Das Wort des Procureurs - Ordre de la Channe
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übernommen. Die Zeugen dieser Tradition<br />
fin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>n so genannten Fürstengräbern:<br />
Amphoren, Eimer, Krüge und<br />
Trinkschalen begleiteten <strong>de</strong>n Toten auf<br />
seiner Reise ins Jenseits.<br />
Aus <strong>de</strong>rselben Zeit stammen aus Norditalien<br />
eingeführte Becher aus Feinkeramik,<br />
die im Oberwallis gefun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n.<br />
Diese Objekte wur<strong>de</strong>n zwischen <strong>de</strong>m 7.<br />
und <strong>de</strong>m 4. Jahrhun<strong>de</strong>rt v. Chr. in Ateliers<br />
hergestellt, die im Tessin o<strong>de</strong>r am Langensee<br />
tätig waren. Wenn man die kulturellen<br />
Beziehungen zwischen <strong>de</strong>n Etruskern, <strong>de</strong>n<br />
Völkern am Südfuss <strong>de</strong>r Alpen und <strong>de</strong>n<br />
Gemeinschaften an <strong>de</strong>r Quelle <strong>de</strong>r Rhone<br />
in Betracht zieht, ist es durchaus <strong>de</strong>nkbar,<br />
dass <strong>de</strong>r Weinbau auf diesem Weg ins<br />
Wallis ge<strong>la</strong>ngt ist.<br />
Der Weinkonsum zur<br />
Römerzeit<br />
Es ist schwierig, nachzuweisen, welche<br />
Gefässe, die Amphoren ausgenommen,<br />
zur Römerzeit <strong>de</strong>m Weinkonsum dienten.<br />
Es gibt nämlich eine grosse Zahl von<br />
Trinkgefässen, und diese konnten auch für<br />
an<strong>de</strong>re Getränke wie Bier, Ambrosia o<strong>de</strong>r<br />
Wasser verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Manche sind<br />
mit einer Traube o<strong>de</strong>r einem Trinkspruch<br />
verziert, was sie unmittelbar mit <strong>de</strong>m Wein<br />
in Verbindung bringt.<br />
Pollenkörner und<br />
Traubenkerne<br />
Die Analyse <strong>de</strong>r Pollen, die <strong>de</strong>m Sch<strong>la</strong>mm<br />
<strong><strong>de</strong>s</strong> oberhalb von Sitten gelegenen Montorgesees<br />
entnommen wur<strong>de</strong>n, beweisen,<br />
dass die Pollen <strong>de</strong>r Weinrebe zwischen<br />
800 und 600 v. Chr. plötzlich zahlreicher<br />
wur<strong>de</strong>n. Diese Erscheinung geht mit einem<br />
umfassen<strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Pf<strong>la</strong>nzen<strong>de</strong>cke<br />
einher: die Menschen greifen zu Gunsten<br />
<strong><strong>de</strong>s</strong> Ackerbaus und <strong>de</strong>r Viehzucht immer<br />
stärker in die Umwelt ein.<br />
Die bei Gamsen im Oberwallis gefun<strong>de</strong>nen<br />
Traubenkerne aus <strong>de</strong>m 7. Jahrhun<strong>de</strong>rt v.<br />
Chr. sind wohl einer Kulturrebe zuzuschreiben,<br />
doch wir wissen nicht, ob sie von<br />
Trauben, die an Ort und Stelle gezogen und<br />
roh gegessen o<strong>de</strong>r zu Saft verarbeitet wur<strong>de</strong>n,<br />
o<strong>de</strong>r von importierten getrockneten<br />
Trauben stammen. Die Präsenz von Stielchen<br />
spricht jedoch dafür, dass es sich um<br />
Trauben han<strong>de</strong>lte, die am Fundort geerntet<br />
und sofort verbraucht wur<strong>de</strong>n.<br />
(Auszüge aus „Histoire <strong>de</strong> <strong>la</strong> Vigne et du<br />
Vin du Va<strong>la</strong>is“; <strong>de</strong>ren Wie<strong>de</strong>rgabe von<br />
Frau Anne-Dominique Zufferey, Direktorin<br />
<strong><strong>de</strong>s</strong> Walliser Museums <strong>de</strong>r Rebe und <strong><strong>de</strong>s</strong><br />
Weins, in dankenswerter Weise autorisiert<br />
wur<strong>de</strong>.)<br />
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