiteren hatten auch die Treibstoffpreise, die sich<br />
auf einem hohen Niveau bewegten, viele Autofahrer<br />
bewogen, verstärkt das ÖPNV-Angebot zu nutzen .<br />
Insgesamt wurde damit die durchschnittliche Tarifanpassung<br />
von 2,4 % vom Kunden angenommen . Die<br />
Fahrgeldeinnahmen im Gesamtverkehr nahmen um<br />
3,3 %, die Fahrten um 0,5 % zu .<br />
Die Einwohnerzahl Stuttgarts verringerte sich aufgrund<br />
der Einführung der Zweitwohnungssteuer<br />
statistisch auf 577 Tsd . Da sich im gleichen Zeitraum<br />
auch die Pkw-Zahl um 0,96 % erhöhte, stieg die PKW-<br />
Dichte pro 1000 Einwohner von 454 auf 471 an .<br />
In <strong>2010</strong> bestanden wie bereits im Vorjahr aufgrund der<br />
Ausbaumaßnahmen der U 15 im Stuttgarter Norden<br />
weiterhin Erschwernisse für den Kunden durch einen<br />
umfangreichen Busersatzverkehr, die noch bis zur<br />
geplanten Inbetriebnahme der Strecke Ende 2011<br />
andauern werden .<br />
Die seit vielen Jahren größte Netzumstellung mit<br />
gleichzeitiger Einweihung eines neuen Streckenabschnittes<br />
der Linie U 6 nach Fasanenhof-Ost Mitte<br />
Dezember <strong>2010</strong> hatte noch keine nennenswerten<br />
Auswirkungen im Geschäftsjahr .<br />
Alle beschriebenen Jahreseinflüsse und verbesserten<br />
Rahmenbedingungen führten zu Erhöhungen der<br />
Gesamteinnahmen um 3,3 % und Fahrten um 0,5 % .<br />
Davon profitierte insbesondere der Regeltarif mit einer<br />
Verbesserung bei den Barfahrausweisen um 6,8 % .<br />
Die Zeitkarten mit ihrem nahezu doppelten Umsatzanteil<br />
legten um 3,3 % zu . Damit nahm der Anteil der<br />
Barfahrausweise am gesamten Regeltarif um 0,8 %-<br />
Punkte zu .<br />
Bei den Ausgleichszahlungen für die Beförderung<br />
Schwerbehinderter musste durch die Reduzierung der<br />
Abgeltungssätze ab Juli <strong>2010</strong> ein Rückgang von 10,5 %<br />
verzeichnet werden .<br />
Barfahrausweise<br />
Die Einnahmesteigerung im Barausweisverkehr von<br />
6,8 % konnte neben der Tarifanpassung <strong>2010</strong> auch<br />
durch Wettereinflüsse und Großveranstaltungen erzielt<br />
werden . Die Fahrten nahmen im gleichen Zeitraum um<br />
4,5 % zu . Vor allem das mit 1 € unverändert günstige<br />
KurzstreckenTicket und das EinzelTicket verzeichneten<br />
überdurchschnittliche Wachstumsraten .<br />
Zeitfahrausweise<br />
Der Einnahmeanteil der Zeitkarten im Regeltarif reduzierte<br />
sich zugunsten des Gelegenheitsverkehrs um<br />
0,8 %-Punkte auf 64,0 % .<br />
Tarifliche Einflüsse und das Ende der Wirtschaftskrise<br />
hatten auf den Berufsverkehr positive Auswirkungen,<br />
so dass die Fahrten wieder das Vorjahresniveau<br />
erreichten, die Einnahmen aber um 3,6 % gesteigert<br />
wurden . Insbesondere das WochenTicket mit der hohen<br />
zeitlichen Flexibilität hat dazu einen wesentlichen<br />
Anteil beigetragen .<br />
Im Ausbildungsverkehr führte neben höherer Studierendenzahlen<br />
auch ein verbessertes Angebot in<br />
Zusammenarbeit mit Nachbarverbünden in Form<br />
des Anschluss-StudiTicket zu Einnahmesteigerung<br />
von 3,4 % . Die Fahrten nahmen um 0,9 % zu . Da die<br />
Schülerzahlen in den nächsten Jahren jedoch rückläufig<br />
sein werden, ist damit der Zenit im Schülerverkehr<br />
erreicht . Damit sind aus dieser Zielgruppe keine<br />
größeren Umsatzpotenziale in den kommenden Jahren<br />
zu erwarten .<br />
Als kleinstes Einnahmesegment innerhalb der Zeitfahrausweise<br />
ist der Seniorenverkehr bei Einnahmen<br />
(-0,1 %) und Fahrten (-2,3 %) weiter rückläufig. Bis<br />
Ende <strong>2010</strong> war dieses Ticket mit einer Sperrzeit belegt<br />
und war im Vergleich zu anderen Ticketarten weniger<br />
attraktiv . Allerdings wurden mit dem Tarif 2011 diese<br />
Einschränkungen aufgehoben und weitere absatzfördernde<br />
Maßnahmen umgesetzt, so dass zukünftig<br />
wieder mit einer steigenden Akzeptanz gerechnet<br />
werden kann .
Die Vielfalt unserer Fahrgäste<br />
46 48 |<br />
47<br />
49
U 7<br />
Fahrgeldeinnahmen<br />
und Verkehrsleistungen<br />
Einnahmen in 1000 € <strong>2010</strong> 2009<br />
Linienverkehr<br />
Veränderung<br />
absolut<br />
Veränderung<br />
%<br />
- Regeltarif 172.907 165 .473 7 .434 4,5<br />
- Sonderangebote und sonstige Fahrausweise *) 3.605 4 .031 -426 -10,6<br />
- Schwerbehinderte 9.728 10 .870 -1 .142 -10,5<br />
Summe Linienverkehr 186.240 180.374 5.866 3,3<br />
Sonderverkehr 1.139 935 204 21,8<br />
Gesamt 187.379 181.309 6.070 3,3<br />
*) incl . EBE<br />
Fahrten in 1000<br />
Linienverkehr<br />
<strong>2010</strong> 2009 Veränderung<br />
absolut<br />
Veränderung<br />
%<br />
- Regeltarif 171.461 169 .743 1 .718 1,0<br />
- Sonderangebote und sonstige Fahrausweise *) 7.763 8 .514 -751 -8,8<br />
- Schwerbehinderte 10.644 10 .817 -173 -1,6<br />
Summe Linienverkehr 189.868 189.074 794 0,4<br />
Sonderverkehr 481 390 91 23,3<br />
Gesamt 190.349 189.464 885 0,5<br />
*) incl . EBE
Einnahmen Regeltarif in 1000 € <strong>2010</strong> 2009<br />
Veränderung<br />
absolut<br />
Veränderung<br />
%<br />
KurzstreckenTicket 3.838 3 .503 335 9,6<br />
EinzelTicket 30.392 28 .218 2 .174 7,7<br />
4er-Ticket 20.305 19 .135 1 .170 6,1<br />
TagesTicket 7.703 7 .444 259 3,5<br />
Barfahrausweise 62.238 58.300 3.938 6,8<br />
Berufsverkehr 57.306 55 .330 1 .976 3,6<br />
Ausbildungsverkehr 46.558 45 .031 1 .527 3,4<br />
Seniorenverkehr 6.805 6 .812 -7 -0,1<br />
Zeitfahrausweise 110.669 107.173 3.496 3,3<br />
Gesamt 172.907 165.473 7.434 4,5<br />
Fahrten Regeltarif in 1000 <strong>2010</strong> 2009<br />
Veränderung<br />
absolut<br />
Veränderung<br />
%<br />
KurzstreckenTicket 3.838 3 .503 335 9,6<br />
EinzelTicket 13.361 12 .704 657 5,2<br />
4er-Ticket 9.452 9 .178 274 3,0<br />
TagesTicket 3.670 3 .635 35 1,0<br />
Barfahrausweise 30.321 29.020 1.301 4,5<br />
Berufsverkehr 55.558 55 .566 -8 0,0<br />
Ausbildungsverkehr 74.900 74 .223 677 0,9<br />
Seniorenverkehr 10.682 10 .934 -252 -2,3<br />
Zeitfahrausweise 141.140 140.723 417 0,3<br />
Gesamt 171.461 169.743 1.718 1,0<br />
48 | 49
U 1<br />
U 12 U 11<br />
BUS<br />
U 9<br />
U 8<br />
U 7<br />
U 6<br />
U 5<br />
U 4<br />
U 3<br />
U 2<br />
08 Betriebsleistungen<br />
Schienenverkehr<br />
Busverkehr<br />
Sonderverkehr<br />
Platzausnutzung<br />
Wagen-km<br />
Platz-km<br />
Platzausnutzung
50 | 51
U 8<br />
Betriebsleistungen<br />
Grundsätzlich unterliegen Betriebsleistungen jährlichen<br />
Schwankungen, die auf die Lage und die Anzahl<br />
der Arbeitstage zurückzuführen sind .<br />
Schienenverkehr<br />
Da die Angebotsleistung im Linienbetrieb der Stadtbahn<br />
nahezu konstant geblieben ist, ergaben sich<br />
daher auch bei Wagen-km und Platz-km zum Vorjahr<br />
keine Veränderungen . Die ab Mitte Dezember <strong>2010</strong><br />
umgesetzten Linienerweiterungen durch den Fahrplanwechsel<br />
2011 hatten noch keinen merklichen Einfluss.<br />
Busverkehr<br />
Im Busbetrieb wurden <strong>2010</strong> nur wenige Anpassungen<br />
zur Optimierung von Linienverläufen und Takten vorgenommen<br />
. Daher reduzierten sich die Wagen-km nur<br />
um 0,5 % . Um den steigenden Fahrgastzahlen gerecht<br />
zu werden, wurden jedoch mehr Leistungen mit Gelenkbussen<br />
erbracht . Somit stiegen auch die Platz-km<br />
um 1,3 % .<br />
Bis zum Ende der Stadtbahnausbaumaßnahmen im<br />
Stuttgarter Norden Ende 2011 wird zwischen Zuffenhausen<br />
und Stammheim weiterhin ein Busersatzverkehr<br />
angeboten .<br />
Sonderverkehr<br />
Der Sonderverkehr im Busbereich war neben saisonalen<br />
Schwankungen insbesondere durch einen bis Ende<br />
<strong>2010</strong> übernommenen Werksverkehr sowie durch die<br />
Schienen der Zahnradbahn<br />
Übernahme von Busleistung im Rahmen der zeitweisen<br />
instandhaltungsbedingten Schließung von S-Bahn-<br />
Gleisen bestimmt . Daher nahmen Wagen-km und<br />
Platz-km nochmals zu .<br />
Platzausnutzung<br />
Die Platzausnutzung konnte im schienengebundenen<br />
Verkehr durch gestiegene Fahrgastzahlen bei gleichem<br />
Fahrzeugeinsatz leicht um 0,1 %-Punkte verbessert<br />
werden .<br />
Im Busbetrieb nahm durch den verstärkten Einsatz von<br />
Gelenkbussen die Platzausnutzung um 0,2 %-Punkte ab .<br />
Bus-Ersatzverkehr zwischen Zuffenhausen und Stammheim
Wagen-km in 1000 <strong>2010</strong> 2009<br />
Linienverkehr Schiene<br />
Veränderung<br />
absolut<br />
Veränderung<br />
%<br />
Wagen-km 15.768 15 .769 -1 0,0<br />
Linienverkehr Bus<br />
Wagen-km 15.061 15 .131 -70 -0,5<br />
Sonderverkehr<br />
Wagen-km Schiene 6 5 1 20,0<br />
Wagen-km Bus 1.212 1 .173 39 3,3<br />
Platz-km in 100 000 <strong>2010</strong> 2009<br />
Linienverkehr Schiene<br />
Veränderung<br />
absolut<br />
Veränderung<br />
%<br />
Platz-km 38.939 38 .931 8 0,0<br />
Linienverkehr Bus<br />
Platz-km 13.047 12 .884 163 1,3<br />
Sonderverkehr (Schiene u. Bus)<br />
Platz-km 906 867 39 4,5<br />
Platzausnutzung <strong>2010</strong> 2009<br />
4 Personen je qm Stehplatzfläche<br />
Veränderung<br />
%-Punkte<br />
Schienenbetrieb 16,0 15,9 0,1<br />
Busbetrieb 25,0 25,2 -0,2<br />
52 | 53
U 1<br />
U 12 U 11<br />
BUS<br />
U 9<br />
U 8<br />
U 7<br />
U 6<br />
U 5<br />
U 4<br />
U 3<br />
U 2<br />
09 Betriebsanlagen und Infrastruktur<br />
Stadtbahn<br />
Schienenfahrzeuge<br />
Bus<br />
Gleisanlagen und Streckenausrüstung<br />
Schienenfahrzeuge<br />
Busse
54 | 55
U 9<br />
Betriebsanlagen<br />
und Infrastruktur<br />
Stadtbahn<br />
Nach dreijähriger Bauzeit wurde am 11 . Dezember <strong>2010</strong><br />
der neue 2,8 km lange Abschnitt der Stadtbahnlinie<br />
U 6 zum Fasanenhof in Betrieb genommen .<br />
Auch der Ausbau der Hochbahnsteige auf dem Streckenabschnitt<br />
nach Mönchfeld auf 80 m Länge sowie<br />
der Umbau der Haltestelle in der Badstraße am Wilhemsplatz<br />
in Bad Cannstatt und der Neubau der Haltestelle<br />
Ebitzweg als Ersatz für die ehemalige U 13-Haltestelle<br />
Augsburger Platz wurden fertiggestellt . Damit<br />
waren die infrastrukturellen Voraussetzungen für<br />
die Inbetriebnahme des neuen Stadtbahnnetzes 2011<br />
geschaffen . Im gesamten Stadtbahnnetz ist nunmehr<br />
ein barrierefreier Zugang von Bahnsteig zu Fahrzeug<br />
möglich .<br />
Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember <strong>2010</strong> sind<br />
ausschließlich Niederflurbusse im Linienverkehr eingesetzt<br />
. Umso wichtiger ist die Ausrüstung der Bushaltestellen<br />
mit 18 cm hohen Borden; der Umbau in Stufen<br />
erfolgt nach einer gemeinsam mit dem Tiefbauamt<br />
erarbeiteten Prioritätenliste .<br />
In Zuffenhausen und Stammheim sind die Rohbauarbeiten<br />
zum Ausbau der ehemaligen Straßen- zur<br />
Stadtbahnlinie U 15 auf einer Länge von 2,7 km<br />
weitgehend abgeschlossen . Der 440 m lange Tunnel in<br />
Halbdeckelbauweise im Zuge der Ludwigsburger- und<br />
Unterländer Straße sowie der 580 m lange bergmännische<br />
Tunnel unter der Güglinger- und Stammheimer<br />
Straße wurden Mitte November <strong>2010</strong> im Rohbau fertiggestellt<br />
. Am 20 .11 .<strong>2010</strong> kamen ca . 6 .000 Besucher,<br />
um diese neuen Tunnelbauwerke, unter dem Motto<br />
„Tunnel frei“, zu begutachten .<br />
Noch im Jahr <strong>2010</strong> hat der stadtbahntechnische Ausbau<br />
im unterirdischen Abschnitt in Zuffenhausen begonnen<br />
. Im oberirdischen Abschnitt nach Stammheim<br />
sind für den Stadtbahnausbau nur noch Restarbeiten<br />
erforderlich . Die Inbetriebnahme der Stadtbahnlinie<br />
U 15 nach Stammheim ist im Dezember 2011 geplant .<br />
Im Europaviertel (A1-Gebiet), das entlang der Heilbronner<br />
Straße nördlich des Hauptbahnhofs entsteht,<br />
wurden die Tunnelröhren für die Stadtbahnlinie U 12<br />
in offener Bauweise weiter vorangetrieben, sowohl<br />
in Richtung Hauptbahnhof, als Folgemaßnahme des<br />
Großprojektes Stuttgart 21, als auch in Richtung<br />
Nordbahnhofstraße .<br />
Prominente Gäste bei der Eröffnungsfeier U6 Fasanenhof // „Tunnel frei“ in Zuffenhausen
In der unterirdischen Haltestelle Hauptbahnhof wurden<br />
die Bahnsteige für die Talquerlinie auf gesamter<br />
Länge als Hochbahnsteig ausgebildet . Um im Störungsfall<br />
besser agieren zu können, wurde in diesem<br />
Bereich ein Gleiswechsel eingebaut; ebenso im Bereich<br />
der Haltestelle Milchhofstraße .<br />
Ein Teil des 34 Jahre alten Stellwerks am Hauptbahnhof<br />
wurde durch ein neues elektronisches ersetzt .<br />
Schienenfahrzeuge<br />
Schwerpunkt der Aktivitäten im Jahr <strong>2010</strong> war, wie<br />
im Vorjahr, die Generalüberholung von Fahrzeugen<br />
der ersten Generation, des Stadtbahnwagens S-DT 8 .<br />
Mit Stand 31 .12 .<strong>2010</strong> sind 24 Stadtbahnwagen fertiggestellt<br />
. Die Fahrzeuge halten alle Anforderungen ein<br />
und beweisen im täglichen Einsatz ihre Zuverlässigkeit .<br />
Das vorgesehene Instandhaltungsbudget wurde eingehalten<br />
. Auch für 2011 sind weitere 12 Stadtbahnwagen<br />
zur Überholung vorgesehen .<br />
Gleichzeitig musste auch bei den übrigen Stadtbahnen<br />
und Sonderfahrzeugen die laufende Regelinstandhaltung<br />
sichergestellt werden . Trotz der damit verbundenen<br />
Reduzierung der Fahrzeugreserve und erhöhtemFahrzeugeinsatz<br />
konnten alle Arbeiten wie geplant<br />
durchgeführt werden .<br />
Hauptwerkstatt, Generalsanierung DT8<br />
Die erforderlichen Hauptuntersuchungen an den<br />
Stadtbahnwagen gemäß BOStrab § 57 wurden plangemäß<br />
durchgeführt . Ferner wurden die regelmäßigen<br />
Wartungen und Reparaturen in den Betriebswerkstätten<br />
termingerecht gemacht .<br />
Im Hinblick auf die noch weiter reduzierte Fahrzeugreserve<br />
durch den Fahrplan 2011 war es im Vorfeld<br />
dieses Ereignisses erforderlich, teilweise sehr zeitaufwendige<br />
und umfangreiche Instandhaltungsmaßnahmen<br />
vorzuziehen .<br />
Nach vollständiger Ausrüstung der Haltestellen der<br />
Linie U 13 mit Hochbahnsteigen, wurden an den restlichen<br />
20 Stadtbahnen die Klapptrittstufen stillgelegt<br />
bzw . ausgebaut .<br />
<strong>2010</strong> konnte der Vertrag für die Beschaffung weiterer<br />
20 Stadtbahnwagen, mit einer Option für weitere 40<br />
Züge, erfolgreich abgeschlossen werden . Im Anschluss<br />
wurden mit dem Fahrzeughersteller die konstruktiven<br />
Festlegungen vereinbart .<br />
56 | 57
U 9<br />
Betriebsanlagen<br />
und Infrastruktur<br />
Bus<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurden 20 neue Niederflur-Solobusse mit<br />
dem derzeit höchsten verfügbaren Stand der Abgasreinigung<br />
EEV beschafft .<br />
Bis zum Ende des Busersatzverkehrs 15 E verfügt die<br />
<strong>SSB</strong> noch über einen erhöhten Busbestand .<br />
Barrierefreies Busfahren
Gleisanlagen und Streckenausrüstung<br />
Jahr<br />
Betriebsstrecke<br />
Schiene gesamt<br />
in km<br />
Auf besonderem Bahn-<br />
körper und Tunnel<br />
in km<br />
2002 124 112<br />
2003 123 113<br />
2004 123 113<br />
2005 126 115<br />
2006 126 115<br />
2007 123 116<br />
2008 123 116<br />
2009 123 116<br />
<strong>2010</strong> 125 118<br />
Schienenfahrzeuge<br />
Jahr<br />
Stadtbahn<br />
DT 8<br />
Gelenktriebwagen<br />
GT 4<br />
Seilbahn<br />
und Zahnradbahn<br />
Gesamt<br />
2002 136 34 5 175<br />
2003 136 36 5 177<br />
2004 154 36 5 195<br />
2005 164 38 5 207<br />
2006 164 38 5 207<br />
2007 164 38 5 207<br />
2008 164 0 5 169<br />
2009 164 0 5 169<br />
<strong>2010</strong> 164 0 5 169<br />
Busse<br />
Jahr<br />
Linienbusse<br />
Standard<br />
Linienbusse<br />
Gelenk Gesamt<br />
2002 95 155 250<br />
2003 100 153 253<br />
2004 87 156 243<br />
2005 87 155 242<br />
2006 89 166 255<br />
2007 91 183 274<br />
2008 87 183 270<br />
2009 86 190 276<br />
<strong>2010</strong> 94 185 279<br />
58 | 59
U 1<br />
U 12 U 11<br />
BUS<br />
U 9<br />
U 8<br />
U 7<br />
U 6<br />
U 5<br />
U 4<br />
U 3<br />
U 2<br />
10 Umweltbericht und Nachhaltigkeit<br />
Nachhaltigkeit<br />
Ökostrom<br />
Energieeffizienz<br />
Bus<br />
Abfallentsorgung<br />
Gefahrguttransport<br />
Altlastensanierung<br />
Abfallbilanz<br />
Energiebilanz
60 | 61
BUS<br />
Umweltbericht<br />
und Nachhaltigkeit<br />
Nachhaltigkeit<br />
Im Juni <strong>2010</strong> hat die <strong>SSB</strong> auf der Jahrestagung des<br />
VDV in München ihr Bekenntnis zur UITP-Charta für<br />
Nachhaltigkeit erneuert und damit deren Stellenwert<br />
im Unternehmen bekräftigt .<br />
Ökostrom<br />
Wie bereits im Vorjahr wurde in <strong>2010</strong> ein Viertel des<br />
Strombezugs als Ökostrom bezogen . Für diesen Anteil<br />
wurden sogenannte RECS-Zertifikate gekauft (Renewable<br />
Energy Certificates System), mit denen regenerativ<br />
erzeugter Strom gefördert wird . Die eigentliche Beschaffung<br />
des physikalisch bezogenen Stroms ist davon<br />
jedoch getrennt, was zum Vorteil hat, dass man nicht<br />
an einen bestimmten Ökostromanbieter gebunden ist .<br />
Für die Jahre 2011 und 2012 werden jeweils für 70 %<br />
des Strombezugs RECS-Zertifikate entsprechend den<br />
Qualitätsanforderungen nach TÜV EE01 beschafft .<br />
Energieeffizienz<br />
Die energetische Sanierung von Gebäuden der <strong>SSB</strong><br />
wird mit Wärmedämmungen, Fenstererneuerungen,<br />
Optimierung der Wärmeversorgung auch mittels Geothermie<br />
weiter fortgesetzt .<br />
In renovierten Gebäudeteilen im <strong>SSB</strong> Zentrum konnten<br />
durch lufttechnische Maßnahmen erhebliche Energieeinsparungen<br />
erzielt werden .<br />
Generell werden bei Neuinstallationen und Instandsetzungen<br />
Hocheffizienzpumpen- und motoren in den<br />
Heizungsanlagen und der Trinkwasserversorgung sowie<br />
bei Lüftungsanlagen eingebaut .<br />
Die Landeshauptstadt Stuttgart beteiligt sich beim<br />
bundesweiten Wettbewerb „Energieeffiziente Stadt“,<br />
gefördert durch das BMBF-Forschungsvorhaben in<br />
Stuttgart: „Stadt mit Energieeffizienz, SEE Stuttgart“.<br />
Die <strong>SSB</strong> konnte hierzu durch Nennung vieler geplanter<br />
Einzelmaßnahmen einen Beitrag leisten, wie zum<br />
Beispiel den Austausch der USV-Anlage (unabhängige<br />
Stromversorgung) der EDV, Verbesserung der Kühlung<br />
der Rechenzentren, die zusammen über 150 .000 kWh<br />
jährliche Stromeinsparung erbringen .<br />
Aber auch eine auf die Betriebszeiten hin optimierte<br />
Druckluftversorgung von Bussen im Busbetriebshof<br />
Gaisburg und Errichtung einer Solaranlage zur Warmwasseraufbereitung<br />
im Stadtbahnbetriebshof Remseck<br />
konnten als Effizienzsteigerung genannt werden.<br />
Bus<br />
Die im Jahr <strong>2010</strong> beschafften neuen Busse verfügen<br />
über den derzeit höchsten Stand der Abgasreinigung<br />
EEV .<br />
Damit verfügt die <strong>SSB</strong> nicht nur über eine komplette<br />
Niederflurbusflotte, sondern wiederum konnten 20<br />
Fahrzeuge mit der Abgasnorm Euro II ausgemustert<br />
und der Bestand an EEV-Fahrzeugen auf 38 % erhöht<br />
werden. Zusätzlich flossen bei den Neubeschaffungen<br />
der letzten Jahre auch sämtliche Optimierungen<br />
im Bereich der Getriebetechnik und -steuerung ein,<br />
was den Durchschnittsverbrauch der Flotte deutlich<br />
verbesserte .<br />
Der Feldversuch mit vier Bussen von Typ Citaro mit<br />
EEV-Motor, mit dem synthetischen Kraftstoff aus<br />
nachwachsenden Rohstoffen, soll im ersten Halbjahr<br />
2011 beendet werden . Zwischenzeitlich haben die<br />
Busse über 550 Tsd . km ohne besondere Vorkommnisse<br />
zurückgelegt .<br />
Seit September <strong>2010</strong> wurden insgesamt fünf Hybridbusse<br />
ausgeliefert, die im Rahmen der Aktivitäten<br />
der <strong>SSB</strong> bei den Modellregionen Elektromobilität im<br />
Einsatz sind .<br />
Die <strong>SSB</strong> beteiligt sich weiterhin an einem Projekt „Ikone“<br />
(ebenfalls Teil der Modellregion Elektromobilität) .<br />
Dabei wird für drei Jahre ein rein batteriebetriebener<br />
Kleintransporter im Fuhrpark der <strong>SSB</strong> betrieben, der<br />
Anfang 2011 ausgeliefert wurde .<br />
Abfallentsorgung<br />
Seit 1 . April <strong>2010</strong> wurde das elektronische Abfallnachweisverfahren<br />
(eANV) eingeführt, das nach anfänglichen<br />
Problemen seit Ende <strong>2010</strong> reibungslos läuft .
Gefahrguttransport<br />
Bei der <strong>SSB</strong> werden Gefahrgüter aller Klassen außer<br />
Klasse 6 .2 und 7 befördert . In <strong>2010</strong> ereigneten sich<br />
keine Unfälle oder Zwischenfälle, bei denen Gefahrgüter<br />
freigesetzt wurden oder in Brand geraten sind .<br />
Die Anlieferung von Dieselkraftstoff stellt mit Abstand<br />
den größten Posten dar . Auch einige Abfälle, wie z .B .<br />
Altöl und Bleibatterien, sind als Gefahrgut eingestuft .<br />
Eigentransporte von Gefahrgut erfolgen fast ausschließlich<br />
in Kleinmengen . Der betroffene Personenkreis<br />
wird regelmäßig geschult .<br />
Altlastensanierung<br />
Auf dem Gelände des ehemaligen Straßenbahndepots<br />
in Bad Cannstatt hatte sich bei Erkundungen der<br />
Verdacht bestätigt, dass dort Bodenkontaminationen<br />
aus dem Betrieb der ehemaligen Gasfabrik vorhanden<br />
sind . Mit den vorbereitenden Arbeiten zur Beseitigung<br />
wurde begonnen .<br />
Bushaltestelle Universität Vaihingen<br />
62 | 63
BUS<br />
Umweltbericht<br />
und Nachhaltigkeit<br />
Energiebilanz <strong>2010</strong> 2009 2008 2007<br />
Strom in Mio. kWh<br />
Schienenverkehr 79,1 78,1 77,7 79,7<br />
Stromverbrauch kWh/Pers .-km 0,127 0,126 0,125 0,130<br />
Stromverbrauch kWh/100 km 496 489 494 470<br />
CO 2 in gr/Pers .-km 36 35 35 36<br />
CO 2 in gr/km 1.389 1 .370 1 .384 1 .316<br />
Betriebsanlagen 16,1 16,4 15,9 20,4<br />
Diesel in Mio. Liter<br />
Busverkehr 7,8 8,0 7,8 7,7<br />
Dieselverbrauch L/Pers .-km 0,023 0,024 0,024 0,024<br />
Dieselverbrauch L/100 km 53 54 54 55<br />
CO 2 in gr/Pers .-km 61 64 63 63<br />
CO 2 in gr/km 1.386 1 .428 1 .423 1 .454<br />
Fuhrparkfahrzeuge 0,2 0,2 0,2 0,2<br />
Benzin in Mio. Liter<br />
Fuhrparkfahrzeuge 0,1 0,1 0,1 0,1<br />
Fernwärme in Mio. kWh*)<br />
2,8 2,6<br />
Gas in Mio. kWh*) 17,3 16,3<br />
12,8 11,3<br />
*)ab 2009 Fernwärme und Gas zusammengefasst
Abfallbilanz (Auszug) <strong>2010</strong> 2009 2008 2007<br />
Abfall Einheit Menge Menge Menge Menge<br />
Verwertung gefährlich<br />
Altöl t 30 25 25 26<br />
Ölabscheider-u Sandfanginhalte m³ 272 288 213 250<br />
Kühlerfrostschutzgemisch t 11,6 7 8 5<br />
Elektronikschrott t 10,5 10 1 5<br />
Starterbatterien t 14 16 34 16<br />
teerölimprägnierte Bahnschwellen t 328 66 485 228<br />
Verwertung nicht gefährlich<br />
Altreifen St 1313 1 .536 1 .237 1 .734<br />
Asphalt teerfrei t 2.872 6 .838 111 106<br />
Schienenkehricht t 109 113 119 126<br />
Fettabscheiderinhalte m³ 34 26 34 34<br />
Papier und Kartonagen t 61 31 91 109<br />
Gewerbeabfall t 272 77 256 283<br />
Beton t 1.746 2 .819 1 .361 73<br />
gem . Bau- und Abbruchabfälle t 139 339 240 43<br />
Kabelabfälle t 46 35 23 58<br />
Altmetalle t 880 865 802 938<br />
Erdaushub t 5.924 27 .500 9 .953 2 .151<br />
Gleisschotter t 2.396 4 .876 3 .882 403<br />
64 | 65
U 1<br />
U 12 U 11<br />
BUS<br />
U 9<br />
U 8<br />
U 7<br />
U 6<br />
U 5<br />
U 4<br />
U 3<br />
U 2<br />
11 Jahresabschluss<br />
Bilanz zum 31 . Dezember <strong>2010</strong><br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Anhang<br />
:: Allgemeine Angaben<br />
:: Erläuterungen zur Bilanz<br />
:: Erläuterungen zur Gewinn- u . Verlustrechnung<br />
:: Sonstige Angaben<br />
:: Anhang/Anlage 1: Entwicklung des Anlagevermögens<br />
:: Anhang/Anlage 2: Verbundene & Andere Unternehmen<br />
:: Anhang/Anlage 3: Organe der Gesellschaft
66 57 |<br />
67<br />
58
U 11<br />
Jahresabschluss<br />
Bilanz zum 31. Dezember <strong>2010</strong><br />
Aktiva Anhang<br />
A. Anlagevermögen (1)<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
31.12.<strong>2010</strong> 2009<br />
T€ T€ T€<br />
1 . Software und sonstige Rechte 5.056 2 .309<br />
2 . Geleistete Anzahlungen 719 5.775 3 .251<br />
II. Sachanlagen<br />
1 . Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 200.250 189 .736<br />
2 . Gleisanlagen, Streckenausrüstung und<br />
Sicherungsanlagen 94.983 83 .475<br />
3 . Fahrzeuge für Personen- und Güterverkehr 91.772 98 .203<br />
4 . Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu<br />
Nummer 2 oder 3 gehören 4.311 3 .086<br />
5 . Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 17.222 12 .975<br />
6 . Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 69.341 477.879 55 .235<br />
III. Finanzanlagen<br />
1 . Anteile an verbundenen Unternehmen (2) 386 386<br />
2 . Beteiligungen 98 98<br />
3 . Sonstige Ausleihungen 635 1.119 626<br />
Summe A. Anlagevermögen 484.773 449.380<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Vorräte<br />
1 . Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 16.660 18 .970<br />
2 . Noch nicht abgerechnete Baumaßnahmen 2.373 8 .237<br />
3 . Waren 122 19.155 13<br />
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (3)<br />
1 . Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.813 3 .055<br />
2 . Forderungen gegen verbundene Unternehmen 24.533 24 .088<br />
3 . Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 2.928 2 .894<br />
4 . Sonstige Vermögensgegenstände 39.328 69.602 78 .205<br />
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten<br />
und Schecks<br />
(4)<br />
26.245 21 .276<br />
Summe B. Umlaufvermögen 115.002 156.738<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten 2.295 1 .196<br />
602.070 607.314
Passiva Anhang<br />
A. Eigenkapital<br />
31.12.<strong>2010</strong> 2009<br />
T€ T€ T€<br />
I. Gezeichnetes Kapital 140.094 140 .094<br />
II. Kapitalrücklage 9.186 9 .186<br />
III. Gewinnrücklagen<br />
1 . Gesetzliche Rücklage 1.705 1 .705<br />
2 . Andere Gewinnrücklagen 1.142 152.127 1 .142<br />
B. Sonderposten mit Rücklageanteil<br />
1 . Rücklage gemäß § 6 b EStG 1.890 4 .104<br />
C. Rückstellungen<br />
1 . Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 125.070 122 .449<br />
2 . Sonstige Rückstellungen (5) 117.008 242.078 131 .326<br />
D. Verbindlichkeiten (6)<br />
1 . Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 8.757 8 .991<br />
2 . Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 0 3 .160<br />
3 . Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 26.957 18 .683<br />
4 . Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 11.600 7 .900<br />
5 . Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 1 0<br />
6 . Sonstige Verbindlichkeiten 133.896 181.211 131 .910<br />
E. Rechnungsabgrenzungsposten (7) 24.764 26 .664<br />
602.070 607.314<br />
68 | 69
U 11<br />
Jahresabschluss<br />
Gewinn- und Verlustrechnung Anhang<br />
31.12.<strong>2010</strong> 2009<br />
T€ T€ T€<br />
1 . Umsatzerlöse (8) 252.948 250 .899<br />
2 .<br />
Verminderung des Bestandes bei noch nicht abgerechneten<br />
Baumaßnahmen 5.863 12 .241<br />
3 . Andere aktivierte Eigenleistungen 3.486 2 .437<br />
4 . Sonstige betriebliche Erträge (9) 44.893 43 .588<br />
5. Gesamtleistung 295.464 284.683<br />
6 . Materialaufwand (10) 92.463 88 .608<br />
7. Rohergebnis 203.001 196.075<br />
8 . Personalaufwand (11) 143.591 145 .745<br />
9 .<br />
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen (12) 38.508 35 .165<br />
10 . Sonstige betriebliche Aufwendungen (13) 28.149 29 .410<br />
11 . Erträge aus Beteiligungen 0 0<br />
12 . Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 68 91<br />
13 .<br />
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen<br />
des Finanzanlagevermögens 221 98<br />
14 . Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (14) 742 1 .724<br />
15 . Abschreibungen auf Finanzanlagen 0 49<br />
16 . Aufwendungen aus Verlustübernahme 124 118<br />
17 . Zinsen und ähnliche Aufwendungen (15) 7.436 216.777 5 .416<br />
18. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -13.776 -17.915<br />
19 . außerordentliche Aufwendungen (16) 4.510 0<br />
20 . außerordentliches Ergebnis 4.510 0<br />
21 . Sonstige Steuern 979 755<br />
22. Erträge aus Verlustübernahme 19.265 18.670<br />
23. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag 0 0
70 48 |<br />
71<br />
49
U 11<br />
Jahresabschluss<br />
Anhang für <strong>2010</strong><br />
1. Allgemeine Angaben<br />
Angaben zu Form und Darstellung<br />
Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des<br />
HGB, EGHGB und des AktG für große Kapitalgesellschaften<br />
aufgestellt . Die Verordnung über die Gliederung<br />
des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen<br />
in der Fassung vom 13 . Juli 1988 wurde beachtet . Um<br />
die Klarheit der Darstellung zu verbessern, haben wir<br />
einzelne Posten der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
zusammengefasst und in diesem Anhang<br />
gesondert aufgegliedert und erläutert .<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren im<br />
Wesentlichen unverändert die noch folgenden Bilanzierungs-<br />
und Bewertungsmethoden maßgebend .<br />
Sofern im Zuge der erstmaligen Anwendung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes<br />
(BilMoG) Änderungen<br />
in der Bilanzierung und Bewertung sowie in der<br />
Darstellung notwendig waren, wurden diese erstmals<br />
zum 1 . Januar <strong>2010</strong> umgesetzt . Die Vorjahreszahlen<br />
wurden auf Grund dieser Änderungen nicht angepasst .<br />
Bei immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen<br />
erfolgt die Bewertung mit den Anschaffungs-<br />
oder Herstellungskosten, vermindert um Zuschüsse,<br />
Skonti und andere Anschaffungskostenminderungen .<br />
Die Herstellungskosten enthalten Lohn- und Materialkosten<br />
sowie angemessene Gemeinkostenzuschläge .<br />
Bei Sachanlagen wird in der Regel die lineare Abschreibungsmethode<br />
angewandt . Im Jahr des Zugangs<br />
wird die planmäßige Abschreibung zeitanteilig vorgenommen<br />
. Vermögensgegenstände, die nach dem<br />
31 .12 .2007 angeschafft oder hergestellt worden sind<br />
und deren Anschaffungs-/Herstellungskosten 150 €<br />
netto nicht überschreiten, werden im Jahr des Zugangs<br />
voll abgeschrieben . Für Vermögensgegenstände mit<br />
Anschaffungs-/Herstellungskosten zwischen netto<br />
150 € und 1 .000 € werden wirtschaftsjahresbezogene<br />
Sammelposten gebildet, aktiviert und einheitlich<br />
linear über fünf Wirtschaftsjahre abgeschrieben . Die<br />
Abschreibung für zwei im Jahr 1994 fertiggestellte<br />
Bürogebäude sowie ein im Jahr 2001 aktiviertes<br />
Wohngebäude wird nach der degressiven Methode<br />
gemäß § 7 Absatz 5 Satz 1 und Satz 3b EStG vorgenommen<br />
. Festwerte bestehen für Gleisanlagen sowie<br />
Fahrleitungen .<br />
Bei den Finanzanlagen werden die Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen und Beteiligungen zu Anschaffungskosten<br />
bzw . zum niedrigeren beizulegenden Wert<br />
angesetzt . Sonstige Ausleihungen werden zum Nennwert<br />
in Ansatz gebracht . Bestehende Risiken werden<br />
angemessen berücksichtigt .<br />
Die Bewertung der Vorräte erfolgt auf der Basis durchschnittlicher<br />
Anschaffungskosten . Fahrausweisvordrucke<br />
und Küchenvorräte sind mit einem Festwert gemäß<br />
§ 240 Absatz 3 HGB aktiviert . Die Abwertungsprozentsätze<br />
wurden zum 31 . Dezember <strong>2010</strong> auf die tatsächlichen<br />
Gegebenheiten angepasst . Dadurch ergibt sich<br />
ein Mehraufwand bei der Bewertung der Vorräte von<br />
ca . 1,1 T€ .<br />
Noch nicht abgerechnete Baumaßnahmen werden mit<br />
aufgelaufenen Herstellungskosten bewertet .<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
sowie liquide Mittel sind zum Nennwert bilanziert .<br />
Erkennbare Einzelrisiken bei Forderungen sind wertberichtigt<br />
. Auf den übrigen Forderungsbestand wurde<br />
eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 1 %<br />
vorgenommen .<br />
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche<br />
Verpflichtungen werden nach versicherungsmathematischen<br />
Grundsätzen unter Verwendung der Heubeck-<br />
Richttafeln 2005 G im Rahmen eines Anwartschaftsbarwertverfahrens<br />
wie folgt ermittelt:<br />
Bewertungsverfahren modifizierter Teilwert<br />
:: Einkommensdynamik 2 %<br />
:: Rentendynamik 1 %<br />
:: Berechnungszins 5,15 %<br />
Aus der BilMoG-Anpassung zum 1 .1 .<strong>2010</strong> ergibt sich<br />
dafür ein außerordentlicher Aufwand von 1 .724 T€ .<br />
Hierbei wurde der komplette BilMoG-Anpassungswert<br />
zugeführt . Die Bewertung der mittelbaren Pensionsverpflichtungen<br />
erfolgte analog der unmittelbaren<br />
Verpflichtungen.
Die sonstigen Rückstellungen sind in Höhe des nach<br />
vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen<br />
Erfüllungsbetrages angesetzt . Rückstellungen mit<br />
einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind seit<br />
dem Geschäftsjahr <strong>2010</strong> mit dem ihrer Restlaufzeit<br />
entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der<br />
vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst .<br />
Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag<br />
passiviert .<br />
Aufgrund der Organschaft und der anhaltenden Verlustsituation<br />
sind keine latenten Steuern ausgewiesen .<br />
Unterschiede zwischen Handels- und Steuerbilanz bestehen<br />
in den Bereichen Anlagevermögen und Sonderposten<br />
mit Rücklagenanteil und Rückstellungen .<br />
2. Erläuterungen zur Bilanz<br />
(1) Anlagevermögen<br />
Die Entwicklung des Anlagevermögens und die<br />
Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten<br />
Posten ist als Anlage 1 zum Anhang beigefügt .<br />
(2) Anteilsbesitz<br />
Die Aufstellung über den Anteilsbesitz nach § 285 Nr .<br />
11 HGB ist als Anlage 2 zum Anhang beigefügt .<br />
(3) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände:<br />
Von den sonstigen Vermögensgegenständen haben 219<br />
T€ (Vj . 116 T€) eine Restlaufzeit von mehr als einem<br />
Jahr .<br />
(4) Liquide Mittel <strong>2010</strong><br />
T€<br />
2009<br />
T€<br />
1 . Kassenbestand 3.586 3 .281<br />
2 . Guthaben bei Kreditinstituten 22.659 17 .995<br />
Gesamt 26.245 21.276<br />
(5) Sonstige Rückstellungen<br />
Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen<br />
Beträge zur Generalsanierung von Stadtbahnen<br />
in Höhe von 44 .518 T€ (Vj . 56 .155 T€), für unterlassene<br />
Instandhaltungsmaßnahmen der Infrastruktur und Gebäude<br />
von 2 .012 T€ (Vj . 5 .421 T€), Altlastensanierung<br />
von 2.990 T€ (Vj. 0 T€) sowie Pflichtrückstellungen für<br />
Altersteilzeit über 31 .567 T€ (Vj . 30 .415 T€) . Darüber<br />
hinaus wurden für Urlaubsrückstände, Überzeit- und<br />
Langzeitguthaben, Abfindungen für Entgeltbestandteile,<br />
ausstehende Lieferantenrechnungen sowie für Umlagen<br />
des Haftpflichtverbands Rückstellungen gebildet.<br />
In den sonstigen Rückstellungen sind Beträge mit einer<br />
Restlaufzeit größer als ein Jahr enthalten . Dies betrifft<br />
insbesondere Rückstellungen für Zuschussrückerstattungen,<br />
Kapitalisierung von Entgeltbestandteilen,<br />
Archivierungskosten u .a .<br />
Bei der Umstellung auf Rechnungslegung nach BilMoG<br />
wurde das Wahlrecht zur Beibehaltung nach Art . 67<br />
Abs . 2 EGHGB in Anspruch genommen . Daraus ergibt<br />
sich eine zeitlich begrenzte Überdeckung der Rückstellungen<br />
von 429 T€ . Dies betrifft die Rückstellungen<br />
für Jubiläen, Abfindung Entgeltbestandteile, Archivierungskosten<br />
und Zuschusskürzungen . Zu den außerordentlichen<br />
Effekten verweisen wir auf Ziffer 16 des<br />
Anhangs .<br />
72 | 73
U 11<br />
Jahresabschluss<br />
(6) Verbindlichkeiten<br />
Art der Verbindlichkeiten<br />
31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Restlaufzeit Gesamt Restlaufzeit Gesamt<br />
Bis zu<br />
1 Jahr<br />
T€<br />
Über<br />
5 Jahre<br />
T€ T€<br />
Bis zu<br />
1 Jahr<br />
T€<br />
Über<br />
5 Jahre<br />
T€ T€<br />
1 . Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten * 1 .575 8.757 1 .423 8 .991<br />
2 . Erhaltene Anzahlungen auf<br />
Bestellungen 0 0 3 .160 3 .160<br />
3 . Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und Leistungen 26 .957 26.957 18 .683 18 .683<br />
4 . Verbindlichkeiten gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen 11.600 7 .900 7 .900<br />
5 . Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 1 1 0 0<br />
6 . Sonstige Verbindlichkeiten 10 .851 122 .382 133.896 13 .855 117 .012 131 .910<br />
:: davon aus Steuern 2.074 2 .114<br />
:: davon im Rahmen der<br />
sozialen Sicherheit 122.684 117 .324<br />
* = Sicherungsübertragung von Bussen i .H .v . 8 .757 T€ (Vj . 8 .991 T€)<br />
(7) Passiver Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Hierunter fallen die Barwertvorteile aus US-Leasinggeschäften der Jahre 1997 und 2000 . Die ertragswirksame<br />
Vereinnahmung der Barwertanteile erstreckt sich bis zum Jahr 2020 (1997) bzw . 2026 (2000) . Darüber hinaus sind<br />
Fahrgeldabgrenzungen für Zeitkarten in Höhe von 17 .395 T€ (Vj . 18 .158 T€) enthalten .<br />
3. Erläuterungen zur Gewinn- u. Verlustrechnung<br />
(8) Umsatzerlöse<br />
Aufgliederung der Umsatzerlöse<br />
Linienverkehr 174.121 168 .642<br />
Sonderverkehr 1.006 831<br />
Ausgleichszahlungen gem . § 45 a PBefG 17.881 17 .881<br />
Zuwendungen für verbundbedingte Belastungen 44.221 44 .038<br />
Sonstige Umsatzerlöse 15.719 19 .507<br />
Gesamt 252.948 250.899<br />
<strong>2010</strong><br />
T€<br />
2009<br />
T€
(9) Sonstige betriebliche Erträge<br />
Sonstige betriebliche Erträge enthalten periodenfremde Posten in Höhe von 12 .102 T€ (Vj . 22 .210 T€); im Wesentlichen<br />
für Auflösungen von Rückstellungen, Buchgewinne aus Anlagenabgängen und Auflösung des Sonderpostens<br />
mit Rücklageanteil nach § 6 b EStG in Höhe von 2 .214 T€ .<br />
(10) Materialaufwand<br />
Aufgliederung der Umsatzerlöse<br />
a) Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 34.216 29 .869<br />
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 58.247 58 .739<br />
Gesamt 92.463 88.608<br />
<strong>2010</strong><br />
T€<br />
(11) Personalaufwand <strong>2010</strong><br />
T€<br />
a) Entgeltzahlungen 104.575 104 .653<br />
b) Soz . Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 39.016 41 .092<br />
– davon für Altersversorgung 17.062 19 .797<br />
Gesamt 143.591 145.745<br />
Durchschnittlicher Personalbestand <strong>2010</strong> 2009<br />
Mitarbeiter/innen 2.802 2 .740<br />
Auszubildende 70 70<br />
Gesamt 2.872 2.810<br />
(12) Abschreibungen<br />
Diese Position enthält außerplanmäßige Abschreibungen nach § 277 Abs . 3 Satz 1 HGB in Höhe von 329 T€ sowie<br />
Sonderabschreibungen durch Übertragung des Sonderpostens mit Rücklageanteil in Höhe von 2 .214 T€ . Darüber<br />
hinaus wurde die Abschreibungsdauer für Tunnelanlagen auf 75 Jahre vereinheitlicht, wodurch sich ein Nachholeffekt<br />
in Höhe von 600 T€ ergibt .<br />
(13) Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen enthalten periodenfremde Posten in Höhe von 7 .986 T€ (Vj . 7 .194 T€) .<br />
(14) Zinsertrag<br />
Im Zinsertrag sind 274 T€ aus der Aufzinsung von sonstigen Rückstellungen enthalten .<br />
(15) Zinsaufwand<br />
Im Zinsaufwand sind 563 T€ aus der Abzinsung der Pensionsrückstellungen sowie 1 .466 T€ aus der Abzinsung<br />
der sonstigen Rückstellungen enthalten . Zinsaufwendungen in Höhe von 30 T€ (Vj . 0 T€) betreffen verbundene<br />
Unternehmen .<br />
2009<br />
T€<br />
2009<br />
T€<br />
74 | 75
U 11<br />
Jahresabschluss<br />
(16) Außerordentlicher Aufwand<br />
Aus der erstmaligen Anwendung des BiLMoG ergeben sich außerordentliche Aufwendungen zum 01 . 01 . <strong>2010</strong><br />
für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (1.724 T€), Altersteilzeit (2.395 T€), Risiken aus der Besicherung von<br />
Leasinggeschäften (184 T€) und Jubiläen (207 T€) .<br />
4. Sonstige Angaben<br />
Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Haftungsverhältnisse<br />
Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus Bestellobligo (nach Abzug von Zuschüssen) in Höhe von ca.<br />
99 .995 T€ (davon für neue Stadtbahnen 52 .883 T€) sowie aus bestehenden Mietverträgen in Höhe von 2 .896 T€ .<br />
Haftungsverhältnisse bestehen in Form von Patronatserklärungen zugunsten der <strong>SSB</strong> Reisen GmbH in Höhe von 6<br />
T€ (Valuta 31 .12 .<strong>2010</strong>) . Es besteht außerdem eine Bürgschaft über 125 T€ .<br />
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Bestellobligo und Mietverträgen werden mit Sicherheit in Anspruch<br />
genommen . Bei den Haftungsverhältnissen in Form der Patronatserklärung und Bürgschaft ist die Inanspruchnahme<br />
unwahrscheinlich .<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
Zur Absicherung der Beschaffungskosten für Dieseltreibstoff wurden ab 2008 bis zum Juni 2013 drei Rohwarentermingeschäfte<br />
(Swaps) auf Euro-Basis abgeschlossen . Zum 31 .12 .<strong>2010</strong> ergeben sich folgende Werte:<br />
Art Laufzeit Gesamtumfang Bewertung Zeitwert (T€)<br />
Diesel-Swap 2008-2011 18 .000 MT Mark to Market 353<br />
Diesel-Swap 2011-2013 4 .080 MT Mark to Market -267<br />
Diesel-Swap 2011-2013 4 .080 MT Mark to Market 490<br />
Für den negativen Marktwert wurde eine Rückstellung gebildet (Sonstige Rückstellungen) .<br />
Geschäfte mit nahestehenden Gesellschaften:<br />
Die Gesellschaft verfügt über ein zweckgebundenes zinsloses Darlehen der Muttergesellschaft SVV GmbH in<br />
Höhe von 11,6 Mio . € zum 31 .12 .<strong>2010</strong> . Unter Berücksichtigung eines marktüblichen Zinssatzes resultiert daraus<br />
ein Zinsvorteil in Höhe von ca . 300 T€ .<br />
Konzernabschluss<br />
Mutterunternehmen der <strong>SSB</strong> AG ist die Stuttgarter Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Stuttgart, mit<br />
der ein Organvertrag mit Ergebnisabführungsvereinbarung besteht . Der Konzernabschluss, in den die <strong>SSB</strong> mit<br />
einbezogen wird, wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht .<br />
Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands<br />
Die Organe der Gesellschaft sind in Anlage 3 zum Anhang aufgeführt .<br />
Abschlussprüferhonorare<br />
Für Leistungen, die die Prüfungsgesellschaft erbracht hat, wurden <strong>2010</strong> folgende Beträge verbucht:<br />
:: Abschlussprüfungsleistungen T€ 60<br />
:: Andere Bestätigungsleistungen T€ 42
Gesamtbezüge des Aufsichtsrats, des Vorstands und früherer Vorstandsmitglieder<br />
Die Gesamtbezüge des Vorstands betrugen 729 T€ . Für Mitglieder des Vorstands sind 2 .780 T€ als Rückstellungen<br />
für Anwartschaften auf Pensionen passiviert . Die Bezüge (T€) setzen sich wie folgt zusammen, wobei Herr Meier-<br />
Berberich vom 1 .5 .<strong>2010</strong> bis 31 .7 .<strong>2010</strong> die Position des stellvertretenden kaufmännischen Vorstand inne hatte .<br />
Name Gesamtbezüge davon variabel davon Sachleistungen<br />
Herr Arnold 224 27 6<br />
Herr Bauer 229 27 6<br />
Herr Dr. Höflinger 151 22 6<br />
Herr Meier-Berberich 125 13 8<br />
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats beliefen sich auf 42 T€ und für den Beratenden Ausschuss auf 16 T€ .<br />
An frühere Vorstandsmitglieder sowie deren Hinterbliebene wurden insgesamt 365 T€ gezahlt . Für diese Personengruppe<br />
sind Rückstellungen für laufende Pensionen in Höhe von 4 .236 T€ gebildet .<br />
Kreditforderungen bestehen an ein Aufsichtsratsmitglied in Höhe von 10 T€ . Im Geschäftsjahr wurden 2 T€ planmäßig<br />
getilgt . Der Kredit wird mit 4,5 % verzinst und läuft bis 2015 .<br />
Angaben nach den Vorschriften des EGHGB<br />
Aufgrund des Wahlrechts gemäß Artikel 28 Absatz 2 EGHGB besteht zum 31. Dezember <strong>2010</strong> aus Verpflichtungen<br />
für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen des Vereins Zusatzversorgung der Stuttgarter<br />
Straßenbahnen Aktiengesellschaft e . V . ein nicht passivierter Betrag in Höhe von 37 .435 T€ .<br />
Angaben nach den Vorschriften gemäß § 160 Absatz 1 Nr. 3 AktG<br />
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt 140 .093 .975,45 € und ist eingeteilt in 2 .740 .000 Aktien (Stückaktien),<br />
die auf den Namen lauten .<br />
Stuttgart, 31 . März 2011<br />
Stuttgarter Straßenbahnen<br />
Aktiengesellschaft<br />
Der Vorstand<br />
Wolfgang Arnold Reinhold Bauer Jörn Meier-Berberich<br />
76 | 77
U 11<br />
Jahresabschluss<br />
Anhang/Anlage 1<br />
Entwicklung des Anlagevermögens<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Anschaffungs-/<br />
Herstellungskosten<br />
1.1.<strong>2010</strong> T€ Zugänge Abgänge<br />
1 . Software und sonstige Rechte 17 .464 1 .440 744<br />
2 . Geleistete Anzahlungen 3 .251 638 103<br />
Summe I 20.715 2.078 847<br />
II. Sachanlagen<br />
1 . Grundstücke, grundstücksgleiche<br />
Rechte und Bauten einschließlich der Bauten<br />
auf fremden Grundstücken .<br />
davon: 353 .896 3 .176 2 .014<br />
a) Geschäfts-, Betriebs- und andere Bauten 190 .912 994 1 .553<br />
b) Bahnkörper und Bauten des Schienenwegs 136 .584 2 .172 0<br />
2 . Gleisanlagen, Streckenausrüstung und<br />
Sicherungsanlagen 117 .866 3 .889 630<br />
3 . Fahrzeuge für Personen- und Güterverkehr 335 .319 9 .945 5 .638<br />
4 . Maschinen und maschinelle Anlagen,<br />
die nicht zu Nummer 2 oder 3 gehören 9 .413 1 .233 162<br />
5 . Andere Anlagen, Betriebsund<br />
Geschäftsausstattung 64 .910 4 .434 2 .269<br />
6 . Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 55 .235 49 .915 7<br />
Summe II 936.639 72.592 10.720<br />
III. Finanzanlagen<br />
1 . Anteile an verbundenen Unternehmen 386 0 0<br />
2 . Beteiligungen 147 0 49<br />
3 . Sonstige Ausleihungen 814 0 179<br />
Summe III 1.347 0 228<br />
Summe Anlagevermögen 958.701 74.670 11.795
Umbuchungen<br />
Anschaffungs-/<br />
Herstellungskosten<br />
31.12.<strong>2010</strong><br />
Abschreibungen<br />
kumuliert Buchwert<br />
Abschreibungen<br />
des Geschäftsjahres<br />
3 .174 21 .334 16 .278 5.056 1.839<br />
-3 .067 719 0 719 0<br />
107 22.053 16.278 5.775 1.839<br />
17 .912 372 .970 172 .720 200.250 10.111<br />
4 .603 194 .956 128 .124 66.832 7.249<br />
13 .249 152 .005 39 .819 112.186 2.862<br />
11 .746 132 .871 37 .888 94.983 4.009<br />
1 .030 340 .656 248 .884 91.772 17.406<br />
462 10 .946 6 .635 4.311 466<br />
4 .545 71 .620 54 .398 17.222 4.677<br />
-35 .802 69 .341 0 69.341 0<br />
-107 998.404 520.525 477.879 36.669<br />
0 386 0 386 0<br />
0 98 0 98 0<br />
0 635 0 635 -189 *)<br />
0 1.119 0 1.119 -189<br />
0 1.021.576 536.803 484.773 38.319<br />
*) darin enthalten: Zuschreibung in Höhe von T€ 189<br />
78 | 79
U 11<br />
Jahresabschluss<br />
Anhang/Anlage 2<br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes gemäß § 287 HGB zum 31 .12 .<strong>2010</strong><br />
Name und Sitz<br />
der Gesellschaft<br />
Verbundene Unternehmen:<br />
Anteil am Kapital<br />
in % Jahr<br />
Eigenkapital<br />
€<br />
Ergebnis<br />
€<br />
<strong>SSB</strong> Reisen GmbH, Stuttgart 100 <strong>2010</strong> 850 .566,66 67.548,51 *)<br />
Andere Unternehmen:<br />
Verkehrs- und Tarifverbund<br />
Stuttgart GmbH, Stuttgart 26 <strong>2010</strong> 343 .812,10 **) 5.548,29 **)<br />
*) vor Ergebnisabführung<br />
**) vorläufige Angaben<br />
Fröhliche Reisegruppe vor <strong>SSB</strong>-Reisen-Bus
Anhang/Anlage 3<br />
Organe der Gesellschaft<br />
Aufsichtsrat<br />
Dr . Wolfgang Schuster<br />
Oberbürgermeister<br />
Vorsitzender<br />
Klaus Felsmann<br />
Busfahrer/Betriebsratsvorsitzender<br />
Stellv . Vorsitzender<br />
Michael Föll<br />
Erster Bürgermeister<br />
Wolfgang Hoepfner<br />
Stadtbahnfahrer/Betriebsrat<br />
Schwerbehindertenvertreter<br />
Manfred Kanzleiter<br />
Dipl .-Ingenieur (FH)<br />
Gewerkschaftssekretär i .R .<br />
Stadtrat<br />
Robert Kauderer<br />
Selbständiger Malermeister<br />
Stadtrat<br />
Dr . Michael Kienzle<br />
Literaturwissenschaftler<br />
Stadtrat<br />
Karlheinz Kilb<br />
Gewerkschaftssekretär<br />
Roland Krause<br />
Dipl .-Ingenieur<br />
Verkehrsingenieur<br />
Peter Krauß<br />
Dipl .-Ingenieur (FH)<br />
Bauingenieur<br />
Klaus-Dieter Lohrmann<br />
Dipl .-Bauingenieur<br />
Unternehmensbereichsleiter<br />
Betrieb<br />
Jürgen Sauer<br />
Wissenschaftl . Referent<br />
Stadtrat<br />
Ursula Schorlepp<br />
Dipl .-Sozialökonomin<br />
Gewerkschaftssekretärin<br />
Harald Seibold<br />
Busfahrer<br />
Betriebsrat<br />
Clarissa Seitz<br />
Diplom-Psychologin<br />
Stadträtin<br />
Jochen Stopper<br />
Sozialwissenschaftler<br />
Stadtrat<br />
Annette Strauch<br />
Dipl .-Volkswirtin<br />
Exportkauffrau<br />
Gewerkschaftssekretärin<br />
Dr . Günter Stübel<br />
Dipl .-Wirtschaftsingenieur<br />
Stadtrat<br />
Gisela de Vries<br />
Dipl .-Betriebswirtin (FH)<br />
Betriebsrätin<br />
Dieter Wahl<br />
Versicherungsfachwirt<br />
Stadtrat<br />
Beratender Ausschuss<br />
alle Mitglieder des Aufsichtsrats<br />
sowie:<br />
Dr . Roswitha Blind<br />
Diplommathematikerin<br />
Stadträtin<br />
Andreas Bögner<br />
Bildungsreferent<br />
Gewerbl . Techn . Ausbilder<br />
Betriebsrat<br />
Dieter Hafenbrack<br />
Mechaniker<br />
Betriebsrat<br />
Matthias Hahn<br />
Bürgermeister<br />
Harald Jauß<br />
Busfahrer<br />
Betriebsrat<br />
Ulrike Küstler<br />
Feinmechanikerin<br />
Stadträtin<br />
Dirk Thürnau<br />
Bürgermeister<br />
Peter Wilhelm<br />
Kraftfahrer<br />
Betriebsrat<br />
Vorstand<br />
Wolfgang Arnold<br />
Dipl .-Ingenieur<br />
Sprecher seit 01 . 10 . <strong>2010</strong><br />
Reinhold Bauer<br />
Dipl .-Volkswirt<br />
Sprecher bis 30 .09 .<strong>2010</strong><br />
Dr. Peter Höflinger<br />
Dipl .-Kaufmann<br />
Vorstand bis 31 .07 .<strong>2010</strong><br />
Jörn Meier-Berberich<br />
Dipl .–Kaufmann<br />
Vorstand seit 01 . 08 . <strong>2010</strong><br />
80 | 81
U 1<br />
U 12 U 11<br />
BUS<br />
U 9<br />
U 8<br />
U 7<br />
U 6<br />
U 5<br />
U 4<br />
U 3<br />
U 2<br />
12 Bestätigungsvermerk
82 | 83
U 12<br />
Aufgabenbereiche und Mitarbeiter der <strong>SSB</strong>
Bestätigungsvermerk<br />
Den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
haben wir wie folgt erteilt:<br />
„Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus<br />
Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang<br />
– unter Einbeziehung der Buchführung und den<br />
Lagebericht der Stuttgarter Straßenbahnen Aktiengesellschaft<br />
für das Geschäftsjahr vom 1 . Januar bis<br />
31 . Dezember <strong>2010</strong> geprüft . Die Buchführung und die<br />
Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach<br />
den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen<br />
in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft .<br />
Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns<br />
durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den<br />
Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung<br />
und über den Lagebericht abzugeben .<br />
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach<br />
§ 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der<br />
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen<br />
Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen<br />
. Danach ist die Prüfung so zu planen und<br />
durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die<br />
sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss<br />
unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten<br />
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit<br />
erkannt werden . Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />
werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />
und über das wirtschaftliche und rechtliche<br />
Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über<br />
mögliche Fehler berücksichtigt . Im Rahmen der Prüfung<br />
werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />
internen Kontrollsystems sowie Nachweise<br />
für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und<br />
Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben<br />
beurteilt . Die Prüfung umfasst die Beurteilung<br />
der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der<br />
wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die<br />
Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses<br />
und Lageberichts . Wir sind der Auffassung, dass<br />
unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für<br />
unsere Beurteilung bildet .<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt .<br />
Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung<br />
gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss<br />
den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt<br />
unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage der Stuttgarter Straßenbahnen Aktiengesellschaft<br />
. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem<br />
Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes<br />
Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die<br />
Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />
zutreffend dar .“<br />
Stuttgart, den 31 . März 2011<br />
KPMG AG<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Wildermuth<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
Rettich<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
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85<br />
49
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Stuttgarter Straßenbahnen AG<br />
Neues Netz. Neue Ziele.
<strong>SSB</strong> im Zeitenwandel<br />
Jede Geschichte hat ihre Kapitel. Eines wird abgeschlossen,<br />
ein neues begonnen. Die Geschichte der<br />
<strong>SSB</strong> ist seit 1868 zu einem dicken Buch mit sehr vielen<br />
Kapiteln geworden, die über lange Strecken Erfolgsgeschichten<br />
erzählen. <strong>2010</strong> wurde wieder ein Kapitel<br />
abgeschlossen. Es trägt die Überschrift „Barrierefreiheit“<br />
– ohne Stufen in Bus und Bahn. Mit dem Umbau<br />
der Badstraße und dem Neubau der Haltestelle Ebitzweg<br />
als Ersatz für die Haltestelle Augsburger Platz<br />
der Stadtbahnlinie U13 hat die <strong>SSB</strong> ein langverfolgtes<br />
Ziel erreicht. Alle Stadtbahnhaltestellen haben jetzt<br />
Hochbahnsteige; Ein –und Ausstieg ist nun barrierefrei<br />
möglich.<br />
Es sind aber auch noch andere wichtige Ereignisse,<br />
die das <strong>SSB</strong> Jahr <strong>2010</strong> charakterisieren und ihrer<br />
Bedeutung nach Einzug in die Geschichtschronik des<br />
Unternehmens halten werden. Die am 11. Dezember<br />
eröffnete neue Stadtbahnstrecke U6 in den Fasanenhof<br />
veränderte das gesamte Stadtbahnliniennetz. Und<br />
so wurde zum Fahrplanwechsel <strong>2010</strong>/2011 unter dem<br />
Stichwort „Netz 2011“ begleitend ein neues Stadtbahnlinienkonzept<br />
mit so umfangreichen Veränderungen<br />
eingeführt, wie es sie seit Jahrzehnten nicht<br />
gegeben hat. Dank der intensiven und umfangreichen<br />
Kommunikation über mehrere Wochen zuvor, verlief<br />
der Start sehr erfolgreich.<br />
Und auch für die <strong>SSB</strong>-Busse war <strong>2010</strong> ein herausragendes<br />
Jahr: Seit Dezember sind ausschließlich Niederflurbusse<br />
im Einsatz und die Busflotte wurde mit fünf<br />
Hybridbussen verstärkt. Dies ist ein Zeichen für die<br />
Umweltverantwortung der <strong>SSB</strong> und ihr Bekenntnis zur<br />
Elektromobilität.<br />
Viele weitere Projekte wurden im letzten Jahr weiterverfolgt:<br />
Der Nordast der U15 befindet sich bereits im<br />
stadtbahntechnischen Ausbau. Die Generalüberholung<br />
wurde fortgesetzt. <strong>2010</strong> stand auch im Fokus „Erweiterung<br />
des Kundenservice“: Wird der Stadtbahnverkehr<br />
unterbrochen, sorgt die <strong>SSB</strong> mit Taxen für raschen<br />
Ersatz. Im Herbst startete der neue Internetauftritt<br />
mit Online-Ticketangeboten. Und <strong>2010</strong> wurde der <strong>SSB</strong><br />
erstmals das Prädikat eines Top-Arbeitgebers in Stuttgart<br />
verliehen. Nach 27 Jahren wechselte zudem der<br />
Kaufmännische Vorstand.<br />
Nachdem sich die Wirtschaft in Stadt und Region im<br />
Krisenjahr 2009 weitgehend behauptet hatte, konnte<br />
man <strong>2010</strong> dank einer gestärkten Konjunktur wieder<br />
nach vorne schauen und die Zahl der Fahrgäste weiter<br />
steigern. Auf die <strong>SSB</strong> warten große Aufgaben, auch<br />
im Zusammenhang mit Stuttgart 21. Wie kein anderes<br />
Projekt hat dieses Vorhaben die Gemüter nicht nur<br />
in Stuttgart sondern in ganz Deutschland bewegt.<br />
Niemand hätte geahnt, dass dieses Projekt für einen<br />
solchen politischen und gesellschaftlichen Diskurs sorgen<br />
würde. Mit dem neuartigen Schlichtungsverfahren<br />
wurden Gegner und Befürworter aber an einen Tisch<br />
gebracht und das Projekt noch einmal verbessert. Für<br />
die <strong>SSB</strong> bedeutet Stuttgart 21 eine große Herausforderung<br />
aber auch eine riesige nachhaltige Chance.<br />
Natürlich gab es auch wieder einiges zu feiern. So<br />
beging die Ausbildung bei der <strong>SSB</strong> ihr 40-jähriges Jubiläum,<br />
die Stadtbahn feierte ihr 25-jähriges Bestehen,<br />
der Nachtbus samt dreimillionstem Fahrgast und die<br />
Betriebsleitstelle am Österreichischen Platz erreichten<br />
ihren zwanzigsten Geburtstag und das Straßenbahnmuseum<br />
im ehemaligen Betriebshof Bad Cannstatt<br />
konnte auf ein gutes erstes Jahr zurückblicken.<br />
<strong>2010</strong> konnte sich die <strong>SSB</strong> wieder auf die hervorragenden<br />
Leistungen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
verlassen, die sie auch in der Vergangenheit so stark<br />
gemacht haben. Ohne deren Engagement wäre dies<br />
nicht möglich gewesen. Um weiterhin stark und für die<br />
Stadt bezahlbar zu bleiben, muss die <strong>SSB</strong> jedoch den<br />
Weg einer konsequenten Umsatzsteigerung und Kosteneinsparung<br />
weitergehen und dabei gegebenenfalls<br />
auch neue Pfade einschlagen.<br />
2011 wird wieder ein herausforderndes Jahr mit neuen<br />
Aufgaben und weiteren Veränderungen im Unternehmen.<br />
Dank der Erfahrung, des Engagements und dem<br />
Selbstvertrauen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
wird die <strong>SSB</strong> dieses neue Jahr ebenfalls zu einem<br />
erfolgreichen werden lassen.<br />
Wolfgang Arnold Reinhold Bauer Jörn Meier-Berberich
Auf einen Blick<br />
Stand 31.12. <strong>2010</strong><br />
Jahresabschluss<br />
Veränderung zum Vorjahr in<br />
% 2009 2008 2007 2006<br />
Bilanzsumme Mio. € 602 -0,8 607 618 619 587<br />
Anlagevermögen Mio. € 485 8,0 449 424 424 440<br />
Investitionen brutto Mio. € 109 7,9 101 100 65 58<br />
Grundkapital und Rücklagen Mio. € 152 0,0 152 152 152 152<br />
Langfristige Verbindlichkeiten Mio. € 141 6,8 132 121 117 116<br />
Fahrgeldeinnahmen Mio. € 187 3,3 181 176 170 164<br />
Personalaufwand Mio. € 144 -1,4 146 139 132 136<br />
Gesamterträge Mio. € 297 3,8 286 284 289 291<br />
Gesamtaufwand Mio. € 316 3,6 305 303 312 314<br />
Ausgleichsanspruch Mio. € 19 0,0 19 19 23 23<br />
Leistungen<br />
Fahrten Mio. 190 0,5 189 190 187 188<br />
Platz-km Mio. 5.289 0,4 5.268 5.231 5.182 5.201<br />
Personalstand<br />
(Inklusive Altersteilzeit und Auszubildende) 2.898 2,0 2.841 2.781 2.740 2.771<br />
Linien<br />
gesamt Anzahl 71 -1,4 72 72 70 70<br />
- Schiene Anzahl 16 0,0 16 16 16 16<br />
- Bus Anzahl 55 -1,8 56 56 54 54<br />
Linienlänge gesamt km 909 0,9 901 900 887 881<br />
- Schiene km 225 5,6 213 213 213 209<br />
- besonderer Bahnkörper<br />
einschl. Tunnelstrecke km 216 5,9 204 204 204 196<br />
- Bus km 684 -0,6 688 687 674 672<br />
Gleislänge gesamt km 248 2,1 243 243 243 249<br />
- besonderer Bahnkörper<br />
einschl. Tunnelstrecke km 233 2,2 228 228 228 227<br />
Fahrzeuge<br />
Stadtbahnfahrzeuge Anzahl 164 0,0 164 164 164 164<br />
Straßenbahnfahrzeuge Anzahl 0 0 0 0 38<br />
Busse Anzahl 279 1,1 276 270 274 255<br />
Haltestellen Anzahl 823 0,1 822 824 822 815<br />
Fahrstromverbrauch Mio. kWh 79,4 1,7 78,1 77,7 77,4 80,5<br />
Dieselkraftstoffverbrauch Bus Mio. Liter 8,0 -1,2 8,1 8,0 7,9 7,7
Impressum:<br />
Bildnachweise Leitmotive:<br />
S.02: Montage der neuen Netzpläne, Vaihinger Straße<br />
S.04: Bahn an Hofener Staustufe<br />
S.14: U7 Stadtbahn in Herbstlaub, Ostfildern<br />
S.18: Zacke vor Haltestelle Wielandshöhe<br />
S.24: Stadtbahn am Kraftwerk Münster<br />
S.30: Reparatur eines Stadtbahnwagens<br />
S.39: Bus vor Porsche-Arena bei Nacht<br />
S.45: Schüler, Wilhelm-Geiger-Platz in Stuttgart Feuerbach<br />
S.51: Einsame Stadtbahn von oben<br />
S.55: Bus in der <strong>SSB</strong>-Bus-Waschanlage<br />
S.61: Blütenpracht auf dem Kantinen-Dach<br />
S.67: Bauarbeiten im Zuffenhausener Tunnel<br />
S.71: Stadtbahn vor alter Linde bei Plieningen<br />
S.83: Bus mit Gaskessel, Bus-Betriebshof Gaisburg<br />
S.86: Fahrende Stadtbahn an Haltestelle<br />
Fotografie:<br />
Dirk Brinker, <strong>SSB</strong><br />
Udo Dreesmann, <strong>SSB</strong><br />
Daniela Reinhold, <strong>SSB</strong><br />
Johannes Richardt, freier Fotograf<br />
Birte Schaper, <strong>SSB</strong><br />
Detlef Schulze, <strong>SSB</strong><br />
Susanne Schupp, <strong>SSB</strong><br />
Redaktion, Layout, Satz & Lektorat:<br />
Stuttgarter Straßenbahnen AG<br />
Druckerei:<br />
W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG, Stuttgart
U 1<br />
U 12 U 11<br />
BUS<br />
U 9<br />
U 8<br />
U 7<br />
U 6<br />
U 5<br />
U 4<br />
U 3<br />
U 2<br />
Stuttgarter Straßenbahnen AG<br />
Schockenriedstraße 50<br />
70565 Stuttgart<br />
www.ssb-ag.de