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Kurz berichtet<br />

Busshutt le „rett ete“<br />

Berliner Kollegen<br />

Lübben. 1,5 Jahre Bauarbeiten auf der<br />

Bahnstrecke Berlin-Lübben hätt en für<br />

die Berliner Kollegen, die hauptsächlich<br />

im ärztlichen und psychologischen<br />

Dienst tätig sind, den täglichen Arbeitsweg<br />

zu einer Tortur machen können.<br />

Unter Umständen wäre auch die Versorgung<br />

in der Klinik beeinträchtigt<br />

worden. Mit Schienenersatz verkehr ab<br />

Königs Wusterhausen verdoppelte sich<br />

die Fahrzeit von etwa einer Stunde – je<br />

nachdem, in welchem Teil Berlins man<br />

wohnt – auf mindestens zwei.<br />

Nach der frühzeitigen Ankündigung<br />

der Bahn-AG stellten die Chefärzte der<br />

Klinikleitung das Problem dar. Die reagierte<br />

prompt und fi nanzierte einen<br />

Zubringer. Zwischen Mai 2010 und<br />

September 2011 startete jeden Morgen<br />

um 6.45 Uhr am S-Bahnhof Neukölln<br />

ein Bus, der die Berliner nach Lübben<br />

zur Arbeit brachte. Dort wartete<br />

der Fahrer noch auf die Kollegen des<br />

Begegnung mit „Therapeutenkollege“ Pferd<br />

Lübben. Fünf Therapeuten<br />

der psychiatrischen<br />

Kinder- und<br />

Jugendstationen des Asklepios<br />

Fachklinikums<br />

Lübben nahmen am<br />

5. September 2011 die<br />

Chance wahr, die seit<br />

1999 im Klinikum angebotene<br />

Reitt herapie/<br />

Motopädagogik mit dem<br />

Pferd selbst zu erleben.<br />

Die ausführende Reittherapeutin<br />

Aenne Feybe<br />

(Spreewiesenranch Hartmannsdorf)<br />

gab fachkundige Auskunft über die einzelnen<br />

Teilgebiete und Möglichkeiten<br />

der Therapie mit dem Pferd und stellte<br />

diese auch praktisch an Therapie-Haflinger<br />

„Polo“ und den Quarter Horses<br />

„Prett y“ und „Princess“ vor. So konnten<br />

Hippotherapie (Physiotherapie zu<br />

Pferde) und Motopädagogisches Reiten<br />

selbst erlebt und der Unterschied zwi-<br />

14<br />

<strong>aktuell</strong> Winter 2011/12<br />

Bereitschaftsdienstes und nahm sie<br />

wieder mit nach Berlin. Pünktlich um<br />

16.30 Uhr kam der Feierabendbus. „Für<br />

dieses Angebot sind wir der Klinik sehr<br />

dankbar“, sagt Dr. Karl Neher. Im Namen<br />

aller Shutt le-Nutz er brachte er das<br />

auch in einem Brief an die Krankenhausbetriebsleitung<br />

zum Ausdruck.<br />

Bis zu 20 Berliner nutz ten täglich den<br />

Bus, schätz t Dr. Neher. Das hatt e auch<br />

eine soziale Komponente: Kollegen aus<br />

den unterschiedlichen Klinikbereichen,<br />

die sonst nichts miteinander zu tun haben,<br />

begegneten sich auf dem Weg zur<br />

Arbeit. Auch wenn der Shutt le für ihn<br />

sehr bequem war – Dr. Neher ist wie<br />

seine Kollegen froh, dass die Bauarbeiten<br />

beendet sind und er seine Arbeitszeit<br />

wieder fl exibler gestalten kann.<br />

Mit allen „Überraschungen“, die die<br />

Deutsche Bahn bereithält, denn schneller<br />

und pünktlicher sei sie nach den<br />

Baumaßnahmen nicht geworden...<br />

schen beiden Therapieformen<br />

erfahren<br />

werden.<br />

Der Einsatz des MotopädagogischenReitens,<br />

das Aenne Freybe<br />

für die Patienten<br />

des Klinikums durchführt,<br />

wirkt bei vielen<br />

Krankheitsbildern<br />

fördernd, so z. B. bei<br />

Essstörungen, Autismus,<br />

Ängsten, Persönlichkeitsstörungen,<br />

Psychosen, Neurosen, Zwangserkrankungen,<br />

Postt raumatischen Belastungsstörungen,<br />

Dissoziativen Störungen,<br />

Abhängigkeit und Sucht.<br />

Auch werden Wahrnehmung, Motorik,<br />

Koordination, Kognition, Sozialverhalten,<br />

Kommunikation und Sprache<br />

durch diese Therapie trainiert und<br />

verbessert. Beim Putz en, Führen und<br />

Reiten erfuhren die Teilnehmer an eige-<br />

12. MS-Workshop<br />

kam sehr gut an<br />

Wildau. 130 Gäste erlebten am<br />

25. Juni 2011 beim 12. Teupitz er MS-<br />

Workshop in der Technischen Hochschule<br />

Wildau ein kompaktes Update<br />

zu allen Fragen der Multiplen Sklerose.<br />

Eingeladen hatt en die neurologischen<br />

Kliniken der Asklepios Fachklinika<br />

Teupitz und Lübben sowie die<br />

Hochschule, die durch eine intensive<br />

wissenschaftliche Kooperation miteinander<br />

verbunden sind.<br />

Mit Werkstatt gesprächen über eigene<br />

Projekte, moderierten Panels<br />

(einstündigen Diskussionsrunden<br />

mit jeweils drei Experten) und einer<br />

Talkshow begab sich die wissenschaftliche<br />

Traditionsveranstaltung auf neue<br />

Wege. Dies fand das Interesse und die<br />

Anerkennung der Teilnehmer, die aus<br />

ganz Deutschland angereist waren.<br />

Die Rückmeldungen an Neurologie-<br />

Chefarzt Dr. Jürgen Faiss waren außerordentlich<br />

positiv. Damit liegt die<br />

Messlatt e für den 13. MS-Workshop<br />

2012 wieder sehr hoch.<br />

ner Person die Wirkung und Faszination<br />

des „Therapeuten Pferd“ mit einem<br />

durchweg positiven Feedback.<br />

Der Selbsterfahrungsnachmitt ag gab<br />

neben fachlichen Fragen und Ausführungen<br />

auch die Möglichkeit, interdisziplinär<br />

gemeinsam zu überlegen, welche<br />

Ressourcen für die Therapie noch nicht<br />

optimal genutz t werden. Erste Verbesserungsideen<br />

entstanden schon vor<br />

Ort und werden ihre Umsetz ung fi nden.<br />

Bereits seit Jahresbeginn zeigt das<br />

Asklepios Fachklinikum Lübben seine<br />

Wertschätz ung für die Reitt herapie und<br />

unterstütz t die nebenberufl iche Fortbildung<br />

einer Mitarbeiterin der KJP in<br />

der Motopädagogik mit dem Pferd bei<br />

der Interessengemeinschaft Therapeutisches<br />

Reiten in Marburg mit dem Ziel,<br />

die Zusammenarbeit und den Informationsfl<br />

uss zwischen Klinik und Reitt herapiezentrum<br />

zum Wohle der Patienten<br />

zu stärken und zu fördern.<br />

Text und Foto: Alexandra Serowka<br />

Londoner recherchieren für Ausstellung<br />

Brandenburg. Der Wellcome Trust*<br />

plant im Mai 2012 in London eine Ausstellung<br />

über das menschliche Gehirn.<br />

Dabei geht es vor allem um gesellschaftliche,<br />

kulturelle und historische<br />

Aspekte des Umgangs mit dem Gehirn.<br />

Kurator Dr. Marius Kwint stieß<br />

bei der Vorbereitung auf das Asklepios<br />

Fachklinikum Brandenburg. Auf dem<br />

Klinikfriedhof sind 2003 in einer Gedenkfeier<br />

die Hirnpräparate von drei<br />

Kindern beigesetz t worden, die während<br />

des Nationalsozialismus Opfer<br />

Menschen verachtender Forschung<br />

wurden. Die beiden Brüder und ihr<br />

Cousin litt en an einer seltenen Erbkrankheit.<br />

Die Kinder starben in der damaligen<br />

„Landesanstalt Görden“, die<br />

Präparate aus ihren Gehirnen waren<br />

erst 60 Jahre später in einer Sammlung<br />

in Wien entdeckt und nach Branden-<br />

Fuhrpark wird modernisiert<br />

burgzurückgeschicktworden. Im August<br />

dieses Jahres<br />

besuchte Dr.<br />

Kwint das Fachklinikum<br />

und<br />

ließ sich vom<br />

Historiker Dr.<br />

Friedrich Hauer<br />

einen Einblick<br />

in die Geschichte<br />

geben.<br />

Im November<br />

kehrte er mit<br />

einem Fotografen<br />

zurück, um wichtige Gedenkorte<br />

für die Präsentation in der Londoner<br />

Ausstellung aufzunehmen.<br />

(*Der Wellcome Trust ist eine gemeinnütz<br />

ige Treuhand mit Sitz in London, die<br />

Ein neuer Krankenwagen gehört seit Anfang November zum Fuhrpark<br />

des Asklepios Fachklinikums Brandenburg. Stammfahrer des in Schönebeck<br />

für medizinische Zwecke umgebauten Ford Transit ist Hans-Joachim<br />

Neumann (r.). Möglich sind alle Transportarten: sitz end, liegend, im Rollstuhl.<br />

Bis zu acht Personen können gleichzeitig befördert werden. Für den<br />

Neuen wurde ein 17 Jahre altes Fahrzeug ausgesondert. „Wir sind dabei,<br />

unseren Fuhrpark zu reduzieren und zu modernisieren“, so Fuhrparkleiter<br />

Maik Bode (l.).<br />

Kurz berichtet<br />

Dr. Marius Kwint (r.) und Dr. Friedrich Hauer vor einer Gedenktafel<br />

mit Namen von Opfern der nationalsozialistischen Psychiatrie.<br />

1936 gegründet wurde, um das Erbe des<br />

Sir Henry Wellcome zu verwalten. Erklärtes<br />

Ziel ist es, „Forschung zu fördern,<br />

um die Gesundheit von Mensch und Tier<br />

zu verbessern“.)<br />

Symposium<br />

wird Tradition<br />

Brandenburg. Eine neue Tradition<br />

hat die Klinik für Allgemeinpsychiatrie<br />

mit den jährlichen Brandenburger<br />

Psychopathologie Symposien<br />

begründet. Am 25. Juni 2011 fand bereits<br />

die dritt e Veranstaltung statt . Im<br />

Mitt elpunkt standen Katatonien aus<br />

der Sicht einer diff erenzierten Psychopathologie.<br />

Etwa 50 Fachkollegen aus<br />

verschiedenen Bundesländern und<br />

auch aus der Schweiz tauschten sich<br />

zu diesem Thema aus. Wie im Vorjahr<br />

war unter den Gästen wieder Herr<br />

Prof. Heinz A. F. Schulze, ein Schüler<br />

von Karl Leonhard und Oskar Vogt,<br />

der von 1978 bis 1987 der Psychiatrischen<br />

und Nervenklinik der Charité<br />

als Direktor vorstand.<br />

Das vierte Symposium im Sommer<br />

2012 wird sich voraussichtlich dem<br />

Thema „Hebephrenien“ widmen. Die<br />

Referenten Prof. Dr. Gerald Stöber<br />

(Würzburg) und Prof. Dr. Burkhard<br />

Jabs (Dresden) sowie viele Gäste der<br />

diesjährigen Veranstaltung haben ihr<br />

Kommen bereits zugesagt, informiert<br />

der Chefarzt der Klinik für Allgemeinpsychiatrie,<br />

Dr. Felix Hohl-Radke.<br />

<strong>aktuell</strong> Winter 2011/12 15

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