6. Ausgabe 2008 - Swissgenetics
6. Ausgabe 2008 - Swissgenetics
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SERVICE So weit die Klauen tragen… 20<br />
FLECKVIEH<br />
Qualität<br />
bleibt gefragt<br />
BRAUNVIEH<br />
Inlandanteil<br />
weiterhin<br />
auf hohem Niveau<br />
NR. 6<br />
JULI/AUGUST 08<br />
HOLSTEIN<br />
Swiss made –<br />
weiter<br />
im Aufschwung<br />
INTERN<br />
Schweizer<br />
Genetik<br />
auf Erfolgskurs<br />
12 3 8 2
2<br />
6/08<br />
Tribüne<br />
AKTUELL<br />
German Open Osnabrück: Erfolg für die Schweizer Zucht<br />
Hans Moser<br />
Kleinroth, 3507 Biglen<br />
mwe. Eine Augenweide für jedes Züchterherz präsentierte<br />
sich am Freitag und Samstag, <strong>6.</strong> und 7. Juni <strong>2008</strong><br />
dem interessierten Publikum in Osnabrück DE. Die<br />
Dominanz bei den Red Holstein-Kühen hätte grösser<br />
nicht sein können und auch die Holsteins konnten mit<br />
mehreren Kategoriensiegen die bereits hoch gesetzten<br />
Erwartungen noch einmal übertreffen. Die Vorbereitungen und die Auswahl<br />
der Schweizer Kühe wurde einmal mehr optimal eingeleitet. Mit<br />
diesem Grosserfolg konnte die Erfolgsserie, nach der «grandiosen Kür»<br />
in Oldenburg vor zwei Jahren, eindrücklich bestätigt werden.<br />
Herr Moser, Sie konnten die Ausstellung zusammen mit vielen anderen<br />
Schweizer Züchtern vor Ort live miterleben. Worin liegen nach<br />
Ihrer Auffassung die Hauptgründe für diesen Erfolg?<br />
Vorerst möchte ich allen Verantwortlichen im Schweizer Team zu diesem<br />
erfolgreichen Auftritt an der German Open herzlich gratulieren. Einen<br />
solchen Erfolg kann man nicht einfach von heute auf morgen aus dem Hut<br />
zaubern. Um dies zu erreichen, muss viel zusammenpassen und die Selektion<br />
durch ein kleines und erfahrenes Team war sicher eine optimale<br />
Voraussetzung. Die Teamleistung als Ganzes mit den Red Holstein- und<br />
Holstein-Kühen war beeindruckend. Die Farbe der Kühe (ob rot oder<br />
Blickpunkt<br />
Schweizer Genetik auf Erfolgskurs!<br />
Die letzten Wochen standen ganz im Zeichen des<br />
Fussballs. Die Schweiz und Österreich waren mit<br />
einem perfekt organisierten und äusserst friedlichen<br />
Fussballfest während drei Wochen Mittelpunkt des<br />
europäischen Sportgeschehens. Die Festlaune wurde<br />
nur durch das regnerische Wetter und vor allem<br />
das frühe Ausscheiden der Schweizer Nationalmannschaft<br />
getrübt.<br />
Im Gegensatz zu unseren Fussballern konnte sich die Schweizer Viehzucht<br />
auf dem europäischen Parkett um einiges erfolgreicher in Szene<br />
setzen. Im österreichischen Rotholz haben die Brown Swiss-Züchter den<br />
totalen Erfolg gefeiert. Erstmals stammten alle Siegerinnen von Stieren<br />
aus dem Genetikprogramm von <strong>Swissgenetics</strong> ab. Im norddeutschen Osnabrück<br />
erreichte das Schweizer Team mehrere Klassensiege und stellte<br />
die Champions sowohl bei Holstein als auch bei Red Holstein. Im französischen<br />
Epinal schliesslich errangen die Schweizer Simmental-Kühe<br />
den Gruppensieg.<br />
Die Erfolge an diesen internationalen Anlässen sind sehr hoch einzuschätzen.<br />
<strong>Swissgenetics</strong> dankt allen Beteiligten für ihren grossen Einsatz<br />
und gratuliert den Züchtern zu den erreichten Titeln. Die Erfolge werden<br />
unser Image als Viehzuchtland weiter stärken und die Nachfrage nach<br />
Produkten aus der Schweiz erhöhen – sei es Lebendvieh, Embryonen<br />
oder Sperma.<br />
Ende Juni hat <strong>Swissgenetics</strong> das Geschäftsjahr 2007/08 abgeschlossen.<br />
Erstmals seit 13 Jahren lagen die KB-Zahlen wieder über denjenigen des<br />
Vorjahres, und zwar um beinahe drei Prozent! Dies führen wir zum einen<br />
schwarz) war völlig sekundär, etwas, das man sich früher kaum vorstellen<br />
konnte. Beeindruckend war auch, dass man die Schweizer Kühe<br />
bereits beim Einlaufen in den Ring auf Grund ihrer Qualitäten von den<br />
anderen Kühen unterscheiden konnte.<br />
Red Holstein- und Holstein-Zucht:<br />
Wo sehen Sie noch Verbesserungspotential?<br />
Vorerst gilt es, das hohe züchterische Niveau in den kommenden Jahren<br />
zu halten und die daraus resultierende Genetik auch international<br />
bekannt und beliebt zu machen. Die Langlebigkeit und die Wirtschaftlichkeit<br />
der Kühe sollte nicht eines zu extremen Schautyps wegen vernachlässigt<br />
werden.<br />
Die Kuh der Zukunft sollte aus einem Mix von starken Exterieureigenschaften,<br />
guten funktionellen Merkmalen und den bestmöglichen wirtschaftlichen<br />
Aspekten gezüchtet werden. Schweizer Kühe und Schweizer<br />
Genetik erfahren momentan grosses internationales Interesse. Tragen<br />
wir Sorge zu unserer langjährigen züchterischen Arbeit, denn nur so<br />
können wir Züchter in der Schweiz auch nachhaltig von solchen Erfolgen<br />
profitieren.<br />
Wissen Sie, wo die nächste Europameisterschaft stattfinden soll?<br />
Selbstverständlich, die findet in der Schweiz und voraussichtlich in Freiburg<br />
statt. Schon heute freue ich mich auf diesen einmaligen Anlass und<br />
wünsche dem Schweizer Team toi,toi,toi!<br />
auf eine leichte Zunahme des Rindviehbestandes zurück, weil wegen der<br />
Mehrmengen im Milchmarkt mehr Tiere remontiert und weniger ausgemerzt<br />
wurden. Und zum anderen erfüllte unser Genetikangebot in einem<br />
hohen Masse die Bedürfnisse unserer Kunden.<br />
Der Inlandanteil kletterte bei Red Holstein gegen hohe 90% und hielt<br />
sich bei Brown Swiss (über 80%) sowie bei Holstein (über 60%) auf<br />
dem guten Niveau vom Vorjahr. Die Import-/Exportbilanz konnte weiter<br />
verbessert werden: Im Geschäftsjahr 2007/08 haben wir beinahe doppelt<br />
so viele Samendosen exportiert wie importiert!<br />
Der erfreuliche Geschäftsgang macht es möglich, dass <strong>Swissgenetics</strong> im<br />
kommenden Geschäftsjahr trotz hoher Treibstoffpreise ihre Dienstleistungen<br />
im Aussendienst zu unveränderten Tarifen anbieten wird. Seit<br />
nunmehr 10 Jahren sind unsere Anfahrts- und Übertragungstarife stabil!<br />
Gleichzeitig ist geplant, unsere Kunden auch im neuen Geschäftsjahr<br />
wiederum am Erfolg zu beteiligen. Insbesondere die Honorierung der<br />
Prüfstiertöchter werden wir auf gleich hohem Niveau weiterführen.<br />
Dr. Stefan Felder-Reiche, Direktor<br />
<strong>Swissgenetics</strong> dankt allen Kunden<br />
für die Treue im vergangenen Geschäftsjahr<br />
und freut sich auf eine Fortsetzung<br />
der erfolgreichen Zusammenarbeit.
3<br />
6/08<br />
BRAUNVIEH<br />
Inlandanteil weiterhin auf hohem Niveau<br />
Der Inlandanteil bleibt auch im Geschäftsjahr 07/08 auf hohem Niveau.<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr war WAGOR *TM die Nr. 1, aktuell ist es GLENN-ET.<br />
Unter den Topten-Stieren befinden sich acht «Inländer».<br />
rme. Das Geschäftsjahr 2007/08 ist seit wenigen Tagen abgeschlossen<br />
und die provisorischen Besamungsdaten liegen vor. Diese zeigen wiederum<br />
einen für das Unternehmen <strong>Swissgenetics</strong> hohen Inlandanteil<br />
auf. Unter den Topten-Stieren liegen acht «Inländer» und unter den 20<br />
Meistverlangten sind es deren 1<strong>6.</strong> Bei Brown Swiss erreichten im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr, 30 Stiere 1000 und mehr Besamungen. Von<br />
50 nachzuchtgeprüften Stieren wurden 100 und mehr Dosen eingesetzt.<br />
Klarer Spitzenreiter im Geschäftsjahr 2007/08 war WAGOR *TM vor<br />
AGIO-ET *TM und TAU. Wäre das Samenlager von TAU höher gewesen,<br />
wäre vermutlich er der Sieger gewesen. WAGOR lebt nicht mehr, doch<br />
von ihm ist noch ein mittleres Samenlager vorhanden. Da seine Melkbarkeit<br />
mit Index 85 nicht gut ist, hat <strong>Swissgenetics</strong> bei diesem Stier seine<br />
Zuchtverantwortung wahrgenommen und sein Samenlager beschränkt.<br />
Sein Halbbruder AGIO lebt noch und bleibt gut verfügbar. Weiter unter<br />
den Topten sind PRUNKI, EROS-ET, JOLDEN-ET, WURL-ET *TM<br />
und CARLOS-ET *TM. Bei den Importstieren wurden VIGOR-ET<br />
*TM, ETVEI *TW *TM und NESTA am meisten eingesetzt, wobei<br />
bei NESTA nur ein kleines Samenlager verfügbar war. Mit Ausnahme<br />
von HURAY (HUSSLI x SIRAY) – er steht ab Juli im Standardangebot<br />
– wird kein Importstier neu im Angebot stehen. Auch aus den USA ist<br />
kein neuer Stier in Sicht.<br />
Bezüglich Inlandanteil hat die Ausstellung in Rotholz mit den Erfolgen<br />
der Schweizerstiere den Trend bestätigt und viele Züchter bestärkt.<br />
Die Meistverlangten des Geschäftsjahres 2007/08<br />
WAGOR *TM<br />
10.7<br />
AGIO-ET *TM<br />
9.8<br />
TAU<br />
8.8<br />
VIGOR-ET *TM<br />
PRUNKI<br />
EROS-ET<br />
JOLDEN-ET<br />
ETVEI *TW *TM<br />
5.4<br />
5.3<br />
5.1<br />
5.0<br />
4.1 %<br />
WURL-ET *TM 3.7<br />
CARLOS-ET *TM 3.2<br />
0 2 4 6 8 10 12<br />
Die Aufsteiger des Jahres<br />
Bei den neuen Stieren ist GLENN-ET der Aufsteiger des Jahres. Innert<br />
kürzester Frist hat er es auf die erste Position gebracht. Dies dank seiner<br />
hervorragenden Exterieurvererbung und der hohen Zuchtwerte bei<br />
den Inhaltsstoffen. Auch die tolle Gruppe in St. Gallen an der Tier und<br />
Technik hat das seine dazu beigetragen. Leider wird sein Samenlager beschränkt<br />
sein. CARLOS-ET *TM ist aktuell die Nr. 4. Er hat sich im Verlaufe<br />
des Jahres immer weiter vorgearbeitet. Auch er hat mit der Gruppe<br />
in Zug und seinem hervorragenden Exterieur immer mehr gewonnen.<br />
Dies ist ebenfalls bei PIXTON *TM eingetroffen. Mit seiner tollen Gruppe<br />
in Zug hat er trotz mittlerem Balkendiagramm zugelegt. Viele Züchter<br />
haben ihn ab Dezember 07 stärker in ihren Beständen eingesetzt.<br />
WAGOR *TM, der Meistverlangte des Geschäftsjahres 2007/08.<br />
FLURINE’s Vater PIXTON wurde immer mehr verlangt und ist<br />
inzwischen auch gesext erhältlich. E: Gasenzer Peter, Grabs SG<br />
HURAY<br />
DE 935830301.7 (HUSSLI X SIRAY X VINOS)<br />
ZW 80% +1288 +43 -0.10 +14 -0.03<br />
Fu +1.19 Eu +0.89<br />
ist ab sofort im Standardangebot<br />
erhältlich.
4 BRAUNVIEH<br />
6/08<br />
CARLOS – langsam, aber sicher immer begehrter<br />
rme. CARLOS-ET *TM hat wie<br />
viele andere Stiere eine spezielle<br />
Geschichte vorzuweisen. Von<br />
seinen Vorfahren, über die Geburt<br />
bis heute gibt es einiges zu<br />
berichten, was nicht alltäglich<br />
ist. Nachdem er im Mai 2007<br />
seine ersten Zuchtwerte erhielt,<br />
wurden die Züchter auf ihn aufmerksam.<br />
Von da an wurde sein<br />
Werdegang intensiver beobachtet.<br />
Er ist ein 100%-iges US-Produkt.<br />
CARLOS steht seit kurzem zum<br />
Sexen in Holland.<br />
Der Werdegang –<br />
seine Familie<br />
Der Schweizer Grundstein für<br />
CARLOS wurde mit dem Import<br />
von Embryonen aus Vogue<br />
PAMMY mit dem Vater JETWAY<br />
gelegt. PAMMY entstammt einer<br />
JADE-Tochter und wurde als die<br />
beste Tochter von VOGUE aus<br />
dem Prüfeinsatz bekannt. Bei<br />
der Auswahlreise 1995 wurde<br />
PAMMY als VOGUE-Tochter<br />
besichtigt und hat zum positiven<br />
Urteil über die VOGUE-Nach-<br />
kommen beigetragen, so dass dieser<br />
dazumal dann auch importiert<br />
wurde. Auf private Initiative von<br />
Moritz Fecker wurden Embryonen<br />
importiert, aus einem davon<br />
dann Jetway PATTY abstammte.<br />
Als Kalb wurde PATTY an Paul<br />
Schwegler, Ufhusen verkauft.<br />
Nach der ersten Abkalbung wurde<br />
sie mit COGNAC gespült.<br />
COGNAC wurde ebenfalls auf<br />
privaten Wunsch importiert und<br />
Seine Abstammung<br />
CARLOS, der super Eutervererber in der Frontansicht.<br />
CARLOS-ET 120.0308.1088.1<br />
ZW +674kg +43 +0.23 +19 -0.05<br />
Gesamtnote Ext. +0.76<br />
FO - 0.21 FU + 0.33<br />
EU + 1.99 ZI + 0.95<br />
MBK 100<br />
in der Schweiz nur in kleinem<br />
Umfang eingesetzt. Daher sind in<br />
der Schweiz auch nur 19 Geburten<br />
und 9 weibliche Nachkommen<br />
registriert worden. Da JUPITER<br />
und JETWAY Halbbrüder sind,<br />
ist er auf Improver JINX und<br />
Elegant SIMON liniengezüchtet.<br />
CARLOS wurde als Kalb angekauft<br />
und produzierte im jungen<br />
Alter nicht ideal bezüglich der<br />
Samenqualität. Daher wurde der<br />
Vollbruder SWISSBOY als Ergänzungskauf<br />
erworben. Heute<br />
hat CARLOS allerdings mit 114<br />
eine der besten Non-Return-Rate<br />
aller <strong>Swissgenetics</strong>-Stiere.<br />
Mutter PATTY<br />
im Schauring<br />
PATTY wurde als Jungkuh im<br />
Schauring schweizweit und international<br />
bekannt. An der Tier und<br />
Technik 2003 in St. Gallen gewann<br />
sie die Abteilung und war unter den<br />
letzten drei Kühen für die Championwahl.<br />
Im gleichen Jahr verliess<br />
sie an der LUBRA als Champion<br />
den Ring. Nach eher ruhigeren Jahren<br />
was das Schauwesen betrifft,<br />
COGNAC-ET<br />
ZW +529kg, +21 +0.01, +8 -0.13<br />
PATTY-ET<br />
LBE 98-92-96-90/95<br />
Ø 5 L. 11’862kg, 5.00%, 3.61%<br />
LL: 84’958kg, 4.92%, 3.71%<br />
dafür umso stärker in der Produktion<br />
zuhause, trat PATTY an der<br />
Swiss Classic 2007 bei den Altkühen<br />
im Schauring wieder markant<br />
in Erscheinung. Half sie doch der<br />
Züchtergruppe Luzern mit ihrem<br />
Abteilungssieg den Schweizermeistertitel<br />
zu sichern. Den letzten<br />
grossen Auftritt hatte sie als Stie-<br />
Seine Laufbahn bei <strong>Swissgenetics</strong><br />
23. Mai 2002 Geburt<br />
JUPITER-ET<br />
Dotson CLAR-ET<br />
JETWAY-ET<br />
Vogue PAMMY<br />
renmutter an der Nachzuchtschau<br />
2007 in Zug. Wer erinnert sich<br />
nicht an das hervorragende Bild<br />
mit PATTY in der Mitte und die<br />
sie umkurvenden Nachzuchtgruppen<br />
ihrer Söhne SWISSBOY und<br />
CARLOS. An der Nachzuchtschau<br />
2007 wurden die CARLOS-Kühe<br />
zur besten Gruppe gewählt.<br />
PATTY, die Mutter von CARLOS, kann auch mit über 85’000kg Milch<br />
überzeugen. E: Schwegler Paul, Ufhusen LU<br />
15. Juli 2002 Ankauf<br />
5. August 2002 Eintritt in die Aufzuchtstation<br />
20. Mai 2003 Beginn Quarantäne Ins<br />
14. Juli 2003 Eintritt Produktion Mülligen<br />
1. Oktober 2003 Start Prüfeinsatz CH und Deutschland<br />
19. Januar 2004 Beginn Wartehaltung Bütschwil<br />
14. August 2007 Freigabe Zweiteinsatz<br />
25. September 2007 Neubeginn Quarantäne Ins<br />
5. November 2007 Zweiter Eintritt Mülligen<br />
20. Juni <strong>2008</strong> Sexing Holland
5<br />
6/08<br />
BRAUNVIEH<br />
Seine Karriere<br />
in den Zuchtwerten<br />
CARLOS ist einer der Stiere, die<br />
in den letzten Jahren zusammen<br />
mit Deutschland in Kooperation<br />
getestet wurden. Er erhielt daher<br />
am Anfang Interbullzuchtwerte<br />
bis die nötige Anzahl Töchter<br />
mit genügender Sicherheit für<br />
Schweizer Zuchtwerte vorhanden<br />
waren. Seine ersten Zuchtwerte<br />
erhielt er im Mai 2007.<br />
Die heutigen Werte stammen<br />
von 86 Töchtern in der Schweiz.<br />
Auch in Deutschland hat er ein<br />
ähnliches Exterieur-Balkendiagramm,<br />
wobei auch die Eutervererbung<br />
hervorsticht.<br />
Der Kommentar von Paul<br />
Schwegler zu PATTY:<br />
Mit unserer TMR-Fütterung wird<br />
auf unserem Betrieb keine Kuh<br />
«gepuscht». Jede Kuh muss sich<br />
somit im Bestand durchsetzen.<br />
PATTY fällt durch ihren extremen<br />
Durchsetzungswillen auf. Sie ist<br />
eine robuste Kuh, die im Laufstall<br />
noch nie Klauenprobleme hatte.<br />
Datum B % ZW ZW ZW GN Euter ZW<br />
Milch kg Eiweiss kg Eiweiss % Exterieur MBK<br />
7.02 Ankauf +1’477 +44 -0.09<br />
5.07 ITB 73 +698 +19 -0.07 +0.74 +1.80 103<br />
8.07 ITB 83 +552 +15 -0.05 +0.74 +1.70 103<br />
1.08 ITB 89 +729 +20 -0.06 +0.76 +2.08 100<br />
4.08 CH 87 +674 +19 -0.05 +0.76 +1.99 100<br />
Tragen. Sie gibt momentan, bei der<br />
1<strong>6.</strong> Kontrolle, immer noch fast<br />
40kg Milch – und dies nach<br />
mehrmaligem Spülen für den<br />
Embryotransfer. An die weiblichen<br />
Nachkommen gibt sie die<br />
extreme Gehaltsvererbung markant<br />
weiter.<br />
CARLOS<br />
der top Euter-<br />
und Zitzenvererber<br />
Ihr Leistungspotenzial kommt in<br />
der aktuellen 5. Laktation zum TOPSI, eine typische CARLOS-Tochter. E: Frauenthal BLG, Hagendorn ZG<br />
Die CARLOS-Kühe wurden an der Nachzuchtschau 2007 durch die Züchter zur Siegergruppe gekürt.
6 BRAUNVIEH<br />
6/08<br />
ALEN – neuer Ryf-/Blüemstier aus TOPBOY-Familie<br />
rme. ALEN 120.0474.7684.1 ist ein EROS-ET-Sohn aus der bereits über<br />
TOPBOY bekannten Ryffamilie Blüem von Hanspeter Näf, Wildhaus.<br />
Mutter ist die mit 96-92-97-97 linear beschriebene SNOWBIRD (V.<br />
SPEER), die ebenfalls die Mutter des bereits seit einiger Zeit im Einsatz<br />
stehenden SNOWBOY-ET ist.<br />
Angebot Gurt- und Ryf-/Blüemstiere<br />
Gurtstiere<br />
Neu: PIRAT (PRUNKI x RAGAZ)<br />
*GARANT OB (MAX x DIAMANT)<br />
TIZIANO (COLLECTION x STAR)<br />
RAMAZOTTI (PRELUDE-ET x STARBUCK)<br />
ZARLI (GARDAN x LIMBO)<br />
Ryf-/ Blüemstiere<br />
Neu: ALEN (EROS-ET x SPEER)<br />
*TOPBOY (COLLECTION x TRILOG-ET)<br />
RONDY (STARBUCK x VIDOBA-ET)<br />
SNOWBOY-ET (VIDOBA-ET x SPEER)<br />
* TOPBOY und GARANT haben Nachzuchtprüfungsergebnisse.<br />
VENTO schafft neue Dimensionen<br />
rme. Beim Originalbraunvieh sind es 14 nachzuchtgeprüfte Stiere, die<br />
100 und mehr Besamungen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007/08 gemacht<br />
haben. Neue Dimensionen schaffte VENTO, der bei fast jeder<br />
dritten Besamung mit einem nachzuchtgeprüften Stier verlangt wurde.<br />
Somit müssen seine Qualitäten nicht mehr speziell erwähnt werden.<br />
Dank seiner Blutführung ist er breit einsetzbar und wird die OB-Zucht<br />
somit markant beeinflussen. Die Nächsten sind RICO und LORENZ,<br />
auf dem vierten Platz folgt MILTON, der dank seiner guten Nachzuchtprüfung<br />
über den KB-Einsatz viel Vertrauen gewonnen hat. Leider hat<br />
MILTON nur noch ein kleines Samenlager. Generell muss festgehalten<br />
werden, dass sehr viele Anpaarungen mit Originalbraunvieh-Stieren<br />
VENTOSA hat beste Werbung für ihren Vater gemacht und mitgeholfen,<br />
dass VENTO so stark nachgefragt ist.<br />
E: Schrackmann Thomas, Sarnen OW<br />
Sie steht momentan in der 8. Lakta tion mit einer Durchschnittsleistung<br />
von 8‘341kg Milch mit 3.89% Fett und 3.40% Eiweiss.<br />
Die Lebensleistung liegt nahe bei 65‘000kg Milch. SNOWBIRD<br />
hat eine Melkbarkeit von 49% Voreuter index mit 3.9kg Minutengemelk.<br />
ALEN, ein weiterer vielversprechender Ryfstier.<br />
Z: Rohner Mathias, Märstetten TG<br />
auf Kühe mit Brown Swiss-Blut gemacht werden. Erste «Produkte» aus<br />
diesen Anpaarungen sind geboren, und die Züchter sind mehrheitlich mit<br />
diesen Tieren zufrieden.<br />
Neue OB-Prüfstiere<br />
Die sechs Prüfstiere aus dem Prüfjahrgang 2007/08 haben genügend<br />
Prüfbesamungen. Daher werden zwei Stiere der ersten Serie <strong>2008</strong>/09<br />
vorgezogen. Es sind folgende Stiere:<br />
HELD 120.0607.3041.8 HEIKO x Gerold GERDA<br />
KASPI 120.058<strong>6.</strong>3665.4 KURT x Nippel NICOL<br />
Die Meistverlangten des Geschäftsjahres 2007/08 (OB)<br />
VENTO<br />
RICO<br />
LORENZ<br />
MILTON<br />
14.8<br />
11.3<br />
8.2<br />
31.2<br />
%<br />
0 10 20 30 40 50
7<br />
6/08<br />
BRAUNVIEH<br />
Zuchtfamilien- und Halteprämienschauen <strong>2008</strong><br />
rme. Die Nachzuchten der Originalbraunvieh-Stiere HARRY,<br />
LORENZ, DOM, MONTI, und MEINRAD wurden an den Halteprämien-<br />
und Zuchtfamilienschauen <strong>2008</strong> beurteilt.<br />
MEINRAD hat bei <strong>Swissgenetics</strong> ein Privatlager, die anderen sind<br />
über das Standardangebot erhältlich. Eine grosse Züchterschar folgt<br />
den Schauen und macht sich zu den verschiedenen Familien ebenfalls<br />
ihre züchterischen Schlussfolgerungen. Bei den Zuchtfamiliengruppen<br />
Die Resultate:<br />
HARRY MEINRAD LORENZ DOM* MONTI*<br />
Total A 77 B 73 B 71 A 59 B 52<br />
Leistung/MIW 29 34 26 18 20<br />
Exterieur 41 33 39 34 26<br />
Bemuskelung 3 3 3 3 3<br />
Ausgeglichenheit 4 3 3 4 3<br />
*Halteprämien<br />
Drei vielversprechende Erstmelken in der Zuchtfamilie von HARRY<br />
bei Ueli Keller, Ottikon. Auch auf Brown Swiss funktioniert er, wie<br />
die Kuh links beweist (MV: STARBUCK).<br />
hatte HARRY bezüglich Exterieur die beste Gruppe und somit auch<br />
die höchste Punktzahl.<br />
LORENZ musste trotz hohem Zuchtwert Milch bei der Zellzahl und<br />
den Inhaltsstoffen Punkte lassen und erreichte mit einer guten Exterieurbeurteilung<br />
eine B-Familie. DOM zeigte die ersten tollen gekalbten<br />
Töchter in seiner Gruppe, die viel versprechen. Bei ihm gilt<br />
es, wie bei MONTI, die weitere Entwicklung abzuwarten.<br />
KB-Hitparade<br />
Eine grosse Züchterschar folgt jeweils den Zuchtfamilienschauen und macht sich ebenfalls die züchterischen Schlussfolgerungen.<br />
Brown Swiss<br />
1. GLENN-ET CH<br />
2. AGIO-ET CH<br />
3. WAGOR CH<br />
4. CARLOS-ET CH<br />
5. VIGOR-ET Imp<br />
<strong>6.</strong> WURL-ET CH<br />
7. PIXTON CH<br />
8. EROS-ET CH<br />
Original Braunvieh<br />
1. VENTO CH<br />
2. RICO CH<br />
3. MILTON CH
8<br />
6/08<br />
HOLSTEIN<br />
Swiss made – weiter im Aufschwung<br />
Die KB-Einsatzzahlen Holstein im Geschäftsjahr 2007/08 widerspiegeln die Erfolge<br />
im Holstein Inlandprogramm. Alle drei Podestplätze in der KB-Hitparade gehen an<br />
Schweizer Stiere.<br />
mhi. Ein stetiger und nachhaltiger Zuchtfortschritt ist das oberste Ziel<br />
eines jeden Holsteinzüchters. Alle beteiligten Organisationen (Zuchtverband,<br />
KB- Stationen und andere) geben mit ihren Dienstleistungen und<br />
Produkten das Beste, damit jeder Züchter seine gesteckten Ziele erreichen<br />
kann. Wir haben schon vor vielen Jahren den Entscheid gefällt, unsern<br />
Züchtern einerseits die weltbeste Genetik zugänglich zu machen und anderseits<br />
ein bescheidenes, aber effizientes Inlandprogramm aufzubauen<br />
und zu betreiben. Heute können wir sagen, dass sich die Ausdauer, die<br />
Professionalität und die Hartnäckigkeit, mit der wir im Inlandprogramm<br />
arbeiten, auszahlen.<br />
Vaucens Questo HOLSTEIN L2: VG 88<br />
2.06 299 8’678kg M., 4.14% F., 2.96% E.<br />
3.06 proj. 11‘395kg M., 4.25% F., 3.23% E.<br />
E: Junker Marc & Erhard, Iffwil BE<br />
Zum ersten Mal belegen drei Inlandstiere die Podestplätze der KB- Hitparade<br />
eines Geschäftsjahres. Diese drei Medaillengewinner heissen<br />
nicht unerwartet Ruegruet QUESTO, Theiro JERRY und Riedmuellers<br />
JAMFLOW. Der «Top Seller» dieser Saison – Ruegruet QUESTO – erreicht<br />
rund drei Mal so viele KB wie JERRY und JAMFLOW auf den<br />
nächsten Plätzen. Wäre ein Theiro JERRY noch in der Spermaproduktion,<br />
Anzahl KB 2007/08 Total Schweiz Import<br />
1000 – 2000 KB 7 4 3<br />
2000 – 3000 KB 4 2 2<br />
3000 – 4000 KB 2 1 1<br />
4000 – 5000 KB 2 - 2<br />
5000 – 6000 KB 2 2 -<br />
mehr als 15000 KB 1 1 -<br />
Total 18 10 8<br />
Jerry LIVIA L2: VG 86<br />
2.07 305 8’878kg M., 4.78% F., 3.57% E.<br />
3.10 proj. 8’961kg M., 5.02% F., 3.74% E.<br />
E: Theiler Alfred, Meierskappel LU<br />
sähe diese Jahresbilanz natürlich noch ganz anders aus. Auch Ruegruet<br />
QUESTO wird wegen der fehlenden Wartestierhaltung bei Holstein in<br />
der nächsten Besamungssaison kaum mehr verfügbar sein. Immerhin,<br />
die drei Inlandstiere erreichten rund 30 Prozent aller Holstein-KB im<br />
Geschäftsjahr 2007/08. Auf den Rängen vier und fünf folgen dann die<br />
beiden ersten Importstiere DOLMAN (KAN) und GLEN (USA) vom<br />
Standardangebot. Damit ein Vererber einen gewissen Einfluss auf die<br />
Gesamtpopulation hat, sind 1000 KB ein absolutes Minimum. Die nachfolgende<br />
Aufstellung zeigt, dass der Einfluss der geprüften Holsteingenetik<br />
«made in Switzerland» stark zugenommen hat.<br />
Unser Rezept:<br />
Die weltweit besten Holsteinstiere bleiben weiterhin unsere Messlatte. Wie<br />
bisher werden wir diese weiterhin unsern Kunden zugänglich machen.<br />
Schlussendlich entscheidet immer der Kunde, welches Produkt er bevorzugt.<br />
In letzter Zeit bevorzugen immer mehr Kunden unsere sorgfältig<br />
geprüften Inlandprodukte. Mit der Schweizer Holsteingenetik «weiss man<br />
was man hat», und sie hat ein ausgezeichnetes Preis/Leistungsverhältnis.<br />
KB-Hitparade<br />
Holstein<br />
1. QUESTO CH<br />
2. GLEN-ET Imp<br />
3. JAMFLOW CH<br />
4. ROSS-ET Imp<br />
5. BIGNITER CH<br />
<strong>6.</strong> DOLMAN-ET Imp<br />
7. BOLTON-ET Imp<br />
8. FINAL CUT-ET Imp<br />
9. MISTRAL-ET CH<br />
10. IGNAZ CH
9<br />
6/08<br />
HOLSTEIN<br />
Selektionstour <strong>2008</strong> – reiche Ernte<br />
Die Schweizer Holsteinzucht macht seit vielen Jahren sehr grosse Zuchtfortschritte.<br />
Es wird in der Tat immer schwieriger, auf diesem Niveau Genetik zu selektieren,<br />
die unsere Zucht noch weiter bringt. Kanada und die USA waren, sind und bleiben,<br />
zum Glück für die Holsteinrasse, eine nicht versiegende Quelle bester Genetik.<br />
mhi. Die europäische Holsteingenetik aus den umliegenden Ländern<br />
wie Deutschland, Frankreich, Holland und anderen hat heute immer<br />
mehr Mühe, sich erfolgreich durchzusetzen. Das sind nicht nur Gerüchte,<br />
sondern Tatsachen, die jedermann nach einer Analyse der ISEL-Zuchtwertliste<br />
für Importstiere mit CH-Resultat sehen kann. In der April-<br />
Zuchtwertschätzung waren von den top 20 ISEL-Stieren deren 15 aus<br />
Nordamerika (8 USA / 7 Kanada), 3 aus dem Schweizer Programm<br />
(Jerry, Bigniter, Merv) und je ein Vererber aus Deutschland und Italien.<br />
Die Schweizer Holsteinzucht ist heute auf einem so hohen Niveau, dass<br />
für weitere Zuchtfortschritte nur das Beste gut genug ist. Der Schweizer<br />
Holsteinzüchter ist aber sehr, sehr anspruchsvoll – er möchte am liebsten<br />
das Beste im Exterieur, in den Milchgehalten und der Funktionalität<br />
haben, und dies wenn möglich vereint auf dem gleichen Stier. Nach sorgfältiger<br />
Analyse der Januar- und April- Zuchtwerte selektierten wir von<br />
weit über einhundert neu nachzuchtgeprüften Holsteinstieren in Europa<br />
und Nordamerika rund ein Dutzend für eine Nachzuchtbesichtigung im<br />
Feld. Es überrascht sicher nicht, dass gegen 90 Prozent dieser Nachzuchtbesichtigungen<br />
in Nordamerika stattgefunden haben.<br />
Das Wichtigste über die Selektionstour<br />
Nordamerika <strong>2008</strong><br />
Simon Brügger (Züchter) und Markus Hitz (Sire Analyst Holstein)<br />
durchquerten nach intensiver Vorbereitungsphase vom 25. Mai bis<br />
Zuchtfarm SAVAGE-LEIGH – ein Leckerbissen auf der diesjährigen Selektionstour<br />
Eine Stätte vorzüglicher Holsteingenetik für den Schauring und die Genetikanbieter<br />
7. Juni <strong>2008</strong> die Provinz Ontario (Kanada), sowie die US-Staaten New<br />
York, Pennsylvania und Maryland. Wir besichtigten insgesamt neun<br />
Nachzuchten, davon deren 5 von Semex und 4 von World Wide Sires<br />
(WWS).Die Väter der besichtigten Nachzuchten gehören zur Zeit zu<br />
den besten LPI- Vererbern in Kanada: HOWIE – Nr. 3; CARNIVAL-<br />
Nr. 4 oder zu den besten TPI-Vererbern in den USA: PLANET – Nr.<br />
2. Ein Vererber von Semex wurde in den USA geprüft, ein WWS-Stier<br />
in Kanada.Wir hatten aber auch dieses Jahr wieder die Gelegenheit,<br />
Töchter in zweiter oder dritter Laktation zu sehen, die wir vor einem<br />
oder zwei Jahren besichtigt hatten. Ich denke hier an Töchter von ROSS,<br />
RE-DESIGN, aber auch BINKY, LAURIN und anderen. In 11 Arbeitstagen<br />
haben wir über 90 Betriebe besucht und waren rund 6000km mit<br />
dem Auto unterwegs. Die meisten besuchten Betriebe sind einfache<br />
Milchproduktionsbetriebe mit einem z.T. sehr hohen Anteil an Prüfstierbesamungen<br />
(bis 100 Prozent!). Die Betriebsgrösse ist vor allem in<br />
den USA sehr unterschiedlich. Wir waren auf Betrieben mit 50 bis 3000<br />
Kühen. Zum Glück hatten wir aber auch immer wieder die Gelegenheit,<br />
die Bestände von zwei oder drei bekannten Zuchtbetrieben kurz zu besichtigen<br />
und einige Erfahrungen auszutauschen. So durften wir dieses<br />
Jahr Penn- England, u.a. Züchter von GARRISON und TEMPTATION,<br />
die ganz neue Stanbro Farm, u.a. Züchter von MORE und als diesjähriger<br />
Höhepunkt die Zuchtfarm Savage-Leigh in Knoxville, mit ihrer aussergewöhnlichen<br />
Kuhfamilie von Durham LICORICE EX 94 besuchen.
10 HOLSTEIN<br />
6/08<br />
Auf der Ensenada Farm – der Geburtsstätte von PLANET – höchste<br />
Leistungen und sehr funktionelles Exterieur in einem harten Umfeld:<br />
Vollschwester von PLANET mit ihrer gekalbten SHOTTLE-Tochter.<br />
Savage-Leigh Holstein versteht es, Zuchtfamilien, Pedigrees, Exterieurs<br />
und Indexe so zu kombinieren, dass ihre Genetik für den Schauring, die<br />
KB-Organisationen und den nationalen und internationalen Markt sehr<br />
gefragt ist. Sehr interessant für uns sind natürlich jeweils die Zweiteinsatztöchter<br />
vor allem derjenigen Stiere, die wir jeweils vor ungefähr<br />
drei Jahren selektiert und auch in unser Angebot aufgenommen haben.<br />
Dieses Jahr galt unser Augenmerk insbesondere den Wiedereinsatztöchtern<br />
von GOLDWYN, MR SAM, SHOTTLE, aber auch GARRISON,<br />
SEPTEMBER und TITANIC. Die Anbieter SEMEX und WWS haben<br />
In Nordamerika besichtigte Nachzuchten:<br />
Das Euter von Amel PATTY – die gut neunjährige Mutter von PLANET<br />
mit über 14‘000kg Milch in der 1. Laktation und aktueller Tageshöchstleistung<br />
von 83kg in der 4. Laktation.<br />
einen grossen Aufwand betrieben und uns zwischen 9 und 16 Töchter pro<br />
Stier gezeigt. Das ist bemerkenswert, berücksichtigt man die Prüfbedingungen<br />
mit diesen Distanzen. Die Selektionstour war dieses Jahr insofern<br />
etwas speziell, als wir nur Produkte von zwei Anbietern besichtigten, da<br />
die übrigen amerikanischen Genetikanbieter nichts Spezielles oder noch<br />
Besseres, als wir bereits im Angebot haben, zu offerieren hatten. Zudem<br />
bewegten wir uns räumlich in einem sehr begrenzten Gebiet, nämlich in<br />
Ontario (Kanada) und drei Oststaaten der USA. Andere Jahre hatten wir<br />
bis zu zehn interne Nordamerika-Flüge.<br />
Name Abstammung Bemerkungen<br />
Magor BAROQUE Allen x Storm Vollbruder zu BOLIVIA – 14 Töchter besichtigt –<br />
Profil für Standardangebot – sehr komplett<br />
(Produktion/Gehalt/Exterieur) – Einsatz als Stierenvater<br />
Magor BOLIVIA Allen x Storm aus Mutter von GOLDWYN – 9 Töchter besichtigt –<br />
Profil für Reservation – Direkter Geburtsablauf knapp –<br />
sonst sehr komplett – Einsatz als Stierenvater<br />
Glenhaven CARNIVAL Goodluck x Rudolph Nr. 4 LPI in Kanada – 9 Töchter besichtigt – bereits in der Reservation<br />
Kerndtway HOWIE Morty x BW Marshall Nr. 3 LPI in Kanada – aus HILLARY-Familie –<br />
13 Töchter besichtigt – Profil für Reservation –<br />
sehr guter Leistungs- und Exterieurvererber – Einsatz als Stierenvater<br />
Pine-Shelter LARAMEE Morty x Mtoto aussergewöhnlicher Exterieur- und Leistungsvererber –<br />
12 Töchter besichtigt – Profil für Reservation<br />
(knapp für Milchgehalte und Verfügbarkeit) – Stierenvater.<br />
Lylehaven LIGHTNING Durham x Formation definitive NZP- Resultate im August – Vollbruder von Lila Z –<br />
exzellenter Exterieurvererber – wenn Bestätigung prov. Resultate,<br />
Profil für Standardangebot<br />
Ensenada Taboo PLANET Taboo x Amel Nr. 2 TPI USA – hervorragende Zuchtwerte – Outcross – 9 Töchter und<br />
Kuhfamilie besichtigt – Profil für Reservation – Einsatz als Stierenvater<br />
Stantons SIDNEY Lheros x Rudolph Lheros-Sohn mit korrekten Zellzahlen – 16 Töchter besichtigt –<br />
bereits seit April in der Reservation<br />
Penn-England TEMPTATION Champion x BW Marshall einer der ersten geprüften Champion- Söhne – in den top 40 TPI in den USA –<br />
13 Töchter besichtigt – Profil für Reservation (Milchgehalte)<br />
Mit Ausnahme von LIGHTNING (kein off. Resultat) und LARAMEE (zu wenig Dosen) stehen oben erwähnte Stiere bereits alle über die Reservation<br />
zur Verfügung. Die Katalogblätter der verfügbaren Stiere finden Sie unter www.swissgenetics.ch und www.holsteinvision.ch. Mehr Details über die<br />
Resultate und Eindrücke der einzelnen Nachzuchten erfahren Sie in einer späteren <strong>Ausgabe</strong>.<br />
In der letzten Juni-Woche wird noch eine Nachzucht in Italien besichtigt.<br />
Anschliessend entscheidet die zuständige Kommission (FAG Holstein),<br />
welche Stiere über welchen Kanal (Standard / Reservation) im Holstein<br />
Angebot <strong>2008</strong>/09 angeboten werden.<br />
Ende Juli steht auch schon wieder die nächste Zuchtwertschätzung für die<br />
CH-Stiere an und wir erhoffen und erwarten, nach den beiden IGNITER-<br />
Söhnen BIGNITER und IGNAZ vom Januar resp. April den einen oder<br />
andern neuen Vererber aus unserem Inlandprogramm.<br />
Diese und allenfalls noch neue «Kracks» aus dem Ausland (August-Interbullzuchtwertschätzung)<br />
werden das Holstein Angebot der kommenden<br />
Saison zum «Leckerbissen» machen.
11 PLATTFORM<br />
6/08<br />
Egal, ob Sie 50, 500 oder 5.000 Kühe melken<br />
Windy Pine Dolman Stacey<br />
VG85 CAN (3-jährig)<br />
3-05 305 11,998 3.3% 392 3.1% 367 kg<br />
Douglas M Weber, Drayton, Ontario, Canada<br />
Photo by: Patty Jones<br />
0200HO01677 BW Marshall x Emory x Dellia<br />
REGANCREST DOLMAN<br />
Die Kraft des Balanced Breeding<br />
130 Stone Rd. W., Guelph, Ontario, Canada N1G 3Z2 | Tel: 519-821-5060 | Fax: 519-821-7225 | info@semex.com | www.semex.com<br />
Mit Stolz können wir bei SEMEX auf 60 Jahre Balanced<br />
Breeding zurück blicken. Diese traditionelle kanadische<br />
Zuchtphilosophie, welche exzellentes, funktionelles<br />
Exterieur mit Langlebigkeit, Fruchtbarkeit und hohen<br />
Lebensleistungen vereint, liefert profitable, wertvolle<br />
Kühe in allen Herden weltweit. Dolman und Final Cut<br />
sind nur zwei aus einer Reihe exzellenter Bullen bei<br />
SEMEX, die alle Merkmale des Balanced Breeding<br />
präsentieren. Diese Vererber liefern die Kühe, die jeder<br />
Milchviehhalter, egal ob er 20, 200 oder 2.000 Kühe<br />
melkt, im Stall haben möchte: profitabel und gesund!<br />
Glensprings Final Cut Fred<br />
VG85 CAN (4-jährig)<br />
2-09 305 9,022 4.1% 370 3.4% 310 kg<br />
Character Holsteins, Guelph, Ontario, Canada<br />
Photo by: Vicki Fletcher<br />
0200HO03280 Inquirer x Storm x Gypsy Grand<br />
GILLETTE FINAL CUT
12 FLECKVIEH<br />
6/08<br />
Qualität bleibt gefragt<br />
Die Analyse der Einsatzzahlen im Geschäftsjahr 2007/08 zeigt die Konzentration auf<br />
die Besten bei Simmental, Swiss Fleckvieh und Red Holstein. Die Schweizer Züchter<br />
setzten konsequent auf Qualität.<br />
ash. Wenige Stiere machen den grössten Anteil der Anzahl KB aus. Die<br />
vielfältigen Kundenwünsche werden mit einem breiten Angebot bei jeder<br />
Rasse erfüllt. Die provisorischen Zahlen aus dem Geschäftsjahr 2007/08<br />
zeigen interessante Fakten.<br />
Es fällt auf, dass für viele Züchter nicht die Leistungseigenschaften allein<br />
im Vordergrund stehen. Bei allen Rassen werden Stiere mit einem kompletten<br />
Profil für Produktion und Exterieur, mit Verbesserung der funktionellen<br />
Merkmale, gesucht.<br />
Red Holstein<br />
DOMINATOR und BLITZ-ET haben bei den Züchtern am meisten Vertrauen<br />
genossen. Leider ist das Samenlager von BLITZ-ET seit Mai<br />
<strong>2008</strong> fast aufgebraucht, er ist nur noch über die Samenreserva tion verfügbar.<br />
Die Nachzuchtschau von <strong>Swissgenetics</strong> in Bulle war der Startschuss<br />
für den breiten Einsatz von SAVARD-ET und LARSSON. Die<br />
zehn Topstiere machen bei RH über 70% aller Besamungen. Die fünf<br />
am meisten eingesetzten Stiere decken die Hälfte der Nachfrage bei<br />
Rino BAMBI E: Fahrni Walter, Eriz VS<br />
Savard AMANTINE E: Bapst Jacques + Maurice, La Roche FR<br />
KB-Hitparade 2007/08 RH in Prozent<br />
DOMINATOR<br />
15.3<br />
BLITZ-ET<br />
14.5<br />
SAVARD-ET 7.4<br />
RINO<br />
LARSSON<br />
INCAS<br />
RUSTLER-ET<br />
JOYBOY<br />
<strong>6.</strong>7<br />
<strong>6.</strong>3<br />
5.8<br />
5.7<br />
4.5 %<br />
LEMAX-ET 4.2<br />
DEVIS 3.4<br />
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18<br />
RH ab! Noch extremer ist die Situation bei den Rotfaktorträgern. Von<br />
total 74 verschieden eingesetzten Stieren machen RALSTORM und MR<br />
BURNS-ET über 50% der Besamungen. Die Dominanz der Inland stiere<br />
in der Beliebtheit bleibt ungebrochen. RUSTLER-ET war bereits in drei<br />
Besamungssaisons im Einsatz, PICKEL stand sogar im zwölften Einsatzjahr.<br />
Barolo MICHELE E: Zwahlen Hansueli, Milken BE<br />
Swiss Fleckvieh<br />
BJOERN wurde doppelt so viel eingesetzt wie die STADEL-Söhne<br />
VOLTAIRE und STADLER. Bereits im Januar ging das Samenlager<br />
von STADLER zur Neige, er ist nun in der Samenreservation verfügbar.<br />
RENATO-ET ist seit Dezember im Standardangebot und findet bereits<br />
grosse Beliebtheit. Stiere wie BOSCH, KATA und VITELLE, die bereits<br />
länger im Angebot sind und im Zweiteinsatz gute Jungkühe produziert<br />
haben, sind weiterhin nachgefragt. Das durchschnittliche Abgangsalter<br />
der SF-Herdebuchkühe ist 84.7 Monate mit 4.7 Laktationen. Dieses wohl<br />
weltweit einmalige Niveau dürfte mit den stark eingesetzten Stieren wie<br />
BJOERN, STADLER und KATA gesichert werden.
13 FLECKVIEH<br />
6/08<br />
KB-Hitparade 2007/08 SF in Prozent<br />
BJOERN<br />
VOLTAIRE<br />
STADLER<br />
BAROLO<br />
VITELLE<br />
BOSCH<br />
RENATO-ET<br />
4.8<br />
3.9<br />
3.5<br />
<strong>6.</strong>3<br />
9.6<br />
8.8<br />
17.0<br />
KATA 3.2<br />
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18<br />
Montbéliarde<br />
REDON bleibt das Mass aller Dinge in der anspruchsvollen, milchbetonten<br />
Zweinutzungszucht. Er produziert fast einen Viertel aller nachzuchtgeprüften,<br />
eingesetzten Genetik. Die Neuen, RICOCHET und<br />
RAÏ-ET, machen weitere 20% vom Einsatz aus. Der weitere Einsatz verteilt<br />
sich auf Stiere, welche zum Teil wenig Nachfrage finden, aber im<br />
Interesse einer breiten Abdeckung im Angebot bleiben.<br />
Ricochet UNE UMOTEST, Frankreich<br />
KB-Hitparade<br />
Simmental<br />
1. NINERON CH<br />
2. ALEX CH<br />
3. URAN CH<br />
Swiss Fleckvieh<br />
1. BJOERN CH<br />
2. VOLTAIRE CH<br />
3. BAROLO CH<br />
Montbéliarde<br />
1. REDON-ET Imp<br />
2. RAI-ET Imp<br />
%<br />
Red Holstein/Rotfaktor<br />
1. SAVARD-ET CH<br />
2. DOMINATOR CH<br />
3. JACK CH<br />
4. INCAS CH<br />
5. RINO CH<br />
<strong>6.</strong> RUSTLER-ET Imp<br />
7. LEMAX-ET CH<br />
8. LARSSON CH<br />
9. FIGARO CH<br />
10. RALSTORM RF Imp<br />
11. DEVIS CH<br />
12. ALTIVO CH<br />
Simmental<br />
Die drei Meistverlangten, NINERON, ALEX und URAN, bilden 48%<br />
aller KB mit nachzuchtgeprüften Stieren. ALEX hat gezeigt, dass auch<br />
in der Zweinutzungsrasse ein neuer Topstier rasch und stark eingesetzt<br />
wird. Er stammt aus einer starken und tiefen Kuhfamilie, macht einen<br />
vorteilhaften Geburtsverlauf, hat gute Leistungsmerkmale und ein beachtliches<br />
Exterieurresultat. Die Simmentalerrasse profitiert von einer<br />
stabilen Nachfrage und von einem guten Angebot. Die guten Nachzuchtprüfungsergebnisse<br />
überzeugen auch Züchter, welche SF- und sogar<br />
RH-Stiere einsetzten. Durch die gute Gehaltsvererbung der am meisten<br />
eingesetzten Stiere, dürfte ein Zuchtfortschritt in den Milchinhaltsstoffen<br />
der Rasse in den nächsten Jahren erwartet werden.<br />
Nineron CIMA E: Schwendimann Urs, Niederstocken BE<br />
KB-Hitparade 2007/08 SI in Prozent<br />
NINERON<br />
ALEX<br />
URA N<br />
PA STERNAK<br />
PHIL IPPO<br />
KONRAD<br />
BRANCO<br />
ARMON<br />
<strong>6.</strong>0<br />
4.9<br />
4.8<br />
4.7<br />
10.0<br />
15.1<br />
22.0<br />
%<br />
4.5<br />
0 5 10 15 20 25<br />
Kategorienwechsel BLITZ-ET:<br />
BLITZ-ET CH 714.4950.8538.2 RH ist ab dem 1. Juli <strong>2008</strong><br />
zum Genetik tarif CHF 70.– in der Samenreservation verfügbar.<br />
Telefon 031 910 62 22<br />
Ergebnisse LBE Stiere Juni <strong>2008</strong>:<br />
Stier Körperbau Fundament Gesamt<br />
ALTIVO 92 86 EX 90<br />
JACK 89 89 VG 89<br />
JASON 94 90 EX 92
Grand Champion RH & Supreme Champion:<br />
Descombes Kite ADRIANA Genoud Alain & Michel, Vuadens<br />
Die Schwe<br />
domin<br />
die German<br />
Switze
izer Kühe<br />
ierten<br />
Open <strong>2008</strong><br />
rland<br />
Grand Champion Holstein:<br />
Morandale Kite BRETAGNE Morand François, Vuadens
16 RED HOLSTEIN<br />
6/08<br />
Selektionstour mit Hindernissen<br />
Die Auswahlreise zeigt einmal mehr, dass die Beurteilung der Tiere vor Ort sehr wichtig<br />
ist. Die Nachfrage nach Rot ist ungebremst. Neben den selektionierten Jungstieren<br />
wurden neue potentielle Stierenmütter bestimmt.<br />
Allgemeines<br />
jst. & jsi. Die Selektionstour <strong>2008</strong> dauerte vom 8. bis 2<strong>6.</strong> Juni <strong>2008</strong><br />
und erstreckte sich von Britisch Kolumbien über Manitoba und Ontario<br />
in Kanada, dem mittleren Westen der USA sowie einem Teil der nördlichen<br />
Oststaaten bis hinauf nach Maine. Die starken Regenfälle und<br />
das Hochwasser in den Staaten Iowa, Wisconsin, Illinois und Indiana<br />
verursachten riesige Schäden in der Landwirtschaft. Viele Maisfelder<br />
stehen unter Wasser und oft wussten wir nicht, ob wir neben einem See<br />
durchfuhren oder ob es Maisfelder waren. Die Amerikaner gehen davon<br />
aus, dass 1/3 der Maisernte vernichtet wurde. Der Markt reagiert dementsprechend<br />
und der Preis ist fast täglich am Steigen. Auch das Heu kann<br />
nur eingebracht werden, sofern es das Wetter zulässt. Normalerweise<br />
wird um diese Jahreszeit schon der zweite Schnitt gemacht. Der hohe<br />
Ölpreis wirkt sich auch in Übersee auf die Treibstoffpreise aus. Der Preis<br />
für Benzin war in den USA noch nie so hoch, eine ungewohnte Situation<br />
für die verwöhnten Amerikaner. Dies hat zur Folge, dass alles sehr viel<br />
teurer wird und in den USA (weniger in Kanada) die Angst vor einer<br />
Inflation steigt.<br />
Unsere Tour in Midwest war geprägt von Umwegen, gesperrten Strassen,<br />
Städten die im Wasser standen usw. Ein zusätzliches Problem in dem<br />
sonst schon so gestrafften Programm.<br />
Zucht<br />
Das Schwergewicht der Selektion von Jungstieren wurde vor allem auf<br />
Adventsöhne gelegt, da dieses Blut in der Schweiz kaum vorhanden ist<br />
und ADVENT aus sanitarischen Gründen nur in den USA verfügbar ist.<br />
Da der Zuchtwert Milch von ADVENT eher tief ist, wurde auf der mütterlichen<br />
Linie mit hohen Milchwerten selektioniert und gearbeitet. Die<br />
günstige Ausgangslage der letzten Jahre, dass viele grosse und bekannte<br />
Holsteinlinien mit RF-Stieren wie RUBENS, TALENT, SEPTEMBER<br />
und SALTO gearbeitet haben, beginnt sich auszuzahlen und wird sich<br />
in Zukunft noch stärker bemerkbar machen. Die Nachfrage nach Rot ist<br />
ungebremst und immer öfter werden rote Tiere in grossen Holsteinherden<br />
angetroffen. Auf der Stierenvaterseite ist USA/Kanada mit Europa<br />
zusammengerückt. Es werden die gleichen Stierenväter eingesetzt, so<br />
auch Stiere aus Europa. Vermehrt wurden uns Stiere von LICHTBLICK<br />
und ELAYO (wegen dem ZW Milch) präsentiert, oder Kühe die von<br />
RALSTORM trächtig sind oder gespült wurden. MR BURNS wurde<br />
Grossbetrieb in New York State<br />
Hofschild Lavender Farms<br />
ebenfalls zur Produktion von Jungstieren stark eingesetzt. Das Stormblut<br />
übernimmt eine klare Dominanz in den Blutlinien und die Suche nach<br />
einem neuen Stier ist gross. Öfter wurden wir über unsere Bradsöhne<br />
ausgefragt, da dieses Blut (JUROR x LEADMAN) in den Holsteinherden<br />
bekannt ist. Vor allem für SAVARD, trotz tieferem ZW Milch und<br />
Stormblut, scheint ein gewisses Interesse zu bestehen. Die Organisation<br />
mit dem nächsten neuen grossen RH oder RF- Stier darf sich freuen.<br />
Ein weiteres Ziel der Selektionstour war die Selektion von neuen Kuhfamilien<br />
und Stierenmüttern. Erfreut konnte die Delegation feststellen<br />
(nicht wie in den beiden vergangenen Jahren), dass viele schöne Töchter<br />
von SEPTEMBER in den Ställen stehen. Diese stammen mehrheitlich<br />
aus sehr guten Kuhfamilien. TALENT hat sich mit seinen Töchtern<br />
einmal mehr bestätigt, sei dies bezüglich Leistung, Entwicklung und<br />
Exterieur. Die Töchter von ADVENT sind mehrheitlich ausdrucksstarke,<br />
gut ausbalancierte Kühe mit meist guten Eutern und zum Teil etwas<br />
starren Rippen. Sie sind klar tiefer in der Leistung als die Töchter von<br />
SEPTEMBER und TALENT, dafür etwas höher in den Inhaltsstoffen.<br />
Die Delegation konnte einige neue, sehr viel versprechende Stierenmütter<br />
aus tiefen und breiten Familien selektionieren. Sei dies als Stierenmutter
17 RED HOLSTEIN<br />
6/08<br />
mit einem aktuellen Sohn oder als Stierenmutter, aus der eine Spülung<br />
für die Schweiz in Frage käme. Die Verhandlungen sind im Gange, aber<br />
aufgrund verschiedener Preisvorstellungen noch nicht abgeschlossen.<br />
Schlussfolgerungen<br />
Einmal mehr bestätigte sich, wie wichtig die Besichtigung vor Ort ist,<br />
sei dies für die Besichtigung von Nachzuchten oder die Selektion von<br />
Jungstieren. Die Zucht und der Markt laufen nicht immer parallel, das<br />
führt oft zu Freude aber häufig auch zu Ernüchterung. Die Delegation<br />
ist überzeugt vom guten Ergebnis der Selektionstour <strong>2008</strong> mit den selektionierten<br />
Jungstieren, den besichtigten Kuhfamilien und den neuen<br />
potentiellen Stierenmüttern.<br />
Die Delegation möchte den verschiedenen Organisationen für die gute<br />
Zusammenarbeit in der Vorbereitung und natürlich während der Auswahlreise<br />
bestens danken. Vor allem bedanken wir uns bei TWG für die<br />
Koordination der Reise, sowie bei Louis Prange und Scott Wilson für die<br />
Durchführung der Selektionstour.<br />
Potentielle Stierenmutter V: TALENT-ET<br />
RH-Night <strong>2008</strong>: RH-Kühe an stimmungsvoller Show<br />
ash. Das Schweizerische Red-Holstein-Komitee (SRHK) organisierte<br />
mit der 8. Swiss Red Holstein-Night ein weiteres Mal den bekannten<br />
sommerlichen Züchterevent in der Markthalle Burgdorf. Den äusserst erfolgreichen<br />
Teilnehmern am German Open in Osnabrück wurde in einer<br />
eindrücklichen Ehrung zu ihren Erfolgen gratuliert.<br />
Junior-Contest<br />
Die gut 40 Erstlingskühe wurden nach Farbe getrennt eingeteilt. Am meisten<br />
vertreten waren die Väter RUSTLER vor TALENT, SEPTEMBER<br />
und GLACIER. Im Junior Contest wurde Marine JUVENA, Martial<br />
Schönenberg, (Courtelary) Championne vor Pickel BYGLIA, Fritz<br />
König, Iffwil und Neuweidhof Bacculum KORSIKA von Hans und<br />
Christoph Rüegsegger, Rosshäusern.<br />
Black Beauty wurde All-Star Talent BACCARA, Ernst von Allmen und<br />
Söhne, Rapperswil BE vor Phinicas September FABIOLA, CE Andrey &<br />
Sudan, Le Pâquier-Montbarry und Esprit FANTASJA, Fritz König, Iffwil.<br />
Stierenmütter-Wettbewerb<br />
<strong>Swissgenetics</strong> präsentierte 12 aktuelle Stierenmütter (9 RH- und 3 RF-<br />
Kühe) im Anpaarungsprogramm. Der Richter Bernhard Ryser, Vielbringen/Worb<br />
wählt Rubens INGRID von Hansruedi Allenbach, Wiedlisbach<br />
zur Championne der Stierenmütter vor Baur’sheima Stadel SARA,<br />
Heinz Baur, Travers. Die Ehrenerwähnung erhielt Talent VANOISE von<br />
Marc und Erhard Junker, Iffwil. Die ausgestellten Kühe haben mit viel<br />
Rahmen und Kapazität, aber auch mit guter oberer Linie, korrekt gelagerten<br />
Becken und trockenen, gut gestellten Fundamenten überzeugt.<br />
Red Holstein Night <strong>2008</strong><br />
Bei hoher Leistung konnten die stark aufgehängten Euter mit viel Textur<br />
optimal präsentiert werden. Die professionelle Vorbereitung, Präsentation<br />
und der grosse Einsatz aller Züchter verdient hohe Anerkennung.<br />
Von einem Teil der vorgestellten Kühe sind bereits Söhne in der Aufzucht.<br />
<strong>Swissgenetics</strong> dankt den Eigentümern der Stierenmütter für ihre<br />
Mithilfe und Bereitschaft sowie dem SRHK als Organisator für die Plattform,<br />
eine Auswahl von Stierenmüttern präsentieren zu können.<br />
Rubens INGRID E: Hansruedi Allenbach, Wiedlisbach BE<br />
Kuh Vater MV Besitzer PLZ Ort<br />
ARGENTINA FIGARO BONATUS Flury David + Franz Sepp 4566 Oekingen<br />
ARVE PICKEL LOYD Joss Bernhard 3503 Gysenstein<br />
DATSCHA STADEL-ET JUBILANT-ET Bachmann Albert 1470 Estavayer-le- Lac<br />
DEBBY STADEL RENAISANCE Flury David + Franz Sepp 4566 Oekingen<br />
FIDJI RECRUE HANS-ET Grossniklaus Roger 2743 Eschert<br />
HAWAI STADEL-ET LURON Aeschlimann Ueli 3556 Trub<br />
INGRID RUBENS PICKEL Allenbach Hansruedi 4537 Wiedlisbach<br />
JAQUELINE MARINERO STADEL-ET Sommer Werner 4900 Langenthal<br />
MACHA BRAD RUBY-ET Germain Philippe 1188 St. George<br />
MIKIE FABER PICKEL Baumann Daniel + Niklaus 3508 Arni<br />
SARA STADEL MILETRI Baur Heinz 2105 Travers<br />
VENEZIA STADEL-ET HANS-ET Mosimann Ernst 3416 Affoltern i. E.
18 ANDERE RASSEN<br />
06/08<br />
Neuer Jersey-Stier<br />
abi. Im Verlauf des Monats Juli gelangt mit Lencrest BLACKSTONE-ET<br />
ein neuer kanadischer Jersey Stier ins Standardangebot. BLACKSTONE-<br />
ET ist in Kanada die aktuelle Nummer eins und belegt auch in den USA<br />
einen Spitzenplatz. Die Nachzuchtprüfung zeigt eine ideale Kombination<br />
von hoher Milchleistung mit viel Milchgehalt, funktionellem Exterieur<br />
und speziell fest aufgehängten Eutern.<br />
Der Stier stammt aus einer bekannten kanadischen Kuhfamilie. Die Mutter<br />
von BLACKSTONE-ET (Piedmont Declo BELLE EX94) wurde an der<br />
Royal Winter Fair 2003 Intermediate Championne. In der dritten Laktation<br />
produzierte diese Kuh 11’238kg Milch mit 4.88% Fett und 3.85%<br />
Eiweiss.<br />
SILVEIRA<br />
BLACKSTONE-ET 40.–<br />
CA 102058939.0 Lencrest BLACKSTONE-ET aAa: 213465<br />
Produktion<br />
ITB 04.08 Basis Dänemark<br />
Töchter 87 RAMONE<br />
ZW-Milch Fett kg Fett % Eiweiss kg Eiweiss % k. Kas<br />
122 115 94 127 104 BB<br />
Insgesamt ca. 100 Tiere der Rassen: Red Holstein, Fleckvieh,<br />
Brown Swiss, Jersey und Holstein. Kühe und Rinder, frisch gekalbt,<br />
z.T. grossträchtig. NEU mit Kälber!<br />
– ausgewählte Tiere aller Zonen der Kantone BL und SO<br />
mit üblicher Währschaft<br />
– alle Tiere sind BVD negativ getestet<br />
– Transporte sind organisiert<br />
– Zahlung per Überweisung<br />
– Gute Verpflegungsmöglichkeiten<br />
– Tierbesichtigung ab 09.00 Uhr<br />
KB-Hitparade<br />
Jersey<br />
1. RISSEL Imp<br />
2. SENIOR Imp<br />
3. LEGACY Imp<br />
4. BEO Imp<br />
5. ROCKET Imp<br />
Normande<br />
1. PLAFOND Imp<br />
2. ROTIN Imp<br />
Abstammung<br />
PARADE-ET ALF-ET<br />
US 665185.5 651068.8<br />
BELLE DECLO<br />
10209243.8 US 660532.2<br />
Funktionelle Merkmale<br />
Eutergesundheit<br />
Nutzungsdauer<br />
NRR Stier<br />
Exterieur Anzahl Töchter: 53<br />
Gesamtnote<br />
Gliedmassen<br />
Euteranlage<br />
Grösse<br />
Brustbreite<br />
Tiefe<br />
Milchcharakter<br />
Beckenneigung<br />
Beckenbreite<br />
Hinterbeinwinkelung<br />
Hinterbeinstellung<br />
Fesseln<br />
Voreuterlänge<br />
Hintereuterhöhe<br />
Zentralband<br />
Eutertiefe<br />
Zitzenvert. vorne<br />
Zitzenvert. hinten<br />
Zitzenlänge<br />
95<br />
119<br />
107<br />
112<br />
125<br />
106<br />
107<br />
113<br />
105<br />
128<br />
80<br />
108<br />
95<br />
107<br />
112<br />
116<br />
104<br />
112<br />
103<br />
99<br />
tief<br />
kurz<br />
tief<br />
klein<br />
schmal<br />
wenig<br />
wenig<br />
ansteig.<br />
schmal<br />
gerade<br />
kuhhässig<br />
flach<br />
kurz<br />
tief<br />
schwach<br />
tief<br />
weit<br />
weit<br />
kurz<br />
Beef<br />
1. SILIAN-2 XX<br />
2. NEGRINO M LM<br />
3. NEPLONG M LM<br />
4. RANCH M LM<br />
5. DELUXE M LM<br />
<strong>6.</strong> FRITZ M LM<br />
7. OKTAVIAN M SM<br />
8. ROMARIN M BD<br />
9. RITON M CH<br />
-20 0 20<br />
-20 0 20<br />
20 0 20<br />
-20 0 20<br />
hoch<br />
lang<br />
hoch<br />
gross<br />
breit<br />
viel<br />
viel<br />
abfallend<br />
breit<br />
gewinkelt<br />
paralell<br />
steil<br />
lang<br />
hoch<br />
stark<br />
hoch<br />
eng<br />
eng<br />
lang<br />
Qualitätsvieh aus der Nordwestschweiz<br />
24. Milchviehauktion in Langenbruck BL – Mittwoch, 20. August <strong>2008</strong><br />
Jeder Käufer nimmt an der Verlosung eines Zuchtkalbes teil!<br />
Organisation und Auskünfte:<br />
– Pius Hitz, Präsident Bergbauernverein Langenbruck u. Umg.,<br />
Telefon 061 / 961 02 05<br />
– Remo Wyss, LZ Ebenrain, Tierzucht & Viehabsatz, Sissach,<br />
Telefon 061 / 976 21 19<br />
Gantrufer:<br />
– Alois Wyss, Grosswangen, Telefon 041 / 980 00 92 und<br />
– Andreas Aebi, Alchenstorf, Telefon 034 / 415 16 37
19<br />
6/08<br />
INTERNATIONAL<br />
13,5 km DOMINATOR-Dosen exportiert<br />
Eine Samenpaillette ist 13,3 cm lang. Somit würden die bis im Juni <strong>2008</strong> exportierten<br />
Dosen aneinandergereiht eine Strecke von 13,5 km ergeben. Dies entspricht etwa<br />
der Länge des Brienzer Sees. Unterdessen wird DOMINATOR in 32 Ländern eingesetzt.<br />
hmo. Anlässlich der German Open <strong>2008</strong> in Osnabrück hat <strong>Swissgenetics</strong><br />
die 100‘000ste Dose des Stieres DOMINATOR an SEMEX Deutschland<br />
ausgeliefert. Diese magische Grenze hat im internationalen Markt bisher<br />
kein Schweizer Stier erreicht.<br />
Die ersten Dosen von DOMINATOR wurden im Winter 2002/03 nach<br />
Deutschland ausgeführt, denn der Stier sollte auch in Sachsen geprüft<br />
werden. Aus diesem Testeinsatz hat DOMINATOR heute auch Töchter<br />
in Grossbetrieben im Osten von Deutschland. Es ist daher nicht zufällig,<br />
dass Deutschland der wichtigste Abnehmer von DOMINATOR ist. Er<br />
wird von unserem Partner SEMEX Deutschland aktiv vermarktet und<br />
erfreut sich einer sehr guten Nachfrage in unserem nördlichen Nachbarland.<br />
Im letzten Winter haben Vertreter von MASTERRIND Deutschland<br />
die Töchter Ende der zweiten, anfangs der dritten Laktation in der<br />
Schweiz besichtigt und waren beeindruckt von der Qualität der Tiere<br />
(siehe TORO Nr. 3 – März <strong>2008</strong> – Seite 15).<br />
Holland ist der zweitwichtigste Markt für den Stadel-Sohn aus der Patron-Tochter<br />
Dorothee von Franzsepp Flury aus Oekingen. SEMEX<br />
Holland organisiert jeweils eine Bustour zur Swiss’expo. Bei dieser<br />
Gelegenheit hat <strong>Swissgenetics</strong> Töchter von DOMINATOR präsentiert.<br />
Der Stier wird in den Niederlanden sehr geschätzt, weil er ein fehlerfreies<br />
Vererbungsmuster auf hohem Niveau ausweist. Im Jahre 2007<br />
war denn DOMINATOR auch der meisteingesetzte Import-RH-Stier in<br />
Holland.<br />
Ein Bild geht um die Welt:<br />
Drei DOMINATOR-Töchter bei Albert Bachmann.<br />
DOMINATOR’s wichtigste Märkte:<br />
1. Deutschland<br />
2. Holland<br />
3. Kolumbien<br />
4. Schweden<br />
5. Österreich<br />
<strong>6.</strong> Italien<br />
Jetzt in 32 Ländern im Einsatz:<br />
DOMINATOR (Stadel x Patron).<br />
<strong>Swissgenetics</strong> International dankt allen Beteiligten für diesen grossen<br />
Erfolg. Zum Erfolg, die 100’000-er Grenze zu knacken, haben viele<br />
beigetragen und der Dank geht insbesondere an folgende Persönlichkeiten:<br />
• Alle Betriebsleiter, welche die Töchter von DOMINATOR den internationalen<br />
Gästen immer und immer wieder mustergültig präsentiert<br />
haben.<br />
• Das Team in Mülligen, welches den Stier hervorragend betreut und<br />
somit alle Voraussetzungen für eine gute Samenproduktion schafft.<br />
• Unsere Vertreter und Verkäufer, welche den Stier in ihren Märkten<br />
anbieten und aktiv vermarkten.<br />
Samenübergabe an SEMEX Deutschland:<br />
Am German Open <strong>2008</strong> wurde die 100’000ste Dose ausgeliefert.
20<br />
6/08<br />
SERVICE<br />
So weit die Klauen tragen…<br />
Gesunde Klauen sind das tragende Element für gesunde Kühe. Lahme Kühe erfordern<br />
viel Betreuungsaufwand, sind anfällig gegenüber Fruchtbarkeitsstörungen und gehen in<br />
der Milchleistung zurück. Kuhgerechte Haltungsbedingungen und ein ruhiger, überlegter<br />
Umgang sind eine wesentliche Voraussetzung für eine gute Klauengesundheit.<br />
jbg. Kuhgerechte Haltungsbedingungen sind eine wesentliche Grundvoraussetzung<br />
für gesunde Klauen. Eine schlechte Tierhaltung hat immer<br />
einen negativen Einfluss auf die Klauengesundheit. Allerdings ist es mit<br />
guten Stallverhältnissen alleine noch nicht getan. Für gesundes Fusswerk<br />
braucht es Sauberkeit im Laufbereich, eine regelmässige, korrekt<br />
durchgeführte Klauenpflege, eine wiederkäuergerechte und energiebedarfsdeckende<br />
Fütterung, einen guten Gesundheitszustand der Kühe im<br />
Allgemeinen und die richtige Genetik.<br />
Schmerzfreie Bewegung ist wichtig<br />
In der Natur wandern wildlebende Rinderarten viele Kilometer am Tag.<br />
Für diese Bedingungen sind Kühe und ihre Klauen ursprünglich «konzipiert».<br />
Bewegung fördert demnach nicht nur das Wohlbefinden der Tiere<br />
im Allgemeinen. Sie ist auch wichtig, damit die Klauen richtig durchblutet<br />
und belastet werden. Damit Kühe sich ausreichend bewegen, ist<br />
es wichtig, dass sie dies angst- und schmerzfrei tun können. Die Boden-<br />
und Platzverhältnisse im Stall, im Laufhof oder auf der Weide sind dafür<br />
die zentralen Punkte. Unter guten Bedingungen «schaffen» Kühe in<br />
einem Laufstall rund 3km, auf der Weide bis zu 12km täglich. Ein gutes<br />
Zeichen für kuhgerechte, trittsichere Bodenverhältnisse ist, wenn sich<br />
Kühe, auf drei Beinen stehend, im Zwischenschenkelspalt lecken. Dies<br />
erfordert guten Halt und zeigt, dass der Boden griffig ist und die Kühe<br />
sich sicher fühlen. Glatte Böden hingegen verursachen Angst vor dem<br />
Ausrutschen und vor Konflikten mit Herdenmitgliedern. Die Kühe laufen<br />
dort deshalb nur ungern, der Futterverzehr sinkt und Brunst signale<br />
werden nur schwach oder gar nicht gezeigt.<br />
Staunässe fördert Infektionen !<br />
Wichtig ist, dass – egal auf welcher Bodenart – Staunässe immer vermieden<br />
wird. Hier wird das Klauenhorn aufgeweicht, die Haut im Ballen-<br />
und Kronbereich quillt auf, die Anfälligkeit für Infektionen (z.B.<br />
Klauenfäule, Zwischenklauenwarzen, Erdbeerkrankheit/Mortellaro oder<br />
Panaritien/«Grippeli») steigt massiv. Planbefestigte Laufflächen müssen<br />
daher regelmässig abgeschoben werden. Schieber sollten dazu tagsüber<br />
möglichst alle 3 Stunden laufen gelassen werden. Spaltenböden müssen<br />
zu jeder Melkzeit gereinigt werden. Weiden (insbesondere die Einlass-<br />
und Tränkestellen) gehören gut drainiert. Auch Verletzungen im Zwischenklauenspalt<br />
können solchen Klaueninfektionen extrem Vorschub<br />
leisten. Gefahrenquellen sind vor allem fehlerhafte Stalleinrichtungen<br />
(unsachgemässe Schieberanlagen, scharfkantige Schwellen, beschädigte<br />
Spaltenbödenelemente etc.), spitze Steine auf Triebwegen und vereiste<br />
Laufflächen im Winter.<br />
Betonflächen rechtzeitig aufrauen<br />
Damit Kühe mit dem Laufen auf Betonflächen (egal ob Spaltenboden<br />
oder planbefestigter Boden im Laufstall resp. Stallgang im Anbindestall)<br />
gut zurecht kommen, müssen diese unbedingt sauber und genügend rau<br />
sein. Rutschige Betonböden müssen aufgeraut werden, da sich Kühe<br />
durch ihr Gewicht beim Ausrutschen die Klauen heftig anschlagen können.<br />
Auch an geringen Niveauunterschieden des Bodens können Kühe<br />
mit den Klauen hängen bleiben oder sich stossen. Alle diese Erschütterungen<br />
hinterlassen kleine Druckstellen im Klauenhorn und verursachen<br />
winzige Blutungen in der Klauenlederhaut, was in der Ausbildung eines<br />
schmerzhaften Klauengeschwürs enden kann. Deshalb müssen Unebenheiten<br />
im Laufbereich dringend beseitigt und Stufen wenn möglich vermieden<br />
werden. Spaltenelemente gehören absolut plan verlegt.<br />
Gleichmässige Lastenverteilung ist nötig<br />
Im Optimalfall halten sich der Klauenabrieb und das Hornwachstum die<br />
Waage. Bei verstärktem Abrieb nimmt die Klauenlänge und ihre Gesamtfläche<br />
jedoch ab. Der Anteil der Sohlenfläche, die mit dem Boden<br />
in direkten Kontakt kommt, wird aber grösser, da die Hohlkehlung «ab-<br />
Ein gutes Zeichen für kuhgerechte Bodenverhältnisse ist, wenn sich Kühe auf drei Beinen stehend im Zwischenschenkelspalt lecken.
21<br />
6/08<br />
SERVICE<br />
geschliffen» wird. Nasser Beton oder insbesondere Gussasphaltboden<br />
können hier wie Schmirgelpapier wirken. Fehlstellungen und Fehlbelastungen<br />
der Klauen beim Auftreten sind die Folge. Der Druck auf den<br />
Ballen nimmt stark zu und in der Nähe des Zwischenklauenspalts muss<br />
nun das meiste Gewicht getragen werden. Diese ungünstigen Gewichtsverteilungsverhältnisse<br />
führen zu Blutergüssen und Quetschungen der<br />
Lederhaut im überlasteten Bereich, die das typische «Rusterholzsche<br />
Sohlengeschwür» nach sich ziehen. Besonders betroffen sind dabei die<br />
Aussenklauen der Hinterbeine, da bei ihnen durch die besonders starke<br />
Belastung ein vermehrtes Hornwachstum angeregt wird. Sie werden<br />
dadurch mit der Zeit deutlich höher als die Innenklauen, was die Kühe<br />
zusätzlich noch zu einer «kuhhessigen» Stellung der Hinterbeine zwingt.<br />
Nur durch eine korrekt durchgeführte, regelmässige Klauenpflege können<br />
wieder eine gleichmässige Lastenverteilung erreicht und die beschriebenen<br />
Druckstellen vermieden werden.<br />
Kein Klauenabrieb auf Gummiböden<br />
Verschiedene Studien konnten zeigen, dass Kühe weiche Böden gegenüber<br />
harten bevorzugen. Sie gehen häufiger zum Fressen, ihre Futteraufnahme<br />
steigert sich, das Brunstverhalten wird deutlicher. Diese Punkte<br />
und die Hoffnung, die obengenannten Klauenschäden vermeiden zu<br />
können, haben das Auslegen der Laufflächen mit Gummimatten in den<br />
letzten Jahren modern werden lassen. Allerdings muss bei der Haltung<br />
auf Gummiböden unbedingt beachtet werden, dass hier analog zur Anbindehaltung<br />
nur wenig Hornabrieb erfolgt. Die Klauenspitzen werden<br />
Der Stallboden muss so sauber und frei von Staunässe sein, dass der<br />
Zwischenklauen- und der Ballenbereich trocken bleiben. Sonst haben<br />
Klaueninfektionen leichtes Spiel.<br />
länger, der Ballenwinkel verändert sich, die Trachten werden niederer<br />
und die Sohle beginnt sich nach unten vorzuwölben. Eine sogenannte<br />
«Stallklaue» entsteht, wenn sich Belastungsverhältnisse von der Klauenspitze<br />
zum Ballenbereich hin verschieben. Solche Kühe sind stärker<br />
gefährdet, an Klauenfäule, Mortellaro oder «Grippeli» zu erkranken.<br />
Hygienische Verhältnisse und eine 2–3 x jährliche Klauenpflege helfen,<br />
diese Nachteile auszugleichen.<br />
Grossrahmige Kühe brauchen ausreichend Platz<br />
Stimmt der Liegekomfort, legen sich Kühe 10 bis 14 Stunden am Tag ab.<br />
Dies entlastet die Klauen, sie trocknen ab, die Keimbelastung wird reduziert.<br />
Voraussetzung ist aber, dass die Kühe bequem liegen und ungehindert<br />
aufstehen können. Druckstellen im Brustbereich oder an den Sprunggelenken<br />
zeigen eindeutig Mängel im Liegebereich an, die es dringend zu<br />
beseitigen gilt. Dies gilt insbesondere für Tiere in älteren Anbindeställen,<br />
wo zu kurze Stände für immer grossrahmigere Kühe zum Problem werden.<br />
Häufig müssen sie im Stehen mit den Hinterbeinen auf der Kante des<br />
Kurzstandes oder dem Gitterrost auffussen, was zu schmerzhaften Quetschungen<br />
der Lederhaut führt. Andere Tiere vermeiden diese Schmerzen,<br />
indem sie die Hinterbeine extrem unter den Körper stellen. Fehlbelastungen<br />
der Klauen und Gelenke sind Folgeerscheinungen.<br />
Aussenklaue höher: Durch<br />
die stärkere Gewichtsbelastung<br />
der hinteren Aussenklauen werden<br />
diese zu einem vermehrten<br />
Hornwachstum angeregt.<br />
Sie werden höher als ihre<br />
Partnerklaue und daher anfälliger<br />
für Überlastungsschäden.<br />
Der Grössenunterschied muss<br />
bei der Klauenpflege ausgeglichen<br />
werden.<br />
Stabile Herdenstruktur,<br />
ruhiger Umgang<br />
Ausweichmanöver führen zu<br />
schnellen Drehbewegungen in<br />
den Klauen, die Sehnen und Bänder<br />
extrem belasten und Klauenquetschungen verursachen können. Je<br />
ungünstiger die Bodenverhältnisse sind, desto wichtiger ist also die Ruhe<br />
innerhalb der Herde. Diese herrscht nur, wenn ausreichend Futter guter<br />
Qualität und genügend Fluchtwege zur Verfügung stehen, so dass Konflikte<br />
gar nicht erst entstehen oder die Tiere sich unbeschadet ausweichen<br />
können. Sackgassen sind daher konsequent zu vermeiden. Wichtig ist aber<br />
ebenso das Verhalten der betreuenden Menschen. Je ruhiger der Umgang<br />
mit den Kühen, desto ruhiger sind die Tiere auch untereinander.<br />
Mit Köpfchen austreiben<br />
Weideboden ist für Klauen ein guter Untergrund. Er ist weich und griffig<br />
und keimarm. Aber bereits beim Weideaustrieb gilt es ruhig und überlegt<br />
vorzugehen, um Konfliktsituationen, Stürze und Schreckreaktionen zu<br />
vermeiden. Kühe laufen meist im «Gänsemarsch» hintereinander, wobei<br />
ranghohe Tiere vorauslaufen. Im Stall angebundene Tiere sollten daher<br />
möglichst in Rangordnungsreihenfolge losgelassen werden, um das<br />
Drängeln dominanter Tiere zu vermeiden.<br />
Klauenstellung und Laufverhalten betrachten<br />
Um Klauenprobleme rechtzeitig zu erkennen, braucht es einen guten<br />
Blick für die Klauenstellung und das Laufverhalten der Kühe. So lassen<br />
sich Probleme an der Klauensohle (z.B. Klauengeschwüre) daran erkennen,<br />
dass die Kühe die Klauen verstärkt nach aussen drehen, um Schmerzen<br />
zu vermeiden. Dies lässt sich besonders gut im Melkstand beurteilen.<br />
Bei der Beurteilung des Gangs gilt: Tiere, die mit aufgekrümmter<br />
Rückenlinie gehen oder stehen, haben Schmerzen im Gliedmassenbereich,<br />
klauengesunde Tiere dagegen halten den Rücken gerade.<br />
Eine kuhgerechte Tierhaltung ist Voraussetzung für<br />
eine gute Klauengesundheit:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Bewegung fördert die Durchblutung, die richtige Be- und<br />
Entlastung der Klauen<br />
Kuhgerechte Bodenbeschaffenheit bedeutet: griffig, weich,<br />
sauber und möglichst trocken<br />
Staunässe, scharfe Kanten und Unebenheiten sofort beseitigen<br />
Rutschige Betonböden aufrauen lassen<br />
Durch regelmässige Klauenpflege Überlastungsschäden<br />
vermeiden und Klauenerkrankungen vorbeugen<br />
Guter Liegekomfort entlastet die Klauen und verhindert<br />
Infektionen<br />
Kurzstände müssen unbedingt der Kuhgrösse angepasst sein<br />
Ruhiger Umgang und ausreichend Fluchtmöglichkeiten<br />
vermindern Konflikte<br />
Beim Weideaustrieb ranghohe Tiere zuerst loslassen, um ein<br />
Drängeln zu vermeiden<br />
Klauenstellung und Laufverhalten laufend beobachten, um<br />
Probleme frühzeitig zu erkennen
22<br />
6/08<br />
SERVICE<br />
Offene Stalltüre – Zu Besuch bei Familie Seraina und Victor Peer, 7556 Ramosch GR<br />
Alpwirtschaft – Tradition mit Leidenschaft<br />
awi. Die Alpwirtschaft bedeutet Tradition und Leidenschaft, sie ist aber<br />
auch ein wirtschaftliches Standbein vieler Bergbauernbetriebe. Stellvertretend<br />
für die vielen Tausend Alpbetriebe in der Schweiz haben wir den<br />
Alpbetrieb Uina Dadaint der Familie Peer aus Ramosch besucht.<br />
Trotz erschwerten Produktionsbedingungen innovativ<br />
und für die Zukunft bereit<br />
Überdurchschnittlich viele Sonnentage und wenig(er) Niederschläge –<br />
davon träumen viele Bauern in unserem Land. Für die Bauern im Unterengadin<br />
bedeuten Trockenheit und die vielen schönen Tage gleichviel<br />
wie erschwerte Produktionsbedingungen. Viele Flächen werden deshalb<br />
mit grossem Aufwand künstlich bewässert. Die vergangenen, sehr trockenen<br />
Jahre waren trotz Bewässerung von Trockenheit und wenig Ertrag<br />
geprägt. <strong>2008</strong> wird es ganz anders: die doch zahlreichen Niederschläge<br />
im Frühjahr bringen sehr grosse Futtererträge. «Seit Jahrzehnten<br />
nie mehr so gut», wie dies Victor Peer beim Betriebsbesuch betont.<br />
Die schwierigen Produktionsbedingungen machen innovativ: Der<br />
spezielle Getreideanbau gehört zum Betrieb, mit der jährlichen Neuanlage<br />
von 5ha Kunstwiese wird der Ertrag und die Qualität des Grundfutters<br />
gesteigert und mit den zum Teil genossenschaftlich organisierten<br />
Bewässerungsanlagen werden die zu knappen Niederschläge kompensiert.<br />
Die Alpwirtschaft ist im Unterengadin nicht nur Tradition, sondern<br />
sie ist ein nicht wegzudenkender Teil des jährlichen Betriebsablaufes. Für<br />
die Familie Peer sind dies die Genossenschaftsalp und die eigene Alp<br />
Uina Dadaint.<br />
Alpbetrieb – Leidenschaft und betriebswirtschaftliche<br />
Überlegungen<br />
Dichter und Schriftsteller schreiben in ihren Werken oft von den paradiesischen<br />
Flecken auf dieser Erde. Beim Betriebsbesuch auf Uina Dadaint<br />
stellt sich einem unweigerlich die Frage nach dem Paradies – und sie kann<br />
mit einem JA beantwortet werden. Über schmale Wege, Galerien, Brücken<br />
und ausgeschlagene Wegstücke in den steilen Felswänden und immer<br />
begleitet vom Rauschen des Uina-Baches, führt der wildromantische<br />
Weg zur Alp auf 1700m ü. Meer. Die Kühe der Familie Peer schaffen<br />
diesen Weg in knapp 3 Stunden. Biker und Wanderer kennen die landschaftliche<br />
Schönheit des Tales ebenfalls, der Weg Richtung Sesvenna-<br />
Hütte und ins Schlinigtal im Südtirol wird sehr stark begangen.<br />
Zur Alp Uina Dadaint gehören nebst den 14ha Alpweiden auch 2.8ha<br />
Wiese. Auf dieser Fläche wird Mitte Juli das Heu geerntet, welches voll-<br />
Der Heimbetrieb in Ramosch, 1991 mit einem Anbindestall ergänzt, 2000 Umbau in Laufstall.<br />
Betriebsspiegel<br />
Heimbetrieb: im Unterengadin, Nähe Landesgrenze zu<br />
Österreich und Italien, 1200m ü. Meer,<br />
Südlage, wenig Niederschläge<br />
Betriebsgrösse: 54ha LN, davon 5ha Kunstwiese und<br />
2.5ha Hafer und Gerste (bis letztes Jahr<br />
wurde auf dieser Fläche Braugerste<br />
produziert); 48% der LN sind Oekoflächen,<br />
20ha werden in den Sommermonaten<br />
künstlich bewässert<br />
Arbeitskräfte: Betriebsleiter, Mithilfen Ehefrau und<br />
Tochter, 1 Angestellter, vorher wurden<br />
20 Lehrlinge auf dem Betrieb ausgebildet<br />
Viehbestand: 33 BS-Kühe, ca. 40 Stück Jungvieh zur<br />
Aufzucht und 5 Vertragstiere, der ganze<br />
Viehbestand wird während 110 – 120<br />
Tagen gealpt<br />
Betriebsdurchschnitt: Ø Leistung 7500kg Milch, 4.0% Fett,<br />
3.2% Eiweiss<br />
Fütterung Kühe: Von Oktober bis Mai: mit Futtermischwagen,<br />
Ration nach TS von ca.<br />
65% Grassilage, 25% Heu und 15%<br />
Maissilage, Kraftfutter mit 22% / 18%<br />
RP, max. 4.5kg pro Kuh über Station,<br />
vor und nach Alpzeit Weide und<br />
Zufütterung von Heu<br />
Produkteabsatz: Milch in Bio-Milchpool (2007: realisierter<br />
Nettopreis pro Liter Bio-Milch:<br />
75 Rappen!), Nutzvieh direkt an Züchter<br />
im In- und Ausland, Alpkäse an Private<br />
und Detailhandel<br />
Alpbetrieb: Alp Uina Dadaint im Val d’Uina,<br />
Privatbesitz, Nutzung der Alp durch die<br />
Familie Peer seit 1986, bestossen mit<br />
12 Kühen, 8 Rindern und 12 Kälbern<br />
(der restliche Teil des Viehs wird auf der<br />
Genossenschaftsalp gesömmert)
23<br />
6/08<br />
SERVICE<br />
Victor Peer mit Besamungstechniker Domenic Riatsch: Alpbesamungen<br />
in Uina Dadaint sind selten, die Tiere gehen in der Regel trächtig auf die<br />
Alp.<br />
umfänglich den Kühen auf der Alp verfüttert wird. 12 leistungs- und<br />
exterieurstarke Kühe sind auf der Alp. Den Kühen gefällt’s auf der Alp<br />
– dies wohl auch dank Thomas und Birgit Kohl. Der Hirt und die Sennerin<br />
sind zusammen mit ihren 4 Kindern seit 10 Jahren auf der Alp. Sie<br />
sorgen für die Kühe, stellen pro Sommer 2t Käse her und führen die<br />
Alpwirtschaft. Entlöhnt mit einem Fixum und Gewinnbeteiligung.<br />
Top-Kühe 125 Tage auf der Alp<br />
In der Milchkontrolle von Mitte Juni leisteten die 12 Kühe im Schnitt über 25kg<br />
Tagesmilch. Und die Leistung wird während des Sommers auf hohem Niveau<br />
bleiben. Dies dank der gutgrasigen Alp, vielen Umtriebsflächen und der Nähe<br />
der Weideflächen zum Alpstall. «Die Kühe würden ohne Alpung im Sommer<br />
wohl noch 500kg Milch mehr leisten» – der hohe, erzielte Milchpreis auf der<br />
Alp von rund 1.40 Fr. macht dies aber mehr als wett. Die Hälfte des Käses wird<br />
in der kleinen Alpwirtschaft von Juni bis Oktober an die Wanderer und Biker<br />
verkauft, der Rest findet im Herbst und im Winter Absatz.<br />
Die Familie Peer züchtet erfolgreich Vieh. Spitzenplätze an den kantonalen<br />
und regionalen Ausstellungen zeigen den hohen Stand in der Vieh-<br />
Die Alp Uina Dadaint auf 1770m ü. Meer.<br />
Erstmelkkuh Texas RAIKA LBE 85-83-85-87, 1. Lakt. 269 Tage,<br />
7807kg Milch, Abteilungssiegerin in Cazis und Scuol <strong>2008</strong>.<br />
zucht. 2 Prüfstiere wurden in früheren Jahren von <strong>Swissgenetics</strong> angekauft,<br />
2 Kühe stehen aktuell in Vertragspaarung. Der Viehverkauf ist ein<br />
wichtiges Standbein auf dem Betrieb. Viele Zuchttiere werden direkt an<br />
andere Züchter verkauft. Jungvieh wird in die benachbarten Länder<br />
Österreich und Italien zu guten Preisen verkauft. Qualitätsvieh könnte in<br />
grösserer Zahl ins Ausland verkauft werden. Es muss jedoch in genügender<br />
Zahl vorhanden sein und die Exportadministration müsste vereinfacht<br />
werden.<br />
Victor Peer:<br />
«Die Alpwirtschaft muss und wird auch in den nächsten Jahrzehnten<br />
ein wichtiger Bestandteil der Berglandwirtschaft bleiben.<br />
Es können jedoch nur die besten Kuhalpen in Zukunft wirtschaftlich<br />
genutzt werden. Es macht keinen Sinn, wenn die Kühe in<br />
den ersten 40 Alptagen genügend gutes Futter zur Verfügung haben,<br />
in den restlichen 70 Tagen das Futter aber kaum für den Erhaltungsbedarf<br />
genügt. Konkret sollen nur Kühe auf die Alp, welche ab Mitte<br />
August galt gestellt werden, oder dann muss konsequent Dürrfutter<br />
zugefüttert werden – vom ersten bis zum letzten Alptag.»<br />
Wo Rindvieh, Gämsen, Steinböcke und der Braunbär ihr Domizil haben.<br />
Das Val d’Uina ist aber auch aus anderer Sicht etwas Besonderes. Die zahlreichen Gämsen und Steinböcke gehören ins Tal wie die Kühe, Rinder,<br />
Kälber und Touristen. Und im letzten Jahr war sogar ein Braunbär auf der Alpliegenschaft Uina Dadaint. Braunbären und Hochleistungskühe auf<br />
der gleichen Alp? Diese Symbiose wird trotz allem wohl keine Zukunft haben.
24<br />
6/08<br />
SERVICE<br />
Kundenumfrage<br />
95% unserer Kunden empfehlen <strong>Swissgenetics</strong> weiter<br />
pei. Die Meinung unserer Kunden<br />
ist für <strong>Swissgenetics</strong> ein sehr<br />
wichtiges Führungs- und Entscheidungsinstrument.<br />
Damit werden<br />
die Grundlagen für einen<br />
nachhaltigen Erfolg gelegt.<br />
Für zuverlässige Aussagen über<br />
die Zufriedenheit unserer Kunden<br />
stützen wir uns nicht nur auf persönliche<br />
oder einzelne Aussagen<br />
ab, sondern führen jährlich eine<br />
Kundenbefragung durch. Die im<br />
Frühling <strong>2008</strong> befragten Kunden<br />
repräsentieren anhand ihrer Regions-<br />
und Betriebsgrössen sowie<br />
ihrer Rassenzugehörigkeit bei den<br />
Hauptmilchrassen Brown Swiss,<br />
Red Holstein und Holstein ein verkleinertes,<br />
aber wirklichkeitsgetreues<br />
Abbild unseres Kundenstamms.<br />
Insgesamt haben wir<br />
968 Fragebogen postalisch oder<br />
online verschickt und erhielten<br />
656 ausgefüllte Fragebogen zurück,<br />
was einer Rücklaufquote von<br />
68% entspricht.<br />
Die Gesamtzufriedenheit der <strong>Swissgenetics</strong>-Kunden<br />
befindet sich auf<br />
einem hohen Niveau. Besonders positiv<br />
hervorgehoben wurden das Genetikangebot,<br />
der Besamungsdienst,<br />
der Direktverkauf sowie die Zeitschrift<br />
TORO. <strong>Swissgenetics</strong> wird<br />
als zuverlässiger Partner und innovatives<br />
Unternehmen mit einer hohen<br />
Kundenfreundlichkeit betrachtet.<br />
Dass <strong>Swissgenetics</strong> auf dem<br />
richtigen Weg ist, zeigt die Weiterempfehlungsrate<br />
von 95! Ein klares<br />
Zeichen dafür, dass es sich lohnt,<br />
mit <strong>Swissgenetics</strong> zusammenzuarbeiten.<br />
Genetikangebot<br />
Nicht nur die Absatzzahlen beweisen,<br />
dass unsere Kunden mit dem<br />
Gesamtzufriedenheit in Punkten<br />
Angebot Inlandgenetik zufrieden<br />
sind, sondern auch bei der Kundenumfrage<br />
erreichen wir einen<br />
guten Wert. Zudem schätzen die<br />
Züchter die Breite des Angebotes<br />
und die Genetikverfügbarkeit.<br />
Eher kritisch werden das Prüfstierangebot<br />
sowie die Genetiktarife<br />
beurteilt, obwohl Swiss-<br />
Herzlichen Dank und herzliche Gratulation<br />
<strong>Swissgenetics</strong><br />
Firma im Agrarhandel<br />
Dienstleistungsfirma im Agrarsektor<br />
Produktionsfirma im Agrarsektor<br />
Mittelwert, aller von TransferPlus AG<br />
durchgeführten KuZu-Studien<br />
81<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Im Vergleich mit anderen von der TransferPlus AG realisierten Kundenzufriedenheitsstudien<br />
schliesst <strong>Swissgenetics</strong> mit einem Indexwert<br />
von 82 sehr gut ab.<br />
Weiterempfehlung in Prozent<br />
<strong>Swissgenetics</strong><br />
Firma im Agrarhandel<br />
Dienstleistungsfirma im Agrarsektor<br />
Mittelwert, aller von TransferPlus AG<br />
durchgeführten KuZu-Studien<br />
0 20 40 60 80 100<br />
95 Prozent unserer Kunden empfehlen uns weiter! Dass dies ein<br />
hervorragender Wert ist, beweist auch der Vergleich mit anderen<br />
Firmen. So ist es keine Überraschung, dass <strong>Swissgenetics</strong> eine hohe<br />
Kompetenz zugesprochen wird.<br />
genetics die Preise in den letzten<br />
vier Jahren zweimal substanziell<br />
gesenkt hat.<br />
Besamungsdienst<br />
Das Herzstück von <strong>Swissgenetics</strong><br />
sind der Besamungsdienst und der<br />
Direktverkauf. Dementsprechend<br />
positiv sind die Rückmeldungen<br />
der Kunden. Als unmittelbare<br />
Vertrauenspersonen attestieren ihnen<br />
die Kunden eine hohe Kompetenz,<br />
gute Erreichbarkeit sowie ein<br />
grosses Engagement.<br />
Zusatzprodukte<br />
Bei den Zusatzprodukten haben<br />
mehr als die Hälfte der Befragten<br />
keine Angaben gemacht. Dies<br />
zeigt, dass wir unser Zusatzproduktesortiment<br />
noch intensiver<br />
bekannt machen können. Die Zusatzprodukte<br />
Lorasol, Euter tücher,<br />
NJP-Liniment und Seife finden<br />
bei unseren Kunden eine hohe Resonanz.<br />
TORO und TORO Spezial<br />
Die Kundenzeitschrift TORO geniesst<br />
bei unseren Kunden eine<br />
grosse Beliebtheit. Zusammen mit<br />
dem TORO Spezial und dem Besamer<br />
wird sie bei den Anpaarungsentscheiden<br />
am häufigsten<br />
miteinbezogen. Die Zufriedenheit<br />
mit den Informationen im TORO<br />
Spezial konnte nochmals leicht<br />
gesteigert werden.<br />
Fazit<br />
Die <strong>Swissgenetics</strong>-Kunden sind<br />
mit den Produkten und Dienstleistungen<br />
in hohem Mass zufrieden.<br />
Besonders das Genetiksortiment,<br />
die Kompetenz des Aussendienstes<br />
und die Dienstleistungen werden<br />
geschätzt. Die guten Resultate der<br />
Kundenumfrage <strong>2008</strong> gilt es nun<br />
weiter zu verbessern. Die Anregungen,<br />
die wir aus der Umfrage<br />
erhalten haben, ermöglichen es<br />
uns, einzelne Massnahmen zu ergreifen,<br />
um die Kundenbedürfnisse<br />
künftig noch besser befriedigen<br />
zu können.<br />
<strong>Swissgenetics</strong> bedankt sich an dieser Stelle nochmals bei allen Kunden, die sich aufbauend und konstruktiv kritisch geäussert haben.<br />
Erstmals haben wir 20 Preise im Gesamtwert von Fr. 2‘000.– unter allen eingegangenen Fragebogen ausgelost. Die glücklichen<br />
Gewinner sind:<br />
Anton à Porta, Scuol; Ernst & Andreas Bärtschi, Turbenthal; Erich Bernhardsgrütter-Angehrn, Niederbüren; Theo Birrer, Cham; Franz<br />
Buchmann, Hochdorf; Paul Burger, Steffisburg; Josef Büsser, Kappel am Albis; Peter Derrer, Oberhasli; Arthur Käser, Weier im<br />
Emmental; Toni Kissling, Wolfwil; Vinzenz Kobler, Oberriet; Reinhold Moser, Oberwil im Simmental; Stefan Mutzner, Trogen; Philippe<br />
Pipoz, La Brévine; Hans Reiser, Steg im Tösstal; Werner Schäfer, Zäziwil; Werner Schuler, Altendorf; Xaver Sidler, Willisau; Paul Streit,<br />
Amsoldingen; Christian Wanzenried, Möhlin<br />
82<br />
83<br />
78<br />
74<br />
95<br />
95<br />
88<br />
86
25 SERVICE<br />
6/08<br />
Damit Kühe nicht ins Schwitzen kommen<br />
Schon Umgebungstemperaturen ab 20° C können die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit<br />
der Milchkuh nennenswert beeinträchtigen. Abhilfe verspricht die Verfütterung<br />
von Lebendhefen, die den Pansen stabilisieren und den Stoffwechsel entlasten.<br />
Wenn Ihre Kühe weniger liegen, sich um die Tränken drängen, an luftigen<br />
Stellen stehen und sogar mit langem Hals hecheln, dann ist es definitiv<br />
zu warm in Ihrem Stall! Wie wissenschaftliche Untersuchungen<br />
zweifelsfrei belegen, beeinträchtigen Umgebungstemperaturen ab etwa<br />
21° C wesentliche physiologische Vorgänge im Körper der Kuh. Steigende<br />
Körpertemperaturen von über 39° C und erhöhte Atemfrequenzen<br />
von über 80 pro Minute belasten den Organismus schwer. Zudem ist der<br />
Hormonhaushalt gestört, wodurch sich die Fruchtbarkeit in Form von<br />
Stillbrünstigkeit oder Zystenbildung erheblich verschlechtert. Ferner<br />
ist das Immunsystem geschwächt, was zu einer erhöhten Infektionsanfälligkeit<br />
beispielsweise in Form vermehrter Mastitiden führt. Auch ist<br />
bekannt, dass Hitze die Milchleistung sowie den Fett- und Eiweißgehalt<br />
in der Milch empfindlich beeinträchtigt. Demzufolge belegt eine Studie<br />
folgenden Zusammenhang: Steigt die rektale Temperatur um 1° C über<br />
die normale Körpertemperatur, verringert sich die Milchproduktion um<br />
2,2kg pro Tag.<br />
Weiterhin verändern hohe Umgebungstemperaturen verschiedene ernährungsphysiologische<br />
Vorgänge. Bei Hitze verliert die Kuh ihre Lust<br />
am Fressen. Mit steigenden Temperaturen sinkt die Futteraufnahme und<br />
damit fällt die Trockenmasseaufnahme um fünf Prozent bei 28° C, zehn<br />
Prozent bei 32° C und 20 Prozent bei über 35° C. Zudem ist mittlerweile<br />
bekannt, dass die Absorption der Nährstoffe mit steigenden Temperaturen<br />
abnimmt.<br />
Abb. 1: Einfluss von Lebendhefe auf die<br />
Futteraufnahme ������� Hitzestress<br />
kg TM<br />
21,5<br />
21<br />
20,5<br />
20<br />
19,5<br />
19<br />
18,5<br />
18<br />
17,5<br />
Impressum<br />
1)<br />
Kontrolle<br />
Lebendhefe CBS 493.94 2)<br />
1) p
26<br />
6/08<br />
PLATTFORM<br />
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27 PLATTFORM<br />
6/08<br />
Vieh aus Graubünden bestiame grigionesi biestga dal grischun<br />
30. August <strong>2008</strong><br />
Jubiläumsauktion<br />
Bündner Arena, Cazis<br />
10.00 Uhr Besichtigung der Tiere<br />
12.00 Uhr Verpflegung auf Platz<br />
13.00 Uhr Auktion mit 60 Tieren<br />
**** Top Jubiläums-Angebote ***<br />
Unser Unterhaltungsprogramm:<br />
• Währschafte Festwirtschaft<br />
• Musikalische Unterhaltung<br />
• Gumpischloss, Strohballenburg, Trettraktorenrennen, uvm<br />
*** Der Anlass für die ganze Familie ***<br />
Qualität aus Graubünden. Sicher sein.<br />
Samstag, 2<strong>6.</strong> Juli <strong>2008</strong> ab 12.00 Uhr<br />
Grosse RH-/FT-/HF-<br />
Zuchtviehversteigerung<br />
in 3618 Süderen BE (beim Rest. Bären)<br />
Die Familien Daniel Fankhauser & Söhne freuen sich, Sie ganz herzlich zur diesjährigen<br />
Sommerauktion einzuladen.<br />
Im Angebot stehen rund 75 RH-, FT- und HF-Kühe und trächtige Rinder:<br />
• ganzer Bestand BVD frei<br />
• frisch gekalbt mit viel Milch<br />
• eine grössere Anzahl junger Ausstichkühe und Kuhkälber<br />
• Schlachtvieh wird auch an Zahlung genommen<br />
• während der Auktion werden mehrere Tranchen Milchkontingent<br />
zu 5’000 Liter versteigert (Berg/Tal)<br />
Kontaktadresse: Familien Fankhauser, Telefon 033 453 28 41, Telefon 033 453 19 64<br />
Markus Fankhauser, Natel 079 656 73 53<br />
Die Auktionatoren: Alois Wyss, Telefon 041 980 00 92<br />
Andreas Aebi, Telefon 034 415 16 37<br />
Auktionen<br />
Emmental<br />
Juli/August <strong>2008</strong><br />
RH, FV, HO, SI<br />
Burgdorf: Donnerstag, 17. Juli <strong>2008</strong>, Abendauktion, ab 20.00 Uhr, Markthalle<br />
Auskünfte/Kataloge: Tel. 034 445 21 59<br />
Langnau: Freitag, 8. August <strong>2008</strong>, Tagesauktion, ab 11.00 Uhr, Markthalle<br />
Auskünfte/Kataloge: Tel. 034 402 42 58<br />
Burgdorf: Donnerstag, 14. August <strong>2008</strong>, Abendauktion, ab 20.00 Uhr, Markthalle<br />
Auskünfte/Kataloge: Tel. 034 445 21 59<br />
Münsingen: Montag, 25. August <strong>2008</strong>, Abendauktion, ab 20.00 Uhr,<br />
Inforama Schwand<br />
Auskünfte/Kataloge: Tel. 031 832 44 60<br />
Die Auktionatoren: A. Aebi, 034 415 16 37, A. Wyss, 041 980 00 92<br />
Freundlich laden ein: Die Organisationskomitees,<br />
Emmentalischer Fleckviehzuchtverband<br />
Hang zur Perfektion<br />
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Dem Zustand und Alter entsprechend wird ein fairer Preis bezahlt.<br />
Bezahlung in bar und wird schnell abgeholt.<br />
Thomas Keller, 9325 Roggwil<br />
Tel. 079 357 79 08, Fax 071 455 20 52, E-Mail: tk97@bluewin.ch<br />
Viehvermarktungszenter – Ostschweiz<br />
41. Abendauktion im Grund, Zuzwil SG<br />
Freitag, 8. August <strong>2008</strong>, 20.00 Uhr<br />
Besichtigung ab 19.00 Uhr<br />
– 50 auserlesene, leistungsbetonte, nähige und frisch gekalbte Kühe<br />
– Sämtliche Milchkühe mit aktuellen Zellzahl-Angaben<br />
– Einige Bio-Tiere und Grossteil mit ZK<br />
– 10 Aufzuchtkälber und Jungvieh, abstammend von bekannten Vätern<br />
– 40 gekalbte Kühe im Stallverkauf von bester Qualität<br />
– Für Transport wird gesorgt<br />
– Leistungsfähige Festwirtschaft mit Gratisimbiss für jeden Käufer<br />
– musikalische Unterhaltung<br />
– Zahlungsbedingungen für Auktionstiere – 30 Tage rein netto<br />
Auktionatoren: Andreas Aebi und Alois Wyss<br />
Alpviehverkaufstage ca. 200 Stück<br />
Donnerstag, 21. August <strong>2008</strong> von 09.00 bis 17.00 Uhr<br />
Freitag, 22. August <strong>2008</strong> von 09.00 bis 22.00 Uhr, mit Abendverkauf<br />
Samstag, 23. August <strong>2008</strong> von 09.00 bis 17.00 Uhr<br />
Festwirtschaft, Freitagabend musikalische Unterhaltung<br />
Laufend gesucht:<br />
– Milchkühe gekalbt oder nähig – Mutterkühe mit Kalb bei Fuss oder nähig<br />
– Aufzuchtkälber und Jungvieh – Ganze Bestände<br />
Veranstalter: Hinder Niklaus und Rolf, Viehhandel/Grund, 9524 Zuzwil SG<br />
Telefon 071 940 02 90
28 DIE LETZTE SEITE<br />
6/08<br />
Stierenmutter<br />
SANDRA – Milchgehalt und Nutzungsdauer<br />
hvs. Die fünfjährige Simmentalerkuh SANDRA wurde von Andreas<br />
Hunziker, Hardhof, Zunzgen BL gezüchtet. In der Zwischenzeit hat sein<br />
Sohn Ueli den Betrieb übernommen. SANDRA stammt aus der Paarung<br />
mit einem Natursprungstier, wie alle sechs weiblichen Vorfahren, welche<br />
in direkter Linie vor ihr stehen, auch. Etwas weiter in der Abstammung<br />
sind aber für die Rasse bedeutende Stiere wie VULKAN, KANIS,<br />
CONDOR, AELPLER Weissenbach oder ZIMBO zum Teil mehrfach<br />
vertreten.<br />
Hunzikers haben die Grossmutter von SANDRA, SAANE, als junge<br />
Kuh im Frühjahr 1997 in Adelboden gekauft. SAANE ist über 15-jährig<br />
und noch immer in Produktion. Sie ist gross und hat heute noch ein Top-<br />
Euro 08<br />
Fundament, Eigenschaften, welche sie auch an ihre Nachkommen weitergibt.<br />
Zwei ihrer Töchter, sie hatte mehr Stier- als Kuhkälber, sind mit<br />
98 Pt. beurteilt. Eine davon ist SARAH, die Mutter von SANDRA.<br />
SANDRA war das zweite Kalb von SARAH, welche in der Folge drei<br />
Stierkälber geboren hat, die alle von <strong>Swissgenetics</strong> aufgezogen und in<br />
den Prüfeinsatz geschickt wurden. Petran SIPAN, Sämi SASCHA und<br />
Betalo SORIN waren dank ihrer hohen Gehaltszuchtwerte stark nachgefragt<br />
und erreichten in kurzer Zeit die für eine solide Nachzuchtprüfung<br />
nötige Anzahl Besamungen.<br />
SANDRA’s ZW-Milch beträgt zur Zeit +736kg Milch, +0.37% Fett,<br />
+0.12% Eiweiss. Der Durchschnitt der ersten und der bald fertigen und<br />
projektierten 2. Laktation liegt bei 7’400kg Milch, 4.4% Fett, 3.7% Eiweiss.<br />
Sie ist in der zweiten Laktation mit 86 Pt. eingestuft, im Euter<br />
erreicht sie hohe 88Pt. Wertvoll für ein Weiterkommen in der Zucht ist<br />
sicher die Familie aus der SANDRA stammt: Mutter SARAH und Grossmutter<br />
SAANE leben wie gesagt beide noch, davor stehen in der weiblichen<br />
Linie 4 Kühe, welche ein Abgangsalter zwischen 11,5 und 16 Jahren<br />
hatten. Der durchschnittliche Milchgehalt aus allen Leistungen von<br />
SANDRA bis zur Vorfahrin in der <strong>6.</strong> Generation, der 1966 geborenen<br />
SUSI, liegt bei 4,42% Fett und 3,66% Eiweiss. Mit diesen selten starken<br />
Werten über sieben Generationen, dürfen wir sicher behaupten Nutzungsdauer<br />
und Milchgehalt sind in der Familie auf hohem Niveau<br />
fixiert. Die Familie bietet auch, was die Exterieurvererbung betrifft, viel<br />
Sicherheit: Die drei Kühe, welche direkt vor SANDRA stehen, sind alle<br />
mit 55 55 beurteilt und über ganze sechs Ahnengenerationen kommt keine<br />
Positionsnote unter vier vor.<br />
Nachdem SANDRA im Oktober 07 ein schönes Kuhkalb von NINERON<br />
geboren hatte, ist sie nochmals mit dem gleichen Stier angepaart. Wir<br />
wünschen Ueli Hunziker viel Erfolg und Glück im Stall und in der Familie<br />
und danken ihm für die angenehme Zusammenarbeit.<br />
Wir gratulieren SPANIEN<br />
zum Europameistertitel<br />
und den folgenden Personen für die Preise:<br />
1 Bucher Hans Kerns Besamungsgutschein Fr. 300.– Spanien<br />
2 Kaufmann Othmar Eich Besamungsgutschein Fr. 150.– Spanien<br />
3 Duvoisin Christian Giez <strong>Swissgenetics</strong> Gilet Spanien<br />
4 Indermaur Bruno Schönenbaumgarten <strong>Swissgenetics</strong> Gilet Spanien<br />
5 Niederberger Josef Wiesenberg <strong>Swissgenetics</strong> Gilet Spanien<br />
6 Zemp Franz Entlebuch <strong>Swissgenetics</strong> Seife 5L Deutschland<br />
7 Bärtschi Beat Herbligen <strong>Swissgenetics</strong> Seife 5L Deutschland<br />
8 Süess Emanuel Waldkirch <strong>Swissgenetics</strong> Seife 5L Deutschland<br />
9 Michler Urs Mamishaus <strong>Swissgenetics</strong> Seife 5L Deutschland<br />
10 Lecomte Pierre-André Diesse <strong>Swissgenetics</strong> Seife 5L Deutschland<br />
11 Grossrieder Josef St. Antoni <strong>Swissgenetics</strong> Handcreme Deutschland<br />
12 Jost Andri Sumiswald <strong>Swissgenetics</strong> Handcreme Deutschland<br />
13 Emery Christian Ferlens <strong>Swissgenetics</strong> Handcreme Deutschland<br />
14 Frankauser Martin Burgistein <strong>Swissgenetics</strong> Handcreme Deutschland<br />
15 Chevalley David Chavannes-sur-Moudon <strong>Swissgenetics</strong> Handcreme Deutschland<br />
16 Odermatt Markus Stans <strong>Swissgenetics</strong> Handcreme Deutschland<br />
17 Merz Martin Murten <strong>Swissgenetics</strong> Handcreme Deutschland<br />
18 Hadorn Karl Oberbütschel <strong>Swissgenetics</strong> Handcreme Deutschland<br />
19 Grossniklaus Christian Oberwil <strong>Swissgenetics</strong> Handcreme Deutschland<br />
20 Buri Frédéric Pampigny <strong>Swissgenetics</strong> Handcreme Deutschland<br />
WIR DANKEN FÜR DIE AKTIVE TEILNAHME!